Fünf Jahre ZFA

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BÖRSE EXPRESS Mittags-News für Finanzprofis.

Zertifikate Forum Austria startete im Juni 2006

Fünf Jahre ZFA Vorstand Zertifikate Forum Austria (v.li.): Frank Weingarts, Alexandra Baldessarini, Heike Arbter, Thomas Schaufler

Nr.2304a/29 06 11

➤ Aus dem Inhalt

➤ Die Zukunft ZFA-Vorstandsvorsitzende Heike Arbter unterstreicht anlässlich der Pressekonferenz zum 5. Geburtstag die Ziele Transparenz und Ausbildung

➤ Das Netzwerk Jährlich im Mai finden Award und Kongress statt. Ein Jahreshighlight, das weit mehr als eine Preisverleihung darstellt

➤ Die Faszination Die Vorstandsmitglieder im Cafe BE: Warum man sich für das Arbeiten mit Strukturierten Produkten entschieden hat

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FÜNF JAHRE ZFA 5 Jahre Zertifikate Forum Austria - Anlass für einen Blick zurück, und nach vorne

„Gehen einen Schritt weiter als vorgeschrieben“ „Ich drücke es bewusst provokant aus, aber Zertifikate können mehr als andere Anlageprodukte“, streicht Arbter ihren Enthusiasmus hervor. „Es gibt ein klares und transparentes Leistungsversprechen, Ertragschancen in jeder Marktlage, und Investmentlösungen für jedes Risikoprofil“.

Die sieben Ziele des ZFA

ZFA-Vorstandsvorsitzende Arbter: „Zertifikate können einfach mehr“

Fünf Jahre nach der Gründung des Zertifikate Forum Austria wirft die Vorsitzende des Vorstands, Heike Arbter, einen Blick zurück und schaut in die Zukunft. Im Juni 2006 wurde das Zertifikate Forum Austria (als gemeinnütziger Verein) gegründet. Die fünf Gründungsmitglieder Raiffeisen Centrobank, Erste Group Bank, UniCredit Bank Austria, Volksbank und die Royal Bank of Scotland, wurden mittlerweile um drei Fördermitglieder erweitert. Dabei handelt es sich um die Wiener Börse, die Börse Stuttgart sowie die in Frankfurt beheimatete Scoach. „Aktuell finden die letzten Verhandlungen mit Onvista statt“, erklärt Heike Arbter bei der Pressekonferenz anlässlich des fünften Jahrestages. Man sei nicht nur älter, sondern auch grösser geworden, hiess es. Die Zahlen belegen das eindrucksvoll. Das ZFA stehe nun auf breiteren Beinen, die zu-

nehmende Präsenz, Bedeutung und Wahrnehmung des Forums sei ein grosser Erfolg. Ein Blick zurück verdeutlicht die Eindrücke. An der Wiener Börse waren im Jahr 2006 rund 900 verschiedene Zertifikate gelistet. Im Jahr 2011 sind es bereits rund 6000 Stück. Zum Vergleich: An der Euwax stieg der Bestand von rund 100.000 Stück auf 700.000 Zertifikate.

Liquiditätsbringer Mittlerweile sind Zertifikate nicht nur aufgrund des unmittelbaren Handels wichtige Liquiditätsbringer für die Börsen, sondern „auch aufgrund der notwendigen Absicherungsgeschäfte der Emittenten“. Das Vertrauen in die Zertifikate, die ja weiterhin eine junge Produktgruppe darstellen, sei mit der Zeit gewachsen. „Produkte geben ein Versprechen ab - und dieses wurde gehalten. So schafft man Vertrauen“, erklärt Heike Arbter. Zertifikate haben sich ihren Stellenwert im Portfolio der Anleger gesichert. Anleger greifen immer wieder auf Zertifikat zurück.

