Stadtzeitung, Ausgabe 17, 2011

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In dieser Woche Ehrung Bürgermeister Martin Lenz ehrte im Namen der Stadt die Karlsruher Sportlerinnen und Sportler, die letztes Jahr durch besondere Leistungen auf sich aufmerksam machten. Seite II

Gemeinderat

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Hygieia

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In dieser Ausgabe stellt die StadtZeitung den Brunnen vor dem Vierordtbad am Festplatz vor, der der griechischen Göttin der Reinheit Hygieia gewidmet ist. Seite IV

Stadt Zeitung D FI

Diskussion um Rheinbrücke, Sozialtarif für Bäder oder Perspektiven für die Zukunft der Stadt: Beiträge über die jüngste Sitzung des Gemeinderats sind zu lesen auf Seite III

Amtsblatt der Stadt Karlsruhe 65. Jahrgang · Nr. 17

Tunnel 2016 in Betrieb Bauzeitenplan der Kombilösung wird optimiert Der Stadtbahntunnel unter der Kaiserstraße mit Südabzweig in die Ettlinger Straße geht Ende 2016 in Betrieb. Davon geht die Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (KASIG) unverändert aus. Mit der Arbeitsgemeinschaft (Arge) Stadtbahntunnel steht die KASIG derzeit wegen Verzögerungen an den Baustellen, besonders an der Haltestelle Lammstraße, im Austausch über Fragen zum Baufortschritt und zur Optimierung der weiteren Bauabläufe. Die KASIG rechnet bis Ende Mai mit einem aktualisierten Bauzeitenplan der ARGE. Beim komplexen Baugeschehen liefen jüngst im Zuge der umfangreichen Qualitätssicherungsmaßnahmen die vorgeschriebenen Zugversuche an den Auftriebsankern. Letztere dienten der Auftriebssicherheit der Dichtsohle. Die Versuche fanden unter Beteiligung der

ES GEHT VORAN: Ende 2016 sollen Bahnen unter der Kaiserstraße fahren.

Im Wölfle beginnt jetzt Freibadsaison Im Karlsruher Wölfle-Bad beginnt am Sonntag, 1. Mai, die diesjährige Freibadsaison. 2011 ist das zehnte Jahr, in dem das einstmals städtisch betriebene Bad im südöstlichen Stadtteil Wolfartsweier von einem Förderverein geführt wird. Mit der „Aktion Doppel-Euro“ ruft der Förderverein derzeit Sponsoren in der regionalen Wirtschaft und private Spenderinnen und Spender auf, das Bad finanziell zu unterstützen, um es dauerhaft erhalten zu können. Die Stadt Karlsruhe verdoppelt alle Spenden und Beiträge für das Bad bis zur jährlichen Gesamtsumme von 25 000 Euro. Der Verein mit über 650 Mitgliedern hat für die Saison 2011 ein attraktives Angebot mit Sonderveranstaltungen sowie Sportund Schwimmkursen zusammengestellt. Und die täglichen Öffnungszeiten in der Zeit von 7 bis 20 Uhr ermöglichen im Freibad „Wölfle“ eine ausgiebige Nutzung durch die Badegäste. Weitere Informationen zum „Wölfle“ und zur Badesaison gibt es auch im Internet unter der Adresse: www.freibad-wolfartsweier.de. -red-

TU Cottbus und unter Aufsicht eines Prüfingenieurs, des geotechnischen Sachverständigen und der Bauüberwachung und Bauoberleitung der KASIG statt. Danach wurde die Serienproduktion mit 162 Pfählen für die Dichtsohle aufgenommen. Bereits vor Baubeginn der Kombilösung – vor fast genau einem Jahr, am 26. April 2010, hat die (Arge) Stadtbahntunnel Karlsruhe das Baufeld für die unterirdische Haltestelle am Europaplatz eröffnet – wurde eine umfangreiche Ausführungsplanung für jede einzelne Baustelle erarbeitet. Dass trotz einer auch von unabhängiger Seite bescheinigten äußerst anspruchsvollen Vorbereitung derart komplexe Baumaßnahmen nicht reibungslos ablaufen, gehört laut KASIG ebenfalls zum Baugeschehen. Nicht einkalkulierbare Ereignisse wie der Brandanschlag auf das Großbohrgerät am Europaplatz, in keinen Plänen verzeichnete Mauerwerke und Restgewölbe sowie bislang unbekannte Leitungen im Bereich der Baufelder Lammstrasse und Kronenplatz nahmen daher zusätzliche Planungsund Bauzeit in Anspruch. Dadurch verzögerte sich der anvisierte Bauablauf. Gegenüber der ursprünglichen Planung liegt die Haltestelle an der Lammstraße mehr als ein halbes Jahr zurück – nicht zuletzt, um höchste Sicherheit für die denkmalgeschützte, historische Fassade zu gewährleisten – ein zeitintensiver Prozess. Die Haltestellen Europa- und Kronenplatz rangieren dagegen nur wenige Monate hinter dem Plan, sind aber für die nach Plan vorgesehene Durchführung der Tunnelvortriebsarbeiten von geringerer Relevanz. Für die KASIG und für die Arge Stadtbahntunnel gilt generell, dass Sicherheit und Risiko minimierende Bauverfahren höchste Priorität besitzen, auch wenn diese etwas länger dauern werden. -red-

Hohe Zahl an Verkäufen Marktbericht liegt vor Vor 50 Jahren entstanden die ersten Gutachterausschüsse für die Ermittlung von Grundstückswerten. Die unabhängigen Gremien sollten für Transparenz auf dem Immobilienmarkt sorgen. Auch der Ende 1961 eingerichtete Karlsruher Gutachterausschuss hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit Auswertung von Grundstücks- und Immobilienverkäufen marktrelevante Daten zur Verfügung zu stellen. Und hat seine Feinauswertung seitdem auch entsprechend der gestiegenen gesetzlichen Anforderungen verbessert. Im Jubiläumsjahr wartet der kürzlich vom Gutachterausschuss beschlossene „Immobilienmarktbericht Karlsruhe 2010“ daher nicht nur mit der gewohnt fundierten Auswertung des Marktgeschehens auf. Erstmals gibt es mit den Vergleichsfaktoren für Immobilien ein einfaches Instrument zur Abschätzung eines Objektwertes. Die Datenbasis für den Marktbericht war umfangreich, denn 2010 wurden knapp 3 600 Kauffällen abgeschlossen – nur 1993 (rund 4 400 Kauffälle) weist die seit 1980 geführte Statistik mehr Immobilienverträge auf. Die Analysen des Ausschusses fließen auch in Einzelgutachten ein, die bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses beantragt werden können. „Hier nimmt der Ausschuss den Marktwert einzelner Immobilien in den Fokus“, informiert Ausschussvorsitzender Dr. Michael Mürle. Dabei könne man sicher sein, ein fundiertes Gutachten von größtmöglicher Objektivität zu erhalten. Das garantiere allein schon die gemeinsame Entscheidungsfindung der beteiligten Gutachter

Bundesweit werden zehn Prozent der Bürger befragt lich befragt werden soll, erhält ab Anfang Mai eine Benachrichtigung und eine Terminankündigungskarte zusammen mit Informationen zur Erhebung. Die Interviewerinnen und Interviewer können sich ausweisen und sind angewiesen, die Wohnung der Haushalte nur mit deren ausdrücklicher Zustimmung zu betreten. Einzelangaben der Befragung werden strikt geheim gehalten und ausschließlich für statistische Zwecke genutzt. Alle an der Durchführung des Zensus beteiligten Personen sind auf die Einhaltung des Statistikgeheimnisses und den Datenschutz besondern verpflichtet. Informationen fließen nur in eine Richtung: aus den Registern oder Befragungen hin zur amtlichen Statistik. Einzelangaben dürfen nicht an Behörden weitergegeben werden. Für Fragen ist eine kostenfreie Hotline unter der Nummer 0800 / 58 87 854 geschaltet, Informationen gibt es auch unter www.zensus2011.de und www.statistik-bw.de. -red-

IN DER STADT KARLSRUHE LÄSST ES SICH GUT LEBEN – bei Städterankings belegt die Fächerstadt regelmäßig erste Plätze als Wirtschafts- und als Wohnstandort. Stabil mit Aufwärtstrend zeigt sich dabei der Immobilienmarkt. Fotos (3): Bastian des Sachverständigengremiums. Den häufigen Besuch beim Notar im vergangenen Jahr erklärt sich Mürle auch damit, dass Investoren vermehrt auf Karlsruhe aufmerksam werden. Eine Rolle spiele sicher, so Mürle, dass Interessenten im Zentrum der TechnologieRegion Karlsruhe einen guten Wirtschaftsstandort sehen. Und: Gerade das zentrale Baugebiet in der Südstadt-Südost sei zum richtigen Zeitpunkt auf den Markt gekommen. Leicht rückläufig waren 2010 die Preise für Baugrundstücke. Der durchschnittliche Preis für ein 225 Quadratmeter großes Reihenhausgrundstück in mittlerer bis guter Lage lag bei rund 85 000 Euro, wer in ähnlicher Lage ein Ein- bis Zweifamilienhaus bauen wollte, musste zwischen 340 und 380 Euro pro Quadratmeter rech-

nen. Für ein typisches rund 40 Jahre altes Ein- und Zweifamilienhaus analysierten die Gutachter einen Durchschnittspreis von 360 000 Euro. Ein 30 Jahre altes Reihenhaus war auf rund 250 Quadratmetern Grundstücksfläche für etwa 280 000 Euro zu erwerben. In mehr als zwei Dritteln der Kauffälle wurden Verträge für Wohnungsund Teileigentum abgeschlossen. Bei neuen Eigentumswohnungen (519 Kauffälle) zogen die Preise an. Als „Wertermittlung leicht gemacht“, bezeichnet Mürle die neue Möglichkeit, über Vergleichsfaktoren einen Schätzwert zu erhalten. In diese Modellrechnung für ein „genormtes Objekt“ haben die Gutachter alle zur Verfügung stehenden Daten eingespeist – und auch Ab- und Zuschläge für Abweichungen ausgewiesen.

