Wenn Sie mehr über Wienerberger wissen wollen und hier keine Bestellkarte mehr finden:
Diesen Geschäftsbericht hätten wir uns gerne gespart.
Geschäftsberichte, Quartalsberichte und die Möglichkeit, sich auf den Presseverteiler setzen zu lassen, gibt es auch unter T +43 (1) 601 92-497 oder communication@wienerberger.com
Das Jahr 2009 im Überblick Die Bauindustrie hatte 2009 sehr stark unter den Auswirkungen der weltweiten Rezession zu leiden und mit einer deutlich rückläufigen Nachfrage nach Baustoffen zu kämpfen. Einerseits ist der Wohnungsneubau zu einem wesentlichen Teil von der Finanzierung durch Banken abhängig, andererseits schieben Verbraucher in Reaktion auf die schwache Konjunktur und unsichere Zukunftserwartungen langfristige Investitionsentscheidungen auf. Wienerberger reagierte darauf mit einem umfangreichen Aktionsplan, der die Anpassung der Kapazitäten an die Marktgegebenheiten, aktives Working Capital Management zur Reduktion von Lager beständen, Kostensenkungen im Verwaltungs- und Vertriebsbereich sowie die Limitierung der Investitionen auf ein erforderliches Minimum zum Inhalt hatte. Wienerberger musste in allen Märkten zum Teil signifikante Absatzeinbußen hinnehmen und verzeichnete deutliche Ergebnisrückgänge im Jahr 2009: Der Konzernumsatz verringerte sich um 25 % auf 1.816,9 Mio. €, das operative EBITDA um 53 % auf 208,6 Mio. € und das operative EBIT um 92 % auf 19,0 Mio. €. Das bereinigte Ergebnis je Aktie (vor Einmaleffekten) sank auf -0,34 € (Vorjahr: 1,69 €). Trotz der schwachen operativen Ergebnisse schaffte es Wienerberger in diesem schwierigen Marktumfeld durch 160 Mio. € an Kosteneinsparungen aus
der Bilanzpressekonferenz am 24. März 2010 und in der
dem Aktionsplan sowie insbesondere auch durch die signifikante Reduktion von Working
141. o. Hauptversammlung am 20. Mai 2010 in Wien, stehen auch auf der Website www.wienerberger.com zum Download zur Verfügung. Erhältlich in deutscher und englischer Sprache.
Medieninhaber (Verleger): Wienerberger AG, A-1100 Wien, Wienerberg City, Wienerbergstraße 11 T +43 (1) 601 92-0, F +43 (1) 601 92-466 communication@wienerberger.com, www.wienerberger.com Für Rückfragen: Vorstand: Heimo Scheuch, CEO, Willy Van Riet, CFO Investor Relations: Barbara Braunöck Konzept und Realisierung: Mensalia Unternehmensberatung Kreativkonzept und Design: Büro X Wien Satz und Litho: Büro X Wien; Michael Konrad GmbH, Frankfurt Fotos: Kurt Keinrath, Stephan Huger Illustrationen: Wiener Schreibbüro Druck: Grasl Druck & Neue Medien, Österreich Der vorliegende Geschäftsbericht wurde auf Papier, das aus 100 % Altpapier hergestellt wurde, gedruckt. Das Papier ist mit den Umweltzeichen Europäische Blume, Blauer Engel und Nordischer Schwan ausgezeichnet.
Wienerberger Geschäftsbericht 2009
Geschäftsbericht und Jahresfinanzbericht 2009, vorgelegt bei
Capital und Investitionen den Free Cash-flow um beachtliche 28 % auf rund 251 Mio. € in 2009 zu steigern. Dieser sowie die Erlöse von 320 Mio. € aus der im September 2009 durchgeführten Kapitalerhöhung wurden zur Stärkung der Kapitalstruktur verwendet, wodurch die Netto verschuldung in der Berichtsperiode mehr als halbiert werden konnte. Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat vorgeschlagen, die Dividende für 2009 auszusetzen, da wir es als unsere Aufgabe sehen, die im Rahmen der Kapitalerhöhung von unseren Aktionären zur Verfügung gestellten Mittel sehr sorgsam und im Sinne unserer Aktionäre möglichst wertschaffend einzusetzen.
Marktpositionen Wienerberger ist mit 227 Werken in 27 Ländern der größte Ziegelproduzent weltweit und die Nr. 1 bei Tondachziegel in Europa sowie Marktführer bei Betonsteinen in Zentral-Osteuropa.
Hintermauerziegel: Vormauerziegel: Tondachziegel: Betonsteine:
Geschäftsbericht 2009
Nr. Nr. Nr. Nr.
1 1 1 1
weltweit in Europa, Co-Leader in den USA in Europa in Zentral-Osteuropa
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Das Jahr 2009 im Überblick Die Bauindustrie hatte 2009 sehr stark unter den Auswirkungen der weltweiten Rezession zu leiden und mit einer deutlich rückläufigen Nachfrage nach Baustoffen zu kämpfen. Einerseits ist der Wohnungsneubau zu einem wesentlichen Teil von der Finanzierung durch Banken abhängig, andererseits schieben Verbraucher in Reaktion auf die schwache Konjunktur und unsichere Zukunftserwartungen langfristige Investitionsentscheidungen auf. Wienerberger reagierte darauf mit einem umfangreichen Aktionsplan, der die Anpassung der Kapazitäten an die Marktgegebenheiten, aktives Working Capital Management zur Reduktion von Lager beständen, Kostensenkungen im Verwaltungs- und Vertriebsbereich sowie die Limitierung der Investitionen auf ein erforderliches Minimum zum Inhalt hatte. Wienerberger musste in allen Märkten zum Teil signifikante Absatzeinbußen hinnehmen und verzeichnete deutliche Ergebnisrückgänge im Jahr 2009: Der Konzernumsatz verringerte sich um 25 % auf 1.816,9 Mio. €, das operative EBITDA um 53 % auf 208,6 Mio. € und das operative EBIT um 92 % auf 19,0 Mio. €. Das bereinigte Ergebnis je Aktie (vor Einmaleffekten) sank auf -0,34 € (Vorjahr: 1,69 €). Trotz der schwachen operativen Ergebnisse schaffte es Wienerberger in diesem schwierigen Marktumfeld durch 160 Mio. € an Kosteneinsparungen aus
der Bilanzpressekonferenz am 24. März 2010 und in der
dem Aktionsplan sowie insbesondere auch durch die signifikante Reduktion von Working
141. o. Hauptversammlung am 20. Mai 2010 in Wien, stehen auch auf der Website www.wienerberger.com zum Download zur Verfügung. Erhältlich in deutscher und englischer Sprache.
Medieninhaber (Verleger): Wienerberger AG, A-1100 Wien, Wienerberg City, Wienerbergstraße 11 T +43 (1) 601 92-0, F +43 (1) 601 92-466 communication@wienerberger.com, www.wienerberger.com Für Rückfragen: Vorstand: Heimo Scheuch, CEO, Willy Van Riet, CFO Investor Relations: Barbara Braunöck Konzept und Realisierung: Mensalia Unternehmensberatung Kreativkonzept und Design: Büro X Wien Satz und Litho: Büro X Wien; Michael Konrad GmbH, Frankfurt Fotos: Kurt Keinrath, Stephan Huger Illustrationen: Wiener Schreibbüro Druck: Grasl Druck & Neue Medien, Österreich Der vorliegende Geschäftsbericht wurde auf Papier, das aus 100 % Altpapier hergestellt wurde, gedruckt. Das Papier ist mit den Umweltzeichen Europäische Blume, Blauer Engel und Nordischer Schwan ausgezeichnet.
Wienerberger Geschäftsbericht 2009
Geschäftsbericht und Jahresfinanzbericht 2009, vorgelegt bei
Capital und Investitionen den Free Cash-flow um beachtliche 28 % auf rund 251 Mio. € in 2009 zu steigern. Dieser sowie die Erlöse von 320 Mio. € aus der im September 2009 durchgeführten Kapitalerhöhung wurden zur Stärkung der Kapitalstruktur verwendet, wodurch die Netto verschuldung in der Berichtsperiode mehr als halbiert werden konnte. Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat vorgeschlagen, die Dividende für 2009 auszusetzen, da wir es als unsere Aufgabe sehen, die im Rahmen der Kapitalerhöhung von unseren Aktionären zur Verfügung gestellten Mittel sehr sorgsam und im Sinne unserer Aktionäre möglichst wertschaffend einzusetzen.
Marktpositionen Wienerberger ist mit 227 Werken in 27 Ländern der größte Ziegelproduzent weltweit und die Nr. 1 bei Tondachziegel in Europa sowie Marktführer bei Betonsteinen in Zentral-Osteuropa.
Hintermauerziegel: Vormauerziegel: Tondachziegel: Betonsteine:
Geschäftsbericht 2009
Nr. Nr. Nr. Nr.
1 1 1 1
weltweit in Europa, Co-Leader in den USA in Europa in Zentral-Osteuropa
Kennzahlenübersicht 10 Jahre
Umsatz und operative Ebitda-Marge
Ebitda und EBIT (operativ) in Mio. €
2009
2007
2008
EBITDA-Marge operativ
2.547,0
2.500
408,0
208,6
1.500
890,2
566,8
100 0
2009
2007
EBITDA operativ
Umsatz
2.497,2
2.672,7
440,1 239,8
10 %
0 %
3.000
2.000
200
Umsatz
2008
2009
1)
Vdg. in %
Unternehmenskennzahlen
2007
2008
2009
in Mio. €
2.477,3
2.431,4
1.816,9
-25
Umsatz
in Mio. €
551,2
440,1
208,6
-53
EBITDA EBITDA operativ
1)
in %
0,2
-3 2008
407,2
2007
2009
2008
2009
0 %
2007
2008
1 2 3 4 5
Zentral-Osteuropa 32 % Zentral-Westeuropa 22 % Nord-Westeuropa 40 % Nordamerika 8 % Beteiligungen und Sonstiges -2 %
1 2 3 4 5
1) berechnet auf Basis des durchschnittlichen Capital Employed 2) berechnet auf Basis des durchschnittlichen historischen Capital Employed
1 2 3 4
202,2
323,1
349,9
405,4
429,3
476,6
551,2
396,6
157,5
-10 %
in Mio. €
307,8
221,2
302,6
349,9
405,4
428,4
471,9
551,2
440,1
208,6
-4 %
in %
18,4
14,3
18,3
19,2
23,1
21,9
21,2
22,3
18,1
19,0
-92
-153,7
<-100
EBITDA-Marge 1)
Firmenwertabschreibungen
in Mio. €
0,0
-16,7
-123,3
<-100
EBIT
in Mio. €
254,3
-25,8
151,9
190,2
257,5
269,6
297,5
353,1
158,1
-104,3
<-100 %
in Mio. €
158,7
66,2
151,6
190,2
257,5
270,3
303,1
353,1
239,8
19,0
-21 %
-62,7
119,5
154,3
231,4
251,3
277,3
358,4
123,1
-295,6
<-100 %
Ergebnis vor Steuern
in Mio. €
358,4
123,1
-295,6
<-100
EBIT operativ 1)
Ergebnis nach Steuern
in Mio. €
295,8
103,3
-258,7
<-100
Ergebnis vor Steuern
in Mio. €
228,3
11,5
201,4
-17,8
85,9
113,1
181,8
196,4
218,3
295,8
103,3
-258,7
<-100 %
500
244,0
241,3
237,3
274,6
300,7
212,5
272,1
293,8
195,4
250,8
0 %
Wachstumsinvestitionen
in Mio. €
525,4
407,2
71,4
-82
Gesamtinvestitionen
in Mio. €
287,1
228,0
181,3
392,6
632,6
338,7
530,4
645,6
505,6
134,2
-8 %
0
2)
ROCE
in %
10,1
6,2
0,2
-
Nettoverschuldung
in Mio. €
604,8
674,1
618,5
739,0
762,4
934,4
1.159,8
566,8
890,2
408,0
-4 %
in %
13,0
9,3
4,3
-
Capital Employed
in Mio. €
1.568,5
1.613,9
1.508,7
1.635,4
2.031,5
2.289,4
2.598,2
3.060,2
3.252,2
2.816,8
7 %
5)
14.785
15.162
12.676
-16
in %
54,5
66,9
63,6
75,2
55,8
63,0
72,9
21,2
35,6
16,0
5,2
-0,7
4,4
5,3
7,7
6,2
6,2
8,2
5,7
0,5
in %
18,6
-1,8
9,0
11,5
13,3
13,2
13,7
11,1
4,1
-10,2
3)
Mitarbeiter
Eigenkapital
6)
Gearing
2007
2008
2009
Vdg. in %
ROCE
2.672,7
2.497,2
2.547,0
+2
in Mio. €
566,8
890,2
408,0
-54
EVA® 4)
Capital Employed
in Mio. €
3.060,2
3.252,2
2.816,8
-13
CFROI 5)
Bilanzsumme
in Mio. €
4.329,9
4.383,9
4.087,4
-7
in %
21,2
35,6
16,0
-
Gearing Börsekennzahlen
2007
Ergebnis je Aktie
2008
2009
Vdg. in %
in €
3,46
0,81
-3,17
<-100
in €
3,46
1,69
-0,34
<-100
Dividende je Aktie
in €
1,45
0,00
0,00
0
Ultimokurs der Aktie
in €
37,93
11,90
12,78
+7
Gewichtete Aktienanzahl 7)
in Tsd.
75.491
82.895
91.298
+10
Ultimo Börsekapitalisierung
in Mio. €
3.184,1
999,0
1.502,0
+50
100
1)
Umsatz 1)
CFROI in %
4)
Gesamtinvestitionen
CVA
3)
4)
in Mio. €
Ergebnis je Aktie bereinigt
0
Eigenkapitalrendite
Nettoverschuldung
200
1
Wand 34 % Dach 25 % Fassade 30 % Flächenbefestigungen 11 %
403,4
-55,0
5)
Zentral-
Zentral-
Osteuropa
Westeuropa 8)
Nord- Westeuropa 8)
4,0
7,1
8,4
9,7
9,4
9,4
10,1
6,2
0,2
-48,1
1,4
22,4
43,8
41,5
45,7
72,8
-27,8
-207,3
in %
11,4
7,3
10,0
12,1
12,9
12,9
12,6
13,0
9,3
4,3
in Mio. €
-17,7
-141,0
-59,5
3,0
28,6
28,7
23,8
42,8
-103,0
-353,8
Börsekennzahlen 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Ergebnis je Aktie Ergebnis je Aktie bereinigt
1)
Dividende je Aktie Dividende Eigenkapital je Aktie
7)
2 % CAGR 2000-2009
in €
2,86
-0,29
1,31
1,71
2,54
2,66
2,95
3,46
0,81
-3,17
<-100 %
in €
1,69
0,83
1,57
2,01
2,54
2,67
3,02
3,46
1,69
-0,34
<-100 %
in €
0,80
0,60
0,66
0,77
1,07
1,18
1,30
1,45
0,00
0,00
<-100 %
in Mio. €
55,1
38,8
42,7
49,8
78,7
86,4
95,3
120,5
0,0
0,0
<-100 %
in €
15,7
14,8
15,1
15,2
19,6
20,3
21,7
28,9
24,2
22,5
4 %
in €
19,13
15,75
16,95
21,18
35,15
33,80
45,00
37,93
11,90
12,78
-4 %
68.823
67.975
64.640
64.645
69.598
73.196
73.309
75.491
82.895
91.297
3 %
und Sonstiges 9)
Ultimo Börsekapitalisierung in Mio. € 1.328,7 1.093,9 1.106,5 1.382,6 2.607,0 2.506,9 3.337,6 3.184,1 999,0 1.502,0
1 %
Ultimokurs der Aktie
582,7 (-35 %)
391,1
(-11 %)
729,2 (-19 %)
149,0
(-36 %)
-35,1
(+23 %)
108,8 (-58 %)
32,3
(-24 %)
102,5 (-29 %)
-13,3 (<-100 %)
-21,7
(+8 %)
Kurzbilanz
-2,4 (<-100 %)
37,1 (-49 %)
-35,4 (<-100 %)
-25,1
(+8 %)
Anlagevermögen
44,8 (-77 %)
7,8 -2,6
in Tsd.
Beteiligungen
Nordamerika
in % in Mio. €
Mitarbeiter 6) 11.069 11.331 11.478 12.237 12.154 13.327 13.639 14.785 15.162 12.676
Gewichtete Aktienanzahl 8)
CAGR
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2000-2009
in Mio. €
1.611,3
1.556,3
1.460,9
1.601,9
2.012,7
2.232,1
2.531,6
2.915,8
3.011,0
2.726,0
6 %
4,0
-1,9
-32,9
Vorräte
in Mio. €
300,7
331,8
370,2
348,4
391,4
445,9
509,8
669,8
720,0
552,4
7 %
55,6 (-75 %)
13,2
(-65 %)
50,1 (-72 %)
8,8
(-81 %)
6,4
(-65 %)
Sonstiges Umlaufvermögen
in Mio. €
624,3
543,8
491,1
598,2
461,8
591,6
632,9
744,3
652,9
809,0
3 %
(-23 %)
1.131,4 (-13 %)
488,4
(-16 %)
36,3
(+2 %)
Bilanzsumme
in Mio. €
2.536,3
2.431,9
2.322,2
2.548,5
2.865,9
3.269,6
3.674,3
4.329,9
4.383,9
4.087,4
5 %
(-10 %)
4.076 (-14 %)
1.043
(-47 %)
240
7,5
Capital Employed
787,7
(-8 %)
373,0
Mitarbeiter
5.174 (-11 %)
2.143
5,5
(+6 %)
2 Zentral-Osteuropa 52 % Zentral-Westeuropa 15 % Nord-Westeuropa 49 % Nordamerika -6 % Beteiligungen und Sonstiges -10 %
in Mio. €
239,8
EBIT operativ 1)
2
1 %
in Mio. €
4
2
1.816,9
in Mio. €
Umsatz nach Produkten
3
2.431,4
0,0
EBITDA operativ
1
2.477,3
Free Cash-flow
Wachstumsinvestitionen
3
2.225,0
Ergebnis nach Steuern
Hurdle Rate
1
1.954,6
353,1
Geschäftssegmente 2009 in Mio. € und %
3
1.758,8
-36
CFROI 2)
4
1.826,9
+28
bereinigt
4
1.653,7
62,7
Free Cash-flow
5
1.544,9
250,8
WACC
5
1.670,3
98,4
ROCE 1)
Ebitda operativ nach Bereichen
in Mio. €
195,4
nach IFRS
Umsatz nach Bereichen
2000-2009
120,2
300
2009
2009
in Mio. €
400 250,8
293,8
3 %
-2
2007
6 %
2008
293,8
500
71,5
4,3
-1
195,4
0
9 %
6,2
-3,17 -0,34
9,3
10,1
1,69 0,81
1
2007
in Mio. €
600
12 %
2006
in Mio. €
CFROI 4)
525,4
13,0
3,46 3,46
2
2005
in Mio. €
in Mio. €
3
2004
Normalinvestitionen
Free Cash-flow und Wachstumsinvestitionen 15 %
2003
Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen
Bilanzkennzahlen ROCE und CFROI
2002
EBIT operativ
Zinsdeckungsgrad 2)
in €
2001
Free Cash-flow
Nettoverschuldung
Ergebnis je Aktie
CAGR
2000
1.000
Eigenkapital
EBIT operativ
EBITDA operativ
300
19,0
11,5
500
Ertragskennzahlen 1)
400
20 %
18,1
2008
30 %
600
353,1
1.816,9
40 %
22,3
2007
551,2
in Mio. €
2.431,4
2.477,3
in Mio. € und %
Eigenkapital und Nettoverschuldung
1) bereinigt um nicht-wiederkehrende Aufwendungen und Erträge 2) Cash-flow aus laufender Geschäftstätigkeit minus Investitions-Cash-flow plus Wachstumsinvestitionen 3) berechnet auf Basis des durchschnittlichen Capital Employed 4) berechnet auf Basis des durchschnittlichen historischen Capital Employed 5) durchschnittlicher Mitarbeiterstand während des Jahres 6) Eigenkapital inklusive nicht beherrschende Anteile und Hybridkapital 7) bereinigt um zeitanteilig gehaltene eigene Aktien 8) das grenzüberschreitende Handelsgeschäft in den Niederlanden und Deutschland wird ab 2009 im Segment Zentral-Westeuropa (zuvor: Nord-Westeuropa) ausgewiesen; die Vergleichszahlen des Vorjahrs wurden entsprechend angepasst 9) inklusive Konzerneliminierungen und Holdingkosten; negativer Umsatz aufgrund Saldierung der Innenumsätze in diesem Segment Anmerkung: in der Tabelle Geschäftssegmente sind die Veränderungsraten zur Vorjahresperiode in Klammer angeführt. Alle Abkürzungen und Fremdwörter sind im Glossar auf Seite 162 erklärt.
in Mio. €
1.109,2
1.008,0
973,1
983,0
1.367,2
1.483,1
1.591,4
2.672,7
2.497,2
2.547,0
10 %
Rückstellungen
in Mio. €
325,6
283,1
310,1
307,0
271,0
273,7
288,1
313,4
316,5
277,1
-2 %
Verbindlichkeiten
in Mio. €
1.101,5
1.140,8
1.039,0
1.258,5
1.227,7
1.512,8
1.794,8
1.343,8
1.570,2
1.263,3
2 %
Eigenkapital
1) 2) 3) 4) 5) 6)
9)
bereinigt um nicht-wiederkehrende Aufwendungen und Erträge EBIT operativ : Zinsergebnis Ergebnis nach Steuern : Eigenkapital ab dem Berichtsjahr 2005 berechnet auf Basis des durchschnittlichen Capital Employed ab dem Berichtsjahr 2005 berechnet auf Basis des durchschnittlichen historischen Capital Employed und ungerundeter Werte durchschnittlicher Mitarbeiterstand während des Jahres
7) Eigenkapital inklusive nicht beherrschende Anteile, exklusive Hybridkapital 8) bereinigt um zeitanteilig gehaltene eigene Aktien, bereinigt um Aktiensplit im Verhältnis 1:8 (1999) 9) Eigenkapital inklusive nicht beherrschende Anteile und Hybridkapital Anmerkung: die Zahlen sind wie im jeweiligen Jahr berichtet dargestellt und wurden rückwirkend nicht um dekonsolidierte Geschäftsbereiche bereinigt (enthalten sind: Pipelife bis 2003, Treibacher bis 1999, Steinzeug bis 2002).
Kennzahlenübersicht 10 Jahre
Umsatz und operative Ebitda-Marge
Ebitda und EBIT (operativ) in Mio. €
2009
2007
2008
EBITDA-Marge operativ
2.547,0
2.500
408,0
208,6
1.500
890,2
566,8
100 0
2009
2007
EBITDA operativ
Umsatz
2.497,2
2.672,7
440,1 239,8
10 %
0 %
3.000
2.000
200
Umsatz
2008
2009
1)
Vdg. in %
Unternehmenskennzahlen
2007
2008
2009
in Mio. €
2.477,3
2.431,4
1.816,9
-25
Umsatz
in Mio. €
551,2
440,1
208,6
-53
EBITDA EBITDA operativ
1)
in %
0,2
-3 2008
407,2
2007
2009
2008
2009
0 %
2007
2008
1 2 3 4 5
Zentral-Osteuropa 32 % Zentral-Westeuropa 22 % Nord-Westeuropa 40 % Nordamerika 8 % Beteiligungen und Sonstiges -2 %
1 2 3 4 5
1) berechnet auf Basis des durchschnittlichen Capital Employed 2) berechnet auf Basis des durchschnittlichen historischen Capital Employed
1 2 3 4
202,2
323,1
349,9
405,4
429,3
476,6
551,2
396,6
157,5
-10 %
in Mio. €
307,8
221,2
302,6
349,9
405,4
428,4
471,9
551,2
440,1
208,6
-4 %
in %
18,4
14,3
18,3
19,2
23,1
21,9
21,2
22,3
18,1
19,0
-92
-153,7
<-100
EBITDA-Marge 1)
Firmenwertabschreibungen
in Mio. €
0,0
-16,7
-123,3
<-100
EBIT
in Mio. €
254,3
-25,8
151,9
190,2
257,5
269,6
297,5
353,1
158,1
-104,3
<-100 %
in Mio. €
158,7
66,2
151,6
190,2
257,5
270,3
303,1
353,1
239,8
19,0
-21 %
-62,7
119,5
154,3
231,4
251,3
277,3
358,4
123,1
-295,6
<-100 %
Ergebnis vor Steuern
in Mio. €
358,4
123,1
-295,6
<-100
EBIT operativ 1)
Ergebnis nach Steuern
in Mio. €
295,8
103,3
-258,7
<-100
Ergebnis vor Steuern
in Mio. €
228,3
11,5
201,4
-17,8
85,9
113,1
181,8
196,4
218,3
295,8
103,3
-258,7
<-100 %
500
244,0
241,3
237,3
274,6
300,7
212,5
272,1
293,8
195,4
250,8
0 %
Wachstumsinvestitionen
in Mio. €
525,4
407,2
71,4
-82
Gesamtinvestitionen
in Mio. €
287,1
228,0
181,3
392,6
632,6
338,7
530,4
645,6
505,6
134,2
-8 %
0
2)
ROCE
in %
10,1
6,2
0,2
-
Nettoverschuldung
in Mio. €
604,8
674,1
618,5
739,0
762,4
934,4
1.159,8
566,8
890,2
408,0
-4 %
in %
13,0
9,3
4,3
-
Capital Employed
in Mio. €
1.568,5
1.613,9
1.508,7
1.635,4
2.031,5
2.289,4
2.598,2
3.060,2
3.252,2
2.816,8
7 %
5)
14.785
15.162
12.676
-16
in %
54,5
66,9
63,6
75,2
55,8
63,0
72,9
21,2
35,6
16,0
5,2
-0,7
4,4
5,3
7,7
6,2
6,2
8,2
5,7
0,5
in %
18,6
-1,8
9,0
11,5
13,3
13,2
13,7
11,1
4,1
-10,2
3)
Mitarbeiter
Eigenkapital
6)
Gearing
2007
2008
2009
Vdg. in %
ROCE
2.672,7
2.497,2
2.547,0
+2
in Mio. €
566,8
890,2
408,0
-54
EVA® 4)
Capital Employed
in Mio. €
3.060,2
3.252,2
2.816,8
-13
CFROI 5)
Bilanzsumme
in Mio. €
4.329,9
4.383,9
4.087,4
-7
in %
21,2
35,6
16,0
-
Gearing Börsekennzahlen
2007
Ergebnis je Aktie
2008
2009
Vdg. in %
in €
3,46
0,81
-3,17
<-100
in €
3,46
1,69
-0,34
<-100
Dividende je Aktie
in €
1,45
0,00
0,00
0
Ultimokurs der Aktie
in €
37,93
11,90
12,78
+7
Gewichtete Aktienanzahl 7)
in Tsd.
75.491
82.895
91.298
+10
Ultimo Börsekapitalisierung
in Mio. €
3.184,1
999,0
1.502,0
+50
100
1)
Umsatz 1)
CFROI in %
4)
Gesamtinvestitionen
CVA
3)
4)
in Mio. €
Ergebnis je Aktie bereinigt
0
Eigenkapitalrendite
Nettoverschuldung
200
1
Wand 34 % Dach 25 % Fassade 30 % Flächenbefestigungen 11 %
403,4
-55,0
5)
Zentral-
Zentral-
Osteuropa
Westeuropa 8)
Nord- Westeuropa 8)
4,0
7,1
8,4
9,7
9,4
9,4
10,1
6,2
0,2
-48,1
1,4
22,4
43,8
41,5
45,7
72,8
-27,8
-207,3
in %
11,4
7,3
10,0
12,1
12,9
12,9
12,6
13,0
9,3
4,3
in Mio. €
-17,7
-141,0
-59,5
3,0
28,6
28,7
23,8
42,8
-103,0
-353,8
Börsekennzahlen 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Ergebnis je Aktie Ergebnis je Aktie bereinigt
1)
Dividende je Aktie Dividende Eigenkapital je Aktie
7)
2 % CAGR 2000-2009
in €
2,86
-0,29
1,31
1,71
2,54
2,66
2,95
3,46
0,81
-3,17
<-100 %
in €
1,69
0,83
1,57
2,01
2,54
2,67
3,02
3,46
1,69
-0,34
<-100 %
in €
0,80
0,60
0,66
0,77
1,07
1,18
1,30
1,45
0,00
0,00
<-100 %
in Mio. €
55,1
38,8
42,7
49,8
78,7
86,4
95,3
120,5
0,0
0,0
<-100 %
in €
15,7
14,8
15,1
15,2
19,6
20,3
21,7
28,9
24,2
22,5
4 %
in €
19,13
15,75
16,95
21,18
35,15
33,80
45,00
37,93
11,90
12,78
-4 %
68.823
67.975
64.640
64.645
69.598
73.196
73.309
75.491
82.895
91.297
3 %
und Sonstiges 9)
Ultimo Börsekapitalisierung in Mio. € 1.328,7 1.093,9 1.106,5 1.382,6 2.607,0 2.506,9 3.337,6 3.184,1 999,0 1.502,0
1 %
Ultimokurs der Aktie
582,7 (-35 %)
391,1
(-11 %)
729,2 (-19 %)
149,0
(-36 %)
-35,1
(+23 %)
108,8 (-58 %)
32,3
(-24 %)
102,5 (-29 %)
-13,3 (<-100 %)
-21,7
(+8 %)
Kurzbilanz
-2,4 (<-100 %)
37,1 (-49 %)
-35,4 (<-100 %)
-25,1
(+8 %)
Anlagevermögen
44,8 (-77 %)
7,8 -2,6
in Tsd.
Beteiligungen
Nordamerika
in % in Mio. €
Mitarbeiter 6) 11.069 11.331 11.478 12.237 12.154 13.327 13.639 14.785 15.162 12.676
Gewichtete Aktienanzahl 8)
CAGR
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2000-2009
in Mio. €
1.611,3
1.556,3
1.460,9
1.601,9
2.012,7
2.232,1
2.531,6
2.915,8
3.011,0
2.726,0
6 %
4,0
-1,9
-32,9
Vorräte
in Mio. €
300,7
331,8
370,2
348,4
391,4
445,9
509,8
669,8
720,0
552,4
7 %
55,6 (-75 %)
13,2
(-65 %)
50,1 (-72 %)
8,8
(-81 %)
6,4
(-65 %)
Sonstiges Umlaufvermögen
in Mio. €
624,3
543,8
491,1
598,2
461,8
591,6
632,9
744,3
652,9
809,0
3 %
(-23 %)
1.131,4 (-13 %)
488,4
(-16 %)
36,3
(+2 %)
Bilanzsumme
in Mio. €
2.536,3
2.431,9
2.322,2
2.548,5
2.865,9
3.269,6
3.674,3
4.329,9
4.383,9
4.087,4
5 %
(-10 %)
4.076 (-14 %)
1.043
(-47 %)
240
7,5
Capital Employed
787,7
(-8 %)
373,0
Mitarbeiter
5.174 (-11 %)
2.143
5,5
(+6 %)
2 Zentral-Osteuropa 52 % Zentral-Westeuropa 15 % Nord-Westeuropa 49 % Nordamerika -6 % Beteiligungen und Sonstiges -10 %
in Mio. €
239,8
EBIT operativ 1)
2
1 %
in Mio. €
4
2
1.816,9
in Mio. €
Umsatz nach Produkten
3
2.431,4
0,0
EBITDA operativ
1
2.477,3
Free Cash-flow
Wachstumsinvestitionen
3
2.225,0
Ergebnis nach Steuern
Hurdle Rate
1
1.954,6
353,1
Geschäftssegmente 2009 in Mio. € und %
3
1.758,8
-36
CFROI 2)
4
1.826,9
+28
bereinigt
4
1.653,7
62,7
Free Cash-flow
5
1.544,9
250,8
WACC
5
1.670,3
98,4
ROCE 1)
Ebitda operativ nach Bereichen
in Mio. €
195,4
nach IFRS
Umsatz nach Bereichen
2000-2009
120,2
300
2009
2009
in Mio. €
400 250,8
293,8
3 %
-2
2007
6 %
2008
293,8
500
71,5
4,3
-1
195,4
0
9 %
6,2
-3,17 -0,34
9,3
10,1
1,69 0,81
1
2007
in Mio. €
600
12 %
2006
in Mio. €
CFROI 4)
525,4
13,0
3,46 3,46
2
2005
in Mio. €
in Mio. €
3
2004
Normalinvestitionen
Free Cash-flow und Wachstumsinvestitionen 15 %
2003
Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen
Bilanzkennzahlen ROCE und CFROI
2002
EBIT operativ
Zinsdeckungsgrad 2)
in €
2001
Free Cash-flow
Nettoverschuldung
Ergebnis je Aktie
CAGR
2000
1.000
Eigenkapital
EBIT operativ
EBITDA operativ
300
19,0
11,5
500
Ertragskennzahlen 1)
400
20 %
18,1
2008
30 %
600
353,1
1.816,9
40 %
22,3
2007
551,2
in Mio. €
2.431,4
2.477,3
in Mio. € und %
Eigenkapital und Nettoverschuldung
1) bereinigt um nicht-wiederkehrende Aufwendungen und Erträge 2) Cash-flow aus laufender Geschäftstätigkeit minus Investitions-Cash-flow plus Wachstumsinvestitionen 3) berechnet auf Basis des durchschnittlichen Capital Employed 4) berechnet auf Basis des durchschnittlichen historischen Capital Employed 5) durchschnittlicher Mitarbeiterstand während des Jahres 6) Eigenkapital inklusive nicht beherrschende Anteile und Hybridkapital 7) bereinigt um zeitanteilig gehaltene eigene Aktien 8) das grenzüberschreitende Handelsgeschäft in den Niederlanden und Deutschland wird ab 2009 im Segment Zentral-Westeuropa (zuvor: Nord-Westeuropa) ausgewiesen; die Vergleichszahlen des Vorjahrs wurden entsprechend angepasst 9) inklusive Konzerneliminierungen und Holdingkosten; negativer Umsatz aufgrund Saldierung der Innenumsätze in diesem Segment Anmerkung: in der Tabelle Geschäftssegmente sind die Veränderungsraten zur Vorjahresperiode in Klammer angeführt. Alle Abkürzungen und Fremdwörter sind im Glossar auf Seite 162 erklärt.
in Mio. €
1.109,2
1.008,0
973,1
983,0
1.367,2
1.483,1
1.591,4
2.672,7
2.497,2
2.547,0
10 %
Rückstellungen
in Mio. €
325,6
283,1
310,1
307,0
271,0
273,7
288,1
313,4
316,5
277,1
-2 %
Verbindlichkeiten
in Mio. €
1.101,5
1.140,8
1.039,0
1.258,5
1.227,7
1.512,8
1.794,8
1.343,8
1.570,2
1.263,3
2 %
Eigenkapital
1) 2) 3) 4) 5) 6)
9)
bereinigt um nicht-wiederkehrende Aufwendungen und Erträge EBIT operativ : Zinsergebnis Ergebnis nach Steuern : Eigenkapital ab dem Berichtsjahr 2005 berechnet auf Basis des durchschnittlichen Capital Employed ab dem Berichtsjahr 2005 berechnet auf Basis des durchschnittlichen historischen Capital Employed und ungerundeter Werte durchschnittlicher Mitarbeiterstand während des Jahres
7) Eigenkapital inklusive nicht beherrschende Anteile, exklusive Hybridkapital 8) bereinigt um zeitanteilig gehaltene eigene Aktien, bereinigt um Aktiensplit im Verhältnis 1:8 (1999) 9) Eigenkapital inklusive nicht beherrschende Anteile und Hybridkapital Anmerkung: die Zahlen sind wie im jeweiligen Jahr berichtet dargestellt und wurden rückwirkend nicht um dekonsolidierte Geschäftsbereiche bereinigt (enthalten sind: Pipelife bis 2003, Treibacher bis 1999, Steinzeug bis 2002).
Ebenso wie viele der harten MaĂ&#x;nahmen in 2009.
Unsere Vision
Building Value. For a sustainable future.
Mission Statement Als weltweit führender Ziegelhersteller verstehen wir die Wirtschaft als integrierten Teil der Gesellschaft. Ihre Aufgabe ist es, dem Menschen zu dienen und Nutzen zu stiften. Unser Ziel ist, mit natürlichen Produkten dauerhafte Werte zu schaffen: für unsere Kunden lebenslange Wohnqualität und Sicherheit, für Aktionäre ein solides Investment und für Mitarbeiter einen attraktiven Arbeitsplatz. Dabei nehmen wir unsere Rolle als verantwortungsbewusstes Mitglied der Gesellschaft ernst und orientieren unser Handeln an ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten – um auch in Zukunft erfolgreich zu sein. Wir konzentrieren uns auf jene Bereiche, in denen wir international zu den Besten gehören – auf Produkte für Wand, Dach, Fassade und Flächenbefestigung. Unsere lange Unternehmens geschichte, unsere starke Bindung zu natürlichen Produkten, unsere Mitarbeiter, die wie Unternehmer agieren, und unsere Internationalität, die wir als individuelle Vielfalt verstehen, bilden eine solide Basis für die Schaffung dauerhafter Werte.
Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt. Ziegel von Wienerberger. Für uns Menschen gemacht.
Aber sie waren eine notwendige Investition in unsere Zukunft.
Der Rückgang im Wohnungsneubau hat uns hart getroffen.
-25 % im Umsatz und -53 % im operativen EBITDA Der Geschäftsverlauf 2009 war von den Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise geprägt. Die mangelnde Verfügbarkeit an Finanzierungen für Bauvorhaben und vor allem das gesunkene Konsumentenvertrauen haben zu einem starken Rückgang im Wohnungsneubau in all unseren Märkten geführt. In der Folge verzeichnete Wienerberger Umsatzeinbußen von 25 % auf 1.816,9 Mio. € und ein um 53 % niedrigeres operatives EBITDA von 208,6 Mio. €.
Die Reduktion von Fixkosten war in dem schwierigen Marktumfeld unerlässlich.
Notwendige Kapa zitätsanpassungen umgesetzt 2009 wurden insgesamt 31 Werke vom Markt genommen sowie Restrukturierungen in Verwaltung und Vertrieb umgesetzt, um die Strukturen an die schwache Nachfrage anzupassen. Den daraus resultierenden Kosten in Höhe von 121 Mio. € (davon 69 Mio. € Sonderabschreibungen) stehen 160 Mio. € an realisierten Einsparungen gegenüber. Unsere Lieferfähigkeit bleibt durch unser modernes und kosteneffizientes Werksnetz (227 Standorte in 27 Ländern) in vollem Umfang erhalten.
Sparen stand auch bei den Investitionen im Vordergrund.
Instandhaltung auf 63 Mio. € gesenkt Die Investitionen konnten mit 134 Mio. € auf das erforderliche Minimum reduziert werden. Für die Fertigstellung bereits in Bau befindlicher Anlagen wurden 71 Mio. € für Wachstumsprojekte ausgegeben und die Instandhaltungsinvestitionen auf einen einmalig niedrigen Wert von 63 Mio. € (33 % der Abschreibungen) gesenkt. Für 2010 erwarten wir rund 120 Mio. € an CAPEX.
2009 haben wir Vieles zu Geld gemacht.
Vorräte um 168 Mio. € abgebaut Durch Kapazitätsanpassungen sowie umfangreiche temporäre Werksstillstände in nahezu allen Ländern konnten in einem schwachen Marktumfeld die Vorräte von 720 Mio. € Ende 2008 auf 552 Mio. € abgebaut werden.
Das Sparen hat sich gelohnt.
Free Cash-flow um 28 % auf 251 Mio. € gesteigert Trotz schwacher operativer Ergebnisse erwirtschaftete Wienerberger aufgrund von Kosteneinsparungen sowie der Reduktion von Vorräten in diesem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld einen beachtlichen Free Cash-flow von 251 Mio. € gegenüber 195 Mio. € im Jahr zuvor.
Eine starke Kapitalbasis hat in diesen Zeiten wesentliche Bedeutung.
Nettoverschuldung auf 408 Mio. € reduziert Die Nettoverschuldung, die Ende 2008 bei 890 Mio. € lag, konnte um 320 Mio. € aus den Mitteln der im September 2009 durchgeführten Kapitalerhöhung sowie um 162 Mio. € aus dem erwirtschafteten Cash-flow auf 408 Mio. € zum Jahresende 2009 gesenkt werden. Das Gearing verbesserte sich im selben Zeitraum von 36 auf 16 %.
Aufgrund der umgesetzten Maßnahmen sind wir heute stärker denn je. Durch die rasche Umsetzung des Aktionsplans konnten trotz des schwierigen Marktumfelds umfangreiche Einsparungen realisiert, das Working Capital signifikant reduziert und die Nettoverschuldung mehr als halbiert werden. Damit verfügen wir heute über schlanke Kostenstrukturen und eine starke Kapitalbasis und sind stärker denn je aufgestellt.
Inhalt
Brief des Vorstandsvorsitzenden 14 Brief des
Corporate Governance Bericht 18 Corporate Governance
Vorstandsvorsitzenden
bei Wienerberger 22 Mitglieder und Ausschüsse des Aufsichtsrats
Das Unternehmen 36 Interview mit Heimo Scheuch, CEO 38 Strategie und Geschäftsmodell
Das Jahr 2009 und Ausblick 58 Die Geschichte von Wienerberger 60 Wirtschaftliches Umfeld 63 Wienerberger Aktie und
23 Bericht des Aufsichtsrats
41 Produkte
26 Vorstand und Management
45 Einkauf
68 Das Jahr im Überblick
29 Organisation
46 Einfluss- und Erfolgsfaktoren
70 Ergebnis- und Bilanzanalyse
30 Vergütungsbericht 33 Risikomanagement
des Ziegelgeschäfts 48 Die Ziegelproduktion 50 Forschung und Entwicklung
Aktionäre
84 Interview mit Willy Van Riet, CFO 85 Ausblick und Ziele
52 Corporate Responsibility 54 Corporate Responsibility Projekte 2009 56 Mitarbeiter
Die markierten Kapitel sind Teil des geprüften Lageberichts.
Index Abschlussprüfer 18-21, 23, 25, 30, 160
Eigenkapital 76-78, 104-105, 134-136
Investor Relations 66-67, 164
Rentabilität 74, 82-83
Aktie 14, 19, 63-67, 128
Ergebnisentwicklung 70-74, 82-83,
Kapitalerhöhung 15, 65, 134-135
Risiko 33-35, 45, 145-151
Aktienoptionsplan 30-31, 56, 152-154
100-101
Kostenentwicklung 14, 45, 121-125
Strategie 14-17, 38-40, 85
Aktionärsstruktur 65-66
Forschung & Entwicklung 50-51, 124
Marktpositionen 17, 29, 38-40, 86-87
Value Management 82-83
Aufsichtsrat 18-25, 30-32, 123, 152
Free Cash-flow 64, 80
Mitarbeiter 56-57, 108, 123-124
Verbindlichkeiten 75-78, 140-142
Ausblick 17, 85
Geschäftssegmente 29, 86-98, 108-109
Nachhaltigkeit 52-55
Vergütung 30-32
Bilanz 75-78, 103, 131-142
IKS 19, 34-35
Produkte 39-40, 41-44, 46-50, 108
Vorstand 14-17, 20-21, 23-25, 26-28, 30-32
Corporate Governance 18-21, 23, 34-35
Investitionen und Akquisitionen
Rating 84, 148
Währungen 75-78, 115, 148-149
Dividende 16, 65, 128
15, 20, 38, 76-82, 85, 102, 130
12
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Das Jahr 2009 und Ausb Wirtschaftliches Umfeld Wienerberger Aktie und A
Wienerberger Aktie und Aktionäre Geschäftssegmente
Konzernabschluss
Service
Die internationalen Börsen waren im ersten Quartal noch deutlich unter Druck, bevor sich
ATX schließt nach 161 Adressen der Kursrally mit die Kurse im Frühjahr stabilisierten und von niedrigem Niveau wieder stiegen. Entgegen den 2.495,56 Punkten Marktpositionen Leitgesellschaften 00 Gewinnund um einen kurzen 110 Allgemeineinnerhalb Erläuterungen Erwartungen, 1dass es sich dabei Aufschwung eines längerfristigen
86 Werksstandorte und
99 Inhaltsverzeichnis
110 Konzernanhang
88 Zentral-Osteuropa Verlustrechnung Glossar Abwärtstrends handle, hielt die gute Stimmung an den Börsen an. war ein 162 Wechselspiel 121 Erläuterungen zurEs Gewinn-
Markteilnehmern, die nicht an eine nachhaltige Konjunkturerholung 92 Interview mit zwischen jenen 101 Gesamtergebnisrechnung mögliche und Verlustrechnung 164 Finanzterminplan und jenen, die darin das Ende der Finanzkrise sahen. Letztere sorgten dafür, dass Hans Windisch,glaubten, COO 102 Cash-flow Statement 129 Erläuterungen zur Kennzahlenübersicht die wichtigsten Börseplätze das Jahr 2009 deutlich positiv abschlossen. Der FTSE 100 Index
93 Zentral-Westeuropa
Gesamtergebnisrechnung
10 Jahre
103 Bilanz verfehlte nur knapp sein Vorjahrsniveau zum Zeitpunkt der Lehman-Pleite und verzeichnete mit
95 Nord-Westeuropa 129 Erläuterungen zum Bestellkarte 5.412,88 Punkten +22 % seine 104 mit Entwicklung des beste Jahresperformance seit 1997. Seit seinem Jahrestief Cash-flow Statement um 62 % an Wert zugelegt und schloss dank der Indexschwergewichte 97 Nordamerika im März hat der DAX Eigenkapitals 98 Beteiligungen und Sonstiges
Deutsche Bank, Infineon und Henkel mit einem Plus von 24 % bei 5.957,43 Punkten. Die Wiener 131 Erläuterungen zur Bilanz 106 Anlagenspiegel
Börse schnitt im Vergleich mit den internationalen Finanzplätzen deutlich besser ab. Der ATX 143 Finanzinstrumente
108 dem Geschäftssegmente verzeichnete nach Tiefstand von 1.379,86 Punkten im März einen stetigen Aufwärtstrend 145 Risikobericht
und schloss mit einem Plus von 43 % bei 2.495,56 Punkten. Die Wiener Börse steigerte ihre 152 Sonstige Angaben Marktkapitalisierung um 48 % auf 77 Mrd. € in 2009. 155 Erklärung des Vorstands
Nach einer Korrekturphase zu Anfang des Jahres stabilisierten sich auch die US-Börsen im 156 Konzernunternehmen
Frühjahr. Ein schwacher Dollar und besser als erwartete Konjunkturdaten verhalfen den US-Börsen Bestätigungsvermerk zu einem Aufwind in den Sommermonaten.160 Insbesonders überraschend gute Quartalszahlen
Euphorie brachte Aufwind an den US-Börsen
einzelner US-Finanzinstitute stärkten die Euphorie einer nachhaltigen Erholung. Der Dow Jones Industrial Average schloss mit einem Plus von 19 % bei 10.428,05 Punkten und damit der besten Jahresperformance seit 2003. Der Aufwärtstrend an den internationalen Börsen spiegelte sich auch im Anstieg des amerikanischen S&P 500 von 23 % auf 1.115,1 Punkten sowie beim Dow Jones Euro Stoxx Construction & Materials Index von 28 % wider. Grund dafür ist, dass sich die darin enthaltenen Unternehmen trotz eingeschränkter Visibilität auf den Wohnungsneubau relativ stabil entwickelten. Im ersten Quartal kam es zu einer starken Kurskorrektur der Wienerberger Aktie. Schlechte Wirtschaftsdaten und stetig nach unten revidierte Konjunkturdaten übten massiven Druck auf
Die in diesem Geschäftsbericht als
den Baustoffsektor aus. Die Wienerberger Aktie erreichte im März ihr Jahrestief von 4,70 €. Mitte
Verweis gekennzeichneten Begriffe
März drehte sich die Kursentwicklung. Beflügelt durch die auf den internationalen Finanzmärkten
(siehe Beispiel rechts) eröffnen
zusammen mit der URLsteigende
Massiver Kursverlu im ersten Quartal, starke Kurserholun bis Jahresende
Stimmung stieg die Aktie trotz der bestehenden Unsicherheit über die weitere Entwick-
lung des angeschlagenen geschaeftsbericht.wienerberger.com
Baustoffsektors auf ihr Jahreshoch von 17,24 € im August. Nach der
(ohne Abstände, Umlaute und geschaeftsbericht.wienerberger.com/aktie Kapitalerhöhung fiel die Aktie im vierten Quartal
zwar wieder unter die 14 € Marke, schloss aber
Sonderzeichen) den Zugang zu weiter
das Jahr 2009 insgesamt mit einem leichten Plus von 7 % bei 12,78 €.
führenden Hintergrundinformationen.
13
BRIEF DES VORSTANDS VORSITZENDEN
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, Ich habe am 1. August 2009 den Vorstandsvorsitz übernommen und freue mich, Ihnen im Rahmen dieses Briefs erstmals über die wesentlichsten Ereignisse des abgelaufenen Geschäftsjahrs sowie die strategischen Ziele für Wienerberger berichten zu dürfen. 2009 war geprägt durch weltweite Wirtschaftskrise
Das Jahr 2009 war aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein sehr heraus forderndes Jahr für uns und stand ganz im Zeichen der Restrukturierung. Die Finanzkrise und deren Übergreifen auf die Realwirtschaft mündeten in eine weltweite Rezession. Unternehmen waren gezwungen Investitionen zu drosseln, was zu einem Verlust von Arbeitsplätzen und einem rückläufigen Konsumentenvertrauen führte. Die Bauindustrie hatte sehr stark unter dieser Entwicklung zu leiden. Einerseits ist der Wohnungsneubau zu einem wesentlichen Teil von der Finanzierung durch Banken abhängig, andererseits schieben Verbraucher in Reaktion auf die schwache Konjunktur und unsichere Zukunftserwartungen langfristige Investitionsentscheidungen auf. Dies bekam auch Wienerberger zu spüren und hatte in der Folge im letzten Jahr in allen Märkten mit zum Teil signifikanten Nachfragerückgängen bei Baustoffen zu kämpfen.
Absatzrückgänge in allen Märkten
Die größte Enttäuschung war dabei sicherlich der nordamerikanische Markt, der bereits seit 2006 zurückgeht und 2009 mit weiteren Umsatzeinbußen von 36 % deutlich unter unseren Erwar tungen geblieben ist. Belastet durch Kosten aus einer sehr niedrigen Kapazitätsauslastung von rund 20 % zur Reduktion von Lagerbeständen war das operative EBITDA im Segment Nordamerika negativ. Positiv anmerken möchte ich hier, dass wir trotz des schwierigen Marktumfelds in den USA die Preise stabil halten konnten. In Zentral-Osteuropa, wo sich die Auswirkungen der Wirt schaftskrise erst Anfang 2009 zeigten, mussten wir von dem guten Ertragsniveau 2008 ebenfalls deutliche Rückgänge hinnehmen. Der Umsatz ging in der Region um 35 % zurück. Negative Fremdwährungseffekte und um 10 % niedrigere Durchschnittspreise in lokaler Währung belasteten das operative EBITDA, welches mit 108,8 Mio. € deutlich unter jenem des Vorjahrs lag. In den Ländern Westeuropas war in den ersten sechs Monaten 2009 eine stark rückläufige Entwicklung im Wohnungsneubau zu verzeichnen, die sich in der zweiten Jahreshälfte etwas abflachte. Insbe sondere in Großbritannien und Deutschland ließ sich in den letzten Monaten eine Stabilisierung der Nachfrage nach Baustoffen erkennen. Insgesamt lagen der Umsatz in Höhe von 729,2 Mio. € in Nord-Westeuropa um 19 % und das operative EBITDA in Höhe von 102,5 Mio. € um 29 % unter den jeweiligen Vergleichswerten des Vorjahrs. Zentral-Westeuropa erwirtschaftete einen um 11 % niedrigeren Umsatz von 391,1 Mio. € und ein um 24 % geringeres operatives EBITDA von 32,3 Mio. €.
Deutlich niedrigere operative Ergebnisse in 2009
Als Ergebnis dieser Segmententwicklungen gingen der Umsatz der Wienerberger Gruppe um 25 % auf 1.816,9 Mio. €, das operative EBITDA (vor Restrukturierungskosten) um 53 % auf 208,6 Mio. € und das operative EBIT um 92 % auf 19,0 Mio. € zurück. Restrukturierungskosten in Höhe von 121,4 Mio. € (davon 52,6 Mio. € cash-wirksam), die für Optimierungsmaßnahmen anfielen, Wertminderungen von Sachanlagen aus der Abwertung von Grundstücken in Höhe von 32,3 Mio. € sowie Firmenwertabschreibungen von 123,3 Mio. € führten zu einem EBIT nach Sondereffekten von -258,1 Mio. €. Bei einem Nettoverlust nach Steuern von 258,7 Mio. € errechnet sich nach Abzug des Hybridkupons und nicht beherrschender Anteile ein Ergebnis je Aktie von -3,17 €. Bereinigt um Einmaleffekte ergibt sich ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von -0,34 €.
14
Heimo Scheuch, Vorsitzender des Vorstands der Wienerberger AG
Wir haben rasch gehandelt und einen weitreichenden Aktionsplan zur Anpassung unserer Strukturen an die schwächere Nachfrage umgesetzt. Dieser umfasste die Anpassung der Kapazitäten an die Marktgegebenheiten, aktives Working Capital Management zur Reduktion der Lagerbestände, Kostensenkungen im Verwaltungs- und Vertriebsbereich sowie die Limitierung der Investitionen
Trotz des schwierigen Marktumfelds Free Cash-flow um 28 % auf 251 Mio. € gesteigert
auf ein erforderliches Minimum. 31 Werke wurden geschlossen bzw. eingemottet, und zusätzlich kam es zu umfangreichen Stillständen im gesamten Werksnetz, um die Vorräte abzubauen. Darüber hinaus stoppten wir unser Wachstumsprogramm und haben ausschließlich bereits laufende Projekte fertig gestellt. Insgesamt beliefen sich unsere Investitionen in 2009 auf 134 Mio. €, wovon 63 Mio. € für Instandhaltung ausgegeben wurden. Es gelang uns somit, ohne die Leistungsfähigkeit der Werke zu gefährden, die Instandhaltungsmaßnahmen um fast 40 % gegenüber dem Vorjahr und damit auf einen einmalig niedrigen Wert zu senken. Die Gesamtkosten dieser Maßnahmen lagen bei rund 121 Mio. €, wovon der Großteil, nämlich 69 Mio. €, Sonderabschreibungen betraf. Demgegenüber stehen Einsparungen von 160 Mio. €. Wir haben alle Ziele, die wir uns zu Beginn 2009 gesetzt hatten, sogar noch übertroffen. Neben den Kosteneinsparungen konnten wir zusätzlich auch die Vorräte um 168 Mio. € und in der Folge auch die Nettoverschuldung auf 408 Mio. € zum Bilanz stichtag 2009 reduzieren. Trotz der schwachen operativen Ergebnisse schaffte es Wienerberger, durch konsequente Umsetzung eines Kostensenkungsprogramms und insbesondere auch durch signifikante Reduktion von Working Capital und Investitionen in diesem schwierigen Marktumfeld den Free Cash-flow um beachtliche 28 % auf rund 251 Mio. € in 2009 zu steigern. Einer starken Kapitalstruktur und abgesicherten Finanzierung kommt aufgrund noch immer eingeschränkter Liquidität und Volatilität an den Finanzmärkten wesentliche Bedeutung zu. Dem
Kapitalerhöhung stärkt Bilanz um 320 Mio. €
haben wir durch die Umsetzung verschiedener Maßnahmen Rechnung getragen. Nach der im Frühjahr gewährten Verlängerung von bis Ende 2010 fälligen Darlehen haben wir mit unseren Banken im Juni die Aussetzung bestehender bzw. Festlegung neuer Covenants für unsere Finan zierungsvereinbarungen ausverhandelt. Im September des vergangenen Jahres haben wir 33,6 Mio. neue Aktien über ein Fixpreisverfahren mit Bezugsrechtshandel ausgegeben. Das Angebot richtete sich an bestehende Aktionäre, die über ihre Bezugsrechte für jeweils fünf alte Aktien zwei neue zu einem vorher fixierten Preis von 10 € je Aktie erwerben konnten. Der im Rahmen der 15
Kapitalerhöhung erzielte Nettoerlös von 320 Mio. € wurde vor allem zur Rückführung von Schulden verwendet und erhöhte damit nicht nur den finanziellen Handlungsspielraum, sondern verschafft uns auch Zugang zu weiteren Finanzierungsquellen und ermöglicht uns mittelfristig, wieder ein besseres Rating zu erreichen. Aussetzung der Dividende für 2009
Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat vorgeschlagen, die Dividende für 2009 auszusetzen. Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht und im Vorfeld zahlreiche Gespräche mit unseren Aktionären geführt. Im Rahmen der Kapitalerhöhung haben wir von unseren Aktionären rund 320 Mio. € zur Verfügung gestellt bekommen, und wir sehen es als unsere Aufgabe, mit diesen Mitteln sehr sorgsam und im Sinne unserer Aktionäre möglichst wertschaffend umzugehen.
Ergebnissteigerung für 2010 aufgrund von Kosteneinsparungen erwartet
Bei meiner Einschätzung für 2010 bleibe ich vorsichtig, da die Visibilität auf den Märkten noch immer sehr eingeschränkt ist. Ich bin ein positiv denkender Mensch und gehe davon aus, dass wir in den meisten Märkten das Schlimmste überstanden haben, aber wann und in welchem Umfang der Aufschwung kommt, kann ich heute noch nicht sagen. Der Restrukturierungsprozess bei Wienerberger ist für mich abgeschlossen, und ich gehe aus heutiger Sicht von keinen weiteren Werks schließungen für 2010 aus. Zwar wird unser Geschäft im ersten Quartal noch unter dem strengen Winter stark zu leiden haben, aber für das Gesamtjahr rechne ich aufgrund von weiteren Kosten einsparungen und preisbedingt niedrigeren Energiekosten mit deutlichen Ergebnissteigerungen.
Wienerberger stärker denn je
Wir haben schlanke Kostenstrukturen und eine starke Bilanz und sind damit heute stärker denn je aufgestellt. Wir sind das größte und innovativste Ziegelunternehmen, und diesen Vorsprung wollen wir auch in schwierigeren Zeiten klar nutzen, indem wir uns jetzt mit voller Kraft auf das operative Geschäft konzentrieren.
Wachstum durch Forcierung von höherwertigen Produkten
Für mich liegt der Fokus auf der Forcierung von unseren höherwertigen Produkten in beste henden sowie deren Einführung in neue Märkte und einer weiteren Intensivierung unserer Vertriebstätigkeit, um weiteres Wachstum zu ermöglichen. Wir haben ein umfangreiches Maßnah menpaket geschnürt, um die Kundenbindung durch besseres Service, aber auch durch unsere innovativsten Produkte zu stärken. Beispielsweise ermöglicht Dryfix ®, ein Klebeschaum, der anstelle von Mörtel zum „Zusammenkleben“ von Ziegel eingesetzt wird, eine raschere Verarbeitung sowie eine kürzere Trocknungszeit auch bei Minustemperaturen. Der Kunde spart somit Zeit und Kosten und erhält Topqualität – ein atmungsaktives, baubiologisch erstklassiges Wandsystem, welches vor allem ein gesundes Raumklima bietet. Das Dryfix ® System wurde vom Markt begeistert aufgenommen und wird nun nach der erfolgreichen Einführung in einigen Märkten Zentral-Osteuropas 2010 auch in Westeuropa ausgerollt werden.
Nachhaltigkeit als wesentlicher Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg von Wienerberger
Um unsere mittel- und langfristige Strategie näher zu erläutern, möchte ich Ihre Aufmerksam keit auf unseren ersten Nachhaltigkeitsbericht lenken. Wir haben Nachhaltigkeit aufgrund der zunehmenden Bedeutung für die Zukunft von Wienerberger als strategische Säule im Unternehmen verankert. Dabei ist es für mich wesentlich, Nachhaltigkeit als integrierten Bestandteil des Geschäfts und damit als wichtigen Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg von Wienerberger zu verstehen. Vor dem Hintergrund der Klimadiskussion liegt das Hauptziel für nachhaltiges Bauen in der Senkung des Gesamtenergiebedarfs von Gebäuden sowie der darin verwendeten Materialien.
16
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Brief des Vorstandsvorsitzenden
Aufgrund der natürlichen Rohstoffe, aus denen ein Ziegel hergestellt wird, und seiner langen Lebensdauer verfügt der Ziegel über die besten Eigenschaften für nachhaltiges Bauen. Diese gilt es für uns zu nutzen und weiter auszubauen. Und hier haben wir auch unsere Schwerpunkte in der Forschung und Entwicklung gesetzt: Einerseits arbeiten wir an Lösungen, die die Energie effizienz in der Ziegelproduktion weiter steigern und in den nächsten Jahren zunehmend den Austausch von fossilen Energieträgern durch erneuerbare Energien ermöglichen. Andererseits geht es um die Weiterentwicklung von unseren nachhaltigen Produkten. Hauptaugenmerk liegt dabei auf der laufenden Verbesserung der technischen Eigenschaften der Ziegel hinsichtlich Wärme dämmung, Stabilität und Schallschutz, wobei der Ziegel immer im Verbund mit dem Gesamt gebäude zu sehen ist. Mir geht es hier vor allem darum, über das Produkt hinaus zu denken, System- und Gebäudelösungen für Dach und Wand anzubieten und Wienerberger als DEN Partner für nachhaltiges Bauen zu etablieren. Mein Ziel ist es, durch Produktinnovationen sowie Kosten- und Technologieführerschaft in der Produktion unserer Vorreiterrolle am Markt gerecht zu werden und unsere Positionen weiter auszubauen. Wienerberger hat, wenn sich die Märkte wieder erholen, großes organisches Wachstums potenzial aufgrund bestehender, derzeit nicht genutzter Kapazitäten, da die Werke nicht voll ausgelastet oder eingemottet sind. Im Falle einer Markterholung sollte Wienerberger aufgrund von zum überwiegenden Teil nachhaltigen Fixkosteneinsparungen deutliches Ergebniswachstum
Kapazitätenreserven bieten großes organisches Wachstumspotenzial
realisieren können. Darüber hinaus sehe ich die Krise als Chance wertschaffende Übernahmen zu realisieren. Darunter verstehe ich Projekte, die einen CFROI von mehr als 16 % im dritten Jahr, nachdem die Investition getätigt wurde, erwirtschaften können. Unser Ziel ist es, den Verschul dungsgrad nicht über 2,5 x Nettoverschuldung / operatives EBITDA ansteigen zu lassen. Innerhalb dieses Rahmens werden wir zur Verfügung stehende Mittel für selektive Expansion nutzen. Die Stärke von Wienerberger basiert auf einer umsetzungsstarken Unternehmenskultur, in der Zielorientierung, unternehmerisches Handeln und Verantwortung selbstverständlich sind. Dabei verdanken die operativen Gesellschaften ihren Erfolg engagierten Mitarbeitern und Managern, die zielorientiert agieren und dabei von den zentralen Konzernfunktionen unterstützt
Dank an Mitarbeiter und Management, Aufsichtsrat und Aktionäre
werden. Das schätzen auch unsere Kunden und Partner. Ich danke dem Aufsichtsrat für die inte ressanten und hilfreichen Diskussionen sowie die effiziente Bearbeitung der laufenden Themen und meinen Vorstandskollegen für die gute und intensive Zusammenarbeit im abgelaufenen Jahr. Speziell möchte ich mich jedoch bei unseren Mitarbeitern und Führungskräften für ihren groß artigen Einsatz insbesondere in diesen schwierigen Zeiten bedanken. Ihnen, geschätzte Aktionäre, danke ich für das Vertrauen, das Sie uns im Rahmen der Kapitalerhöhung sowie auch während stürmischer Börsezeiten entgegen gebracht haben. Ich gehe davon aus, dass wir das Schlimmste überstanden haben, blicke der Zukunft positiv entgegen und lade Sie ein, uns weiterhin dabei zu begleiten.
17
CORPORATE GOVERNANCE BERICHT Corporate Governance bei Wienerberger Umsetzung strenger Grundsätze guter Unternehmensführung und Transparenz
Wienerberger verfolgt seit Jahren eine Strategie der Maximierung von Cash-flows zur nachhaltigen und langfristigen Steigerung des Unternehmenswerts. Strenge Grundsätze guter Unter nehmensführung und Transparenz sowie die ständige Weiterentwicklung eines effizienten Systems der Unternehmenskontrolle bilden die Basis für diese Zielsetzung. Während in Zeiten des Wirt schaftswachstums die erwirtschafteten Cash-flows vorrangig in Wachstumsprojekte investiert werden, steht im derzeitigen, durch die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise geprägten schwie rigen Marktumfeld die Sicherung der Liquidität im Mittelpunkt.
Compliance Code zur Vermeid ung von Insiderhandel
Die Gleichbehandlung und umfassende Information aller Aktionäre hat für uns Priorität. Zur Vermeidung von Insiderhandel ist im Unternehmen ein Compliance Code in Kraft, der die Bestimmungen der Emittenten-Compliance-Verordnung der österreichischen Finanzmarkt aufsichtsbehörde unter Einbezug aller Aufsichtsratsmitglieder umsetzt. Zur Überwachung der Einhaltung ist ein Compliance Officer bestellt.
Freiwillige Selbst verpflichtung zum Österr eichischen Corporate Governance Kodex
Im Oktober 2002 wurde der Österreichische Corporate Governance Kodex in Kraft gesetzt und mit Wirkung ab 1.1.2010 an das Aktienrechts-Änderungsgesetz 2009 sowie die Empfehlung der Europäischen Kommission vom 30.4.2009 zur Regelung der Vergütung von Mitgliedern der Unternehmensleitung börsennotierter Gesellschaften angepasst. Grundlage des Kodex sind die Vorschriften des österreichischen Aktien-, Börse- und Kapitalmarktrechts, die Empfehlungen der Europäischen Kommission hinsichtlich der Aufgaben des Aufsichtsrats und der Vergütung von Direktoren sowie die OECD-Richtlinien für Corporate Governance. Der Kodex ist ein Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung eines Unternehmens. Wesentliche Grund sätze wie die Gleichbehandlung aller Aktionäre, Transparenz, die Unabhängigkeit des Aufsichts rats, offene Kommunikation zwischen Aufsichtsrat und Vorstand, die Vermeidung von Interessenkonflikten von Organen sowie eine effiziente Kontrolle durch Aufsichtsrat und Abschlussprüfer sollen das Vertrauen der Investoren in das Unternehmen und den Finanzplatz Österreich stärken. Der über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehende Kodex erlangt durch freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen Geltung. Das Bekenntnis zum Kodex hat zur Folge, dass die Nichteinhaltung von C-Regeln („comply or explain“) zu begründen ist.
Wienerberger ist Vorreiter bei Verwirk lichung höchster Transparenz
Wienerberger hat als eines der ersten Unternehmen ein Bekenntnis zum Österreichischen Corporate Governance Kodex (siehe www.corporate-governance.at) abgegeben und sich zur Beachtung seiner Regeln verpflichtet. Wienerberger erfüllte im Jahr 2009 alle Regeln (auch Empfehlungen) des Kodex in der Fassung Jänner 2009. Der Corporate Governance Bericht ist in den vorliegenden Geschäftsbericht integriert (Seite 18 bis 35).
Evaluierung und Bestätigung der Kodex-Umsetzung durch KPMG und Wolf Theiss
Die Umsetzung und Richtigkeit unserer öffentlichen Erklärungen wird von KPMG Wirt schaftsprüfungs- und Steuerberatungs GmbH unter Anwendung der Regelungen der „International Federation of Accountants“ für die Durchführung von Aufträgen zur prüferischen Durchsicht alle zwei Jahre evaluiert und darüber ein Bericht erstattet, der auf unserer Website eingesehen werden kann. Die letzte Evaluierung durch den Abschlussprüfer zur Einhaltung der Regeln des Kodex und der Richtigkeit der öffentlichen Berichterstattung im Jahr 2008 hat ergeben, dass die öffentlichen Erklärungen über die Beachtung des Kodex zutreffend sind. Die Einhaltung der
18
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Corporate Governance Bericht Corporate Governance bei Wienerberger
Bestimmungen des Kodex hinsichtlich des Abschlussprüfers wird von der Wolf Theiss Rechtsan wälte GmbH ebenfalls im gleichen zweijährigen Rhythmus untersucht. Sie hat einen Bericht er- stattet, der keine Beanstandungen ergeben hat und ebenfalls auf unserer Website veröffentlicht ist. Die KPMG Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs GmbH wurde von der 140. o. Haupt versammlung zum Konzern- und Einzelabschlussprüfer der Wienerberger AG bestellt. Neben dieser Tätigkeit ist KPMG mit ihren weltweiten Partnerbüros vereinzelt auch im Bereich der
Offenlegung der Honorare des Wirtschaftsprüfers
Steuer- und Finanzberatung für die Gruppe tätig. Im Jahr 2009 lagen die Beratungshonorare von KPMG für die Wienerberger AG ohne Abschlussprüfung unter 0,1 Mio. €. Für die Abschluss prüfung des Konzerns und prüfungsnahe Leistungen im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung wurden 2,4 Mio. € verrechnet. Zur weiteren Verbesserung des Risikomanagements hat Wienerberger als Stabsstelle des Gesamtvorstands die Abteilung Interne Revision eingerichtet. Auf Grundlage eines vom Vorstand genehmigten Revisionsplans und einer konzernweiten Risikobewertung aller Unternehmensakti vitäten überprüft die Interne Revision jährlich operative Prozesse auf Risikomanagement und
Stabsstelle Interne Revision zur weiteren Verbesserung des Risikomanagements im Konzern
Effizienzverbesserungsmöglichkeiten und überwacht die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen, interner Richtlinien und Prozesse. Darüber hinaus wurde zur Früherkennung und Überwachung von Risiken das Interne Kontrollsystem (IKS) in den vergangenen Jahren weiter ausgebaut (siehe die Seiten 34 und 35). Über den Revisionsplan für das jeweilige Folgejahr und die Revisionsergeb nisse berichtet der Vorstand laufend dem Prüfungsausschuss. Ein Management Letter des Abschlussprüfers sowie dessen Bericht über die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements im Konzern wurden dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats vorgelegt und im Aufsichtsrat behandelt. Die Anzahl der ausgegebenen Stammaktien der Wienerberger AG beträgt nach der Kapital erhöhung im September 2009 insgesamt 117,5 Mio. Stück. Es existieren keine Vorzugsaktien oder Einschränkungen für die Stammaktien. Das Prinzip „One share – one vote“ kommt somit
Volle Umsetzung des Prinzips „One share – one vote“
voll zum Tragen. Gemäß österreichischem Übernahmegesetz ist sichergestellt, dass im Falle eines Übernahmeangebots (Pflichtangebot) jeder Aktionär den gleichen Preis für seine Wienerberger Aktien erhält. Die Wienerberger AG hat keinen Kernaktionär. Die Aktionärsstruktur ist auf den Seiten 65 und 66 dargestellt. Sämtliche Inhalte zu den meldepflichtigen Angaben nach § 243a UGB sind in folgenden Kapiteln zu finden: Im Konzernanhang unter Anmerkung 26 („Konzerneigenkapital“) auf Seite 134 sind Informationen zur Zusammensetzung des Wienerberger Kapitals, zu Aktien gattungen, zu Beschränkungen und Rechten sowie zu Befugnissen der Mitglieder des Vorstands
Inhalte zu melde pflichtigen Angaben nach § 243a UGB sowie „Change of Control“-Klauseln
zur Aktienausgabe und zum Aktienrückkauf enthalten. Im Kapitel „Wienerberger Aktie und Aktionäre“ ab Seite 63 finden sich Inhalte zu direkten oder indirekten Beteiligungen am Wienerberger Kapital, die Bestimmungen des alten Aktienoptionsplans werden im Konzernanhang unter Anmerkung 36 („Aktienoptionsplan“) auf Seite 152 dargelegt. Im Kapitel „Vergütungs bericht“ (Seite 30 bis 32) sind die Grundsätze der Vergütungspolitik, eine Aufstellung über die Einzelbezüge der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sowie eine Übersicht zum Besitz eigener Aktien angeführt. Auf der Wienerberger Website wird unter „Directors’ Dealings“ laufend über
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Kauf und Verkauf eigener Aktien durch Organmitglieder berichtet. „Change of Control“-Klauseln sind in den Vorstandsverträgen, den Vereinbarungen zur Unternehmensanleihe 2005, zur Hybrid anleihe 2007, den syndizierten Krediten und Darlehen der Jahre 2005, 2006 und 2008 enthalten. Geschäftsordnung des Aufsichtsrats entspricht den Bestimmungen des Kodex
Im Sinne des Kodex stehen Vorstand und Aufsichtsrat, insbesondere deren Vorsitzende, in laufender, über die Aufsichtsratssitzungen hinausgehender Diskussion zur Entwicklung und stra tegischen Ausrichtung des Unternehmens. Zusätzlich übt der Aufsichtsrat seine Beratungs- und Kontrolltätigkeit je nach Bedeutung und fachlicher Zuordnung auch durch die folgenden vier Ausschüsse aus: Präsidium und Vergütungsausschuss, Strategieausschuss 1), Prüfungsausschuss sowie Personal- und Nominierungsausschuss. Die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats ist auf unserer Website veröffentlicht.
Aufgaben und Verantwortungsb ereiche der Ausschüsse des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat entscheidet in Fragen grundsätzlicher Bedeutung und über die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Es wurden folgende Ausschüsse eingerichtet: Das Präsidium vertritt die Unternehmensinteressen in allen Vorstandsangelegenheiten und fungiert als Vergütungsausschuss im Hinblick auf die Vorstandsbezüge. Aufgabe des Strategieausschusses ist es, die Strategie und Unternehmensentwicklung zu diskutieren, die Beschlussfassung in stra tegischen Belangen durch den Aufsichtsrat vorzubereiten und alle nicht dem gesamten Aufsichtsrat vorbehaltenen Angelegenheiten – insbesondere Investitionen, Akquisitionen und Liegenschafts verkäufe zwischen 7,5 und 30 Mio. € – zu beschließen sowie in dringenden Fällen zu entscheiden. Der Prüfungsausschuss befasst sich vorbereitend für den Aufsichtsrat mit allen Fragen des Jahres abschlusses, der Prüfung des Konzerns und der Rechnungslegung. Zusätzlich überwacht er die Wirksamkeit des internen Kontroll-, Revisions- und Risikomanagementsystems des Unternehmens und überprüft die Unabhängigkeit und die durch „Peer Reviews“ kontrollierte Qualifikation des Abschlussprüfers. Harald Nograsek ist als Finanzexperte Mitglied des Prüfungsausschusses. Der Personal- und Nominierungsausschuss ist zuständig für die Nachfolgeplanung im Vorstand sowie die Planung der Aufsichtsratsbesetzung mit dem Ziel unabhängiger Mitglieder. Er unter breitet dem Aufsichtsrat Wahlvorschläge, welche der Hauptversammlung zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Vor der Bestellung von Vorstandsmitgliedern hat der Personal- und Nominie rungsausschuss ein Anforderungsprofil zu verfassen sowie auf Basis eines definierten Besetzungs verfahrens und der Nachfolgeplanung die Entscheidung des Aufsichtsrats vorzubereiten. Weiters beschließt er die Bedingungen von Vergütungsschemata für Führungskräfte des Konzerns. Zwischen 2002 und 2008 wurden im Rahmen eines Aktienoptionsplans jährlich Optionen ausge geben (siehe dazu im Konzernanhang auf Seite 152 sowie im Detail auf der Wienerberger Website). Im Jahr 2009 wurde der bestehende Aktienoptionsplan aufgrund der geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als nicht mehr zeitgemäßes und taugliches Mittel zur Incentivierung des Vorstands und Managements erachtet und daher eingestellt. Für die Zeit ab dem Jahr 2010 wird durch den Aufsichtsrat bis Jahresmitte ein alternatives Modell („LTI“ – Long-Term Incentive) erarbeitet, das auf die Honorierung des Vorstands und Managements im Sinne einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung abzielt.
1) vormals „Projektausschuss“ (Umbenennung in der Aufsichtsratssitzung vom 16. März 2009)
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Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Die Mitbestimmung der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat und in dessen Ausschüssen ist durch Einrichtung eines Betriebsrats ein gesetzlich geregelter Teil des österreichischen Corporate Gover nance Systems. Die Arbeitnehmervertretung ist gemäß Arbeitsverfassungsgesetz berechtigt, in den Aufsichtsrat und Ausschuss einer Aktiengesellschaft für je zwei von der Hauptversammlung
Corporate Governance Bericht Corporate Governance bei Wienerberger
Mitbestimmung der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat ist Teil der österreichischen Rechtsordnung
gewählte Aufsichtsratsmitglieder (Kapitalvertreter) ein Mitglied aus ihren Reihen zu entsenden. Der Corporate Governance Kodex sieht vor, dass die Mehrheit der Kapitalvertreter im Aufsichtsrat unabhängig sein soll. Ein Aufsichtsratsmitglied ist als unabhängig anzusehen, wenn es in keiner geschäftlichen oder persönlichen Beziehung zu der Gesellschaft oder deren Vorstand
Alle Wienerberger Aufsichtsratsmitglieder sind unabhängig
steht, die einen materiellen Interessenkonflikt begründet und daher geeignet ist, das Verhalten des Mitglieds zu beeinflussen. Dieser Leitlinie folgend hat der Aufsichtsrat der Wienerberger AG in Anlehnung an Anhang 1 des Corporate Governance Kodex in der Fassung Jänner 2009 sechs Kriterien festgelegt, bei deren Erfüllung ein Aufsichtsratsmitglied als unabhängig anzusehen ist. Ein Aufsichtsratsmitglied ist unabhängig, wenn es in den vergangenen fünf Jahren nicht Mitglied des Vorstands oder leitender Angestellter der Wienerberger AG oder eines Konzernunternehmens der Wienerberger AG war, zur Wienerberger AG oder einem Konzernunternehmen der Wienerberger AG kein Geschäftsverhältnis in einem für das Aufsichtsratsmitglied bedeutenden Umfang unterhält (dies gilt auch für Geschäftsverhältnisse mit Unternehmen, an welchen das Aufsichtsratsmitglied ein erhebliches wirtschaftliches Interesse hat), in den letzten drei Jahren nicht Abschlussprüfer der Wienerberger AG oder Beteiligter oder Angestellter der prüfenden Prüfungsgesellschaft war, nicht Vorstand in einer anderen Gesellschaft ist, in der ein Vorstands mitglied der Wienerberger AG Aufsichtsratsmitglied ist, dem Aufsichtsrat bisher nicht länger als 15 Jahre angehört sowie kein enger Familienangehöriger eines Vorstandsmitglieds der Wienerberger AG oder von Personen ist, die sich in einer zuvor genannten Position befinden. Alle Kapitalvertreter im Aufsichtsrat haben in der Sitzung vom 10. Februar 2010 erneut ihre Unabhängigkeit gemäß diesen Kriterien erklärt. Die Unabhängigkeitskriterien sind im Detail auf unserer Website veröffentlicht. Es wurden weder Kredite an Aufsichtsratsmitglieder oder Vorstände vergeben noch Verträge mit ihnen abgeschlossen. Über Verträge mit nahe stehenden Unternehmen berichten wir im Konzernanhang auf Seite 152.
