JUNI 2015 www.boleromagazin.ch Bolero – DAS SCHWEIZER MAGAZIN FÜR MODE, SCHÖNHEIT UND KULTUR
Bademode
Die schönsten Modelle für einen heissen Sommer
Trudie Götz' neuer Designerstore Die Gewinner des Bolero-Mode-Fotopreises an der ewz.selection
Die Powerfrau hinter Net-A-Porter Marlene Dumas in der Fondation Beyeler Bolero unterwegs
Die spannendsten Designhotels Europas
t i e z r e m Som
STIL how to dress Modefestival
Die Open-Air-Saison ist offiziell eröffnet! Schnappen Sie sich Ihre Freundinnen und geniessen Sie unter freiem Himmel die Songs Ihrer Lieblingsbands. In einem bequemen, aber stylischen Outfit – wir zeigen Ihnen wie. FOTOS: NADINE OTTAWA STYLING: MIRIAM DEMBACH MODEL: LEA/FOTOGEN HAIR & MAKE-UP: RACHEL BREDY/STYLE COUNCIL
Passende Begleiter Bei Regen Fransendetails sind in diesem Modesommer ein absolutes Muss – Accessoires im Tribal-Look verleihen dem Outfit eine coole Note.
VON OBEN NACH UNTEN: Magnet-Ohrring in Pythonoptik Givenchy by Riccardo Tisci, ca. CHF 350.–. Mehrere übereinandergelegte Ketten im Tribal-Look, Tory Burch, ab CHF 150.–. Gummistiefel mit Fransendetails, Hunter, ca. CHF 250.–. Sonnenbrille Xray, CHF 129.–. Henkeltasche aus Veloursleder mit Fransen, Saint Laurent by Hedi Slimane, ca. CHF 2000.–.
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T-Shirt mit Front-Print und Nietenapplikationen, Guess Jeans, CHF 64.90. Cremefarbener gesmokter Minirock aus Baumwolle, Iro, CHF 450.–. Parka mit Ethno-Print, Woolrich by Vlisco, CHF 730.–. Goldene Ledertasche, Griesbach, CHF 649.–. Holzkette, H&M, 24.90.
STIL porträt
LINKS: Weisses schulterfreies Kleid mit Revers, Little Black Dress. Goldener massiver Armreif, Bijoux de Ghislaine. Goldring, ein Geschenk der Mutter. OBEN LINKS: Rote Highheels für den Sommer, Lele Pyp. OBEN RECHTS: Wohnzimmer mit grosser Blumentapete. UNTEN: Sammelsurium aus Lieblingsgegenständen wie dem Coffeetable-Book, der Sonnenbrille und Modeschmuck.
Eingekleidet Sie hat eine grosse Passion: das Kleid. Vor fünf Jahren hat Eliane Diethelm, Zürcherin mit indischen und südafrikanischen Wurzeln, ihren Traum Realität werden lassen. Mit Designerin Joanna Skocylas gründete sie das Label Little Black Dress, kurz LBD. Zusammen erfanden sie das kleine Schwarze neu. REDAKTION: ANDREA LUCIA BRUN FOTOS: GIAN MARCO CASTELBERG
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Mein Stil Vielseitig, ich mag verschiede Stile, bin offen und probiere gerne Neues aus. Im Moment ist es eine Mischung aus French Riviera und Working Girl. Lieblingskleidungsstück Der «Wiggle Dress» von LBD – ein simples Jerseykleid, das ich in vier Varianten habe. Ich könnte es ständig tragen, weil es so bequem ist, aber chic aussieht und sich super kombinieren lässt. Schmuck Wenn es auffällig sein darf, liebe ich den Schmuck von Bijoux de Ghislaine, soll es dezenter sein, den Schmuck meiner Mutter. Shopping habit Ich kaufe wenig, aber bewusst. Mir sind Herkunft und faire Produktionsbedingungen wichtig. Am liebsten kaufe ich ausgesuchte Stücke bei befreundeten Designern wie Lyn Lingerie und Lele Pyp. Wohnen Cozy soll es sein und nicht überladen. Unsere Möbel sind aus dem Brockenhaus, auf der Strasse gefundene Trouvaillen und wenige Designerstücke. Ausgehen Statt in Clubs gehe ich lieber mit Freunden essen oder leckere Cocktails trinken, z. B. in der Kronenhalle. Das ist eigentlich der grösste Luxus, den ich mir leiste.