Neues Layout für www.karlsruhe.de

Mädchenpower bei den Stadtwerken

Alles neu macht der Mai: Der Internetauftritt der Stadt Karlsruhe erscheint ab Sonntag, 1. Mai, mit einem neuen Layout. Genau 15 Jahre nachdem am 1. Mai 1996 www.karlsruhe.de erstmals online ging. Die Initiative für die Neugestaltung ging vom Gemeinderat aus. Im Anschluss an eine öffentliche Ausschreibung hat das Medienbüro der Stadt Karlsruhe in Zusammenarbeit mit einer Agentur das neue Layout entwickelt und schließlich umgesetzt. In fast jeder Dienststelle der Stadt wurde an diesem Projekt mitgearbeitet. Neu am neuen karlsruhe.de ist die Konzentration auf nur noch vier Haupteinstiegspunkte, was die Navigation in den ungefähr 50 000 aktiven Einzelseiten erleichtern wird. Nutzerfreundlichkeit ist überhaupt vorrangiges Gestaltungsprinzip. Karlsruhe.de ist künftig viel großzügiger bebildert und arbeitet mehr mit Erklärtexten. Von der Startseite aus werden für Zielgruppen und Lebenslagen eigene Einstiegspfade angeboten. Und karlsruhe.de ist auch wieder barrierefrei. -red-

Wie so manche Ämter der Stadtverwaltung und andere städtische Gesellschaften beteiligten sich auch die Stadtwerke am Girls Day. Dabei gingen 18 Schülerinnen im Alter von 11 bis 14 Jahren einen Tag lang auf Endeckungsreise in eine Berufswelt, die bisher weitgehend von Männern bestimmt ist. Nach dem die Verantwortlichen der Stadtwerke ihnen unterschiedliche technische Ausbildungsberufe näher gebracht hatten, probierten die Mädchen in einem Berufsparcours in den Lehrwerkstätten ihre Fertigkeiten in Elektronik, Mechanik und Informatik. So verdrahteten sie etwa Elektroinstallationen, verbogen Kupferdraht nach Herzenslust zu Formen und löteten ihn weich. Und in vorgefertigte Flaschenöffner gravierten sie ihre Namen ein. Darüber hinaus sammelten die Mädchen Eindrücke in den Ausbildungsberufen Informationselektronikerin und IT-System-Elektronikerin, gestalteten eine Homepage, erstellten einen Podcast – und gingen am Ende des Tags rundum zufrieden nach Hause. -red-

Mürle: „Wir haben die Ergebnisse über unsere vorhandenen Detailgutachten getestet – das Modell funktioniert bemerkenswert gut.“ Für sein Expertenteam seien die Vergleichsfaktoren in der Beratung ein sehr hilfreiches und auch für Laien nachvollziehbares Instrument, ist sich der Ausschussvorsitzende sicher. Als Beweis für das fruchtbare Zusammenwirken im Ausschuss nennt Mürle eine weitere Neuerung – die Mietspannen, die auf eine Datengrundlage des stellvertretende Ausschussvorsitzenden Dr. Gerhard Leute zurückgehen. Der Marktbericht wird bis Mitte Mai unter www.karlsruhe.de/bauen (Stichwort: Immobilien) ins Internet gestellt. Die Broschüre ist für 40 Euro (pdfDatei: 20 Euro) bei der Geschäftstelle in der Hebelstraße 21 zu bekommen. -rie-

BEIM GIRLS DAY blickten Schülerinnen in die Berufswelt der Stadtwerke. Foto: pr

Mit gutem Beispiel vorangehen

Im Stadtgarten bunte Nachmittage Die Seebühne im Stadtgarten ist am Sonntag, 1. Mai, ab 10.30 Uhr Schauplatz einer Veranstaltung des Deutschen Gewerkschaftsbundes zum Tag der Arbeit. An einem Gottesdienst können Besucher am Sonntag, 8. Mai, von 15 bis 15.30 Uhr teilnehmen. Nachmittags spielt von 16 bis 18 Uhr der Musikverein Durlach. Ebenfalls von 16 bis 18 Uhr tritt am 15. Mai der Musikverein DurlachAue auf. Die bunten Nachmittage im Stadtgarten beginnen am Montag, 16. Mai, um 16 Uhr mit „Der Mai ist gekommen …“. Bis 18 Uhr führt Conférencier Ralph Bündgen durch ein beschwingtes Unterhaltungsprogramm mit Volksliedern, einer Buchlesung sowie einem Potpourrie mit bekannten und beliebten Schlagern. Für gute Laune in Dur und Moll sorgen dabei „Die fidelen Sechziger“. -red-

Jeder kennt sie und hat eine eigene Meinung über sie – die ehemalige Karlsruher Altstadt. Einst berühmtberüchtigtes Stadtviertel außerhalb der aufblühenden Residenz gelegen, heute ein weitgehend verändertes, dennoch eigenwilliges Wohnquartier inmitten des Zentrums. In einem Vortrag am Donnerstag, 5. Mai, um 19 Uhr über das ehemalige Dörfle geht Kunsthistorikerin Elke Schneider im Stadtarchiv (Markgrafenstraße 29) der Frage nach, wer die Bewohnerinnen und Bewohner dieser „wild“ gewachsenen Ansiedlung waren, wie Wohnen und Arbeiten zur Zeit der Stadtgründung im ersten eingemeindeten Stadtteil Karlsruhes aussah, woher die Bezeichnung „Pfannenstiel“ kommt und welche Berühmtheiten der Altstadt entstammen. Der Eintritt ist frei.

Gutachterausschuss:

Zensus startet im Mai Die nächste Bevölkerungs-, Gebäudeund Wohnungszählung findet zum Stichtag am 9. Mai 2011 statt. Der Zensus ermittelt, wie viele Menschen in einem Land, in einer Stadt oder Gemeinde leben, wie sie wohnen und arbeiten. Erstmals wird dabei ein registergestütztes Verfahren eingesetzt, so dass – im Unterschied zur Volkszählung 1987 – nicht mehr alle Bürgerinnen und Bürger befragt, sondern soweit wie möglich Daten aus Registern für statistische Zwecke genutzt werden. Knapp zehn Prozent der Bevölkerung werden bundesweit ab dem 10. Mai bei der Haushaltsbefragung angesprochen, auch in Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften. In Karlsruhe ist die ZensusErhebungsstelle der Stadt Karlsruhe zuständig. Speziell geschulte und verpflichtete Interviewerinnen und Interviewer führen die Befragungen durch, dabei sind die zu befragenden Bürgerinnen und Bürger zur Auskunft verpflichtet. Wer persön-

29. April 2011

Vom Dörfle und seinen Bewohnern

Mädchen aus Sybelheim und EB Mergen befreiten Stuttgarter Straße von Dreck

DRECK WEG IN DER STUTTGARTER STRASSE: Erste Bürgermeisterin Margret Mergen (Mitte) mit Dezernatsmitarbeitern und Mädchen aus dem „Sybelheim“.

Die sechs Mädchen aus der Familiengruppe im Kinder- und Jugendhilfezentrum der Heimstiftung an der Sybelstraße hätten lieber noch geschlafen, zumal der erste Ferientag angebrochen war. Dass die Uhr noch eine relativ frühe Stunde anzeigte, dokumentierte auch der Hahn, der in der Kleingartenanlage an der Stuttgarter Straße beharrlich krähte. Dennoch hatten Jacqueline und ihre fünf Mitbewohnerinnen Spaß daran, ihre Umgebung von jeder Menge Unrat zu befreien. Zumal sie prominente Unterstützung hatten. Erste Bürgermeisterin Margret Mergen war am Morgen des Gründonnerstags in die Südstadt gekommen, um sich an einer der Aktionen im Rahmen der fünften Karlsruher Dreck-weg-Wochen zu beteiligen. Sie hatte eine ganze Reihe Beschäftigte aus ihrem Dezernatsbereich mitgebracht, vor allem aus dem Liegenschafts-

amt und dessen Forstabteilung. Die städtischen Frauen und Männer waren mit entsprechendem Schuhwerk, und Liegenschaftsamtsleiter Wolf-Dietrich Gierth auch mit einer gelben Warnweste ausgestattet. Zur weiteren Ausrüstung gehörten Greifzangen und Mülltüten, die das Amt für Abfallwirtschaft zur Verfügung gestellt hatte. Und so konnte es losgehen. Die Mädchen, ihre Betreuerin Lina Müller und der stellvertretende Heimleiter Lothar Ebert waren ganz normal angezogen. Dem Sammeleifer tat dies aber keinen Abbruch. Jacqueline, die auch Mitglied im Heimrat ist, wusste, worum es geht. Sie kann es nicht verstehen, dass man Abfall so einfach wegwirft, selbst wenn in zwei Metern Abstand ein Mülleimer zur Verfügung steht. Sie sieht das Sammeln durchaus auch als Möglichkeit, das eigene Verhalten einmal zu überdenken. Und so ging es mit Eifer

daran, längs der Stuttgarter Straße Papierschnipsel, Glasscherben und Zigarettenkippen aufzusammeln. Davon lagen so viele auf dem Weg, dass eines der Mädchen feststellte: „Karlsruhe raucht sehr viel.“ Allerdings gilt dies nicht für die Heimleitung im „Sybelheim“, wie Lothar Ebert ergänzte. Denn Tabak, Alkohol und Drogen sind in dem Haus tabu – und die Erzieherinnen und Erzieher sind den Kindern und Jugendlichen im Haus gerne ein gutes Vorbild. Erste Bürgermeisterin Mergen beteiligt sich jedes Jahr an den Dreck-wegWochen, weil sie dies für eine vorbildliche Aktion hält. Erstes Ziel müsse zwar eine Verhaltensänderung sein. Niemand solle was wegwerfen. Aber, so die EB, „wenn das Zeug da liegt, kann es die Stadt nicht schaffen, alles aufzulesen.“ Daher lobte Mergen das Engagement der Dreck-weg-Macher. -erg-


II

StadtZeitung

65. Jahrgang · Nr. 17 · 29. April 2011

Ausschuss für Umwelt- und Gesundheit:

Schulen sparen Energie:

Klimakonzept im Fokus

Ökologie und Pädagogik

Artgerechte Lebensbedingungen für Amphibien

Schon Kleinigkeiten helfen

Das Amt Umwelt und Arbeitsschutz (UA) hat zum Klimaschutzkonzept der Stadt Karlsruhe einen­ fast 50-seitigen Fortschrittsbericht mit 80 Maßnahmen (M) für das Jahr 2010 erarbeitet und in der vergangenen Woche dem unter dem Vorsitz von Bürgermeister Klaus Stapf tagenden Ausschuss für Umwelt und Gesundheit (AUG) vorgetragen. Zu finden ist der Bericht im Internet unter www.karlsruhe.de/umwelt.

