Stadtzeitung, Ausgabe 11, 2011

Page 1

In dieser Woche Gemeinsam Zum Trialog von Judentum, Islam und Christentum rief die Auftaktveranstaltung der diesjährigen „Woche der Brüderlichkeit“ auf. Seite II

Gemeinderat Konzept für Entwicklung der Durlacher Allee, Erweiterung für Hagsfelder Werkstätten oder Prioritätenliste in Sachen Schulsozialarbeit: Ausführliche Beiträge aus dem Gemeinderat sind zu lesen auf Seite III

D FI EL

Gedenken

AS IT

Zum 100. Geburtstag von OB Günther Klotz eröffnet eine Ausstellung im Rathaus, die an den Motor des Wiederaufbaus der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg erinnert. Seite V

Stadt Zeitung Amtsblatt der Stadt Karlsruhe 65. Jahrgang · Nr. 11

18. März 2011

Pfinzgau-West bei Natura 2000 Das Gebiet Pfinzgau-West steht im Mittelpunkt der diesjährigen Kampagne „Natura 2000 In Karlsruhe“. Eröffnet wird sie am Mittwoch, 23. März, um 17.30 Uhr im Begegnungszentrum Grötzingen mit einer kleinen Ausstellung über die Schutzgebiete, einem Einführungsvortrag von Dr. Volker Hahn sowie einer Begrüßung durch Ortsvorsteher Thomas Tritsch. Im Lauf des Jahres haben Interessierte die Gelegenheit, das Gebiet bei Führungen und praktischen Pflegemaßnahmen näher kennen zu lernen. Beispielsweise gibt es Exkursionen zu Fledermäusen und Nachtinsekten, zur Pflanzenwelt oder zur Landschaftsgeschichte des Knittelberges. Mit einer Pflegeaktion in den „Hirschenhälden“ endet die Kampagne 2011 im Oktober.

Stadtmarketing auf neue Beine:

Mehr Austausch, bessere Vernetzung Alle Anteile künftig in städtischer Hand Einstimmig beschloss der Gemeinderat am Dienstag auf seiner jüngsten Plenarsitzung eine Umstrukturierung der Stadtmarketing Karlsruhe GmbH. Waren bisher neben der Stadt weitere elf Unternehmen und Einrichtungen mit 40 Prozent beteiligt, geht die GmbH nun komplett in städtische Hand über. Organe der Gesellschaft sind Gesellschafterversammlung, Aufsichtsrat, Marketingrat und Geschäftsführung. Die neue Organisation soll eine stärkere Beteiligung der politischen Vertreter der Stadt an den Entscheidungen und gleichzeitig einen privaten Know-How-Transfer garantieren. „Mit der Umstrukturierung wird der Austausch und die Vernetzung intensiviert“, sah OB Fenrich künftig „mehr Schlagkraft“ im Stadtmarketing. Die Weiterentwicklung sei in langer Vorarbeit und in gemeinsamen Sitzungen von Gesellschafterversammlung und Gemeinderätlicher Kommission vorbereitet worden. Kein Zusammenhang bestehe dabei mit vor kurzem nichtöffentlich gefassten Beschlüssen zur Kapitalausstattung des Stadtmarketings vor dem Hintergrund einer neuen Rechtsprechung zur Umsatz-

VERNETZUNG INTENSIVIEREN: Das Stadtmarketing bekommt neue Struktur.

steuerpflicht. „Ich bin für Öffentlichkeit, wo immer es geht, aber weil die Interessen der zwölf Gesellschafter betroffen waren, war dies rechtlich nicht möglich“, begründete Fenrich das Verfahren und nannte Berichte aus nichtöffentlichen Vorlagen in der Tagespresse „irritierend“, „oberflächlich“ und „einseitig“. „Firmen, die sich einbringen wollen, sollen dies tun können“, sah Bettina Meier-Augenstein (CDU) in dem neuen Marketingrat ein sinnvolle Einrichtung. Über die Berichterstattung aus nichtöffentlicher Sitzung war sie ebenso „sehr betroffen“ wie Dr. Ute Leidig (GRÜNE) die bekräftigte, dass „nichts vertuscht werden sollte“. Die neue Struktur beim Stadtmarketing sah sie als „Ergebnis eines fruchtbaren Diskussionsprozesses“. „Ein Konstruktionsfehler wird nach langer Diskussion beseitigt“, signalisierte die Fraktionsvorsitzende Doris Baitinger ein klares „JA“ der SPD zur Umstrukturierung. Als „peinlich für ein Presseorgan“ sah sie in der Vorberichterstattung ein „populistisches und manipulatives Vorgehen“, bei dem der Gemeinderat „mit Absicht an den Pranger“ gestellt worden sei. „Beschämend, auf welches Niveau die Diskussion abgesunken ist““, pflichtete auch Rita Fromm (FDP) bei, denn „innerbetriebliche Entscheidungen sind immer nichtöffentlich“. „Die Karlsruher Liste geht den Weg mit“ erklärte Dr. Eberhard Fischer, nicht zuletzt weil der Know-HowAustausch bei der seitherigen Struktur nicht wie gewünscht erfolgt sei. Als „notwendig um effektiv zu arbeiten“, begrüßte Eduardo Mossuto (FW) die Neufassung des Gesellschaftsvertrages. -fis-

Fenrich gedachte der Opfer in Japan

Neue Organe beim Stadtmarketing

„Die ganze Welt blickt voller Entsetzen nach Japan.“ Mit diesen Worten bat Oberbürgermeister Heinz Fenrich den Gemeinderat am Dienstag vor Eintritt in seine Tagesordnung inne zu halten und sein Mitgefühl mit „einem von unvorstellbarem Leid geprüften Volk zum Ausdruck zu bringen“. „Wir sollten auch an die Menschen denken, die um ihre Lieben, Verwandten und Freunde bangen, wir trauern mit ihnen, mit dem deutsch-japanischen Freundeskreis in Karlsruhe und gedenken der vielen Toten und Verletzten“, bat das Stadtoberhaupt alle Anwesenden, sich von den Plätzen zu erheben.

Aufsichtsrat: Besteht aus dem OB und zwölf vom Gemeinderat bestimmten Mitgliedern. Dabei sollen drei Vertreter privater Unternehmen aus dem Marketingrat berücksichtigt werden. Die Zusammensetzung wird von der Gesellschafterversammlung beschlossen. Marketingrat: Wird als Beirat des Stadtmarketings für den Know-How-Transfer und die Vernetzung gegründet. Besteht aus 12 bis 20 Personen, die wichtige Unternehmen repräsentieren oder Marketingstrategen sind. Der Marketingrat tagt in der Regel nicht als eigenes Gremium, sondern zusammen mit dem Aufsichtsrat.

SIGNAL: Nur beim Votum über den Haushalt signalisieren die Mitglieder des Gemeinderats ihr Ja oder Nein, indem sie sich von den Plätzen erheben.

Doppelhaushalt mit großer Mehrheit beschlossen OB Fenrich: Konsolidierung bleibt Pflicht /Verschuldung wird sich verdoppeln/Genehmigung durch RP Mit großer Mehrheit hat der Gemeinderat den Doppelhaushalt für die Jahre 2011 und 2012 verabschiedet. Für den Etat mit einem Gesamtvolumen von rund 1,9 Milliarden Euro für beide Jahre stimmten am Dienstag CDU, GRÜNE, SPD, FDP, KAL, die beiden Stadträte der Freien Wähler (FW) und Oberbürgermeister Heinz Fenrich. Ein „Nein“ kam von „Die Linke“ und „Gemeinsam für Karlsruhe“ (GfK). Eckdaten des Haushalts: Die Fehlbeträge aus den Jahren 2011 und 2012 summieren sich auf gut 64 Millionen Euro. Die Schulden werden bis dahin von gut 147 Millionen Euro Ende 2010 auf 307 Millionen Euro klettern. Das entspricht einer Verdoppelung der Pro-Kopf-Verschuldung von 505 auf 1 051 Euro. Die mittelfristige Finanzplanung sieht den Schuldenstand bis Ende des Jahres 2015 weiter auf insgesamt 470 Millionen Euro oder 1 608 Euro pro Kopf steigen. Angesichts dieser Entwicklungen sei die Finanzsituation nicht rosig, auch wenn sich die Lage durch die Beteiligung des Bundes an den Kosten im Bereich Hartz IV ein „klein wenig“ entspannt habe, sagte das Stadtoberhaupt. Den Ansatz für 2011 hielt Fenrich durch das Regierungspräsidium als Rechtsaufsichtsbehörde für „genehmigungsfähig“, 2012 werde das schon schwieriger. Die ursprünglich geplante „Globale Minderausgabe“ in Höhe von 8,5 Millionen Euro hätte da weiter geholfen, betonte OB Fenrich – sie wurde in den Haushaltsberatungen vom Gemeinderat zurück genommen. „Haushaltskonsolidierung bleibt Pflicht“, mahnte deshalb der OB und forderte dazu Vorschläge der Haushaltsstrukturkommission an, die

dann aber auch umgesetzt würden. Der Gemeinderat zeigte sich in seinen Stellungnahmen überwiegend zufrieden mit dem Ergebnis der Haushaltsberatungen, auch wenn nicht alles Wünschenswerte erreicht wurde. So betonte Thorsten Ehlgötz (CDU), dass sich seine Fraktion angesichts der angespannten Finanzlage „bewusst“ mit Anträgen zurück gehalten hätte. Auch in „Verantwortung für kommende Generationen“ bedauerte er die Rücknahme der globalen Einsparungen und hoffte, um eine „erneute Blamage“ bei Auflagen des Regierungspräsidiums (RP) herumzukommen. Für die GRÜNE-Fraktion bewertete Bettina Lisbach den Verlauf der Beratungen als positiv. In den Bereichen Soziales, Umwelt und Kultur sei vieles erreicht worden. Sorgen bereite die mittelfristig 350

„labile Situation“, Auflagen durch das RP seien nicht auszuschließen, gespart werden müsse aber „gezielt“ und nicht global. „Die SPD findet sich in diesem Haushalt wieder“, sagte Hans Pfalzgraf und sah viele Forderungen seiner Fraktion erfüllt. Sein Credo: „Stillstand können wir uns nicht leisten“. Als Gründe, „hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken“, nannte Stadtrat Pfalzgraf die „positive Entwicklung der Märkte“ sowie die finanzielle Beteiligung des Bundes an den Kosten der Hatz IV-Maßnahmen. FDP-Chefin Rita Fromm freute sich darüber, dass ihre Fraktion mit allen Anträgen „Erfolg“ hatte. Gleichzeitig sah sie die Konsolidierung „noch längst nicht abgeschlossen“. Es müsse sichergestellt werden, dass die Kommunen für die übertragenen Aufgaben auch „mit notwendi-

Ergebnishaushalt 2011/2012

25

300 20 250 200 150

2011 2012

15

2011 2012

10

100 5 50 0

0

Den Ergebnishaushalt und den Investiven Haushalt 2011/2012 verdeutlichen diese beiden Grafiken.

15 000 Euro: Stadt und Land zeichnen Jens Hanke für One-Artist-Show aus „Bunt und krisensicher“, „Hoher Prestigewert“ und „Fulminanter Messeauftakt“, zitierte Bürgermeister Wolfram Jäger Schlagzeilen zur art-Karlsruhe des vergangenen Jahres. Dass diese Beschreibungen gleichsam ein Fingerzeig zur künstlerischen Qualität sind, versteht sich dann von selbst. Qualität soll sich auszahlen, im wahren Wortsinn. Ganz besonders auf einer Verkaufsmesse, überlegten Land Baden-Württemberg und Stadt Karlsruhe und vergeben jedes Jahr einen Preis des Landes und der Stadt. Dabei ist die Quelle, aus der dieser Preis gespeist wird, selbst zu einem Karlsruher Qualitätsmerkmal geworden. Messekurator Ewald Karl Schrade hat die Auftritte einer „One Artist Show“ entwickelt. Für diese Solodarstellung sind Galerien und Künstler aufgefordert, sich zu einer künstlerischen Position zu bekennen, sozusagen bei einem Schaulauf „auf ein Pferd“ zu setzen. Für Galeristen und deren Vertragskünstler bedeutet dies, Mut zum Ri-

gen Mitteln ausgestattet“ würden. Auch Margot Döring (KAL) zeigte sich zufrieden und betonte, in „aller Ruhe“ abwarten zu wollen, ob das RP angesichts der zusätzlichen Mittel des Bundes „Einwände oder Auflagen“ anmeldet. Eduardo Mossuto (FW) signalisierte Zustimmung „trotz erheblicher Bedenken“ und plädierte dafür, der Verschlechterung des Ergebnisses für 2012 „entgegen zu wirken“. Sabine Zürn (Linke) zeigte sich zwar zufrieden, dass es gelungen sei „Einschnitte nur eingeschränkt zu zulassen“, begründete die Ablehnung aber mit: „Ein wirklich sozial gerechter Haushalt sieht anders aus“. Harsche Kritik kam von Friedemann Kalmbach (GfK). Er habe „keinen Willen zur Konsolidierung entdecken“ können, betonte der Stadtrat und verweigerte sein „Ja zur Verschuldungsexplosion“. -bw-

Investiver Haushalt 2011/2012

Preis für Positionen in der Kunst

PARALLEL ZUR ART hat sich in der Nancyhalle die UND etabliert. Initiativen, Galerien und Netzwerkkünstler zeigten dort originelle und zum Teil freche, provokante Positionen. Preise gab es auf der UND nicht, aber preiswürdige Kunst. Fotos(2): Bastian

