fingerprint-10-12

Page 1

das magazin für BoD-Autoren

Ausgabe herbst 2012

auf der

der vergangenheit unsere erfolgsgeschichte

Mein Buch ist fertig. Und was kommt jetzt?

vitos senf

Das Urheberrecht – eine Errungenschaft für alle

BoD aktuell

gewusst wie

Seite 10

Seite 22

Seite 30

E-Books: Was stimmt, was nicht?


2 / inhalt

inhalt

herbst 2012

iMPRESSUM fingerprint erscheint halbjährlich und ist das Magazin für Autoren und Interessenten von BoD.

S e it e 2 2 : da s Urheberrecht

Books on Demand GmbH I n de Ta r pen 42, 2 2 8 4 8 N o r d e r s t e dt

Fon +49 (0)40 53 43 35 0 Fax +49 (0)40 53 43 35 84 info@bod.de • www.bod.de Kon ta k t Sch w ei z

Fon +41 (0)43 499 07 20 Fax +41 (0)43 499 07 22 info@bod.ch • www.bod.ch Ch e f r e d a k t e u r i n

Miriam Lechner Fon +49 (0)40 53 43 35 65 Miriam.Lechner@bod.de R e d a k ti o n

Vito von Eichborn, Sylvia Gräber, Alexander Glück, Erika Lisson, Max Hänecke, Laura Niebuhr, Daniela Engelking, Friederike Nielsen a r t di r e c ti o n

david röhr www.davidroehr.com Grafik

Julius Kahlbrandt Herstellung

Lehmann Offsetdruck GmbH Gutenbergring 39, 22848 Norderstedt Fotografie

2 3 4 10 12 18 20 21 22 30 34 Inhalt, Impressum

Vergangenheit

Edition BoD

Editorial, Über BoD

Unsere Erfolgsgeschichte: Auf der Spur der

Vitos Senf: Mein Buch ist fertig. Und was kommt jetzt?

BoD News

Kuriositäten

Buchtipps

BoD Aktuell: Das urheberrecht – eine errungenschaft für alle

Gewusst wie: E-Books: was stimmt, was nicht

Pressespiegel

Roberto Hegeler, Julius Kahlbrandt, Ailine Liefeld B I L D B EAR B E I T UN G

ABSOLUT AGENTURSERVICE GMBH WWW.ABSOLUT-SERVICE.EU


3 / editorial

Liebe Leserin lieber Leser

Engagement bedeutet, sich mit voller Kraft für eine Sache einzusetzen, die einem sehr wichtig ist. Ein Buch zu schreiben und zu veröffentlichen – ja, das ist etwas, das viel persönlichen Einsatz erfordert. Soll dies dann noch eine Sammlung von Geschichten unterschiedlicher Menschen werden, braucht es gute Organisatoren, die die Zügel in die Hand nehmen und aus einer Idee ein Buch entstehen lassen. Genau darum ging es dem Seniorenbeirat von Ganderkesee, einer kleinen Gemeinde in Niedersachsen: Zeitzeugenberichte älterer Mitbürger galt es zu finden und sie gemeinsam aufzuschreiben, damit bestimmte Ereignisse der Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten. Familien, Freundeskreise und Klönrunden haben sich daraufhin zusammengefunden und FastVergessenes oder Lang-Nicht-Erzähltes ans Tageslicht befördert. Ein Buch von Autoren für Autoren, entstanden aus einer Initiative, die mittlerweile bundesweit für Furore sorgt – von dieser, auf ihre Art und Weise einzigartigen Erfolgsgeschichte lesen Sie ab Seite 4. Mit jeder neuen Ausgabe der fingerprint möchten wir Ihnen natürlich auch unser Engagement zeigen: Indem wir zum Beispiel über aktuelle Diskussionen berichten, die für Sie als Autoren von Interesse sind – wie die Debatte über das Urheberrecht ab Seite 22. Manchmal geht es bei Engagement aber auch darum, ein wenig „Aufklärungsarbeit“ zu leisten, mit Vorurteilen aufzuräumen oder Stellung zu beziehen. Aus diesem Grund nehmen wir in dem Artikel „E-Books – Was stimmt, was nicht?“ ab Seite 30 zehn oft gehörte Behauptungen rund um das Veröffentlichen, Kaufen und Nutzen der digitalen Bücher genauer unter die Lupe. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen. I h r e R e d a k t i o n ngerprint

über BoD

Das BoD-Geschäftsmodell basiert auf der Überzeugung, dass der Zeitgeist die Selbstverwirklichung immer weiter prägen wird und damit das Geschäftsmodell der traditionellen Verlage herausfordert. Das wirkungsvolle Prinzip dabei lautet: Jeder kann sein Buch risikolos veröffentlichen. Durch die Zusammenführung von Digitaldrucktechnik und Vertriebslogistik hat BoD einen Meilenstein in der Buchveröffentlichung gesetzt, denn die Bücher werden nicht vorgedruckt, sondern dem Buchhandel

virtuell zur Verfügung gestellt und erst bei Bestellung innerhalb von 12 Stunden ab Auflage 1 gedruckt und ausgeliefert. Die Stärke von BoD besteht darin, die Titel über feste Partnerschaften mit dem Großhandel schnell und reibungslos für jede Buchhandlung zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich sind die Titel in über 1.000 Online-Shops zu finden. Auf Wunsch der Autoren konvertiert BoD die Bücher außerdem kostenlos in das Format für gängige E-Book-Reader und bietet sie nicht nur deutschlandweit an, sondern auch in

­ llen europäischen Apple iBookstores und a über die Amazon-Shops, die im jeweiligem Land verfügbar sind. Seit über 10 Jahren bietet BoD diese bedarfsgerechte Publikationsdienstleistung für Autoren und Verlage an und gehört mit 420.000 Bestandstiteln und 10.000 Neuveröffentlichungen jährlich zu den respektablen Mitspielern der Publikationsbranche. Neben Deutschland agiert BoD auch in Österreich, der Schweiz, Frankreich, Dänemark, Finnland und Schweden.


4 / unsere erfolgsgeschichte

Auf der Spur der vergangenheit

unsere erfolgsgeschichte


Gemeinsam jung geblieben: Ihre Erinnerungen an früher hielten Ganderkesees Senioren in einem Buch fest.

E

Text

Erika Lisson Fotos

Roberto Hegeler

Eine „brillante Idee“, dieses Lob von Sven Kuntze auf der feierlichen Präsentation unseres Geschichtenbuches „Senioren erinnern sich – Was es heute so in Ganderkesee nicht mehr gibt“ freute uns besonders. Der langjährige ARD-Fernsehmoderator und Buchautor gab uns als Ehrengast und Botschafter im Rahmen einer Aktionswoche gegen Altersdiskriminierung aber auch gleich die Verpflichtung mit auf den Weg, dieses Leuchtturm-Projekt bundesweit zu präsentieren. Den Aufruf von Sven Kuntze haben wir uns zu Herzen genommen und uns auf den Weg gemacht, den Gedanken unseres regionalen Geschichtenbuches, das von vielen Zeitzeugen mit Leben gefüllt wurde, zu verbreiten. Doch um zu erzählen, wie unsere Erfolgsgeschichte begann, stellen wir zuerst einmal unser Buch vor: Ein kurzweiliges Geschichtenbuch und kein Geschichtsbuch ist es geworden, ein Erinnerungsbuch unserer älteren Mitbürger, als Forum für Menschen ohne Promi-Status, die nicht gleich den Stoff für eine ganze Biografie liefern. Eingeflossen sind externe Kommentare: „ErinnernDokumentieren-Präsentieren, das ist Trend in der modernen Seniorenarbeit“, hörten wir von wissenschaftlicher Seite. „Das Wissen der Zeitzeugen bewahren“, so lauteten die Wünsche der Offiziellen. „Gemeinsam erinnern“ - das wurde dann unser persönlicher Weg. Wir Macher, das ist der ehrenamtliche Seniorenbeirat der Gemeinde Ganderkesee, einer der mehr als tausend Seniorenbeiräte bundesweit. Zwei Köpfe und viele Schultern haben unser Pilot­ projekt realisiert: Erika Lisson, Rolf Geisler und der gesamte Vorstand. Aber wir konnten nur die Rahmenbedingungen schaffen – die Geschichten und Gedichte, die lieferten unsere Autoren. Für ein so wegweisendes Projekt gibt es irgendwann die Initialzündung. Ein Gespräch mit meiner Mutter, inzwischen über 90 Jahre alt, machte mir ihren letzten Wunsch deutlich: „Wenn ich einmal gestorben bin, gibt es keine Spuren von mir, keinen Hinweis, dass ich überhaupt gelebt habe.“ Meine Antwort kam spontan: „Dann schreiben wir deine Geschichte eben auf!“ Der Kom-


6 /unsere erfolgsgeschichte

Günter Fleischer erzählt von „Omas Post“, dem Nachrichtenumschlagsplatz schlechthin.

Alltagsgeschichten, keine Heldentaten und groSSen Ereignisse galt es aufzuschreiben. Begebenheiten aus dem .. tAglichen Leben von ganz normalen Leuten in einer .. lAndlichen Gemeinde.


Als Shoppen im Internet noch in weiter Ferne lag: Ingrid Oswald erinnert in ihrer Geschichte an den regelmäßigen Besuch der Hausschneiderin.

Ganderkesee ein bekanntes Ziegendorf? Almut Brand, mit 92 Jahren die älteste Autorin, weiß, warum.

mentar meiner Mutter, „Von mir gibt es doch nichts Besonderes zu schreiben, ich hab ja nicht einmal eine Bank überfallen“, machte das Dilemma klar. Alltagsgeschichten, keine Heldentaten und großen Ereignisse galt es aufzuschreiben, Begebenheiten aus dem täglichen Leben von ganz normalen Leuten in einer ländlichen Gemeinde. So entstand die Idee eines Buches, von Senioren für Senioren geschrieben. Um die Geschichten zu sammeln, wurde unser Buchprojekt „Senioren erinnern sich – Was es heute so in Ganderkesee nicht mehr gibt!“ auf dem Seniorentag am 19. Juni 2011 im Rathaus in Ganderkesee mit einem Infostand, Flyer und aktiver Unterstützung der regionalen Presse vorgestellt. Die Reaktionen aus der Bevölkerung „tröpfelten“ jedoch zunächst nur. Obwohl wir uns darauf eingelassen hatten, Erlebnisse in jeder Form anzunehmen – als Datensatz, handschriftlich, aber auch durch Zuhören – waren wir von einem Buch, das in seiner Vielfalt der Beiträge einen Querschnitt durch unser Gemeindeleben widerspiegeln sollte, weit entfernt. Wir schoben in dieser Phase unser Projekt nochmals kräftig an. Ein Glücksgriff war Rita Bande, eine PC-perfekte Frau aus unserer Gemeinde, die bereits Heimatkundebücher herausgebracht hatte. Das von ihr entwickelte Layout im seniorenlesefreundlichen Stil fand allgemeine Zustimmung und sie war es auch, die uns aufgrund positiver Erfahrungen, in der Entscheidung bestärkt hat, für die Veröffentlichung des Buches mit BoD zusammenzuarbeiten. Ich machte mich als „Geschichtenfängerin“ auf den Weg. In unserer ländlich geprägten Region wird auch noch Plattdeutsch gesprochen. „Einfach sehen, was kommt!“ – so gingen wir dann vor. Und so passierte es, dass 10 von 46 Beiträgen unseres Buches in Plattdeutsch veröffentlicht sind. In Kirche und Schule war die plattdeutsche Sprache über Jahrzehnte verpönt, aber unser Buch erweckte verschüttete Plattdeutschkenntnisse zum Leben. Diese Sprache ist auch einfach liebenswert, und harte Begriffe werden mit einem Augenzwinkern abgemildert. „Platt makt Pleseer“ – wenn es denn einigermaßen verständlich ist. Die Fachfrau für alle plattdeutschen Fragen fanden wir in Angela Hillen, der Plattdeutschbeauftragten des Landkreises Oldenburg. Zur Weihnachtszeit, Zeit der Begegnungen und der jährlichen Familientreffen war dann wohl der richtige Moment, um unsere Beitragssammlung mit Unterstützung der Presse nochmals kräftig zu bewerben, denn diesmal blieb der Erfolg nicht aus. Plötzlich beteiligten sich Familien, Freundeskreise und Klönrunden, und täglich gab es neue Überraschungen: Ganderkesee ein Ziegendorf ohne Kühe? Almut Brand als unsere älteste Autorin – sie ist inzwischen 92 Jahre alt – klärte das Phänomen auf und hat sich für diesen Artikel mutig mit einer lebendigen Ziege fotografieren lassen. Durch Almut Brand wurde auch gleich eine weitere Frage beantwortet: Warum gab es im Kernort Ganderkesee keine Molkerei, wie Paul-Heinz Pung in seiner Geschichte behauptet? Ist doch klar, die Ziegenmilch wurde direkt getrunken, da brauchte es keine Umwege. „Omas Post“ war für viele Ganderkeseer der Nachrichtenumschlagsplatz schlechthin. Alle Rentenzahlungen erfolgten über den Postweg, und am Ersten eines Monats bildeten sich lange Schlangen, in denen man geduldig wartete, um sein Geld abzuholen. Der Nachttresor war in Omas Schlafzimmer eingemauert,


8/unsere erfolgsgeschichte

Das Wappentier von Ganderkesee: der Ganter.

