Weekly Yearbook 2011

Page 1

weekly yearbook

2011

weekly yearbook

BĂ–RSE EXPRESS


weekly yearbook

01/2011

BÖRSE EXPRESS

Hochwasser-Katastrophe in Australien, InsolvenzKatastrophe bei JoWooD

Bloomberg / Fotomontage

01 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2897,78 861,74 188,33 6947,84 11674,76 10541,04

News Splitter

Alles unter Wasser: Australien und JoWooD die Topthemen zum Auftakt Der ATX legte einen durchwachsenen Start ins Jahr 2011 hin. Am 1. Handelstag - man feierte „20 Jahre ATX“ - noch kräftig im Plus, blieb in der (Rumpf-)Wochenbilanz unter dem Strich dann doch eine knapp negative Indexperformance stehen. Nicht nur diejenigen, die wegen der ab Anfang 2011 anfallenden neuen Privatanleger-BestrafungsSteuer „Wertpapier-KESt“ noch vor Silvester gekauft hatten, waren enttäuscht.

Jahrhundertflut und ...

Im medialen Mittelpunkt stand Australiens Jahrhundertflut: Im riesigen Überschwemmungsgebiet liegt eine der wichtigsten Kohleförderregionen der Welt. Drei Viertel der Kohle-Bergwerke würden still liegen, sagte die Ministerpräsidentin des überschwemmten Bundesstaats Queensland. In Reaktion darauf sind die Preise für Koks und Kokskohle stark gestiegen, was u. a. den Stahlherstellern Sorgenfalten auf die Stirn

getrieben hat. Die österreichische Meldung der Woche kam freilich zum Wochenschluss, am Fenstertag nach dem Drei-KönigsFeiertag: JoWooD hat die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Die Eigenverwaltung war nicht Bestandteil des Antrags. Das börsenotierte steirische Unternehmen bietet seinen Gläubigern im Rahmen des Sanierungsplanes die Zahlung einer Quote von 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren an. Wenige Tage davor brachte der Gamepublisher noch eine Millionenklage gegen Koch Media ein.

... karibische Stiftungsmillionen

Eine österreichische Stiftung war das juristische Wochenthema: Und zwar jene von Ex-BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky. Die Staatsanwaltschaft in München interessierte sich sehr für die Herkunft des dort geparkten 50-Millionen-Dollar-Vermögens mit karibischem Hintergrund.

-0,23% -0,28% +0,11% +0,49% +0,84% +3,05% Perf. 1 Woche.

+++ Estland hat nun auch den Euro: Für Ministerpräsident Ansip ist dies ein „grosser Schritt“ - bei der Umstellung habe es keinerlei Schwierigkeiten gegeben, so die estnische Nationalbank +++ OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer fordert mit anderen Firmen-Bossen EU-Sanktionen gegen Ungarn. Grund: Die ungarischen Sondersteuern für ausländische Firmen sorgen für Aufregung - insgesamt sind drei Österreicher unter jenen 13 Firmenbossen, die den Protestbrief unterschreiben. Weiters kauft Ruttenstorfer mit der OMV in Tunesien um mehr als 800 Mio. Dollar zu. Man erwirbt sämtliche Kapitalanteile an Pioneer Natural Resources Tunisia Ltd. und an Pioneer Natural Resources Anaguid Ltd. Die Finanzierung erfolgt über Barvermögen und Linien +++ die Republik Österreich sagt etwas überraschend den Anleihe-Tender der KW 1 ab und plant nun einen syndizierten Bond +++ Immofinanz übernimmt 49 Prozent der EHL Immobilien mit dem Ziel der Ausweitung der bestehenden Zusammenarbeit im Asset- und Centermanagement +++ die Erste Group setzt in Tschechien den Sparstift an - 550 Jobs werden gestrichen, die Belegschaft der Ceska Sporitelna wird um fünf Prozent reduziert +++ SW Umwelttechnik zieht öffentliche Aufträge im Volumen von 6,5 Mio. Euro an Land - weitere Vergaben für Jänner und Februar erwartet +++ und noch einmal Immofinanz und OMV: Diese beiden Titel sind die Favoriten der Börse Express-Leser für das Jahr 2011. Gefragt wurde nach je fünf Buy&Hold-Tipps, OMV und Immofinanz wurden mit Abstand am öftesten genannt +++


weekly yearbook

02/2011

BÖRSE EXPRESS

Hauptdarsteller Grasser, Ruttenstorfer, Rettberg, AvW; Wirbel in Tunesien Gras über die Sachen gewachsen?

Die schwache ATX-Tendenz vom Ende der 1. Handelswoche setzte sich in Woche 2 fort. Der ATX verlor trotz gutem internationalen Umfeld weitere 1,38 Prozent.

Die WP-KESt und alte G’schichtln

In Österreich ging es auch weniger um den Markt selbst, sondern mehr um die WPKESt: Die Banken stellten klar, dass man gegen die Steuer beim VfGH klagen wolle. (Be)klagt hat sich Ex-Finanzminister KarlHeinz Grasser, gegen den die Justiz und die Finanz ermittelt. Das aktuelle Finanzstrafverfahren gegen ihn bezeichnete er als „Willkür der Justiz“. Indes hat am Landesgericht Klagenfurt der Prozess gegen Wolfgang Auer von Welsbach begonnen. OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer muss sich nicht nur gegen Insider-Vorwürfe vor Gericht rechtfertigen, sondern auch in einem Verwaltungsstrafverfahren wegen Marktmanipulation. Letztendlich gab es in Woche 2 auch den Startschuss für den Libro-Prozess: Fünf Angeklagte, zuallervorderst Ex-CEO Andre Rettberg, wird Untreue, schwerer Betrug und Bilanzfälschung vorgeworfen. Die Gerichte und Gerichtshöfe sind also beschäftigt. Und das wohl auf Monate hinaus.

Tunesien statt Australien

Börse Express

International rückte Tunesien in den Fokus, die Hochwassersituation in Australien hatte sich gebessert. Nur einen Tag nach der Flucht von Präsident Zine el-Abadine Ben Ali ins saudische Exil ist ein neuer tunesischer Übergangspräsident ernannt worden. Ben Ali hatte zuvor zunächst Ministerpräsident Mohamed Ghannouchi die Amtsgeschäfte übertragen. Einen Tag später ernann te der Verfassungsrat den bisherigen Parlamentspräsidenten Fouad Mebazaa zum Interims-Präsidenten. Ben Ali hatte vor seiner Flucht den Ausnahmezustand verhängt. Die Kapitalmärkte hatten ein neues Ziel für ihre nervösen Blicke.

02 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2857,80 -1,38% 845,61 -1,87% 190,79 +1,31% 7075,70 +1,84% 11.787,38 +0,96% 10.499,04 -0,40%

News Splitter

Perf. 1 Woche.

+++ die Beko Holding von Peter Kotauczek strukturiert um: Triplan wird an Cross Informatik übertragen. Letztere muss jedoch noch gegründet werden +++ Beko-Konkurrent S&T legt seine deutsche Tochter still, man zieht sich aus dem Consulting-Markt in Deutschland zurück +++ bei JoWooD nimmt alles seinen Lauf: Das Sanierungsverfahren wird eröffnet, als Insolvenzverwalter wird Helmut Platzgummer eingesetzt. Die erste Gläubigerversammlung findet am 27. Jänner statt +++ CA Immo, ein Aspirant für den ATX ab März, stellt für das Geschäftsjahr 2011 eine Dividende in Aussicht: Nach der EuropolisÜbernahme steht nun die Bereinigung des Portfolios auf der Tagesordnung - der Rückzug aus Märkten wie Ukraine, Russland, Südosteuropa wird evaluiert +++ die Republik Österreich holt sich vier Milliarden Euro mit Laufzeit 2022 vom Anleihenmarkt, das Orderbuch zeigte eine deutliche Überzeichnung +++ die ÖVAG will ihren RZB-Anteil an Raiffeisen-Landesbanken verkaufen, der Sechs-Prozent-Anteil soll etwa eine halbe Milliarde Euro wert sein +++ die Sorgen rund um die europäische Schuldenkrise sind nach erfolgreichen Anleihenplatzierungen einiger der betroffenen Staaten (wie etwa Portugal) etwas in den Hintergrund gerückt +++ mit dem Thema „Investorenkonferenzen für Institutionelle“ startet der Börse Express die „Cafe BE“-Serie. Fortan wird der Börse Express einmal pro Woche mit seinem Cafe BE-Roundtable bei Griffner im neuen Griffner Showroom (Schottenring 10) zu Gast sein (www.boerse-express.com/cafebe) +++


weekly yearbook

03/2011

BÖRSE EXPRESS

Sorgen um Apple-Chef; RBI setzt mit BenchmarkBond selbst Benchmark ... Der ATX legte in der Handelswoche 03/2011 leicht zu, bleibt aber weiter unter seinem Niveau von Ende 2010. Im Grunde war es aktienseitig eine ziemlich ereignislose Woche, am Bondsektor tat sich da schon entscheidend mehr.

3,625%, unbesichert

Bloomberg

Denn: Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat eine erstrangige festverzinsliche Anleihe im Volumen von einer Mrd. Euro und mit dreijähriger Laufzeit begeben. Das Besondere daran: Bei der Transaktion handelte es sich um die erste unbesicherte Anleihe einer österreichischen Bank seit mehr als zwei Jahren. Diese war innerhalb weniger Stunden deutlich überzeichnet. Der Emissionspreis wurde mit 145 Basispunkten über MidSwaps am unteren Ende der ursprünglichen Preisindikation festgesetzt; der Kupon beträgt 3,625 Prozent. Emissionsban- Steve Jobs muss erneut - aus gesundheitliken waren die DZ Bank, die chen Gründen - eine Auszeit nehmen Deutsche Bank, die HSBC und die RBI selbst. Das Premarketing muss ge- Gesundheit konzentrieren zu können. Die passt haben, der „Mut“ wurde belohnt. Apple-Aktie verlor in einer Erstreaktion stark an Wert, konnte sich aber fangen. Alles Alles Gute, Steve! Gute an Steve Jobs lautet das Gebot, und Weniger gute Nachrichten gab es für das unabhängig vom Aktienkurs. Indes ist die US-Berichtssaison sehr erApple-Aktionäre sowie die vielen Kunden und Supporter von Steve Jobs: Der Apple- freulich angelaufen. Auf den Märkten blieb Chef muss nach 2004 und 2009 erneut eine man optimistisch; die StaatsschuldendisZwangspause einlegen. In einer e-Mail an kussionen und eine Eskalation in den Kridie Mitarbeiter verkündete Steve Jobs, er senherden Ägypten oder Tunesien solle man werde sich vorerst aus dem Tagesgeschäft hintanstellen: vorerst wird sich das Augenzurückziehen. Chef wolle er dennoch blei- merk der Anleger auf die Gewinne der Unben. In Absprache mit dem Verwaltungsrat ternehmen im vierten Quartal konzentrienehme er eine Auszeit, um sich auf seine ren. Und hier sieht es sehr gut aus.

03 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2863,74 829,07 189,49 7062,42 11871,84 10274,52

News Splitter

+0,21% -1,96% -0,68% -0,19% +0,72% -2,14% Perf. 1 Woche.

+++ A-Tec - der Sanierungsverwalter verkauft Dörries Scharmann, obwohl die Einzelverwertung prinzipiell erst ab Jahresmitte möglich sein soll, zudem ist die Essar-Gruppe an der zweiten indischen Tochter AE&E I.D.E.A. interessiert +++ SBO sieht klare Zuwächse beim Ergebnis +++ Andritz mit Auftrag für Edelstahlwerk in Malaysia im Volumen von rund 65 Mio. Euro +++ Sparkassen Immo startet ein Rückkaufprogramm für die Genussscheine, die Vereinfachung der Kapitalmarktstruktur ist das Ziel +++ Strabag baut Mitarbeiter ab; 15 Prozent der tschechischen Mitarbeiter müssen gehen +++ Intercell durchleutet JEV nochmals, man erhofft einen Zusatzumsatz durch Seniorenreisen +++ One Equity soll den Börsegang der Austria Metall überlegen, laut Insidern wird Verkauf oder IPO geprüft +++ Polytec meldet für 2010 ein EBITDA von zumindest 50 Mio. Euro, die Restrukturierungsfinanzierung über 31 Mio. Euro sei vollständig zurückgezahlt +++ Agrana erzeugte mehr Zucker; die Rübenkampagne 2010/11 ist abgeschlossen Erzeugung von Kartoffelstärke stabil +++ die Post legt ihre Divisionen Filialnetz und Brief zusammen +++ CAT oil mit hohem Auftragsvolumen und viel Zuversicht +++ in der neuen Gesellschaft bwin.party wird Hannes Androsch nicht mehr Aufsichtsrat sein. Die beiden Co-Chefs werden je 500.000 Pfund an Fixgehältern verdienen. Weiters: Das Finanzstrafverfahren gegen bwin wurde eingestellt, aber eine Steuernachzahlung droht; schlimmstenfalls muss der Online-Wettanbieter bis zu 130 Mio. an den Fiskus abführen +++


weekly yearbook

04/2011

BÖRSE EXPRESS

bwin.party ist abgesegnet, Grasser zeigt sich an und Freispruch für OMV-Chef Die Handelswoche 04/2011 ist durchaus erfreulich verlaufen, die Leitindizes und auch der ATX waren fast durchwegs im grünen Bereich, einzig beim Dow ist es zu Gewinnmitnahmen gekommen. Das aber auf hohem Niveau, denn im Verlauf der Woche hatte es der Dow erstmals seit Juni 2008 wieder über die Markte von 12.000 Punkten geschafft.

Zwei HVs, zwei Mal „Ja“

Bloomberg

Die Aktionäre von bwin und PartyGaming haben zum Wochenschluss mit grossen Mehrheiten die Verschmelzung der beiden Gesellschaften beschlossen. Der Beschluss in beiden ausserordentlichen Hauptversammlungen war die Voraussetzung für die Umsetzung des geplanten Mergers. Gemeinsam wollte der dann weltgrösste börse- bwin.party wird im FTSE 250 landen, eine notierte Online-Glücksspielkon- Parallelnotiz in Wien wird unwahrscheinlicher zern in den UK-Top-Index FTSE 100 aufsteigen. Aufgrund der jüng- langen Verhandlung. Die Geschichte rund sten Kursentwicklung wird dies das fusio- um die MOL-Anteile ist bekannt. nierte Unternehmen aber noch nicht schafLage in Ägypten spitzt sich zu fen, es reicht lediglich für den FTSE 250, in dem PartyGaming jetzt schon notiert. BeDie OMV war auch an anderen „ungezüglich Zweitlisting in Wien stehen die Kar- wünschten Baustellen“ präsent: In Ägypten ten nicht gut. wurde der Personalstand reduziert, die OMV holte wegen der Unruhen einige Mitarbeiter Konjunktur für Gerichtsreporter und deren Familien vorübergehend nach Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser Österreich zurück. In der Berichtswoche hathat im Herbst 2010 eine Selbstanzeige beim ten sich in Ägypten die heftigsten Proteste zuständigen Finanzamt in Wien eingebracht. seit Beginn der Präsidentschaft Mubaraks Das weiss man seit der KW 04/2011. Seit ereignet. Zehntausende Demonstranten tadieser Woche weiss man aber auch, dass ten ihren Unmut öffentlich kund. Angesichts OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer in sei- der zunehmenden Eskalation in Ägypten, nem Insiderprozess freigesprochen wurde. bei der es auch Todesopfer gegeben hat, sind Dieses Urteil fällte Richterin Claudia Mo- die Aktienkurse an den Börsen des Nahen ravec-Loidolt nach einer über neun Stunden Ostens scharf eingebrochen.

04 Index Roll ATX 2889,14 BEX 837,47 IATX 193,47 DAX 7102,80 DOW 11823,70 NIKKEI 10360,34

News Splitter

+0,89% +1,01% +2,10% +0,57% -0,41% +0,84% Perf. 1 Woche.

+++ die Woche startete mit der KitzbühelKonferenz der UniCredit +++ Palfinger will für 2010 eine Dividende bezahlen, Fortsetzung der Markterholung in den ersten Wochen 2011 +++ das Wifo attestiert Österreichs Wirtschaft von 2011 bis 2015 ein Wachstum von durchschnittlich 2,2 Prozent p. a., am Arbeitsmarkt wird keine Entspannung gesehen und das Defizit dürfte bis 2015 auf unter zwei Prozent des BIP sinken +++ die Banken-Klage zur Wertpapier-KESt soll Mitte KW 5 stehen, WU-Professor Claus Staringer soll in einer Expertise die wichtigsten Gründe für die Beschwerde liefern +++ Wende in der Causa AvW: Auer-Welsbach wird sich voll und ganz schuldig bekennen; Anwalt: „Er hat seine Verantwortung eingesehen" +++ mehr als 30 Tote bei Anschlag auf Moskauer Flughafen; rund 130 Personen wurden verletzt +++ das erste Solar-IPO kommt auf die Wiener Börse zu: Constantia Industries soll laut Kreisen Börsegang von Isovoltaic prüfen +++ die Vienna Insurance Group erhöht die Dividende: Der Vorsteuergewinn steigt um 15 Prozent auf 505 Mio. Euro, daher ist eine Ausschüttung von 1 Euro je Aktie geplant +++ S&T hat einen neuen Vorstandssprecher: Michael Lanik wird Chief Restructuring Officer +++ voestalpine platziert im Rahmen einer BondEmission 500 Mio. Euro Nominale +++ der Verbund wird 2011 in der Türkei knapp eine Milliarde Euro investieren +++ Sanochemia kann den Verlust im Geschäftsjahr deutlich reduzieren, update software rutscht aufgrund von Sondereffekten tiefer ins Minus, bei der THI gibt es ein positives EBIT +++


weekly yearbook

05/2011

BÖRSE EXPRESS

Ägypten-Revolte, 8 Jahre für AvW, Banken/VfGH und ein neuer ÖIAG-Boss

Bloomberg

05 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2943,71 834,89 191,85 7216,21 12092,15 10543,52

News Splitter

Die Unruhen in Ägypten haben den Ölpreis erstmals seit fast zweieinhalb Jahren wieder über die Marke von 100 Dollar je Barrel getrieben. Zuletzt hatte Öl im Oktober 2008 kurz nach der Lehman-Pleite - mehr als 100 Dollar gekostet. Ein Ende der Ära Mubarak zeichnet sich ab. Die Börsen sehen das eher relaxt als besorgt.

ATX startet stark in den Februar

Auch der ATX konnte in der Berichtswoche wieder ins positive Terrain (in der year-to-date-Sicht) drehen. Nach dem doch etwas enttäuschenden Jänner ergab sich also ein versöhnlicher Start in den Februar. Der Jänner lief auch im Hinblick auf die Börsenumsätze in Wien nicht ideal. Ein erster Effekt der neuen Wertpapier-KESt? Nun, maximal am Rande, aber die heimische Kreditwirtschaft macht zumindest mit dem avisierten Gang zum Verfassungsgerichtshof (VfGH) ernst. Die Finanzinstitute sehen die Durchführbarkeit des Wertpapier-

KESt-Konzepts in Verbindung mit einer Haftungsverpflichtung der Banken wegen einer grossen Fülle ungelöster Einzelprobleme und Unklarheiten als zum Scheitern verurteilt an und rufen nun den VfGH an.

Beyrer folgt Michaelis nach

Der Aufsichtsrat der ÖIAG hat Markus Beyrer, den Generalsekretär der Industriellenvereinigung, einstimmig zum alleinigen Vorstand der Staatsholding gewählt. Beyrer folgt Peter Michaelis nach, der Ende 2001 an die Spitze der Staatsholding bestellt worden war. Beyrer tritt seinen neuen Job am 1. Juli an. Der Vertrag von Beyrer läuft bis 30. Juni 2014. Die Bestellung erfolgte im Rahmen eines öffentlichen Ausschreibungsprozesses, an dem rund 30 grossteils hochkarätige Bewerber teilnahmen, von denen letztlich drei Bewerber in die engere Auswahl kamen. Weniger gut lief es für Wolfgang Auer von Welsbach: Er fasst 8 Jahre Haft aus.

+1,89% -0,31% -0,84% +1,60% +2,27% +1,77% Perf. 1 Woche.

+++ die Raiffeisen Bank International kauft polnische Polbank: 490 Millionen Euro für 70 Prozent - Polbank bringt Fokus auf Retailkunden mit +++ OMV produzierte im Q4 mehr, Vollkonsolidierung von Petrol Ofisi führt im Finanzergebnis zu negativem Effekt von 170 Mio. Euro, die OMV Wärme VertriebsgmbH wird an RWA-Konsortium verkauft +++ RHI: Henning E. Jensen jetzt offiziell Vorstandsvorsitzender, Mark J. Eckhout wird neuer Finanzvorstand +++ RH zu Skylink: Vorstand liess Aufsichtsrat zu Kosten im Unklaren +++ Verbund startet mit Gesprächen für Verkauf der Innkraftwerke: Bis zu 26% können abgegeben werden +++ Kapsch TrafficCom meldet ersten Russland-Auftrag; vom Volumen her klein, aber wichtig für Erschliessung des Marktes +++ Wienerberger gibt Bramac ab und stockt bei Tondach Gleinstätten auf; Neuordnung der Dachbeteiligungen mit Monier - mittelfristig positiver EBITDA-Effekt von 10 Mio. Euro erwartet +++ Brain Force lässt sich neue Kapitalrahmen genehmigen, auch Ausgabe von Wandelbonds soll ermöglicht werden +++ Miba erwirbt Beteiligung an indischem Hersteller von Sinterformteilen und stockt Vorstand auf +++ Wiener IT-Dienstleister ACP nimmt Börsegang erneut ins Visier +++ Williams-IPO soll knapp 40 Mio. Euro bringen +++ Auftragsflut bei Andritz: Sparte Hydro meldet vier Aufträge über in Summe 80 Millionen Euro +++ VIG schliesst Türkei-Zukauf ab: Anteilsaufstokkung bei Ray Sigorta unter Dach und Fach +++ und, wie nicht anders zu erwarten: Die EZB behält den Leitzins auf Rekordtief +++


weekly yearbook

06/2011

BÖRSE EXPRESS

ATX flirtet erstmals seit September 2008 wieder mit der 3000er-Marke

Wiener Börse

06 Index Roll ATX 2971,69 BEX 836,19 IATX 195,73 DAX 7371,20 DOW 12273,26 NIKKEI 10605,65

News Splitter

3000 Punkte im ATX - zwischendurch auf dem Schirmen, zum Wochenschluss lag der Wert des Leitindex wieder knapp darunter Die Handelswoche 06/2011 brachte zumin dest zwischendurch schöne psychologische Erfolge. So konnte am Mittwoch erstmals seit September 2008 die 3000er-Marke im ATX geknackt werden; zwar noch nicht auf Schlusskursbasis, aber immerhin intraday. Exkurs September 2008 - schon lange her, aber immer noch sehr präsent. Nach einer Jahrhunderthausse hatte das ATX-Jahr 2008 einen Verlust von 61,2 Prozent gebracht, der grösste Abgang in der Geschichte des ATX. Zurück in die KW 6/2011: Zum Wochenschluss setzten Gewinnmitnahmen ein, diese erfolgten jedoch bei sehr geringen Umsätzen. Der ATX sieht weiter „sehr, sehr gut“ aus. Das meinten auch die CharttechnikExperten in einem „Cafe BE“-RoundtableGespräch zu ATX 3000.

Toto Wolff und sein Williams-IPO

Der britische Williams-Rennstall, an dem der heimische Investor Toto Wolff beteiligt ist, hat indes die Zeichnungsspanne für seine Aktien bekannt gegeben.

Die Anteile können zwischen 24 und 29 Euro erworben werden. Die Erstnotiz im schwach regulierten Entry Standard ist für 2. März geplant. Dort kann das Unternehmen weiterhin nach US-GAAP bilanzieren und muss nicht auf den IFRS-Standard umstellen. Unter dem in Deutschland gebräuchlichen IFRS müssten Einzelheiten der Sponsorenverträge publik gemacht werden. Der grösste Teil der bis zum 28. Februar zum Verkauf stehenden Aktien soll von Mitgründer Patrick Head kommen, der nach Angaben der Konsortionalbanken Ende der Saison 2011 in den Ruhestand gehen will. Frank Williams, der die Mehrheit an seinem 1977 gegründeten Rennstall behalten will, begründete den Börsengang damit, dass er die Unabhängigkeit des zweiterfolgreichsten Konstrukteurs der Sportwagen-Rennserie sichern wolle. Die Österreich-Tranche des WilliamsIPOs kann über Brokerjet, den Broker der Erste Group, gezeichnet werden.

+0,95% +0,16% +2,02% +2,15% +1,50% +0,59% Perf. 1 Woche.

+++ Hypo Alpe Adria macht Bond-Gläubigern Rückkaufangebot - es geht um Nominale von insgesamt 1,35 Mrd. Euro staatlich garantierter Anleihen +++ conwert - Strabag gab zwei Millionen Aktien ab und erzielte dabei einen kleinen Buchgewinn +++ BWT startet Aktienrückkauf, dieser soll voraussichtlich am 26. Mai 2012 enden +++ THI meldet ein Betriebsergebnis von 0,54 Mio. Euro, die Aufwertungen der Teakbäume belaufen sich auf 1,45 Mio. Euro +++ Gerüchte über Axel Weber lasten auf dem Euro - Marktteilnehmer sprechen von kurzfristigen Irritationen +++ Gerichtsstreit Al Jaber versus AUA - Ötsch durch Gutachten belastet +++ Schlumberger mit Umsatz- und Ergebnisplus, dazu ein positiver Ausblick des Sektherstellers +++ Do&Co mit Umsatz- und Ergebnissprung nach neun Monaten: Umsatzanstieg um 21,7 Prozent +++ A-Tec-Aktionäre nehmen Sanierungsplan an und löchern Kovats, dieser beantwortete Fragen aus rechtlichen Gründen nicht. Bei der A-Tec-Tochter ATB soll es dafür einen markanten Umsatzsprung geben, Details wurden nicht mitgeliefert +++ Rosenbauer muss in Deutschland Kartellstrafe zahlen - Bussgelder über 20,5 Mio. Euro für drei Hersteller von Feuerwehrlöschfahrzeugen +++ Andritz mischt bei Belo Monte mit: Volumen von 300 bis 400 Mio. Euro +++ Telekom Austria: drohende Steuerprüfung der Bilanzen seit 2003 +++ Kommunalkredit: keine Kuponzahlungen auf PS-Kapital +++ Head holt sich durch Aktienemission knapp 10 Mio. Euro - Ausgabe von preference shares Fremdkapitalaufnahme zu teuer +++


weekly yearbook

07/2011

BÖRSE EXPRESS

Head scheitert mit frecher Kapitalerhöhung, OMV wird in Libyen unruhiger

Bei der Alpinen Ski-WM, die aktuell in Garmisch-Partenkirchen stattfindet, räumen die Head-PilotInnen - allen voran die Österreicherinnen Elisabeth Görgl und Anna Fenninger - gross ab. Wer nun vielleicht ein wenig darauf spekuliert hat, dass es an der Börse zumindest eine kleine Reaktion auf die starke Visibilität dank der vielen Goldenen geben würde, wurde enttäuscht. Ganz im Gegenteil: Es hat an der Börse eine grosse Reaktion gegeben - und zwar nach unten. Dies natürlich nicht aufgrund der Ski-Erfolge, sondern wegen der Kapitalmarktideen. Im Grunde zieht sich das schon seit dem IPO vor ca. 10 Jahren hin: Head zählt zu jener Handvoll Titel, die am Sekundär- Head: Tolle Erfolge bei der WM in Garmisch markt nie wieder den IPO- (hier: Anna Fenninger), Desaster an der Börse Kurs gesehen haben, die Aktie ist nur noch ca. 5 Prozent des Ausga- an die Holding von Johan Eliasch gefallen. bewerts wert. Die Aktie brach zwischenzeitlich um mehr als 50 Prozent ein. APA

Verwässerung Stein des Anstosses

Konkret ging es in der KW 07/2011 um eine geplante Kapitalerhöhung des Sportartikelherstellers. Das Vorhaben sei „nicht gut angekommen“, lautete letztendlich die Begründung des Unternehmens, warum man die Transaktion wieder abblasen musste. Head wollte ursprünglich 200 Millionen Vorzugsaktien begeben. Anleger, die nicht mitgezogen hätten, drohte eine massive Verwässerung. Mit den praktisch nicht handelbaren Aktien wären die Minderheitsaktionäre aus dem Unternehmen gedrängt worden. Zudem wären die nicht ausgeübten Bezugsrechte automatisch

Starke voest, abgelenkte OMV

Ganz anders die voestalpine, die im Gesamtjahr auf ein EBIT von 850 Mio. Euro kommen wird. Das überraschte die Marktteilnehmer positiv. Bei der OMV kommt es nach der Gerichtsgeschichte um CEO Ruttenstorfer erneut zu einem lästigen Side-Strang. Die Situation in Libyen nimmt bedrohliche Ausmasse an und die OMV ist dort stark vertreten. Aktuell sieht der Mineralölkonzern nur geringe wirtschaftliche Auswirkungen, aber Marktteilnehmer beginnen, einen besorgten Blick aufzusetzen.