Fotos (2): Fränkle

siko zeigen. Vergangene Woche entschied sich eine Jury für zwei zeichnerische Serien von Jens Hanke von der Berliner Gale-

PREISÜBERGABE an die Berliner Galerie Hunchentoot: Links Regierungspräsident Kühner, rechts Bürgermeister Jäger.

rie Hunchentoot. „Digging Field, Mining Ground“ und „Synapsale Nachbilder“ wurde aus 211 Einzelpräsentationen ausgewählt, das waren 37 mehr Artist-Shows als 2010. BM Jäger und Regierungspräsident Rudolf Kühner überreichten dem Galeristen den mit 15 000 Euro dotierten Preis. Hankes Kohlezeichnungen auf grundiertem Papier würden laut Jury-Bewertung in Materialität und Auswirkung auf dem ersten Blick „fast wie aus der Zeit gefallen wirken“, beim zweiten Hinschauen „aber ein dichtes Netz zeitgenössischer Bezüge spannen“. Mit dem Geld werden bei den jeweiligen Galerien Arbeiten der künstlerischen Vertragspartner angekauft und im Laufe der Zeit für die Städtische Galerie zu einer art Karlsruhe-Kollektion zusammengetragen. Später würde die Sammlung einmal hervorragenden Einblick in besonders entschiedene künstlerische Positionen auf der art Karlsruhe geben, stellte Jäger in seiner Ansprache fest. -Lä-

Quelle: Stadtkämmerei

Handwerk gibt Infos in Schulen Über zukunftsorientierte Ausbildungsberufe können sich Schülerinnen und Schüler am Mittwoch, 23. März, von 8 bis 13 Uhr beim Tag der Berufsinformation des Handwerks, von Kreishandwerkerschaft, Staatlichem Schulamt, Gewerbeschulen und Agentur für Arbeit informieren. In der Gewerbeschule Durlach (Grötzinger Straße 83) sind Bäcker, Konditoren und Metzger in Produktion und Verkauf sowie Modellbauer vertreten. Die Schwerpunkte in der Heinrich-Hübsch-Schule (Fritz-Erler-Straße 16) liegen auf Bau- und Kfz-Berufen. Für angehende Buchbinder, Drucker, Floristen, Fotografen, Friseure, Kosmetiker, Gärtner, Raumausstatter sowie Textil- und Bekleidungsberufe empfiehlt sich die CarlHofer-Schule (Adlerstraße 29). In der Heinrich Meidinger-Schule (Bertholdstraße 1) präsentieren sich Sanitär- und Heizungstechniker. -fis-


II

StadtZeitung

65. Jahrgang · Nr. 11 · 18. März 2011

Diesjährige Woche der Brüderlichkeit eröffnet:

Trialog der Religionen notwendig Wissenschaftlich fundierte Theologie muss Unterschiede zulassen „Aufeinander hören – miteinander leben“, unter diesem Motto steht noch bis 20. März die Woche der Brüderlichkeit. Eröffnet haben sie am Sonntag Oberbürgermeister Heinz Fenrich und Prof. Dr. Manfred Oeming vom Wissenschaftlich-Theologischen

Seminar der Universität Heidelberg, eingebettet in die schwingenden, fröhlichen Klänge des Chores „alef„ der Jüdischen Kultusgemeinde. In den Stephanssaal gekommen waren zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Religion und Politik.

Bevor OB Fenrich in das Thema einstieg, drückte er sein Mitgefühl für das von „Naturkatastrophen und einer wahnsinnigen technischen Katastrophe“ betroffene Japan aus. Die Auszeichnung des Kölner Schriftstellers und Islamwissenschaftlers Dr. Navid Kermani als erstem Muslim mit der Buber-Rosenzweig-Medaille bei der zentralen Eröffnung der Woche in Minden rücke, so der OB, den Fokus zurecht auf die Zusammenarbeit zwischen den drei großen Religionen. Dem Leitsatz 2011 entsprechend und in den Karlsruher Integrationsleitlinien verankert, sei der Stadt die Förderung des interreligiösen Dialogs wichtiges gesellschaftliches Anliegen. Geleistet werde die Arbeit von den Religionsgemeinschaften und bürgerlichen Dialoginitiativen. Es gelte

hier, zitierte Fenrich, den Geschäftsführer der deutschen Rabbinerkonferenz, Jonah Sievers, „weiter miteinander zu reden, um dann miteinander leben zu können“. Das aber, knüpfte Prof. Dr. Oemig an, sei keinesfalls einfach. So berühre der Trialog zwischen Juden, Moslems und Christen das Existenzrechts Israels. Die Frage, ob es diesen Staat geben dürfe, habe sich verschärft, nicht entspannt. In der Praxis sei es sehr schwierig, Trialogveranstaltungen zustande zu bringen. Ursache seien schwer kompatible Traditionen und die sehr unterschiedliche Wahrnehmung von gemeinsamen Überlieferungen. So sei etwa der Richter aller Rich­ter, der weise Salomon, für Juden ein Urbild für die Kraft des Geistes Gottes, ein Friedensfürst und Hoffnungsträger für die

Zukunft. Für Christen sei Salomon eine Weissagung auf Christus. Letzterer erfülle und überbiete ihn. Für Muslime wiederum ist Salomon Herr der Tiere und der Geister, ein Prophet Allahs und Vorgänger Mohammeds. Gleichzeitig beanspruche jede Religion in Abgrenzung von der anderen Allgemeingültigkeit. So würden Juden in den Augen der Christen ihre eigenen, heiligen Schriften nicht verstehen. Für Moslems enthalte die Schrift der Juden und Christen zwar in ihrem Kern die Botschaft von Allah, aber sie sei verdreht, entstellt und gefälscht worden. Helfen könne, so Oeming, nur eine aufklärerische, auf wissenschaftlichen Fakten beruhende Theologie, die Unterschiede zulasse, die „Entwicklung einer aufgeklärten religiösen Kultur der Differenz“. -cal-

Sonntagscafé zum Thema Zivilcourage

Glückwünsche für Altstadtrat Sauer

Für Studenten Wohnpartnerbörse

Warum schrecken so viele Menschen davor zurück, sich schützend vor andere zu stellen, wenn diese belästigt oder bedroht werden? Und wenn sie sich einmischen, wo sind die Grenzen? Darum und um das Vermeiden einer Eskalation geht es in den Bürgertrainings der Initiative Zivilcourage. Unter dem Motto „Helfen – aber wie?“ geben Gisela Konrad-Vöhringer und Dr. Rainer Kluge am 20. März ab 11 Uhr im Sonntagscafé des Internationalen Begegnungszentrums (Kaiserallee 12d) Tipps zum richtigen Verhalten. Der Eintritt ist frei, wer am anschließenden Imbiss teilnehmen will, bezahlt drei Euro.

Der frühere Stadtrat Ulrich Sauer feierte am 8. März seinen 70. Geburtstag. Nach Rückkehr aus dem Urlaub gratulierte OB Heinz Fenrich ihm im Namen der Stadt mit einem Blumenstrauß. Seine Glückwünsche „gelten einem profilierten Kommunalpolitiker“, nahm der OB das Jubiläum zum Anlass, Sauer für das Geleistete seinen Dank und seine Anerkennung auszudrücken. Dieser habe sich rund zwei Jahrzehnte mit „Tatkraft in Gemeinderat und Ausschüssen engagiert und so um die Stadt verdient gemacht“. Und weiter: „Hierbei lag Ihnen vor allem Hohenwettersbach sehr am Herzen.“

Die Paritätischen Sozialdienste bringen mit ihrer „Wohnpartnerbörse” Karlsruher Bürgerinnen und Bürger als Wohnraumanbieter und Karlsruher Studentinnen und Studenten als Wohnungssuchende zusammen, damit beide „Parteien“ sich zum gegenseitigen Nutzen ergänzen können. Statt Miete zu zahlen, unterstützen die Studenten ihre Vermieter im persönlichen Alltag durch Kinderbetreuung, Gartenarbeit oder Hilfe im Haushalt. Bezahlt werden nur die Nebenkosten. Pflegeleistungen sind ausgeschlossen. Infos: Paritätischen Sozialdienste, Telefon 912 30-34, im Internet unter www.paritaet-ka.de.

IM BRIEFWAHLBÜRO im Ständehaus beantragte Bürgermeister Wolfram Jäger vergangene Woche seine Briefwahlunterlagen zur Landtagswahl. Fotos (2): Müller-Gmelin

Urnengang per Post Tausende Karlsruher stimmen per Briefwahl ab Bürgermeister Wolfram Jäger tat es, mehr als 13 000 Karlsruher tun es auch: Wenn am Sonntag, 27. März, BadenWürttemberg seinen neuen Landtag wählt, haben viele Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme bereits per Briefwahl abgegeben. Wer am Wahltag nicht die Möglichkeit hat, persönlich seine Stimme im Wahllokal abzugeben, kann seine Briefwahlunterlagen im Briefwahlbüro in der Ständehausstraße 2, in den Bürgerbüros, Ortsverwaltungen oder beim Stadtamt Durlach beantragen. Mitzubringen sind die Wahlbenachrichtigungskarte und der Personalausweis. Außerdem gibt es die Unterlagen im Internet unter www.karlsruhe.de (Link zur Briefwahl rechts oben) oder per Telefax unter Nummer 133-12 59.

„Bis spätestens Donnerstag, 24. März, sollten die ausgefüllten Briefwahlunterlagen mit der Post zurückgeschickt werden, damit die Stimme rechtzeitig da ist“, rät Jäger. Ansonsten kann man seine Briefwahlstimme auch persönlich bis 18 Uhr am Wahltag – dann schließen die Wahllokale – in die Wahlbriefkästen am Briefwahlbüro oder bei den Ortsverwaltungen abgeben. „Wir wollen, dass möglichst viele Menschen zur Wahl gehen“, erklärte Jäger den umfangreichen Service. Mittels eines Wahlscheins, der ebenfalls per Wahlbenachrichtigungskarte beantragt werden kann, können Menschen mit Behinderung in einem barrierefreien Wahllokal ihre Stimme abgeben. Dieses muss aber in ihrem Wahlkreis liegen. -nil-

„SieKids“ in der Villa Pusteblume Nähe zu Frankreich liegt ein Schwerpunkt des Kita-Konzepts auf der Zweisprachigkeit, früh schon sollen die „SieKids“ die Nachbarn verstehen lernen. Und auch die Naturwissenschaften bleiben für sie kein Buch mit sieben Siegeln – spielerisch werden die Kleinen an die Themen herangeführt. „Die Kitas sind ein handfester Beweis dafür, dass es uns ernst ist mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Eltern sollten sich nicht zwischen Kind und Karriere entscheiden müssen“, sagte Brigitte Ederer vom Siemens-Personalvorstand bei

Per Smartphone zur Verkehrsinfo

Hilfe im Elternalltag

Seit Mai vergangenen Jahres liefert die Verkehrsmanagementzentrale der Stadt Karlsruhe unter der Adresse http://vmz. karlsruhe.de Informationen zur Verkehrslage in der Fächerstadt. Laut Tiefbauamt erfreut sie sich immer größerer Beliebtheit. Nun hat das Tiefbauamt die Verkehrsmanagementzentrale – wie bereits bei Inbetriebnahme des Informationsportals angekündigt – um einige Module erweitert. So können sich seit kurzem auch Smartphonebesitzer und -besitzerin­nen über die Verkehrsmanagementzentrale informieren, wo in Karlsruhe Baustellen eingerichtet sind, wo sich der Verkehr staut und wo er frei fließt. Ermöglicht wurde dies durch ein neues Design der Oberfläche für Smartphones. So stehen die Navigationshilfen der Verkehrsmanagementzentrale jetzt auch in der Touchscreentechnologie zur Verfügung und es wurde eine automatische Erkennungsweiche implementiert, die sofort die richtige Oberfläche (Smartphone oder PC) aufruft. Außerdem ist es nun möglich, per GPS-Funktionalität die eigene Position auf der digitalen Stadtkarte des Informationsportals darstellen zu lassen. Auch die Datenvielfalt der Verkehrsmanagementzentrale ist größer geworden: So können sich Nutzerinnen und Nutzer jetzt im neuen Bereich Parken etwa darüber informieren, welche Park&Ride-Plätze es in Karlsruhe gibt, wo Parkscheinautomaten stehen, wo Behinderten-, Fahrrad- oder Motorradparkplätze zu finden sind und welche Ladestationen für Elektroautos es in der Fächerstadt gibt. Auch die Bewohnerparkzonen und das Parkleitsystem sind erfasst. Neu hinzugekommen in der Verkehrsmanagementzentrale ist außerdem der Bereich Geschwindigkeitsmessung, der am kommenden Montag, 21. März, frei geschaltet wird. Hier werden ab nächster Woche – in Zusammenarbeit mit dem Ordnungs- und Bürgeramt – sämtliche im Stadtgebiet aufgeführten Straßenabschnitte und Mess-Standorte der mobilen Geschwindigkeitsmessung sowie die Gründe dafür präsentiert. -red-