Die Berichte von Zeitzeugen .. fUr die Nachwelt erhalten, ist ein wichtiges Ziel, das mit .. WertschAtzung der Lebenserfahrung der Autoren einhergeht.

und kein Einbrecher hat diese Barriere je erfolgreich überschritten. Elfriede Sotta, die Leiterin der Ganderkeseer Heimatstube hat mit ihrer Geschichte über „De brunen und de swarten Schoh“ die Marotten unseres langjährigen Lehrers Hans Grundmann offengelegt, was ihn sicherlich in seiner aktiven Dienstzeit zu einer dicken „5“ veranlasst hätte. Und Ingrid Oswalds Erzählung über den regelmäßigen Besuch der Hausschneiderin führte uns die sparsame Haushaltsführung zu Zeiten der Selbstversorgung, ohne Kaufhaus und Zalando vor Augen. Der Kalauer „Immer hin und zurück!“ hat Wilfried Buchholz sein ganzes Berufsleben begleitet, sogar nachdem dieser kleine Bahnhof in seinem Heimatort Immer längst abgerissen war. Heute könnte neben jeder Geschichte noch eine andere stehen, mit all den Informationen, die inzwischen hinzugeliefert wurden. Unsere Autoren sind bereits mehrfach von Lesern auf ihre Geschichten angesprochen worden und vielfach ergab sich ein interessanter Gedankenaustausch. Im Frühjahr 2012 hatten wir 46 Geschichten und Gedichte von 43 Autoren gesammelt – und dann musste es plötzlich ganz schnell gehen, denn mit unserer Bewerbung bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes für die Förderung der Präsentationsveranstaltung war der Zeitdruck zur Fertigstellung des Buches da. BoD hat bei der Produktion seine Stärke in der terminlichen Abwicklung bewiesen. Noch schnell ein Probeexemplar, Freigabe, Druck und Versand per DHL Express – alles hat geklappt. Am 23. April war es dann soweit: Unser Buch lag gedruckt und gebunden vor uns! Die bundesweite Aktionswoche gegen die Altersdiskriminierung, die am 29. April ihren letzten Tag hatte, gab den Rahmen für das einmalige Projekt. Unsere Buchvorstellung in Ganderkesee wurde neben Großveranstaltungen in Berlin, Hamburg, München und Köln im Internet angekündigt, das hatte schon was! Hinzu kam, dass neben der finanziellen Förderung als Bonbon auch noch wie anfangs erwähnt der ehemalige ARD-Auslandskorrespondent und Buchautor Sven Kuntze als „Botschafter“ in unser Rathaus kam. Die Präsentation im Rathaus als „Dankeschön“ an die mutigen Autoren wurde eine würdige Veranstaltung und in vier regionalen Zeitungen breit besprochen. Ein Grußwort der Bürgermeisterin, der gutgelaunte Antidiskriminierungsbotschafter Sven Kuntze, dazu ein offizieller Vertreter aus Berlin, echter Butterkuchen und viel Kaffee, die Musikschule String mit einem Premierenprogramm aus der Schlager-Klamottenkiste – ein rundum schöner Nachmittag! Mehr als 120 Gäste hatten an den Autorenlesungen ihren Spaß. Alle Autoren zogen glücklich mit einem Belegexemplar nach Hause, Nicht-Autoren durften das Buch kaufen. Unser Buch „Senioren erinnern sich – Was es heute so in Ganderkesee nicht mehr gibt!“ hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Presseveröffentlichungen, Lesungen in hochdeutscher und plattdeutscher Sprache, Plakataktionen in den Buchhandlungen und am 8. August die Präsentation in der „Plattenkiste“ des NDR. Auch die ersten überregionalen Anfragen von Seniorenbeiräten, die ein ähnliches Projekt starten möchten, liegen uns vor.


Im Herbst und dann in der Vorweihnachtszeit werden wir wieder viel unterwegs sein, das Buch passt prima unter den Weihnachtsbaum. „Auch der Wert als regionales Souvenir ist nicht zu unterschätzen“, meldet der Buchhandel. Inzwischen wissen wir, dass ein „Senioren-Erinnerungsbuch“ aus der Region eine wichtige soziale Aufgabe erfüllt. Kommunikation war der Anfang, und mit Gesprächen und Diskussionen geht es weiter. Die Berichte von Zeitzeugen für die Nachwelt zu erhalten, ist ein wichtiges Ziel, das mit Wertschätzung der Lebenserfahrung der Autoren einhergeht. Alle Autoren unseres Buches sind zufrieden mit ihrer Veröffentlichung und fühlen sich mit ihren Erlebnissen gut aufgehoben. Unser Erfolg war also eher der gemeinsame Weg zu unserem Buch, als das, was nach der Veröffentlichung passierte. Jetzt wünschen wir uns, dass unser Projekt viele Nachahmer findet und sich viele Autoren trauen, ihre Alltagserinnerungen zu veröffentlichen. Nur durch die Vielfalt der Beiträge und die „bunte Mischung“ hat sich unser Buch innerhalb kürzester Zeit zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Auf dieser Welle können noch viele andere in unserem Land mit reiten. Geplant sind außerdem noch weitere Veröffentlichungen – vielleicht als Serie. Es gibt fraglos noch Potenzial an unentdeckten Autoren!

V IT A

Erika Lisson

Elfriede Sotta, Wilfried Buchholz und Paul-Heinz Pung berichten von bekannten Dorfpersönlichkeiten und typischen Berufsbildern.

da s b u c h S e n i o r e n b e i r at d e r G e m e i n d e G a n d e r k e s e e (H r sg .) Senioren erinnern sich – Was es heute so in Ganderkesee nicht mehr gibt! ISBN 978-3-8423-6997-9 | PB | 148 Seiten | € 10,50

66, gehört seit fast vier Jahren zum Vorstand des ehrenamtlichen Seniorenbeirates von Ganderkesee. Die Realisierung des Buchprojektes „Senioren erinnern sich“ war ihr, zusammen mit dem stellv. Vorsitzenden Rolf Geisler eine Herzensangelegenheit. Seit Jahrhunderten ist ihre Familie in der Gemeinde zu Hause.


10 / vitos senf

v i to vo n e i c h b o r n

mein buch ist fertig. und was kommt jetzt?

Oft werde ich von Autoren gefragt: „Wenn mein Buch nun fertig ist – was soll ich dann machen?“ Das ist einfach zu beantworten: Der SelfPublisher muss schlicht all das tun, was sonst Aufgabe der Publisher ist: Lektorat, Kalkulation, Herstellung, Marketing, also Pressearbeit und Werbung, außerdem Vertrieb bis hin zur eigenen Buchhaltung. Alles klar? In einem Verlag beginnt üblicherweise alles mit einem Exposé, der Frage nach den Zielgruppen und einer Kalkulation. Nützlich ist es, mit einer Inhaltsangabe und dem Vergleich verwandter Bücher anzufangen – nennen wir es die Positionierung. Die Rechenaufgabe erzählt dann, wie viel ich für Werbung ausgeben kann, wenn ich erwarte, 100


oder 10.000 Exemplare zu verkaufen. weis, welch tolle Presse zu erwarten ist. Klappern Sie alle erdenkliAll dies wird in der halbjährlichen Vertreterkonferenz über jedes chen Verkaufsstellen ab, auch wenn es 19 von 20 nicht nehmen sollBuch diskutiert. Für Sie gilt: Wenn Sie als selbstverlegender Autor beten. Die 20. Anlaufstelle kann lohnend sein, das Hotel oder der Bäcker schreiben können – und dies schriftlich mit sich selbst ausmachen –, oder der Blumenhändler von nebenan. wem Sie wie und warum Ihr Buch verkaufen wollen, ist die erste Hürde Pressearbeit? Aber ja! Am Kiosk alle Printmedien kaufen, die für schon geschafft. dieses Buch in Frage kommen, und das Impressum ausschneiden. Vor der Produktion der ersten Exemplare sollten Sie sich aber imOder die Kontakte im Internet recherchieren. Auch der Rundfunk ist mer noch einmal fragen, ob Sie tatsächlich mit Ihrem Manuskript fernicht zu unterschätzen – finden Sie hier ebenfalls die Ansprechparttig sind oder es nur glauben. Lassen Sie es vorab von verschiedenen ner heraus. Und wenn Sie alles zusammenhaben, heißt es: durchteLesern heftig kritisieren – vom großen Bogen bis zum Komma – jedes lefonieren. Im Ernst: Setzen Sie mehr aufs Telefon als auf Post oder Detail zählt! Ich staune oft, wie viele Autoren die Kleinigkeiten nicht E-Mail. „Darf ich Ihnen mein Buch schicken?“ Ein Journalist, der „Ja“ ernst nehmen. Ein guter Lektor überprüft jeden Absatz, Gedankengesagt hat, sieht sich selbst eher in der Pflicht, etwas über Ihr Buch zu strich und jedes Komma. schreiben, als wenn Ihr Werk unpersönlich auf dem Eingangsberg der Und dann, wenn Sie Ihr Buch mit BoD veröffentlicht haben und das Rezensionsexemplare landet. erste Exemplar Ihres Wunderwerks in der Hand Und wenn das alles nichts für Sie ist, wenn halten, geht die Arbeit erst richtig los. Es gibt Sie als Autor nur Urheber sein wollen und kein V IT A kein Rezept, zumal jeder Inhalt seine eigene Verleger, dann können Sie immer noch viele v i to vo n e i c h b o r n Welt erfindet – nur massiven Einsatz, Chuzpe der klassischen Verlagsdienstleistungen bei 69, ist Herausgeber der Edition BoD. und Hemmungslosigkeit, um das eigene Buch BoD oder auf dem freien Markt einkaufen – vom Er studierte in Hamburg und Köln, unter die Leute zu bringen. Zuallererst: VerkauLektorat bis zur Pressearbeit. Ich kenne BoDwar Journalist und Lektor, bevor er 1980 den fen Sie es im Freundes- und Familienkreis, an Autoren, die mit viel Hartnäckigkeit großartige Eichborn Verlag gründete. Dort stieg er 1995 aus, war Geschäftsführer bei Kollegen, in der Nachbarschaft. Ich würde IhPressearbeit machen, ich kann jedoch auch kleineren Verlagen und ist seit 2005 nen nicht raten, es zu verschenken – verlangen verstehen, wenn das nicht jedermanns Sache selbstständiger Publizist. Er wohnt am See in der Holsteinischen Schweiz, baut Sie wenigstens eine „Selbstkostenpauschale“. ist. Aber was man nicht selbst leisten kann oder seinen eigenen Kleinverlag Vitolibro Was kostenlos ist, ist in dieser Welt nichts wert will, das muss man eben delegieren. (www.vitolibro.de) auf und ist für ausgeund es heißt schnell: „Der hat‘s wohl nötig.“ wählte Autoren Literaturagent. „Wie alle Verlage suche ich nach dem Vertrieb? Klar, Sie sollten die BuchhandlunSie werden sehen: Sobald der Stein ins Rollen Besonderen. Nicht Simpelprosa und Egotext, gen der Umgebung heimsuchen, das Werk in gebracht wurde, läuft es wie von selbst. Ich sondern inhaltlich und sprachlich das Kommission platzieren – natürlich mit dem Hinwünsche Ihnen viel Erfolg! Nicht-Austauschbare.“

„Marketing, Pressearbeit, Vertrieb und Buchhaltung – jetzt geht es erst richtig los!“


12 / edition bod

edition BoD ™

UM HERAUSRAGENDEN BoD-TITELN EINEN BESONDEREN RAUM ZU GEBEN, RIEF BoD VOR SIEBEN JAHREN DIE EDITION BoD INS LEBEN. 2006 KONNTE VITO VON EICHBORN, EINER DER INNOVATIVSTEN „BÜCHERMACHER“ DETSCHLANDS, ALS HERAUS­ GEBER GEWONNEN WERDEN. MIT SEINEM GESPÜR FÜR NEUE AUTOREN UND TRENDS DURCHFORSTET ER SEITDEM KONTINUIERLICH DEN BoD-TITEL­ BESTAND. SEIN MOTTO: „IN DER MITTE SUCHEN ALLE, AN DEN RÄNDERN ENTSTEHT DAS NEUE.“ JEDEN MONAT ERSCHEINT AUF DIESE WEISE EIN NEUER TITEL IN DER EDITION BoD. Text

Daniela Engelking Fotos

Roberto Hegeler Julius Kahlbrandt

1 Bei gutem Tee ist das Glück nicht fern Genussvolle Lektüre für kalte Tage Tee ist für viele der Inbegriff von Wohlbefinden und Gastfreundschaft. Eine Verheißung auf Sinnliches zu Haus, allein oder in Gesellschaft. Wer Teemomente der besonderen Art erkosten möchte, dem bietet Tanja Berlin mit ihrem Buch eine Handreichung wertvoller Informationen über das aromatische Heißgetränk: Von den Anbaugebieten, der Produktion und den Arbeitsprozessen bis zur richtigen Teekanne schlägt die Autorin den Bogen. Sie widmet sich den klassischen Schwarztees, den chinesischen Ooloongsorten und präsentiert den Shincha – Japans besten Tee. Im Zentrum des Genusses: Teerari-

1

Ta n j a K . B e r l i n Bei gutem Tee ist das Glück nicht fern ISBN 978-3-8448-2082-9 | PB 128 Seiten | € 16,90


Seit ihrer Jugend ist die Autorin leidenschaftliche Teetrinkerin, zur vollkommenen Teeliebhaberin ist sie allerdings erst durch Freundin Christel geworden. Diese hatte Tanja Berlin als Kind beobachtet, wie sie in ihrer häuslichen Küche ganz in die Teezubereitung vertieft war. In dem kleinen Mädchen, das bis dahin nur die üblichen Teebeuteltees kannte, war die Neugier auf besondere Tees und ihre Zubereitung geweckt und der erste Grundstein für dieses hervorragende Buch gelegt.

