bolero januar/februar 2013

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DIESE SEITE: Bodenlanges Plisséekleid in Lamé mit dunkellila und grauem Print, Emilio Pucci. RECHTE SEITE: Bodenlanger weiter Seidenrock mit schwarz-weissem Federprint, darüber Wollcape im gleichen Print mit Reverskragen und doppelreihig geknöpft, beides Roberto Cavalli.

wintertraum

SIE SIND PURE POESIE. DIE NEUEN ABENDKLEIDER ZEIGEN IHRE MÄRCHENHAFTE SEITE MIT FANTASIEREICHEN MUSTERN, ROMANTISCHEN SCHNITTEN UND LUXURIÖSEN STOFFEN. FOTOGRAF: GIANLUCA FONTANA REALISATION: MARTINA RIEBECK MODEL: MAXIME/MONSTER HAIR: NICHOLAS JAMES/GREENAPPLE MAKE-UP: ADALBERTO P.

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STIL

ES GRÜNT SO GRÜN

Navyboot besinnt sich auf seine Wurzeln und kehrt für die nächste Frühling-/ Sommer-Kollektion zu seinen Ursprüngen zurück. Will heissen: gute Schuhe zu guten Preisen. Ein Hingucker ist der mintfarbene «Original»-Brogue aus Kalbsnubukleder mit extraleichter Sohle. Erhältlich ab Mitte April. Wo zu kaufen Seite 135. FOTO: ARMIN ZOGBAUM STYLING: ULRIKE MIEBACH/ WWW.NINAKLEIN.COM RETUSCHE: OLIVIER YOSHITOMI

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STIL neuigkeiten

Die neue «Snow Chic»Kollektion von Tommy Hilfiger hat neben ihrem Retro-Touch jede Menge Lieblingsteile: für die Piste, den Après-Ski, die Party-Nacht und fürs gemütliche Zuhause.

Modewinter

Tommys Schneehasen «Der Ski-Urlaub ist bei uns zu Hause immer ein familiäres Happening», sagt Designer Tommy Hilfiger. «Ich erinnere mich, wie ich als Kind mit meinen Brüdern und Schwestern in der Umgebung von New York Ski gefahren bin – auf unseren alten Skiern und in Wintersweatern. Es ist eine tolle Jahreszeit, um mit der gesamten Familie zusammenzukommen.» Damit das Familientreffen auch den nötigen Chic besitzt, lanciert der Amerikaner rechtzeitig zum ersten Schnee die «Snow Chic»Kollektion. Sie umfasst Outerwear, klassische Winter- und Abendmode sowie zeitlose Mode- und Geschenkartikel – für die ganze Familie versteht sich. Und als Bonus gibt es «Tommy’s Guide to Snow Chic», in dem der Designer seine LieblingsSkigebiete vorstellt, inklusive Insidertipps. Wenn das nicht Stil hat. | SAL Die Kollektion ist in ausgewählten Tommy-Hilfiger-Stores und unter www.tommy.com/snowchic erhältlich.

Arm-Candy Jubiläum

ABENDTRÄUME Zum 100. Geburtstag präsentiert Vionnet eine kleine Kollektion an Demi-Couture-Kleidern. 20 handgefertigte Abendkleider vereinen die Markenzeichen des Hauses, darunter der berühmte Schrägschnitt und die Drapierungen. Auf Bestellung in der Mailänder Boutique erhältlich. Geliefert wird innerhalb von acht Wochen. | SAL www.vionnet.com

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— Marnis Glanzstück — Spieglein, Spieglein an der Wand. Wer ist die Schönste im ganzen Land? So oder ähnlich klingt es im Geiste, wenn man die neue «Mirror» Tote Bag von Marni betrachtet. Der mit Goldfolie laminierte Kalbsledershopper mit den kontrastfarbenen Riemen macht aus jeder Trägerin ein modernes Schneewittchen. | SAL

Sie sind nicht nur beliebte Fotomotive bei den Mode-Bloggern. Stylisten und Stylistinnen wie Katie Grand oder Marie-Amélie Sauvé bestimmen massgeblich das Bild, das wir uns von Marken und Moden machen. Katie Baron versammelt in ihrem Buch die spannendsten dieser Zunft. | SAL

Preis auf Anfrage. www.marni.com

«Stylisten. Die Meister der Inszenierung». Collection Rolf Heyne, 2012, CHF 53.90