Berichte über Verträge mit nahe stehenden Unternehmen
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Mitglieder und Ausschüsse des Aufsichtsrats 8 Kapitalvertreter Friedrich Kadrnoska
unabhängig, geb. 1951, bestellt bis zur 144. o. HV (2013), erstmalig gewählt: 08.05.2002
Vorsitzender
Vorstandsmitglied der Privatstiftung zur Verwaltung von Anteilsrechten, Aufsichtsratsvorsitzender der Österreichisches Verkehrsbüro AG, der Allgemeine Baugesellschaft – A. Porr Aktiengesellschaft, der CEESEG AG und der Wiener Börse AG, Aufsichtsratsmitglied der card complete Service Bank AG, der Porr Technobau und Umwelt AG und der PORR Projekt und Hochbau Aktiengesellschaft, Director der UniCredit S.p.A., Verwaltungsrat der conwert Immobilien Invest SE und der Wiener Privatbank SE
unabhängig, geb. 1945, bestellt bis zur 144. o. HV (2013), erstmalig gewählt: 17.07.1996
Christian Dumolin Stellvertreter des Vorsitzenden
Aufsichtsratsvorsitzender der Koramic Investment Group NV, Mitglied des Regentenrats der Belgischen Nationalbank, Aufsichtsratsmitglied der Belgischen Banken-, Finanz- und Versicherungskommission (CBFA), Mitglied im Verwaltungsrat der USG People, der De Steeg Investments, der E & L Real Estate und der Vitalo Industries und Spector
Karl Fink
unabhängig, geb. 1945, bestellt bis zur 142. o. HV (2011), erstmalig gewählt: 27.04.2006
Mitglied der Konzernleitung der Vienna Insurance Group Wiener Städtische Versicherung AG, Vorstandsmitglied der Wiener Städtische Wechselseitige Versicherungsanstalt Vermögensverwaltung, Aufsichtsratsmitglied der AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG
Peter Johnson
unabhängig, geb. 1947, bestellt bis zur 144. o. HV (2013), erstmalig gewählt: 12.05.2005
Aufsichtsratsvorsitzender der DS Smith Plc, Aufsichtsratsmitglied der SSL International plc.
Harald Nograsek
unabhängig, geb. 1958, bestellt bis zur 142. o. HV (2011), erstmalig gewählt: 08.05.2002
Vorstandsvorsitzender der Österreichisches Verkehrsbüro AG, Aufsichtsratsvorsitzender der DDSG – Blue Danube Schifffahrt GmbH, Geschäftsführer der Fontana Sporthotel Gesellschaft m.b.H., der Ruefa Reisen Direktbuchung GmbH und der Verkehrsbüro Finanzmanagement GmbH, Verwaltungsrat der conwert Immobilien Invest SE
Claus Raidl
unabhängig, geb. 1942, bestellt bis zur 144. o. HV (2013), erstmalig gewählt: 11.05.2004
Präsident der Oesterreichischen Nationalbank, Vorstandsvorsitzender der Böhler-Uddeholm AG, Vorstandsmitglied der voestalpine AG, Aufsichtsratsmitglied der Wiener Börse AG
Wilhelm Rasinger
unabhängig, geb. 1948, bestellt bis zur 142. o. HV (2011), erstmalig gewählt: 27.04.2006
Geschäftsführender Gesellschafter der Inter-Management Unternehmensberatung Gesellschaft m.b.H. und der „Am Klimtpark“ LiegenschaftsverwaltungsgesmbH, Vorsitzender des IVA - Interessenverband für Anleger, Aufsichtsratsvorsitzender der Friedrichshof Wohnungsgenossenschaft reg. Gen. M.b.H., Aufsichtsratsmitglied der Erste Group Bank AG und der CEE Immobilien Development AG
Franz Rauch
unabhängig, geb. 1940, bestellt bis zur 143. o. HV (2012), erstmalig gewählt: 11.05.2004
Geschäftsführender Gesellschafter der Franz Rauch GmbH, Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der ÖBB-Personenverkehr Aktiengesellschaft und der Treibacher Industrie AG, Aufsichtsratsmitglied der ÖBB Holding AG, der Fohrenburger Beteiligungs-AG, der UniCredit Bank Austria AG, der Vorarlberger Kraftwerke AG, der Vorarlberger Illwerke AG und der Hirschmann Automotive GmbH
4 Arbeitnehmervertreter Rupert Bellina
erstmalig delegiert: 25.01.2005; A rbeitsvorbereiter bei der Semmelrock Baustoffindustrie GmbH
Claudia Schiroky
erstmalig delegiert: 02.07.2002; Facility Management der Wienerberger AG
Karl Sauer
erstmalig delegiert: 09.10.1996; Obmann des Zentralbetriebsrats, Sprecher des Europa-Betriebsrats
Gerhard Seban
erstmalig delegiert: 03.02.2006; Vertriebsmitarbeiter im Werk Hennersdorf, Österreich
4 Ausschüsse Präsidium und Vergütungsausschuss
Friedrich Kadrnoska (Vorsitzender), Christian Dumolin
Strategieausschuss
Friedrich Kadrnoska (Vorsitzender), Christian Dumolin, Peter Johnson, Claus Raidl, Karl Sauer
Prüfungsausschuss
Harald Nograsek (Vorsitzender), Wilhelm Rasinger, Karl Sauer
Personal- und Nominierungsausschuss
Friedrich Kadrnoska (Vorsitzender), Christian Dumolin, Karl Fink, Franz Rauch, Karl Sauer
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Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Corporate Governance Bericht Mitglieder des Aufsichtsrats Bericht des Aufsichtsrats
Bericht des Aufsichtsrats Aufsichtsrat und Vorstand haben im Berichtsjahr in acht Sitzungen intensiv die wirtschaft liche Lage und strategische Weiterentwicklung des Unternehmens sowie wesentliche Ereignisse, Restrukturierungs- und sonstige Maßnahmen beraten. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat im Rahmen der laufenden Berichterstattung sowie in allen Sitzungen anhand eines ausführlichen
Intensive laufende Abstimmung zwischen Aufsichtsrat und Vorstand
Berichts über die Geschäfts- und Finanzlage des Konzerns und seiner Beteiligungen, die Personal situation sowie über Restrukturierungs- und Investitionsvorhaben unterrichtet. Über besondere Vorgänge wurde zusätzlich informiert. Darüber hinaus war der Vorsitzende des Aufsichtsrats regelmäßig mit dem Vorstandsvorsitzenden in Kontakt, um über die Strategie, die Geschäftsent wicklung und das Risikomanagement des Unternehmens zu diskutieren. Die Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise haben den Wohnungsneubau in allen relevanten Märkten noch stärker getroffen als Anfang 2009 erwartet. Vor diesem Hinter grund stellte die Sicherung der Liquidität oberste Priorität dar. Der Vorstand legte größtes Gewicht auf die konsequente Umsetzung seines „Aktionsplans 2009“, um die Unternehmens
Ausführliche Diskussion der Restrukturierungsund Optimierungsmaßnahmen („Aktionsplan 2009“)
strukturen an das schwache Marktumfeld bestmöglich anzupassen. Dieses Maßnahmenpaket umfasste die Schließung bzw. Einmottung von 31 Werken, wodurch im Jahr 2009 160 Mio. € an Fixkosten eingespart werden konnten, aktives Working Capital Management zur Senkung der Lagerbestände sowie die Beschränkung der Investitionen auf ein Minimum. Der Vorstand berich tete dem Aufsichtsrat laufend über den jeweils aktuellsten Stand der Umsetzung des Aktionsplans. In den Ausschüssen wurden einzelne Sachgebiete vertiefend behandelt und darüber dem Aufsichtsrat berichtet. Der Personal- und Nominierungsausschuss tagte viermal, der Prüfungsausschuss dreimal und der Strategieausschuss zweimal. Das Präsidium, das auch als Vergütungsausschuss fungiert, trat einmal zusammen. Es hat sich vom Vorstand laufend über die
Vertiefende Behandlung einzelner Sachgebiete in den Ausschüssen und Anwesenheitsbericht
aktuelle Geschäftslage informieren lassen und das Unternehmen in Vorstandsangelegenheiten vertreten. Insbesondere wurden vom Präsidium die Gesamtbezüge der Vorstände sowie deren Pensionskassenverträge geprüft und festgelegt. Die Kriterien der variablen Vergütung, die Grund sätze der Altersversorgung und die Ansprüche bei Beendigung der Funktion sowie der Einzel ausweis der Vorstands- und Aufsichtsratsbezüge sind im Verg ütungsbericht (Seite 30 bis 32) ausführlich dargestellt. Ein Aufsichtsratsmitglied war bei mehr als der Hälfte der Sitzungen abwesend. Ein Ausschussmitglied hat an drei Sitzungen, eines an zwei Sitzungen nicht teilge nommen. Der Prüfungsausschuss ist in allen drei Sitzungen vollzählig zusammengetreten. Zur Behandlung des Jahresabschlusses 2008 hat der Prüfungsausschuss in der Sitzung vom 11. März 2009 den Abschlussprüfer hinzugezogen, um den Jahresabschluss der Wienerberger AG, den Lagebericht, den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Gewinnverteilungs vorschlag des Vorstands zu prüfen. Weiters wurde eine Erklärung des vorgesehenen Abschluss
Prüfungsausschuss behandelt Jahres abschluss, Risiko management und interne Revision
prüfers für das Geschäftsjahr 2009 über dessen Rechtsbeziehungen mit der Wienerberger Gruppe sowie deren Organmitgliedern geprüft und eine Empfehlung zur Wahl des Abschlussprüfers abgegeben. Als weiteren Tagesordnungspunkt hat der Prüfungsausschuss einen Bericht des Abschlussprüfers über den Status der Umsetzung des Risikomanagements im Unternehmen behandelt. Darin wird festgehalten, dass bei Wienerberger ein Risikomanagement aktiv umgesetzt
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Friedrich Kadrnoska Vorsitzender des Aufsichtsrats der Wienerberger AG
wird, welches die wirksame Identifizierung, Beurteilung und Überwachung von Risikofaktoren sowie die Reaktion auf Risiken zulässt. Überdies wurden ein Bericht über die Aktivitäten der internen Revision sowie der Audit-Plan 2009 thematisiert, was in den Folgesitzungen des Prüfungsausschusses weiter vertieft wurde. Kadrnoska und Johnson zur Wiederwahl in den Aufsichtsrat nominiert; Einsetzung eines „Executive Committees“; Bestellung von Heimo Scheuch zum CEO
Bereits in der Sitzung des Personal- und Nominierungsausschusses vom 9. Dezember 2008 wurde ein Wahlvorschlag für den Aufsichtsrat an die Hauptversammlung erstellt, der am 14. Mai 2009 zur Wiederwahl von Peter Johnson und mir, Friedrich Kadrnoska, in den Aufsichtsrat bis zur 144. Hauptversammlung führte. Am 16. März 2009 folgte der Aufsichtsrat der Empfehlung des Personal- und Nominierungsausschusses, änderte mit Wirkung ab 1. Mai 2009 auf Ersuchen des Vorstands die Geschäftsverteilung des Vorstands und setzte zusätzlich ein „Executive Committee“ aus vier Bereichsdirektoren mit (gleichzeitiger) Produktgruppenverantwortung ein. Am 20. April 2009 schlug der Ausschuss dem Aufsichtsrat die Bestellung von Heimo Scheuch zum neuen Vorstandsvorsitzenden der Wienerberger AG mit Wirkung ab 1. August 2009 nach dem Pensionsantritt von Wolfgang Reithofer vor, was einstimmig beschlossen wurde.
Entwicklung eines alternativen Incentivierungsmodells
Im Jahr 2009 wurde der bestehende Aktienoptionsplan aufgrund der geänderten wirtschaft lichen Rahmenbedingungen als nicht mehr zeitgemäßes und taugliches Mittel zur Incentivierung des Vorstands und Managements erachtet und daher eingestellt. Für die Zeit ab dem Jahr 2010 erarbeitet der Personal- und Nominierungsausschuss bis Jahresmitte ein alternatives Modell („LTI“ – Long-Term Incentive), das auf die Honorierung des Vorstands und Managements im Sinne einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung abzielt.
Diskussion der Corporate Governance im Aufsichtsrat
Am 11. Februar und 16. März 2009 hat der Aufsichtsrat die Corporate Governance im Konzern überprüft, der Vorstand legte einen Compliance Bericht über das abgelaufene Jahr vor, und die einzelnen Aufsichtsratsmitglieder haben ihre Unabhängigkeitserklärungen gemäß dem Österreichischen Corporate Governance Kodex erneuert. Die vom Aufsichtsrat festgelegten Unabhängigkeitskriterien sind auf Seite 21 dargelegt und können im Detail auf der Wienerberger Website eingesehen werden. Im Kapitel „Corporate Governance bei Wienerberger“ auf Seite 20 werden die Verantwortungsbereiche der Aufsichtsratsausschüsse ausführlich dargestellt; die Mitglieder der Ausschüsse sind auf Seite 22 angeführt.
Umbenennung des Projektausschusses in „Strategieausschuss“
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In der Aufsichtsratssitzung am 16. März 2009 wurde zudem die Geschäftsordnung des Aufsichtsrats insoweit geändert, als der Projektausschuss in Zukunft die Bezeichnung „Strategie ausschuss“ trägt.
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Corporate Governance Bericht Bericht des Aufsichtsrats
Im Anschluss an die Hauptversammlung wurden in der Aufsichtsratssitzung vom 14. Mai
Bestätigung des Vors itzenden und seines Stellvertreters
2009 Friedrich Kadrnoska als Aufsichtsratsvorsitzender und Christian Dumolin als sein Stell vertreter bestätigt. In der Aufsichtsratssitzung vom 17. August 2009 informierte der Vorstand den Aufsichtsrat detailliert über die Halbjahresergebnisse. Weiters stand die Selbstevaluierung des Aufsichts-
Selbstevaluierung des Aufsichtsrats
rats im Hinblick auf dessen Arbeitseffizienz im Mittelpunkt. Während am 11. September die Durchführung einer Kapitalerhöhung zentrales Thema der Aufsichtssratsitzung war, wurden am 11. Dezember 2009 die aktuelle Geschäftslage, eine Vorschau auf das Jahresergebnis 2009 und die Neufassung der Compliance-Richtlinie besprochen sowie das Budget 2010 beschlossen. Der Jahresabschluss und Lagebericht der Wienerberger AG sowie der Konzernabschluss 2009 nach IFRS wurden von der KPMG Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs GmbH geprüft und mit dem Bestätigungsvermerk versehen. Sämtliche Abschlussunterlagen, der Ergebnis
Bestätigungsvermerk und Feststellung des Jahresabschlusses 2009
verwendungsvorschlag des Vorstands und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers wurden im Prüfungsausschuss eingehend mit dem Prüfer behandelt und dem Aufsichtsrat vorgelegt. Der Aufsichtsrat hat die Unterlagen gemäß § 96 Aktiengesetz geprüft und stimmt dem Ergebnis der Abschlussprüfung zu. Der Aufsichtsrat hat weiters den Jahresabschluss gebilligt, der damit gemäß § 96 Absatz 4 Aktiengesetz festgestellt ist und schließt sich dem Vorschlag des Vorstands an, den Bilanzverlust 2009 auf neue Rechnung vorzutragen. Der Aufsichtsrat bedankt sich bei der Unternehmensleitung sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren herausragenden Einsatz in einem durch die weltweite Finanz- und
Dank an Mitarbeiter und Management
Wirtschaftskrise geprägten schwierigen Marktumfeld. Wienerberger ist durch den konsequent umgesetzten Aktionsplan sowie die abgesicherte Finanzierung für einen zukünftigen wirtschaft lichen Aufschwung sehr gut aufgestellt. Wien, am 23. März 2010 Friedrich Kadrnoska, Vorsitzender
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Vorstand und Management Heimo Scheuch Vorsitzender des Vorstands, bestellt bis Mai 2014, geb. 1966, verheiratet Nach der juristischen Ausbildung an den Universitäten Wien und Paris sowie einem Studium an der Wirtschaftsuniversität Wien, dem City of London Polytechnic und der Ecole Supérieure de Commerce de Paris begann seine Karriere bei der in Mailand und London ansässigen Rechtsanwaltskanzlei Shook, Hardy & Bacon im Bereich Corporate Finance. 1996 kam er als Assistent des Vorstands zur Wienerberger AG, wechselte 1997 in das Senior Management zu Terca Bricks in Belgien und wurde 1999 ihr CEO. Seit Mai 2001 war Heimo Scheuch Mitglied im Vorstand, und im August 2009 bestellte ihn der Aufsichtsrat zum Vorstandsvorsitzenden der Wienerberger AG. Zusätzliche Funktionen: Aufsichtsrat der Sto AG, Aufsichtsrat der Soravia Group AG, Präsident von TBE (Europäischer Ziegel- und Tondachziegelverband)
Willy Van Riet Mitglied des Vorstands, bestellt bis Mai 2014, geb. 1957, verheiratet, eine Tochter, ein Sohn Nach der Erlangung des Masters in Business Economics an der Universität in Gent begann er seine berufliche Laufbahn als Wirtschaftsprüfer und anschließend als Senior Manager bei Price Waterhouse Coopers in Belgien. Ab 1993 war er im Baustoffsektor zunächst als Finanzvorstand von Terca Brick Industries und später von Koramic Building Products (auch als Wienerberger Aufsichtsrat) tätig. 2004 übernahm er die Leitung von Wienerberger Limited in Großbritannien. Seit 1. April 2007 ist Willy Van Riet Finanzvorstand der Wienerberger AG.
Johann Windisch Mitglied des Vorstands, bestellt bis Mai 2014, geb. 1952, verheiratet, eine Tochter, ein Sohn Nach seinem Doktoratsstudium der Betriebswissenschaften an der Technischen Universität Wien und einer Tätigkeit als Unternehmensberater bei Agiplan in Wien kam er 1980 als Assistent des Vorstands zu Wienerberger, wo er 1983 die Leitung des Controllings und Rechnungswesens und 1987 den Geschäftsbereich Hochbau übernahm. Danach war er Vorstand der Wienerberger Ziegelindustrie, deren Vorsitz er ab 1999 innehatte. Im Mai 2001 wurde er in den Vorstand der Wienerberger AG berufen.
Arbeitsweise des Vorstands Die Tätigkeit des Vorstands basiert auf drei Grundelementen: dem eigenen Verantwortungs bereich, der Arbeit als Gesamtvorstand und dem Berichtswesen. Arbeit im eigenen Verantwortungsbereich
Im eigenen Verantwortungsbereich ist jedes Vorstandsm itglied umfassend in die jeweils relevanten strategischen und operativen Tätigkeiten involviert und dabei in ständigem Kontakt mit dem an ihn berichtenden Management. Über wesentliche Vorkommnisse werden die anderen Vorstandsmitglieder laufend informiert und einzelne Maßnahmen gemeinsam abgestimmt.
Arbeit als Gesamtvorstand
Grundlage für die Arbeit als Gesamtvorstand ist der regelmäßige Informationsaustausch. Dieser erfolgt formell in Vorstandssitzungen, die grundsätzlich einmal pro Woche stattfinden, sowie durch laufende Kommunikation auf informeller Ebene. Diese ist durch die räumliche Nähe – alle Vorstandsbüros sind nebeneinander angeordnet und durch ein gemeinsames
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Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
XXXXXX XXXXX
Willy Van Riet, Heimo Scheuch und Johann Windisch
Sekretariat miteinander verbunden – gewährleistet. In den Vorstandssitzungen wird das laufende Geschäft besprochen, insbesondere die aktuellen Entwicklungen von Nachfrage, Preisen und Kosten sowie die Kapazitätsauslastung der Werke. Notwendige Maßnahmen werden gemeinsam festgelegt, während die Umsetzung durch jedes Vorstandsmitglied gesondert in seinem Verantwortungsbereich erfolgt. Darüber hinaus werden im Rahmen der Vorstandssitzungen (falls erforderlich auch unter Beiziehung des zuständigen Managements) strategische Themen erörtert, wobei der Schwerpunkt auf der (Weiter-)Entwicklung von Märkten, Produkten und Technologien liegt. Weiters werden die durch den Aufsichtsrat genehmigungspflichtigen Geschäfte besprochen und die Anträge nach Beschlussfassung an diesen weitergeleitet. Die Beschlussfassung im Vorstand erfolgt nach Möglich keit einstimmig, für Vertragsunterzeichnungen durch den Vorstand gilt das Vier-Augen-Prinzip. Die Steuerung des Unternehmens baut auf einem umfangreichen Berichtswesen auf. Zentrale Bedeutung hat dabei der Monatsbericht, der alle wesentlichen Detailinformationen zu den opera tiven Einheiten, insbesondere Gewinn- und Verlustrechnung je Land, Segment und Produktgruppe
Unternehmenss teuerung baut auf umfassendem Berichtswesen auf
sowie Angaben zu Mengen-, Preis- und Kostenentwicklung, Working Capital und Investitionen, enthält. Weiters erhält der Vorstand monatlich standardisierte Berichte über die Energie- und Finanzsituation sowie den Status der einzelnen Produkt- und Technologieprojekte. Quartalsweise erfolgt eine Konjunkturdatenerhebung in den einzelnen Ländern.
Der Vorstand der Wienerberger AG Mit 1. August 2009 übernahm Heimo Scheuch den Vorstandsvorsitz von Wolfgang Reithofer, der in den Ruhestand eintrat. Damit einher gingen auch Änderungen in der Wienerberger Organisation, die zu einer verkleinerten, aber schlagkräftigen Struktur führten. Der Vorstand der
Vorstand der Wienerberger AG besteht aus drei Personen
Wienerberger AG besteht nunmehr anstelle von vier nur noch aus drei Mitgliedern, da die Position Heimo Scheuchs als COO nicht nachbesetzt wurde. Mit der Verkleinerung des Vorstands und der damit verbundenen größeren Verantwortungsbereiche jedes Einzelnen wurde ein Zeichen dafür gesetzt, dass Kostenbewusstsein auch für den Wienerberger Vorstand von höchster Priorität ist.
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Die vormals acht Ländercluster wurden entsprechend der Berichterstattung in vier Regionen (Zentral-Osteuropa, Zentral-Westeuropa, Nord-Westeuropa, Nordamerika) zusammengefasst. Für jede Region zeichnet ein Bereichsdirektor (Executive Managing Director) für die operative Geschäftsführung auf Regions- und Produktebene verantwortlich. Deren Verantwortung erstreckt sich auf das operative Management der Region, die regionale Entwicklung der Produktgruppen sowie die Koordination des Zusammenspiels zwischen der operativen Ländereinheiten und der Produktgruppen. Ziel ist es, die Entscheidungswege zu verkürzen und durch die länderüber greifende Zusammenarbeit zusätzliche regions- sowie produktspezifische Synergien zu heben. Executive Committee als Beratungsorgan des Vorstands
Weiters wurde das Managing Committee, welches sich zuvor aus den Cluster Managern und den Corporate Service Leitern zusammensetzte, durch das Executive Committee ersetzt. Es besteht aus dem Vorstand der Wienerberger AG und den vier Bereichsdirektoren. Die Bereichs direktoren üben dabei eine beratende und unterstützende Funktion für den Vorstand in sämtli chen operativen und strategischen Belangen von Wienerberger aus.
Top Management Holding Das Top Management Holding unterstützt den Vorstand bei der strategischen und orga nisatorischen Weiterentwicklung der Wienerberger Gruppe. Es stellt die erste Berichtsebene dar und besteht aus den Bereichsdirektoren (Executive Managing Directors) sowie den Leitern der Produktgruppen und der Corporate Services. Durch diese Organisationsstruktur wird eine enge Zusammenarbeit zwischen den Regionen und Produktgruppen gewährleistet, um länderübergreifende bzw. produktgruppenspezifische Synergien zu nutzen. Bereichsdirektoren
Christian Schügerl
Zentral-Osteuropa
Christof Domenig
Zentral-Westeuropa inkl. Frankreich
Bert Jan Koekoek
Nord-Westeuropa exkl. Frankreich
Karl Thaller
Nordamerika, Emerging Markets, Beton
Leiter Produktgruppen
Martin Kasa
Produktgruppe Wand
Franz Kolnerberger
Produktgruppe Dach
Johan Van Der Biest
Produktgruppe Fassade
Karl Thaller
Produktgruppe Beton
Leiter Corporate Services
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Barbara Braunöck
Investor und Public Relations
Bernd Braunstein
General Secretary
Gerald Ettmann
Internal Audit
Gerhard Hanke
Corporate Controlling
Stefan Huber
Group Treasury
Martin Kasa
Corporate Marketing
Gerhard Koch
European Affairs
Christian Reingruber
Corporate Development
Jörg Schwander
Corporate Engineering
Bernhard Waiker
International Procurement
Wolfgang Weiss
Human Resources (seit 01.03.2009)
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Corporate Governance Bericht Vorstand und Management Organisation
Organisation
Heimo Scheuch
Johann Windisch
Willy Van Riet
CEO
COO
CFO
Corporate Services
Corporate Development
Corporate Engineering
Corporate Controlling
Corporate Marketing
International Procurement
Corporate IT
European Affairs
Group Treasury
General Secretary
Internal Audit
Human Resources
Investor Relations
Public Relations
Risk Management
Bereichsdirektoren
Nordamerika
Zentral-Osteuropa
Emerging Markets
Zentral-Westeuropa
Nord-Westeuropa
Produktgruppen
Produktgruppe Beton
Produktgruppe Wand
Produktgruppe Dach
Produktgruppe Fassade
Geschäftssegmente
Zentral-Osteuropa
Zentral-Osteuropa
Nord-Westeuropa
Russland
Österreich
Belgien
Baltikum
Slowakei
Frankreich
Finnland
Tschechien
Niederlande
Ukraine
Ungarn
Großbritannien
Rumänien
Dänemark
Nordamerika
Bulgarien
Schweden
USA
Polen
Norwegen
Kanada
Slowenien
Kroatien
Beton
Serbien
Semmelrock
Tondach Gleinstätten
Bramac
Beteiligungen und Sonstiges
Zentral-Westeuropa
Indien
Deutschland
Immobilien
Italien
Pipelife
Schweiz
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Vergütungsbericht Vergütungsbericht erläutert Höhe und Struktur der Vorstandsund Aufsichtsratsb ezüge
Der Vergütungsbericht fasst die Grundsätze zusammen, die für die Festlegung der Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats der Wienerberger AG angewendet werden, erläutert Höhe und Struktur der Vorstands- und Aufsichtsratsbezüge und enthält Angaben zum Aktienbesitz von Vorstand und Aufsichtsrat. Die Festlegung der Vergütung des Wienerberger Vorstands hat der Aufsichtsrat dem Präsidium übertragen, das auch als Vergütungsausschuss fungiert.
Vergütungssystem zielt auf angemessene Remuneration des Vorstands ab
Nach österreichischem Recht wird der Vorstand für eine bestimmte Dauer – maximal auf fünf Jahre – bestellt. Für diesen Zeitraum wurden die Dienstverträge der einzelnen Wienerberger Vorstandsmitglieder durch den Vergütungsausschuss unter Beiziehung eines externen Beraters erarbeitet sowie Höhe und Struktur der Bezüge definiert. Zielsetzung des Vergütungssystems ist es, die Vorstände im nationalen und internationalen Vergleich (Baustoffsektor) gemäß ihres Tätig keits- und Verantwortungsbereichs angemessen zu vergüten. Wichtiges Element dabei ist die Strukturierung des Barbezuges in fixe und variable Bestandteile.
Fixer Gehaltsbestandteil orientiert sich am Verantwortungsbereich, variabler Anteil hängt 2009 von Umsetzung des Aktionsplans ab
Der fixe Bestandteil orientiert sich am Verantwortungsbereich jedes Vorstandsmitglieds und wird, wie in Österreich üblich, in vierzehn Monatsgehältern im Nachhinein ausbezahlt. Die Folge sind differenzierte Basisgehälter je Zuständigkeit unter Berücksichtigung der damit verbundenen strategischen und operativen Verantwortung. Im August 2009 wurde der Vorstand neu struktu riert. Heimo Scheuch, vormals COO, folgte Wolfgang Reithofer als Vorstandsvorsitzender von Wienerberger nach. Im selben Schritt wurde der Vorstand von vier auf drei Mitglieder verkleinert und die Aufgabenbereiche der einzelnen Vorstandsmitglieder entsprechend erweitert. Die variable Komponente für das neue Vorstandsteam wurde im Jahr 2009 von der Umsetzung des Aktionsplans abhängig gemacht, wobei für die Zielerreichung folgende drei Kriterien maßgeblich waren: Reduktion des Working Capital um mehr als 100 Mio. €, Beschränkung der Investitionen auf unter 180 Mio. € und Verringerung der Nettoverschuldung (exkl. Kapitalmaßnahmen) um mehr als 100 Mio. €. Nachdem im Geschäftsjahr alle genannten Ziele erreicht wurden, steht den Vorständen der variable Gehaltsbestandteil in voller Höhe zu. Der Vorstand hat von sich aus vorgeschlagen, die Höhe des variablen Gehaltsbestandteils auf 50 % des Jahresfixbezugs zu beschränken. Dieser wird 2010 nach erfolgter Prüfung durch den Abschlussprüfer gemeinsam mit dem dann zustehenden fixen Bestandteil in 14 Tranchen ausgezahlt.
Die variablen Bezüge wurden mit 50 % der Fixbezüge begrenzt
Die Gesamtbezüge der Vorstände setzten sich wie folgt zusammen: Barbezüge Vorstand
2008 Variabel
Gesamt
679.418
240.781
920.199
407.201
390.262
797.463
Heimo Scheuch
417.522
127.045
544.567
509.550
254.775
764.325
Johann Windisch
417.522
127.045
544.567
430.254
215.127
645.381
Willy Van Riet
334.018
127.045
461.063
344.203
172.101
516.304
1.848.480
621.916
2.470.396
1.691.208
1.032.265
2.723.473
Wolfgang Reithofer
Gesamt
1)
Fix
2009
Fix
in EUR
Variabel
Gesamt
1) Wolfgang Reithofer bis 31.7.2009
Die aktienorientierte Vorstandsvergütung basierte zwischen 2002 und 2008 auf einem Aktienoptionsplan für Führungskräfte des Konzerns. Die Anzahl der zugeteilten Optionen war vom Erreichen jährlicher Performanceziele abhängig (siehe dazu im Konzernanhang auf Seite 152
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Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
sowie im Detail auf der Wienerberger Website). Im Jahr 2009 wurde der bestehende Aktienoptions plan aufgrund der geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als nicht mehr zeitgemäßes und taugliches Mittel zur Incentivierung des Vorstands und Managements erachtet und daher eingestellt. Für die Zeit ab dem Jahr 2010 wird durch den Aufsichtsrat bis Jahresmitte ein alter natives Modell erarbeitet, das auf die Honorierung des Vorstands und Managements im Sinne
Corporate Governance Bericht Vergütungsbericht
Erarbeitung eines zum Aktienoptionsplan alternativen Incentivierungsmodells bis Mitte 2010
einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung abzielt. Zur Aufnahme von Nebentätigkeiten benötigen die Vorstandsmitglieder die Zustimmung des Aufsichtsrats. So ist sichergestellt, dass weder der zeitliche Aufwand noch die dafür gewährte Vergütung zu einem Konflikt mit den Aufgaben für das Unternehmen führen. Soweit es sich bei
Nebentätigkeiten erfordern Zustimmung des Aufsichtsrats
den Nebentätigkeiten um Aufsichtsratsmandate oder vergleichbare Mandate bei börsenotierten Gesellschaften handelt, sind diese auf Seite 26 sowie auf der Wienerberger Website veröffentlicht. Für die Übernahme von Mandaten in Konzerngesellschaften erfolgt keine gesonderte Vergütung. Alle Vorstandsmitglieder verfügen über Pensionskassenregelungen, für die das Unternehmen jährlich Beiträge leistet. Darüber hinausgehende Verpflichtungen für das Unternehmen bestehen nicht. Für die Vorstandsmitglieder wurden im Geschäftsjahr 2009 649.897 € (Vorjahr: 1.517.606 €) in Form von Beiträgen zu Pensionskassen (beitragsorientierte Zusagen) und zur Bildung von Pensi
Überwiegend beitragsorientierte Pensionsregelungen für Vorstände
onsrückstellungen (leistungsorientierte Zusagen) aufgewendet. Im Falle der Beendigung des Dienstverhältnisses der Vorstände bestehen Abfertigungsansprüche entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen in Österreich, abhängig von der Höhe der Gesamtbezüge sowie der Unterneh menszugehörigkeit. Die Aufwendungen zur Dotierung einer Rückstellung für Abfertigungsan sprüche betrugen im Geschäftsjahr 2009 803.919 € (Vorjahr: 801.606 €). An frühere Mitglieder des Vorstands und ihre Hinterbliebenen sowie an den in den Ruhestand getretenen Wolfgang Reithofer wurden Zahlungen von 3.321.126 € (Vorjahr: 637.557 €) geleistet. Wienerberger hat für die Vorstandsmitglieder, geschäftsführenden Organe, Kontrollorgane und leitenden Angestellten eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung („Directors-andOfficers“-Versicherung) mit einer Haftungssumme von 75 Mio. € abgeschlossen. Davon umfasst sind auch Schäden, die dem Unternehmen durch Sorgfaltspflichtverletzungen des genannten
Abschluss einer D&O-Versicherung mit 75 Mio. € Haftungssumme
Personenkreises (ohne Vorsatz bzw. wissentliche Pflichtverletzung) entstehen. Die Hauptversammlung am 27. April 2006 hat das folgende Vergütungssystem für den Aufsichtsrat beschlossen: Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält neben dem Ersatz der Barauslagen eine feste Vergütung von 10.000 € p.a. Für die Mitwirkung im Strategie-, Prüfungs- sowie Personal- und Nominierungsausschuss erhält jedes Mitglied zusätzlich 5.000 € p.a. je Ausschuss.
Hauptversammlung beschließt Vergütungs system für den Aufs ichtsrat
Diese Festvergütung ist nach dem von der Statistik Austria verlautbarten Verbraucherpreisindex 2005 oder einem allfälligen Nachfolgeindex wertgesichert. Weiters erhält jedes Aufsichtsrats mitglied eine erfolgsabhängige Vergütung in Höhe von 0,07 ‰ des für ein Geschäftsjahr ermit telten Ergebnisses nach Steuern und vor Minderheitenanteilen sowie nach Abzug eines etwaigen Aufwands für Hybridkapital oder vergleichbare Finanzierungsinstrumente der Wienerberger AG gemäß dem vorgelegten und geprüften Konzernabschluss. Für den Vorsitzenden des Aufsichtsrats beträgt die ermittelte Vergütung das Zweifache, für den stellvertretenden Aufsichtsratsvor sitzenden das Eineinhalbfache. Ist ein Mitglied des Aufsichtsrats nicht das volle Geschäftsjahr
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tätig, so sind die Vergütungen zu aliquotieren. Übernehmen Mitglieder des Aufsichtsrats in dieser Eigenschaft eine besondere Tätigkeit im Interesse der Gesellschaft, so kann ihnen durch Beschluss der Hauptversammlung eine besondere Vergütung bewilligt werden. Für 2009 (Auszahlung im Jahr 2010) betrug die Aufsichtsratsvergütung insgesamt 169.726 € und verteilt sich wie folgt: Aufsichtsratsvergütung in EUR
Friedrich Kadrnoska, Vorsitzender
1)
2008
2009
51.915
42.431
Christian Dumolin, Stellvertreter des Vorsitzenden
38.936
31.823
Karl Fink
20.707
15.912
Peter Johnson
1)
20.707
15.912
Harald Nograsek
20.707
15.912
Claus Raidl
20.707
15.912
Wilhelm Rasinger
20.707
15.912
Franz Rauch
20.707
15.912
215.094
169.726
Gesamt 1) Aufsichtsratsmandat bei der 140. o. HV bis 2013 verlängert
Für Leistungen außerhalb der oben beschriebenen Aufsichtsratstätigkeit, insbesondere Bera
Keine Pensionszusagen bzw. zusätzlichen Vergütungen für den Aufsichtsrat
tungs- und Vermittlungsleistungen, wurden keine Vergütungen gewährt. Ausgenommen davon
Vorstand und Aufsichts rat veröffentlichen freiw illig ihren Bestand an Wienerberger Aktien
Aktien offenzulegen. Käufe und Verkäufe von Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats
sind die Gehälter der Arbeitnehmervertreter aus ihren jeweiligen Dienstverträgen. Aufsichts ratsmitglieder der Wienerberger AG haben keine Pensionszusagen seitens der Gesellschaft. Vorstand und Aufsichtsrat haben sich freiwillig verpflichtet, ihren Bestand an Wienerberger werden gemäß § 48 Börsegesetz der Finanzmarktaufsicht gemeldet und auf der Wienerberger Website unter „Directors’ Dealings“ veröffentlicht. Ende 2009 waren insgesamt 246.679 Wienerberger Aktien im Besitz von Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats. Aktienbesitz in Stück
1.1.2009
Kauf
Verkauf
31.12.2009
Vorstand
Wolfgang Reithofer 1)
Heimo Scheuch
29.466
11.786
0
41.252
Willy Van Riet
1.530
20.612
0
22.142
Johann Windisch
0
0
0
0
121.245
-
-
-
Aufsichtsrat
Friedrich Kadrnoska
6.759
2.702
0
9.461
Christian Dumolin
95.000 2)
38.000 3)
0
133.000
Karl Fink
0
0
0
Peter Johnson
Harald Nograsek
Claus Raidl
Wilhelm Rasinger
Franz Rauch
Gesamt
0 0
0
0
0
1.000
400
0
1.400
3.000
1.200
0
4.200
35.224
0
0
35.224
0
0
0
0
293.224
74.700
0
246.679
1) Wolfgang Reithofer trat am 31.7.2009 in den Ruhestand; zu diesem Zeitpunkt betrug sein Aktienbesitz 121.245 Stück. 2) davon 29.000 Stk. im Namen der Koramic Finance Company NV (Korfima) gehalten 3) 38.000 Stk. im Namen der Koramic Finance Company NV (Korfima) gekauft
32
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Corporate Governance Bericht Vergütungsbericht Risikomanagement
Risikomanagement Wienerberger ist im Rahmen ihrer globalen Geschäftstätigkeit unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Prinzipiell wird Risiko bei Wienerberger als die Möglichkeit der Abweichung von Unternehmenszielen verstanden und ist somit eine Bandbreite möglicher Zukunftsszenarien. Der Risikobegriff beinhaltet dabei sowohl die Möglichkeit eines Verlusts (Risiko im eigentlichen Sinn)
Identifikation und Analyse der 15 größten Risiken im Rahmen des Risikomanagement prozesses
als auch der Nichtrealisierung eines zusätzlichen Gewinns. Ziel unseres Risikomanagements ist es, Risiken frühzeitig zu erkennen und ihnen durch geeignete Maßnahmen zu begegnen, um Zielabweichungen so gering wie möglich zu halten. Dazu ist die Identifizierung, Bewertung, Steuerung und Überwachung der Risiken erforderlich, die regelmäßig im Rahmen unseres internen Risikomanagementprozesses erfolgt. Dabei wird die aus Vorperioden vorliegende Risikoerhebung einmal jährlich durch das Top Management aktualisiert. Anhand von Eintrittswahrscheinlich keiten und möglichen Auswirkungen werden die identifizierten Risiken nach deren Risikowert gereiht und die 15 größten Risiken einer detaillierten Analyse unterzogen. Dieser Prozess führte 2009 zu einer geänderten Gewichtung einzelner Positionen sowie der Aufnahme neuer Risiken in unseren Risikokatalog. Die wesentlichsten Risiken sind nachfolgend näher erläutert (eine detail lierte Darstellung sämtlicher Risiken findet sich im Risikobericht im Anhang ab Seite 145).
Markt-, Produktions- und Preisrisiken Diese Risiken entstehen aus der Entwicklung der Konjunktur in den für Wienerberger wesentlichen Volkswirtschaften in Europa und Nordamerika. Üblicherweise haben Einzelmärkte unterschiedliche Entwicklungs- und Wachstumszyklen. Um den Einfluss einzelner Märkte auf
Rasche Anpassung der Kapazitäten an Markterfordernisse
die Ertragssituation der Gruppe so gering wie möglich zu halten, hat Wienerberger eine Strategie der geografischen Diversifizierung bei gleichzeitiger Konzentration auf das Kerngeschäft verfolgt. Aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise haben sich die makroökonomischen Rahmenbedin gungen in beinahe allen Märkten gleichermaßen verschlechtert, sodass das finanzinduzierte Marktrisiko nicht mehr durch das breite geografische Portfolio sowie die dezentrale Struktur mit lokalen Gesellschaften abgefedert werden kann und besondere Relevanz erlangt. Die schwache wirtschaftliche Entwicklung und der daraus resultierende Rückgang der lokalen Baukonjunkturen verstärken zudem das Risiko von Überkapazitäten. Diese können zu Preisdruck und ungedeckten Kosten führen. Um Auswirkungen beider Risiken auf die Ertragslage zu minimieren, analysieren wir laufend unsere Kapazitäten und passen sie gegebenenfalls durch temporäre Stilllegungen sowie Produktionsverlagerungen an die Markterfordernisse an. In 2009 wurden die aus Unter nehmenssicht erforderlichen Maßnahmen mit der Schließung bzw. Einmottung von weiteren 31 Werken umgesetzt. Mittels unserer starken Position als Qualitätsführer und durch Investi tionen in die Entwicklung hochwertiger Produkte zielen wir darauf ab, Preisrisiken zu minimieren.
Finanzielle Risiken Die wesentlichsten finanziellen Risiken sind unzureichende Liquidität und Finanzierung. Diesen Risiken begegnete Wienerberger bereits im Sommer 2008 und in noch größerem Umfang in 2009 mit einer raschen Strategieanpassung, welche die Maximierung der Cash-flows zur Sicherung der Liquidität als oberste Priorität definiert hat. Dabei stellen Maßnahmen wie aktives
Maximierung der Cash-flows zur Sicherung der Liquidität als oberste Priorität
Kapazitäts- und Working Capital Management sowie Kostenreduktion zentrale Steuerungs mechanismen dar. Um die Einhaltung der Covenants nicht zu gefährden, streben wir in den kommenden Jahren eine Entschuldungsdauer (Nettoverschuldung / operatives EBITDA) von maximal 2,5 Jahren an. Weitere finanzielle Risiken sind Währungs- und Zinsrisiken. Ziel ist es, durch Währungsswaps eine bessere Deckung zwischen Aktiv- und Passivseite der Bilanz 33
herzustellen, um die Auswirkungen von Währungsschwankungen auf das Konzerneigenkapital gering zu halten. Wienerberger konnte aufgrund der in den letzten Jahren durchgeführten Absicherungen die Risiken im Währungs- und Zinsbereich reduzieren. Eine Darstellung der Finan zierungssituation unter Berücksichtigung der Sicherungsmaßnahmen findet sich in der Ergebnis- und Bilanzanalyse auf Seite 79, die Währungsrisiken sind im Anhang auf Seite 148 beschrieben.
Beschaffungsrisiken Hedging und langfristige Lieferverträge gegen Verknappung von Energie
Die Rohstoffversorgung ist zu zwei Drittel durch in unserem Eigentum stehende Tongruben und zu einem Drittel durch langfristige Abbauverträge gesichert. Dem Risiko einer Verknappung von Energie und daraus resultierenden volatilen Energiepreisen begegnet Wienerberger durch laufende Beobachtung der Situation an den relevanten Märkten, den Abschluss von Termin geschäften, die frühzeitige Fixierung der Bezugspreise sowie längerfristige Lieferverträge. Für 2010 wurde bereits ein wesentlicher Teil der benötigten Mengen an Erdgas und Strom abgesichert. Eine detaillierte Beschreibung des Energieeinkaufs findet sich auf Seite 45. Hauptmaßnahme bleibt jedoch die kontinuierliche Optimierung des Energieeinsatzes in der Produktion.
Rechtliche Risiken Aufgrund unserer Position in einzelnen Märkten wird die Preispolitik unserer Tochter
Konzernweite Compliance-Richtlinie gegen kartellrechts widrige Absprachen
unternehmen von den Wettbewerbsbehörden aufmerksam verfolgt. Preisabsprachen zählen nicht
Keine Risiken erkennbar, die das Gesamtunter nehmen gefährden
Gruppe gefährden könnten. Für spezifische Haftungsrisiken und Schadensfälle werden Versiche
zur Geschäftspraxis von Wienerberger, sind im Rahmen unserer internen Richtlinien dezidiert untersagt und werden mit Sanktionen bedroht. Aus heutiger Sicht lassen sich keine Risiken erkennen, die den Fortbestand der Wienerberger rungen abgeschlossen, deren Umfang laufend überprüft und am wirtschaftlichen Verhältnis von maximalem Risiko zu Versicherungsprämien ausgerichtet wird. Um Risiken zu begegnen, die aus den vielfältigen steuerlichen, wettbewerbs-, patent-, kartell- und umweltrechtlichen Regelungen und Gesetzen resultieren, trifft das Management Entscheidungen auf Basis interner und externer Beratungen. Die konsequente Befolgung der Regeln und die Kontrolle der Mitarbeiter im Umgang mit Risiken gehören zu den grundlegenden Aufgaben aller Verantwortlichen im Konzern.
Risiken werden nur im operativen Geschäft eingegangen
Zur Risikovermeidung und -bewältigung werden in den lokalen Gesellschaften Risiken bewusst nur im operativen Geschäft eingegangen und dabei immer im Verhältnis zum möglichen Gewinn analysiert. Insbesondere sind Spekulationen außerhalb der operativen Geschäftstätigkeit unzulässig. Risiken außerhalb der operativen Tätigkeit, wie finanzielle Risiken, werden von der Muttergesellschaft beobachtet und im notwendigen Maße abgesichert. Die wichtigsten Instrumente zur Risikoüberwachung und -kontrolle sind der Planungs- und Controllingprozess, konzernweite Richtlinien, die laufende Berichterstattung sowie das Interne Kontrollsystem (IKS).
Internes Kontrollsystem Internes Kontrollsystem wird durch interne Revision überprüft
Mit der Einführung einer Abteilung Interne Revision als Stabstelle des Gesamtvorstands wurde neben der Umsetzung der Grundsätze der Corporate Governance insbesondere für die Stärkung des Internen Kontrollsystems (IKS) Sorge getragen. Auf Grundlage eines vom Vorstand genehmigten jährlichen Revisionsplans und einer konzernweiten Risikobewertung
34
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Corporate Governance Bericht Risikomanagement
aller Unternehmensaktivitäten überprüft die interne Revision operative Prozesse auf Risiko management und Effizienzverbesserungsmöglichkeiten und überwacht die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen, interner Richtlinien und Prozesse. Ein weiteres Betätigungsfeld der internen Revision sind Ad-hoc-Prüfungen, die auf Veranlassung des Managements erfolgen und auf aktuelle und zukünftige Risiken abzielen. Das in der Wienerberger Gruppe implementierte IKS wird zur Unterstützung der Früher kennung und Überwachung von Risiken aus unzulänglichen Überwachungssystemen und be- trügerischen Handlungen von der Revision gemeinsam mit den entsprechenden Fachabteilungen laufend überarbeitet und erweitert. Dieses System basiert auf den Maßstäben des international
Internes Kontrollsystem basiert auf anerkannten Best Practices und Standards und wird laufend überarbeitet
bewährten Regelwerks für interne Kontrollsysteme (COSO – Internal Control and Enterprise Risk Managing Frameworks des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission) und bietet dem Management neben konzernweiten Richtlinien sowie einem einheit lichen Berichtswesen ein umfassendes Instrument, um Unsicherheiten und Risiken aus sämtlichen Geschäftsaktivitäten zu analysieren und zu steuern. Der dezentralen Struktur von Wienerberger entsprechend liegt auch die Verantwortung für die Implementierung und Überwachung des Internen Kontrollsystems beim jeweils zu- ständigen lokalen Management. Die Geschäftsführer der einzelnen Tochterunternehmen sind angehalten, anhand des einheitlich zur Verfügung gestellten IKS die Einhaltung der Kontrollen durch Selbstüberprüfungen zu evaluieren und zu dokumentieren. Die interne Revision über-
Umsetzung des IKS erfolgt dezentral, die Überwachung der Einhaltung des IKS zentral durch die interne Revision
wacht in der Folge die Einhaltung dieser Prüfungsschritte durch die lokale Geschäftsführung. Die Ergebnisse werden an die jeweilige Geschäftsführung sowie an den Gesamtvorstand der Wienerberger AG berichtet. Die Interne Revision und das Corporate Controlling berichten dem Prüfungsausschuss viertel jährlich über wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsverfahren, Auswirkungen von IFRSNeuerungen auf den Konzernabschluss, wesentliche Änderungen im Rechnungslegungsprozess sowie über Erkenntnisse aus dem Risikomanagement. Darüber hinaus wird dieser regelmäßig über getroffene Prüfungsfeststellungen, relevante Umsetzungsaktivitäten sowie Verbesserungs maßnahmen aus im IKS identif izierten Schwachstellen informiert. Bei der Überwachung und Kontrolle der wirtschaftlichen Risiken des laufenden Geschäfts kommt dem Berichtswesen eine besondere Bedeutung zu. Der Konzernabschlussprüfer beurteilt jährlich die Funktionsfähigkeit des Wienerberger Risikomanagements und berichtet darüber an
Überwachung des Rechnungslegungsprozesses sowie Wirksamkeit der internen Kontrollen durch Prüfungsausschuss gemäß URÄG 2008
Funktionsfähigkeit des Risikomanagements geprüft und durch KPMG bestätigt
Aufsichtsrat und Vorstand. Die Funktionalität unseres Risikomanagements wurde vom Konzern abschlussprüfer kontrolliert und bestätigt. Darüber hinaus unterliegen die Kontrollsysteme einzelner Unternehmensbereiche ebenfalls den Prüfungshandlungen des Wirtschaftsprüfers im Rahmen des Jahresabschlusses. Die Prüfungsgebiete sind so gewählt, dass in einem Zyklus von maximal fünf Jahren das gesamte Unternehmen auf alle Risikofelder hin untersucht wird. Eine detaillierte Darstellung der Risiken des Wienerberger Konzerns findet sich im Anhang ab Seite 145.
35
DAS UNTERNEHMEN Interview mit Heimo Scheuch, CEO Herr Scheuch, Sie haben am 1. August 2009 in einer für Wienerberger sehr schwierigen Zeit den Vorsitz des Vorstands übernommen. Wie ist Ihr Resümee nach den ersten sechs Monaten? Ich muss sagen, dass ich wirklich sehr zufrieden auf das letzte halbe Jahr zurückblicke. Wir haben alle für 2009 festgelegten Ziele erreicht und zum Teil sogar deutlich übertroffen. Wir haben Kosten von 160 Mio. € eingespart, unsere Vorräte um 168 Mio. € reduziert und die Nettoverschuldung aus eigener Kraft um 162 Mio. € reduziert – eine beachtliche Leistung in diesem schwierigen Marktumfeld. Dies ist vor allem dem engagierten und keineswegs selbstverständlichen Einsatz unserer Mitarbeiter zu verdanken, die den von mir eingeschlagenen Kurs mit voller Kraft unterstützt haben – dafür möchte ich an dieser Stelle auch ein großes Dankeschön an jeden Einzelnen aussprechen, der dazu beigetragen hat. Ein weiterer Meilenstein im letzten Jahr war die erfolgreiche Platzierung der Kapitalerhöhung. Unsere Aktionäre haben uns insbesondere über die Ausübung der Bezugsrechte ihr Vertrauen ausgesprochen, und auch dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Durch die Kosteneinsparungen aus dem Aktions plan und den Mitteln aus der Kapitalerhöhung ist Wienerberger heute stärker denn je aufgestellt, und das lässt mich sehr positiv in die Zukunft blicken.
Apropos Zukunft – ist unter Ihrer Führung ein Strategiewechsel zu erwarten? Ich würde es nicht als Strategiewechsel bezeichnen wollen, aber sehr wohl als strategische Neuausrichtung. An dem Fokus auf das Kerngeschäft – Produkte für Wand, Dach, Fassade und Flächen – möchte ich nichts ändern, auch wenn ich eine stärkere Orientierung zum Renovierungs markt anstrebe. Mir geht es hier vor allem um die Grund haltung im Unternehmen. Die Restrukturierung ist für mich abgeschlossen, und wir müssen uns jetzt mit voller Kraft auf das operative Geschäft konzentrieren. Mein Ziel ist es, Wienerberger als dynamisches und innovatives Unternehmen und somit als DEN Partner für energie effizientes, nachhaltiges Bauen zu positionieren. Das bedeutet, dass wir uns zukünftig noch stärker mit den Themen Innovation sowie Marketing und Vertrieb auseinandersetzen werden, um unsere Marktpositionen zu stärken und die Kundenbindung weiter zu erhöhen. Es muss unsere Aufgabe als Marktführer sein, der Industrie immer einen Schritt voraus zu sein und die Vorreiterrolle im Bereich nachhaltiges Bauen zu übernehmen.
36
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Das Unternehmen Interview mit Heimo Scheuch
Wie innovativ können Ziegel sein? Sind da überhaupt noch größere Entwicklungssprünge möglich? Absolut. Ich gebe Ihnen dazu ein Beispiel: Vor 15 Jahren hatte unser bester Ziegel einen Wärmedämmwert von 0,50 W/m²K. Unser Topprodukt heute – ein mit vulkanischem Material verfüllter Mauerziegel – weist einen Wert von 0,14 W/m²K auf. Damit können Sie ohne zusätzliche Isolierung Niedrigenergie- bzw. Passivhäuser bauen und haben ein atmungsaktives, baubiologisch erstklassiges Wandsystem, welches vor allem ein gesundes Raumk lima bietet. Darüber hinaus sehe ich hier noch weiteres Potenzial zur Verbesserung der Produkteigenschaften und der Energieeffizienz, welches es in den nächsten Jahren zu heben gilt.
Bedeutet das, dass Wienerberger nicht mehr auf Wachstum ausgerichtet ist? Nein, im Gegenteil. Wienerberger wird ein Wachstumsunternehmen bleiben – aber das Wachstum der nächsten Jahre wird unter anderem auch sehr stark organisch getrieben sein. Größter Motor dieses Wachstums muss das im Unternehmen vor handene Potenzial sein. Damit meine ich die Kapazitätsreserven aus unseren nicht voll ausgelasteten sowie derzeit eingemotteten Werken, die wir relativ rasch wieder reaktivieren können. Weiters erwarte ich aufgrund der erzielten Kosteneinsparungen, von denen rund die Hälfte nachhaltig sein sollte, noch deutlichere Ergebniseffekte. Darüber hinaus sehe ich die Krise als Chance wertschaffende Übernahmen zu realisieren, wobei die Betonung hier ganz klar auf „wertschaffend“ liegt. Darunter verstehe ich Projekte, die einen CFROI von mehr als 16 % im dritten Jahr, nachdem die Investition getätigt wurde, erwirtschaften können. Unsere Aktionäre haben uns im Rahmen der Kapitalerhöhung ihr Geld anvertraut, und wir werden selbstver ständlich sehr sorgsam damit umgehen. Unser Ziel ist es, den Verschuldungsgrad nicht über 2,5 x Nettoverschuldung / operatives EBITDA ansteigen zu lassen. Innerhalb dieses Rahmens werden wir zur Verfügung stehende Mittel für selektive Expansion nutzen. Ich denke da vor allem an kleinere Übernahmen, die eine strate gisch sinnvolle Ergänzung für uns darstellen und zu attraktiven Kondit ionen getätigt werden können. Betonen möchte ich hier, dass wir sehr diszipliniert und in sehr eingeschränktem Umfang Opportun itäten wahrnehmen wollen.
Es wurden neue Werke in Indien und Russland errichtet – wie beurteilen Sie das Wachstumspotenzial dieser Projekte bzw. in diesen Märkten für Wienerberger? Beide Länder bieten großes Potenzial für Baustoffhersteller. Es sind bevölkerungsreiche Staaten mit einer abseits dieser Wirtschaftskrise dynamischen Wirtschaftsentwicklung und wachsenden Mittelschicht. Daraus ergibt sich ein hoher Bedarf an Wohnungen und in der Folge auch an Baustoffen. Dennoch darf man dabei nicht vergessen, dass es sich um Länder handelt, die noch relativ am Anfang dieser Entwicklung stehen. Das bedeutet, dass es keine ausreichende Infrastruktur gibt, keine geregelten Genehmigungsverfahren und damit viele Dinge, die den Start eines Unternehmens erschweren. Wir haben in beiden Ländern erste Produktionsstätten errichtet, die es jetzt zu optimieren gilt. Die weitere Strategie für Wienerberger in diesen Märkten wird sehr stark von der Entwicklung dieser Werke im Jahr 2010 abhängen.
Das Interview wurde am 15.1.2010 von Benjamin del Fabro, Investor Relations bei Wienerberger, geführt.
37
Strategie und Geschäftsmodell Strategischer Schwerpunkt in Zeiten der Krise auf Maximierung der Cash-flows
Das Ziegel- und Dachziegelgeschäft ist kapitalintensiv. Es erfordert hohe Erstinvestitionen und generiert stabile Cash-flows. Die Instandhaltungsinvestitionen im Kerngeschäft liegen in normalisierten Wirtschaftsjahren bei durchschnittlich rund 60 % der Abschreibungen. Daraus resultieren Free Cash-flows, die zur Reduktion der Verschuldung, für Dividendenzahlungen und für Wachstumsprojekte zur Verfügung stehen. In den Jahren vor der Wirtschaftskrise stand profitables Wachstum durch Akquisitionen und Werksneubauten in unserem Kerngeschäft im Vordergrund der strategischen Überlegungen. Mit dem Übergreifen der Finanzkrise auf Europa und der damit einhergehenden Änderung des wirtschaftlichen Umfelds wurde die Strategie angepasst und die Maximierung von Cash-flows zur Stärkung und Sicherung der Liquidität als oberstes Ziel definiert.
Rigides Kostensenkungsprogramm bringt 160 Mio. € an Einsparungen in 2009
Um dieses Ziel zu erreichen, erfolgte die Umsetzung eines rigiden Kostensenkungsprogramms, welches aktives Kapazitäts- sowie Working Capital Management, die Reduktion der Verwaltungs- und Vertriebskosten und die Limitierung der Investitionen zum Inhalt hatte. Zentrale Aufgabe war es, die Fixkosten möglichst rasch den verschlechterten Markt- und Absatzgegebenheiten anzupassen. Seit dem Sommer 2008 wurden 58 vorwiegend ältere Werke permanent geschlossen bzw. eingemottet, davon 31 im Jahr 2009. Darüber hinaus standen im Sinne eines aktiven Working Capital Managements zum Abbau von Vorräten in nahezu allen Ländern die Werke für einen längeren Zeitraum still. Unsere Lieferfähigkeit wurde und wird dadurch nicht beeinträchtigt, da wir die Produktion auf andere Werke verlegten. Die Gesamtinvestitionen konnten 2009 auf 134 Mio. € gegenüber 506 Mio. € im Jahr zuvor limitiert werden, wobei 71 Mio. € für Wachstums investitionen anfielen. Es wurden nur mehr bereits begonnene Wachstumsprojekte fertig gestellt, aber darüber hinaus keine weiteren Investitionen mehr getätigt. Für 2010 erwarten wir noch weitere 25 Mio. € an Ausgaben für Wachstumsprojekte. Die Instandhaltungsinvestitionen wurden auf den einmalig niedrigen Wert von 63 Mio. € (das entspricht 33 % der Abschreibungen) reduziert. Die Leistungsfähigkeit unserer Werke wird jedoch durch diese Maßnahmen nicht gefährdet und auch der zukünftige Investitionsbedarf nicht erhöht. Für 2010 sind rund 95 Mio. € (rund 50 % der Abschreibungen) für Instandhaltung veranschlagt, womit die Gesamtinvestitionen in 2010 bei rund 120 Mio. € liegen sollten. Insgesamt konnten im Jahr 2009 aufgrund der gesetzten Maßnahmen 160 Mio. € an Kosteneinsparungen realisiert werden, das Working Capital um 224 Mio. € sowie in der Folge die Nettoverschuldung (auch aufgrund der Kapitalerhöhung) von 890 Mio. € auf 408 Mio. € gesenkt werden.
Zukünftiges Wachstum wird sehr stark organisch getrieben sein
Wir verfügen nun über schlanke Kostenstrukturen, eine starke Bilanz und sind nicht zuletzt auch dank der Kapitalerhöhung heute stärker denn je aufgestellt. Diesen Vorsprung wollen wir für weiteres, vor allem organisch getriebenes Wachstum nutzen.
Wachstum durch Fokus auf operatives Geschäft und innovative Produkte Marktdurchdringung mit und Markteinführung von hochwertigen Produkten zur Stärkung von Marktpositionen
Solange keine eindeutige Erholung im Wohnungsneubau erkennbar ist, liegt der Schwerpunkt auf der Forcierung von höherwertigen Produkten in bestehenden sowie deren Einführung in neuen Märkten. Dies betrifft insbesondere unseren Planziegel, der flächendeckend in Osteuropa einge führt werden soll, sowie eine stärkere Marktdurchdringung mit unserem Verfüllziegel – ein hoch wärmedämmender Ziegel, der mit Perlite, einem vulkanischen Material verfüllt ist – in west europäischen Märkten. Weiters soll unser Dryfix® System, ein Klebeschaum, der anstelle von Mörtel zum „Zusammenkleben“ von Ziegel eingesetzt wird und damit eine raschere Verarbeitung
38
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Das Unternehmen Strategie und Geschäftsmodell
erlaubt, nach der erfolgreichen Einführung in einigen Märkten Zentral-Osteuropas 2010 auch in Westeuropa ausgerollt werden. In diesem Zusammenhang ist auch die weitere Intensivierung unserer Vertriebstätigkeit zu sehen, da wir die Beziehung zu unseren Kunden nicht nur durch besseres Service, sondern auch durch unsere hochqualitativen Produkte stärken wollen. Nachhaltigkeit wurde aufgrund der zunehmenden Bedeutung für die Zukunft von Wienerberger als strategische Säule im Unternehmen verankert. Wir verstehen dabei Nachhaltigkeit als integ rierten Bestandteil des Geschäfts und damit als wichtigen Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg von Wienerberger. Vor dem Hintergrund der Klimadiskussion liegt das Hauptziel für nachhaltiges
Forschungsschwerpunkt auf Weiterentwicklung von nachhaltigen Produkten
Bauen in der Senkung des Gesamtenergiebedarfs von Gebäuden sowie der darin verwendeten Materialien. Aufgrund der natürlichen Rohstoffe, aus denen ein Ziegel hergestellt wird, und seiner langen Lebensdauer verfügt der Ziegel über die besten Eigenschaften für nachhaltiges Bauen. Diese gilt es zu nutzen und weiter auszubauen. Und hier haben wir auch unsere Schwerpunkte in der Forschung und Entwicklung gesetzt: Einerseits arbeiten wir an Lösungen, die die Energie effizienz in der Ziegelproduktion weiter steigern und in den nächsten Jahren zunehmend den Austausch von fossilen Energieträgern durch erneuerbare Energien ermöglichen. Andererseits geht es um die Weiterentwicklung von unseren nachhaltigen Produkten. Hauptaugenmerk liegt dabei auf der laufenden Verbesserung der technischen Eigenschaften von Ziegel hinsichtlich Wärmedämmung, Stabilität und Schallschutz, wobei der Ziegel immer im Verbund mit dem Gesamtgebäude zu sehen ist. Ziel ist es, durch Produktinnovationen sowie Kosten- und Techno logieführerschaft in der Produktion unserer Vorreiterrolle am Markt gerecht zu werden, unsere Positionen weiter auszubauen und damit weiteres Wachstum zu realisieren.
Organisches Wachstumspotenzial Wienerberger hat, wenn sich die Märkte wieder erholen, großes organisches Wachstums potenzial aus derzeit nicht genutzten Kapazitäten, die entweder nicht voll ausgelastet oder einge mottet sind. Demnach sollte Wienerberger im Falle einer Markterholung aufgrund der zu einem
Derzeit ungenutzte Kapazitäten als Wachstumstreiber
großen Teil nachhaltigen Fixkosteneinsparungen deutliches Ergebniswachstum realisieren können.
Wachstum durch Weiterentwicklung und Ausbau von Märkten Unser Ziel ist es, den Verschuldungsgrad nicht über 2,5 x Nettoverschuldung / operatives EBITDA ansteigen zu lassen. Innerhalb dieses finanziellen Rahmens werden wir die Krise für selektive Expansion in unserem Kerngeschäft in Form von kleineren, wertschaffenden Übernahmen
Krise als Chance für kleinere, wertschaffende Übernahmen
nutzen. Darunter sind Projekte zu verstehen, die einen CFROI (Cash-flow Return on Investment) von mehr als 16 % im dritten Jahr, nachdem die Investition getätigt wurde, erwirtschaften können und damit dazu beitragen, unseren Ziel-CFROI auf Gruppenebene von über 11,5 % zu erreichen. Mittelfristig wollen wir unsere Marktpositionen vor allem in Bulgarien, Rumänien und am Balkan verstärken. Darüber hinaus gibt es Bestrebungen, sich stärker im Renovierungsmarkt zu positio nieren, da sich dieser im Gegensatz zum Wohnungsneubau eher antizyklisch verhält.
Fokussierung auf das Kerngeschäft Wienerberger konzentriert sich auf Produkte für Wand, Dach, Fassade und Flächenbefesti gungen. Wir stützen uns dabei vor allem auf die keramischen Produkte Ziegel und Dachziegel. In unserem Kerngeschäft sind wir der größte multinationale Anbieter mit starken Marktpositionen
39
und aktuell 227 Werksstandorten in 27 Ländern sowie weiteren fünf Exportmärkten (vgl. dazu
Umsatz 2009 nach Produkten
die Übersicht auf den Seiten 86 und 87). Unsere Strategie im Kerngeschäft zielt darauf ab, in allen Märkten, in denen wir präsent sind, Führungspositionen auf- bzw. auszubauen.
4 3
1
Hauptprodukt der Produktgruppe Wand sind Hintermauerziegel, welche weltweit das am häufigsten eingesetzte Material im Wohnungsneubau sind. Wienerberger ist mit Führungsposi tionen in allen relevanten Märkten West- und Osteuropas (mit Ausnahme der Iberischen Halb
2
insel) weltweit größter Anbieter von Hintermauerziegel. Bei einem Umsatzanteil von 34 % und einem operativen EBITDA-Anteil von 47 % sind Hintermauerziegel unser profitabelstes Produkt.
1 2 3 4
Wand 34 % Dach 25 % Fassade 30 % Flächenbefestigungen 11 %
Hauptgründe sind einerseits die Wettbewerbsvorteile von Wienerberger – kosteneffiziente Werke, eigene Produktionstechnologie, flächendeckende Werksstruktur und innovative Produkte – und andererseits der steigende Anteil unseres Geschäfts in Osteuropa. Unsere Expansion in den osteuropäischen Raum erfolgte aufgrund der veralteten Anlagentechnologie in diesen Ländern überwiegend durch Werksneubauten. Daher verfügen wir in diesen Märkten über Werke mit neuester Technologie und kosteneffizienten Anlagen. Tondachziegel werden vorwiegend zur Eindeckung von Steildächern in Europa eingesetzt.
EBITDA operativ 2009 nach Produkten
Mehr als die Hälfte der Tondachziegel findet in der Renovierung von Häusern Verwendung, woraus sich eine geringere Abhängigkeit vom zyklischeren Neubau als bei Mauerziegel ergibt.
5 4
Wesentliche Merkmale der Tondachziegelindustrie sind steigende Marktanteile und stabile Cash1
3
flows. Unsere Tondachziegelaktivitäten in Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Deutschland, Polen und der Schweiz sowie die 25 %-Beteiligung Tondach Gleinstätten in Zentral-Osteuropa produzieren Dachsysteme aus Ton, während Bramac, ein 50/50 Joint Venture mit Monier (ehemals
2
Lafarge Roofing), Betondachsteine für Zentral-Osteuropa erzeugt. Mit Tondachziegel und Beton dachsteinen erwirtschaften wir derzeit 25 % des Umsatzes und 37 % des operativen EBITDA.
1 2 3 4 5
Wand 47 % Dach 37 % Fassade 15 % Flächenbefestigungen 11 % Beteiligungen und Sonstiges -10 %
Vormauerziegel werden insbesondere in den USA, Großbritannien, Benelux und einigen anderen Regionen Nordwesteuropas sowohl im Wohnungsneubau als auch im Nicht-Wohnbau als Fassadenprodukt eingesetzt und sind mit einem Anteil von 30 % unser zweitgrößter Umsatz träger. Die im Vergleich zu Hintermauerziegel im Jahr 2009 deutlich geringere Profitabilität erklärt sich vor allem durch die rückläufige Nachfrage in den USA und Großbritannien (und die daraus resultierenden Kosten einer geringeren Auslastung unserer Werke) sowie den hohen Handelswarenanteil in dieser Produktgruppe. Dieser resultiert größtenteils aus dem Direktver triebssystem in den USA. Anders als in Europa, wo der Verkauf unserer Produkte in erster Linie über Baustoffhändler erfolgt, erzielen wir in Amerika mehr als 65 % der Umsätze über eigene Vertriebsstellen und spezialisierte Ziegelfachhändler. Über diese generieren wir durch den Verkauf verwandter Produkte auch von anderen Produzenten ein (wenn auch margenschwächeres) Zusatz geschäft, welches aktuell rund 20 % zum Umsatz der Produktgruppe Fassade beiträgt. Der vierte Kernproduktbereich sind Flächenbefestigungen. Betonsteine finden breiten Einsatz im privaten und öffentlichen Bau in Zentral-Osteuropa, während Pflasterklinker aus Ton als hochwertiges Nischenprodukt in Nord-Westeuropa verwendet werden. Dieser Produktbereich trägt jeweils 11 % zum Umsatz und zum operativen EBITDA bei. Die operative EBITDA-Marge von Betonsteinen liegt unter jener der Tonprodukte, allerdings sind auch die erforderlichen Erst investitionen wesentlich geringer als bei Ziegelwerken.
40
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Das Unternehmen Produkte
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Das Unternehmen Strategie und Geschäftsmodell Produkte
Produkte Gründen kein Fassadenmauerwerk angewendet werden konnte, wie z.B. bei Hochbauten oder zur Aufstockung von bestehenden Gebäuden und für Renovierungen. Durch die schnelle Anbrin gung ergeben sich ebenfalls deutlich verkürzte Bauzeiten und somit Kosteneinsparungen.
Wand – Hintermauerziegel Hintermauerziegel werden für tragende Außen- und Innenwände sowie für nicht tragende Zwischenwände oder Ausfachungen verwendet. Ein Mauerwerk aus Hintermauerziegel ist nach dem Einbau üblicherweise nicht mehr sichtbar, da es verputzt oder verkleidet wird. In jedem Fall
Wienerberger bietet neben dem weltweit größten Sortiment an Fassadenziegel auch ArGeTon
Wienerberger Tondachziegel werden unter der Produktmarke KORAMIC vermarktet. Es gibt sie in unterschiedlichen Formen profiliert oder flach (mit Wellen
Wienerberger Produkt– marke: POROTHERM (POROTON in Deutschland)
oder ebenflächig), Farben und Oberflächen (naturrot, glasiert, besandet oder engo biert). Aus diesen Produktmerkmalen ergibt sich das unverwechselbar schöne
®
überzeugen die bautechnischen Vorzüge und Eigenschaften solcher Wände: hohe Festigkeit, sehr
Ziegel-Fassadenplatten an. ArGeTon bietet als hinterlüftete Tonziegelfassade ideale Kombinations
gute Wärmedämmung und -speicherung, guter Schallschutz, hohe Brandbeständigkeit
Erscheinungsbild eines Dachs aus Tondachziegel. Zusätzlich umfasst die Produkt palette auch großformatige Dachziegel, die aufgrund der geringeren erforderlichen
möglichkeiten des klassischen und traditionellen Baustoffs Ton mit modernen Baumaterialien
(unbrennbar) und feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften. Kurz gesagt: Wände aus Ziegel bieten
Stückzahl je m² (verlegter Dachfläche) zu entsprechend geringeren Verlegungskosten
wie Glas, Aluminium oder Stahl. Daraus resultiert eine zeitlos moderne Fassadenoptik mit dem
ein unverwechselbar angenehmes Raumklima zum Wohlfühlen.
führen. Für jedes Ziegelmodell (jeden Ziegeltyp) bietet Wienerberger das komplette
unverwechselbaren Charakter von Keramik. Durch die konsequente Optimierung und Weiter entwicklung der Produkteigenschaften, Formate und Farben wird ArGeTon vorgegebenen Anfor
Wienerberger Hintermauerziegel werden unter der Produktmarke POROTHERM (PORO-
genen Jahr mit der Einführung von KoraTech® das Angebot um technisches Zubehör
derungen stets gerecht und kann flexibel auf individuelle Wünsche reagieren. So hat ArGeTon
TON in Deutschland) vermarktet und sind für ihre speziellen Anwendungen und deren Anfor
erweitert. Darunter sind alle technischen Zusatzprodukte zu verstehen, die neben
beispielsweise als erster Hersteller von keramischen Fassadenplatten die Prüfung auf Ballwurf
derungen optimiert. Beispiele dafür sind: extrem wärmedämmende Außenwandziegel, spezielle
dem Dachziegel zur Komplettierung einer Dacheindeckung benötigt werden.
sicherheit nach DIN 18032-3 bestanden. Damit ist die ArGeTon Fassade an Gebäuden, bei denen
Schallschutzziegel sowie Erdbebenziegel für das sichere Bauen in Erdbebengebieten. PORO
mit erhöhter mechanischer Belastung zu rechnen ist, wie etwa bei Schulen, besonders gut geeignet.
THERM Ziegeldecken leisten zusätzlich zu den Ziegelwänden einen wichtigen Beitrag für ein
Das Steildach eines Hauses ist einer Vielzahl von Witterungseinflüssen ausge
angenehmes Raumklima, denn wie Ziegelwände nehmen auch Ziegeldecken Feuchtigkeit aus der
setzt. Nur qualitativ hochwertige und perfekt aufeinander abgestimmte Bestandteile
Raumluft auf und geben diese bei Trockenheit wieder an den Raum ab. Gemeinsam mit dem
des Dachs gewährleisten dauerhaften Schutz und den Erhalt der Bausubstanz über
Flächenbefestigungen (Pflasterungsmaterial) von Wienerberger werden entweder als Pflaster
großen thermischen Speichervermögen des Baustoffs Ziegel wird ein ausgewogenes, gesundes
viele Jahre. Das KoraTech® Produktprogramm ist in Funktion, Form und Farbe
klinker aus Ton (TERCA) oder als Betonpflastersteine und -platten (SEMMELROCK) hergestellt.
Raumklima gewährleistet. Das Wienerberger Hintermauerziegelsystem wird durch Ziegelstürze
harmonisch mit unseren KORAMIC Dachziegel abgestimmt. Eine Besonderheit im
Ihren Einsatz finden diese Materialien rund ums Haus (für Zufahrten, Wege, Terrassen, Garten
und Ziegeldecken sowie Mörtel und Putz vervollständigt, sodass ein komplettes Haus vom Keller
Sortiment ist das innovative, von Wienerberger entwickelte Befestigungssystem
gestaltung) oder im öffentlichen Bereich (Wege, Plätze und Fußgängerzonen). Den gestalterischen
bis zum Dach aus Ziegelmaterial errichtet werden kann.
sturmFIX. Es handelt sich dabei um eine Klammer, die an eigens dafür vorgefertigten
Fläche Wienerberger Produktmarken: TERCA (Ton) und SEMMELROCK (Beton)
Sortiment an Flächenziegel und keramischem Zubehör. Zusätzlich wurde im vergan
Möglichkeiten sind durch das vielfältige Angebot an Formen, Farben und Oberflächenstrukturen von Pflasterklinkern und Betonsteinen für eine ästhetisch anspruchsvolle und dauerhafte bauliche
Dachziegel angebracht wird. Das System ist einfach in der Anwendung und verhindert Bei der Errichtung von Gebäuden sind neben den bautechnischen Eigenschaften vor allem
auch bei stärkstem Sturm ein Loslösen der Dachziegel. Weiters umfasst KoraTech®
die Konstruktionsgeschwindigkeit und die Kosten für die Verarbeitung wesentlich. Porotherm
seit 2009 ein komplettes Sortiment an hochwertigen Unterspannbahnen, First-
Dryfix ®, ein spezieller Mörtelkleber aus der Dose, bietet durch rascheren Baufortschritt und
und Gratrollen, Traufen- und Kehlzubehör. Wand- und Kaminanschlüsse, Dach
TERCA Pflasterklinker sorgen für das besondere, unverwechselbare Flair in Gärten sowie
damit verbunden geringere Kosten einen wesentlichen Vorteil gegenüber der konventionellen
begehungs- und Schneesicherungssysteme sowie weitere Topprodukte ergänzen das
auf Terrassen und Plätzen. Diese Klinker halten jahrzehntelang auch den schwersten Umwelt
Verlegung mit Mörtel. Durch diese einfache, äußerst schnelle und trockene Verarbeitung kann
KoraTech® Sortiment. Wienerberger bietet ihren Kunden nun eine Komplettlösung
belastungen stand. Sie sind so hart gebrannt, dass sie praktisch kein Wasser aufnehmen. Das
auch im Winter bei bis zu -5°C ohne Unterbrechung weitergemauert werden.
zur Dacheindeckung an.
Ausführung von Flächenbefestigungen kaum Grenzen gesetzt.
macht sie witterungsfest und frostsicher. Weder Umwelteinflüsse noch mechanische Beanspru und Oberflächenstrukturen. Für einen raschen Baufortschritt können Vormauerziegel
chungen können ihnen etwas anhaben. Ihre dauerhaft natürliche Schönheit entsteht ausschließ
Wienerberger trachtet danach, die Vorteile der Fertigteilbauweise mit den signifikanten
Die Wienerberger Gruppe produziert über ihre 50%-Beteiligung Bramac auch
auch zu geschoßhohen Fertigteilen verarbeitet werden. Besonders im Bereich des
lich durch Brennen des natürlichen Tons. Die Farben sind „naturecht“ und können daher nicht
Produktvorteilen von Ziegel zu kombinieren, um vorgefertigtes aber zugleich auch individuelles
Betondachsteine für die Eindeckung von Steildächern in Österreich und Südost
Nichtwohnbaus wird damit Ziegelarchitektur in einer modernen, wirtschaftlichen
ausgelaugt oder durch die Sonne gebleicht werden.