07 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2978,46 840,97 195,56 7426,81 12391,25 10842,80

News Splitter

+0,23% +0,57% -0,09% +0,75% +0,96% +2,24% Perf. 1 Woche.

+++ Lenzing verkauft Kunststoff-Filamentgeschäft an GEP-Konsortium - Kaufpreis wird nicht genannt +++ Andritz - nächster Auftrag mit bis zu 800 Mio. deutlich grösser als vom Markt erwartet - fortgeschrittene Verhandlungen für Montes del Plata in Uruguay - 330 Mio. Euro für Belo Monte bestätigt +++ Elsner bleibt in der Justizanstalt Josefstadt Enthaftungsantrag wegen Vollzugsuntauglichkeit möglich +++ Belgier Praet folgt TumpelGugerell ins EZB-Direktorium - Österreicherin scheidet Ende Mai aus +++ 3000 Tage conwert an der Wiener Börse - als einziges Immo-Unternehmen „seiner Zeit“ notiert conwert über dem IPO-Kurs. Die ATX-Aufnahme folgt im März +++ Frauenthal lässt operative Verluste hinter sich - EBIT liegt 2010 bei 21,5 Mio. Euro - Eigenkapitalquote über 30 Prozent gestiegen +++ FMA berief gegen Ruttenstorfer-Freispruch: Prozess zu Aktiendeals des OMV-Chefs in die nächste Instanz +++ Telekom-Kurssprung-Affäre 2004 FMA würde heute anders durchgreifen - nach zuletzt kolportierten Vorgängen wohl auch Betrugsdelikt +++ Brain Force will wieder in den deutschen Fliesshandel +++ AE&EPleite - Quote voraussichtlich bei rund fünf Prozent, bisher 35 Mio. Euro an Erlösen, 524 Mio. Euro an Forderungen anerkannt - KSV erwartet keine weiteren Erlöse +++ Sanochemia mit deutlich besserem Startquartal : Überschuss liegt bei rund 400.000 Euro +++ Semperit sieht heuer ,zufriedenstellende‘ Gewinnentwicklung - Umsatz und Ergebnis erreichten 2010 wieder Rekordwerte - Überschuss leicht über Erwartung heimischer Analysten +++


weekly yearbook

08/2011

BÖRSE EXPRESS

Bearishes Gaddafi-Gap, Promi-Berichtsleger und eilig geoutete Börseideen

Bloomberg

08 Index Roll ATX 2882,05 BEX 804,96 IATX 193,65 DAX 7185,17 DOW 12130,45 NIKKEI 10526,76

News Splitter

Er färbt in der KW 8 die Börsen rot: Hauptopfer aus ATX-Sicht ist OMV Die Handelswoche 08/2011 brachte den Weltbörsen herbe Verluste. Hintergrund ist die Gaddafi-Gewalt in Libyen, die nicht nur die Ölpreise in die Dreistelligkeit getrieben hat, sondern - neben allen menschlichen Aspekten - auch Sorgen bei in Libyen angesiedelten Firmen ausgelöst hat. Die österreichische OMV musste jedenfalls bereits über einen Förderausfall informieren, dieser könne bis zu zehn Prozent der OMV-Gesamtproduktion betreffen. Auch etliche Mitarbeiter wurden aus Libyen abgezogen. Sollte auch Saudi Arabien von der Nordafrika-Krise erfasst werden, würde es für viele Produzenten wirklich eng werden.

Primärmarkt-Frühling

Trotzdem: Rein von der Jahreszeit und auch von den Temperaturen her ist noch nicht Frühling, aber es scheint so, als würde es bei den Primärmarkttransaktionen eine Art „Frühling“ geben, was eventuell auch mit Ängsten, dass das „Window of Opportunity“ zugeht, zusammenhängen könnte. So strebt etwa Lenzing eine Kapitalerhöhung

an, das Timing soll von der Börsestimmung abhängen. Das Kapital aufstocken will auch die Kärntner Hirsch Servo AG. Sanochemia denkt ebenso in diese Richtung und ist auch beim Datum recht konkret: „Noch im Startquartal“, und das voraussichtlich unter Wahrung der Bezugsrechte der Altaktionäre. Aktuell in Zeichnung ist bereits der Immofinanz-Wandelbond, eine Intercell-Kapitalerhöhung wurde sogar quasi overnight durchgezogen. Und der Wiener IT-Anbieter Pipeliner; ja, der hat seine Börsepläne erstmals geoutet, freilich, ohne ein konkretes Datum anzugeben.

Sekundärmarkt-Winter

Am Sekundärmarkt war die Stimmung eher temperaturkonform und an allem war Herr Gaddafi wirklich nicht schuld. Von den grossen österreichischen Berichtslegern der Woche lag nur die Erste Group über den Erwartungen, während etwa Wienerberger, OMV und die Telekom beim Ergebnis die Prognosen verfehlt haben und bisweilen sogar ordentlich enttäuschten.

-3,24% -4,28% -0,98% -3,25% -2,10% -2,91% Perf. 1 Woche.

+++ Lenzing will weniger vom Gewinn ausschütten - Ausschüttungsquote soll bei 25% liegen - EBIT 2010 verdoppelt +++ Intercell: Studienstart für JE-Impfung an Kindern +++ Strabag: Auftragsstand erreicht neuen Rekord - 2010 fiel die Bauleistung um knapp zwei Prozent - Auftragsstand legt 5,5 Prozent zu +++ ÖVP-NÖ zeigt Ex-Flughafen-Chef Kaufmann an - wegen seiner PR-Kampagnen mit Hochegger +++ BWT: Umsatz steigt, Ergebnis stagniert - Sonderertrag aus Vorjahr konnte egalisiert werden +++Warimpex dreht ins Plus, CEO Franz Jurkowitsch erwartet heuer eine weitere Steigerung +++ OMV macht Petrol Ofisi Streubesitz ein Angebot: Je Aktie werden 6,68 Lira geboten - Frist läuft bis 8. März +++ S&T schickt Schweizer Tochter in die Insolvenz - Teil des mit den Banken ausverhandelten Restrukturierungspakets +++ AT&S: Partnerschaft mit Panasonic - Japaner lizenzieren Technologie für mehrlagige Leiterplatten aus +++ EVN steigert Überschuss stärker als erwartet +++ Palfinger schlägt Dividende von 22 Cent je Aktie vor - 2011 organisches Umsatzwachstum von 20 Prozent vorgesehen +++ Rosenbauer mit klarem Plus bei Umsatz und Gewinn - Auftragslage sichert weiter gute Auslastung der Produktionsstätten +++ in eigener Sache: BE vergibt Preis und erhält Preis: Gemeinsam mit Deloitte wurden die besten CEOs (Wolfgang Eder, voestalpine) und CFOs (Eduard Zehetner, Immofinanz) prämiert. Der IVA-David 2010 wird von IVA-Chef Wilhelm Rasinger an BE-Herausgeber Christian Drastil erreicht +++


weekly yearbook

09/2011

BÖRSE EXPRESS

bwin-Ciao rettet Intercell ATX-Platz; Immos rein, Flughafen und Mayr raus

bwin

Say Hello London, Wave Goodbye Vienna noch im März

In der Handelswoche 09/2011 hat sich der Abwärtstrend an der Wiener Börse fortgesetzt. Die Weltbörsen konsolidierten.

Nordafrika, Öl und jetzt auch EZB

Neben dem Dauerthema Nordafrika (jetzt auch mit stärkeren Problemen an der Börse in Saudi-Arabien) und dem damit verbundenden Anstieg des Ölpreises war es in der Berichtswoche vor allem die EZB, die die Märkte unter Druck setzte. Zinserhöhungen sind nun sehr wahrscheinlich, samt markantem Wording rundherum.

ATX Neu ist beschlossene Sache

Das ATX-Komitee hatte indes über die Neuzusammensetzung des Leitindex per März-Verfall zu befinden. Klar war bereits vor Monaten, dass mit Immofinanz, conwert und CA Immo drei Immobilienunternehmen in den Leitindex einziehen würden; die Beobachtungsliste hatte dies klar indiziert. Ebenfalls indiziert hatte die jüngste

09 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2827,75 809,00 195,82 7178,90 12169,88 10693,66

News Splitter

Beobachtungsliste ein Ausscheiden von Intercell, doch das Komitee hat sich auf den „Zukunftsparagraphen“ (man nahm das Börse Wien-Ende von bwin vorweg und strich bwin aus der Liste) berufen, womit Intercell in der um bwin bereinigten Liste qualifiziert war. Ausscheiden müssen neben bwin nun der Flughafen Wien und Mayr-Melnhof, insgesamt eine knappe Geschichte.

Verbund enttäuscht

Der Verbund, noch vor einigen Quartalen im ATX-Five, hatte diesmal mit dem Fünfer-Index nichts zu tun, bei weitem zu schwach war die Performance 2010. Und nach gutem Jahresauftakt gab es diese Woche einen weiteren Dämpfer: Der Stromkonzern weist für 2010 „nur“ einen Überschuss von 400,8 Mio. Euro aus (-37,8%). Analysten waren von rund 432 Mio. Euro ausgegangen. Die Dividende sinkt auf 0,55 Euro (nach 1,25 Euro im Jahr davor). Die Reaktion an der Börse war heftig.

-1,88% +0,51% +0,66% -0,09% +0,33% +0,62% Perf. 1 Woche.

+++ SW Umwelttechnik: Nach Margendruck in 2010 soll sich heuer vor allem das Ergebnis verbessern +++ Verbund stockt oben auf: Günther Rabensteiner soll vierter Vorstand werden +++ bwin angeblich vor Einstieg bei Sport1 +++ Kapsch TrafficCom Aktie auf Talfahrt, Analysten beruhigen Schlussquartal sollte Enttäuschung des Q3 ausbügeln +++ Intercell - Verlust von 255 Mio. Euro sogar etwas höher als erwartet Restrukturierungskosten vollständig erfasst Ixiaro-Umsatz im Schlussquartal beläuft sich auf 3,4 Mio. Euro +++ OeNB soll Kontensperrung von Gaddafi-Vertrautem Zarti prüfen - Gaddafi-Clan hat mehr als eine Milliarde Euro Bankeinlagen in Österreich +++ AT&S platzt aus allen Nähten - Weiteres Grundstück gesichert - 120.000 Quadratmeter in der südwestchinesischen Stadt Chongqing +++ Republik nimmt 1,2 Mrd. Euro am Kapitalmarkt auf - „Auktion verlief sehr zufriedenstellend“ - Zinsabstand zu Deutschland etwas gesunken +++ Williams rollt untertourig an die Börse, Miteigentümer Head gibt weniger Aktien als geplant ab +++ conwert muss abschreiben: Belastung zwischen 20 und 25 Mio. Euro für 2010 erwartet - Verkäufe in Österreich, Zukäufe in Deutschland +++ Binder+Co legt zu: Auch 2011 soll es weiter aufwärts gehen +++ Immofinanz: Grossteil des Wandelbonds wird bei Institutionellen platziert - in der Bezugsfrist wurden nur rund 3,8 Mio. Anleihen gezeichnet - 121,2 Mio. Stück werden bei Institutionellen angeboten und diese zeichnen schliesslich auch, Kupon bei 4,25 Prozent +++


weekly yearbook

10/2011

BÖRSE EXPRESS

Japan liegt in Trümmern Angst vor atomarem Gau; Börse wird Nebensache Bloomberg

10 Index Roll ATX 2792,32 BEX 798,85 IATX 188,30 DAX 6981,49 DOW 12044,40 NIKKEI 10254,43

News Splitter

In der Handelswoche 10/2011 sind die Märkte weiter nach unten gegangen, aber es wurde zu einer Woche, an der Börsliches wirklich Nebensache war.

„Heftigste Krise seit 2. Weltkrieg“

Nach einem verheerenden Erdbeben und einem Tsunami steht Japan vor einer historischen Notlage. Japans Regierung bezeichnete dies als schlimmste Krise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Lage im Umkreis von Fukushima sei alarmierend. Nach dem Erdbeben der Stärke 9,0 und dem anschliessenden Tsunami berichteten verschie dene Quellen am Wochenende über Kern-

schmelzen in zwei Reaktoren des Atomkomplexes, die jedoch am späten Sonntag von der Regierung dementiert wurden. Zur Überwindung der Krise komme es nun auf jeden einzelnen Japaner an. Experten warnten, dass Nachbeben mit einer Stärke von bis zu 7,0 eine Gefahr für die beschädigten Reaktoren darstellten. Die Regierung genehmigte Mittel im Wert von 2,44 Milliarden Yen für Soforthilfemassnah men, die Notenbank versorgte 13 Finanzinstitute mit insgesamt rund 55 Milliarden Yen (486 Mio. Euro) Sonderhilfen. Weite Teile der Wirtschaft stehen still. Für Montag wird ein Börsecrash erwartet.

-1,25% -1,26% -3,84% -2,75% -0,92% -4,11% Perf. 1 Woche.

+++ Zumtobel wird optimistischer und übertrifft Erwartungen - Überschuss nach drei Quartalen mehr als verdoppelt, Prognose fürs Gesamtjahr angehoben +++ Strabag kauft in der Schweiz zwei Baufirmen: Brunner Erben Holding und Astrada erwirtschafteten zuletzt Umsatz von 245 Mio. Euro, keine Details zum Kaufpreis +++ LVMH schluckt Bulgari; Franzosen übernehmen 50,45 Prozent - Bulgari wird Mailänder Börse verlassen +++ RHI nimmt für 2010 Dividendenzahlung wieder auf - operatives Ergebnis liegt im Schlussquartal leicht unter den Konsensuserwartungen +++ Erste Group fliegt per 21. 3. aus StoxxDividendenindex +++ Lenzing plant Kapitalerhöhung um 75 Millionen - One Equity soll sich bereits für Börsegang der Amag entschieden haben - IPO könnte im April starten, berichtet Bloomberg +++ Vienna Insurance Group startet Lebensversicherungsgeschäft in Montenegro +++ Agrana investiert 56 Mio. Euro in Pischelsdorf - Bau einer Stärkefabrik zur Produktion von Weizenstärke und -gluten +++ CA Immo: EBIT landet bei 183,3 Mio Euro - für 2011 wird Eigenkapitalrendite von mindestens 5% angestrebt +++ SBO zahlt höhere Dividende als erwartet, operatives Ergebnis verbesserte sich im Jahresvergleich um 75 Prozent +++ Flugzeugzulieferer FACC überlegt Börsegang in Asien - chinesische Eigentümer „stark interessiert“ , Fahrplan noch offen +++ UIAG muss Q1-Ergebnis deutlich nach unten korrigieren: anstatt 5,77 Mio. nur mehr 1,04 Mio. Euro - „Konsolidierungsfehler" +++ Banken-KV-Runde nach langem Ringen fertig: plus 2,26 Prozent +++


weekly yearbook

11/2011

BÖRSE EXPRESS

Nikkei fällt abrupt 20%; Verbund haussiert; dazu Lenzing, Lobbies, Libyen Bloomberg

11 Index Roll ATX 2789,14 -0,11% BEX 763,15 -4,47% IATX 192,08 +2,01% DAX 6664,40 -4,54% DOW 11858,52 -1,54% NIKKEI 9206,75 -10,22%

News Splitter

In der Handelswoche 11/2011 blickte alles auf Japan. Der Nikkei stürzte in den ersten eineinhalb Handelstagen der Woche um 20 Prozent ab, machte aber bis Freitag die Hälfte der Verluste wieder gut. Die Betreiberfirma mehrerer havarierter Reaktoren, Tepco, wurde wegen einer Fülle von Verkaufsaufträgen sogar vom Handel ausgesetzt. Die Weltbörsen waren allesamt schwächer, jedoch weitgehend in der Zuseherrolle. Gegen Wochenschluss rückte auch Libyen wieder verstärkt ins Blickfeld: „Waffenruhe oder Luftangriffe?“; die Lage spitzte sich zu.

16,4% Wochenplus beim Verbund

An der Wiener Börse gab es unterm Strich recht wenig Bewegung bei den Indizes: Weil der Verbund stark auf Erneuerbare Energien und Wasserkraft zählt, legte die Aktie in der Berichtswoche um 16,4 Prozent zu, während die internationalen AKW-Betrei-

ber markant verloren. Zu den grossen Gewinnern zählten auch die Solarwerte, aber die gibt es ja an der Wiener Börse nicht. Dafür verfügt Wien über ein starkes Immobiliensegment; und im Immo-ATX gingen die Notierungen in der KW 11 sogar um zwei Prozent nach oben. Grund: Die drei grössten Immos - Immofinanz, conwert und CA Immo - sind ab KW 12 im ATX. Weniger zum Lachen war Lenzing zumute: Das Unternehmen hat die geplante Kapitalerhöhung wegen Japan verschoben; wie auch der dänische Reinigungsriese ISS, der sein IPO machen wollte.

Strasser lobbyiert sich ins Aus

EU-Parlamentarier Ernst Strasser stolpert indes nicht über „höhere Gewalt“, sondern über „mediale Enthüllung“: Ein Video der „Sunday Times“ kostet ihn den Job. Es geht um Lobbies, 100.000 Euro und solchen Stuff.

Perf. 1 Woche.

+++ Gorenje überlegt Wien-Listing - slowenischer Haushaltsgerätehersteller sucht Alternative zu liquiditätsschwacher Heimatbörse +++ Post liefert leicht bessere Zahlen als erwartet - Dividende liegt mit 1,6 Euro je Aktie ebenfalls über Konsensus +++ bwin.partyFusion wird mit 31. März wirksam, letzter Handelstag in Wien am 25. März - künftige Dividendenpolitik „zentrales“ Thema der nächsten Monate +++ OMV vom Ausfall einer Pipeline im Jemen betroffen +++ Übernahmekommission hat RHI, conwert und Andritz im Visier - „Heranschleichen“ an die Kontrollschwelle +++ Frauenthal outet Pläne für Begebung einer Anleihe - 75 Mio. Euro mit Aufstockungsmöglichkeit +++ Finanzinvestor Tojner will Private Equity Performance übernehmen - L.A.I. legt Übernahmeangebot von 1,66 Euro je Aktie +++ Superfund-Gründer Baha hat seinen Partner ausgekauft - Restrukturierung der Gruppe „abgeschlossen“ +++ Mayr-Melnhof erhöht die Dividende Überschuss leicht unter den Erwartungen keine Guidance für das Gesamtjahr +++ Wienerberger mit kleinerem Zukauf in Belgien sowie als kolportierter Interessent für das Ziegel-Geschäft von HeidelCement +++ Head kaufte rund zehn Prozent Aktien zurück - für die Bedienung von Stock Options Programmen +++ Sanochemia mit Russland-Auftrag - Kapitalerhöhung im April +++ JoWooDInsolvenz - ein Investor abgesprungen, zwei noch im Rennen, wohl Verschiebungen +++ Wolford steigert Überschuss nach drei Quartalen um 86 Prozent - Verschuldungsgrad verringert - Ausblick bestätigt +++


weekly yearbook

12/2011

BÖRSE EXPRESS

IPO: Die Amag reagiert auf Korrektur der JapanKorrektur am schnellsten

AMAG

Die Preisspanne für AmagAktien: 19 bis 24 Euro Zeichnung bis 6. April

In der Handelswoche 12/2011 gab es eine markante Gegenbewegung nach oben, quasi die Korrektur der Japan-Korrektur, auch der ATX legte mehr als 3,5 Prozent zu.

Window of Opportunity

Dieses aufgehende Fenster für Kapitalmarkttransaktionen hat zuallervorderst die Amag für sich genützt. Schliesslich hat die Amag mit der zu One Equity zählenden CP Group 3 einen prinzipiell exit-willigen Hauptaktionär, der einer Lockup-Frist von 180 Tagen unterliegt. Amag-Chef Gerhard Falch will aber beim Angebot via Börse nicht die Übernahmefantasie als Trigger für die Investmentstory interpretieren.

Viele Parallelen zu voestalpine

Ihm schwebt vielmehr eine Kernaktionärsstruktur á la voestalpine vor: Mitarbeiterstiftung und österreichische Institutionelle könnten in der Struktur nach dem Börsegang auf einen Anteil von 25 bis 30 Prozent am Unternehmen kommen. Wie bei einem oberösterreichischen Unter nehmen nicht anders zu erwarten war, steht die RLB OÖ in der Schlange der österreichischen Aktienkäufer ganz vorne, auch hier gibt es die Parallele zur voestalpine.

12 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2887,22 797,17 195,21 6946,36 12220,59 9536,13

News Splitter

Die Scharinger-Bank will beim IPO zumindest fünf Prozent zeichnen, die Mitarbeiterstiftung der Amag soll auf rund 10 Prozent kommen, hier ebenfalls „siehe voestalpine“. Auf die Frage, wer die weiteren Investoren sein könnten, verwies Falch im Rahmen der IPO-Pressekonferenz am Freitag auf weitere Banken, Versicherungen etc. (Bei der voest ist etwa auch die Oberbank mit an Bord.) Die Zeichnungsfrist für die jungen und alten Aktien, die zwischen 19 und 24 Euro kosten werden, wurde von 25. März bis 6. April anberaumt. Österreichische Privatanleger sollen eine bevorzugte Zuteilung erhalten. „Der Bedarf an Aluminium ist in den vergangenen zehn, zwölf Jahren um 100% gestiegen. Und dieses Wachstum wird sich auf Sicht der nächsten zehn, zwölf Jahre wiederholen“, erklärte Falch „die Basis des Geschäfts“. Im Vorfeld des IPO schüttete die Amag noch 200 Mio. Euro in Richtung Constantia Packaging aus.

Isovoltaic und KTM reagieren

Auch Isovaltaic ist bereits bei Investoren unterwegs: Goldman, CS, Morgan Stanley und Erste Group betreuen das IPO, das ebenfalls in Kürze erwartet wird. Und KTM kommt mit einer Kapitalerhöhung.

+3,52% +4,46% +1,63% +4,23% +3,05% +3,58% Perf. 1 Woche.

+++ am 21. 3. waren mit Immofinanz, conwert und CA Immo erstmals Immo-AGs im ATX +++ Pankl schüttet keine Dividende aus +++ Telekom Austria bietet bis zu 950 Mio. Euro für serbische Telekom, Serben: „Beleidigung“ +++ Immofinanz beendet Aktienrückkaufprogramm vorzeitig +++ neuer Euro-Rettungsfonds ist 700 Mrd. Euro schwer - Österreich muss 2,2 Mrd. Euro direkt zahlen, Deutschland trägt 27,1 Prozent der Lasten +++ Semperit erhöht die Dividende auf 1,25 Euro je Aktie +++ Eco Business konnte Ergebnis 2010 deutlich verbessern, weitere Immoverkäufe für 2011 angestrebt +++ conwert erhöht die Dividende - Firmenwertabschreibung höher als erwartet, Hälfte der Zinshäuser soll verkauft werden +++ bwin mit kräftigem Gewinndämpfer im Schlussquartal - MergerVorbereitungen lasteten auf Ergebnis - Gewinn im Q4 auf 5,2 Mio. eingebrochen bwin.party-Aktien werden dank L&S auch im Dritten Markt in Wien gehandelt - letzter Handelstag der „klasssischen bwin“ war am 25. 3. +++ EVN startet im April mit Ausbau des Gasnetzes in Kroatien +++ OMV wird sich an EU-Sanktionen gegen Libyen halten +++ AvW-Linz-Prozess - erster Verhandlungstag gegen Hans Linz +++ Andritz gibt eigene Aktien an Führungskräfte ab +++ Flughafen Wien kürzt die Dividende um fünf Prozent auf 2 Euro +++ Sanochemia: Abschluss der Phase-II-Studie zum Blasenkrebsdiagnostikum +++ voestalpine kauft im Schienenbereich zu - 71% an deutscher Lasa Schienentechnik erworben - Umsatz dieses Unternehmens war zuletzt 4 Mio. Euro +++


weekly yearbook

13/2011

BÖRSE EXPRESS

M&A-Fantasien bei RHI und Zumtobel; Isovoltaic und Sano bieten Aktien an Isovoltaic

13 Index Roll ATX 2912,78 BEX 817,89 IATX 197,36 DAX 7179,81 DOW 12376,72 NIKKEI 9708,36

News Splitter

Sujetbild von der Isovoltaic-Homepage; Symbol für bevorstehendes IPO Die Handelswoche 13/2011 beinhaltete den Q1-Ultimo am Donnerstag: Und während der ATX an ebendiesem März-Ultimo per Marktschluss noch hauchdünn unter dem Jahresstartwert verweilte, schaffte er es am Freitag, den 1. April, knapp darüber. Aber das ist Stoff für die Statistiker.

UniCredit, Zumtobel, Polytec top

Statistik ist ebenso, dass das Team der Unicredit nach dem Q1 beim Salus Alpha Analyst-Award 2011 des Börse Express knapp in Führung liegt. Und weiters, dass Zumtobel im Q1 bester ATX-Wert war bzw. Polytec die Nr. 1 im BEX. Die besten Chancen für den weiteren Jahresverlauf wurden von den Österreich-Analysechefs im Rahmen eines Cafe BE-Talks übrigens der Immofinanz attestiert. Und Statistik ist leider auch, dass die Handelsvolumina an der Wiener Börse im 1. Quartal - anders als z. B. in Frankfurt - markant zurückgegangen sind.

Neue Aktien für die Wiener Börse

Damit sich das mit den sinkenden Volumina auch wieder einmal ändert; ja, dafür treten dieser Tage auch Börseneulinge an. Die Amag - siehe Bericht der KW 12/2011 - ist mitten in der Zeichnungsfrist und das Bild ist durchwachsen; dem Unternehmen wird zwar durchaus eine gute Aufstellung eingeräumt, die Verflechtungen der Ver-

gangenheit sorgen aber für Störfeuer. Die Erstnotiz soll schon in der nächsten Handelswoche beginnen. Rascher als erwartet wagt auch die steirische Isovoltaic den Sprung an die Wiener Börse. Zu Beginn der neuen Handelswoche wird der Zulieferer für die Photovoltaik-Industrie mit der Zeichnungsfrist für seine Aktien starten. Geplant ist, dass der bisherige Alleineigentümer Stanislaus Turnauer bis zu 45 Prozent seiner Anteile verkauft. Sanochemia bietet von 1. bis 15. April Aktien an und zwar mit Discount zu 3,2 Euro. Altaktionäre können im Verhältnis 2:1 zeichnen, Bezugsrechthandel gibt es keinen. Und da der Grossaktionär, die Stiftung rund um CEO Frantsits (70,64 Prozent), nicht mitzieht, wird sich der Streubesitz auf 50 Prozent plus erhöhen. Dadurch erhofft sich Frantsits eine bessere Liquidität der Aktie, was bisher einer der Hauptkritikpunkte grösserer Anleger war. „Unternehmerische Freiheit“ will die deutsche Siemens der Lichttochter Osram mit einem IPO verschaffen.

Frischer Wind für diverse Stories

Osram bringt auch frischen Wind in die Zumtobel-Story, Zumtobel könnte Target sein. Bei RHI gab es Spekulationen über einen Schlaff-Ausstieg, Magnesita könne einsteigen. Und bei OMV wird vom neuen CEO Gerhard Roiss frischer Wind erwartet.

+1,05% +1,61% +1,10% +3,36% +1,30% +2,65% Perf. 1 Woche.