Das städtische Amt Hochbau und Gebäudewirtschaft (HGW) hat zusammen mit der Klimaschutz- und Energieagentur des Landes Baden-Württemberg (KEA) ein „EinSparProjekt“ aufgelegt. Dazu entstehen an den Karlsruher Schulen Energieteams. Diese Teams, gebildet aus Schülerinnen und Schülern, aber auch Lehrkräften und Hausmeisterinnen und Hausmeistern, schauen, wo in den Schulen Energie eingespart werden und damit ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden kann. Es kann hier durchaus das Motto „Kleinvieh macht auch Mist“ gelten. Auch mit kleinen Änderungen ist es möglich, ausgesprochen viel Energie einzusparen. Das Projekt startet zum nächsten Schuljahr und dauert drei Jahre lang. Corinna Berger, Klimaschutzmanagerin bei HGW, arbeitet, abgestimmt mit der KEA, mit den Energieteams zusammen und entwickelt mit ihnen auch weitere, auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmte Projekte. Schon ein klein wenig Veränderung des Verhaltens eröffnet enorme Potenziale. Das „EinSparProjekt“ hat neben den ökologischen und ökonomischen Aspekten auch einen pädagogischen Anspruch: Am konkreten Beispiel sollen Schülerinnen und Schüler den Zusammenhang ihres Verhaltens mit dem globalen Thema des Klimaschutzes erfahren. So inspizieren die Klima-Teams etwa gemeinsam die Heizung in ihrer Schule. Anne Sick, Leitern von HGW, begrüßt sehr, dass so das Einsparpotenzial durch Nutzerverhalten erschlossen wird. Das Projekt wird auch dazu genutzt, Schwachstellen an den Gebäuden zu identifizieren, die durch Maßnamen ohne hohe Investitionssummen beseitigt werden können, wie zum Beispiel die Einstellung der Heizung oder die Ummantelung von Leitungen. HGW und KEA haben das Projekt bei Konferenzen den Schulleitungen vorgestellt. Der Startschuss fällt am 9. Mai im Rathaus. Die Schulen stellen dort ihre konkreten Planungen vor, wie sie gemeinsam Energie einsparen wollen. -erg-

So kümmert sich im Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft (HGW) jetzt eine Klimamanagerin um klimagerechtes Verhalten in Schulen und weiteren städtischen Gebäuden. Unter M 9 ist zu lesen, dass der mit 20 000 Euro dotierte Wettbewerb NEO der TechnologieRegion im Zeichen der Energie stand. Unter dem Motto „Eine Radlänge voraus“ gab es während des gesamten Jahrs 2010 Aktivitäten rund um das klimafreundliche Fortbewegungsmittel Fahrrad. M 13 dokumentiert den hohen energetischen Standard städtischer Neu-

DER SPRINGFROSCH lebt auch auf Karls­ ruher Gemarkung. Foto: Niederstrasser

bauten. Nach einer Schwachstellenanalyse (M 22) hat das Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft (HGW) an 41 städtischen Gebäuden Sanierungen vorgenommen. Alleine bei 31 konnten Einsparungen im Wärmebereich erzielt werden. Dem „EnergieEffizienz-Netzwerk Karlsruhe“ gehören insgesamt zehn Unternehmen unterschiedlicher Größe aus dem Stadtkreis Karlsruhe an (M 75). Sie treffen sich einmal im Vierteljahr und berichten über ihre Fortschritte beim Einsparen von Energie. Innerhalb von drei Jahren möchten die beteiligten Betriebe ihren Energieverbrauch um mindestens sieben Prozent und den CO ² Ausstoß um mindestens sechs Prozent senken. Mitte 2013 wollen sie ihre Erfolge öffentlich präsentieren. Im Anhang hat das UA einen Kennzahlen-Teil angefügt, den es jährlich aktualisiert. Alle zwei Jahre soll ein großer Fortschrittsbericht veröffentlicht werden. Die Mitglieder des AUG begrüßten das Vorgehen und lobten den Umfang und die Qualität des Fortschrittsberichts zum städtischen Klimaschutzkonzept. In einem weiteren Beitrag berichtete UA über den Amphibienschutz in Karlsruhe. Alleine 16 von 19 in Baden-Württemberg vorkommende Amphibienarten leben auf der Gemarkung von Karlsruhe. Karlsruhe bietet mit der Kinzig-MurgRinne und der Rheinniederung gute Lebensvoraussetzungen für sie. Manche Tiere nutzen auch die Möglichkeit, über die dazwischen liegenden Trockengebiete zu wandern. Tieren wie der Erdkröte und dem Springfrosch helfen alljährlich Ehrenamtliche auf ihrem Weg aus den Sommerquartieren zu ihren Laichstätten in feuchten Zonen und später wieder zurück. Als herausragend gilt neben anderen der Schutz der Wanderwege an der Bundesstraße 3 bei Grötzingen. -erg-

Im Mai starten Inline-Kinderkurse

Stadt pflegt Bäume intensiv

Schau mit Tipps zu Katastrophenschutz

Maibäume zieren Plätze

Kostenloses Inline-Training für Kinder von fünf bis zehn Jahren bietet das Schulund Sportamt mit dem Projekt „Sport auf der Straße“. Profis der Karlsruher InlineSchule erklären spielerisch den Umgang mit dem Freizeit-Sportgerät und trainieren dabei schmerzfreies Fallen und sicheres Bremsen. Fortgeschrittene verbessern die Fahrsicherheit und das Fahren über Rampen. Die Trainingsnachmittage sind an vier Donnerstagen von 15 bis 17 Uhr. Am 5. Mai sind die Inline-Profis am Skateplatz Durlach-Aue (Killisfeld/Fiduciastraße), am 12. Mai am Skateplatz Oberreut (Badeniaplatz). Die Skateanlage Grünwettersbach an der Thüringer Straße ist am 9. Juni Übungsort, der Skateplatz Ostauepark (Ostring hinterm Messplatz) am 21. Juli. Schützer und Helm sind Pflicht und können, wie die Inlineskates, gegen ein Pfand vor Ort kostenlos ausgeliehen werden. Anmeldung ist nicht erforderlich, bei Regen findet der Kurs nicht statt. Informationen beim Schul- und Sportamt: Telefonnummer 133-41 65.

Das Gartenbauamt informierte im Umweltausschuss, dass im Stadtgebiet 146 000 Bäume stehen. Seit 1987 kamen rund 13 000 dazu. Mit ihrer Pflege sind jedoch nach wie vor vier Baumkontrolleure und fünf Pflegetrupps beschäftigt. Vier von ihnen haben Hubsteiger, die fünfte Gruppe setzt sich aus Baumkletterern zusammen. Vor allem wegen der Klimaveränderungen bekommen die Bäume zunehmend unterschiedliche Pilzerkrankungen. Zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit müssen immer wieder Bäume stark zurück geschnitten oder ganz gefällt werden, die auf den ersten Blick und für den Laien noch gesund erscheinen. Aktuell besonders betroffen ist die Platane, von der 3 700 Exemplare in Karlsruhe an Straßen und in öffentlichen Anlagen stehen. Ein Schlauchpilz (Massaria-Krankheit) greift die Oberseite der Äste im oberen Kronenbereich an. Befallene Äste müssen rechtzeitig herausgesägt werden, um der Gefahr vorzubeugen, dass sie abbrechen und auf Straßen oder Wege stürzen. -erg-

Hochwasser, Starkregen, Stürme oder der Ausfall von technischer Infrastruktur: Keine Gesellschaft dieser Welt ist vor den Folgen von Katastrophen oder größeren Unglücksfällen absolut sicher. Was die Stadt Karlsruhe und die verschiedenen Hilfsorganisationen in einem solchen Fall alles leisten, demonstrieren sie beim diesjährigen Katastrophenschutztag, dessen Planung schon auf Hochtouren läuft. Bei der zweiten Auflage der Schau präsentieren die Akteure am Samstag, 21. Mai, im Herzen der Stadt auf dem Karlsruher Marktplatz in der Zeit von 10 Uhr bis 15 Uhr Schadensursachen, Hilfsangebote und Möglichkeiten, sich und seine Angehörigen selbst zu schützen. Gespannt sein dürfen die Bürgerinnen und Bürger dabei auf die teilweise zum Mitmachen geeigneten Vorführungen und Übungen, die das Thema Katastrophenschutz aus ganz verschiedenen Blickwinkeln beleuchten. Das detaillierte Programm der Hilfsorganisationen, Behörden und Gruppen für den Aktionstag soll Anfang Mai stehen. -mü-

Nach altem Brauch Aufbau am Vorabend des 1. Mai

Deutsche Meister, Weltmeister, Europa­meister und Iron-Männer: Wie erfolgreich Karlsruher Sportlerinnen und Sportler im vergangenen Jahr waren, dokumentierte die Sportlerehrung durch die Stadt, bei der Bürgermeister Martin Lenz Medaillen und Urkunden an die Athleten überreichte. „Sie sind die Botschafter unserer Stadt und wichtige Vorbilder“ sagte Sportdezernent Lenz bei der Ehrung im Carl-Benz-Saal der Europahalle und beglückwünschte die Sportler zu ihren „herausragenden Leistungen“ (unser Foto). Rund 230 Sportlerinnen und Sportler hatten die hohen Anforderungen für die Auszeichnung erfüllt. Traditionell räumten die Athleten der Rheinbrüder eine Vielzahl der Ehrungen ab. Auch Silke Hörmann, Karlsruhes Sportlerin des Jahres, durfte sich über Zuwachs für ihren Trophäenschrank freuen. Die 25-Jährige hatte bei der Kanu-WM in Posen die Silber-

Sportlerehrung der Stadt:

Volleyclub war auch mit dabei medaille über 1 000 Meter im Zweier-Kajak gewonnen. Die jährliche Sportlerehrung ist aber auch traditionell eine Bühne für die Sportarten und Sportler, die sonst nicht so sehr im Fokus der Öffentlichkeit stehen, sei es Cobi-Golf, Indiaca, Softball oder etwa Volleyclub. In dieser Sportart holte sich Philip Nicolai vom Pyramedialen Kleinkunst-Verein den dritten Platz bei der Europameisterschaft in Finnland. Der Sport ist eine Mischung aus Jonglieren mit Keulen und Beachvolleyball. „Die Einstiegshürde für diesen Sport ist sehr hoch. Man braucht etwa fünf bis zehn Jahre Erfahrung im Jonglieren mit Keulen“, erklärte Nicolai. Eher rustikaler

In vielen Karlsruher Stadtteilen wird am Samstag, 30. April, ein Maibaum aufgestellt. In Grünwettersbach errichten die Wettersbacher Vereine den Maibaum vor dem Rathaus. Ortsvorsteher Rainer Frank eröffnet die Veranstaltung, begleitet vom Musikverein, um 18 Uhr. Die Freiwillige Feuerwehr stellt in Stupferich um 19 Uhr einen 24 Meter hohen Baum zu Klängen von Musikverein „Lyra“ und Gesangverein „Eintracht“ auf. Die Ansprache hält Ortsvorsteher Rolf Doll, Besucher erhalten auf dem Fest kostenlos Getränke und Brezeln. Nach Jahrzehnten steht bald auch in Wolfartsweier wieder ein Maibaum. Die Rückkehr dieser Tradition zum 750-jährigen Ortsjubiläum feiern die Bürger mit einem Fest ab 18 Uhr. Ortsvorsteher Jürgen Morlock sticht das Fass an und feuert den Grill an. Der Durlacher Maibaum wird um 18 Uhr mit einem Umzug vom Weiherhof zum Saumarkt gebracht und dort von der Freiwilligen Feuerwehr aufgerichtet. Um

geht es beim Rollstuhl-Rugby zu, das der Behindertensportler Peter Schreiner den anderen Teilnehmern in einer Präsentation vorstellte. „Der Sport ist nichts für Zartbesaitete“, sagte Schreiner, der im Juni mit seinem Verein, den Karlsruher „Rebels“, im Endspiel der Champions League steht. Zum ersten Mal verlieh die Stadt auch einen „Genderpreis“, mit dem das besondere Engagement um die Gleichstellung von Mann und Frau im Sport gewürdigt werden soll. Der Premierenpreis ging an den Sportverein SchwarzWeiß Mühlburg, der schon seit mehreren Jahren die Posten in Vorstand und Jugendgremien paritätisch besetzt und dies auch in seiner Satzung verankert hat. Gleichzeitig bemüht sich der im Jahr 1952 gegründete Verein, insbesondere den Mädchen- und Frauenfußball in einer von Männern dominierten Sportart zu fördern. -nil-/Foto: Bastian