Bauen mit diesem Baustoff zu ermöglichen. Wienerberger bietet in Belgien mit PWS (Porotherm
europa. Einsatzgebiet des Betondachsteins ist vor allem der Wohnungsneubau. Mit
Wall System) ein komplettes Ziegel-Fertigteilsystem, basierend auf dem bewährten Planziegel
der Akquisition von Sandtoft haben wir uns auch am englischen Markt mit eigenen
SEMMELROCK Betonsteine bieten darüber hinaus eine breite Vielfalt an Oberflächen
system, an. Ziegelwände werden zugeschnitten auf die Wünsche des Kunden in Werkshallen
Produktionskapazitäten als Player im Bereich Betondachsteine positioniert.
Konstruktionsart einsetzbar. Eine neue Verklebetechnik von TERCA Fassadensteinen ermöglicht Wienerberger
strukturen, von modernen trendigen Designs bis hin zu historisch nachempfundenen Pflaster- und
vorgefertigt, um so eine deutliche Beschleunigung der Bauzeit und damit auch eine bessere
völlig neue ästhetische Akzente bei der Gestaltung von Fassaden. Die Steine werden
Plattensystemen. Die Anwendungsgebiete gehen über reine Flächenbefestigung hinaus und
Wirtschaftlichkeit für den Kunden zu erreichen.
nicht durch Mörtel, sondern durch eine dünne Lage Klebstoff miteinander verbunden.
umfassen auch die räumliche Gestaltung von Gartenlandschaften mit Produkten wie Böschungs
Dies schafft jede Menge neuer Perspektiven bei der Gestaltung von Fassaden, sowohl
steinen, Pflanzgefäßen und Zaunsystemen sowie auch Systemlösungen für moderne Fußgänger
bautechnische als auch kreative. Architekten loben vor allem die neuen spielerischen
zonen und historische Altstadtkerne. Innovative Entwicklungsarbeit und fortschrittliche
Tondachziegel werden vorwiegend zur Eindeckung von Steildächern eingesetzt. Sie schützen
Möglichkeiten der Fassadengestaltung.
Fertigungsmethoden sorgen für dauerhaften Nutzen. Mit Semmelrock Protect und Semmelrock
einerseits das Haus langfristig vor Witterung und sind andererseits ein wichtiges gestalterisches
Premium Protect wurde darüber hinaus ein spezieller Oberflächenschutz entwickelt. Die Steine
Element für den Architekten. Tondachziegel kommen nicht nur im Neubau, sondern (mehrheit
Corium ist als keramisches Fassadensystem sowohl für Neubauten als auch für
sind dadurch einfacher zu reinigen und können sogar noch widerstandsfähiger gegen Witterungs
lich) bei der Renovierung bestehender Gebäude zum Einsatz.
Renovierung geeignet. Die Ziegel-Fliesen werden in vertikal angebrachte Schienen
einflüsse und Verschmutzungen (u.a. Kaugummis), gemacht werden. Große Schnellrestaurant
entfällt. Wienerberger Vormauerziegel werden unter der Produktmarke TERCA
aus Stahl, die an einer tragenden Wand befestigt werden, „eingeklippt“ und verfugt.
ketten haben diesen Vorteil bereits für sich entdeckt und ihre Gastgärten und -stätten mit diesen
vermarktet und bieten wie kaum ein anderes Baumaterial eine große Vielfalt an
Daher eignet sich Corium ideal für Bauvorhaben, bei denen zuvor aus technischen
speziellen Betonsteinen ausgestattet.
Gestaltungsmöglichkeiten aus der Kombination verschiedenster Farben, Formen
43
44
Fassade – Vormauerziegel
Dach Wienerberger Produktmarke für Tondachziegel: KORAMIC
Wienerberger Produktmarke: TERCA
Vormauerziegel finden ihren Einsatz in der sichtbaren Ziegelarchitektur: Fassaden und Innenwände werden aus diesen Ziegel gebaut oder verkleidet. Die Funktion der tragenden Wand übernehmen dabei Hintermauerziegel oder andere Baustoffe wie Beton oder Kalksandstein. Eine Wand aus Vormauerziegel ist sowohl die ästhetische Visitenkarte als auch der optimale Schutz eines Hauses gegen Witte rungseinflüsse – eine Instandhaltung oder kostspielige Sanierung in späteren Jahren
41
42
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Das Unternehmen Produkte
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Das Unternehmen Strategie und Geschäftsmodell Produkte
Produkte Gründen kein Fassadenmauerwerk angewendet werden konnte, wie z.B. bei Hochbauten oder zur Aufstockung von bestehenden Gebäuden und für Renovierungen. Durch die schnelle Anbrin gung ergeben sich ebenfalls deutlich verkürzte Bauzeiten und somit Kosteneinsparungen.
Wand – Hintermauerziegel Hintermauerziegel werden für tragende Außen- und Innenwände sowie für nicht tragende Zwischenwände oder Ausfachungen verwendet. Ein Mauerwerk aus Hintermauerziegel ist nach dem Einbau üblicherweise nicht mehr sichtbar, da es verputzt oder verkleidet wird. In jedem Fall
Wienerberger bietet neben dem weltweit größten Sortiment an Fassadenziegel auch ArGeTon
Wienerberger Tondachziegel werden unter der Produktmarke KORAMIC vermarktet. Es gibt sie in unterschiedlichen Formen profiliert oder flach (mit Wellen
Wienerberger Produkt– marke: POROTHERM (POROTON in Deutschland)
oder ebenflächig), Farben und Oberflächen (naturrot, glasiert, besandet oder engo biert). Aus diesen Produktmerkmalen ergibt sich das unverwechselbar schöne
®
überzeugen die bautechnischen Vorzüge und Eigenschaften solcher Wände: hohe Festigkeit, sehr
Ziegel-Fassadenplatten an. ArGeTon bietet als hinterlüftete Tonziegelfassade ideale Kombinations
gute Wärmedämmung und -speicherung, guter Schallschutz, hohe Brandbeständigkeit
Erscheinungsbild eines Dachs aus Tondachziegel. Zusätzlich umfasst die Produkt palette auch großformatige Dachziegel, die aufgrund der geringeren erforderlichen
möglichkeiten des klassischen und traditionellen Baustoffs Ton mit modernen Baumaterialien
(unbrennbar) und feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften. Kurz gesagt: Wände aus Ziegel bieten
Stückzahl je m² (verlegter Dachfläche) zu entsprechend geringeren Verlegungskosten
wie Glas, Aluminium oder Stahl. Daraus resultiert eine zeitlos moderne Fassadenoptik mit dem
ein unverwechselbar angenehmes Raumklima zum Wohlfühlen.
führen. Für jedes Ziegelmodell (jeden Ziegeltyp) bietet Wienerberger das komplette
unverwechselbaren Charakter von Keramik. Durch die konsequente Optimierung und Weiter entwicklung der Produkteigenschaften, Formate und Farben wird ArGeTon vorgegebenen Anfor
Wienerberger Hintermauerziegel werden unter der Produktmarke POROTHERM (PORO-
genen Jahr mit der Einführung von KoraTech® das Angebot um technisches Zubehör
derungen stets gerecht und kann flexibel auf individuelle Wünsche reagieren. So hat ArGeTon
TON in Deutschland) vermarktet und sind für ihre speziellen Anwendungen und deren Anfor
erweitert. Darunter sind alle technischen Zusatzprodukte zu verstehen, die neben
beispielsweise als erster Hersteller von keramischen Fassadenplatten die Prüfung auf Ballwurf
derungen optimiert. Beispiele dafür sind: extrem wärmedämmende Außenwandziegel, spezielle
dem Dachziegel zur Komplettierung einer Dacheindeckung benötigt werden.
sicherheit nach DIN 18032-3 bestanden. Damit ist die ArGeTon Fassade an Gebäuden, bei denen
Schallschutzziegel sowie Erdbebenziegel für das sichere Bauen in Erdbebengebieten. PORO
mit erhöhter mechanischer Belastung zu rechnen ist, wie etwa bei Schulen, besonders gut geeignet.
THERM Ziegeldecken leisten zusätzlich zu den Ziegelwänden einen wichtigen Beitrag für ein
Das Steildach eines Hauses ist einer Vielzahl von Witterungseinflüssen ausge
angenehmes Raumklima, denn wie Ziegelwände nehmen auch Ziegeldecken Feuchtigkeit aus der
setzt. Nur qualitativ hochwertige und perfekt aufeinander abgestimmte Bestandteile
Raumluft auf und geben diese bei Trockenheit wieder an den Raum ab. Gemeinsam mit dem
des Dachs gewährleisten dauerhaften Schutz und den Erhalt der Bausubstanz über
Flächenbefestigungen (Pflasterungsmaterial) von Wienerberger werden entweder als Pflaster
großen thermischen Speichervermögen des Baustoffs Ziegel wird ein ausgewogenes, gesundes
viele Jahre. Das KoraTech® Produktprogramm ist in Funktion, Form und Farbe
klinker aus Ton (TERCA) oder als Betonpflastersteine und -platten (SEMMELROCK) hergestellt.
Raumklima gewährleistet. Das Wienerberger Hintermauerziegelsystem wird durch Ziegelstürze
harmonisch mit unseren KORAMIC Dachziegel abgestimmt. Eine Besonderheit im
Ihren Einsatz finden diese Materialien rund ums Haus (für Zufahrten, Wege, Terrassen, Garten
und Ziegeldecken sowie Mörtel und Putz vervollständigt, sodass ein komplettes Haus vom Keller
Sortiment ist das innovative, von Wienerberger entwickelte Befestigungssystem
gestaltung) oder im öffentlichen Bereich (Wege, Plätze und Fußgängerzonen). Den gestalterischen
bis zum Dach aus Ziegelmaterial errichtet werden kann.
sturmFIX. Es handelt sich dabei um eine Klammer, die an eigens dafür vorgefertigten
Fläche Wienerberger Produktmarken: TERCA (Ton) und SEMMELROCK (Beton)
Sortiment an Flächenziegel und keramischem Zubehör. Zusätzlich wurde im vergan
Möglichkeiten sind durch das vielfältige Angebot an Formen, Farben und Oberflächenstrukturen von Pflasterklinkern und Betonsteinen für eine ästhetisch anspruchsvolle und dauerhafte bauliche
Dachziegel angebracht wird. Das System ist einfach in der Anwendung und verhindert Bei der Errichtung von Gebäuden sind neben den bautechnischen Eigenschaften vor allem
auch bei stärkstem Sturm ein Loslösen der Dachziegel. Weiters umfasst KoraTech®
die Konstruktionsgeschwindigkeit und die Kosten für die Verarbeitung wesentlich. Porotherm
seit 2009 ein komplettes Sortiment an hochwertigen Unterspannbahnen, First-
Dryfix ®, ein spezieller Mörtelkleber aus der Dose, bietet durch rascheren Baufortschritt und
und Gratrollen, Traufen- und Kehlzubehör. Wand- und Kaminanschlüsse, Dach
TERCA Pflasterklinker sorgen für das besondere, unverwechselbare Flair in Gärten sowie
damit verbunden geringere Kosten einen wesentlichen Vorteil gegenüber der konventionellen
begehungs- und Schneesicherungssysteme sowie weitere Topprodukte ergänzen das
auf Terrassen und Plätzen. Diese Klinker halten jahrzehntelang auch den schwersten Umwelt
Verlegung mit Mörtel. Durch diese einfache, äußerst schnelle und trockene Verarbeitung kann
KoraTech® Sortiment. Wienerberger bietet ihren Kunden nun eine Komplettlösung
belastungen stand. Sie sind so hart gebrannt, dass sie praktisch kein Wasser aufnehmen. Das
auch im Winter bei bis zu -5°C ohne Unterbrechung weitergemauert werden.
zur Dacheindeckung an.
Ausführung von Flächenbefestigungen kaum Grenzen gesetzt.
macht sie witterungsfest und frostsicher. Weder Umwelteinflüsse noch mechanische Beanspru und Oberflächenstrukturen. Für einen raschen Baufortschritt können Vormauerziegel
chungen können ihnen etwas anhaben. Ihre dauerhaft natürliche Schönheit entsteht ausschließ
Wienerberger trachtet danach, die Vorteile der Fertigteilbauweise mit den signifikanten
Die Wienerberger Gruppe produziert über ihre 50%-Beteiligung Bramac auch
auch zu geschoßhohen Fertigteilen verarbeitet werden. Besonders im Bereich des
lich durch Brennen des natürlichen Tons. Die Farben sind „naturecht“ und können daher nicht
Produktvorteilen von Ziegel zu kombinieren, um vorgefertigtes aber zugleich auch individuelles
Betondachsteine für die Eindeckung von Steildächern in Österreich und Südost
Nichtwohnbaus wird damit Ziegelarchitektur in einer modernen, wirtschaftlichen
ausgelaugt oder durch die Sonne gebleicht werden.
Bauen mit diesem Baustoff zu ermöglichen. Wienerberger bietet in Belgien mit PWS (Porotherm
europa. Einsatzgebiet des Betondachsteins ist vor allem der Wohnungsneubau. Mit
Wall System) ein komplettes Ziegel-Fertigteilsystem, basierend auf dem bewährten Planziegel
der Akquisition von Sandtoft haben wir uns auch am englischen Markt mit eigenen
SEMMELROCK Betonsteine bieten darüber hinaus eine breite Vielfalt an Oberflächen
system, an. Ziegelwände werden zugeschnitten auf die Wünsche des Kunden in Werkshallen
Produktionskapazitäten als Player im Bereich Betondachsteine positioniert.
Konstruktionsart einsetzbar. Eine neue Verklebetechnik von TERCA Fassadensteinen ermöglicht Wienerberger
strukturen, von modernen trendigen Designs bis hin zu historisch nachempfundenen Pflaster- und
vorgefertigt, um so eine deutliche Beschleunigung der Bauzeit und damit auch eine bessere
völlig neue ästhetische Akzente bei der Gestaltung von Fassaden. Die Steine werden
Plattensystemen. Die Anwendungsgebiete gehen über reine Flächenbefestigung hinaus und
Wirtschaftlichkeit für den Kunden zu erreichen.
nicht durch Mörtel, sondern durch eine dünne Lage Klebstoff miteinander verbunden.
umfassen auch die räumliche Gestaltung von Gartenlandschaften mit Produkten wie Böschungs
Dies schafft jede Menge neuer Perspektiven bei der Gestaltung von Fassaden, sowohl
steinen, Pflanzgefäßen und Zaunsystemen sowie auch Systemlösungen für moderne Fußgänger
bautechnische als auch kreative. Architekten loben vor allem die neuen spielerischen
zonen und historische Altstadtkerne. Innovative Entwicklungsarbeit und fortschrittliche
Tondachziegel werden vorwiegend zur Eindeckung von Steildächern eingesetzt. Sie schützen
Möglichkeiten der Fassadengestaltung.
Fertigungsmethoden sorgen für dauerhaften Nutzen. Mit Semmelrock Protect und Semmelrock
einerseits das Haus langfristig vor Witterung und sind andererseits ein wichtiges gestalterisches
Premium Protect wurde darüber hinaus ein spezieller Oberflächenschutz entwickelt. Die Steine
Element für den Architekten. Tondachziegel kommen nicht nur im Neubau, sondern (mehrheit
Corium ist als keramisches Fassadensystem sowohl für Neubauten als auch für
sind dadurch einfacher zu reinigen und können sogar noch widerstandsfähiger gegen Witterungs
lich) bei der Renovierung bestehender Gebäude zum Einsatz.
Renovierung geeignet. Die Ziegel-Fliesen werden in vertikal angebrachte Schienen
einflüsse und Verschmutzungen (u.a. Kaugummis), gemacht werden. Große Schnellrestaurant
entfällt. Wienerberger Vormauerziegel werden unter der Produktmarke TERCA
aus Stahl, die an einer tragenden Wand befestigt werden, „eingeklippt“ und verfugt.
ketten haben diesen Vorteil bereits für sich entdeckt und ihre Gastgärten und -stätten mit diesen
vermarktet und bieten wie kaum ein anderes Baumaterial eine große Vielfalt an
Daher eignet sich Corium ideal für Bauvorhaben, bei denen zuvor aus technischen
speziellen Betonsteinen ausgestattet.
Gestaltungsmöglichkeiten aus der Kombination verschiedenster Farben, Formen
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Fassade – Vormauerziegel
Dach Wienerberger Produktmarke für Tondachziegel: KORAMIC
Wienerberger Produktmarke: TERCA
Vormauerziegel finden ihren Einsatz in der sichtbaren Ziegelarchitektur: Fassaden und Innenwände werden aus diesen Ziegel gebaut oder verkleidet. Die Funktion der tragenden Wand übernehmen dabei Hintermauerziegel oder andere Baustoffe wie Beton oder Kalksandstein. Eine Wand aus Vormauerziegel ist sowohl die ästhetische Visitenkarte als auch der optimale Schutz eines Hauses gegen Witte rungseinflüsse – eine Instandhaltung oder kostspielige Sanierung in späteren Jahren
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Produkte Fassade – Vormauerziegel Das ständig wachsende Sortiment an Fassadenziegel in allen erdenklichen Farben und Formen – gruppenweit sind es über 1.000 Modelle – haben wir ergänzt um Fassadensysteme, die an Gebäuden an vertikalen Schienen angebracht werden und sich daher besonders für hochgeschoßige Häuser und moderne Architektur eignen.
Dach Steildächer werden traditionell mit Tondachziegel und Betondachsteinen eingedeckt. Das Wienerberger Dachsortiment umfasst über 100 Modelle unserer KORAMIC-Tondachziegel sowie die BRAMAC Betondachsteine (50 %-Beteiligung) mit einer breiten Farbpalette.
Fläche
Wand – Hintermauerziegel Die verschiedenen Dimensionen, Lochgeometrien und keramischen Eigen schaften unserer High-Tech-Ziegel werden von ihrer Funktion bestimmt: hoch wärmedämmende Außenwandziegel, Schallschutzziegel, Erdbeben ziegel, Ausfachungsziegel, Verfüllziegel etc. Diese unterscheiden sich deutlich voneinander, um bestmögliche Resultate in der Gebäudestatik, Bauphysik und hinsichtlich Wärmedämmung zu erreichen.
Pflasterklinker und Betonsteine zeichnen sich durch hohe Belastbarkeit und dauerhafte Ästhetik aus und spielen bei der Gestaltung von Gärten, Landschaften sowie urbanen Räumen eine wesentliche Rolle. Mit neuen Farben und ungewöhnlichen Formaten lassen sich gezielt optische Akzente setzen.
Produkte Fassade – Vormauerziegel Das ständig wachsende Sortiment an Fassadenziegel in allen erdenklichen Farben und Formen – gruppenweit sind es über 1.000 Modelle – haben wir ergänzt um Fassadensysteme, die an Gebäuden an vertikalen Schienen angebracht werden und sich daher besonders für hochgeschoßige Häuser und moderne Architektur eignen.
Dach Steildächer werden traditionell mit Tondachziegel und Betondachsteinen eingedeckt. Das Wienerberger Dachsortiment umfasst über 100 Modelle unserer KORAMIC-Tondachziegel sowie die BRAMAC Betondachsteine (50 %-Beteiligung) mit einer breiten Farbpalette.
Fläche
Wand – Hintermauerziegel Die verschiedenen Dimensionen, Lochgeometrien und keramischen Eigen schaften unserer High-Tech-Ziegel werden von ihrer Funktion bestimmt: hoch wärmedämmende Außenwandziegel, Schallschutzziegel, Erdbeben ziegel, Ausfachungsziegel, Verfüllziegel etc. Diese unterscheiden sich deutlich voneinander, um bestmögliche Resultate in der Gebäudestatik, Bauphysik und hinsichtlich Wärmedämmung zu erreichen.
Pflasterklinker und Betonsteine zeichnen sich durch hohe Belastbarkeit und dauerhafte Ästhetik aus und spielen bei der Gestaltung von Gärten, Landschaften sowie urbanen Räumen eine wesentliche Rolle. Mit neuen Farben und ungewöhnlichen Formaten lassen sich gezielt optische Akzente setzen.
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Das Unternehmen Produkte
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Das Unternehmen Strategie und Geschäftsmodell Produkte
Produkte Gründen kein Fassadenmauerwerk angewendet werden konnte, wie z.B. bei Hochbauten oder zur Aufstockung von bestehenden Gebäuden und für Renovierungen. Durch die schnelle Anbrin gung ergeben sich ebenfalls deutlich verkürzte Bauzeiten und somit Kosteneinsparungen.
Wand – Hintermauerziegel Hintermauerziegel werden für tragende Außen- und Innenwände sowie für nicht tragende Zwischenwände oder Ausfachungen verwendet. Ein Mauerwerk aus Hintermauerziegel ist nach dem Einbau üblicherweise nicht mehr sichtbar, da es verputzt oder verkleidet wird. In jedem Fall
Wienerberger bietet neben dem weltweit größten Sortiment an Fassadenziegel auch ArGeTon
Wienerberger Tondachziegel werden unter der Produktmarke KORAMIC vermarktet. Es gibt sie in unterschiedlichen Formen profiliert oder flach (mit Wellen
Wienerberger Produkt– marke: POROTHERM (POROTON in Deutschland)
oder ebenflächig), Farben und Oberflächen (naturrot, glasiert, besandet oder engo biert). Aus diesen Produktmerkmalen ergibt sich das unverwechselbar schöne
®
überzeugen die bautechnischen Vorzüge und Eigenschaften solcher Wände: hohe Festigkeit, sehr
Ziegel-Fassadenplatten an. ArGeTon bietet als hinterlüftete Tonziegelfassade ideale Kombinations
gute Wärmedämmung und -speicherung, guter Schallschutz, hohe Brandbeständigkeit
Erscheinungsbild eines Dachs aus Tondachziegel. Zusätzlich umfasst die Produkt palette auch großformatige Dachziegel, die aufgrund der geringeren erforderlichen
möglichkeiten des klassischen und traditionellen Baustoffs Ton mit modernen Baumaterialien
(unbrennbar) und feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften. Kurz gesagt: Wände aus Ziegel bieten
Stückzahl je m² (verlegter Dachfläche) zu entsprechend geringeren Verlegungskosten
wie Glas, Aluminium oder Stahl. Daraus resultiert eine zeitlos moderne Fassadenoptik mit dem
ein unverwechselbar angenehmes Raumklima zum Wohlfühlen.
führen. Für jedes Ziegelmodell (jeden Ziegeltyp) bietet Wienerberger das komplette
unverwechselbaren Charakter von Keramik. Durch die konsequente Optimierung und Weiter entwicklung der Produkteigenschaften, Formate und Farben wird ArGeTon vorgegebenen Anfor
Wienerberger Hintermauerziegel werden unter der Produktmarke POROTHERM (PORO-
genen Jahr mit der Einführung von KoraTech® das Angebot um technisches Zubehör
derungen stets gerecht und kann flexibel auf individuelle Wünsche reagieren. So hat ArGeTon
TON in Deutschland) vermarktet und sind für ihre speziellen Anwendungen und deren Anfor
erweitert. Darunter sind alle technischen Zusatzprodukte zu verstehen, die neben
beispielsweise als erster Hersteller von keramischen Fassadenplatten die Prüfung auf Ballwurf
derungen optimiert. Beispiele dafür sind: extrem wärmedämmende Außenwandziegel, spezielle
dem Dachziegel zur Komplettierung einer Dacheindeckung benötigt werden.
sicherheit nach DIN 18032-3 bestanden. Damit ist die ArGeTon Fassade an Gebäuden, bei denen
Schallschutzziegel sowie Erdbebenziegel für das sichere Bauen in Erdbebengebieten. PORO
mit erhöhter mechanischer Belastung zu rechnen ist, wie etwa bei Schulen, besonders gut geeignet.
THERM Ziegeldecken leisten zusätzlich zu den Ziegelwänden einen wichtigen Beitrag für ein
Das Steildach eines Hauses ist einer Vielzahl von Witterungseinflüssen ausge
angenehmes Raumklima, denn wie Ziegelwände nehmen auch Ziegeldecken Feuchtigkeit aus der
setzt. Nur qualitativ hochwertige und perfekt aufeinander abgestimmte Bestandteile
Raumluft auf und geben diese bei Trockenheit wieder an den Raum ab. Gemeinsam mit dem
des Dachs gewährleisten dauerhaften Schutz und den Erhalt der Bausubstanz über
Flächenbefestigungen (Pflasterungsmaterial) von Wienerberger werden entweder als Pflaster
großen thermischen Speichervermögen des Baustoffs Ziegel wird ein ausgewogenes, gesundes
viele Jahre. Das KoraTech® Produktprogramm ist in Funktion, Form und Farbe
klinker aus Ton (TERCA) oder als Betonpflastersteine und -platten (SEMMELROCK) hergestellt.
Raumklima gewährleistet. Das Wienerberger Hintermauerziegelsystem wird durch Ziegelstürze
harmonisch mit unseren KORAMIC Dachziegel abgestimmt. Eine Besonderheit im
Ihren Einsatz finden diese Materialien rund ums Haus (für Zufahrten, Wege, Terrassen, Garten
und Ziegeldecken sowie Mörtel und Putz vervollständigt, sodass ein komplettes Haus vom Keller
Sortiment ist das innovative, von Wienerberger entwickelte Befestigungssystem
gestaltung) oder im öffentlichen Bereich (Wege, Plätze und Fußgängerzonen). Den gestalterischen
bis zum Dach aus Ziegelmaterial errichtet werden kann.
sturmFIX. Es handelt sich dabei um eine Klammer, die an eigens dafür vorgefertigten
Fläche Wienerberger Produktmarken: TERCA (Ton) und SEMMELROCK (Beton)
Sortiment an Flächenziegel und keramischem Zubehör. Zusätzlich wurde im vergan
Möglichkeiten sind durch das vielfältige Angebot an Formen, Farben und Oberflächenstrukturen von Pflasterklinkern und Betonsteinen für eine ästhetisch anspruchsvolle und dauerhafte bauliche
Dachziegel angebracht wird. Das System ist einfach in der Anwendung und verhindert Bei der Errichtung von Gebäuden sind neben den bautechnischen Eigenschaften vor allem
auch bei stärkstem Sturm ein Loslösen der Dachziegel. Weiters umfasst KoraTech®
die Konstruktionsgeschwindigkeit und die Kosten für die Verarbeitung wesentlich. Porotherm
seit 2009 ein komplettes Sortiment an hochwertigen Unterspannbahnen, First-
Dryfix ®, ein spezieller Mörtelkleber aus der Dose, bietet durch rascheren Baufortschritt und
und Gratrollen, Traufen- und Kehlzubehör. Wand- und Kaminanschlüsse, Dach
TERCA Pflasterklinker sorgen für das besondere, unverwechselbare Flair in Gärten sowie
damit verbunden geringere Kosten einen wesentlichen Vorteil gegenüber der konventionellen
begehungs- und Schneesicherungssysteme sowie weitere Topprodukte ergänzen das
auf Terrassen und Plätzen. Diese Klinker halten jahrzehntelang auch den schwersten Umwelt
Verlegung mit Mörtel. Durch diese einfache, äußerst schnelle und trockene Verarbeitung kann
KoraTech® Sortiment. Wienerberger bietet ihren Kunden nun eine Komplettlösung
belastungen stand. Sie sind so hart gebrannt, dass sie praktisch kein Wasser aufnehmen. Das
auch im Winter bei bis zu -5°C ohne Unterbrechung weitergemauert werden.
zur Dacheindeckung an.
Ausführung von Flächenbefestigungen kaum Grenzen gesetzt.
macht sie witterungsfest und frostsicher. Weder Umwelteinflüsse noch mechanische Beanspru und Oberflächenstrukturen. Für einen raschen Baufortschritt können Vormauerziegel
chungen können ihnen etwas anhaben. Ihre dauerhaft natürliche Schönheit entsteht ausschließ
Wienerberger trachtet danach, die Vorteile der Fertigteilbauweise mit den signifikanten
Die Wienerberger Gruppe produziert über ihre 50%-Beteiligung Bramac auch
auch zu geschoßhohen Fertigteilen verarbeitet werden. Besonders im Bereich des
lich durch Brennen des natürlichen Tons. Die Farben sind „naturecht“ und können daher nicht
Produktvorteilen von Ziegel zu kombinieren, um vorgefertigtes aber zugleich auch individuelles
Betondachsteine für die Eindeckung von Steildächern in Österreich und Südost
Nichtwohnbaus wird damit Ziegelarchitektur in einer modernen, wirtschaftlichen
ausgelaugt oder durch die Sonne gebleicht werden.
Bauen mit diesem Baustoff zu ermöglichen. Wienerberger bietet in Belgien mit PWS (Porotherm
europa. Einsatzgebiet des Betondachsteins ist vor allem der Wohnungsneubau. Mit
Wall System) ein komplettes Ziegel-Fertigteilsystem, basierend auf dem bewährten Planziegel
der Akquisition von Sandtoft haben wir uns auch am englischen Markt mit eigenen
SEMMELROCK Betonsteine bieten darüber hinaus eine breite Vielfalt an Oberflächen
system, an. Ziegelwände werden zugeschnitten auf die Wünsche des Kunden in Werkshallen
Produktionskapazitäten als Player im Bereich Betondachsteine positioniert.
Konstruktionsart einsetzbar. Eine neue Verklebetechnik von TERCA Fassadensteinen ermöglicht Wienerberger
strukturen, von modernen trendigen Designs bis hin zu historisch nachempfundenen Pflaster- und
vorgefertigt, um so eine deutliche Beschleunigung der Bauzeit und damit auch eine bessere
völlig neue ästhetische Akzente bei der Gestaltung von Fassaden. Die Steine werden
Plattensystemen. Die Anwendungsgebiete gehen über reine Flächenbefestigung hinaus und
Wirtschaftlichkeit für den Kunden zu erreichen.
nicht durch Mörtel, sondern durch eine dünne Lage Klebstoff miteinander verbunden.
umfassen auch die räumliche Gestaltung von Gartenlandschaften mit Produkten wie Böschungs
Dies schafft jede Menge neuer Perspektiven bei der Gestaltung von Fassaden, sowohl
steinen, Pflanzgefäßen und Zaunsystemen sowie auch Systemlösungen für moderne Fußgänger
bautechnische als auch kreative. Architekten loben vor allem die neuen spielerischen
zonen und historische Altstadtkerne. Innovative Entwicklungsarbeit und fortschrittliche
Tondachziegel werden vorwiegend zur Eindeckung von Steildächern eingesetzt. Sie schützen
Möglichkeiten der Fassadengestaltung.
Fertigungsmethoden sorgen für dauerhaften Nutzen. Mit Semmelrock Protect und Semmelrock
einerseits das Haus langfristig vor Witterung und sind andererseits ein wichtiges gestalterisches
Premium Protect wurde darüber hinaus ein spezieller Oberflächenschutz entwickelt. Die Steine
Element für den Architekten. Tondachziegel kommen nicht nur im Neubau, sondern (mehrheit
Corium ist als keramisches Fassadensystem sowohl für Neubauten als auch für
sind dadurch einfacher zu reinigen und können sogar noch widerstandsfähiger gegen Witterungs
lich) bei der Renovierung bestehender Gebäude zum Einsatz.
Renovierung geeignet. Die Ziegel-Fliesen werden in vertikal angebrachte Schienen
einflüsse und Verschmutzungen (u.a. Kaugummis), gemacht werden. Große Schnellrestaurant
entfällt. Wienerberger Vormauerziegel werden unter der Produktmarke TERCA
aus Stahl, die an einer tragenden Wand befestigt werden, „eingeklippt“ und verfugt.
ketten haben diesen Vorteil bereits für sich entdeckt und ihre Gastgärten und -stätten mit diesen
vermarktet und bieten wie kaum ein anderes Baumaterial eine große Vielfalt an
Daher eignet sich Corium ideal für Bauvorhaben, bei denen zuvor aus technischen
speziellen Betonsteinen ausgestattet.
Gestaltungsmöglichkeiten aus der Kombination verschiedenster Farben, Formen
43
44
Fassade – Vormauerziegel
Dach Wienerberger Produktmarke für Tondachziegel: KORAMIC
Wienerberger Produktmarke: TERCA
Vormauerziegel finden ihren Einsatz in der sichtbaren Ziegelarchitektur: Fassaden und Innenwände werden aus diesen Ziegel gebaut oder verkleidet. Die Funktion der tragenden Wand übernehmen dabei Hintermauerziegel oder andere Baustoffe wie Beton oder Kalksandstein. Eine Wand aus Vormauerziegel ist sowohl die ästhetische Visitenkarte als auch der optimale Schutz eines Hauses gegen Witte rungseinflüsse – eine Instandhaltung oder kostspielige Sanierung in späteren Jahren
41
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Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Das Unternehmen Produkte
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Das Unternehmen Strategie und Geschäftsmodell Produkte
Produkte Gründen kein Fassadenmauerwerk angewendet werden konnte, wie z.B. bei Hochbauten oder zur Aufstockung von bestehenden Gebäuden und für Renovierungen. Durch die schnelle Anbrin gung ergeben sich ebenfalls deutlich verkürzte Bauzeiten und somit Kosteneinsparungen.
Wand – Hintermauerziegel Hintermauerziegel werden für tragende Außen- und Innenwände sowie für nicht tragende Zwischenwände oder Ausfachungen verwendet. Ein Mauerwerk aus Hintermauerziegel ist nach dem Einbau üblicherweise nicht mehr sichtbar, da es verputzt oder verkleidet wird. In jedem Fall
Wienerberger bietet neben dem weltweit größten Sortiment an Fassadenziegel auch ArGeTon
Wienerberger Tondachziegel werden unter der Produktmarke KORAMIC vermarktet. Es gibt sie in unterschiedlichen Formen profiliert oder flach (mit Wellen
Wienerberger Produkt– marke: POROTHERM (POROTON in Deutschland)
oder ebenflächig), Farben und Oberflächen (naturrot, glasiert, besandet oder engo biert). Aus diesen Produktmerkmalen ergibt sich das unverwechselbar schöne
®
überzeugen die bautechnischen Vorzüge und Eigenschaften solcher Wände: hohe Festigkeit, sehr
Ziegel-Fassadenplatten an. ArGeTon bietet als hinterlüftete Tonziegelfassade ideale Kombinations
gute Wärmedämmung und -speicherung, guter Schallschutz, hohe Brandbeständigkeit
Erscheinungsbild eines Dachs aus Tondachziegel. Zusätzlich umfasst die Produkt palette auch großformatige Dachziegel, die aufgrund der geringeren erforderlichen
möglichkeiten des klassischen und traditionellen Baustoffs Ton mit modernen Baumaterialien
(unbrennbar) und feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften. Kurz gesagt: Wände aus Ziegel bieten
Stückzahl je m² (verlegter Dachfläche) zu entsprechend geringeren Verlegungskosten
wie Glas, Aluminium oder Stahl. Daraus resultiert eine zeitlos moderne Fassadenoptik mit dem
ein unverwechselbar angenehmes Raumklima zum Wohlfühlen.
führen. Für jedes Ziegelmodell (jeden Ziegeltyp) bietet Wienerberger das komplette
unverwechselbaren Charakter von Keramik. Durch die konsequente Optimierung und Weiter entwicklung der Produkteigenschaften, Formate und Farben wird ArGeTon vorgegebenen Anfor
Wienerberger Hintermauerziegel werden unter der Produktmarke POROTHERM (PORO-
genen Jahr mit der Einführung von KoraTech® das Angebot um technisches Zubehör
derungen stets gerecht und kann flexibel auf individuelle Wünsche reagieren. So hat ArGeTon
TON in Deutschland) vermarktet und sind für ihre speziellen Anwendungen und deren Anfor
erweitert. Darunter sind alle technischen Zusatzprodukte zu verstehen, die neben
beispielsweise als erster Hersteller von keramischen Fassadenplatten die Prüfung auf Ballwurf
derungen optimiert. Beispiele dafür sind: extrem wärmedämmende Außenwandziegel, spezielle
dem Dachziegel zur Komplettierung einer Dacheindeckung benötigt werden.
sicherheit nach DIN 18032-3 bestanden. Damit ist die ArGeTon Fassade an Gebäuden, bei denen
Schallschutzziegel sowie Erdbebenziegel für das sichere Bauen in Erdbebengebieten. PORO
mit erhöhter mechanischer Belastung zu rechnen ist, wie etwa bei Schulen, besonders gut geeignet.
THERM Ziegeldecken leisten zusätzlich zu den Ziegelwänden einen wichtigen Beitrag für ein
Das Steildach eines Hauses ist einer Vielzahl von Witterungseinflüssen ausge
angenehmes Raumklima, denn wie Ziegelwände nehmen auch Ziegeldecken Feuchtigkeit aus der
setzt. Nur qualitativ hochwertige und perfekt aufeinander abgestimmte Bestandteile
Raumluft auf und geben diese bei Trockenheit wieder an den Raum ab. Gemeinsam mit dem
des Dachs gewährleisten dauerhaften Schutz und den Erhalt der Bausubstanz über
Flächenbefestigungen (Pflasterungsmaterial) von Wienerberger werden entweder als Pflaster
großen thermischen Speichervermögen des Baustoffs Ziegel wird ein ausgewogenes, gesundes
viele Jahre. Das KoraTech® Produktprogramm ist in Funktion, Form und Farbe
klinker aus Ton (TERCA) oder als Betonpflastersteine und -platten (SEMMELROCK) hergestellt.
Raumklima gewährleistet. Das Wienerberger Hintermauerziegelsystem wird durch Ziegelstürze
harmonisch mit unseren KORAMIC Dachziegel abgestimmt. Eine Besonderheit im
Ihren Einsatz finden diese Materialien rund ums Haus (für Zufahrten, Wege, Terrassen, Garten
und Ziegeldecken sowie Mörtel und Putz vervollständigt, sodass ein komplettes Haus vom Keller
Sortiment ist das innovative, von Wienerberger entwickelte Befestigungssystem
gestaltung) oder im öffentlichen Bereich (Wege, Plätze und Fußgängerzonen). Den gestalterischen
bis zum Dach aus Ziegelmaterial errichtet werden kann.
sturmFIX. Es handelt sich dabei um eine Klammer, die an eigens dafür vorgefertigten
Fläche Wienerberger Produktmarken: TERCA (Ton) und SEMMELROCK (Beton)
Sortiment an Flächenziegel und keramischem Zubehör. Zusätzlich wurde im vergan
Möglichkeiten sind durch das vielfältige Angebot an Formen, Farben und Oberflächenstrukturen von Pflasterklinkern und Betonsteinen für eine ästhetisch anspruchsvolle und dauerhafte bauliche
Dachziegel angebracht wird. Das System ist einfach in der Anwendung und verhindert Bei der Errichtung von Gebäuden sind neben den bautechnischen Eigenschaften vor allem
auch bei stärkstem Sturm ein Loslösen der Dachziegel. Weiters umfasst KoraTech®
die Konstruktionsgeschwindigkeit und die Kosten für die Verarbeitung wesentlich. Porotherm
seit 2009 ein komplettes Sortiment an hochwertigen Unterspannbahnen, First-
Dryfix ®, ein spezieller Mörtelkleber aus der Dose, bietet durch rascheren Baufortschritt und
und Gratrollen, Traufen- und Kehlzubehör. Wand- und Kaminanschlüsse, Dach
TERCA Pflasterklinker sorgen für das besondere, unverwechselbare Flair in Gärten sowie
damit verbunden geringere Kosten einen wesentlichen Vorteil gegenüber der konventionellen
begehungs- und Schneesicherungssysteme sowie weitere Topprodukte ergänzen das
auf Terrassen und Plätzen. Diese Klinker halten jahrzehntelang auch den schwersten Umwelt
Verlegung mit Mörtel. Durch diese einfache, äußerst schnelle und trockene Verarbeitung kann
KoraTech® Sortiment. Wienerberger bietet ihren Kunden nun eine Komplettlösung
belastungen stand. Sie sind so hart gebrannt, dass sie praktisch kein Wasser aufnehmen. Das
auch im Winter bei bis zu -5°C ohne Unterbrechung weitergemauert werden.
zur Dacheindeckung an.
Ausführung von Flächenbefestigungen kaum Grenzen gesetzt.
macht sie witterungsfest und frostsicher. Weder Umwelteinflüsse noch mechanische Beanspru und Oberflächenstrukturen. Für einen raschen Baufortschritt können Vormauerziegel
chungen können ihnen etwas anhaben. Ihre dauerhaft natürliche Schönheit entsteht ausschließ
Wienerberger trachtet danach, die Vorteile der Fertigteilbauweise mit den signifikanten
Die Wienerberger Gruppe produziert über ihre 50%-Beteiligung Bramac auch
auch zu geschoßhohen Fertigteilen verarbeitet werden. Besonders im Bereich des
lich durch Brennen des natürlichen Tons. Die Farben sind „naturecht“ und können daher nicht
Produktvorteilen von Ziegel zu kombinieren, um vorgefertigtes aber zugleich auch individuelles
Betondachsteine für die Eindeckung von Steildächern in Österreich und Südost
Nichtwohnbaus wird damit Ziegelarchitektur in einer modernen, wirtschaftlichen
ausgelaugt oder durch die Sonne gebleicht werden.
Bauen mit diesem Baustoff zu ermöglichen. Wienerberger bietet in Belgien mit PWS (Porotherm
europa. Einsatzgebiet des Betondachsteins ist vor allem der Wohnungsneubau. Mit
Wall System) ein komplettes Ziegel-Fertigteilsystem, basierend auf dem bewährten Planziegel
der Akquisition von Sandtoft haben wir uns auch am englischen Markt mit eigenen
SEMMELROCK Betonsteine bieten darüber hinaus eine breite Vielfalt an Oberflächen
system, an. Ziegelwände werden zugeschnitten auf die Wünsche des Kunden in Werkshallen
Produktionskapazitäten als Player im Bereich Betondachsteine positioniert.
Konstruktionsart einsetzbar. Eine neue Verklebetechnik von TERCA Fassadensteinen ermöglicht Wienerberger
strukturen, von modernen trendigen Designs bis hin zu historisch nachempfundenen Pflaster- und
vorgefertigt, um so eine deutliche Beschleunigung der Bauzeit und damit auch eine bessere
völlig neue ästhetische Akzente bei der Gestaltung von Fassaden. Die Steine werden
Plattensystemen. Die Anwendungsgebiete gehen über reine Flächenbefestigung hinaus und
Wirtschaftlichkeit für den Kunden zu erreichen.
nicht durch Mörtel, sondern durch eine dünne Lage Klebstoff miteinander verbunden.
umfassen auch die räumliche Gestaltung von Gartenlandschaften mit Produkten wie Böschungs
Dies schafft jede Menge neuer Perspektiven bei der Gestaltung von Fassaden, sowohl
steinen, Pflanzgefäßen und Zaunsystemen sowie auch Systemlösungen für moderne Fußgänger
bautechnische als auch kreative. Architekten loben vor allem die neuen spielerischen
zonen und historische Altstadtkerne. Innovative Entwicklungsarbeit und fortschrittliche
Tondachziegel werden vorwiegend zur Eindeckung von Steildächern eingesetzt. Sie schützen
Möglichkeiten der Fassadengestaltung.
Fertigungsmethoden sorgen für dauerhaften Nutzen. Mit Semmelrock Protect und Semmelrock
einerseits das Haus langfristig vor Witterung und sind andererseits ein wichtiges gestalterisches
Premium Protect wurde darüber hinaus ein spezieller Oberflächenschutz entwickelt. Die Steine
Element für den Architekten. Tondachziegel kommen nicht nur im Neubau, sondern (mehrheit
Corium ist als keramisches Fassadensystem sowohl für Neubauten als auch für
sind dadurch einfacher zu reinigen und können sogar noch widerstandsfähiger gegen Witterungs
lich) bei der Renovierung bestehender Gebäude zum Einsatz.
Renovierung geeignet. Die Ziegel-Fliesen werden in vertikal angebrachte Schienen
einflüsse und Verschmutzungen (u.a. Kaugummis), gemacht werden. Große Schnellrestaurant
entfällt. Wienerberger Vormauerziegel werden unter der Produktmarke TERCA
aus Stahl, die an einer tragenden Wand befestigt werden, „eingeklippt“ und verfugt.
ketten haben diesen Vorteil bereits für sich entdeckt und ihre Gastgärten und -stätten mit diesen
vermarktet und bieten wie kaum ein anderes Baumaterial eine große Vielfalt an
Daher eignet sich Corium ideal für Bauvorhaben, bei denen zuvor aus technischen
speziellen Betonsteinen ausgestattet.
Gestaltungsmöglichkeiten aus der Kombination verschiedenster Farben, Formen
43
44
Fassade – Vormauerziegel
Dach Wienerberger Produktmarke für Tondachziegel: KORAMIC
Wienerberger Produktmarke: TERCA
Vormauerziegel finden ihren Einsatz in der sichtbaren Ziegelarchitektur: Fassaden und Innenwände werden aus diesen Ziegel gebaut oder verkleidet. Die Funktion der tragenden Wand übernehmen dabei Hintermauerziegel oder andere Baustoffe wie Beton oder Kalksandstein. Eine Wand aus Vormauerziegel ist sowohl die ästhetische Visitenkarte als auch der optimale Schutz eines Hauses gegen Witte rungseinflüsse – eine Instandhaltung oder kostspielige Sanierung in späteren Jahren
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Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Das Unternehmen Produkte Einkauf
Einkauf Die Präsenz in 27 Ländern und eine dezentrale Struktur der Wienerberger Gruppe stellen hohe Anforderungen an unseren strategischen Einkauf. Ziel ist es, in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Einheiten Synergien zu identifizieren und diese durch koordiniertes Vorgehen auf den Beschaffungsmärkten zu realisieren. Die Effizienz und Bandbreite unserer Einkaufsleistungen
Strategische Einkaufsabteilung hilft bei der Realisierung von Synergien in der Gruppe
werden dabei laufend verbessert und erweitert. Unser wichtigster Rohstoff ist Ton. Die Versorgung mit Ton ist für weitere 15 bis 20 Jahre gesichert. Rund zwei Drittel der benötigten Tonreserven stehen im Eigentum der Gruppe,
Tonversorgung ist langfristig gesichert
während der Rest durch langfristige Abbauverträge garantiert ist. Eine primäre Herausforderung für den Einkauf ist die Einschätzung der Entwicklung der Energiepreise. Aufgrund der zunehmenden Bedeutung des Bereichs ist der strategische Einkauf
Strategischer Einkauf von Energie zentralisiert
von Energie zentralisiert. Entscheidungen über die Fixierung von Menge und Preisen werden in enger Abstimmung mit den Ländergesellschaften unter Einbeziehung des konzerninternen Risiko Energiekosten
konzernweiten Energiestrategie und stärkt Synergien. Durch regional variierende Absicherungs
in % vom Umsatz
ausgesetzt. Wir haben daher für die nicht regulierten Energiemärkte unsere Hedging-Strategie
14,3
15,4
mechanismen oder Preisformeln sind die lokalen Energiemärkte unterschiedlichen Dynamiken wie folgt vorgegeben: eine Absicherung der Energiekosten von 75 % für die nächsten 6 Monate,
6 % 5 %
50 % für die nächsten 12 Monate und 25 % für die nächsten 24 Monate. Die Absicherung erfolgt auf Basis einer roulierenden Planung, und Preise für Teilmengen werden in Abhängigkeit der
5 % 5 % 22 %
24 %
16 14,3
managements zentral getroffen. Dieser Ablauf ermöglicht eine effizientere Umsetzung einer
4 % 4 % 24 %
14 12 10
Marktentwicklung bis zu drei Jahre im Voraus fixiert. Wir haben 2009 in jenen Ländern, in denen die Energiemärkte nicht reguliert sind, eine Absicherung der Energiekosten vollzogen, sofern
8
diese möglich und aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll ist. Ziel ist es dabei, eine bessere Planbarkeit der Kosten zu erreichen und Preisausschläge abzufedern. 65 %
68 %
6 68 % 4
Die durchschnittlichen Marktpreise für Gas lagen 2009 unter den Vergleichswerten des 2
Vorjahrs. Da Wienerberger einen Großteil der für 2009 benötigten Mengen bereits Ende 2008 abgesichert hatte, konnte man nur teilweise von niedrigen Energiepreisen profitieren und hatte insgesamt einen leichten preisbedingten Anstieg der Energiekosten zu verzeichnen. Insgesamt
0 2007
2008
2009
gingen die Energiekosten der Gruppe im Jahr 2009 aufgrund der deutlich niedrigeren Produk-
Erdgas
tionsleistung um 31 % bzw. 115,2 Mio. € auf 259,3 Mio. € zurück. Damit sank auch der Anteil
Strom
der Energiekosten am Umsatz von 15,4 % im Jahr zuvor auf 14,3 %. Die Gesamtkosten verteilen
Erdöl
sich zu 68 % auf Erdgas, 24 % auf Strom, 4 % auf Erdöl sowie 4 % auf Kohle und Sonstiges.
Kohle und Sonstiges
Bei Erdgas war der Bedarf am 31. Dezember 2009 für die nächsten 12 Monate zu 49 % durch Fixpreisverträge abgesichert. Bei Strom wurden im Jahr 2009 für 2010 58 % abgesichert. Für 2010 erwarten wir aufgrund der bereits erfolgten teilweisen Absicherung der Mengen einen
Leichter preisbedingter Rückgang der Energie kosten für 2010 erwartet
leichten preisbedingten Rückgang der Energiekosten (unter der Annahme, dass die Produktions leistung auf dem Niveau von 2009 bleibt).
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Einfluss- und Erfolgsfaktoren des Ziegelgeschäfts
Wohnungsneubau und Renovierung Der Wohnungsneubau in den lokalen Märkten übt einen wesentlichen Einfluss auf die Nachfrage nach Ziegel aus. Wichtige Treiber des Wohnungs neubaus sind die demografische Entwicklung, die Kreditvergabepolitik von Banken und das Konsumentenvertrauen in den einzelnen Ländern. Weiteres Einsatzgebiet für Ziegel ist auch der Nicht-Wohnbau, zu dem gewerbliche und öffentliche Gebäude zählen. Die Nachfrage nach Tondachziegel stützt sich dagegen zu rund 55 % auf die Renovierung und zu 45 % auf den Neubau.
Fokus auf das Kerngeschäft und Generierung hoher Cash-flows Das Wienerberger Kerngeschäft – Produkte für Wand, Fassade, Dach und Flächenbefestigung – ist kapitalintensiv. Nach einem hohen Erstinvestment fließen grundsätzlich nur rund 60 % (2009 weniger als 40 %) der Abschreibungen in Erhaltungs-, Rationalisierungs- und Umweltschutzmaßnahmen. Daraus resultieren beträchtliche Free Cash-flows, die für Schuldentilgung, Dividendenzahlung und Wachstumsprojekte zur Verfügung stehen werden. In Zeiten der wirtschaftlichen Unsicherheit verwenden wir diese vor allem zur Absicherung der Liquidität und zur Erhaltung der gesunden Kapitalstruktur.
Lokale Präsenz und dezentrale Organisation Soll ein regionaler Markt flächendeckend mit Ziegel bedient werden, benötigt man ein Netzwerk von Produktionsstätten sowie eine Organisation, die dezentrale Verant wortung und lokales Wissen groß schreibt. Der maximale wirtschaftlich sinnvolle Verlieferungsradius für Hintermauerziegel liegt bei 250 km, jener von Vormauerziegel bei 500 km und jener von Tondachziegel bei 800 km. Regionale kulturelle Wünsche und Baustandards beeinflussen die Marktbearbeitung und die Produktentwicklung. Wienerberger stützt sich auf ein Netzwerk von Werksanlagen in 27 Ländern.
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Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Das Unternehmen Einfluss- und Erfolgsfaktoren des Ziegelgeschäfts
Produkte und Produktentwicklung Wienerberger hat sich mit jahrzehntelanger erfolgreicher Forschungs- und Entwicklungsarbeit als innovativstes Unternehmen der Ziegelindustrie etabliert. Dazu stehen wir in engem Kontakt mit Architekten, Baufirmen und Endkunden, um aktiv Anregungen und Verbesserungsmöglichkeiten für unsere Produkte einzuholen. Bei Hintermauerziegel arbeiten wir laufend an der Optimierung der technischen Eigenschaften wie Wärmespeicherung, Schalldämmung und effizi enter Verlegung sowie an der Verbesserung der Stand- und Tragfähigkeit der Ziegel, die gerade in erdbebengefährdeten Gebieten eine wichtige Rolle spielt. Bei Vormauer- und Tondachziegel sowie Flächenbefestigungen konzentrieren wir uns darauf, architektonische Trends frühzeitig zu erkennen. Dazu stimmen wir unsere Produktpaletten auf die lokalen Bedürfnisse und Geschmäcker ab und ergänzen laufend unser Sortiment. Im Bereich Dachziegel haben wir uns mit der Erweiterung unseres Produktangebots um nicht-keramisches Zubehör als Systemanbieter positioniert.
Starke Marktpositionen und Kundenbeziehungen Unser Ziel ist es, in jenen Märkten, in denen wir tätig sind, starke Marktpositionen und Kundenbeziehungen aufzubauen und diese kontinuierlich zu verbessern. Das erreichen wir durch überzeugende Produkt- und Servicequalität sowie nachhaltiges und verantwortungs volles Handeln all unserer Mitarbeiter.
Kosten- und Kapazitätsmanagement Laufende Kostenoptimierung in allen Bereichen des Unternehmens, wie Produktion (vor allem im Hinblick auf den Energieeinsatz), Verwaltung und Vertrieb, ist Teil der Wienerberger Kultur. Aufgrund unseres dichten Werksnetzes in allen Märkten und Produktbereichen können wir unsere Kapazitäten aktiv managen und rasch an die Marktgegebenheiten bzw. die Nachfragesituation anpassen. Damit erreichen wir auch in Krisenzeiten vernünftige Auslastungsraten, die zu einer verbesserten (Fix-)Kostenstruktur führen.
Know-how und Synergien Die Wettbewerbsvorteile der Wienerberger Gruppe basieren auf dem lokalen Marktverständnis unserer Mitarbeiter in den operativen Gesellschaften sowie der Nutzung gruppenweiter Synergien durch Know-howAustausch im Hinblick auf Technologie, Marketing, Produktentwicklung und Beschaffung.
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Die Ziegelproduktion
Rohstoffbewirtschaftung Im ersten Schritt bewerten erfahrene Geologen die Qualität des Rohmaterials. Dann wird der abgebaute Ton in Schichten auf Halden aufgebracht und für rund ein Jahr im Freien gelagert, um die optimale Konsistenz zu gewährleisten. Danach wird der Ton abgebaut und zur Weiterverarbeitung mit Förderbändern oder LKWs in das nahe gelegene Werk transportiert. Wienerberger arbeitet intensiv an der Rekultivierung genutzter Tonlagerstätten. Ehemalige Gruben werden der lokalen Flora und Fauna als Lebensraum zurück gegeben, eröffnen der Bevölkerung ein neues, natürliches Erholungsgebiet oder werden zur Nachnutzung für die Land- oder Forstwirtschaft rekultiviert.
Aufbereitung In der zweiten Stufe wird der Ton den Lagerhalden entnommen und in Beschicker befördert. Anschließend wird der Ton durch Mühlen (Kollergang) und Walzen (Walzwerk) aufbereitet. Es werden Wasser, Sand und bei Hintermauerziegel Porosierungsmittel wie z.B. Sägemehl hinzugefügt und zur richtigen Konsistenz vermengt. Mittels Förderbänder wird der Ton in ein Tonlager (Sumpfhaus) transportiert und von dort weiter über Siebrundmischer der Ziegelpresse zugeführt. Die technische Entwicklung ermöglicht uns heute die Verwendung von qualitativ weniger hochwertigem Ton, der früher als Abraum nicht nutzbar war. Der Einsatz biogener, sich erneuernder Materialien wie Sonnen- blumenschalen oder Stroh und die Verwendung von Sekundärrohstoffen wie Papierfasern verbessert die Umweltverträglichkeit und spart Kosten.
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Formgebung In diesem Schritt erfolgt die Formgebung des Ziegels. Der aufbereitete Ton wird von Extrudern durch Mundstücke gepresst und anschließend in einzelne Ziegel geschnitten oder alternativ über automatische Handform-Pressen mechanisch in Formen geschlagen. Die feuchten Formlinge werden auf Paletten gestapelt und zum Trockner transportiert. Tondachziegel werden entweder extrudiert oder in Formen zu Pressfalzziegel gepresst. Unser eigener Mundstücksbau ermöglicht uns, selbst sehr spezielle Mundstücksformen zu ent wickeln. Diese sind die Basis für innovative Produkte mit neuartigen Formen und Loch geometrien sowie optimierten Eigenschaften.
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Das Unternehmen Ziegelproduktion
Trocknen Der Trocknungsprozess durch Entzug der Feuchtigkeit des plastischen Tons dient zur Vorbereitung auf das Brennen der Ziegel. Je nach Produktart und Produktionstechno logie beträgt die Trockenzeit zwischen 4 und 45 Stunden. Der Feuchtanteil fällt dabei auf unter 2 %. Nach der Trocknung werden die Ziegel von einer Setzmaschine auf den Tunnelofenwagen gestapelt und automatisch in den Brennofen gefahren. Neue, effizientere Trocknungs- und Lüftungs technologien erlauben eine deutliche Ver kürzung der Trocknungsdauer. Das reduziert den Energieverbrauch, erhöht die Produkt qualität und ermöglicht die Entwicklung neuer Produkte.
Verpackung Die fertig gebrannten Ziegel werden automatisch auf Paletten geladen, mit Bändern und Folie verpackt und so gebrandet bzw. transportsicher gemacht. Der Einsatz dünnerer Folien aus recyceltem PE und eine Ver besserung des Palettenkreislaufs reduzieren Verpackungsmaterial.
Brennen Das Brennen der Ziegel bei einer Temperatur von 900 bis 1.200°C in den Tunnelöfen ist der finale Herstellungsprozess und dauert zwischen 6 und 36 Stunden. Die Ziegel werden durch das Brennen nachhaltig gefestigt. Faserstoffe und Sägespäne (Porosierungsmittel), die dem Hintermauerziegel zugefügt wurden, verbrennen und erzeugen winzige Löcher zur Verbesserung der Wärmedämmung. Vormauer- und Tondachziegel werden teilweise mit einer keramischen Oberflächenbeschichtung (Engobe oder Glasur) versehen, die eingebrannt wird und besonders schöne Oberflächen schafft. Einmal durchs Feuer gegangen sind Ziegel für immer unbrennbar und brandsicher. Eigenentwickelte Ofen- und Brennertechnologien sowie Luftumwälzungs systeme haben zu einer Reduktion der notwendigen Brenndauer um bis zu zwei Drittel geführt. Daraus resultieren enorme Vorteile: eine Halbierung des Primärenergieeinsatzes innerhalb der letzten zehn Jahre, Emissionsreduktion von bis zu 90 % durch Rauchgasreinigungsanlagen, optimierte Produkt qualität sowie eine substanzielle Kapazitätssteigerung.
Verlieferung Wienerberger verfügt über ein Netzwerk dezentraler Standorte. Die Werke liegen nahe am Rohstoff und in möglichst geringer Distanz zum lokalen Absatzmarkt. Die daraus folgende Verkürzung der Transportwege führt zu einer raschen Lieferung sowie geringerer Umweltbelastung.
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Forschung und Entwicklung F&E zählt zu den Schwerpunkten unserer strategischen Planung
Forschung und Entwicklung (F&E) zählt zu den Schwerpunkten der strategischen Planung von Wienerberger und hat einen zentralen Stellenwert im Unternehmen. Aufgabenschwerpunkte für F&E sind die stetige Weiterentwicklung und Verbesserung von Produkten sowie die Opti mierung von Produktionsprozessen. Ziel von Wienerberger ist es, durch Produktinnovationen sowie Kosten- und Technologieführerschaft Marktpositionen zu sichern und weiter auszubauen. Hauptaugenmerk liegt dabei auf der laufenden Verbesserung der technischen Eigenschaften der Ziegel hinsichtlich Wärmedämmung, Stabilität und Schallschutz, der Entwicklung von System lösungen für Dach und Wand sowie der Steigerung der Energieeffizienz in der Produktion. Mit der Verankerung von Nachhaltigkeit als strategischem Schwerpunkt wird sich auch die zukünftige Forschungs- und Entwicklungsarbeit verstärkt diesem Thema widmen. F&E wird zentral gesteuert, aber großteils dezentral umgesetzt. Unser rund 60 Mitarbeiter umfassendes Engineering- und Produktmanagement-Team arbeitet gemeinsam mit den lokalen Technikabteilungen an innova tiven Lösungen für unsere Produkte, Systeme und Technologien.
Produktentwicklungen und Innovationen Kontinuierliche Verbesserung der wärmedämmenden Eigenschaften von Ziegel
Der Ziegel ist mit seiner 5.000 Jahre alten Geschichte nicht nur historisch der erfolgreichste Baustoff, sondern auch im 21. Jahrhundert eines der am häufigsten verwendeten Baumaterialien weltweit. Dank der laufenden Weiterentwicklung ist er heute ein moderner, technologisch und ästhetisch vielseitiger Baustoff. Aufgrund der natürlichen Rohstoffe, aus denen er hergestellt wird, und seiner langen Lebensdauer verfügt er über die besten Eigenschaften für nachhaltiges Bauen. Da vor dem Hintergrund der Klimadiskussion das Hauptziel für nachhaltiges Bauen die Senkung des Energiebedarfs von Gebäuden ist, liegt der Schwerpunkt in der Produktforschung von Wienerberger auf der kontinuierlichen Verbesserung der wärmedämmenden Eigenschaften von Ziegel.
Topprodukt: hochwärmedämmende Verfüllziegel, mit denen Passivhäuser ohne zusätzliche Isolierung gebaut werden können
Derzeit führendes Produkt bei wärmedämmenden Ziegel ist der Porotherm 50 T.i Plan, ein 50 cm dicker Ziegel, dessen Ziegelhohlräume mit Perlit, einem mineralischen Granulat aus geblähtem Vulkanstein, gefüllt sind. Dieser Ziegel erzielt einen besonders guten Wärmedämmwert von 0,14 W/m2K und eignet sich daher optimal als Baustoff für Niedrigenergie- und Passivhäuser ohne Zusatzdämmung. Allerdings stellt nicht nur die Verringerung des Heizwärmebedarfs einen wichtigen Optimierungsbereich dar, auch die Kühlung von Räumen bei sommerlicher Hitze und die Reduktion der damit verbundenen Kühlkosten sind ein wichtiges F&E-Gebiet bei Wienerberger. Der Baustoff Ziegel weist im Vergleich mit leichten Konstruktionen gerade in diesem Aspekt Vorteile auf und hilft Kühlenergie zu sparen.
Besonders tragfähiger Ziegel für Erdbebengebiete und mehrgeschoßigen Wohnbau
Umfangreiche Forschungsaktivitäten haben zu Entwicklungen wie dem Spezialprodukt Poro therm SBZ.i Plan geführt. Dieser Planziegel eignet sich für stark belastete tragende Wände, z.B. im mehrgeschossigen Wohnbau und in Erdbebengebieten. Er gereicht höchsten Anforderungen hinsichtlich Druck-, Zug- und Schubfestigkeit durch die zusätzliche Einlage von vertikaler und horizontaler Bewehrung in Verbindung mit vertikalen und horizontalen Verstrebungen.
Porotherm Dryfix® ermöglicht rascheren Baufortschritt bei geringeren Kosten
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Bei der Errichtung von Gebäuden sind neben bautechnischen Eigenschaften vor allem die Errichtungsgeschwindigkeit und die Kosten für die Verarbeitung wesentlich. Porotherm Dryfix®, ein spezieller Mörtelkleber aus der Dose, bietet durch rascheren Baufortschritt und damit gerin geren Kosten einen wesentlichen Vorteil gegenüber der konventionellen Verlegung mit Mörtel.
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Das Unternehmen Forschung und Entwicklung
Zusätzlich ist eine Verarbeitung auch bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt möglich. Wienerberger trachtet danach, die Vorteile der Fertigteilbauweise mit den signifikanten Produkt vorteilen von Ziegel zu kombinieren, um vorgefertigtes Bauen mit diesem Baustoff zu ermögli chen. Durch den Einsatz von Ziegelfertigteilen werden witterungsunabhängig Ziegelwände in Werkshallen vorgefertigt, um so eine deutliche Beschleunigung der Bauzeit zu erreichen. In etlichen Märkten wurde diese Innovation bereits erfolgreich eingeführt. Ziel im Bereich Dach war es, sich als Systemanbieter am Markt zu positionieren. Dieses Ziel haben wir 2008 durch die Erweiterung unserer Produktpalette um nicht-keramisches Zubehör, welches wir unter der Marke KoraTech® vertreiben, erreicht. Das KoraTech® Sortiment umfasst
Positionierung als Systemanbieter im Bereich Dach
ein breites Angebot an Zubehörteilen rund um das Steildach und ist mit unseren Koramic Dach ziegel in Funktion, Form und Farbe bestens abgestimmt. Eine Innovation aus dem KoraTech® Programm, welche aus unserem Haus stammt, stellen sturmFIX-Haken dar. Aufgrund der klimatischen Veränderungen wurde auf dem Gebiet der Sturmsicherung ein innovatives Befestigungssystem (Befestigungshaken + spezielle Dachziegel) entwickelt, welches auch bei stärkstem Sturm ein Loslösen der Dachziegel verhindert. Dieses
Sturmsichere Dächer mit dem einzigartigen Wienerberger sturmFIX-System
Sturmsicherungssystem ist einzigartig gegenüber herkömmlichen am Markt befindlichen Systemen und wird auch von unseren Partnern, den Dachdeckerbetrieben, als zukunftsweisend erachtet. Es wurde bereits erfolgreich in Deutschland eingeführt und soll nun in Westeuropa weiter ausge rollt werden. Unsere fossilen Energiereserven sind nicht unendlich, Sonnenlicht ist hingegen unerschöpflich und kostenlos. Wienerberger hat ein integriertes Photovoltaiksystem mit durchgängiger kerami scher Dachfläche entwickelt, welches auf Steildächern eine optimale Nutzung dieser Energiequelle
KoraSun: integrierte Photovoltaikpaneele für das Dach
ermöglicht. Im ersten Schritt gelang es, Photovoltaikpaneele in ein Flachziegelmodell zu integ rieren, nun wird dieses ästhetisch ansprechende System auf weitere Modelle ausgedehnt. Sehr erfolgreich vertreiben wir großflächige keramische Fassadenplatten unter dem Marken namen ArGeTon. Dieses Produkt wird mittels spezieller Befestigungssysteme als hinterlüftete Fassade eingesetzt und ermöglicht aufgrund seiner Eigenschaften eine leichte und Gewicht sparende Bauweise, die sich auch bestens für Hochhäuser eignet. Bei der Bau Messe München
Prototyp für Fassadenplatten mit integriertem Photovoltaiksystem entwickelt
2009 hat Wienerberger den ArGeTon Prototyp mit Photovoltaiksystem vorgestellt. Mit dieser Entwicklung setzt Wienerberger einen weiteren Schritt in Richtung energiebewusstes Bauen.
e4: das energieeffiziente Haus der Zukunft Wienerberger bietet gemeinsam mit Partnern aus der Baustoffindustrie sowie Bauträgern eine Gesamtlösung für energieeffizientes Bauen an: das
e4
Haus. Moderne Ziegelprodukte als
Wandbaustoffe sowie der Einsatz alternativer Energieträger garantieren niedrige Betriebskosten, geringsten Primärenergieverbrauch und damit minimale Treibhausgasemissionen sowie höchste
e 4 garantiert optimale Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit und Wohnqualität
Lebensqualität zu leistbaren Kosten. Dieses e 4 Hauskonzept stellt ein Optimum an Energie effizienz, Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Wohnqualität dar. Damit zeigt Wienerberger, dass sie ihre Verantwortung als nachhaltiger Baustoffhersteller wahrnimmt, und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
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Corporate Responsibility Mit natürlichen Produkten dauerhafte Werte schaffen
Wienerberger versteht die Wirtschaft als integrierten Teil der Gesellschaft, deren Aufgabe es ist, dem Menschen zu dienen und Nutzen zu stiften. Wienerberger nimmt ihre Rolle als verantwortungsbewusstes Mitglied der Gesellschaft sehr ernst und orientiert ihr Handeln an ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten. Unsere Absicht ist es, mit natürlichen Produkten dauerhafte Werte zu schaffen. Mit der Unterzeichnung einer Sozialcharta verpflichtete sich Wienerberger bereits im Jahr 2001 zur Einhaltung der Empfehlungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Genf und zu sozialem Fortschritt. Als logische Konsequenz folgte 2003 das Bekenntnis zum UN Global Compact – einer 1999 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufenen Initiative zur Förderung von ethischem Unternehmensverhalten (Good Corporate Citizenship). Mittlerweile umfasst der UN Global Compact zehn Leitprinzipien aus den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsstandards, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. Unternehmen, die dieser Initiative beitreten, verpflichten sich freiwillig zur Beachtung der Grundsätze, die auf der Website des UN Global Compact unter www.unglobalcompact.org einzusehen sind.
Nachhaltigkeit wurde im Wienerberger Leitbild verankert
Eine intensive Auseinandersetzung des Wienerberger Managements mit Unterstützung externer Berater zum Thema Nachhaltigkeit im Jahr 2004 zeigte, dass Nachhaltigkeit bei Wienerberger keine Modeerscheinung ist und wir unser Handeln schon seit Jahrzehnten sowohl an ökonomischen als auch ökologischen und sozialen Kriterien orientieren. Unsere Vision „Werte schaffen. Für eine nachhaltige Zukunft“ definiert Nachhaltigkeit als oberstes Ziel. Nun hat sich das Wienerberger Management für eine weitere Stufe zur strategischen Ausrichtung im Sinne der Nachhaltigkeit entschieden. Die Publikation des ersten Wienerberger Nachhaltigkeitsberichts ist Teil dieser Entscheidung.
Publikation des ersten Nachhaltigkeitsberichts
Dieser erste Nachhaltigkeitsbericht stellt unser Bekenntnis zur nachhaltigen Entwicklung auf eine verbindliche Ebene. Er basiert auf dem Standard der internationalen Global Reporting Initiative und ist als Auftakt eines kontinuierlichen Prozesses zu verstehen. Alle Management ebenen und Mitarbeiter bekennen sich vollumfassend dazu, die erforderlichen Maßnahmen zur stetigen Weiterentwicklung im Bereich Nachhaltigkeit gemeinsam umzusetzen. In unserem ersten Nachhaltigkeitsbericht informieren wir über den aktuellen Stand sowie zukünftige Maßnahmen in den Bereichen nachhaltige Produkte, Umweltschutz in der Produktion sowie Mitarbeiter und Gesellschaft. Zur Definition der Nachhaltigkeitsstrategie, der Schlüsselindikatoren und der ange strebten Ziele wurde ein Sustainable Development Steering Committee (SDSC) gegründet, das sich einmal im Quartal trifft. In diesem Komitee sind folgende Unternehmensbereiche vertreten: Vorstand, operatives Management, Marketing, internationale Produkttechnik, Engineering, Corporate Controlling, General Secretary, Forschung & Entwicklung, Human Resources, Investor Relations und European Affairs & Nachhaltige Entwicklung.
Gelebter Umweltschutz Alle Ländergesell schaften arbeiten an der Verbesserung des Umweltschutzes
„Building Value. Im Einklang mit Mensch und Natur.“ heißt eine unserer Leitlinien. Dass es sich dabei nicht um ein Lippenbekenntnis handelt, beweist die Vielzahl an Aktivitäten. Wienerberger „nutzt“ als Ziegelproduzent die Natur in einer Art von Symbiose: Wir entnehmen umweltschonend Ton und produzieren möglichst umweltgerecht keramische Produkte – natür liche Erzeugnisse mit langer Lebensdauer, die problemlos recycelt werden können. Quer durch
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Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Das Unternehmen Corporate Responsibility
alle Ländergesellschaften von Wienerberger wird kontinuierlich an einer Verbesserung der Umweltschutzmaßnahmen und einer Optimierung des Energieeinsatzes gearbeitet. Wienerberger bekennt sich zur Einhaltung von Umweltgesetzen, zum Klimaschutz, zu Ener gieeinsparungen, zur Rekultivierung von Tonabbaustätten, zur Abfallwiederverwertung, zum Erfahrungsaustausch mit anderen Unternehmen, zu humanitärer Hilfe, zu lokalem Engagement
Mit konkreten Aktivitäten setzen wir Zeichen und kooperieren mit NGOs
in Gemeinden, zur Bewahrung des kulturellen Erbes und zu Transparenz. Für unsere Produktions stätten sind wir um bestes Einvernehmen mit Behörden, Interessenvertretern und Anrainern bemüht. Der Fokus liegt auf gegenseitigem Verstehen und voneinander Lernen, wobei der offene Dialog mit NGOs für uns besonders wertvoll ist. Eine besondere Kooperation verbindet uns seit vielen Jahren mit dem World Wide Fund for Nature (WWF). Damals wurde eine grundsätzliche Vereinbarung über mögliche gemeinsame Projekte unterzeichnet. In diesem Rahmen unterstützt Wienerberger Aktivitäten des WWF von internationaler Bedeutung in Österreich. Im Gegenzug berät der WWF Wienerberger bei der Realisierung von Umweltschutzprojekten in Zusammenhang mit der Rekultivierung von ehemaligen Tonabbaustätten.
Gesellschaftliche Verantwortung Unter dem Motto „Im Mittelpunkt der Mensch“ sind soziale Aspekte im Arbeitsumfeld und soziales Engagement für bedürftige Menschen wesentliche Eckpfeiler unserer gesellschaftlichen Verantwortung. Durch Ausbildungsmaßnahmen, Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, frei willige Sozialleistungen und Initiierung gemeinsamer Aktivitäten ist Wienerberger ständig bemüht,
Projekte für ein soziales Arbeitsumfeld abges timmt auf die lokalen Bedürfnisse der Mita rbeiter
ihren Mitarbeitern ein attraktives und soziales Arbeitsumfeld zur Verfügung zu stellen. Um den Bedürfnissen gerecht zu werden, sucht Wienerberger mittels Fragebögen und Feedback-Schleifen aktiv den Dialog mit den Mitarbeitern. In der Folge werden länderspezifisch Maßnahmen gesetzt, die auf die lokalen Bedürfnisse der Mitarbeiter abgestimmt sind. Beispielsweise wurden in Öster reich die Arbeitszeiten stärker flexibilisiert, um den Mitarbeitern mehr Selbstverantwortung zu übertragen, und in der Ukraine alle Mitarbeiter von Wienerberger freiwillig krankenversichert, um ihnen mehr Sicherheit zu geben. „Wienerberger erzeugt Ziegel, aber die Häuser werden für Menschen gebaut.“ Mit diesem Bewusstsein ausgestattet, ist es unser Ziel, Menschen, die aufgrund von Lebensumständen und Schicksalsschlägen benachteiligt sind, mit unseren Produkten und finanzieller Zuwendung zu unterstützen. Unser größtes Anliegen ist es dabei, den Schwächsten der Gesellschaft, den Kindern,
Unterstützung von Hilfsorganisationen mit besonderem Fokus auf Kinderhilfswerke
Hilfestellungen anzubieten. Dabei arbeiten wir mit anerkannten Organisationen zusammen, denen wir Ziegel zum Bau von Ausbildungsstätten und Gebäuden kostenlos zur Verfügung stellen und deren Aktivitäten wir auch finanziell unterstützen. Mit SOS-Kinderdorf verbindet uns eine jahrelange Partnerschaft, die wir in den letzten Jahren durch eine Reihe von Projekten auf verschiedenen Kontinenten laufend intensiviert haben. Mit der Etablierung der SOS-Nachhaltig keits Foundation – ein zweckgewidmetes Sondervermögen, das professionell veranlagt wurde, um kontinuierlichen Vermögenszuwachs zu generieren – haben wir ein Instrument gefunden, um nachhaltige Unterstützung für Bedürftige sicherzustellen. In nahezu allen Ländern, in denen Wienerberger tätig ist, werden laufend soziale Projekte unterstützt und gefördert. Auf den folgenden zwei Seiten haben wir einige unserer Nachhaltig keitsprojekte ausgewählt, die im letzten Jahr umgesetzt wurden.
Auswahl einiger Nachhaltigkeitsprojekte auf den nächsten Seiten 53
Corporate Responsibility Projekte 2009
Ehemalige Tongrube als Naherholungsgebiet und Kreuzkröten-Biotop Deutschland Wienerberger hat im Jahr 2009 die ausgediente Tongrube
Brendlorenzen beim Werksstandort Bad Neustadt rekultiviert. Durch diese Rekultivierung entstand ein idyllisches Naherholungsgebiet, welches mit seinem 200 m2 großen Teich an eine Wohnsiedlung angrenzt. Weiters wurde in unmittelbarer Nähe zum Wasser ein Kreuzkröten-Biotop ange legt. Kreuzkröten zählen in Deutschland zu den am strengsten geschützten und gefährdeten Arten.
Ziegel für Denkmalstätte Großbritannien In Piccadilly (Staffordshire), im Herzen Englands,
wurde eine Denkmalstätte für verstorbene Minenarbeiter errichtet. Wienerberger stellte hierfür sämtliche Ziegel, die zur Errichtung benötigt wurden, zur Verfügung. Sowohl eine nachgebildete Minenarbeiterlampe als auch individuell gestaltete Ziegel mit Namengravur dienen dem Andenken an verstorbene Arbeiter.
Spenden für Wohnungsbau in Bulgarien Bulgarien Im vergangenen Jahr unterstützte Wienerberger
mit umfangreichen Ziegellieferungen den Aufbau von Wohnbauten für bedürftige Roma-Familien in Kyustendil, Bulgarien. Zusätzlich konnte auch ein Ärztezentrum errichtet werden, welches Tausenden von Roma Zugang zu ärztlicher Versorgung ermöglicht.
Unterstützung von Schulen und Kindereinrichtungen Ungarn Seit dem Jahr 2000 unterstützt Wienerberger im Rahmen einer
Initiative den Bau und die Renovierung von Schulen und Kindergärten in mehreren ungarischen Städten. Ganz nach dem Motto „Wienerberger erzeugt Ziegel, aber die Häuser werden für Menschen gebaut“, wurden im Jahr 2009 Klassenräume renoviert, Kindergärten mit sanitären Anlagen ausgestattet und veraltete Dachkonstruktionen erneuert.
54
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Das Unternehmen Corporate Responsibility Projekte 2009
Schutz der französischen Spinatpflanze „Rumex scutatus“ Frankreich Im Rahmen von archäologischen
Forschungen wurde die geschützte französische Spinatpflanze (Rumex scutatus) in einem Steinbruch von Wienerberger in Hulluch, im Norden Frankreichs, nachgewiesen. Wienerberger hat sich bereit erklärt, den Tonabbau zu verlegen, 100.000 m3 des Steinbruchs nicht abzubauen und leistet somit einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt in dieser Region.
Unterstützung von karitativen Organisationen Frankreich | Niger Ein zentrales Anliegen von Wienerberger
ist es die Schwächsten der Gesellschaft, die Kinder, zu unter stützen. Wienerberger Frankreich fördert bereits seit zwei Jahren die Ausbildung in Dakoussa im Niger. Gemeinsam mit dem Verein „Aide et Action“ versucht man über Einzel maßnahmen hinaus auf die Probleme der Kinder aufmerksam zu machen und breitere Unterstützung zu finden.