+++ Andritz mit 100-Millionen-Euro-Auftrag aus Kanada - Lieferung von Francisturbinen und Generatoren an Mica +++ Strabag baut TaunusTurm in Frankfurt - Volumen von rund 200 Mio. Euro +++ voestalpine erhöht das Forschungsbudget +++ Warimpex hat Anleihen-Pläne - Emissionsvolumen von 75 Mio. Euro in den nächsten Jahren - Ergebnisse 2010 bestätigt +++ Kärntner Hypo bestätigt Milliardenverlust für 2010 +++ Immofinanz kann Gewinn nach neun Monaten leicht steigern - Bewertungsergebnis mit 51 Mio. Euro positiv, aber negative Wechselkurseffekte von 49 Mio. Euro +++ Erste Bank schluckt Weinviertler Sparkasse komplett +++ EVN beendet Millionen-Rechtsstreit mit Mazedonien durch Vergleich +++ A-Tec Australische AE&E soll Bilanzen geschönt haben +++ VIG steigerte Nettogewinn um 11,5 Prozent, verkauft Anteile an drei russischen Versicherern +++ Verbund-Beteiligung Poweo baute Verluste aus +++ neue bwin.party startete am Donnerstag in London, am Freitag in Wien +++ Andritz mit neuem Aktienrückkauf +++ Uniqa will stabile Dividende auszahlen - EGT 2010 bei rund 150 Mio. Euro +++ Frauenthal 2010 wieder mit Gewinn +++ auch Century Casinos wieder im Plus +++ Intercell: weitere PseudomonasStudie, dann erst Opt-in-Entscheidung +++ Atrium will Anleihe zurückkaufen +++ HTI: Banken stimmen Debt-Equity-Swap zu zwei Hybridbonds plus Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage +++ JoWooD-Insolvenz - Insiderverfahren bei FMA anhängig, Verdachtsmomente gegen Umfeld des Aufsichtsrats +++


www.partnerbank.at

GOLD DEPOT Werte schaffen mit Gold im Tresor

Physisches Gold als Sachwert für unsichere Zeiten

Gold ab EUR 50,- monatlich

Gold höchster Qualität: 999,9 Fine Gold, 24 Karat

verfügbar durch Verkauf oder Ausfolgung ab 100g oder Vielfachem davon

Gold ist zu 100% physisch im Banktresor in Österreich verwahrt

Einmalanlage ab EUR 2.500,-

Infohotline: 0732.6965-407 info@partnerbank.at

LINZ | WIEN | M NCHEN | BERLIN BRATISLAVA | BUDAPEST


weekly yearbook

14/2011

BÖRSE EXPRESS

Party-Crasher bei Amag und bwin.party; Portugal „schirmt“, die USA spart Isovoltaic

14 Index Roll ATX 2903,21 ICF BEX 830,49 IATX 194,10 DAX 7217,02 DOW 12.380,05 NIKKEI 9768,08

News Splitter

bwin.party-Aktien verlieren von Mittwoch bis Freitag 1/3 ihres Wertes Die Handelswoche 14/2011 brachte an den Märkten eine Konsolidierung auf hohem Niveau, in Wien fungiert der Wert vom Jahresstart weiter als Magnet für den ATX. Zum Ende der KW 14 notierte der Leitindex gerade einmal einen Punkt unter dem Jahresstartwert. Deutlicher zurück gingen die Umsätze: Im 1. Quartal 2011 sind die Handelsvolumina im Wiener Prime Market verglichen mit dem Startquartal 2010 um 7,3 Prozent zurückgegangen. Ganz anders in Deutschland: In Frankfurt stiegen die Aktienumsätze im Q1/11 vs. Q1/10 um ca. 18 Prozent. Die neue Wertpapier-KESt ist hier der grosse österreichische Party-Crasher.

Deutschland-Schock bei bwin.party

Einem ähnlich populistischen und rückschrittlichen Party-Crasher sieht sich die Gamingbranche in Deutschland gegenübergestellt: 15 von 16 deutschen Minister präsi denten wollen eine „Liberalisierung“ des deutschen Sportwettenmarktes. Allerdings: Dies zum „Preis“ einer Steuer von 16,6% auf die Umsätze bei den Sportwetten, was es unmöglich macht, Produkte anzubieten. Die bei Sportfans beliebten Livewetten auf Zwischenstände oder den nächsten Tor-

schützen - sollen überhaupt verboten werden. Die Aktie von bwin.party verlor innerhalb der KW 14 (zweite Wochenhälfte) rund ein Drittel ihres Werts.

Shorter-Schock bei der Amag

Der Party-Crasher zum Börsestart der Amag ist nicht eindeutig auszumachen und die Aktie verlor in der ersten Kursbildung auch nicht ein Drittel ihres Werts, aber immerhin 10 Prozent, ein klassischer Fehlstart. Händler österreichischer Banken sehen es so: Die Leadmanager JPMorgan und BNP Paribas hätten „die Geschichte vermasselt“, zitiert die APA inländische Händler. Im Amag-Prospekt wird JPMorgan als „Stabilization Manager“ genannt. Die Aktie konnte trotz neuer oberösterreichischer Kernaktionäre nur mit Ach und Weh platziert werden, das Volumen musste reduziert werden und der Ausgabepreis lag am unteren Ende des Preisbands.

Lieber unter den Schirm als Sparen

Portugal schaffte kein Sparpaket, lässt sich nun unter dem Rettungsschirm schützen. In den USA gibt es ein beinhartes Sparpaket, das Obama gerade noch durchbrachte.

-0,33% +1,53% -1,65% +0,52% +0,11% +0,62% Perf. 1 Woche.

+++ Isovoltaic: Aktien kommen zwischen 16 und 21 Euro - Zeichnungsfrist läuft bis 14. April. Erstnotiz: 15. April +++ Schlumberger übernimmt den Vertrieb für evian und Volvic +++ Wienerberger spitzt auf Alphacans Kunststoffrohrsparte; Pipelife - das JV mit Solvay - kauft zu +++ Telekom Austria: serbische Gewerkschaft droht im Fall von neuen Preisverhandlungen mit Gericht - Staatsanwaltschaft ermittelt gegen früheren Betriebsrats-Chef Kolek +++ Institutionelle in Zürs: RCB-Konferenz Mittwoch bis Freitag - rund 60 Unternehmen aus Österreich/CEE sind vor Ort +++ Polytec hat wieder Lust auf Zukäufe - Überschuss drehte im Vorjahr wieder ins Plus: 26 Mio. Euro nach einem Verlust von 51 Mio. Euro +++ Verbund-Beteiligung Sabanci zapft den Kreditmarkt an - Darlehen über 700 Mio. Euro für Ausbau der Kapazitäten +++ A-Tec-Sanierung steht nichts mehr im Wege - Finanzbedarf für die 47-prozentige Quote beträgt rund 230 Mio. Euro +++ Moody’s senkt Langfrist-Rating für ÖVAG - Ausfall der Kuponzahlungen für 2009 und 2010? +++ bene besser, aber weiter im Minus Büromöbelhersteller geht von Bodenbildung in den relevanten Märkten aus +++ JoWooD verschiebt Sanierungsplantagsatzung auf 5. Mai - Insolvenzverwalter: Viele Fragen offen Verbindlichkeiten rund 20 Mio. Euro +++ RBI - Operativ solide, zurückhaltend bei der Kapitalfrage - Höhe der Dividende stösst auch auf Kritik +++ Isländer kippen Abkommen mit London und Den Haag - Schuldentilgung für Icesave-Konten aus Staatskasse erneut abgelehnt - Fall für ein EFTA-Gericht? +++


weekly yearbook

15/2011

BÖRSE EXPRESS

Pröll legt Ämter zurück; Fekter BMF-Favoritin und Hoffnung für die Börse ÖVP

15 Index Roll ATX 2853,75 ICF BEX 831,03 IATX 195,05 DAX 7178,29 DOW 12341,83 NIKKEI 9591,52

News Splitter

Ist sie eine Frau der Börse? ... ... er war kein Mann der Börse Die KW 15/11 brachte wenig Bewegung an den Märkten, leicht fallende Kurse im ATX und am Freitag, dem April-Verfallstag, einen Paukenschlag namens Isovoltaic. Das Unternehmen hat den geplanten Börsegang kurzerhand abgesagt.

Spindelegger neuer Vizekanzler

Das Ereignis der Woche lieferte aber zweifelsfrei die Politik, auch wenn der gesundheitsbedingte Abschied von Vizekanzler und ÖVP-Chef Josef Pröll nicht wirklich überraschend gekommen ist. Pröll ist von allen Ämtern zurückgetreten, der neue ÖVP-Chef und Vizekanzler heisst Michael Spindelegger. Wen der - mit ordentlichen Pouvoirs versehene - Aussenminister auf den für den Kapitalmarkt ausserordentlich wichtigen Finanzminister-Posten setzen wird, wollte Spindelegger bis zum Wochenschluss noch nicht outen: Die (sehr lauten) Gerüchte, die Medien vernommen haben, gehen aber klar in Richtung Noch-Innenministerin Maria Fekter. Sie wäre für die Börse ein Hoffnungs schimmer, eilt ihr doch der Ruf voraus ihren eigenen Kopf durchzusetzen. Eine Steuer (die Wertpapier-KESt), die mehr ko-

stet als sie je bringen wird und die Wertschöpfung der gesamten Finanzwirtschaft mindert, könnte ein Fekter-Opfer werden. Es wäre ein kluger Schachzug, der einen guten Start Fekters in der Finanzwirtschaft bringen würde und politisch vielleicht doch einfacher durchzusetzen ist als der Finanzausgleich zwischen Ländern und Bund.

Alarmierende Volumina

Die Börse braucht dringend (nicht nur wegen Isovoltaic) frischen Wind. - 2007 gab es 190,6 Mrd. Umsatz an der Wiener Börse - 2008 waren es 145,1 Mrd. - 2009 nur noch 72,6 Mrd. - 2010 recht unveränderte 73,3 Mrd. - 2011 wohl ein Rückfall unter 70 Mrd. Das heisst: Ca. 2/3 schwächer als 2007. Die Deutschen (Xetra) haben gegenüber 2007 auch verloren, aber nur 1/3. Und mittlerweile zeigt der Trend in D wieder steil nach oben, in Wien nach unten. Vor allem inländische Broker verlieren, viele Privatanleger wurden durch die KEST vertrieben und fehlen damit nicht nur bei IPOs wie Amag oder Isovoltaic.

-1,70% +0,07% +0,49% -0,54% -0,31% -1,81% Perf. 1 Woche.

+++ Isovoltaic lässt IPO platzen: LondonBoys haben ausgelassen +++ Intercell: Stopp der Probandenaufnahme für S. aureus Studie - Nutzen-/Risikoprofil muss zuerst weiter analysiert werden +++ Erste Bank übernimmt die Intermarket Bank, die grösste Faktorbank Österreichs +++ S&T braucht frisches Geld es geht um 3,5 Mio. Euro, die auch für positive Fortführungsprognose wichtig sind +++ Atrium kauft weitere Anleihen im Volumen von 30 Millionen Euro zurück +++ Strabag und Hochtief mit Autobahnauftrag über 410 Mio. Euro - Autobahn zwischen Ulm und Augsburg wird geplant, finanziert, ausgebaut und betrieben +++ Porr: CEO bringt ImmoFirma gegen KE im Volumen von 11,5 Mio. Euro ein - BZR ausgeschlossen +++ ÖBFA verkaufte Risikopapiere mit 296 Mio. Verlust laut Oberndorfer „keine weiteren Risikopositionen mehr“ +++ Verbund neben EVN und VIG im Nachhaltigkeitsindex FTSE4Good Anzengruber: 2011 leichte Verbesserung bei Konzernergebnis, Marktumfeld positiv, JapanFolgen noch unklar - Rasinger vermisst Innkraft-Impairment: KE zu teuer +++ OMV meldet einen der grössten Gasfunde in der Unternehmensgeschichte - neue 3D-Seismik-Studie wird zur weiteren Beurteilung eingesetzt +++ s Immo - Betriebsergebnis drehte mit 110 Mio. Euro klar ins Plus - positiver Ausblick +++ Head will neue Rückkaufsermächtigung für bis zu 50 Prozent des Grundkapitals +++ Lenzing wechselt in den Prime Market +++ BDI Bioenergy-Vorstände Hammer und Gössler scheiden aus, bleiben aber Hauptaktionäre - neue Führung bereits bestellt +++


weekly yearbook

16/2011

BÖRSE EXPRESS

S&P stört US-Osterfriede; Pleiten, Pech und Pannen auch bei uns in Österreich

Bloomberg

16 Index Roll ATX 2868,87 +0,53% ICF BEX 837,32 +0,76% IATX 198,36 +1,70% DAX 7295,49 +1,83% DOW 12505,99 +1,34% NIKKEI 9682,21 +0,95%

News Splitter

Obama mit dem Rücken zur Wand und einem Sparpaket zur Verteidigung des US-Triple-A

Die KW 16/11, die Osterwoche an den Börsen, war durch den Karfreitag verkürzt. Inhaltlich stand nicht viel auf dem Kalender, aber daran haben sich Ratingagenturen nicht zu halten. Und so blieb es Standard & Poor’s vorbehalten, den Osterfrieden der USA zu stören. Auch wenn Barack Obama kürzlich das „härteste“ Einsparungspaket aller Zeiten für die USA vorstellte, ist für S&P der Weg zu einer erfolgreichen Budgetkonsolidierung noch nicht so richtig zu sehen. Und so beginnt das Triple-A der USA, die Bestnote unter den Ratings, zu wackeln. Die Ratingagentur hat zunächst einmal den Ausblick auf negativ gesenkt.

Troubles bei JoWooD, S&T, A-Tec

Ob Zufall oder nicht; auch in Österreich kamen knapp vor dem Osterwochenende noch einige weniger erfreuliche Meldungen. Beispiel JoWooD: Die Verhandlungen mit möglichen Investoren sind gescheitert. Aus diesem Grund musste die JoWooD Entertainment AG den Antrag auf Abschluss eines Sanierungsplans zurückziehen. Das Insolvenzverfahren wird nun als Konkursverfahren fortgesetzt. Der Insolvenzverwalter

muss die Verwertung des Schuldnerunternehmens in Angriff nehmen. Die Aktie wurde von der Wiener Börse vom Handel ausgesetzt und es ist fraglich, ob der Handel jemals wieder aufgenommen wird. Auch beim IT-Dienstleister S&T spitzte sich die Lage zu: Das Eigenkapital dürfte den Wert des halben Grundkapitals unterschritten haben. Das sei „aufgrund der laufenden Beobachtung der bilanziellen Situation des Jahres 2011 anzunehmen“, teilte das Unternehmen knapp mit. Schuld daran seien vor allem die Einmalkosten der laufenden Restrukturierung. Der Vorstand wird über die Umstände und über erforderliche Massnahmen bei der für 1. Juli 2011 einzuberufenden ordentlichen HV berichten. Die ATB Austria Antriebstechnik, Tochter der insolventen A-Tec, muss nun ebenfalls Probleme eingestehen, nachdem zuletzt noch von „markanten“ Umsatzsteigerungen und der „Rückkehr auf die Überholspur“ die Rede war. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses 2010 wurde festgestellt, dass der Jahresverlust auch hier wahrschein lich die Höhe des halben Grundkapitals überschreiten wird.

Perf. 1 Woche.

+++ Sanochemia: Kapitalerhöhung lief nicht nach Wunsch - statt bis zu 5 Mio. Aktien wurden nur 1,4 Mio. verkauft +++ ÖVAG schrieb 2010 nach Milliardenverlust wieder Gewinn - Kreditwertberichtigungen mehr als halbiert - unter dem Strich 55,4 Mio. Euro Konzerngewinn +++ update software verbessert EBIT, bleibt aber im Minus - Umsatz sank um 3,6 Prozent - Ausblick bestätigt +++ Maria Fekter ist tatsächlich erste Finanzministerin Österreichs +++ Warimpex begibt Wandelanleihe in Zloty - Volumen von rund 30 Mio. Euro - Umtauschrecht in 9 Mio. Aktien +++ Rosenbauer erhöht Dividende um 50 Prozent - für heuer wird „Konsolidierung“ von Umsatz und Ergebnis erwartet +++ Kapsch TrafficCom und Federal Signal unterzeichnen Absichtserklärung für Kooperation Zusammenarbeit im Markt für Intelligent Transportation Systems in Nordamerika +++ Erste Group gewann Millionenprozess in Schweden - es geht um Aktien der Swedbank, die als Sicherheit dienten +++ Polit-Streit um Flughafen - Herbst erwägt Rücktritt - Grabenkämpfe um AR-Vorsitz, spannende Syndikatssitzung vor nächstwöchiger HV - Landeshauptmann Pröll überlegt weitere Privatisierung - Stadt Wien nicht begeistert +++ Sanierer Grossnigg will A-Tec-Firmen kaufen - gemeinsam mit anderen Investoren +++ OMV will mit Avanti die Diskontschiene ausbauen - Sprit bei Automaten-Tankstellen derzeit rund 2 Cent je Liter billiger +++ Aktienforum Börse Express Jubiläums-Roadshow #30 mit Amag, Intercell, CA Immo, conwert, EHL, Immofinanz und s Immo +++


weekly yearbook

17/2011

BÖRSE EXPRESS

Weltweite Börsenrally Neid, Bankenbashing und ATX-Verluste hierzulande APA

17 Index Roll ATX 2846,05 BEX 843,66 IATX 199,41 DAX 7514,46 DOW 12810,54 NIKKEI 9849,74

News Splitter

Auf High nur der 1. Mai, der ATX hat auch etwas Rotes, die rote Laterne: Faymann will Gerechtigkeit, heisst „weitere Belastung der Banken“ Die KW 17/11 stand international ganz im Zeichen neuer Hochs und Zwischenhochs an den Weltbörsen. Der DAX stieg auf DreiJahres-Hoch und liegt year-to-date schon 8,68 Prozent in Plus, noch besser der Dow Jones, der seine Jahresgewinne auf bereits mehr als zehn Prozent ausweiten konnte. Anders in Österreich: Der ATX liegt yearto-date sogar im Minus. Mit minus zwei Prozent nach vier Monaten fallen die Rückgänge im ATX-Stand jedoch nicht ganz so schlimm aus wie das Minus beim ATX-Handelsvolumen. Und bei den Feiern zum 1. Mai am Sonntag machte Kanzler Faymann unmissverständlich klar, dass er noch einen gewissen Spielraum bei der Bankenabgabe sehe. Banken müssten noch mehr beitragen.

Erste/Q1: 48 Mio. Bankensteuern

Pech für den ATX ist auch, dass die im ATX befindlichen Grossbanken ja nicht diejenigen sind, die - wie z. B. Hypo Alpe Adria oder Volksbank - bei der Bedienung der Zinsen auslassen müssen, sondern zwischen 8 und 9,3 Prozent bezahlen. Dazu die durchaus als Strafsteuer zu bezeichnende Ban-

kensteuer. Allein die Erste Group hatte im Q1 ausserordentliche Belastungen durch die Bankensteuern in Österreich und Ungarn im Ausmass von 47,9 Mio. Euro (vor Steuern). Das alles verschlechtert das Bild für den ATX.

Aber nicht nur die Politik ist schuld

Doch nicht alles kann man der Politik in die Schuhe schieben. Fakt ist, dass die Unternehmensberichte in den ersten vier Monaten hierzulande bei weitem nicht jenen positiven Gewinntrend schafften, der an den Weltbörsen zuletzt an der Tagesordnung stand. Gerade die grossen ATX-Unternehmen haben enttäuscht, in der Berichtswoche 17/11 waren dies beispielsweise der Verbund oder die OMV. Auch die Erste Group war lediglich im Rahmen der Erwartungen, und rein an der Bankensteuer ist es auch nicht gelegen.

London bleibt wegen Hochzeit zu

Am Freitag blieb in London die Börse geschlossen. Grund: Die Hochzeit von Kate Middleton und Prinz William.

-0,80% +0,76% +0,53% +3,00% +2,44% +1,72% Perf. 1 Woche.

+++ Immofinanz: Fries hat 2,29 Mio. Aktien zugekauft +++ ATB legt im Q1 zu +++ Erste Bank angelt sich Rapid als Partner +++ Sanochemia lässt sich neuen Kapitalrahmen genehmigen, auch Möglichkeit für Wandelbonds +++ OMV mit Produktionsbohrung in Tunesien gestartet +++ S&T: Vorläufiges Nettoergebnis von minus 49 Mio. Euro, Konzerneigenkapital sinkt auf -13,5 Mio. - anonyme Anzeige aus Mitarbeiterkreisen +++ Zumtobel will in nächsten Jahren deutlich schneller als der Markt wachsen +++ Post mit neuen Tarifen und drei neuen Aufsichtsräten - Beyrer folgt Michaelis - Verfahren gegen Postgewerkschafter Wiedner läuft noch +++ Raiffeisen legt Börsepläne für LLI und NÖM vorerst auf Eis, längerfristig könnte AlternativenergieBetreiber Renergie ein Kandidat werden+++ VIG startet neues ADR-Programm für US-Investoren +++ Fed lässt Leitzins wie erwartet bei 0 bis 0,25% +++ OMV-Produktion im Q1 um fünf Prozent tiefer +++ Verbund: Mehr Umsatz, aber weniger Gewinn als erwartet +++ HTI dreht Ertragszahlen wieder ins Plus +++ CAT oil verbessert die Profitabilität - EBITDA-Marge steigt von 19,9 auf 24,7 Prozent +++ SBO: HV verdoppelt Dividende auf 1,0 Euro +++ Silberpreis überspringt Rekordhoch von 1980 +++ Uniqa steigerte 2010 EGT um 52,8 Prozent auf 153 Mio. Euro +++ teure Kakaobohnen drückten Manner-Gewinn +++ voestalpine mit Grossauftrag von Siemens Wind Power +++ Warimpex platzierte Zloty-Wandelbonds für rund 10 Mio. Euro +++ Porr: Operativer Gewinn von 64 auf 49 Mio. Euro gesunken +++


weekly yearbook

18/2011

BÖRSE EXPRESS

US-Einheit tötet Osama bin Laden; Börsen hatten jedoch andere Themen

Bloomberg

18 Index Roll ATX 2821,80 ICF BEX 832,12 IATX 197,11 DAX 7492,25 DOW 12638,74 NIKKEI 9859,20

News Splitter

Die Nachricht über den Tod des Terrorführers war Wochenthema Nr. 1 Die KW 18/11 begann mit einer Paukenschlag-Nachricht: US-Einheiten haben Osama bin Laden in Pakistan getötet. Die News über den Tod des Terroristenführers beflügelte die Wall Street am Montag aber nur im Frühhandel, danach ging man rasch wieder zum Tagesgeschäft über und hier waren nach dem Rekordrun der Vorwochen Gewinnmitnahmen angesagt. Mit dem Tod von Terroristenchef Osama bin Laden ist nach den Worten von US-Präsident Barack Obama eine grosse Bedrohung der globalen Sicherheit verschwunden. Analysten sehen in einer Erstreaktion keine fundamentalen Auswirkungen auf die Finanzmärkte durch bin Ladens Tod.

Europa: Griechen und Portugiesen

In Europa blieben die Themen die gleichen wie in den Vorwochen: Nach Griechenland und Irland erhält auch das hochverschuldete Portugal Milliarden-Hilfen von der EU und dem IWF. Alle Seiten hätten

sich nach dreiwöchigen Verhandlungen auf die Bedingungen für ein Rettungspaket verständigt, sagte der geschäftsführende portugiesische Ministerpräsident Jose Socrates am Dienstag. Das Volumen des Pakets nannte er nicht. Die kolportierte Summe: Um die 78 Mrd. Euro. Noch heisser gekocht wurde das Griechen-Thema: Griechenland solle einen Austritt aus Euro-Zone überlegen, „geheime“ Krisentreffen und rasche, wenngleich halbherzige Dementi waren die Folge.

WP-KESt-Delay: Bad News

In Österreich blieb die verkorkste Wertpapier-KESt das Thema Nr. 1. Die Regierung hat eine Verschiebung in den April 2012 vorgeschlagen, begründete dies allerdings mit EDV-Themen und nicht mit inhaltlichen Punkten. Dadurch ist die Unsicherheit und damit auch die Umsatzflaute am Wiener Finanzplatz prolongiert. Auch die Börse-Vorstände haben begonnen, die PrivatanlegerFlucht zu beklagen.

-0,85% -1,37% -1,15% -0,29% -1,34% +0,10% Perf. 1 Woche.

+++ Palfinger-Konkurrent Demag als Übernahmeziel, Aktie plus 20 Prozent +++ grösster Silber-Kurssturz seit Ende 2008 +++ HTI wandelt Kredite in Eigenkapital - KE um 550.000 Euro +++ Frauenthal kündigt Bond für Mai an +++ Aluminiumhersteller Amag legt im Q1 zu und weist hohe Margen auf +++ Intercell schickt Impfpflaster gegen pandemische Grippe in weitere Studie, Gerd Zettl meissl geht - Thomas Lingelbach wird CEO BB Biotech kommt in AR +++ Warimpex will innerhalb von fünf Jahren Kapitel um 5,4 Mio. erhöhen, Hannes Palfinger zieht in AE ein +++ Telekom-Austria-Angebot für Telekom Srbija (1,1 Mrd. Euro für 51 Prozent) stösst auf Ablehnung +++ EVN investiert 150 Mio. Euro in „Westschiene“ +++ VIG: Grossaktionär Verein sichert sich Einfluss auf ewig +++ Lenzing: EBITDA-Plus 66% im Q1 +++ Strabag will 200 Millionen Euro per Anleihen-Emission +++ AUA im Q1 mit 63,5 Mio. Euro Verlust +++ BDI baut DBiogasanlage für 4 Mio. +++ Miba legte kräftig zu +++ update software verringerte Verlust im Q1 +++ Immofinanz übernimmt Grand Centar in Zagreb zur Gänze +++ Flughafen Wien - Grüne Petrovic hat sich um Vorstandsposten beworben +++ Novomatic soll in Startlöchern für Börse sein - IPO im Herbst möglich +++ Andritz mit grösserem Gewinnplus als erwartet, Auftragseingang im Q1 fast verdoppelt +++ Verbund fixiert Stromliefervertrag an EVN, Wien Energie und EnergieAllianz Austria +++ bwin.party - solide Zahlen, aber nicht spektakulär +++ RCB holt Zertifikate Award +++


weekly yearbook

19/2011

BÖRSE EXPRESS

19 Index Roll

APA

ATX 2797,43 BEX 829,84 IATX 194,52 DAX 7403,31 DOW 12595,75 NIKKEI 9648,77

-0,68% -0,27% -1,31% -1,88% -0,23% -2,13% Perf. 1 Woche

Berichte und böse Buben

Die KW 19/11 war die bisher intensivste Berichtswoche des Jahres, daher diesmal ein gedrehtes Layout: Zwei Spalten für den News Splitter XXL, eine Spalte für die News, hier ging es in erster Linie nur um den prolongierten Stress zwischen den erfolgreichen Banken im ATX (denn die weniger erfolgreichen haben keinen Stress, lassen sich retten) und der Politik.

„Politiker zu blöd und feig“

Ober-Bad Boy war Erste-Chef Andreas Treichl, der Kreditvergabshürden dem Anleihen-Wahn bei den PIIGS gegenüberstellte: „Das ist eine Frechheit, das ist ein ganz grober Fehler. Unsere Politiker sind zu blöd und zu feig dazu und zu unverständig dafür, weil sie von der Wirtschaft keine Ahnung haben, um dagegenzuwirken, und das wird Österreich schaden und wir werden hinter andere Länder zurückfallen.“ Eine wirtschaftsliberale Partei für Österreich wird immer wahrscheinlicher. Nichts zu lachen hat auch IWF-Chef Strauss-Kahn: Anzeige wegen Vergewaltigung.

News Splitter XXL

+++ Immofinanz : Fries hat weitere rund 900.000 Aktien zugekauft +++ C-Quadrat verdient deutlich weniger - Periodenüberschuss sinkt von 4,7 auf 1,0 Mio. Euro +++ auch Raiffeisen stellt Weichen für Tilgung von Staats-Kapital - Vorratsbeschluss auf der Tagesordnung der RBIHV am 8. Juni - Raiffeisen als Interessent für polnische DZ Bank gehandelt +++ Intercell - Umsatz und Verlust geringer als erwartet - Ixiaro-Umsatz belief sich auf 3,3 Mio. Euro - Verlust wurde auf 11,3 Mio. Euro verringert - eigene Sales-Mannschaft für Ixiaro ist eine Option +++ Palfinger toppt die Erwartungen - Überschuss im Startquartal auf knapp 13 Mio. Euro gesteigert +++ Semperit: Geringere Margen als erwartet, Umsatz im Q1 schlägt die Erwartungen, der Gewinn lag jedoch darunter +++ AT&S schafft Rekordumsatz: Mit 488 Mio. Euro wurde der bisherige Spitzenwert aus 2007/08 übertroffen +++ Wienerberger verringert Verlust im Q1 auf 45 Mio. Euro, Umsatzplus höher als von Analysten erwartet - auf höhere Mengen zurückzuführen +++ Telekom Austria - Verlust im Startquartal höher als erwartet - hohe Akzeptanz des Restrukturierungsprogramms bewirkt Sonderaufwand von 184 Mio. Euro - Festhalten an Guidance +++ Polytec verlässt die Verlustzone - Umsatz steigt um knapp 22 Prozent, Überschuss erreicht 8 Mio. +++ Lenzing erhöht Prognose- erfolgreichstes Quartal der Unternehmensgeschichte - starke Fasernachfrage +++ Immofinanz übernimmt 100% des Einkaufszentrums GoodZone in Moskau +++ voestalpine: Kartellrechts-Razzia bei deutscher Tochter Klöckner Bahntechnik +++ Frauenthal hat Anleihe über 100 Mio. Euro platziert, Zeichnungsfrist für Retail läuft vom 13. bis zum 17. Mai +++ RHI mit schwächerem Startquartal - negative Fremdwährungseffekte sorgen für EBIT-Rückgang von 13% - Magnesia jetzt aus dem Seewasser gewonnen - Erwerb der norwegischen SMA für 13 Mio. Euro plus Investitionen von 70 Mio. Euro+++ Sanochemia: Bestes Ergebnis seit fünf Jahren - klinische Studie für Blasenkrebsdiagnostikum vor Start +++ A-Tec Operatives Ergebnis legte im Startquartal zu - Ausblick hängt von Sanierungsverfahren ab +++ Mayr-Melnhof klar über den Erwartungen, Druck auf Margen zu erwarten +++ Brain Force wieder mit Umsatzwachstum, Operatives Ergebnis im Halbjahr knapp positiv +++ BDI steigerte im Quartal den Gewinn trotz deutlichem Umsatzrückgang +++ Rath im Q1 operativ wieder mit schwarzen Zahlen +++ Verbund-Tochter Sorgenia verkauft Photovoltaik-Anlagen +++ Head weitet Quartalsverluste um 5,2 auf 7,7 Mio. Euro aus - Umsatzrückgänge in allen Divisionen +++ VKW im Q1 mit mehr Gewinn +++ AutoBank erreicht im Q1 wie geplant die Gewinnzone +++ Post unterm Strich mit mehr Gewinn als erwartet - Überschuss im Startquartal um 12 Prozent gestiegen +++ Century Casinos mit deutlich mehr Umsatz und Gewinn +++


weekly yearbook

20/2011

BÖRSE EXPRESS

Cheuvreux fährt in Wien die Computer herunter; auch WP-KESt vor Aus?