Stilbildend

GESCHICHTENERZÄHLER


BEAUTY

Frühling/ Sommer 2013 wird schön! AUS DER VERVE, MIT DER DIE HAARE AN DEN MODENSCHAUEN IN LÄSSIG-COOLE LOOKS VERWANDELT WURDEN UND DER ENERGIE, WELCHE DIE KOSMETIK IN DIE KREATION NEUER PRODUKTE STECKT, ZIEHEN WIR DIE FOLGERUNG: DIE HAARE SIND DAS NEUE MAKE-UP! REDAKTION: CHARLES AELLEN & MARIANNE ESCHBACH FOTOS: ALESSANDRO LUCIONI

STELLA McCARTNEY

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DRIES VAN NOTEN

CHANEL

Trend 1: Kurz BALENCIAGA

Jede Saison eine spannende Frage: Welches Model trägt neu den Short Cut? Das Haus Chanel hat den Trend in der letzten Kampagne kräftig unterstützt. Mit kurzen Haaren setzen Models ein Statement. Nicht die Hairstylisten.

PRADA

LANVIN

MIU MIU

Trend 2: Exzentrisch

LOUIS VUITTON

ROCHAS

FENDI

Trend 3: Accessoires DOLCE & GABBANA

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Sie stehen für Haar-Spielereien zur Verfügung und unterstreichen einen Look zusätzlich. Neu sind die individuell verzierten Haarreife mit Feststeckkamm, die bei Balenciaga am Hinterkopf getragen wurden.

BALENCIAGA

Foto: Gorunway.com

HAIDER ACKERMANN

Spannende Variationen, um aufzufallen, ohne an Chic einzubüssen. Besonders cool ist der Look bei Miu Miu: Aus einem künstlichen Fransenhaarteil und etwas Flechtkunst entsteht ein exzentrischer Ponyfransenlook.


KULTUR

Die Narren sind los! Künstlerische Fasnacht in Basel. TEXT: LEONI JESSICA HOF

Drei Tage im Jahr herrscht in Basel Ausnahmezustand. Vom Montag nach Aschermittwoch bis zum «Endstraich» tummeln sich hier Tambouren, Guggenmusiker und Wagencliquen, trommelnd und pfeifend bahnen sie sich ihren Weg, Konfetti wirbelt durch die Luft. Auch viele lokale Künstler ziehen mit, Lokalmatador Jean Tinguely (1925–1991) war ebenfalls begeisterter Fasnächtler. Für Tinguely hatte die Fasnacht seit seiner Wiederbegegnung mit den Freunden der «Kuttlebutzer-Clique» 1972 einen festen Platz im Jahresablauf. Die «Kuttlebutzer» waren seit den fünfziger Jahren bekannt für ihre avantgardistische Gestaltung durch Künstler und Grafiker. Tinguely entwarf Kostüme und Larven, bemalte sie, hatte Ideen für ganze Züge. Wenigstens für drei Tage konnte er seine Liebe zur Revolution leben. Die Fasnacht entsprach wohl seinem anarchistischen Wesen und, mit ihrer latenten Traurigkeit, auch seinem Hang zum Morbiden. Das Museum Tinguely zeigt nun Entwürfe, Requisiten, Larven und Kostüme.

OBEN: Jean Tinguely, «L'Avant-Garde», 1988. UNTEN: Jean Willi, «Op-Art-ertieverkalkig, Pfluderi Clique», 1967. ProLitteris, Zürich.

«Kuttlebutzer», Museum Tinguely Basel, 23. Januar bis 14. April 2013

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KULTUR bücher Literarische Bescherung Jetzt haben wir endlich Zeit, um zu lesen. Mit diesen Büchern sollte man es sich gemütlich machen. TEXT: LEONI JESSICA HOF

DIE UNERMÜDLICHE STIMME SÜDAFRIKAS Nadine Gordimers neues Buch widmet sich ihrem alten Thema: Südafrika. 1974 mit dem «Booker Prize», 1991 mit dem «Nobelpreis für Literatur» ausgezeichnet, ist die 89-Jährige eine der wichtigsten Stimmen Südafrikas. Bekannt wurde sie zunächst im Ausland.