19 Uhr geht es dann auf den Turmberg zur „Nacht der Hexen“ mit Livemusik, Bewirtung und Cocktailbar auf der Aussichtsterrasse. Auf dem Festplatz Durlach-Aue stellen die Auer Feuerwehrleute den Maibaum um 18 Uhr auf, der Musikverein Durlach-Aue umrahmt das Ereignis. Die Rüppurrer Floriansjünger errichten ihren Maibaum um 19 Uhr beim Gasthaus Koffler, wo anschließend ein Maibaumfest stattfindet. Der Maibaum in Bulach wird bereits um 17 Uhr aufgestellt, dazu bewirtet die Freiwillige Feuerwehr. In Mühlburg feiern Bürgerverein und Feuerwehr das Maibaum-Stellen ab 18 Uhr am Entenfang mit anschließendem Tanz in den Mai. Den Fassanstich um 19.30 übernimmt Landtagsabgeordnete Katrin Schütz. Die Neureuter Floriansjünger stellen ihren Maibaum um 18 Uhr vor dem dortigen Rathaus auf, begleitet von Gesangverein „Edelweiß“, Musikverein und Donauschwaben-Volkstanzgruppe. -mü-

Überschwemmung im Keller vermeiden Tipps von Experten des Tiefbauamts / Broschüre ist auch im Internet abrufbar Immer wieder kommt es zu Kellerüberschwemmungen, wenn das städtische Kanalnetz kurzfristig durch starke Regenfälle überlastet wird. Oder Oberflächenwasser dringt nach Wolkenbrüchen von außen über tief liegende Hauseingänge, Kellerfenster oder Garageneinfahrten in die Häuser ein und verursacht so hohe Schäden. Ein Großteil dieser Schäden könnte jedoch vermeiden werden, wenn die Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümer besser vorsorgen würden. Denn sie sind laut städtischer Entwässerungssatzung für die Unterhaltung und Wartung ihrer Grundstücksentwässerung verantwortlich. Folgende Maßnahmen schützen die Keller vor Überflutung: Abwasseranlagen, die unterhalb der so genannten

Im Hardtwald Sinne erkunden

„Ich hab’ gar keine Angst mehr!”, freut sich die siebenjährige Amelie. Sie klettert gerade zum ersten Mal in ihrem Leben auf einen Baum. Ihr Ziel ist ein Eimer voller Bonbons zwischen den Ästen. Zusammen mit rund 60 anderen Erst­k lässlerinnen und Erst­k lässlern der Oberwaldschule Dur­lach-Aue war Amelie drei Schul­t age lang im Karlsruher Hardtwald. Bei dieser jährlichen Aktion in Zusammenarbeit mit der Mobilen Spielaktion des Stadtjugendausschusses (Mobi) stand kürzlich selbstbestimmtes Entdecken ohne Druck auf dem Stundenplan. Die Kinder sollten so Dinge erkunden können, die sie von zu Hause nicht kennen. Fünf Mobi-Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter, zehn Eltern und drei Lehrerinnen betreuten die Mädchen und Jungen täglich beim Entdecken, beim Basteln und beim Spielen. „Die Kinder spielen hier in Gruppen, einige Aufgaben können sie nur gemeinsam schaffen.“ erläuterte der MobiSpielpädagoge Ralf Birkner. Laut Sozialpädagogin Anne Heinz­ mann stand bei unterschiedlichen Aktionen „das zweckfreie Probieren im Vorder­grund“. Dazu gehörten „Sinnes­ erkundungen und handwerkliches Experimentieren“. Jedes Kind zeigte hier seine eigene Stärke, so Anne H e i n z ­m a n n w e i t e r, „ o b b e i m Schnitzen, Stockbrot backen oder dem Bau eines Waldsofas“. -mü-/Foto: StJA

Neureut soll sauber werden Schutt, Müll und Abfall aus Wald und Flur sammeln Bürgerinnen und Bürger einen Vormittag lang am Mittwoch, 4. Mai, bei der Aktion „Saubere Gemarkung“ in Neureut. Die Aktion wird bereits zum 41. Mal durchgeführt, zum fünften Mal in Kooperation mit den Karlsruher „DreckWeg-Wochen“. Ortsvorsteher Jürgen Stober hofft, bereits zum Arbeitsbeginn um 8 Uhr am Bauhof am Bachenweg möglichst viele freiwillige Helferinnen und Helfer begrüßen zu können. Neben den örtlichen Vereinen nehmen wiederum Schulklassen teil, um Mädchen und Jungen für die Belange der Umwelt zu sensibilisieren. Die Helfer erhalten im Anschluss an die Sammelaktion eine kleine Stärkung.

Rückstauebene liegen, dürfen nur über eine Pumpe entwässert werden. Sinkkasteneinläufe in Kellern müssen durch Rückstauschieber vor Abwasserrückfluss gesichert sein. Diese Schieber dürfen nur zum Ablassen von Wasser kurzfristig geöffnet werden. Außen liegende rückstaugefährdete Ablaufstellen können nur vor Überflutung geschützt werden, wenn zum Beispiel bei Kellerabgängen eine Versickerung vorgesehen ist. Das Tiefbauamt empfiehlt den Karlsruhern, die vorgeschriebenen Inspektionen und Wartungen der Grundstücksentwässerungsanlagen regelmäßig durchführen zu lassen. Das Tiefbauamt hat zu dieser Problematik die Broschüre „Schutz vor Kellerüberflutungen“ sowie das Merkblatt „Unterhaltung von Grundstücksentwäs-

Schadstoffmobil wieder unterwegs Das Schadstoffmobil macht am kommenden Dienstag, 3. Mai, von 15.30 bis 16 Uhr in Durlach in der Kanzlerstraße Station. Danach steht es von 17 bis 18 Uhr in Grünwettersbach vor der Wertstoffstation in der Wiesenstraße. Am Donnerstag, 5. Mai, nehmen die Entsorgungsexperten des Amts für Abfallwirtschaft in Bulach in der Grünwinkler Straße vor dem Schulhof von 15 bis 16 Uhr schädliche Stoffe wie Farben, Lacke, Kleber oder abgelaufene Medikamente entgegen. Von 17 bis 18 Uhr sind sie dann in Neureut auf dem Festplatz zu finden.

serungsanlagen“ ausgearbeitet. Beide können beim Hausentwässerungsbüro des Tiefbauamts, Lammstraße 7, Zimmer D 347, abgeholt oder unter Telefon 133-7453 angefordert werden. Informationen erhalten Interessierte außerdem montags bis freitags in der Zeit von 8 bis 12 Uhr sowie montags bis donnerstags von 14 bis 15.30 Uhr und für den Einzelfall nach Terminvereinbarung. Im Internet sind Broschüre und Merkblatt unter der Adresse www.karlsruhe. de/bau­e n/tiefbau/entwaesserung/ grundstuecksent­waess zu finden. Tipps zur Grundstücksentwässerung geben die Experten des städtischen Tiefbauamts auch am Samstag, 21. Mai, ab 10 Uhr beim Tag des Katastrophenschutzes auf dem Karlsruher Marktplatz. -red-

Freiheitswunsch als Verbrechen bestraft Aus seinem Buch „Ich musste raus – 13 Wege aus der DDR“ liest Constantin Hoffmann, MDR-Fernsehmoderator, am Dienstag, 3. Mai, um 20 Uhr im Literaturmuseum, Karlstraße 10, auf Einladung des Freundeskreises Karlsruhe – Halle. Hoffmanns Geschichten, weder bitterböse Abrechnung noch „Ostalgie“, lesen sich, als stammten sie aus der Feder eines Krimiautors. Doch sie beschreiben eine beklemmende Wirklichkeit, in der der Wunsch nach Freiheit als ein politisches Verbrechen am realen Sozialismus und oft genug mit Gefängnis geahndet wurde. Die Lesung wird ergänzt durch einen Kurzvortrag unter dem Thema „Sehnsucht nach der DDR“ sowie durch eine Fotoschau.

Wie hoch der ist: Maibaumstellen ist ein alter Brauch. Foto: Stadtarchiv

Terminkalender Eine Vogelstimmenwanderung veranstaltet das Naturschutzzentrum an diesem Sonntag, 1. Mai. Treffpunkt zur zweistündigen Wanderung ist um 7 Uhr am Haupteingang des Karlsruher Hauptfriedhofs an der Haid-und Neu-Straße. Die Teilnehmer sollten ein Fernglas mitnehmen. Mit einem Dampfzug nach Bad Herrenalb starten die Ulmer Eisenbahnfreunde am Sonntag, 1. Mai, in die neue Saison. Die Dampflok fährt um 10.02 Uhr auf Gleis 11 des Karlsruher Hauptbahnhofs ab und kommt um 17.27 Uhr auf Gleis 7 wieder an. Fahrkarten gibt es im Zug. Zur Morgenarbeit, bei der Pferde und Reiter den Alltag in der denkmalgeschützten Halle in der Nancystraße 1 zeigen, öffnet das Reitinstitut Neindorff am Sonntag, 1. Mai, um 11 Uhr seine Pforten. Die Kassen des Zoologischen Stadtgartens sind ab Mai länger besetzt. Die Eingänge Süd (Hauptbahnhof), Nord (Festplatz) und Ost (Ettlinger Straße) haben dann bis 18 Uhr geöffnet. Bei der Kasse Rosengarten (Bahnhofstraße) ändert sich nichts, über sie können Besucher weiterhin an Sonn- und Feiertagen von 10.30 bis 16.30 Uhr in die Anlage. Über Mikro-Blockheizkraftwerke als Energieversorger für Ein- bis Dreifamilienhäuser informieren die Stadtwerke am Dienstag, 3. Mai, um 18 Uhr bei ihrem nächsten Vortragsabend in ihrer Kundenberatung in der Kaiserstraße 182. Tipps zur Studien- und Berufswahl erhalten Abiturienten und Oberstufenschüler am 6. und am 7. Mai auf der diesjährigen „Einstieg Abi“ in der Messe Karlsruhe. Die bereits achte Abiturienten-Messe ist am Freitag in der Zeit von 9 bis 17 Uhr und am Samstag von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Weitere Infos gibt es im Internet unter der Adresse: www.einstieg.com/karlsruhe.