Börse Express

20 Index Roll ATX 2767,77 -1,06% ICF BEX 821,37 -1,02% IATX 193,11 -0,72% DAX 7266,82 -1,24% DOW 12512,04 -0,66% NIKKEI 9607,08 -0,43%

News Splitter

Zweitgrösster ausländischer Handelsteilnehmer verlässt Wien Die KW 20/11 brachte durchwegs leichte Kursverluste an den Börsen. Das internationale Highlight der Woche passierte an einer Nebenfront: Es geht um das Social Network LinkedIn.

LinkedIn: 100% Zeichnungsgewinn

Die Aktie des Börseneulings legte innerhalb weniger Minuten eine Kursverdoppelung hin, was sofort Ängste vor einer neuen Internet-Blase laut werden liess. Der Gigant Facebook steht ja ebenfalls in den Startlöchern für einen Börsegang und erzielt vorbörslich extrem hohe Valuations.

OMV vor grossem Kapitalschritt

In Österreich war die Bestätigung der lange erwarteten OMV-Kapitalerhöhung das Gesprächsthema Nr. 1.: Bis zu 27 Mio. neue Aktien zum maximalen Bezugspreis von 33 Euro je Aktie sollten emittiert werden, die ÖIAG und die IPIC ziehen mit, weiters ist auch die Ausgabe von Hybridschuldverschreibungen geplant. Zum Wochenschluss schockte Cheuvreux mit der Nachricht, die Wien-Niederlassung zu schliessen. Cheuvreux war zuletzt der zweitgrösste interna-

tionale Handelsteilnehmer bei österreichischen Aktien.

ÖVP pro Börse, Hundstorfer-Foul

Die wahre Überraschung war allerdings, dass die ÖVP nun offenbar in wichtigen Kapitalmarktfragen umdenkt. Werner Amon, stellvertretender Klubchef der ÖVP, sagte in einer ATV-Diskussion zur WP-KESt: „Man darf hier klüger werden, wenn man sieht, welche Kapitalabflüsse wir aus Österreich haben, das ist für den Standort auch nicht perfekt gelaufen. Das alles nur, um ein paar billige Punkte zu machen. Das muss man auch kritisch hinterfragen.“ Dies alles wohl in Kenntnis einer Studie, die das Magainz „trend" zitert: Die WPKESt sei zu teuer und unklar, die Kritik der Banken sei berechtigt. Das Pikante daran: Die Studie wurde der Regierung in Auftrag gegeben. Dass die KESt kippt, ist nun wahrscheinlich. Die SPÖ zementiert sich hingegen immer stärker ein: Sozialminister Hundstorfer will die staatliche Prämie bei der Zukunftsvorsorge kürzen, quasi als Konsumentenschützer in bestehende Verträge eingreifen.

Perf. 1 Woche.

+++ Pankl steigert Gewinn im Q1 um 14% Umsatz soll im Gesamtjahr zwischen 5% und 10% zulegen +++ Österreichs Inflation so hoch wie seit September 2008 nicht mehr Sprit 18% teurer - Nahrungsmittel kosteten um 3,7% mehr +++ ATB meldet Verlust des halben Grundkapitals - a.o. HV vor 12 Streubesitz-Aktionären - Kovats spricht von zehn Interessenten für A-Tec +++ VIG steigert Vorsteuer-Gewinn um sieben Prozent, Ausblick wird bestätigt +++ RBI begibt 500 Mio. Euro Anleihe zu 6,625 Prozent +++ Atrium fehlen im Q1 positive FX-Erträge - Gewinn deutlich gesunken - NAV bei 6,01 Euro +++ Binder+Co: EBIT verdreifachte sich auf 1,1 Mio. Euro +++ Novomatic schliesst IPO nicht aus +++ Strabag-Bond mit 4,75 Prozent verzinst, Volumen 175 Mio. Euro +++ s Immo mit starkem Plus bei EBIT und Cashflow +++ bene: Auf EBITDA-Basis wieder positiv +++ BTV im Q1 mit 1/5 mehr Gewinn +++ OGH retourniert Niedermeyer-Verfahren wegen Immoeast an Erstinstanz +++ Buwog: Liechtenstein-Razzia-Beschluss belastet Grasser +++ conwert: EBIT steigt im Q1 um 24 Prozent, Analysten erwarteten 32 Prozent +++ Winterthur Technologie steht vor Squeeze-out: Nach Übernahme durch 3M Delisting-Pläne +++ Oberbank im Q1 mit 30 Prozent mehr Gewinn - kräftiges Kreditwachstum, weniger Risikovorsorgen +++ BKS erzielte 1/5 mehr Gewinn im Q1 , weniger Kreditvorsorgen nötig - im Kreditgeschäft Plus bei Firmenkunden, aber Rückgänge im Retailbereich +++ Rath liefert nach China, Auftragswert rund 700.000 Euro +++


weekly yearbook

21/2011

BÖRSE EXPRESS

Lenzings Startschuss zur „Operation ATX“; BondMilliarde von Bau & OMV Columbia / Montage

21 Index Roll ATX 2746,90 -0,75% ICF BEX 815,94 -0,66% IATX 193,42 +0,16% DAX 9521,94 -0,89% DOW 12441,58 -0,56% NIKKEI 9607,08 -0,43%

News Splitter

OMV erhöht auf 750 Mio., Baufirmen Strabag und Alpine zusammen 300 Mio.

Die KW 21/11 war eine ruhige Woche mit weltweit leicht nachgebenden Kursen bei den Leitindizes. Der ATX bewegte sich in etwa auf der Höhe seiner 200-Tages-Linie bei rund 2750 Punkten, das bedeutet rund 150 Punkte Minus seit Jahresbeginn und eine Schlusslichtfunktion. Stichwort ATX: Einer, der da hineinwill, ist Lenzing-Vorstand Peter Untersperger.

825.000 Lenzing-Aktien angeboten

Der oberösterreichische Faserhersteller wird 825.000 neue Aktien anbieten - und war im Bezugsverhältnis von 31:1, d.h. für je 31 Altaktien kann eine neue Aktie erworben werden. Die neuen Aktien umfassen volle Dividendenberechtigung ab dem 1. Januar 2011. Und: In jedem Fall wird die B&C so viele Altaktien anbieten, dass nach der Transaktion ein Mindeststreubesitz von circa 33 Prozent und ein Maximalstreubesitz von 35 Prozent sichergestellt ist, teilte Lenzing am Sonntag Abend mit. Die Preisspanne für das

Bookbuilding-Verfahren wurde mit 92 bis 108 Euro festgelegt. Am 31. Mai 2011 beginnt die Zeichnungfrist, die bis zum 15. Juni dauern kann. Per Jahresende will Lenzing-Vorstand Peter Untersperger seine Aktie im ATX sehen. Nun, das wird schwer, denn für die nächste reguläre Umstellung im September wird es sich wohl noch nicht ausgehen. BE-Prognose: Lenzing wird bei der übernächsten regulären Umstellung aufsteigen und ab März 2012 im Wiener Leitindex vertreten sein.

Mehr Aktivität am Bondsektor

Zwischenzeitlich tut sich am Bondsektor viel: Die neue Anleihe der Alpine Bau soll bis zu 125 Mio. Euro einspielen, die Strabag hat bereits 175 Mio. Euro platziert, damit in Summe 300 Mio. Euro von den Baufirmen. Und die OMV macht ihre Hybridanleihe noch grösser: Ein Volumen von 750 Mio. Euro statt der zuletzt kolportierten 500 Mio. Euro - klappt alles, kann man von einer Bond-Milliarde sprechen.

Perf. 1 Woche.

+++ s Immo hamstert Awards - Einkaufszentren Sun Plaza und Serdika Center ausgezechnet +++ Strabag investiert in OffshoreWindkraftwerke - 51 %-Anteil an Portfolio mit möglichen 850 Anlagenstandorten in der deutschen Nordsee +++ CA Immo verkauft zwei Einkaufszentren - 96 Mio. Euro Erlös +++ Internetfirma Yandex erzielt bei IPO 1,3 Mrd. Dollar - grösstes IPO der Branche seit Google +++ Rosenbauer: EBIT im Q1 unter Vorjahresniveau, Vorsteuergewinn darüber +++ Sanochemia dreht im Halbjahr ins Plus, für das Gesamtjahr deutlich positives EBIT in Aussicht gestellt +++ Uniqa steigert Gewinn im Startquartal um 17%, Embedded Value gesunken +++ SW Umwelttechnik: EBITMinus verringert, Umsatz stieg im Q1 auf 8,7 Mio. Euro +++ Wienerberger-Tochter übernimmt EuroCeramic: Umsatz von 21 Mio. Euro - Stillschweigen über Kaufpreis +++ OMV mit neuer Türkei-Struktur: Gülsüm Azeri führt Türkei-Geschäft inklusive Petrol Ofisi +++ Raiffeisen im Q1 besser als erwartet, Gewinn auf 270 Mio. Euro gesunken, neniger Kreditvorsorgen +++ EVN-Ergebnis im Halbjahr um 12 Prozent tiefer, operativ leichtes Plus +++ Flughafen Wien: Umsatz steigt im Q1 um sieben Prozent, Überschuss um knapp fünf Prozent +++ THI: Umsatz steigt klar, EBIT durch Dollar belastet +++ Burgenland Holding: EGT durch geringere Bewag-Erträge halbiert +++ Beko dreht ins Plus: 0,15 Euro Gewinn/Aktie im Halbjahr erzielt +++ Aktienforum BE Roadshow #31 in Hörsching bei Polytec mit dem Gastgeber sowie AT&S, HTI, Palfinger und THI +++


weekly yearbook

22/2011

BÖRSE EXPRESS

Privatanleger-Volumen um 50% gefallen; VfGH macht KESt-Termin jetzt im Juni

Börse Express

22 Index Roll ATX 2764,37 +0,64% ICF BEX 814,63 -0,16% IATX 194,41 +0,51% DAX 7109,03 -0,76% DOW 12151,26 -2,33% NIKKEI 9492,21 -0,31%

News Splitter

Rot-weiss-rot-Woche: Börsepreis an Andritz (ATX), Kapsch (Small/Mid Cap), OMV (Bonds), Wienerberger (Corp.Gov.), Lenzing (Nachhaltigkeit); Josef Pröll erhält von Raiffeisen den LLI-Chefposten

Die KW 22/11 war in Wien durch den Christi Himmelfahrt-Feiertag unterbrochen, damit „ersparte“ man sich einen weniger schönen Börsetag; denn vor allem am Donnerstag ist es international ordentlich nach unten gegangen. Während der Dow in der KW 22 mehr als zwei Prozent einbüsste, blieb in Wien unter dem Strich noch ein knappes Plus stehen: Year-to-date schaut das freilich ganz anders aus und auch die für Handelsumsätze ist ein (fast nur in Österreich) börsefreier Tag nicht dienlich. Gerade bei den Umsätzen sieht es in Wien ja heuer gar nicht gut aus, einige Broker berichten davon, dass die Volumina der Privatanleger um mehr als 50 Prozent zurückgegangen sind. Der Verfassungsgerichtshof zieht die Begutachtung der Wertpapier-KESt nun vor, bereits am 15. Juni ist die Steuer ein Tagesordnungspunkt.

Lenzing und Uniqa mit Börselust

Indes läuft die Transaktion der Lenzing AG und sollte alles so klappen wie von der

Emittentin erwartet, entsteht eines der grössten börsenotierten Unternehmen nach Market Cap; Lenzing würde sich nach der Transaktion rund um Rang 10 einordnen. Ob sich eine ATX-Aufnahme bereits im September 2011 oder erst im Mai 2012 ausgeht, darüber herrschte geteilte Meinung. Ist aber auch ein Nebenaspekt. Die Uniqa will neben einem StrategieProgramm (mit prognostiziertem Ergebnispotenzial von bis zu 400 Mio.) ebenfalls etwas für den Streubesitz tun. Noch nicht gleich, aber auf Sicht. Damit wird auch der Versicherer mittelfristig wieder zu einem ATX-Kandidaten. Und wenn wir schon im Raiffeisen-Reich sind: Ex-Finanzminister Josef Pröll wird Vorstandssprecher der Leipnik-Lundenburger, diese ist mittelfristig vielleicht ebenfalls ein Kandidat für den Kapitalmarkt. Abschliessend ein Rating-Erfolg an einer Nebenfront: S&P bestätigte das Triple-A für das Bundesland Oberösterreich.

Perf. 1 Woche.

+++ CAT oil: Expansion belastet - Umsatz steigt im Q1 um 29 Prozent - EBIT mehr als halbiert - Überschuss im Minus +++ Flughafen Wien - Gabmann für 'völlige Erneuerung' im Vorstand - früherer NÖ-Landespolitiker wird sich nicht mehr um Vorstandsjob bewerben +++ Immofinanz verkaufte Bürogebäude für 29 Mio. Euro - Erlös wird in neue Immobilien investiert +++ voestalpine erwartet auch für 2011/12 'deutliche' Ergebnisverbesserung- EBIT klar über Erwartungen - Dividende auf 80 Cent erhöht +++ S&T - sollten Restrukturierungsmassnahmen nicht klappen, besteht wesentliche Unsicherheit für Fortbestand - Umbau in Österreich muss tiefgreifender als geplant sein - 48,7 Mio. Euro Verlust 2010 - Vorstand: Höhepunkt der Krise überwunden - Nachfrage steigt - Investorensuche soll rasch beendet werden - Eigenkapital soll gestärkt werden +++ Kapsch greift nach russischem Mautprojekt - gemeinsam mit PutinFreund Arkady Rottenbergs Mostotrest +++ Hirsch besser, aber weiter im Minus - Umsatz plus 16 Prozent, EBIT dreht ins Plus, EGT noch nicht +++ bwin bereitet Verfassungsbeschwerde in Deutschland vor - Bundesverwaltungsgericht wies Revision von bwin e.K. gegen Internetverbot der bayerischen Glücksspielverwaltung zurück +++ Fabasoft plant Kapitalerhöhungen um bis zu 2,5 Mio. Euro Ermächtigung für Vorstand wird um fünf Jahre verlängert +++ KTM plant für 2012 Rückkehr in Strassen-WM - als Motoren-Lieferant für Kalex +++ OMV meldet Explorationserfolg in Kurdistan, Bohrung und weitere Untersuchungen dauern noch an +++


weekly yearbook

23/2011

BÖRSE EXPRESS

OMV bringt KE ins Ziel, Intercell verliert S.aureus, Strabag belohnt für Treue

Börse Express

23 Index Roll ATX 2707,50 -1,43% ICF BEX 814,15 -1,42% IATX 188,68 -1,65% DAX 7085,14 +0,01% DOW 11951,91 -1,13% NIKKEI 9448,21 +0,72%

News Splitter

In der KW 23/11 vergrösserte der ATX seinen Performancerückstand auf den DAX minus 6 Prozent year-to-date in Wien vs. plus 5 Prozent year-to-date in Frankfurt. Etwas Druck vom Wiener Markt dürfte in den kommenden Tagen aber abfallen. Denn: Das ATX-Schwergewicht OMV hat das Bündel an Kapitalmassnahmen - Kapitalerhöhung und rund 750 Mio. Euro grosse Hybridanleihe - erfolgreich abschliessen können. Der Gesamterlös der beiden Kapitalmarkt-Schritte führe zu einem erwarteten Equity-Credit der Ratingagenturen von 1,1 Mrd. Euro, erklärte das Unternehmen. Die starke Unterstützung der Investoren für die Kapitalerhöhung bestätige, dass der Markt an das künftige Wachstumspotenzial der OMV glaube, sagte Generaldirektor Gerhard Roiss in einer Aussendung. Der Verschuldungsgrad sei nun sehr viel näher an das Langfrist-Ziel von 30 Prozent gesenkt worden, und der bei der Hybridanleihe erreichte Preis hebe die finanzielle Stärke des Konzerns hervor, betonte Finanzvorstand David Davies. Die OMV hat bis Anfang der KW 23 insgesamt knapp 1,5

Mrd. Euro eingesammelt - davon 725 Mio. Euro Nettoerlös durch die Ausgabe von rund 27,272 Mio. neuen Aktien (9,09 Prozent des früheren Grundkapitals) zu einem Bezugspreis von je 27,50 Euro und eben weitere 750 Mio. Euro durch die - für die OMV erstmalige - Emission einer nachrangigen Hybridschuldverschreibung.

Intercell schrumpft, Strabag zahlt

Den nächsten Schock mussten hingegen Aktionäre des Noch-ATX-Werts Intercell (wird im September das Kapitalisierungskriterium zu 99 Prozent nicht mehr erfüllen) hinnehmen: Die Studie zum Impfstoffkandidaten S. aureus wird eingestellt, die neue Strategie lautet: „Ertragssteigerung von Ixiaro, Kosten im Vergleich zu 2010 halbieren“. Die Intercell-Aktie ist deutlich unter den IPO-Kurs gerutscht. Ebenfalls deutlich unter dem IPO-Kurs notiert Strabag: Nun will die HaselsteinerFirma Langzeit-Aktionäre mit einer monetären Prämie belohnen. Man darf gespannt sein, wie und in welcher Form das überprüft und umgesetzt wird.

Perf. 1 Woche.

+++ Sanochemia hat neuen Vertriebspartner - PT Graha bringt Radiologie-Portfolio nach Indonesien +++ HTI holt sich rund 6,6 Mio. Euro frisches Kapital - verbindliche Zeichnungszusagen über rund die Hälfte des Volumens liegen bereits vor +++ Ex-Finanzminister Josef Pröll soll für Leipnik an der Börsenstory feilen - Rothensteiner: „Diese Gesellschaft kann mehr als sie zeigt" +++ Strabag mit weiterem Rumänien-Auftrag Volumen von 166 Mio. Euro - Autobahnabschnitt zwischen Deva und Orastie +++ Immofinanz scheitert beim ersten ATXFive-Versuch - Grund: ATX-Komitee reduzierte Dienstag Abend den Free Float-Faktor. Der ATXFive bleibt damit bis September-Verfall mit Erste, OMV, voestalpine, Telekom und Andritz unverändert +++ EVN und Wien Energie steigen bei Verbund-Kraftwerken ein Innkraftwerke wandern zu mehr als einem Viertel an die beiden Konkurrenten - Preis liegt bei rund 350 Millionen Euro +++ Telekom Austria kauft in Kroatien zu - Kabelnetzbetreiber B.net wird um 93 Millionen Euro von der Tochter Vipnet übernommen +++ Kapsch - Rekord bei Umsatz und EBIT - Dividende von 1 Euro vorgeschlagen +++ LibroProzess - Beweisverfahren abgeschlossen Schlussplädoyers/Urteil folgen am 21. und 22. Juni +++ Miba mit kräftigem Quartalsplus - Umsatz springt um 41,5 Prozent an, EBIT aber kaum +++ Alpine-Anleihe überzeichnet: 90 statt 75 Millionen Euro eingenommen +++ Natronlauge bei Wolford ausgetreten - Feuerwehr-Grosseinsatz in Vorarlberg +++ BE bringt „ZTrainer“-App +++


weekly yearbook

24/2011

BÖRSE EXPRESS

Lenzing packt es, VfGH packt es an; Wien kommt schon gleich hinter Athen

Bloomberg

Griechenland sendet neue Schockwellen aus hinter dem Athener Leitindex ist der ATX aber schon der zweitgrösste Year-To-Date-Verlierer

Die KW 24/11 hatte ein spannendes Ende: Nach langem Streit zeichneten sich am späten Sonntag Abend die Konturen eines neuen Rettungsplans für das krisengeschüttelte Griechenland ab. Die Euro-Finanzminister - darunter Maria Fekter - beschlossen, dass private Gläubiger wie Banken und Versicherungen nach dem Vorbild der sogenannten „Wiener Initiative“ auf freiwilliger Basis einen Teil der Lasten tragen sollen. Das Paket soll nach inoffiziellen Angaben einen Umfang von bis zu 120 Milliarden Euro haben.

Gute/schlechte Wiener Initiativen

Eine andere „Wiener Initiative“, die WPKESt, geht freilich nach hinten los. Nicht nur die Handelsvolumina in Wien sind markant zurückgekommen; nein, der Wiener ATX ist auch hinter dem Athener Athex der zweitschwächste europäische Leitindex (mittelgrosse und grosse Börsen) year-to-date. Auch international muss man lange suchen, bis man schwächere Performer als den ATX findet. Der Nikkei ist einer davon, aber da gibt es wirklich gute Gründe dafür. Zurück

zu den Problemen am Finanzplatz Wien: Der VfGH hatte sich ja in der KW 24 die Sichtweise von Banken und Regierung vortragen lassen - und was man so hört, schaut es nicht gut aus, dass die KESt vom VfGH gekippt wird. Und dass die Politik bzgl. KESt aktiv wird, ist auch nicht wirklich zu erwarten. Zwar meint ÖVP-Chef Michael Spindelegger in seinen „monatsheften“, dass man „mit einem dumpfen Anti-Wirtschaftskurs a la SPÖ keinen Staat machen kann"; ein Gegensteuern bei zB der WPKESt (Regierung: „Teil der Kosten könnten an Kunden überwälzt werden“) war aber bisher auch nicht zu bemerken. Die FPÖ hält die KESt jedenfalls für Unfug, dies verriet Barbara Kappel, FPÖ-Wirtschaftsexpertin und Unternehmerin, dem BE.

Lenzing zu 92 Euro

Nach der OMV in KW 23 hat auch Lenzing eine Mega-Transaktion durchgebracht. Die Aktien wurden mit 92 Euro zwar am unteren Ende der Bandbreite platziert, aber immerhin. Die Sekundärmarktumsätze waren in der Folge hoch, die ATX-Chance lebt.

24 Index Roll ATX 2706,88 -0,02% ICF BEX 814,15 -3,89% IATX 187,49 -0,63% DAX 7164,05 +0,76% DOW 12004,36 +0,44% NIKKEI 9351,40 -1,71%

News Splitter

Perf. 1 Woche.

+++ S&P stuft Griechenlands Bonität um drei Stufen von B auf CCC herab +++ ATXPrime-AGs 2010 mit deutlich höherem Pensionsaufwand - 116 Mio. Euro Verlust durch Senkung der Rechnungszinsen +++ IWF: Österreich soll von Banken Rückzahlung der Staatshilfe verlangen - Eigenkapitalstärkung wichtiger als Dividenden und Expansion +++ Raiffeisen-Direktbank Zuno im Startjahr mit 27,8 Mio. Anlaufverlust +++ R-QuadratPleite: WK Wien überlegt Klage gegen Vermögensberater IMB +++ Pankl kauft bis 30. Juni eigene Aktien zurück +++ WienerbergerBond kann auf 200 Mio. Euro aufgestockt werden, UniCredit und RBI betreuen Transaktion - Ziegelkonzern hat 2012 fällige Anleihe zu refinanzieren +++ austriamicrosystems geht shoppen - Übernahme von Texas Advanced Optoelectronic Solutions um 220 Mio. Euro +++ s Immo beschliesst weiteres Rückkaufprogramm für GS - Wandelbond wird es nicht geben +++ Strabag baut in Schweden Wohnungs- und Einkaufsflächen im Süden Stockholms +++ Immofinanz übernimmt rumänische Adama zur Gänze - restliche 69% für rund 42 Mio. Euro +++ Verbund errichtet Windpark in Rumänien, Gesamtinvestition mehrere hundert Mio. Euro +++ OeNB erhöht BIP-Wachstumsprognose für 2011 auf 3,2 Prozent +++ Meinl und Atrium legen Rechtsstreitigkeiten bei - keine Zahlungen, alle wechselseitigen Klagen werden zur Gänze und endgültig zurückgezogen +++ S&T verliert halbes Grundkapital - Investorensuche geht weiter +++ VC/PE-Award 2011 geht an Heliovis und Manfred Reichl +++


weekly yearbook

25/2011

BÖRSE EXPRESS

VfGH gibt Börse den Rest; die ÖVP radierte 15 Jahre (eigene) Aufbauarbeit aus

ÖVP nichts. Der Verfassungsgerichtshof hat zwischenzeitlich in Sachen WP-KESt in aller Ruhe eine Entscheidung getroffen, die der Wiener Börse den Rest gibt: Der Termin für die Einführung geht um sechs Monate nach hinten, die übrigen Bedenken der Banken in Zusammenhang mit der WP-Kest wurden von den Verfassungsrichtern nicht geteilt. Die Besteuerung von Kursgewinnen ist ebenso zulässig wie die Heranziehung der Banken für die Einhebung dieser Steuer. Das spätere Inkrafttreten ist die Höchststrafe: Damit bleibt die Zurückhaltung und Unsicherheit wohl noch Monate lang bestehen. Erst 2012/2013 werden private Anleger einen Schaden durch die KESt nachweisen können, und dann erneut den VfGH, dessen Präsident Holzinger kein Freund der privaten Zukunftsvorsorge ist (wie er in einem Interview darstellte), befragen. Bloomberg

Reiche schützen, Mittelstand nicht

Die KW 25/11 brachte eine Fortsetzung der ausgeprägten Börse Wien-Schwäche, sogar der erdbebengeschädigte Nikkei konnte year-to-date am ATX vorbeiziehen, nur Athen bleibt in negativer Hinsicht unerreicht. Und während die SPÖ die Griechenland-Milliarden gemäss der Ideologie „Gerechtigkeit und Umverteilung” verteidigt, macht die

Die Hoffnung auf die ÖVP scheint sich indes zerschlagen zu haben. Man tritt zwar vehement gegen Vermögenssteuern auf (die die wirklich Reichen treffen), die WP-KESt ist den Schwarzen aber scheinbar egal, hier geht es ja leider nur um den Mittelstand. Der Schaden ist bereits jetzt enorm, wie das Aktienforum in der KW 25 unterstrich: Das Interesse der Österreicher am Thema Börse erreicht ein neues Tief, lediglich drei Prozent der Befragten geben an, persönlich Aktien zu halten. Zwei Prozent besitzen gemeinsam mit dem Partner Aktien. Somit sind rund fünf Prozent der Bevölkerung direkt in Aktien investiert. Bei der letzten IMAS-Umfrage, die 2006 durchgeführt worden ist, waren es noch 6%. Die ÖVP fährt in Rekordtempo die eigene Aufbauarbeit von 15 Jahren gegen die Wand, der Schaden wird jede Woche grösser. Das Ironische darin ist, dass die Steuer dem Budget nie etwas bringen wird. Man wollte Koalition betreiben. Gratulation.

25 Index Roll ATX 2638,41 -2,53% ICF BEX 784,50 -3,64% IATX 182,18 -2,83% DAX 7121,38 -0,60% DOW 11934,58 -0,58% NIKKEI 9678,71 +3,50%

News Splitter

Perf. 1 Woche.

+++ conwert will bei deutschem MilliardenDeal mitmischen - allein könnte man die Übernahme des Wohnimmobilien-Portfolios der deutschen LBBW nicht stemmen +++ Austro-Banken im Stresstest: Core Tier 1 Quote der grössten Player sinkt auf 7,4% - OeNB: „Trotz verbesserter Ergebnisse bestehen nach wie vor Schwachstellen im österreichischen Bankensystem“ +++ Flughafen Wien: Skylink-Fertigstellung bleibt auf Kurs für Mitte 2012 - ab Jahresende Probebetrieb geplant Baukosten etwas unter letzter Schätzung - lange Bauzeit und Planungsfehler führten zu 100 bis 150 Mio. Euro Mehrkosten +++ KTM hat Kapitalerhöhung abgeschlossen - Insgesamt 400.000 Aktien gegen Sach- und Bareinlage ausgegeben +++ Libro-Urteil - Vier Haftstrafen und ein Freispruch - Rettberg, Knöbl, Huppmann, Stiassny melden Rechtsmittel gegen Verurteilung an +++ Agrana nach gutem Startquartal optimistischer gestimmt - „deutliche“ Ergebnisverbesserung im Gesamtjahr erwartet +++ bene sagt nach Startquartal kleinen Verlust fürs Gesamtjahr voraus - EBITDA drehte im Q1 ins Plus +++ Wienerberger hat Bond platziert - Kupon von 5,25 Prozent Refinanzierung kann bis Ende 2012 abgeschlossen werden, Zeichnungsfrist für Privatanleger +++ US-Notenbank lässt Leitzins bei 0 bis 0,25% - Zinssatz bleibt auf Rekordtief +++ Zumtobel sucht grünes Licht für Kapitalerhöhung: HV soll Ausgabe von bis zu 4,35 Millionen neuen Aktien genehmigen +++ China kauft in grossem Stil ungarische Staatsanleihen - Orban spricht von „historischer Grössenordnung“ +++


weekly yearbook

26/2011

BÖRSE EXPRESS

Halbzeit mit Nr. 1 Polytec, Aufatmen für Athen, ATX, A-Tec und Strauss-Kahn APA

26 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2811,40 791,43 187,72 7419,44 12582,77 9868,07

News Splitter

Halbjahr an der Wiener Börse und pünktlich zur Jahresmitte hat es zur besten Handelswoche 2011 gereicht: Der ATX machte satte 6,56 Prozent Plus, beendete das 1. Jahreshälfte aber trotzdem mit einem Minus von ca. drei Prozent und zählte damit zu den grössten Verlierern weltweit. Selbst wenn man die Bruttodividenden inkludiert, liegen etwa zwei Drittel der Wiener Titel year-todate im Minus (7 von 20 im ATX und 16 von 40 im ATXPrime). Die Underperformance wird auch mit der unglücklichen „Einführung/Verschiebung“ der neuen KESt-Besteuerung von Kursgewinnen begründet, weit schwerer wirkte hier aber der scharfe Rückgang der Handelsvolumina. Privatanleger machten nicht mehr mit.