STIL schmuck Zeit im Paradies Die Uhren- und Juwelen-Neuheiten der Baselworld-Messe treiben es bunt und schmücken sich in diesem Sommer mit Paradiesvogel-Farben. Unser Reisetipp lautet also: Auf zur Schatzinsel! Dort zu stranden, ist gerade das Glamouröseste, was einem passieren kann. TEXT: MARIANNE ESCHBACH WO ZU KAUFEN SEITE 120
1. ES FLATTERT UND SUMMT Burberrys Chefdesigner Christopher Bailey designte zur Sommermode mit dem Motto «The Birds and the Bees» farbenfrohe Quarzuhren. Die Illustrationen auf den Lederbändern – hier in Narzissengelb – entsprechen denjenigen der Lederteile aus der aktuellen «Prorsum»-Laufstegkollektion.
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2. SCHILLERNDE INSEKTENFLÜGEL Dior präsentiert spektakuläre Einzelstücke in der «Dior VIII Grand Bal»-Linie. Das Zifferblatt des Modells «Envol No 5» ist mit Marketerie aus Skarabäenflügeln besetzt. Auf dem Rotor glänzen Diamanten und Perlmutt, auf der Lünette funkeln Tsavorite. 3. EIN REGENBOGEN IN GRÜN Rolex zelebriert die Kunst des Edelsteinefassens mit der «Oyster Perpetual». Die neue «Datejust Pearlmaster 39 Fancy Green» ist ein Schmuckstück mit 48 Saphiren im Baguetteschliff und in einem Farbverlauf von Blau bis Grün auf der Lünette. Gelbgoldarmband. Automatikuhrwerk.
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4. OPULENZ IN SCHARLACHROT Lydia Courteille Paris präsentiert eine atemberaubende Hommage an Katharina II., die «scharlachrote Kaiserin». Die Juwelen – auf dem Foto ein Gelenk-Fingerring – verbinden das 18. mit dem 21. Jahrhundert und sind aus Rubinen, roten Turmalinen und Spinellen sowie rotem Gold gefertigt. 5. SCHLANGE AUS DEM PARADIES Das «Serpenti»-Schlangensujet verführt seit den vierziger Jahren, als Bulgari das antike Symbol der Erneuerung zum ersten Mal als Armschmuck lancierte. Das Modell aus Rotgold, Diamanten und rotem Lack passt sich dank eines neuen Verschlusses dem Handgelenk noch ergonomischer an.
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6. VERWUNSCHENER GARTEN Fabergé erinnert sich an die in Bergkristall geschnittenen Blumenstudien seines Gründers und Juweliers des Zaren, Peter Carl Fabergé, und lässt Blumenmotive in der «Secret Garden»-Kollektion aufblühen. Die Farbinspiration für diesen Cocktailring lieferten die Gemälde des russischen Malers Marc Chagall.
KULTUR art basel «Birth of the Universe #2», 2013, Judith Bernstein.