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Dafür, dass sie immer wieder die politische Realität ihrer Heimat aufgreift, zum Thema macht, was sie selbst seit früher Kindheit umtreibt: Rassismus, die Gleichberechtigung der schwarzen Bevölkerung. Gordimer engagierte sich auch über ihre Bücher hinaus politisch. Sie wurde zur Persona non grata in Südafrika, während der Apartheid-Regierung wurden drei ihrer Romane verboten. Vehement setzt sie sich auch heute für Gleichberechtigung und Meinungsfreiheit ein. Als politische Autorin hat sie sich aber nie gesehen: «Ich bin Schriftstellerin, keine Journalistin.» In ihrem Spätwerk blickt sie nun auf die südafrikanische Gesellschaft der Gegenwart, zwanzig Jahre nach Ende der Apartheid. Jabulile und Steve, sie schwarz, er weiss, lernten sich im Untergrund kennen, im Kampf gegen das Regime, sie heirateten heimlich. Einst lebten sie illegal miteinander, nun ziehen sie in ein kleines Haus mit Garten. In der VorstadtSiedlung versammeln sich die

Genossen von einst. Steve nimmt einen Job an der Uni an, Jabulile studiert Jura. Die beiden haben eine Tochter – ein Kind der Revolution. Gordimer zeichnet das Bild des neuen Südafrika und seine ungelösten Probleme am Beispiel des Liebespaares. Trotz aller Hoffnung ist dies auch ein desillusionierendes: Steve plant die Auswanderung nach Australien, die Kinder der Revolution werden nicht in jenem Land aufwachsen, für dessen Fortschritt ihre Eltern so vehement kämpften... 14 Romane und viele Kurzgeschichten schrieb Gordimer bis jetzt auf ihrer Schreibmaschine, für die ihr nun langsam die nicht mehr erhältlichen Farbbänder ausgehen. Die 89-Jährige schreibt darum immer öfter per Hand. Ihr Werk ist in 26 Sprachen übersetzt worden, mit ihrem neuen Roman beweist sie einmal mehr, dass sie immer noch etwas zu sagen hat und warum sie die Lieblingsschriftstellerin Nelson Mandelas sein soll. Nadine Gordimer: «Keine Zeit wie diese», Berlin Verlag, CHF 32.90

FILMREIF

TOD IN DER TOSKANA

Philippe Djian schrieb mit «Betty Blue» einen Kultroman, in seinem aktuellen Buch befinden wir uns auf dem «Höllentrip eines unverbesserlichen Schürzenjägers». Marc ist Literaturdozent, der mit Leidenschaft seine jungen Studentinnen abschleppt. Bis eine von ihnen nach einer Liebesnacht tot in seinem Bett liegt. Er lässt die Leiche verschwinden. Als allerdings Barbaras Stiefmutter auftaucht und Marc sich auf eine Liaison mit ihr einlässt, wird die Luft für ihn immer dünner...

Ein Dorf in der Toskana, hier verirren sich keine Touristen hin. Die Bevölkerung besteht aus ein paar Alten, dem verschrobenen Lehrer, dem Pfarrer mit Talent zum Automechaniker und dem Tischler, der eigentlich Künstler ist, wäre da nicht noch die um Jahre jüngere, schöne Frau des Professors. Der findet in seinem Schuppen die erhängte Leiche eines alten Freundes. Ein Kommissar kommt ins Dorf – und mit ihm so manch verborgen gehaltene Geschichte ans Tageslicht...

Philippe Djian: «Die Rastlosen», Diogenes, CHF 28.90

Christoph Leuchter, «Letzter Akt», Steidl, CHF 25.90

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ANGESAGT

Why don’t you? Diana Vreeland liebte es zu inszenieren und inspirieren. TEXT: LEONI JESSICA HOF