Sieben Ziele wurden vom Zertifikate Forum Austria vor fünf Jahren ausgegeben. Die Transparenz im Markt zu erhöhen, das Marktvolumen regelmässig zu erheben (und nachhaltig zu steigern), Produktbegriffe zu vereinheitlichen, eine Risikoklassifizierung der Produkte vorzunehmen, die Wahrnehmung und Ausbildung zu vergrössern (Wissen zu schaffen), eine faire steuerliche Behandlung von Zertifikaten zu erreichen (Stichwort: bisherige Benachteiligung) und breite Unterstützung durch die Aufnahme neuer Mitglieder zu bekommen. Letzteres Ziel wurde bereits angesprochen, und auch in der Ausbildung hat man grosse Fortschritte gemacht. Dieser Punkt wird noch im Detail betrachtet. Zum Thema „steuerliche Behandlung“. Hier wurde zwar eine Gleichbehandlung erreicht, aber nicht in die gewünschte Richtung.

Transparenz als Primärziel Das Thema Transparenz kann als Primärziel bezeichnet werden. Hier wurde das Forum besonders aktiv. So gibt es den Zertifikate Kodex an den sich sämtliche Mitglieder halten. „Das ist noch ein Schritt mehr als gesetzlich vorgeschrieben“, erklärt Heike Arbter. Eine Anlegerinformationsbroschüre mit rechtlichen Rahmenbedingungen, sowie eine vereinheitlichte Produktklassifizierung (Stichwort: Fussballfeld) wurden ebenso umgesetzt, wie ein abgestimmtes Wording für Fachbegriffe. Dieses soll für mehr Orientierung und Klarheit sorgen, „muss sich aber noch durchsetzen“. Die monatliche Marktstatistik, sowie regelmässige Aussendungen gehören ebenso zum Programm wie diverse Veranstaltungen.

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OPEN INTEREST bei Aktien- und Rohstoff-Zertifikaten - Plus 73 Prozent innerhalb von fünf Jahren Dass die Anzahl an gelisteten Produkten seit der Gründung des Zertifikate Forum Austria kräftig zulegen konnte, wurde bereits erwähnt. Dasselbe gilt für den OpenInterest bei Aktien- und Rohstoff-Zertifikaten. Lag dieser im Juni 2006 noch bei 3,7 Milliarden Euro, konnte dieser Wert bis auf 6,4 Milliarden Euro gesteigert wer-

den. Das ist eine Steigerung um 73 Prozent.

„Eine Wachstumsstory “ „Mit den aktuellen Zahlen haben wir auch im Mai einen neuen Volumen-Höchststand seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 2006 erreicht“, freut sich Heike Arb-

ter über diese Entwicklung. Als Grund für die Steigerung von 100 Mio. Euro im Mai 2011 werden vor allem positive Preiseffekte genannt, die auf die gestiegenen Zertifikatekurse zurückzuführen sind. Die Zahlen belegen, wovon Heike Arbter überzeugt ist: „Zertifikate sind eine Wachstumsstory.“

GESAMTMARKTVOLUMEN (inkl. Zinsprodukte) - Plus 96 Prozent innerhalb von fünf Jahren Die Grafik illustriert die Entwicklung des österreichischen Gesamtmarktvolumens inklusive Zinsprodukte. Im Juni 2006 wurde hier ein Wert von 7,5 Mrd. Euro festgestellt. Bis Mai 2011 konnte der Wert auf 14,7 Mrd. Euro gesteigert werden. Mit einem Plus von 96 Prozent wurde beinahe

eine Verdoppelung erreicht. „Bis 2012 streben wir die 15-Milliarden-Marke an“, gibt Heike Arbter zu verstehen.

Bei Dynamik einfach top Zertifikate entwickeln sich am dynamischsten von allen wichtigen Anlagein-

strumenten, war bei der Pressekonferenz anlässlich das Jubiläums zu hören. Zum Vergleich: In Österreich beträgt das Volumen wie erwähnt 14,7 Mrd. Euro. In Deutschland liegt dieses bei 107 Mrd. Euro, was bei weitem nicht dem Zehnfachen entspricht.