Programm „Stärke“: 200 000 Euro flossen in Kurse Das Landesprogramm „Stärke“, das Vätern und Müttern mit speziellen Kursen helfen will, besser mit ihrer Rolle klar zu kommen und die Herausforderungen des Alltags zu meistern, läuft in Karlsruhe in Verbindung mit der Frühen Prävention und der Familienbildung mit großem Erfolg. Über 200 000 Euro flossen im vergangenen Jahr in die Unterstützung und die Förderung Karlsruher Eltern mittels Gutscheinkursen oder Angeboten für Familien in besonderen Lebenslagen. Das Programm „Stärke“ wendet sich an zwei Zielgruppen: Zum einen erhalten alle Eltern Neugeborener Bildungsgutscheine im Wert von 40 Euro, die sie ermutigen sollen, bei allen Fragen zur Elternschaft Rat und Hilfe auch außerhalb der Familie zu suchen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Insgesamt 690 dieser Gutscheine haben frischgebackene Eltern letztes Jahr eingelöst, zumeist in über die Stadt verteilten Startpunktcafés. Gut angenommen wurde in Karlsruhe

auch die zweite Komponente des Programms für Familien in „besonderen Lebenslagen“. Gemeint sind damit etwa Familien mit Migrationshintergrund, allein erziehende oder minderjährige Eltern, Eltern mit behinderten Kindern oder solche, die in prekären finanziellen Verhältnissen leben. Insgesamt 600 Mütter und Väter besuchten im vergangenen Jahr 97 Kurse, die ihnen nach eigenen Angaben halfen, den Erziehungsalltag ruhiger und entspannter zu gestalten. In der Stadt Karlsruhe haben insgesamt 15 Bildungsträger und über 20 Einzelanbieter die Kurse im Programm. Sie finden unter anderem in Mütter- und Elterncafés, Kindergärten und Schulen statt. Wer sich für die vielfältigen Kurse interessiert, findet eine Übersicht im Internet unter der Adresse www.karlsruhe.de/fb4/ einrichtungen/kinderbuero/staerke, weitere Informationen gibt es telefonisch beim städtischen Kinderbüro unter der Karlsruher Rufnummer 133-50 44. -red-

Wieder Kunst im Rathaus Durlach

Festival Thema bei Kulturfrühstück

Die erfolgreiche Reihe „Kunst im Rathaus Durlach“ findet jetzt mit der Ausstellung von Michael Schneider und Ursula Schroer ihre Fortsetzung. Die beiden Kunstschaffenden wollen vom 19. März bis zum 8. Mai Besucherinnen und Besucher des Rathauses am Marktplatz Durlach zum Hinschauen einladen, mit ihren Werken Assoziationen von der realen Welt bis ins Reich der Phantasie eröffnen. Der stellvertretende Ortsvorsteher Hans Pfalzgraf eröffnet die Präsentation am morgigen Samstag, 19. März, um 11 Uhr im Bürgersaal. Die einführenden Worte zur Ausstellung spricht Muriel Meyer, für die musikalische Umrahmung sorgt Rüdiger Blank. Danach ist „Kunst im Rathaus Durlach“ jeweils montags bis freitags in der Zeit von 8 bis 16 Uhr zu sehen, darüber hinaus donnerstags bis 18 Uhr.

Seit 21 Jahren gibt es in Karlsruhe ein schwul-lesbisches Kulturfestival: „Schrill im April“ hat sich seither zu einer festen Größe im Festivalkalender entwickelt. Am Freitag, 25. März, sind die Veranstaltung und deren gesellschafts- und kulturpolitischen Hintergründe ab 10 Uhr Thema beim öffentlichen Kulturfrühstück im Café Besitos am Marktplatz. Gibt es eine schwule und lesbische Kultur? Und wenn, was ist ihr Alleinstellungsmerkmal, wo sind Übereinstimmungen zu heterosexueller Kultur? Sind solche Begriffe noch zeitgemäß? Eine Woche vor dem Festival will Kulturamtsleiterin und Schirmherrin von „Schrill im April“, Dr. Susanne Asche, diesen und mehr Fragen mit Vertretern der schwul-lesbischen Szene, den Veranstaltern des Festivals und allen am Thema Interessierten, auf den Grund gehen.

Maßstäbe gesetzt

Schüler bemalten wieder Katakomben Zehntklässler der Drais-Realschule verschönerten erneut die unterirdischen Versorgungsgänge des Städtischen Klinikums, Klinikbeschäftigte hatten die fünf Motive aus Vorschlägen der Schüler ausgewählt. Bereits seit 28 Jahren werden so die Gänge, in denen Heizungsrohre verlaufen und Wäsche, Essen aber auch Patienten transportiert werden, von Drais-Schülern farbenfroh gestaltet. Kunsterzieher Thorsten Moch leitete dabei zum ersten Mal die zwölf Freiwilligen an, denen Teamfähigkeit und Kreativität abverlangt wurde. „Die Atmosphäre in den Katakomben wird durch die Wandmalereien spürbar aufgehellt”, freute sich Bürgermeister Stapf über die farbenfrohen Kunstwerke und die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler. -mü-

Kinder lieben Pusteblumen, denn bläst man gegen die weiße Kugel am Kopf der Pflanze, wirbeln die filigranen Samen umher und werden davongetragen. Gewirbelt wird auch in der neuen Kindertagesstätte „SieKids Villa Pusteblume“ der Siemens AG in Knielingen – wenn auch im übertragenen Sinne. Lebendig geht es zu in der am Industriepark des Unternehmens gelegenen Betreuungseinrichtung, die 83 Kindern im Alter von drei Monaten bis sechs Jahren Platz in drei öffentlich zugänglichen und drei betriebseigenen Gruppen bietet. Das Kooperationsprojekt zwischen Siemens und der Stadt Karlsruhe läuft in pädagogischer Trägerschaft der AWO. Wegen Karlsruhes

Kuno Schmitt 88-jährig gestorben / OB kondolierte

FARBE IN DIE graue Tristesse: Bereits zum 28. Mal verschönerten Drais-Realschüler die unterirdischen­Gänge des Städtischen Klinikums. Fotos (2): Fränkle

Im Alter von 88 Jahren ist am 11. März der frühere Chef des städtischen Rechtsreferats und Mitbegründer des ZKM, Kuno Schmitt, gestorben. Seinen Angehörigen sprach OB Heinz Fenrich handschriftlich sein Beileid aus: „Kuno Schmitt hat in den 22 Jahren seines Wirkens als Stadtsyndikus bei der Stadt Karlsruhe fachlich und menschlich Maßstäbe gesetzt und unzählige Projekte mit seinem Rat begleitet.“ So verließen sich während seiner aktiven Zeit drei Oberbürgermeister auf den Juristen, ebenso geschätzt hätten sie aber auch seinen tiefgründigen, trockenen Humor, der so manches Problem aufweichen konnte. Auch wenn die Paragraphen und Vorschriften hin und wieder einer guten Lösung entgegenstanden – Kuno Schmitt wusste stets weiter und konnte einen gangbaren Weg aufzei-

gen. Als er 1988 in den Ruhestand trat, ging bei der Stadt eine Ära zu Ende. Doch auch anschließend blieb Schmitt sehr aktiv. Er war Koordinator und Berater der Planungsgruppe des ZKM und dort bis vor kurzem juristischer und allgemeiner Ratgeber. „In dieser Funktion war er für mich ein wichtiges und verlässliches Bindeglied zwischen ZKM und Stadt“, schrieb Fenrich. Am meisten habe ihn aber immer seine menschliche Größe beeindruckt, seine Persönlichkeit: „Sich selbst nie in den Vordergrund schiebend, aber immer wieder mit persönlichem Einsatz definierte Ziele verfolgend. Verbindlich, offen, freundlich und menschlich zuwendend. Das war Geheimnis seines Erfolges und seiner allseitigen Beliebtheit“. Alle die ihn kannten, würden ihn vermissen und in dankbarer Erinnerung behalten. -red-

der Eröffnung des Hauses. Auch die baden-württembergische Familienministerin und Kinderbeauftragte Dr. Monika Stolz ließ es sich nicht nehmen, bei der Feier dabei zu sein (unser Bild, Mitte). Sie wertete die betriebliche Kinderbetreuung als „große gesellschaftliche Aufgabe“ und „bedeutende Maßnahme von Unternehmen und Betrieben, um qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu halten“. Diesen Standortvorteil für Stadtgesellschaft und Unternehmen unterstrich auch Erste Bürgermeisterin Margret Mergen. Deshalb setze Karlsruhe alles daran, bis 2013 das vom Gemeinderat beschlossene Ausbaukonzept für 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren zu realisieren. -maf-

Eltern fördern: Eigene Cafés spielen im Programm „Stärke“ eine wichtige Rolle.

Terminkalender Auf die Geschichte der Gasversorgung in der Stadt blickt die Ausstellung „Karlsruhe gibt Gas“ ab dem heutigen Freitag, 18. März, im Stadtmuseum im Prinz-MaxPalais. Beitrag dazu in nächster Ausgabe. Bei einem Tag der offenen Tür stellt die Europäische Schule in der AlbertSchweitzer-Straße 1, am morgigen Samstag, 19. März, von 8 bis 14 Uhr ihre vielfältigen Angebote und Aktivitäten vor. Das indische Frühlingfest Holi feiert die Deutsch-Indische Gesellschaft mit Interessierten am morgigen Samstag, 19. März, um 17 Uhr im Internationalen Begegnungszentrum, Kaiserallee 12 d. Bei einer Führung durch die Dauerausstellung des Stadtmuseums im Prinz-MaxPalais, Karlstraße 10, legt Helene Seifert am Sonntag, 20. März, 15 Uhr, ihren Schwerpunkt auf „Mode, Kleidung, Nähmaschinen ... – von der Barockrobe zur Richterrobe“. Der Eintritt ist frei. Eine Vogelstimmenwanderung zu den Vögeln der Rheininsel Rappenwört bietet das Naturschutzzentrum am Sonntag, 20. März, an. Treffpunkt ist um 7 Uhr an der Endhaltestelle Waidweg der Linie 6. Eine Besichtigung des Wasserwerks Rheinwald bei Elchesheim-Illingen bieten die Stadtwerke an den beiden nächsten Dienstagen 22., und 29. März, an. Treffpunkt zum kostenlosen Bustransfers ist jeweils um 17.15 Uhr bei der Kundenberatung, Kaiserstraße 182. Interessierte sollten sich aber zuvor unter der Telefonnummer 599-22 22 anmelden. Die offene Trauergruppe für Hinterbliebene nach Suizid trifft sich wieder am Mittwoch, 23. März, um 19.30 Uhr beim Arbeitskreis Leben in der Hirschstraße 87 Rund 40 Fahrräder, zwei Motorroller, Modeschmuck, Handys und Uhren versteigert das städtische Fundbüro am nächsten Freitag, 25. März. Beginn ist um 14 Uhr im Schutzbunker in Dammerstock in der Danziger Straße 2. Die Fahrräder können ab 13.50 Uhr besichtigt werden.


AUS DEM GEMEINDERAT

StadtZeitung

Eins ums andere Prioritätenliste Schulsozialarbeit beschlossen Schulsozialarbeit ist ein fortlaufender Prozess. Die Nachfrage steigt stetig und Karlsruhe reagiert. Während der Etatberatungen 2011/2012 setzte der Gemeinderat vier weitere Stellen für Schulsozialarbeit sowie eine Halbtagsstelle zur besseren Koordinierung der Einsätze beim Sozialen Dienst durch. Folgerichtig beschloss das Gremium jetzt einstimmig die aktualisierte Prioritätenliste. Der Überblick legt nach

Dringlichkeit fest, an welcher Schule wann und warum Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter eingesetzt werden müssen. Ganz oben auf der elf Schulen umfassenden Liste steht danach außer einer Springerstelle, die nach Bedarf einer Schule zugeordnet werden kann, die Heinrich-Köhler-Schule, gefolgt von der Rennbuckel-Realschule sowie dem Durlacher Markgrafen-Gymnasium. Bei letzterem läuft die Sozialarbeit im Probebetrieb – während der Versuchsphase soll ein Konzept für alle Gymnasien entstehen. Von den Segnungen der Schulsozialarbeit sollen überdies etwa die Sophie-Scholl-Schule, die Neureuter Nordschule sowie die HeinrichHübsch-Schule profitieren. Schulsozialarbeit ist bekanntlich eine Landesaufgabe, umso löblicher sei es, dass Karlsruhe dessen „Pflicht abdeckt“ und jährlich freiwillig 850 000 Euro dafür berappt, war GRÜNE-Stadträtin Dr. Dorothea Polle-Holl zufrieden. Als „Trauerspiel“ kritisierte Ute Müllerschön (SPD) die Rolle des Landes „aufs Schärfste“. Die Kommunen sprängen ein, „weil es sich die Gesellschaft nicht leisten kann, Schüler mit Problemen zurück zu lassen.“ Als „sehr gute Mischung für verschiedene Schularten“ lobten Margot Döring (KAL), Herbert Jooß (FDP) und Gabriele Luczak-Schwarz (CDU) die Prioritätenliste. Außer Frage stand für den Gemeinderat, dass die Landesregierung sich nicht einfach aus der Verantwortung stehlen kann. Auch Oberbürgermeister Heinz Fenrich „will zu einer Lösung kommen“ und sicherte zu, am Ball zu bleiben. Fenrich: „Die kommunalen Spitzenverbände sind in dieser Sache unterwegs.“ -maf-

65. Jahrgang · Nr. 11 · 18. März 2011

Durlacher Allee:

Ideen für langfristige Strategie Grobkonzept noch 2011 Dass die Durlacher Allee besondere planerische Aufmerksamkeit verdient, war im Gemeinderat stets unbestritten. Jetzt ist auch der Weg hin zu den städtebaulichen Leitzielen geklärt. Am Dienstag verständigte sich das Plenum unter Vorsitz von OB Heinz Fenrich aufgrund eines gemeinsamen Antrags von FDP und KAL sowie eines CDU-Antrags auf einen Vorschlag der Verwaltung, wonach diese zunächst ein Grobkonzept für diese Entwicklungsachse erarbeiten wird. Ein ersten Anlauf zu einem Rahmenkonzept war im September 2009 gescheitert, als der Gemeinderat mehrheitlich aufgrund eines KAL-Antrags beschloss, einen städtebaulichen Ideenwettbewerb vorerst nicht durchzuführen. Die Verwaltung hatte daraufhin vorgeschlagen, über eine interdisziplinäre Planungswerkstatt Ziele für die Entwicklungsachse Durlacher Allee zu definieren, fand jedoch auch damit im Juli vergangenen Jahres im Planungsausschuss keine Mehrheit. Da die Verwaltung bereits wesentliche Daten für die Flächen beiderseits dieser Verkehrsachse zusammengestellt hat, könne sie das nun befürwortete Grobkonzept zu den Entwicklungspotenzialen zwischen Durlacher Tor und Durlacher Stadteingang noch in diesem Jahr dem Planungsausschuss vorlegen, versicherte Bürgermeister Michael Obert. Im nächsten Schritt soll dann eine interdisziplinäre Planungswerkstatt in einem Rahmenplan

ENTWICKLUNGSACHSE DURLACHER ALLEE: Kreativpark und VBK-Areal, EnBW-Garage und Potenziale auf privatem Grund, Ideen zum Messplatz oder Gleisdreieck erfordern eine langfristige Strategie, damit kein Patchworkgebilde entsteht. ein städtebauliches Gesamtkonzept entwickeln. Die Bevölkerung wird bei wichtigen Zwischenschritten eingebunden. „Mit Magengrimmen stimmt die CDU dem weiteren Vorgehen zu“, betonte ihr Sprecher Tilmann Pfannkuch. Seine Fraktion hatte eigentlich drei unterschiedliche Planungsabschnitte befürwortet, wobei sie vorrangig die Planungspotentiale bis zur Tullastraße auch wegen der Kombilösung betrachten wollte. Rita Fromm (FDP) war wie Lüppo Cramer (KAL) „die Gesamtheit wichtig“, denn „es gibt keine Straße, die für die Zufahrt nach Karlsruhe so bedeutend ist wie die Durlacher Allee

– mit Potenzialen etwa auf dem VBK-Gelände, wo das jetzige Depot mittelfristig aufgegeben wird“. Auch Gedanken zur Messplatz-Gestaltung seien wichtig. Die interdisziplinäre Planungswerkstatt sei genau der richtige Weg, führte Anne Segor (GRÜNE) aus. Ihre Fraktion begrüße, dass die Verwaltung auf der Ebene der Flächennutzungsplanung neben den Prognosen über den künftigen Nutzungsbedarf unter anderem auch Aspekte aus der Tragfähigkeitsstudie einfließen lässt. Auch das Modellprojekt zur Klimaverträglichkeit (ExWoSt-Modellprojekt), das beispielhaft für diesen Entwicklungsbe-

Im Wertekonflikt für den Menschen

Kommunen wollen gemeinsam einkaufen

Johannes Krug ist neuer Stadtrat

Erweiterungsmöglichkeit in Frischluftschneise für Hagsfelder Werkstätten

Der im Januar neu gegründeten Einkaufsgemeinschaft für kommunale Verwaltungen (EKV) im Deutschen Städtetag tritt die Stadt bei. Beim Aufbau einer städteübergreifenden Beschaffung wird sich die Verwaltung einbringen. Das hat der Gemeinderat einstimmig und ohne Diskussion beschlossen. Ziel ist, durch den Verbund mit anderen Städten und den damit verbundenen größeren Auftragsmengen wirtschaftliche Vorteile zu erreichen. Weitere Vorzüge sind der WissensTransfer zwischen den Kommunen und die gemeinschaftliche Nutzung der Erfahrungen der schon seit 14 Jahren bestehenden und als Vorbild dienenden Einkaufsgemeinschaft der kommunalen Krankenhäuser, etwa einer bewährten elektronischen Ausschreibungsplattform. Als positiv wird auch die Standardisierung der Beschaffungsprozesse und der Sortimente angesehen. Beschränken will sich die EKV grundsätzlich auf große europaweite Ausschreibungen neben der Erhaltung regionaler Lieferstrukturen. -cal-

Im Februar hatte sich die CDU-Stadträtin Christiane Staab aus dem Karlsruher Gemeinderat verabschiedet, weil sie zur Bürgermeisterin von Walldorf gewählt worden war. Ihre Nachfolge im Karlsruher Gemeinderat hat nun Johannes Krug angetreten. Oberbürgermeister Heinz Fenrich legte feierlich die Amtskette an und sprach dem neuen Stadtrat die Verpflichtungsformel vor. Mit „Ich schwöre so wahr mir Gott helfe“ nahm Johannes Krug sein neues Amt an. Der 1966 geborene Gymnasiallehrer und Sohn der langjährigen CDU-Stadträtin Marianne Krug wird seine Fraktion künftig in folgenden Gremien vertreten: Jugendhilfeausschuss, Migrationsbeirat sowie Schulbeirat und Sozialausschuss. Außerdem ist Johannes Krug Betreuungsstadtrat für Rüppurr, die Südstadt und Weiherfeld-Dammerstock. Darüber hinaus nimmt er Mandate im Aufsichtsrat der Arbeitsförderungsbetriebe sowie des Städtischen Klinikums und in der Verbandsversammlung des Nachbarschaftsverbandes wahr. -res-

IM MARKGRAFEN-GYMNASIUM soll Schulsozialarbeit etabliert werden.

Die Hagsfelder Werkstätten und Wohngemeinschaft (HWK) können in Hagsfeld „Am Storrenacker/Herdweg“ erweitern. Die Stadt verkauft neben ihrem Betriebsgelände eine rund 7 200 Quadratmeter große Teilfläche des insgesamt etwa 12 000 Quadratmeter großen Grundstückes an einen Investor mit dem Ziel, das dort neu zu errichtende Gebäude ausschließlich an die HWK zu vermieten. Das hat der Gemeinderat, geleitet von OB Fenrich, bei 13 Gegenstimmen (GRÜNE, KAL, FDP-Stadtrat Thomas Hock) und sechs Enthaltungen beschlossen. Damit revidiert das Stadtparlament seinen Beschluss vom September 2007, hier eine Grünfläche für eine Frischluftschneise zu erhalten. Zugesichert hat das Bürgermeisteramt nach einem SPD-Antrag, auf dem Teilgrundstück wie auf der Restfläche ausschließlich die HWK anzusiedeln. Außerdem soll ihr neues, ein- bis zweistöckige und barrierefrei Gebäude so ausge-

richtet werden, dass die Frischluftschneise so groß wie möglich gehalten wird. Vor der Diskussion begründete EB Margret Mergen das Vorhaben mit dem Wunsch, den HWK, die eine Produktionsstätte in Berghausen aufgeben müssen, zu helfen und behinderten Beschäftigten, die größtenteils in Karlsruhe wohnen, bestmöglichste Integration zu ermöglichen. Durchlüftung sei, so auch die CDUFraktionsvorsitzende Gabriele LuczakSchwarz, weiterhin möglich. GRÜNEFraktionschefin Bettina Lisbach lehnte die Bebauung bei aller Wertschätzung der HWK ab, um die „wichtige Frischluftschneise“ zu erhalten. Nach der Erweiterung durch L’Oréal dürfe es keine zusätzlichen Ausnahmen, egal für wen, mehr geben. Die Sozialdemokratin Elke Ernemann, unterstützt von Hans Pfalzgraf („Schlimmeres verhindern“) versicherte, die SPD hätte dem Verkauf ausschließlich für die HWK unter der Bedingung, dass

das Gebäude zum Erhalt der Schneise gedreht werde, zugestimmt. Das Dilemma, die HWK zu fördern, aber gesundheitlich wichtige Freiflächen zu erhalten, habe in der FDP zu heftigen Kontroversen und daher zu Enthaltungen und einer Ablehnung geführt, gestand FDP-Fraktionsvorsitzende Rita Fromm. Letztere kam von Thomas Hock, der als Hagsfelder Luft und die immer noch ausstehende Entlastung für den Stadtteil einforderte. Ins gleiche Horn stießen auch Dr. Eberhard Fischer und Lüppo Cramer (KAL). Cramer wollte nicht, dass zugunsten der HWK mit zweierlei Maß gemessen werde, nachdem etwa der Bogenschützenverein verlegt wurde. Thorsten Ehlgötz (CDU) plädierte dagegen für die Unterstützung der HWK und regte an, noch alle umliegenden Grünanlagen zu optimieren. Jürgen Wenzel (FW) und Friedemann Kalmbach (GfK) sahen im „Wertekonflikt“ die HWK als besonderen Ausnahmefall. -cal-

Eigene Satzung für die Hebesätze Einstimmig hat der Gemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung die Satzung der Stadt Karlsruhe über die Erhebung der Grundsteuer und Gewerbesteuer (Hebesatzsatzung) beschlossen. Bisher wurden die Hebesätze für die Grund- und Gewerbesteuer in der Haushaltssatzung festgelegt, informierte das Bürgermeisteramt in seiner Vorlage. Bei einer Änderung der Hebesätze habe folglich eine Änderung der Haushaltssatzung beschlossen werden müssen. Da dieses Verfahren sehr verwaltungsaufwändig gewesen sei, werden die Hebesätze nun also in einer eigenständigen Hebesatzsatzung festgelegt. Momentan beträgt der Hebesatz für die Grundsteuer 420 v.H. und der Hebesatz für die Gewerbesteuer 410 v.H.. Diese Sätze gelten für unbestimmte Zeit und erstmals für das Kalenderjahr 2011. -res-

Ausnahmen für Kfz ohne Plakette Eine „großzügigere“ Ausnahmeerteilung für Handwerker- und Dienstleisterfahrzeuge hatte Thomas Kalesse (FDP) beantragt. Er bezog sich dabei auf Fahrzeuge in der Schadstoffgruppe 1, die keine Plakette erhalten und nicht in Umweltzonen verkehren dürfen. Dies bedeute, so Kalesse für Betriebe „eine nicht tragbare Belastung“. Die Spezialfahrzeuge würden im Jahr nur wenige Kilometer fahren, seien zwar relativ alt, aber gut erhalten. Diese Ausnahmegenehmigungen gebe es bereits, teilte Bürgermeister Wolfram Jäger mit. Bei Ausnahmeregelungen müsse das Ordnungs- und Bürgeramt jedoch landesweite Vorgaben des Umweltministeriums beachten. Wenn ein Fahrzeug vor dem 1. November 2007 auf den Halter zugelassen, eine Nachrüstung nicht möglich und kein anderes Kfz auf den Antragsteller zugelassen ist, bestehen Chancen für eine Ausnahmeregelung. -Lä-

III

reich durchgeführt wird, sei den Grünen sehr wichtig. Jürgen Wenzel (FW) signalisierte, dass seine Partei mit dem Verwaltungsvorschlag einverstanden ist. Mit dem von der Verwaltung zu erarbeitenden Grobkonzept konnte sich SPDStadtrat Michael Zeh anfreunden, auch wenn seine Fraktion „das Ganze lieber im Einzelnen betrachtet“ hätte. Wobei der Abschnitt zwischen der Tullastraße und dem Bahnhof Durlach nach seiner Einschätzung „der interessanteste ist für eine Entwicklung“. Der Messplatz als zentraler Veranstaltungsort stehe für die SPD dabei nicht zur Disposition. -rie-

NEUER STADTRAT: OB Heinz Fenrich verpflichtete Johannes Krug (CDU).

FRAGEN UND ANTWORTEN AUS DEM GEMEINDERAT

FÜR DIE ERWEITERUNG des Technischen Gymnasiums um das Profil Umwelttechnik an der Carl- Engler-Schule sprach sich jetzt der Gemeinderat aus.

Anfang Dezember 2010 berichtete die ARD laut GRÜNE-Gemeinderatsfraktion, in Karlsruhe lebe ein Mann, der maßgeblich am Zustandekommen des Irakkrieges beteiligt gewesen sei. Auf Anfrage der Grünen teilte die Stadtverwaltung mit, sie könne nicht bestätigen, dass es sich bei dem 2008 in Karlsruhe eingebürgerten Rafid al-J. um die Person mit dem Decknamen „Curveball“ handele. Außerdem sei die Identität von Rafid al-J. für die Einbürgerung ohne Relevanz gewesen. Allerdings seien zur Überprüfung seiner Identität Stellungnahmen unter anderem des Polizeipräsidiums und des Landesamtes für Verfassungsschutz eingeholt worden. ★★★ Zur Kombilösung stellte Die Linke zwei Anfragen. Und erhielt zur Antwort, dass die Kasig regionale Handwerker bzw.