Abseits des Mainstreams Die «Art Basel» ist nicht nur eine Kunstmesse. TEXT: JÖRG SCHWERZMANN
Business as usual? Natürlich ist die «Art Basel» auch 2015 die wichtigste Kunstmesse weltweit, selbst wenn es derer mittlerweile viele gibt. Immer noch nennt die Fachpresse den Basler Megaevent die «Olympiade der Kunstwelt» und die Allusion zum Sportiven ist gar nicht so abwegig. Wer allein den Sektor «Galleries» besuchen will, muss bei mehr als 230 Galerien mit gut 4000 Künstler innen und Künstlern eine sportliche Lauf und Schauleistung erbringen. Womit wir beim Thema Sektoren sind. Natürlich ist die «Art Basel» eine Kunstmesse und keine kuratierte Museumsausstellung. Das wird besonders im Sektor «Galleries» deutlich, bei dem sich trotz rigoroser (und nicht unumstrittener) Auswahl der rund 2000 Galerien, die sich jährlich für die Teilnahme bewerben, doch gelegentlich ein KrautundRübenFeeling breitmacht, Kunstkommerz sozusagen. Aber, wir sagten es, die Art ist mehr als das. Das zeigt sich vor allem in den Sektoren «Feature und Statements». Da kann der Kunstfan, die Kunst begeisterte flanieren und entdecken, die jungen Newcomer, die Stars von morgen, die bislang zu Unrecht vom Kunstbetrieb Vergessenen. Zum Beispiel im Sektor «Feature» bei der Zürcher Galerie Karma
International: Sie präsentiert Judith Bernstein, 1942 in New York geboren. Seit sie 1974 mit einer offen sexuell und feministisch bestimmten Riesenzeichnung in einer NYAusstellung zensiert wurde, hörte und sah man 35 Jahre lang nichts mehr von der Künstlerin. Nun wird sie in den USA wiederentdeckt und gefeiert; in der LAGalerie The Box, im New Yorker PS1 und im New Museum werden Bernsteins Arbeiten präsentiert, die seit den Anfängen um die Themen Politik, Sexualität, Gewalt und Macht kreisen. Und nun also Judith Bernstein an der «Art Basel». Der Zürcher Galerist Gregor Staiger ist im Sektor «Statements» zu finden. Er präsentiert eine One Man Show von Nicolas Party, 1980 in Lausanne geboren. Party hat einen leicht erkennbaren, eigenwilligen Ausdruck für seine figurative Malerei gefunden und war damit schon in wichtigen Ausstellungen in Europa und den USA vertreten. Er ist einer der jungen Kunstschaffenden, die abseits des Mainstreams, aber durchaus wahrgenommen von der Szene, auf der «Art Basel» auch ihren grossen Auftritt haben. «Art Basel 2015», 18. – 21. Juni, www.artbasel.com/basel | juni 15 | bolero |
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Blumen und Pflanzen: Herr Grün am Rindermarkt Zürich, www.herrgruen.ch
BEAUTY
DUFT-BOUQUET
Der Geruch von Gras, einem Blumenstrauss oder von einem Lagerfeuer – wir präsentieren acht leichte und fünf sinnliche Parfumneuheiten, die uns durch den Sommer begleiten. FOTOS: MATHIAS ZUPPIGER STYLING: PETRA SCHLÄFLE TEXT: VANESSA FINK WO ZU KAUFEN SEITE 120
Die Osmanthus wird in Asien häufig als Gewürz verwendet – bei der britischen Marke Jo Malone ist die Duftblume eine beliebte Parfumingredienz: Das limitierte Eau de Cologne «Osmanthus Blossom» zelebriert die Pflanze mit Aprikosen, Petitgrain und Orangenblüten.
Als ein Mitarbeiter des Central Parks auf Capri war, besuchte er die Duftmarke Carthusia. Die Idee eines Parfums rund um die «grüne Lunge» New Yorks war geboren. Ein Teil des Erlöses von «The Essence of Central Park» aus Magnolie und Vetiver fliesst an den Central Park.
Eigentlich sollte es kein weiteres Parfum aus der «Le Jardin»-Reihe geben. Doch eine China-Reise mit dem zeitgenössischen Künstler Li Xin inspirierte Jean-Claude Ellena zu «Le Jardin de Monsieur Li» – typisch Hermès: Die verwendeten Inhaltsstoffe sind geheim. | juni 15 | bolero |
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BEAUTY test Miss B. empfiehlt!