2 Die dunkle Mühle oder Die Saga der Familie Gollwitzer Tiefe Täler und Familien-Tabus

2

Gerd Scherm Die dunkle Mühle oder Die Saga der Familie Gollwitzer ISBN 978-3-8448-2778-1 | PB 220 Seiten | € 15,90

täten, besonders seltene und hochwertige Tees, die Tanja Berlin über einen Zeitraum von mehreren Jahren recherchierte. So richtet sich dieses Editionsbuch an alle Teefreunde, die sich intensiv mit dem beliebten Getränk beschäftigen und sehr bewusst und genussvoll Tee trinken. Der Band ist auch ideal für Einsteiger geeignet, also all jene, die Tee gern entdecken möchten. Aber auch für „Noch-nicht-Teetrinker“ ist die Lektüre aufschlussreich: Das Buch liest sich flüssig und die vielen farbigen Fotos vermitteln ein anschauliches Bild. Vito von Eichborn lobt es als „sprachlich gut verständliches Buch“.

Friederike Gollwitzer, die Ehefrau des Editions-Autors Gerd Scherm, fand in einem alten Karton die Lebensaufzeichnungen ihres 1868 geborenen Großvaters Karl Gollwitzer, geschrieben auf alten Briefumschlägen und Packpapier. Die Spur ihrer Vorfahren führte sie in ein dunkles Tal in der Oberpfalz, auf die kargen Höhen des Böhmerwaldes und an die Küste des Eriesees nach Ohio. Sie entdeckte Familien-Tabus wie den verdrängten Nobelpreisträger Johannes Stark ebenso wie den aufrechten Gang im Dritten Reich. Was als private Ahnenforschung begann, entwickelte sich in einzelnen Episoden zu einem lebendigen Bild von hundert Jahren Geschichte, die fünf Generationen umfasst. Acht Jahre haben Gerd Scherm und seine Frau hierfür recherchiert. Vito von Eichborn findet es sehr spannend, „wenn Autoren in den eigenen Familiengeschichten fündig werden. Zur Spannung kommt die historische Echtheit, die die Geschichte so glaubwürdig macht“. Der mit dem Friedrich-Baur-Preis für Literatur der Bayerischen Akademie der Künste ausgezeichnete Schriftsteller Gerd Scherm hält sich hier an keine literarische Gattung und so entstand ein Mosaik von ganz unterschiedlichen Texten. Formal mischt er Briefe und ein Manuskript aus dem 19. Jahrhundert mit Erlebnissen zu verschiedenen Zeiten, legt einen aktuellen Rahmen darum und springt inhaltlich durch Episoden eines Jahrhunderts. Herausgekommen ist ein hervorragender, dokumentarischer Episoden-Roman, der


3

14 / edition bod

M i c h a i l K r a u s n i c k , Da n i e l s t r a u S S Von Abschiebung bis Zigeunermärchen ISBN 978-3-8448-2996-9 | PB 140 Seiten | € 12,90

sehr eindrucksvoll die persönlichen, teilweise aufwühlenden und harten Schicksale der Menschen im historischen Kontext schildert. Ein Roman, den man nicht so schnell vergisst!

3 Von Abschiebung bis Zigeunermärchen Ein ungewöhnliches Nachschlagewerk zu Sinti und Roma

Landesverbands Deutscher Sinti und Roma in Baden-Württemberg und Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Antiziganismusforschung. Die Ergebnisse ihrer Analyse haben die beiden Experten in einem Nachschlagewerk zusammengefasst und publiziert. Mit dem vorliegenden Sachbuch bieten die Autoren eine umfassende Dar-

Unser Sinti-und-Roma-Bild ist geprägt von allerhand Klischees. Zeit für eine Suche nach den Fakten bei einem Thema, das berührt. Profunde Kenner der Materie sind Michail Krausnick, preisgekrönter Autor, Literaturwissenschaftler und Soziologe, und Daniel Strauß, Vorsitzender des

4

C arsten Priebe Von Krisen, Crashs und Spekulanten ISBN 978-3-84239118-5 | PB 160 Seiten | € 12,00


stellung der Geschichte und Gegenwart des weit gereisten Volkes. Sie beleuchten Entwicklung, Fakten und Hintergründe der Sinti und Roma anhand einer Enzyklopädie, die alle Fragen schnell beantwortet. Sachlich und mit viel Liebe zum Detail widmen sich die Verfasser einem Thema jeweils zu Stichworten wie Antisemitis-

mus, Kultur oder Religion. Die einzelnen Artikel bieten eine hohe Informationsdichte und verführen durch ihre Übersichtlichkeit ständig zum Weiterlesen. Beide Autoren sind für ihre Professionalität und Schaffenskraft bekannt. So hat Michael Krausnick nicht nur zahlreiche Drehbücher geschrieben, sondern auch eine ganze Reihe historischer Sachbücher und viele Jugendbücher. Auch Daniel Strauß hat zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema Antiziganismus, zur Geschichte und aktuellen Situation der Sinti und Roma herausgegeben. Bewundernd meint Vito von Eichborn: „Hier werden soziale Zusammenhänge verdeutlicht. Über dieses Mosaik gelingt den Autoren eine umfassende Darstellung von Geschichte und Gegenwart des Volkes.“

4 Von Krisen, Crashs und Spekulanten Der Börsencrash 1929 – eine Lehre für heute? Heute liest man viel über das Jahr 1929 und oft heißt es, die Politiker könnten für unsere aktuelle Eurokrise von damals lernen. Einer, der es wissen muss, ist Carsten Priebe, mit einem Ehrenpreis ausgezeichneter Finanzjournalist und -dienstleister. Der Branchenkenner schildert in „Von Krisen, Crashs und Spekulanten“ seriös, wie es damals zum Zusammenbruch der amerikanischen Börsen kam. Das Buch beginnt mit der Gründung der New Yorker Börse, führt über das Entstehen der großen Banken und den unglaublichen Aufstieg der Eisenbahnaktien und zeigt die großen Spekulanten in den 70er Jahren bis zur Gründung des DowJones-Index. Schon im 19. Jahrhundert gab es immer wieder heftige Kurseinbrüche und schon damals zockten Börsianer mit allen Mitteln. Mit fatalen Folgen: Der Börsencrash von 1929 erschütterte die gesamte Finanzwelt und schockierte die Anleger. So entstand eine großartige Geschichte der Börse von ihren Anfängen bis zum verhängnisvollen „Schwarzen Freitag“. Es lohnt sich, die Zusammenhänge von damals nachzulesen und Warnzeichen für das Hier und Heute richtig zu deuten. Das Buch ist auch für Nicht-Anleger und -Börsenkenner sehr ­verständlich geschrieben, zahlreiche Tabellen und Anmerkungen belegen das Geschriebene. Auch Vito von Eichborn ist sehr angetan, „dass der Autor einerseits viele Details bringt, andererseits handelt er das gesamte Börsengeschehen und seine Geschichte auf

nur 150 Seiten ab. Endlich einmal nicht so ein dicker wie unverständlicher Fachwälzer.“ Carsten Priebe konnte bereits sein zweites Buch in der Edition BoD veröffentlichen.

5 Die wunderbaren Rätsel des MayaKalenders Geht die Welt im Dezember 2012 wirklich unter? Wer sich für den angeblichen Weltuntergang Ende dieses Jahres interessiert, stößt auf viele Fragen: Geht die Welt wirklich unter? Weshalb haben die Maya ein solch raffiniertes Kalendersystem geschaffen? Besitzt es eine Bedeutung für unsere heutige Welt? Existiert eine Botschaft in dem nach mathematischen Prinzipien aufgebauten Kalender? Angespornt, diese Rätsel zu entschlüsseln, nimmt Autor Marcel Polte die Leser mit auf eine bislang einmalige Spurensuche. Der nahe Frankfurt wohnende, promovierte Jurist recherchierte eineinhalb Jahre und trägt auf 290 Seiten sehr detailliert eine Fülle von Fakten zusammen. Seine Leidenschaft für Physik kommt dem Autor dabei zugute: Über die Grenzen der einzelnen Disziplinen hinweg macht Polte auf die Zusammenhänge zwischen dem MayaKalender und neuesten Forschungsergebnissen über das Klima und die Sonnenaktivität aufmerksam. Herausgekommen ist kein weiterer esoterischer Schmöker, sondern ein Sachbuch, das wirklich Neues bietet und durch seinen interdisziplinaren Ansatz Hintergründe erhellt. Ein ausführliches Literaturverzeichnis rundet das sprachlich sehr verständliche Werk ab. „Ich war zwar weder Maya-Experte noch Astrophysiker oder Mathematiker. Was anfangs als Nachteil schien, erwies sich jedoch im Laufe meiner Nachforschungen als entscheidender Vorteil. Denn meine Kenntnisse waren breiter gefächert als bei den meisten Forschern und Autoren, die sich mit diesem Thema bisher befasst hatten“, meint Marcel Polte. Und Vito von Eichborn ist dem Autor dankbar, „dass er selbst auch alle denkbaren Interpretationen erwähnt und sie in Frage stellt, dass er es mir überlässt, was ich mit den ja erstaunlichen Rätseln anfange“.


16 / edition bod

5

M a r c e l P o lt e Die wunderbaren Rätsel des Maya-Kalenders ISBN 978-3-8448-4899-1 | PB 292 Seiten | € 21,90

6 Die Schweiz ist anders Annäherung an die Alpenrepublik Die Schweiz – bekannt für ihren alpenländischen Charme, beste Bonität und Neutralität. Das Land in unmittelbarer Sichtweite ist uns hierzulande jedoch nicht so vertraut, wie es auf den ersten Blick scheint: Warum ist die Schweiz nicht in der Europäischen Union? Warum sind die Deutschen in der Deutschschweiz teilweise so unbeliebt? Warum suchen sich Schweizer oft lieber Ehefrauen aus Deutschland? Wie wurde die kleine Schweiz zum „Land, wo die Millionen blühn“? Diese Fragen klärt Hans-Peter von Peschke, Doppelbürger, Historiker und Publizist, in seinem detailreichen Sachbuch. Der langjährige Journalist beim Deutsch-

schweizer Radio und Korrespondent kennt die Schweiz aus seinem beruflichen Leben und stellt das Land vor aus der Sicht von innen. Die Kapitel sind so eingeteilt, dass meist von einer Reportage oder einem geschichtlichen Feature ausgehend die weitere Entwicklung bis zur Gegenwart erläutert wird. So gelingt der Versuch, ein schillerndes, farbiges Bild der Schweiz zu zeigen und Gesellschaft, Kultur und Selbstverständnis dieses wunderschönen Landes jenseits von Schoggi, Chäs und Bankg´heimnis verständlich zu machen. „Die Schweiz ist anders“ ist Verstehenshilfe, Nachschlagewerk und Fundgrube – ein Buch für jeden, der sich mit der Alpenrepublik beschäftigen möchte. „Eine vielseitige und erhellende Lektüre“, lobt Vito von Eichborn, „und eine Liebeserklärung an die Schweizer.“


Hans-Peter von Peschke ist Schweizer und Deutscher. Schweizer, weil er das Land lieben gelernt hat und Deutscher, weil er seine Staatsangehörigkeit nicht verleugnen will.