Großes Stück vom Kuchen

Majolika: Hilfen für Übergangszeit

Sechs neue Bildungsgänge an beruflichen Schulen

Nach dem Rückzug der LBBW aus seinen Beteiligungen auch an der Majolika, hat sich der Gemeinderat für den Bestand der Einrichtung eingesetzt. Gespräche mit möglichen öffentlichen und privaten Unterstützern seien bereits geführt worden, teilte OB Heinz Fenrich am späten Dienstagabend mit. Ziel sei es, die finanziell angeschlagene Majolika in eine wirtschaftliche zumindest neutrale Zone zu führen. Ein fertiges Zukunfts-Konzept werde später den städtischen Gremien vorgelegt. In einem Antrag hatte Dr. Albert Käuflein (CDU) kommunale Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Träger eingefordert. Er könne sich eine öffentliche als auch private Trägerschaft vorstellen, sagte der Stadtrat. Zudem sollten Stadt und Land die Majolika stärker an der „Kunst am Bau“ beteiligen. Bis die Manufaktur schwarze Zahlen schreibe seien Übergangshilfen erforderlich, um das „herausragende Kulturgut“ zu erhalten. Elke Ernemann (SPD) sprach sich ebenfalls für den Erhalt der Majolika aus. Eine städtische Übernahme oder Beteiligung schloss sie aber aus. -Lä-

Berufliche Schulen qualifizieren für Beruf und Studium und bieten vielfältige Bildungsgänge an. Sechs Karlsruher Berufsschulen wollen ihre Palette erweitern und können dabei auf die Zustimmung des Gemeinderats bauen, der die Neuerungen einstimmig befürwortete. Jetzt ist das Kultusministerium am Zug. Im Einzelnen handelt es sich um die Einrichtung eines Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums an der Elisabeth-Selbert-Schule, die Erweiterung des Technischen Gymnasiums um das Profil Umwelttechnik an der Carl- Engler-Schule sowie um ein Wirtschaftwissenschaftliches Gymnasium mit dem Wahlpflichtfach Gesundheitsmanagement an der Ludwig-Erhard-Schule. Außerdem soll die Engelbert-Bohn-Schule ein einjähriges kaufmännisches Berufskolleg I, die Heinrich-Meidinger-Schule ein dreijähriges duales Berufskolleg Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und die Elisabeth-Selbert-Schule eine zweijährige Berufsfachschule zum Erwerb von Zusatzqualifikationen (Ernährung – Fach-

hauswirtschafter/in in Teilzeit) bekommen. Sie stimme „ohne Begeisterung“ zu, nutzte GRÜNE-Stadträtin Anne Segor die Debatte zu einer Abrechnung mit dem Kultusministerium, das landesweit 100 zusätzliche Klassen an beruflichen Gymnasium einrichtet und Karlsruhe nur mit der Friedrich-List-Schule bedacht hat. Dies alles sei „über die Köpfe der Schulträger hinweg“ und „ohne Rücksprache“ entschieden worden. Von „Gutsherrenart, die nicht in unsere Zeit passt“, sprach Ute Müllerschön (SPD) in ihrer Kritik an der Informationspolitik der Landesregierung und Lüppo Cramer, Stadtrat der Karlsruher Liste, hielt deren Vorgehen für „empörend“. CDU-Sprecherin Gabriele Luczak-Schwarz setzte darauf, bei „der nächsten Runde besser bedient“ zu werden. OB Fenrich stellte sich hinter die Forderungen des Plenums. Gegen die Nichtberücksichtigung habe er sich bereits gewandt. Den Beschluss sah er als „Signal an Stuttgart, dass wir ein größeres Stück vom Kuchen abhaben wollen“. -maf-

mittelständische Unternehmen bislang in einer Größenordnung von rund 2,5 Millionen Euro beauftragt habe. Außerdem sei die Arbeitsgemeinschaft Stadtbahntunnel angehalten, „die vorhandenen Spielräume in rechtlich vertretbarer Weise (...) zu Gunsten der regionalen Wirtschaft auszunutzen.“ Weiter teilte die Stadtverwaltung mit, dass bislang 49 Betriebe eine Entschädigung für Umsatzausfälle beantragt haben. 19 Antragstellern sei bisher ein Angebot zur Zahlung unterbreitet worden. ★★★ Zum Gewinn der Stadtwerke hakten die Freien Wähler nach. Und erfuhren, dass „veröffentlichte zusätzliche detaillierte Sparten- und Betriebszahlen möglicherweise Schaden verursachen könnten.“ Auf Nachfrage könnten Mitglieder des Gemeinderats diese erhalten, seien

aber zur Verschwiegenheit verpflichtet. Die Stadtwerke gäben darüber hinaus in ihrem Geschäftsbericht zu vielen technischen und kaufmännischen Bereichen und Sparten zusätzliche Informationen. ★★★ Welche Kontakte die Stadtverwaltung für dieses Jahr mit Rijeka plant, wollte die SPD wissen. Die Gemeinderatsfraktionen von CDU und SPD hatten 2008 eine Projektpartnerschaft mit der kroatischen Hafenstadt angeregt. Laut Stadtverwaltung gibt es unter anderem eine Einladung an eine Karlsruher Delegation zum Gegenbesuch in Rijeka und drei Studenten sind zum internationalen Praktikumsprogramm nach Karlsruhe eingeladen. Außerdem sollen 15 Studierende aus Rijeka im März einen Einblick in die Abläufe des Städtischen Klinikums erhalten. -res-

WAS WIRD AUS DER MAJOLIKA?: Die Stadt hilft bei der Suche nach neuem Träger und bei der Ausarbeitung eines zukunftsfähigen Konzepts. Fotos (5): Fränkle


IV

65. Jahrgang · Nr. 11 · 18. März 2011

AMTLICHE BEKANNTMACHUNGEN

StadtZeitung

Stadt Karlsruhe · Öffentliche Ausschreibungen Gegenstand, Umfang der Arbeiten, Ort der Abholung bzw. Anforderung Ausschreibungsservice im Internet unter www.karlsruhe.de/ausschreibungen

Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft Verhandlungsverfahren zur Vergabe öffentlicher Dienstleistungen gemäß VOF

EHRUNGEN BEIM FEUERWEHRVERBAND: Etliche Brandbekämpfer wurden von Bürgermeister Stapf (7. v. l.), Branddirektor Roland Goertz (rechts außen) und dem bisherigen Verbandsvorsitzenden Franz-Josef Ostermann (2. v. r.) ausgezeichnet. Foto: Knopf

Wehrleute ausgezeichnet Versammlung unter Eindruck der Situation in Japan Bei der Verbands- und Dienstversammlung der Feuerwehr Karlsruhe im Casino von Siemens in Knielingen standen auch die Brandbekämpfer aus der Fächerstadt ganz unter dem Eindruck der schrecklichen Katastrophe in Japan. Bürgermeister Klaus Stapf erinnerte in seinem Grußwort an die die aufopferungsvolle Arbeit der Wehrleute in dem Krisengebiet. „Wir senden unser Mitgefühl nach Japan. Die Menschen sind einer Bedrohung ausgesetzt, die man sich kaum vorstellen kann. Speziell auch die Hilfskräfte stoßen auf viele Gefahren. Unsere Gedanken und Herzen sind bei den Menschen in der Krisenregion“, so Stapf, der dazu aufforderte, im zweiten Schritt „die Situation zu analysieren und darauf hin zu arbeiten, eine solche Katastrophe und das damit verbundene Leid in Zukunft zu vermeiden“. Natürlich widmete sich der Bürgermeister auch der täglichen Arbeit der Floriansjünger in Karlsruhe. Die Arbeit der Wehr basiere auf zwei Säulen: einerseits auf einer vorbildlichen Jugendarbeit, andererseits auf der Hilfe für die Gesellschaft in Gefahrensituationen. „Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht der Dienst am

Menschen – und das zuverlässig und schnell. Sie hatten auch 2010 wieder viele Herausforderungen zu bestehen, der spektakulärste Fall war sicher der Brand im Karlsruher Streichelzoo. Ihre Arbeit – ob Rettung von Tieren und Menschen, bei großen und bei kleinen Einsätzen – fordert allerhöchsten Respekt“, so Stapf. Gemeinsam mit dem bisherigen Verbandsvorsitzenden Franz-Josef Ostermann sowie Karlsruhes Branddirektor Dr. Roland Goertz übergab er anschließend zahlreiche Feuerwehrehrenzeichen des Landes Baden-Württemberg in Silber und Gold. Zudem wurden weitere Ehrungen der Feuerwehrverbände vorgenommen. Oder, wie es Stapf formulierte. „Wir ehren verdiente Feuerwehrleute für insgesamt 575 Jahre engagierte Arbeit.“ Bei den Neuwahlen kam es zu folgenden personellen Änderungen: Ulrich Volz (Freiwillige Feuerwehr Hagsfeld) beerbt den langjährigen Verbandsvorsitzenden Franz-Josef Ostermann in dessen Funktion. Als künftige Stellvertreter fungieren Karl Zimmer (Berufsfeuerwehr), Thomas Sollik (Werksfeuerwehr) und Helmut Gerber (Freiwillige Feuerwehr). -voko-

AMTLICHE BEKANNTMACHUNGEN Sitzung des Bauausschusses Unter Vorsitz von Bürgermeister Michael Obert tagt der Bauausschuss am Freitag, 25. März, 16.30 Uhr, im Großen Sitzungssaal des Rathauses am Marktplatz. Auf der Tagesordnung stehen folgende Punkte: Tiefbauamt 1. Klärwerk Karlsruhe, Erneuerung der Klärschlammverbrennungslinie 2 Vergabe der Ingenieurleistungen für Technische Ausrüstung, Leistungsphase 5 und 6 2. Sicherheitsmaßnahmen Wildparkstadion, Ertüchtigung der Wellenbrecher in den Stehtribünen A 1 und E 4 (BA 1) Vergabe von Tiefbauarbeiten – Vorabinformation 3. Umbau der Helmholtzstraße Vergabe von Tiefbauarbeiten 4. Wolfartsweierer und Ottostraße, Deckenerneuerung und Umbau Vergabe von Tiefbauarbeiten 5. Erschließung Bruchwegäcker BA 1 Vergabe von Tiefbauarbeiten Mitteilungen des Bürgermeisteramtes

Ortschafträte tagen Die nächste öffentliche Sitzung des Ortschaftsrats Wettersbach findet am Dienstag, 22. März, um 19 Uhr im Bürgersaal des Rathauses Grünwettersbach statt. Unter Vorsitz von Ortsvorsteher Rainer Frank nehmen sich die Stadtteilvertreterinnen und -vertreter von Grünwettersbach und Palmbach folgende Tagesordnung vor: 1. Ehrung Blutspender für die Stadtteile Grünwettersbach und Palmbach für das Jahr 2010 2. Behindertengerechter Zugang Friedhof Grünwettersbach hier: Vorstellung der Planung 3. Neue Linienführung Schulbus Anfragen 4. Schulbus, Linie 118 nach Langensteinbach (Anfrage der CDU-FW-Ortschaftsratsfraktion Wettersbach) 5. Mitteilungen der Ortsverwaltung In Hohenwettersbach kommt der Ortschaftsrat zu seiner nächsten öffentlichen Sitzung am Mittwoch, 23. März, um 19 Uhr im Bürgersaal des dortigen Rathauses zusammen. Unter der Leitung von Ortsvorsteherin Elke Ernemann diskutiert das Gremium über folgende Themen: 1. Veröffentlichung Baulandkataster für den Stadtteil Hohenwettersbach (Vorstellung durch das Liegenschaftsamt) 2. Antrag der CDU-Ortschaftsratsfraktion Hohenwettersbach: Sanierung der sanitären Anlagen in der Lustgartenhalle 3. Antrag der CDU-Ortschaftsratsfraktion Hohenwettersbach: Ausschilderung: Medizinischer Notruf (Point of Rescue)

4. Bekanntgabe nichtöffentlich gefasster Beschlüsse 5. Anregungen aus dem Ortschaftsrat 6. Mitteilungen der Ortsverwaltung Zu seiner nächsten öffentlichen Sitzung kommt der Ortschaftsrat des Stadtteils Stupferich am Mittwoch, 23. März, 19 Uhr, zusammen. Im Sitzungssaal des Rathauses Stupferich wird unter Vorsitz von Ortsvorsteher Rolf Doll folgende Tagesordnung besprochen: 1. Ehrung von Blutspendern 2. Veröffentlichung Baulandkataster für den Stadtteil Stupferich 3. Information des Ortschaftsrates über den Zustand des Stupfericher Waldes 4. Verbesserung der Empfangsqualität im Mobilfunknetz auf der Straße von Thomashof nach Durlach (Antrag der FWV-Fraktion im Ortschaftsrat) 5. Mitteilungen der Ortsverwaltung 6. Verschiedenes

Zwangsversteigerungen Im Amtsgericht Karlsruhe, Schlossplatz 23, Raum 406, wird am Donnerstag, 21. April 2011, 9 Uhr, unter dem Aktenzeichen 2 K 145/09 folgender Grundbesitz versteigert: Eingetragen im Grundbuch von KarlsruheDurlach, Blatt 8041: Flurstück Nr. 72151/3, Gebäudeund Freifläche, Zur Dorfwies 14 mit 485 m² (Wohnhaus, Doppelgarage und Nebengebäude/Schopf – ohne Gewähr –) Verkehrswert: 215 000 Euro Grundbuchauszug und Schätzungsgutachten können beim Amtsgericht Karlsruhe, Zimmer 413, von Montag bis Donnerstag in der Zeit von 9 bis 11.30 Uhr und 13 bis 15 Uhr und Freitag vormittags in der Zeit von 9 bis 11.30 Uhr eingesehen werden. Eine Besichtigung des Objekts ist nur nach Rücksprache mit dem Eigentümer bzw. Mieter möglich. Das Gericht hat hierauf keinen Einfluss. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.versteigerungspool.de. Vollstreckungsgericht

Am 11. März 2011 verstarb nach schwerer Krankheit unser Mitarbeiter

Gerd Koopmann im Alter von 59 Jahren. Herr Koopmann war vom 1. April 1992 bis 31. Dezember 2002 bei unserer Tochtergesellschaft, der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH, als Lackierer beschäftigt. Seit dem 1. Januar 2003 war er in unserem Unternehmen, zuletzt als Vorarbeiter im Bereich Lackierung unserer Hauptwerkstatt, tätig. Herr Koopmann war ein sehr pflichtbewusster, zuverlässiger und kollegialer Mitarbeiter. In Dankbarkeit nehmen wir Abschied und werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. Geschäftsleitung, Betriebsrat und Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH

Umbau und Sanierung des naturwissenschaftlichen Bereichs am Otto-Hahn-Gymnasium Karlsruhe Die Stadt Karlsruhe beabsichtigt, den naturwissenschaftlichen Bereich (BGF: ca. 1 500 m²) am Otto-Hahn-Gymnasium Karlsruhe umzubauen und zu sanieren. Für die Vergabe der Architektenleistungen wird ein VOF-Vergabeverfahren mit Planung (Verhandlungsverfahren mit Lösungsvorschlägen nach Teilnahmewettbewerb) durchgeführt. Drei bis fünf Teilnehmer werden im Rahmen einer Mehrfachbeauftragung mit der Erstellung von Lösungsvorschlägen beauftragt. Die Auswahl dieser Teilnehmer erfolgt durch ein Auswahlgremium, das unter allen Bewerbern, die die formalen Kriterien erfüllen, eine Rangfolge anhand von eingereichten Referenzprojekten bildet. Bei gleich qualifi zierten Bewerbern entscheidet das Los. Die Bewerbungsunterlagen sind ab 20. März 2011 unter: http://www1.karlsruhe.de/download/hgw/ abrufbar. Bewerbungsschluss ist der 26. April 2011, 12 Uhr (Submissionstermin).