Lechzt Ihr Teint an einem heissen Sommertag nach einem Frischekick oder möchten Sie das Make-up fixieren? Setting-Sprays schaffen beides. REDAKTION: VANESSA FINK ILLUSTRATION: MONSIEUR Z/UNIT
Ärgern Sie sich nach dem Schminken auch über ein viel zu pudriges Finish auf der Haut? Auf einen Gesichtspuder kann ich aber leider nicht verzichten, da meine T-Zone stets leicht glänzt. Da kommen die neuen Make-up-Setting-Sprays, die man vor oder nach dem Schminken aufs Gesicht sprüht, gerade richtig: Sie befeuchten nicht nur den Teint, sondern zaubern auch den unschönen Puderschleier weg. Ausserdem verlängern sie teilweise sogar intensiv die Haltbarkeit des Make-ups. Ein Grund für mich, zusammen mit meinem Team diese Wundersprays zu testen, die an Hitzetagen das Gesicht angenehm erfrischen. Einziger Wermutstropfen: Die fünf Testprodukte eignen sich leider nicht für die Handtasche.
EFFEKTIV
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Der leichte Sprühnebel – der feinste dieser Testreihe – duftet angenehm frisch und soll sich wie ein schützender und befeuchtender Film auf das Gesicht legen. In der Tat: Das im Produkt enthaltene Rosenwasser sorgt dafür, dass die Haut trotz der Fixierung nicht austrocknet. Im Gegenteil: Der Teint fühlt sich den ganzen Tag lang erfrischt und optimal befeuchtet an. Das Make-up hält. Fazit: Pflege und Fixierung – hier gehen Sie keine Kompromisse ein.
VIELSEITIG
HHHHH
Dieses Produkt ist ein wahres Allround-Talent: Es soll die Haut optimal aufs Schminken vorbereiten, das fertige Make-up fixieren und den Teint tagsüber erfrischen. Der feine Sprühnebel lässt den Teint strahlen. Abzug gibt es aber für das Versprechen, dass die Haltbarkeit des Make-ups verlängert werden soll – davon merken mein Team und ich leider nicht allzu viel. Fazit: Dieses Produkt bereitet den Teint optimal aufs Make-up vor.
OPTIMIEREND
M.A.C «Prep + Prime Fix+ Brume Fixante» 100 ml, CHF 26.–
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Dieses Produkt möchten wir am Arbeitsplatz – am besten direkt neben dem Computer – nicht mehr missen. Der Sprühnebel ist bei diesem Spray intensiver als bei den anderen Testprodukten, dafür reicht ein Pumpstoss aus. Die Feuchtigkeit wird im Nu von der Haut aufgenommen – auch über Make-up. Fazit: Dieses Pflegeprodukt sorgt für einen besonders angenehmen Splish-Splash-Effekt an heissen Sommertagen.
FIXIEREND
Smashbox «Photo Finish Primer Water» 116 ml, CHF 44.–
HHHHH
Dieser Spray eignet sich ideal bei besagtem Puder-Finish auf der Haut. Der Sprühnebel ist bei diesem Produkt aber relativ dicht und benetzt das Gesicht geradezu. Die Textur zieht jedoch schnell ein und die Haut fühlt sich danach optimal befeuchtet an. Auch die Haltbarkeit des Make-ups wird etwas verlängert. Fazit: Dieser Make-up-Setting-Spray eignet sich perfekt als letzter Schritt beim Schminken – für ein schönes Finish.