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FÜNF JAHRE ZFA Thomas Schaufler ist beim ZFA für das Thema Ausbildung zuständig

Die Anleger-Ausbildung als Primärziel Ausbildung ist eines der Kernthemen für das Zertifikate Forum Austria. Vorstandsmitglied Thomas Schaufler erklärt, welche Massnahmen in den letzten Jahren ergriffen wurden. „Wissen ist der beste Anlegerschutz“. Von wem dieser Satz stammt, weiss man nicht so genau. Es ist jedenfalls ein gern gebrauchtes Zitat wenn es darum geht hervorzuheben, wie wichtig die (Aus-)Bildung von Anlegern ist. Nicht nur für sich selbst, sondern auch für Emittenten sind informierte Anleger wichtig. Der Grund liegt auf der Hand. Wer das Konzept Zertifikat verstanden hat, wird zum potenziellen Anleger. „Wenn Menschen ein Auto anschaffen, informieren sie sich über einen längeren Zeitraum, recherchieren online um eine möglichst gute Entscheidung zu treffen. Dort sind wir bei der Geldanlage noch nicht, obwohl es um ähnliche Summe geht“, erklärt Thomas Schaufler. Von 10 bis 30 Tausend Euro ist die Rede. „Solche Entscheidungen einfach dem Bankberater zu überlassen ist zu einfach“, so Schaufler, der Potenzial bei Nachfrage nach ZertifikateWissen erkennt. Das Angebot will das Zertifikate Forum zur Verfügung stellen.

Der geprüfte Zertifikateberater Hier wäre zunächst das Diplom zum geprüften Zertifikateberater zu nennen. Dieses wird auch von der europäischen Dachorganisation eusipa, dem Schweizer Verband für Strukturierte Produkte und dem Deutschen Derivate Verband anerkannt. Die nächsten Prüfungen finden- am 16. September 2011 und 18. November 2011 in Wien statt. „Wir sind aber so flexibel, dass wir bei entsprechender Nachfrage selbstverständlich auch in die Bundesländer ausweichen“, so Schaufler. Apropos Nachfrage: Diese sei zunächst, sehr gross gewesen, habe zuletzt aber ein wenig abgenommen. Deshalb sei man be-

ZFA-Vorstand Schaufler: „Wissen ist der beste Anlegerschutz“ strebt, die Nachfrage wieder anzuheizen. Und zwar mit Kooperationen, etwa mit der Wiener Börse. Auf die Prüfung, welche 80 Multiple Choice Fragen umfasst, kann man sich auf mehrere Arten vorbereiten. Es gibt Vorbereitungsseminare (etwa bei der Wiener Börse) oder aber die Möglichkeit per E-Learning den Stoff zu erlernen. Per Zertifikate Cyber*School von Finance Trainer International bekommt man ein interaktives Studium mit ca. 640 Fragen geboten. Das Angebot umfasst auch eine Dokumentation im Umfang von 180 Seiten. Der Vorteil dabei ist die grosse Unabhängigkeit. Inner-

halb von drei Monaten kann man sich auf die Prüfung vorbereiten - und ist dabei nicht auf einen bestimmten Ort festgelegt.

Ab sofort: Online Schulung Ab sofort verfügbar ist die „Zertifikate Online Schulung“. Diese findet auf der Website des Zertifikate Forums statt. Der Lehrgang gliedert sich in drei Teilbereiche (Grundlagenwissen, Produktwissen und Spezialwissen). Nachdem man die Schulungsphase abgeschlossen hat, kann man einen Test machen. Hat man diesen erfolgreich absolviert, wartet eine Teilnahmebestätigung als Belohnung.

„Wenn Menschen ein Auto anschaffen, informieren sie sich über einen längeren Zeitraum, recherchieren online um eine möglichst gute Entscheidung zu treffen. Dort sind wir bei der Geldanlage leider noch nicht, obwohl es um ähnliche Summen geht“ Thomas Schaufler, ZFA-Vorstand

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Die Events des Zertifikate Forum Austria Der Mai gilt an den Börsen als guter Monat für Gewinnmitnahmen. In der Zertifikateindustrie wiederum werden jährlich im Mai die besten Branchenvertreter, die dann ebenfalls ihre Gewinne „mitnehmen können“,

geehrt. Der Zertifikate Award Austria, der 2011 und 2010 jeweils am 5. Mai stattgefunden hat, ist mit dem vorgelagerten Kongress das unumstrittene Highlight im Jahresplan der Branche. Anbei ein paar Bilder aus 2011. Der BE hatte im Vorfeld des

Awards mit den Vorständen des Zertifikate Forum Austria ein Roundtable-Gespräch im Cafe BE geführt. Auf den folgenden Seiten finden Sie nochmal den Talk von Anfang Mai. Sondernummer Award 2011: www.boerse-express.com/zertifikate.