Albtal-Verkehrs-GmbH Bauabteilung, Postfach 1140, 76001 Karlsruhe Telefon 0721/6107-6306, Telefax 0721/6107-6399 Öffentliche Ausschreibungen nach VOL/A ID: 11 11 63 10 Ausschreibung-Nr. 10 – 11 Unterhaltung Murgtalbahn und Enztalbahn Lieferung von Oberbaustoffen Los 1 Schienen S 54 E4 ca. 3 480 m Los 2 Betonschwellen B 70 W ca. 4 440 Stück Betonschwellen B 90 W ca. 150 Stück Kleineisen ca. 18 000 Stück Lieferzeitraum: Juli und Oktober 2011 Unkostenbeitrag: 20 Euro Submissionstermin: 6. April 2011, 14 Uhr Die gewünschten Verdingungsunterlagen sind bei der Bauabteilung der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH, Tullastraße 71, 76131 Karlsruhe, Zimmer 113, 1. OG, Telefon 0721/6107-6306, Telefax 0721/6107-6399, anzufordern. Auskünfte werden erteilt durch Herrn Weißmann, Telefon 07228/ 969320. Der angegebene Unkostenbeitrag für die Verdingungsunterlagen ist per Verrechnungs-

scheck einzureichen. Die Unterlagen werden ab 21. März 2011 versandt. Die Eröffnungstermine sind der Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes zu entnehmen. Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit sind auf Verlangen vorzuweisen. Der Zuschlag wird nach § 18 VOL/A auf das Angebot erteilt, das unter Berücksichtigung aller technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkte als das annehmbarste erscheint. Öffentliche Ausschreibungen nach VOB/A ID: 11 11 63 11 Ausschreibung-Nr. 11 – 11 Unterhaltung Enztalbahn Gleis- und Tiefbauarbeiten Los 1, Gleisumbau Neuenbürg Gleisanlage vollständig zurückbauen ca. 1 200 m Planum herstellen ca. 1 200 m Gleisschotter aufbereiten ca. 2 800 m³ Gleisanlage neu herstellen ca. 1 200 m Maschinelle Stopfarbeiten ausführen ca. 1 400 m Kabelkanaltrasse abbauen ca. 1 200 m Kabelkanaltrasse nach Gleisumbau herstellen ca. 1 200 m Ausführung während der Vollsperrung, Bauzeit 7 Tage Los 2, Gleisumbau Calmbach Gleisanlage vollständig zurückbauen ca. 1 000 m Planum herstellen ca. 1 000 m Gleisanlage neu herstellen ca. 1 000 m Maschinelle Stopfarbeiten ausführen ca. 1 200 m schadhafte Entwässerung punktuell sanieren ca. 10 m Bodenbewegungen ca. 150 m³ Bahnsteigkanten herstellen ca. 100 m Bahnseitengraben räumen ca. 1 000 m Ausführung während der Vollsperrung, Bauzeit 20 Tage Los 3, Auswechseln von Schienenbefestigungen Kleineisen auswechseln ca. 12 000 m Ausführung während der Vollsperrung, Bauzeit 20 Tage Los 4, Elektroarbeiten im Zusammenhang mit dem Gleisbau Schaltkontakte demontieren/ montieren/einstellen ca. 30 Stück Bahnerden demontieren und montieren ca. 100 Stück Bahübergangschleifen demontieren und montieren ca. 2 Stück Ausführung während der Vollsperrung, Bauzeit 7 Tage

Informationen zur Hundesteuer 2011 Die Stadt Karlsruhe erhebt für das Jahr 2011 Hundesteuer nach der Hundesteuersatzung in der Fassung vom 15. Dezember 2009 in Höhe von 120 Euro je Hund. Für den zweiten und jeden weiteren Hund pro Haushalt ist derselbe Steuersatz wie für den Ersthund (120 Euro) zu bezahlen. Der Steuersatz für die Zwingersteuer beträgt jährlich 240 Euro. Steuerbefreiung wird nur auf Antrag gewährt insbesondere für Hunde, – die ausschließlich dem Schutz und der Hilfe blinder oder hilfsloser Personen dienen (Schwerbehindertenausweis Merkzeichen Bl oder H) und für diesen Zweck auch geeignet sind, – die im Vorjahr die Prüfung für Rettungshunde oder die Wiederholungsprüfung mit Erfolg abgelegt haben und für den Schutz der Zivilbevölkerung zur Verfügung stehen. Steuerermäßigung auf die Hälfte des normalen Steuersatzes wird nur auf Antrag gewährt insbesondere für Hunde, – die im Vorjahr die Schutzhundeprüfung III mit Erfolg abgelegt haben, – die zur Bewachung von Gebäuden im Außenbereich erforderlich sind, die vom nächsten bewohnten Gebäude mehr als 200 m Luftlinie entfernt liegen und für diesen Zweck geeignet sind. – Für die Bewachung von Gebäuden in Kleingartenoder Kleintierzuchtanlagen, von Gartenhäusern und ähnlichen kleineren Gebäuden wird keine Steuerermäßigung gewährt. – bei deren Haltern die Erhebung des vollen Steuersatzes aufgrund persönlicher Verhältnisse unbillig wäre. Bei ungünstigen persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen kann auch Ratenzahlung eingeräumt werden. Anzeigepflicht innerhalb eines Monats besteht jeweils für Hunde, – die bisher noch nicht der Stadt Karlsruhe angezeigt wurden, – die älter als drei Monate geworden sind, – die neu angeschafft wurden, – die durch Zuzug des Hundehalters in das Stadtgebiet gelangen. Anzeigepflicht besteht weiterhin, wenn – eine Hundehaltung in Karlsruhe beendet wird, – ein Steuerbefreiungs- oder Steuerermäßigungsgrund entfällt, – ein Hund abgegeben wird auch bezüglich Name und Anschrift des neuen Hundehalters, – ein Hundehalter innerhalb des Stadtgebiets umzieht. Befreit von der Anzeigepflicht ist, wer einen Steuerbescheid über die Hundehaltung 2011 erhalten hat, ohne dass zwischenzeitlich Veränderungen in der Hundehaltung eingetreten sind. Bitte halten Sie die Anzeige- und Zahlungsfristen ein, um Geldbußen und Kosten zu vermeiden. Anmelde- bzw. Abmelde-Vordrucke können über das Internet unter www.karlsruhe.de – Suchbegriff Hundesteuer – ausgefüllt und ausgedruckt werden. Vordrucke für An- und Abmeldungen erhalten Sie auch bei der Stadtkämmerei/Sachgebiet Kommunale Steuern. Das Stadtamt Durlach, die Bürgerbüros in der Kaiserallee 8, in der Steinhäuserstraße 22, in der Beuthener Straße 42, im Rathaus am Marktplatz, sowie alle Ortsverwaltungen nehmen ebenfalls Anzeigen entgegen. Jeder im Stadtkreis Karlsruhe gehaltene Hund muss am Halsband die blaue Hundesteuermarke 2010 bis

Eine losweise Vergabe ist möglich. Baubeginn: Juli 2011 Bauende: September 2011 Vollsperrung der Bahnstrecke im August 2011 Unkostenbeitrag: 50 Euro, inklusive CD Rom Submissionstermin: 7. April 2010, 14 Uhr Die gewünschten Verdingungsunterlagen sind bei der Bauabteilung der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH, Tullastraße 71, 76131 Karlsruhe, Zimmer 113, 1. OG, Telefon 0721/6107-6306, Telefax 0721/61075399, anzufordern. Auskünfte werden erteilt durch Herrn Weißmann, Telefon 07228/969320. Der angegebene Unkostenbeitrag für die Verdingungsunterlagen ist per Verrechnungsscheck einzureichen. Die Unterlagen werden ab 21. März 2011 versandt. Die Eröffnungstermine sind der Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes zu entnehmen. Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit sind auf Verlangen vorzuweisen. Der Zuschlag wird nach § 25 VOB/A auf das Angebot erteilt, das unter Berücksichtigung aller technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkte als das annehmbarste erscheint.

Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH Tullastraße 71, 76131 Karlsruhe im Auftrag der KASIG mbH Öffentliche Ausschreibungen nach SektVO ID: K 11 11 53 16 Ausschreibung-Nr. K16 – 11 Kombilösung Karlsruhe – Haltestelle Gottesauer Platz Kanal-, Gleisbau-, Tiefbau- und Straßenbauarbeiten Rückbau Rillenschienengleis ca. 100 m Rückbau Vignolschienengleis ca. 500 m Einbau Rillenschienengleis ca. 120 m Einbau Vignolschienengleis Rheda City Grüngleis ca. 480 m Asphaltbelag herstellen ca. 2 700 m² Pflasterbelag herstellen ca. 1 800 m² Entwässerungskanal herstellen DN 300 bis 500 ca. 440 m Bahnsteigkanten herstellen ca. 400 m Grünflächen herstellen ca. 1 000 m² Rasenfugenpflaster herstellen ca. 200 m² Kabelrohre verlegen ca. 600 m² Kabelschächte einbauen ca. 17 Stück Ausführungszeitraum: 30. Mai 2011 bis Mai 2012 Unkostenbeitrag: 50 Euro Submission: 12. April 2011, 14 Uhr Die Zuschlagsfrist endet am 27. Mai 2011. Die gewünschten Verdingungsunterlagen sind bei der Bauabteilung der Verkehrsbetriebe Karlsruhe

GmbH, Tullastraße 71, 76131 Karlsruhe, Telefon 0721/6107-5305, Telefax 0721/6107-5399, anzufordern. Auskünfte werden erteilt durch unsere Bauleitung, Herrn Walter, Telefon 0721/6107-5307. Der angegebene Unkostenbeitrag ist nur per Verrechnungsscheck einzureichen. Die Verdingungsunterlagen werden dem Bewerber zugesandt. Die Unterlagen werden ab 21. März 2011 versandt. Die Eröffnungstermine sind der Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes zu entnehmen. Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit sind auf Verlangen vorzuweisen. Der Zuschlag wird nach § 29 SektVO auf das Angebot erteilt, das unter Berücksichtigung aller technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkte als das annehmbarste erscheint. Die zuständige Stelle zur Nachprüfung behaupteter Vergabeverstöße: Vergabekammer Baden Württemberg beim Regierungspräsidium Karlsruhe, 76247 Karlsruhe.

Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH Tullastraße 71, 76131 Karlsruhe Öffentliche Ausschreibungen nach VOB/A ID: 11 11 53 10 Ausschreibung-Nr. 10 – 11 Schienenwechsel Hagsfeld zwischen Jenaer Straße und Reitschulschlag Ausführung von Gleisbauarbeiten Rückbau Vignolschienen ca. 1 000 m Herstellen Vignolschienen ca. 1 000 m Schienenschweißungen ca. 70 Stück Ausführungszeitraum: 9. bis 20. Mai 2011 Unkostenbeitrag: 25 Euro Submission: 13. April 2011, 14 Uhr Die Zuschlagsfrist endet am 6. Mai 2011. Die gewünschten Verdingungsunterlagen sind bei der Bauabteilung der Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH, Tullastraße 71, 76131 Karlsruhe, Telefon 0721/6107-5305, Telefax 0721/6107-5399, anzufordern. Auskünfte werden erteilt durch unsere Bauleitung, Herrn Brecht, Telefon 0721/61075320. Der angegebene Unkostenbeitrag ist nur per Verrechnungsscheck einzureichen. Die Verdingungsunterlagen werden dem Bewerber zugesandt. Die Unterlagen werden ab 21. März 2011 versandt. Die Eröffnungstermine sind der Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes zu entnehmen. Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit sind auf Verlangen vorzuweisen. Der Zuschlag wird nach § 16 VOB/A auf das Angebot erteilt, das unter Berücksichtigung aller technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkte als das annehmbarste erscheint.