Recycling alter Ziegel als Alternative für Ton Belgien Um die Verwendung von Ton im Produktionsprozess zu reduzieren,
wurde im Wienerberger-Werk Rumst (Belgien) ein Projekt gestartet, in dem alte Ziegel zur Produktion von neuen Ziegelblöcken verwendet werden. Die recycelten Teile werden von einem Recycling-Werk in Bergen op Zoom (Niederlande), welches von Wienerberger unterstützt wird, importiert. Da dieses Projekt zu einer deutlichen Reduzierung von frischen Rohstoffen im Produktionsprozess geführt hat, sollen die recycelten Teile in Zukunft auch in anderen Werken in Belgien und den Niederlanden eingesetzt werden. Im März 2009 erhielt Wienerberger für dieses Projekt von der flämischen Regierung eine Auszeichnung.
55
Mitarbeiter Die seit 2008 andauernde Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in
Mitarbeiter nach Bereichen
den USA und in Europa machte es bei Wienerberger erforderlich, das Restrukturierungsprogramm
5 4
auch im Jahr 2009 fortzusetzen, um die Kapazitäten den Marktgegebenheiten anzupassen. Die 1
Folge daraus waren Werksschließungen und Einmottungen und damit verbunden auch ein entspre chender Personalabbau. In den USA und in Europa verloren insgesamt 2.053 Menschen ihren Arbeitsplatz. Insgesamt waren am 31.12.2009 mit 11.646 Mitarbeitern um rund 17 % weniger Arbeitskräfte bei Wienerberger beschäftigt als am Stichtag des Vorjahrs (Vorjahr: 14.071).
3 2 1 2 3 4 5
Zentral-Osteuropa 41 % Zentral-Westeuropa 17 % Nord-Westeuropa 32 % Nordamerika 8 % Beteiligungen und Sonstiges 2 %
Dennoch sanken der Umsatz je Mitarbeiter um 11 % auf rund 143.300 € und das operative EBITDA je Mitarbeiter um 43 % deutlich auf etwa 16.500 € gegenüber 2008. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sehen wir die gezielte Förderung des Human kapitals als Schlüsselfaktor des Unternehmenserfolgs. Entsprechend unserer dezentralen Struktur sind „Human Resources“ Aufgabe der lokalen Gesellschaften, die Personalpolitik für Führungs kräfte wird jedoch zentral koordiniert. Darüber hinaus konzentrieren wir uns verstärkt auf gruppenweite Vernetzung sowie internationalen Wissenstransfer, die Unterstützung zukünftiger Verantwortungsträger und die Vorbereitung von Talenten auf Managementaufgaben.
Verantwortung Wienerberger ist sich der Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern bewusst und nimmt
Entwicklung der Produktivität
diese sehr ernst. Daher haben wir versucht, den im Rahmen des Restrukturierungsprogramms
in TEUR
143,3
160,4
167,5
200
160
120
2007
Deutschland zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit ein umfangreicher Sozialplan erstellt. Dieser stellt darauf ab, Mitarbeitern den Wechsel zu erleichtern und sie bei der Arbeitssuche zu unterstützen. Weiters haben wir auch in Abstimmung mit Gewerkschaften in Europa nach krea tiven Lösungen gesucht, die Härtefälle mildern sollen. Um auch quantifizierbare Daten zu wichtigen, die Arbeitskräfte und das Arbeitsumfeld
2008
16,5
betreffenden Themen zur Verfügung zu haben, werden Kennzahlen zum Personalstand, zur 29,0
37,3
80
freigesetzten Mitarbeitern bestmögliche Unterstützung zu geben. So wurde beispielsweise in
2009
Umsatz/Mitarbeiter EBITDA operativ/ Mitarbeiter
40
Arbeitsplatzsicherheit sowie zur Ausbildung erfasst. Die Ergebnisse der bisher durchgeführten Erhebung waren sehr aufschlussreich und durchwegs positiv. Die relativ hohe Verweildauer
0
von durchschnittlich 12,4 Jahren zeigt, dass es Wienerberger gelingt, eine ihrer wichtigsten Ressourcen – ihre Mitarbeiter – an das Unternehmen zu binden.
Unternehmergeist Zur Motivation und Identifikation mit den Unternehmenszielen erhält das Wienerberger Management einen Bezug, der sich aus fixen und variablen Bestandteilen zusammensetzt. In Übereinstimmung mit den kommunizierten strategischen Unternehmenszielen orientierte sich im Jahr 2009 der variable Teil der Entlohnung des Vorstands an Kosteneinsparungszielen und der Verringerung der Nettoverschuldung sowie des Working Capital. Die variable Entlohnung des Managements war wie auch in den vergangenen Jahren von Ertragskennzahlen abhängig und ging im Jahr 2009 aufgrund der Ergebnisverschlechterung deutlich zurück. Um die Ausrichtung des Managements mit der Sichtweise unserer Aktionäre zu synchronisieren, wird im Jahr 2010 ein „Long-Term Incentive (LTI)“ Programm erarbeitet. Dieses wird den bisherigen Aktienoptionsplan ablösen und hat die Incentivierung des Managements im Sinne einer nachhaltigen Unternehmens entwicklung zum Ziel.
56
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Das Unternehmen Mitarbeiter
Qualität Das im Jahr 2004 eingeführte „Ambassador-Programm“ dient der Weiterbildung unserer zukünftigen Führungskräfte. Im Rahmen dieser modular aufgebauten Fortbildung in den Berei chen Fach-, Sozial- und Methodenkompetenz werden Manager geschult, um anschließend als
Wir fördern und unterstützen unsere Mitarbeiter
Botschafter in den Tochtergesellschaften zu fungieren und das erlangte Know-how sowie den Wienerberger Spirit im Konzern zu verbreiten. 2009 ist ein neuer Zyklus mit drei Gruppen und insgesamt 43 Teilnehmern aus 18 verschiedenen Ländern gestartet worden. Für 2010 ist eine Fortführung dieser Ausbildungsinitiative geplant. Mit der „Wienerberger Akademie Technik“ wurde eine dauerhafte Einrichtung zur Weiter bildung in verschiedenen technischen Fachgebieten geschaffen, um durch interne Ausbildung für den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens vorzusorgen. Der Fokus dieser Ausbildungsreihe liegt vor allem auf keramischer Produkt- und Herstellungstechnologie. Länderübergreifend wird internes Know-how in den Bereichen Rohstoffe, Aufbereitung, Trocken- und Brenntechnik sowie
Wir fördern grenz überschreitenden Wissensaustausch – erfolgreicher Abschluss der ersten Werks leiterlehrgänge
Qualitätsanalyse von unseren Experten an technische Mitarbeiter weitergegeben. Ziel ist die langfristige Sicherung und der Ausbau unseres Wettbewerbsvorteils im Engineering. Als Ergän zung der „Wienerberger Akademie Technik“ wurde der „Wienerberger Werksleiterlehrgang“ auch im Jahr 2009 weitergeführt. Zurzeit gibt es 33 Teilnehmer aus 16 Ländern, die diesen Lehrgang, der von speziell geschulten Wienerberger Trainern geführt wird, absolvieren. In drei Modulen an jeweils wechselnden Standorten wurden die Bereiche Technik, Wirtschaft sowie Führung abge deckt und somit eine weitere Plattform für globalen Wissensaustausch und Vernetzung geboten. Eines der zentralen Unternehmensziele ist es, die Marketing- und Vertriebsaktivitäten zu forcieren und die Bindung zu unseren Kunden weiter zu stärken. Um unsere Mitarbeiter dabei
Vertriebsausbildungsoffensive in 2010
bestmöglich zu unterstützen, ist ab dem Jahr 2010 eine Vertriebsausbildungsoffensive, die soge nannte „Sales Akademie“, für Führungskräfte geplant. Ziel dieser Offensive ist es, neben dem Produktionsfokus auch mehr auf die Vertriebstätigkeiten in den verschiedenen Ländern zu achten. Dies soll insbesondere durch die Vernetzung von Wissen und einen regen Ideenaustausch um- gesetzt werden.
Menschlichkeit Um die Sicherheitsstandards weltweit zu vereinheitlichen, wird im Jahr 2010 ein „Health & Safety“ Programm in Angriff genommen, in dem konzernweite Richtlinien erarbeitet und umge
„Health & Safety“ Programm gestartet
setzt werden sollen. Einen besonderen Erfolg erwarten wir uns in den osteuropäischen Ländern.
Vielfalt Wienerberger ist den Prinzipien der Nachhaltigkeit, der multikulturellen Vielfalt und dem unternehmerischen Denken verpflichtet. An diesen Richtlinien orientiert sich auch unsere Personalpolitik. Weiters wird auf intensive Kommunikation und Transparenz auf allen Ebenen
Förderung der multikulturellen Vielfalt
im Unternehmen geachtet. Die Ausbildung und Identifikation der Mitarbeiter mit den gemein samen Werten ist ein zentrales Anliegen der Wienerberger Gruppe, das auch im Jahr 2010 mit diversen Maßnahmen zur Förderung und Vernetzung weiter verfolgt wird.
57
DAS JAHR 2009 UND AUSBLICK
Die Geschichte von Wienerberger 1819 Gründung durch Alois Miesbach am
1997 Einführung des Wienerberger Value Management und der Konzentrations strategie, Verkauf des Immobilienprojekts
Wienerberg in Wien 1869 Notierung an der Wiener Börse
Business Park Vienna und der Treibacher Schleifmittel AG
1918 Verlust der Werke in Kroatien, Ungarn
und der Tschechoslowakei als Folge des 1. Weltkrieges 1945 Hunderte Tote und Zerstörung der Werks
1999 Aufstieg zum Global Player durch Übernahme von General Shale in den USA, Kauf
von ZZ Wancor in der Schweiz, Akquisition von Mabo in Skandinavien durch Pipelife
anlagen am Wienerberg durch Fliegerangriffe 1955 Rekordproduktion für den Wiederaufbau
Wiens nach dem 2. Weltkrieg
2000 Wandlung zum Pure Player bei Baustoffen
durch Verkauf der Treibacher Industrie AG (Metallurgie) und der Wipark Garagen GmbH, Übernahme von Cherokee Sanford in den USA
1972 Beteiligung an Bramac Betondachsteine
in Österreich 1980 Beginn von Reorganisation und Sanierung
durch ein neues Management unter Erhard Schaschl
2001 Neuer Vorstand unter Wolfgang Reithofer,
Übernahme der Ziegeldivision von Optiroc in Nordeuropa, Durchführung eines gruppen weiten Restrukturierungsprogramms mit Fokus auf Deutschland
1986 Beginn der Internationalisierung und
Expansion durch Übernahme der Oltmanns-Gruppe in Deutschland 1989 Gründung des Pipelife Joint Ventures
(Kunststoffrohre), Beteiligung an den Treibacher Chemischen Werken (Metallurgie und Schleifmittel) und der ÖAG Gruppe (Sanitärgroßhandel), Ausbau der Steinzeugrohr-Aktivitäten
2002 Übernahme der Ziegelaktivitäten von
Hanson plc in Kontinentaleuropa 2003 Aufbau eines zweiten strategischen Geschäftsfeldes „Dachsysteme“ durch
Übernahme von 50 % an Koramic Roofing und Aufstieg zur Nummer 2 bei Tondach- ziegel in Europa, Verkauf der Steinzeug- rohraktivitäten
1990 Beginn der Expansion nach Osteuropa
durch Markteintritt in Ungarn 1994 Verkauf der ÖAG Gruppe 1995 Akquisition der Sturm Gruppe in Frankreich
1.094,5
1996 Übernahme von Terca, dem führenden
Vormauerziegelproduzenten in Benelux, Mehrheitsbeteiligung an Semmelrock in Österreich
934,2
880,8 851,1 672,7
340,5 236,9*
Konzernumsatz in Mio. E 154,6*
179,8*
* 1986 bis 1988 nicht konsolidierter Umsatz der Wienerberger AG ** Die Umsatzrückgänge 1994, 2001 und 2004 sind auf Verkäufe oder Konsolidierungsänderungen von Gesellschaften zurückzuführen.
58
765,1
766,9 **
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
2.477,3
Das Jahr 2009 und Ausblick Die Geschichte von Wienerberger
2.431,4
2.225,0
1.954,6 1.826,9
1.670,3
1.653,7
1.816,9
1.758,8**
1.544,9 **
1.337,5
1.143,3 1.113,7
2004 Entwicklung zur reinen Publikumsgesell
schaft, volle Übernahme von Koramic Roofing, Akquisition von thebrickbusiness in Großbritannien 2005 Emission der ersten Anleihe mit
400 Mio. € Volumen 2006 Akquisition von Robinson Brick im
Westen der USA 2007 Markteintritt in Kanada, Ausbau der
Marktposition in Großbritannien Emission einer Hybridanleihe (Volumen 500 Mio. €) und Kapitalerhöhung (Nettoerlös 424 Mio. €)
2008 Erwerb der Mehrheit am britischen
Dachziegelhersteller Sandtoft, zunehmender Übergriff der Finanzkrise auf die Realwirtschaft markiert den Beginn einer weltweiten Wirtschaftskrise 2009 Wirtschaftskrise führt zu Einbruch der
Wienerberger Märkte, Heimo Scheuch wird ab 1. August neuer CEO, erfolgreiche Umsetzung eines umfassenden Restrukturierungsprogramms – Liquidität nachhaltig gesichert, Kapitalerhöhung (Nettoerlös 320 Mio. €)
59
Wirtschaftliches Umfeld 2009 gezeichnet durch weltweiten Konjunktureinbruch; unsichere Wirtschaftsprognosen
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich in 2009 weiter verschlechtert. Der weltweite Konjunktureinbruch hatte die meisten Volkswirtschaften fest im Griff, und Konjunktur prognosen wurden laufend nach unten revidiert. Die tatsächlichen Auswirkungen nach dem Crash von Lehman Brothers im Herbst 2008 auf das globale Wirtschaftsnetz wurden schnell ersichtlich. In 2009 schrumpfte die amerikanische Wirtschaft um 2,5 %. Japan musste wegen dem massiven Einbruch seiner Exporte einen BIP-Rückgang um 5,9 % hinnehmen. Die Wirtschaft der EU-27 ging um 4,1 % zurück. Einzig China zeigte sich von der globalen Krise unberührt und übertraf mit einem BIP-Wachstum von knapp über 8 % die Erwartungen.
Signifikanter Rückgang der Wirtschaftsleistung im ersten Halbjahr; Verlangsamung des Abschwungs zu Jahresende
Bis in den Spätherbst hinein wurden in Europa milliardenschwere Konjunkturpakete geschnürt, um den Abschwung zu bremsen und die angeschlagenen Wirtschaftssektoren zu stützen. Die Europäische Zentralbank senkte stufenweise den Leitzins auf 1,0 % (Mai 2009), um damit die Liquidität am Kapitalmarkt wieder anzukurbeln. Jedoch zeigte sich, dass trotz der Milliardenhilfen und Programme zur Stützung der Konjunktur in vielen Industrieländern sowohl die Zahl der Insolvenzen als auch die der Arbeitslosen anstieg. Auch das Konsumentenvertrauen blieb weiterhin sehr schwach. Vor allem die restriktive Kreditvergabe der Banken untereinander, bedingt durch fehlendes Vertrauen, löste eine Kreditklemme aus. Die Realwirtschaft leidet nach wie vor unter der Vertrauenskrise. Dies spiegelte sich auch in der Entwicklung der Volkswirt schaften in Zentral-West- bzw. Nord-Westeuropa wider. In Großbritannien, dem Ausgangpunkt der Krise in Europa, schrumpfte das BIP-Wachstum von 0,6 % auf -4,6 %. Einen dramatischen Rückgang im BIP verzeichneten auch Deutschland mit -5,0 %, Italien mit -4,7 %, die Niederlande mit -4,5 %, Belgien mit -2,9 % und Frankreich mit -2,2 %.
Wachstumsstopp in Osteuropa, Rückgang der Wirtschaft dramatischer als im Westen
Nach Jahren des Wachstums waren vor allem die Länder in Osteuropa besonders stark von der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise betroffen. Exporte gingen zurück, die Rohstoff preise verfielen, und die westlichen Banken limitierten die Kreditvergabe auch in Osteuropa. Die Region wurde zwar erst zu Beginn 2009 getroffen, jedoch sank in vielen Ländern die Wirt schaftsleistung deutlich stärker als in Westeuropa. Demnach zeigte Rumänien einen Rückgang im BIP von -8,0 %, Slowenien von -7,4 %, Ungarn von -6,5 %, Bulgarien von -5,9 %, Kroatien und Slowakei jeweils ein Minus von 5,8 % und Tschechien ein Minus von 4,8 %. Einzig und allein Polen wies ein BIP-Wachstum von 1,2 % aus. Grund dafür ist die starke polnische Binnennachfrage sowie die auf Stabilität ausgerichtete Geldmarktpolitik. Zusätzlich positiv auf den Konsum wirkte sich eine Steuersenkung in Polen aus. Wir gehen davon aus, dass die globale wirtschaftliche Lage angespannt bleibt. 2010 gilt als Prüfstein für die Konjunkturprogramme. Ob und in welchem Ausmaß ein Aufschwung kommt, wird auch vom Konsumentenvertrauen, den Zinsen sowie von der Entwicklung der Arbeitslosigkeit abhängen.
Quelle: EU-Kommission, EUROSTAT, OECD (BIP-Prognose,
Dezember 2009)
Deutlicher Rückgang im Wohnungsneubau in Westeuropa, laufende Abschwächung in Osteuropa
Die Bauwirtschaft war der erste Industriesektor, der die Auswirkungen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise zu spüren bekam. Die Folge waren eingeschränkte Verfügbarkeit von Finanzierungsquellen, steigende Arbeitslosigkeit, sinkendes Vertrauen der Verbraucher und zuneh mender Druck auf die Realwirtschaft. Zwar wurden Konjunkturprogramme für die Bauwirtschaft geschnürt, jedoch gingen diese Mittel vorwiegend in Infrastrukturprojekte, aber nicht in den Wohnungsneubau. Vor allem die Wohnbautätigkeit bei Ein- und Mehrfamilienhäusern ging weiter
60
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Quelle: Euroconstruct Dezember 2009
Ø Westeuropa 3,04
3
Ø Osteuropa 2,25 1,71
0,98
2 1,03
2,02
2,62
3,06
3,07
4 3,19
3,28
3,36
3,61
3,86
5 3,91
4,37
6 4,60
5,12
Baubeginne 2009 je 1.000 Einwohner
Das Jahr 2009 und Ausblick Wirtschaftliches Umfeld
RO
UA
1 0
F
A
NL
1)
B
CZ
HR
SLO
PL
HUN
SK
BG
I
UK
D
1)
1) Baufertigstellungen
zurück. In Westeuropa sanken die Baubeginne je tausend Einwohner um 23 % von 3,97 auf 3,04. In Großbritannien litt die Wohnbautätigkeit besonders durch die mangelnde Verfügbarkeit an Finanzierungen für Bauvorhaben. Die Baubeginne je tausend Einwohner gingen um 10 % von 2,26 auf 2,02 zurück. Bereits auf einem sehr niedrigen Niveau fielen die Baufertigstellungen in Deutsch land um weitere 18 % von 2,09 auf 1,71. In Belgien schwächte sich der Wohnungsneubau ebenfalls ab, jedoch wirkte sich die von der Regierung durchgeführte Senkung der Mehrwertsteuer auf Baustoffe und Bauleistungen stabilisierend aus. Die Baubeginne je tausend Einwohner gingen von 4,56 um 14 % auf 3,91 zurück. In den Niederlanden sanken die Baufertigstellungen von 4,80 auf 4,37 je tausend Einwohner. Der Wohnungsbau zeigte sich auch in Frankreich schwach und fiel gemessen an den Baubeginnen um 12 % von 5,82 auf 5,12 je tausend Einwohner. Mit einem Minus von 30 % stürzten die Baubeginne in Italien von 3,75 auf 2,62 (je tausend Einwohner). Auch die Wohnbautätigkeit in Osteuropa hatte deutliche Rückgänge zu verzeichnen. Investoren finalisierten zu Beginn 2009 noch jene Projekte, die in 2008 begonnen worden waren, starteten aber keine neuen mehr. In der gesamten Region kam es zu einer Abschwächung in der Nachfrage nach Baustoffen, und der Nachholbedarf im Wohnungsneubau wurde durch gesunkenes Konsu mentenvertrauen und limitierte Kreditvergabe gestoppt. Die Bauwirtschaft musste auch in 2009 einen weiteren herben Rückschlag, vor allem bei größeren Projekten im Wohnungsneubau von Ein- und Mehrfamilienhäusern hinnehmen. Der Baustoffsektor wurde weiterhin für Investitionen als „unattraktiv“ eingestuft und litt stark unter der Vertrauenskrise. Betrachtet man den Construction Confidence Index (CCI), einen Grad
Vertrauen in den Baustoffsektor auch 2009 schwer angeschlagen
messer für die erwartete Entwicklung der Bauindustrie, so sieht man, dass das Vertrauen in Frankreich noch etwas verhalten blieb, jedoch in Deutschland ganz leicht nach oben ging, und sich in Großbritannien zumindest eine Stabilisierung abzuzeichnen begann. In Osteuropa verlor der Wohnungsneubau nach den guten Jahren 2007 und 2008 merkbar stärker an Boden als in Westeuropa. Durch die Vernetzung mit der westlichen Industrie konnten sich die osteuropäischen Länder nicht gegen die Krise wehren. Der Nachholbedarf im Wohnungsneubau ist nach wie vor vorhanden, jedoch wurde dieser durch die Krise unterbrochen.
61
Erwartungen zur Entwicklung der Bauwirtschaft in Europa Quelle: Construction Confidence Index, Datastream 40 20 0 -20
EU Deutschland
-40
Frankreich Großbritannien
-60 90
Lage am US-Immobilien markt bleibt angespannt
91
92
93
94
95
96
97
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00
01
02
03
04
05
06
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09
Die USA befanden sich 2009 inmitten einer schweren Rezession. Um dem Abschwung entgegenzuwirken, hat die US-Notenbank FED im letzten Quartal 2008 den Leitzins auf eine historisch niedrige Spanne von 0 bis 0,25 % gesenkt und diesen Korridor im Jahr 2009 nicht geändert. Als Folge des maroden Finanzsektors in den USA (über 130 Konkurse von Banken) wurden die Rufe nach neuen und strikteren Regeln für Finanzgeschäfte immer lauter. Ein FünfPunkte-Plan der US-Regierung sollte die amerikanische Wirtschaft wieder stützen. In der zweiten Jahreshälfte hat sich der Abschwung deutlich verlangsamt, und die Talsohle schien erreicht zu sein. US-Banken meldeten überraschend gute Ergebnisse und signalisierten, dass sie gewährte Staatshilfen schneller als erwartet zurückzahlen würden. Der Auftragseingang der US-Industrie stabilisierte sich, und auch vom Immobilienmarkt kam dank fallender Hauspreise ein schwacher Impuls, wobei das Niveau der Baubeginne krisenbedingt niedrig blieb. Die US-Baubeginne sanken um 39 % auf 555.000 Einheiten (oder 1,81 je 1.000 Einwohner). Die Lage am Häusermarkt bleibt weiterhin angespannt, da die Verunsicherung unter den Verbrauchern, bedingt durch die nach wie vor steigende Arbeitslosigkeit, das wirtschaftliche Marktumfeld beherrscht. Der Bestand an unverkauften Häusern lag Ende des Jahres bei 3,5 Mio. (Vorjahr: 3,7 Mio.). Dies entspricht einer Bedarfsdeckung von 8,1 Monaten. Angesichts der brisanten Wirtschaftlage sind auch die Verpfän dungen um 21 % angestiegen. In den USA geht man zwar in 2010 von einer leichten Konjunktur erholung aus, jedoch ist zu erwarten, dass die Nachwirkungen der weltweiten Finanzkrise noch mittelfristig spürbar sein werden. US-Baubeginne in 1.000 pro Monat versus US-Arbeitslosenrate Quelle: U.S. Census Bureau Arbeitslosenrate
Baubeginne
12 %
2.500
10 %
2.000
8 %
1.500
6 % 1.000
4 %
62
Baubeginne
2 %
Arbeitslosenrate
0 %
500
85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09
0
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Das Jahr 2009 und Ausblick Wirtschaftliches Umfeld Wienerberger Aktie und Aktionäre
Wienerberger Aktie und Aktionäre Die internationalen Börsen waren im ersten Quartal noch deutlich unter Druck, bevor sich die Kurse im Frühjahr stabilisierten und von niedrigem Niveau wieder stiegen. Entgegen den Erwartungen, dass es sich dabei um einen kurzen Aufschwung innerhalb eines längerfristigen
ATX schließt nach Kursrally mit 2.495,56 Punkten
Abwärtstrends handle, hielt die gute Stimmung an den Börsen an. Es war ein Wechselspiel zwischen jenen Markteilnehmern, die nicht an eine mögliche nachhaltige Konjunkturerholung glaubten, und jenen, die darin das Ende der Finanzkrise sahen. Letztere sorgten dafür, dass die wichtigsten Börseplätze das Jahr 2009 deutlich positiv abschlossen. Der FTSE 100 Index verfehlte nur knapp sein Vorjahrsniveau zum Zeitpunkt der Lehman-Pleite und verzeichnete mit 5.412,88 Punkten mit +22 % seine beste Jahresperformance seit 1997. Seit seinem Jahrestief im März hat der DAX um 62 % an Wert zugelegt und schloss dank der Indexschwergewichte Deutsche Bank, Infineon und Henkel mit einem Plus von 24 % bei 5.957,43 Punkten. Die Wiener Börse schnitt im Vergleich mit den internationalen Finanzplätzen deutlich besser ab. Der ATX verzeichnete nach dem Tiefstand von 1.379,86 Punkten im März einen stetigen Aufwärtstrend und schloss mit einem Plus von 43 % bei 2.495,56 Punkten. Die Wiener Börse steigerte ihre Marktkapitalisierung um 48 % auf 77 Mrd. € in 2009. Nach einer Korrekturphase zu Anfang des Jahres stabilisierten sich auch die US-Börsen im Frühjahr. Ein schwacher Dollar und besser als erwartete Konjunkturdaten verhalfen den US-Börsen zu einem Aufwind in den Sommermonaten. Insbesonders überraschend gute Quartalszahlen
Euphorie brachte Aufwind an den US-Börsen
einzelner US-Finanzinstitute stärkten die Euphorie einer nachhaltigen Erholung. Der Dow Jones Industrial Average schloss mit einem Plus von 19 % bei 10.428,05 Punkten und damit der besten Jahresperformance seit 2003. Der Aufwärtstrend an den internationalen Börsen spiegelte sich auch im Anstieg des amerikanischen S&P 500 von 23 % auf 1.115,1 Punkten sowie beim Dow Jones Euro Stoxx Construction & Materials Index von 28 % wider. Grund dafür ist, dass sich die darin enthaltenen Unternehmen trotz eingeschränkter Visibilität auf den Wohnungsneubau relativ stabil entwickelten. Im ersten Quartal kam es zu einer starken Kurskorrektur der Wienerberger Aktie. Schlechte Wirtschaftsdaten und stetig nach unten revidierte Konjunkturdaten übten massiven Druck auf den Baustoffsektor aus. Die Wienerberger Aktie erreichte im März ihr Jahrestief von 4,70 €. Mitte März drehte sich die Kursentwicklung. Beflügelt durch die auf den internationalen Finanzmärkten
Massiver Kursverlust im ersten Quartal, starke Kurserholung bis Jahresende
steigende Stimmung stieg die Aktie trotz der bestehenden Unsicherheit über die weitere Entwick lung des angeschlagenen Baustoffsektors auf ihr Jahreshoch von 17,24 € im August. Nach der Kapitalerhöhung fiel die Aktie im vierten Quartal zwar wieder unter die 14 € Marke, schloss aber das Jahr 2009 insgesamt mit einem leichten Plus von 7 % bei 12,78 €.
63
Aktienkursentwicklung 25 €
250 Mio. €
20 €
200 Mio. €
15 €
150 Mio. €
10 €
100 Mio. €
5€
50 Mio. €
Wienerberger AG ATX – Austrian Traded Price Index DJ Euro Stoxx TMI Construction & Materials in € Umsatz der Wienerberger Aktie je Kalenderwoche (in Doppelzählung)
0€
0€ J09
F09
M09
Kennzahlen je Aktie
in Mio. €
Ergebnis 20,1
Ergebnis bereinigt 20 15,4
15,0
19,5
Liquidität
1)
8,8
5
Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 09 09 09 09 10
0
Ø Börseumsatz der Wienerberger Aktie je Tag
J09
J09
A09
S09
O09
2008
N09
D09
2009
Vdg. in %
in €
3,46
0,81
-3,17
<-100
in €
3,46
1,69
-0,34
<-100
1,45
0,00
0,00
0
in €
3,89
2,36
2,75
+17
in €
28,88
24,18
22,50
-7
in €
58,06
39,02
17,24
-56
Tiefstkurs
in €
32,84
8,24
4,70
-43
Ultimokurs
in €
37,93
11,90
12,78
+7
16,8
23,1
-50,7
-
9,5
4,9
-13,8
-
11,0
7,0
-37,6
-
in Tsd.
75.491
82.895
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+10
Ultimo Börsekapitalisierung
in Mio. €
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Ø Börseumsatz/Tag
in Mio. €
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Eigenkapital
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3)
Höchst KGV Tiefst KGV
4)
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Ultimo KGV
4)
Gewichtete Aktienanzahl
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1) vor Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen, Dotierung einer Rückstellung für eine drohende Kartellstrafe und Firmenwertabschreibungen, bereinigt um Steuereffekte 2) Cash-flow aus laufender Geschäftstätigkeit minus Investitions-Cash-flow plus Wachstumsinvestitionen 3) Eigenkapital inklusive nicht beherrschende Anteile, exklusive Hybridkapital 4) bezogen auf bereinigtes Ergebnis je Aktie 5) bereinigt um zeitanteilig gehaltene eigene Aktien
64
J10
in €
Höchstkurs 10
M09
2007
Dividende Free Cash-flow
15
A09
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Aufgrund eines sehr schwachen ersten Quartals gingen die wertmäßigen Handelsumsätze der Wienerberger Aktie im Vergleich zum Vorjahr um deutliche 37 % zurück. Mit einem Jahres börseumsatz von 3.942,2 Mio. € oder durchschnittlich 1.501.106 Aktien pro Tag (in Doppelzäh
Das Jahr 2009 und Ausblick Wienerberger Aktie und Aktionäre
Kursverfall der Wienerberger Aktie drückt auf die Liquidität
lung) war die Liquidität in der Wienerberger Aktie um ein gutes Drittel höher als noch im Vorjahr und blieb im Ranking der umsatzstärksten Werte an der Wiener Börse auf dem sechsten Platz. Der außerbörsliche Umsatz betrug in 2009 512,0 Mio. € gegenüber 670,9 Mio. € im Jahr davor. An der Österreichischen Termin- und Optionenbörse (ÖTOB) wurden 69.622 Optionskontrakte auf Wienerberger Aktien mit einem Wert von 75,0 Mio. € gehandelt. Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat vorgeschlagen, die Dividende für 2009 auszusetzen, da wir es als unsere Aufgabe sehen, die im Rahmen der Kapitalerhöhung von unseren Aktionären
Aussetzung der Dividende
zur Verfügung gestellten Mittel sehr sorgsam und im Sinne unserer Aktionäre möglichst wert schaffend einzusetzen.
Kapitalerhöhung Im September 2009 hat Wienerberger eine Kapitalerhöhung in Höhe von 33,6 Mio. neuen Aktien durchgeführt. Ziel war es, mit dem Kapitalzufluss in erster Linie Schulden zurück zuführen und damit die Bilanz zu stärken. Diese Transaktion erhöhte nicht nur den finanziellen
Kapitalerhöhung im September bringt 320 Mio. € Nettoerlös
Handlungsspielraum, sondern verschaffte Wienerberger auch Zugang zu weiteren Finanzierungs quellen und ermöglicht mittelfristig wieder ein besseres Rating zu erreichen. Zur Wahrung der Aktionärsinteressen bei gleichzeitiger Gewährleistung höchstmöglicher Transaktionssicherheit hat sich Wienerberger für ein Fixpreisverfahren mit Bezugsrechtshandel nach europäischem Vorbild entschieden. Das Angebot richtete sich an bestehende Aktionäre, die neue Aktien über ihre Bezugsrechte (für fünf alte Aktien erhielt man zwei neue Aktien) zu einem vorher fixierten
Aktionärsstruktur nach Ländern 9 8 7 6 5
1
Preis von 10 € je Aktie erwerben konnten. Die Aktie notierte vor Bekanntgabe der Kapital erhöhung bei 15,50 €. Der Preisabschlag zum theoretisch rechnerischen Wert der neuen Aktien
4
(13,93 €) war im Vergleich zu anderen Emissionen mit 28 % deutlich geringer als der europäische
2
Durchschnitt. Während der Bezugs- bzw. Zeichnungsfrist blieb die Wienerberger Aktie auf gutem
3
Niveau und schloss nach der Platzierung bei 14,10 €. Es wurden 98 % der Bezugsrechte ausgeübt.
1 2 3 4 5 6 7 8 9
Der Rest wurde bei institutionellen Investoren im In- und Ausland platziert. Insgesamt wurde die Kapitalerhöhung sehr stark von den bestehenden Aktionären unterstützt. Die Platzierung mit einem Nettoerlös von rund 320 Mio. € wurde von der Royal Bank of Scotland, Morgan Stanley und der UniCredit als „Joint Bookrunner“ und als „Underwriter“ begleitet.
Aktionärsstruktur Die Wienerberger AG notiert mit 117,5 Mio. nennwertlosen Stückaktien (Inhaberaktien, keine Vorzugs- oder Namensaktien) im Prime Market der Wiener Börse. In den USA wird sie über ein ADR-Level-1-Programm der Bank of New York im OTC Markt gehandelt. Mit einer Börsekapitalisierung von 1,5 Mrd. € und einer Gewichtung im ATX von 4 % zum Jahresende
USA 36 % Kanada 1 % GB & Irland 28 % Österreich 13 % Frankreich 6 % Deutschland 5 % Nordeuropa 3 % Schweiz 2 % Sonstige 6 %
Reine Publikumsgesell schaft mit 1,5 Mrd. € Kapitalisierung zum Jahresende 2009
2009 zählt Wienerberger zu den größten börsenotierten Unternehmen Österreichs.
65
Wienerberger ist eine reine Publikumsgesellschaft ohne Kernaktionär, deren Aktien zu 100 %
Aktionärsstruktur nach Investortyp 6 5 4
im Streubesitz sind. Im Rahmen der Meldepflicht bei Änderungen bedeutender Beteiligungen gemäß § 91 Börsegesetz ist Dodge & Cox Inc. mit über 10 % der ausstehenden Wienerberger 1
Aktien der größte Aktionär. Weitere Meldungen zu Beteiligungen über 5 % liegen nicht vor.
3
Wienerberger hat eine für international agierende, börsenotierte Unternehmen übliche breit gestreute Aktionärsstruktur. Gemäß der letzten Aktionärsstrukturerhebung im Dezember 2009
2
1 2 3 4 5 6
kommt die Mehrheit der Anleger aus dem anglo-amerikanischen Raum, Nordamerika (37 %) Wertorientiert 46 % Wachstum 25 % GARP 14 % Index 5 % Hedge Funds 3 % Sonstige 7 %
sowie Großbritannien und Irland (28 %). Der Anteil an Privataktionären hat sich auf knapp über 14 % erhöht, jedoch dominieren institutionelle Investoren mit einem Anteil von 86 %. Hiervon spielen die wertorientierten Investoren mit 46 % eine wichtige Rolle, gefolgt von Wachstums- bzw. GARP-Investoren (siehe Grafik links).
Investor Relations Quiet Period vor Ergebnisveröffentlic hungen bleibt aufrecht
Seit Jahren haben professionelle Investor Relations hohe Priorität für Wienerberger. Die Funktion ist direkt dem Finanzvorstand, bei starker Einbindung des Vorstandsvorsitzenden, unter stellt. Zentrales Anliegen der Investor Relations ist eine laufende offene und aktive Kommuni kation mit Investoren und Anteilseignern von Wienerberger zur Gewährleistung einer best möglichen Transparenz. In Anlehnung an internationale Usancen halten wir vor Ergebnisver öffentlichung und parallel zur Handelssperre für Wienerberger Mitarbeiter an einer Quiet Period fest. Da uns bewusst ist, dass dies eine Einschränkung der Kommunikation mit Investoren darstellt, behalten wir uns vor, die Quiet Period wieder aufzuheben.
Intensiver laufender Kontakt mit den Investoren weltweit
Wienerberger hat auch in 2009 zahlreiche Roadshows durchgeführt und an InvestorenKonferenzen in Europa und den USA teilgenommen, wie z.B. der Davy Building Konferenz, Citigroup Building Konferenz, Corporate Konferenz der Deutschen Bank, Erste Bank Konferenz in Stegersbach und UniCredit Corporates in Kitzbühel sowie der Cheuvreux Corporate Konferenz in Frankfurt und der RCB-Konferenz in Zürs. Der Vorstand und das Investor-Relations-Team trafen im abgelaufenen Jahr hunderte Investoren aus aller Welt persönlich oder informierten bei Conference Calls und Video-Konferenzen über die wesentlichsten Kennzahlen sowie die operative und strategische Entwicklung des Unternehmens. Die Wienerberger Website bietet als wichtiges Kommunikationsmedium umfangreiche Informationen über das Unternehmen wie Download-Versionen von Geschäfts- und Zwischenberichten, Finanztermine, aktuelle Präsentationen, Live-Übertragungen von Hauptversammlung und Pressekonferenzen, Aufzeich nungen der Conference Calls sowie einen für das Web optimierten Online-Geschäftsbericht (geschaeftsbericht.wienerberger.com).
Weltweite Auszeichnungen für den Geschäftsbericht 2008
Wie bereits in den vergangenen Jahren wurden unsere Anstrengungen, die Investor Relations laufend zu verbessern, auch 2009 von der „Financial Community“ anerkannt und mit einer Viel zahl an Preisen international und national ausgezeichnet. Bei den ARC (Annual Report Compe tition) Awards in New York konnte Wienerberger an den Erfolg des letzten Jahres anknüpfen und wurde (aus über 2.000 eingereichten Berichten aus 26 Ländern) mit drei Grand Awards als welt bester Geschäftsbericht über alle Branchen (in den Kategorien „Best of Financial Data“, „Best of Cover Design“ und „Best of Austria“) und mit vier Gold Awards als bester Geschäftsbericht in
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Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Das Jahr 2009 und Ausblick Wienerberger Aktie und Aktionäre
der Branche (in den Kategorien „Overall Annual Report“, „Financial Data“, „Interior Design“ und „Cover Photo/Design“ sowie Silber bei „Written Text“) ausgezeichnet. Für die beste Corporate Communication aus dem deutschsprachigen Raum wurde dem Wienerberger Geschäftsbericht 2008 beim renommierten Econ Award in Berlin nach Gold im Vorjahr erstmals Platin verliehen. Bei den Midas Awards in New York (world’s best work in financial services communication across 40 countries) wurde Wienerberger für den Geschäftsbericht 2008 mit Silber ausgezeichnet. In Österreich wurden an Wienerberger im Rahmen des Trend Awards Platz zwei gesamt (erster Platz: Business Reporting, dritter Platz: Mediumqualität) sowie ein Exzellenzpreis von der C.I.R.A. verliehen. Im Rahmen einer von Thomson Reuters weltweit durchgeführten Befragung von Analysten und Investoren erhielt Wienerberger einen Award für die beste Investor Relations Arbeit in Österreich. Im jährlichen Webranking der schwedischen Agentur Hallvarsson & Halvarsson wurde die Wienerberger Webseite aus über 30 der größten österreichischen Unter nehmen erneut mit dem ersten Platz prämiert. Die Beobachtung durch eine große Zahl renommierter heimischer und internationaler Investmentbanken sichert die „Visibility“ der Wienerberger Aktie in der Financial Community. Während des vergangenen Jahres haben HSBC Trinkaus (Frankfurt) und die ING Bank (London) ihre Coverage aufgenommen bzw. die Berenberg Bank (Frankfurt) ihre eingestellt. Mit Stand per
Wienerberger Coverage hat sich auf 20 internationale und nationale Analysten erhöht
März 2010 wird Wienerberger von 20 Analysten gecovert. Folgende Broker veröffentlichen Analysen über Wienerberger und ihre Aktie (in alphabetischer Reihenfolge): Bayerische Landesbank (München), Cheuvreux (Zürich), Citigroup (London), Collins Stewart (London), Credit Suisse (London), Davy Securities (Dublin), Deutsche Bank (Frankfurt), Erste Bank (Wien), Exane BNP Paribas (London), Goldman Sachs (London), HSBC Trinkaus (Frankfurt), ING Bank (London), Merrill Lynch (London), MF Global (London), Morgan Stanley (London), RCB (Wien), Royal Bank of Scotland (London), Sal. Oppenheim (Wien), UBS (London) und UniCredit (Wien). Informationen zum Unternehmen und zur Wienerberger Aktie
Investor Relations Officer
Barbara Braunöck
Aktionärstelefon
+43 (1) 601 92-497
communication@wienerberger.com
Internet
www.wienerberger.com
Online-Geschäftsbericht
geschaeftsbericht.wienerberger.com
Wiener Börse
WIE
Thomson Financial
WBSV.VI; WIE-VI
Bloomberg
WIE AV
Datastream
O: WNBA
ADR Level 1
WBRBY
ISIN
AT0000831706
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Das Jahr im Überblick
16. Jänner
17. April
Genehmigung für Joint Venture zwischen Semmelrock und Ebenseer Das Management der Semmelrock International, eine 75 % Tochter der Wienerberger AG, erhielt die Genehmigung für die Zusammenführung der Pflasteraktivitäten von Ebenseer und Semmelrock in Österreich durch die Wettbewerbsbehörden. Semmelrock übernimmt dabei die Geschäftsführung des neu gegründeten Joint Ventures Semmelrock Ebenseer Baustoffindustrie GmbH & Co KG. Zielsetzung sind die Erzielung positiver Synergien durch die Optimierung des Standortnetzes und zentraler Unternehmensbereiche wie Verkauf, Vertrieb und Logistik sowie die Zusammenführung und Verbreiterung der Produktpalette.
Wienerberger baut Liquiditätspolster weiter aus Eine sichere finanzielle Basis sowie ausreichende liquide Mittel haben für Wienerberger vor dem Hintergrund der in den letzten eineinhalb Jahren beispiellosen globalen Veränderung des finanziellen und wirtschaftlichen Umfelds oberste Priorität. Durch die Verlängerung von Kreditlinien im Umfang von 223 Mio. € konnte Wienerberger ihren Liquiditätspolster zu marktüblichen Kondi tionen – beim gegenwärtigen Finanzumfeld keine Selbstverständlichkeit – weiter ausbauen. Dies war nur durch das seit Jahren ausgezeichnete Verhältnis zu den Banken möglich.
Schwieriges wirtschaftliches Umfeld beeinträchtigt Ergebnis 2008 Die Finanzkrise und die negative Entwicklung der Weltwirtschaft belasteten die Gesamtjahres ergebnisse 2008 der Wienerberger AG. Der Konzernumsatz verringerte sich leicht um 2 % auf 2.431,4 Mio. €, das operative EBITDA deutlich um 20 % auf 440,1 Mio. € und das operative EBIT um 32 % auf 239,8 Mio. €. Wienerberger spürte die stark rückläufige Nachfrage nach Baustoffen in einigen wichtigen Märkte, allen voran in den USA und in Großbritannien. Im Gegensatz dazu entwickelten sich die meisten Länder Osteuropas bis in den Herbst 2008 stabil, Rückgänge machten sich erst im vierten Quartal bemerkbar – die Auswirkungen der Finanz- und Weltwirtschaftskrise konnten durch diese Märkte jedoch nicht kompensiert werden. Bezogen auf das operative EBITDA war das Jahr 2008 dennoch das Drittbeste der Unternehmensgeschichte.
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Jänner
Februar
KW MO DI MI DO FR SA SO
KW MO DI MI DO FR SA SO
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Nachfolge: Pensionsantritt Wolfgang Reithofer; Heimo Scheuch neuer CEO Nach mehr als 28 Jahren bei Wienerberger, davon 24 Jahre als Mitglied des Vorstands und seit 2001 als dessen Vorsitzender, kündigt Wolfgang Reithofer an, nach Erreichen seines 60. Lebens jahres seine aktive Berufslaufbahn zu beenden und mit 31. Juli in den Ruhestand zu treten. Heimo Scheuch, langjähriger COO und seit Anfang 2009 stellvertretender CEO, wird ab 1. August neuer Vorstandsvorsitzender. Die Kontinuität an der Spitze des Unternehmens ist damit gesichert; der Vorstand der Wienerberger AG besteht zukünftig aus drei Mitgliedern.
6. Mai Schwache Märkte und strenger Winter prägen 1. Quartal 2009 Erwartungsgemäß musste die Wienerberger AG in den ersten drei Monaten 2009 massive Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis im Vergleich zum Rekordquartal 2008 hinnehmen. Der Konzern umsatz ging um 37 % auf 360,3 Mio. € und das operative EBITDA um 82 % auf 16,2 Mio. € zurück. Entscheidenden Einfluss auf die Geschäftsentwicklung der Gruppe hatten einerseits die weitere Verschlechterung der makroökonomischen Rahmenbedingungen und andererseits die winter lichen Witterungsverhältnisse über weite Strecken des ersten Quartals.
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März 20. April
17. März
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Juni
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Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
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September
Oktober
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18. August
6. November
Heimo Scheuch setzt umfangreichen Aktionsplan um Wienerberger hatte im ersten Halbjahr 2009 einen um 29 % niedrigeren Umsatz von 898,1 Mio. € zu verzeichnen. Nach einem auch wetterbedingt sehr schwachen ersten Quartal fiel die Abschwächung im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr moderater aus. Das operative EBITDA ging in den ersten sechs Monaten 2009 um 57 % auf 100,6 Mio. € und das operative EBIT um 94 % auf 7,8 Mio. € zurück. Nachdem sich die Märkte im ersten Halbjahr stärker als erwartet nach unten entwickelten, reagierte der Vorstand mit einer Ausweitung des Restrukturierungsprogramms. Es handelte sich dabei um einen umfangreichen Aktionsplan, der eine weitere Reduktion der Produktionskapazitäten, aktives Working Capital Management, die Senkung von Fixkosten sowie eine Beschränkung der Investitionen auf ein Minimum vorsah. Zudem stimmten die Banken einer Flexibilisierung der „Covenants“ zu, wodurch der finanzielle Handlungsspielraum weiter vergrößert werden konnte.
Q3: Trotz anhaltend schwacher Nachfrage deutlich positiver Cash-flow Der Geschäftsverlauf der Wienerberger AG war in den ersten neun Monaten dieses Jahres von den Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise geprägt: der Umsatz ging um 26 % auf 1.416,7 Mio. € und das operative EBITDA um 51 % auf 177,5 Mio. € zurück; das operative EBIT sank um 83 % auf 36,7 Mio. €. Trotz schwacher operativer Ergebnisse erwirtschaftete Wienerberger aufgrund von Kosteneinsparungen sowie der Reduktion von Vorräten einen beachtlichen Free Cash-flow von 109,9 Mio. € gegenüber 122,2 Mio. € im Jahr zuvor.
21. September
November
Dezember
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Das Unternehmen Das Jahr im Überblick
Auszeichnung für beste IR-Arbeit Das Wienerberger Investor Relations Team wurde im Rahmen der „Extel Survey Awards“ von Thomson Reuters für die beste IR-Arbeit aller österreichischen Unternehmen ausgezeichnet.
19. November Wienerberger Geschäftsbericht 2008 erneut mehrfach im In- und Ausland prämiert Im Rahmen der „Annual Report Competition“Awards in New York erhielt der Wienerberger Geschäftsbericht vier Gold Awards für den besten Geschäftsbericht innerhalb der Branche sowie drei Grand Awards (branchenübergreifender „Oscar“ aller Geschäftsberichte) in den Kategorien „Best of Financial Data“, „Best of Cover Design“ und „Best of Austria“. Beim ECON Award in Berlin gewann Wienerberger nach Gold im Vorjahr erstmals Platin als bester Geschäftsbericht im deutschsprachigen Raum. Das Wirtschaftsmagazin trend prämierte das „Business Reporting“ von Wienerberger im Jahr 2008 mit dem 1. Platz.
30. September Kapitalerhöhung bringt Wienerberger frisches Kapital Die Wienerberger AG hat die Kapitalerhöhung erfolgreich abgeschlossen und 33,6 Mio. neue Aktien – das entspricht 40 % des ursprünglichen Aktienkapitals – platziert, wodurch ein NettoEmissionserlös von rund 320 Mio. € generiert werden konnte. Die Mittel werden in erster Linie zur Rückführung der Schulden und damit zur Stärkung der Bilanz verwendet, um den finanziellen Handlungsspielraum der Wienerberger zu erhöhen. Durch die Kapitalerhöhung hat sich die Anzahl der ausgegebenen Aktien von rund 83,9 Mio. auf rund 117,5 Mio. Stück erhöht.
10. Dezember Wienerberger spendet 1.000 m² Pflasterklinker für Sozialprojekt Anlässlich des traditionellen Weihnachtscocktails, zu dem Kunden und Geschäftspartner sowie hochkarätige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Industrie geladen sind, präsentierte Wienerberger die diesjährige Weihnachtsspende. Es wurden 1.000 m² Terca Pflasterklinker für das Sozial projekt „Concordia“ von Pater Sporschill zur Verfügung gestellt.
69
Ergebnis- und Bilanzanalyse Ertragslage Das Geschäftsjahr 2009 war von den Auswirkungen der weltweiten Wirtschafskrise auf die
Umsatz nach Bereichen
Neubauaktivität in allen Märkten geprägt, auf welche von Wienerberger mit einem umfassenden
5
Restrukturierungsprogramm und der Anpassung von Produktionskapazitäten an die geänderte
4 3
1
Nachfragesituation reagiert wurde.
2
14,5 Mio. € auf Akquisitionen und Erstkonsolidierungen zurückzuführen waren. Das schwache
Der Konzernumsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 25 % auf 1.816,9 Mio. €, wobei britische Pfund sowie Abwertungen von osteuropäischen Währungen führten zu negativen Fremd 1 2 3 4 5
währungseffekten von 68,2 Mio. €. Der organische Umsatz, bereinigt um Effekte aus Akquisi
Zentral-Osteuropa 32 % Zentral-Westeuropa 22 % Nord-Westeuropa 40 % Nordamerika 8 % Beteiligungen und Sonstiges -2 %
tionen und Fremdwährungen, ging um 23 % zurück. Betrachtet man die Entwicklung nach Regionen, so zeigt sich, dass Zentral-Osteuropa und Nordamerika am stärksten von Umsatzrück gängen betroffen waren. Die größte Enttäuschung war sicherlich der nordamerikanische Markt, der bereits seit 2006 zurückgeht und 2009 mit einem Rückgang der Baubeginne von 39 % deut lich unter den Erwartungen geblieben ist. In Zentral-Osteuropa, wo sich die Auswirkungen der
Umsatz nach Regionen
Wirtschaftskrise erst Anfang 2009 manifestierten, mussten von dem guten Ertragsniveau 2008
7
Umsatzeinbußen von 35 % hingenommen werden. Speziell die Märkte in Ungarn, Bulgarien und Rumänien waren stark von der Krise getroffen, während sich Polen aufgrund der guten Binnen
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1
die Absatzmenge steigern und den Umsatz auf Vorjahresniveau halten. Beigetragen dazu haben
5
vor allem neue Kapazitäten in Osteuropa sowie Konsolidierungseffekte in Höhe von 13,3 Mio. €
4 2
3 1 2 3 4 5 6 7
nachfrage etwas besser behaupten konnte. Semmelrock konnte in diesem schwierigen Umfeld
aus der Integration von Ebenseer. In Nord-Westeuropa lag der Umsatz in Höhe von 729,2 Mio. € um 19 % unter dem Vergleichswert des Vorjahrs. In allen Ländern des Segments war in den ersten
Osteuropa 27 % Benelux 23 % Deutschland 14 % Frankreich 8 % Österreich 5 % Sonstiges Europa 15 % Nordamerika 8 %
sechs Monaten 2009 eine stark rückläufige Entwicklung im Wohnungsneubau zu verzeichnen, die in der zweiten Jahreshälfte etwas abflachte. Die limitierte Verfügbarkeit von Finanzierungen für Bauvorhaben hat sich insbesondere in den Niederlanden in deutlichen Absatzrückgängen niedergeschlagen, während in Belgien die Abschwächung insbesondere aufgrund der Mehrwert steuersenkung auf Baustoffe moderater ausfiel. In Großbritannien zeigte sich in den letzten Monaten eine Stabilisierung der Absatzvolumina gegenüber dem niedrigen Vorjahresn iveau. Zentral-Westeuropa erwirtschaftete einen um 11 % geringeren Umsatz von 391,1 Mio. €. Gründe dafür sind die weitere Abschwächung im deutschen Ein- und Zweifamilienhausbau sowie der Einbruch des Wohnungsneubaus und anhaltender Preisdruck in Italien.
Operatives EBITDA durch Kosten aus Working Capital Maßnahmen belastet
Das operative EBITDA der Gruppe lag mit 208,6 Mio. € um 53 % deutlich unter dem Vergleichswert von 2008. Im Zuge des aktiven Working Capital Management, mit dem Ziel eines signifikanten Abbaus von Vorräten, waren umfangreiche Stillstände im gesamten Werksnetz von Wienerberger erforderlich. Die daraus resultierenden Kosten haben neben den Absatzeinbußen in allen Märkten sowie einer flexibleren Preispolitik in Zentral-Osteuropa zu einem Rückgang der operativen EBITDA-Marge von 18,1 % auf 11,5 % geführt. Fremdwährungseffekte aus osteuropäischen Währungen belasteten zusätzlich das operative EBITDA mit 15,4 Mio. €. Die Energiekosten sanken als Folge der niedrigeren Produktionsleistung um 31 % bzw. 115,2 Mio. € auf 259,3 Mio. € und erreichten einen Anteil von 14,3 % am Umsatz nach 15,4 % im Jahr zuvor.
70
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
In Zentral-Osteuropa fiel das operative EBITDA mit 108,8 Mio. € um 58 % geringer aus als im Jahr zuvor. Ursachen dafür waren, neben Absatzrückgängen in allen Ländern, im Vergleich zum Vorjahr um 10 % niedrigere Durchschnittspreise in lokaler Währung sowie eine schlechtere
Das Jahr 2009 und Ausblick Ergebnis- und Bilanzanalyse
Operatives EBITDA in Zentral-Osteuropa um 58 % unter dem Vorjahr
Auslastung der Kapazitäten. Insgesamt wurden in der Region 19 Werke geschlossen bzw. einge mottet, wofür Restrukturierungskosten von 54,2 Mio. € (davon 35,4 Mio. € an Sonderabschrei bungen) anfielen. Ungarn befindet sich aufgrund des hohen Budgetdefizits und sinkender Realeinkommen in einer schweren wirtschaftlichen Krise und hatte auch aufgrund rückläufiger Exporte einen deutlichen Rückgang der Nachfrage nach Ziegel zu verzeichnen. Wienerberger hat als Reaktion darauf durch Werksschließungen und Einmottungen die dortigen Produktionskapa zitäten in 2009 entsprechend angepasst. Polen zeigte sich etwas stabiler, verzeichnete aber eben falls Umsatz- und Ergebnisrückgänge. Auch die BRAMAC Gruppe, welche Betondachsteine in Osteuropa produziert und vertreibt, hatte unter dem rückläufigen Wohnungsneubau in dieser Region zu leiden und musste bei niedrigeren Absätzen aufgrund der geringeren Kapazitätsaus lastung Ergebniseinbußen hinnehmen. In Zentral-Westeuropa ging das operative EBITDA bei stabilen Durchschnittspreisen um 24 % auf 32,3 Mio. € zurück. Hauptursache war neben dem schwachen deutschen Wohnungs neubau der anhaltende Preisdruck in Italien, wo sich das strukturelle Problem von Überkapazi täten verschärfte, während die Schweiz die Ergebnisse in etwa auf Vorjahresniveau halten konnte.
Rückgang von 24 % auf 32,3 Mio. € im operativen EBITDA von ZentralWesteuropa
In Deutschland wurden vier Werksstandorte geschlossen sowie umfangreiche Maßnahmen zur Optimierung im Verwaltungs- und Vertriebsbereich durchgeführt. Die Restrukturierungskosten für die gesamte Region beliefen sich im Berichtsjahr auf 27,0 Mio. € (davon 12,5 Mio. € an Sonderabschreibungen). Im Geschäftsbereich Nord-Westeuropa sank trotz etwas höherer Durchschnittspreise das operative EBITDA im Vergleich zum Vorjahr um 29 % auf 102,5 Mio. €, was neben rückläufigen Absätzen in allen Ländern vor allem auf höhere Stillstandskosten durch die geringere Kapazitäts auslastung zurückzuführen war. In der Region Nord-Westeuropa fielen für die Schließung von
Rückgang im operativen EBITDA von 29 % auf 102,5 Mio. € in NordWesteuropa
fünf Werken und die Restrukturierungsmaßnahmen im Verwaltungs- und Vertriebsbereich Kosten in Höhe von 25,6 Mio. € an (davon 13,0 Mio. € an Sonderabschreibungen). Im Segment Nordamerika führten die Maßnahmen zur Reduktion von Lagerbeständen in den USA zu einer historisch niedrigen Kapazitätsauslastung von rund 20 %. Daraus resultierende Stillstandskosten haben zu einem operativen EBITDA von -13,3 Mio. € nach 15,1 Mio. € im Vorjahr geführt. Als Reaktion auf den anhaltend schwachen amerikanischen Wohnungsneubau
Niedrige Kapazitätsauslastung führt zu negativem Ergebnis in Nordamerika
hat Wienerberger weitere Maßnahmen zur Kostensenkung in den Bereichen Verwaltung und Vertrieb umgesetzt und drei weitere Werke geschlossen, wovon insgesamt beinahe 700 Mitarbeiter betroffen waren. Die Aufwendungen dafür betrugen 13,8 Mio. € (davon 7,7 Mio. € an Sonder abschreibungen).
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Die Holdingkosten, die im Segment Beteiligungen und Sonstiges ausgewiesen werden, konnten im Berichtsjahr durch die Fortsetzung des im Vorjahr begonnenen Einsparungsprogramms reduziert werden. Nicht wiederkehrende Effekte in Höhe von 277,0 Mio. €
Ertragsentwicklung
Umsatz
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Verkäufe
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in Mio. €
in Mio. €
in Mio. €
F/X
2)
in Mio. €
Organisch
2009
in Mio. €
in Mio. €
2.431,4
0,2
17,3 -68,2 -563,4
1.816,9
440,1
0,2
4,2 -15,4 -220,1
208,6
239,8
0,2
1,3 -3,2 -218,7
19,0
Nicht-wiederkehrend -81,7
0,0
EBITDA operativ EBIT operativ
3)
3)
0,0
4,4 -199,7 -277,0
-35,0
0,1 -1,9
0,4 -0,9 -37,5
Ergebnis vor Steuern
123,1
0,1 -1,2 -3,6 -413,8 -295,6
Ergebnis nach Steuern
103,3
0,1
Finanzergebnis
4)
0,3
2,2 -364,4 -258,7
1) Effekte aus Konsolidierungskreisänderungen 2) Währungseffekte 3) vor Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen, Dotierung einer Rückstellung für eine drohende Kartellstrafe und Firmenwertabschreibungen 4) inklusive at-equity Beteiligungsergebnis
Restrukturierungskosten von 121,4 Mio. € stehen Einsparungen von 160 Mio. € gegenüber
Das operative EBITDA ging in Folge organischer Veränderungen um 220,1 Mio. € zurück und wurde durch negative Wechselkurseffekte in Höhe von 15,4 Mio. €, vorwiegend aus dem britischen Pfund und osteuropäischen Währungen, zusätzlich belastet. Konsolidierungskreis änderungen hatten einen positiven Effekt von 4,0 Mio. €. Wienerberger hat auf die stark rückläu fige Nachfrage mit einem umfangreichen Aktionsplan reagiert und im Berichtsjahr 31 Werke geschlossen bzw. vorübergehend eingemottet, um die Kapazitäten den Marktgegebenheiten anzu passen. Darüber hinaus erfolgten umfangreiche Stillstände im gesamten Werksnetz, um Vorräte abzubauen, sowie Maßnahmen zur Reduktion der Fixkosten im Verwaltungs- und Vertriebs bereich. Dafür fielen einmalige Restrukturierungskosten von 121,4 Mio. € an, wovon 52,6 Mio. € ausgabenwirksam sind und 68,8 Mio. € Sonderabschreibungen betreffen. Demgegenüber konnten Einsparungen von 160 Mio. € im Jahr 2009 realisiert werden, weitere 35 Mio. € werden für 2010 erwartet.
Zusätzliche Wert minderungen von 32,3 Mio. €
Zudem führten dauerhafte Wertminderungen von Sachanlagen, welche insbesondere Liegen schaften in Großbritannien und der Schweiz sowie Anlagen in Russland betreffen, zu einem Abwertungsbedarf von 32,3 Mio. €, wodurch im Berichtsjahr 2009 insgesamt 101,1 Mio. € an Sonderabschreibungen anfielen.
72
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
EBITDA operativ 1)
Zentral-Osteuropa Zentral-Westeuropa Nord-Westeuropa
2)
2)
Nordamerika Beteiligungen und Sonstiges
2008
2009
Vdg.
in Mio. €
in Mio. €
in %
262,0
108,8 -58
42,6
32,3 -24
143,9
102,5 -29
15,1 -13,3 3)
Wienerberger Gruppe
-23,5 -21,7 440,1
208,6
Das Jahr 2009 und Ausblick Ergebnis- und Bilanzanalyse
Rückgang des operativen EBITDA um 53 % auf 208,6 Mio. €
<-100 +8 -53
1) vor Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen, Dotierung einer Rückstellung für eine drohende Kartellstrafe und Firmenwertabschreibungen 2) das grenzüberschreitende Handelsgeschäft in den Niederlanden und in Deutschland wird ab 2009 im Segment ZentralWesteuropa (zuvor: Nord-Westeuropa) ausgewiesen; die Vergleichszahlen des Vorjahrs wurden entsprechend angepasst 3) inklusive Holdingkosten
Bei Wienerberger werden regelmäßig im Anschluss an die Unternehmensplanung Impairment tests durchgeführt. Aufgrund der stärker als erwartet ausgefallenen Auswirkungen der weltweiten
Firmenwertabschreibung von 123,3 Mio. €
Wirtschaftskrise auf die Neubauaktivität wurden im Berichtsjahr bereits zur Jahresmitte außer planmäßige Werthaltigkeitstests auf Basis noch konservativerer Annahmen hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung der Märkte („Stresstests“) durchgeführt. Im Berichtsjahr belaufen sich die Firmenwertabschreibungen – im Vergleich zum Halbjahr lediglich durch Wechselkursände rungen beeinflusst – auf 123,3 Mio. € und betreffen mit 48,2 Mio. € die Vereinigten Staaten, mit 21,1 Mio. € Italien, mit 20,4 Mio. € das Ziegelgeschäft in Großbritannien, mit 10,0 Mio. € die Vormaueraktivitäten in Frankreich und mit 8,4 Mio. € die Vormauer- und Dachaktivitäten in Deutschland sowie mit insgesamt 13,7 Mio. € Skandinavien und das Baltikum und mit 1,5 Mio. € die Pflasteraktivitäten von Semmelrock in Tschechien. Zur Erhöhung der Transparenz sind die Aufwendungen aus Restrukturierungen sowie die Wertminderungen von Sachanlagen und Firmenwerten, die sich in Summe auf 277,0 Mio. €
Insgesamt 277,0 Mio. € an Einmaleffekten
belaufen, in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem operativen EBIT ausgewiesen. Im Jahr 2009 kam es zu keinen wesentlichen Anlagenverkäufen aus nicht betriebsnotwen digen Liegenschaften. Die operative Abschreibungstangente erhöhte sich von 8,2 % im Jahr 2008 auf 10,4 % in der Berichtsperiode. Dieser im internationalen Vergleich relativ hohe Wert resultiert vorwiegend aus der starken Investitionstätigkeit der vergangenen Jahre und ist ein Indikator für
Abschreibungstangente von 10,4 % reflektiert Kapitalintensität des Ziegelgeschäfts
die Anlagenintensität und das technische Potenzial der Wienerberger Gruppe. Der Anstieg dieser Kennzahl im Vergleich zu 2008 erklärt sich aus den rückläufigen Umsätzen im Berichtsjahr.
73
Rückgang der EBITDA-Marge von 18,1 auf 11,5 %
Rentabilitätskennzahlen
2008
2009
in %
in %
Bruttoergebnis zu Umsatz
34,8
28,1
6,1
6,8
19,3
21,3
18,1
11,5
9,9
1,0
Verwaltungskosten zu Umsatz Vertriebskosten zu Umsatz Operative EBITDA-Marge Operative EBIT-Marge
1)
1)
1) vor Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen, Dotierung einer Rückstellung für eine drohende Kartellstrafe und Firmenwertabschreibungen
Operatives EBIT geht um 92 % auf 19,0 Mio. € zurück
Gewinn- und Verlustrechnung
2008
2009
Vdg.
in Mio. €
in Mio. €
in %
Umsatzerlöse
2.431,4
1.816,9 -25
Herstellungskosten -1.585,6 -1.305,9 -18 Vertriebs- und Verwaltungskosten
1)
-617,4 -510,3 -17
Sonstige betriebliche Aufwendungen -35,7 -41,2
+15
Sonstige betriebliche Erträge
47,1
59,5
+26
239,8
19,0
-92
Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen -55,0 -153,7
>100
Operatives Betriebsergebnis (EBIT)
2)
Dotierung einer Rückstellung für eine drohende Kartellstrafe -10,0
0,0
<-100
Firmenwertabschreibungen -16,7 -123,3
>100
Betriebsergebnis (EBIT)
Finanzergebnis
4)
Ergebnis vor Steuern
3)
158,1
<-100
-35,0 -37,5 -7 123,1
Ertragsteuern -19,8 Ergebnis nach Steuern
-258,1
103,3
-295,6
<-100
36,9
<-100
-258,7
<-100
1) inklusive Transportaufwendungen 2) vor Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen, Dotierung einer Rückstellung für eine drohende Kartellstrafe und Firmenwertabschreibungen 3) gerechnet auf Basis ungerundeter Werte 4) inklusive at-equity Ergebnis
Aufgrund der anhaltend schwierigen Marktlage ist das operative Betriebsergebnis (EBIT) vor Restrukturierungskosten um 92 % auf 19,0 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Die geringfügige Verschlechterung des Finanzergebnisses im Berichtsjahr resultiert vorwiegend aus deutlich niedrigeren Ergebnisbeiträgen aus den assoziierten Unternehmen Pipelife und Tondach Gleinstätten. Das Zinsergebnis konnte im Vergleich zum Vorjahr deutlich von -42,1 Mio. € auf -37,8 Mio. € verbessert werden. Die Steuerquote verringerte sich gegenüber 2008
74
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Das Jahr 2009 und Ausblick Ergebnis- und Bilanzanalyse
Ergebnis je Aktie
Verlustsituation der Gruppe einerseits aus abweichenden Steuersätzen und der mangelnden steuer
in €
0,81 1,69
gegebenen Verwertbarkeit von Verlustvorträgen. Das Ergebnis je Aktie wird nach Abzug des auf Anteile in Fremdbesitz entfallenden Ergeb nisses sowie der Zahlung des Hybridkupons in Höhe von 32,5 Mio. € errechnet. Unter Berück
3 2 -3,17 -0,34
lichen Relevanz von Firmenwertabschreibungen und andererseits aus der in einigen Ländern nicht
3,46 3,46
auf 12,5 % (Vorjahr: 16,1 %). Die niedrige Steuerquote ergibt sich in Zusammenhang mit der
1 0
sichtigung einer aufgrund der Kapitalerhöhung um 10 % höheren, gewichteten Aktienanzahl von
-1
91,3 Mio. Stück ergibt sich ein Ergebnis je Aktie von -3,17 € (Vorjahr: 0,81 €). Das bereinigte
-2 -3
Ergebnis je Aktie in Höhe von -0,34 € (Vorjahr: 1,69 €) wird vor Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen und Firmenwerten sowie den damit verbundenen steuerlichen Effekten errechnet.
2007
2008
2009
nach IFRS bereinigt
Vermögens- und Finanzlage Im Jahr 2009 sank die Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr vorwiegend aufgrund der Wert minderungen von Anlagen und Firmenwerten sowie insbesondere auch durch den Abbau von Vorräten um 7 % auf 4.087,4 Mio. €. Branchenbedingt ist die Bilanzstruktur durch hohe Anlagen intensität und langfristige Finanzierungskomponenten geprägt. Der Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen verminderte sich auf 67 % (Vorjahr: 69 %), wobei auf Sachanlagen 68 % (Vorjahr: 64 %) des Capital Employed entfallen. Das Sacha nlagevermögen verringerte sich in der Berichtsperiode insbesondere auch durch Wert
Niedrigere Bilanzsumme durch Wertminderungen und geringeres Working Capital
Working Capital vor allem durch Vorratsabbau um 223,8 Mio. € reduziert
minderungen um insgesamt 170,4 Mio. €. Die Vorräte konnten von 720,0 Mio. € Ende 2008 um 167,6 Mio. € reduziert werden und sind zum Stichtag mit 552,4 Mio. € ausgewiesen. Die durch schnittliche Außenstandsdauer der Kundenforderungen verringerte sich von 38 auf 34 Tage, die durchschnittliche Außenstandsdauer bei den Lieferverbindlichkeiten ist von 48 Tagen auf 42 Tage gesunken. Das Working Capital (Vorräte + Kundenforderungen – Lieferverbindlichkeiten) wurde im Berichtsjahr vor allem durch eine Verminderung der Vorräte um 167,6 Mio. € sowie auch durch Einmaleffekte aus Factoring in Höhe von 28,4 Mio. € um 223,8 Mio. € reduziert und belief sich auf 506,7 Mio. € bzw. 18 % (Vorjahr: 22 %) des Capital Employed. Die Umschlagshäufigkeit des Working Capital im Jahresdurchschnitt hat sich trotz des deutlichen Abbaus von Vorräten auf 125 Tage (Vorjahr: 113 Tage) erhöht. Die Liquidität, bestehend aus Kassa, Bankguthaben und Wertpapieren, hat sich als Folge der im September durchgeführten Kapitalerhöhung von 296,3 Mio. € im Vorjahr auf 542,4 Mio. € fast verdoppelt.
75
Entwicklung der Bilanzstruktur in Mrd. € Anlagevermögen
Vorräte
14 %
67 %
Aktiva
4,09
2008
4,38 16 %
57 %
15 %
27 %
7 %
2008
9 % 4,38
2009
4,09 62 %
23 % Eigenkapital und nicht beherrschende Anteile
Kapitalerhöhung stärkt Eigenkapitalbasis
19 %
2009
69 %
Passiva
Sonstiges Umlaufv ermögen
7 %
8 %
Rückstellungen Finanzverbindlichk eiten
Sonstige Verbindlichk eiten
Das Konzerneigenkapital erhöhte sich um 2 % auf 2.547,0 Mio. € (Vorjahr: 2.497,2 Mio. €). Hauptgründe dafür sind Mittelzuflüsse von 320,1 Mio. € aus der Kapitalerhöhung, welchen ein Konzernverlust von 258,7 Mio. € und die Auszahlung des Hybridkupons von 32,5 Mio. € gegen überstehen. Differenzen aus der Währungsumrechnung (nach Saldierung der Effekte aus der Absicherung durch Hedging-Instrumente) erhöhten das Eigenkapital um 17,6 Mio. € ebenso wie Veränderungen von Minderheitenanteilen von 3,3 Mio. €. Die Investitionen wurden zu Gänze aus dem laufenden Cash-flow finanziert. Als Folge dieser Entwicklungen stieg die Eigenkapital quote (inklusive nicht beherrschender Anteile) von 57 auf 62 %. Das Eigenkapital deckt das Anlagevermögen zu 93 %.
Reduktion der Finanzverbindlichkeiten um 236,1 Mio. €
Die langfristigen Rückstellungen sanken vor allem aufgrund der deutlichen Verminderung der Rückstellung für latente Steuern um 17 % auf 217,3 Mio. €, während die kurzfristigen Rück stellungen um 8 % auf 59,9 Mio. € anstiegen. Die gesamten Rückstellungen machen unverändert 7 % der Bilanzsumme aus. Die Rückstellungen für latente Steuern haben sich im Berichtsjahr um 29 % auf 89,2 Mio. € deutlich verringert, die Pensionsrückstellungen lagen währungs- und auflösungsbedingt mit 45,0 Mio. € leicht unter jenen des Vorjahrs und sind bei Wienerberger als langfristige Finanzierungskomponente von untergeordneter Bedeutung. Die verzinslichen Verbind lichkeiten (Finanzverbindlichkeiten) konnten um 236,1 auf 950,4 Mio. € reduziert werden und enthalten Verbindlichkeiten gegenüber Banken und Anleihezeichnern von 937,0 Mio. €, Derivate mit negativen Marktwerten von 6,3 Mio. €, Leasingverbindlichkeiten von 5,9 Mio. € sowie Konzernverbindlichkeiten von 1,2 Mio. €. Diesen Verbindlichkeiten stehen Zahlungsmittel, Kassa, Bankguthaben und Wertpapiere von 542,4 Mio. € gegenüber. Von den verzinslichen Verbindlich keiten gegenüber Banken und Anleihezeichnern in Höhe von 937,0 Mio. € haben 93 % (Vorjahr: 85 %) langfristigen und 7 % (Vorjahr: 15 %) kurzfristigen Charakter.
76
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Berechnung der Nettoverschuldung 1)
2008
2009
Vdg.
in Mio. €
in Mio. €
in %
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
1.006,3
876,0 -13
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
172,4
67,2 -61
7,1
5,9 -17
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
- Konzernforderungen und -verbindlichkeiten aus Finanzierung -14,7 -20,5
Das Jahr 2009 und Ausblick Ergebnis- und Bilanzanalyse
+39
- Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte -74,1 -71,0 -4 - Kassa -206,8 -449,6 Nettoverbindlichkeiten
890,2
>100
408,0
-54
1) exklusive Hybridkapital
Entwicklung der Nettoverschuldung (Net Debt) in Mio. €
Net Debt 31.12.2008
Cash-flow aus dem Ergebnis
Gesamtinvestitionen
890,2
-52,5
+134,1
Working Capital und Sonstiges
Hybridkupon +32,5 Devestitionen
Kapitalerhöhung
-24,6
-320,1
-251,6
Net Debt 31.12.2009 408,0
1.000 900 800 700 600 500 400
Gearing 35,6 %
300 200
Gearing 16,0 %
100 0
77
Nettoverschuldung durch Kapitalerhöhung und positive Working Capital Effekte mehr als halbiert
Die Nettoverschuldung belief sich zum Stichtag 31.12.2009 auf 408,0 Mio. € und lag damit um 54 % unter dem Vorjahreswert von 890,2 Mio. €. Investitionen erhöhten die Nettoverschuldung um 134,1 Mio. € und die Auszahlung des Hybridkupons um weitere 32,5 Mio. €. Vermindert wurde die Nettoverschuldung durch die im September durchgeführte Kapitalerhöhung um 320,1 Mio. € sowie durch die Reduktion von Working Capital um 223,8 Mio. €, durch den Cash-flow aus dem Ergebnis um 52,5 Mio. €, durch Devestitionen um 24,6 Mio. € sowie durch Währungsänderungen und Sonstiges um 27,8 Mio. €. Das Gearing sank aufgrund dieser Effekte von 35,6 auf 16,0 %. Die langfristigen Finanzmittel wie Eigenkapital, nicht beherrschende Anteile, langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten deckten das Anlagevermögen zu 135 % (Vorjahr: 127 %). Das Verhältnis von Nettoverschuldung zu operativem EBITDA lag wie im Jahr zuvor bei 2,0. Bilanzentwicklung
1)
2008
Verkäufe
Käufe
in Mio. €
in Mio. €
in Mio. €
Sachanlagevermögen
2.075,9
0,0
F/X
2)
in Mio. €
Organisch
2009
in Mio. €
in Mio. €
5,2 -0,3 -175,4
1.905,4
Immaterielles Anlagevermögen
769,5
0,0 -5,5
6,6 -129,5
641,1
Sonstiges langfristiges Vermögen
200,7
0,0
0,6
1,0
14,8
217,1
Vorräte
720,0
0,0
7,3
0,0 -174,9
552,4
Sonstiges kurzfristiges Vermögen
617,8
0,0
4,7 -7,3
Bilanzsumme
4.383,9
0,0
3)
2.497,2
0,0
316,5
0,0
1.570,2
0,0
Eigenkapital
Rückstellungen Verbindlichkeiten
156,1
771,4
0,0
-308,8
4.087,4
3,0
9,3
37,5
2.547,0
1,1
1,9 -42,4
277,1
8,2 -11,2 -303,9
1.263,3
12,3
1) Effekte aus Konsolidierungskreisänderungen von in 2009 übernommenen Unternehmen bzw. Anteilen 2) Währungseffekte 3) inklusive nicht beherrschende Anteile und Hybridkapital
Organische Bilanz summenverkürzung
Das akquisitionsbedingte Wachstum stammt vorwiegend aus der Übernahme der Beton steinaktivitäten von Ebenseer (Österreich). Die organische Bilanzsummenverkürzung von 308,8 Mio. € ergab sich aus Firmenwertabschreibungen und Wertminderungen von Sachanlagen sowie insbesondere aus einer deutlichen Verminderung der Vorräte. Bilanzkennzahlen
2009
Capital Employed
in Mio. €
3.252,2
2.816,8
Nettoverschuldung
in Mio. €
890,2
408,0
in %
57,0
62,3
Gearing
in %
35,6
16,0
Anlagendeckung
in %
82,9
93,4
Working Capital zu Umsatz
in %
30,0
27,9
Eigenkapitalquote
78
2008
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Das Jahr 2009 und Ausblick Ergebnis- und Bilanzanalyse
Treasury Einer starken Kapitalstruktur und abgesicherten Finanzierung kommt aufgrund noch immer eingeschränkter Liquidität und Volatilität an den Finanzmärkten wesentliche Bedeutung zu. Dem haben wir durch die Umsetzung verschiedener Maßnahmen Rechnung getragen. Nach der im April 2009 gewährten Verlängerung von in 2009 und 2010 fälligen Darlehen mit einem Volumen von
Fristigkeit der verzinslichen Finanzverbindlichkeiten 1
3
222,7 Mio. € bis 2011 bzw. 2013 haben wir mit unseren Banken im Juni eine Änderung bzw.