StadtZeitung

65. Jahrgang · Nr. 17 · 29. April 2011

III

Wie viel Klimawandel verträgt Stadt? Stadtbauforum: Hitzestress durch Planung mildern / Urbane Strategien gefragt Was tun, damit Karlsruhe bis zur nächsten Jahrhundertwende klimatisch betrachtet nicht im nördlichen Afrika liegt? Was so bildhaft beim Stadtbauforum vor Ostern durch Peter Trute, Geschäftsführer von GEO-Net Umweltconsulting (Hannover) daherkam, hat einen ernsten Hintergrund – der sich über Modellrechnungen ableiten lässt. „Stadt(planung) im Klimawandel“ lautete das Motto des Diskussionsforums, welches der Frage nachging, was Planung dazu beitragen kann, damit Hitzestress und Tropennächte für Menschen in Karlsruhe und der Region nicht im Übermaß zunehmen. Dabei ging Geograf Peter Trute vor allem auf bisherige klimatologische Erkenntnisse für Karlsruhe und den Nachbarschaftsverband Karlsruhe (NVK) ein. Der NVK beteiligt sich mit seinen elf Städten und Gemeinden am Forschungsvorhaben „Experimenteller Wohnungs-

und Städtebau“ (ExWoSt) des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung zum Thema „Urbane Strategien zum Klima­wandel“. Schon heute werden im Oberrheingraben die höchsten Temperaturen mit besonders häufigen und langen Hitzewellen registriert. Im Modellprojekt entwickeln die bundesweit neun teilnehmenden Modellräume mit wissenschaftlicher Unterstützung Strategien für eine klimagerechte Stadtentwicklung. Im Fokus steht der Zielkonflikt zwischen der Nachverdichtung im Innenbereich und dem heutigen und künftigen Hitzestress einzelner Quartiere. Was heute gebaut wird, muss sich bereits im globalen Klimawandel bewähren, gibt Trute zu bedenken. Wo Hitzestress, Sommersmog und der Bedarf an Kühlung zunehmen, müsse auf ausgleichende Faktoren geachtet werden. Entsiegelung, die Erhöhung des Grünanteils oder der Erhalt

GUT FÜR DAS STADTKLIMA: Die Abkühlung über dem Alten Flugplatz sorgt für einen­Luftaustausch mit dicht besiedelten Bereichen wie der Weststadt.

des Luftaustauschs seien hier Stichworte. So gehört in Karlsruhe neben der Kernstadt die Weststadt zu den Quartieren mit hoher bioklimatischer Belastung. Für sie sind die Kaltluft produzierenden Flächen des Alten Flugplatzes wichtig. Bauliche Maßnahmen würden diesen Luftaustausch empfindlich stören. Eine besondere Rolle kommen in dicht besiedelten Bereichen den Bäumen zu – und von Schatten spendender Bedeutung von Stadtbäumen hörten die beiden früheren Gartenbauamtsleiter Prof. Robert Mürb und Horst Schmidt im Stadtbauforum mit Freuden. „Schon heute sollten Stadtbäume ausreichend Wurzelraum bekommen, damit sie bei zunehmender Klimabelastung auch die Chance haben, ihre ausgleichende Funktion wahrzunehmen“, betonte Schmidt. Was man aus anderen Klimazonen lernen kann, fragte ein weiterer Forums-Teilnehmer. Das orientalische Haus – mit passiver Belüftung und abgeschattetem Innenhof – könnte durchaus Grundstruktur für ein Haus der Zukunft sein, so Trute. Bedauerlicherweise kommen gerade Länder in diesen Klimazonen in jüngerer Zeit oft von ihrer traditionellen Architektur ab. Auch intelligentes Wassermanagement kann eine Strategie sein, gehen die Experten doch davon aus, dass im Rheintal die Niederschläge im Winter leicht ansteigen, im Sommer wiederum regnet es weniger und dies bei hohen Schwankungen. Über eine dezentrale Entwicklung auf Ebene des NVK dachte ein Bürger nach. Seine Überlegung: Statt in der Großstadt Karlsruhe die letzten Flächen in Anspruch zu nehmen, sollte man hier eher den Zuzug abmildern und im Gegenzug in der Region um die Fächerstadt durch stärkere Entwicklung den Wegzug schmälern. Oft würde es schon helfen, wenn in Gewerbegebieten weniger in die Fläche gegangen wird. Mehrgeschossigkeit mit unterirdischen Stellplätzen, lautete ein Wortbeitrag zum Thema. In diesem Sinne leiste die Stadt Karlsruhe in vielen Gesprächen, etwa mit Investoren, Überzeugungsarbeit, bestätigte Bürgermeister Michael Obert. -rie-

KNACKPUNKT VERKEHR: Der Startschuss zum Bau der zweiten Rheinbrücke Karlsruhe-Wörth ist gefallen. Die Länder BadenWürttemberg und Rheinland-Pfalz haben im März das Planfeststellungsverfahren eingeleitet. Fotos (3): Bastian

Schlichtung nach Stuttgarter Vorbild? KAL fordert „politische Transparenz“ bei Diskussion um zweite Rheinbrücke Mit den öffentlichen Verhandlungen zur Schlichtung des Bahnhofsprojekts „Stuttgart 21“ hat eine neue Zeitrechnung in Sachen Bürgerbeteiligung begonnen. Ein solches Verfahren in der Regie eines unabhängigen Verkehrsplaners des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) könne auch die verhärteten Fronten beim Streit um die zweite Rheinbrücke bei Maxau entschärfen, ist die Karlsruher Liste (KAL) überzeugt und warb im Gemeinderat per Antrag für „politische Transparenz“ und eine Klärung „einwandfrei feststehender Fakten“. Dabei gelte es etwa, „den Ursachen für die völlig unterschiedlichen Verkehrsprognosen“ der von Stadt sowie Bund und Land in Auftrag gegebenen Gutachten auf den Grund zu gehen und auch Varianten wie

die der „Ersatzbrücke“ „mit genug Planungstiefe“ zu untersuchen. Dass die Stadt im Sinne eines „möglichst breiten Konsens“ (OB Fenrich) den Antrag an das zuständige Regierungspräsidium weiterleitet und den „Straßenbehörden beiderseits des Rheins eine Beteiligung empfiehlt, die über das rechtlich Notwendige hinausgeht“ war demnach ganz nach dem Geschmack Dr. Eberhard Fischers. Auch Johannes Honné von den Grünen begrüßte einen „öffentlichen FaktenCheck“, bei dem nicht nur über das Wie gesprochen werden dürfe, „auch die Frage nach dem Ob muss möglich sein“. SPD-Stadträtin Ute Müllerschön schien die „Lösung des Grundproblems“ geboten, auch sie wollte „Klarheit in Kernfragen schaffen“. Ein Ansinnen, das auch

Jürgen Wenzel (FW) unterstützte. In der Bürgerschaft gebe es „gewissen Widerstände“, die man ernst nehmen müsse, erneuerte Thorsten Ehlgötz (CDU) das Bekenntnis seiner Partei zur zweiten Rheinbrücke, die von der Mehrheit des Karlsruher Gemeinderats jedoch abgelehnt wird. „Die Krux“ ist nach Ansicht von FDPStadträtin Rita Fromm, dass das Land in eigenem Ermessen auf die Durchführung eines Raumordnungsverfahrens verzichtet habe und die Bedenken Karlsruhes deshalb nicht eingeflossen seien. „Wir müssen das jetzt ausbaden“, kritisierte sie. Jedes Lager habe bislang aus „emotionalen Stellungen“ heraus geschossen, plädierte Friedmann Kalmbach (GfK) dafür, die Diskussionen um den zweiten Rheinübergang wieder zu versachlichen. -maf-

Sozialtarif für Bäder

Flächenreserven in zehn Stadtteilen

Fragen zur Zukunft

Bericht über die Kindergesundheit

Mit einem Pass ab 1. Mai preiswert baden gehen

Das städtische Liegenschaftsamt hat für zehn Karlsruher Stadtteile Flächenreserven für Bebauungen festgelegt. Diese sofort nutzbaren Grundstücke aus dem Baulandkataster dürfen jetzt nach einem Ratsbeschluss veröffentlicht werden. Die Daten werden als Karten und Listen im Internet sowie zur Einsicht beim Liegenschaftsamt Interessierten zur Verfügung gestellt und regelmäßig aktualisiert. Die insgesamt 384 Baugrundstücke mit einer Gesamtfläche von 42 Hektar verteilen sich auf Grötzingen (46 Grundstücke), Stupferich (42), Hohenwettersbach (52), Wolfartsweier (11), Grünwettersbach (42), Palmbach (104), Oststadt (4), Waldstadt (12), Rintheim (44) und Hagsfeld (27). Geprüft werden jetzt noch Baulandflächen in den westlich gelegenen Stadtteilen. Diese werden danach ebenfalls veröffentlicht. Das Kataster der Stadt soll Bauherren, Architekten und Makler auf die Flächenreserven aufmerksam machen und als Informationsquelle und Entscheidungshilfe für Bauprojekte dienen. -Lä-

Langfristige Überlegungen zu Perspektiven der Stadt

Die GRÜNE-Fraktion hatte zur jüngsten Sitzung des Gemeinderats beantragt, die Verwaltung möge einen Bericht über die Kindergesundheit in Karlsruhe erstellen. Das Bürgermeisteramt sagte dies zu, soweit es ihm möglich sei. Der Antrag hatte sich damit zwar weitgehend erledigt. Dennoch wollten die Fraktion Stellung nehmen. Alle im Rat vertretenen Gruppierungen begrüßten die Initiative. Stadträtin Dr. Dorothea Polle-Holl (GRÜNE) begründete den Antrag unter anderem mit den vermutlich überdurchschnittlich häufigen Problemen und Defiziten bei Kindern aus sozial benachteiligten Familien. Ähnliches erwartet sie bei älteren, psychisch Kranken oder Menschen mit Migrationshintergrund. Daher sollten auch Berichte über deren Gesundheitszustand folgen. Stadtrat Dr. Thomas Müller (CDU) wollte auf Beratung verzichten, weil „alles auf dem Weg“ sei. FDP-Stadtrat Heinz Golombeck, Margot Döring (KAL), Eduardo Mossuto (FW) und Friedmann Kalmbach (GfK) warnten „vor der Datenflut“. -erg-

Inhaber des Karlsruher Passes und des Kinderpasses erhalten ab Mai dieses Jahres eine Saisonkarte für die städtischen Freibäder zum Sondertarif. Darauf hat sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung mit großer Mehrheit geeinigt. Erwachsene mit geringem Einkommen haben nun mit der Saisonkarte Gelegenheit, eine reduzierte Eintrittskarte zu kaufen. Wer den Karlsruher Pass besitzt, zahlt die Hälfte des Preises, Kinder mit dem Kinderpass bekommen die Saisonkarte für die Freibäder sogar umsonst. Beide Tickets haben ohne Einschränkungen die gleiche Gültigkeit wie reguläre Saisonkarten. Optisch ist kein Unterschied zwischen Schwimmbadticket zum normalen und zum ermäßigten Tarif erkennbar, so dass Stigmatisierungen ausgeschlossen sind. Erhältlich sind die Tickets beim Stadtjugendausschuss. Bei den bisher von dem Verein ebenfalls an Eltern und Kindern ausgegebenen 5-er Sozialkarten ha-