Die Stadt Karlsruhe stellt ein Das Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft der Stadt Karlsruhe sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/ einen

Das Ordnungs- und Bürgeramt der Stadt Karlsruhe sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen/eine

Leiter/Leiterin

Tierarzt/Tierärztin

Stabsstelle Energiemanagement

für den amtstierärztlichen Dienst

Um die wachsende Bedeutung des globalen Klimaschutzes und der Energieeffizienz in den städtischen Gebäuden konkret werden zu lassen, wurde die Stabsstelle Energiemanagement eingerichtet. Ziel ist, das Thema systematisch in die Prozessabläufe des Amtes zu integrieren, um dauerhaft eine umweltund kostenbewusste Bewirtschaftung der städtischen Immobilien zu erreichen. Wir erwarten von Ihnen einen Hochschulabschluss der Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften oder Architektur. Für die Stelle ist Leitungserfahrung und ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit erforderlich. Wenn wir mit dieser Kurzfassung unserer Stellenausschreibung Ihr Interesse geweckt haben, können Sie den vollständigen Text im Internet unter http:// www.karlsruhe.de/fb5/stellen/ (Stellenangebote) lesen. Stadt Karlsruhe Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft 76124 Karlsruhe

in der Abteilung Lebensmittel- und Veterinärwesen in Voll- oder Teilzeit mit Sachgebietsleitung. Die Position beinhaltet die Führungsverantwortung eines Teams von vier Beschäftigten. Eine Teilzeitbeschäftigung ist nur im Rahmen einer Tandembesetzung (ganztags) möglich. Das Aufgabengebiet umfasst grundsätzlich alle Tätigkeiten im gesamten amtstierärztlichen Bereich mit den Schwerpunkten: Tierschutz, Tierseuchen und Lebensmittelüberwachung.

2014 tragen. Für verlorene Steuermarken kann bei der Stadtkämmerei/Sachgebiet Kommunale Steuern oder bei den Ortsverwaltungen eine Ersatzmarke abgeholt werden. Ersatzmarken können auch schriftlich bei der Stadtkämmerei/Sachgebiet Kommunale Steuern beantragt werden. Bei Nichtanbringung der Hundesteuermarken können Verwarnungsgelder bzw. Geldbußen festgesetzt werden. Haben Sie noch Fragen? Herr Meinzer und Frau Lichtenberger von der Stadtkämmerei geben Ihnen gerne Auskunft. Sie erreichen diese persönlich in der Adlerstraße 20 a – Hinterhaus – oder telefonisch unter 1332204/2205. Mitteilungen und Änderungen der Bankverbindung werden auch unter E-Mail: hundesteuer@ stk.karlsruhe.de oder Telefax 133-2209 entgegen genommen. Stadtkämmerei

Die Stadt Karlsruhe trauert um

Kuno Schmitt Stadtsyndikus a. D. Herr Schmitt war von 1966 bis 1988 Leiter des Rechtsreferats. Mit hohem juristischem Sachverstand und Weitblick hat er die Oberbürgermeister und das Bürgermeisteramt beraten und stand dem Gemeinderat als kompetenter Partner in schwierigen Fragen zur Verfügung. Unter seiner maßgebenden Mitwirkung wurden Großprojekte wie die Sanierung der Altstadt und Mühlburgs vorangebracht. In seine Amtszeit fiel die kommunale Gebietsreform mit den Eingemeindungsverträgen für die neuen Stadtteile. Herr Schmitt hat mit seinem persönlichen Engagement den Weg zur Gründung des Zentrums für Kunst und Medientechnologie geebnet. Sein juristischer Scharfsinn zeichnete ihn ebenso aus wie seine Umsicht, sein unerschütterlicher, tiefgründiger Humor und sein feines Gespür im Umgang mit den Menschen. Auch in seinem Ruhestand blieb er der Stadt Karlsruhe eng verbunden und war noch bis vor kurzem Koordinator und juristischer Ratgeber beim ZKM. Er hat sich um die Stadt Karlsruhe bleibende Verdienste erworben. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Heinz Fenrich Oberbürgermeister

Anforderungen: – Abgeschlossenes Hochschulstudium der Veterinärmedizin und Nachweis der Approbation – Erfahrungen im amtstierärztlichen Dienst, sowie der Befähigungsnachweis für den tierärztlichen Staatsdienst sind von Vorteil, aber keine Voraussetzung – Kenntnisse in Personalführung beziehungsweise Führungsmethoden – Hoher Grad an Organisationsfähigkeit – Verhandlungsgeschick, Teamfähigkeit, Einsatzbereitschaft – Sicheres und gewandtes Auftreten in

Verbindung mit interkultureller Kompetenz – Gute rhetorische und schriftliche Ausdrucksfähigkeit – Beherrschung aller gängigen EDVVerfahren (MS-Office) – Führerschein der Klasse B (früher Klasse 3) – Bereitschaft den privaten PKW zur dienstlichen Nutzung einzusetzen – Erfahrung im Verwaltungscontrolling und Umgang mit QM Die Bezahlung richtet sich nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) und nach Ihrer Berufserfahrung bzw. nach Landesbesoldungsordnung Baden-Württemberg (LBesOBW). Die Stelle ist nach Entgeltgruppe E13 mit tariflicher Zulage bzw. A14 LBesOBW bewertet. Bitte senden Sie uns Ihre aussagekräftige Bewerbung unter der Kennziffer 11.320.005 bis spätestens 15. April 2011 oder unter oa_personalstelle@oa.karlsruhe.de. Stadt Karlsruhe Ordnungs- und Bürgeramt Kaiserallee 8 76133 Karlsruhe Für weitere Auskünfte steht Ihnen Frau Dr. Börner, Telefon 0721/133-7115, gerne zur Verfügung. Die Stadt Karlsruhe engagiert sich für Chancengleichheit.

Stadt Karlsruhe Liegenschaftsamt

Ausschreibung von Bauplätzen – ausdrücklich freibleibend – Die Stadt Karlsruhe vergibt im Stadtteil Palmbach elf Reihenhausgrundstücke an Bauträger. Die Vergabe erfolgt in zwei Hausgruppen á fünf beziehungsweise sechs Bauplätzen (184 m² – 341 m²). Die Bauträger erhalten per Optionsvertrag 18 Monate die Option zur Vermarktung und Bebauung. Die Vorgaben des rechtsverbindlichen Bebauungsplan „Ob den Gärten“ sind zwingend einzuhalten. Der Verkauf der Grundstücke/Bestellung der Erbbaurechte erfolgt durch die Stadt Karlsruhe. Bewerbungsfrist: bis 7. Mai 2011 Den Bewerbungsunterlagen sind ein genehmigungsfähiges Planungskonzept (Energiestandard und ähnliches), Schnitte, Ansichten zur Gestaltung der Hausgruppen, Lagepläne mit Darstellung der Häuser und Carports und vermaßte Pläne vorzulegen sowie die Höhe der voraussichtlichen Hauspreise. Sämtliche Aufwendungen im Rahmen der Bewerbung erfolgen auf eigene Gefahr und Kosten. Die Vergabe erfolgt anhand von der Stadt Karlsruhe festgelegter Kriterien. Ansprechpartnerin: Frau Weber, Telefon 0721/133-2341 Unterlagen sind erhältlich: Rathaus am Marktplatz/Pforte; Ortsverwaltung Wettersbach; Liegenschaftsamt, Lammstraße 7 a, Zimmer E 309, oder www.karlsruhe.de/bauen/wohnen/grundstuecke E-Mail: liegenschaften@la.karlsruhe.de

StadtZeitung / Amtsblatt der Stadt Karlsruhe Herausgeber:

Presse- und Informationsamt der Stadt Karlsruhe Bernd Wnuck (-bw-) Helga Riedel (-rie-)

Leitung: Stellv. Leitung: Chef vom Dienst / Schlussredaktion: Mathias Tröndle (-trö-) Redaktion: Andrea C. Altenburg (-cal-) Rainer Fischer (-fis-) Manuela Fretz (-maf-) Rüdiger Homberg (-erg-) Manfred Lädtke (-Lä-) Regina Schneider (-res-) Volontariat: Nicolas Lutterbach (-nil-) Amtliche/Stellen: Ute De Clemente Nicole Völz

Redaktionssekretariat: Fotos: Anschrift: Telefon: Telefax: Druck: Auflage:

Hannelore Walda Jasmin Niedermayer Bildstelle Stadt Karlsruhe Stadt Karlsruhe 76124 Karlsruhe 07 21/1 33-13 01 und -13 02 07 21/1 33-13 09 Badendruck GmbH Karlsruhe 140 000 Exemplare

StadtZeitung im Internet: 1. Mail: pia@karlsruhe.de 2. Internet: http://www.karlsruhe.de/Aktuell

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Redaktion keine Haftung.


STADTKULTUR

StadtZeitung

65. Jahrgang · Nr. 11 · 18. März 2011

V

Macher nach dem Krieg Rathaus zeigt Ausstellung über Günther Klotz Am 21. März wäre der legendäre Oberbürgermeister der Nachkriegszeit, Günther Klotz, 100 Jahre alt geworden. Oberbürgermeister Heinz Fenrich legt daher um 11 Uhr am Grab des Ehrenbürgers einen Kranz nieder. Treffpunkt ist um 10.50 Uhr am Hauptfriedhof vor dem Verwaltungsgebäude. Danach eröffnet er um 11.30 Uhr im Erdgeschossfoyer des Rathauses am Marktplatz eine Fotoausstellung über den Sozialdemokraten. Dafür gibt es eine begrenzte Zahl von Einlasskarten am heutigen Freitag, 18. März, von 8 bis 18 Uhr an der Rathauspforte. Die Ausstellung ist danach noch bis 31. März im Rathaus sowie vom 5. April bis 28. Mai in der Erinnerungsstätte Ständehaus, Ständehausstraße 2, bei freiem Eintritt zu sehen. Die Schau beleuchtet schlagartig die wichtigsten Stationen von Klotz’ Wirken für die Stadt. Zuerst organisierte der Bauingenieur erfolgreich die schnellste Schutträumung einer Kom-

mune nach dem Zweiten Weltkrieg. In den Jahren von 1952 bis 1970 gestaltete Klotz als Oberbürgermeister das Leben nach dem Verlust des Status als Hauptstadt in der künftigen Residenz des Rechts. Wirtschaftswunder, Wiederaufbau, neue Wohnsiedlungen, Stadtjubiläum und die Bundesgartenschau prägten die Amtszeit des populären Politikers. Zu glänzen wusste er auch bei gesellschaftlichen Anlässen wie der regelmäßigen Bambi-Verleihung mit Prominenz aus Film und Fernsehen. Die Stadt zeichnete den 1972 überraschend gestorbenen Politiker mit der Ehrenbürgerwürde aus und gab der großen Grünanlage an der Alb seinen Namen. Am Donnerstag, 24. März, führt der Leiter des Stadtarchivs, Dr. Ernst Otto Bräunche, um 19 Uhr den Förderverein Karlsruher Stadtgeschichte durch die Ausstellung. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, sich anzuschließen. -cal-

LICHTERGLANZ: Moderne Position auf den Skulpturenplätzen.

VERA RÖHM FÜGT IHRE KUNST IN DEN RAUM EIN: Als Beitrag zu den One-Artist-Shows stellte die Künstlerin auf der „art“ weiß-lackierte „770-Würfel-Module“ aus: Eine Veranschaulichung des Prinzips des Modularen. Foto: Bastian

Märkte und ihre Brunnen

Bürgerstiftung für Projekte in Durlach

„art“ stets für Überraschungen gut

Die Ausstellung „Märkte und ihre Brunnen – aus historischer und heutiger Sicht“ ist vom 23. März bis 17. April dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr im Regierungspräsidium am Rondellplatz bei freiem Eintritt zu sehen. Marktbrunnen lieferten der Bevölkerung wie den Gewerbetreibenden und Markthändlern Trinkwasser und hatten als Mittelpunkt des städtischen Handels- und Versammlungsplatzes eine wichtige wirtschaftliche und soziale Funktion. Schon früh setzten Bildhauer und Architekten mit der künstlerischen Gestaltung des Marktbrunnens ihrem Territorialherrn oder ihrer Stadt wichtige Denkmale. In der Schau sind zunächst Bilder des bundesweiten Fotowettbewerbs „Marktbrunnen“ zu sehen. Anschließend wird am Karlsruher Beispiel die historische Bedeutung und künstlerische Vielfalt von Brunnen seit der Stadtgründung beleuchtet. Zum dritten findet sich ein Überblick über die Entwicklungen der Trinkwasserhygiene und der zentralen Karlsruher Wasserversorgung seit 1871. Eröffnet wird die Ausstellung, zu der ein Katalogbuch erscheint, am Dienstag, 22. März, um 18 Uhr. Führungen gibt es am Donnerstag, 31. März, um 18 und am Sonntag, 3. April, 11 Uhr. -red-

Die jetzt ins Leben gerufenen Durlacher Bürgerstiftung für Kultur und Geschichte will erreichen, dass mehr Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Verbände und Vereine Mitverantwortung für die Gestaltung des kulturellen Lebens in der ehemaligen Markgrafenstadt übernehmen. Die „Zielgruppen“ können die auf Initiative des Freundeskreises Pfinzgaumuseum – Historischer Verein Durlach und vom Verein Die Orgelfabrik - Kultur in Durlach gegründete Stiftung mit Tatkraft und Ideen unterstützen, natürlich mit Spenden, durch einen regelmäßigen Förderbetrag, Zustiftung, testamentarische Verfügung oder Übernahme einer Projektpartnerschaft. Fördern will die Stiftung Ausstellungen in Kultur und Geschichte, Durlacher Publikationen, Ankäufe von Exponaten oder historischen Quellen für das Pfinzgaumuseum, die Arbeit von Kulturschaffenden, aber auch sozio-kulturelle Projekte etwa in Kindergärten oder Jugendeinrichtungen. Informationen zur Durlacher Bürgerstiftung gibt es unter www.buergerstiftungdurlach.de sowie telefonisch bei den Stiftungsvorständen Dr. Hildegund Brandenburg unter der Rufnummer 428 98 und Günther Malisius unter 40 14 94. -trö-