2
temporäre Aussetzung der Covenants ausverhandelt. Damit wurde Wienerberger die Flexibilität eingeräumt, die Nettoverschuldung durch Freisetzung des im Nettoumlaufvermögen gebundenen Kapitals zu senken. Die nunmehr vereinbarten Kennzahlen setzen Wienerberger ein Limit beim Verhältnis der Nettoverschuldung zu operativem EBITDA von maximal 3,75 und ersetzen den EBIT-Zinsdeckungsgrad durch eine Kennzahl, der die Stärke der Bilanz widerspiegelt: (Eigenkapital abzüglich Firmenwert) / (Bilanzsumme abzüglich Firmenwert) > 35%. Diese Vereinbarung gilt bis einschließlich 31.12.2010, danach werden die alten Covenants mit deren ursprünglichen Niveaus
1 <1 Jahr 7 % 2 1-5 Jahre 83 % 3 >5 Jahre 10 %
wieder aktiv. Nach intensiver Beobachtung sowohl der Ergebnisentwicklung als auch der Aktienmärkte hat sich Wienerberger im Herbst 2009 zu einer Kapitalerhöhung entschlossen, in deren Rahmen 33,6 Mio. neue Aktien mit Bezugsrecht (zwei neue Aktien für fünf alte) zu einem vorher fest
Fälligkeitsstruktur der verzinslichen Finanzverbindlichkeiten in Mio. € 547,2
gelegten Preis von 10 € platziert wurden. Die Mittel aus dieser Kapitalerhöhung werden zur Rückführung kurzfristiger sowie zur vorzeitigen Tilgung langfristiger Kredite und Darlehen
600 500
verwendet.
400
Neben den Finanzierungsmaßnahmen wurde in 2009 auch eine gruppenweit einheitliche
mittels Factoring zu schaffen. Daneben wurde auch das Kontrahentenrisikomanagement insgesamt verstärkt und auf eine Risikostreuung speziell bei der temporären Veranlagung liquider Mittel geachtet. Wie geplant wurde in 2009 der variable Anteil am Fremdkapitalportfolio erhöht, um vom niedrigen Zinsumfeld zu profitieren. Aufgrund des starken Cash-flows sowie der Kapitalerhöhung und der damit verbundenen Rückführung von variabel finanzierten Teilen der Finanzierung stieg
114,7
116,4
67,2
Rechnung zu tragen sowie die Basis für eine zusätzliche Diversifikation der Finanzierungsquellen
97,8
300
Kreditversicherung abgeschlossen, um dem in der Krise zu erwartenden steigenden Kreditrisiko
≥2014 2010 2012 2011 2013
200 100 0
64 % der Verbindlichkeiten sind fix verzinst
der fix verzinste Anteil am Portfolio per 31.12.2009 jedoch wieder auf 64 %. Während der Groß teil der Finanzierungen in Euro denominiert ist, betrachtet Wienerberger das bilanzielle Währungs risiko anhand der Nettorisikoposition in den wichtigsten Währungen (USD, CHF, GBP, PLN) und sichert diese auf Basis von monatlichen Stresstests mittels Zins-Währungsswaps ab. Da die Risikoposition sowohl Eigen- als auch Fremdkapitalanteile enthält, ist eine Zuordnung zu den Finanzverbindlichkeiten nicht sinnvoll. Treasury Kennzahlen
Nettoverschuldung / EBITDA operativ EBITDA operativ EBIT operativ
1)
1)
/ Zinsergebnis
/ Zinsergebnis
1)
2008
2009
2,0
2,0
10,4
5,5
5,7
0,5
1) vor Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen, Dotierung einer Rückstellung für eine drohende Kartellstrafe und Firmenwertabschreibungen
79
Cash-flow Trotz schwächerer Ergebnisse Free Cash-flow um 28 % auf 250,8 Mio. € gesteigert
Trotz deutlich schwächerer operativer Ergebnisse und einem Rückgang im Cash-flow aus dem Ergebnis gegenüber dem Vorjahr um 83 % auf 52,5 Mio. € konnte ein um 11 % höherer Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von 290,9 Mio. € (Vorjahr: 262,8 Mio. €) erwirtschaftet werden. Dies ist vor allem dem Abbau von Vorräten sowie den Erfolgen im Working Capital Management zu verdanken. Die restriktive Investitionspolitik in 2009 zeigt sich deutlich im Cash-flow aus Investitionstätigkeit. Dieser lag mit -111,5 Mio. € deutlich unter jenem des Vorjahrs (-474,6 Mio. €), da nur mehr laufende Projekte fertig gestellt und keine neuen mehr gestartet wurden. Ingesamt schaffte es Wienerberger damit, in einem sehr schwierigen Markumfeld und einer in allen Märkten rückläufigen Nachfrage einen beachtlichen Free Cash-flow (Zahlungsmittel zufluss aus dem operativen Cash-flow abzüglich Cash-flow aus Investitionstätigkeit zuzüglich Wachstumsinvestitionen) von 250,8 Mio. € zu erwirtschaften und wird diesen zur weiteren Stärkung der finanziellen Basis verwenden. Der Finanzierungs-Cash-flow umfasst die Einzah lungen aus der Kapitalerhöhung von 320,1 Mio. €, die Rückführung von langfristigen Kreditlinien im Ausmaß von 118,9 Mio. €, die Verminderung kurzfristiger Kreditlinien in Höhe von 108,8 Mio. € und die Zahlung des Hybridkupons von 32,5 Mio. €. An Dividenden von assoziierten Unternehmen flossen im Jahr 2009 3,7 Mio. € zu. Cash-flow Statement
Cash-flow aus laufender Geschäftstätigkeit
2008
2009
in Mio. €
in Mio. €
262,8
290,9
Normalinvestitionen (Erhaltung, Rationalisierung, Umwelt) -98,4 -62,7 Bolt-on Projekte (Werksneubauten, -erweiterungen, kleine Übernahmen) -308,3 -71,4 Strategische Projekte (Großakquisitionen) -98,9 Devestitionen und Sonstiges Cash-flow aus Investitionstätigkeit
0,0
31,0
22,6
-474,6
-111,5
Wachstumsinvestitionen
407,2
71,4
Free Cash-flow
195,4
250,8
Investitionen Deutlicher Rückgang der Instandhaltungs investitionen von 98,4 auf 62,7 Mio. €
Die Investitionen wurden im Jahr 2009 mit 134,1 Mio. € (Vorjahr: 505,6 Mio. €) auf ein notwendiges Minimum reduziert. Für Instandhaltungs-, Rationalisierungs- und Umweltinvestitionen (Normalinvestitionen), also jenen Teil der Investitionen, der erforderlich ist, um die bestehenden Produktionskapazitäten aufrecht zu erhalten bzw. laufend dem Stand der Technik anzupassen, wurden historisch einmalig niedrige 62,7 Mio. € (Vorjahr: 98,4 Mio. €) oder 33 % der laufenden Abschreibungen (Vorjahr: 49 %) aufgewendet. 71,4 Mio. € (Vorjahr: 308,3 Mio. €) wurden für die Fertigstellung von bereits laufenden Wachstumsprojekten (Bolt-on Projekte sowie strategische Projekte) ausgegeben. Von den Investitionen für Wachstumsprojekte entfielen im Berichtsjahr 54 % auf die Region Nord-Westeuropa, 29 % auf Zentral-Osteuropa und 8 % auf Nordamerika.
80
Grundstücke und Gebäude mit 23,8 Mio. €, technische Anlagen und Maschinen mit 72,9 Mio. €, Betriebs- und Geschäftsausstattung mit 4,0 Mio. € sowie Anlagen in Bau mit 26,0 Mio. €. Entwicklung Anlagevermögen
Immaterielles
Sachanlagen
Finanzanlagen
Gesamt
in Mio. €
in Mio. €
in Mio. €
in Mio. €
769,5
2.106,4
135,1
3.011,0
3,0
126,7
1,4
131,1
Konsolidierungskreisänderungen -5,5
5,2
31.12.2008
Investitionen
1)
0,2 -0,1
Investitionen in Mio. € 700
19 %
600
505,6
Die Investitionen in das Sachanlagevermögen verteilen sich wie folgt auf die Anlagengruppen:
Das Jahr 2009 und Ausblick Ergebnis- und Bilanzanalyse
645,6
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
500
19 % 400
46 %
Abschreibungen -132,6 -281,5 -1,5 -415,6
300
Veräußerungen -0,7 -9,4 -0,1 -10,2 Währungsumrechnung und Sonstiges 31.12.2009
7,4 -0,7 641,1
1.946,7
3,1
9,8
138,2
2.726,0
35 %
1) Zugänge lt. Anlagenspiegel 2007
Gesamtinvestitionen 1)
Zentral-Osteuropa Zentral-Westeuropa Nord-Westeuropa
2)
2)
Nordamerika Beteiligungen und Sonstiges Wienerberger Gruppe
134,1
61 % 200
47 %
100
20 %
53 %
2008
2009
2008
2009
Vdg.
Strategische Projekte
in Mio. €
in Mio. €
in %
Bolt-on Projekte
226,0
55,6 -75
37,6
13,2 -65
176,7
50,1 -72
47,1
8,8 -81
18,2 505,6
0
Normalinvestitionen
6,4 -65 134,1
-73
1) Zugänge zu Sachanlagevermögen, immateriellem Vermögen und Finanzanlagevermögen inklusive Working Capital und Konsolidierungskreisänderungen bzw. Normalinvestitionen plus Wachstumsinvestitionen 2) das grenzüberschreitende Handelsgeschäft in den Niederlanden und in Deutschland wird ab 2009 im Segment ZentralWesteuropa (zuvor: Nord-Westeuropa) ausgewiesen; die Vergleichszahlen des Vorjahrs wurden entsprechend angepasst
81
Wienerberger Value Management Wichtige Kennzahlen zur Unternehmenssteuerung sind der CFROI und der CVA
Für die interne strategische Unternehmenssteuerung werden cash-orientierte Vorsteuer rentabilitäten auf allen Unternehmensebenen ermittelt, die die Wertschaffung der Gruppe und von Unternehmenseinheiten abbilden. Wichtige Kennzahlen sind der Cash-flow Return on Invest ment (CFROI = EBITDA / durchschnittliches historisches Capital Employed zu Anschaffungs kosten) und der Cash Value Added (CVA). Das CFROI-Modell ermöglicht es, die Unternehmens bereiche, unabhängig von der Altersstruktur der Werke, zu vergleichen. Als nachhaltiges Mindestrentabilitätsziel wurde für alle Unternehmensbereiche ein CFROI, bereinigt um nichtwiederkehrende Aufwendungen und Erträge, von zumindest 11,5 % (= Hurdle Rate) festgelegt. Für die Berechnung des CVA wird der jeweilige Bereichs-CFROI dieser Hurdle Rate gegenüber gestellt und mit dem durchschnittlichen historischen Capital Employed (CE) multipliziert. Der CVA zeigt die absolute, operative, zahlungswirksame Wertschaffung der Unternehmensbereiche.
Konzern-CFROI liegt unter Hurdle Rate von 11,5 %
Berechnung des Konzern-CFROI EBITDA operativ
1)
2008
2009
in Mio. €
440,1
208,6
Durchschnittliches Capital Employed
in Mio. €
3.156,2
3.034,5
Durchschnittliche kumulierte Abschreibungen
in Mio. €
1.566,7
1.856,0
Durchschnittliches historisches Capital Employed
in Mio. €
4.722,9
4.890,5
in %
9,3
4,3
CFROI
4.890,5
4.236,6
4.722,9
1) vor Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen, Dotierung einer Rückstellung für eine drohende Kartellstrafe und Firmenwertabschreibungen
15,0
13,0
12,0 9,3
9,0 6,0 4,3
2007
2008
2009
Durchschnittl. hist. CE in Mio. € CFROI in % Hurdle Rate in %
EBITDA 1)
Durchschnittl.
CFROI 2009 nach Bereichen
operativ
hist. CE
CFROI 2)
CVA 2)
in Mio. €
in Mio. €
in %
in Mio. €
Zentral-Osteuropa
108,8
1.446,8
7,5 -57,6
Zentral-Westeuropa
32,3
803,4
4,0 -60,1
102,5
1.858,8
5,5 -111,2
Nord-Westeuropa
Nordamerika -13,3 Beteiligungen und Sonstiges
3,0 0,0
Wienerberger Gruppe
3)
-21,7 208,6
66,0 -32,9 -29,3 4.890,5
4,3
-353,8
1) vor Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen, Dotierung einer Rückstellung für eine drohende Kartellstrafe und Firmenwertabschreibungen 2) berechnet auf Basis des durchschnittlichen historischen Capital Employed und ungerundeter Werte 3) inklusive Holdingkosten
Als Folge der schwachen Ertragsentwicklung in allen Märkten konnte in keinem Geschäfts segment ein CFROI erzielt werden, der über der Hurdle Rate lag. Der Konzern-CFROI lag mit 4,3 % im Berichtsjahr 2009 unter der Hurdle Rate.
82
715,5 -1,9 -95,6
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Das Jahr 2009 und Ausblick Ergebnis- und Bilanzanalyse
Auf Konzernebene wird zusätzlich zum CFROI der Return on Capital Employed (ROCE) berechnet. Wir setzen dabei den Net Operating Profit After Tax (NOPAT) zum gesamten im Konzern durchschnittlich eingesetzten verzinslichen Kapital (Capital Employed) in Beziehung. Daraus ist ersichtlich, in welchem Umfang Wienerberger den Verzinsungsanspruch ihrer Kapi talgeber erfüllt. Die durchschnittlichen Kapitalkosten des Konzerns nach Steuern werden aus den Mindestrenditen abgeleitet, die Anleger für das investierte Eigen- und Fremdkapital erwarten. Diese Kapitalkosten (WACC) ergeben sich aus den Fremdfinanzierungskosten und einer Risiko prämie für die Anlage in Aktien. Der WACC nach Steuern wurde im Berichtsjahr mit 7,05 % errechnet. Der auf Basis des operativen EBIT vor Restrukturierungen und Firmenwertabschreibungen ermittelte Net Operating Profit After Tax (NOPAT) ging im Berichtsjahr deutlich auf 6,6 Mio. € zurück. Aufgrund der Firmenwertabschreibungen und Wertminderung von Sachanlagen sowie einer erheblichen Verminderung der Vorräte sank das durchschnittlich eingesetzte Capital Employed um 4 % auf 3.034,5 Mio. €. Der ROCE lag aufgrund der rückläufigen Ergebnisse nur bei 0,2 % (Vorjahr: 6,2 %), woraus sich im Berichtsjahr ein Economic Value Added (EVA®) von -207,3 Mio. € (Vorjahr: -27,8 Mio. €) errechnet. Berechnung des Konzern-ROCE
EBIT operativ
1)
2008
2009
in Mio. €
239,8
19,0
Steuern
in Mio. €
-19,8
36,9
Bereinigte Steuern
in Mio. €
-25,9 -49,3
NOPAT
in Mio. €
194,1
6,6
Eigenkapital und nicht beherrschende Anteile
in Mio. €
2.497,2
2.547,0
Finanzverbindlichkeiten und Finanzierungsleasing
in Mio. €
1.185,8
949,2
Konzernforderungen und -verbindlichkeiten aus Finanzierung
in Mio. €
-14,7 -20,5
Liquide Mittel und Finanzanlagevermögen
in Mio. €
-416,1 -658,9
Capital Employed am Stichtag
in Mio. €
3.252,2
2.816,8
Durchschnittliches Capital Employed
in Mio. €
3.156,2
3.034,5
in %
6,2
0,2
2)
ROCE
Value Kennzahlen
ROCE EVA
2)
2) 3)
CFROI CVA
4)
4)
2008 in %
in Mio. € in % in Mio. €
6,2
2009
0,2
ROCE von 0,2 % reflektiert schwache operative Ergebnisse
Negativer EVA® von 207,3 Mio. €
-27,8 -207,3 9,3
4,3
-103,0 -353,8
1) vor Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen, Dotierung einer Rückstellung für eine drohende Kartellstrafe und Firmenwertabschreibungen 2) berechnet auf Basis des durchschnittlichen Capital Employed (Mittelwert des Capital Employed am 1.1.2009 und des Capital Employed am 31.12.2009) 3) EVA ® ist eine eingetragene Marke von Stern Stewart & Co. 4) berechnet auf Basis des durchschnittlichen historischen Capital Employed und ungerundeter Werte
83
Interview mit Willy Van Riet, CFO Sie haben gesagt, dass die Mittel aus der Kapitalerhöhung zur Rückzahlung der Schulden verwendet werden sollen. Dies ist aber, nach dem hohen Cash-Bestand am Jahresende zu urteilen, nicht geschehen. Warum nicht? Das stimmt so nicht, es wurden bereits einzelne Tranchen getilgt. Allerdings sind bei der Rückzahlung der Finanzverbindlichkeiten verschiedene Faktoren gegenein ander abzuwägen. Dabei spielen nicht nur die Konditionen und die Laufzeit der Kredite eine Rolle. Ich möchte auch ein für das Unternehmen sinnvolles Banken portfolio erhalten. Unter Berücksichtigung all dieser Aspekte sind wir gerade dabei, für Wienerberger die wirtschaftlich und strategisch sinnvollste Lösung zu finden – und das braucht etwas Zeit. Wir sind in laufenden Gesprächen mit Banken und rechnen damit, den Prozess in den nächsten Monaten abschließen zu können.
Die Wienerberger verfügt nun über eine gute Eigenkapitalquote. Wo sehen Sie das Gearing mittel- bis langfristig? Werden Sie den Verschuldungsgrad wieder deutlich erhöhen? Nein, der Verschuldungsgrad soll mittelfristig nicht deutlich erhöht werden. Mein Ziel ist es, den Verschuldungsgrad, gemessen an der Nettoverschuldung durch operatives EBITDA, mittelfristig nicht über 2,5 ansteigen zu lassen. Diese Krise hat gezeigt, wie wichtig eine starke Bilanz für ein Unternehmen ist, und ich werde mich dafür einsetzen, dass Wienerberger eine starke Kapital struktur erhalten bleibt.
Sie haben gesagt, dass Sie wieder ein Investment Grade Rating für Wienerberger anstreben. Wie schnell glauben Sie, dass dies realisierbar ist? Wie lange es dauert, kann ich beim besten Willen nicht sagen – das liegt natürlich bei den Ratingagenturen. Ich kann dazu nur sagen, dass wir zeitnah alle notwendigen Maßnahmen umgesetzt haben, und das zeigt sich ja auch bereits in unseren Zahlen 2009. Dank der raschen Anpassung der Kapazitäten, der Reduzierung der Fixkosten sowie der Limitierung von Investitionen auf ein notwendiges Minimum ist es uns in einem sehr schwierigen Marktumfeld gelungen, einen positiven NettoCash-flow zu erwirtschaften. Ich gehe davon aus, dass die Ratingagenturen das auch entsprechend honorieren werden.
Das Interview wurde am 7.1.2010 von Christian Pokorny, Investor Relations bei Wienerberger, geführt.
84
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Das Jahr 2009 und Ausblick Interview mit Willy Van Riet Ausblick und Ziele
Das Jahr 2009 stand bei Wienerberger ganz im Zeichen der Restrukturierung. Durch die
2010: deutliche Ergebnissteigerungen erwartet
Ausblick und Ziele rasche Umsetzung des Aktionsplans konnten Kosteneinsparungen von 160 Mio. € realisiert werden, die Vorräte um rund 168 Mio. € und in der Folge auch die Nettoverschuldung auf rund 408 Mio. € zum Bilanzstichtag 2009 gesenkt werden. Wienerberger verfügt damit zu Jahresende 2009 über schlanke Kostenstrukturen, eine starke Bilanz und ist nicht zuletzt auch dank der Kapitalerhöhung heute stärker aufgestellt denn je. Für 2010 erwarten wir weitere Kosteneinspa rungen in Höhe von 35 Mio. € und preisbedingt geringere Energiekosten von rund 15 Mio. €. Daher gehen wir trotz der immer noch eingeschränkten Visibilität auf unsere Märkte sowie des strengen Winters in Europa und Amerika, der sich negativ auf das erste Quartal auswirken wird, für 2010 von deutlichen Ergebnissteigerungen aus. Die Entwicklung der Märkte Zentral-Osteuropas ist aus heutiger Sicht schwer einzuschätzen. Polen ist das einzige Land, für das wir aufgrund der makroökonomischen Stabilität und der starken Binnennachfrage zuversichtlicher sind und von einer stabilen Entwicklung des Wohnungsneubaus ausgehen. Für die anderen Länder ist die Visibilität derzeit so gering, dass weitere Nachfragerückgänge
Zentral-Osteuropa: Polen stabil, sonst Visibilität auf die Märkte gering
sowie sinkende Durchschnittspreise nicht auszuschließen sind. In Westeuropa erwarten wir, das Absatzniveau von 2009 halten zu können. In Deutschland und Großbritannien gehen wir von einer leicht steigenden Nachfrage nach Baustoffen aus, während sich Belgien und Frankreich stabil sowie die Schweiz vom hohen Niveau leicht rückläufig entwickeln sollten. In den Niederlanden ist auch für 2010 von weiteren deutlichen Rückgängen im Wohnungsneubau auszugehen, da die Finanzierungssituation nach wie vor angespannt ist und
Westeuropa: leichte Erholung in Deutschland und Großbritannien, Rückgänge in den Niederlanden und der Schweiz erwartet
der Wohnungsneubau stark von Projektentwicklungsgesellschaften getrieben wird. In Italien wird der bestehende Preisdruck infolge struktureller Überkapazitäten weiter anhalten. Für die USA prognostiziert die NAHB (National Association of Home Builders) für 2010 einen Anstieg der Baubeginne von über 20 %. Aufgrund der nach wie vor steigenden Arbeits losigkeit und der hohen Zahl an Verpfändungen sind wir aber vorsichtig und gehen zumindest
Nordamerika: Erholung in zweiter Jahreshälfte möglich
für die erste Jahreshälfte von einer stabilen Nachfrage nach Baustoffen auf niedrigem Niveau aus. Aufgrund der umfassenden Restrukturierungsmaßnahmen der letzten Jahre, die unsere Kosten nachhaltig gesenkt haben, erwarten wir im Gesamtjahr bei höherer Kapazitätsauslastung eine deutliche Ergebnissteigerung. Im operativen Geschäft werden wir uns 2010 besonders auf die Intensivierung unserer Vertriebsaktivitäten und die Forcierung höherwertiger Produkte in bestehenden Märkten sowie deren Einführung in neue Märkte konzentrieren. Die Gesamtinvestitionen sind mit 120 Mio. € budgetiert, wobei 95 Mio. € für Normalinvestitionen zur Erhaltung bzw. Optimierung bestehender Anlagen (50 % der geplanten Abschreibungen) und 25 Mio. € für Wachstumsinvestitionen (wert schaffende Bolt-on-Projekte, kleinere Akquisitionen) vorgesehen sind. Zudem ist geplant, das Working
Maßnahmen 2010: Fokus auf operatives Geschäft; Investitionen von nicht mehr als 120 Mio. €; weitere Reduktion des Working Capital
Capital vor allem durch eine weitere Reduktion der Vorräte um 50 Mio. € zu reduzieren. Dieser Geschäftsbericht enthält Angaben und Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Wienerberger Gruppe und ihrer Gesellschaften beziehen. Die Prognosen stellen Einschätzungen dar, die wir auf Basis aller uns zum jetzigen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen haben. Sollten die den Prognosen zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen oder Risiken – wie die im Risikobericht angesprochenen – eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den zurzeit erwarteten Ergebnissen abweichen. Mit diesem Geschäftsbericht ist keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Aktien der Wienerberger AG verbunden.
85
GeschäftsSEGMENTE Werksstandorte und Marktpositionen Wienerberger ist der einzige multinationale Anbieter von Ziegel für Wand und Dach – unter Berücksichtigung des neu eröffneten Standorts in Indien sind wir derzeit mit insgesamt 227 Werken in 27 Ländern und fünf Exportmärkten vertreten. Wir konzentrieren uns auf unsere Kernkompe tenzen und verstärken laufend das geografische Portfolio. Der Fokus liegt dabei auf dem Auf- und Ausbau von starken Markpositionen in jenen Märkten, in denen wir bereits tätig sind.
Wienerberger Märkte in Nordamerika
Quebec
1
1
2
1
Wyoming
1
Ontario
2
Montana
Michigan 2 Indiana
1
Ohio
2
New York
Illinois Wisconsin
Pennsylvania
3
5
New Jersey
2
1
3 6 3
2 1
1
Delaware Maryland
2
1 2
1
West Virginia 4
1
1
North Carolina
4
5 4
1 1
2
1
South Carolina
Oklahoma
2 Georgia
2
Florida
4
Arkansas
1 1
2 Mississippi
Colorado 6
Kentucky
1 1
3
Tennessee Alabama
1
Anzahl der Standorte
Marktpositionen
86
Status März 2010
3
Virginia
1
1
6 Utah
2
1
Nebraska
6
3
1 Vormauerziegel
3
Vormauerziegel Betonprodukte Vertriebsfilialen 2
1
Geschäftssegmente Werksstandorte und Marktpositionen
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Wienerberger Märkte in Europa
2
11
1
Russland
2
5 2
1 1
2
Estland
Finnland
1
Polen
Schweden
17 1 8
Dänemark
6
9
1 5
1
Norwegen
3
Deutschland
3 Niederlande
1
1
1
1 11
2
4 Großbritannien
3 3
1 1 6 6
1 1
2
8 3
1 2
Belgien 4
10
1 2
Tschechien
1 1
3 3 Frankreich
2 2
1 4 2 2
Slowakei
1 1
Schweiz
1 1
1 1 3
1 1
4
1
1 Mazedonien
2
3
Bulgarien
2 1 Italien
2 2
Rumänien
1 1
6
1 2
5 5 1
Österreich
1 1
1 1
6
1
1 1 1
1
Slowenien
1
Serbien
Kroatien
1
9 6 Ungarn
Marktpositionen
1 Hinter- und/oder Vormauerziegel
Anzahl der Werke
1 Tondachziegel Märkte mit Werksstandorten Exportmärkte
1 Joint Ventures Bramac Betondachsteine (50 %) und Tondach Gleinstätten (25 %)
2
3
2 1 1
Hintermauerziegel Vormauerziegel Dachsysteme Flächenbefestigungen
87
Zentral-Osteuropa Im Segment Zentral-Osteuropa werden unsere Ziegel- und Dachaktivitäten in Österreich und den zentral- und osteuropäischen Ländern sowie die Unternehmensbeteiligungen Semmel rock (Flächenbefestigungen, 75%-Beteiligung, voll konsolidiert), Bramac (Betondachsteine, 50%-Beteiligung, quotal konsolidiert) und Tondach Gleinstätten (Tondachziegel, 25%-Beteiligung, at-equity konsolidiert) erfasst. Die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise waren in den Ländern Zentral-Osteuropas erst seit Ende 2008 zu spüren. Als Folge eingeschränkter Hypothekarfinanzierungen und sinkenden Konsumentenvertrauens ging der Wohnungsneubau, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß, vom noch guten Niveau 2008 deutlich zurück. Die Folge davon waren Absatzeinbußen bei Baustoffen und damit auch bei Hintermauerziegel, dem wichtigsten Produktsegment von Wienerberger in dieser Region. Der Umsatz des Segments ging, auch belastet durch negative Fremdwährungseffekte von 61,9 Mio. €, um 35 % auf 582,7 Mio. € zurück. Durchschnittlich um 10 % niedrigere Preise in lokaler Währung sowie Stillstandskosten belasteten die Ergebnisse des Segments und führten zu einem Rückgang im operativen EBITDA von 58 % auf 108,8 Mio. €, was in diesem Umfeld einer immer noch guten operativen EBITDA-Marge von 18,7 % entspricht. Als Reaktion auf die gesunkene Nachfrage und im Rahmen unseres aktiven Working Capital Manage ments kam es zur Schließung bzw. Einmottung von 19 Werken sowie zu verlängerten Werksstill ständen, wodurch die Vorräte um 24 % gesenkt werden konnten. Der Gesamtaufwand für die Restrukturierungsmaßnahmen beträgt 54,2 Mio. € (davon 35,4 Mio. € an Sonderabschreibungen).
850,3
899,3
Mit 32 % Anteil am Konzernumsatz erwirtschaftete das Segment 52 % des EBITDA der Gruppe. Zentral-Osteuropa
582,7
EBITDA operativ
33,3 29,1
40 %
30 %
18,7
20 %
10 %
2007
2008
2008
Umsatz
2009
0 %
Umsatz in Mio. € EBITDA-Marge (operativ) in %
EBIT operativ
1)
1)
2009
Vdg. in %
in Mio. €
899,3
582,7 -35
in Mio. €
262,0
108,8
-58
in Mio. €
193,4
44,8 -77
2)
in %
19,6
7,5 -
2) 3)
in Mio. €
108,1 -57,6
Gesamtinvestitionen
in Mio. €
226,0
55,6 -75
Capital Employed
in Mio. €
854,9
787,7 -8
CFROI CVA
Mitarbeiter
4)
Absatz Hintermauerziegel Absatz Betonsteine Absatz Betondachsteine
5)
<-100
5.832
5.174 -11
in Mio. NF
4.040
2.921 -28
in Mio.
m 2
9,73
in Mio.
m 2
20,50
11,06
+14
14,08 -31
1) vor Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen, Dotierung einer Rückstellung für eine drohende Kartellstrafe und Firmenwertabschreibungen 2) berechnet auf Basis des durchschnittlichen historischen Capital Employed 3) Hurdle Rate = 11,5 % 4) durchschnittlicher Mitarbeiterstand während des Jahres 5) Absatzmenge nicht anteilig, sondern zu 100 % dargestellt
Polen (7 % vom Konzernumsatz) Rückgang bei Umsatz und im Ergebnis in Polen
Polen war zwar das einzige Land in Europa, welches aufgrund seiner starken Inlandsnachfrage 2009 ein BIP-Wachstum realisieren konnte. Langfristige Investitionen wurden aber aufgrund des niedrigeren Konsumentenvertrauens und mangelnder Verfügbarkeit von Finanzierungen auch in diesem Land zurückgenommen. Die Baubeginne sanken vom guten Niveau 2008 um 18 % im Jahr 2009, wobei das Einfamilienhaussegment mit einem Rückgang von 7 % weniger betroffen
88
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Geschäftssegmente Zentral-Osteuropa
war als jenes für Mehrfamilienhäuser (-32 %). Wienerberger hatte entsprechende Absatzeinbußen und aufgrund niedrigerer Durchschnittspreise und schwächerer Auslastung der Werke rückläufige Margen vom guten Niveau 2008 zu verzeichnen. Unsere Gesamtproduktionskapazität in Polen gegenüber 2008 ist trotz Schließungen von vier kleineren Werken gleich geblieben, da durch die Optimierung unseres neuen, modernen Werks Olesnica sowie Kapazitätssteigerungen im Werk Lebork die aus dem Markt genommenen Kapazitäten kompensiert wurden. Da Polen von der Wirtschaftskrise nicht so hart getroffen wurde wie andere Länder der Region, sind wir für 2010 zuversichtlicher und rechnen mit einer stabilen Entwicklung im Wohnungsneubau. Wir gehen davon aus, dass sich der Markt für Ein- und Zweifamilienhäuser in diesem Jahr besser behaupten kann, während der von Projektfinanzierungen abhängige Mehrfamilienhausbau noch leiden könnte.
Tschechien (3 % vom Konzernumsatz) In Tschechien führte die gesunkene Nachfrage nach Wohnungen zu einem deutlichen Mengenrückgang bei Ziegel. Importe aus angrenzenden Ländern übten zusätzlichen Druck auf inländische Mengen aus und führten 2009 zu niedrigeren Durchschnittspreisen in lokaler Währung. Wienerberger hatte in diesem schwierigen Markt deutliche Umsatz- und Ergebnisein
Schwächere Inlandsnachfrage und Importdruck in Tschechien
bußen zu verzeichnen. Für 2010 erwarten wir bei einer leicht rückläufigen Nachfrage nach Baustoffen anhaltenden Wettbewerbsdruck durch inländische Produzenten sowie durch Importe. Wir werden darauf mit einer flexibleren Preispolitik sowie der Forcierung von höherwertigen Produkten reagieren, um unsere Marktposition zu behaupten bzw. auszubauen.
Ungarn (2 % vom Konzernumsatz) In Ungarn, welches aufgrund eines hohen Budgetdefizits, hoher Arbeitslosigkeit und sinkender Realeinkommen bereits 2008 in eine schwere wirtschaftliche Krise geschlittert ist, hat sich die Situation in 2009 noch weiter verschlechtert. Nach dem Einbruch im Wohnungsneubau 2008 sind die Baubeginne im Jahr 2009 um weitere 30 % zurückgegangen. Demgemäß schwach
Umfassende Restrukturierungsmaßnahmen in Ungarn umgesetzt
zeigte sich auch der Geschäftsverlauf mit signifikanten Umsatz- und Ergebniseinbußen in der Berichtsperiode. Wienerberger reagierte auf die schwache Nachfrage mit umfangreichen Restrukturierungsmaßnahmen in Produktion, Verwaltung und Vertrieb. Eine Stabilisierung ist aus heutiger Sicht noch nicht spürbar, und die Erwartungen für den Wohnungsneubau in 2010 bleiben daher verhalten. Dennoch gehen wir aufgrund der erzielten Kosteneinsparungen wieder von Ergebnissteigerungen in unserer ungarischen Geschäftseinheit aus.
Rumänien (2 % vom Konzernumsatz) Hohe Auslandsverschuldung, ein hohes Außenhandelsdefizit sowie ein rückläufiger Privat konsum bei zunehmender Privatverschuldung stoppte im Jahr 2009 die zuvor dynamische Entwicklung in Rumänien. Bei einem Rückgang der Baugenehmigungen um 45 % konnte sich
Deutlicher Rückgang der Baubeginne in Rumänien
Wienerberger besser als der Markt behaupten und Marktanteile gewinnen. Trotz Umsatz rückgängen wurde die EBITDA-Marge durch Kostenoptimierung und einen stärkeren inländ ischen Absatzanteil (zulasten unserer Importe aus Ungarn) gesteigert. Die Entwicklung für 2010 ist derzeit nur schwer einschätzbar, und eine weitere Abschwächung im Wohnungs neubau scheint möglich.
89
Österreich (3 % vom Konzernumsatz) Erfolgreiche Einführung des Dryfix® Systems in Österreich
Der Ein- und Zweifamilienhausbau schwächte sich in 2009 in Österreich ab, und Wienerberger musste in der Folge Umsatz- und Ergebnisrückgänge hinnehmen. Aufgrund von Überkapazitäten wurden im ersten Quartal des Jahres das Werk Laa an der Thaya permanent geschlossen und verlängerte temporäre Stillstände durchgeführt. Das Margenniveau lag trotz Mengeneinbußen aufgrund der erfolgreichen und flächendeckenden Einführung des hochwertigen Dryfix ® Plan ziegelsystems nur gering unter dem Vorjahreswert. In 2010 erwarten wir uns durch die Forcierung der ertragsstarken Produkte wie Planziegel und Dryfix ® Planziegelsystem eine Festigung unserer Marktposition.
Slowakei (1 % vom Konzernumsatz) Wettbewerbsdruck in der Slowakei
In Folge der Wirtschaftskrise und der steigenden Arbeitslosigkeit gingen der Wohnungsneubau und damit auch die Absatzmengen deutlich zurück. Die Einführung des Euro in 2009 lockte Importe aus benachbarten Ländern an, und zusätzlicher Wettbewerbsdruck kam von neuen Hintermauerziegelkapazitäten des Mitbewerbs. Insgesamt musste Wienerberger Marktanteilsver luste hinnehmen und verzeichnete in einem schwachen Baustoffmarkt deutliche Umsatz- und Ergebniseinbußen. Wir haben auf diese Entwicklungen mit einer flexibleren Preispolitik reagiert und im Vertrieb verstärkt auf höherwertige Produkte gesetzt. Diese Strategie werden wir auch in 2010 fortsetzen, um unsere Marktposition zu behaupten und verlorene Marktanteile zurück zugewinnen.
Finnland und Baltikum (1 % vom Konzernumsatz) Keine Stabilisierung in Finnland sowie in den baltischen Staaten
In Finnland wurden auch 2009 weniger Vormauerziegel abgesetzt, da die Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfelds weiteren Druck auf die Wohnbautätigkeit ausübte. Im Baltikum war kaum etwas von einer Wohnbautätigkeit zu spüren. Die Kapazität wurde durch die Schließung eines Vormauerziegelwerks dem schlechten Marktumfeld angepasst. Beide Regionen wiesen deutliche Rückgänge bei Umsatz und im Ergebnis aus. Auch für 2010 ist von keiner Erholung auszugehen.
Südosteuropa (1 % vom Konzernumsatz) Fokus auf höherwertige Ziegel in Südosteuropa
In dieser Region werden die Ziegelaktivitäten in Kroatien, Slowenien, Serbien und Bosnien zusammengefasst. Das Makroumfeld in dieser Region spiegelte die Auswirkungen der Wirt schaftskrise in Form von Liquiditätsengpässen sowohl bei Projekten als auch im Privatkonsum wider. Bei rückläufigen Mengen konnten die Preise stabil gehalten werden. Im Rahmen von Restrukturierungsmaßnahmen wurden zwei Werke geschlossen bzw. Kapazitäten temporär still gelegt. Wienerberger hält weiter an einer erlös- und qualitätsorientierten Strategie in dieser Region fest und setzt auch in 2010 im Vertrieb verstärkt auf höherwertige Ziegel.
Russland (<1 % vom Konzernumsatz) Schwieriges Markt umfeld; Optimierung der neuen Werke in Russland
Wienerberger ist in 2006 mit dem ersten Werk (Kiprewo) in der Nähe von Moskau in den russischen Markt eingetreten. Im ersten Quartal 2009 folgten eine zweite Linie am Produk tionsstandort in Kiprewo und ein neues Werk in Kazan. Die Finanzkrise brachte allerdings die noch in 2008 vorherrschende Marktdynamik abrupt zum Erliegen und führte zu einem Einbruch der Wohnbauaktivität in Russland. Die Nachfrage nach Baustoffen ging massiv zurück, und die
90
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Geschäftssegmente Zentral-Osteuropa
Preise erodierten. Während im Jahr zuvor der Markt noch mit einfacheren Ziegelformaten bedient wurde, testeten wir in 2009 verstärkt die Produktion von höherwertigen Produkten. Für 2010 rechnen wir mit keiner Erholung im Wohnungsneubau in Russland. Wir werden in diesem Jahr weiter an der Optimierung unserer Werke und unseres Produktportfolios arbeiten sowie unseren Vertrieb in der Region stärken.
Bulgarien (<1 % vom Konzernumsatz) In Bulgarien hat sich der Wohnungsneubau nach starkem Wachstum in den Jahren 2007 und 2008 deutlich abgeschwächt. Trotz etwas geringerer Absätze im Vergleich zum Vorjahr konnte
Marktposition in Bulgarien gestärkt
Wienerberger bei gesunkenen Durchschnittspreisen ihre Position verstärken und insbesondere gegen Importe Marktanteile gewinnen. Für 2010 erwarten wir einen weiteren Rückgang der Wohnbauaktivitäten, gehen jedoch davon aus, dass sich Wienerberger mit qualitativ hochwertigen Ziegel in einem angespannten Marktumfeld gut behaupten kann.
Semmelrock Flächenbefestigungen (7 % vom Konzernumsatz) Unser Marktspezialist für hochwertige Flächenbefestigungen aus Beton konnte in 2009 trotz deutlicher Nachfragerückgänge nach Pflastersteinen die Absatzmenge steigern und bei flexibleren Preisen den Umsatz auf Vorjahresniveau halten. Beigetragen dazu haben vor allem neu errichtete Kapazitäten in Osteuropa, die 2009 in Betrieb genommen wurden, sowie Konsolidierungseffekte
Trotz Nachfragerückgängen bei Betonsteinen kann Semmelrock Absatz steigern
aus der Integration von Ebenseer in Österreich. Der Zusammenschluss mit Ebenseer, einem bedeutenden Produzenten von Betonsteinen in Österreich, erfolgte Anfang 2009, um die Markt position am Heimmarkt zu verstärken. Semmelrock ist nahezu ausschließlich in Zentral-Osteu ropa tätig. Da die Visibilität in dieser Region sehr eingeschränkt ist, lässt sich die weitere Entwicklung für 2010 nur schwer einschätzen.
Bramac Betondachsteine (4 % vom Konzernumsatz) Bramac (50%-Beteiligung, quotal konsolidiert), welche vor allem Betondachsteine in Osteuropa produziert und vertreibt, bekam die Auswirkungen der Wirtschaftskrise ebenfalls zu spüren. Da Betondachsteine vor allem im Neubau Einsatz finden, hatte Bramac aufgrund der schwachen Wohnbauaktivität in Zentral-Osteuropa deutliche Mengeneinbußen zu verzeichnen.
Ergebnis bei Bramac in 2009 unter dem Rekordniveau des Vorjahrs
Insgesamt gingen Umsatz und Ergebnis bei stabilen Preisen vom Rekordniveau des Jahres 2008 zurück. In 2010 wird Bramac den Schwerpunkt verstärkt auf innovative Produkte wie z.B. ener gieeffiziente Dachsysteme oder auch Betondachsteine, die bereits bei einem Neigungswinkel ab 7 Grad einsetzbar sind, setzen, um damit neue Märkte im Flachdachsegment zu erschließen.
Tondach Gleinstätten AG (at-equity konsolidiert) Tondach Gleinstätten, welche als 25 %-Beteiligung im Konzernabschluss der Wienerberger Gruppe at-equity konsolidiert wird, hatte aufgrund der schwachen osteuropäischen Märkte 2009
Umsatzrückgang bei Tondach Gleinstätten
deutliche Umsatzeinbußen zu verzeichnen. Dem wurde durch Kapazitätsanpassungen bei alten Werken Rechnung getragen und die Produktion zunehmend auf die neueren Werke verlagert. In diesem Zusammenhang wurde auch die Produktion des im vierten Quartal 2008 in Betrieb genommenen Werks in Ungarn (Bekescaba) sowie des tschechischen Standorts (Hranice) weiter optimiert.
91
Interview mit Hans Windisch, COO Osteuropa hatte 2009 starke Rückgänge zu verzeichnen. Alle blicken gespannt auf 2010 – was erwarten Sie für eine Entwicklung in der Region? Diese Frage ist wirklich schwer zu beantworten, da die prognostizierten Entwicklungen in ZentralOsteuropa mit großer Unsicherheit behaftet sind. Die Region hatte im letzten Quartal 2009 noch deut liche Rückgänge zu verzeichnen und zeigt keine Anzeichen einer Stabilisierung. Andererseits wird für einige Länder, wie z.B. Polen, Tschechien und Slowakei, in diesem Jahr wieder volkswirtschaftliches Wachstum erwartet. Meine Erwartung ist, dass wir 2010 noch mit einem schwierigen Umfeld zu kämp fen haben werden, aber möglicherweise in der zweiten Jahreshälfte eine Besserung eintritt.
2009 sind die Preise für Ziegel in Osteuropa um rund 10 % in lokaler Währung zurückgegangen. Erwarten Sie weiteren Preisverfall? Dies war kein Preisverfall, sondern eine Korrektur aufgrund der schwächeren Märkte. Wir hatten 2008 ein sehr gutes Preisniveau in der gesamten Region, welches wir im Jahr 2009 den Markterfordernissen angepasst haben und damit dennoch eine beachtliche EBITDA-Marge von 19 % erwirtschaftet haben. In Tschechien und der Slowakei sind vor kurzem neue Kapazitäten auf den Markt gekommen, welche den Wettbewerbsdruck in diesen Ländern erhöhen. Für 2010 ist es unser Ziel, die Preise stabil zu halten, aber wir werden, wenn es die Umstände erfordern, unsere Marktpositionen mit einer flexibleren Preispolitik verteidigen. Wesentlich wichtiger ist aber in diesem Zusammenhang, dass wir uns mit hochwertigen Pro dukten in den Märkten sukzessive als Qualitätsführer positioniert haben und daher in der Lage sind, unser Produktportfolio, insbesondere die neuen hochwärme dämmenden Ziegel und die Planziegel, strategisch und erlösorientiert einzusetzen. Dies sollte sich positiv auf unsere Durchschnittserlöse in ZentralOsteuropa auswirken.
Sie erwarten für 2010 einerseits eine deutlich bessere Kapazitätsauslastung der Werke, andererseits sollen weiter Vorräte abgebaut werden. Steht zu befürchten, dass die Auslastung der Werke in 2010 doch niedriger als erwartet ist und damit auch 2010 die Ergebnisse belastet werden? Nein, auch wenn es auf den ersten Blick so scheint, ist dies kein Widerspruch. Wir haben 2009 in vielen Ländern signifikant weniger Ziegel erzeugt als wir verkauft haben. Ich gebe Ihnen ein Beispiel: In Amerika haben wir 2009 weniger als die Hälfte (!) der abgesetzten Menge produziert – und das bei dem niedrigsten Nachfrageniveau seit Jahrzehnten. Die Kapazitätsauslastung der Werke lag etwas über 20 % im Jahr 2009. Das bedeutet, dass wir bei gleichem Absatzvolumen im Jahr 2010, wenn wir nur die abgesetzte Menge produzieren, auf eine Auslastung von knapp 50 % kommen werden. Bei leichten Absatzsteigerungen könnten wir dann bei dieser Auslastung auch die Vorräte weiter abbauen.
Das Interview wurde am 4.2.2010 von Judith Ableitinger, Corporate Development bei Wienerberger, geführt.
92
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Geschäftssegmente Interview mit Hans Windisch Zentral-Westeuropa
Zentral-Westeuropa In den Märkten Deutschland, Italien und der Schweiz, die zusammen das Segment ZentralWesteuropa bilden, mussten nach einem schwierigen Jahr 2008 auch im Geschäftsjahr 2009 Absatzrückgänge bei Hintermauer-, Dach- und Vormauerziegel hingenommen werden. Der Segmentumsatz ging um 11 % auf 391,1 Mio. € und das operative EBITDA um 24 % auf 32,3 Mio. € zurück. Gründe dafür sind die schwache Nachfrage nach Baustoffen in Deutschland sowie der Einbruch des Wohnungsneubaus in Italien. Verlängerte temporäre Werksstillstände in Deutschland zur Verringerung des Working Capital – die Vorräte konnten in der Region um 29 % verringert werden – und Preisdruck in Italien belasteten die Ergebnisse des Segments. Aufgrund der weiteren Abschwächung des deutschen Ein- und Zweifamilienhausbaus wurden im Jahr 2009 die Kapazitäten weiter angepasst und vier Werke geschlossen. Der daraus resultierende Gesamtauf wand belief sich auf 27,0 Mio. € (davon 12,5 Mio. € an Sonderabschreibungen). Auf ZentralWesteuropa entfallen 22 % des Umsatzes und 15 % des operativen EBITDA der Gruppe.
CFROI CVA
2)
in Mio. €
439,0
391,1 -11
in Mio. €
42,6
32,3 -24
in Mio. €
3)
in %
3,4)
Vdg. in %
in Mio. €
4,6 -2,4 5,2
<-100
4,0 -
-51,8 -60,1 -16
Gesamtinvestitionen
in Mio. €
37,6
13,2 -65
Capital Employed
in Mio. €
481,5
373,0 -23
2.390
2.143 -10
Absatz Hintermauerziegel
in Mio. NF
1.581
1.302 -18
Absatz Vormauerziegel
in Mio. WF
161
147 -9
in Mio. m 2
8,80
8,23 -6
Mitarbeiter
5)
Absatz Tondachziegel
6)
391,1
EBIT operativ
2)
2009
439,0
Umsatz EBITDA operativ
2008
442,5
Zentral-Westeuropa 1)
1) Das grenzüberschreitende Handelsgeschäft in den Niederlanden und in Deutschland wird ab 2009 im Segment ZentralWesteuropa (zuvor: Nord-Westeuropa) ausgewiesen; die Vergleichszahlen des Vorjahrs wurden entsprechend angepasst 2) vor Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen, Dotierung einer Rückstellung für eine drohende Kartellstrafe und Firmenwertabschreibungen 3) berechnet auf Basis des durchschnittlichen historischen Capital Employed 4) Hurdle Rate = 11,5 % 5) durchschnittlicher Mitarbeiterstand während des Jahres 6) Absatz Tondachziegel inkl. Zubehörprodukte
30 %
20 %
17,3 9,9
2007
2008
8,3
2009
10 %
0 %
Umsatz in Mio. € EBITDA-Marge (operativ) in %
Deutschland (14 % vom Konzernumsatz) Im Jahr 2009 war die Nachfrage nach Baustoffen in Deutschland anhaltend schwach. Die Zahl der Baufertigstellungen erreichte laut dem Institut Heinze mit einer Verringerung um 10 %
Wohnbau in Deutschland weiter schwach
auf 137.000 Einheiten einen neuerlichen historischen Tiefststand. Der für Dachziegel wichtige Renovierungsmarkt (65 % der deutschen Dachziegel gehen in dieses Segment) konnte sich aufgrund von staatlichen Förderprogrammen zur thermischen Sanierung besser behaupten als der Neubau. Hauptverantwortlich für diese Entwicklung waren die nach wie vor eingeschränkte Verfügbarkeit von Finanzierungen sowie insbesondere ein niedriges Konsumentenvertrauen infolge der Wirtschaftskrise.
93
Die schwache Inlandsnachfrage führte zu Mengenrückgängen in allen Produktgruppen. Zusätzlich wirkte sich der Markteinbruch in Zentral-Osteuropa negativ auf den Export von Hintermauerziegel aus Deutschland in diese Region aus. Insgesamt ging in der Folge der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr bei stabilen Durchschnittspreisen zurück. Als Reaktion auf die anhal tende Marktschwäche wurden in Deutschland vier weitere Werke geschlossen. Die Optimie rungsmaßnahmen bei Vormauerziegel konnten 2009 erfolgreich abgeschlossen werden, wodurch nun nur mehr die leistungsfähigsten und kosteneffizientesten Werke in diesem Bereich in Betrieb sind. Trotz verlängerter Winterstillstände im ersten und letzten Quartal 2009 zur Reduktion des Working Capital und einer damit einhergehenden niedrigeren Kapazitätsauslastung konnten die Margen durch erfolgreich umgesetzte Optimierungsmaßnahmen in Verwaltung und Vertrieb annähernd stabil gehalten werden. Für 2010 leichte Markterholung in Deutschland erwartet
Für 2010 gehen wir in Deutschland von einer leichten Erholung im Wohnungsneubau sowie am Renovierungsmarkt aus, da seit dem Sommer 2009 ein leichter Anstieg der Baugenehmigungen festzustellen ist. Durch die Erweiterung der Produktpalette um nichtkeramisches Zubehör hat sich Wienerberger in den letzten Jahren zunehmend als Systemanbieter im Dachbereich positi oniert. In 2010 wollen wir unsere Marketing- und Vertriebsaktivitäten konsequent verstärken, um die Bindung zu unseren Kunden weiter zu intensivieren und unsere Positionierung als Systemanbieter bei Wand und Dach zu festigen.
Italien (3 % vom Konzernumsatz) Mengenrückgänge und Preisdruck in Italien in 2009
Der Wohnungsneubau in Italien verzeichnete im Jahr 2009 einen weiteren Rückgang der Baubeginne um etwa 15 %. In der italienischen Ziegelindustrie, die durch eine Vielzahl von Kleinund Mittelbetrieben geprägt ist, führte der Nachfragerückgang aufgrund struktureller Über kapazitäten zu erhöhtem Preisdruck. Dies wirkte sich neben höheren Energie- und Stillstandskosten negativ auf das Ergebnis aus und führte zu einem Rückgang der Margen in diesem Land. Für 2010 erwarten wir eine weitere Abschwächung der Wohnbautätigkeit und einen anhaltend starken Preiswettbewerb. Dieser Entwicklung wollen wir durch die Forcierung höherwertiger Produkte und den Ausbau unserer Aktivitäten im Vertrieb entgegenwirken. Positive Impulse sind ab der zweiten Jahreshälfte 2010 aus dem von der Regierung beschlossenen Programm „Piano Casa“, welches einerseits sozialen Wohnbau fördern will und andererseits kleinere Um- und Zubauten ohne behördliches Genehmigungsverfahren ermöglicht, zu erwarten.
Schweiz (4 % vom Konzernumsatz) Stabile Umsatz entwicklung in der Schweiz in 2009
Der Ein- und Zweifamilienhausbau hat sich in der Schweiz trotz starker Neubautätigkeit in den Ballungszentren Genf und Zürich im Jahr 2009 vom guten Vorjahresniveau leicht abge schwächt. In der Folge wurden auch in der Berichtsperiode etwas weniger Hintermauerziegel abgesetzt als noch im Jahr zuvor. Im Dachbereich konnte Wienerberger von staatlichen Förde rungen für energiesparende Maßnahmen (Dachisolierung) profitieren und die Absatzmengen konstant halten. Insgesamt lagen Umsatz und Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahrs. Für 2010 rechnen wir mit einem weiteren Rückgang im Wohnungsneubau, wobei wir uns aber durch die Markteinführung von Verfüllziegel positive Impulse für unser Geschäft erwarten.
94
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Geschäftssegmente Zentral-Westeuropa Nord-Westeuropa
Nord-Westeuropa Im Geschäftsbereich Nord-Westeuropa, in dem unsere Ziegel- und Dachaktivitäten in den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Großbritannien und Skandinavien zusammengefasst werden, sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 19 % auf 729,2 Mio. € und das operative EBITDA um 29 % auf 102,5 Mio. €. Negative Fremdwährungseffekte aus dem britischen Pfund belasteten den Umsatz des Segments mit 14,3 Mio. €. In allen Ländern waren – abgesehen vom Dachgeschäft in Belgien – bei leicht höheren Durchschnittspreisen Mengenrückgänge zu verzeichnen. Im Zuge des Aktionsplans 2009 wurden in der Region fünf weitere Werke geschlossen, wofür insgesamt 25,6 Mio. € an Aufwendungen (davon 13,0 Mio. € an Sonderabschreibungen) anfielen. Durch diese Werksschließungen sowie verlängerte Winterstillstände konnten die Vorräte um 18 % gegen über dem Vorjahr abgebaut werden. Die Kosten aus diesen Maßnahmen führten zu niedrigeren Margen in der Region. Auf das Segment Nord-Westeuropa entfallen 40 % des Umsatzes und 49 % des operativen EBITDA der Gruppe.
EBIT operativ
2)
2)
Vdg. in %
in Mio. €
904,2
729,2 -19
in Mio. €
143,9
102,5 -29
in Mio. €
73,2
37,1 -49
7,9
5,5 -
3)
in %
3) 4)
in Mio. €
-65,4 -111,2 -70
Gesamtinvestitionen
in Mio. €
176,7
50,1 -72
Capital Employed
in Mio. €
1.297,1
1.131,4 -13
4.745
4.076 -14
Absatz Hintermauerziegel
in Mio. NF
1.125
937 -17
Absatz Vormauerziegel
in Mio. WF
1.518
1.146 -25
in Mio. m 2
16,50
14,11 -14
CFROI CVA
Mitarbeiter
5)
Absatz Dachziegel
6)
1) Das grenzüberschreitende Handelsgeschäft in den Niederlanden und in Deutschland wird ab 2009 im Segment ZentralWesteuropa (zuvor: Nord-Westeuropa) ausgewiesen; die Vergleichszahlen des Vorjahrs wurden entsprechend angepasst 2) vor Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen, Dotierung einer Rückstellung für eine drohende Kartellstrafe und Firmenwertabschreibungen 3) berechnet auf Basis des durchschnittlichen historischen Capital Employed 4) Hurdle Rate = 11,5 % 5) durchschnittlicher Mitarbeiterstand während des Jahres 6) Absatz Dachziegel inkl. Zubehörprodukte
729,2
Umsatz EBITDA operativ
2009
904,2
2008
904,8
Nord-Westeuropa 1)
30 %
20,3
20 % 15,8
14,1 10 %
2007
2008
2009
0 %
Umsatz in Mio. € EBITDA-Marge (operativ) in %
Belgien (12 % vom Konzernumsatz) Während der Rückgang im Wohnungsneubau im Jahr 2009 mit 19 % deutlich ausfiel, schwächte sich der Renovierungsmarkt aufgrund der durchgeführten Mehrwertsteuersenkung auf Baustoffe und staatlicher Förderungen für Solaranlagen am Dach nur moderat ab. Wienerberger
Dachgeschäft in Belgien profitierte von staatlichen Förderungen
konnte von dieser Entwicklung profitieren und die Absätze bei Dachziegel auf dem Niveau des Vorjahrs halten. Die stärksten Mengeneinbußen waren bei Vormauerziegel zu verzeichnen. Der bereits im Jahr 2007 begonnene Aufbau einer kosteneffizienten Werksstruktur im Bereich Hintermauerziegel zeigte Erfolge. Trotz höherer Stillstandskosten konnten die Margen beinahe auf Vorjahresniveau gehalten werden. Für 2010 gehen wir in Belgien von einer leicht sinkenden Nachfrage nach Baustoffen aus.
95
Niederlande (11 % vom Konzernumsatz) Mengeneinbußen in allen Produktgruppen in den Niederlanden
Die Zahl der im Jahr 2009 fertig gestellten Häuser sank laut lokalen Statistiken um 15 % auf 63.000 Einheiten, während sich der Renovierungsmarkt etwas moderater abschwächte. Wienerberger hatte in diesem Marktumfeld in allen Produktgruppen Absatzrückgänge zu verzeichnen. Durch Verschiebungen im Produktmix zu höherwertigen Produkten lagen die Preise leicht über dem Durchschnitt des Vorjahrs. Höhere Energiekosten sowie Kosten aus verlängerten Werksstillständen zur Optimierung des Working Capital führten jedoch zu sinkenden Margen in den Niederlanden. Da der niederländische Wohnungsneubau sehr stark vom Projektgeschäft getrieben wird, ist für 2010 aufgrund der noch immer limitierten Verfügbarkeit von Hypothekar krediten und des niedrigen Konsumentenvertrauens von weiteren deutlichen Rückgängen im Neubau auszugehen. Wir haben uns daher in den Niederlanden auf ein weiterhin schwieriges Marktumfeld eingestellt.
Frankreich (8 % vom Konzernumsatz) Wienerberger gewinnt weiter Marktanteile mit Hintermauerziegel in Frankreich
In Frankreich hat sich nach einem sehr verhaltenen Start der Abwärtstrend im Ein- und Zweifamilienhausbau in der zweiten Jahreshälfte verlangsamt und 2009 insgesamt zu einem Rückgang der Baubeginne von 20 % geführt. Die Nachfrage nach Hintermauerziegel blieb etwas stabiler, da der Ziegel im Bereich Wandbaustoffe weiter Marktanteile gewinnen konnte. Wienerberger profitierte davon in einem schwierigen Marktumfeld und baute im Westen des Landes seine Marktposition weiter aus. Die Entwicklung im Segment Vormauerziegel war durch einen starken Mengenrückgang geprägt. 2009 zeigte sich erstmals seit vielen Jahren auch der Renovierungsmarkt schwächer, was in einer geringeren Absatzmenge von Dachziegel resultierte. Insgesamt führten Stillstandskosten aus einer niedrigeren Kapazitätsauslastung zu einem Rück gang der Margen im Vergleich zu 2008. Für 2010 gehen wir im Wohnungsneubau und im Bereich Renovierung von einer stabilen Entwicklung aus.
Großbritannien (7 % vom Konzernumsatz) Deutlicher Lagerabbau in Großbritannien
Nach einer signifikant rückläufigen ersten Jahreshälfte lagen die Absätze ab September 2009 erstmals seit dem Einbruch im Wohnungsneubau Mitte April 2008 wieder leicht über den (nied rigen) Vergleichswerten des Vorjahrs. Wienerberger reagierte in der ersten Jahreshälfte rasch mit einer Ausweitung des Restrukturierungsprogramms, was für Großbritannien ausgedehnte tempo räre Stillstände und die Schließung bzw. Einmottung von zwei weiteren Werken bedeutete. Insgesamt konnten bei gleichzeitigem deutlichen Lagerabbau die Ergebnisse trotz negativer Fremd währungseffekte in etwa auf Vorjahresniveau gehalten werden. Für 2010 erwarten wir aufgrund der sich abzeichnenden leichten Erholung im Wohnungsneubau höhere Umsätze und gehen infolge der umgesetzten Maßnahmen und einer besseren Kapazitätsauslastung von moderaten Ergebnis steigerungen aus.
Skandinavien (2 % vom Konzernumsatz) Wohnbau in Skandinavien anhaltend schwach
In den Ländern Dänemark, Schweden und Norwegen waren aufgrund der schwachen Wohnbautätigkeit weitere Umsatzrückgänge zu verzeichnen, wobei der Einbruch in Dänemark am stärksten ausfiel. Für das Jahr 2010 erwarten wir für Skandinavien Umsatz- und Ergebnis steigerungen.
96
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Geschäftssegmente Nord-Westeuropa Nordamerika
Nordamerika In den USA gingen die Baubeginne von einem bereits sehr niedrigen Niveau Ende 2008 um 39 % auf 555.000 Einheiten zurück, wodurch ein weiterer starker Absatzrückgang bei Vormauer ziegel zu verzeichnen war. In der Folge verringerte sich der Umsatz im Segment, trotz positiver Effekte von 6,6 Mio. € aus dem stärkeren Durchschnittskurs des US-Dollars, um 36 % auf 149,0
Wohnbautätigkeit um weitere 39 % auf 555.000 Einheiten zurückgegangen
Mio. € im Jahr 2009. Trotz des schwachen Geschäftsverlaufs konnten mittels umfangreicher temporärer Werksstillstände die Vorräte um mehr als 30 % gegenüber dem Jahr 2008 reduziert werden. Diese Maßnahmen zur Optimierung des Working Capital sowie eine historisch niedrige Kapazitätsauslastung von rund 20 % belasteten die Ergebnisse des Segments und führten zu einem negativen operativen EBITDA von -13,3 Mio. €. Damit beläuft sich der Segmentanteil am Gruppenumsatz auf 8 % und am operativen EBITDA auf -6 %. Die zum Halbjahr durchgeführten Firmentwertabschreibungen betreffen vor allem unsere Geschäftseinheit im Mittleren Westen, wo die Automobilindustrie maßgeblichen Einfluss auf die konjunkturelle Entwicklung der Region hat. Da in dieser Region mittelfristig keine signifikante
Firmenwertabschreibungen von 48,2 Mio. €
Umsatz
in Mio. €
EBITDA operativ EBIT operativ
Vdg. in %
149,0 -36
in Mio. €
15,1 -13,3
<-100
in Mio. €
-4,0 -35,4
<-100
2)
in %
2,2 -1,9 -
2) 3)
in Mio. €
-65,1 -95,6 -47
CFROI CVA
1)
1)
234,3
2009
Gesamtinvestitionen
in Mio. €
47,1
8,8 -81
Capital Employed
in Mio. €
583,2
488,4 -16
1.969
1.043 -47
Mitarbeiter
4)
Absatz Vormauerziegel
in Mio. WF
535
307 -43
1) vor Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen, Dotierung einer Rückstellung für eine drohende Kartellstrafe und Firmenwertabschreibungen 2) b erechnet auf Basis des durchschnittlichen historischen Capital Employed 3) Hurdle Rate = 11,5 % 4) durchschnittlicher Mitarbeiterstand während des Jahres
Nach den bereits in den Jahren 2007 und 2008 durchgeführten Restrukturierungen waren in der Berichtsperiode weitere Kostensenkungsmaßnahmen erforderlich. Neben verlängerten temporären Stillständen wurden auch drei weitere Werke fix geschlossen. Von diesen Maßnahmen waren insgesamt beinahe 700 Mitarbeiter betroffen. Die Restrukturierungskosten hierfür betrugen
30 %
149,0
2008
234,3
Nordamerika
330,7
Erholung zu erwarten ist, wurde der Firmenwert um 48,2 Mio. € berichtigt.
10,7
20 %
10 %
6,4
0 % -8,9 2007
2008
2009
-10 %
Umsatz in Mio. € EBITDA-Marge (operativ) in %
Umfangreiche Stillstände und weitere Werksschließungen in 2009
13,8 Mio. € (davon 7,7 Mio. € Sonderabschreibungen). Trotz positiver Prognosen für den amerikanischen Wohnungsneubau bleiben wir bei unserer Einschätzung für 2010 vorsichtig. Die NAHB (National Association of Home Builders) erwartet für 2010 einen Anstieg der Baubeginne von 25 % auf 695.000 Einheiten. Auch die Bedarfsdeckung
Für 2010 wieder positives operatives Ergebnis erwartet
von neu errichteten, fertigen Häusern ist Ende 2009 auf 8,1 Monate zurückgegangen (Vorjahr: 12,8 Monate). Der Tiefpunkt im Wohnungsneubau scheint in den USA zwar erreicht zu sein, aber ob die Krise bereits überwunden ist, bleibt fraglich, da die Zahl der Verpfändungen noch immer ansteigt und damit das Angebot an fertigen Häusern erhöht. Ungeachtet der Marktentwicklung gehen wir aufgrund der umfangreichen bereits umgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen und einer besseren Kapazitätsauslastung wieder von einem deutlich besseren, positiven operativen Ergebnis aus.
97
Beteiligungen und Sonstiges Zusammenfassung der sonstigen Beteiligungen, Holdingkosten und indischen Ziegelaktivitäten in diesem Segment
Der Bereich Beteiligungen und Sonstiges umfasst die Konzernzentrale und die ihr anrechen baren Kosten, die Ziegelaktivitäten in Indien sowie sonstige Beteiligungen der Gruppe. Zu diesen zählen insbesondere Pipelife Kunststoffrohre (50/50 Joint Venture mit Solvay) sowie die Immo bilien. Die Pipelife Gruppe hat sich in den vergangenen Jahren zu einem unabhängigen Unter nehmen mit eigenständigem Management entwickelt. Sie wird daher als Beteiligung at-equity konsolidiert und ist in den operativen Ergebnissen dieses Geschäftsbereiches nicht enthalten.
Negative Ergebnisse durch Ausweis der Holdingkosten
In den operativen Zahlen des Segments sind die Konzernzentrale, die von der Holding weiter verrechneten Leistungen sowie Holdingkosten und die Aktivitäten in Indien erfasst. Daraus ergab sich im Jahr 2009 ein Umsatz von 11,7 Mio. €. Das operative EBITDA verbesserte sich aufgrund von Kosteneinsparungsmaßnahmen auf -21,7 Mio. €. Der Anstieg der Mitarbeiter in diesem Segment erklärt sich durch die Aufnahme zusätzlicher Arbeitskräfte für unseren neu eröffneten indischen Standort. Beteiligungen und Sonstiges
Umsatz
in Mio. €
EBITDA operativ EBIT operativ
1)
1)
Capital Employed Mitarbeiter
2)
2008
2009
14,9
11,7 -21
Vdg. in %
in Mio. €
-23,5 -21,7
+8
in Mio. €
-27,4 -25,1
+8
in Mio. €
35,5
36,3
+2
226
240
+6
1) vor Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen, Dotierung einer Rückstellung für eine drohende Kartellstrafe und Firmenwertabschreibungen 2) durchschnittlicher Mitarbeiterstand während des Jahres
Trotz Umsatzrückgang stabile Margen bei Pipelife
Die Pipelife Gruppe, einer der größten Erzeuger von Kunststoffrohrsystemen in Europa, hatte nach 2008 auch in 2009 weiter unter den Auswirkungen der Wirtschaftskrise zu leiden. Deutliche Nachfragerückgänge, insbesondere in der Region Zentral-Osteuropa sowie in den USA, Frankreich, Spanien und Irland, führten zu einem um 22 % niedrigeren Umsatz von 699 Mio. € im Jahr 2009. Als Reaktion auf das schlechte wirtschaftliche Umfeld wurden bereits ab 2008 in allen Ländern umfassende Maßnahmen zur Kostensenkung sowie zur Verminderung des Working Capital umge setzt. Dies zeigte bereits in 2009 erste Wirkung, und Pipelife konnte trotz schwächerer Absätze die operative EBITDA-Marge stabil halten und ein operatives EBITDA von 60 Mio. € erwirt schaften. Für 2010 geht Pipelife wieder von einer leichten Umsatzsteigerung aus.
Nicht betriebsnotwendige Liegenschaften mit einem Buchwert von 41 Mio. €
Ziel ist es, nicht betriebsnotwendiges Vermögen zu verwerten und damit die Refinanzierung des Kerngeschäfts zu verfolgen. Im Jahr 2009 wurden nicht betriebsnotwendige Liegenschaften im Wert von 0,8 Mio. € veräußert. Da Grundstücke aus der Schließung von Werken hinzuge kommen sind, stieg der Buchwert unseres Portfolios an nicht betriebsnotwendigen Liegenschaften gruppenweit auf rund 41 Mio. € gegenüber 31 Mio. € im Vorjahr.
98
Konzernabschluss
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Geschäftssegmente Beteiligungen und Sonstiges Konzernabschluss Inhaltsverzeichnis
Inhalt 100 Gewinn- und Verlustrechnung 101 Gesamtergebnisrechnung 102 Cash-flow Statement 103 Bilanz 104 Entwicklung des Eigenkapitals 106 Anlagenspiegel 108 Geschäftssegmente 110 Konzernanhang 110 Allgemeine Erläuterungen 110 Grundlagen für die Aufstellung des Konzernabschlusses (1) 110 Auswirkungen neuer und geänderter Standards (2) 111 Konsolidierungskreis (3) 112 Erwerbe und Veräußerungen (4) 114 Konsolidierungsmethoden (5) 114 Geschäftssegmente (6) 115 Währungsumrechnung (7) 116 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden (8) 121 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 121 Umsatzerlöse (9) 121 Materialaufwand (10) 121 Abschreibungen, Wertminderungen von Anlagen und Firmenwertabschreibungen (11) 123 Personalaufwand (12) 124 Mitarbeiter (13) 124 Sonstige betriebliche Aufwendungen (14) 125 Sonstige betriebliche Erträge (15) 125 Überleitung Ergebnis nach Umsatzkosten- und Gesamtkostenverfahren (16) 125 Restrukturierungskosten (17) 126 Zinsergebnis und sonstiges Finanzergebnis (18) 127 Ertragsteuern (19) 128 Ergebnis je Aktie, Vorschlag für die Ergebnisverwendung (20)
129 Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung
129 Erläuterungen zum Cash-flow Statement 130 Cash-flow aus Investitionstätigkeit (21) 131 Erläuterungen zur Bilanz 131 Anlagevermögen (22) 132 Vorräte (23) 132 Forderungen, Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte (24) 134 Sonstige Forderungen und geleistete Vorauszahlungen (25) 134 Konzerneigenkapital (26) 136 Rückstellungen (27) 136 Pensionen und Leistungen an Arbeitnehmer (28) 139 Latente Steuern (29) 140 Verbindlichkeiten (30) 142 Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse (31) 143 Finanzinstrumente 143 Finanzinstrumente (32) 145 Derivative Finanzinstrumente (33)
145 Risikobericht
152 Sonstige Angaben 152 Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag (Nachtragsbericht) (34) 152 Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen (35) 152 Aktienoptionsplan (36) 155 Erklärung des Vorstands 156 Konzernunternehmen 160 Bestätigungsvermerk 99
Gewinn- und Verlustrechnung
Anmerkung
(9)
2009
2008
in TEUR
in TEUR
Umsatzerlöse
1.816.884
2.431.388
(10-12, 16)
Herstellkosten
-1.305.879
-1.585.560
Bruttoergebnis vom Umsatz
511.005
845.828
(10-12, 14, 16) Vertriebskosten
-387.140
-467.971
(10-12, 14, 16) Verwaltungskosten
-123.229
-149.427
-41.178
-35.734
59.518
47.151
(14)
Sonstige betriebliche Aufwendungen
(15)
Sonstige betriebliche Erträge
Betriebsergebnis vor Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen, Dotierung einer Rückstellung für eine drohende Kartellstrafe und Firmenwertabschreibungen
18.976
239.847
(11, 17)
Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen
-153.694
-55.020
(11)
Firmenwertabschreibungen
-123.341
-16.717
(17)
Dotierung einer Rückstellung für eine drohende Kartellstrafe
0
-10.000
-258.059
158.110
6.065
13.389
Betriebsergebnis nach Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen, Dotierung einer Rückstellung für eine drohende Kartellstrafe und Firmenwertabschreibungen
Ergebnisübernahme von assoziierten Unternehmen
(18)
Zinsertrag
(18)
Zinsaufwand
(18)
Sonstiges Finanzergebnis
Finanzergebnis
Ergebnis vor Ertragsteuern
Ertragsteuern
(19)
Ergebnis nach Ertragsteuern
davon Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile
davon auf Hybridkapitalbesitzer entfallender Anteil
davon Ergebnis der Muttergesellschaft
(20)
(20)
100
20.893
40.956
-58.684
-83.105
-5.794
-6.244
-37.520
-35.004
-295.579
123.106
36.902
-19.788
-258.677
103.318
-1.880
3.350
32.500
32.500
-289.297
67.468
Ergebnis je Aktie (in EUR)
-3,17
0,81
Verwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR)
-3,17
0,81
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Konzernabschluss Gewinn- und Verlustrechnung Gesamtergebnisrechnung
Gesamtergebnisrechnung
Anmerkung
Ergebnis nach Ertragsteuern
Währungsumrechnung
(7, 26)
Währungsumrechnung aus assoziierten Unternehmen
(24, 26)
Marktwertänderungen zur Veräußerung verfügbarer Finanzinstrumente
(26)
Veränderung Hedging Reserve
Übrige
Andere Gesamtergebnisbestandteile
Gesamtergebnis nach Steuern
davon Gesamtergebnis der nicht beherrschenden Anteile
davon auf Hybridkapitalbesitzer entfallender Anteil
davon Gesamtergebnis der Muttergesellschaft
2009 in TEUR
2008 in TEUR
-258.677
103.318
8.542
-119.514
714
-6.281
-143
-628
8.333
12.528
0
-51
17.446
-113.946
-241.231
-10.628
-2.036
2.377
32.500
32.500
-271.695
-45.505
101
Cash-flow Statement
Anmerkung
2009
2008
in TEUR
in TEUR
Ergebnis vor Ertragsteuern
-295.579
123.106
(11)
Abschreibungen auf das Anlagevermögen
189.597
200.273
(11)
Firmenwertabschreibungen
123.341
16.717
(11)
Wertminderungen von Anlagen
102.632
21.836
-130
-157
-44.363
-16.608
-6.065
-13.389
-15.552
-8.391
Zuschreibungen auf das Anlagevermögen
Veränderungen langfristiger Rückstellungen
Ergebnisübernahme aus assoziierten Unternehmen
Gewinne/Verluste aus Anlagenabgängen
37.791
42.149
(18)
Gezahlte Zinsen
Zinsergebnis
-53.839
-81.795
Erhaltene Zinsen
19.814
41.894
Gezahlte Ertragsteuern
-5.161
-24.780
Cash-flow aus dem Ergebnis
52.486
300.855
Veränderungen Vorräte
174.906
-38.277
Veränderungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Veränderungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Cash-flow aus laufender Geschäftstätigkeit
Einzahlungen aus Anlagenabgängen (inkl. Finanzanlagen)
Auszahlungen für Investitionen in das Sach- und immaterielle Anlagevermögen
85.991
33.505
-30.671
-16.630
Veränderungen übriges Netto-Umlaufvermögen
5.866
-12.366
Währungsumrechnungsbedingte Veränderung von Nicht-Fondspositionen
2.279
-4.254
290.857
262.833
24.591
28.678
-129.684
-390.328
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
-1.355
-487
Veränderung Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte
-3.199
2.823
Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen
-3.109
-115.326
Netto-Einzahlungen aus Unternehmensveräußerungen
1.251
0
Cash-flow aus Investitionstätigkeit
-111.505
-474.640
Veränderung langfristiger Finanzverbindlichkeiten
-118.910
200.917
Veränderung kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten
-108.773
42.053
(26)
Gezahlte Dividende Wienerberger AG
0
-120.109
(26)
Gezahlter Hybridkupon
-32.500
-32.500
(21)
Gezahlte Dividende und Kapitaländerungen bei nicht beherrschenden Anteilen
Dividendenausschüttungen aus assoziierten Unternehmen
(26)
Kapitalerhöhung Wienerberger AG
(36)
Einzahlung aus der Ausübung von Aktienoptionen
0
0
(26)
Erwerb eigener Aktien
0
-9.318
63.315
125.145
242.667
-86.661
110
123
Cash-flow aus Finanzierungstätigkeit
-225
2.010
3.656
42.092
320.067
0
Veränderung der Zahlungsmittel
Einfluss von Wechselkursänderungen auf Zahlungsmittel
Zahlungsmittel am Anfang der Periode
206.835
293.373
Zahlungsmittel am Ende der Periode
449.612
206.835
102
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Konzernabschluss Cash-flow Statement Bilanz
Bilanz
Anmerkung
Aktiva
(22)
Immaterielles Anlagevermögen und Firmenwerte
(22)
Sachanlagen
(22)
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
(3, 22)
(22)
(29)
31.12.2009
31.12.2008
in TEUR
in TEUR
641.109
769.451
1.905.437
2.075.878
41.272
30.543
118.977
115.679
Übrige Finanzanlagen
19.250
19.464
Latente Steuern
37.636
35.071
2.763.681
3.046.086
Anteile an assoziierten Unternehmen
Langfristiges Vermögen
(23)
Vorräte
552.352
719.995
(24)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
110.312
187.750
(24, 25)
Sonstige kurzfristige Forderungen
118.694
133.822
(24, 33)
Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte
92.766
89.445
449.612
206.835
Kurzfristiges Vermögen
1.323.736
1.337.847
Summe Aktiva
4.087.417
4.383.933
Zahlungsmittel
Passiva
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklagen
Hybridkapital
492.896
492.896
Gewinnrücklagen
1.010.842
1.299.671
Übrige Rücklagen
-173.848
-191.450
Eigene Anteile
-40.697
-40.697
Nicht beherrschende Anteile
24.416
23.415
(26)
Eigenkapital
2.547.032
2.497.191
(27, 28)
Personalrückstellungen
61.795
68.049
(27, 29)
Latente Steuern
89.164
126.457
(27)
117.527
83.948
1.115.896
829.408
Sonstige langfristige Rückstellungen
66.307
66.532
(30, 32, 33) Langfristige Finanzverbindlichkeiten
880.507
1.011.600
28.044
52.158
1.125.817
1.324.796
(30)
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Sonstige kurzfristige Rückstellungen
59.876
55.503
(30, 32, 33) Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
69.851
174.858
(27)
(30)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
156.000
177.319
(30)
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
128.841
154.266
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Summe Passiva
414.568
561.946
4.087.417
4.383.933
103
Entwicklung des Eigenkapitals Anmerkung in TEUR
Gezeichnetes Kapital
Kapital- rücklagen
Hybrid- kapital
Gewinnrücklagen
83.948
829.408
Stand 31.12.2007
492.896
1.350.369
Ergebnis nach Ertragsteuern
99.968
Währungsumrechnung
(7, 26)
Währungsumrechnung von assoziierten Unternehmen
Veränderung Hedging Reserve
Veränderung übrige Rücklagen
-51
Dividendenauszahlungen und Hybridkupon
-152.609
(26)
Kapitalerhöhungen bzw. -herabsetzungen
0
Zugang/Abgang nicht beherrschende Anteile
0
Veränderung eigener Anteile
0
Aufwand Aktienoptionspläne
1.994
Stand 31.12.2008
492.896
1.299.671
Ergebnis nach Ertragsteuern
-256.797
Währungsumrechnung
(7, 26)
83.948
829.408
Währungsumrechnung von assoziierten Unternehmen
Veränderung Hedging Reserve
Veränderung übrige Rücklagen
0
Dividendenauszahlungen und Hybridkupon
-32.500
(26)
Kapitalerhöhungen bzw. -herabsetzungen
286.488
0
Zugang/Abgang nicht beherrschende Anteile
0
Veränderung eigener Anteile
0
Aufwand Aktienoptionspläne
468
Stand 31.12.2009
1) AfS (available for sale) bezeichnet zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente
104
33.579
117.527
1.115.896
492.896
1.010.842
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Konzernabschluss Entwicklung des Eigenkapitals
Übrige Rücklagen
AfS Rücklage 1)
Hedging Rücklage
Unterschiedsbetrag Währungsumrechnung
Eigene Anteile
Beherrschende Anteile
Nicht beherrschende Anteile
Gesamt
-127
57.478
-135.877
-31.379
2.646.716
25.993
2.672.709
-118.541
99.968
3.350
103.318
-118.541
-973
-119.514
-6.281
-6.281
0
-6.281
12.526
12.526
2
12.528
-628
-679
-2
-681
-152.609
-2.505
-155.114
0
4.515
4.515
0
-6.965
-6.965
-9.318
-9.318
0
-9.318
1.994
0
1.994
-40.697
2.473.776
23.415
2.497.191
-256.797
-1.880
-258.677
8.698
-156
8.542
-755
70.004
-260.699
8.698
714
714
0
714
8.333
8.333
0
8.333
-143
-143
0
-143
-32.500
-225
-32.725
320.067
0
320.067
0
3.262
3.262
0
0
0
0
468
0
468
2.522.616
24.416
2.547.032
-898
78.337
-251.287
-40.697
105
Anlagenspiegel Anschaffungs- oder Herstellungskosten Stand in TEUR 1.1.2009
Veränderung Konsolidie- Währungs- Umbu- Stand rungskreis änderungen Zugänge Abgänge chungen 31.12.2009
Firmenwert
718.546
-5.509
3.435
0
6
0
716.466
Sonstiges immaterielles Anlagevermögen
105.673
19
3.265
3.030
2.128
626
110.485
Immaterielles Anlagevermögen u. Firmenwerte 824.219
-5.490
6.700
3.030
2.134
626
826.951
5.678
23.682
17.044
44.263
1.221.021
Grundstücke und Bauten
1.155.114
9.328
Technische Anlagen und Maschinen
2.146.105
-5.139
249
72.872
18.329
125.521
2.321.279
Betriebs- und Geschäftsausstattung
112.462
640
-348
3.998
8.903
312
108.161
Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau
260.321
29
-4.826
26.032
733
-193.264
87.559
3.674.002
4.858
753
126.584
45.009
-23.168
3.738.020
Als Finanzinvestitionen geh. Immobilien
45.919
0
522
70
2.502
22.542
66.551
Anteile an assoziierten Unternehmen
55.785
151
1.489
0
0
0
57.425
831
0
0
1.349
1.308
0
872
Sonstige Beteiligungen
18.969
0
-10
6
18
0
18.947
Übrige Finanzanlagen
19.800
0
-10
1.355
1.326
0
19.819
4.619.725
-481
9.454
131.039
50.971
0
4.708.766
Sachanlagen
Beteiligungen an verbundenen Unternehmen
Anschaffungs- oder Herstellungskosten Stand in TEUR 1.1.2008
Firmenwert
Veränderung Konsolidie- Währungs- Umbu- Stand rungskreis änderungen Zugänge Abgänge chungen 31.12.2008
709.341
38.016
-27.915
0
946
50
718.546
87.070
23.116
-6.661
2.206
298
240
105.673
Immaterielles Anlagevermögen u. Firmenwerte 796.411
61.132
-34.576
2.206
1.244
290
824.219
Grundstücke und Bauten
1.114.309
22.675
-37.475
42.801
13.509
26.313
1.155.114
Technische Anlagen und Maschinen
Sonstiges immaterielles Anlagevermögen
2.024.971
32.281
-46.226
114.280
12.648
33.447
2.146.105
Betriebs- und Geschäftsausstattung
104.965
1.689
-2.342
10.481
1.603
-728
112.462
Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau
121.232
590
-15.310
220.287
2.812
-63.666
260.321
3.365.477
57.235
-101.353
387.849
30.572
-4.634
3.674.002
Als Finanzinvestitionen geh. Immobilien
39.750
2.431
990
273
1.869
4.344
45.919
Anteile an assoziierten Unternehmen
61.598
661
-6.474
0
0
0
55.785
Beteiligungen an verbundenen Unternehmen
10.298
-9.673
1
482
277
0
831
Sonstige Beteiligungen
19.817
0
16
5
869
0
18.969
Übrige Finanzanlagen
30.115
-9.673
17
487
1.146
0
19.800
4.293.351
111.786
-141.396
390.815
34.831
0
4.619.725
Sachanlagen
Anmerkung: Durch maschinelle Rechenhilfen können Rundungsdifferenzen entstehen.