7 Prinz Otto oder Der Phönix und die Freiheit Intrigen, Hinterlist und wahre Liebe Wer kennt sie nicht, Romane wie „Die Schatzinsel“ und „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ sind fester Bestandteil der Weltliteratur. Schöpfer: der schottische Bestsellerautor Robert Louis Stevenson, von dem man

7

Robert Louis Stevenson Prinz Otto oder Der Phönix und die Freiheit ISBN 978-3-84483661-5 | PB 216 Seiten | 14,90

6

Hans - Peter von Peschke Die Schweiz ist anders ISBN 978-3-8448-3568-7 PB | 360 Seiten | € 22,90

glaubte, alles Wichtige zu kennen. Nun erscheint ein bis heute nicht übersetzter historischer Roman in der Edition BoD. Der sensationelle Fund gelang dem Mathematiker Klaus-Dieter Sedlacek. Er hat den 1885 erschienenen Roman „Prince Otto“ aufgespürt und erstmalig übersetzt. Der historische Roman erzählt vom leichtfertigen

Prinzen Otto, den Hof und Volk für unfähig halten. Das Regieren überlässt er seiner jungen Frau, der schönen Prinzessin Seraphina und dem machtbesessenen Baron Gondremark. Der ist mit allen Wassern gewaschen und körperlich von mächtiger Gestalt. Verbindet ihn mit der Prinzessin mehr als Sympathie? Im Lauf der Geschichte geraten

Otto und Seraphina in eine Verwirrung der Gefühle und leben sich auseinander. Sie werden in ein Gespinst aus Hofintrigen, Verrat und Hinterlist verwickelt. Das lässt sie zwar menschlich reifen, doch wird es ihnen gelingen, am Ende wieder zueinanderzufinden? Zu Lebzeiten war Stevenson sehr bekannt, doch als die Literatur der klassischen Moderne nach dem Ersten Weltkrieg aufkam, wurde er in Großbritannien als Autor zweiter Klasse angesehen, begrenzt auf das Genre der Kinder- und Horrorliteratur. So meint auch Vito von Eichborn: „Gerade Stevenson wurde lange Zeit unter Wert gehandelt; jedoch etwa seit der Jahrtausendwende gehört er anerkanntermaßen zum Fundus der Weltliteratur. Und dieser Prinz Otto in seiner Widersprüchlichkeit ist ausgesprochen modern für die heutige Spannungsliteratur, in der die eindimensionalen, starken Helden ja längst weitgehend abgedankt haben.“


18 / Bod news

Bookshop 2020: Zwischen Hightech und jahrhundertealtem Kulturgut Das E-Book ist prädestiniert dafür, im Internet gekauft und direkt auf das jeweilige Lesegerät heruntergeladen zu werden. Kein Wunder, dass stationäre Buchhandlungen dem neuen Medium eher skeptisch gegenüberstehen. Was können sie ihren Kunden bieten, um sie nach wie vor in ihre Läden zu locken? Mit dieser Frage haben sich rund 20 Architektur-Studenten der HafenCity-Universität Hamburg ein Semester lang beschäftigt und anhand der Hamburger Traditionsbuchhandlung Felix Jud Konzepte für die Buchhandlung der nahen Zukunft, den „Bookshop 2020“, entwickelt. Herausgekommen sind viele unterschiedliche Konzepte, von denen drei von einer Jury ausgezeichnet wurden. BoD hat sich an der inhaltlichen Diskussion beteiligt und die Preise gesponsert. Prämiert wurde unter anderem ein riesiges, rotierendes Regal, das vom Kunden über iPads gesteuert wird. Ebenfalls gewonnen hat die Idee, die individuelle Auswahl der Buchhändler und ihre persönliche Beratungskompetenz in den Vordergrund zu stellen. Alle Entwürfe können im Projektblog unter www.bookshop2020.de begutachtet werden – Kommentare sind herzlich willkommen!

ein buch, ein film, eine charmante liaison In ihrem Kindersachbuch „Kimo der Waldgeist“ vermittelt BoD-Autorin Inga Pany auf spielerische Weise Kenntnisse über die Natur. Besonders der Lebensraum Wald steht dabei im Fokus der Geschichte. Mit Hilfe des kleinen Waldgeistes „Kimo“ fordert sie ihre Leser auf, die Natur mit allen Sinnen zu erforschen, sie aber auch zu achten und wertzuschätzen. „Wie passend“, dachte sich da die Produktionsgesellschaft Nautilusfilm und trat mit einer interessanten Kooperationsidee an BoD heran. Denn auch im Kinofilm „Das Grüne Wunder“, der von Grimme-Preisträger Benno Fürmann gesprochen wird, geht es um eine spektakuläre Entdeckungsreise durch den Wald. Verhaltensbeobachtungen vertrauter Tierarten wie Fuchs, Wildschwein und Rothirsch wechseln sich mit Geschichten eher skurriler Waldbewohner, darunter Schillerfalter, Blattläuse oder Hirschkäfer, ab. Die Idee der Filmemacher: Zum Start des Kinofilms wird Inga Panys „Kimo der Waldgeist“ im Rahmen von Gewinnspielen in Tageszeitungen, Stadtmagazinen und Kindermedien verlost. Die Autorin war sofort begeistert und freut sich nun, dass ihr Buch eine noch größere Beachtung erfährt.

Vom Schreibwettbewerb zur Frankfurter Buchmesse – der Weg von BoD-Autorin Despina Muth-Seidel Zusammen mit BRIGITTE-woman.de hat BoD im letzten Herbst zu einem Schreibwettbewerb aufgerufen – die Zahl der Einsendungen übertraf alle Erwartungen. Die Redaktion der BRIGITTE-woman.de hatte die Qual der Wahl und kürte schließlich die Autorin Despina Muth-Seidel aus Hamburg mit ihren Kurzgeschichten zur Gewinnerin. Mit persönlicher Unterstützung der BoDProfis hatte sie die Möglichkeit, ihr Buch nach all ihren Wünschen gestalten zu lassen. Zusätzlich erhielt sie die ersten fünf Exemplare und konnte diese sofort an Freunde und Bekannte verschenken. In Ihrem Buch, „9 Minuten – Kurzgeschichten“, das zur Frankfurter Buchmesse erscheint und dort am BoD-Messestand präsentiert wird, geht es um 9 entscheidende Minuten der jeweiligen Protagonisten, die zu einer wesentlichen Veränderung in ihrem Leben führen. Bei einem persönlichen Gespräch lernten wir Despina Muth-Seidel als eine sehr patente und vielseitige Frau kennen. Sie verriet uns, dass sie bereits seit ihrem zwölften Lebensjahr literarische Texte über menschliche Abgründe und Urban Fantasy schreibt. Aber auch beruflich schreibt die Diplom-Psychologin sehr viel: So kann sie inzwischen auf über 40 Fachveröffentlichungen zurückblicken.

BoD news ™


BoD AUF DER frankfurter BUCHMESSE 2012 Literatur hautnah erleben – seien Sie dabei, wenn ab dem 10.10.2012 die Frankfurter Buchmesse für Journalisten, Buchhändler, Leser und natürlich Autoren ihre Türen öffnet. Auf dem wichtigsten und bedeutendsten Branchentreff für Bücher, Medien, Rechte und Lizenzen präsentieren sich über 7.000 Aussteller. Mittendrin BoD mit einem Messestand in Halle 3.0 / D-161. Stöbern Sie bei einem leckeren Kaffee im Angebot aus Belletristik-, Lyrik-, Sach- und Wissenschaftssowie Kinderund Jugendtiteln, machen Sie sich auf verschiedenen E-Book-Readern einen Eindruck von den BoD-EBooks und nutzen Sie die Möglichkeit für Gespräche mit Medienvertretern, Buchhändlern oder zum Austausch mit anderen Autoren. Natürlich stehen Ihnen auch wieder Vito von Eichborn, Herausgeber der Edition BoD, und

das BoD-Team für Fragen zur Verfügung. Vielleicht interessieren Sie sich ja auch für die vielen unterschiedlichen Veranstaltungen auf der Buchmesse. Etwa 3.000 sind es insgesamt, die folgenden drei können wir Ihnen besonders empfehlen:

für die sich alle BoD-Autoren im Laufe des Jahres bewerben konnten. Jetzt steht der Gewinner fest und wird im Rahmen einer Preisverleihung von Vito von Eichborn, Herausgeber der Edition BoD, gekürt - mit anschließender Lesung und Signierstunde.

Freitag, 12.10.2012 11.00-12.00 Uhr, Halle 4.0 / A-1340 Podiumsdiskussion der Uni Mainz zum Thema „SelfPublishing“: Wolfgang Tischer vom Literaturcafe. de, BoD-Geschäftsführer Dr. Florian Geuppert, Sophie Schmidt von epubli und der Autor Gerald UhligRomero diskutieren über den Trend zum Self-Publishing.

Sonntag, 14.10.2012 13:45-14:15 Uhr, Hot Spot Kids & eReading, Halle 3.0 / K-823 Mein Buch auch als E-Book - was bringt mir das? Im Gespräch mit BoD berichten Kinder- und Jugendbuch-Autoren von ihren SelfPublishing-Erfahrungen und warum sie sich bewusst für oder gegen eine Veröffentlichung des eigenen Buches auch als E-Book entschieden haben.

Samstag, 13.10.2012 16.00-17.00 Uhr, BoD-Stand Halle 3.0 / D-161 Siegerehrung: 75. Edition BoD Im Dezember erscheint die 75. Edition BoD,

Nutzen Sie die Frankfurter Buchmesse, entdecken Sie Neues und knüpfen Sie Kontakte. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

schicken Sie ihr buch in die weite Welt New York, Toronto, London – mit BoD können Sie Ihre Bücher nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA, Kanada und Großbritannien vertreiben. Ab Oktober ist dieser Service, wie die Konvertierung ins E-Book-Format, kostenlos und ermöglicht Ihnen, ohne Mehraufwand ihre potentielle Leserschaft zu erweitern. Neugierig und gedanklich bereits auf der Suche nach einem Übersetzer? Sicherlich eine Überlegung wert, wenn Sie die Größe der Märkte betrachten. Allein in den USA, dem größten Buchmarkt der Welt, könnten Sie über 2oo Millionen potenzielle Leser mehr erreichen, das heißt ca. 67 % der gesamten Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren. Doch bevor Sie in die Übersetzung investieren, sollten Sie sich vor Augen führen, welche Möglichkeiten Ihr deutscher Titel im Ausland hat. Auch international sind deutsche Bücher sehr begehrt, denn die deutschstämmige Gemeinde ist größer, als es auf Anhieb erscheint. Laut einem Bericht des US Census Bureau lag der Anteil der deutschstämmigen Bevölkerung in den USA im Jahr 2004 bereits bei ca. 15 %, also ungefähr 43 Millionen Einwohnern. Unabhängig davon erfreut sich die deutsche Sprache an sich einer großen Popularität. Der Generalsekretär des Goethe-Instituts, Johannes Ebert, weist darauf hin, dass Deutsch mit 500.000 Deutschlernenden, nach Spanisch und Französisch, an dritter Stelle der am meisten gelernten Sprachen in den USA steht. Im Vergleich dazu lernen nach einer Erhebung des Netzwerk Deutsch aus dem Jahr 2010 in Kanada 36.000 und in Großbritannien sogar 345.000 unsere Sprache. Damit steht also fest: Der Export von deutschen Büchern lohnt sich! Wir wünschen Ihnen „Good luck, bon courage und nur das Beste“ für Ihren Bucherfolg daheim und über die Grenzen hinaus.


20 / KURIOSITÄTEN

Text

Max Hänecke Laura Niebuhr

liveira. en Horacio O Protagonist le. ei T re re schnitts des eh sich in m rt de ie sens gl is h ew uc Das B higen G . a r erste Teil ru erden kann, l de e nd u re y äh – W w “ n „Ra apitel gelese nd Hölle Kapitel für K ten das namensgebende Himmel uches ei zw ei vielen der beginnt im ölle“- Spiel: B H d un el Spieleris nügen m „Him der Leser am itel kann sich e über 150 Kap n, ob er einfach eine Seit Leseverg de ei h e rc ch en ts du eb s en e eg End vorg xtes ist un t oder an eine ngt, um zusätzdes Hyperte weiterblätter kannt: Texte ri Das Prinzip be sp t s he gu u uc lz B s al s nur durchre Stelle de de ks Linearität de an lin das Internet ie er D yp n. H nannten nen liche Szenen zu erlebe e Art nd ne an sp sind mit soge k auf diese hervorgehobe f h wird so au Klic elle im Mediums Buc zogen – ein ne andere St ei an ebrochen. s fg un au t se en „Weg“ man und Wei Worte führ wir weiterr de an , von, für welch n literarieb da W g e gi id än W bh ld Una Wor “ ist ei det, „Rayuela sie, Inspiration . ng sich entschei lesen können lts-Verknüpfu anta F ha r In lle r vo de th rm in , ssen Idee sches Labyr Dass diese Fo ich virtuell funktioniert nzleistung, de iela G r ßl he lic lie . ch ch und spra nen faszin nicht auss an „Rayuela 50 Jahren ei ortázars Rom nfang der 60er reits vor fast ertext und be yp zeigt Julio C A H s it g re un be Hölle“ und Schritt Richt ts en er nd achte. nd re m Himmel und hu ks hr er E -Boo rgangenen Ja ancher heutig s. Der argenet m Jahre des ve rn te In s dung de der vor der Erf in ert hier mit experimenti or but sa A en he eb sc L tini eines n Erzählung nichtlineare

kurioses aus der Buchbranche

ücher B r e uft d igitalisie Der D enden D torische zunehm k

r der st ie olfa Zeitalte r auch d r vermis Mit dem hin und wiede mancher Lese ce der an ht So dere Nu rung ge rung einher. ie beson sie d li a t r z t t u je e N as hon spray, d eicht sc türe. da viell eit bei der Lek ooks“, ein Duft ft eines u B k D Sinnlich hafft „ Smell of ch immer den t. o sc ss Abhilfe hligen Leser n ase steigen lä N fü ri, von dem fein n Buches in die einem Potpour ll “. Das e e s t m u k a S c u y n r t ka n ged Mus werden Classic r des Gewählt ks Smell “ bis „ eser, die bishe ch L oo Bu „New B eventuell auch ruckten uch ohne a eim ged gt überzeu wegen lieber b rint: Wer sich isch P s fr e r h h e c c d u u o r r e G Ge se Book mit dem luxuriö . Ob E blieben er Hand gerne , hat jetzt eine eidl hat t t d S ib Buch in r Bücher umg leger Gerhard ner Karl te er sig gedruck eit dazu. Der V hilen Modede ebhaber k op hli Möglich mit dem bibli rfüms für Buc n a e P fümeur, m r s a e m zusa Idee ein , ein Berliner P r Passion“ ie d ld Lagerfe . Geza Schön kon von „Pape Seiten r la elt entwick en Duft. Der F hinter ein paa d nd kreierte sich sehr passe . t eln versteck zwei Buchdeck n zwische

Bücher auf groSSe r Reise

individuellen Bo okCrossing ID. Dann wird es entweder an Freunde weiter gegeben, in de r Wildnis „freig elassen“ oder „Wenn du dein in ei ne r of fiz Buch liebst, iellen BookCros lass es frei!“ Nac h diesem Prin- sing Zone ausgesetzt – eine m zip wurde mit bestimmten O BookCrossing rt, an dem im Jahr 2001 ei regelmäßig Bü n weltweites cher „gefangen“ Bücherregal in und „freigelasse Form eines n“ werden – so sozialen Netzw die of fizielle Bo erkes ins Leben okCrossinggerufen. Die Id Terminologie. ee des Amerikaners Ron Hor Mit etwas Glü nbaker: Lieb ck gibt der lingsbücher nich Finder eines Bu t länger in den ches die Regalen versta BookCrossing uben zu lassen ID online ein, . Stattdessen teilt bewertet das Bu man sie mit ch und tauscht Menschen auf de es weiter. Mitt r ganzen Welt. lerweile sind Der Clou dabe über eine Millio i ist, dass im n BookCrosser Internet auf bo registriert; neun okcrossing.com M auch die abente Bücher reisen um illionen uerliche Reise die Welt. des Buches doku Probieren Sie es mentiert doch auch aus und verfolgt w und schicken Si erden kann. e Ihr eigenes Denn bevor jem Buch auf Reise and ein n. Uns würde Buch in die Frei interessieren, w heit entlässt, as daraus wird markiert er es . Berichten Sie un mit einer s gern per E-Mail an sond eraktion@bod.de .