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FOTO: HORST P. HORST

Die Geschichte von Diana Vreeland hätte ganz anders verlaufen können. Hätte sie sich zu Herzen genommen, was ihre Mutter sagte – dass sie «ausserordentlich hässlich» sei und darum «unmöglich im Umgang» – wäre sie vielleicht ins Kloster gegangen, um sich vor der Welt zu verbergen. Sie wäre Mitte der Dreissiger auf jeden Fall nicht im New Yorker St. Regis Hotel aufgetaucht, im weissen Spitzenkleid von Chanel, mit reichlich Rouge auf den Wangen und roten Rosen im Haar. Und Carmel Snow wäre nicht auf sie aufmerksam geworden. So aber bot ihr die damalige Chefredaktorin von «Harper’s Bazaar» einen Tag nach der Party den Job als Moderedaktorin an. Was Vreeland mit einem: «Aber Mrs. Snow, ich habe meiner Lebtage noch keinen Fuss in ein Büro gesetzt. Ich bin erst mittags angekleidet», quittiert haben soll. Was darauf folgte, zeigt nun die Dokumentation «Diana Vreeland – The Eye Has To Travel», bei uns zwar (noch) nicht angelaufen, aber auf DVD erhältlich. Regie führte Lisa Immordino Vreeland, die mit dem VreelandEnkel Alexander verheiratet ist. Gemocht hätte sie die Grossmutter ihres Mannes, die sie ehrfurchtsvoll «Mrs. Vreeland» nennt, bestimmt, sagt die Regisseurin in einem Interview. Umgekehrt sei sie sich da nicht sicher: «Diana hasste langweilige Menschen.» Die 1903 geborene Vreeland spielte die Hauptrolle in ihrem eigenen Stück. Allein ihr beim Reden zuzuhören – irgendwo zwischen Strasse und besserer Gesellschaft angesiedelt –, war ein Erlebnis. Sie liebte das Exotische und das Extreme. Das Unperfekte war für sie der Inbegriff der Schönheit, war sie doch selbst nicht perfekt mit ihrer grossen Nase und den herabhängenden Augenwinkeln. Schon als Kind habe sie in


Fotos: Bert Morgan/Getty Images (1), Jack Robinson Archive (1)

Diana Vreeland mit Ehemann Reed.

ihr Tagebuch geschrieben, dass sie hervorstechen müsse, wolle sie etwas erreichen. Inspiration fand sie im Pariser Wohnzimmer ihrer Eltern. Hier gingen all die exzentrischen Damen und Herren der Pariser Belle Époque ein und aus. Von ihrem Biografen George Plimpton auf ihr Stilgefühl angesprochen, sagte sie: «Ich richtete es ein, in Paris geboren zu werden. Der Rest ergab sich von selbst.» Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs zog die Familie nach Amerika. Diana wurde auf die besten Schulen geschickt; sie sollte Englisch lernen, fing aber stattdessen zu stottern an. Eine Schulbildung im klassischen Sinn hatte sie nicht, die Eltern schickten ihre Töchter dafür raus in die Welt, etwa zur Krönung von George V. Leidenschaftlich liebte Diana das Ballett, die Mode – und Reed Vreeland. Mit 19 eroberte sie das Herz eines der begehrtesten Junggesellen New Yorks. Die beiden bekamen zwei Söhne, immer wieder gab es aber Gerüchte um Reeds Affären. Diana und Reed lebten zunächst in London, wo Vreeland ein Lingerie-Geschäft führte. Der späteren Herzogin von Windsor, Wallis Simpson, verkaufte sie Nachthemden für das erste Liebeswochenende mit Prinz Edward. Die Vreelands reisten gerne: Im Bugatti Coupé sausten sie in die Ferne, flanierten durch Paris, Budapest, Wien und Rom. Vreeland kultivierte ihre Liebe zur Couture und freundete sich mit deren Kreateuren an. Mitte der dreissiger Jahre ging das Ehepaar nach New York. Und hier, an jener anfangs erwähnten Party, stellten sich die Weichen für ihre Karriere. Bei «Harper’s Bazaar» avancierte sie zur unüberhörbaren Stimme der Modewelt. Sie entdeckte Lauren Bacall, Loulou de la Falaise und Veruschka. Sie kreierte den Look Jackie Kennedys zum

Amtsantritt ihres Mannes; die war überzeugt: «Zu sagen, Diana Vreeland habe sich mit Mode beschäftigt, macht klein, was sie wirklich tat. Sie kommentierte die Zeit in einer weisen und geistreichen Art.» Das tat sie als Redaktorin und Kolumnistin: «Warum kombinieren Sie nicht einfach lila Samthandschuhe zu allem, was Sie tragen?» oder «Warum lassen Sie nicht eine Weltkarte an alle vier Wände des Kinderzimmers malen und bewahren Ihr Kind vor einem provinziellen Blick?» fragte sie in ihrer Kolumne «Why don’t you?». Sie ging in Warhols Factory genau so ein und aus wie im Studio 54, feierte mit Warren Beatty, Cher, Anjelica Huston. Zur Chefredaktorin hatte man sie bis dahin nicht gemacht, dagegen soll sich Carmel Snow ausgesprochen haben: «Sie ist eine fantastische Moderedaktorin – die hoffentlich nie im Leben Chefredaktorin eines Magazins wird!» 25 Jahre lang schrieb sie bei «Harper’s Bazaar» über Mode, dann ging sie zur «Vogue». 1962 trat sie ihre Stelle dort an, ein Jahr später wurde sie Chefredaktorin. Mit einer Limousine wurde sie vorgefahren, gegen Mittag traf sie mit klackernden Absätzen und lauter Stimme im Büro ein. So mancher Assistentin schlug das Herz bis zum Hals. Wie Ludwig XVI. über Frankreich habe Vreeland in den Sechzigern über die amerikanische Modewelt und die «Vogue» geherrscht. Sie machte das Magazin zu einer Wundertüte, prall gefüllt mit Mode, Kunst, Gesellschaftsthemen, Musik und Film. Die Models wurden zu Persönlichkeiten, sie zeigte bis dato unbekannte Persönlichkeiten wie Barbra Streisand und förderte junge Designer wie Diane von Furstenberg und Oscar de la Renta. Bei ihr begannen Irving Penn oder Richard Avedon ihre Karriere, in ihrem roten Salon, «wie ein