Die Preisträger des Zertifikate Award Austria 2011: Die Veranstaltung fand am 5. Mai im Palais Ferstel statt

Sieger-Special

Kongress: Artner, Bruckbauer, Schaller, Arbter, Schaufler

Pressekonferenz zum 5. Geb.

Award: Brandau, Spiss, Knüppel

Weltcup- und Olympia-Sieger Stephan Eberharter spricht vor dem Kongress

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FÜNF JAHRE ZFA Cafe BE-Talk: Wohin die Reise bei Strukturierten Produkten in Österreich geht

Branchenbezogene und persönliche Fragen an den Vorstand des Zertifikate Forum Austria

Im Cafe BE Anfang Mai 2011 (v. l.): Frank Weingarts (UniCredit), Heike Arbter (RCB) und Thomas Schaufler (Erste Group)

Cafe BE über Kodex, Kooperationen, Kosten, Kommunikation, Klassifizierung & Co. Und vor allem über die „Faszination Zertifikate“. Cafe BE: Wie lange gibt es das Zertifikate Forum Austria jetzt und wie sieht es aktuell mit den Mitgliedern aus? Heike Arbter: Die Gründung war vor fünf Jahren, im Jahr 2006. Aktuell sind Volksbank, Erste Group, UniCredit, RCB und die Royal Bank of Scotland Mitglieder. Kurzfristig waren es sechs Mitglieder, Sal. Oppenheim ist wieder ausgeschieden. Cafe BE: Ist man offen für weitere Mitglieder?

Arbter: Einer der Schwerpunkte des Vorjahres war es, eine breitere Basis für die Mitglieder zu schaffen. Also um nicht nur in den Nimbus zu kommen, ein Vertreter für die Emittenten zu sein. Es ist uns gelungen, die Börsen – Wiener Börse, Euwax, Scoach – als Fördermitglieder zu gewinnen. Auch mit der OeKB gibt es gute Gespräche. Cafe BE: Und weitere Emittenten? Arbter: Auch hier gibt es natürlich Interesse, die Bedingung ist ein Committment zum österreichischen Zertifikatemarkt, wir wollen uns an Häuser richten, die ein Interesse am Mitaufbau des österreichischen Markts haben und nicht nach einem vielleicht schwächeren Jahr gleich wieder weg sind.

Cafe BE: Wie kann ich mir so eine Akquise vorstellen? Frank Weingarts: Es gibt ja einige bekannte Häuser aus Deutschland, der Schweiz, Benelux oder Frankreich. Das Thema ist, dass viele Banken schon über ihre nationalen Verbände engagiert sind. Wir freuen uns über jedes neue Mitglied, jedes neue Mitglied bringt neue Chancen. Ein höheres Budget hilft uns bei der Erreichung unserer Ziele. Viele Banken sind auch in mehreren Ländern Mitglied, wie zB wir (die UniCredit, Anm.). Also der Ansatz ist, dass man nicht dort präsent ist, wo die Emissionen herkommen, sondern auch in den Ländern, in denen man sie platzieren will. Cafe BE: Werden bis Jahresende weitere Mitglieder dazukommen?

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FÜNF JAHRE ZFA Weingarts (lacht): Wir arbeiten ja an verschiedenen Ebenen, es geht um die Emittenten, aber auch um die fördernden Mitglieder. Bei den fördernden Mitgliedern ist ein Zuwachs nicht unwahrscheinlich. Bei den Emittenten wissen wir, dass der eine oder andere interessiert ist, es ist aber immer auch ein budgetäres Thema.