21/ buchtipps

IN JEDER AUSGABE DES MAGAZINS STELLEN WIR IHNEN SECHS BoD-TITEL VOR, DIE UNS IN DEN LETZTEN MONATEN AUFGEFALLEN SIND: DURCH HOHE VERKAUFSZAHLEN, EIN RANKING IN UNSERER BESTSELLERLISTE, VIEL PRESSERESONANZ, DURCH PERSÖNLICHE EMPFEHLUNGEN AN DIE REDAKTION ODER AUCH EINFACH DURCH EINE KREATIVE BUCHGESTALTUNG. text

Sylvia Gräber

Belletristik

Kinderbuch

Sachbuch

Ratgeber

Sachbuch

Lyrik

Nach dem Verzehr zweier Eskimos kommt eine gewöhnliche Eisbärenfamilie in den Genuss zivilisatorischer Errungenschaften. In den gelobten Ländern südlich des Polarkreises findet sie Gefallen an Sardellenpizza, Sartre, Selbstverwirklichung und endogenen Depressionen. Während sie das Leben einer ambitionierten Jungchirurgin und einer adretten Bildhauerin nachhaltig verwirren und quasi nebenbei und zum Erstaunen der Kunstwelt begeisternde Exponate schaffen, verkleinert sich der lokale Rassehundebestand erheblich. Kann das gutgehen?

Erst geht ein Teller kaputt. Einen Tag später ist er wieder heil. Und um dem Ganzen noch eins aufzusetzen, steht vor Oma Hoppe plötzlich ein kleines grünes Wesen: Hecktorr 415. Und der will der alten Dame doch allen Ernstes weismachen, dass sie den von Dürre geplagten Planeten Hecktorria retten kann. Alle halten Oma Hoppe für verrückt. Nur Jens und Verena wollen helfen.

Rabenmutter? Quotenfrau? Hausmütterchen? Sobald das erste Kind da ist, haben Frauen schnell das Gefühl, in der Falle zu sitzen. Getrieben durch eigene oder fremde Ansprüche und Glaubenssätze verlieren sie oft die eigenen Bedürfnisse aus dem Blick. Katrin Seifarth, selbst Mutter von zwei Kindern, Coach und Trainerin, ermutigt Frauen, selbstbestimmt ihren eigenen Weg zu gehen und im Schuhschrank des Lebens ihr individuelles Modell zu finden.

Alt werden wollen wir alle. Aber alt aussehen oder sich alt fühlen, möchte niemand. Wenn Sie möglichst lange jung sein möchten, dann müssen Sie Ihren inneren Jungbrunnen entdecken. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie bis ins hohe Alter attraktiv und vital bleiben. Neue Methoden, Mittel und Rezepte helfen Ihnen dabei.

Schmiergeldzahlungen, Abfindungen, Gehälter jenseits tolerierbarer Grenzen, RessourcenVerschwendung: Kein Wunder, dass das Vertrauen in die Eliten schwindet. Dieses Buch zeigt, wo die Sackgassen und Abseitsfallen achtlosen Wirtschaftens lauern. Und es zeigt Lösungen auf: Müller-Eschenbachs Botschaft von einer neuen Art des Umgangs mit Ressourcen, des Führens und Arbeitens macht Hoffnung. Die Zukunft gehört denjenigen, deren Erfolg auf gelebten Werten statt aufgeklebten Etiketten fußt und die verstanden haben: Das Wir, nicht die Gier, enscheidet über den künftigen Erfolg.

»Du bist/Buddhist«. Kurz und bündig. Der Schüttelreim ist die Quintessenz des Reims, seine linguale Vervollkommnung, das Innere der Lotusblume, des Pudels Kern. Aber Vorsicht! Er befällt den Reimenden wie ein Virus. Der vorliegende Band ist das Ergebnis vieler Stunden, in denen die Poeten vom Reimfieber geschüttelt wurden. Illustriert mit Zeichnungen von Mattias Oheim.

Peter Leibrock Freistil ISBN 978-3-84482828-3 HC | 428 Seiten € 36,00

Cümcad Gal a xis Aufruhr auf Hecktorria ISBN 978-3-83911550-3 PB | 144 Seiten € 8,95

K at r i n S e i fa r t h Aus den Hemmschuhen in die Stöckelschuhe ISBN 978-3-84482661-6 PB | 232 Seiten € 17,90

Va n e ss a H a l e n Die Jungmacher ISBN 978-3-83918644-2 PB | 100 Seiten € 12,90

Gordon MüllerEs c h e n b ac h Wir statt Gier ISBN 978-3-94360200-5 PB | 268 Seiten € 16,90

M at t h i a s Oh e i m ; S v e n E r i c Pa n i t z Geschüttelt, nicht gerührt! ISBN 978-3-83910241-1 PB | 88 Seiten € 7,50


22 / bod aktuell

Die aktuelle Debatte um das Urheberrecht: Was würde Justitia wohl dazu sagen?


Das Urheberrecht – eine Errungenschaft für alle Text

Alexander Glück Fotos

Roberto Hegeler Aileen Liefeld

Die aktuelle Diskussion ist zum Grabenkampf geworden. Wie geht es weiter?

Alle paar Jahre rennt jemand gegen eine Bastion an, oft aus Reformzwang, manchmal auch aus der Überzeugung, dass Veränderungen einfach gut für unsere Lebenswirklichkeit sind. So war es schon vor etlichen Jahren mit dem Kampf gegen die Buchpreisbindung. Heute steht das Urheberrecht mit dem Rücken zur Wand. Dabei schützt es keineswegs nur die GroSSkonzerne, sondern vor allem die Schöpfer geistiger Werke. Und es schützt letztlich auch jeden einzelnen Nutzer, zum Beispiel vor minderwertigen Produktfälschungen. In der von beiden Lagern dogmatisch geführten Auseinandersetzung verhärten sich die Fronten.


24/ bod aktuell Wie soll das Urbeberrecht der veränderten, digitalen Medienwelt gerecht werden?

Die Auffassung der Piratenpartei: Geistige Schöpfungen sollen der Allgemeinheit mehr oder weniger kostenlos zur Verfügung stehen.

D

Das Problem illegaler Kopien spitzte sich auf dem Buchmarkt, genau wie in der Musikbranche, erst vor dem Hintergrund des Internets zu. Bücher werden zunehmend auch als Hörbücher oder E-Books vertrieben. Sie alle lassen sich in digitaler Form leicht kopieren und massenhaft verbreiten. Von den fast 2 Mio. Deutschen, die Bücher in digitaler Form lesen, bezahlt nur die Hälfte für die Inhalte. Nach Angaben des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels wurden allein im Jahr 2010 14 Mio. Bücher illegal oder aus inoffiziellen Quellen bezogen. Das Internet hat nicht nur zu einer technischen Vereinfachung beim Kopieren geführt, sondern auch einen Paradigmenwechsel bei den Nutzern bewirkt. Je mehr und je schneller Inhalte aller Art online verfügbar sind, desto rasanter fällt die Akzeptanz für Urheber- und Verwertungsrechte. „Produktpiraterie schädigt die Wirtschaft“ – so begründete man die Einführung des ACTA-Abkommens. Mit dem Schutz der Wirtschaft haben bestimmte Kreise nicht viel am Hut, schwerwiegender erschien ihnen der Eingriff in die grenzenlose Datenfreiheit des Internets. So wurde der Schutz der Privatfreiheit gegen den Schutz der Wirtschaft ausgespielt, und ACTA wurde gekippt. Mit ihm war da bereits das ganze Urheberrecht ins Fadenkreuz geraten. Die Diskussion ums Urheberrecht im Digitalzeitalter ist ein Streit zwischen den Nutzern (bzw. den Verteilern wie Google oder BitTorrent) und den Verwertern, bei dem die Interessen der Autoren meist unbeachtet bleiben. Unberück-


sichtigt bleibt in der Debatte auch, dass die derzeit sehr weiche juristische Handhabung von Rechtsverstößen von illegalen Nutzern als Legitimierung verstanden wird: Wofür ich nicht bestraft werde, kann kein Unrecht sein. Auf der anderen Seite steht die Verlagsbranche mit der Forderung nach einer harten Hand. Die Vertreter totaler Netzfreiheit sehen da bereits die Zensur heraufziehen und lehnen Eingriffe, wie sie in Frankreich bereits praktiziert werden, strikt ab – ebenso wie die ganze Idee an einem verwertbaren Besitz von geistigen Erzeugnissen. „Wir erkennen die Persönlichkeitsrechte der Urheber an ihrem Werk in vollem Umfang an“, heißt es zwar im Piratenprogramm. Sobald es aber um die Verwertung dieser Rechte geht, spielen sie nicht mehr mit. Nach ihrer Auffassung sollte „die nichtkommerzielle Vervielfältigung und Nutzung von Werken als natürlich betrachtet werden“. Die Verlagsbranche hat hierfür bis heute kein faires und praktikables Lizenzmodell entwickelt. Nach Auffassung der Piratenpartei sollten geistige Schöpfungen mehr oder weniger kostenlos der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Das ist nett gedacht: Jeder darf von allem profitieren, ohne dass einer auf seiner Idee hockt und von jedem Geld verlangt. Genauso, wie Wikipedia eine Menge Wissen kostenlos unter die Leute bringt, woran sich jeder beteiligen kann. Nur kann man damit nicht seinen Unterhalt bestreiten und auch nicht die Kosten für Recherchen. Die Erfahrungen der Musikbranche sind für die Zukunft der Rechteverwertung von Büchern nur wenig brauchbar. Der Grund ist simpel: Ein digital kopiertes Lied kommt genauso aus der Stereoanlage wie das Original. Ein digital kopiertes Buch unterscheidet sich jedoch

von einem gedruckten Exemplar immens. Die Anpassungen des Urheberrechts müssen deshalb auch berücksichtigen, dass sich zwischen den verschiedenen Buchformen teilweise extreme haptische Unterschiede auftun, die dafür verantwortlich sind, in welcher Gestalt Nutzer Bücher konsumieren wollen. Auch die Nutznießer von angeblich der Allgemeinheit dienendem Filesharing, Gratis-Herunterladen oder in Newsgroups stattfindendem Verbreiten von Inhalten, die von irgendwem erzeugt wurden – sie sind nicht die breite Masse, die dadurch endlich an unbeschränkte Wissensgüter kommen, sondern es sind Werbetreibende, von denen die Gesamtheit der Nutzer zum Produkt gemacht und kommerziell verwertet wird. Geschädigt werden durch solche Gratis-Bestrebungen auf jeden Fall die Erzeuger, die nicht nur im Bereich der Schriftstellerei schon jetzt große Schwierigkeiten haben, mit den Früchten ihrer Arbeit ein akzeptables Auskommen zu finden. Wenn sie für ihre Mühen gar nichts mehr bekommen, wieso sollten sie dann noch arbeiten? Auf der anderen Seite wird von den Verfechtern des Urheberrechts mit einer teilweise kaum erträglichen Arroganz und Blasiertheit argumentiert. Jedes Buch ist da ganz große Kunst, jeder Schriftsteller eine ganz wichtige Säule unserer Kultur. Dabei weiß doch jeder, dass es auch „geistige“ Erzeugnisse gibt, die als weniger wertvoll, wichtig oder schutzwürdig beurteilt werden. Und diese gab es schon immer, etwa in der Dienstboten- und Schundliteratur, in den Groschenromanen oder den schon vor Jahrhunderten auf Jahrmärkten verkauften Ratgeber- und Volksbüchern, deren historischer Wert für die Wissenschaft unstrittig ist, auch ohne dass es darauf jemals

ein Urheberrecht gab. Bis heute kann man bei ganz vielen Werken lange nach der Schöpfungshöhe suchen. Aber wer will darüber richten? Dass wir heute nicht mehr jedes Buch über die Zensurklinge springen lassen müssen, ist eine wichtige Errungenschaft, die gerade auch der Demokratie und der Bürgerfreiheit dient. Die Erzeuger und Verwerter könnten sich zwar ruhig einmal überlegen, ob sie zwingend so extremen Schutz für alles beanspruchen wollen, was zwischen zwei Buchdeckel passt. Die Schutzunwürdigkeit ihrer Werke kann allerdings kein Grund sein, das Urheberrecht im Ganzen auszuhebeln. Die Kritiker des geistigen Eigentums verwechseln Idee und Schöpfung, wenn sie dafür eintreten, dass ein Einfall, der ja schließlich jedem hätte kommen können, fortan für alle zur Verfügung stehen sollte. Die Verteidiger des Urheberrechts sehen das genauso, deshalb werden ja neue Ideen überhaupt in Buchform verbreitet. Es ist aber ein immenser Unterschied, ob man einen Einfall in einem Satz an eine Hauswand sprüht oder ob man sich jahrelang damit plagt, alle Einzelheiten anhand der übrigen Literatur herauszuarbeiten, Nachteile abzuwägen und die neue Idee mit der Wirklichkeit abzugleichen. Gerade im Bereich der Wissenschaft ist das nicht nur mit sehr hohem Aufwand verbunden, sondern auch mit Kosten. Und bei den Romanen liegt der Unterschied darin, ob man auf einem Bierdeckel notiert: „Der heilige Gral ist kein Gefäß, sondern die Nachkommenschaft von Jesus und Maria Magdalena, und das wird bis heute von der Kirche geheimgehalten“, oder ob man einen dicken, hervorragend recherchierten und von vorne bis hinten sehr spannenden Historienthriller daraus macht.