BEFEUCHTEND
Clarins «Fix’ Make-up Brume Fixante» 30 ml, CHF 40.–
HHHHH
Der Make-up-Setting-Spray legt sich wie ein angenehmer Sprühnebel auf die Haut. Danach spürt man ein leichtes Kribbeln, das wahrscheinlich mit der im Produkt enthaltenen Temperaturkontroll-Technologie zu tun hat, die die Temperatur des Make-ups senkt, damit es nicht verläuft – Testerinnen mit empfindlicher Haut fanden diesen Effekt aber eher unangenehm. Fazit: Ein fixierendes Make-up-Setting-Spray für normale Hauttypen.
Wertung: HHHHHH ein Vorbild HHHHH reife Leistung HHHH hat Potenzial HHH könnte mehr HH nicht zu empfehlen H Finger weg
Clinique «Moisture Surge Face Spray» 125 ml, CHF 44.–
Urban Decay «All Nighter Makeup Setting Spray Long-Lasting» 118 ml, CHF 35.–
Wo zu kaufen Seite 120.
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Gemusterter Badeanzug. Kette aus farbigen Steinen und mit Haifischzahnanhänger. Beides Etro. Goldfarbene Armbänder mit geflochtenen Baumwollbändern, Aurélie Bidermann.
das meer ruft
Ein weisser Sandstrand, azurblaues Meer, eine einfache Strandbar und Wellenreiter im Hintergrund – davon träumen nicht nur die Hippie-Mädchen auf Ibiza. Sexy Badeanzüge mit wilden Drucken und überraschenden Einsichten, bunter Ethno-Schmuck und windzerzaustes Haar unterstreichen das moderne Ibiza-Gefühl. FOTOS: SVEN BÄNZIGER STYLING: ELISABETTA CAVATORTA MODEL: BEKAH JENKINS/ONE MANAGEMENT NEW YORK HAIR UND MAKE-UP: ASTORN HOXHA/CLOSE UP ASSISTENTEN: ELEONORA DA VIA UND LETIZIA MARIA ALLODI
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DIESE SEITE Silberfarbener Badeanzug, Jet Set. Hose, Hervé Leger. Schmaler geflochtener Ledergürtel. Fransenkette und Kordelkette mit farbigen Steinen. Beides Etro. Goldene Ohrringe mit Elefantenmotiv, Mirit Weinstock.
RECHTE SEITE Badeanzug, Erès. Ärmellose Wildlederjacke mit Ösen und Lederband, Michael Kors. Halskette mit Federanhängern, Mirit Weinstock. Kordelketten mit farbigen Steinen und Perlen, Etro. Elfenbeinfarbener Halsreif aus Harz und 18 Karat Gold, Aurélie Bidermann.
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Die Schweiz sucht die besten Fotografen
Bolero verleiht auch dieses Jahr im Rahmen der «Swiss Photo Award – ewz.selection» den Fotopreis im Bereich Fashion, Beauty und Lifestyle, der mit 5000 Franken dotiert ist. Auf den nächsten Seiten stellen wir drei nominierte Arbeiten vor. Die Preisträger werden an der Award Night, am Mittwoch,13. Mai, bekannt gegeben – sämtliche Werke ab Donnerstag, 14. Mai, im ewzUnterwerk Selnau ausgestellt. Mehr Informationen unter www.ewzselection.ch REDAKTION: JÜRG STURZENEGGER
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Das Fashion Editorial «The mercurial Mr. Gibbons» entstand für das «Hunter Fashion»-Magazin.
KARINE WELTER & OLIVER RUST ZÜRICH/PARIS Nominierte Arbeit: «Muta», 2014
Was ist der Hintergrund der nominierten Arbeiten? «Muta» entstand in Zusammenarbeit mit der Jungdesignerin Anja Demuth. Das Thema ihrer Abschlusskollektion beschäftigt sich mit der Organspende und ihre Designs sind inspiriert von der Form von Organen. Basierend auf diesem Hintergrund haben wir ein fotografisches Konzept ausgearbeitet. Wieso sind die Gesichter der Models auf den Bildern nicht zu sehen? Spender und Empfänger kennen sich beim Organspenden sehr selten, es ist ein anonymer, aber intimer Austausch – oftmals leider auch kriminell vollzogen. Das Weglassen der Gesichter symbolisiert einerseits die Anonymität und andererseits das Wegschauen der Gesellschaft, woher ein Organ kommt. Das FotografenDuo Karine & Oliver hat die Abschlusskollektion der angehenden Modedesignerin Anja Demuth inszeniert.