Karlsruhe hat bei TRK Motorfunktion Einen Tätigkeitsbericht der TechnologieRegion Karlsruhe legte die Verwaltung auf Antrag der Grünen vor. Stadträtin Dr. Ute Leidig hatte kritisiert, dass die Stadt zwar einen erheblichen Teil des Etats und mit fünf Personen die Hälfte des Personals für die freiwillig, interdisziplinär und projektbezogen tätige Gemeinschaft aus 15 Gebietskörperschaften stelle, bei der Gesellschafterversammlung aber zu wenig Stimmrecht habe, um „strategisch-politische Ziele“ durchzusetzen. Außerdem würden Informationen über Konzepte, Projekte und Planungen sehr allgemein über Newsletter und Broschüren verbreitet, blieben „lückenhaft und vage“. Die Stadt würde ihrer Rolle als Oberzentrum gerecht, habe Motoren- und Impulsfunktion, verteidigte Oberbürgermeister Heinz Fenrich als TRK-Vorsitzender die Rolle Karlsruhes. Für ihn sind „regionale Einheiten mit innerem Zusammenhalt“ ein „hohes Gut“, von dem jeder der Beteiligten profitiere. „Außerordentlich positiv“ sah Tillmann Pfannkuch (CDU) den Ansatz der TRK, sich dem Konsensgrundsatz zu verpflichten und die Nachbarn mit ins Boot zu holen, diese Idee sei ausbaufähig. Das Feuer, das in den Herzen der Bürgermeister für dieses Modell brenne, müsse auch beim Gemeinderat entfacht werden. „Uns kann nichts Besseres passieren als die TRK“, warnte SPD-Stadtrat Hans Pfalzgraf davor, „alles kaputt- und klein zu reden“. Im Übrigen handle es sich bei der Arbeit der TRK um einen dauerhaften Prozess, der sich weiterentwickle. In die Reihe der Befürworter reihte sich auch Tom Høyem (FDP) ein, der von einem „absoluten Erfolgsmodell“ sprach „und dieser Erfolg kostet uns weniger als einen Euro pro Einwohner“. -maf-

ben die Bäderbetriebe Missbräuche durch illegalen Weiterverkauf festgestellt und diese Ticketvariante mit Einführung der Saisonkarte für Passinhaber abgeschafft. Mit der Neuregelung ergeben sich laut Bürgermeisteramt mit der Zahlenbasis von 2010 im Sozialetat Einsparungen von insgesamt 17 000 Euro, beim Europabad (Bäder GmbH) eine Mindereinnahme von 9 000 Euro. Die städtischen Bäder rechnen mit Mehreinnahmen in Höhe von rund 12 000 Euro. Den Antrag für die Karte zum Sozialtarif hatte die SPD-Gemeinderatsfraktion gestellt. Als Vorbild dafür diente den Sozialdemokraten das Sozialticket der Verkehrsbetriebe. Im Ratsplenum lobten alle Fraktionen das schnelle Umsetzten der Initiative durch das Sozialdezernat. Stadträtin Margot Döring (Karlsruher Liste) gab den allgemein zustimmenden Tenor im Gemeinderat so wieder: „Wir sind sehr zufrieden, dass das Anliegen so zeitnah umgesetzt worden ist.“ -Lä-

Fragen und Antworten Das Badische Staatstheater braucht nicht mehr Subventionen als andere Bühnen, hat aber durch die Struktur der Einrittspreise einen wesentlich ungünstigeren Kostendeckungsgrad. Und die Preise würden in Karlsruhe bewusst niedrig gehalten, „um eine kulturelle Teilhabe für alle Gesellschaftsschichten zu ermöglichen“, antwortete das Bürgermeisteramt Stadtrat Friedemann Kalmbach (GfK), der gefragt hatte, ob die Verwaltung die Subvention von 133 Euro pro Theaterticket gegenüber 127 in Stuttgart und 78 Euro in Pforzheim für angemessen halte. Der designierte Generalintendant Peter Spuhler denke allerdings darüber nach, so die Stellungnahme der Verwaltung weiter, die Preise des Badischen Staatstheaters künftig nach dem „Robin-Hood-Prinzip“ zu erhöhen, also die in teureren Kategorien stärker anzuheben und die Preise in den niedrigeren Kategorien beizubehalten. ★★★ Die Stadt Karlsruhe ist nicht selbst Eigen­tümerin von EnBW-Aktien, wohl aber ihre Tochtergesellschaft KVVH (Karlsruher Versorgungs-, Verkehrsund Hafen GmbH). Ein Verkauf von Aktien des EnBW-Konzerns sei nicht vorgesehen, betonte das Bürgermeisteramt gegenüber der GRÜNE-Fraktion, die sich nach den mittel- und langfristigen Strategien der Stadt und ihrer Töchter in Sachen Aktien der EnBW erkundigt hatte. Das große Beteiligungsinteresse an der EnBW sei laut Bürgermeisteramt schon dadurch gegeben, dass die KVVH mit der EnBW Gesellschafterin der Stadtwerke Karlsruhe sei. Darüber hinaus habe die EnBW mit Sitz in Karlsruhe für die Stadt hohe Bedeutung als Steuerzahler und Arbeitgeber.

Die Zahl der Arbeitslosen über 50 Jahren und die der Wiedereinsteiger ins Berufsleben wollten Stadtrat Niko Fos­ti­ropoulos und Stadträtin Sabine Zürn (Die Linke) wissen. Laut Bürgermeisteramt waren im Februar in der Fächerstadt 2 502 Menschen zwischen 50 und 65 Jahren ohne Arbeit. Im selben Monat hätten 111 Arbeitslose dieser Altergruppe wieder eine Erwerbstätigkeit aufnehmen können. -trö-

„Perspektivische Aussagen“ zu entscheidenden Fragen der Zukunftsfähigkeit Karlsruhes bis 2030 erwartete die CDU von der Verwaltung und ward nicht enttäuscht. Die städtischen Experten hätten laut Stadtrat Tillmann Pfannkuch „gut und gründlich“ gearbeitet und den Antrag, der sich unter anderem mit Entwicklung der Bevölkerung, Alters- und Familienstruktur, Bildungs- und Berufsqualifikation, Wohnungsansprüchen, der Priorisierung von Wirtschaftsbranchen oder mit Flächennutzung und -bedarf befasste, „Eins zu Eins“ erledigt. „Ganz nebenbei“ habe man so von der Fortschreibung des Masterplans 2015 zu einem „Integrierten Stadtentwicklungskonzept 2020“ erfahren, hielt Bettina Lisbach (Grüne) dessen für Juni angekündigte erste Vorstellung im Hauptausschuss für verfrüht, denn zunächst müsse der Masterplan einer kritischen Analyse unterzogen und geprüft werden, ob die darin definierten Ziele er-

Ehrenmedaille für Emil Wachter Emil Wachter erhält die Ehrenmedaille der Stadt Karlsruhe. Das hat der Gemeinderat beschlossen. Der am 29. April 1929 geborene Künstler ist einem breiten Publikum vor allem als Maler, Bildhauer und Schöpfer sakraler Kunst bekannt. In den langen Jahren seines Wirkens habe sich Wachter „für Karlsruher Belange und Interessen im besonderen Maße eingesetzt und den Ruf der Kulturstadt Karlsruhe gestärkt“, so die Begründung.

Ausstellung „Über Malerei“ Bilder von Monika Bartsch und Stefan W. Kunze sind vom 14. bis 15. Mai im Neureuter Lammsaal, Neureuter Hauptstraße 145, zu sehen. Zu Eröffnung am Samstag um 18 Uhr spricht Ortsvorsteher Jürgen Stober. Anschließend findet ein Gespräch mit den Ausstellern statt. Am Sonntag ist die Ausstellung „Über Malerei“ von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Um 17 Uhr findet eine Lesung mit der Literatenrunde Karlsruhe statt.

Festkonzert nach Opernball

WAS DARF KULTUR KOSTEN?: Die Preise des Staatstheaters waren Thema einer Anfrage im Gemeinderat.

Nach dem Opernball des Badischen Staatstheaters gastieren am Sonntag, 8. Mai, ab 16 Uhr Musiker des HelmholtzGymnasiums im Opernhaus. Zum 40-jährigen Bestehen des gymnasialen Musikzuges treten das Orchester I, der Kammerchor und der Philharmonische Chor der Schule mit Werken von Mozart, Haydn, Hummel, Liszt und Mahler auf. Als Solistin ist die Abiturientin Lisa Wang zu hören. Das Programm sieht außerdem zwei oratorische Beiträge von Haydn und einen Auftritt von Trompeter Reinhold Friedrich vor.

reicht wurden. „Lieber gehaltvoll als überstürzt“, hielt auch FDP-Sprecherin Rita Fromm nichts von Schnellschüssen. „Ich wollte Ihnen die Chance geben, bereits zu Beginn den Prozesses mitzuwirken“, verteidigte OB Fenrich die Darlegung erster konzeptioneller Überlegungen in einem ressortübergreifenden Orientierungsrahmen zu einem so frühen Zeitpunkt. Die Zusammenstellung umfasse zwar „weite Teile unserer Stadtpolitik“, gleichwohl „fehlt eine ganze Menge“ hielt SPDStadtrat Dr. Heinrich Maul nichts von derartigen Prognosen. „Insgesamt wird uns dieser Antrag nicht weiterhelfen“, vieles daraus könne man nur „detailliert entscheiden“. Langfristiges Denken in allen Bereichen ist für Lüppo Cramer (KAL) hingegen „absolut notwendig.“ Als Beispiel nannte er das Thema Flächenmanagement, denn „wir müssen genau schauen, welche Betriebe wir brauchen, um die wenigen Flächen zu nutzen“. -maf-

KulturKompakt · KulturKompakt Drei Führungen durch die Architekturausstellung „Robert Curjel & Karl Moser“ können sich Besucher der Städtischen Galerie am 1. Mai um 15 Uhr und am 4. Mai um 11 Uhr anschließen. Am 5. Mai steht ein Rundgang in der Mittagspause von 12.15 bis 12.45 Uhr auf dem Programm. In der Kinderwerkstatt treffen sich sonntags von 15 bis 16.30 Uhr Kinder ab 5 Jahren in offenen Workshops. Eine weitere Führung bietet die Galerie am 6. Mai um 14 Uhr durch eine Forumsausstellung mit Werken von Susanne Ackermann an. Die Künstlerin ist aktuelle Preisträgerin des Hanna-Nagel-Preises, der Frauen ab 40 Jahre fördert. Von 16 bis 18 Uhr trifft sich der Jugend­kunstklub in der Galerie. In einer Veranstaltungsreihe des Roncalli-Forums und der Staatlichen Kunsthalle finden von Mai 2011 bis April 2012 monatliche Führungen zum Thema „Ans Licht gebracht – Werke aus dem Depot“ statt. Esaias van de Veldes „Die Predigt Johannes des Täufers“ (1618) widmen sich am 3. Mai um 20 Uhr sowie am 4. Mai um 13 Uhr zwei Führungen. Eine Internetübertragung aus der Kunsthalle wird am 4. Mai um 14 Uhr übertragen. Heilix Blechle! Der Geschwindigkeit, Freiheit und vor allem der Erotik des Autos widmet sich Harald Schwiers in seiner „Hörstunde“ am 5. Mai im marotte-Figurentheater. Die Lesung mit Vollgasliteratur und 300 PS beginnt um 20.30 Uhr. „Weiber-WG“ heißt das neue Programm des ostbayerischen Kabarettisten Michael Dietmayr. In der ihm ureigenen Art und Weise erzählt er am 11. Mai ab 20.15 Uhr in der Durlacher Orgelfabrik Ausschnitte aus seinem Leben. Das Kammerorchester des KIT spielt am 14. Mai ab 20 Uhr im Gerthsen-Hörsaal auf dem Campus Süd. Mit diesem

SEIN „RADIO HEIMAT“ stellt Frank ­Goosen am 11. Mai im Tollhaus an. Konzert beginnt der Zyklus aller fünf Klavierkonzerte von Beethoven mit dem Pianisten Andrej Jussow. Bettina Kerth kehrt mit ihrem um Sequenzen erweiterten Operettenpotpourri „Kann denn Liebe Sünde sein?“ am Muttertag, Sonntag, 8. Mai, um 18 Uhr ins Kammertheater zurück. In seinem neuen Programm „Radio Heimat“ kehrt Frank Goosen wieder dort hin, wo es am meisten Spaß macht: vor der eigenen Haustür. Im Tollhaus erzählt und liest er am 11. Mai ab 20 Uhr Geschichten von zu Hause, von Ommas und Oppas, Helden und Laberfürsten, von Pommesbuden und Kneipen. -Lä-