Die Idee ist nicht der Rede wert, aber etwas daraus zu schöpfen, ist eine andere Sache. Und für die muss der Urheber bezahlt werden. Produkt- und Bücherpiraterie schädigt aber nicht nur die Verwerter und Erzeuger, sondern auch die Nutzer selbst, denn im Fall von Produkten verbreitet sie minderwertige Waren zu überhöhten Preisen, während es im Fall von Büchern Plagiate sind, an denen sich der Spruch „Kopiert ist nicht kapiert“ bewahrheitet. Etwas von anderswo abzuschreiben, ersetzt nicht die eigene kognitive Leistung, auch wenn sich in unserer zunehmend digitalen Welt immer mehr eine Gratismentalität durchsetzt, die fremdes Eigentum geringschätzt. Worum geht es beim Urheberrecht? Den Begriff des geistigen Eigentums hält der Blogger Kai Biermann (www.neusprech.org) für eine Propagandavokabel und bezieht sich auf den Dichter Hoffmann von Fallersleben: „Die Gedanken sind frei – das ist der große Nachteil von Dingen, die sich nicht anfassen lassen. Zumindest aus Sicht derer, die trotzdem gern allein über sie herrschen und Profit aus ihnen schlagen wollen. Wer jedoch versucht, Ideen einzusperren, der enthält damit der Gesellschaft etwas vor und läuft Gefahr, viele Menschen zu Verbrechern zu erklären und eine Zensur zu installieren. Viele also zahlen einen hohen Preis, damit einer profitiert. Genau das will der Begriff verschleiern.“ In Wirklichkeit gäbe es ohne ein geregeltes Recht am geistigen Eigentum nicht einmal den Computer, auf dem Blogger wie Kai Biermann solche Dinge schreiben können. Das Urheberrecht verhilft den Erzeugern geistiger Werke (Erfindungen,


26/ bod aktuell Kunst, Wissenschaft, Unterhaltung) zu ihren Einnahmen und war einst der wichtigste Schritt bei der Überwindung von vertikaler Abhängigkeit (vom Landesherrn, der die Druckprivilegien vergab) und geistigem Diebstahl (in Form eines blühenden Nachdruckbetriebs zum Schaden der Autoren). Das Urheberrecht lässt es jedem offen, seine Werke kostenlos der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen, und dies wird auch oft praktiziert (sog. „rechtefreie Musik“, freie Bilderdatenbanken, GNU-Lizenzen, Freeware, Blogs, Wikipedia usw.). Es steht jedem Eigentümer solcher Werke aber frei, auf die Verwertung seiner Rechte zu bestehen. Das Urheberrecht legt fest, dass derjenige, der das Werk geschaffen hat, über Form und Umfang von dessen Verwertung entscheiden darf. Dieser Urheber kann anderen das Recht einräumen, das Werk zu verwerten, und dafür muss man ihn bezahlen. Räumt der Urheber niemandem solche Rechte ein, darf auch niemand das Werk verwerten. Für Buchautoren gilt dieses Recht siebzig Jahre über ihren Tod hinaus. Das wird von einigen Leuten als zu lang empfunden. Keineswegs dient die Regelung den Verwertern, sondern sie dient den Erzeugern selbst, da sie ihren Erben zugutekommt. Verkürzt man die Schutzfrist, machen sich sofort Reprintverlage sehr viele der freien Titel zueigen. Diese Nachdrucke sind oft sehr teuer und stellen keineswegs eine freie Verbreitung der Werke an die Allgemeinheit dar. Die Hauptprobleme des Urheberrechts Es wird der veränderten Medienwelt (Internet) nicht gerecht. Wir leben in einer digitalen Welt, in der schon Schüler ihre Hausaufgaben und Referate

dadurch vorbereiten, dass sie irgendwelche Funde aus dem Internet in irgendeiner Weise aneinanderhängen. Bis in die höchsten Staatsämter sind Leute unterwegs, die sogar für ihre Doktorarbeiten fremde Texte geklaut und dann als ihre eigenen ausgegeben haben. Google, Youtube, Wikipedia und viele andere Großfirmen haben großen Anteil daran, dass sich die Auffassung etabliert hat, dass im Internet alles vogelfrei ist und sich jeder alles nehmen kann. Auf dieser Grundlage hat sich bei den Nutzern – die ihrerseits auch wieder Erzeuger von neuen Werken sein können – eine Anspruchshaltung entwickelt, bei der die eigentlichen Eigentümer zu kurz kommen. Die Web-2.0Generation hat schon deshalb kein Verständnis für die Honorarwünsche der Autoren, weil sie selbst ja unentwegt Blogs und Kurznachrichtendienste vollschreibt – und zwar ohne Honorar! Das Urheberrecht bildet diese Nutzungswirklichkeit nicht ab. Es muss durchgesetzt werden Wenn man als Urheber eines Buchs den Verdacht hat, dass sein Erzeugnis im Internet vervielfältigt wird, muss man zuerst ermitteln, wer dafür verantwortlich ist. Schon das ist nicht leicht. Und dann muss man seine Rechte noch durchsetzen. Es ist gut, wenn man sich dabei auf den Verwerter (Verlag) verlassen kann. Das Internet hat das massenweise Vervielfältigen von Texten, Bildern und Musik möglich gemacht, und auch wenn man den ersten Dieb ausfindig macht, kann das Werk längst schon viele Male weiterverbreitet worden sein. Vor allem betrifft das Filme und Bilder, in sehr hohem Maße auch Texte und Musikwerke, außerdem Hörbücher.

Es ist nicht diversifiziert genug Wenn Belletristik-Autoren mit Unterhaltungskonzernen und Saatgutfirmen über einen Kamm geschoren werden, nur weil jede dieser Gruppen sich bei der Formulierung ihrer Interessen auf irgendeine Form geistigen Eigentums beruft, zeigt sich daran die Unzulänglichkeit des Begriffs. Es ist ja ein himmelweiter Unterschied, ob man sein Gedichtbändchen vor unerlaubtem Nachdruck schützen will oder ob sich eine Großfirma das Patent auf eine bestimmte Weizensorte sichert, die niemand erdacht oder erfunden hat. Unterhaltungsmusik kann zum Volksgut werden, man mag also dazu tendieren, dass ein Lied wie „Yellow Submarine“ wirklich bereits allen gehört und niemand zur Kasse gebeten werden sollte, weil er es irgendwo aufführt. Wie können Autoren das Urheberrecht anwenden? Als Einzelkämpfer ist man gegen die riesigen Nutzermassen im Internet vollkommen machtlos. Wo immer es geht, ist es sehr hilfreich, seine Rechte durch Verwerter wahrnehmen und durchsetzen zu lassen. Im Fall von Buchautoren sind das einerseits die Verlage, andererseits die Verwertungsgesellschaften. Sie kümmern sich normalerweise engagiert und zuverlässig um die Einnahmen. Für die Erzeuger ist das eine hilfreiche Konstruktuion, weil sie sich dann mehr auf die eigentliche Arbeit konzentrieren können.


Alle von BoD erstellten E-Books werden nur mit Kopierschutz vertrieben.

1. Wer hat die Rechte an meinem BoD-Buch? Alle Urheberrechte am Text und den Bildern Ihres Buches verbleiben selbstverständlich bei Ihnen. Im Rahmen des Autorenvertrags räumen Sie BoD für die Dauer der Vertragslaufzeit die Rechte zur Vervielfältigung und Verbreitung Ihres Titels ein. Es steht Ihnen jedoch frei, Ihr über BoD gedrucktes Buch zusätzlich über die eigene Homepage, auf Lesungen oder per Direktlieferung an Kunden zu verkaufen. Einzelheiten entnehmen Sie bitte dem Autorenvertrag. 2. Was muss ich hinsichtlich des Urheberrechts bei der Erstellung meines Buches berücksichtigen? • Bitte beachten Sie, dass Ihnen für alle in Ihrem Manuskript und auf dem Umschlag verwendeten Abbildungen, Fotos und Sonderschriftarten die Urheber- bzw. Nutzungsrechte vorliegen müssen. Sollten Sie Bildmaterial benutzen wollen, an dem Ihnen diese Rechte nicht vorliegen, ist es erforderlich, dass Sie vor Produktionsbeginn des Buches die Genehmigung des Urhebers einholen. Bei einer Veröffentlichung ohne Genehmigung des Urhebers verstoßen Sie gegen Urheberrechte und sind hierfür ggf. haftbar. Unser Tipp: Klären Sie die Rechte im Vorfeld ab und nennen Sie die Urheber im Impressum Ihres Buches – das gehört zum guten Ton und erzielt für den Urheber einen zusätzlichen Werbeeffekt. • Auch das korrekte Zitieren von anderen Personen oder Texten ist im Rahmen des Urheberrechts geregelt. Im Hilfebereich unserer Website (www.bod.de/hilfe) finden Sie mehr Informationen zu den formalen Vorgaben. • Schreiben Sie in Ihrem Buch über real existierende Personen, berücksichtigen Sie bitte das Persönlichkeitsrecht. Zu deren Schutz dürfen real existierende Personen nicht namentlich aufgeführt werden (ausgenommen davon sind Persönlichkeiten des öffentlichen Interesses). Auch dürfen diese nicht durch detaillierte Beschreibungen der Lebensumstände etc. von der Öffentlichkeit eindeutig zu identifizieren sein.

Wissenswertes zum Urheberrecht für BoD-Autoren

3. Wie schützt BoD mein E-Book vor Kopie? Alle von BoD erstellten E-Books werden nur mit Kopierschutz vertrieben. BoD verwendet aktuell das von Adobe entwickelte harte DRM, damit die Werke der Autoren nicht illegal verbreitet werden können. Digital Rights Management (DRM) ist ein Verfahren zum Schutz von Urheber- und Verwertungsrechten durch die Kontrolle der Verbreitung digitaler Medien (Kopierschutz). Beim Verkauf von E-Books unterscheidet man zwischen hartem und weichem DRM. Beim harten DRM wird das E-Book technisch verschlüsselt und der Zugriff ist nur über eine spezielle Software möglich, die vor dem Download eines E-Books vom Käufer installiert werden muss. Dafür ist eine Registrierung der vom Käufer verwendeten Lesegeräte bei Adobe notwendig. Das E-Book kann somit nicht auf anderen, nicht dafür registrierten Lesegeräten gelesen werden. Im Gegensatz dazu kennzeichnet das weiche DRM das E-Book lediglich mit digitalem Wasserzeichen. Der Name und die Registrierungsnummer des Käufers werden hierbei sichtbar und unsichtbar im E-Book hinterlegt. Ein eigentlicher Kopierschutz existiert somit nicht.


28 /  bod aktuell

Art by Alias

Mit den Instrumenten des Urheberrechts kann – wie in der Musik- und Filmbranche – gegen illegales Filesharing mit Erfolg vorgegangen werden. Das gilt für den einzelnen Autoren genauso wie für den Großverlag. Die entscheidende Frage ist, ob sich ein solches Vorgehen lohnt. Ähnlich wie im Bereich Musik und Film braucht es ein eigenes Geschäftsmodell für das digitale Zeitalter.

Das Urheberrecht wird der digitalen Entwicklung nicht gerecht Ein Interview mit Jens O. Brelle, Fachanwalt für Urheberrecht

Wo sehen Sie die Ursachen für die abnehmende Akzeptanz gegenüber Urheberinteressen? Insgesamt kann man sagen, dass sich die Neuen Medien und die digitale Welt schneller entwickelt haben als das Urheberrecht. Die technische Möglichkeit der Kopie ist heutzutage einfacher als im nichtdigitalen Zeitalter. Das derzeitige Urheberrecht dagegen hält noch an traditionellen Modellen und Werten fest und wirkt auf diejenigen, die als „Digital Natives“ bezeichnet werden, veraltet und unglaubwürdig. Es wird der digitalen Entwicklung einfach nicht gerecht. Zudem drängt sich der Eindruck auf, dass das Urheberrecht mittlerweile nur noch als Abwehrrecht gegenüber Dritten genutzt wird und weniger als Fundament für das Schaffen neuer kreativer Leistungen. Es scheint so, dass jeder nur noch seine eigenen Interessen durchzusetzen versucht.