Lustvolles beim kunstsinnigen Lustwandeln / Neue Künstler im Portfolio

AUFTAKT: Der Pilgerweg beginnt in der Kirche in Grünwettersbach. Foto: Fränkle

dem Überraschungs-Ei Klassische Moderne trifft Zeitgenössische Kunst. Millionenumsätze wie bei der Galerie Henze & Ketterer gab es auch. Dazu etliche zufriedene Gesichter bei den Ausstellern: Emil Noldes „Fischerkinder“ wechselte für 135 000 Euro den Besitzer, ein Spätwerk von Bernhard Schultze brachte 85 000 Euro ein. Wo noch kein Vollzug gemeldet werden konnte, sieht man sich nach der Messe „in guten Verhandlungen“ – wie bei einer Arbeit von Willi Baumeister für 175 000 Euro. Zum letzten Mal war der vom Berliner Senat als begrenztes Förderprogramm vertretene Block „Art from Berlin“ auf der art. Einige der Teilnehmer seien bereits dieses Jahr als Einzelaussteller in der Halle für „Neue Positionen“ mit dabei gewesen, sagte Schrade. Neben Prominenten wie Frieder Burda, Markus Lüpertz oder Rüdiger Hurrle war die Messe, auf der jeder Zweite sich

als Kunstkäufer vorstellte oder jeder Zehnte sich einen Sammler nannte, auch ein ergiebiges Beuteareal für Kunst-Scouts aus Museen. Vielleicht liegt der enorme Erfolg der art Karlsruhe in ihrem fokussierten Blick auf das Kunstgeschehen. Vielleicht auch, weil der immer stärker werdende Magnet im deutschen Südwesten seine Kraft nicht allein aus großen Namen speist, sondern immer wieder auch neue Künstler ins Portfolio nimmt und für Überraschungen gut ist. „Kunst hat der totale Chef zu sein“, fordert Jonathan Meese. Vier bunte Tage lang durfte sie es in den Karlsruher Messehallen sein. 2012 kommt die „art“ wieder. Vom 8. bis 12. März. Jonathan Meese vielleicht auch. -Lä-

Pilgerweg in den Bergdörfern

Weibliche Perspektiven in der Kunst

Das muntere Morden beginnt

Die evangelischen Gemeinden der Bergdörfer veranstalten am Sonntag, 20. März, unter dem Thema „Kirchen am Weg erzählen“ ihren diesjährigen ökumenischen Pilgerweg. Start des gemeinsamen Wegs für Gläubige aller Konfessionen ist um 10 Uhr mit einem Impuls zum Auftakt in der evangelischen Kirche in Grünwettersbach. Danach geht es zur evangelischen Kirche in Hohenwettersbach. Dort steht um 11.30 Uhr ein Familiengottesdienst auf dem Programm mit anschließendem Picknick im Lustgarten oder im Kirchenkeller. Von dort führt der Weg zur Mennoniten-Kirche auf dem Thomashof (13.45 Uhr). Tee und Kaffee gibt es um 15.15 Uhr in der evangelischen Kirche in Stupferich. Der Pilgerweg endet um 16 Uhr mit einem Impuls in der katholischen Kirche St. Cyriakus in Stuperich.

Ausstellung „Spektral – Diametral“ / Die Städtische Galerie hat umgehängt

Am Donnerstag (24. März) beginnt in Karlsruhe das muntere Morden für den Freizeitgrusel. Bis zum 29. März ist die Fächerstadt Schau- und Leseplatz des „Tatort Karlsruhe“. Eröffnet werden die Krimitage 2011 um 17 Uhr im Großen Sitzungssaal des Rathauses von Kulturdezernent Wolfram Jäger. Krimispezialist Wolfgang Schorlau liest aus seinem Roman „Das Münchener Komplott“. Der Politthriller hat ein Attentat auf das Münchener Oktoberfest zum Thema, bei dem Mächtige die Ermittlungen manipuliert haben. Wer es weniger politisch mag, bekommt ab 17.30 Uhr in der Kimmelmannschule einen Vorgeschmack auf kommende Nervenkitzel. Bei einem kriminellen Kochvergnügen serviert Angela Esser ihren Zuhörern eine „Henkersmahlzeit“. Insgesamt stehen mehr als ein Dutzende weitere Lesungen auf dem Programm. Geballte Karlsruher Krimi-Power an einem Tag gibt es am 27. März im Gästehaus Solms. Ab 10.30 Uhr nehmen dort sechs Autorinnen und Autoren Platz und lesen aus ihren aktuellen Romanen. Hier und da handelt es sich um eine Vor-Premiere, bei der die zuhörenden kriminalistischen Spürnasen mit bisher unveröffentlichten Texten in die Irre oder auf die falsche Spur geführt, in jedem Fall aber überrascht werden. Um 19 Uhr bittet dann das Schlosshotel zum „Leichenschmaus“. Aber Vorsicht: Beim delikaten 4-Gänge Menü mit Aperitif geraten die Teilnehmer selbst ins das Fadenkreuz der Ermittlungen. In grauenvolle psychologische Abgründe führen die Abschlussermittlungen am 29. März ab 20 Uhr in der Thalia Buchhandlung. www.karlsruher-krimitage.de. -Lä-

Auftritt inklusive Noch bis 15. April bewerben für „the show“ Der größte halbprofessionelle Streetdance-Wettbewerb für Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg „the show“ geht am 21. und 22. Mai wieder im Jubez am Kronenplatz über die Bühne. Anmeldungen sind bis 15. April bei Katrin Boden vom Musikmobil Soundruck unter der Telefonnummer 56 63 41 oder per E-Mail an soundtruck@stja.karlsruhe. de möglich. Ab sofort können sich Tanzgruppen im Umkreis von 30 Kilometern um Karlsruhe bewerben. Ob freie Formationen, Vereine oder Tanzschulen – alle

MENSCHENBILDER als Eleganz geformter Formen. Fotos (3): Müller-Gmelin

Jonathan Meese hatte gesprochen, und alle kamen. Wer fortan mit der Frage konfrontiert wird, was Kunst denn nun wirklich sei, der darf sich künftig auf den performanden Kunst-Rocker und VokabularJongleur Meese berufen, der bei einer Talkrunde auf der art Karlsruhe einmal mehr seinem Status als international gefragter Popstar der Kunstszene gerecht wurde und dozierte: „Kunst ist ihre Machtergreifung“. Meese hat die Kunstexperten und das Publikum fest im Griff, und er hat in Karlsruhe bei seiner ganz persönlichen „One-Artist-Show“ sicher nicht zum letzten Mal vor zufriedenen Veranstaltern und einem sich prächtig amüsierenden Publikum eine „Diktatur der Kunst“ gefordert. Wo Jonathan Meese auftritt, wird Kunst zum Event. Rund 45 000 Kunstinteressierte sorgten laut Messe-Veranstalter in diesem Jahr für eine Rekordstimmung in den vier Ausstellungshallen. Wer keine Kunst kaufen konnte oder wollte, der traf bei seinem Kunst-Sightseeing von Gemälde zu Skulptur und von Foto zu Installation auf reichlich Lustvolles, Ungeschöntes, auf ein Farben-, Material- und Motivspiel aus

können teilnehmen. In den Sparten Hiphop-, Jazz-, Show- und Videoclip-Dance gibt es drei Gruppen mit Tänzerinnen und Tänzern verschiedenen Alters. Den Siegern winken zahlreiche Preise, darunter auch öffentliche Auftritte. Die „Offene Bühne!“ außerhalb des Wettbewerbs, für die jetzt ebenfalls die Bewerbung läuft und bei der fast alles erlaubt ist, ergänzt das Programm. Informationen gibt auch Tanja Hartmann unter Telefon 133-56 32. Weiteres findet sich im Netz unter www. the-show.eu oder bei den Einrichtungen.

Als einen Auftakt zu Fragen, die ein Podium anlässlich des Festivals „Frauenperspektiven“ im April beschäftigen, sah Kulturamtsleiterin Dr. Susanne Asche die neu gehängte Ausstellung „Umgehängt: Spektral – Diametral“ im 1. Obergeschoss der der Städtischen Galerie. „Von Künstlern und Künstlerinnen seit 1960“ lautet der Untertitel. Wegen des für alle Künstler verbindenden Moments, Kunst zu machen, wollte Kuratorin Birgit Reich ihre Auswahl und Gestaltungskomposition jedoch nicht allein aus einer „Frauenperspektive“ verstanden wissen. Kann man eine „Frauenausstellung“ überhaupt noch machen, gibt es so etwas wie eine beabsichtigte frauenspezifische Kunst, und wie sieht die aus, fragte Reich. Für sie sei „Künstlerin“ zu sein nicht inhaltlich definiert, vielmehr zuerst ein Beruf, und wo gewollt, eine politisch korrekte Bezeichnung. So sei die Ausstellung auch kein umfassender Überblick von weiblichen Kunstproduktionen aus den letzten 40 Jahren, ergänzte Galeriechefin Dr. Brigitte Baumstark vor Medienvertretern. In der Schau gehe es um Querlesen, um Verweisstrukturen und den Dialog zwischen gesammelten weiblichen Beiträgen und männlichen Positionen. Bis zum 31. März 2012 haben Galeriebesucher Gelegenheit, vermeintlichen Frauenperspektiven auf die Spur zu kommen. Das Spekulieren, ob bei der Produktion eines Gemäldes, einer Zeichnung oder Skulptur, Frauen- oder Männerhände die Arbeitswerkzeuge führten, wird erst dann wirklich spannend, wenn man

INSTALLATION MIT EHEMALIGEM FLUCHTBOOT DER DDR: Franz Ackermanns „Zuhause mit Frontex“ aus dem Jahr 2010. Foto: Städtische Galerie sich den frühen Blick auf die Namensschildchen verkneift. Bei 41 weiblichen und fünf männlichen Positionen ist die Wahrscheinlichkeit, falsch zu liegen, freilich äußerst gering. Indes ist das Thema „Frau“ und „Weiblichkeit“ ständiger Begleiter in der Ausstellung. Auf „Beatrice“ schreibt Baselitz dem weiblichen Geschlecht eine ursprüngliche Nähe zur Natur zu. Und auch für Gabi Streile („Deine Tanne blutet“) ist

die Frau eine Natur, ihr Körper eine Landschaft. In Marlene Dumas Arbeiten begegnen dem Galeriebesucher immer wieder Frauen als Komplizinnen und Wächterinnen des Unterbewussten („Patron Saint of Hairdressers“). Anders Franz Ackermann („Zuhause mit Frontex“) oder Sal Glapan Glapan: („Coq au Peine“). Seine Arbeiten lassen als politisch interessierte Zeitzeugen keine geschlechtsspezifischen Perspektiven erkennen. -Lä-

KULTURKOMPAKT · KULTURKOMPAKT · KULTURKOMPAKT

GROSS HERAUSKOMMEN wollen die jungen Tänzerinnen und Tänzer, die sich für den Streetdance-Wettbewerb „the show“ im Jubez bewerben. Foto: StJA

Die Einakter „Cargo“ und „Fear“, setzen sich mit dem Thema Individuum und Gesellschaft und den damit verbundenen Konflikten auseinander. Vorstellungen ab Freitag, 18. März, um 20 Uhr (Premiere) in der Durlacher Orgelfabrik. „Unsere Lieblinge“ kommt am 18. März um 20 Uhr mit dem Musikkabarett „Nacht“ ins Tollhaus. Mit Kontrabass, Trommel und Becken sorgt das Terzett für Spaß und musikalische Unterhaltung. Das Märchen „Dornröschen“ wird zum letzten Mal am 19. März um 16 Uhr im Theater „Die Käuze“ aufgeführt. In dem Stück für Kinder ab fünf Jahren erzählen kleine und große Darsteller die Geschichte von der schlafenden Prinzessin. „Wandern mit Musik“ ist das Leitmotiv eines Konzerts mit romantischen Liedern und Opernarien am 19. März ab 19.30

Uhr in der Matthäuskirche in der Südweststadt. An dem Musikabend treten die chinesische Sopranistin Ming Zheng und der Pianist Reiko Emura aus Japan auf. „Die Dinge sehen, wie sie sind“ heißt ein geführter Rundgang in der Städtischen Galerie, der am 20. März um 15 Uhr Besucher zu Werken von Sigmar Polke mitnimmt. Die Kinderwerkstatt ist an dem Tag von 15 bis 16.30 Uhr geöffnet. Dem „weiblichen Blick“ widmet sich am 24. März ab 12.15 Uhr eine Kurzführung. Die Bewohner eines Mietshauses irgendwo in Europa sind einsam, unzufrieden und sehnen sich nach einem kleinen bisschen Glück, das ihnen den biederen Alltag versüßt: Roland Schimmelpfennigs Schauspiel „Der goldene Drache“ steht am 19. März um 20 Uhr im Insel-Theater auf dem Programm. Mit fünf Schauspie-

lern, die in insgesamt 17 Rollen schlüpfen, und mit schnellen Perspektivwechseln lässt der Autor unterschiedliche Geschichten miteinander kommunizieren. Als Uraufführung kommt ab 19. März das Musical „Big Money“ ins Badische Staatstheater. Der Wirtschaftskrimi „das größte Wirtschaftsverbrechen der deutschen Nachkriegsgeschichte“ wird zum Musical. Geht das überhaupt? Mal sehen. Peter Lund hat den Text geschrieben, Thomas Zaufke die Songs komponiert. Das Badische Staatstheater kündigt beide als das „Dreamteam des deutschen Musicals“ an. Premiere: 19.30 Uhr, Schauspielhaus. Die Literaturzeitschrift „Am Erker“ stellt sich am Freitag, 25. März, ab 20 Uhr im Prinz-Max-Palais mit Lesungen von Markus Orths, Thomas Glatz, Matthias Kehle und Doris Weininger vor. -Lä-

MING ZHENG singt Opernarien und Lieder der in der Matthäuskirche.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.