106
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Konzernabschluss Anlagenspiegel
Abschreibungen Stand 1.1.2009
Veränderung Konsolidie- Währungs- rungskreis änderungen
laufende Abschrei- Wertmin- Zuschrei- Umbu- Stand bungen derungen bungen Abgänge chungen 31.12.2009
Bilanzwert 31.12.2009
17.553
0
-215
0
123.341
0
0
0
140.679
575.787
37.215
0
320
9.214
0
0
1.391
-195
45.163
65.322
54.768
0 105 9.214 123.341 0 1.391 -195 185.842
641.109
355.397
-241
853
54.422
31.917
3
13.266
6.401
435.480
785.541
1 .169.520
-78
227
112.802
69.203
126
15.205
-17.006
1.319.337
1.001.942
73.207
-4
-51
12.493
0
1
7.874
-76
77.694
30.467
0
0
0
130
0
0
56
-2
72
87.487
1 .598.124
-323
1.029
179.847
101.120
130
36.401
-10.683
1.832.583
1.905.437
15.376
0
221
536
0
0
1.732
10.878
25.279
41.272
-59.894
-24
775
0
0
6.065
-3.656
0
-61.552
118.977
1.347
0
1.270
0
91
781
14
0
0
0
322
0
-9
0
165
0
0
0
478
18.469
336
0
-9
0
1.512
0
1.270
0
569
19.250
1 .608.710
-347
2.121
189.597
225.973
6.195
37.138
0
1.982.721
2.726.045
laufende Abschrei- Wertmin- Zuschrei- Umbu- Stand bungen derungen bungen Abgänge chungen 31.12.2008
Bilanzwert 31.12.2008
Abschreibungen Stand 1.1.2008
Veränderung Konsolidie- Währungs- rungskreis änderungen
3.433
0
-2.597
0
16.717
0
0
0
17.553
700.993
28.818
0
-649
9.367
0
1
287
-33
37.215
68.458
32.251
0
-3.246
9.367
16.717
1
287
-33
54.768
769.451
314.810
0
-5.498
45.780
1.585
8
531
-741
355.397
799.717
1 .042.681
0
-12.012
131.812
19.958
136
12.129
-654
1.169.520
976.585
62.159
0
-1.180
12.430
0
12
677
487
73.207
39.255
0
0
0
0
0
0
0
0
0
260.321
.419.650 1 0 -18.690 190.022 21.543 156 13.337 -908
1.598.124
2.075.878
13.239
0
399
884
0
0
87
941
15.376
30.543
-88.404
0
-193
0
0
13.389
-42.092
0
-59.894
115.679
14
0
0
0
0
0
0
0
14
817
848
0
14
0
293
0
833
0
322
18.647
862
0
14
0
293
0
833
0
336
19.464
1 .377.598
0
-21.716
200.273
38.553
13.546
-27.548
0
1.608.710
3.011.015
107
Geschäftssegmente Strategische Geschäftsfelder in TEUR
Außenumsatz Innenumsatz Umsatz gesamt EBITDA operativ 1) Abschreibungen EBIT operativ 1) Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen Firmenwertabschreibungen Dotierung einer Rückstellung für eine drohende Kartellstrafe Ergebnisübernahme von assoziierten Unternehmen Anteile an assoziierten Unternehmen Zinsergebnis Ertragsteuern Ergebnis nach Ertragsteuern Fremdkapital Capital Employed Vermögen Normalinvestitionen Wachstumsinvestitionen 2) Mitarbeiter
Zentral-Osteuropa 2009
2008
Zentral-Westeuropa 4)
Nord-Westeuropa 4)
2009
2008
579.445 3.227 582.672 108.757 63.947 44.810
894.960 4.336 899.296 262.022 68.589 193.433
373.221 17.866 391.087 32.338 34.720 -2.382
414.297 24.706 439.003 42.578 37.975 4.603
713.352 15.818 729.170 102.527 65.443 37.084
2009
885.964 18.219 904.183 143.951 70.773 73.178
2008
62.533 12.054
13.935 0
30.503 29.433
14.830 0
44.535 33.663
24.121 16.717
0 -2.645 27.723 -4.254 -3.006
0 3.089 30.517 -10.101 -24.472
0 59 1.882 -10.078 -198
10.000 0 1.823 -18.894 -5.460
0 -320 1.438 -31.493 19.535
0 -150 2.224 -61.470 -3.858
-43.891 632.836 787.689 1.714.276 35.104 20.523 5.174
135.724 731.332 854.926 1.847.054 39.007 186.957 5.832
-77.300 337.595 372.975 558.191 11.775 1.457 2.143
-48.665 445.595 481.511 659.058 19.727 17.887 2.390
-31.624 992.088 1.131.401 1.979.830 11.776 38.301 4.076
-38.094 1.102.779 1.297.135 2.112.005 24.588 152.140 4.745
Produkte in TEUR
Wand 3) Fassade Dach Flächenbefestigungen Sonstiges Wienerberger Gruppe Umsatz in TEUR
Umsatz 2009
EBITDA operativ 1) 2008
Capital Employed
2009
2008
2009
2008
617.155 546.512 455.221 197.542 454
910.981 764.363 538.091 217.429 524
98.113 30.877 77.978 23.713 -22.108
244.200 60.642 122.609 35.641 -22.971
1.018.021 970.441 571.800 248.742 7.780
1.113.954 1.185.820 677.444 259.557 15.452
1.816.884
2.431.388
208.573
440.120
2.816.784
3.252.226
Zentral-Osteuropa 2009
2008
Zentral-Westeuropa 4) 2009
2008
Nord-Westeuropa 4) 2009
2008
Österreich 96.638 89.320 Tschechien 78.952 136.558 Ungarn 55.664 99.956 Polen 163.546 251.507 Sonstiges Osteuropa 184.675 317.633 Deutschland 261.388 285.444 Schweiz 64.788 65.856 Italien 47.734 63.941 Belgien 215.696 Niederlande 206.313 Frankreich 138.036 Großbritannien 119.922 Skandinavien 33.576 Nordamerika
240.877 261.410 168.015 172.443 43.497
Wienerberger Gruppe
886.242
579.475
894.974
373.910
415.241
713.543
1) vor Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen, Dotierung einer Rückstellung für eine drohende Kartellstrafe und Firmenwertabschreibungen 2) ab dem Geschäftsjahr 2009 inklusive Investitionen in Finanzanlagen
108
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Nordamerika
Beteiligungen und Sonstiges 3)
Überleitung 5)
Konzernabschluss Geschäftssegmente
Wienerberger Gruppe
2009
2008
2009
2008
2009
2008
2009
2008
149.023 0 149.023 -13.340 22.043 -35.383
234.326 0 234.326 15.083 19.126 -4.043
858 10.856 11.714 -21.709 3.444 -25.153
528 14.395 14.923 -23.514 3.810 -27.324
0 -46.782 -46.782 0 0 0
0 -60.343 -60.343 0 0 0
1.815.899 985 1.816.884 208.573 189.597 18.976
2.430.075 1.313 2.431.388 440.120 200.273 239.847
14.233 48.191
2.134 0
1.890 0
0 0
0 0
0 0
153.694 123.341
55.020 16.717
0 0 0 -26.664 19.116
0 0 0 -23.110 13.515
0 8.971 87.934 34.698 1.455
0 10.450 81.115 71.426 487
0 0 0 0 0
0 0 0 0 0
0 6.065 118.977 -37.791 36.902
10.000 13.389 115.679 -42.149 -19.788
-106.986 535.039 488.426 538.877 3.269 5.541 1.043
-18.202 533.739 583.226 642.234 14.064 33.025 1.969
33.619 1.042.283 36.293 4.052.973 755 5.647 240
363.954 1.199.208 35.428 3.881.849 1.052 17.207 226
-32.495 -1.999.456 0 -4.756.730 0 0 0
-291.399 -2.125.911 0 -4.758.267 0 0 0
-258.677 1.540.385 2.816.784 4.087.417 62.679 71.469 12.676
103.318 1.886.742 3.252.226 4.383.933 98.438 407.216 15.162
Gesamtinvestitionen
2009
74.999 23.281 8.829 26.282 757
2008
274.835 79.973 104.530 45.347 969
134.148 505.654
Nordamerika 2009
2008
Beteiligungen und Sonstiges 2009
2008
Wienerberger Gruppe 2009
2008
933 605
97.571 78.952 55.664 163.546 184.675 261.388 64.788
89.925 136.558 99.956 251.507 317.633 285.444 65.856
149.023 234.326
47.734 215.696 206.313 138.036 119.922 33.576 149.023
63.941 240.877 261.410 168.015 172.443 43.497 234.326
1.816.884
2.431.388
149.023
234.326
933
605
3) Indien wird unter dem geographischen Segment Beteiligungen und Sonstiges, jedoch unter dem Produktsegment Wand ausgewiesen. 4) das grenzüberschreitende Handelsgeschäft in den Niederlanden und Deutschland wird ab 2009 im Segment Zentral-Westeuropa (zuvor: Nord-Westeuropa) ausgewiesen; die Vergleichszahlen des Vorjahrs wurden entsprechend angepasst 5) Die Überleitung beinhaltet lediglich Eliminierungen von Aufwand und Ertrag sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen Konzerngesellschaften.
109
Konzernanhang Allgemeine Erläuterungen 1. Grundlagen für die Aufstellung des Konzernabschlusses Die Wienerberger AG mit Sitz in Wien ist Muttergesellschaft eines international tätigen Baustoffkonzerns, dessen Geschäftsaktivitäten nach Maßgabe der Verantwortungsbereiche im Vorstand in fünf Segmente eingeteilt sind: Zentral-Osteuropa, Zentral-Westeuropa, Nord-Westeuropa, Nordamerika sowie Beteiligungen und Sonstiges. Die Adresse der Wienerberger AG lautet Wienerbergstraße 11, 1100 Wien, Österreich. Der Konzernabschluss wurde in Anwendung von § 245a UGB nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRSs) sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, erstellt. Alle für das Geschäftsjahr 2009 vom International Accounting Standards Board (IASB) verlautbarten International Financial Reporting Standards, für die eine Anwendung verpflichtend ist, wurden von Wienerberger angewendet. Die einbezogenen Abschlüsse aller nach nationalen Vorschriften prüfungspflichtigen oder freiwillig geprüften in- und ausländischen Unternehmen wurden von unabhängigen Wirtschaftsprüfern auf ihre Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards geprüft. Die Jahresabschlüsse der im Rahmen der Voll- und Quotenkonsolidierung einbezogenen Unternehmen wurden prinzipiell auf der Grundlage historischer Anschaffungs- und Herstellungskosten zum Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt. Eine Ausnahme davon bildet die Bewertung von bestimmten Finanzinstrumenten nach IAS 39, welche zu beizulegenden Zeitwerten erfolgt. Im Konzernabschluss und Konzernanhang erfolgen Rundungen auf ganze tausend Euro, im Risikobericht teilweise auf ganze hunderttausend Euro. Zur klareren Darstellung sind einzelne Posten der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Die detaillierte Darstellung erfolgt im Anhang.
2. Auswirkungen neuer und geänderter Standards Die Änderungen von IFRSs und Interpretationen des IFRIC wirken sich wie folgt auf den Konzernabschluss von Wienerberger aus: Der im Berichtsjahr erstmals verpflichtend anzuwendende IFRS 8 (1.1.2009) wurde von Wienerberger bereits im Geschäftsjahr 2007 frühzeitig angewendet. Die ebenfalls mit 1.1.2009 erstmals verpflichtend anzuwendende Interpretation IFRIC 13 (1.1.2009) ist im Berichtsjahr für den Konzernabschluss unwesentlich. Der überarbeitete Standard IAS 1 (revised) wurde bereits im Vorjahr frühzeitig angewendet, die Überarbeitung des IAS 23 (beide 1.1.2009) führt bei Wienerberger zu keinen Änderungen, da bereits bisher anteilige Bauzeitzinsen bei der Erstellung qualifizierter Gegenstände des Anlagevermögens aktiviert und nicht aufwandswirksam erfasst wurden. Die Erweiterungen hinsichtlich der Angaben zu Finanzinstrumenten im Rahmen des IFRS 7 (1.1.2009) wurden im Berichtsjahr beachtet. Die Änderungen von IAS 39 hinsichtlich der Umgliederung von Finanzinstrumenten (1.7.2008), IFRS 2 und IFRIC 9 (beide 1.1.2009) sind im Berichtsjahr für den Konzernabschluss unwesentlich. Von den Standards und Interpretationen, die bereits vom IASB veröffentlicht sind, im Geschäftsjahr jedoch noch nicht anzuwenden sind, werden die überarbeiteten Standards IFRS 3 (revised) und IAS 27 (revised) (beide 1.7.2009) sowie der neue Standard IFRS 9 (1.1.2013) nicht vorzeitig angewendet. Die Änderungen der Standards IAS 32 (1.1.2011) und IAS 39 (1.1.2009) sowie die neuen Interpretationen IFRIC 15 (1.1.2010), IFRIC 16 (1.7.2009), IFRIC 17 (1.11.2009) und IFRIC 18 (1.11.2009) sind für den Konzernabschluss von Wienerberger im Berichtsjahr unwesentlich.
110
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Konzernabschluss Konzernanhang
3. Konsolidierungskreis Eine Übersicht über die voll- und quotenkonsolidierten sowie nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen befindet sich in der Liste der Konzernunternehmen am Ende des Anhangs. Der Konsolidierungskreis der in den Wienerberger Konzern einbezogenen verbundenen Unternehmen, Gemeinschaftsunternehmen sowie assoziierten Unternehmen hat sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:
Voll- Quoten- Equitykonsolidierung konsolidierung Konsolidierung
Konsolidierungskreis Stand 31.12.2008
134
15
7
Wechsel Einbeziehungsart
0
0
0
im Berichtsjahr erstmals einbezogen
6
0
0
-27
0
-1
im Berichtsjahr fusioniert / liquidiert im Berichtsjahr ausgeschieden
-1
0
0
112
15
6
davon ausländische Unternehmen
92
13
4
davon inländische Unternehmen
20
2
2
Stand 31.12.2009
Tochterunternehmen In den Konzernabschluss 2009 sind inklusive der Wienerberger AG 20 (Vorjahr: 16) Tochterunternehmen im Inland und 92 (Vorjahr: 118) im Ausland einbezogen, an denen die Wienerberger AG unmittelbar oder mittelbar über die Möglichkeit verfügt, deren Finanz- und Geschäftspolitik über die Mehrheit der Stimmrechte zu kontrollieren. Diese Beteiligungen an Tochterunternehmen werden ab dem Zeitpunkt der Beherrschung voll konsolidiert und, wenn die Beherrschung nicht mehr gegeben ist, endkonsolidiert. Im Berichtsjahr werden 22 (Vorjahr: 22) Tochterunternehmen nicht konsolidiert, die für die Vermittlung eines getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage unwesentlich sind. Gemeinschaftsunternehmen Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures), an denen eine gemeinschaftliche Leitung gegeben ist, werden quotal in den Konzernabschluss einbezogen. Dies trifft auf 15 (Vorjahr: 15) Gesellschaften der Schlagmann und Bramac Gruppe zu. Die nachstehenden Angaben stellen die anteiligen Werte dar, mit denen sämtliche quotal konsolidierten Gemeinschaftsunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen werden: 2009
2008
Umsatzerlöse
90.734
124.654
EBITDA operativ
16.186
29.719
EBIT operativ
10.464
22.835
3.468
19.090
in TEUR
Ergebnis nach Ertragsteuern Aktiva in TEUR
Langfristiges Vermögen
31.12.2009
31.12.2008
73.939
65.991
Passiva
in TEUR
31.12.2009
31.12.2008
Eigenkapital
51.210
39.365
Kurzfristiges Vermögen 35.182 31.709
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
16.993
17.362
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
40.918
40.973
109.121
97.700
109.121
97.700
111
Anteile an assoziierten Unternehmen In den Konzernabschluss der Wienerberger AG werden zum Bilanzstichtag des Berichtsjahres 6 (Vorjahr: 7) wesentliche Beteiligungen, auf die Wienerberger einen maßgeblichen Einfluss hat, nach der Equity-Methode bilanziert. Folgende Angaben stellen die anteiligen Werte dar, die sich aus der Aggregation der assoziierten Unternehmen (vor allem Pipelife Gruppe und Tondach Gleinstätten Gruppe) ergeben: 2009
2008
414.233
509.166
EBITDA operativ
45.508
51.836
EBIT operativ
24.586
31.527
6.065
13.389
in TEUR
Umsatzerlöse
Ergebnis nach Ertragsteuern
Aktiva
Passiva
in TEUR
31.12.2009
31.12.2008
in TEUR
31.12.2009
31.12.2008
Langfristiges Vermögen
173.316
159.261
Eigenkapital
113.517
112.416
Kurzfristiges Vermögen 139.969 172.285
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
62.370
69.808
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
137.398
149.322
313.285
331.546
313.285
331.546
Pipelife ist eine unabhängige Unternehmensgruppe mit eigenständigem Management, wobei die Möglichkeiten der Einflussnahme auf Managemententscheidungen durch Wienerberger begrenzt sind und ungeachtet der Beteiligung von 50 % nicht einer gemeinschaftlichen Leitung, sondern lediglich einem maßgeblichen Einfluss entsprechen. Die Pipelife Gruppe wird daher unter Beachtung von IAS 28 nach der Equity-Methode bilanziert.
4. Erwerbe und Veräußerungen Folgende Akquisitionen wurden im Jahr 2009 erstmals in den Konzernabschluss einbezogen: Gesellschaft
Sitz
Stammkapital
Währung
Beteiligung
Semmelrock Ebenseer Baustoffindustrie GmbH & Co KG Semmelrock Ebenseer GmbH
Klagenfurt am Wörthersee
1.000.000
EUR
46,88 %
Klagenfurt am Wörthersee
35.000
EUR
46,88 %
Lusit Betonelemente GmbH & Co KG
Klagenfurt am Wörthersee
3.052.259
EUR
46,88 %
Lusit Betonelemente GmbH
Klagenfurt am Wörthersee
36.336
EUR
46,88 %
Der Konsolidierungskreis änderte sich gegenüber dem 31.12.2008 durch folgende Akquisitionen und Erstkonsolidierungen: Mit Wirkung vom 1.1.2009 wurde die Ziegelhandelsgesellschaft Building Trade Products Ltd. in Großbritannien erstkonsolidiert. Am 1.5.2009 wurden die durch den Zusammenschluss der Betonsteinaktivitäten in Österreich entstandene Semmelrock Ebenseer GmbH & Co KG sowie die Gesellschaften Lusit KG und Lusit GmbH erstmals in den Konzernabschluss einbezogen und voll konsolidiert. Dieser Zusammenschluss ist ein strategischer Schritt zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Bündelung der Kompetenzen. Ziel ist es, wichtige Bereiche wie Verkauf, Vertrieb und Logistik sowie das Standortnetz zu optimieren. Die Erstkonsolidierungen der betroffenen Gesellschaften erfolgen auf Basis vorläufiger Werte, da im Zeitpunkt des Abschlusses noch keine endgültigen Eröffnungsbilanzen vorlagen.
112
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Konzernabschluss Konzernanhang
Der Konsolidierungskreis änderte sich gegenüber dem 31.12.2008 durch folgende Endkonsolidierung: Am 30.9.2009 wurde die VVT Vermögensverwaltung GmbH, die im Wesentlichen Grundstücke hält, veräußert und endkonsolidiert; das Endkonsolidierungsergebnis beläuft sich auf 1.204 TEUR. Im vorliegenden Konzernabschluss ist das Unter nehmen in der Gewinn- und Verlustrechnung noch mit den Ergebnissen bis zum Endkonsolidierungszeitpunkt enthalten. Im Vergleichszeitraum 1.1.2008 bis 31.12.2008 waren die mit 1.1.2008 erstmals einbezogene Wienerberger Brick Industry Private Limited in Indien, die Ende 2007 erworbene IGM Backa Nova in Serbien (erstkonsolidiert mit 1.1.2008) sowie die Bockhorner Klinker GmbH in Deutschland (erstkonsolidiert mit 1.1.2008) vollständig im Konzernabschluss enthalten. Die Ergebnisse der mit 1.6.2008 erstkonsolidierten UAB Wienerberger Statybine Keramika, der mit 11.1.2008 erworbenen Sandtoft Ltd. in Großbritannien, des kroatischen Ziegelwerks IGM Ciglana d.o.o. Petrinja (erstkonsolidiert mit 31.12.2008), des assoziierten Unternehmens EUCOSO Sp. z o.o. in Polen sowie der Aktivitäten der Bramac Gruppe in Albanien und in Mazedonien als Gemeinschaftsunternehmen waren nur teilweise im Konzernabschluss des Vorjahrs enthalten. Die Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen ergeben sich aus den Eröffnungsbilanzen der erworbenen Unternehmen sowie aus den Kaufpreisen für den Erwerb nicht beherrschender Anteile wie folgt: Buchwerte
in TEUR
Firmenwerte
0
Anpassung
Konzernwerte
-5.509
-5.509
Langfristiges Vermögen
5.914
0
5.914
Kurzfristiges Vermögen
18.767
-6.822
11.945
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
-3.524
0
-3.524
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
19.664
-6.822
12.842
8.541
-5.509
3.032
Zugang nicht beherrschende Anteile
-3.262
Nettoverschuldung
3.339
Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen
3.109
Eigenkapital
Im Zeitraum vom 1.1.2009 bis 31.12.2009 erhöhten die Erstkonsolidierungen anteilig den Umsatz der Gruppe um 14.503 TEUR (Vorjahr: 65.649 TEUR) und das operative EBITDA um 2.190 TEUR (Vorjahr: 3.891 TEUR). Die Auswirkungen der Konsolidierungskreisänderungen auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Konzernbilanz stellen sich für 2009 (bzw. ab/im Erst- und Endkonsolidierungszeitpunkt) wie folgt dar: in TEUR
2009
Umsatzerlöse
17.107
EBITDA operativ
3.877
EBIT operativ
1.044
Aktiva in TEUR
31.12.2009
Passiva in TEUR
31.12.2009
Langfristiges Vermögen
315 Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
-3.524
Kurzfristiges Vermögen
8.946 Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
12.785
9.261
9.261
113
5. Konsolidierungsmethoden Die Kapitalkonsolidierung bei voll- bzw. quotenkonsolidierten verbundenen Unternehmen erfolgt nach der Erwerbs methode. Dabei wird im Erwerbszeitpunkt der Anschaffungswert dem neu bewerteten Reinvermögen (Eigenkapital) des erworbenen Unternehmens gegenübergestellt. Die Vermögensgegenstände, Schulden und Eventualschulden werden nach IFRS 3, soweit identifizierbar, bei der Erstkonsolidierung mit ihren beizulegenden Zeitwerten angesetzt; ein verbleibender positiver Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem neu bewerteten anteiligen Eigenkapital wird als Firmenwert im jeweiligen Segment in Landeswährung aktiviert. Die Firmenwerte werden gemeinsam mit den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Geschäftsbereichen), denen sie zugeordnet sind, zumindest jährlich einem Werthaltigkeitstest (Impairment Test) unterzogen und im Falle einer Wertminderung auf den niedrigeren beizulegenden Zeitwert abgeschrieben. Werden Ereignisse beobachtet, die auf eine dauerhafte Wertminderung schließen lassen, so werden die betroffenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten außerplanmäßigen Werthaltigkeitstests unterzogen (siehe 8. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden). Für die nach der Equity-Methode einbezogenen assoziierten Unternehmen gelten die gleichen Eigenkapitalkonsolidierungsgrundsätze wie im Rahmen der Voll- und Quotenkonsolidierung, wobei im Falle unwesentlicher Abweichungen die lokalen Bewertungsmethoden beibehalten werden. Alle Umsatzerlöse, Erträge und Aufwendungen sowie Forderungen und Verbindlichkeiten aus der Verrechnung zwischen den voll- und quotenkonsolidierten Unternehmen des Konsolidierungskreises werden eliminiert. Abzinsungen und sonstige einseitig ergebniswirksame Buchungen werden ergebniswirksam ausgebucht und die darauf entfallenden latenten Steuern in Ansatz gebracht. Aus dem konzerninternen Lieferungs- und Leistungsverkehr resultierende Zwischenergebnisse im Anlageund Umlaufvermögen sind eliminiert, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind. Wurde im Rahmen eines Unternehmenserwerbs den Verkäufern eine Verkaufsoption gewährt, durch deren Ausübung die verbleibenden nicht beherrschenden Anteile an Konzerngesellschaften an Wienerberger übertragen werden können, so wird diese als Verbindlichkeit passiviert und unter Beachtung von IFRS 3 (2004) mit dem erwarteten Auszahlungsbetrag angesetzt. Demzufolge werden die nicht beherrschenden Anteile an der im Jahr 2008 erworbenen Sandtoft Ltd. unter den langfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.
6. Geschäftssegmente Die Wienerberger Gruppe steuert die Geschäftstätigkeit nach geographischen Kriterien und unterscheidet nach der internen Berichtsstruktur als strategische Geschäftssegmente die Regionen Nord-Westeuropa, Zentral-Westeuropa, Zentral-Osteuropa, Nordamerika sowie das Segment Beteiligungen und Sonstiges, das neben der Unternehmenszentrale und Beteiligungen auch die Region Indien umfasst. Die Einteilung der Geschäftssegmente und die Darstellung der Segmentergebnisse erfolgt nach dem Management Approach gemäß IFRS 8 und folgt den internen Berichten an den Vorstand der Wienerberger AG als jene verantwortliche Unternehmensinstanz (key operating decision maker), welche über die Allokation von Ressourcen auf die Geschäftssegmente entscheidet. Die Berichte an die verantwortliche Unternehmensinstanz beinhalten neben der zentralen Erfolgsgröße EBITDA operativ, anhand der die Steuerung der Geschäftssegmente erfolgt, auch die Ergebnisgrößen EBIT operativ, Finanzergebnis und Ergebnis nach Steuern, weshalb diese ebenso in der Darstellung der Geschäftssegmente enthalten sind. Die Aufteilung von Umsatz, EBITDA operativ, EBIT operativ, Finanzergebnis, Ertragsteuern, Ergebnis nach Steuern, Vermögen, Verbindlichkeiten, Capital Employed sowie Gesamtinvestitionen erfolgt nach dem Sitz der Gesellschaften.
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Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Konzernabschluss Konzernanhang
In der Überleitung der Segmentergebnisse auf das Konzernergebnis sind lediglich Eliminierungen der Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Geschäftssegmenten enthalten. Wienerberger erzielt mit keinem externen Kunden mehr als 10 % des Umsatzes.
7. Währungsumrechnung Die Jahresabschlüsse ausländischer Gesellschaften werden nach dem Konzept der funktionalen Währung in Euro umgerechnet. Diese ist für sämtliche Gesellschaften die jeweilige Landeswährung, da die Gesellschaften ihr Geschäft in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbständig betreiben. Alle Bilanzpositionen mit Ausnahme jener des Eigen kapitals werden mit dem Devisenmittelkurs zum 31.12.2009 umgerechnet. Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung werden als Vermögenswert in der lokalen Währung bilanziert und ebenfalls mit dem Devisenmittelkurs zum Konzernabschlussstichtag umgerechnet. Aufwands- und Ertragsposten werden mit Jahresdurchschnittskursen konvertiert. Nicht realisierte Währungsumrechnungsdifferenzen aus langfristigen konzerninternen Gesellschafterdarlehen werden erfolgsneutral in den Unterschiedsbetrag Währungsumrechnung eingestellt. Ebenso werden Währungsumrechnungsdifferenzen zwischen dem Stichtagskurs innerhalb der Bilanz und dem Durchschnittskurs innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung direkt im Eigenkapital verrechnet. Das währungsbedingte Translationsrisiko aus den amerikanischen, englischen und einzelnen osteuropäischen Ziegel aktivitäten wird durch den Abschluss von Währungsswaps eingeschränkt. Dabei wird in Höhe des abzusichernden Teils der auf Fremdwährung lautenden Vermögenswerte ein Fremdwährungs-Euro Währungsswap abgeschlossen. Im Berichtsjahr wurden Stichtagsumrechnungsdifferenzen (einschließlich jener auf nicht beherrschende Anteile ent fallenden) von 9.256 TEUR (Vorjahr: 125.795 TEUR) als andere Gesamtergebnisbestandteile erfolgsneutral in das Eigenkapital eingestellt. Aus Sicherungsgeschäften (Hedging-Transaktionen) wurden insgesamt 8.333 TEUR über die Veränderung von anderen Ergebnisbestandteilen im Eigenkapital erfasst. Die der Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse wesentlicher Währungen haben sich wie folgt entwickelt:
Stichtagskurs
Jahresdurchschnittskurs
in EUR
31.12.2009
31.12.2008
2009
2008
100 Britische Pfund
112,59993
104,98688
112,21089
125,62188
100 Bulgarische Lev
51,12997
51,12997
51,12997
51,12997
100 Dänische Kronen
13,43761
13,42174
13,42956
13,41201
100 Kanadische Dollar
66,10259
58,83045
63,07543
64,14467
100 Kroatische Kuna
13,69863
13,59527
13,62381
13,84216
100 Norwegische Kronen
12,04819
10,25641
11,45238
12,16150
100 Polnische Zloty
24,36350
24,07608
23,11103
28,47044
100 Rumänische Lei
23,60550
24,86016
23,59003
27,15655
100 Russische Rubel
2,31728
2,42230
2,26621
2,74582
100 Schwedische Kronen 100 Schweizer Franken 100 Tschechische Kronen 100 Ungarische Forint 100 US-Dollar
9,75419
9,19963
9,41617
10,40089
67,40361
67,34007
66,22861
62,98592
3,77743
3,72093
3,78263
4,00756
0,36980
0,37495
0,35679
0,39758
69,41552
71,85457
71,69639
67,99203
115
8. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Der Konzernabschluss wurde auf Basis der folgenden Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze erstellt: Umsatzrealisierung: Erträge aus Lieferungen werden realisiert, wenn alle wesentlichen Risiken und Chancen aus dem gelieferten Gegenstand auf den Käufer übergegangen sind. Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung ergebniswirksam. Immaterielles Anlagevermögen: Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden, soweit identifizierbar, mit deren Anschaffungskosten, vermindert um Abschreibungen und Wertminderungen, angesetzt. Sachanlagevermögen: Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare oder nutzungsbedingte (Tongruben) Abschreibungen, angesetzt. Bei selbst erstellten Anlagen werden angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten, nicht jedoch Kosten der allgemeinen Verwaltung und des Vertriebs aktiviert. Während der Bauphase von qualifizierten Gegenständen des Anlagevermögens werden gemäß IAS 23 die anfallenden Fremdkapitalkosten unter den Anschaffungskosten aktiviert und über die Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Abschreibungssätze richten sich nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der jeweiligen Anlagen, die in Komponenten aufgeteilt werden (Komponenten-Ansatz). Dafür werden folgende Nutzungsdauern angesetzt: Produktionsgebäude (inkl. Lagerhallen)
25 Jahre
Öfen und Trockner (Vormauerziegel)
10 – 20 Jahre
Verwaltungsgebäude
40 – 50 Jahre
Sonstige Maschinen
5 – 15 Jahre
Wohngebäude
40 – 50 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung
3 – 10 Jahre
Sonstiges immaterielles Anlagevermögen
3 – 10 Jahre
Öfen und Trockner (Hintermauerziegel und Dach)
8 – 15 Jahre
Reparaturkosten, die die geplante Nutzungsdauer nicht verlängern, werden als laufender Aufwand verbucht. Die laufende Abschreibung wird ausgesetzt, wenn eine Anlage gemäß IFRS 5 als zur Veräußerung vorgesehen qualifiziert wird. Werden Anlagen stillgelegt, verkauft oder aufgegeben, wird der Gewinn oder Verlust aus der Differenz zwischen dem Verkaufserlös und dem Restbuchwert unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst, sofern es sich um jährlich wiederkehrende vergleichbare Vorgänge handelt. Gemietete Sachanlagen, die aus einer wirtschaftlichen Betrachtung als Anlagenkäufe mit langfristiger Finanzierung anzu sehen sind (Finanzierungsleasing), werden in Übereinstimmung mit IAS 17 (Accounting for Leases) zu jenen Anschaffungskosten angesetzt, die im Falle des Kaufes angefallen wären. Die Abschreibungen erfolgen über die wirtschaftliche Nutzungsdauer, oder, wenn kürzer, über die Laufzeit des Leasingvertrags. Firmenwerte: Firmenwerte, die im Rahmen von Unternehmenserwerben entstehen, werden gemäß IFRS 3 zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet und nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal im Jahr auf einen möglichen Wertminderungsbedarf hin untersucht. Wertminderungen von Firmen- und Vermögenswerten: In der Wienerberger Gruppe werden Werkseinheiten länderweise zu zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zusammengefasst. Diese werden gemäß IAS 36 ebenso wie Vermögenswerte, bei denen Hinweise auf eine dauerhafte Wertminderung vorliegen, regelmäßig auf einen möglichen Wertminderungsbedarf hin untersucht. Dazu werden mindestens einmal im Jahr in den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten die Buchwerte der 116
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Konzernabschluss Konzernanhang
zugerechneten Firmen- und Vermögenswerte mit den summierten Barwerten (Abzinsung zu durchschnittlichen gewichteten Gesamtkapitalkosten nach Steuern) der zukünftig erwarteten Einzahlungsüberschüsse (Nutzwert) verglichen und wenn nötig auf den errechneten Nutzwert oder einen möglichen Einzelveräußerungs- bzw. Liquidationswert abgeschrieben. Für die Wienerberger Gruppe wurden zuletzt Gesamtkapitalkosten nach Steuern von 7,05 % ermittelt (planmäßiger Werthaltigkeitstest), wobei risikoadäquate Zinssätze nach anerkannten finanzmathematischen Verfahren aus externen Quellen abgeleitet wurden. Die zukünftig erwarteten Einzahlungsüberschüsse basieren auf der jeweils aktuellsten internen Planung, welche zuletzt für den Planungshorizont (2010-2013) erstellt wurde. Die Qualität der Planungsdaten wird laufend durch eine Abweichungsanalyse mit den aktuellen Ergebnissen überprüft und im folgenden Planungsprozess berücksichtigt. Die Berechnung erfolgt unter Verwendung der Detailplanungsperioden (20102013), wobei unter der Prämisse der Unternehmensfortführung der Zahlungsüberschuss der darauf folgenden Planungsperiode als nachhaltig erzielbar angesehen wird und als Basis für die Errechnung des Barwertes einer unendlichen Rente dient. Die Werthaltigkeitstests werden bei Wienerberger mindestens einmal jährlich im Anschluss an die Unternehmensplanung erstellt. Geben Hochrechnungen und Analysen während eines Berichtsjahres Anlass zur Vermutung, dass negative Abweichungen vom ursprünglichen Plan zu erwarten sind, so wird darin ein auslösendes Ereignis für die erneute Beurteilung der Werthaltigkeit der betroffenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten gesehen. In diesem Fall werden die Werthaltigkeitstests auf Basis aktualisierter Planungsdaten neu gerechnet und um Stresstests erweitert. Der wesentliche Faktor für den Nutzwert sind Annahmen über zukünftige lokale Markt- und Mengenentwicklungen. Die Nutzwertermittlung basiert daher auf Prognosen von statistischen Ämtern (z.B. Euroconstruct) und Erfahrungswerten der Vergangenheit, die mit Wirtschaftsforschern in den regionalen Märkten abgestimmt wurden. Die Einschätzung der Kosten strukturen innerhalb der gesamten Wienerberger Gruppe erfolgt dabei durch eine Extrapolation von Erfahrungswerten. Zuschreibungen werden vorgenommen, wenn Gründe für eine Wertminderung von Sachanlagen wegfallen bzw. eine Wiederverwertbarkeit von abgewerteten Sachanlagen gegeben ist. Einmal abgeschriebene Firmenwerte werden unter Beachtung von IAS 36 und IFRIC 10 nicht wieder zugeschrieben. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Anteile an assoziierten Unternehmen und sonstige Beteiligungen: Die Anteile an assoziierten Unternehmen werden, sofern es sich nicht um Anteile von untergeordneter Bedeutung handelt, grundsätzlich nach der Equity-Methode bewertet. Die verbleibenden Beteiligungen werden mit Anschaffungskosten angesetzt und lediglich im Falle von nachhaltigen Wertminderungen abgeschrieben. Der Ausweis von Abschreibungen und Zuschreibungen erfolgt im Finanzergebnis. Vorräte: Die Bewertung des Vorratsvermögens erfolgt zu Anschaff ungs- bzw. Herstellkosten oder zu niedrigeren Nettoveräußerungswerten. Bei der Bewertung der Vorräte kommt das gleitende Durchschnittspreisverfahren zur Anwendung. Bei der Ermittlung der Herstellkosten werden die direkt zurechenbaren Kosten und die anteiligen Gemeinkosten einschließlich Abschreibungen unter Annahme einer Normalauslastung (zwischen 85 und 100 % der Kapazität) einbezogen. Fremdkapitalzinsen sowie Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten sind nicht Bestandteil der Herstellkosten im Umlaufvermögen. Für Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer bzw. aus verminderter Verwertbarkeit ergeben, werden angemessene Abschläge berücksichtigt. Emissionszertifikate: Gemäß IAS 20 und IAS 38 bewertet Wienerberger jene Emissionszertifikate, die aufgrund der EU-Emissionshandelsrichtlinie RL 2003/87/EG gratis zugeteilt wurden, mit Anschaffungskosten von null. Übersteigen die Emissionen die gratis zugeteilten Zertifikate, so erfolgt die Bewertung der fehlenden Zertifikate mit deren Marktwert am Bilanzstichtag. Entgeltlich erworbene Zertifikate werden zu deren Marktwert am Bilanzstichtag bilanziert. 117
Finanzinstrumente: Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei dem einen Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei dem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt. IAS 39 unterscheidet die Kategorien Kredite und Forderungen (loans and receivables), erfolgswirksam zum beizulegenden Wert bewertete finanzielle Vermögenswerte (at fair value through profit or loss), zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente (held for trading), bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen (held to maturity) sowie zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (available for sale). Ein finanzieller Vermögenswert wird dann ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf den Erhalt von Cash-flows daraus erloschen sind. Kredite und Forderungen werden zu Anschaffungskosten angesetzt, wobei erkennbaren Einzelrisiken durch angemessene Wertberichtigungen Rechnung getragen wird. Langfristige zinsenlose oder unverzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von über einem Jahr werden mit dem Barwert angesetzt. Fremdwährungsforderungen aus den Einzelabschlüssen werden zum Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte werden mit beizulegenden Zeitwerten bewertet, wobei aus Änderungen der beizulegenden Zeitwerte resultierende Gewinne und Verluste erfolgswirksam zu erfassen sind. Wienerberger hält keine originären Finanzinstrumente zu Handelszwecken. Wienerberger verfügt über keine bis zur Endfälligkeit gehaltenen Finanzinstrumente. Wienerberger hat bislang keinen Gebrauch vom Wahlrecht gemacht, beim erstmaligen Ansatz finanzielle Vermögenswerte nach IAS 39 als erfolgswirksam zum beizulegenden Wert bewertet einzustufen. Die von Wienerberger gehaltenen originären Finanzinstrumente, die weder den liquiden Mitteln und Zahlungsmitteläquivalenten noch den Krediten und Forderungen zuzurechnen sind, werden somit als zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente erfasst. Diese werden zum beizulegenden Wert bewertet, wobei aus der Änderung der beizulegenden Werte resultierende Gewinne und Verluste bis zu deren Abgang erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst werden. Davon ausgenommen sind Abschreibungen im Falle von wesentlichen und dauerhaften Wertminderungen. Der beizulegende Wert ermittelt sich für börsenotierte Wertpapiere aus den Börsekursen, wohingegen nicht börsenotierte finanzielle Vermögenswerte zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung von etwaigen Marktwertänderungen bewertet werden. In der Periode des Abgangs werden die bislang im Eigenkapital erfassten kumulierten Gewinne und Verluste erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Liquide Mittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Kassenbestände, erhaltene Schecks und Sichtguthaben bei Finanzinstitutionen und werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Rückstellungen: Die Rückstellungen für Abfertigungen – vorwiegend für österreichische Dienstnehmer – werden auf Basis einer versicherungsmathematischen Berechnung unter Zugrundelegung eines Pensionseintrittsalters von 65 (Männer) bzw. 60 (Frauen) Jahren und eines Rechnungszinssatzes von 5,3 % nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien (ProjectedUnit-Credit-Method) berechnet. In der Wienerberger Gruppe gibt es beitragsorientierte und leistungsorientierte Pensionszusagen. Bei beitragsorientierten Pensionszusagen (Defined Contribution) bestehen nach der Zahlung der Prämien keine weiteren Verpflichtungen für den Arbeitgeber. Bei leistungsorientierten Pensionszusagen (Defined Benefit) wird dem Mitarbeiter ein bestimmter Pensionsbetrag zugesagt. Das Risiko bezüglich der tatsächlichen Pensionsauszahlungshöhe wird bis zum Auszahlungszeitpunkt vom Unternehmen getragen. Die Rückstellungen für leistungsorientierte Pensionsverpflichtungen werden nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien (Projected-Unit-Credit-Method) errechnet. Bei der Bewertung von Altersversorgungsleistungen finden zukünftige Gehaltssteigerungen und Steigerungen leistungsorientierter Zusagen Berücksichtigung. Den Berechnungen liegt ein 118
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Konzernabschluss Konzernanhang
Rechnungszinsfuß zwischen 4,0 % und 7,0 %, eine erwartete Einkommensentwicklung von 2,0 – 5,0 %, erwartete Rententrends von 2,0 – 3,0 %, durchschnittliche Fluktuationen von 2,0 – 4,0 % und erwartete Erträge auf das Planvermögen von 6,0 – 8,0 % zugrunde. Die Berechnung der Pensionsrückstellungen wird von Versicherungsmathematikern durchgeführt. Wegen ihres Versorgungscharakters werden jene US-amerikanischen Verpflichtungen, welche die Abgeltung von Krankheitskosten ehemaliger Mitarbeiter im Ruhestand betreffen, in der Position Pensionsrückstellungen ausgewiesen. Die Pensionsrückstellungen werden mit dem Planvermögen saldiert, welches für die Abdeckung der Verpflichtungen gehalten wird. Die die Pensionsverpflichtungen übersteigenden Marktwerte des Planvermögens sind innerhalb der sonstigen kurzfristigen Forderungen ausgewiesen. Wesentliche versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden nicht im Jahr des Entstehens ergebniswirksam erfasst, sondern nach der Korridormethode über die verbleibende Restdienstzeit der aktiven Belegschaft amortisiert. Rekultivierungsverpflichtungen für Tongruben werden beim Erwerb der Tongruben gemäß IAS 16 passiviert. Die der Rekultivierungsverpflichtung zugrunde gelegten Annahmen richten sich im Wesentlichen nach landesspezifischen Gegeben heiten. Die Rekultivierungsverpflichtungen für vor dem Jahr 2005 erworbene Tongruben werden gemäß der Übergangsregelung des IAS 16 auf Basis der abgebauten Menge passiviert. Sonstige Verbindlichkeiten, die bezüglich ihrer Fälligkeit oder ihrer Höhe ungewiss sind, werden gemäß IAS 37 passiviert. Latente Steuern: In Übereinstimmung mit IAS 12 (revised) werden alle temporären Bewertungs- und Bilanzierungs differenzen zwischen Steuerbilanz und IFRS-Bilanz in die latente Steuerabgrenzung einbezogen. Für die Abgrenzung werden – unter Beachtung des lokalen Steuersatzes des betroffenen Konzernunternehmens – die bei der Auflösung der Unterschiedsbeträge erwarteten künftigen Steuersätze angewandt. Zukünftige Steuersatzänderungen werden berücksichtigt, wenn sie zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung bereits gesetzlich beschlossen waren. Verbindlichkeiten: Verbindlichkeiten werden bei Zuzählung in Höhe des tatsächlich zugeflossenen Betrags (abzüglich Transaktionskosten) erfasst. Ein Unterschiedsbetrag zwischen dem erhaltenen Betrag und dem Rückzahlungsbetrag wird über die Laufzeit nach der Effektivzinsmethode verteilt und im sonstigen Finanzergebnis erfasst. Eine Bewertung erfolgt daher zum Restbuchwert (at amortized cost). Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Zuschüsse der öffentlichen Hand: Wienerberger passiviert Zuschüsse der öffentlichen Hand zu Barwerten und weist deren periodenkonforme Auflösung unter den sonstigen Erträgen aus. Sicherungsgeschäfte: Wienerberger wendet die Vorschriften zu Sicherungsgeschäften gemäß IAS 39 zur Absicherung von Bilanzposten (Translationsrisiko) sowie zur Absicherung zukünftiger Zahlungsströme (Transaktionsrisiko) an. Als Cash-flow Hedge wird die Absicherung gegen die Schwankungen zukünftiger Zahlungsströme aus bilanzierten Vermögenswerten oder Verbindlichkeiten bezeichnet. Die Marktbewertung der effektiven Sicherungsinstrumente erfolgt erfolgsneutral (Hedging Reserve). Nicht effektive Anteile werden erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst. Ebenso erfolgt die Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb, wobei alle Wertänderungen des effektiven Anteils des eingesetzten Sicherungsinstruments unter der Hedging Reserve, wie auch das Ergebnis aus der Fremdwährungsumrechnung der besicherten Investition als direkt im Eigenkapital erfasste andere Gesamtergebnisbestandteile ausgewiesen werden. Bei der Absicherung eines beizulegenden Zeitwertes des Grundgeschäfts (Fair Value Hedge) hingegen erfolgt eine erfolgswirksame Anpassung der Zeitwerte des als Sicherungsinstrument eingesetzten Derivats unter der ebenso erfolgswirksamen Anpassung des Grundgeschäfts um den auf das besicherte Risiko entfallenden Gewinn und Verlust (Basis Adjustment). 119
Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten erfolgt ausschließlich zur Absicherung von Risiken, die aus der operativen Geschäftstätigkeit erwachsen. Zins- und Währungsswaps sowie Devisentermingeschäfte werden bei Vertragsabschluss zu Anschaffungskosten angesetzt und in den Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Für börsenotierte Wertpapiere werden dazu die aktuellen Kurse herangezogen, für nicht börsenotierte Zinsinstrumente werden die beizulegenden Zeitwerte durch Abzinsung der künftigen Zahlungen unter Verwendung eines aktuellen Marktzinssatzes ermittelt. Gemäß IAS 39 werden alle derivativen Finanzinstrumente der Kategorie zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente (held for trading) zugerechnet. Allerdings werden nur jene, die nicht Teil effektiver Sicherungsstrategien sind, erfolgswirksam bewertet (ineffektive Anteile); der Ausweis erfolgt im Finanzergebnis. Ergebnis je Aktie: Das Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem das Konzernergebnis nach nicht beherrschenden Anteilen und dem vorgesehenen Anteil für Hybridkapitalbesitzer durch die gewichtete Anzahl der ausgegebenen Aktien (abzüglich der eigenen Aktien) dividiert wird. Aufgrund des eingestellten Aktienoptionsplans bestehen Optionsrechte für Wienerberger Manager, die grundsätzlich einen verwässernden Effekt auf das Ergebnis je Aktie haben. Schätzungen: Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert, dass vom Management zu einem gewissen Grad Schätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen werden müssen, die die bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie Eventual schulden, die Angabe von sonstigen Verpflichtungen am Bilanzstichtag und den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen während der Berichtsperiode beeinflussen. Die sich tatsächlich ergebenden Beträge können von den Schätzungen abweichen. Im Einzelnen wurden bei der von Aktuaren vorgenommenen versicherungsmathematischen Bewertung von Pensionsplänen und Abfertigungsansprüchen Annahmen über den erwarteten Abzinsungsfaktor, Gehalts- und Pensionssteigerungen, Fluktuationsraten sowie den Trend der Kosten für medizinische Versorgung getroffen. Ebenso basiert die Festlegung der Nutzungsdauern von Sachanlagen auf Schätzungen, die auf Erfahrungswerten aus dem Betrieb vergleichbarer Anlagen beruhen. Die Bewertung der Rückstellungen für Rekultivierung erfolgt durch die bestmögliche Schätzung des zukünftig erwarteten Rekultivierungsaufwands von Tongruben und eines langfristigen Diskontierungszinssatzes. Des Weiteren erfolgt die Beurteilung der Realisierbarkeit von latenten Steuern durch die Einschätzung des Managements, ob eine Verwertbarkeit aller aktiven latenten Steuern gegeben ist. Insbesondere bei der Beurteilung der Werthaltigkeit von Firmenwerten und Anlagen werden vom Management Schätzungen und zukunftsbezogene Annahmen über die in den Planungsperioden erwarteten Einzahlungsüberschüsse und Kapitalkostensätze der Wienerberger Gruppe sowie einzelner zahlungsmittelgenerierender Einheiten getroffen. Die vorgenommenen Schätzungen werden nach bestem Wissen und Gewissen unter der Prämisse der Unternehmensfortführung getroffen, bauen auf Erfahrungswerten auf und berücksichtigen die verbleibende Unsicherheit in einer angemessenen Weise. Verrechnungspreise: Zwischen den einzelnen strategischen Geschäftsfeldern bestehen nur teilweise regionale Liefer- und Leistungsbeziehungen. Bei Warenlieferungen erfolgt die Bestimmung konzerninterner Verrechnungspreise zu marktüblichen Bedingungen nach der Wiederverkaufspreismethode. Bei konzerninternen Leistungsbeziehungen erfolgt die Verrechnung zu marktüblichen Bedingungen nach der Kostenaufschlagsmethode.
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Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Konzernabschluss Konzernanhang
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung 9. Umsatzerlöse Der konsolidierte Umsatz verringerte sich im Berichtsjahr um 25 % auf 1.816.884 TEUR. Bereinigt um die Effekte aus Konsolidierungskreis- und Wechselkursänderungen betrug die organische Umsatzveränderung -23 % (Vorjahr: -7 %). Im Geschäftssegment Zentral-Osteuropa, wo die Auswirkungen der Wirtschaftskrise erst Anfang 2009 zu spüren waren, verzeichneten alle Märkte deutliche Umsatzrückgänge vom guten Niveau im Vorjahr. Der Umsatz in Nord-Westeuropa blieb, bedingt durch die anhaltende Marktschwäche im Großteil der Region, auf niedrigem Niveau, wobei in der zweiten Jahreshälfte insbesondere in Großbritannien eine Stabilisierung der Absatzentwicklung eintrat. In Zentral-Westeuropa entwickelten sich die Umsätze uneinheitlich: während Italien anhaltende Rückgänge verzeichnete, stabilisierte sich der Umsatz in Deutschland nach Rückgängen in der ersten Jahreshälfte auf niedrigem Niveau. Im Segment Nordamerika, in dem bereits seit 2006 die Nachfrage nach Baustoffen zurückgeht, sanken die Umsätze in Folge des anhaltend schwachen Wohnungsneubaus in den Vereinigten Staaten weiter. Der Konzernumsatz wurde durch Währungseffekte im Ausmaß von 68.184 TEUR verringert, wobei die Abwertungen des britischen Pfund und des polnischen Zloty durch positive Effekte aus einem stärkeren US-Dollar nicht kompensiert werden konnten. Die Umsatzerlöse sind nach Regionen detailliert in der Darstellung der Geschäftssegmente auf den Seiten 108 und 109 aufgegliedert.
10. Materialaufwand In den Herstell-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sind Material-, Instandhaltungsaufwendungen, Handelswareneinsätze und Aufwendungen für Energie enthalten: in TEUR
Materialaufwand
2009
2008
220.721
333.877
Instandhaltungskosten
88.216
143.954
Handelswareneinsatz
124.527
181.961
Energieaufwand
259.269
374.494
Gesamt
692.733
1.034.286
Die ausgewiesenen Aufwendungen wurden durch Aktivierungen von Eigenleistungen und anteiligen Bauzeitzinsen beim Bau von qualifizierten Vermögensgegenständen des Anlagevermögens in Höhe von 8.599 TEUR (Vorjahr: 13.980 TEUR) sowie insbesondere durch die Veränderung des Bestands an Halb- und Fertigfabrikaten in Höhe von -146.372 TEUR (Vorjahr: 33.842 TEUR) um insgesamt 137.773 TEUR (Vorjahr: -47.822 TEUR) erhöht. Die Materialaufwendungen setzen sich aus Aufwendungen für Ton, Sand, Sägespäne und weitere Zuschlagsstoffe, Paletten verbrauch und sonstigen Verpackungsmaterialien zusammen. Instandhaltungsaufwendungen betreffen den Einsatz von Instandhaltungsmaterialien und sonstigen geringwertigen Ersatzteilen sowie Dienstleistungen von Dritten.
11. Abschreibungen, Wertminderungen von Anlagen und Firmenwertabschreibungen Im Berichtsjahr sind in den Herstell-, Vertriebs-, Verwaltungskosten und sonstigen betrieblichen Aufwendungen laufende Abschreibungen von 189.597 TEUR (Vorjahr: 200.273 TEUR) enthalten. Die Wertminderungen von Sachanlagen belaufen sich auf insgesamt 101.120 TEUR (Vorjahr: 21.543 TEUR), wobei 68.830 TEUR (Vorjahr: 21.543 TEUR) auf Werksstandorte entfallen, die im Rahmen des konzernweiten Restrukturierungsprogramms permanent geschlossen und auf den beizulegenden
121
Zeitwert abzüglich der Verkaufskosten (fair value less cost to sell) abgewertet wurden. Dabei handelt es sich um die aus vergleichbaren Transaktionen, Gutachten unabhängiger Dritter sowie aus begründeten Schätzungen abgeleiteten und um erwartete Verkaufskosten verminderten beizulegenden Zeitwerte. Werthaltigkeitstests gemäß IAS 36 ergaben im Berichtsjahr einen Abwertungsbedarf von Firmenwerten von insgesamt 123.341 TEUR (Vorjahr: 16.717 TEUR). 2009
2008
Laufende Abschreibungen auf immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen
189.597
200.273
Firmenwertabschreibungen
123.341
16.717
in TEUR
Wertminderungen von Sachanlagen
101.120
21.543
Wertminderungen
224.461
38.260
Laufende Abschreibungen und Wertminderungen von Firmenwerten, sonstigem immateriellen Anlagevermögen und Sachanlagen
414.058
238.533
Firmenwerte werden gemäß IFRS 3 nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal jährlich zusammen mit den Vermögensgegenständen gemäß IAS 36 auf einen möglichen Wertminderungsbedarf hin untersucht (Impairment Test). Als zahlungsmittelgenerierende Einheiten (cash generating units) werden bei Wienerberger Werkseinheiten gesehen, die nach Ländern zusammengefasst und in großen Ländern nach regionalen Gesichtspunkten weiter differenziert werden. Im Berichtsjahr wurden in der Wienerberger Gruppe auf diese Weise rund 50 zahlungsmittelgenerierende Einheiten unterschieden. Im Berichtsjahr wurden bedingt durch die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Baukonjunktur vieler Länder bereits zur Jahresmitte von Wienerberger auslösende Ereignisse für Werthaltigkeitstests im Sinne des IAS 36 festgestellt und für alle zahlungsmittelgenerierenden Einheiten außerordentliche Werthaltigkeitstests auf Basis von aktualisierten Unternehmensplanungen für die Perioden 2010-2013 erstellt. Auf Basis dieser Plandaten wurde durch Abzinsung der zukünftig erwarteten Einzahlungsüberschüsse (Discounted-Cash-flow-Methode) für jede zahlungsmittelgenerierende Einheit ein Nutzwert (value in use) ermittelt und mit dem Buchwert des Vermögens und dem der Einheit zugeordneten Firmenwert verglichen. Liegt der Nutzwert unter den Buchwerten, so resultiert daraus ein Abwertungsbedarf von Vermögens- und Firmenwerten. Für die zum Halbjahr 2009 durchgeführten außerordentlichen Werthaltigkeitstests wurde für die Wienerberger Gruppe ein Gesamtkapitalkostensatz nach Steuern von 6,91 % ermittelt, wobei in den Vereinigten Staaten (6,23 %), Großbritannien (6,31 %) und Russland (10,80 %) abweichende regionale Kapitalkostensätze zur Anwendung kamen. Nach der Detailplanungs periode wurde für die Wienerberger Gruppe eine Wachstumsrate von grundsätzlich 1 % angenommen. In den Wachstumsmärkten Russland und Indien wird mit höheren Wachstumsraten von bis zu 5 % gerechnet. Die außerplanmäßigen Werthaltigkeitstests ergaben einen Wertminderungsbedarf auf Firmenwerte von insgesamt 123.341 TEUR, wobei 48.191 TEUR auf die Vereinigten Staaten, 21.059 TEUR auf Italien, 20.430 TEUR auf die Ziegelaktivitäten in Großbritannien, 10.000 TEUR auf die Vormaueraktivitäten in Frankreich, 8.374 TEUR auf die Vormauer- und Dachaktivitäten in Deutschland, 5.514 TEUR auf Finnland, 5.000 TEUR auf Estland, 3.233 TEUR auf Norwegen und 1.540 TEUR auf die Pflasteraktivitäten von Semmelrock in Tschechien entfielen. Die Wertminderungen wurden bereits im Abschluss zum 30.6.2009 erfasst und dürfen unter Beachtung von IFRIC 10 nicht reduziert werden, wenn diese in einer nachfolgenden Berichtsperiode geringer ausgefallen wären. Darüber hinaus ergaben die Werthaltigkeitstests für das Gesamtjahr einen Abwertungsbedarf von Sachanlagen in Höhe von 32.290 TEUR, der sich aus Abwertungen von Grundstücken in Großbritannien, Österreich und der Schweiz sowie von sonstigen Sachanlagen in Russland zusammensetzt. Bei einem Wegfall des Grundes der Wertminderung können diese wieder zugeschrieben werden. 122
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Konzernabschluss Konzernanhang
Die im Dezember durchgeführten planmäßigen Werthaltigkeitstests auf Basis der neuen Mittelfristplanung für die Perioden 2010-2013 ergaben keinen über die bereits auf Basis der außerplanmäßigen Werthaltigkeitstests vorgenommenen Firmenwertabschreibungen hinausgehenden Abwertungsbedarf. Für diese Werthaltigkeitstests wurde für die Wienerberger Gruppe ein Gesamtkapitalkostensatz nach Steuern von 7,05 % ermittelt, wobei wiederum in den Vereinigten Staaten (6,43 %), Großbritannien (6,66 %) und Russland (10,80 %) abweichende regionale Kapitalkostensätze Verwendung fanden. Die Annahmen zu den Wachstumsraten wurden beibehalten. Von den gesamten Wertminderungen von Firmenwerten, immateriellem Anlagevermögen und Sachanlagen fielen im Geschäftssegment Zentral-Osteuropa 55.787 TEUR (Vorjahr: 8.619 TEUR), in Zentral-Westeuropa 44.541 TEUR (Vorjahr: 5.413 TEUR), im Segment Nord-Westeuropa 66.414 TEUR (Vorjahr: 23.021 TEUR), in Nordamerika 56.303 TEUR (Vorjahr: 1.207 TEUR) und im Geschäftssegment Beteiligungen und Sonstiges 1.416 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) an.
12. Personalaufwand In den Herstell-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sind folgende Personalaufwendungen enthalten: in TEUR
2009
2008
Löhne
186.483
248.348
Gehälter
174.930
201.128
7.940
14.075
Leihpersonal (permanent) Aufwendungen aus Aktienoptionsplänen
468
1.994
3.239
14.720
Aufwendungen für Altersversorgung
10.992
8.255
Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge
92.947
106.169
sonstige Sozialaufwendungen
10.969
12.844
487.968
607.533
Aufwendungen für Abfertigungen
Personalaufwand
Die Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder für das Geschäftsjahr 2009 betrugen 2.723 TEUR (Vorjahr: 2.470 TEUR), davon entfallen 1.691 TEUR auf fixe und 1.032 TEUR auf variable Gehaltsbestandteile. Für aktuell tätige Vorstandsmitglieder wurden im Geschäftsjahr 650 TEUR (Vorjahr: 1.518 TEUR) an Pensionsaufwendungen in Form von Beiträgen zu Pensionskassen (beitragsorientierte Zusagen) und Bildung von Pensionsrückstellungen (leistungsorientierte Zusagen) verbucht. An frühere Mitglieder des Vorstands und ihre Hinterbliebenen wurden Zahlungen von 3.321 TEUR (Vorjahr: 638 TEUR) getätigt. An die Mitglieder des Aufsichtsrats wurden für die Tätigkeit im Geschäftsjahr 2008 Bezüge von insgesamt 215 TEUR (Vorjahr: 343 TEUR) im Berichtsjahr ausbezahlt. Die Berechnung der Gesamtvergütung an den Aufsichtsrat ist im Vergütungs bericht auf Seite 32 dargestellt. Haftungen für Kredite sowie Firmenkredite von Gesellschaften der Wienerberger Gruppe an Vorstände und Aufsichtsräte bestehen nicht. Die Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat ist auf den Seiten 26 und 22 dargestellt. Auf Seite 32 ist der Aktienbesitz der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder angeführt. Über die Entlohnung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats wird im Vergütungsbericht auf den Seiten 30 bis 32 im Detail informiert. Der Aufwand aus dem Aktien optionsplan ist auf Seite 154 dargestellt.
123
13. Mitarbeiter Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer betrug:
2009
Gesamt
2008
davon in Gemeinschaftsunternehmen Gesamt
davon in Gemeinschaftsunternehmen
Mitarbeiter in Werken
8.430
409
10.685
480
Mitarbeiter in Verwaltung
1.222
66
1.397
67
Mitarbeiter im Vertrieb
3.024
170
3.080
177
12.676
645
15.162
724
70
1
152
2
Gesamte Mitarbeiter im Konzern
davon Lehrlinge
Durch Änderungen im Konsolidierungskreis erhöhte sich der Mitarbeiterstand um 90 Personen. Arbeitnehmer von anteils mäßig einbezogenen Unternehmen sind entsprechend der Höhe der Beteiligung eingerechnet.
14. Sonstige betriebliche Aufwendungen In den Herstell-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sind folgende sonstige betriebliche Aufwendungen enthalten: in TEUR
Steuern, soweit sie nicht unter Ertragsteuern fallen Verlust aus dem Abgang von Anlagevermögen exklusive Finanzanlagen Transportaufwendungen für Zustellungen an Kunden Aufwand für interne Transporte
2009
2008
24.311
26.616
2.095
2.960
101.471
129.013
45.949
69.643
Aufwendungen für Umweltschutzmaßnahmen
5.554
15.323
Aufwendungen aus uneinbringlichen Forderungen
3.762
2.781
Aufwendungen für Dienstleistungen
83.566
111.000
Aufwendungen für Mieten, Pachten und Leasing
38.255
42.102
Übrige Sonstige betriebliche Aufwendungen
54.455
50.373
359.418
449.811
Eine Überleitung der Aufwendungen nach dem Gesamtkostenverfahren zu den Aufwendungen nach dem Umsatzkostenverfahren ist auf Seite 125 dargestellt. Die Dienstleistungsaufwendungen enthalten vor allem Aufwendungen für Reisen und Fahrten, Recht und Beratung, Werbung, Versicherungen sowie Telekommunikation. Der übrige sonstige Aufwand setzt sich in erster Linie aus Aufwendungen für Provisionen, Patent- und Markenrechte, Bewirtungsaufwendungen, Reklamationen sowie Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen zusammen. Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen beinhalten bei Wienerberger auch Kosten für Produktentwicklung, Verfahrenstechnik, Verbesserung von Umweltstandards sowie Labortätigkeiten. Die Entwicklungskosten nach erfolgreicher Forschung werden in der Regel bei den jeweiligen Anlagen aktiviert. Im Berichtsjahr betrug der Forschungsaufwand 2.085 TEUR (Vorjahr: 2.214 TEUR). Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer und alle Mitglieder des Netzwerkes des Abschlussprüfers betrugen für die Prüfung des Konzernabschlusses im Berichtsjahr 1.504 TEUR sowie 309 TEUR für andere Bestätigungsleistungen und 667 TEUR für sonstige Leistungen.
124
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Konzernabschluss Konzernanhang
15. Sonstige betriebliche Erträge in TEUR
Erträge aus dem Abgang von und Zuschreibung auf das Anlagevermögen exklusive Finanzanlagen
2009
2008
17.777
11.510
Erträge aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen
4.321
3.967
Erträge aus Zuschüssen
3.049
3.287
Erträge aus Versicherungsansprüchen
734
1.167
Übrige
43.700
32.609
Sonstige betriebliche Erträge
69.581
52.540
Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge sind umsatznahe Erlöse, die nicht Teil der unmittelbaren Umsatztätigkeit der Wienerberger Gruppe sind.
16. Überleitung Ergebnis nach Umsatzkosten- und Gesamtkostenverfahren In der Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren werden die Aufwendungen nach einzelnen Funktionsbereichen gegliedert. Beim Gesamtkostenverfahren werden jedoch die einzelnen Aufwandsarten dargestellt und um Lagerbewegungen bei Halb- und Fertigfabrikaten im Rahmen von Bestandsveränderungen korrigiert, sodass der entsprechende Aufwand der verkauften Menge ausgewiesen wird. Der Zusammenhang der beiden Verfahren stellt sich wie folgt dar, wobei die Bestandsveränderungen und Kostenaktivierungen, die beim Bau von qualifizierten Vermögensgegenständen des Anlagevermögens anfallen, bei den Materialaufwendungen gezeigt werden: in TEUR
Herstellkosten Vertriebskosten
Fracht- aufwand
Material- aufwand
Handels- wareneinsatz
Abschrei- bungen
Energie- aufwand
Personal- aufwand
Sonstige Erträge
Sonstige Aufwände
0
428.035
124.492
157.098
251.597
271.519
-6.193
79.331
1.305.879
Gesamt
102.520
18.675
35
7.997
3.986
139.645
-2.589
116.871
387.140
Verwaltungskosten
0
0
0
11.077
735
76.804
-1.281
35.894
123.229
Sonstige betriebliche Aufwendungen
0
0
0
13.425
2.951
0
0
24.802
41.178
Sonstige betriebliche Erträge
0
0
0
0
0
0
-59.518
0
-59.518
102.520
446.710
124.527
189.597
259.269
487.968
-69.581
256.898
1.797.908
17. Restrukturierungskosten Wienerberger hat 2009 das im Vorjahr begonnene Restrukturierungsprogramm fortgesetzt und damit weitere Schritte zur Optimierung und Restrukturierung des Werksnetzes als Reaktion auf die rückläufige Nachfrage nach Baustoffen in Folge der weltweiten Wirtschaftskrise unternommen. Der Umfang der für diese Maßnahmen angefallenen Kosten macht einen gesonderten Ausweis erforderlich. Insgesamt belaufen sich die für das Restrukturierungsprogramm 2009 im Ergebnis ausgewiesenen Kosten aus vorgezogenen Werksschließungen zur Optimierung und Restrukturierung des Werksnetzes auf 121.404 TEUR (Vorjahr: 55.020 TEUR), wobei 68.830 TEUR (Vorjahr: 21.543 TEUR) auf Wertminderungen von Anlagen und 52.574 TEUR (Vorjahr: 33.477 TEUR) auf ausgabenwirksame Restrukturierungs- und Optimierungsmaßnahmen entfallen. Der Großteil dieser Kosten wurde für Sozialpläne und Kosten für die permanente Schließung von Standorten aufgewendet, ein geringerer Teil betraf Verschrottungs- und Entsorgungskosten von Material im Rahmen von Werksschließungen sowie Rechts- und Beratungskosten. Zudem ergab die Überprüfung von Vermögensgegenständen auf eine dauerhafte Wertminderung (Impairment Test) 125
gemäß IAS 36 einen Abwertungsbedarf auf Sachanlagen von 32.290 TEUR, der sich aus Abwertungen von Grundstücken in Großbritannien, Österreich und der Schweiz sowie von sonstigen Sachanlagen in Russland zusammensetzt. Unter den Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen wird somit im Berichtsjahr ein Gesamtbetrag von 153.694 TEUR ausgewiesen. Der überwiegende Teil der Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen fiel im Berichtsjahr in Zentral-Osteuropa mit 62.533 TEUR (Vorjahr: 13.935 TEUR), wo die Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise erst mit Verspätung spürbar waren, und Nord-Westeuropa mit 44.535 TEUR (Vorjahr: 24.121 TEUR) an. Der Rest verteilt sich auf Zentral-Westeuropa mit insgesamt 30.503 TEUR (Vorjahr: 14.830 TEUR) sowie mit 14.233 TEUR (Vorjahr: 2.134 TEUR) auf Nordamerika, wo weitere Standorte und Vertriebsniederlassungen geschlossen wurden. Im Segment Beteiligungen und Sonstiges fielen im Berichtsjahr Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen in Höhe von 1.890 TEUR an. Im Vorjahr wurde neben den Vorsorgen aus Restrukturierungen die Dotierung einer Rückstellung für eine drohende Kartellstrafe ausgewiesen. Das deutsche Bundeskartellamt hat gegen die Koramic Dachprodukte GmbH & Co KG, eine 100%ige Tochtergesellschaft der Wienerberger AG in Deutschland, wegen vermeintlicher wettbewerbswidriger Preisabsprachen einen Bußgeldbescheid in Höhe von rund 42.000 TEUR erlassen. Die Gesellschaft hat dagegen umgehend Einspruch eingelegt. Aufgrund der Einschätzungen von Kartellrechtexperten werden nicht mehr als 10.000 TEUR an Bußgeldern und Prozesskosten erwartet. Im Berichtsjahr wird weiterhin von diesem Betrag ausgegangen. Zum Verfahrensstand gibt es keine neuen Informationen, eine Entscheidung über die Rechtmäßigkeit des Bußgeldbescheides ist im Berichtsjahr nicht erfolgt. Die Gesellschaft kooperiert mit den zuständigen Behörden und hält fest, dass wettbewerbswidrige Absprachen nicht zur Geschäftspolitik der Wienerberger Gruppe zählen, sondern im Rahmen der internen Richtlinien dezidiert untersagt und mit Sanktionen bedroht sind.
18. Zinsergebnis und sonstiges Finanzergebnis Das Zinsergebnis und sonstige Finanzergebnis setzt sich nach den Kategorien des IAS 39 wie folgt zusammen: 2009 Gesamt in TEUR
Zinsertrag
Kredite und Forderungen
FLAC
1)
AfS
2)
Derivate
20.893
12.014
0
74
8.805
Zinsaufwand
-58.684
0
-54.826
0
-3.858
Zinsergebnis
-37.791
12.014
-54.826
74
4.947
Beteiligungserträge von Dritten (Dividenden)
73
0
0
73
0
Beteiligungserträge von verbundenen Unternehmen
33
Ergebnis aus Abgang zur Veräußerung verfügbarer Finanzinstrumente (AfS)
234
0
0
234
0
0
0
0
0
0
Wertminderungen von Finanzinstrumenten
-1.361
0
0
-1.361
0
Marktbewertung von zu Handelszwecken gehaltenen Finanzinstrumenten
-1.192
0
0
0
-1.192
Marktbewertung Fair Value Hedges
Kursdifferenzen Bankspesen Sonstiges Sonstiges Finanzergebnis Gesamt
-148 -3.807 374 -5.794
0
0
-1.054
-1.192
-43.585
12.014
-54.826
-980
3.755
1) Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (financial liabilities at amortized cost) 2) Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente (available for sale)
126
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
2008 Gesamt in TEUR
Zinsertrag
40.956
Kredite und Forderungen
FLAC
40.889
1)
0
Konzernabschluss Konzernanhang
AfS
2)
Derivate
67
0
Zinsaufwand
-83.105
0
-83.105
0
0
Zinsergebnis
-42.149
40.889
-83.105
67
0
1.209
0
0
1.209
0
Beteiligungserträge von Dritten (Dividenden) Beteiligungserträge von verbundenen Unternehmen Ergebnis aus Abgang zur Veräußerung verfügbarer Finanzinstrumente (AfS) Marktbewertung Fair Value Hedges Wertminderungen von Finanzinstrumenten
99 -16
0
0
-3.441
0
-324
0
0
0
Marktbewertung von zu Handelszwecken gehaltenen Finanzinstrumenten Kursdifferenzen Bankspesen Sonstiges Sonstiges Finanzergebnis Gesamt
-16
0
0
0
-3.441
0
-324
0
0
0
0
-22 -3.768 19 -6.244
0
0
869
-3.441
-48.393
40.889
-83.105
936
-3.441
1) Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (financial liabilities at amortized cost) 2) Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente (available for sale)
Während der Berichtsperiode wurden Verluste aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten in Höhe von 143 TEUR (Vorjahr: 628 TEUR) direkt im Eigenkapital erfasst, wobei ein gesonderter Ausweis in der Gesamtergebnisrechnung erfolgt. Die Veräußerung von Wertpapieren lieferte ein Ergebnis von 234 TEUR (Vorjahr: -16 TEUR). In der Kategorie zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente werden zudem Verluste von 1.361 TEUR (Vorjahr: 324 TEUR) erfolgswirksam erfasst, da bei den betroffenen finanziellen Vermögenswerten von einer dauerhaften Wertminderung auszugehen ist. Im Berichtsjahr waren die bislang unter den Fair Value Hedges ausgewiesenen Sicherungsgeschäfte nicht effektiv. Der aus den betroffenen Zinssicherungen entstandene Bewertungsverlust in Höhe von 1.192 TEUR (Vorjahr: 3.441) wird daher unter der Marktbewertung von zu Handelszwecken gehaltenen Finanzinstrumenten ausgewiesen. Die Bankspesen enthalten außer den laufenden Aufwendungen auch Aufwendungen aus der Verteilung von Transaktions spesen über die Laufzeit der Finanzierung bei der Aufnahme von Krediten oder Anleihen (vor allem Bankgebühren). Die Auflösung von Disagios wird im Zinsergebnis ausgewiesen.