Wie stehen Sie zum Thema Organspende? Haben Sie einen Organspendeausweis? Wir finden das Spenden von Organen sehr wichtig. Im Moment besitzen wir aber ehrlicherweise noch keinen Organspendeausweis. Es löst in uns sehr gemischte Gefühle aus. Wann fotografierten Sie zum ersten Mal? Das liegt schon sehr weit zurück! Mehr als die Hälfte unseres Lebens. Was hat Sie geprägt? Licht und Schatten, Schwarz und Weiss, die Schönheit und die Dunkelheit – vermutlich lieben wir darum auch die Schwarz-Weiss-Fotografie!
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ART DE VIVRE
— Design zum Schlafen und Wachsein—
Als der Begriff «Designhotel» zum ersten Mal aufkam, zeichneten sich die Häuser meist durch eine gradlinige Ästhetik aus – die nicht selten mit klinischer Sterilität einherging. Heute versuchen immer mehr Designhotels vor allem mit Individualität zu punkten. Mit einer eigenen Handschrift, die zwar sehr wohl stylisch, aber dennoch persönlich ist. Und wohnlich. Das i-Tüpfchen dabei sind Stararchitekten wie Jean-Michel Gathy, die für das Interior verantwortlich zeichnen. Sie machen die neue Generation von Designhotels zu Pilgerorten für Design-Aficionados. Auch Bolero hat sich auf die Reise begeben und einige der schönsten neuen Häuser in Europa besucht. Von Andermatt bis Amsterdam. Folgen Sie uns und lassen Sie sich inspirieren – dieser Sommer wird ein Hingucker. Garantiert! | juni 15 | bolero |
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Art Director Jürg Sturzenegger besuchte das Conservatorium Hotel im angesagten Shopping- und Museumsviertel von Amsterdam. Mein Tipp: Van Gogh Museum Das Jahr 2015 steht ganz im Zeichen Vincent van Goghs. In diesem Jahr jährt sich der Todestag des weltbekannten Künstlers zum 125. Mal. Aus diesem Anlass wurde die weltweit umfassendste Van-Gogh-Sammlung neu arrangiert und ein neuer Eingangsbereich geschaffen. Zu den Höhepunkten zählen «Der Schnitter», «Die Mandelblüte» und die vielen Selbstporträts. Um die unendlich langen Warteschlangen zu umgehen, sollten Sie Tickets inklusive informativem Audio-Guide online vorbestellen – am besten für das 9-Uhr-Zeitfenster. Das Museum liegt übrigens nur wenige Schritte vom Conservatorium Hotel entfernt. www.vangoghmuseum.nl
Eben in Amsterdam angekommen, und schon fühle ich mich ein bisschen wie in der Schweiz. Wenn am Nebentisch in einem der unzähligen Cafés oder Restaurants gesprochen wird, scheint man fast alles verstehen zu können. Zudem sind die Niederlande auch für Käse und Süssigkeiten in unzähligen Variationen bekannt. Und für Blumen. Die Niederländer sind ganz verrückt nach ihnen. Nicht wunderlich also, dass durch das Conservatorium Hotel Amsterdam auch ein frischer Blumenduft weht. In den Monaten April und Mai schmücken dieses Jahr mehr als tausend Tulpen in kreativ-kunstvollen Arrangements die öffentlichen Hotelräumlichkeiten. Im 19. Jahrhundert entwarf der renommierte holländische Architekt Daniel Knuttel, dessen Bauten für ihre Einfachheit und Funktionalität bekannt waren, das Haus als Rijkspostspaarbank. Bis 2008 war das rote Backsteingebäude dann für fast vierzig Jahre das Zuhause des Sweelinck Musikkonservatoriums. In vierjähriger Arbeit wurde es anschliessend nach den Plänen von Architekt und Interior Desginer Pierro Lissoni renoviert. Die schmucken Fliesen an den Wänden mit einem Sparschwein drauf sind zum Glück genauso erhalten geblieben wie die grosszügigen