chen die dunklere mal im Monat statt, Seite. das ist quasi die Weingarts: Wir haphysische Anwesenheit, Telefones in den fünf ben konferenzen dann, Jahren geschafft, wenn es notwendig das Thema Zertifiist. Mailkontakt in kate bei den AnleZeiten wie diesen gern, den Vertrietäglich. Wir haben ben und bei der Cafe BE: Es geht um einen mittleren fünf- Presse zu positioeine sehr häufige Kommunikation. nieren. Die Wahrstelligen Betrag, richtig? Weingarts: Wir wollen das nicht öffentlich nehmung ist geCafe BE: Und die kommunizieren, aber es ist definitiv so, stiegen, auch der dass jeder Emittent das gleiche zahlt. Auch Einsatz in den Kommunikation bei den Fördermitgliedschaften geht es für Portfolios. Natürmit internationalen lich ist der österalle um die gleiche Summe. Verbänden? Arbt er: Mit dem reichische Anleger Cafe BE: Fünf Jahre Zertifikate Forum sehr kapitalDDV gibt es viele gemeinsame InterAustria. Es waren ja wirklich keine leich- schutzorientiert. essen, wir sind ten Jahre. Worauf ist man stolz, woran Ich glaube, dass sich jedes Haus auch Mitglied in muss man noch arbeiten? Arbter: Ich glaube, dass wir die Krise im wünschen würde, der europäischen Heike Arbter, RCB Vereinigung eusipa, Zertifikatebereich sehr gut bewältigt ha- wenn mehr Teildie aktuell sechs ben. Das hat mehrere Gründe. Zum einen schutzprodukte Verbände umfasst. ist es die Intelligenz der Produkte, die ge- oder lineare Zertiholfen hat. Es gab in Österreich keine sach- fikate miteingesetzt liche Kritik, von der Produktakzeptanz ha- werden können zur Beimischung. Letzt- Cafe BE: Welche sechs sind das? endlich ist auch We ingart s : Österreich, Deutschland, ben die Kunden, die die Wahrneh- Schweiz, Italien, Frankreich und Schweauf Zertifikate setmung beim Ge- den. Österreich war hier eines der Grünzen, diesen die setzgeber gestie- dungsmitglieder mit Deutschland, Schweiz Treue gehalten. Es gen. Wir waren ja und Italien. eusipa-Sitzungen finden zweigab keine Abflüsse. jahrelang benach- mal im Jahr in unterschiedlichen HauptDas gibt uns Verteiligt. Mit der ak- städten statt, die eusipa selbst sitzt in Brüstrauen, dass die eintuellen Steuerän- sel. Die Länderverbände haben immer wiegesetzten Instruderung ist die Be- der Veranstaltungen, beispielsweise mente die richtigen nachteiligung weg, Awards. Die Verbindung ist eng. sind. Etwas neidisch in der Übergangs- Arbter: Und das nicht nur bei Veranstalschaue ich auf anphase jetzt gibt es tungen, sondern auch bei Arbeitskreisen. dere Verbände, was sogar ein Window Weingarts: Genau, es gibt beispielsweise die Organisation beeiner Besserstel- ein Legal Komitee und ein Kodex Komitrifft. Bei uns ist es lung für einige Ka- tee, da sind wir aktiv miteingebunden. Da so, dass wir das netegorien. Wir ha- werden viele Signale in die nationalen Verben unserer Banben viel in Bro- bände geschickt. Das Tempo ist ja durchkentätigkeit maschüren, in aus unterschiedlich. Die Schweiz gehört chen, in DeutschMarketing inve- sicher zu den führenden Ländern, allein land oder der stiert, auch das schon vom Einsatz im Private Banking beiSchweiz gibt es Gemöchte ich er- spielsweise, auch Skandinavien vollzieht schäftsführer, die wähnen. sich um nichts aneine starke Entwicklung. Nicht in jedem Cafe BE: Wie oft Land gibt es aktuell einen Kodex. deres als die VerFrank Weingarts, UniCredit bandsarbeit kümtrifft sich der Vor- Arbter: Das dritte Thema neben Legal und mern. Da ist natürstand des Forums Kodex ist die Produktklassifizierung, die lich eine ganz andere Schlagzahl möglich. physisch oder zB per Mailkonferenz oder einheitliche Einteilung in Anlage- und HeWir haben diese Ressourcen weder per- Telefonkonferenzen? belprodukte. Da gibt es monatliche Calls sonell, noch finanziell. Das ist ein biss- Arbter: Die Vorstandssitzungen finden ein- auf europäischer Ebene.