19. Ertragsteuern Als Ertragsteuern sind sowohl die in den einzelnen Gesellschaften gezahlten oder geschuldeten Steuern auf Einkommen und Ertrag als auch die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. in TEUR
2009
laufender Steueraufwand
3.626
24.766
2008
latenter Steueraufwand
-40.528
-4.978
Ertragsteuern
-36.902
19.788
Der effektive Steuersatz betrug im Berichtsjahr 12,5 % (Vorjahr: 16,1 %). Der Effektivsteuersatz ist ein gewichteter Durchschnitt der effektiven lokalen Ertragsteuersätze aller einbezogenen Tochtergesellschaften. 127
Die Ursachen für den Unterschied zwischen dem in 2009 gültigen österreichischen Körperschaftsteuersatz von 25 % (Vorjahr: 25 %) und der ausgewiesenen Konzernsteuerquote stellen sich folgendermaßen dar: 2009
2008
-295.579
123.106
Ertragsteueraufwand zum Steuersatz von 25 %
73.895
-30.777
Abweichende ausländische Steuersätze
20.696
16.002
-826
-1.082
1.505
3.334
Bewertungsabschlag für aktive latente Steuern und Veränderung der Wertberichtigungen auf aktive latente Steuern sowie Verluste, auf die keine latenten Steuern aktiviert wurden
-21.364
-11.203
Nicht-temporäre Differenzen
-38.740
4.323
in TEUR
Ergebnis vor Ertragsteuern
Steueraufwand und -ertrag aus Vorperioden Effekt steuerfreier Erträge aus assoziierten Unternehmen
Steuersatzänderungen Effektivsteuerbelastung
Effektivsteuersatz in %
1.736
-385
36.902
-19.788
12,5
16,1
Die nicht-temporären Differenzen resultieren zum größten Teil aus den im Berichtsjahr vorgenommenen Firmenwertabschreibungen. Auf andere Ergebnisbestandteile in der Gesamtergebnisrechnung, wie die Marktbewertung zur Veräußerung verfügbarer Finanzinstrumente und Änderungen aus Sicherungsgeschäften, die nach Steuern ausgewiesen werden, wurden keine Steuereffekte erfasst, da diese Geschäfte ausschließlich die Wienerberger AG und die Wienerberger Finanzservice GmbH mit Sitz in Wien betreffen, welche derzeit in Folge der aktuellen Verlustsituation und Verlustvorträgen aus Vorperioden eine Effektivsteuerbelastung von 0 % aufweisen. Eine Aufgliederung der Steuereffekte auf die einzelnen Positionen der anderen Ergebnisbestandteile liefert daher keine zusätzliche Information.
20. Ergebnis je Aktie, Vorschlag für die Ergebnisverwendung Nach der im September 2009 durchgeführten Kapitalerhöhung betrug die Anzahl der ausgegebenen Aktien zum Stichtag 31.12.2009 117.526.764 Stück. Zum Stichtag 31.12.2009 wurden 1.113.603 (Vorjahr: 1.113.603) eigene Aktien gehalten, die für die Berechnung des Ergebnisses je Aktie in Abzug gebracht werden. Daraus resultiert eine gewichtete Aktienanzahl von 91.297.853 für die Berechnung des Ergebnisses je Aktie 2009. in Stück
ausgegebene Aktien eigene Aktien gewichtete Aktien
2009
2008
117.526.764
83.947.689
1.113.603
1.113.603
91.297.853
82.894.992
Im Berichtsjahr 2009 kommt es zu keinem Verwässerungseffekt aus den Optionsprogrammen 2004, 2005, 2006, 2007 und 2008 nach IAS 33. Gemäß den Bestimmungen des Aktiengesetzes bildet der nach österreichischen Rechnungslegungsvorschriften aufgestellte Einzelabschluss der Wienerberger AG zum 31.12.2009 die Grundlage für die Ergebnisverwendung. Dieser Jahresabschluss weist einen Bilanzverlust von 89.526.669 EUR aus, der in voller Höhe auf neue Rechnung vorgetragen wird. Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, auf das Grundkapital von 117.526.764 EUR keine Dividende auszuschütten.
128
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Konzernabschluss Konzernanhang
Das Ergebnis je Aktie von -3,17 € wird aus dem durch die gewichtete Aktienanzahl geteilten Ergebnis der Muttergesellschaft errechnet. Das bereinigte Ergebnis je Aktie (= verwässertes bereinigtes Ergebnis je Aktie) von -0,34 € wurde ausgehend vom Betriebsergebnis der Muttergesellschaft um Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen sowie um Firmenwertabschreibungen bereinigt und um Steuereffekte aus den Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen korrigiert.
Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung In der Gesamtergebnisrechnung wird, ausgehend vom Ergebnis nach Steuern, auf das Gesamtergebnis gemäß IAS 1 übergeleitet, das direkt im Eigenkapital erfasste Ergebnisbestandteile beinhaltet. Diese umfassen insbesondere den Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung, die Veränderung der im Eigenkapitel erfassten Hedging Reserve sowie das Bewertungsergebnis von zur Veräußerung verfügbaren Wertpapieren. Die Gesamtergebnisbestandteile werden nach Steuern ausgewiesen (siehe 19. Ertragsteuern). Im Berichtsjahr resultierten positive Differenzen aus der Währungsumrechnung in Höhe von 9.256 TEUR (Vorjahr: 125.795 TEUR) vorwiegend aus dem britischen Pfund und einigen osteuropäischen Währungen, die negative Effekte aus dem US-Dollar aufgewogen haben. Die Marktbewertung von Sicherungsinstrumenten aus Absicherungen von Investitionen in ausländische Teilbetriebe und Cash-Flow Hedges erhöhten die Hedging Reserven nach Steuern um insgesamt 8.333 TEUR. Im Berichtszeitraum wurde für fällige Gastermingeschäfte (Cash-flow-Hedges), deren Marktwertänderungen bislang direkt im Eigenkapital erfasst wurden, ein Aufwand von 4.816 TEUR in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Infolge des Jahresergebnisses nach Steuern von -258.677 TEUR (Vorjahr: 103.318 TEUR) resultiert aus dem Gesamtergebnis nach Steuern im Berichtszeitraum somit eine Eigenkapitalminderung von insgesamt 241.231 TEUR (Vorjahr: 10.628 TEUR).
Erläuterungen zum Cash-flow Statement Das Cash-flow Statement der Wienerberger Gruppe zeigt, wie sich die Zahlungsmittel im Laufe des Berichtsjahrs durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. Die Zahlungsmittel (Fonds der liquiden Mittel) enthalten Kassenbestände und Bankguthaben. Wertpapiere sowie kurzfristige Bankverbindlichkeiten zählen nicht zu den Zahlungsmitteln. Die Auswirkungen durch Akquisit ionen von Gesellschaften sind dabei eliminiert und werden in der Position Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen dargestellt. Die von ausländischen Konzerngesellschaften ausgewiesenen Beträge werden grundsätzlich zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Hiervon abweichend wird die Liquidität wie in der Bilanz zum Stichtagskurs angesetzt.
129
21. Cash-flow aus Investitionstätigkeit Aus dem Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen resultieren Ausgaben in der Höhe von 129.684 TEUR (Vorjahr: 390.328 TEUR). Davon entfallen 62.679 TEUR auf Instandhaltungs-, Ersatz-, Rationalisierungs- und Umweltinvestitionen (Normalinvestitionen), 67.005 TEUR auf Werksneubauten, -erweiterungen und Revitalisierungen. Im Finanzanlagevermögen wurden Investitionen von 1.355 TEUR (Vorjahr: 487 TEUR) getätigt. Die Einzahlungen aus Anlagenabgängen betrugen 24.591 TEUR (Vorjahr: 28.678 TEUR). Aus diesen Anlagenabgängen resultieren Gewinne in Höhe von 15.552 TEUR (Vorjahr: 8.391 TEUR). Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen: in TEUR
Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen Zahlungsmittelzufluss aus Erstkonsolidierungen
2009
2008
1.456
105.396
0
-2.528
Erwerb nicht beherrschender Anteile
1.653
12.458
Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen
3.109
115.326
In der Position Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen von 3.109 TEUR (Vorjahr: 115.326 TEUR) wird der Kaufpreis für das anteilige Eigenkapital inklusive übernommener Schulden (debt-free company) dargestellt. Aus Unter nehmensveräußerungen wurden Netto-Einzahlungen von 1.251 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) erzielt. Die Überleitung von Gesamtinvestitionen in Normal- und Wachstumsinvestitionen inklusive Finanzanlagen der Wienerberger Gruppe ergibt sich wie folgt: in TEUR
Auszahlungen für Investitionen in das Sach- und immaterielle Anlagevermögen Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen Investitionen in das Finanzanlagevermögen
2009
2008
129.684
390.328
3.109
115.326
1.355
487
134.148
506.141
Instandhaltungs-, Ersatz-, Rationalisierungs- und Umweltinvestitionen 62.679
98.438
Normalinvestitionen
62.679
98.438
Auszahlungen für Werksneubauten und Revitalisierungen 67.005
291.890
Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen
3.109
115.326
70.114
407.216
Gesamtinvestitionen inklusive Finanzanlagen
Wachstumsinvestitionen
Investitionen in das Finanzanlagevermögen Wachstumsinvestitionen inklusive Finanzanlagen
130
1.355
487
71.469
407.703
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Konzernabschluss Konzernanhang
Erläuterungen zur Bilanz 22. Anlagevermögen Die Entwicklung des Anlagevermögens ist auf den Seiten 106 und 107 dargestellt. Der Einfluss aus der Veränderung des Konsolidierungskreises ist in einer gesonderten Spalte ausgewiesen. Als Währungsänderungen sind jene Beträge angegeben, die sich bei den in Fremdwährung bilanzierenden Tochtergesellschaften aus der unterschiedlichen Umrechnung der Vermögensgegenstände mit den Wechselkursen zu Jahresbeginn und Jahresende ergeben. Die Firmenwerte verteilen sich wie folgt auf die Geschäftssegmente: in TEUR
2009
2008
Zentral-Osteuropa
63.447
65.967
Zentral-Westeuropa
55.841
85.273
Nord-Westeuropa
298.043
339.014
Nordamerika
157.227
209.534
1.229
1.205
575.787
700.993
Beteiligungen und Sonstiges Firmenwerte
Die verbleibenden Firmenwerte in Nord-Westeuropa resultieren vor allem aus den Akquisitionen der Ziegelaktivitäten in Großbritannien (51.929 TEUR), dem Dachziegelhersteller Sandtoft (25.551 TEUR) sowie des Dachziegelgeschäfts in Belgien, den Niederlanden und Frankreich (insgesamt 200.363 TEUR). In Nordamerika verteilen sich die Firmenwerte auf General Shale in den Vereinigten Staaten (146.788 TEUR) sowie auf Arriscraft in Kanada (10.438 TEUR). Das sonstige immaterielle Anlagevermögen enthält im Wesentlichen erworbene Markenrechte, Patente und Konzessionen. Im Anlagevermögen sind Grundwerte von 333.547 TEUR (Vorjahr: 352.948 TEUR) enthalten. Für Werksneubauten im Geschäftsjahr 2009 wurden Bauzeitzinsen und Kursdifferenzen bis zur Fertigstellung von 2.349 TEUR (Vorjahr: 4.150 TEUR) berücksichtigt. Die Wienerberger Gruppe nimmt neben dem operativen Leasing vereinzelt auch Finanzierungsleasing in Anspruch. Das Sachanlagevermögen enthält aus Finanzierungsleasingverträgen folgende Vermögenswerte: in TEUR
Anschaffungskosten Abschreibungen (kumuliert) Buchwert
2009
2008
37.791
43.998
5.409
11.092
32.382
32.906
Aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen bestehen aufgrund von Leasing-, Lizenz-, Miet- und Pachtverträgen Verpflichtungen in folgendem Umfang: 2009
2008
im folgenden Jahr
14.652
14.329
in den folgenden zwei bis fünf Jahren
51.079
50.161
über fünf Jahre
19.144
19.476
in TEUR
Zahlungen aus operativen Leasing-, Lizenz-, Miet- und Pachtverträgen betrugen 38.255 TEUR (Vorjahr: 42.102 TEUR). 131
In der Bilanzposition als Finanzinvestition gehaltene Immobilien sind Liegenschaften und Gebäude mit einem Buchwert von 41.272 TEUR (Vorjahr: 30.543 TEUR) enthalten, die nicht im laufenden Geschäftsbetrieb eingesetzt werden. Sie sind mittel- bis langfristig zur Veräußerung vorgesehen und somit als als Finanzinvestition gehaltene Immobilien zu qualifizieren (investment property). Die aus vergleichbaren Veräußerungsvorgängen abgeleiteten beizulegenden Zeitwerte dieser Vermögens gegenstände werden mit 59.357 TEUR (Vorjahr: 45.162 TEUR) angenommen. Im Geschäftsjahr 2009 erwirtschafteten diese Liegenschaften Miet- und sonstige Erträge von 513 TEUR (Vorjahr: 381 TEUR). Im Berichtsjahr wurden als Finanzinvestition gehaltene Immobilien mit einem Buchwert von 770 TEUR veräußert. Vom gesamten Anlagevermögen sind Anlagen mit Buchwerten in Höhe von 13.102 TEUR und Marktwerten in Höhe von 25.683 TEUR zur Veräußerung vorgesehen, wobei es sich vorwiegend um Grundstücke und Gebäude permanent geschlossener Werke handelt. Das Management geht in Anbetracht der derzeitigen Situation auf den Märkten für Industrieimmobilien nicht von einer Veräußerung in den nächsten 12 Monaten aus, weshalb eine Klassifizierung im Sinne des IFRS 5 in zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche nicht vorgenommen wird.
23. Vorräte 2009
in TEUR
2008
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
80.760
105.914
Unfertige Erzeugnisse
79.654
96.614
389.656
514.385
2.282
3.082
552.352
719.995
Fertige Erzeugnisse und Handelswaren Geleistete Anzahlungen Vorräte
Paletten werden in der Position Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe ausgewiesen. Zugekaufter Ton wird gemeinsam mit selbst abgebautem Ton unter den unfertigen Erzeugnissen ausgewiesen. Wertberichtigungen auf Vorräte in Höhe von 12.434 TEUR (Vorjahr: 7.169 TEUR) wurden bei jenen Produkten verbucht, bei denen der Nettoveräußerungswert (Verkaufspreis abzüglich zuzurechnender Vertriebs- und Verwaltungskosten) geringer als die Anschaffungs- bzw. Herstellkosten ist. Zum 31.12.2009 belaufen sich die Buchwerte auf den Nettoveräußerungswert abgewerteter Vorräte auf 47.894 TEUR.
24. Forderungen, Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte Kredite und Forderungen
2009
in TEUR Gesamt
Restlaufzeit < 1 Jahr
2008 Restlaufzeit > 1 Jahr Gesamt
Restlaufzeit < 1 Jahr
Restlaufzeit > 1 Jahr
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten
109.693
108.577
1.116
187.296
173.008
14.288
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Konzernunternehmen
619
619
0
454
454
0
110.312
109.196
1.116
187.750
173.462
14.288
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen aus der Finanzierungstätigkeit gegenüber Konzernunternehmen 21.645 21.645 0 15.247 15.247
0
Forderungen aus Darlehen
12.188
7.143
5.045
6.988
1.421
5.567
Gewährte Darlehen
33.833
28.788
5.045
22.235
16.668
5.567
144.145
137.984
6.161
209.985
190.130
19.855
Kredite und Forderungen
132
Konzernabschluss Konzernanhang
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Kredite und Forderungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung etwaiger Einzelwertberichtigungen ausgewiesen. Von den Forderungen und sonstigen Vermögenswerten werden die erforderlichen Einzelwertberichtigungen direkt abgesetzt. Im Jahr 2009 wurden Wertberichtigungen von 3.762 TEUR (Vorjahr: 2.781 TEUR) berücksichtigt. Im Geschäftsjahr betrugen die Einzelwertberichtigungen 2,6 % der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und gewährten Darlehen sowie weniger als 2 % des gesamten Forderungsbestands und werden daher nicht gesondert angeführt. Die Forderungen gegenüber Konzernunternehmen resultieren überwiegend aus Darlehensbeziehungen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind mit einem Betrag von 9.542 TEUR (Vorjahr: 11.333 TEUR) wechselmäßig verbrieft. Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente
2009
2008
im Eigen- im Eigen kapital erfasste kapital erfasste Marktwert- Ø Effektiv- Marktwert- Ø Effektiv Buchwert Marktwert änderung verzinsung Buchwert Marktwert änderung verzinsung
in TEUR
in TEUR
Anteile Fonds
3.813
Schuldtitel von Kapitalgesellschaften Aktien Sonstige Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente
in TEUR
in %
in TEUR
in TEUR
in TEUR
in %
3.813
-122
1,10
3.987
3.987
-601
1,64
2.062
2.062
-21
5,65
6.256
6.256
-28
4,47
6.452
6.452
0
-
6.452
6.452
1
-
475
475
0
-
3.028
3.028
0
12.802
12.802
-143
19.723
19.723
-628
Neben den in der Position Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte ausgewiesenen zur Veräußerungen verfügbaren Finanzinstrumente sind die unter dem langfristigen Vermögen ausgewiesenen übrigen Finanzanlagen in Höhe von 19.250 TEUR (Vorjahr: 19.464 TEUR) ebenfalls dieser Kategorie zuzurechnen, womit deren Gesamtwert 32.052 TEUR (Vorjahr: 39.187 TEUR) beträgt. Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente
2009
2008
Buchwert
Marktwert
Buchwert
Marktwert
in TEUR
in TEUR
in TEUR
in TEUR
Derivate aus Cash-flow Hedges
44.500
44.500
44.611
44.611
Derivate aus Fair Value Hedges
0
0
1.755
1.755
1.631
1.631
1.121
1.121
46.131
46.131
47.487
47.487
Sonstige Derivate Derivate mit positivem Marktwert
Die in der Bilanz angeführten Buchwerte von Wertpapieren und sonstigen finanziellen Vermögenswerten von insgesamt 92.766 TEUR (Vorjahr: 89.445 TEUR) verteilen sich somit auf gewährte Darlehen in Höhe von 33.833 TEUR (Vorjahr: 22.235 TEUR), zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente von 12.802 TEUR (Vorjahr: 19.723 TEUR) sowie Derivate mit positiven Marktwerten von 46.131 TEUR (Vorjahr: 47.487 TEUR).
133
25. Sonstige Forderungen und geleistete Vorauszahlungen
2009
in TEUR Gesamt
Pensionsverpflichtung übersteigender Marktwert des Fondsvermögens Sonstige geleistete Vorauszahlungen
Restlaufzeit < 1 Jahr
5.300
5.300
2008 Restlaufzeit > 1 Jahr Gesamt
0
Restlaufzeit < 1 Jahr
9.201
9.201
Restlaufzeit > 1 Jahr
0
12.461
12.461
0
11.017
11.017
0
Übrige sonstige Forderungen
100.933
83.446
17.487
113.603
88.265
25.339
Sonstige kurzfristige Forderungen und Rechnungsabgrenzungen
118.694
101.207
17.487
133.822
108.483
25.339
Die übrigen sonstigen Forderungen beinhalten im Wesentlichen Forderungen gegenüber dem Finanzamt und Forderungen gegenüber Sozialversicherungsträgern.
26. Konzerneigenkapital Die Entwicklung des Konzerneigenkapitals der Jahre 2009 und 2008 ist auf den Seiten 104 und 105 dargestellt. Effizientes Kapitalstrukturmanagement ist ein wesentliches Ziel von Wienerberger. Die Kapitalstruktur ist dabei im Zusammenhang mit der Anlagenintensität des Mauer- und Dachziegelgeschäfts zu sehen. Aufgrund der Finanzkrise und deren Auswirkungen auf die Liquidität auf den Finanzmärkten wird besonderes Augenmerk auf die Erhaltung und den Ausbau einer starken Eigenkapitalbasis gelegt. Unsere finanzpolitischen Vorgaben ergeben sich dabei insbesondere aus den in unseren Finanzierungsverträgen mit Banken enthaltenen Covenants: Entschuldungsdauer (Nettoverschuldung/EBITDA operativ) von weniger als 3,75 Jahren (wobei in zwei Quartalen diese Kennzahl bis zu 4,0 Jahre betragen darf) sowie erstmals ein Verhältnis des um Firmenwerte bereinigten Reinvermögens (Eigenkapital abzüglich Firmenwerte) zur Bilanzsumme ohne Firmenwerte von mindestens 35 %. Mittelfristig wird für die Entschuldungsdauer ein Wert unter 2,5 Jahren angestrebt (am 31.12.2009 lag dieser bei 2,0 Jahren). Der Zinsdeckungsgrad (EBIT operativ/Zinsergebnis) ist als Covenant bis einschließlich Ende 2010 ausgesetzt, danach gilt ein Wert von 2,75 Jahren. Die 140. ordentliche Hauptversammlung der Wienerberger AG hat am 14. Mai 2009 ein genehmigtes Kapital im Ausmaß von 50 % des Grundkapitals beschlossen. Hierbei handelte es sich um die Ermächtigung für die Durchführung einer regulären Kapitalerhöhung gegen Bar- oder Sacheinlage. Der Vorstand wurde damit wie bereits in der Vergangenheit ermächtigt, innerhalb von fünf Jahren, d.h. bis zum 13. Mai 2014, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen. Das Grundkapital kann bis maximal EUR 41.973.844 oder 50 % des Grundkapitals durch Ausgabe von bis zu 41.973.844 neue auf Inhaber oder Namen lautende Stückaktien erhöht werden. Eine Durchführung kann gegebenenfalls in mehreren Tranchen erfolgen. Die Art der Aktien, der Ausgabekurs und die Ausgabebedingungen sind vom Vorstand, mit Zustimmung des Aufsichtsrats, festzulegen. Grundsätzlich haben die Aktionäre das gesetzliche Bezugsrecht. Der Vorstand wurde jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in zwei besonderen Fällen auszuschließen. Erstens, für eine Kapitalerhöhung im Falle einer Sacheinlage zur Gewährung von Aktien zum Zweck des Erwerbes von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen sowie zweitens bei Mehrzuteilungsoptionen im Rahmen der Platzierung neuer Aktien der Gesellschaft (Greenshoe). Weiters wurde der Vorstand von der Hauptversammlung ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats auch in meh reren Tranchen Wandelschuldverschreibungen, die das Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf insgesamt bis zu 41.973.844 Aktien oder 50 % des Grundkapitals der Gesellschaft gewähren bzw. vorsehen, auszugeben.
134
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Konzernabschluss Konzernanhang
Die Bedienung kann über das zu beschließende bedingte Kapital und / oder über eigene Aktien erfolgen. Ausgabebetrag und Ausgabebedingungen sind vom Vorstand, mit Zustimmung des Aufsichtsrats, festzusetzen. Diese Ermächtigung gilt bis zum 13. Mai 2014. Der Beschluss ermächtigt den Vorstand darüber hinaus, mit Zustimmung des Aufsichtsrats, das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen. Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, eine bedingte Kapitalerhöhung zur Ausgabe neuer Aktien an Gläubiger von Wandelschuldverschreibungen durchzuführen. Das Grundkapital kann bis maximal EUR 41.973.844 durch Ausgabe von bis zu 41.973.844 neue auf Inhaber oder Namen lautende Stückaktien erhöht werden. Diese Erhöhung des Grundkapitals darf nur soweit durchgeführt werden, als Gläubiger der Wandelschuldverschreibung von ihrem Bezugs- oder Umtauschrecht auf Aktien der Gesellschaft Gebrauch machen und der Vorstand beschließt, diese mit neuen Aktien zu bedienen. Eine Bedienung der Gläubiger der Wandelschuldverschreibung kann auch über eigene Aktien erfolgen. Die Summe all dieser Kapitalmaßnahmen ist mit einer Ausgabe von bis zu 41.973.844 neuen Aktien (50 % des Grundkapitals) beschränkt. Zusätzlich wurde der Vorstand von der 140. ordentlichen Hauptversammlung ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats, einmalig oder mehrfach Genussrechte mit einem Gesamtnennbetrag von bis zu EUR 200.000.000 durch Ausgabe von bis zu 200.000 Genussscheinen zu beschließen sowie die Ausgabebedingungen festzulegen. Diese Ermächtigung gilt bis zum 13. Mai 2014. Die Wienerberger AG hat im September 2009 aus dem von der 140. ordentlichen Hauptversammlung genehmigten Kapital eine Kapitalerhöhung durchgeführt und 33.579.075 junge Aktien erfolgreich emittiert, woraus nach Abzug der Nebenkosten ein Nettoerlös von 320.067 TEUR resultiert. Die Kapitalerhöhung wurde am 30.9.2009 zum Firmenbuch angemeldet und am 1.10.2009 eingetragen. Das Grundkapital der Wienerberger AG zum 31.12.2009 beträgt 117.526.764 EUR und verteilt sich nach der Kapitalerhöhung auf 117.526.764 nennwertlose Stückaktien, denen allen die gleichen Rechte zukommen. Alle Aktien sind voll einbezahlt. Die Wienerberger AG hat mit Wirkung vom 9.2.2009 den jährlichen Kupon in Höhe von 32.500 TEUR für die am 9.2.2007 begebene und unter dem Hybridkapital ausgewiesene Hybridanleihe ausbezahlt. Die Hybridanleihe ist eine gegenüber allen sonstigen Gläubigern nachrangige, unbefristete Anleihe im Umfang von 500.000 TEUR mit einem Kupon von 6,5 %, welcher bei Entfall der Dividende auch ausgesetzt werden kann. Nach zehn Jahren Laufzeit hat die Wienerberger AG erstmalig die Möglichkeit zur Tilgung der Hybridanleihe oder der Fortsetzung zu einem variablen Zinssatz (EURIBOR +325 bps). Nach IAS 32 handelt es sich somit um ein Eigenkapitalinstrument, weshalb die hierfür zu zahlenden Kupons als Teil der Ergebnisverwendung in der Entwicklung des Eigenkapitals gezeigt werden. Die Darstellung hat gemäß IAS 32 nach Steuern zu erfolgen. Nachdem die Wienerberger AG aufgrund der aktuellen Verlustsituation und Verlustvorträgen aus Vorperioden eine effektive Steuerquote von 0 % aufweist, beträgt die Ausschüttung nach Steuern 32.500 TEUR. Im Berichtsjahr verminderte sich das Ergebnis je Aktie durch abgegrenzte Kuponzinsen um 0,36 EUR. Die Gewinnrücklagen von insgesamt 1.010.842 TEUR (Vorjahr: 1.299.671 TEUR) enthalten die Gewinnrücklagen der Wienerberger AG und sämtliche nicht im Rahmen der Kapitalkonsolidierung eliminierten Gewinnrücklagen von Tochterunternehmen. Das Konzernergebnis 2009 ohne Anteile anderer Gesellschafter ist innerhalb der Konzerngewinnrücklagen ausgewiesen. In der Rücklage aus Währungsumrechnung werden alle direkt im Eigenkapital erfassten Differenzen aus der Währungsumrechnung erfasst, wobei die Differenzen aus assoziierten Unternehmen gesondert ausgewiesen werden. In der Hedging Rücklage werden die unter den sonstigen Ergebnisbestandteilen erfassten Wertänderungen von Sicherungsgeschäften erfasst. Bei diesen
135
Sicherungsgeschäften handelt es sich zum einen um Absicherungen der Nettoinvestitionen in ausländische Geschäftseinheiten (Net Investment Hedges) und zum anderen um Sicherungsgeschäfte für Energieeinkäufe (Cash-flow Hedges). Wienerberger weist per 31.12.2009 ein Eigenkapital von 2.547.032 TEUR gegenüber 2.497.191 TEUR im Vorjahr aus. Veränderungen ergaben sich einerseits insbesondere durch die Verminderung der Gewinnrücklagen aus dem Einstellen des Jahresverlustes und die Zahlung des Hybridkupons sowie andererseits durch eine ordentliche Kapitalerhöhung. Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, für das Berichtsjahr 2009 keine Dividende auszuschütten und die einbehaltenen Mittel aufgrund des anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Umfelds zur Stärkung der Kapitalbasis von Wienerberger zu verwenden. Der Streubesitz verteilt sich auf österreichische Anleger und internationale Investoren (siehe dazu Seite 65), wobei Dodge & Cox Inc. mit Sitz in den USA mehr als 10 % der Anteile an Wienerberger hält. Die Wienerberger Aktie notiert im Prime Market der Wiener Börse. In den USA wird sie über ein ADR Level 1 Programm der Bank of New York im OTC Markt gehandelt.
27. Rückstellungen Währungs- in TEUR 1.1.2009 änderungen
Veränderung Konsolidie- rungskreis Auflösung Verbrauch Zuführung
31.12.2009
Rückstellungen für Abfertigungen
16.715
21
410
1.734
3.677
1.084
12.819
Rückstellungen für Pensionen
46.793
712
0
36
10.993
8.494
44.970
Jubiläumsgeldrückstellung
4.541
-1
-158
516
152
292
4.006
Personalrückstellungen
68.049
732
252
2.286
14.822
9.870
61.795
Latente Steuern
126.457
403
135
24.828
22.270
9.267
89.164
Garantierückstellung
24.834
49
0
546
2.954
3.598
24.981
Rekultivierungsrückstellung
39.631
157
204
2.106
2.165
2.838
38.559
Umweltrückstellungen Sonstige langfristige Rückstellungen Langfristige Rückstellungen
Laufende Steuerrückstellungen Sonstige kurzfristige Rückstellungen Kurzfristige Rückstellungen Rückstellungen
2.067
17
0
25
563
1.271
2.767
66.532
223
204
2.677
5.682
7.707
66.307
261.038
1.358
591
29.791
42.774
26.844
217.266
3.326
60
0
90
0
4.815
8.111
52.177
474
520
7.152
20.726
26.472
51.765
55.503
534
520
7.242
20.726
31.287
59.876
316.541
1.892
1.111
37.033
63.500
58.131
277.142
Die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen beinhalten vorwiegend Restrukturierungsrückstellungen sowie die Rückstellung für eine drohende Kartellstrafe in Deutschland in Höhe von 10.000 TEUR.
28. Pensionen und Leistungen an Arbeitnehmer Bei Wienerberger haben alle Arbeiter und Angestellten in den Niederlanden, Großbritannien, den USA und der Schweiz sowie einige Personen des Managements Pensionszusagen. Zielsetzung für künftige Pensionsregelungen sind beitragsorientierte Modelle. Bereits im Jahr 2004 wurden mehrere leistungsorientierte Pensionsvereinbarungen mit aktiven Managern in beitragsorientierte Pensionskassenmodelle umgewandelt und bisher erworbene Ansprüche an eine Pensionskasse übertragen. Daneben bestehen vereinzelt nicht fondsgebundene leistungsorientierte Pensionszusagen, vorwiegend an ehemalige Manager. Für die Pensionspläne bilden die geleisteten Dienstjahre die Grundlage. Die Altersversorgung der Mitarbeiter von General Shale Inc. (USA) beruht auf einem fondsgebundenen leistungsorientierten Pensionsplan sowie einer nicht fondsgebundenen (Alters-)
136
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Konzernabschluss Konzernanhang
Krankenversicherung. Der die gegenwärtige Pensionsverpflichtung übersteigende Marktwert des Planvermögens ist unter den sonstigen Forderungen ausgewiesen. ZZ Wancor (Schweiz) hat ein fondsgebundenes beitragsorientiertes Pensionsmodell mit einer ausgelagerten Pensionskasse. Die von niederländischen Mitarbeitern erworbenen Ansprüche werden überwiegend durch Beiträge in einen industrieweiten niederländischen Pensionsfonds befriedigt. In Großbritannien existiert ein beitragsorientiertes Pensionsmodell für alle Mitarbeiter. Bei den im Jahr 2004 neu erworbenen Gesellschaften von thebrickbusiness gab es bis Ende 2003 ein leistungsorientiertes Modell. Die daraus resultierenden Verpflichtungen wurden rückgestellt. Ebenso wurde durch den Erwerb von Baggeridge im Jahre 2007 ein leistungsorientierter Pensionsplan übernommen. Im Berichtsjahr 2009 betragen die Rückstellungen für Pensionen 44.970 TEUR und die gesamten Rückstellungen aus Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 57.789 TEUR. Die wesentlichen versicherungsmathematischen Parameter und die relevanten Bilanzierungsgrundsätze sind auf den Seiten 118 und 119 erläutert. Der gesamte Pensionsaufwand des Jahres 2009 verteilt sich auf beitragsorientierte (defined contribution) und leistungsorientierte (defined benefit) Pensionspläne und setzt sich aus den folgenden Komponenten zusammen: in TEUR
2009
2008
Beitragsorientierte Pläne Aufwand für beitragsorientierte Pensionspläne Leistungsorientierte Pläne
Aufwand für die im Wirtschaftsjahr hinzu erworbenen Versorgungsansprüche (service cost) Kalkulatorischer Zinsaufwand der bereits erworbenen Ansprüche (interest cost) Erwarteter Ertrag auf das Planvermögen Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste (actuarial gain/loss) Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand Auswirkung von Plankürzungen und Abgeltungen
2007
4.721
6.036
8.510
2.287
3.597
4.540
9.345
9.711
7.827
-5.957
-8.426
-6.649
4.564
-2.697
-3.268
-20
34
-464
-3.948
0
0
Aufwendungen für leistungsorientierte Pläne
6.271
2.219
1.986
Gesamte Aufwendungen für Altersversorgung
10.992
8.255
10.496
Die Brutto-Pensionsverpflichtungen sind die von Versicherungsmathematikern berechneten Barwerte der Pensions verpflichtungen. Von den gesamten Brutto-Pensionsverpflichtungen in Höhe von 168.238 TEUR (Vorjahr: 158.858 TEUR) sind 152.007 TEUR (Vorjahr: 141.307 TEUR) ganz oder teilweise durch Veranlagungen in Fonds abgedeckt. Die Überleitung von Brutto-Pensionsverpflichtungen auf bilanzierte Netto-Pensionsverpflichtungen erfolgt durch Abzug des nicht erfassten nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands und der nicht erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste unter Abzug des Marktwertes des Planvermögens. Von den Netto-Pensionsverpflichtungen stammen 12.008 TEUR aus der US-amerikanischen (Alters-)Krankenversicherung. Eine Änderung des Kostentrends für medizinische Versorgungsleistungen führt zu keinen wesentlichen Auswirkungen auf Zinsaufwand und leistungsorientierte Pensionsverpflichtung.
137
Die Zusammensetzung der Pensionsverpflichtungen und ihre Abdeckung durch Vermögen stellen sich wie folgt dar:
Brutto-Pensionsverpflichtungen
in TEUR
Marktwert Planvermögen
2009
2008
2007
2009
2008
2007
158.858
179.318
191.396
92.827
129.680
140.378
Veränderungen Konsolidierungskreis
471
660
40.903
632
377
31.491
Währungsänderungen
1.868
-13.658
-9.024
Wert per 1.1.
442
-17.563
-12.194
Aufwand für die im Wirtschaftsjahr hinzuerworbenen Versorgungsansprüche (service cost) für leistungsorientierte Pensionspläne
2.287
3.597
4.540
Kalkulatorischer Zinsaufwand der bereits erworbenen Ansprüche (interest cost)
9.345
9.711
7.364
Erwarteter Ertrag auf das Plananlagevermögen
5.957
8.426
6.649
Auswirkung von Plankürzungen und Abgeltungen
-3.960
-277
-44.000
0
-19
-43.072
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
10.066
-6.585
-1.203
10.260
-29.664
5.385
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand Auszahlungen an Rentner Einzahlungen von Mitarbeitern Einzahlungen vom Arbeitgeber Wert per 31.12.
Marktwert Planvermögen (funded) Brutto-Pensionsverpflichtungen abzüglich Planvermögen per 31.12. (unfunded)
Noch nicht erfasster nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand Noch nicht erfasste versicherungsmathematische Gewinne/Verluste (off-balance sheet risk)
0
-3.755
-9.424
-6.383
-8.486
582 -9.424
-6.383
-8.486
153
135
416
153
135
416
0
0
0
4.953
3.933
5.943
168.238
158.858
179.318
107.226
92.827
129.680
-107.226
-92.827
61.012
66.031
49.638
239
269
268
-21.581
-28.708
-129.680
-2.368
Netto-Pensionsverpflichtungen bilanziert
39.670
37.592
47.538
davon: Pensionsrückstellungen (S. 136)
44.970
46.793
56.068
5.300
9.201
8.530
davon: die Pensionsverpflichtungen übersteigender Marktwert des Fondsvermögens (S. 134)
Das Planvermögen resultiert aus den fondsgebundenen leistungsorientierten Pensionsmodellen in den USA sowie aus dem ehemaligen leistungsorientierten Pensionsmodell in Großbritannien. Der im Jahr 2009 erwartete Ertrag aus dem Planvermögen betrug 5.957 TEUR, der realisierte Ertrag belief sich auf 16.217 TEUR. Das Planvermögen wird in Form von Aktien (52 %), Anleihen (44 %) und sonstigen Vermögensgegenständen (4 %) gehalten. Die wesentlichen Werte der Pensionsverpflichtungen stellen sich wie folgt dar: 2009
2008
2007
2006
2005
Brutto-Pensionsverpflichtungen
168.238
158.858
179.318
191.396
196.765
Marktwert Planvermögen (funded)
107.226
92.827
129.680
140.378
134.906
61.012
66.031
49.638
51.018
61.859
in TEUR
Brutto-Pensionsverpflichtungen abzüglich Planvermögen per 31.12. (unfunded)
138
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Konzernabschluss Konzernanhang
Abhängig von der Dienstzugehörigkeit haben österreichische Dienstnehmer aufgrund von gesetzlichen Bestimmungen Anspruch auf eine Einmalzahlung bei Pensionsantritt bzw. bei Kündigung durch den Arbeitgeber. Für diese zukünftige Verpflichtung werden Rückstellungen für Abfertigungen gebildet. Ähnliche Verpflichtungen gibt es in Frankreich und Italien.
29. Latente Steuern Aktive und passive latente Steuerabgrenzungen per 31.12.2009 und 31.12.2008 resultieren aus folgenden zeitlich begrenzten Bewertungs- und Bilanzierungsunterschieden zwischen den Buchwerten des Konzernabschlusses und den entsprechenden steuerlichen Bemessungsgrundlagen:
2009
2008
in TEUR
Aktiva
Passiva
Immaterielles Anlagevermögen
10.630
-20.826
2.475
-35.406
Sachanlagen
12.224
-107.835
4.907
-115.593
0
0
0
0
Vorräte
3.140
-5.696
1.334
-11.189
Forderungen
3.768
-7.831
3.599
-2.457
0
0
0
0
Finanzanlagen
Kassa, Schecks, Guthaben bei Kreditinstituten Geleistete Vorauszahlungen
Aktiva
Passiva
1.510
-54
788
-47
31.272
-142.242
13.103
-164.692
0
-15.901
0
-14.979
17.376
-1.483
19.183
-970
5.714
-3.798
7.791
-2.692
3.665
-2.457
13.820
-1.531
26.755
-23.639
40.794
-20.172
Steuerliche Verlustvorträge
132.232
94.123
Aktive/Passive Steuerabgrenzung
190.259
-165.881
148.020
Bewertungsabschlag für aktive latente Steuern
-75.906
-54.542
Saldierung von aktiven und passiven Steuerabgrenzungen gegenüber der selben Steuerbehörde
-76.717
76.717
-58.407
58.407
37.636
-89.164
35.071
-126.457
Unversteuerte Rücklagen Rückstellungen Verbindlichkeiten Erhaltene Vorauszahlungen
Saldierte aktive und passive Steuerabgrenzung
-184.864
Im Konzern wurden für aktive Buchwertdifferenzen und steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 75.906 TEUR (Vorjahr: 54.542 TEUR) keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da ihre Wirksamkeit als endgültige Steuerentlastung noch nicht ausreichend gesichert ist. Für temporäre Unterschiede in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen wurden gemäß IAS 12.39 keine latenten Steuerabgrenzungen gebildet. Die kumulierten Anteile von Tochtergesellschaften überschreiten mit 214.903 TEUR (Vorjahr: -49.104 TEUR) die entsprechenden anteiligen Eigenkapitalien dieser Tochtergesellschaften.
139
30. Verbindlichkeiten Die Bewertung der Verbindlichkeiten erfolgt prinzipiell zu fortgeführten Anschaffungskosten (financial liabilities at amortized cost). Eine Ausnahme bilden Derivate mit negativen Marktwerten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar: 2009
Restlaufzeit < 1 Jahr
Restlaufzeit Restlaufzeit davon ding1-5 Jahre > 5 Jahre lich besichert
in TEUR
Gesamt
Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten
943.220
67.199
777.295
98.726
0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
5.935
1.449
4.191
295
0
Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit gegenüber Konzernunternehmen
1.203
1.203
0
0
0
Finanzverbindlichkeiten
950.358
69.851
781.486
99.021
0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten
155.448
154.267
1.181
0
0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Konzernunternehmen
552
552
0
0
0
156.000
154.819
1.181
0
0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
2.994
2.671
323
0
0
Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt und Sozialversicherungsträgern
45.597
45.333
64
200
0
Erhaltene Vorauszahlungen
19.693
7.706
9.635
2.352
0
Sonstige Verbindlichkeiten
88.601
73.131
11.301
4.169
0
156.885
128.841
21.323
6.721
0
1.263.243
353.511
803.990
105.742
0
Sonstige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten laut Bilanz
2008 in TEUR
Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit gegenüber Konzernunternehmen Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Konzernunternehmen
Gesamt
Restlaufzeit < 1 Jahr
Restlaufzeit Restlaufzeit davon ding1-5 Jahre > 5 Jahre lich besichert
1.178.749
172.476
893.673
112.600
23.040
7.089
1.762
5.327
0
0
620
620
0
0
0
1.186.458
174.858
899.000
112.600
23.040
176.686
168.901
7.779
6
0
633
633
0
0
0
177.319
169.534
7.779
6
0
1.445
930
515
0
0
Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt und Sozialversicherungsträgern
48.159
46.365
1.609
185
0
Erhaltene Vorauszahlungen
24.304
10.927
9.330
4.047
0
Sonstige Verbindlichkeiten
132.516
96.044
31.077
5.395
0
Sonstige Verbindlichkeiten
206.424
154.266
42.531
9.627
0
1.570.201
498.658
949.310
122.233
23.040
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
Verbindlichkeiten laut Bilanz
140
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Konzernabschluss Konzernanhang
In den langfristigen Finanzverbindlichkeiten sind Verkaufsoptionen enthalten, durch deren Ausübung nicht beherrschende Anteile an Konzerngesellschaften an Wienerberger übertragen werden können (siehe 5. Konsolidierungsmethoden). Unter Beachtung von IFRS 3 (2004) sind diese mit dem erwarteten Auszahlungsbetrag angesetzt. Die sonstigen Verbindlichkeiten bestehen mit 34.884 TEUR (Vorjahr: 43.674 TEUR) gegenüber Personal und mit 27.651 TEUR (Vorjahr: 28.377 TEUR) aus Abgrenzungen von Boni und sonstigen Erlösschmälerungen gegenüber Kunden. Unter den Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt und Sozialversicherungsträgern sind Steuerschulden in Höhe von 26.872 TEUR (Vorjahr: 29.532 TEUR) ausgewiesen. Die erhaltenen Vorauszahlungen enthalten 7.765 TEUR (Vorjahr: 8.557 TEUR) Subventionen und Investitionszuschüsse von Dritten, die entsprechend der Nutzungsdauer der zugehörigen Sachanlagen langfristig ertragswirksam aufgelöst werden. Unter den Finanzverbindlichkeiten sind Derivate mit negativen Marktwerten enthalten. Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente in TEUR
2009
2008
Derivate aus Cash-flow Hedges
5.772
7.023
Derivate aus Fair Value Hedges
0
6.088
Sonstige Derivate Derivate mit negativem Marktwert
492
1.220
6.264
14.331
Von den gesamten Verbindlichkeiten entfallen 1.256.979 TEUR auf Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden (financial liabilities at amortized cost), und 6.264 TEUR auf zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente mit negativen Marktwerten (financial instruments held for trading). Wienerberger hat im Berichtsjahr außer den Derivaten mit negativen Marktwerten keine finanziellen Verbindlichkeiten gehalten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Die aus den Verbindlichkeiten resultierenden erwarteten Zahlungsströme stellen sich wie folgt dar: Analyse der vertraglichen Cash-flows 2009 in TEUR
Gesamt
Anleihen
-449.429
-15.520
0
0
-555.442 -14.291 -1.019.162
Commercial Papers Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken Originäre Finanzinstrumente
< 6 Monate
6-12 Monate
1-2 Jahre
2-5 Jahre
> 5 Jahre
-214
-15.735
-416.786
-1.174
0
0
0
0
-39.162
-10.420
-107.867
-394.905
-3.088
-107
-316
-419
-6.994
-6.455
-54.789
-10.950
-124.021
-818.685
-10.717
Zinsderivate
958
1.350
-347
-27
-18
0
Devisentermingeschäfte und Swaps
10.213
-2.825
29.728
26.631
-43.321
0
Derivative Finanzinstrumente
11.171
-1.475
29.381
26.604
-43.339
0
-1.007.991
-56.264
18.431
-97.417
-862.024
-10.717
Vertragliche Cash-flows
141
Analyse der vertraglichen Cash-flows 2008 in TEUR
Gesamt
Anleihen
-465.455
Commercial Papers Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken Originäre Finanzinstrumente
< 6 Monate
-15.523
6-12 Monate
-185
1-2 Jahre
2-5 Jahre
> 5 Jahre
-15.755
-432.385
-1.607
-3.000
-3.000
0
0
0
0
-764.700
-86.585
-53.981
-257.363
-364.577
-2.194
-10.654
-72
-854
-337
-1.839
-7.552
-1.243.809
-105.180
-55.020
-273.455
-798.801
-11.353
1.830
269
709
883
-31
0
13.563
-7.774
31.190
20.400
-30.253
0
Zinsderivate Devisentermingeschäfte und Swaps Derivative Finanzinstrumente Vertragliche Cash-flows
15.393
-7.505
31.899
21.283
-30.284
0
-1.228.416
-112.685
-23.121
-252.172
-829.085
-11.353
31. Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse Haftungsverhältnisse resultieren aus Verpflichtungen, die gegenüber Dritten übernommen wurden, und entfallen auf: in TEUR
Bürgschaften
31.12.2009
31.12.2008
0
416
4.798
6.234
0
0
Sonstige vertragliche Haftungsverpflichtungen
2.503
2.662
Haftungsverhältnisse
7.301
9.312
Garantien Wechselobligos
Bei allen unter den Eventualschulden ausgewiesenen Sachverhalten geht es um potenzielle zukünftige Verpflichtungen, bei denen das Eintreten des entsprechenden zukünftigen Ereignisses zu einer Verpflichtung führen würde, die zum Bilanzstichtag noch völlig ungewiss ist. Über diese angeführten Haftungsverhältnisse hinausgehende sonstige finanzielle Verpflichtungen (off balance sheet risks) bestehen nur noch in Form von nicht erfassten versicherungsmathematischen Verlusten aus Pensionsverpflichtungen (siehe Seite 138).
142
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Konzernabschluss Konzernanhang
Finanzinstrumente 32. Finanzinstrumente Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen: Währung Nominale
Darlehen
Buchwert zum 31.12.
in TEUR
in TEUR
in %
364.916
371.873
345.253
4,94
371.873
345.253
6.525
3.285
3.263
EUR
EUR
3.285
3.263
375.158
348.516
Währung Nominale
Marktwert
Buchwert zum 31.12.
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit fixer Verzinsung
Zinssatz effektiv
in Tsd. Landeswährung
Vorlagen
Marktwert
2,25
Zinssatz effektiv
in Tsd. Landeswährung
in TEUR
in TEUR
in %
Darlehen
EUR
156.508
151.843
146.882
2,42
GBP
1.206
1.343
1.243
-
153.186
148.125
Kontokorrent
EUR
305
303
303
0,97
USD
1.405
975
975
0,73
CAD
224
148
148
0,91
DKK
216
29
29
1,76
1.455
1.455
Vorlagen
EUR
6.348
6.562
6.440
2,37
CAD
53
35
35
0,00
6.597
6.475
Derivate
-
6.264
6.264
6.264
6.264
167.502
162.319
EUR
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit variabler Verzinsung
143
Währung Nominale
Marktwert
Buchwert zum 31.12.
Zinssatz effektiv
in Tsd. Landeswährung
in TEUR
in TEUR
in %
400.000
390.736
396.377
3,92
Anleihe – fix verzinst
EUR
USD
3.865
2.936
2.683
1,71
EUR
10.535
10.535
10.535
-
Darlehen – fix verzinst
EUR
6.388
4.936
3.241
7,42
GBP
305
379
344
7,83
RSD
3.659
37
38
0,00
USD
148
302
411
0,00
Kontokorrent – fix verzinst
EUR
4.872
3.319
2.436
7,50
Vorlagen – fix verzinst
EUR
299
301
301
1,08
Darlehen – variabel verzinst
EUR
7.025
7.179
7.025
-
GBP
7.987
8.994
8.994
-
429.654
432.385
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken
Im April 2005 wurde eine siebenjährige, fix verzinste endfällige Anleihe mit einem Volumen von 400.000 TEUR begeben, welche unter den langfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen ist. Die mit der Anleihe direkt in Zusammenhang stehenden Aufwendungen von 10.139 TEUR (Bankspesen und Zinsabsicherungsgeschäfte) wurden ergebnisneutral mit der Anleihe verrechnet. Der Unterschiedsbetrag wird über die Laufzeit der Anleihe ergebniswirksam nach der Effektivzinsmethode als Zinsaufwand bzw. als Bankspesen ausgewiesen. Im Buchwert der Anleihe sind Stückzinsen in der Höhe von 10.535 TEUR enthalten. Durch den Abschluss von Zinsswaps kann die Verzinsung (variabel, fix) getauscht werden. Auf Seite 150 ist die Struktur der Finanzverbindlichkeiten (variable und fixe Verzinsung) inklusive der Effekte aus den Zinsswaps dargestellt. Im Berichtsjahr ergaben Effektivitätstests, dass die Zinsabsicherungen (Fair Value Hedges) nicht effektiv waren. Daher werden die betreffenden Derivate nicht mehr unter den Derivaten in Sicherungsbeziehung, sondern unter den sonstigen Derivaten ausgewiesen. Die Marktbewertung der abgesicherten Darlehen wird ausgesetzt, womit die Bewertung der betreffenden finanziellen Verbindlichkeiten wieder zu fortgeführten Anschaffungskosten erfolgt. IFRS 7 verlangt die Klassifizierung der Finanzinstrumente in drei Ebenen, welche die Bewertungssicherheit widerspiegeln. Wienerberger verwendet folgende Hierarchiestufen, um Finanzinstrumente, die zu beizulegenden Zeitwerten bewertet werden, einer Bewertungsmethode zuzuordnen: Level 1: Bewertung anhand von Marktpreisen für ein spezifisches Finanzinstrument Level 2: Bewertung anhand von Marktpreisen für ähnliche Instrumente oder anhand von Bewertungsmodellen, die ausschließlich auf solchen Bewertungsparametern basieren, die am Markt beobachtbar sind Level 3: Bewertung anhand von Modellen mit signifikanten Bewertungsparametern, die nicht am Markt beobachtbar sind. Sämtliche Finanzinstrumente, die in der Wienerberger Gruppe zu beizulegenden Zeitwerten bilanziert werden, sind entweder Level 1 oder Level 2 zuzurechnen. Wienerberger hat in der Berichtsperiode keine Umgliederung zwischen den jeweiligen Hierarchiestufen vorgenommen.
144
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Konzernabschluss Konzernanhang
33. Derivative Finanzinstrumente Der Marktwert von Devisentermingeschäften ergibt sich aus deren Börsepreis am Bilanzstichtag. Bei individuellen OTCGeschäften werden Preise für vergleichbare Geschäfte herangezogen. Der Marktwert für Zinsswaps entspricht jenem Wert, den die jeweilige Gesellschaft bei Auflösung des Geschäfts am Bilanzstichtag erhalten würde, oder zahlen müsste. Dabei werden aktuelle Marktverhältnisse, vor allem das aktuelle Zinsniveau und die Bonität der Swap-Partner berücksichtigt. Diese Bewertungsparameter sind am Markt beobachtbar und allen relevanten Marktteilnehmern zugänglich.
2009
2008
Währung Nominalbetrag Marktwert Währung Nominalbetrag Marktwert 31.12.2009 31.12.2009 31.12.2008 31.12.2008 in Tsd. Landeswährung in TEUR in Tsd. Landeswährung in TEUR Devisen-, CO2- und Gastermingeschäfte
EUR
CAD
CZK
GBP
USD
Zinsswaps
EUR CAD/EUR
Cross Currency Swaps
31.998
-930
EUR
30.207
-6.412
1.000
3
CAD
0
0
60.000
34
CZK
0
0
17.404
-167
GBP
8.221
408
HUF
300.000
-32
HUF
200.000
15
PLN
0
0
PLN
16.000
437
3.000
-21
USD
4.135
-115
183.000
957
EUR
226.240
1.755
20.000
1.020
CAD/EUR
20.000
2.620
GBP/EUR
90.000
26.444
GBP/EUR
90.000
33.360
CZK/EUR
560.000
-2.013
CZK/EUR
560.000
-1.883
CHF/EUR
47.500
-2.230
CHF/EUR
77.500
-4.205
USD/EUR
249.868
16.802
USD/EUR
199.868
7.176
39.867
33.156
Risikobericht Risikopolitische Grundsätze Die Wienerberger Gruppe ist im Rahmen ihrer multinationalen Aktivitäten mit ihren Geschäftsbereichen, Vermögens gegenständen und Schulden sowie geplanten unternehmerischen Entscheidungen einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt, die untrennbar mit unternehmerischem Handeln verbunden sind. Wienerberger setzt konzernweit auf eine frühzeitige Identifikation und aktive Steuerung von Risiken des Unternehmensumfelds im Rahmen der risikopolitischen Grundsätze, die vom Vorstand festgelegt und vom Aufsichtsrat überwacht werden. Die Umsetzung der Risikostrategie und die tatsächliche Abwicklung der Sicherungsbeziehungen erfolgen zentral und für den gesamten Konzern koordiniert.
Risikosituation und operative Risiken aus Absatzmärkten Wienerberger operiert als Baustoffhersteller in einer zyklischen Branche und ist von gesamtwirtschaftlichen Einfluss größen jener Volkswirtschaften abhängig, in denen die Gruppe tätig ist. Dazu zählen insbesondere die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung, der Hochbau im Allgemeinen sowie der Wohnungsneubau und die Renovierungsaktivität im Besonderen.
145
Des Weiteren beeinflussen das Konsumentenvertrauen, das langfristige Zinsniveau und die Verfügbarkeit von Krediten, die Steuergesetzgebung, Bauvorschriften und Wohnbauförderung sowie andere Faktoren, die außerhalb des Einflusses der Gruppe liegen, die Geschäftsaktivität. Unvorteilhafte Entwicklungen einiger oder all dieser Einflussgrößen können einen negativen Einfluss auf die Nachfrage nach Produkten von Wienerberger, die abgesetzten Mengen und das Preisniveau haben. Zyklische Schwankungen der Nachfrage bergen das Risiko von Überkapazitäten, die erhöhten Preisdruck, eine Verringerung der Margen sowie ungedeckte Kosten in der Produktion zur Folge haben können. Der Anteil fixer Kostenbestandteile an den Gesamtkosten ist in der gesamten Baustoffindustrie und auch bei Wienerberger in Folge der Anlagenintensität hoch, womit aktives Kapazitätsmanagement ein zentrales Element in der Unternehmenssteuerung bildet. Die Produktionskapazitäten werden daher laufend analysiert und durch mittelfristige Maßnahmen wie temporäre Stilllegungen oder Werksschließungen sowie Produktionsverlagerungen zu effizienteren Anlagen den Marktgegebenheiten angepasst. Im Berichtsjahr zeigten alle Märkte als Folge der weltweiten Wirtschaftskrise zum Teil erhebliche Rückgänge der Neubauaktivität. Wienerberger hat auf die damit verbundenen Absatzeinbußen im Berichtsjahr mit einer Anpassung der Produktionskapazitäten an die geänderte Nachfragesituation reagiert und weitere Standorte temporär stillgelegt oder permanent geschlossen. Einige der zentral- und osteuropäischen Märkte, darunter Ungarn, Tschechien, Polen, die Slowakei, Slowenien, Kroatien und insbesondere Bulgarien, Rumänien und Russland betrachtet Wienerberger aufgrund des Nachholbedarfs im Wohnungsneubau als Wachstumsmärkte. Für die Wienerberger Gruppe können sich daher Risiken aus einer schwächeren Nachfrage und eines höheren Preisdrucks in diesen Märkten ergeben. Weitere Risiken ergeben sich aus dem Verlust von Marktanteilen an Substitutionsprodukte wie Beton, Holz, Kalksandstein, Glas, Stahl, Aluminium sowie andere Wand- und Dachbaustoffe. Diese Konkurrenzsituation im Baustoffmarkt erfordert eine gezielte Weiterentwicklung (Forschung und Entwicklung) unserer Hauptprodukte Ziegel für Wand, Fassade, Dach und Flächenbefestigungen. Die Baustoffindustrie ist saisonalen Schwankungen unterworfen, wobei die abgesetzten Mengen in der Zeit von April bis Oktober deutlich über denen des restlichen Jahres liegen. Die Ertragssituation der Wienerberger Gruppe hängt, so wie die gesamte Baustoffindustrie, zum Teil von den Wetterbedingungen ab, mit dem Resultat, dass lange Frost- und Regenperioden durch geringe Bauaktivität einen spürbaren Effekt auf die Nachfrage haben. Zur bestmöglichen Vermeidung von Ergebnisschwankungen verfolgt Wienerberger eine Strategie der geografischen Diversifizierung bei gleichzeitiger Konzentration auf das Kerngeschäft. Unsere Aktivitäten unterliegen den üblichen lokalen Marktrisiken. Die erreichten Positionen müssen kontinuierlich gegenüber Mitbewerbern und Substitutionsprodukten behauptet werden. Von Seiten unserer wichtigsten Kunden im Baustoffhandel erwarten wir weitere Zusammenschlüsse und damit erhöhten Preisdruck. Spezifische Marktsituationen können ebenfalls negative Effekte auf das Preisniveau haben, die Wienerberger zu einer laufenden Kontrolle und gegebenenfalls zur Anpassung der Preisstrategie zwingen. Wienerberger verfolgt als multinationaler Konzern Geschäftsaktivitäten in Ländern, die sich in unterschiedlichen Phasen wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung befinden. Somit können sich Risiken aus unvorteilhaften Änderungen der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ergeben. Risiken aus Änderungen der Steuergesetzgebung in den betroffenen Märkten, Risiken aus einer Änderung der Besteuerung von Energieträgern, Risiken aus einer Änderung des Arbeitsrechts, Risiken aus der Koordination der internationalen Aktivitäten durch sprachliche und kulturelle Unterschiede sowie die Begrenzung der Möglichkeit einer Repatriierung von Gewinnen und Risiken durch die Verschärfung von gesetzlichen Anforderungen
146
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Konzernabschluss Konzernanhang
hinsichtlich der Nutzung von Rohstoffen, Produktstandards oder -haftungsvorschriften sowie Umwelt- und Sicherheitsstandards können ebenfalls einen wesentlichen Einfluss auf die Aktivitäten der Wienerberger Gruppe haben. In den Wachstumsmärkten Russland und Indien besteht zudem das Risiko der Enteignung von Produktionsanlagen ohne die Gewährung einer angemessenen Entschädigung. Weiters bestehen in diesen Märkten sowie der Ukraine mögliche Steuerrisiken sowohl aus einer Änderung der Steuergesetzgebung also auch der Auslegungspraxis von geltendem Steuerrecht, die von Wienerberger aus momentaner Sicht weder nach Eintrittswahrscheinlichkeit noch nach Ausmaß quantifiziert werden können.
Beschaffungs-, Produktions-, Investitions- und Akquisitionsrisiken Ein Großteil der Wienerberger Werke wurde in den letzten Jahren neu gebaut oder modernisiert. Viele ältere Werke wurden im Rahmen des Restrukturierungsprogramms permanent geschlossen, sodass das Risiko von Betriebsstörungen oder technisch bedingten längeren Produktionsausfällen gering ist. Die Versorgung unserer Fabriken mit dem Rohstoff Ton ist durch ausreichende Vorkommen und langfristige Lieferverträge dauerhaft gesichert. Die Energiekosten, die beim Ziegel-Brennen anfallen, machen einen bedeutenden Teil der Gesamtkosten von Wienerberger aus. Im Jahr 2009 betrugen die gesamten Energiekosten der Wienerberger Gruppe 259.269 TEUR (Vorjahr: 374.494 TEUR), oder 14,3 % (Vorjahr: 15,4 %) des Umsatzes. Diese Kosten verteilen sich zu 68 % auf Erdgas, zu 24 % auf Strom, zu 4 % auf Erdöl und zu 4 % auf Kohle und Sonstiges. Die Energiepreise sind von der Entwicklung an den internationalen und lokalen Märkten abhängig und Schwankungen unterworfen. Wienerberger versucht daher, das Risiko aus Energiepreissteigerungen in den liberalisierten Märkten Großbritannien, den Vereinigten Staaten, den Niederlanden und Belgien (insgesamt 38 % der Energiekosten) durch den Abschluss von Termin geschäften zu minimieren. In zahlreichen osteuropäischen Ländern (insgesamt 17 % der Energiekosten) sind die Preise für Erdgas staatlich reguliert, und es werden jährliche Lieferverträge mit lokalen Versorgern ausgehandelt. In vielen Staaten Zentral- und Westeuropas, darunter viele Mitgliedsstaaten der EU (insgesamt 45 % der Energiekosten), schließt Wienerberger mit nationalen und internationalen Versorgern entweder Fixpreisverträge oder Verträge, bei denen die Preisfestsetzung über an Substitutions produkte (wie Heizöl) gebundene Formeln erfolgt, ab. Die Preise sind zum Teil langfristig fixiert. Durch die Preisbindung an Substitutionsprodukte können Termingeschäfte zur Risikoabsicherung abgeschlossen werden. Ebenso bestehen für Wienerberger ab 2013 Risiken aus steigenden Preisen für CO2-Zertifikate in Kombination mit unzureichenden Zuteilungen. Neben dem Preisrisiko besteht für Wienerberger ein Risiko in der Versorgungssicherheit mit Energie, insbesondere mit Erdgas und Elektrizität. Eine Unterbrechung der Versorgung zieht unweigerlich einen Ausfall der Produktion nach sich und kann somit einen negativen Effekt auf das Betriebsergebnis haben, wenn die Nachfrage nicht aus Lagerbeständen gedeckt werden kann. Die aus dem Streit über Erdgaslieferungen zwischen der Russischen Föderation und der Ukraine erwachsende Versorgungsunsicherheit bedeutet insbesondere für die Produktionsstandorte in Zentral- und Osteuropa ein Risiko. Bei Werken in den betroffenen Regionen prüft Wienerberger derzeit, die Befeuerung der Öfen auf alternative Brennstoffe umzustellen, um auch im Falle einer Unterbrechung der Erdgasversorgung die Produktion fortsetzen zu können. Zur Steigerung des Wienerberger Unternehmenswerts werden neben der laufenden Optimierung interne und externe Wachstumsprojekte umgesetzt. Die zukünftige Rentabilität dieser Projekte ist in hohem Maße von der Investitionshöhe bzw. den Akquisitionspreisen sowie der Marktentwicklung abhängig. Alle Investitionsmaßnahmen müssen daher den Rentabilitätszielen unserer Bolt-on und Externen Projekte gerecht werden (siehe dazu das Kapitel Strategie und Geschäftsmodell auf Seite 38).
147
Finanzielle Risiken Aus dem operativen Geschäft ergeben sich für Wienerberger neben dem Finanzierungsrisiko auch Zins- und Währungs risiken. Zur Begrenzung und Steuerung dieser Risiken werden neben operativen Maßnahmen einzelne derivative Finanzinstrumente, vor allem Devisentermingeschäfte und Swaps, eingesetzt. Alle Absicherungen aus Cash-flow Hedges und Absicherungen der Investitionen in ausländische Teilbetriebe werden gemäß IAS 39.88 als in hohem Maße wirksam hinsichtlich der Erreichung der Kompensation der abgesicherten Risiken im Rahmen der Risikomanagementziele eingeschätzt. Es werden keine Derivate zu Handels- oder Spekulationszwecken verwendet. Die Refinanzierungsmöglichkeiten von Wienerberger sind durch zahlreiche finanzielle, gesamtwirtschaftliche und sonstige Einflussgrößen bestimmt, die sich dem Einfluss des Managements der Wienerberger AG entziehen. Diese Einflussgrößen beinhalten Kreditbedingungen (Covenants) in den aktuellen und zukünftigen Kreditvereinbarungen sowie die Beibehaltung des derzeitigen Ratings. Die finanzpolitischen Vorgaben sehen vor, dass eine Entschuldungsdauer (Nettoverschuldung/operatives EBITDA) von 3,75 Jahren nicht überschritten wird (in zwei Quartalen darf die Entschuldungsdauer bis zu 4,0 Jahre betragen). Ein Teil des Ergebnisses fällt für Zinsen an und steht somit nicht anderweitig zur Verfügung. Sollte sich das Rating der Gruppe verschlechtern oder sollten Covenants nicht eingehalten werden, so können die zu zahlenden Zinsen durch höhere Kreditrisikozuschläge steigen und höhere Finanzierungskosten sowie geringere Cash-flows nach sich ziehen. Nicht eingehaltene Covenants können auch dazu führen, dass Kredite fällig gestellt werden. Währungsrisiken Ein bedeutender Teil der Umsatzerlöse und der Ergebnisse der Wienerberger Gruppe werden von Tochterunternehmen erwirtschaftet, die ihren Sitz nicht in der Eurozone haben. Im Berichtsjahr erzielte Wienerberger 43 % der Umsätze in Fremdwährung, hauptsächlich in osteuropäischen Währungen (22 %). Zahlungswirksame Währungsrisiken sind durch den lokalen Charakter des Baustoffgeschäfts unwesentlich. Zahlungsflüsse in bzw. aus dem Euro-Raum ergeben sich im Wesentlichen nur aus konzerninternen Dividenden- und Darlehensflüssen. Diese konzerninternen Zahlungsströme werden wechselkursabhängig von der Holding gesteuert. Aufgrund der dezentralen Gesellschaftsstruktur der Wienerberger Gruppe erfolgen Kreditfinanzierungen für kurzfristige Vermögensgegenstände in der jeweiligen Landeswährung der lokalen Gesellschaft. Währungsrisiken im Finanzierungsbereich ergeben sich dadurch nur in sehr eingeschränktem Ausmaß, da die anfallenden Ausgangsrechnungen bei Auslandsgesellschaften zum Großteil in der jeweiligen lokalen Währung fakturiert werden und somit eine natürliche Absicherung vorliegt. Die Exposi tionen von finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber Währungsrisiken sind in Anmerkung 32 dargestellt. Aus der Umrechnung ausländischer Einzelabschlüsse in die Konzernwährung Euro resultieren jedoch Währungsumrechnungsdifferenzen (Translationsrisiko), welche im Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung direkt im Eigenkapital erfasst werden. Umsätze, Ergebnisse und Bilanzwerte der nicht im Euro-Raum ansässigen Gesellschaften sind daher vom jeweiligen Euro-Wechselkurs abhängig. Die Risikostrategie von Wienerberger sieht vor, das Translationsrisiko aus den Nettoinvestitionen in ausländische Tochter gesellschaften teilweise zu besichern. Im Folgenden sind die Konzernumsätze sowie das Capital Employed, welches unter Berücksichtigung von Devisentermingeschäften und Währungsswaps berechnet ist, nach Währungen dargestellt.
148
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Konzernabschluss Konzernanhang
Umsatz
in Mio. €
Anteil in %
in Mio. €
Anteil in %
Euro
1.032,9
57
1.142,0
47
Osteuropäische Währungen
399,9
22
745,8
31
US-Dollar
127,7
7
206,8
8
Sonstige
256,4
14
336,8
14
Konzernumsatz
1.816,9
100
2.431,4
100
Capital Employed
in Mio. €
Anteil in %
in Mio. €
Anteil in %
Euro
1.658,0
59
1.809,4
56
Osteuropäische Währungen
663,4
24
769,0
24
US-Dollar
263,6
9
392,6
12
Sonstige
231,8
8
281,2
8
2.816,8
100
3.252,2
100
Capital Employed nach Hedging-Effekt
2009
2008
2009
2008
Die Auswirkungen einer hypothetischen Wechselkursänderung auf Ergebnis und Eigenkapital werden im Rahmen von Sensitivitätsanalysen dargestellt. Im Rahmen dieser Darstellung wird eine Jahresvolatilität des betreffenden Wechselkurses gegenüber dem Euro am Abschlussstichtag als Änderung angenommen. Eine Aufwertung des Euro gegenüber den wichtigsten Währungen am Jahresabschlussstichtag um eine Jahresvolatilität, berechnet auf Basis der täglichen Kursänderung der betreffenden Währung gegenüber dem Euro, hätte eine Verminderung des Eigenkapitals um 95,7 MEUR (Vorjahr: 172,4 MEUR) und ein um 0,4 MEUR (Vorjahr: 0,2 MEUR) geringeres Ergebnis nach Steuern zur Folge gehabt. Eine Abwertung des Euro gegenüber den wichtigsten Währungen hätte zu einer betragsmäßig gleichen Erhöhung des Eigenkapitals und Verbesserung des Ergebnisses nach Steuern geführt. Zinsrisiken Das Zinsrisiko besteht aus zwei Komponenten: dem jeweils relevanten Wert (Minimum oder Maximum) der durchschnittlichen Laufzeit sämtlicher Finanzierungen und der Trennung in fixe und variable Verzinsung, wobei das Risiko bei fixer Verzinsung in sinkenden Zinssätzen und bei variabler Verzinsung in steigenden Zinssätzen liegt. Eine Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve um 100 Basispunkte nach oben hätte eine Verminderung des Ergebnisses nach Steuern von 0,2 MEUR (Vorjahr: 2,8 MEUR) und über diese Veränderung in der Gewinn- und Verlustrechnung auch eine Verminderung des Eigenkapitals in gleicher Höhe zur Folge. Eine Senkung des Zinsniveaus um 100 Basispunkte hätte eine betragsmäßig gleiche Erhöhung des Ergebnisses nach Steuern und des Eigenkapitals bedeutet. Die Expositionen der Wienerberger AG gegenüber Zinsänderungsrisiken aus Verbindlichkeiten mit fixer und variabler Verzinsung sind auf Seite 150 aufgegliedert. Für die Analyse des Zinsänderungsrisikos (fixe und variable Verzinsung) werden die Finanzverbindlichkeiten (Seiten 143 und 144) um die Effekte aus derivativen Instrumenten (Hedging) korrigiert und die kurzfristig fix verzinsten Finanzverbindlichkeiten als variabel verzinst ausgewiesen. Zur Abschätzung von Auswirkungen auf Periodenerfolg und Eigenkapital werden Sensitivitätsanalysen für fix verzinste und variabel verzinste Finanzverbindlichkeiten durchgeführt.
149
2009
2008
in TEUR Fix verzinst
Variabel verzinst Fix verzinst
Variabel verzinst
Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten
764.882
178.338
955.793
222.956
-3.263
3.263
-40.507
40.507
Effekte aus derivativen Instrumenten (Hedging)
-161.941
161.941
-360.635
360.635
Finanzverbindlichkeiten nach Hedging-Effekt
599.678
343.542
554.651
624.098
Umgliederung kurzfristige fix verzinste Finanzverbindlichkeiten
Kreditrisiken Wienerberger hat bei Finanzgeschäften aufgrund interner Finanz- und Treasury-Richtlinien strenge Anforderungen an die Bonität von Finanzpartnern. Da Wienerberger nur mit Finanzpartnern zusammenarbeitet, deren Rating bislang auf eine gute Bonität schließen lässt und Limits pro Kontrahent in Abhängigkeit seiner Bonität vergeben werden, ist das im Rahmen der Anlage liquider Mittel und Wertpapiere entstehende Kreditrisiko begrenzt. Bonitätsrisiken bestehen jedoch grundsätzlich auch für Finanzpartner mit bester Bonität, weshalb die Entwicklungen auf den Finanzmärkten von Wienerberger laufend beobachtet und die Kreditlimits entsprechend angepasst werden. Die Forderungen und sonstigen finanziellen Vermögenswerte zeigen zum Bilanzstichtag gegliedert nach Regionen folgende maximale Exposition gegenüber Kreditrisiken: Kreditrisiko
Westeuropa
2009 in Mio. €
2008
Anteil in %
in Mio. €
Anteil in %
133,9
58
200,9
67
Zentral-Osteuropa
43,1
19
42,3
14
Nordamerika
30,6
13
30,7
10
Sonstige Welt
24,2
10
27,5
9
231,8
100
301,4
100
Kreditrisiko des Konzerns
Der Forderungsbestand der Wienerberger aus Lieferungen und Leistungen besteht zum überwiegenden Teil aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Baustoffhändlern und Großkunden, da Produkte kaum an den Endverbraucher abgesetzt werden. Die gesamten Wertberichtigungen von Forderungen betragen weniger als 2 % des gesamten Bestands an Forderungen aus Lieferung und Leistung, gewährten Darlehen sowie sonstigen kurzfristigen Forderungen, weshalb eine Aufgliederung der Einzelwertberichtigungen unterbleibt. Liquiditätsrisiken Gerade in einem durch die weltweite Wirtschaftskrise gekennzeichneten gesamtwirtschaftlichen Umfeld stehen der Erhalt der Liquidität und die Sicherung einer gesunden finanziellen Basis im Zentrum der Unternehmensstrategie von Wienerberger. Die wichtigsten Steuerungsgrößen dafür sind die Maximierung des Free Cash-flows durch Kostensenkungen, aktives Working Capital Management und die Verminderung der Investitionsausgaben auf ein notwendiges Minimum. Liquiditätsrisiken liegen insbesondere darin, dass die Einzahlungen aus Umsatzerlösen durch eine Abschwächung der Nachfrage unter den Erwartungen liegen und Maßnahmen zur Verringerung des Working Capital sowie der zahlungsrelevanten Fixkosten (aktives Kapazitäts management) nur unzureichend schlecht oder nur mit Verzögerung umgesetzt werden. Die Steuerung der Liquidität erfolgt unter anderem auch durch eine laufende Analyse der Geldumschlagsdauer (Cash Conversion Cycle), die sich aus dem durchschnittlichen Lieferantenziel, der Lagerdauer von Vorräten und der Inkassoperiode errechnet.
150
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Konzernabschluss Konzernanhang
Im Berichtsjahr betrug der Jahresdurchschnittswert für die Inkassoperiode (receivables conversion) 34 Tage (Vorjahr: 38), für die Vorratsumschlagshäufigkeit 133 Tage (Vorjahr: 123) sowie für die Umschlagshäufigkeit der Lieferantenverbindlichkeiten 42 Tage (Vorjahr: 48). Dies führt zu einer durchschnittlichen Geldumschlagsdauer von 125 Tagen im Jahr 2009 gegenüber 113 Tagen im Vorjahr. Bezüglich Liquiditätsrisiken aus Verbindlichkeiten wird auf die Analyse der Verbindlichkeiten auf die Seiten 141 und 142 verwiesen.
Rechtliche Risiken Abhängig von der Marktstellung in einzelnen Ländern sowie der Größe von beabsichtigten Akquisitionen unterliegen Transaktionen wettbewerbsrechtlichen Genehmigungsverfahren. Dadurch könnten sich bei Akquisitionen bzw. Zusammenschlüssen Verzögerungen bzw. in einzelnen Fällen auch Untersagungen von Übernahmen ergeben. Wienerberger prüft kartellrechtliche Risiken bereits intensiv im Vorfeld mit nationalen und internationalen juristischen und betriebswirtschaftlichen Experten, um dieses Risiko zu minimieren. Eine Untersagung einer Akquisition ist bisher noch nicht vorgekommen. Aufgrund der Marktstellung der Wienerberger Gruppe in einzelnen Märkten wird die Preispolitik unserer Tochter unternehmen von den Wettbewerbsbehörden aufmerksam verfolgt. In Deutschland ist ein Kartellverfahren anhängig, wobei im Falle einer Verurteilung Bußgelder zu entrichten sind. Für die drohende Kartellstrafe in Deutschland wurde bereits eine Rückstellung gebildet. Das Kartellverfahren in Dänemark wurde im Berichtsjahr eingestellt. Es sei an dieser Stelle erneut darauf hingewiesen, dass Preisabsprachen nicht zur Geschäftspraxis von Wienerberger zählen und im Rahmen unserer internen Richtlinien dezidiert untersagt und mit Sanktionen bedroht sind.
Andere Risiken Wienerberger ist in vielen Ländern von umfassenden und zunehmend verschärften Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften betroffen, wodurch Investitionen in die Einhaltung dieser Vorschriften entstehen können. Die Nichteinhaltung dieser Vorschriften birgt für Wienerberger das Risiko der Verhängung von Bußgeldern, von Schadenersatzforderungen sowie das Risiko des Entzugs von Betriebsanlagengenehmigungen. In Italien wurde von den Behörden eine Untersuchung über mögliche Umweltbelastungen durch Wienerberger-Standorte eingeleitet, die jedoch bislang zu keinen Ergebnissen geführt hat. Die Werke der Wienerberger Gruppe leisten im Hinblick auf die Vermeidung von Umweltbelastungen mehr als die derzeit gesetzlichen Auflagen vorschreiben. Verschärfte Umweltstandards stellen Wienerberger jedoch laufend vor neue Herausforderungen. Durch die Kenntnis der aktuellen gesetzlichen und vertraglichen Vorschriften sowie durch die Zusammenarbeit mit Experten und externen Beratern werden rechtliche Verpflichtungen berücksichtigt und eingehalten. Risiken eines Ausfalls unserer zentral geführten konzernweiten Datenverarbeitung aufgrund von Elementarereignissen werden durch parallele Installation der Systeme in räumlich getrennten Rechenzentren minimiert. Aufgrund von Krankheitsfällen, die durch Asbest verursacht werden, sind gegen einige Baustoffunternehmen mit Präsenz in den USA in den letzten Jahren Sammelklagen eingereicht worden. Nach Überprüfung unserer amerikanischen Aktivitäten halten wir dieses Risiko für minimal, da keine unserer Tochtergesellschaften jemals Asbestprodukte hergestellt oder gehandelt hat.