Polytec im Prime, conwert im ATX

Topperformer im 1. Quartal war überlegen Polytec mit einem Plus von 65 Prozent. Und das, obwohl just in der Schlusswoche des 1. Halbjahres eine grosse Umplatzierung stattgefunden hat: Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich hat ihre indirekte Beteiligung am oberösterreichischen Autozulieferer über ein Private Placement abgegeben. 4,54 Mio. Stück Polytec-Aktien seien zu einem Preis

knapp unter dem Marktwert (7,60 Euro) platziert worden. Die Papiere sind an institutionelle Anleger gegangen. Die Nachfrage habe das Angebot deutlich überstiegen. Im ATX-Segment lag conwert, ein Neuling aus dem Immo-Bereich, vorne. Auch Andritz und voest gehören vor den Vorhang.

A-Tec machte es spannend

Für A-Tec sind – wie vom Sanierungsplan vorgesehen – gerade noch vor Fristablauf verbindliche Angebote von Investoren eingetroffen, teilte das Unternehmen Freitagmorgen ad hoc mit. Konkret handle es sich um „mehr als zwei“ Angebote.

Athen lenkt ein, Gericht auch

Die wichtigste Nachricht kam aus Athen: Das griechische Parlament stimmte einem Sparpaket zu, postwendend kam das Okay der Euro-Finanzminister für ein weiteres Hilfspaket. Überraschende Wende auch im Fall Dominique Strauss-Kahn: Wegen Zweifeln der Staatsanwaltschaft an der Glaubwürdigkeit des mutmasslichen Vergewaltigungsopfers hat ein New Yorker Gericht Strauss-Kahn, den früheren Chef des IWF, aus dem Hausarrest entlassen.

+6,56% +0,88% +3,04% +4,19% +5,43% +1,96% Perf. 1 Woche.

+++ bwin.party schüttet für heuer 30 Mio. Euro Dividende aus +++ Zumtobel liegt mit dem Gewinn unter Erwartung - Dividende wird auf 0,5 Euro erhöht +++ Uniqa gab Viertel-Anteil an rumänischer Astra für 25 Mio. Euro ab - angekündigter Verkauf der 27-Prozent-Beteiligung an Nova Group erfolgt +++ Kapsch TrafficCom erhöht Dividende auf 1 Euro je Aktie - Georg Kapsch: Leere Staats- und Stadtkassen werden weiter für gutes Mautgeschäft sorgen - Elektronisches Mautsystem in Polen gestartet +++ voestalpine kauft Eisenbahn-Technologie zu - Übernahme von Baas R&D +++ HTI hat Aktien zu 1,1 Euro platziert - 6,6 Mio. Eigenkapital fliessen zu +++ Teak Holz will sich frisches Kapital holen - 3,12 Mio. neue Aktien werden emittiert - Bezugspreis von 6,7 Euro +++ ÖVAG verkauft ihren RZB-Anteil für halbe Milliarde Euro - neuer Zeitplan für Rückzahlung des Partizipations-Kapitals wird erarbeitet +++ Sanochemia meldet ersten Grossauftrag für Scanlux auf Philippinen +++ Christine Lagarde ist neue IWF-Chefin +++ Flughafen-Chef Herbst legt seine Funktionen mit 31. August 2011 zurück - Herbst wird Verfassungsrichter und will Unvereinbarkeit vermeiden +++ EU billigt die Fusion von polnischer RBI-Tochter und Eurobank Ergasias +++ Konkursantrag gegen Al Jaber Bank Austria geht gegen die zur Al-JaberGruppe gehörende Grand Hotel GmbH vor +++ US-Finanzministerium warnt vor 'katastrophaler' Schuldenkrise - Kongress müsse gesetzliche Obergrenze für Staatsschulden dringend bis zum 2. August erhöht haben +++


weekly yearbook

27/2011

BÖRSE EXPRESS

Angst um Lissabon, Wut auf Rating-Häuser; Fekter bereit und Elsner „befreit“

APA

27 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2743,58 792,24 185,77 7402,73 12657,20 10137,73

News Splitter

Die erste volle Handelswoche der zweiten Jahreshälfte 2011 brachte ... Ernüchterung. Und in Wien ist es in der KW 27 wieder einmal stärker als an anderen Märkten zurückgegangen. Dabei waren die Gründe für die Schwäche europäisch: Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit Portugals erneut deutlich herabgestuft und eine weitere Absenkung angedroht. Die Herabstufung spiegle das Risiko wider, dass Portugal bald einen zweiten EU-Rettungsplan benötigen könnte, wie dies bereits bei Griechenland der Fall ist, und dass private Gläubiger sich daran beteiligen müssten, teilte Moody's mit. Auch bestehe das Risiko, dass das Land seine Sparzusagen nicht erfüllen könnte. Im Wochenausklang sind auch die italienischen Renditen im Vergleich zu den deutschen Bundesanleihen auf den Höchststand seit der Euroeinführung gestiegen. Dem österreichischen Kanzler Werner Faymann fällt dazu das von ihm Erwartete ein: Er findet das Verhalten der US-Ratingagenturen

„unerträglich“ und will eine Initiative für die Gründung einer europäischen Ratingagentur.

Positiv: Fekter beginnt Reparatur

Indes bemüht sich Neo-Finanzministerin Maria Fekter schön langsam um Schadensbegrenzung: Bei der Wertpapier-KESt soll nun ein Verlustausgleich durch Banken möglich sein, sagte Fekter dem Börse Express. Sie spielt den Ball den Banken zu: Wenn diese als Kundenservice einen Verlustausgleich auf Kontenebene durchführen wollen, sei dies durchaus im Sinne der Finanzverwaltung. Eine „Gewinn/Verlust-Aufrechnung würde die Tradingfreudigkeit wieder erhöhen“, meint direktanlage.at-Chef Ernst Huber, der als treibende Kraft im Dialog der österreichischen Broker mit der Politik genannt wird. Und: Ex-Bawag-Chef Helmut Elsner ist frei, er ist mittlerweile zu krank für das Gefängnis. Die Staatsanwaltschaft legt keine Steine mehr in den Weg.

-2,41% -3,55% -1,04% -0,23% +0,59% +2,73% Perf. 1 Woche.

+++ RHI mag 'zurück in die USA' - CEO Jensen will mit Fertigungsstätten expandieren +++ conwert - CEO Riebel verlässt das Unternehmen - Rücktritt nach rund einem halben Jahr - Direktorium wird auf zwei Personen verkleinert +++ Kapsch TrafficCom droht Pönale-Zahlung - elektronisches Lkw-Mautsystem zu spät fertig +++ Strabag - Haselsteiner gibt Jagd nach Implenia auf - vorerst keine weiteren Akquisitionen in der Schweiz +++ Warimpex-Aktionär klagt gegen HV-Beschlüsse - Hotelbetreiber sieht dem „gelassen" entgegen +++ EZB hebt Leitzins wie erwartet auf 1,5 Prozent an - Volkswirte erwarten zumindest eine weitere Zinserhöhung im laufenden Jahr +++ Volksbank - auch OTP hat Interesse an der International-Tochter - OTP-Chef Csanyi will in VBI-Märkte expandieren +++ Ex-Immofinanz-Vorstand Petrikovics klagt Constantia Privatbank auf Abfertigung 6,18 Mio. Euro Abfertigung plus 1,25 Mio. Euro Urlaubsablöse plus 2,1 Mio. Euro Urlaubsersatzleistung - Zehetner: „Werden nicht zulassen, dass Petrikovics dieses Geld bekommt“ +++ Immofinanz II: Oberlandesgericht ermöglicht Sammelklagen - gemeinsame Prospekthaftungs-Klagen laut Medienbericht möglich - Immofinanz prüft Rechtsmittel +++ Minnesota seit Tagen zahlungsunfähig Fitch stuft jetzt ab - nicht länger Triple A +++ UBM verkauft Bürohaus in Prag an Invesco - über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart +++ hoher Veranlagungsverlust für Pensionsfonds der Wirtschaftskammer - 130 Mio. Euro müssen nun ausgeglichen werden +++


weekly yearbook

28/2011

BÖRSE EXPRESS

ATX-Banken packen den Stresstest in Zeiten von Griechenland und Italien

28 Index Roll

BE

ATX 2639,21 -3,80% ICF BEX 775,66 -2,09% IATX 178,13 -4,11% DAX 7220,12 -2,47% DOW 12479,73 -1,40% NIKKEI 9974,47 -1,61%

News Splitter

In der - erneut schwachen - KW 28 wurde den Ergebnissen des Bankenstresstets entgegengestresst und am Freitag Abend (nach den Schlusskursen, es war Juli-Verfall) hatte der Stress ein Ende: Erste Group und Raiffeisen Bank International haben den von der European Banking Authority (EBA) durchgeführten Test bestanden, die Österreichische Volksbanken AG hingegen nicht.

ÖVAG mit Pech beim Timing

Für Experten: Die für Erste Group ermittelte Core Tier 1-Quote nach einem simulierten Schock basierend auf den Annahmen des Negativszenarios liegt bei 8,1% im Jahr 2012 verglichen mit 8,7% zum Jahresende 2010. Bei der Raiffeisen Bank International sind es 7,8%, bei der ÖVAG hingegen nur 4,5%, was 0,5 Prozentpunkte unter der von der EBA festgelegten Benchmark liegen. „Unter Berücksichtigung der in Umsetzung befindlichen Massnahmen liegt die Core Tier I Quote per 31.12.2012 bei 6,6%,“ verweist die ÖVAG auf die geplanten As-

set-Verkäufe. Die europaweiten Stresstests sind ein Instrument zur Beurteilung der Widerstandsfähigkeit der Europäischen Banken im Fall von schweren wirtschaftlichen Schocks und der Auswirkung von hypothetischen negativen Szenarien unter definierten restriktiven Bedingungen auf die jeweilige Kapitalausstattung. Bei den aktuellen Stresstests sind acht von 91 Banken „durchgefallen“, die deutsche Landesbank Helaba veröffentlicht nach einer Meinungsverschiedenheit mit der Europäischen Bankenaufsicht ihre Ergebnisse separat, wäre nach den Vorgaben der Behörde aber ebenfalls gescheitert.

Kein Stress mit Griechen-Bonds?

Griechenland wurde relativ ungestresst bewertet: Es wurde eine lediglich 25-prozentige Abwertung der Griechenland-Anleihen unterstellt. Die Marktpreise der griechischen Bonds liegen jedoch bei lediglich 52 Prozent vom Nominale. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei Portugal.

Perf. 1 Woche.

+++ SPÖ will Reichen-Steuer ab 750.000 Euro +++ Palfinger übernimmt führenden russischen Kranhersteller Inman +++ Strabag-Aktienrückkauf soll noch in KW 28 starten +++ Binder+Co will mit Zukäufen wieder Umsatz von 100 Mio. Euro schaffen Kauf des italienischen Maschinenbauers Comec +++ Amag-AR beschliesst Investments von 21 Mio. Euro - Ausbau in Ranshofen +++ Pierers Cross holt sich nächsten indischen Partner - Motherson Sumi übernimmt Mehrheit an Peguform, Hälfteanteil an Wethje +++ Start für deutschen Immo-Milliardendeal LBBW-Wohnimmos - conwert gilt als Interessent, auch Immofinanz hat Unterlagen erhalten +++ OMV rüstet britisches Ölfeld nach - Gesamtinvestition des Schiehallion Joint Ventures von rund 3 Mrd. Euro +++ VIG: Warta rückt näher, KBC bestätigt offiziell Verkaufsplan +++ Agrana verdoppelt Gewinn im Q1 - Rohstoffpreise bestimmend +++ Chinesen wollen USA weiter herabstufen, Dagong ohnehin skeptischer: USA haben nur noch „A+“ +++ B&C rüstet sich für weitere Beteiligungen - Abgabe des 50%-Anteils an Wiener Kühlhaus WKF +++ Meinl Bank plant Comeback mit Immobilienanlagen zwei Produkte ab Herbst geplant - Beratung soll „Kapitel MEL“ vergessen machen +++ Andritz: Bis zu 300 Mio. Euro für M&A, vier bis sechs kleinere Firmen im Visier +++ Cheuvreux-Duo Berger, Reisenberger geht zur Wiener Privatbank +++ Atrium realisiert 15 Mio. Euro Gewinn aus Multi-Deal im Q3 +++ voestalpine: Macquarie via Stock Futures kurzfristig über fünf Prozent +++


weekly yearbook

29/2011

BÖRSE EXPRESS

Rettungen hier, Razzien da; aber die ganze Welt blickte schockiert nach Norwegen

http://www.youtube.com/watch?v=fUr-nuPIIBI

29 Index Roll ATX 2687,46 +1,83% ICF BEX 777,65 +0,26% IATX 179,72 +0,89% DAX 7326,39 +1,47% DOW 12681,16 -0,34% NIKKEI 10132,11 +1,22%

News Splitter

Amoklauf in Norwegen - fast 100 Tote bei zwei Anschlägen auf norwegische Sozialdemokratie

Die Welt trauert mit Norwegen. Das Drama von Oslo - das Regierungsviertel und ein Jugendlager als Angriffsziel eines Einzelnen - stellte mit seinen mehr als 90 Toten Ende der KW 29 alles in den Schatten. Ob die Lösung für Griechenland, die in der KW 29 getroffen wurde, mittelfristig Licht oder Schatten bedeuten würde, wird sich erst zeigen. Kurzfristig passt das Wort „Licht“, denn die Börsen zogen an. Die neuen Facts: Die privaten Gläubiger werden nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel bis 2020 zur Finanzierung Griechenlands netto 106 Mrd. Euro beitragen. In den kommenden drei Jahren liege der Nettobeitrag bei 37 Mrd. Euro. Hinzu komme ein Zufluss von 12,6 Mrd. aus Schuldenrückkäufen. Dafür wiederum müssten die Euro-Staaten wiederum 20 Mrd. Euro aufbringen. Das Gesamtpaket der Euro-Länder und des Internationalen Währungsfonds für Griechenland belaufe sich auf 109 Mrd. Euro . Griechenland wird künftig bis zu 30 Jahre Laufzeiten für Kre-

dite aus dem Euro-Rettungsfonds erhalten. Dies kündigte EU-Kommissionschef Jose Manuel Barroso am Donnerstag nach Ende des Euro-Krisengipfels in Brüssel an. Der Gipfel habe entschieden, die derzeitige Laufzeit von 7,5 Jahren auf mindestens 15 Jahre bis zu 30 Jahre zu strecken, mit einer rückzahlungsfreien „Gnadenfrist“ von 10 Jahren, sagte Barroso.Laut der Gipfelerklärung bekommt Griechenland die Kredite künftig zu einem reduzierten Zinssatz von 3,5 Prozent. In der Folge stieg der Euro gegen den Franken und den Dollar.

Kartell-Ärger: voestalpine, A-Tec

Auch die Börsen legten zu und der ATX schaffte ebenfalls eine Gegenbewegung nach oben, getrieben vor allen von den Bankwerten. Weniger Freude machten die Geschichten über das 'Schienenfreunde-Kartell' mit Darsteller voestalpine und die Razzia bei A-Tec. Hier wurden acht Hausdurchsuchungen in Wien und Niederösterreich durchgeführt.

Perf. 1 Woche.

+++ Andritz kauft in Schweden zu - Iggesund Tools mit Umsatz von rund 25 Mio. Euro +++ Verbund verkauft Portfolio in Frankreich - es geht um Wind- und Photovoltaik-Anlagen +++ Raiffeisen-Tochter Zuno startet in Tschechien - Girokonten, Bankomatkarte, Sparkonto und Termineinlagen werden angeboten +++ Flughafen Wien - Jäger und Ofner werden Chefs - treten Job am 5. September an +++ AT&S mit Gewinneinbruch im Startquartal - Unternehmen hält am Ausblick fest +++ Intercell - BBBiotech dürfte keine Aktien mehr haben, Schweizer Investmentgesellschaft setzt auf indischen Markt +++ Immofinanz meldet Refinanzierung für russisches Logistikzentrum - Kredit mit Rosbank - liquide Mittel sollen in weitere Projekte in Russland fliessen - CEO Zehetner sieht weiters „Namensaktien als Fernziel“ - Kooperation mit IVA und Hoffnung auf rege Privatanleger-Beteiligung bei der kommenden HV +++ A-Tec - Penta bekräftigt Interesse, Gültigkeit des Offerts wurde verlängert +++ OMV - Abschreibung und Hedgegeschäfte belasten mit 77 Mio. Euro - Produktion sank um 9,5% im Vergleich zum Q1 2011 +++ Kapsch TrafficCom kommt in den USA zum Zug - E-ZPass Group ernennt US-Tochter der Österreicher zum Lieferanten für Endgeräte, Lesegeräte, Zusatzausrüstung +++ Rumänien bleibt am 10%-Paket an OMV Petrom sitzen - Angebot war unterzeichnet +++ Neuer Anlauf im US-Schuldenstreit - Rahmenvereinbarung für einen Schuldenplan bis Montag erhofft, es geht um die gesetzlich festgeschriebene Schuldengrenze von 14,3 Bio. Dollar +++


weekly yearbook

30/2011

BÖRSE EXPRESS

30

Schuldenstreit everywhere: Boehner und Obama sorgen mit Posse für Baisse ... Bloomberg (2)

Index Roll ATX 2611,32 ICF BEX 758,77 IATX 175,49 DAX 7158.77 DOW 12143.24 NIKKEI 9833.03

-2,83% -2,43% -2,35% -2,29% -4,24% -2,95% Perf. 1 Woche.

News Splitter

Nicht nur die EU-Spitze ist Schuldenstreit-gestresst. In KW 30 waren es Barack Obama und John Boehner, die die Börsen in den Süden schickten: Im erbitterten US-Schuldenstreit haben Demokraten und Republikaner nach monatelangem Tauziehen aber immerhin Sonntag Abend einen Kompromiss erzielt. Die Fraktionsführer in beiden Kammern des Kongresses vereinbarten Massnahmen zur Senkung des Defizits in mehreren Stufen um insgesamt etwa 2,4 Billionen Dollar. Zudem soll die Schuldenobergrenze von derzeit 14,3 Billionen Dollar so weit angehoben werden, dass die USA „durch 2012 kommen“ können, wie das Präsidialamt mitteilte. Ohne die Anhebung der Schuldenobergrenze droht den USA am 2. August die Zahlungsunfähigkeit.

Treichl spricht es aus, Teil 2 Gehen wir nach Österreich: Erste GroupCEO Andreas Treichl („Politiker sind zu blöd und zu feig“) macht anlässlich der Präsentation der Halbjahreszahlen erneut einen Seitenhieb auf die Politik. „Die Politik hat

ihr Ziel erreicht: Die Erste Group ist laut unseren Berechnungen die am höchsten besteuerte Bank, die es gibt." Und weiter: „Ich hoffe, dass die Politik damit zufrieden ist.“ Der sonstige betriebliche Erfolg der Erste Group verschlechterte sich im Halbjahr von -158,8 Mio. auf -260,2 Mio. Euro. Hauptverantwortlich dafür waren die von 11,3 Mio. Euro auf 110,2 Mio. Euro gestiegenen sonstigen Steuern. In Ungarn (27,4 Mio.) sowie erstmals auch in Österreich (68,2 Mio. Euro) wurde eine Bankensteuer entrichtet. Was die Rückzahlung des staatlichen PS-Kapitals anbelangt, so habe die Bank in den vergangenen Wochen „sehr gut“ mit dem Finanzministerium zusammengearbeitet, so Treichl. Die Erste Bank Österreich übernimmt die Mehrheit an der Intermarket Bank, übers Geld wird hier nicht geredet.

+++ Kapsch TrafficCom zieht Auftrag in Portugal an Land - Mautsystem für 520 Kilometer - weiters KE bei 61,25 Euro +++ Verbund verkauft Anteil an Poweo um 36 Mio. Euro französische Direct Energie zahlt 4,77 Euro je Aktie - Überschuss des Verbund im Halbjahr um ein Viertel unter Vorjahreswert - im Gesamtjahr soll das wieder egalisiert werden - bis 2012 werden Assets für 700 Mio. Euro verkauft - 60% des Plans bereits umgesetzt +++ Turbulenzen bei rumänischer VIG-Tochter Ex-Chef soll mit eigenem Firmengeflecht VIG um Millionen erleichtert haben - interne Prüfung ohne Hinweise +++ A-Tec - Penta verlängert Offert neuerlich - nun bis Ende August +++ Immofinanz - neues Gutachten soll ExVorstände belasten - Petrikovics, Gertner und Schwager hatten für ihre Optionsgeschäfte keinen formalen Beschluss des Aufsichtsrates +++ Atrium - Vergleich mit Meinl ist jetzt wirksam - Konzentration auf „zukunftsgerichtete“ Strategien +++ Warimpex und Europa Capital verkaufen Hotel in Warschau - Kaufpreis für Hotel und Bürogebäude bei mehr als 50 Mio. Euro +++ Amag - Gewinn legte im Halbjahr um rund 30% zu - leicht geringere Absatzmenge für das zweite Halbjahr erwartet +++ Strabag angelt sich Milliardenauftrag aus Italien - im Konsortium mit anderen Firmen - es geht um insgesamt 2,3 Mrd. Euro +++ bwin.party legt französisches Geschäft mit Sajoo zusammen - Schritt war bereits erwartet worden +++ Porr-Gruppe baut am Bahnprojekt Stuttgart 21 - Auftragsvolumen von rund 700 Mio. Euro an Bietergruppe vergeben +++


weekly yearbook

31/2011

BÖRSE EXPRESS

ATX verliert 13,2 Prozent brutalste Woche seit 11/08, IATX fällt unter Startwert

(Bloomberg)

31 Index Roll ATX 2266,35 ICF BEX 681,39 IATX 150,73 DAX 6236,16 DOW 11444,61 NIKKEI 9299,88

News Splitter

„Das Triple A der USA ist weg!!!“ (aber erst nach Marktschluss am Freitag)

Die KW 31/2011 brachte Wien die hässlichste ATX-Wochenbilanz seit einer Novemberwoche im „negativ-legendären“ Jahr 2008. Damals setzte es ein Wochenminus von mehr als 16 Prozent, diesmal waren es 13,21 Prozent. Die year-to-date-Verluste haben sich damit mehr als verdoppelt, der ATX liegt um knapp 22 Prozent im Minus, kein einziges Indexmitglied ist year-to-date im Plus. Stichwort Index: Die Umschichtung per September-Verfall wird nach und nach visibel; Lenzing wird den Intercell-Platz bekommen und Noch-ATX-Member Semperit kämpft vor allem gegen Mayr-Melnhof um Rang 20. Noch stärker als den ATX hat es in der KW 31 den IATX erwischt, er ist sogar unter seinen Startwert gefallen. Angesichts der Tatsache, dass dieser aus dem Jahr 1996 da-

tiert, ist das wahrlich keine beeindruckende 15-Jahres-Performance. Was hingegen wieder angezogen hat, waren die Handelsumsätze, die Shake-Out-Tage brachten eine deutliche Belebung, ja sogar eine Verdoppelung beim Volumen.

Etwas 1987, etwas S&P-Vorahnung

Und was war eigentlich der Grund? Zum einen spielt sich ein Schnellball-Crash wie 1987 ab, und dann natürlich eine S&P-Vorahnung: S&P setzte die langfristige Kreditwürdigkeit der USA in der Nacht auf Samstag um eine Stufe auf AA+ herab und zog damit Konsequenzen aus dem langwierigen Schuldenstreit in den USA. Den Ausblick bewertete die Agentur mit negativ. Damit droht den USA in den nächsten zwölf bis 18 Monaten eine weitere Herabstufung.

-13,21% -10,20% -14,11% -12,89% -5,75% -5,42% Perf. 1 Woche.

+++ Telekom-Kursaffäre - Ametsreiter denkt über Zahlungsrückforderung nach - die Auszahlung der Manager-Boni erfolgte unter Vorbehalt, Ex-Vorstand Fischer soll von Kursmanipulation gewusst haben +++ Immofinanz sichert sich Grundstück für EKZ in Polen „Ein bedeutender Meilenstein für uns“, sagt CEO Eduard Zehetner - Fries stockt weiter auf - Beteiligung per Ende Juli auf 5,6 Prozent erhöht +++ R-Quadrat-Pleite: Alle drei Problem-Töchter in Konkurs - Insolvenz der Capital Gamma aber abgewendet +++ ÖVAG: „Grosser Deal braucht seine Zeit“ ÖVAG und Sberbank verhandeln noch offene Punkte zu VBI-Kaufvertrag +++ Polytec legt beim Gewinn deutlich zu - Analystenprognosen wurden erreicht - Polytec kauft PPI und baut Kapazitäten aus - Investitionssumme liegt bei 19 Mo. Euro +++ RHI besser als gedacht - Umsatz steigt, Ergebnis fällt nur leicht +++ THI: EBIT knapp unter Vorjahresniveau - intensivierter Teakholzrundhandel lässt Umsatz steigen +++ EZB lässt Leitzins wie erwartet bei 1,50 Prozent - in die Märkte wird wieder Geld gepumpt +++ BWT: Besser als prognostiziert - Überschuss fällt im Q2 von 9,0 auf 7,2 Mio. Euro - 6,3 waren prognostiziert +++ Erste Group hat BCR-Drittaktionären Übernahmeangebot gelegt - Grossbank bestätigt weiter nur Verhandlungen um „Alternativen" zu Börselisting für Rumänien-Tochter +++ Strabag und Lafarge starten gemeinsam im Zementbereich durch - Closing für gemeinsames Joint Venture abgeschlossen - Strabag beteiligt sich zu 30 Prozent an Lafarge Cement CE Holding +++


weekly yearbook

32/2011

BÖRSE EXPRESS

ATX stürzt kurz unter 2000; kommt die D-Mark zurück, fixiert man Euro/Franken? (Bloomberg)

Der CHF war in KW 32 nahe der Euro-Parität, wird er nun bei 1,10 je Euro eingefroren?

Die KW 32 hat den verbliebenen Börse Wien-Fans einen Gutteil ihrer verbliebenen Nerven abgerungen. Nach der KW 31, die ein Minus von 13,21 brachte und in der der ATX an allen fünf Tagen im Minus geschlossen hatte, brachte der Montag der KW 32 gleich ein weiteres Shake-Out-Minus von 6,11 Prozent (der bisher grösste Tagesverlust an der Wiener Börse 2011) auf 2127,98 Punkte. Bei hohen Volumina.

Schlechtester und bester ATX-Tag

Was danach passierte, war nicht mehr die Einbahnstrasse nach unten, sondern eine Achterbahnfahrt: Dem Intraday-Fall unter die Marke von 2000 Punkten (!) sollte eine Gegenbewegung bis hin zum Wochenschluss bei 2233,41 Punkten folgen (und der 12.8. war sogar mit plus 3,80 Prozent der bislang beste Handelstag 2011). Ähnlich ging es an anderen Märkten zu, in Frankreich wurde die Societe Generale in der Gerüchteküche als Problemkind gehandelt, der Banktitel verlor prompt 15 Prozent in einem Rassler nach unten. Auch die

Bonität des französischen Staates war ein Thema. Stichwort Bonität: Die USA überlegen, S&P zu klagen, die Ratingagentur habe sich im Zusammenhang mit dem USDowngrade von AAA auf AA+ erstens verrechnet, zudem stelle sich die Frage, ob nicht der/die eine oder andere S&P-Mitarbeiter(in) auf fallende Kurse spekuliert hatte. Ziemlich harter Tobak.

Stoppt den Franken, bringt die DM

Mehr als nur Nebenschauplatz in der KW 32 war die Währungsfront. Der CHF, der zum Euro im Wochenverlauf fast die Parität erreicht hatte, schloss bei 1,10 zum Euro - ein Niveau, das Schweizer Politiker nun eventuell einfrieren wollen, bereits am Mittwoch der KW 33 tagen Bundesbank und Bundesrat bzgl. einer Koppelung an den Euro. Abwarten. In Deutschland träumt man hingegen wieder verstärkt von der DM. Ähnliches war vor 12 Monaten von Apokalyptikern thematisiert worden, heute von Realisten. Und was ist in 12 Monaten?