„Zertifikate haben Derivate für die breite Masse interessant gemacht”

„Jedes Haus täte sich wünschen, dass mehr Teilschutzprodukte eingesetzt werden”

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FÜNF JAHRE ZFA Weingarts: Die Produktinformationsblätter, um Finanzprodukte miteinander vergleichen zu können, sind auch ein grosses Thema. In Deutschland wird das bei den Zertifikaten in Kürze verpflichtend, in Österreich noch nicht. Da es aber ab Juli bei Fonds auf europäischer Ebene zur Pflicht wird, bereiten wir uns auch schon darauf vor.

Möglichkeit, sein Cafe BE: Wir haWissen prüfen zu lassen. Wieviele ben gesprochen sind angetreten, wie über die Zusamviele haben es gemenarbeit mit Zerschafft? tifikateverbänden Schaufler: Es haben untereinander. Gibt es auch Zualle geschafft, die sammenarbeit mit bisher angetreten zB Fondsverbänsind. Mit der absoden? luten Menge sind (Thomas Schaufler, Erste Group, stösst Arbter: Ja, laufend. wir nicht zufrieden, nach einem Termin dazu) da hätten wir uns Viele Leute sitzen Cafe BE: Herr Schaufler, Sie sind im Vor- mehr erwartet. Es ist ja auch in Arbeitsgruppen in der stand des Forums ja für die Ausbildung ja eine Möglichkeit, Wirtschaftskamzuständig. Es wird da durchaus gute Auf- den eigenen Marktmer, wo einiges klärungs- und Transparenzarbeit unter- wert zu steigern. koordiniert wird. stellt, daher wohl auch weniger Abflüsse Man kann zeigen, Sch auf ler: Wirtin der Krise. Was sind aktuell die Schwer- dass man in der Asset Klasse fit ist. Ich punkte? schaftstreuhänder Thomas Schaufler: Zertifikate haben den glaube, das Setup und WirtschaftsThomas Schaufler, Erste Group prüfer sind eine Vorteil der späten Geburt. Wir haben von ist gut gewählt, im Zielgruppe, die wir Beginn an darauf geachtet, dass die Pro- Vertrieb sind wir im Vorjahr gut erdukte an die richtigen Leute verkauft wer- noch nicht durchden. Die Branche hat sich kurz vor der Kri- gekommen, was die Entscheidungsträger reicht haben. Es ist wichtig, dass diese Exse selbst überholt, das mit den komple- betrifft. Man zögert noch mit der Budget- perten mit den Produkten gut vertraut sind. freigabe. Die Si- In der Kooperation mit der Wiener Börse xen gnale von ganz richten wir uns zB an Leute aus dem PriAuszahlungstheoben sind aber die vate Banking, an Institutional Sales. Heumen hat sich zum richtigen. Bisher er wird es in Österreich acht Termine geGlück wieder rehaben knapp 20 ben, in allen grossen Städten. duziert. In der AusLeute die Prüfung Arbter: Das wurde im Dialog mit der Wiebildung geht es uns abgelegt. gemeinsam mit ner Börse entwickelt, im Rahmen der FörWiener Börse und derpartnerschaft. Es ist gut, dass wir als Caf e BE: Sie ar- Forum bei den Roadshows dabei sind, daFinance-Trainer darum, das Thema beiten alle in zu auch vor Ort bei einigen Banken. Für „Rendite und uns sehr wichtig ist auch der Kongress am Grossbanken. Chance in der jeSind da nicht die 5. Mai. Hier haben wir uns bemüht, das der Marktlage“ zu Personalchefs ei- Ganze auf eine breitere Basis zu stellen, transportieren. ne gute Adresse 130 Anmeldungen hat es für 2011 gegeMan kann Überraben, das ist eine deutliche Steigerung. für die Akquise? Schaufler: Weniger schungen weitgehend ausblenden. die Personalchefs, Cafe BE: Was sind die speziellen AufgaDas kommt bei sondern eher die ben von Alexandra Baldessarini, der heuKunden, die das Vertriebsverantte leider nicht dabei sein kann, im Vorverstanden haben, wortlichen, die stand des Forums? sehr gut an. Uns entscheiden über Arbter: Alexandra Baldessarini kümmert geht es jetzt noch die Budgets. sich u.a. um den Veranstaltungsbereich, darum, die Leute, Wenn man wie sie ist zB federführend für den Zertifikatedie die Produkte wir in der Erste Kongress verantwortlich. Dazu mit mir geAlexandra Baldessarini, VB SI verkaufen, noch Bank 900 Berater meinsam um Steuerthemen. viel stärker abzuholen. Da gibt es noch hat, und die Sache gut ist, dann sollte man Berührungsängste. es allen geben. Inklusive Ausbildung da- Cafe BE: Welche Anliegen hat die Branvor ist das eine Sache, die nicht ohne Pla- che aktuell? Cafe BE: Es gibt ja seit einem Jahr die nung geht. Arbter: Wichtig ist uns, zu zeigen, dass Zer-