In welchem Ausmaß sind Buchautoren von Internetpiraterie betroffen? Was können sie dagegen tun? Auch Autoren und ihre Verlage sind zunehmend von Internet-Piraterie betroffen. In Tauschbörsen finden sich heute nicht nur Hörbücher, sondern insbesondere auch Schul- und Fachbücher. Eine Studie des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels hat gezeigt, dass mehr als vier Prozent der über die Tauschbörse BitTorrent getauschten Dateien Hörbücher sind, bei den sogenannten E-Books liegt der Anteil sogar bei über sieben Prozent. Angesichts des Umstands, dass die Verlagsbranche gemessen an der Musikoder Filmbranche verhältnismäßig klein ist, sind dies recht hohe Zahlen. Besonders Hörbücher werden zum (illegalen) Download angeboten, aber auch Bücher in gedruckter Form, die als PDFs zu finden sind.

Können Autoren die illegalen Nutzer selbst ausfindig machen? Gibt es Dienstleister, die dies anbieten? Was halten Sie von diesem Weg? Es gibt sogenannte Antipiracy-Dienstleister, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die IP-Adressen derjenigen zu ermitteln, die illegale Downloads anbieten. Meist werden diese Dienstleister von Verbänden bezahlt, da solche Ermittlungen meist teuer und kompliziert sind. Zudem lohnen sich solche Ermittlungen erst ab einer Vielzahl von illegalen Downloads. Für den einzelnen Autoren lohnt es sich daher möglicherweise nicht, den Nutzer selbst ausfindig zu machen. Wie oft wenden sich Autoren an Sie aufgrund einer Urheberrechtsverletzung? Wie oft kommt es dabei zu einer Abmahnung und wie oft wird der Vorgang im Sinne Ihrer Klienten abgeschlossen? Im Verhältnis zu Filesharing-Fällen im Bereich Musik und Film treten Urheberrechtsverletzungen bei Autoren eher seltener auf, vorwiegend werden Texte aus Blogs oder von anderen redaktionellen Seiten kopiert und in neuen Textbausteinen zusammengefügt, also nur einzelne Teile eines Gesamtwerks illegal übernommen. Aber auch solche Fälle sind meistens eine rechtswidrige Urheberrechtsverletzung. Entscheidend bei den Texten ist die Frage, ob die im Urheberrecht erforderliche Schöpfungshöhe erreicht wird, das ist bei einfachen Beschreibungen beispielsweise möglicherweise nicht der Fall. Der strafrechtliche Weg verursacht kein Prozessrisiko – wie aussichtsreich ist er? Auch hier kommt es auf die Menge der angebotenen Daten an. Da es sich um einen Antragsdelikt handelt, wird die Staatsanwaltschaft nicht von allein Ermittlungen anstellen. Oftmals werden solche Anträge jedoch auch als unverhältnismäßig von der Staatsanwaltschaft verworfen. In der Praxis nützt die strafrechtliche Verfolgung dem Urheber daher eher weniger, um nicht zu sagen, eigentlich gar nicht.


Die Vermarktung von Büchern im Internet bleibt wichtig, gerade auch mit „Blick-ins-Buch“. Mit welchen Modellen lässt sich dabei der Inhalt wirkungsvoll schützen? Für Autoren bietet der „Blick ins Buch“ eine Menge Vorteile. Deshalb sollten Bücher, die online vertrieben werden, mit Stichwörtern getaggt werden, damit sie vom Käufer oder Interessenten schneller gefunden werden können. Hilfreich kann es sein (es ist aber nicht erforderlich), dass das dort eingestellte Material mit dem Hinweis „urheberrechtlich geschütztes Material“ versehen wird. Glauben Sie, dass ein Buch, das gleichzeitig kostenfrei im Internet zu erhalten ist, trotzdem noch gekauft wird? Sehen Sie hier Werbeeffekte? Jedes Jahr gibt es eine Vielzahl an Neuerscheinungen, die selbst für Buchliebhaber nicht zu überblicken ist. Das Internet bietet dem Interessenten die Möglichkeit, Bücher vorzusortieren, hineinzublicken, etwas Neues zu entdecken. Ich bin davon überzeugt, dass „echte“ Bücher nach wie vor auch gekauft werden und das vor allem dann, wenn Interesse erzeugt wurde. Und das kann auch durch ein Buch sein, was eigentlich kostenlos im Internet zu haben ist.

V IT A

Alexander Glück Alexander Glück stammt aus Wiesbaden, studierte in Mainz die Fächer Buchwesen, Deutsche Volkskunde und Politikwissenschaft und arbeitet seit 1997 als freier Journalist und Buchautor in Wien und Hollabrunn. Seine Beiträge erschienen u.a. in der Wiener Zeitung, Frankfurter Rundschau, Neuen Zürcher Zeitung, im Stern und bekannten Branchenfachzeitschriften wie Buchreport und Börsenblatt.

V IT A

J e n s O. B r e l l e Jahrgang 1968, ist als Fachanwalt spezialisiert auf Urheber- und Medienrecht und seit Jahren auch als Lehrbeauftragter tätig, u.a. an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, TU Braunschweig und FH Hannover.

Willkommen bei BoD-International! Välkommen! Bienvenue! Tervetuloa! Velkommen! So begrüßt BoD seine Kunden in Schweden, Frankreich, Finnland und Dänemark. In allen diesen Ländern können BoD-Autoren, ebenso wie in Deutschland, ihre Buchideen verwirklichen und individuelle Erfolge feiern. Dabei ist es immer wieder spannend, einmal über die Grenzen zu blicken und sich von den dortigen Ideen und Kooperationen inspirieren zu lassen.

Frankreich: Mystische Trilogie Mit ihrer Trilogie Les enfants des Dieux (Die Kinder der Götter) hat die französische Autorin Linda Saint Jalmes offenbar einen Nerv getroffen: Alle drei Bände stehen seit Monaten auf der BoD-Bestsellerliste. Sie handeln von der jungen Französin Awena, die durch einen Zufall in die schottischen Highlands des Mittelalters zurückversetzt wird. In dieser fremden, von Zauberei und Magie geprägten Welt, lernt Awena nicht nur ihre große Liebe, sondern auch sich selbst kennen.

Finnland: Mehr Chancen für Mädchen! BoD Finnland freut sich zurzeit besonders über eine gelungene Kooperation mit Plan Finnland, dem finnischen Teil der Kinderhilfsorganisation Plan International: Im Rahmen der Kampagne „Because I am a Girl“ ( Weil ich ein Mädchen bin), die sich für Chancen- und Rechtegleichheit von Mädchen in Entwicklungsländern einsetzt, wurden finnische Mädchen aufgerufen, über ihre Zukunftsträume und Karriereziele zu schreiben. Die besten Geschichten hat BoD gerade in einem Sammelband veröffentlicht. Die mit dem Verkauf erzielten Gewinne gehen direkt an Plan Finnland und werden für die Unterstützung von Mädchen verwendet.

Dänemark: Eine Bühne für Nachwuchsautoren Auch junge Leute aus Dänemark schreiben gern! Das hat der erste Schreibwettbewerb von BoD und der Schreibcommunity Movellas.dk eindrucksvoll bewiesen: 143 Nachwuchsautoren sendeten ihre Textbeiträge zum Thema „Verbotene Liebe“ ein. Parallel wurde in mehr als 1.100 Blogbeiträgen rege diskutiert. Die zehn besten Texte erscheinen im Herbst als BoD-Buch im dänischen Buchhandel.

Schweden: Ein Preis, der motiviert! Für das schwedische BoD-Team hielt der Juli eine freudige Überraschung bereit: Die größte schwedische Computerzeitschrift PC för Alla (PC für Alle) wählte die schwedische BoD-Website www.bod.se zu einer der 20 besten Websites des Monats. Ein toller Ansporn, die Website auch zukünftig an den Bedürfnissen der Autoren auszurichten.

Text

Friederike Nielsen


30 /  gewusst wie

E-Books: was stimmt, was nicht? Im Vergleich zu den USA ist man in Deutschland dem E-Book gegenüber noch immer zurückhaltend, aber alles deutet darauf hin, dass elektronische Bücher auch hierzulande zum „Bestseller“ werden, wie die aktuelle Studie des „BÖRSENVEREINS des Deutschen Buchhandels“ bestätigt. Ein GroSSteil der Deutschen hat schon einmal von E-Books gehört, der Anteil der Menschen, die sich sehr gut informiert fühlen, ist allerdings noch gering. Wir haben einige Behauptungen rund um das Thema zusammengetragen und unter die Lupe genommen.


1. Vor allem Fachbücher werden als E-Books gelesen Stimmt nicht, der Bestseller bei den E-Books heißt: Belletristik! Das bestätigt sich sowohl beim Blick in die aktuellen E-BookBestsellerlisten als auch durch die Tatsache, dass für belletristische Literatur auf dem E-BookMarkt insgesamt am meisten Geld ausgegeben wird.

„Für belletristische Literatur wird insgesamt am meisten Geld ausgegeben.“ Quelle: E-Books und E-Reader – Kauf und Nutzung Studie der Universität Hamburg 2012

2. Durch E-Books werden Kinder zum Lesen animiert Es gibt derzeit keine repräsentative Studie, die sich mit dieser Frage beschäftigt hat, und so lässt sich diese Behauptung weder wirklich untermauern noch widerlegen. Zwar wurde eine kleine US-Studie mit nur 24 Familien und Kindern im Alter zwischen 3–5 Jahren zu diesem Thema erstellt, die in der Presse zu kühnen Schlagzeilen à la „Kinder bevorzugen E-Books“ geführt hat, doch seriös ist das nicht. Ob Kinder über gedruckte oder elektronische Bücher an das Lesen herangeführt werden, scheint nach heutigem Stand weniger relevant als die Tatsache, dass die Heranführung in Interaktion mit ihren Bezugs-

personen, durch Vorlesen und Gespräche geschieht. Ebenso ist es für Kinder wichtig, dass sie ihre Eltern selbst lesen sehen – ob auf gedruckten Seiten oder einem Bildschirm.

3. Für einen E-BookAutor reicht es aus, wenn sein E-Book auf einer einzigen groSSen Plattform vertreten ist Die Vielfalt der Online-Plattformen, die E-Books verkaufen, wächst stetig: Amazon KindleShop, Apple iBookstore, Libri.de oder Thalia.de – um nur einige Beispiele zu nennen. Da ist es für Autoren und Verlage schwer, alle Anforderungen von Dateiformat bis Preisgestaltung shopspezifisch zu erfüllen – erst recht, wenn es um den internationalen Vertrieb geht. BoD übernimmt deshalb für Autoren alles von der Datenaufbereitung und -übermittlung – unter Einhaltung der hohen Qualitätsstandards, Preisvorgaben und rechtlichen Bestimmungen – bis hin zum Vertrieb und der Margenabrechnung. Aber es lohnt sich, mit seinem E-Book nicht nur in einem, sondern in vielen Shops präsent zu sein: Denn je mehr Shops Ihr E-Book anbieten, desto mehr Leser werden erreicht.

4. Beim Verkauf zählt einzig und allein eine möglichst hohe prozentuale Marge Auch dies gilt es differenzierter zu betrachten. Die E-Book-Margen variieren je nach Anbieter, bei dem man sein E-Book veröffentlicht. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich vor der Veröffentlichung erkundigen, welche Leistung sich hinter dem

jeweiligen Angebot verbirgt. Denn während bei Anbietern, die eine hohe prozentuale Marge versprechen, das E-Book oft nur über einen Shop verkauft wird, ist ein E-Book-Titel von BoD in allen bedeutenden E-Book-Shops wie dem Apple iBookstore, dem Amazon Kindle Shop, Libri.de, Thalia.de, Buch.de, Buecher.de, Spiegel.de, Mediamarkt.de, Weiland.de, Mayersche.de und Pubbles.de erhältlich. Und was zählt, ist nicht eine einzelne prozentual hohe Marge, sondern die absolute Gesamtmarge, die man durch die Summe der Verkäufe über alle Vertriebskanäle erreicht. Unterschiede gibt es auch in der Konvertierungsleistung der einzelnen Anbieter: Die Konvertierung der E-BookDateien bei BoD beinhaltet zum

Beispiel einen ausführlichen Qualitätscheck. Die meisten Reader erlauben individuelle Einstellungen bei Schriftgröße und -art, Silbentrennung, Hintergrundfarbe etc. BoD überprüft für jedes einzelne konvertierte E-Book, ob die Inhalte auf den E-Book-Readern einwandfrei dargestellt werden und optimal lesbar sind. Zudem garantiert BoD die Einhaltung der Preisvorgaben und rechtlichen Bestimmungen der einzelnen E-Book-Shops – auch auf internationaler Ebene.

5. Nur günstige EBooks verkaufen sich gut Die aktuellen Bestsellerlisten der großen E-Book-Plattformen sprechen gegen diese Behauptung. Dort finden sich Titel mit

Haben Sie von „E-Books“ schon einmal gehört oder gelesen? 2009

2010

2011

2012 72%

62%

14%

8% 49% 7% 35% 54%

58%

42%

22,4 Mio.

31,1 Mio.

39,5 Mio.