32 Index Roll ATX 2233,41 ICF BEX 668,49 IATX 149,45 DAX 5997,74 DOW 11269,02 NIKKEI 8963,72

News Splitter

-1,45% -1,89% -0,85% -3,82% -1,53% -3,61% Perf. 1 Woche.

+++ Telekom-Kursmanipulation: Sundt und Colombo ev. laut „News“ in Überlegungen eingebunden - Ametsreiter zahlt Gewinn aus Programm zurück, Schieszler wird Kronzeuge; Telekom kauft kroatischen Kabelnetzbetreiber B.net um 93 Mio. Euro +++ Semperit übererfüllt die Prognosen, Kapazitäten werden ausgebaut +++ Andritz toppt Erwartungen Überschuss im Q2 auf 51,5 Mio. Euro gestiegen, Netto-Liquidität auf 1,3 Mrd. Euro erhöht +++ Strabag holt drei SkandinavienAufträge, Gesamtvolumen 76 Mio. Euro +++ US-Leitzinsen bleiben zumindest bis Mitte 2013 niedrig +++ OMV-Gewinn im Q2 um 25% tiefer, aber etwas über den Erwartungen +++ Palfinger mit klaren Zuwächsen im Quartal, trotzdem etwas unter Erwartungen +++ conwert kann früher als gedacht wieder Aktien zurückkaufen - Vorverlegung ErgebnisReport +++ Plaut setzt weniger um, verdient aber mehr - Umsatz sank auf 10,5 Mio., EBIT stieg auf 0,4 Mio. +++ Holocaust-Klage gegen Erste in Ungarn: US-Regierung riet zu Abweisung +++ S&T bis Juni tiefer in Verlusten, schlechterer Ausblick - KE und Investoreneinstieg wichtiger - „Mehrere Angebote werden geprüft“ +++ Head mit geringerem Quartalsverlust - Umsatzanstieg in Wintersport-Sparte um fast 19% +++ A-Tec springt zum HJ mit fast 25 Mio. Nettogewinn ins Plus +++ Short Selling-Aus in Frankreich, Italien, Spanien und Belgien? +++ Century Casinos dreht im Q2 ins Plus +++ Immofinanz - FMA stoppt Verfahren gegen CEO Zehetner - es ging um Insiderhandel bzw. um eine verspätete Ad-hoc Meldung +++


weekly yearbook

33/2011

BÖRSE EXPRESS

Oh My God! Indizes weiter abgesackt und die TelekomChefs von der Gier gepackt BE

33 Index Roll ATX 2080,84 ICF BEX 648,89 IATX 141,93 DAX 5480,00 DOW 10817,65 NIKKEI 8719,24

News Splitter

Die KW 33 war keine gute Woche für die Weltbörsen, auch nicht für die Wiener Börse und schon gar nicht für die Telekom Austria. Aber eines nach dem anderen ...

„Eurobonds“ und ...

In der Vorwoche waren es die Währungen, diesmal die politische Idee der Eurobonds, also gemeinsamen Schuldverschreibungen der Euro-Staaten, die den Börsianern Angst und Schrecken einjagten. Die Deutschen würden zu den grössten Verlierern solcher Eurobonds zählen und damit war es auch nicht verwunderlich, dass diesmal der DAX der grösste Verlierer war. Aber auch die Wiener Börse baute weiter ab. Das Minus seit Jahresbeginn liegt nun bereits bei rund 30 Prozent. Die KW 33 wurde vom August-Verfall beschlossen, vs. Juli gab es ein Minus von fast 600 ATX-Punkten, die zweitschwächste Monatsentwicklung in der Geschichte des ATX. „Star der Medien“ und das gleich in mehrerlei Hinsicht und eher ungewollt, war die Telekom Austria. Erstens, weil der ATX Fi-

ve-Titel ein operativ schwieriges Halbjahr hinter sich hat: Das EBIT verringerte sich um 85,8 Prozent auf 42,7 Mio. Euro. Der Umsatz ging um 2,9 Prozent auf 2,227 Mrd. Euro zurück. Die Telekom führt die schwachen Zahlen auf regulatorische Effekte, das wirtschaftliche Umfeld und den starken Wettbewerb zurück. Hauptpunkt war die gleich 54prozentige Abwertung der weissrussischen Rubel.

... „Kronzeuge“ Wörter der Woche

Zweitens die leidige Geschichte mit dem Führungskräfte-Aktienoptionsprogramm aus dem Jahr 2004. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen mehrere Telekom-Topmanager (zum Teil nicht mehr im Konzern tätig) wegen des Verdachts der Untreue. Der Telekom-AR hat zudem angekündigt, Schadenersatzklagen gegen einige Top-Manager einzubringen und Rückforderungsansprüche zu stellen. Es gibt sogar einen Kronzeugen. Und zusätzlich zu diesen Dingen gesellen sich noch aufklärungsbedürftige Auftragsvergaben/Geldflüsse aus dieser Zeit.

-6,83% -2,93% -5,03% -8,63% -4,01% -2,73% Perf. 1 Woche.

+++ Google kauft Motorola-Mobilfunksparte für 12,5 Mrd. Dollar - Wettbewerbshüter müssen noch zustimmen +++ Atrium - Vorsteuergewinn legte im Halbjahr um neun Prozent zu - Aufwertung des Standing Portfolios um 69 Mio. Euro +++ Intercell mit bislang bestem Ixiaro-Quartal - Produktumsatz 7 Mio. Euro im Q2 - Meilensteinzahlung über 6 Mio. Dollar von Merck - Verlust geringer als erwartet +++ Aktienforum: Ulrike Haidenthaller neue GF +++ Wienerberger plant Aktienrückkauf - max. 2,350.535 Aktien bzw. 2 Prozent am Grundkapital - Q2-Zahlen als Punktlandung - Rückkehr in Gewinnzone im Gesamtjahr +++ conwert will heuer Immobilien für 600 Mio. Euro verkaufen, 251 Mio. zum Halbjahr - Dividende auf Vorjahresniveau geplant +++ Mayr-Melnhof müht sich mit Preisen - Umsatz besser als erwartet, Ergebnis nicht +++ Binder+Co optimistisch - Umsatzund Ergebnisanstieg im 1. Halbjahr +++ voestalpine erfüllt die Erwartungen - Konzern geht unverändert von deutlicher Ergebnisverbesserung im Gesamtjahr aus +++ Rosenbauer zieht Grossauftrag aus Brasilien an Land Löschfahrzeuge für 43 Mio. Dollar +++ VIG: Gewinnplus von 10,4 Prozent im Halbjahr entspricht Erwartungen +++ Sanochemia nach neun Monaten im Plus - Ergebnis dreht Jahresziele bestätigt +++ Post steigert Q2-Gewinn um knapp 20 Prozent - Marge soll im Gesamtjahr am oberen Ende der Zielbandbreite sein +++ CAT oil: Verträge mit Rosneft und Lukoil im Wert von 70 Mio. Euro abgeschlossen +++ Wiener Alizee Bank sucht Kapital - Gerüchteküche brodelt +++


weekly yearbook

34/2011

BÖRSE EXPRESS

Gold haussiert, Steve Jobs resigniert und der Skandal um die Telekom eskaliert (Bloomberg, BE, Fotomontage)

All the best, Mr. Apple! Steve Jobs ist per sofort als CEO von Apple zurückgetreten. Als Grund erklärte Jobs (jetzt Aufsichtsrat), er könne seine Pflicht und die an ihn gerichteten Erwartungen aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr länger erfüllen. Der 51jährige Timothy D. „Tim“ Cook, Jobs engster Vertrauter, übernimmt die Nachfolge

Zu Beginn der KW 34 hat der Preis für eine Feinunze Gold mit 1911 Dollar ein Alltime-High erreicht. Im Wochenverlauf gab es dann eine Korrektur um mehr als 10 Prozent. Die Aktienmärkte sahen dafür ein erfreuliches Klima, als Impuls diente das „Ausbleiben neuer Hiobsbotschaften“ (Copyright: Raffeisen Research).

Schieszler zu, der sich dem Staatsanwalt als Kronzeuge angeboten hat, gerät unter Druck. Telekom-CEO Hannes Ametsreiter kündigte Schadenersatzklagen gegen die Täter in der Kurs- und Korruptionsaffäre an. Es gehe um in Summe 18 Mio. Euro. Laut Ametsreiter soll es im Konzern ein „System Schieszler“ gegeben haben.

In der Telekom-Affäre spitzt sich die Lage zu: Auch Ex-Telekom-Manager Gernot

Bleibt die Frage, wer aller zurücktreten muss. Ohne wird es hier wohl nicht gehen.

Telekom: Wieviele Manager ...

... bekommen das Ticket to ride?

34 Index Roll ATX BEX IATX DAX DOW NIKKEI

2143,80 668,51 145,25 5537,48 11284,54 8797,78

News Splitter

+3,03% +3,02% +2,34% +1,05% +4,32% +0,90% Perf. 1 Woche.

+++ Kapsch übertrifft Prognosen - Überschuss von 4,5 auf 13,9 Mio. Euro gesteigert +++ Immofinanz: 3000 Verfahren, Streitwert 194 Mio. Euro - EPRA-Aufnahme erwartet Dividende soll bis 2012/13 auf 0,2 Euro steigen +++ Insider: Fries kauft Immofinanz, Rasinger Erste und Wienerberger +++ Verfahren gegen Ex-IWF-Chef Strauss-Kahn eingestellt +++ Lenzing nach Q2 noch optimistischer - Umsatz, EBITDA am oberen Ende der Guidance-Bandbreite erwartet +++ Eco im Halbjahr negativ +++ A-Tec mit „internem“ Bieter - Contor Industries von Kovats-Mitarbeiter soll Kombi-Anbot mit pakistanischem Milliardär gelegt haben +++ Moody's stuft Japans Bonität zurück +++ SW Umwelttechnik: Umsatz im Halbjahr um 7 Prozent auf 27,8 Mio. Euro gesunken - operativer Verlust auf 1,7 Mio. Euro reduziert +++ VIG kauft in Albanien zu - Versicherer rückt auf zweiten Marktrang vor +++ UBM mit Gewinnsteigerung im Halbjahr - auch für Gesamtjahr avisiert +++ Hirsch Servo mit Millionen-Auftrag in Ghana - Hirsch: „Enorm wichtig“ +++ CA Immo spürt im Q2 die Finanzierungskosten - Überschuss um 60 Prozent gesunken +++ Flughafen zieht Schlussstrich unter Friedrichshafen-Investment - Nettogewinn im Halbjahr 14 Prozent höher +++ Erste Group bald mit mehr BCR? Rumänischer Staatsfonds will Anteil verkaufen +++ Rosenbauer - Vorsteuergewinn im Halbjahr um 24 Prozent gesunken - Julian Wagner legt Vorstandsmandat aus gesundheitlichen Gründen zurück +++ Sberbank will nach BankenKursrutsch weniger für VBI zahlen +++


weekly yearbook

35/2011

BÖRSE EXPRESS

Neue Indexvielfalt in Wien, ein Plus beim Börsevolumen und Investoren für S&T

Börse Express

Die Wiener Börse packt 35 der 40 ATXPrime-Titel in insgesamt vier neue Branchenindizes

Die Börse hat in der KW35 vier neue Branchenindizes gelauncht. Im „ATX Basic Industries“ (7 Titel), „ATX Consumer Products & Services“ (6), ATX Financials“ (9) und „ATX Industrial Goods & Services“ (13) finden sich 35 der 40 ATXPrime-Listings. Keinen Platz gab es für Intercell, Telekom, AT&S, Verbund und EVN (wegen der Branchenzuordnung). Was man ebenso bereits weiss: Der August war „absturzbedingt“ der zweitstärkste Handelsmonat im

Jahr 2011, ca. sieben Mrd. Euro Umsatz, der September hat eher schwach begonnen.

News zu S&T und A-Tec

Der Masseverwalter der AvW hat die gesamte S&T-Beteiligung von 29,58 Prozent veräussert. Am Samstag haben die Investoren Quanmax und Grosso Holding sowie die finanzierenden Banken ein Term Sheet unterzeichnet. Auch bei A-Tec sah es am Sonntag Abend nach einer Lösung aus.

35 Index Roll ATX 2209,32 +3,06% ICF BEX 692,30 +3,52% IATX 152,65 +5,09% DAX 5538,33 +0,02% DOW 11240,26 -0,39% NIKKEI 8950,74 +1,74%

News Splitter

Perf. 1 Woche.

+++ HTI drehte das Halbjahres-Ergebnis ins Plus - Ausblick für Gesamtjahr: „Klar positives“ EBIT +++ Uniqa - Griechenbonds-Abschreibung für 58 Mio. Euro - EGT um sechs Prozent unter Vorjahreswert +++ Strabag baut für 200 Mio. Euro Tunnel in Kanada Bauzeit bis 2015 - Strabag zum Halbjahr mit positivem EBIT - Überschuss mit 106 Mio. Euro im Q2 auf Vorjahresniveau +++ Warimpex rutscht zum Halbjahr ins Minus - Immo-Abschreibungen konnten nicht im erwarteten Ausmass wieder rückgängig gemacht werden +++ CAT oil - mehr Umsatz, aber rückläufiges EBIT - trotz starkem Umsatzwachstum konnten Kosten nicht weitergegeben werden +++ bwin.party erwartet nun mehr Synergien aus Fusion - EBITDA im Halbjahr rückläufig - Ausblick bestätigt +++ Manner im ersten Halbjahr trotz Umsatzanstieg mit 2 Mio. Euro Verlust - Preisanstieg bei Rohstoffen belastete - im Gesamtjahr rechnet Manner mit Gewinn +++ Porr - operativ verbessert, erhöhter Nettoverlust - EBIT stark gesteigert, schwieriges Umfeld im 2.HJ +++ Ottakringer - weniger Bier, mehr Mineralwasser zum Halbjahr +++ UIAG hat Verlust ausgeweitet - zwei Verkäufe nach Bilanzstichtag sollen Mittelrückfluss bringen und sich positiv aufs Ergebnis auswirken +++ Baader Bank startet mit Österreich-Research, engagiert ExCheuvreux-Experten +++ EVN-Kombikraftwerk in Bulgarien in Betrieb - 50 Mio. Euro investiert +++ Telekom-Affäre - Externes Untersuchungsteam wird eingesetzt - ÖIAG-Chef Beyrer spricht dem aktuellen Telekom-Vorstand sein „volles Vertrauen“ aus ++


weekly yearbook

36/2011

BÖRSE EXPRESS

Überraschende Changes bei EZB, ÖVP und RHI; dazu der 1,20er-Floor beim CHF

Die KW 36 reiht sich unter die schwächsten des Jahres, der ATX schloss mit 2046,13 Punkten auf dem tiefsten Wert seit Jahresbeginn. Und es war eine Woche voller Ereignisse und Veränderungen. ● EZB: Stark mit starkem Abgang Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank, Jürgen Stark, war mit der Ankündigung seines Rücktritts locker für die „halben Wochenverluste“ zuständig. Der 63-Jährige wird voraussichtlich nur bis zum Jahresende im Amt bleiben. Die EZB erklärte, Stark trete aus persönlichen Gründen zurück. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete dagegen zusätzlich, Grund für Starks Abgang sei ein Zerwürfnis über die Staatsanleihenkäufe der EZB. Bereits zu Jahresbeginn hatte sich der damalige Bundesbank-Chef Axel Weber ebenfalls wegen des Krisenmanagements in der Eurozone aus dem EZB-Rat zurückgezogen und später auf den EZB-Chefposten verzichtet. ● ÖVP: Schüssel mit weniger starkem ... Alt-Kanzler Wolfgang Schüssel zieht sich aus dem Nationalrat und damit wohl überhaupt aus der Politik zurück. Auslöser sind die Telekom-Affäre und deren mögliche Verbindungen zu ÖVP-Politikern bzw. Mitgliedern seiner Regierungen. Schüssel, der von Malversationen und Korruption nie etwas bemerkt haben will, ist „absolut reinen Gewissens“ und möchte mit seinem Rücktritt helfen, „vollinhaltlich Klarheit zu schaffen“. Unterm Strich muss man aus Kapitalmarktsicht vor Schüssel den Hut ziehen, in seiner Ära war der ATX der beste Index in Europa. Davor und - wie man aktuell sieht - danach ging und geht nicht viel. ● RHI: Jensen geht, Struzl kommt Bei der an Chefwechseln nicht gerade armen RHI kam es erneut zu einer Veränderung: Ex-voestalpine-Chef Franz Struzl ist ist seit Donnerstag neuer Vorstandschef beim börsenotierten Feuerfestausstatter. Vorgänger Henning E. Jensen hatte dem Auf-

(Bloomberg)

36 Index Roll ATX 2046,13 ICF BEX 671,36 IATX 145,32 DAX 5189,93 DOW 10992,13 NIKKEI 8737,66

News Splitter

Jürgen Stark will für die EZB keine Staatsanleihenkäufe mehr tätigen

sichtsrat am Mittwoch mitgeteilt, dass er „auf eigenen Wunsch per sofortiger Wirkung“ seine Funktion als Vorstandsvorsitzender der RHI zurücklegt. Jensen war erst im August 2010 als Nachfolger von Thomas Fahnemann (jetzt Semperit) an die RHISpitze gekommen. Und: Die Schweiz will EUR/CHF nicht mehr unter 1,20 sehen. Auch andere Länder beginnen, über Fixings nachzudenken.

-7,39% -3,02% -4,80% -6,29% -2,21% -2,38% Perf. 1 Woche.

+++ A-Tec geht an Contor Industries 47prozentige Sanierungsquote kann erfüllt werden +++ AT&S begibt Corporate Bond Raiffeisen und Erste Group im Konsortium +++ Immofinanz macht in Österreich Kasse,Verkauf von vier Büro- und Einzelhandelsobjekten +++ Post und Otto Group verlängern Kooperation, rund 80 Mio. Otto-GroupSendungen jährlich +++ ATX: Lenzing und Mayr-Melnhof ersetzen per September-Verfall Intercell und Semperit +++ Zumtobel: Etwas margenschwächer als gedacht - CEO Sommerer hält an Ausblick fest, aber Unsicherheiten +++ THI: Wechsel im AR - Karl Arco hört aus persönlichen Gründen auf +++ Flughafen Wien: Überprüfung der Piste 3, Umweltverträglichkeitsprüfung endet +++ Agrana hebt Zuckerpreis ab Q4 im Schnitt um 35 Prozent an +++ Euro ist gerettet - Deutsches Verfassungsgericht billigt Milliardenhilfen für Euroländer +++ Strabag mit Grossauftrag aus Italien, 105 Mio. für Strassenausbau +++ Aufatmen bei der OMV - Petrom- Bohrlizenzen werden verlängert +++ Sberbank kauft VBI für 585 bis 645 Mio. Euro - VB-Ostbankengruppe (ohne Rumänien) geht an russische Staatsbank +++ Verbund rechnet nun doch mit Ergebnis-Rückgang vs. 2010 +++ Sanochemia erschliesst mit Ägypten und MENARegion weitere Absatzmärkte für Agileo +++ Miba im Halbjahr mit deutlich mehr Umsatz, etwas mehr Gewinn - Ergebnis durch Sondereffekte spürbar belastet +++ Hirsch startet in Rumänien, Verpackungswerk vor allem für den Kunden Samsung +++ Spekulation: Steigt Ronny Pecik bei der Telekom ein? +++


weekly yearbook

37/2011

BÖRSE EXPRESS

37

Bananenrepublik-Idee der Ungarn schockt Ö-Banken; Milliarden-Foul bei der UBS (Bloomberg)

Index Roll ATX 2067,15 +1,03% ICF BEX 669,17 -0,33% IATX 144,20 -0,77% DAX 5573,51 +7,39% DOW 11509,09 +4,70% NIKKEI 8864,16 +1,45% Perf. 1 Woche.

News Splitter

Viele Ungarn haben sich mit CHF-Krediten verspekuliert. Premier Orban will, dass u.a. Austro-Banken die Schulden begleichen

Die KW 37 endete mit einem sehr volumsstarken - mehr als 600 Mio. Euro Tagesumsatz - September-Verfall und der ATX-Umstellung „Lenzing und Mayr-Melnhof rein, Intercell und Semperit raus“. Es war international eine sehr gute Börsenwoche, der ATX zeigte sich aber erneut als Underperformer und wiederum waren es die Banken, auf die die Schwäche zurückzuführen war.

Plan zur Rettung des Landes Grund: Ungarn will seine vor allem in Franken verspekulierten Bürger entschulden. Die Kredite sollen aufgrund eines fixen und attraktiven Wechselkurses zurückgezahlt werden dürfen. Der Gesetzesvorschlag ist Teil eines „Planes zur Rettung des

Landes“, den Ministerpräsident Viktor Orban im Parlament in Budapest vorstellte. Der Wechselkurs soll bei 180 Forint je Franken und 250 Forint je Euro liegen. Neben ungarischen Instituten wie der OTP und FHB würden vor allem österreichische Banken wie RBI oder Erste Group betroffen sein. Erbost reagierte der österreichische Aussenminister Michael Spindelegger. Auch internationale Kommentatoren sprachen von einer „Bananenrepublik Ungarn“.

„Oops, UBS“: 2 Mrd. Schaden Ein neuer Skandal erschüttert die UBS: Ein 31-jähriger Wertpapierhändler soll der Bank durch unerlaubte Geschäfte rund zwei Mrd. Dollar Verlust beschert haben.

+++ Osteuropa-Kapitalaufschlag für AustroBanken im Gespräch - Notenbank und FMA sollen bei Staatshilfen-Rückzahlung der Erste Group auf der Bremse stehen +++ CA Immo - Allianz beteiligt sich am Skyline Plaza - CA Immo Deutschland und ECE geben Grossteil der Anteile ab +++ Vienna Insurance Group kauft in Bosnien zu - Mehrheitsanteil an Jahorina wird erworben - VIG erwirkte weiters „Einstweilige" gegen Asirom-KleinaktionärsVertreter - LG Korneuburg untersagt Ex-Vertriebsmitarbeiter für Rumänien bestimmte unwahre Aussagen +++ Hotelbetreiber Vienna International ist ein IPO-Kandidat - Warimpex-Chef Jurkowitsch hält das Jahr 2013 für realistisch +++ EnBW laut Kreisen vor neuem Anlauf für EVN-Verkauf - Abgabe könnte in zwei bis drei Schritten erfolgen +++ Schleswig-Holstein beschliesst Glücksspielgesetz bwin.party springt nach oben - Anbieter können sich im Land ansiedeln +++ RHI fährt Brasilien-Produktion im Q3/2013 hoch - Investitionsvolumen beläuft sich in einem ersten Schritt auf 85 Mio. Euro +++ Telekom Austria: Geheimnisvoller Investor soll Aktien für knapp 600 Mio. halten - Pecik und Sawiris sollen lt. Medien im Schnitt 8,5 Euro je Aktie gezahlt haben +++ Wolford mit Umsatzplus und positivem EBITDA im Startquartal Fixbestellungen für Wintersaison liegen deutlich über Vorjahreswert +++ Intercell mit positiven News zu JE-Impfstoff für Kinder - erfolgreicher Abschluss der Phase II/III-Studie in Indien +++ Amag sondiert Ausbau von Alouette in Kanada - derzeit läuft Abstimmungsphase mit anderen vier Partnern +++


weekly yearbook

38/2011

BÖRSE EXPRESS

Unter 2000 gestürzt; viele Gründe, warum unser ATX „Worst in Europe“ wurde

(Bloomberg)

38 Index Roll ATX 1849,50 ICF BEX 633,76 IATX 137,74 DAX 5196,56 DOW 10771,48 NIKKEI 8560,26

News Splitter --Feb.------------- 3000 ATX-Punkte --------------------

------------------ 2000 ATX-Punkte --------------------x-

Die KW 38 war bereits die zweite Kalenderwoche im Jahr 2011, die mit einem zweistelligen Prozentminus im Leitindex ATX endete. Und erneut war der ATX im internationalen Vergleich der ganz grosse Underperformer. Mittlerweile wird man schon in den Vereinigten Staaten auf die verfahrene Situation am Wiener Finanzplatz aufmerksam, und das just in jener Woche, in der Bundespräsident Fischer, Kanzler Faymann und Vizekanzler Spindelegger den Flieger in Richtung USA genommen haben, um dort ein paar Tage zu verbringen.

US-Medien hinterfragen Schwäche

Der Artikel in der führenden US-ETFPlattform „ETFdb“ wird dem börsefremden Trio wohl gar nicht aufgefallen sein. „What`s Crushing The Austria ETF (EWO)?“ hiess es jedenfalls und der iShares MSCI Austria Index Fund (EWO) wird als „Europe`s Worst Performing ETF“ dargestellt. Im Artikel geht es zunächst darum, dass man eigentlich einen ETF aus den PIIGS-Staaten als schlechtesten Performer erwarten dürfe.

Es sei aber letztendlich doch Österreich, weil bei uns die Banken viel Indexgewicht hätten und auch die Geschichte mit der ungarischen Willkür bezüglich Schweizer Franken ist in den Staaten längst angekommen. Der österreichischen Wirtschaft wird im Vergleich mit anderen Ländern durchaus Stärke attestiert, dies gelte aber nicht für den Kapitalmarkt.

Wo ist Faymann-Sager zu Ungarn?

Und so wurden ATX-Papiere in KW38 neuerlich verkauft, zwar bei kleiner werdenden Umsätzen, aber immerhin. Die Privaten fehlen wegen der Wertpapier-KESt weiterhin als Käufer, die Institutionellen schmeissen die Papiere aus den genannten Gründen aus den Portfolios. Bleibt die Frage: Wo bleibt eigentlich das Trommeln Werner Faymanns gegen die Währungspläne der Ungarn? Es wäre beruhigend, mal etwas von der Regierung zu hören, das den Banken helfen könnte. Österreich ist das aktionärsfeindlichste Land, auch deshalb ist der USArtikel leider richtig.

-10,53% -5,29% -4,48% -6,76% -6,41% -3,43% Perf. 1 Woche.

+++ Plaut hat neuen Grossaktionär - msg systems erlangt Kontrolle und macht Angebot an restliche Aktionäre +++ OMV setzt stärker auf Upstream/Gas - Downstream-Assets für 1 Mrd. Euro stehen zum Verkauf - Werner Auli zieht sich aus OMV-Vorstand zurück - nach 25 Jahren ist aus gesundheitlichen Gründen Schluss +++ A-Tec - Penta klagt wegen Annahme des Contor-Angebots - für Penta liegt „ernsthafter Bruch“ des Restukturierungsplans vor +++ Verbund will neues Darlehen über 750 Mio. Euro, Kreditfazilität aus 2005 soll ersetzt werden +++ Andritz kauft 40 Umsatz-Mio. zu - Erwerb der Vliesstoff-Sparte von NSC +++ Uniqa strebt nun für heuer die schwarze Null an - rund 190 Mio. Euro an Einmalaufwendungen im Rahmen der Neuausrichtung - Wunsch nach produktiveren Raiffeisen-Bankern - Plan für grossen 2. Börsegang 2013 steht, Details Frühjahr 2012 Wachstum auch durch Zukäufe: „Warta sehen wir uns an“ +++ Head kauft 2012 auslaufende Anleihen zurück - voraussichtlich am 21.10. +++ Immofinanz kauft in Warschau für 102 Mio. Euro zu - vollvermietete Büroimmobilie - Finanzierung über Erste Group +++ Intercell: Ixiaro-Umsatz soll zwischen 2011 und 2014/15 um 150 Prozent zulegen +++ conwert stoppt Deals mit Wiener Privatbank - eigener Ö-Vertrieb, Dienstleistungsverträge im Wert von 700.000 Euro gestrichen +++ Raiffeisen musste für Italien-Leasingtochter 40 Mio. nachschiessen +++ vor Kompromiss bei deutschem Glücksspiel-Staatsvertrag: „Der Spiegel“: Keine Beschränkung der Konzessionen für Sportwetten-Anbieter +++


weekly yearbook

39/2011

BÖRSE EXPRESS

Die Kovats-Skeptiker hatten am Ende doch recht: A-Tec scheitert mit Sanierungsplan

(Gmoser)

39 Index Roll ATX 1947,85 +5,32% ICF BEX 645,94 -3,59% IATX 139,74 +1,45% DAX 5502,02 +5,88% DOW 10913,38 +1,32% NIKKEI 8700,29 +1,64%

News Splitter

„Die Sowjets hatten recht“, titelte Mirko Kovats seinen Buch-Aufreger 2010. Recht hatten aber auch jene, die dem Sanierungsplan seiner A-Tec misstrauten Die KW 39 brachte eine starke Gegenbewegung des ATX, aber einen deutlichen Fall des Nebenwerte-Index ICF BEX, denn dort ist A-Tec gewichtet. Und A-Tec informierte Ende der KW 39 nun offiziell, dass es nicht geschafft wurde, den erforderlichen Betrag zur Erfüllung der 47-prozentigen Quote gemäss Sanierungsplan vom 29. 12. 2010 zum 30. 9. 2011 beim Treuhänder, RA Matthias Schmidt, zu erlegen. Der Treuhänder habe daher von seinem ihm gemäss Sanierungsplan der A-Tec vom 29. 12. 2010 eingeräumten - Recht zur Ver-

wertung sämtlichen Vermögens der A-Tec Gebrauch gemacht und wird dieses im Rahmen eines strukturierten Verwertungsprozesses veräussern. Sämtliche Erlöse daraus werden an die Gläubiger ausgeschüttet, auch wenn diese die Quote von 47 Prozent übersteigen, bis das gesamte Vermögen der A-Tec zu Gläubigergunsten verwertet ist. Wird im Rahmen dieser Verwertung die 30-prozentige Schwelle der gesetzlichen Mindestquote überschritten, verzichten die Gläubiger auf ihre darüber hinausgehenden Forderungen.