IV

StadtZeitung

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AMTLICHE BEKANNTMACHUNGEN

KURZ NOTIERT Das Bauordnungsamt der Stadt in der Lammstraße 7 bleibt am kommenden Montag, 2. Mai, den ganzen Tag über aus betrieblichen Gründen geschlossen. ★★★ Das 600. Mitglied im Freundeskreis Sonnenbad e.V. hatte kürzlich seinen Aufnahmeantrag unterzeichnet. Neumitglied Prof. Dr. Jürgen Vogeley zahlt pro Jahr einen Beitrag von 60 Euro, erhält dafür eine für Februar bis Oktober gültige Saisonkarte und Ermäßigungen für die Sauna. Im Winter haben Mitglieder des Sonnenbad e.V. 15 Prozent Ermäßigung auf alle Eintrittspreise im Europabad. ★★★ Über die Durlacher 3-Sterne-Erlebnistage vom 20. bis 22. Mai und weitere Veranstaltungen in der ehemaligen Markgrafenstadt im Mai informiert der vor kurzem erschienene „Durlacher Flyer“ 2, der beim Stadtamt, in Firmen, Betrieben und Kneipen kostenlos ausliegt. ★★★ Wer die Stadtbibliothek im Neuen Ständehaus in der Ständehausstraße 2 als zentralen Ort der Medien kennen lernen und Informationen zu deren Nutzung erhalten möchte, kann sich am kommenden Donnerstag, 5. Mai, einer Führung anschließen. Treffpunkt für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist um 10.30 Uhr im Foyer der Stadtbibliothek. ★★★ Wegen dringender Sanierungsarbeiten ist die Treppe zum Turm des Durlacher Turmbergs für drei Wochen gesperrt. Wer trotzdem hoch hinaus und die Fächerstadt von ganz oben aus betrachten will, kommt täglich von 11.30 bis 20.30 Uhr über das „Klenerts Restaurant“ zum Turm.

Zum Muttertag musikalischer Gruß Einen musikalischen Blumenstrauß nicht nur für Mütter binden Schülerinnen und Schüler des Badischen Konservatoriums (Kons) am Sonntag, 8. Mai, um 11 Uhr in der Aula des Bismarck-Gymnasiums in der Bismarckstraße 8. Der Eintritt zum Muttertagskonzert des Kons ist frei. Ebenfalls am Muttertag (Sonntag, 8. Mai) erzählen Andre Richter und Susanne Wolf beim Karlsruher Lesefrühstück im Trompeter von Säckingen in der Kaiserallee literarisch mit dem Humor der lauten und leisen Töne von der Verwandlung der lieben Mutter in eine verwunschene Schwiegermutter oder in eine Großmutter im XXL-Format sowie auch von der stählernen Verbindung von Schraube und Mutter.

Wasserrechtliche Erlaubnis beantragt Die Firma Süba Bauen und Wohnen, Karlsruhe, hat die wasserrechtliche Erlaubnis zur Grundwasserabsenkung bei den Gründungsarbeiten in der Herrenalber Straße 28 in Karlsruhe-Rüppurr beantragt. Es werden für einen Zeitraum von zirka 40 Tagen zirka 36 l /s, insgesamt bis zu 125 000 m³ Grundwasser entnommen. Das Absenkziel liegt bei 111,60 m + NN (1,10 m), die Reichweite des Absenktrichters liegt bei zirka 150 m. Das anfallende Grundwasser wird in die Alb eingeleitet. Da dieses Vorhaben in den Anwendungsbereich des UVPG fällt, wurde eine allgemeine Vorprüfung gemäß § 3 c Satz 1 UVPG durchgeführt. Im Rahmen der Vorprüfung wurde festgestellt, dass für das beantragte Vorhaben keine Verpflichtung zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung besteht. Das Vorhaben kann nach Einschätzung unserer Behörde aufgrund überschlägiger Prüfung unter Berücksichtigung der in Anlage 2 UVPG aufgeführten Kriterien sowie landesspezifischer Standortgegebenheiten keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen haben, die nach § 12 UVPG zu berücksichtigen wären. Gemäß § 3 a Satz 3 UVPG ist diese Feststellung nicht selbstständig anfechtbar. Die der Beurteilung zugrunde liegenden Unterlagen sind der Öffentlichkeit nach den Bestimmungen des Umweltinformationsgesetzes bei der Stadt Karlsruhe, Zentraler Juristischer Dienst, Wasserbehörde, Rathaus Marktplatz, Zimmer C 318, zugänglich. Zur Erteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis nach den Vorschriften des § 108 Wassergesetz führt die Stadt Karlsruhe ein Anhörungsverfahren durch. Im Rahmen dieses Verfahrens liegt der Antrag vom 2. Mai 2011 bis 2. Juni 2011

GÖTTIN DER REINHEIT: Hygieia speist aus ihren beiden Krügen den nach ihr benanten Brunnen vor dem Vierordtbad. Stifter des von Bildhauer Johannes Hirt gestalteten Kunstwerks am Festplatz war der Maler Wilhelm Klose. Foto: Homberg

während der Dienststunden beim Zentralen Juristischen Dienst der Stadt Karlsruhe, Rathaus am Marktplatz, 2. OG, Zimmer C 323, zur Einsicht aus. Jeder, dessen Belange durch das Vorhaben berührt werden, kann bis spätestens zwei Wochen nach dem Ende der Auslegungsfrist schriftlich oder zur Niederschrift beim Zentralen Juristischen Dienst der Stadt Karlsruhe -Wasserbehörde- Einwendungen erheben. Es wird darauf hingewiesen, dass a) Personen, die Einwendungen erhoben haben, von dem Erörterungstermin durch öffentliche Bekanntmachung benachrichtigt werden können, sofern mehr als 50 Benachrichtigungen vorzunehmen sind, b) die Zustellung der Entscheidung über die Einwendungen durch öffentliche Bekanntmachung ersetzt

Hygieia wacht am Festplatz der das Bad, einen Historismus-Bau von Josef Durm, teilweise künstlerisch ausgestaltet hatte. Nach Wilhelm Kloses Auffassung fehlte aber vor dem Haupteingang ein künstlerischer Blickpunkt. So stiftete er einen Brunnen und ließ ihn von dem Bildhauer Johannes Hirt in den Jahren 1905 bis 1909 gestalten, der griechischen Göttin der Gesundheit und Reinheit Hygieia gewidmet. Hygieia war eine Tochter des Äskulap. Nach seinem Stifter wurde der Brunnen auch gelegentlich als Klose-Brunnen bezeichnet. Der Hygieia-Brunnen stellt die Segnungen des Wassers dar. Das Wasser, das zur Reinigung dient, aber auch das gegen den Durst hilft. Über den beiden runden Brunnenbecken steht die Figur der Hygieia, die aus zwei Krügen Wasser fließen lässt. Unter ihr finden sich zwei Jungen.

Der eine hält ihr eine Schale entgegen, weil er von dem Wasser trinken möchte. Dam anderen läuft das Wasser über den gebeugten Rücken, weil er sich reinigt. Zwischen diesen beiden Figuren ist die Inschrift „Fließe rein und hell – der Gesundheit Quell“ zu lesen. Auf dem oberen Brunnenbecken, das aus Düsen an dem Hygieia-Postament gespeist wird, sitzen vier Figuren, die sich mit Wasser und seinen Wirkungen befassen. Mit ihren nach außen gestreckten Beinen und Füßen bilden sie jeweils mit der Hygieia-Figur ein Dreieck. Das untere Brunnbecken wird aus Düsen gespeist, die ihr Wasser aus dem oberen Becken beziehen. Auch aus der Säule, die das obere Becken hält, fließt Wasser. Ein Modell des Brunnens ist vor wenigen Monaten in Dresden aufgetaucht. -erg-

Werben um Hilfe bei Wiederaufbau

Probleme in Pubertät Zwischen Halt geben und Loslassen / Infos für Eltern

BESUCH AUS AFGHANISTAN: OB Lal Agha Kaker (l.) wurde von Bürgermeister Wolfram Jäger begrüßt. Foto Wilhelm

Seit vier Jahren ist Lal Agha Kaker jetzt Oberbürgermeister der ostafghanischen Provinz mit der Hauptstadt Dschalabad. „Viel wurde versprochen, wenig Hilfe ist gekommen“, erklärte OB Kaker am Mittwoch dieser Woche bei einem Besuch bei Bürgermeister Wolfram Jäger im Karlsruher Rathaus, warum er derzeit in Europa unterwegs ist. Statt auf Hilfen der Zentralregierung in Kabul zu warten, knüpft Kaker selbst Kontakte, die für die an Pakistan grenzende Provinz hilfreich sein könnten. „Nach 30 Jahren fehlt es fast an allem“, wies der OB von Dschalabad besonders auf Mängel in der Infrastruktur hin. So verfüge etwa die Hälfte der Bezirke nicht über eine Wasserversorgung, große Probleme bereite der Müll. „Kommen Sie zu uns, überzeugen sich von der Lage. Vielleicht können Sie uns mit Know-How, Austausch oder Gerätschaften beim Aufbau unterstützen“, sprach OB Kaker auch eine Einladung aus. „Wir bleiben in Kontakt und schauen, wo zielgerichtete Hilfe möglich ist“, sicherte Bürgermeister Wolfram Jäger seinem Amtskollegen zu. -fis-

Wo blüht es am üppigsten?

Mit Stadtbahn nach Alpirsbach

Blumenfreunde juckt es im Mai wieder kräftig in den Fingern, denn die Sommerbepflanzung steht an. Und wer besonders prachtvolle Pflanzen an Fenstern, Balkonen und in Vorgärten hat, auf den werden vielleicht die Preisrichter des 62. Blumenschmuckwettbewerbs aufmerksam, die vom 25. Juli bis 12. August im Stadtgebiet unterwegs sind und ihr Auge auf die bunten Farbtupfer im Stadtbild richten. Denn die schönsten Exemplare werden am 26. November in der Schwarzwaldhalle wieder mit Medaillen und Preisen prämiert. Wer einmal dabei war, taucht automatisch auf der Teilnehmerliste der nachfolgenden Jahre auf. Derzeit sind darin rund 4 500 Karlsruher versammelt. Allerdings sind auch Neuanmeldungen möglich, die bis Ende Juni beim Gartenbauamt, Lammstraße 7 a, 76133 Karlsruhe sein sollten. Auch per Fax (133-67 09), per E-Mail (katja.ludwig@gba.karlsruhe.de) oder per Telefon unter der Nummer 133-67 54 sind die Expertinnen und Experten zu erreichen. Damit es nicht zu Verwechslungen kommt, bittet das Gartenbauamt Bewerber, den Standort ihres Balkons mit dem Blumenschmuck genau zu beschreiben.