151
Sonstige Angaben 34. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag (Nachtragsbericht) Wienerberger hat im Jänner 2010 die Vermögenswerte des insolventen Hintermauerziegelproduzenten Rimmele in Süddeutschland erworben, wozu neben dem Werk am Standort Ehingen mit einer Kapazität von rund 100 Mio. NF auch eine Tongrube zählt, die noch über Rohstoffvorräte für die nächsten 20 Jahre verfügt. Im Jahr 2008 erzielte das Werk einen Umsatz von 8,5 Mio. €, für die Weiterführung des Betriebs werden 28 Mitarbeiter übernommen.
35. Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen Folgende Unternehmen und Personen werden im Folgenden als der Unternehmung nahestehend angesehen: Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands, assoziierte Unternehmen, Gemeinschaftsunternehmen, nicht konsolidierte Tochterunter nehmen der Wienerberger AG sowie die ANC Privatstiftung und deren Tochterunternehmen. Bestehende Geschäftsbeziehungen zu Unternehmen, in denen Aufsichtsratsmitglieder der Wienerberger AG tätig sind, laufen zu fremdüblichen Konditionen ab und sind von untergeordneter Bedeutung. Die Geschäftsbeziehungen zu der Unternehmung nahe stehenden Personen, insbesondere zu Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats der Wienerberger AG, sind in Anmerkung 12 angeführt soweit Zahlungen aus Vorstandsverträgen und Aufsichtsratsmandaten betroffen sind. Die von Mitgliedern des Vorstands gehaltenen Aktienoptionen sind in Anmerkung 36 ersichtlich. Die Wienerberger AG hat bereits im Jahr 2001 nicht-betriebsnotwendige Liegenschaften sowie Geschäftszweige, die nicht als Kerngeschäft betrachtet wurden, schrittweise an die ANC Privatstiftung und deren Tochterunternehmen übertragen. Die ANC Privatstiftung wird durch einen unabhängigen Stiftungsvorstand mit drei Mitgliedern geleitet und hat keinen Beirat. Begünstigte der Stiftung sind die Aktionäre der Wienerberger AG mit ihrem proportionalen Anteilsbesitz. Kein Mitglied des Vorstands der Wienerberger AG hat einen Sitz im Stiftungsvorstand oder in der Geschäftsführung von deren Tochterunter nehmen. Wienerberger hat keinen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit der Stiftung und hat keine Verpflichtung, weitere Einlagen in das Vermögen der Stiftung oder deren Tochterunternehmen zu leisten. Nach Beurteilung der Gesamtheit der Leistungsbeziehungen zwischen der Wienerberger AG und ihren Tochterunternehmen und der ANC Privatstiftung sowie unter Beachtung von SIC 12 liegt keine Kontrolle im Sinne von IAS 27 vor. Zum 31.12.2009 weisen die Wienerberger AG und ihre Tochterunternehmen gegenüber der ANC Privatstiftung ein Genussrecht in Höhe von 13.707 TEUR und Forderungen aus Grundstücksverkäufen in Höhe von 16.586 TEUR auf. Ebenso wurde der ANC Privatstiftung eine Kreditlinie in Höhe von 10.000 TEUR zugesagt, wovon zum Bilanzstichtag 8.000 TEUR noch nicht gezogen waren. Die Wienerberger AG und ihre Tochterunternehmen finanzieren Gemeinschaftsunternehmen, assoziierte Unternehmen sowie nicht konsolidierte verbundene Unternehmen mit Darlehen zu marktüblichen Konditionen. Die aushaftenden Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen beliefen sich zum 31.12.2009 auf 7.556 TEUR, jene gegenüber nicht-konsolidierten verbundenen Unternehmen auf 9.554 TEUR und jene gegenüber Gemeinschaftsunternehmen auf 4.597 TEUR.
36. Aktienoptionsplan Die Hauptversammlung der Wienerberger AG hat am 8.5.2002 die Ermächtigung erteilt, eigene Aktien der Wienerberger AG zur Bedienung eines Aktienoptionsplans zu verwenden. Auf Basis dieser Ermächtigung wurde ein Optionsprogramm für Führungskräfte, die unmittelbaren Einfluss auf die Weiterentwicklung des Unternehmens haben, implementiert. In diesem Plan betragen die Optionslaufzeiten fünf Jahre bei einem frühesten Ausübungszeitpunkt (Wartefrist) nach Ablauf von zwei Jahren ab Einräumung (bis Optionsplan 2005: drei Jahre). Nach Ablauf dieser zwei Jahre können innerhalb der Ausübungsfenster von
152
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Konzernabschluss Konzernanhang
jeweils vier Wochen ab Veröffentlichung der Quartalsberichte die Optionen ausgeübt werden. Wenn der jeweilige Berechtigte innerhalb dieser zwei Dienstjahre aus dem Unternehmen ausscheidet, verfallen die Optionen. Der Ausübungspreis der Optionen errechnet sich aus dem Durchschnitt der Tagesschlusskurse über den Zeitraum von vier Wochen ab Veröffentlichung des vorläufigen Konzernergebnisses des abgelaufenen Geschäftsjahres. Ein Drittel der Aktien, die durch Optionsausübung erworben werden, unterliegen einer Behaltefrist von 24 Monaten ab Ausübung, die übrigen zwei Drittel unterliegen keiner Behaltefrist. Die Optionen sind weder übertragbar noch handelbar. Jede Option berechtigt zum Erwerb einer Aktie. Der bislang bestehende Aktienoptionsplan wurde im Jahr 2009 eingestellt, weshalb im Berichtsjahr keine Ausgabe von Optionen erfolgte. Zur Bedienung der Optionen 2004, 2005, 2006 und 2007 sowie etwaiger Zuteilungen in den Folgejahren hat die 136. ordentliche Hauptversammlung vom 12.5.2005 die Möglichkeit eines bedingten genehmigten Kapitals, die 139. ordentliche Hauptversammlung vom 9.5.2008 die Möglichkeit eines Aktienrückkaufs geschaffen. Im Berichtsjahr 2009 wurden keinerlei Aktienrückkäufe durchgeführt. Die Entwicklung der ausgegebenen Aktienoptionen stellt sich wie folgt dar:
2009
Entwicklung der Aktienoptionen
2008
Anzahl der Durchschnittlicher Optionsrechte Ausübungspreis je Stück
Bestand am Jahresanfang
Anzahl der Optionsrechte
Durchschnittlicher Ausübungspreis je Stück
790.471
40,30
796.471
40,28
0
0,00
326.000
31,50
Gewährte Optionen Ausgeübte Optionen
0
0,00
0
0,00
Verfallene Optionen
-29.598
25,00
-332.000
31,62
0
0,00
0
0,00
Nachträglich von Mitarbeitern akzeptierte Optionen Bestand am Jahresende
760.873
40,89
790.471
40,30
Ausübbar am Jahresende
760.873
40,89
213.971
35,77
Ausgegebene Optionen in Stück Mitglieder des Vorstands
aus 2008
aus 2007
aus 2006
aus 2005
aus 2004
Wolfgang Reithofer (bis 31.7.2009)
18.000
18.000
18.000
12.354
18.000
Heimo Scheuch
15.000
15.000
15.000
10.295
15.000
Willy Van Riet
15.000
12.500
-
-
-
Hans Tschuden
-
-
15.000
10.295
15.000
Johann Windisch
15.000
15.000
15.000
10.295
15.000
Vorstandsmitglieder gesamt
63.000
60.500
63.000
43.239
63.000
Andere Führungskräfte
263.000
226.000
230.000
144.134
300.000
Insgesamt eingeräumte Optionen
326.000
286.500
293.000
187.373
363.000
Abzüglich verfallene Optionen
-326.000
0
-3.000
-3.000
-59.598
Ausgeübte Optionen
0
0
0
0
-303.402
Bestehende Optionen
0
286.500
290.000
184.373
0
Ausübbar am Jahresende
0
286.500
290.000
184.373
0
153
Bewertung der Optionen
Berechnungsparameter
aus 2008
aus 2007
aus 2006
aus 2005
aus 2004
Marktpreis bei Gewährung
in EUR
30,40
45,57
42,20
33,86
27,53
Ausübungspreis der Option
in EUR
31,50
45,50
38,50
37,50
25,00
Laufzeit
in Jahren
5
5
5
5
5
Risikofreier Anlagezinssatz
in %
3,90
4,01
3,32
3,15
3,90
Erwartete Volatilität
in %
30
28
28
28
30
Zeitwert je Optionsrecht
in EUR
5,39
10,54
10,77
5,91
7,44
Marktwert Aktienoptionen zum Zeitpunkt der Einräumung
in TEUR
1.653
3.019
2.965
962
2.029
im Personalaufwand 2009 enthalten
in TEUR
0
468,1
0
0
0
Die Bewertung der Optionen erfolgt mit dem Optionspreismodell von Black-Scholes. Die für die Bestimmung von Marktwerten erforderliche Interpretation von Marktinformationen verlangt mitunter subjektive Beurteilungen. Die erwartete Volatilität wurde anhand der historischen Kursentwicklung der Wienerberger Aktie extrapoliert. Entsprechend können die hier aufgeführten Werte auch von den später am Markt realisierten Werten abweichen. Der Aktienbesitz der Vorstandsmitglieder ist im Vergütungsbericht auf Seite 32 dargestellt. Der Vorstand der Wienerberger AG hat den Konzernabschluss am 19.2.2010 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt. Wien, am 19. Februar 2010 Der Vorstand der Wienerberger AG
Heimo Scheuch
Willy Van Riet
Johann Windisch
CEO (ab 1.8.2009)
CFO
COO
154
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Konzernabschluss Konzernanhang Erklärung des Vorstands
Erklärung des Vorstands Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist. Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. Wien, am 19. Februar 2010 Der Vorstand der Wienerberger AG
Heimo Scheuch
Willy Van Riet
Johann Windisch
CEO (ab 1.8.2009)
CFO
COO
155
Konzernunternehmen Gesellschaft
Sitz
Wienerberger International N.V.
Zaltbommel
Wienerberger Ziegelindustrie GmbH
Hennersdorf
Salzburger Ziegelwerk GmbH & Co KG
Oberndorf
Stammkapital
Währung
Beteiligung
Konsolidierungsart Anmerkung
50.000
EUR
100,00 %
VK
5.000.000
EUR
100,00 %
VK
438.000
EUR
100,00 %
VK
Wienerberger Teglaipari zRt.
Budapest
2.140.000.000
HUF
100,00 %
VK
Wienerberger Management Service Szolgáltató és Tanácsadó Kft.
Budapest
3.000.000
HUF
100,00 %
OK
Wienerberger cihlarsky prumysl, a.s.
Ceske Budejovice
50.000.000
CZK
100,00 %
VK
Cihelna Kinsky, spol. s.r.o.
Kostelec nad Orlici
2.000.000
CZK
73,20 %
VK
1)
Wienerberger cihelna Jezernice, spol. s.r.o.
Ceske Budejovice
200.000
CZK
100,00 %
VK
Wienerberger cihelna Brozany, spol. s.r.o.
Ceske Budejovice
75.000.000
CZK
100,00 %
VK
Wienerberger cihelna Hodonín, spol. s.r.o.
Ceske Budejovice
50.000.000
CZK
100,00 %
VK
Wienerberger eurostroj, spol. s.r.o.
Ceske Budejovice
100.000
CZK
100,00 %
VK
Wienerberger euroform, spol. s.r.o.
Ceske Budejovice
44.550.000
CZK
100,00 %
VK
Wienerberger service, spol. s.r.o.
Ceske Budejovice
200.000
CZK
100,00 %
OK
Silike keramika, spol. s.r.o.
Ceske Budejovice
100.000
CZK
50,00 %
EQ
Wienerberger Slovenske tehelne spol. s.r.o.
Zlate Moravce
3.319.392
EUR
100,00 %
VK
Wienerberger Ceramika Budowlana Sp. z o.o.
Warszawa
374.324.808
PLN
100,00 %
VK
Handel Ceramika Budowlana Sp. z o.o.
Warszawa
50.000
PLN
40,00 %
OK
1)
Zaklad Ceramiki Budowlanej Stanislawów Sp. z o.o
Czestochowa
50.000
PLN
40,00 %
OK
1)
Wienerberger Zeslawice Sp. z o.o.
Warszawa
29.490.000
PLN
93,90 %
VK
Wienerberger Ilovac d.d.
Karlovac
8.988.040
HRK
99,92 %
VK
Wienerberger Cetera IGM d.d.
Karlovac
359.240
HRK
99,71 %
VK
IGM Ciglana d.o.o. Petrinja
Sisak
12.756.900
HRK
100,00 %
VK
WIENERBERGER Industrija opeke d.j.l.
Sarajevo
2.000
KM
100,00 %
VK
Wienerberger Opekarna Ormoz d.d.
Ormoz
Opekarna Pragersko d.d.
Pragersko
951.986
EUR
88,40 %
VK
1.022.743
EUR
88,40 %
VK
Wienerberger Backa d.o.o
Beograd
WIENERBERGER Sisteme de Caramizi S.R.L.
Bucuresti
651.652
RSD
100,00 %
VK
39.147.100
RON
100,00 %
VK
WZI FINANZ-S.à.r.l.
Luxembourg
Wienerberger TOV
Kyiv
73.963.917
USD
100,00 %
VK
3.000.000
UAH
100,00 %
VK
Semmelrock International GmbH
Wien
3.000.000
EUR
75,00 %
VK
Semmelrock Baustoffindustrie GmbH
Klagenfurt
1.000.000
EUR
75,00 %
VK
Semmelrock Ebenseer Baustoffindustrie GmbH
Klagenfurt
35.000
EUR
46,88 %
VKE
Lusit Betonelemente GmbH & Co.KG
Klagenfurt
3.052.259
EUR
46,88 %
VKE
Lusit Betonelemente GmbH
Klagenfurt
36.336
EUR
46,88 %
VKE
Semmelrock Ebenseer Baustoffindustrie GmbH & Co KG
Klagenfurt
100.000
EUR
46,88 %
VKE
Semmelrock Industriebeteiligungsverwaltung GmbH
Wien
35.000
EUR
75,00 %
VK
Semmelrock Stein & Design Kft.
Ócsa
983.000.000
HUF
75,00 %
VK
SEMMELROCK STEIN + DESIGN Dlazby s.r.o.
Sered
91.200.000
SKK
75,00 %
VK
Semmelrock Stein & Design d.o.o.
Ogulin
15.520.000
HRK
75,00 %
VK
Semmelrock Stein & Design Sp. z o.o.
Kolbiel
42.070.000
PLN
75,00 %
VK
Semmelrock Stein + Design S.R.L.
Bolintin-Vale
33.354.600
RON
75,00 %
VK
Semmelrock Tlakovci d.o.o.
Ormoz
8.763
EUR
75,00 %
OK
Semmelrock Colorbeton a.s.
Praha
2.000.000
CZK
75,00 %
VK
Semmelrock Stein + Design EOOD
Sofia
7.785.500
BGL
75,00 %
VK
156
1)
1)
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Gesellschaft
Sitz
BRAMAC Dachsysteme International GmbH
Pöchlarn
Bramac stresni systemy spol. s r. o.
Praha
Bramac Kft.
Veszprem
Bramac stresni sistemi d.o.o. Bramac Krovni Sistemi d.o.o. Bramac Stresne Systemy spol. s r.o. Bramac Pokrovni Sistemi d.o.o.
Stammkapital
Währung
Beteiligung
Konzernabschluss Konzernunternehmen
Konsolidierungsart Anmerkung
2.906.913
EUR
50,00 %
QU
160.000.000
CZK
50,00 %
QU
1.831.880.000
HUF
50,00 %
QU
Skocjan
1.043.232
EUR
50,00 %
QU
Beograd
755.425
EUR
50,00 %
QU
Ivanka pri Nitre
2.000.000
EUR
50,00 %
QU
Novi Zagreb
7.778.000
HRK
50,00 %
QU
Bramac Sisteme de Invelitori S.R.L.
Sibiu
8.658.000
RON
50,00 %
QU
Bramac pokrivni sistemi EOOD
Elin Pelin
4.757.860
BGN
50,00 %
QU
Bramac Krovni Sistemi d.o.o.
Sarajevo
2.000
DEM
50,00 %
QU
Bramac Dachsysteme Holding GmbH
Pöchlarn
35.000
EUR
50,00 %
QU
Bramac Sisteme për çati Sh.p.k, Tirana
Tirana
160.000
EUR
50,00 %
QU
Bramac Pokrivni Sistemi DOOEL, Skopje
Skopje
160.000
EUR
50,00 %
QU
Wienerberger Ziegelindustrie GmbH
Hannover
9.500.000
EUR
100,00 %
VK
ArGeTon GmbH
Hannover
1.600.000
EUR
100,00 %
VK
Schlagmann Beteiligungs GmbH
Zeilarn
26.000
EUR
50,00 %
OK
Schlagmann Baustoffwerke GmbH & Co KG
Zeilarn
10.300.000
EUR
50,00 %
QU
Ziegelwerk B GmbH
Hannover
26.000
EUR
100,00 %
VK
Tongruben Verwaltungs GmbH
Hannover
26.000
EUR
100,00 %
OK
1)
KORAMIC Verwaltungs-GmbH
Hannover
26.000
EUR
100,00 %
OK
1)
KORAMIC Dachprodukte GmbH & Co. KG
Hannover
39.000.000
EUR
100,00 %
VK
4)
Bockhorner Klinker GmbH
Bockhorn
90.000
EUR
100,00 %
VK
Bockhorner Rohstoffgesellschaft mbH & Co. KG
Bockhorn
100.000
EUR
60,00 %
OK
1)
Bockhorner Rohstoff Verwaltungs GmbH
Bockhorn
25.000
EUR
60,00 %
OK
1)
Tongrube Lobenfeld GmbH
Oldenburg
25.000
EUR
75,00 %
OK
1)
RM 2964 Vermögensverwaltungs GmbH
München
25.000
EUR
100,00 %
OKE
1)
MR Erwerbs GmbH & Co KG
München
V.L. Baustoff GmbH
Ehingen
ZZ Wancor AG
Regensdorf
Wienerberger S.p.A. Fornaci Giuliane S.p.A. Wienerberger NV
Kortrijk
Steenbakkerij Egem NV
Pittem-Egem
Terca Zonnebeke NV Deva-Kort NV Wienerberger Building Solutions
1)
100
EUR
100,00 %
OKE
1)
52.000
EUR
100,00 %
OKE
1)
1.000.000
CHF
100,00 %
VK
Bubano
10.000.000
EUR
99,40 %
VK
Cormons
1.900.000
EUR
30,00 %
EQ
104.591.395
EUR
100,00 %
VK
21.000.000
EUR
100,00 %
VK
Zonnebeke
8.040.500
EUR
100,00 %
VK
Kortemark
247.894
EUR
100,00 %
VK
Kortrijk
34.466.350
EUR
100,00 %
VK
Wienerberger Coordination Center NV
Kortrijk
61.500
EUR
100,00 %
VK
Soltech NV
Tienen
2.772.634
EUR
41,19 %
EQ
EUCOSO Sp. z o.o.
Zlotorya
60.000
PLN
49,00 %
EQ
157
Gesellschaft
Sitz
Wienerberger B.V.
Zaltbommel
Van Hesteren & Janssens B.V.
Zaltbommel
Desimpel AK1 B.V.
Zaltbommel
BrickTrading Holland B.V.
Zaltbommel
German Brick Trading B.V.
Deest
Oostergrachtswal Holding B.V. Feikema B.V.
Stammkapital
Währung
Beteiligung
Konsolidierungsart Anmerkung
36.778.680
EUR
100,00 %
VK
363.024
EUR
100,00 %
VK
70.000
EUR
100,00 %
VK
18.000
EUR
100,00 %
VK
249.700
EUR
100,00 %
VK
Zaltbommel
45.378
EUR
100,00 %
VK
Zaltbommel
45.378
EUR
100,00 %
VK
Gelsing Oosterhout B.V.
Zaltbommel
18.200
EUR
100,00 %
VK
Gelsing en Verbaan B.V.
Zaltbommel
18.151
EUR
100,00 %
VK
Bos & Vermeer B.V.
Zaltbommel
22.689
EUR
100,00 %
VK
Aberson B.V.
Zwolle
60.000
EUR
100,00 %
VK
Steencentrale Neerbosch B.V.
Deest
45.400
EUR
100,00 %
VK
Leeuwis B.V.
Deest
91.210
EUR
100,00 %
VK
Steinzentrale Nord Leeuwis GmbH
Rellingen
52.500
EUR
100,00 %
VK
Desimpel Klinker (Deutschland) GmbH
Emmerich
25.000
EUR
100,00 %
VK
Straatsbaksteen Nederland B.V.
Oosterhout
18.000
EUR
100,00 %
VK
Wienerberger Limited
Cheadle
28.002.552
GBP
100,00 %
VK
Galileo Brick Limited
Cheadle
2.000.000
GBP
100,00 %
VK
Chelwood Group Unlimited
Cheadle
5.975.505
GBP
100,00 %
VK
The Brick Business Limited
Cheadle
900.002
GBP
100,00 %
VK
Building Trade Products Limited
Cheadle
1
GBP
100,00 %
VKE
Chelwood Brick Limited
Cheadle
890.850
GBP
100,00 %
VK
Galileo Block Limited
Cheadle
104.002
GBP
100,00 %
VK
Galileo Trustee Limited
Cheadle
1
GBP
100,00 %
VK
Sandtoft Roof Tiles Limited
Sandtoft
11.029
GBP
73,64 %
VK
Sandtoft Trading Limited
Sandtoft
1.000
GBP
73,64 %
VK
WIENERBERGER PARTICIPATIONS SAS
Achenheim
36.000.000
EUR
100,00 %
VK
WIENERBERGER SAS
Achenheim
75.000.000
EUR
100,00 %
VK
PACEMA SAS
Achenheim
3.800.000
EUR
100,00 %
VK
Société du Terril d'Hulluch (STF) SNC
Achenheim
300.000
EUR
100,00 %
OK
Desimpel Briques SAS
Cauchy à la Tour
3.821.410
EUR
100,00 %
VK
Wienerberger A/S
Helsinge
107.954.000
DKK
100,00 %
VK
Wienerberger AS
Lunde
43.546.575
NOK
100,00 %
VK
Wienerberger AB
Bjärred
17.550.000
SEK
100,00 %
VK
GSI General Shale, Inc
Johnson City
5.491
USD
100,00 %
VK
General Shale Brick, Inc.
Johnson City
1.000
USD
100,00 %
VK
General Shale Finance S.à.r.l.
Luxemburg
12.500
EUR
100,00 %
OK VK
General Shale Building Materials, Inc.
Johnson City
1.000
USD
100,00 %
Arriscraft International LLC
Johnson City
3.389.930
USD
100,00 %
VK
Emilyson Corporation
Johnson City
8.465.587
USD
100,00 %
OK
Arriscraft International (USA) Inc.
Johnson City
8.465.587
USD
100,00 %
VK
Arriscraft International Holdings (USA) Inc.
Johnson City
3.000.001
USD
100,00 %
VK
158
1)
1)
1)
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Gesellschaft
Sitz
General Shale Canada Acquisitions Inc.
Halifax
Arriscraft International LP
Cambridge
General Shale Canada GP Inc.
Währung
Beteiligung
28.500.000
CAD
100,00 %
VK
1
CAD
100,00 %
VK
Halifax
1
CAD
100,00 %
OK
1)
1741785 Ontario Inc.
Toronto
100
CAD
100,00 %
OK
1)
Wienerberger EOOD
Sofia
4.000.000
BGN
100,00 %
VK
Uspeh AD
Sofia
1.471.040
BGN
97,59 %
VK
Agro Property Bulgaria EOOD
Sofia
5.000
BGN
100,00 %
OK
OOO „Wienerberger Kirpitsch“
Kiprewo
469.423.261
RUR
81,94 %
VK
OOO Wienerberger Investitions- und Projektmanagement
Kiprewo
356.000
RUR
100,00 %
VK
Wienerberger OY AB
Helsinki
1.000.000
EUR
100,00 %
VK
Wienerberger AS
Aseri
24.074.000
EEK
100,00 %
VK
UAB Wienerberger Statybine Keramika Sp. Z o.o.
Vilnius
10.000
LTL
100,00 %
VK
Wienerberger Brick Industry Private Limited
Bangalore
840.000.000
INR
100,00 %
VK
PIPELIFE International GmbH
Wr. Neudorf
29.000.000
EUR
50,00 %
EQ
Wienerberger Dach Beteiligungs GmbH
Wien
500.000
ATS
100,00 %
VK
WIBRA Tondachziegel Beteiligungs-GmbH
Wien
500.000
ATS
50,00 %
QU
Tondach Gleinstätten AG
Gleinstätten
500.000
EUR
25,00 %
EQ
Wienerberger Beteiligungs GmbH
Wien
1.000.000
ATS
100,00 %
VK
Wienerberger Anteilsverwaltung GmbH
Wien
35.000
EUR
100,00 %
VK
Tondach Holding GmbH
Wien
35.000
EUR
100,00 %
VK
Wienerberger Industriebeteiligungsverwaltung GmbH
Wien
35.000
EUR
100,00 %
VK
Wienerberger Finance Service B.V.
Zaltbommel
18.000
EUR
100,00 %
VK
Wienerberger Finanz Service GmbH
Wien
25.435.492
EUR
100,00 %
VK
Wienerberger West European Holding GmbH
Wien
35.000
EUR
100,00 %
VK
Wienerberger ZZ Holding GmbH
Wien
35.000
EUR
100,00 %
VK
WK Services NV
Kortrijk
32.226.158
EUR
100,00 %
VK
Wienerberger Beteiligungs GmbH
Hannover
26.000
EUR
100,00 %
OK
1)
Dryfix GmbH
Hennersdorf
35.000
EUR
100,00 %
OK
1)
Wienerberger Gamma Asset Management
Wien
35.000
EUR
100,00 %
VK
VK VKE QU QUE EQ EQE OK OKE
1) untergeordnete Bedeutung 2) Holdinggesellschaft der Pipelife Gruppe 3) Holdinggesellschaft der Gleinstätten Gruppe 4) Die in den Konzernabschluss einbezogene Tochtergesellschaft hat die erforderlichen Bedingungen des deutschen Handelsgesetzbuches erfüllt und ist von der Offenlegung ihrer Jahresabschlüsse befreit.
Vollkonsolidierung erstmalige Vollkonsolidierung Quotenkonsolidierung erstmalige Quotenkonsolidierung Equity-Konsolidierung erstmalige Equity-Konsolidierung keine Konsolidierung keine Konsolidierung (erstmals)
Stammkapital
Konzernabschluss Konzernunternehmen
Konsolidierungsart Anmerkung
1)
2)
3)
159
Bestätigungsvermerk Bericht zum Konzernabschluss Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Wienerberger AG, Wien, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2009 bis zum 31. Dezem ber 2009 geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzernbilanz zum 31. Dezember 2009, die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Gesamtergebnisrechnung, die Konzerngeldflussrechnung und die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das am 31. Dezember 2009 endende Geschäftsjahr sowie den Konzernanhang. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und die Buchführung Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Konzernbuchführung sowie für die Aufstellung eines Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind, vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung eines Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen. Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und der vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der International Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Standards on Auditing (ISAs) durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers, unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzungen berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung eines Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen des Konzerns abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt. Prüfungsurteil Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2009, sowie der Ertragslage des Konzerns und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2009 bis zum 31. Dezember 2009, in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind. Aussagen zum Konzernlagebericht Der Konzernlagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die Angaben nach § 243a UGB zutreffen. Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss. Die Angaben gemäß § 243a UGB sind zutreffend. Wien, am 19. Februar 2010
160
KPMG Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs GmbH
Mag. Helmut Kerschbaumer Wirtschaftsprüfer
ppa Dr. Günther Hirschböck Wirtschaftsprüfer
Service
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Konzernabschluss Bestätigungsvermerk Service Adressen der Leitgesellschaften
Adressen der Leitgesellschaften Headquarter: Wienerberger AG
A-1100 Wien, Wienerberg City Wienerbergstraße 11 T +43 (1) 60 192-0 info@wienerberger.com www.wienerberger.com
Operative Gesellschaften: Wienerberger Ziegelindustrie GmbH
A-2332 Hennersdorf Hauptstraße 2 T +43 (1) 605 03-0 office.at@wienerberger.com www.wienerberger.at Wienerberger Téglaipari zRt.
H-1119 Budapest Bártfai u. 34. T +36 (1) 464 70 30 info@wienerberger.hu www.wienerberger.hu Wienerberger cihlarsky pumysl, a.s.
CZ-370 46 Ceske Budejovice Plachého 388/28 T + 420 (38) 382 61 11 info@wienerberger.cz www.wienerberger.cz Wienerberger Ceramika Budowlana Sp.zo.o.
PL-04-175 Warszawa ul. Ostrobramska 79 T +48 (22) 514 21 00 info@wienerberger.com.pl www.wienerberger.pl Wienerberger-Slovenské tehelne, spol. s r.o.
SK-95301 Zlate Moravce Tehelná 5 T +421 (37) 640 90 11 office.sk@wienerberger.com www.wienerberger.sk Wienerberger Ilovac d.d.
HR-47000 Karlovac Donje Pokupje 2 T +385 (47) 69 41 00 office.hr@wienerberger.com www.wienerberger.hr
Wienerberger Opkarna Ormož d.d.
Wienerberger SPA
Wienerberger Oy Ab
SLO-2270 Ormož Opekarniška cesta 5 T +386 (2) 7410 520 opekarna@wienerberger.com www.wienerberger.si
I-40020 Mordano (Bo) franz. Bubano Via Ringhiera 1 T +39 (0542) 568 11 italia@wienerberger.com www.wienerberger.it
FI-00380 Helsinki Strömberginkuja 2 T +358 (0) 207 489 200 info.fi@wienerberger.com www.wienerberger.fi
Wienerberger Sisteme de
Wienerberger NV
Wienerberger AS
Caramizi SRL
B-8500 Kortrijk Kapel Ter Bede 86 T +32 (56) 24 96 35 info@wienerberger.be www.wienerberger.be
EST-43401 Aseri Kordoni 1 T +37 (233) 42 130 estonia@wienerberger.com www.wienerberger.ee
Wienerberger B.V.
General Shale Brick, Inc.
NL-5301LK Zaltbommel Hogeweg 95 T +31 (418) 59 71 11 info.nl@wienerberger.com www.wienerberger.nl
USA-TN 37601, Johnson City 3015 Bristol Highway T +1 (423) 282-4661 office@generalshale.com www.generalshale.com
RO-013696 Bucuresti, sector 1 Sos. Bucurest-Ploiesti 42-44 Building A, Floor 1 T +40 (21) 361 04 50 office.romania@wienerberger.com www.wienerberger.ro Wienerberger EOOD
BG-1172 Sofia 4, St. Pimen Zografski Str. Business Building 2. Office 1 T +359 (2) 806 67 77 office.bg@wienerberger.com www.wienerberger.bg OOO „Wienerberger Kirpitsch“
RUS-107140 Moscow Rusakowskaya Str. 13 T +7 (495) 981 95 20 moscow@wienerberger.com www.wienerberger.ru Wienerberger TOV
UA-02660 M. Kyiv Kraynya Str. 1B T +380 (44) 594 50 46 office@wienerberger.ua www.wienerberger.ua
Wienerberger SAS
F-67204 Achenheim 8, Rue du Canal T +33 (3) 90 64 64-64 info@wienerberger.fr www.wienerberger.fr Wienerberger Ltd
GB-SK8 3SA, Cheadle Wienerberger House, Brooks Drive, Cheadle Royal Business Park T +44 (161) 491 8200 office@wienerberger.co.uk www.wienerberger.co.uk Wienerberger A/S
88/4, Richmond Road 560 025 Bangalore India T +91 (0) 80 41 491 682
DK-2605 Brøndby Kirkebjerg Allé 88 T +45 (70) 13 13 22 info@wienerberger.dk www.wienerberger.dk
Wienerberger Ziegelindustrie GmbH
Wienerberger AB
D-30659 Hannover Oldenburger Allee 26 T +49 (511) 610 70 0 info@wzi.de www.wienerberger.de
S-237 91 Bjärred Flädie T +46 (0) 771 42 43 50 info.se@wienerberger.com www.wienerberger.se
ZZ Wancor AG
Wienerberger AS
CH-8105 Regensdorf Althardstraße 5 T +41 (0) 44 871 32 32 info@zzwancor.ch www.zzwancor.ch
N-3825 Lunde Strengenveien 31 T +47 35 94 67 00 info@wienerberger.no www.wienerberger.no
Wienerberger Brick Industry Pvt. Ltd
Semmelrock International GmbH
A-1100 Wien Wienerberg City Wienerbergstraße 11 T +43 (1) 601 92-562 international@semmelrock.com www.semmelrock.com Bramac Dachsysteme International GmbH
A-3380 Pöchlarn Bramacstraße 9 T +43 (2757) 4010-0 mk@bramac.com www.bramac.com Tondach Gleinstätten AG
A-8443 Gleinstätten Graschach 38 T +43 (3457) 2218-0 office@tondach.at www.tondach.com Pipelife International GmbH
A-2351 Wr. Neudorf Triester Straße 14 T +43 (2236) 439 39-0 info@pipelife.com www.pipelife.com
161
Glossar Abschreibungen, ökonomische Wert, der jährlich erwirtschaftet werden muss, um am Ende der Nutzungsdauer die Ausgaben für Ersatzinvestitionen zur Verfügung zu haben
Covenants (financial) Verpflichtung des Kreditnehmers
Abschreibungstangente laufende Abschreibungen
CSR Corporate Social Responsibility; Unternehmens
(ohne Firmenwertabschreibungen und Wertminderungen) im Verhältnis zum Umsatz
tätigkeit, die auf freiwilliger Basis soziale Interessen und Umweltbelange berücksichtigt
ADR American Depositary Receipt; Hinterlegungsscheine,
CVA „Cash Value Added“; EBITDA operativ – (durch
die einen Anteil an ausländischen Aktien verbriefen und an den US-Börsen oder außerbörslich wie Aktien gehandelt werden; US-Banken kaufen Aktien und geben dafür ADRs aus, um ausländischen Unternehmen den Zugang zum US-Kapitalmarkt zu ermöglichen
schnittliches historisches Capital Employed x Hurdle Rate)
Akquisitionen Ausgaben für den Kauf eines Unter nehmens bzw. einer Beteiligung (vs. Investitionen – siehe weiter unten)
Anlagendeckung Eigenkapital im Verhältnis zum Anlagevermögen; gibt an, zu welchem Prozentsatz Grundstücke, Gebäude, Maschinen usw. durch das Eigenkapital gedeckt sind
ATX „Austrian Traded Price Index“; Leitindex der Wiener Börse
BB+ (S&P)/Ba1 (Moody’s) Ratings (siehe dort) eines Unternehmens; ungünstige wirtschaftliche Entwicklungen können die Fähigkeit zur Zinszahlung oder Tilgung beeinträchtigen
Bolt-on Projekte Werksneubauten, Kapazitäts erhöhungen oder kleinere Akquisitionen mit Synergiepotenzial durch die Integration in bestehende Aktivitäten
CAGR Compound Annual Growth Rate Call Option Derivatives Finanzinstrument; Option zum Kauf des zugrunde liegenden Basisinstruments (Asset, Aktie etc.) zu einem bestimmten Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt bzw. während eines bestimmten Zeitraums
Capital Employed (CE) Eigenkapital + verzinsliches Fremdkapital (inkl. Konzernsaldo) - liquide Mittel und Finanzanlagevermögen; das gesamte verzinsliche im Unternehmen eingesetzte Kapital Capital Employed, historisches Capital Employed zu historischen Anschaffungskosten; Capital Employed + kumulierte Abschreibungen CFROI „Cash Flow Return on Investment“; Verhältnis EBITDA operativ zu durchschnittlichem historischen Capital Employed Corporate Governance Verhaltensregeln für die verantwortungsvolle Führung und Kontrolle von Unternehmen, festgehalten im Österreichischen Corporate Governance Kodex
162
gegenüber einem Kreditinstitut, eine im Kreditvertrag festgelegte Kennzahl entweder nicht zu über- oder zu unterschreiten
Devisentermingeschäft Währungsgeschäft, bei dem die Erfüllung nicht sofort nach Abschluss, sondern zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt; zur Absicherung von Wechsel kursschwankungen
EBIT „Earnings Before Interest and Tax“; Betriebsergebnis EBITDA „Earnings Before Interest, Tax, Depreciation and Amortization“; Betriebsergebnis vor Abschreibungen = Brutto Cash-flow EBITDA-Marge EBITDA im Verhältnis zum Umsatz Eigenkapitalquote Kennzahl, die das Eigenkapital ins Verhältnis zu den gesamten Vermögenswerten setzt
Eigenkapitalrendite Ergebnis nach Steuern im Verhältnis zum Eigenkapital; gibt die Höhe der Eigenkapital verzinsung an
EPS Earnings per Share, Ergebnis je Aktie; Konzern ergebnis dividiert durch die gewichtete Anzahl der Aktien abzüglich eigener Anteile
Equity-Methode Bewertungsmethode in der Konzernrechnungslegung für Beteiligungen zwischen 20 % und 50 %
EVA „Economic Value Added“; Differenz zwischen der erzielten Verzinsung des eingesetzten Vermögens und den Kapitalkosten; durchschnittliches Capital Employed x (ROCE – WACC)
Firmenwert Positiver Unterschied zwischen dem Preis und dem Reinvermögen eines erworbenen Unternehmens Flächenbefestigung Produkte zur Gestaltung von Gartenanlagen und öffentlichen Plätzen aus Ton oder Beton
Free Cash-flow Operativer Cash-flow - InvestitionsCash-flow + Wachstumsinvestitionen; gibt die Höhe der liquiden Mittel an, die im Jahr erwirtschaftet werden und für Dividenden, Expansionsprojekte, Kredittilgung oder zum Aktienrückkauf zur Verfügung stehen
Free Float Gesellschaft Börsenotiertes Unternehmen, das sich mehrheitlich im Streubesitz befindet
GARP Investor „Growth at reasonable price“; wachs tumsorientierter Investor, der nur in attraktiv bewertete Wachstumsunternehmen investiert
Wienerberger AG Geschäftsbericht 2009
Gearing Verschuldungsrate; Finanzverbindlichkeiten –
Stammaktie Aktie, die in vollem Umfang Rechte an
liquide Mittel (Wertpapiere, Kassa, Bank, Saldo Konzern forderungen/-verbindlichkeiten) im Verhältnis zu Eigenkapital inkl. Minderheitenanteile; ein Maß für die Finanzierungssicherheit
einer Aktiengesellschaft verbrieft (u. a. Teilnahme an der Hauptversammlung, Stimmrecht und Bezug einer Dividende)
Hedging Maßnahmen des finanziellen Risikomanage ments, um negative Marktwertveränderungen im Zins-, Währungs-, Kurswert- oder Rohstoffbereich zu limitieren bzw. zu vermeiden
Hintermauerziegel Aus Ton gebrannter Mauerstein, der meist als Lochziegel unter Putz eingesetzt wird
Hurdle Rate Rendite, die erwirtschaftet werden muss, um Kapitalkosten und ökonomische Abschreibungen zu verdienen; WACC vor Steuern + ökonomische Abschreibungsrate (siehe dort)
Hybridkapital Nachrangige Unternehmensanleihe mit unendlicher Laufzeit, die als Mezzaninkapital zwischen Eigen- und Fremdkapital angesiedelt ist
IFRS „International Financial Reporting Standards“; Internationale Rechnungslegungsstandards
Inhaberaktie Aktie, die auf keinen Namen ausgestellt wird; die Rechte an dem Papier liegen bei jener Person, die es besitzt
Investitionen Zugänge zu Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen (vs. Akquisitionen – siehe oben)
Investment Grade Rating Rating (siehe dort) zwischen AAA (Aaa) und BBB (Baa), das die gute Bonität des Schuldners untermauert und relativ geringes Risiko für einen Anleiheinvestor darstellt Joint Venture Gemeinschaftsunternehmen; Unternehmen, das zumindest von zwei Gesellschaftern gemeinsam geführt wird
KGV Kurs-Gewinn-Verhältnis; Maß für die Bewertung einer Aktie am Kapitalmarkt
Stock Options Entlohnungsform, bei der Bezugsrechte an Management und Mitarbeiter ausgegeben werden, die das Recht einräumen, Aktien des eigenen Unternehmens bei Erreichen bestimmter Ziele zu bestimmten Konditionen zu erwerben Strategische Projekte Akquisitionen von größeren Wettbewerbern oder Unternehmen mit führenden Markt positionen bzw. Werksneubauten in neuen Märkten; diese bilden die Basis für künftige Bolt-on Projekte (siehe dort)
Tondachziegel Aus Ton gebrannter Dachziegel in verschiedenen Formen und Farben Total Shareholder Return (TSR) Gibt die durch schnittliche jährliche Wertzunahme oder -abnahme eines Aktieninvestments innerhalb einer Periode an; ergibt sich aus Kurssteigerungen bzw. -verlusten und Dividenden zahlungen
Translationsrisiko Entsteht durch die Umrechnung von Fremdwährungspositionen in der Bilanz; diesen Währungsschwankungen stehen keine ausgleichenden Bilanzpositionen in gleicher Währung gegenüber
Treasury Unternehmensfunktion zur Sicherstellung der Finanzierung, des Finanzrisiko- und Cash-Managements des Konzerns UGB Unternehmensgesetzbuch Vormauerziegel Die äußere, nicht tragende Ziegelmauer von Gebäuden bei einer zweischaligen Außenwand (Vormauer – Luftschicht und/oder Dämmschicht – Hintermauer)
Latente Steuern Zeitlich abweichende Wertansätze in
W/m2K Watt pro Quadratmeter Kelvin; Einheit für den
IFRS- und Steuerbilanz der Einzelgesellschaften und aus Konsolidierungsvorgängen führen zu latenten Steuern
Wärmedämmwert (U-Wert)
Net Debt Nettoverschuldung; Saldo aus Finanzverbindlichkeiten - liquide Mittel - Wertpapiere
NF Normalformat; das Standardformat eines Hintermauer ziegels mit den Abmessungen 250 x 120 x 65mm
NOPAT „Net Operating Profit After Tax“; Betriebsergebnis - Steuern + bereinigte Steuern (Steuer effekt aus dem Finanzergebnis)
Quotenkonsolidierung Anteilsmäßige Konsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen mit einer Beteiligung von 50 %
Rating Standardisierte Beurteilung der Bonität eines Unternehmens, die eine Aussage über die Wahrschein lichkeit eines Zahlungsausfalls oder einer Zahlungs verzögerung trifft
ROCE „Return on Capital Employed“; NOPAT im Verhältnis zum durchschnittlichen Capital Employed = Nettorendite auf das eingesetzte Kapital
Service Glossar
WACC „Weighted Average Cost of Capital“; durchschnittliche Kapitalkosten, die das Unternehmen für sein Fremdund Eigenkapital auf den Finanzmärkten zahlen muss
Währungsswap Vereinbarung zwischen Vertragspartnern, Cash-flows in zwei unterschiedlichen Währungen über einen bestimmten Zeitraum auszutauschen; zur Absicherung gegen Währungsschwankungen
WF Waalformat; das Standardformat eines Vormauerziegels mit den Abmessungen 210 x 100 x 50 mm Zinsdeckungsgrad EBIT operativ im Verhältnis zum Zinsergebnis; zeigt, wie oft das Unternehmen sein Zins ergebnis durch das operative Ergebnis bezahlen kann
Zinsswap Vereinbarung über den Austausch unter schiedlich gestalteter Zahlungsströme für einen bestimmten Zeitraum; die Zahlungsströme basieren auf festen und variablen Zinssätzen; zur Absicherung gegen Zinssatzänderungen
163
Finanzterminplan 01. März 2010
Beginn der Quiet Period
24. März 2010
Jahresabschluss 2009: Presse- und Analystenkonferenz in Wien
25. März 2010
Jahresabschluss 2009: Analystenkonferenz in London
19. April 2010
Beginn der Quiet Period
04. Mai 2010
Ergebnisse zum 1. Quartal 2010
20. Mai 2010
141. o. Hauptversammlung im Austria Center Vienna
26. Juli 2010
Beginn der Quiet Period
17. August 2010
Halbjahresabschluss 2010: Presse- und Analystenkonferenz in Wien
18. August 2010
Halbjahresabschluss 2010: Analystenkonferenz in London
11. Oktober 2010
Beginn der Quiet Period
03. November 2010
Ergebnisse zum 3. Quartal 2010
02./03. Dezember 2010
Capital Markets Day 2010
Informationen zum Unternehmen und zur Wienerberger Aktie Investor Relations Officer
Barbara Braunöck
Aktionärstelefon
+43 (1) 601 92-497
communication@wienerberger.com
Internet
www.wienerberger.com
Wiener Börse
WIE
Thomson Reuters
WBSV.VI; WIE-VI
Bloomberg
WIE AV
Datastream
O: WNBA
ADR Level 1
WBRBY
ISIN
AT0000831706
Wienerberger Online-Geschäftsbericht 2009 http://geschaeftsbericht.wienerberger.com
164
Kennzahlenübersicht 10 Jahre
Umsatz und operative Ebitda-Marge
Ebitda und EBIT (operativ) in Mio. €
2009
2007
2008
EBITDA-Marge operativ
2.547,0
2.500
408,0
208,6
1.500
890,2
566,8
100 0
2009
2007
EBITDA operativ
Umsatz
2.497,2
2.672,7
440,1 239,8
10 %
0 %
3.000
2.000
200
Umsatz
2008
2009
1)
Vdg. in %
Unternehmenskennzahlen
2007
2008
2009
in Mio. €
2.477,3
2.431,4
1.816,9
-25
Umsatz
in Mio. €
551,2
440,1
208,6
-53
EBITDA EBITDA operativ
1)
in %
0,2
-3 2008
407,2
2007
2009
2008
2009
0 %
2007
2008
1 2 3 4 5
Zentral-Osteuropa 32 % Zentral-Westeuropa 22 % Nord-Westeuropa 40 % Nordamerika 8 % Beteiligungen und Sonstiges -2 %
1 2 3 4 5
1) berechnet auf Basis des durchschnittlichen Capital Employed 2) berechnet auf Basis des durchschnittlichen historischen Capital Employed
1 2 3 4
202,2
323,1
349,9
405,4
429,3
476,6
551,2
396,6
157,5
-10 %
in Mio. €
307,8
221,2
302,6
349,9
405,4
428,4
471,9
551,2
440,1
208,6
-4 %
in %
18,4
14,3
18,3
19,2
23,1
21,9
21,2
22,3
18,1
19,0
-92
-153,7
<-100
EBITDA-Marge 1)
Firmenwertabschreibungen
in Mio. €
0,0
-16,7
-123,3
<-100
EBIT
in Mio. €
254,3
-25,8
151,9
190,2
257,5
269,6
297,5
353,1
158,1
-104,3
<-100 %
in Mio. €
158,7
66,2
151,6
190,2
257,5
270,3
303,1
353,1
239,8
19,0
-21 %
-62,7
119,5
154,3
231,4
251,3
277,3
358,4
123,1
-295,6
<-100 %
Ergebnis vor Steuern
in Mio. €
358,4
123,1
-295,6
<-100
EBIT operativ 1)
Ergebnis nach Steuern
in Mio. €
295,8
103,3
-258,7
<-100
Ergebnis vor Steuern
in Mio. €
228,3
11,5
201,4
-17,8
85,9
113,1
181,8
196,4
218,3
295,8
103,3
-258,7
<-100 %
500
244,0
241,3
237,3
274,6
300,7
212,5
272,1
293,8
195,4
250,8
0 %
Wachstumsinvestitionen
in Mio. €
525,4
407,2
71,4
-82
Gesamtinvestitionen
in Mio. €
287,1
228,0
181,3
392,6
632,6
338,7
530,4
645,6
505,6
134,2
-8 %
0
2)
ROCE
in %
10,1
6,2
0,2
-
Nettoverschuldung
in Mio. €
604,8
674,1
618,5
739,0
762,4
934,4
1.159,8
566,8
890,2
408,0
-4 %
in %
13,0
9,3
4,3
-
Capital Employed
in Mio. €
1.568,5
1.613,9
1.508,7
1.635,4
2.031,5
2.289,4
2.598,2
3.060,2
3.252,2
2.816,8
7 %
5)
14.785
15.162
12.676
-16
in %
54,5
66,9
63,6
75,2
55,8
63,0
72,9
21,2
35,6
16,0
5,2
-0,7
4,4
5,3
7,7
6,2
6,2
8,2
5,7
0,5
in %
18,6
-1,8
9,0
11,5
13,3
13,2
13,7
11,1
4,1
-10,2
3)
Mitarbeiter
Eigenkapital
6)
Gearing
2007
2008
2009
Vdg. in %
ROCE
2.672,7
2.497,2
2.547,0
+2
in Mio. €
566,8
890,2
408,0
-54
EVA® 4)
Capital Employed
in Mio. €
3.060,2
3.252,2
2.816,8
-13
CFROI 5)
Bilanzsumme
in Mio. €
4.329,9
4.383,9
4.087,4
-7
in %
21,2
35,6
16,0
-
Gearing Börsekennzahlen
2007
Ergebnis je Aktie
2008
2009
Vdg. in %
in €
3,46
0,81
-3,17
<-100
in €
3,46
1,69
-0,34
<-100
Dividende je Aktie
in €
1,45
0,00
0,00
0
Ultimokurs der Aktie
in €
37,93
11,90
12,78
+7
Gewichtete Aktienanzahl 7)
in Tsd.
75.491
82.895
91.298
+10
Ultimo Börsekapitalisierung
in Mio. €
3.184,1
999,0
1.502,0
+50
100
1)
Umsatz 1)
CFROI in %
4)
Gesamtinvestitionen
CVA
3)
4)
in Mio. €
Ergebnis je Aktie bereinigt
0
Eigenkapitalrendite
Nettoverschuldung
200
1
Wand 34 % Dach 25 % Fassade 30 % Flächenbefestigungen 11 %
403,4
-55,0
5)
Zentral-
Zentral-
Osteuropa
Westeuropa 8)
Nord- Westeuropa 8)
4,0
7,1
8,4
9,7
9,4
9,4
10,1
6,2
0,2
-48,1
1,4
22,4
43,8
41,5
45,7
72,8
-27,8
-207,3
in %
11,4
7,3
10,0
12,1
12,9
12,9
12,6
13,0
9,3
4,3
in Mio. €
-17,7
-141,0
-59,5
3,0
28,6
28,7
23,8
42,8
-103,0
-353,8
Börsekennzahlen 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Ergebnis je Aktie Ergebnis je Aktie bereinigt
1)
Dividende je Aktie Dividende Eigenkapital je Aktie
7)
2 % CAGR 2000-2009
in €
2,86
-0,29
1,31
1,71
2,54
2,66
2,95
3,46
0,81
-3,17
<-100 %
in €
1,69
0,83
1,57
2,01
2,54
2,67
3,02
3,46
1,69
-0,34
<-100 %
in €
0,80
0,60
0,66
0,77
1,07
1,18
1,30
1,45
0,00
0,00
<-100 %
in Mio. €
55,1
38,8
42,7
49,8
78,7
86,4
95,3
120,5
0,0
0,0
<-100 %
in €
15,7
14,8
15,1
15,2
19,6
20,3
21,7
28,9
24,2
22,5
4 %
in €
19,13
15,75
16,95
21,18
35,15
33,80
45,00
37,93
11,90
12,78
-4 %
68.823
67.975
64.640
64.645
69.598
73.196
73.309
75.491
82.895
91.297
3 %
und Sonstiges 9)
Ultimo Börsekapitalisierung in Mio. € 1.328,7 1.093,9 1.106,5 1.382,6 2.607,0 2.506,9 3.337,6 3.184,1 999,0 1.502,0
1 %
Ultimokurs der Aktie
582,7 (-35 %)
391,1
(-11 %)
729,2 (-19 %)
149,0
(-36 %)
-35,1
(+23 %)
108,8 (-58 %)
32,3
(-24 %)
102,5 (-29 %)
-13,3 (<-100 %)
-21,7
(+8 %)
Kurzbilanz
-2,4 (<-100 %)
37,1 (-49 %)
-35,4 (<-100 %)
-25,1
(+8 %)
Anlagevermögen
44,8 (-77 %)
7,8 -2,6
in Tsd.
Beteiligungen
Nordamerika
in % in Mio. €
Mitarbeiter 6) 11.069 11.331 11.478 12.237 12.154 13.327 13.639 14.785 15.162 12.676
Gewichtete Aktienanzahl 8)
CAGR
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2000-2009
in Mio. €
1.611,3
1.556,3
1.460,9
1.601,9
2.012,7
2.232,1
2.531,6
2.915,8
3.011,0
2.726,0
6 %
4,0
-1,9
-32,9
Vorräte
in Mio. €
300,7
331,8
370,2
348,4
391,4
445,9
509,8
669,8
720,0
552,4
7 %
55,6 (-75 %)
13,2
(-65 %)
50,1 (-72 %)
8,8
(-81 %)
6,4
(-65 %)
Sonstiges Umlaufvermögen
in Mio. €
624,3
543,8
491,1
598,2
461,8
591,6
632,9
744,3
652,9
809,0
3 %
(-23 %)
1.131,4 (-13 %)
488,4
(-16 %)
36,3
(+2 %)
Bilanzsumme
in Mio. €
2.536,3
2.431,9
2.322,2
2.548,5
2.865,9
3.269,6
3.674,3
4.329,9
4.383,9
4.087,4
5 %
(-10 %)
4.076 (-14 %)
1.043
(-47 %)
240
7,5
Capital Employed
787,7
(-8 %)
373,0
Mitarbeiter
5.174 (-11 %)
2.143
5,5
(+6 %)
2 Zentral-Osteuropa 52 % Zentral-Westeuropa 15 % Nord-Westeuropa 49 % Nordamerika -6 % Beteiligungen und Sonstiges -10 %
in Mio. €
239,8
EBIT operativ 1)
2
1 %
in Mio. €
4
2
1.816,9
in Mio. €
Umsatz nach Produkten
3
2.431,4
0,0
EBITDA operativ
1
2.477,3
Free Cash-flow
Wachstumsinvestitionen
3
2.225,0
Ergebnis nach Steuern
Hurdle Rate
1
1.954,6
353,1
Geschäftssegmente 2009 in Mio. € und %
3
1.758,8
-36
CFROI 2)
4
1.826,9
+28
bereinigt
4
1.653,7
62,7
Free Cash-flow
5
1.544,9
250,8
WACC
5
1.670,3
98,4
ROCE 1)
Ebitda operativ nach Bereichen
in Mio. €
195,4
nach IFRS
Umsatz nach Bereichen
2000-2009
120,2
300
2009
2009
in Mio. €
400 250,8
293,8
3 %
-2
2007
6 %
2008
293,8
500
71,5
4,3
-1
195,4
0
9 %
6,2
-3,17 -0,34
9,3
10,1
1,69 0,81
1
2007
in Mio. €
600
12 %
2006
in Mio. €
CFROI 4)
525,4
13,0
3,46 3,46
2
2005
in Mio. €
in Mio. €
3
2004
Normalinvestitionen
Free Cash-flow und Wachstumsinvestitionen 15 %
2003
Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen
Bilanzkennzahlen ROCE und CFROI
2002
EBIT operativ
Zinsdeckungsgrad 2)
in €
2001
Free Cash-flow
Nettoverschuldung
Ergebnis je Aktie
CAGR
2000
1.000
Eigenkapital
EBIT operativ
EBITDA operativ
300
19,0
11,5
500
Ertragskennzahlen 1)
400
20 %
18,1
2008
30 %
600
353,1
1.816,9
40 %
22,3
2007
551,2
in Mio. €
2.431,4
2.477,3
in Mio. € und %
Eigenkapital und Nettoverschuldung
1) bereinigt um nicht-wiederkehrende Aufwendungen und Erträge 2) Cash-flow aus laufender Geschäftstätigkeit minus Investitions-Cash-flow plus Wachstumsinvestitionen 3) berechnet auf Basis des durchschnittlichen Capital Employed 4) berechnet auf Basis des durchschnittlichen historischen Capital Employed 5) durchschnittlicher Mitarbeiterstand während des Jahres 6) Eigenkapital inklusive nicht beherrschende Anteile und Hybridkapital 7) bereinigt um zeitanteilig gehaltene eigene Aktien 8) das grenzüberschreitende Handelsgeschäft in den Niederlanden und Deutschland wird ab 2009 im Segment Zentral-Westeuropa (zuvor: Nord-Westeuropa) ausgewiesen; die Vergleichszahlen des Vorjahrs wurden entsprechend angepasst 9) inklusive Konzerneliminierungen und Holdingkosten; negativer Umsatz aufgrund Saldierung der Innenumsätze in diesem Segment Anmerkung: in der Tabelle Geschäftssegmente sind die Veränderungsraten zur Vorjahresperiode in Klammer angeführt. Alle Abkürzungen und Fremdwörter sind im Glossar auf Seite 162 erklärt.
in Mio. €
1.109,2
1.008,0
973,1
983,0
1.367,2
1.483,1
1.591,4
2.672,7
2.497,2
2.547,0
10 %
Rückstellungen
in Mio. €
325,6
283,1
310,1
307,0
271,0
273,7
288,1
313,4
316,5
277,1
-2 %
Verbindlichkeiten
in Mio. €
1.101,5
1.140,8
1.039,0
1.258,5
1.227,7
1.512,8
1.794,8
1.343,8
1.570,2
1.263,3
2 %
Eigenkapital
1) 2) 3) 4) 5) 6)
9)
bereinigt um nicht-wiederkehrende Aufwendungen und Erträge EBIT operativ : Zinsergebnis Ergebnis nach Steuern : Eigenkapital ab dem Berichtsjahr 2005 berechnet auf Basis des durchschnittlichen Capital Employed ab dem Berichtsjahr 2005 berechnet auf Basis des durchschnittlichen historischen Capital Employed und ungerundeter Werte durchschnittlicher Mitarbeiterstand während des Jahres
7) Eigenkapital inklusive nicht beherrschende Anteile, exklusive Hybridkapital 8) bereinigt um zeitanteilig gehaltene eigene Aktien, bereinigt um Aktiensplit im Verhältnis 1:8 (1999) 9) Eigenkapital inklusive nicht beherrschende Anteile und Hybridkapital Anmerkung: die Zahlen sind wie im jeweiligen Jahr berichtet dargestellt und wurden rückwirkend nicht um dekonsolidierte Geschäftsbereiche bereinigt (enthalten sind: Pipelife bis 2003, Treibacher bis 1999, Steinzeug bis 2002).
Kennzahlenübersicht 10 Jahre
Umsatz und operative Ebitda-Marge
Ebitda und EBIT (operativ) in Mio. €
2009
2007
2008
EBITDA-Marge operativ
2.547,0
2.500
408,0
208,6
1.500
890,2
566,8
100 0
2009
2007
EBITDA operativ
Umsatz
2.497,2
2.672,7
440,1 239,8
10 %
0 %
3.000
2.000
200
Umsatz
2008
2009
1)
Vdg. in %
Unternehmenskennzahlen
2007
2008
2009
in Mio. €
2.477,3
2.431,4
1.816,9
-25
Umsatz
in Mio. €
551,2
440,1
208,6
-53
EBITDA EBITDA operativ
1)
in %
0,2
-3 2008
407,2
2007
2009
2008
2009
0 %
2007
2008
1 2 3 4 5
Zentral-Osteuropa 32 % Zentral-Westeuropa 22 % Nord-Westeuropa 40 % Nordamerika 8 % Beteiligungen und Sonstiges -2 %
1 2 3 4 5
1) berechnet auf Basis des durchschnittlichen Capital Employed 2) berechnet auf Basis des durchschnittlichen historischen Capital Employed
1 2 3 4
202,2
323,1
349,9
405,4
429,3
476,6
551,2
396,6
157,5
-10 %
in Mio. €
307,8
221,2
302,6
349,9
405,4
428,4
471,9
551,2
440,1
208,6
-4 %
in %
18,4
14,3
18,3
19,2
23,1
21,9
21,2
22,3
18,1
19,0
-92
-153,7
<-100
EBITDA-Marge 1)
Firmenwertabschreibungen
in Mio. €
0,0
-16,7
-123,3
<-100
EBIT
in Mio. €
254,3
-25,8
151,9
190,2
257,5
269,6
297,5
353,1
158,1
-104,3
<-100 %
in Mio. €
158,7
66,2
151,6
190,2
257,5
270,3
303,1
353,1
239,8
19,0
-21 %
-62,7
119,5
154,3
231,4
251,3
277,3
358,4
123,1
-295,6
<-100 %
Ergebnis vor Steuern
in Mio. €
358,4
123,1
-295,6
<-100
EBIT operativ 1)
Ergebnis nach Steuern
in Mio. €
295,8
103,3
-258,7
<-100
Ergebnis vor Steuern
in Mio. €
228,3
11,5
201,4
-17,8
85,9
113,1
181,8
196,4
218,3
295,8
103,3
-258,7
<-100 %
500
244,0
241,3
237,3
274,6
300,7
212,5
272,1
293,8
195,4
250,8
0 %
Wachstumsinvestitionen
in Mio. €
525,4
407,2
71,4
-82
Gesamtinvestitionen
in Mio. €
287,1
228,0
181,3
392,6
632,6
338,7
530,4
645,6
505,6
134,2
-8 %
0
2)
ROCE
in %
10,1
6,2
0,2
-
Nettoverschuldung
in Mio. €
604,8
674,1
618,5
739,0
762,4
934,4
1.159,8
566,8
890,2
408,0
-4 %
in %
13,0
9,3
4,3
-
Capital Employed
in Mio. €
1.568,5
1.613,9
1.508,7
1.635,4
2.031,5
2.289,4
2.598,2
3.060,2
3.252,2
2.816,8
7 %
5)
14.785
15.162
12.676
-16
in %
54,5
66,9
63,6
75,2
55,8
63,0
72,9
21,2
35,6
16,0
5,2
-0,7
4,4
5,3
7,7
6,2
6,2
8,2
5,7
0,5
in %
18,6
-1,8
9,0
11,5
13,3
13,2
13,7
11,1
4,1
-10,2
3)
Mitarbeiter
Eigenkapital
6)
Gearing
2007
2008
2009
Vdg. in %
ROCE
2.672,7
2.497,2
2.547,0
+2
in Mio. €
566,8
890,2
408,0
-54
EVA® 4)
Capital Employed
in Mio. €
3.060,2
3.252,2
2.816,8
-13
CFROI 5)
Bilanzsumme
in Mio. €
4.329,9
4.383,9
4.087,4
-7
in %
21,2
35,6
16,0
-
Gearing Börsekennzahlen
2007
Ergebnis je Aktie
2008
2009
Vdg. in %
in €
3,46
0,81
-3,17
<-100
in €
3,46
1,69
-0,34
<-100
Dividende je Aktie
in €
1,45
0,00
0,00
0
Ultimokurs der Aktie
in €
37,93
11,90
12,78
+7
Gewichtete Aktienanzahl 7)
in Tsd.
75.491
82.895
91.298
+10
Ultimo Börsekapitalisierung
in Mio. €
3.184,1
999,0
1.502,0
+50
100
1)
Umsatz 1)
CFROI in %
4)
Gesamtinvestitionen
CVA
3)
4)
in Mio. €
Ergebnis je Aktie bereinigt
0
Eigenkapitalrendite
Nettoverschuldung
200
1
Wand 34 % Dach 25 % Fassade 30 % Flächenbefestigungen 11 %
403,4
-55,0
5)
Zentral-
Zentral-
Osteuropa
Westeuropa 8)
Nord- Westeuropa 8)
4,0
7,1
8,4
9,7
9,4
9,4
10,1
6,2
0,2
-48,1
1,4
22,4
43,8
41,5
45,7
72,8
-27,8
-207,3
in %
11,4
7,3
10,0
12,1
12,9
12,9
12,6
13,0
9,3
4,3
in Mio. €
-17,7
-141,0
-59,5
3,0
28,6
28,7
23,8
42,8
-103,0
-353,8
Börsekennzahlen 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Ergebnis je Aktie Ergebnis je Aktie bereinigt
1)
Dividende je Aktie Dividende Eigenkapital je Aktie
7)
2 % CAGR 2000-2009
in €
2,86
-0,29
1,31
1,71
2,54
2,66
2,95
3,46
0,81
-3,17
<-100 %
in €
1,69
0,83
1,57
2,01
2,54
2,67
3,02
3,46
1,69
-0,34
<-100 %
in €
0,80
0,60
0,66
0,77
1,07
1,18
1,30
1,45
0,00
0,00
<-100 %
in Mio. €
55,1
38,8
42,7
49,8
78,7
86,4
95,3
120,5
0,0
0,0
<-100 %
in €
15,7
14,8
15,1
15,2
19,6
20,3
21,7
28,9
24,2
22,5
4 %
in €
19,13
15,75
16,95
21,18
35,15
33,80
45,00
37,93
11,90
12,78
-4 %
68.823
67.975
64.640
64.645
69.598
73.196
73.309
75.491
82.895
91.297
3 %
und Sonstiges 9)
Ultimo Börsekapitalisierung in Mio. € 1.328,7 1.093,9 1.106,5 1.382,6 2.607,0 2.506,9 3.337,6 3.184,1 999,0 1.502,0
1 %
Ultimokurs der Aktie
582,7 (-35 %)
391,1
(-11 %)
729,2 (-19 %)
149,0
(-36 %)
-35,1
(+23 %)
108,8 (-58 %)
32,3
(-24 %)
102,5 (-29 %)
-13,3 (<-100 %)
-21,7
(+8 %)
Kurzbilanz
-2,4 (<-100 %)
37,1 (-49 %)
-35,4 (<-100 %)
-25,1
(+8 %)
Anlagevermögen
44,8 (-77 %)
7,8 -2,6
in Tsd.
Beteiligungen
Nordamerika
in % in Mio. €
Mitarbeiter 6) 11.069 11.331 11.478 12.237 12.154 13.327 13.639 14.785 15.162 12.676
Gewichtete Aktienanzahl 8)
CAGR
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2000-2009
in Mio. €
1.611,3
1.556,3
1.460,9
1.601,9
2.012,7
2.232,1
2.531,6
2.915,8
3.011,0
2.726,0
6 %
4,0
-1,9
-32,9
Vorräte
in Mio. €
300,7
331,8
370,2
348,4
391,4
445,9
509,8
669,8
720,0
552,4
7 %
55,6 (-75 %)
13,2
(-65 %)
50,1 (-72 %)
8,8
(-81 %)
6,4
(-65 %)
Sonstiges Umlaufvermögen
in Mio. €
624,3
543,8
491,1
598,2
461,8
591,6
632,9
744,3
652,9
809,0
3 %
(-23 %)
1.131,4 (-13 %)
488,4
(-16 %)
36,3
(+2 %)
Bilanzsumme
in Mio. €
2.536,3
2.431,9
2.322,2
2.548,5
2.865,9
3.269,6
3.674,3
4.329,9
4.383,9
4.087,4
5 %
(-10 %)
4.076 (-14 %)
1.043
(-47 %)
240
7,5
Capital Employed
787,7
(-8 %)
373,0
Mitarbeiter
5.174 (-11 %)
2.143
5,5
(+6 %)
2 Zentral-Osteuropa 52 % Zentral-Westeuropa 15 % Nord-Westeuropa 49 % Nordamerika -6 % Beteiligungen und Sonstiges -10 %
in Mio. €
239,8
EBIT operativ 1)
2
1 %
in Mio. €
4
2
1.816,9
in Mio. €
Umsatz nach Produkten
3
2.431,4
0,0
EBITDA operativ
1
2.477,3
Free Cash-flow
Wachstumsinvestitionen
3
2.225,0
Ergebnis nach Steuern
Hurdle Rate
1
1.954,6
353,1
Geschäftssegmente 2009 in Mio. € und %
3
1.758,8
-36
CFROI 2)
4
1.826,9
+28
bereinigt
4
1.653,7
62,7
Free Cash-flow
5
1.544,9
250,8
WACC
5
1.670,3
98,4
ROCE 1)
Ebitda operativ nach Bereichen
in Mio. €
195,4
nach IFRS
Umsatz nach Bereichen
2000-2009
120,2
300
2009
2009
in Mio. €
400 250,8
293,8
3 %
-2
2007
6 %
2008
293,8
500
71,5
4,3
-1
195,4
0
9 %
6,2
-3,17 -0,34
9,3
10,1
1,69 0,81
1
2007
in Mio. €
600
12 %
2006
in Mio. €
CFROI 4)
525,4
13,0
3,46 3,46
2
2005
in Mio. €
in Mio. €
3
2004
Normalinvestitionen
Free Cash-flow und Wachstumsinvestitionen 15 %
2003
Restrukturierungskosten und Wertminderungen von Sachanlagen
Bilanzkennzahlen ROCE und CFROI
2002
EBIT operativ
Zinsdeckungsgrad 2)
in €
2001
Free Cash-flow
Nettoverschuldung
Ergebnis je Aktie
CAGR
2000
1.000
Eigenkapital
EBIT operativ
EBITDA operativ
300
19,0
11,5
500
Ertragskennzahlen 1)
400
20 %
18,1
2008
30 %
600
353,1
1.816,9
40 %
22,3
2007
551,2
in Mio. €
2.431,4
2.477,3
in Mio. € und %
Eigenkapital und Nettoverschuldung
1) bereinigt um nicht-wiederkehrende Aufwendungen und Erträge 2) Cash-flow aus laufender Geschäftstätigkeit minus Investitions-Cash-flow plus Wachstumsinvestitionen 3) berechnet auf Basis des durchschnittlichen Capital Employed 4) berechnet auf Basis des durchschnittlichen historischen Capital Employed 5) durchschnittlicher Mitarbeiterstand während des Jahres 6) Eigenkapital inklusive nicht beherrschende Anteile und Hybridkapital 7) bereinigt um zeitanteilig gehaltene eigene Aktien 8) das grenzüberschreitende Handelsgeschäft in den Niederlanden und Deutschland wird ab 2009 im Segment Zentral-Westeuropa (zuvor: Nord-Westeuropa) ausgewiesen; die Vergleichszahlen des Vorjahrs wurden entsprechend angepasst 9) inklusive Konzerneliminierungen und Holdingkosten; negativer Umsatz aufgrund Saldierung der Innenumsätze in diesem Segment Anmerkung: in der Tabelle Geschäftssegmente sind die Veränderungsraten zur Vorjahresperiode in Klammer angeführt. Alle Abkürzungen und Fremdwörter sind im Glossar auf Seite 162 erklärt.
in Mio. €
1.109,2
1.008,0
973,1
983,0
1.367,2
1.483,1
1.591,4
2.672,7
2.497,2
2.547,0
10 %
Rückstellungen
in Mio. €
325,6
283,1
310,1
307,0
271,0
273,7
288,1
313,4
316,5
277,1
-2 %
Verbindlichkeiten
in Mio. €
1.101,5
1.140,8
1.039,0
1.258,5
1.227,7
1.512,8
1.794,8
1.343,8
1.570,2
1.263,3
2 %
Eigenkapital
1) 2) 3) 4) 5) 6)
9)
bereinigt um nicht-wiederkehrende Aufwendungen und Erträge EBIT operativ : Zinsergebnis Ergebnis nach Steuern : Eigenkapital ab dem Berichtsjahr 2005 berechnet auf Basis des durchschnittlichen Capital Employed ab dem Berichtsjahr 2005 berechnet auf Basis des durchschnittlichen historischen Capital Employed und ungerundeter Werte durchschnittlicher Mitarbeiterstand während des Jahres
7) Eigenkapital inklusive nicht beherrschende Anteile, exklusive Hybridkapital 8) bereinigt um zeitanteilig gehaltene eigene Aktien, bereinigt um Aktiensplit im Verhältnis 1:8 (1999) 9) Eigenkapital inklusive nicht beherrschende Anteile und Hybridkapital Anmerkung: die Zahlen sind wie im jeweiligen Jahr berichtet dargestellt und wurden rückwirkend nicht um dekonsolidierte Geschäftsbereiche bereinigt (enthalten sind: Pipelife bis 2003, Treibacher bis 1999, Steinzeug bis 2002).
Wenn Sie mehr über Wienerberger wissen wollen und hier keine Bestellkarte mehr finden:
Diesen Geschäftsbericht hätten wir uns gerne gespart.
Geschäftsberichte, Quartalsberichte und die Möglichkeit, sich auf den Presseverteiler setzen zu lassen, gibt es auch unter T +43 (1) 601 92-497 oder communication@wienerberger.com
Das Jahr 2009 im Überblick Die Bauindustrie hatte 2009 sehr stark unter den Auswirkungen der weltweiten Rezession zu leiden und mit einer deutlich rückläufigen Nachfrage nach Baustoffen zu kämpfen. Einerseits ist der Wohnungsneubau zu einem wesentlichen Teil von der Finanzierung durch Banken abhängig, andererseits schieben Verbraucher in Reaktion auf die schwache Konjunktur und unsichere Zukunftserwartungen langfristige Investitionsentscheidungen auf. Wienerberger reagierte darauf mit einem umfangreichen Aktionsplan, der die Anpassung der Kapazitäten an die Marktgegebenheiten, aktives Working Capital Management zur Reduktion von Lager beständen, Kostensenkungen im Verwaltungs- und Vertriebsbereich sowie die Limitierung der Investitionen auf ein erforderliches Minimum zum Inhalt hatte. Wienerberger musste in allen Märkten zum Teil signifikante Absatzeinbußen hinnehmen und verzeichnete deutliche Ergebnisrückgänge im Jahr 2009: Der Konzernumsatz verringerte sich um 25 % auf 1.816,9 Mio. €, das operative EBITDA um 53 % auf 208,6 Mio. € und das operative EBIT um 92 % auf 19,0 Mio. €. Das bereinigte Ergebnis je Aktie (vor Einmaleffekten) sank auf -0,34 € (Vorjahr: 1,69 €). Trotz der schwachen operativen Ergebnisse schaffte es Wienerberger in diesem schwierigen Marktumfeld durch 160 Mio. € an Kosteneinsparungen aus
der Bilanzpressekonferenz am 24. März 2010 und in der
dem Aktionsplan sowie insbesondere auch durch die signifikante Reduktion von Working
141. o. Hauptversammlung am 20. Mai 2010 in Wien, stehen auch auf der Website www.wienerberger.com zum Download zur Verfügung. Erhältlich in deutscher und englischer Sprache.
Medieninhaber (Verleger): Wienerberger AG, A-1100 Wien, Wienerberg City, Wienerbergstraße 11 T +43 (1) 601 92-0, F +43 (1) 601 92-466 communication@wienerberger.com, www.wienerberger.com Für Rückfragen: Vorstand: Heimo Scheuch, CEO, Willy Van Riet, CFO Investor Relations: Barbara Braunöck Konzept und Realisierung: Mensalia Unternehmensberatung Kreativkonzept und Design: Büro X Wien Satz und Litho: Büro X Wien; Michael Konrad GmbH, Frankfurt Fotos: Kurt Keinrath, Stephan Huger Illustrationen: Wiener Schreibbüro Druck: Grasl Druck & Neue Medien, Österreich Der vorliegende Geschäftsbericht wurde auf Papier, das aus 100 % Altpapier hergestellt wurde, gedruckt. Das Papier ist mit den Umweltzeichen Europäische Blume, Blauer Engel und Nordischer Schwan ausgezeichnet.
Wienerberger Geschäftsbericht 2009
Geschäftsbericht und Jahresfinanzbericht 2009, vorgelegt bei
Capital und Investitionen den Free Cash-flow um beachtliche 28 % auf rund 251 Mio. € in 2009 zu steigern. Dieser sowie die Erlöse von 320 Mio. € aus der im September 2009 durchgeführten Kapitalerhöhung wurden zur Stärkung der Kapitalstruktur verwendet, wodurch die Netto verschuldung in der Berichtsperiode mehr als halbiert werden konnte. Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat vorgeschlagen, die Dividende für 2009 auszusetzen, da wir es als unsere Aufgabe sehen, die im Rahmen der Kapitalerhöhung von unseren Aktionären zur Verfügung gestellten Mittel sehr sorgsam und im Sinne unserer Aktionäre möglichst wertschaffend einzusetzen.
Marktpositionen Wienerberger ist mit 227 Werken in 27 Ländern der größte Ziegelproduzent weltweit und die Nr. 1 bei Tondachziegel in Europa sowie Marktführer bei Betonsteinen in Zentral-Osteuropa.
Hintermauerziegel: Vormauerziegel: Tondachziegel: Betonsteine:
Geschäftsbericht 2009
Nr. Nr. Nr. Nr.
1 1 1 1
weltweit in Europa, Co-Leader in den USA in Europa in Zentral-Osteuropa
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Das Jahr 2009 im Überblick Die Bauindustrie hatte 2009 sehr stark unter den Auswirkungen der weltweiten Rezession zu leiden und mit einer deutlich rückläufigen Nachfrage nach Baustoffen zu kämpfen. Einerseits ist der Wohnungsneubau zu einem wesentlichen Teil von der Finanzierung durch Banken abhängig, andererseits schieben Verbraucher in Reaktion auf die schwache Konjunktur und unsichere Zukunftserwartungen langfristige Investitionsentscheidungen auf. Wienerberger reagierte darauf mit einem umfangreichen Aktionsplan, der die Anpassung der Kapazitäten an die Marktgegebenheiten, aktives Working Capital Management zur Reduktion von Lager beständen, Kostensenkungen im Verwaltungs- und Vertriebsbereich sowie die Limitierung der Investitionen auf ein erforderliches Minimum zum Inhalt hatte. Wienerberger musste in allen Märkten zum Teil signifikante Absatzeinbußen hinnehmen und verzeichnete deutliche Ergebnisrückgänge im Jahr 2009: Der Konzernumsatz verringerte sich um 25 % auf 1.816,9 Mio. €, das operative EBITDA um 53 % auf 208,6 Mio. € und das operative EBIT um 92 % auf 19,0 Mio. €. Das bereinigte Ergebnis je Aktie (vor Einmaleffekten) sank auf -0,34 € (Vorjahr: 1,69 €). Trotz der schwachen operativen Ergebnisse schaffte es Wienerberger in diesem schwierigen Marktumfeld durch 160 Mio. € an Kosteneinsparungen aus
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Geschäftsbericht und Jahresfinanzbericht 2009, vorgelegt bei
Capital und Investitionen den Free Cash-flow um beachtliche 28 % auf rund 251 Mio. € in 2009 zu steigern. Dieser sowie die Erlöse von 320 Mio. € aus der im September 2009 durchgeführten Kapitalerhöhung wurden zur Stärkung der Kapitalstruktur verwendet, wodurch die Netto verschuldung in der Berichtsperiode mehr als halbiert werden konnte. Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat vorgeschlagen, die Dividende für 2009 auszusetzen, da wir es als unsere Aufgabe sehen, die im Rahmen der Kapitalerhöhung von unseren Aktionären zur Verfügung gestellten Mittel sehr sorgsam und im Sinne unserer Aktionäre möglichst wertschaffend einzusetzen.
Marktpositionen Wienerberger ist mit 227 Werken in 27 Ländern der größte Ziegelproduzent weltweit und die Nr. 1 bei Tondachziegel in Europa sowie Marktführer bei Betonsteinen in Zentral-Osteuropa.
Hintermauerziegel: Vormauerziegel: Tondachziegel: Betonsteine:
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