Perf. 1 Woche.

+++ Immofinanz - Quartalsgewinn um 52% unter Vorjahreswert - Finanzergebnis deutlich negativ - NAV auf 5,42 Euro erhöht - Immofinanz mit neuer Klage gegen Karl Petrikovics und Peter Hochegger +++ voestalpine stellt zügige Entschädigung für Deutsche Bahn in Aussicht - laut „Handelsblatt“ wollen die Österreicher bei der Ausschreibung für Schienen für kommendes Jahr mitbieten +++ Dreamliner 787 startet - mit Österreich-Komponenten - im „Wundervogel“ stecken Teile von FACC, Böhler, austriamicrosystems und TTTech +++ Intercell in Gesprächen mit PEFirmen - noch keine endgültige Entscheidung über Abgabe eines Anteils gefallen - Finanzierungsmodus kann aber jederzeit eingelegt werden +++ Lenzing verlängert Vorstandsmandat von Weninger bis Ende 2014 +++ Raiffeisen-Konrad für Verschiebung von Basel III +++ Finanztransaktionssteuer soll 55 Mrd. Euro bringen - Barroso: „Jetzt ist es an der Zeit, dass der Finanzsektor eine entsprechende Gegenleistung für die Gesellschaft erbringt“ +++ VIG will im Oktober mit Due Diligence bei Warta starten +++ Andritz: Riesenprojekt Belo Monte liegt auf Eis - brasilianisches Gericht verhängt Baustopp +++ Erste Group rüttelt nicht an Gewinn-Guidance - Zeit für frühere Staatsgeldtilgung heuer schon knapp +++ Hirsch Servo einigt sich mit Banken bzgl. Kreditlinien - Laufzeitenverlängerung und Umwandlung in Abstattungskredite +++ RHI kauft in Irland zu: Ab Mitte 2012 wird RHI über einen Selbstversorgungsgrad bei Magnesiarohstoffen von rund 80 Prozent verfügen +++


weekly yearbook

40/2011

BÖRSE EXPRESS

„Occupy Wall Street“ wird zum Massenphänomen; die Welt trauert um Steve Jobs

(Bloomberg/2))

40 Index Roll ATX 1998,17 +1,47% ICF BEX 631,61 -2,12% IATX 141,10 +0,97% DAX 5675,70 +3,16% DOW 11103,12 +1,74% NIKKEI 8605,62 -1,09%

News Splitter

Die KW40 brachte leicht steigende Kurse an den Börsen und grosse Trauer um den Lenker des vielleicht weltweit wichtigsten Konzerns der vergangenen zehn Jahre: Steve Jobs ist tot. Der Mitbegründer des Computerherstellers Apple starb am Mittwoch im kalifornischen Palo Alto, wie das Unternehmen in Cupertino bei San Francisco bestätigte. Jobs wurde nur 56 Jahre alt. Er litt seit langem an Krebs. Erst im August hatte er die Führung der Geschäfte abgegeben. Jobs gilt als einer der grössten Visionäre des Computerzeitalters, der massgeblich dazu beigetragen hat, dass heute in fast jedem Haushalt ein Computer steht. Auch der Musikplayer iPod, das Mobiltelefon iPhone und der Kleincomputer iPad sind seine Erfindungen. Kurz vor seinem Tod wurde das neue „iPhone 4s“ der europäischen Öffentlichkeit vorgestellt. Es wird ein Kassenschlager, für viele wohl ein „Kauf für Steve“ (4s = for Steve), wie es in Apple-Foren heisst. Ebenfalls zum Kult wird „Occupy Wall Street“, eine US-Protestbewegung, deren Anhänger seit mehreren Wochen für ihre

Sicht von sozialer Gerechtigkeit auf die Strasse gehen. „Occupy Wall Street“ ist gegen Banker und Börsianer gerichtet und verbreitet sich in Windeseile via Web, Facebook, Twitter und andere virale Kanäle.

Steve Jobs (1955 - 2011)

Perf. 1 Woche.

+++ EVN hat 300-Mio.-Bond platziert Laufzeit von 10,5 Jahren - alter EVN-Bond wird im Dezember fällig +++ OMV prüft Rückzug aus Tschechien - tschechisches Fernsehen: Erlöse sollten zur Finanzierung einer Expansion im Gas-Geschäft dienen - weiters: IPIC hat auf knapp 25 Prozent aufgestockt Grossaktionär mit Meldung - OMV sichert Ölpreis und Finanzierung ab - Anleihe über 500 Mio. Euro begeben, Öl mit 101,5 Dollar gehedgt +++ Wertpapier-KESt: Verlustausgleich durch Banken in Griffweite +++ S Immo beschliesst Aktienrückkaufprogramm - bis zu drei Prozent des Grundkapitals sollen zurückgekauft werden +++ Kapsch TrafficCom mit Asfinag handelseins - Betriebs- und Wartungsvertrag für LKW-Maut bis Ende 2018 verlängert +++ VIG strafft Bulgarien-Auftritt - geplant ist die Verschmelzung der beiden Nichtlebensversicherer Bulstrad und Bulgarski Imoti +++ conwert verwaltet DeutschlandPortfolio der Tower Group - es geht um 4600 Wohn- und 300 Gewerbe-Einheiten +++ EZB belässt Leitzins unverändert bei 1,5 Prozent +++ A-Tec - Penta Investments hat Offert gelegt - Angebot für drei Teilbereiche plus separates Offert für ATB +++ Immofinanz: Wandelanleihetausch bringt 150 Mio. mehr Eigenkapital - und höheren Gewinn. Nahezu sämtliche Schuldverschreibungen wurden umgetauscht +++ Doppelschlag: Fitch stuft Spanien und Italien herab, Märkte extrem nervös +++ Belgische Dexia vor Zerschlagung Sberbank wirft Auge auf Tochter Denizbank +++ Erste Group lädt zur Institutionellenkonferenz in Stegersbach +++


weekly yearbook

41/2011

BÖRSE EXPRESS

CDS-Gewirr am Graben verstört den ATX; Fokus auf Slowakei und Metaller

(Erste Group)

41 Index Roll ATX 1989,42 -0,44% ICF BEX 648,53 +2,68% IATX 144,45 +2,37% DAX 5967,20 +5,14% DOW 11644,49 +4,88% NIKKEI 8747,96 +1,65%

News Splitter

Die KW41 war eine sehr positive Woche an den Börsen, einzig der ATX fehlte wieder einmal bei den Gewinnern. Diesmal wäre es verwegen, den Politikern die Schuld in die Schuhe zu schieben: Es war das ProfitWarning der Erste Group, das die Börsianer in der Berichtswoche schockte: Das ATX-Schwergewicht kündigte einen NeunMonats-Verlust von knapp 1 Mrd. Euro an, davor war ein Gewinn in fast ebenso stolzer Höhe avisiert worden. Die Bank setzte „radikale Schritte“: Firmenwertabschreibungen in Ungarn und Rumänien, keine Dividende für 2011 und vor allem die Umstellung des CDS-Portfolios auf Marktpreise. Letzteres beschäftigte Analysten und Accounting-Experten die gesamte Woche. Un-

ter dem Strich verlor der ATX im Wochenvergleich 8,75 Punkte, ohne die Erste Group, die 72,75 Indes-Minuspunkte beisteuerte, hätte es ein Plus von 64 Punkten gegeben, mehr als drei Prozent. Aber „hätte“ ist halt ein Konjunktiv.

Slowakei im 2. Anlauf

Zwischenzeitlich wartete man bzgl. Rettungsschirm auf die Slowakei und von dort kam im 2. Versuch das Ja. Hart verhandelt wurde auch bei den Metallern, die Gewerkschaft forderte 5,5 Prozent mehr Lohn. Zum Wochenschluss gab es noch keine Einigung. Dafür fanden nun auch in Wien Protestkundgebungen gegen die Finanzmärkte statt.

Perf. 1 Woche.

+++ Belgische Dexia wird verstaatlicht - 90 Mrd. Euro werden in Bad Bank ausgelagert Belgien übernimmt 100 Prozent für vier Mrd. Euro +++ Telekom Austria - Moody's stellt Downgrade in Aussicht - Bonität unter Beobachtung gestellt +++ Zumtobel investiert 20 Mio. Euro in Ausbau in Dornbirn - Planungen sehen bis 2020 Steigerung der Produktionsmenge um 70 Prozent vor +++ OMVChef Roiss führt Nabucco-Gespräche in Ankara, Baku und Aschgabad - erstes kaspisches Gas für Europa ab 2018 - „Brüssel setzt Segel und wir geben den Kurs vor“ +++ Alcoa läutet mit enttäuschenden Zahlen die Berichtssaison ein - Ergebnis eine „Katastrophe“, so ein Analyst, Amag bestätigt trotz Alcoa die Guidance - Profitabilität wird über den Rekordwerten 2010 liegen +++ Landeshaftung für Lenzing ausgelaufen - Kredit getilgt - Kernaktionär zahlte 650 Mio. Euro zurück +++ Hypo NÖ Gruppe verkauft ihren RZB-Anteil 1,17 Prozent gehen an RZB-Kernaktionäre +++ Pseudomonas: Intercell freut sich über positiven wissenschaftlichen Bescheid - Europäische Arzneimittelagentur erteilt Bescheid für die geplante Phase II/III-Wirksamkeitsstudie +++ VIG-Chef Geyer für Reform von Zukunftsvorsorge und Pensionskassen +++ Spanien ist weniger kreditwürdig - Fitch und Standard&Poor's konzedieren nur noch AA+++ Uniqa-Gewinnziel wackelt bei weiteren Griechenland-Abschreibungen - CEO Brandstetter: Für Haircut auf 40, 50 oder 60 Prozent wäre ein Nachziehen nötig - „Schwarze Null“ beim Ergebnis war nur ohne weitere Griechenland-Massnahmen gedacht +++


weekly yearbook

42/2011

BÖRSE EXPRESS

OMV für einen Tag die Nr.1, Peciks Telekom-Pläne und das Warten auf die Staaten

(gewinnmesse.at)

42 Index Roll ATX 1956,74 ICF BEX 647,83 IATX 142,20 DAX 5970,96 DOW 11808,79 NIKKEI 8678,89

News Splitter

Die KW42 brachte erneut sinkende Notierungen im ATX und die Woche endete mit dem Oktober-Settlement: Sowohl im ATX als auch im IATX gab es neue Jahreslows, was Settlements betrifft. Der Oktober ist auch der Monat der grössten Privatanlegermesse in Österreich, die Gewinn Messe fand heuer am 20. und 21. Oktober statt, es war auch die bereits 21. Ausgabe der Messe: 88 Aussteller und ein Rahmenprogramm mit 50 Fachvorträgen lockten mehr als 6000 Besucher an. Die Stimmung war gemischt, die österreichischen Privatanleger sind von der Bildfläche verschwunden. Das Geschehen konzentrierte sich auf die B2B-Welt. Die OMV hat übrigens am 20.10. die Erste Group erstmals nach 2 Jahren als Indexschwergewicht abgelöst. Für einen Tag.

Pecik mal wieder über Optionen

Investor Ronny Pecik hat sich indes auch offiziell als Telekom Austria-„Aufkäufer“ geoutet: Die Telekom Austria wurde informiert, dass per 14. Oktober 2011 die RPR

Privatstiftung indirekt über die 100% Tochtergesellschaft Marathon Beteiligungs GmbH und deren 100% Tochtergesellschaft Marathon Zwei Beteiligungs GmbH eine jederzeit ausübbare Call-Option (american style) auf Aktien an der Telekom Austria erworben hat. Diese Call-Option ermöglicht es der Marathon Zwei Beteiligungs GmbH bis zum 18. Juni 2012 Aktien in einem Ausmass von höchstens 5,4%, was auch Stimmrechten in Höhe von 5,4% entspricht, zu erwerben. Darüber hinaus hält die RPR Privatstiftung 64.721 Aktien und die Tochtergesellschaften 310.000 Aktien an der Telekom Austria, wodurch der RPR Privatstiftung insgesamt ca. 5,485% der Aktien zurechenbar wären. Pecik erwähnte einige internationale Interessenten für das noch nicht bezogene Paket, mal sehen, was daraus wird. Das Vorgehen erinnert an frühere Pecik-Transaktionen. Zum Wochenschluss wartete man auf griffige Aussagen der EU-Spitze zum Verschuldungsthema. Man wird sich noch einige Tage gedulden müssen. Mindestens.

-1,64% -0,16% -1,56% +0,06% +1,41% -0,79% Perf. 1 Woche.

+++ Verbund sichert sich Kreditrahmen über 750 Mio. Euro - fünfjährige Laufzeit, deutliche Überzeichnung +++ FMA ermittelt gegen Erste Group wegen Treichl-Sager vor Gewinnwarnung - anonyme Anzeige - Erste GroupAR will sich Treichl-Bonus ansehen +++ Strabag mit 150-Mio.-Euro-InfrastrukturDeal im Oman +++ Andritz von US-Unternehmen verklagt - es geht um 25 Mio. Dollar - Andritz soll bei Maschinen für Zellstoff- und Papierindustrie abgekupfert haben +++ Wolfgang Auer-Welsbach in Privatkonkurs - Verfahren beim Bezirksgericht Graz-West eröffnet +++ A-Tec-Interessent Penta im Visier von Korruptionsermittlungen - Medien: Verdacht auf Schmiergeldzahlungen an Finanzminister Kalousek - Penta-Chef und Minister weisen Vorwürfe entschieden zurück +++ A-Tec ATB wandert an chinesische Wolong - „verkauft und übergeben“, so Treuhänder Schmidt +++ AT&S: Unterm Strich passt es wieder, aber Umsatz und EBIT im Q2 leicht unter den Erwartungen +++ Plaut mit mehr Umsatz und Gewinn nach drei Quartalen - Umsatz stieg um 14 Prozent auf 16 Mio. Euro +++ erste Immofinanz-Anklage gegen Petrikovics & Co. fertig +++ Metaller-Abschluss kostet voestalpine 50 Mio. Euro - Urteil im Schienenkartellverfahren erst in zwei Jahren erwartet +++ OMV: Hedges belasteten im Q3 mit 44 Mio. Euro - Gesamtproduktion im Vergleich zum Vorquartal leicht erhöht +++ Warimpex stellt für 2011 Dividende in Aussicht heuer 20 Prozent EBIT-Plus aus dem normalen Business - auch 4.Quartal gut, „wir erwarten keine Überraschungen“ +++


weekly yearbook

43/2011

BÖRSE EXPRESS

EU-Politiker und Börsen freuen sich über den Mut zur Hebelung des Schirmes

(RLB OÖ)

Ludwig Scharinger (li.) präsentiert seinen Nachfolger in der RLB OÖ: Es ist Börse-Chef Heinrich Schaller. Wer folgt ihm bei der Börse nach?

In der KW43 schaffte der ATX ein Comeback über der Marke von 2000 Punkten und einen der grössten Wochengewinne des Jahres. Grund: Der Euro-Gipfel der Staats- und Regierungschefs hat Donnerstag früh eine Einigung auf ein Gesamtpaket im Kampf gegen die Schulden- und Bankenkrise sowie zur Griechenland-Hilfe erzielt. Für Griechenland wird es einen Schuldenschnitt in Höhe von 50 Prozent geben. Den Börsen hat das - zumindest in einer Erstreaktion gefallen.

Private müssen blechen

Konkret: Privatgläubiger wie Banken und Versicherungen müssen auf die Hälfte ihrer Anleiheforderungen verzichten. Ausserdem enthält das Paket eine Einigung auf eine Bankenrekapitalisierung von 106 Mrd. Euro, davon 2,9 Mrd. für österreichische Banken und einen EFSF-Hebel zur Verstärkung der

43 Index Roll ATX 2065,30 +5,55% ICF BEX 660,63 +1,98% IATX 152,15 +7,00% DAX 6346,19 +6,28% DOW 12231,11 +3,58% NIKKEI 9050,47 +4,28%

News Splitter

Effizienz des Euro-Rettungsschirms von 440 Mrd. auf eine Billion Euro. Bundeskanzler Werner Faymann begrüsste die Ergebnisse: „Die Europäische Union hat gezeigt, dass sie, wenn sie vor einer grossen Herausforderung steht, in der Lage ist, gemeinsam und solidarisch Lösungen zu finden. Das ist ein gutes Zeichen", so Faymann nach Abschluss der Beratungen in Brüssel. „Insgesamt ist es ein erfolgreicher Gipfel.“ Faymann sagte, die öffentlichen Mittel für das zweite Rettungspaket von Griechenland werden von bisher geplanten 109 Mrd. Euro bis 2014 auf 130 Mrd. Euro erhöht. Auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel zog ein positives Fazit: „Ich bin sehr zufrieden mit den Ergebnissen“, sagte sie. Die Welt habe auf das Treffen geschaut. Die Europäer seien den Erwartungen gerecht geworden und hätten die „richtigen Beschlüsse“ gefasst, fügte Merkel hinzu.

Perf. 1 Woche.

+++ Intercell setzt Entwicklung von Impfstoff gegen Clostridium difficile fort - erste Daten der klinischen Phase-I-Studie sind Anlass dafür +++ Post - Ultimatum für CEO Pölzl Postgewerkschaft holt sich Streikfreigabe +++ S&T: Aktionäre beschliessen Kapitalerhöhung um 16 Mio. Euro - Kernaktionäre Quanmax und grosso holding werden dann 69 Prozent der Anteile halten - AR wird abgelöst, Martin Bergler tritt als Vorstand zurück +++ Verbund - Sondereffekte verhelfen zu 200 Mio. Euro - Wertanpassungen bei Kraftwerken +++ Lufthansa peilt für 2011 Gewinn an, aber AUA bleibt rot +++ voestalpine: Squeeze-Out von Böhler könnte teurer werden - Gutachten sieht Wert je Aktie bei 75,62 bis 76,95 Euro - Termin am 24. November +++ Erste Group - CDS-Portfolio über 5 Mrd. Euro so gut wie abgebaut - Quartalsverlust von knapp 1,5 Mrd. - Kapitalbedarf laut EBA wird über einbehaltene Gewinne gedeckt - Vorstandsbonus für 2010 wurde rückwirkend um 35 Prozent gekürzt, die 1,9 Mio. Euro sind bereits zurückgezahlt +++ Immofinanz: CA Immo steigt bei Buwog-Provisionsklage ein, auf Seiten von Petrikovics, Hochegger +++ Hirsch dreht beim EBIT ins Plus, unterm Strich bleibt aber ein Minus ++ + Buy-Out-Central Europe II verkauft Austria Email - Misstrauen der Aktionäre gegen Vorstand +++ Einigung auf Glücksspielstaatsvertrag „15+1“ Online Gaming Branche jubelt nicht +++ OeNB feuert Gechäftsführung der GelddruckTochter +++ BP kündigt Bezugsverträge bei OMV - die OMV-Raffinerie Schwechat könnte ihre grössten Kunden verlieren +++


weekly yearbook

44/2011

BÖRSE EXPRESS

Chaotische Griechen hetzen Märkte vor sich her; Witz der Woche: Rechenfehler ...

(Bloomberg)

Volksabstimmung? Keine Volksabstimmung? Übergangsregierung? Papandreou tritt zurück

Die KW44 hatte eigentlich gut begonnen, doch dann ist die Unsicherheit an die Börse zurückgekehrt, nachdem offenbart wurde, dass die Griechen eine Volksabstimmung zum Thema „Wollen wir gerettet werden?“ evaluieren würden. In der Folge haben sich die Ereignisse überschlagen und Griechenland steht nach turbulenten Tagen vor einem politischen Neuanfang. Am Sonntag Abend lautete der Plan so: Eine Übergangsregierung der eigentlich verfeindeten Sozialdemokraten und Konservativen sowie möglicherweise anderen Parteien soll das Land in den kommenden Monaten aus der Krise führen und vor der Staatspleite bewahren. Der bisherige Regierungschef Giorgos Papandreou, der zu den Turbulenzen der vergangenen Tage massgeblich beigetragen hatte, soll der neuen Führungsriege

44 Index Roll ATX 1984,32 -3,92% ICF BEX 667,36 +1,01% IATX 148,96 -2,10% DAX 5966,16 -5,99% DOW 11983,24 -2,03% NIKKEI 8801,40 -2.75%

News Splitter

nicht angehören. Den Namen des neuen Ministerpräsidenten erfahren die Griechen erst Anfang der neuen Woche.

Peinliches in D und A

Die Peinlichkeit der Woche passierte in Deutschland: Die Bad Bank der Hypo Real Estate hat sich um insgesamt 55,5 Mrd. Euro verrechnet. Forderungen und Verbindlichkeiten aus Derivategeschäften mit demselben Vertragspartner wurden offenbar nicht miteinander verrechnet. Bilanzposten wurden addiert, statt voneinander abgezogen. Keine Plus-Minus-Verwechslung, aber eine Namensverwechslung gab es in Österreich: „Junge Wirtschaft“ statt „Junge ÖVP“: Eine kolportierter Geldfluss von 100.000 Euro von der Telekom zur Volkspartei war eine Verwechslung.

Perf. 1 Woche.

+++ PKN Orlen als Interessent für OMVTankstellen in Tschechien? Polnischer Ölriese schaue sich immer alle Marktmöglichkeiten an +++ Mehrfache Maut? Polnische Transportfirmen machen gegen Kapsch TrafficComMautsystem mobil +++ US-Notenbank lässt Leitzins nahe Null - noch bis Mitte 2013 niedrig - Fed Funds Rate bleibt bei 0 bis 0,25 Prozent +++ Erste Group droht ein RatingDowngrade - das A1 bei Moody's wackelt Staatsanwaltschaft stellt Verfahren gegen Andreas Treichl ein - keine Ansatzpunkte bei Vorwurf der Bilanzfälschung ++ Uniqa ebenfalls mit Bilanzputz - Verlust von bis zu 300 Mio. Euro erwartet - keine Dividende für 2011 Griechen-Bonds auf Marktwert abgeschrieben +++ KTM nach drei Quartalen mit Gewinnplus von 34 Prozent - Umsatz soll im Gesamtjahr 500 Mio. Euro überschreiten +++ RHI will eigenes Werk in Russland - im Sommer bereits kleines Unternehmen in Podolsk übernommen - Selbstversorgung mit MagnesiaRohstoffen soll sich bis Ende 2012 auf 80 Prozent verdoppeln +++ Palfinger - grünes Licht für Kapitalmassnahmen - Grundstein für grössere Wachstumsschritte wurde auf der Hauptversammlung gelegt +++ Amag steigerte Q3-Gewinn um 30 Prozent - positive Bewertungseffekte für Q4 nicht mehr erwartet Ausblick 2011 bestätigt +++ Warren Buffett musste Federn lassen : Berkshire Hathaway verlor bei Finanzspekulationen 1,5 Mrd. Dollar +++ die Staatsdruckerei geht an die Wiener Börse: Zulassung zum Amtlichen Handel beantragt, Listing im „Standard Market Auction“ ab 11. November +++


weekly yearbook

45/2011

BÖRSE EXPRESS

Berlusconi sagt Arrivederci, Ängste um Triple A`s, ein Börseneuling ohne Kurs und Corporate News ohne Ende (Bloomberg)

45 Index Roll ATX 1932,00 ICF BEX 651,78 IATX 145,81 DAX 6057,03 DOW 12153,68 NIKKEI 8514,47

-2,64% -2,33% -2,11% +1,52% +1,42% -3,26% Perf. 1 Woche.

Für KW 45 gibt es einen vierzeiligen Titel und weit mehr Raum für den News Splitter, schliesslich hatte der halbe WBI sein Q3 reportet. „The Bigger Picture“ war aber wie zuletzt: Der DAX gewinnt, der ATX verliert, man sorgt sich allerorts um die Triple A`s und es gibt auch wieder einen prominenten Rücktritt: Italiens Premier Silvio Berlusconi.

Triple A-Ente um Frankreich

Silvio Berlusconi winkt zum Abschied

News Splitter X-Large +++ C-Quadrat-Gewinn bricht ein: Unterm Strich blieb nach neun Monaten ein Überschuss von 2,5 Mio. nach 9,3 Mio. Euro +++ ATB Austria Antriebstechnik - Übernahmeoffert zu 5,75 Euro je Aktie angezeigt - Pflichtoffert wird voraussichtlich in KW 46 veröffentlicht +++ Intercell - Ixiaro-Umsatz gestiegen, aber nicht so stark wie von einigen erwartet Verlust im Q3 verringert, Ausblick bestätigt Intercell erhält Zulassung für JE-Impfstoff in Indien - Markteinführung wird für das erste Halbjahr 2012 erwartet +++ Andritz enttäuscht nicht - Ausblick bestätigt - Q3-Gewinn liegt mit 62 Mio. Euro über Konsensus-Schätzungen +++ bwin.party mit höherem Umsatz im Q3 - aktuell laufe das Geschäft robust, erwartete Fusions-Synergien werden bestätigt +++ OMV mit 20 Prozent Gewinnrückgang

im Q3 - Erwartungen verpasst - hoher Ölpreis konnte Effekte der Unruhen in Jemen und Nordafrika nicht kompensieren +++ Wienerberger bestätigt Gewinn-Guidance fürs Gesamtjahr - Gewinn im Q3 um 12 Prozent gestiegen - EBITDA liegt unter Konsensus-Prognosen +++ Erste Group: Sparkassen wollen rund 5,3 Mio. Aktien verkaufen - Rahmenprogramm für Aktientransaktionen im Haftungsverbund verlängert +++ Polytec hebt Umsatzprognose an, Dividende bestätigt - Finanzierungskosten deutlich verringert - Bereinigter Umsatz um 10 Prozent gestiegen +++ Palfinger - operativ im Q3 etwas unter den Erwartungen - Ausblick für organisches Umsatzwachstum von 20 Prozent bestätigt - Konzernergebnis in ersten drei Quartalen verdreifacht +++ BDI BioEnergy bis September mit Umsatzrückgang, aber EBIT-Plus - Kapazitäten ausgelastet, Basis für positives Jahreergebnis

Die Anekdoten der Woche: Einerseits die Falschmeldung, dass Frankreich das Triple A bei S&P verloren hätte, andererseits der Börsegang der Staatsdruckerei in Wien. Bei der Erstnotiz am Freitag ist kein Kurs zustande gekommen ...

2011 +++ bei Head schmilzt das Ergebnis dahin - Konzernfehlbetrag stieg nach neun Monaten auf 12,4 Mio. Euro +++ AT&S: - Anleihe kommt mit 5-Prozent-Kupon - Volumen 100 Mio. Euro. - Laufzeit 5 Jahre +++ MF Global Pleite - Superfund bangt um Kundengelder - Verluste wären mit 0,6 bis 0,1 Prozent begrenzt, so Superfund-Chef Christian Baha +++ BWT - mehr Umsatz, Marketingkosten belasten wie erwartet - Konzernergebnis im Q3 auf 2,6 Mio. Euro halbiert +++ Fabasoft drehte im ersten Halbjahr operativ ins Plus vorläufige Zahlen veröffentlicht - Umsatz leicht gestiegen +++ Manner steigert Umsatz bis Ende September um 10 Prozent: Mengen- und Preiserhöhungen brachten Anstieg auf 122,2 Mio. Euro +++ Treibacher hat Mehrheit an Austria Email übernommen - Eigentumsübergang steht noch unter dem gesetzlich erforderlichen Kartellrechtsvorbehalt +++


weekly yearbook

46/2011

BÖRSE EXPRESS

UniCredit stellt ATX-Team vom Julius Tandler-Platz frei, Index im freien Fall; Disput um Schuldenbremse (Archiv)

„Italien-Opfer der anderen Art“ wurden die Österreich-Händler und -Analysten der UniCredit in Wien 9: „Handelsaussetzung“ und Dienstfreistellung

News Splitter XL +++ Telekom Austria - Steuereffekt hilft im Q3, Ausblick bestätigt - höherer Ertrag aus latenten Steuern - Nettoverschuldung zu EBITDA auf 2,3x gestiegen +++ Immofinanz meldet Refinanzierung für das Moskau-Einkaufszentrum - Kredit über 55 Mio. Dollar von russischer Raiffeisen-Tochter +++ Vienna Insurance Group - Italien-Bonds um 10 Prozent abgeschrieben - sehr geringes GIIPS-Exposure Vorsteuergewinn nach drei Quartalen um knapp 10 Prozent verbessert +++ Brain Force schafft operativen Turnaround - EBIT dreht ins Plus +++ Lenzing steigert Umsatz und Gewinn deutlich - Ausblick bestätigt - steigende Nachfrage nach Lenzing-Fasern erwartet +++ SBO etwas über den Erwartungen - Ge

winn wurde mehr als verdoppelt +++ Sberbank will Nachverhandlungen mit der ÖVAG laut Vedomosti wollen Russen auf Nachverhandlungen drängen +++ conwert mit Gewinnwarnung - Wertanpassungen für Eco, Resag, Zinsswaps - Verlust von 4,3 Mio. Euro im 3. Quartal - Ausblick für Gesamtjahr bestätigt +++ AT&S-Anleihe von Privaten stark nachgefragt - Bücher rasch geschlossen - Leiterplattenhersteller zapfte Kapitalmarkt für 100 Mio. Euro an +++ Zumtobel hat Kreditvertrag bis 2016 refinanziert - bei Syndikat aus 7 Banken platziert +++ voestalpine kappt den Ausblick 'Leicht schwächeres' Ergebnis im Gesamtjahr, Nettogewinn im Q2 liegt leicht über den Erwartungen +++ Post sieht EBITDA-Marge im Gesamtjahr eher bei 12 Prozent - Gewinn nach drei Quartalen bei 78,9 Mio. Euro vs.