Eine Ausflugsfahrt mit der Stadtbahn in die Kloster- und Bierstadt Alpirsbach veranstaltet der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) zusammen mit der Stadt-Information Alpirsbach am kommenden Donnerstag, 5. Mai. Im Preis von 17,50 Euro ist die Hin- und Rückfahrt mit der Stadtbahn durch das Murgtal inklusive Reiseleitung enthalten sowie die Besichtigung des Brauereimuseums mit Bierverkostung und eine Führung durch die historische Klosteranlage in Alpirsbach. Anschließend steht den Teilnehmerinnen und Teilnehmern freie Zeit zur Verfügung, heißt es in einer Pressemitteilung des KVV. Treffpunkt ist um 8.10 Uhr am Karlsruher Albtalbahnhof. Von dort aus startet die S41 um 8.16 Uhr. Der Reiseleiter der Ausflugsfahrt befindet sich im ersten Wagen. Die Rückkehr am Karlsruher Hauptbahnhof ist um 19.15 Uhr. Der Fahrtkostenbeitrag von 6,50 Euro ist beim Reiseleiter zu entrichten. Teilnehmerscheine für 11 Euro sind bei der erforderlichen Anmeldung in einem der Kundenzentren des KVV erhältlich. Weitere Informationen zur Fahrt nach Alpirsbach gibt es unter der Karlsruher Telefonnummer 61 07-58 85.

Wenn Kinder in die Pubertät kommen, beginnt auch für Eltern eine schwierige Zeit zwischen Loslassen einerseits und Halt geben andererseits. Denn die Phase des Erwachsenwerdens bedeutet für die Eltern auch, dass sie sich mit Themen wie Computerspielen, Alkohol- und Drogenkonsum, erster Liebe und nächtlichen Discobesuchen auseinandersetzen müssen. Viele Eltern sind unsicher, wie sie sich gegenüber ihrem Kind verhalten oder welche Konsequenzen nicht eingehaltene Absprachen nach sich ziehen sollen. Das städtische Kinder- und Jugendbüro bietet

deshalb an sechs Abenden Eltern von Pubertierenden die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und sich Informationen und Tipps für die eigene Familie zu holen. Dabei stehen auch zwei Expertinnen als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung. Die Elterngesprächsgruppe trifft sich immer mittwochs um 19 Uhr im Kinderbüro in der Kaiserstraße 99 – los geht es am 4. Mai. Das Angebot ist kostenlos, interessierte Eltern oder Elternpaare können sich unter der Telefonnummer 133-51 11 oder per E-Mail unter kinderbuero@sjb.karlsruhe.de anmelden. -red-

Zentraler Juristischer Dienst – Wasserbehörde –

Nächste Woche tagt Bauausschuss Unter dem Vorsitz von Bürgermeister Michael Obert tagt der gemeinderätliche Bauausschuss am Freitag, 6. Mai, 16.30 Uhr, im Großen Sitzungssaal des Rathauses am Marktplatz. Auf der Tagesordnung stehen dann folgende Punkte: Tiefbauamt 1. Abwasserbeseitigung, Kanalauswechslung Knielinger Allee: Vergabe der Tiefbauarbeiten Amt für Hochbau- und Gebäudewirtschaft 2. Grundschule Südstadt-Ost – Neubau: Vergabe von Architektenleistungen 3. Energieeinsparprojekte an Karlsruher Schulen Mitteilungen des Bürgermeisteramtes

Stadt Karlsruhe Öffentliche Ausschreibungen

Brunnen vor Vierordtbad griechischer Göttin der Reinheit gewidmet Der Bankier Heinrich Vierordt hatte der Stadt Karlsruhe in seinem Testament von 1867 ein Vermögen von 60 000 Gulden vermacht. Damit sollte eine Markthalle gebaut werden. Doch die Marktfrauen rebellierten gegen diese Pläne. So entstand mit dem Geld eine Badeanstalt für die Eisenbahner-Siedlung Südstadt. Denn die sanitären Verhältnisse in den Mietskasernen waren schon nach damaligen Maßstäben unterdurchschnittlich, um es vorsichtig auszudrücken. Die Toiletten lagen auf dem Halbstock, Gelegenheit, sich gründlich zu waschen, war kaum gegeben. Die Südstädter konnten ins Vierordtbad kommen und ein Wannenbad nehmen. Diese Möglichkeit bestand noch bis in das 20. Jahrhundert hinein. Ganz in der Nähe, am Ettlinger Tor, stand die Villa des Malers Wilhelm Klose,

werden kann, wenn mehr als 50 Zustellungen vorzunehmen sind, c) bei Ausbleiben eines Beteiligten in einem Erörterungstermin auch ohne ihn verhandelt werden kann, d) nach Ablauf der für Einwendungen bestimmten Frist wegen nachteiliger Wirkungen der Benutzung Auflagen nur verlangt werden können, wenn der Betroffene die nachteiligen Wirkungen während des Verfahrens nicht voraussehen konnte, e) nach Ablauf der für Einwendungen bestimmten Frist eingehende Anträge auf Erteilung einer Erlaubnis oder Bewilligung in demselben Verfahren nicht berücksichtigt werden, f) mit Ablauf der Einwendungsfrist alle Einwendungen ausgeschlossen sind, die nicht auf besonderen privatrechtlichen Titeln beruhen.

Gegenstand, Umfang der Arbeiten, Ort der Abholung bzw. Anforderung Ausschreibungsservice im Internet unter www.karlsruhe.de/ausschreibungen

Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH Bauabteilung, Postfach 1140, 76001 Karlsruhe Telefon 0721/6107-6306, Fax 0721/6107-6399 Öffentliche Ausschreibungen nach VOL/A ID: 11 17 63 19 Ausschreibung-Nr.: 19 – 11 LEFG 2011, Bereich Bahnmeisterei Ettlingen Lieferung von Gleisbaustoffen Vignolweiche S 49 4 Stück Herzstück Vignol S 54 1 Stück Liefertermin: 17. August 2011, nach Absprache Bm Ettlingen Unkostenbeitrag: 20 Euro Submissionstermin: 24. Mai 2011, 14 Uhr

Die gewünschten Verdingungsunterlagen sind bei der Bauabteilung der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH, Tullastraße 71, 76131 Karlsruhe, Zimmer 113, 1. OG, Telefon 0721/6107-6306, Fax 0721/6107-6399, anzufordern. Auskünfte werden erteilt durch Herrn Link, Telefon 07243/181-6320. Der angegebene Unkostenbeitrag für die Verdingungsunterlagen ist per Verrechnungsscheck einzureichen. Die Unterlagen werden ab 3. Mai 2010 versandt. Die Eröffnungstermine sind der Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes zu entnehmen. Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit sind auf Verlangen vorzuweisen. Der Zuschlag wird nach § 18 VOL/A auf das Angebot erteilt, das unter Berücksichtigung aller technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkte als das annehmbarste erscheint.

In der nächsten Woche tagen Ortschaftsräte in drei Stadtteilen Die Mitglieder des Ortschaftsrats Wolfartsweier halten ihre nächste öffentliche Sitzung am Dienstag, 3. Mai, ab 19 Uhr in der Begegnungsstätte Wolfartsweier ab. Unter der Leitung von Ortsvorsteher Jürgen Morlock berät das Gremium folgende Tagesordnung: 1. Kriminalstatistik 2010 für den Stadtteil Wolfartsweier – Bericht des Polizeireviers Karlsruhe-Durlach und Vorstellung des neuen Revierleiters 2. Erweiterung bzw. Neufassung des bestehenden Landschaftsschutzgebietes „Oberwald“ um Flächen bei Wolfartsweier 3. Bürgerfragestunde 4. Wiederherstellung von Randbereichen in der Schloßberg-/Burgstraße; Anfrage Bauausschuss 5. Energiesparleuchten in Straßenlampen; Anfrage FDP Ortschaftsratsfraktion 6. Mitteilungen der Ortsverwaltung Der Ortschaftsrat Durlach trifft sich zu seiner nächsten öffentlichen Sitzung am Mittwoch, 4. Mai, um 17 Uhr im Bürgersaal des dortigen Rathauses. Vor Eintritt in die Tagesordnung findet die Ehrung der vom DRK benannten Blutspender durch die Vorsitzende Ortsvorsteherin Alexandra Ries statt. Folgende Punkte beraten die Stadtteilvertreter und Stadtteilvertreterinnen: 1. Bericht der Stadtbibliothek Durlach 2. Stadtamt Durlach – Friedhofsverwaltung; jährlicher Bericht 3. Festplatz Aue; Platzbenennung; Beschlussfassung 4. Darstellung des 49. Breitengrades (Antrag der SPD-OR-Fraktion) 5. Schallschutzmaßnahme im Bereich

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Kulissenlager im Killisfeld (Antrag der CDU-OR-Fraktion) Einrichtung von befestigten und markierten Parkmöglichkeiten Geißenrainweg (Antrag der CDU-ORFraktion) Sachstandsbericht Neugestaltung des Weiherhofplatzes (Antrag der FDPOR-Fraktion) Ausweisung Landschaftsschutzgebiet Gießbachniederung/Im Brühl (Antrag der OR-Fraktion B 90/Die Grünen) Tatsächlich gefahrene Geschwindigkeiten in Tempo-30-Zonen (Anfrage der OR-Fraktion B 90/Die Grünen) Durlacher und Auer Wappen auf Ortsschildern (Anfrage der OR-Fraktion B 90/Die Grünen) Investitionsstau im Weiherhofbad? (Anfrage der CDU-OR-Fraktion/FDPOR-Fraktion) Mitteilungen des Stadtamtes Durlach Mündliche Anfragen

In öffentlicher Sitzung kommt der Grötzinger Ortschaftsrat am Mittwoch, 4. Mai, 19 Uhr, im Bürgersaal des dortigen Rathauses zusammen. Die Stadtteilvertreter und Stadtteilvertreterinnen nehmen sich unter Vorsitz von Ortsvorsteher Thomas Tritsch folgende Themen der Tagesordnung vor: 1. Unfallschwerpunkt Rathaus SüdostEcke/Schultheiß-Kiefer-Straße; Antrag der FDP-Fraktion 2. Erneuerung der Beleuchtung und des Mobiliars in der Stadtteilbibliothek; Antrag der CDU-Fraktion 3. Leitsystem für Blinde am „Roten Blitz“; Antrag der GLG-Fraktion 4. Mitteilungen und Anfragen

StadtZeitung / Amtsblatt der Stadt Karlsruhe Herausgeber:

Firmen spendeten für Hagsfelder Schule

Die Ausstattung der Klassenzimmer im Schulhaus Hagsfeld mit Schallschutzdecken wird mit 100 000 Euro zu Buche schlagen. Den Großteil davon wird die Stadt Karlsruhe als Schulträger stemmen, doch auch die Firmen des Stadtteils steuern einen beträchtlichen Anteil dazu bei. Auf Initiative von Stadtrat Thorsten Ehlgötz spendeten 15 Unternehmen aus dem Hagsfelder Gewerbegebiet insgesamt

10 000 Euro für die Schallschutzdecken. Beim Festakt zum 100jährigen Bestehen des Schulhauses in Hagsfeld nahmen Bürgermeister Martin Lenz, Rektorin Gertrud Kerscher und Fördervereinsvorsitzende Corona Zoller (von links) vor kurzem von Ehlgötz den entsprechenden Scheck entgegen. Dabei war auch Thomas Schäffner (rechts), Vorsitzender der Bürgerkommission Hagsfeld. -trö-/Foto: pr

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