„Müssen die Entscheidungsträger im Vertrieb für Zertifikate gewinnen“

„Themen und Auszahlungsvarianten können sehr schnell erzeugt werden“

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tifikate Dinge können, die andere Instrumente nicht können. Nämlich, dass sie Derivate nutzen und einsetzen, um für den Kunden ein verbessertes Auszahlungsprofil zu liefern. In dem Moment, in dem man das Wort Derivat in den Mund nimmt, wird es leider gefährlich. Schade, denn das Gegenteil ist der Fall: Man verwendet Derivate, um das Risiko herauszunehmen. Das ist mein Anliegen. Schaufler: Ein Anliegen ist auch, dass bei den Journalisten die Bereitschaft besteht, bei Fragen auch anzurufen. Jeder von uns ist erreichbar. Zuletzt wurden verstärkt Dinge geschrieben, die so einfach nicht richtig sind. Immer wieder fällt der Begriff „Black Box“ auch in österreichischen Medien. Cafe BE: Der 5.5. mit Kongress und Award – ist das Euer Jahreshighlight im Forum? Arbter: Ja, es ist ganz klar der Tag der Branche. Allein schon aus budgetären Gründen müssen wir da fokussieren. An diesem Tag wollen wir ganz besonders zeigen, was wir können und was wir tun. Weingarts: Es ist auch die mediale Aufmerksamkeit da, es gibt auch die Mög-

lichkeit ein pointierteren Darstellung und nicht zuletzt ist es eine wichtige Zusammenkunft der Branche. Cafe BE: Die halbprivate Schlussfrage – wie lange seid Ihr dabei und was fasziniert Euch am Thema? Arbter: Mein Interesse kommt aus dem Interesse für den Bereich Derivate. Das Zertifikat ist das Instrument, das das Derivat salonfähig und für den Privatanleger zugänglich gemacht hat. Die Terminbörsen, ich bin seit dem ÖTOB-Start vor fast 20 Jahren dabei, war ja immer nur ein Thema für einige wenige. Die Aufbereitung für die interessierte breite Masse ist für mich persönlich die Faszination des Geschäfts. Weingarts: Ich bin seit 1998 dabei, war Börsenhändler für Bundesanleihen, im Neuemissionsgeschäft für Fixed Income und Equity-Produkte. Als die ersten Strukturierten Produkte gekommen sind, war mein Interesse sofort geweckt. Was mich fasziniert: Es gibt Phasen, da gehen nur Aktien; es gibt Phasen, da gehen nur Anleihen. Aber Zertifikate gehen immer. Ob es nun um Märkte geht oder um Zertifi-

kate-Varianten, man kann Portfolios sehr gut diversifizieren. Die Wandelbarkeit der Branche fasziniert mich auch. Wir müssen Orientierung geben. Schaufler: Ich komme aus der Beraterecke, bin seit 1997 im Treasury, seit 2004 für die Zertifikate verantwortlich. Ich finde es spannend, dass kein Jahr so wie das letzte ist. Jedes Jahr neue Herausforderungen, neue Märkte, neue Modetrends. Die Planung ist schwierig, auf die Schnelligkeit kommt es an. Alexandra Baldessarini (per Mail eingeholt): Ich in seit 2000 im Zertifikategeschäft. Faszinierend finde ich die Schnelligkeit, wie Themen oder Auszahlungsvarianten für unterschiedlichste Kundenbedürfnisse erzeugt werden können und wie flexibel mit Zertis auf Marktänderungen und Chancen daraus reagiert werden kann.

Diskussionsleitung: Christian Drastil Fotos: Franz-Josef Galuschka

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