exotischer Garten, nur in der Hölle», traf sich eine illustre Gesellschaft. Vreeland schuf ihre eigene Welt, in der es um Originalität ging. Das Leben war für sie ein Abenteuer, für das sie die Arme weit öffnete. Aber es gab auch Tiefschläge, wie der Tod Reeds, der mit 67 an Krebs starb. Vreeland soll an diesem Tag in ihren Kalender ein Herz mit einem Pfeil gemalt haben. Anfang der Siebziger war dann auch bei der «Vogue» Schluss, die üppigen Fotostrecken hielt man für unzeitgemäss, das Reisebudget für untragbar. «Ich war gerade einmal 70 – hätte ich mich vielleicht pensionieren lassen sollen?» So startete Vreeland ihre zweite Karriere am Metropolitan Museum. Sie belebte das Costume Institute, kuratierte Ausstellungen wie «Yves Saint Laurent: 25 Years of Design». Zum ersten Mal in der Museumsgeschichte gab es eine Show für einen lebenden Designer – dafür wurde sie kritisiert, die Besucher aber strömten ins Museum. Mit 82 verfasste sie ihre Memoiren, ihre Gesundheit zwang sie dazu, sich mehr und mehr zurückzuziehen. Wenn Vreeland Gäste zum Dinner hatte, unterhielt sie sich mit ihnen übers Haustelefon. Zuletzt halluzinierte sie, ihre letzten Worte sollen gewesen sein: «Hören Sie ja nicht auf mit der Musik, oder ich sage es meinem Vater.» Der Tod gab ihr eine letzte Vorstellung. Und doch hinterliess sie etwas, das bleibt. Regisseurin Lisa Immordino Vreeland sagt: «Sie lebte für neue Ideen und war fähig, uns das zu vermitteln. Sie nutzte ihre Leidenschaft für die Welt, damit wir uns entfalten und unseren Geist bereichern.» < Die DVD «Diana Vreeland – The Eye Has To Travel» kann bestellt werden unter www.amazon.co.uk. Diana Vreelands Autobiografie «Allure» ist bei Schirmer/Mosel erschienen.

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ART DE VIVRE Sleepy islands Die Out Islands sind der Gegenentwurf zu den quirligen Bahamas-Inseln, welche die Reiseprospekte anpreisen. TEXT UND FOTOS: TINA BREMER

So haben wir uns das nicht vorgestellt: Wie Ölsardinen sehen wir aus, von den Zehen bis zur Nasenspitze. Glänzend, speckig, triefend. Der Schweiss rinnt aus allen Poren, die Füsse glitschen in den Flipflops. Sobald wir den ersten Fuss aus der Dusche gesetzt haben, haben wir uns mit Babyöl eingebuttert. Reichlich. Nicht, weil wir die Sonne anlocken wollen. Die scheint ohnehin den ganzen Tag vom Himmel, der blau wie ein Tintenfass ist. Sondern weil es die einzige Waffe gegen unsere Angreifer ist, diese fiesen Blutsauger, die so winzig sind, dass wir sie nicht einmal erkennen können. Mücken? Kinderkram. Das hier ist ernst und Johnson & Johnson unser einziger Verbündeter. «Nur Babyöl hilft gegen die Sand-

flies», hat Jill uns verraten. Die Deutsche leitet gemeinsam mit ihrer Familie das Stella Maris Resort auf Long Island. Die Koralleninsel gehört zu den Out Islands, jenen Inseln der Bahamas, die teilweise so klein sind, dass sie kaum auf dem Satellitensystem auszumachen sind. Grüne Farbtupfer auf türkisfarbenem Grund. Der Gegenentwurf zu den Touristenlieblingen New Providence und Grand Bahama, auf denen die Kreuzfahrtriesen übergewichtige Amerikaner ausspucken, die Nächte laut und lang sind und in den Casinos die Jetons über die Roulettetische fliegen. 700 Inseln machen die Bahamas aus, von den Out Islands sind gerade einmal 14 bewohnt. >