46 Index Roll ATX 1796,56 -7,01% ICF BEX 635,10 -2,56% IATX 134,13 -8,01% DAX 5800,24 -4,24% DOW 11796,16 -2,94% NIKKEI 8374,91 -1,64% Perf. 1 Woche.

Auf den tiefsten Stand seit März 2009 ist der ATX in der KW46 zurückgefallen, zum November-Verfall konnte auch das Niveau von 1800 Punkten nicht gehalten werden. Dies passierte bei sehr geringen Umsätzen (trotz Verfall). Umsatzseitig droht der November der schwächste Monat seit 2004 zu werden und auch der kurzfristige Ausblick ist nicht gut, da die UniCredit, die bislang rund 40 AustroAktien gecovert hat, in der KW46 Sales und Coverage eingestellt hat. Die Bank lagert Research, Sales und Trading für westeuropäische Aktien an Kepler Capital Markets aus. Die in Wien betroffenen Mitarbeiter (Wien 9) wurden nach Hause geschickt und sind bis Ende Jänner freigestellt. Im Parlament diskutierte man indes heftig über eine verfassungsmässig festgeschriebene Schuldengrenze. Konsensus von 79,5 Mio. Euro +++ Do&Co wächst weiter - Umsatz plus 9,8 Prozent, EBIT plus 24,1 Prozent +++ Rosenbauer spürt die Abschwächung - Neun-Monats-Gewinn gesunken - Feuerwehrausrüster verweist auf stärkeres Q4 +++ Head kauft Aktien zurück - zu knapp 0,7 Euro je Stück +++ Flughafen Wien mit Gewinnwarnung: Wertberichtigungen und Einmaleffekte belasten mit rund 74 Mio. Euro +++ Regierung bastelt an Schutzwall für Telekom Austria - Nicht-EU-Investoren benötigen künftig für Beteiligungen mehr als 25 Prozent an wichtigen Infrastrukturunternehmen das Okay des Wirtschaftsministers +++ A-Tec: Staatsanwalts-Ermittlungen gegen Kovats wurden konkreter - Anklagebehörde kann sich durch Insolvenzverfahren auf mehr Informationen stützen +++


weekly yearbook

47/2011

BÖRSE EXPRESS

Wochenfrage: Wie gross ist Peciks Eintrittskarte in die Telekom Austria wirklich?

(BE)

47 Index Roll ATX 1680,49 -6,46% ICF BEX 610,59 -4,01% IATX 125,84 -6,18% DAX 5492,87 -5,30% DOW 11231,78 -4,78% NIKKEI 8160,01 -2,57%

News Splitter

Die KW47 brachte einen weiteren scharfen Rückgang beim ATX, der Fall unter 1700 Punkte erfolgte aber bei vergleichsweise geringen Umsätzen. Neben dem Staatsschuldenthema, das längst auch - für sich gesprochen - in Österreich angekommen ist, rätselte man in der KW 47 vor allem über die Telekom Austria. Es ging um Ronny Pecik und die Grösse seines „Tickets“ an der Telekom Austria. Gegen Wochenschluss kam die Aufklärung: Pecik hält über seine RPR Privatstiftung per 25. November 2011 direkt und indirekt immerhin 15,018 Prozent des Aktienkapitals der Telekom Austria. Zusätzlich hält die RPR Privatstiftung indirekt Call-Optionen für 0,79 Prozent des Grundkapitals der Telekom Austria. RPR Privatstiftung hatte am Freitag indirekt über ihre 100% Beteiligungsgesellschaft Marathon Zwei Beteiligungs GmbH jene Call-Optionen für 5,4 Prozent der Aktien der Telekom Austria AG ausgeübt, de-

ren Erwerb bereits am 17. Oktober 2011 verlautbart wurde. Des Weiteren erwarb Marathon Zwei Beteiligungs GmbH am Freitag Call-Optionen für 9,5 Prozent, die unverzüglich ausgeübt wurden. Zusammen mit den 374.721 Aktien, deren Erwerb bereits am 17. Oktober 2011 verlautbart wurde, hält Marathon Zwei GmbH nun insgesamt 14,98% der Aktien der Telekom Austria AG. Marathon Zwei Beteiligungs GmbH wird zu 100% von Marathon Beteiligungs GmbH gehalten, deren Alleineigentümerin RPR Privatstiftung ist.Zusätzlich hält die Everest Investment GmbH, eine 100% Tochtergesellschaft der RPR Privatstiftung, 150.000 Aktien, die 0,03% des Grundkapitals entsprechen. Und auch der Name des langjährigen Pecik-Partners Mirko Kovats ist im Zusammenhang mit der Telekom in der Berichtswoche mehrfach aufgetaucht. Ein Thema, das wohl beherrschend bleiben wird.

Perf. 1 Woche.

+++ Pankl - 'Konjunkturabkühlung bis dato nicht spürbar' - Umsatzplus von 19 Prozent im Q3, EBIT steigt um 20 Prozent +++ CA Immo kauft im München Hälfteanteil am Bürogebäude Skygarden im Wert von 63 Mio. Euro +++ Strabag bestätigt Ausblick, hebt EBIT-Prognose an - Euro-Schuldenkrise wirkte sich noch nicht auf Ergebniserwartung aus +++ OMV sichert sich neue Kreditlinie über 1,7 Mrd. Euro - zwei revolvierende Darlehen +++ Kapsch TrafficCom steigert Gewinn im Halbjahr um 50 Prozent - Entscheidung über Russland-Auftrag für Dezember erwartet +++ conwert - Dividende soll zwischen 0,2 und 0,3 Euro liegen - Verlust im Q3 bei 4,6 Mio. Euro +++ OMV-Studie zeigt grosse Schiefergasvorkommen in NÖ - das könnte den inländischen Bedarf bis 2040 decken +++ Cross schliesst Verkauf der Peguform an Inder ab - 80 Prozent der Anteile an Samvardhana Motherson +++ RBI mit Q3-Gewinn über Erwartung Ukraine-Impairment möglich - Überschuss auf 130 Mio. Euro gefallen - Ausblick angepasst - KE weiterhin eine Option +++ Uniqa mit 180 Mio. Euro Verlust nach drei Quartalen, Ausblick bestätigt, Verkauf der Mannheimer Versicherung, Stillschweigen über Kaufpreis +++ Frauenthal verbessert Ertragskraft, Umsatz wächst um 11,8 Prozent, das Ergebnis überproportional +++ Flughafen Wien im Q3 nach Abschreibungen mit -23 Mio Euro, nach neun Monaten Gewinneinbruch auf 20,2 Mio. +++ voestalpine sorgt Finanzierungsengpass vor, syndizierter Kredit über 800 Mio, Euro +++ ÖVAG - Verlust von knapp 700 Mio. Euro nach drei Quartalen +++


weekly yearbook

48/2011

BÖRSE EXPRESS

Notenbanken montieren die Börsen nach oben, ein bissl Punsch ist da schon okay ...

(Wiener Börse)

48 Index Roll ATX 1854,30 +10,34% ICF BEX 629,53 +3,10% IATX 137,12 +8,96% DAX 6080,68 +10,70% DOW 12231,11 +3,58% NIKKEI 8643,75 +5,93%

News Splitter

Die Wiener Börse lud am 1.12. zum Börsepunsch in ihren Innenhof: Rund 1000 Gäste folgten dem Ruf. In der besten Handelswoche 2011 darf man durchaus einmal anstossen ... Die KW48 war endlich einmal wieder eine nach dem Geschmack der Börsianer. Vielerorts gingen die Leitindizes sogar im zweistelligen Prozentbereich nach oben. So auch in Wien.

Beste ATX-Woche 2011 in Prozent

Und es wurde mit einem Plus von 10,34 Prozent die beste Handelswoche 2011 für den ATX. Zunächst einmal der internationale Grund: Mehrere Notenbanken stütz-

ten die Börsen in einer konzertierten Aktion mit Liquidität. Zweitens meinte die Ratingagentur Moody's, dass man mit Österreich vorderhand einmal zufrieden sein. Indes rechnete das weltgrösste Devisenund Staatsanleihen-Brokerhaus ICAP Planspiele zum Ende der Eurozone durch. Was wäre, wenn man die Wiedereinführung der griechischen Drachme angehen würde? Was vor zwei Jahren noch undenkbar war, wird nach und nach greifbar.

Perf. 1 Woche.

+++ Erste Group - Bonds der Erste-Stiftung wanderten in Fonds der Sparinvest - Zeichnung erfolgte durch Privatkunden - Erste Group sichert sich Rest der BCR - Vereinbarung mit SIF Moldova abgeschlossen +++ Semperit: Neue Führungsetage bei Sempermed +++ ÖBB-Infrastruktur könnte Österreich das Triple A kosten, sagt Nomura +++ Hirsch dreht ins Minus - EBIT liegt im Q1 bei minus 0,26 Mio. Euro +++ CAT oil Aufbau des Geschäftsfelds Conventional Drilling kostet, Umsatz steigt um 20,6 Prozent, Überschuss fällt um 22 Prozent +++ VIG schlägt in Polen zu - Lebensversicherer Polisa wird übernommen +++ Strabag spürt noch keine Schuldenkrise: Konzernergebnis nach drei Quartalen bei 112 Mio. Euro - Guidance für Jahresende: 185 Mio. Euro - Umwelt-Aufträge über 110 Mio. Euro an Land gezogen polnisches Autobahnstück früher fertiggestellt, 1,3 Mrd. Euro Auftragswert +++ Immofinanz erhält Refinanzierung über 210 Mio. Euro für Einkaufszentrum in Polen +++ Raiffeisen - Polen macht Druck auf Zweitlisting in Warschau, Verweis auf Transparenz und Polbank-Übernahme +++ Etappensieg für Mirko Kovats, Rückschlag für Treuhänder - Insolvenzgerichts-Beschluss aufgehoben +++ LBBW-Wohnungspaket - Österreicher dürften endgültig aus dem Rennen sein - Verkauf steht kurz bevor +++ OMV will Schiefergas fördern, aber nur ‘sauber’ - Investitionen von 130 Mio. Euro angekündigt +++ Telekom Austria: Pecik könnte Aufsichtsräte demnächst austauschen - Ex-Telekom-Boss Nemsic könnte Peciks Mann im Aufsichtsrat werden +++


weekly yearbook

49/2011

BÖRSE EXPRESS

S&P stellt 15 europäischen Staaten die Rute ins Fenster, Analyse-Oscar und Bomben

(Börse Express / Draper)

49 Index Roll ATX 1852,67 ICF BEX 635,22 IATX 138,98 DAX 5986,71 DOW 12184,26 NIKKEI 8536,46

News Splitter

Sieger beim Salus Alpha AnalystAward 2011: Christian Bader (IR), Gerald Walek (Fonds), Günther Artner (Leser, Team)

Die KW49 brachte ein gemischtes Bild an den Börsen und so ziemlich kollektiven Ärger, was S&P betrifft: Die grassierende Schuldenkrise könnte Österreich und Deutschland sowie weiteren 13 Staaten nämlich die Topbonität kosten. Angesichts wachsender Probleme hat die US-Ratingagentur Standard & Poor's auf einen Schlag die Kreditwürdigkeit von 15 Staaten der Eurozone unter Beobachtung gestellt. Es drohe eine massenhafte Herabstufung. Die Folge könnten höhere Zinsen für neue Schulden sein. Das würde die ohnehin angespannte Lage weiter verschlimmern. S&P erklärte gleich zu Wochenbeginn, Deutschlands Spitzenrating von „AAA“ möglicherweise um eine Stufe zu senken. Dem zweiten wirtschaftlichen Schwergewicht in Europa, Frankreich, drohe sogar

die Absenkung um bis zu zwei Stufen. Ebenfalls zu Wochenbeginn wurden die Salus Alpha AnalystAwards für 2011 vergeben. Die Erste Group war dabei der Abräumer.

Bombe an Josef Ackermann

In der Zentrale der Deutsche Bank ist in der KW49 eine Paketbombe abgefangen worden, die an Vorstandschef Josef Ackermann adressiert war. Das Paket fiel bei den üblichen Kontrollen in der Poststelle auf. Dem Vernehmen nach soll es offenbar Sprengstoff enthalten haben, das Vorgehen des Absenders soll jedoch „sehr amateurhaft“ gewesen sein. Die entschärfte Briefbombe stammt nach Angaben des hessischen Landeskriminalamts von italienischen Linksextremisten. Weitere Briefbomben-Anschläge werden befürchtet.

-0,09% +0,90% +1,36% -1,55% +1,56% -1,25% Perf. 1 Woche.

+++ kein Verfassungsrang für die AustroSchuldenbremse - Opposition nun doch geeint dagegen, neuer Anlauf soll kommen +++ Zumtobel kappt die Guidance - EBIT-Marge unter Vorjahresniveau - Umsatzwachstum „deutlich“ unter zehn Prozent - schwaches Components-Geschäft im Halbjahr +++ Head kaufte weitere Aktien zurück, es geht um 0,43 Prozent des Grundkapitals +++ OMV verabschiedet sich aus Kroatien und Bosnien Verkauf des Tankstellengeschäfts geplant, keine weiteren Marktaustritte derzeit in Sicht +++ Kapitalstärkung für Raiffeisen - Wandlung des privaten PS-Kapitals in Aktien „Fürchten Staatskapital wie der Teufel das Weihwasser“ +++ OMV - IPIC will die Sperrminorität, ÖIAG-Partner stockt immer weiter auf +++ UBM kauft Anleihe zurück noch 71,3 Mio. Euro ausständig +++ Telekom Austria muss Hyperinflations-Accounting anwenden, keine negativen Effekte auf das Eigenkapital erwartet - Ausblick hängt von weiterer Inflationsentwicklung ab - Pecik will vier Aufsichtsräte, Dividende ist „zu hoch“ - Einberufung einer ao Haupversammlung steht im Raum +++ EZB senkt Leitzins um 25 Basispunkte - der Schritt war vom Markt erwartet worden +++ Kapitallücke der Austrobanken auf 3,9 Mrd. Euro gestiegen Erste und Raiffeisen betonen: Keine staatliche Hilfe geplant +++ Erste Group will EBA übererfüllen, PS-Kupon Teil von Plan B - ob die Erste das Partizipations-Kapital für 2011 bedient, ist derzeit noch nicht entschieden. In Ungarn wird kräftig gespart, was die dortige Regierung ärgert +++


weekly yearbook

50/2011

BÖRSE EXPRESS

Dividenden-Zuckerl sind der Telekom zu teuer geworden; 3x Umbau in Chefetagen (beigestellt)

50 Index Roll ATX 1792,74 ICF BEX 617,25 IATX 130,27 DAX 5701,78 DOW 11866,39 NIKKEI 8401,72

News Splitter

Mindestens 0,76 Euro je TelekomAktie; das war schon ein ganz besonderes Dividenden-Zuckerl. Ab 2012 spielt es die Dividenden-Story mit weniger Süssstoff ...

Die KW 50 brachte erneut sinkende Kurse an den Weltbörsen, die Woche wurde mit dem Dezember-Verfallstag abgeschlossen.

ATX, IATX: Tiefste Settlements

Sowohl im ATX als auch im Immo-ATX ist es beim Dezember-Verfall zu den tiefsten Settlement-Werten 2011 gekommen. Allerdings: Der Dezember-Verfall brachte die stärksten Handesumsätze seit drei Monaten (September-Verfall). Bei der SeptemberAbrechnung wurden 621 Mio. Euro umgesetzt, beim Dezember-Verfall immerhin 420 Mio. Euro. Die Verfallstage im Oktober und November brachten im Vergleich dazu Werte von nur jeweils unter 150 Mio. Euro, Nicht-Quartalsverfallstage haben also de facto keine Bedeutung mehr. Nach dem umsatzmässig enttäuschenden 1. Halbjahr hatten viele Marktteilnehmer

darauf hingewiesen, dass es im 2. Halbjahr zu einer Belebung kommen werde, weil die Unsicherheit in Bezug auf die KESt wegfallen würde. Nun, die Unsicherheit ist noch immer da und die avisierte Belebung ist ausgefallen. Allerdings: In den vergangenen Tagen gab es bei einigen Titeln wieder mehr als 50 Mio. Euro Tagesumsatz (Sondersituation Telekom, OMV, Erste). Ein gutes Omen für 2012?

TKA-Formel: Mindest-Divi x 0,5

Ebenfalls zu Wochenschluss wurde bekanntgegeben, dass die Telekom Austria die Mindestdividende für die Jahre 2011 und 2012 von 0,76 je Aktie auf 0,38 Euro je Aktie kürzen wird. Bei der voestalpine, der Erste Group und Sanochemia wurden die Vorstandsetagen umgebaut (siehe „NewsSplitter“ rechts).

-3,23% -2,83% -6,27% -4,76% -2,61% -1,58% Perf. 1 Woche.

+++ Atrium kauft für 55 Mio. Euro polnisches Einkaufszentrum von CBRE-Fund +++ Immofinanz verkauft Anteil am Andreasquartier - Verzinsung von 7% - Liquide Mittel sollen in Polen, Russland investiert werden +++ Wolong hält bereits 98,8 % an ATB Austria Nachfrist noch bis 13.3. +++ Rosenbauer holt in Saudi-Arabien den Jackpot - grösster Einzelauftrag in der Unternehmensgeschichte: 245,3 Mio. Euro +++ Uniqa - S&P stutzt Ratings zusammen - Ausführungsrisiko für geplante KE 2013 laut Ratingagentur gestiegen +++ Bulgarien startet Verkauf von Drittel-Anteil an EVN Bulgaria - Aktien sollen ab 21. Dezember über Börse angeboten werden EVN verfehlt die Erwartungen und ist weiter nicht sonderlich optimistisch - Umsatz und Ergebnis liegen unter den Vorjahreswerten, Dividende wird trotzdem angehoben +++ Erste Group baut Vorstandsebene um - Bernhard Spalt übernimmt in Ungarn, Martin Skopek in Rumänien, Treichls Vertrag verlängert - Erste Group hält bereits 82% an BCR +++ voestalpine vereinfacht Konzernstruktur - statt fünf Divisionen künftig vier - Verjüngung im Top-Management +++ Sanochemia ordnet die Führungsetage neu - Frantsits bleibt, Dallos geht - Welzig und Gerdes rücken nach +++ Wolford verfehlt die Ziele klar Periodenergebnis im 1.Halbjahr 2011/12 halbiert - im Gesamtjahr aber Gewinn- und Erlösplus erwartet +++ UBM-Hotel in Amsterdam geht an Union Investment, UBM bleibt noch 20 Jahre lang Pächter +++ Andritz: Am Megaprojekt Belo Monte wird wieder gebaut Richter hob Baustopp auf +++


weekly yearbook

51/2011

BÖRSE EXPRESS

Moody`s bestätigt 3xA; der ATX erhält überraschenden Weihnachts-Schwung ...

Kontext sieht Moody's es als positiv an, dass „die österreichische Regierung eine Schuldenbremse in der Verfassung verankern will“.

(beigestellt)

Den Ausblick für das Rating Österreichs hat Moody's mit derzeit „stabil“ bewertet. Allerdings hänge dieser zunehmend von einer Lösung der Krise in der Eurozone ab, die begonnen habe, einen Einfluss auf Länder der Kernzone wie Österreich zu haben. Je länger die Märkte volatil blieben, umso wahrscheinlicher werde ein weiterer Druck auf die meisten EuroLänder inklusive „Aaa“ bewertete Länder sein. Druck auf das Rating könnte aus einer substanziellen und anhaltenden weiteren Verschlechterung der Schuldensituation kommen. Ein Szenario mit einer Reihe von Staatsbankrotten oder Austritten aus der Euro-Zone könnte ebenfalls Druck auf die Bewertung Österreichs und auch anderer „Aaa“-Mitglieder der Euro-Zone bringen. Die Volumina waren freilich nach dem Dezember-Settlement (16.12.) nicht mehr sehr hoch, aber ein ATX-Wochenplus von ca. fünf Prozent nimmt man auch so an.

+5%

Die KW 51 war mit einem ATX-Plus von knapp fünf Prozent eine der besten des Jahres 2011. Grund: Die Ratingagentur Moody's hat in einem aktuellen Bericht das Rating Österreichs mit AAA beibehalten. Die Agentur verwies auf den wettbewerbsfähigen Exportsektor, die stark diversifizierte Wirtschaft und die niedrige strukturelle Arbeitslosigkeit der Alpenrepublik. In diesem

Achtung Vola

51 Index Roll ATX 1882,09 ICF BEX 624,22 IATX 136,89 DAX 5878,93 DOW 12294,00 NIKKEI 8336,48

News Splitter

+4,98% +1,13% +5,08% +3,11% +3,60% -0,78% Perf. 1 Woche.

+++ JoWooD: Aktie war seit April ausgesetzt, mit Anfang der KW51 weg vom Kurszettel +++ Erste Group stockt bei BCR auf 88 Prozent auf - SIF Moldova hält nun rund ein Prozent an der Erste Group +++ Sanochemia schafft Turnaround - EBIT dreht von minus 1,3 auf plus 1,7 Millionen Euro +++ BDI baut Biogasanlage in Frankreich: 4,45Mio.-Auftrag +++ Immofinanz toppt mit Quartalsgewinn die Erwartungen: Stark positive FX-Effekte - Dividende von 0,15 Euro bestätigt - 1. Immofinanz-Anklage - Gutachter belastet Ex-Funktionäre massiv - für Optionsgeschäfte lag kein formaler Beschluss des Aufsichtsrates vor - Hable fungierte als Treuhänder +++ Lenzing intensiviert Kooperation mit smartfiber - Spezialfasern werden exklusiv produziert +++ EVN stockte bei BulgarienTöchtern um 45 Mio. Euro auf fast 100 Prozent auf - Versorger kauft rund 30-prozentige Staatsanteile +++ Andritz baut beim AssiutStaudamm mit - Auftrag über rund 100 Mio. Euro +++ Agrana wird Ergebnis um 90 Prozent steigern - Vorabzahlen zu den ersten neun Monaten - EBIT klettert auf 198,7 Mio. Euro +++ SPÖ will Zukunftsvorsorge kippen: „Wir haben hier in diesem Vorsorgebereich ein System aus der Zeit von Schwarz-Blau übernommen, das nie funktioniert hat, sondern den Leuten immer nur falsche Hoffnungen gemacht hat", kritisiert Andreas Schieder, der dafür prompt kritisiert wird +++ RBI schiesst bei Ungarn-Tochter rund 350 Mio. Euro nach - heuer 320 Mio. Euro Verlust in Ungarn erwartet - 11 Prozent der Mitarbeiter vor Abbau - zehn Filialen sollen geschlossen werden +++


weekly yearbook

52/2011

BÖRSE EXPRESS

Zweitheftigstes Börse WienJahr seit ewig ist vorbei: Nur Polytec und Strabag gefielen

(Börse Express)

✔ Platz 1 Gesamt (ATX Prime): POLYTEC +18,23% (im Bild: CEO Friedrich Huemer) ✔ Platz 1 ATX STRABAG +7,85% ▼ ATX - 34,87%

▼ WP-KESt: ca. 50% weniger Umsätze der Privatanleger

Die (börslich) viertägige KW 52 brachte keine Überraschungen mehr: Es kam kein Crash, aber auch keine Jahresendrally, wie von einigen erhofft.

Hut ab auch vor der Amag

In einem Börsejahr, das in seiner negativen Konsequenz nur von 2008 übertroffen wurde, gehört neben den o.a. Top-Perfor-

mern Polytec und Strabag auch noch die Amag positiv herausgestrichen. Das IPO ging zwar gründlich daneben, das Unternehmen machte aber im 2. Halbjahr sehr gute Kapitalmarktarbeit und hat sich mittlerweile bei Institutionellen und Privaten etabliert. Bei den meisten Börseneulingen der vergangenen Jahre lief das umgekehrt: Am Anfang hui und dann pfui.

52 Index Roll ATX 1891,68 +0,51% ICF BEX 627,91 +0,51% IATX 138,49 +1,17% DAX 5898,35 +0,33% DOW 12.217,56 -0,57% NIKKEI 8455,35 +0,72%

News Splitter

Perf. 1 Woche.

+++ Erste Group-Stiftung benötigt 2012erDividende, um Anteilsverkauf zu vermeiden Schliessen der Kapitallücke gehe sich „vielleicht nur mit Gewinnen aus“ +++ nur vier ATX-Chefs setzten 2011 auf eigene Aktien Wienerberger-CEO Heimo Scheuch erhöhte den Einsatz am stärksten +++ SparkassenVerbandschef Ikrath attackiert Notenbank und Finanzmarktaufsicht - eigene Bankenaufsicht stelle jetzt Ost-Chancen in Frage +++ Isovoltaic plant nach geplatztem Börsengang nun Teilverkauf - CEO Thomas Rossegger: Turnauer will maximal 45 Prozent abgeben +++ Online-Poker könnte in USA legalisiert werden - US-Justizministerium hat Weg für Legalisierung von Online-Poker freigemacht, Wettanbieter-Aktien profitieren +++ RZB gibt frisches PS-Kapital für 600 Mio. Euro aus - Kapitalrahmen für bis zu 3 Mio. Aktien genehmigt +++ Kapsch TrafficCom - Grossauftrag in Russland ist perfekt - Joint Venture „United Toll Systems“ bekommt vom russischen Autobahnunternehmen „Avtodor“ den Zuschlag für die M-4-Don-Autobahn +++ Hypo Alpe-Adria kann sich mehr Zeit lassen Fristverlängerung für Erfüllung des Kapitalerfordernisses bis Ende 2012 +++ Erste Group war 2011 medial meistgenanntes ATX-Unternehmen - dahinter rangieren OMV und Verbund +++ Petrikovics: „Habe Gewinne auf Aktien lukriert, auf die ich Anspruch hatte“ im „profil“-Interview weist der Ex-Immofinanz-Chef die von der Staatsanwaltschaft Wien erhobenen Untreuevorwürfe zurück +++ der Börse Express wünscht seinen Lesern und Partnern einen „Guten Rutsch“ +++


weekly yearbook

BÖRSE EXPRESS

ABOUT Der Börse Express gestaltet für das Jahr 2011 ein Yearbook, das in mehreren Varianten verfügbar ist: Als PDF, hier als blätterbares Digital Paper und - finally - auch als Hard Copy in Buchform. Upgedatet wird wöchentlich. Das Yearbook 2011 wächst damit von Woche zu Woche. Der Hintergedanke im Zusammenhang mit der laufenden Erweiterung ist, dass wir über die Ereignisse aus der aktuellen Sicht schreiben wollen, und nicht mit vielleicht anderem Wissensstand und der distanzierteren Sicht eines Jahresend-Chronisten.

IMPRESSUM Medieneigentümer: Styria Börse Express GmbH Anschrift: Berggasse 7/7, 1090 Wien Internet: www.boerse-express.com Telefon: 01/236 53 13-0 Mail: redaktion@boerse-express.com Abo: www.boerse-express.com/abo Geschäftsführung: Christian Drastil (dra), Josef Chladek (jc), Bettina Schragl (bs) Herausgeber: Christian Drastil (dra) Chefredaktion: Bettina Schragl (bs) bettina.schragl@boerse-express.com (CR) Chefanalyst: Robert Gillinger (gill) robert.gillinger@boerse-express.com Redaktion: Christa Grünberg (cg) christa.gruenberg@boerse-express.com Bernd Huemer (hue) bernd.huemer@boerse-express.com Paul Christian Jezek (pj) paul.jezek@boerse-express.com Michael Plos (plos) michael.plos@boerse-express.com Gastkommentatoren: Walter Kozubek, Wolfgang Matejka, Peter Rietzler, Robert Schittler, Andreas Wölfl Webdevelopment Josef Chladek josef.chladek@boerse-express.com Thomas Zehetbauer thomas.zehetbauer@boerse-express.com Vollständiges Impressum: www.boerse-express.com/impressum


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.