Säulengänge und die bunt verzierten Glasfenster. Das Interieur und die Hotelzimmer sind in warmen Grautönen gehalten – hier und da von einem einzelnen leuchtenden Farbklecks durchbrochen. Zum Beispiel einem Sonnenblumengelb, welches an das weltberühmte Gemälde von Vincent van Gogh erinnert. Neu dazu gebaut wurde ein unterirdischer Spabereich, das Akasha Holistic Wellbeing Center, und ein separater Trakt mit Konferenzräumen und einer Penthouse-Suite. Der ehemalige Vorplatz wurde überdacht, jetzt lädt hier die Hotel-Lobby und die «Brasserie» zum Verweilen ein. Versuchen Sie, einen Tisch im vom Küchenchef Schilo van Coevorden geführten Taiko zu ergattern und probieren Sie das Wagyu-Rind mit Randen-Variationen und Haselnuss-Sauce. Die Verschmelzung asiatischer Küche mit lokalen und saisonalen Produkten ist eine Wucht. Anschliessend kann man den Abend mit der Amsterdamer Jeunesse dorée in der hoteleigenen Tunes Bar bei einem Gin Tonic ausklingen lassen – natürlich mit Blick auf die Tulpen. Conservatorium Hotel, Paulus Potterstraat 50, Amsterdam, Niederlande, DZ ab CHF 516.–. Das Conservatorium Hotel gehört zu den The Leading Hotels of the World; www.LHW.com/conservatorium
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OBJEKT DER BEGIERDE
Mitmachen & gewinnen Wir schenken Ihnen inspirierende Tage am «Art Weekend» des Kunsthotels Castell in Zuoz vom 26. bis 28. Juni. Ein kunstvolles Wochenende wartet! Das schlossähnliche Hotel Castell, eingebettet in die prachtvolle Natur des Engadins, zeigt nicht nur Kunst, sondern bietet mit dem «Art Weekend» auch eine spannende Dialogplattform für Künstler und Kunstinteressierte. Am diesjährigen «Art Weekend» begrüsst Initiator und Kurator Ruedi Bechtler zum Thema «Liquid Stories» unter anderem die KünstlerInnen Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger sowie Elodie Pong. Gewinnen Sie den Besuch am «Art Weekend» für sich und Ihre Begleitung inklusive Übernachtung im Hotel Castell in Zuoz. Sie übernachten im Doppelzimmer mit Vollpension und erhalten einen Begrüssungsaperitif. Machen Sie sich auf spannende Diskussionen gefasst und geniessen Sie nach den Programmpunkten traumhafte Entspannung im Hamam. Wir drücken die Daumen, dass dieses Kunstwochenende Ihres wird! Weitere Informationen unter www.hotelcastell.ch
UND SO KÖNNEN SIE GEWINNEN Unsere Frage: Von welcher Künstlerin wurde die rote Bar im Hotel Castell entworfen?
Wenn Sie die Antwort kennen, schicken Sie uns eine E-Mail mit der Lösung, Ihrem Namen, Alter, Beruf, Ihrer Adresse und Telefonnummer an: objektderbegierde@boleromagazin.ch Teilnahmeschluss: 10. Juni 2015. Die Gewinnerin, der Gewinner wird von Bolero persönlich kontaktiert. Der Name der Gewinnerin, des Gewinners wird in Bolero veröffentlicht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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