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Eine Hotelsause vom Feinsten — Zur Eröffnungsfeier des 25hours Hotel Zürich West kamen rund 3000 Gäste. Farbenfroh, vergnügt und nonkonform – genauso wie das vom Stardesigner Alfredo Häberli designte 25hours Hotel Zürich West war auch die Eröffnungsfeier des Designhotels. Rund 3000 Gäste tanzten bis spät in die Nacht zu den Klängen der Berliner Kult-Crew von Kater Holzig, erlebten in den Zimmern Walking Performances und stärkten sich mit Drinks, Hotdogs und Paella. | TBR

1. Nicht nur in den Zimmern fanden Performances statt 2. Alfredo Häberli hat für das von ihm designte Hotel rund 60 neue Produkte entworfen 3. DJ von den Sorry Entertainers 4. Hoteldirektorin Anita Vogler 5. Sorry Entertainers aus Berlin, präsentiert von Kater Holzig 6. Lucas Meier von der Credit Suisse 7. Balz Halter, Präsident Halter Unternehmungen 8. Christoph Hoffmann, CEO 25hours Hotel Company

Fotos: Jozo Palkovits

FEST FÜR DIE KUNST UND DIE ARCHITEKTUR

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Zum zwölften Mal wurde der «Prix Meret Oppenheim» verliehen. Im Zürcher g27 wurden damit die Chefredaktorin und Kuratorin Bice Curiger, der Künstler Niele Toroni und – erstmals in diesem Jahr – auch ein Landschaftsarchitekt, nämlich Günther Vogt, geehrt. Gäste aus Kunst und Kultur feierten die drei Preisträger, deren Arbeiten «von besonderer Aktualität für die Kunst und Architektur der Gegenwart» sind. | LJH

1. Niele Toroni 2. Nadia Schneider Willen 3. Adrian Notz und Ingeborg Lüscher 4. Bice Curiger und Juri Steiner 5. Katja Schäfer und Anika Schenke 6. Walter Pfeiffer 7. Cindy Heller 8. Alexis Schwarzenbach und Gabriela Christen 9. Günther Vogt 10. Karolina Dankow 11. Andrew Holland

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EVENT

Glamour und Hoffnung in New York City. Cameron Diaz und Leonardo DiCaprio, Ambassadoren der Luxusuhrenmarke Tag Heuer, unterstützen mit einem Charity-Event UN Women wie auch NY Cares. Anlässlich der Lancierung der limitierten Tag-Heuer-Uhr «Link Lady» luden CEO und Präsident Jean-Christophe Babin sowie Hollywoodstar Cameron Diaz ins Planetarium des «Museum of Natural History» in New York ein. Es war eine Cocktail-Party unter den Sternen. Für jeden der 500 anwesenden Gäste stiftete Tag Heuer 100 Dollar an die Organisation NY Cares zur Unterstützung des «Hurricane Sandy Relief Fund» sowie je 100 Dollar zugunsten der Organisation UN Women, für die sich Cameron Diaz engagiert. Während der Pressekonferenz machte sie auf das Elend vieler Frauen in der Welt aufmerksam. Diaz sagte, sie betrachte es als ihre Aufgabe, Frauen zu helfen, die für ihre Rechte kämpfen.

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Für ihre Rolle als Markenbotschafterin überreichte ihr Jean-Christophe Babin ein spezielles Geschenk: Eine «Link Lady Trilogy» in Gold, mit Ring und Bracelet. Frauenschwarm Leonardo DiCaprio, seit längerem Tag-Heuer-Ambassador, sorgte für einen Überraschungsauftritt. Er gratulierte der «Link Lady» des Abends, die im schwarzen Cocktail-Kleid von Lanvin eine sehr gute Figur machte. Er hiess Cameron willkommen in der «Familie» von Tag Heuer. Mit Drinks stiessen die Gäste auf den CharityAnlass an, während die renommierte New Yorker Paul Taylor Dance Company die Bühne bespielte. Ein gelungener Abend, über dessen Erlös sich hoffentlich bald viele Menschen in Not freuen können. | TS


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