45,8 Mio.

ja, und ich bin sehr gut bzw. gut informiert ja, aber ich bin weniger gut bzw. nicht gut informiert

Quelle: Markt mit Perspektiven – Das E-Book in Deutschland 2011 Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. 2012


32 /  gewusst wie

6. Nur Junge und Technikbegeisterte kaufen E-Books Diese Behauptung lässt sich dank der Studie des „Börsenvereins des Deutschen Buchhandels“ mittlerweile widerlegen. Der Anteil von E-Book-Käufern, die älter als 40 Jahre sind, ist auf 72 % angewachsen. Noch ist zwar der überwiegende Teil von EBook-Käufern männlich (55 %), aber der Anteil an Frauen, die elektronischen Lesestoff erwerben, ist enorm gestiegen. Auch hat sich die Skepsis gegenüber der Technik stark verringert, sowohl was das Vertrauen in die Hardware betrifft als auch in Bezug auf die eigenen Fähigkeiten. Die Sorge, beispielsweise elektronische Texte zu löschen oder den Akku des Readers versehentlich nicht aufzuladen, ist geringer geworden.

7. E-Book-Inhalte sind nicht ausreichend geschützt und können somit leicht kopiert werden In Deutschland schützen fast alle großen Verlage ihre E-Books mit DRMMaßnahmen (DRM = Digital Rights

Management). Dabei unterscheidet man zwischen hartem und weichen DRM. Während ein weiches DRM E-Books mit einem virtuellen Wasserzeichen kennzeichnet, kontrolliert ein hartes DRM die Nutzungsrechte für ein E-Book. So geschützte E-Books können dadurch nicht einfach vom Käufer weitergegeben werden. Aus Sicht der Autoren ist es natürlich wichtig, dass E-Books nicht einfach unbegrenzt kopiert werden können. Für die Käufer von E-Books ist es allerdings problematisch, dass sie E-Books somit auch privat nicht verleihen können. Das Problem der Produktpiraterie und der Konflikt der durch Kopierschutzverfahren entsteht, die auch erlaubte Privatkopien verhindern, war in den letzten Jahren bereits ein großes Problem der Musikbranche und erreicht nun den Buchmarkt.

E-Book-Käufer 2010

Diese Problematik des E-BookSegments lässt sich zurzeit nicht final lösen. BoD beobachtet daher die Entwicklung auf dem digitalen Buchmarkt genau, um flexibel auf neue Entwicklungen reagieren zu können. Aktuell sind BoD E-Books mit dem branchenüblichen harten DRM geschützt, da für uns unsere Autoren und der Schutz ihrer Werke im Vordergrund stehen.

8. E-Books sind umweltfreundlicher als gedruckte Bücher Diese Behauptung scheint sich auf den ersten Blick leicht bestätigen zu lassen, benötigt man für ein E-Book doch kein einziges Gramm Papier! Somit muss auch kein Baum sterben und das E-Book hat in der Kategorie Umweltfreundlichkeit eindeutig gewonnen … oder?

E-Book-Käufer 2011 männlich weiblich

64%

55%

36%

45%

E-Book-Käufer 2010

E-Book-Käufer 2011

8%

4%

36%

23% 10 bis 19 Jahre

43%

58%

20 bis 39 Jahre 40 bis 59 Jahre

13%

14%

60 Jahre und älter

Quelle: Markt mit Perspektiven – Das E-Book in Deutschland 2011 Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. 2012

Preisen von 0,99 € ebenso wie Titel für 16,99 € und sämtliche Preisstufen dazwischen. Allgemein sollten die E-Book-Preise zwar unter dem Printpreis eines Titels liegen, um den Erwartungen der Käufer gerecht zu werden, aber „billig“ müssen sie deshalb noch lange nicht sein. Kein Autor sollte das Gefühl haben, sein Buch unter Wert verkaufen zu müssen.

„Je mehr E-Books auf einem Reader gelesen werden, desto besser wird die ökologische Bilanz verglichen mit papiernen Büchern.“ Quelle: Markt mit Perspektiven – Das E-Book in Deutschland 2011 Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. 2012

Beschäftigt man sich genauer mit der Ökobilanz der elektronischen Lesemedien, wird klar, dass für die Herstellung und auch die Entsorgung eines solchen Gerätes nicht unerhebliche Mengen an fossilen Rohstoffen und Energie gebraucht werden. Ganz abgesehen davon, dass die Geräte natürlich auch bei Nutzung Strom benötigen.

9. E-Book-Leser kaufen weniger gedruckte Bücher Nein, E-Book-Leser zeichnen sich insgesamt durch einen höheren Buchkonsum aus als Nicht-E-Book-Leser. Ob gedruckte Bücher oder E-Books gelesen werden, die Situationen, in denen gelesen wird, scheinen unabhängig von der Form zu sein. Am häufigsten werden Bücher


nur E-Book-Käufer

Alle Befragten, die von E-Books schon einmal gehört oder gelesen haben Elektronische Lesegeräte sind reparaturanfällig und von begrenzter Lebensdauer

2012 2011 2010 2009

51% 51% 49% 46%

26% 34% 39% 44%

77% 85% 87% 90%

Das Lesen in bestimmten Situationen (z.B. am Strand, im Schwimmbad, im Zug) ist für elektr. Geräte nicht gut geeignet

2012 2011 2010 2009

44% 40% 37% 34%

33% 43% 48% 54%

77% 83% 85% 88%

Die Anschaffungskosten für ein elektr. Lesegerät sind mir zu hoch

2012 2011 2010 2009

42% 43% 42% 44%

28% 38% 42% 39%

70% 80% 83% 83%

Elektronische Bücher sind nicht sicher, sie können gelöscht werden

2012 2011 2010 2009

44% 45% 45% 43%

16% 20% 24% 29%

60% 65% 69% 72%

Sicherlich würde ich immer vergessen, den Akku aufzuladen und könnte dann gar nichts lesen

2012 2011 2010 2009

37% 39% 39% 41%

18% 21% 23% 34%

55% 60% 62% 75%

stimme etwas zu

in gedruckter ebenso wie in elektronischer Form im Urlaub bzw. zur Entspannung zu Hause konsumiert. Wobei E-BookKäufer privat und beruflich zu 50 % elektronischen Lesestoff nutzen.

10. E-Books sind immer an ein Lese­ gerät gebunden Das stimmt so eindeutig nicht. Das zurzeit mit Abstand am häufigsten genutzte Format von E-Books bei Käufern ist das pdf-Format (62 %), gefolgt von ePUB. Die aktuelle Studie der Universität Hamburg bestätigt, dass E-Book-Leser offene und interoperable Formate bevorzugen und es ihnen wichtig ist, dass sie ihre E-Books hardwareunabhängig auf mehreren Endgeräten nutzen können. Die meisten E-Book-Formate können auf unterschiedlichen

2011

2012

64%

34%

70%

43%

63%

22%

46%

28%

43%

14%

stimme voll und ganz zu

Auch 59 % der E-BookKäufer finden es schön, zuhause im Regal gedruckte Bücher zu haben Quelle: Markt mit Perspektiven – Das E-Book in Deutschland 2011 Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. 2012

Geräten gelesen werden, mitunter – z.B. bei Büchern aus dem Kindle-Shop von Amazon – ist eine App nötig, um sie auf Geräten wie dem iPad lesen

zu können. Allerdings ist der Kindle Reader bei kopiergeschützten E-Books auf den Kauf im Amazon Kindle Shop angewiesen. Auch Apple verwendet im iBookstore einen eigenen Kopierschutz – hier gekauften elektronischen Lesestoff kann man nur auf Apple-Endgeräten konsumieren.

Quelle: Markt mit Perspektiven – Das E-Book in Deutschland 2011 Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. 2012

Bitte geben Sie für jedes der folgenden Argumente für bzw. gegen E-Books an, inwieweit Sie diesem jeweils zustimmen


34 /  pressespiegel

Getriebener seiner Zeit

News, s, New News

Ein erstaunliches Buch! Da beschließt ein 90-jähriger, sein Leben aufzuzeichnen. […] Das Buch ist ohne literarische Schnörkel flott niedergeschrieben (erzählen kann Hein Meyer!). Ein Lesefutter für alle Bücherfreunde. PreuSSische Allgemeine Zeitung H e i n M ay e r Fürs Vaterland? Bericht und Dokument einer geschundenen Generation. ISBN 978-3-8448-8182-0 | HC | 452 Seiten | € 35,00

Schreiben, um geistig frisch zu bleiben

Onkel Karl. Störfälle, Kurzgeschichten und Erzählungen Der Nieder-Ramstädter Schriftsteller Dieter Zeitz legt ein höchst unterhaltsames und spannendes Buch mit fünfzehn Kurzgeschichten und Erzählungen vor, die thematisch und stilistisch immer eigenständig sind. […] Es gibt viel zu entdecken in diesen Geschichten, die von Ernst zu Humor und auch Spott und wieder zu Tragik wechseln. Sprachlich kompositorisch sind sie überzeugend gestaltet, eine höchst lesenswerte Entdeckung. Da r m s tä d t e r E c h o Dieter Zeitz Onkel Karl und andere Stör fälle ISBN 978-3-8423-4820-2 | PB | 196 Seiten | € 12,90

Die Sprache, in der Müller seine Lebenserinnerungen „frei von der Leber weg“ niederschreibt, ist einfach. Die Sätze sind klar gegliedert und enthalten keinen unnötigen sprachlichen Ballast. Der Autor schreibt, was sich ereignet hat. Und das macht das Buch spannend. Ein Lesezeichen kann man sich getrost sparen, weil man solch Lektüre in der Regel in einem Zug liest. Schongauer N ac h r i c h t e n Rudi Müller So ist das Leben ISBN 978-3-8448-2414-8 | PB | 116 Seiten | € 9,80


Thesing bleibt seiner Sichtweise treu Der 63-jährige Autor Theodor Thesing hat mit „In den Blick gekommen“ dieser Tage sein drittes Buch vorgestellt. Herausgekommen sind 21 neue Kurzgeschichten und Gedichte, die im Vergleich mit den Vorgängerbänden eines gemeinsam haben: Thesings feine Beobachtungsgabe, dank derer er alltägliche Erlebnisse vom Gewöhnlichen „sauber putzt“, um das Wertvolle dahinter nach vorne zu bringen. S c hwä b i s c h e Z e i t u n g Th e o Th e s i n g In den Blick gekommen ISBN 978-3-8423-8440-8 | PB | 160 Seiten | € 12,50

illustration

Julius Kahlbrandt, David Röhr

Münchener Familiengeschichte(n) Der Autor lässt uns im Unklaren, welche Teile der hier erzählten Biografie des Münchener „Ossi“ Oberleitner real und welche fiktiv sind. Milieu und Münchener Zeitgeschichte vom Dritten Reich bis in die 80er wirken aber sehr authentisch und spannend erzählt. […] Hier werden Atmosphären, Geschichten und Originale lebendig, und dieser „Ossi“ ist in seiner Vielschichtigkeit zu schön erzählt, als dass man das Buch vor dem Ende weglegen mag. MU H Hans Mühlberger Der Stenz von der Au ISBN 978-3-8423-7369-3 | PB, 252 Seiten | € 16,80

Die mitreiSSende Stille des Watts

Der KommiSsar, der Krimis schreibt

Autor Wolfgang Half beschreibt oftmals eigentlich bekannte Phänomene wie das Einsetzen der Flut oder das Aufziehen eines Gewitters. Die Schilderungen sind jedoch so detailreich und mitreißend, dass man die Präsenz des Wattenmeeres spürt. […] In erster Linie ist es eine gefühlvoll geschriebene Schilderung des einzigartigen Lebensraums Wattenmeer. Ein Buch, das Lust macht auf Meer.

Brutal direkt ist der Einstieg des dritten Krimis von Siegfried Lindhorst. Die Handlungen aller Werke spielen in Schleswig-Holstein und sind frei erfunden. Dennoch wirkt der Erzählstil so authentisch, dass im Kopf des Lesers konkrete Bilder und Filme entstehen – von brutalen Mördern, verzweifelten Angehörigen, tiefen menschlichen Abgründen, die Lindhorst pur und ohne Pathos und Actionszenen aufs Papier bringt.

J e v e r s c h e s W o c h e n b l at t W o l fg a n g H a l f Kijáuu – Zwölf Monate Wattenmeer ISBN 978-3-8423-2779-5 | PB | 148 Seiten | € 22,90

F l e n s b u r g e r Tag e b l at t S i e gf r i e d L i n dh o r s t Tote Hoffnung ISBN 978-3-8391-7753-2 | PB 120 Seiten | € 9,00


lassen sie ganz kleine ganz grosse bücherfans werden

Auch groSSe Autoren fangen ganz klein an – den Grundstein dazu legt die Initiative Buchstart: Sie verteilt über Hamburger Kinderärzte Buchtaschen an Einjährige. Ein rundum gesundes Engagement, findet BoD.

Der nächste Buchfreund, bitte!

die Kleinen in Hamburg werden und, ges r beim Arzt nicht nu . chfans sondern auch Bu Hamburg Jedes einjährige Kind in Kinderarzt eine bekommt seit 2007 vom lderbüchern, Buchstart-Tasche mit Bi engutschein. Lesetipps und Bücherhall „Gedichte sen Und in über 50 kostenlo eben die Kleinen erl für Wichte“-Gruppen tern, wie viel Spaß gemeinsam mit ihren El lieben Bücher – in Büchern steckt. Kinder rt ist ein Projekt von Anfang an. Buchsta urg in der Kulturbehörde Hamb teiger e.V. ins Kooperation mit Seitene

.de ww w.bu chst art- hamburg


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.