Stadtzeitung Karlsruhe, Ausgabe 48

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In dieser Woche Zoospenden Zur Unterstützung des Wiederaufbaus des abgebrannten Streichelzoos sind beim Förderverein bisher bereits 480 000 Euro eingegangen. Die Zoofreunde freuen sich weiter über kleinere und größere Spenden. Seite II

Zufriedenheit

AS IT

Auf breite Resonanz des Publikums stößt die neue Ausstellung in der Städtischen Galerie, die insgesamt 150 Bilder zu Venedig zeigt. Seite V

EL

Zugpferd

D FI

Gesundheitsdezernent Klaus Stapf zeigte sich zufrieden über die Entwicklung im Städtischen Klinikum, das jetzt eine erfolgreiche Bilanz der vergangenen Jahre vorlegte. Seite III

Stadt Zeitung Amtsblatt der Stadt Karlsruhe 64. Jahrgang · Nr. 48

3. Dezember 2010

Kunsthandwerk auf Stephanplatz Nach der großen Resonanz in den vergangenen zwei Jahren veranstaltet das städtische Marktamt auch im Jahre 2011 wieder zwei Kunsthandwerkermärkte auf dem Stephanplatz hinter der Postgalerie. An rund 70 Ständen können dann dort Künstlerinnen und Künstler sowie Handwerkerinnen und Handwerker am Samstag, 21. Mai, und am Samstag, 15. Oktober, kreative Ideen und Unikate anbieten. Die Bewerbungsunterlagen können Interessierte ab sofort telefonisch beim Marktamt unter der Karlsruher Rufnummer 133-72 20 anfordern oder auch im Internet unter der Adresse www.karlsruhe.de/fb5/ maerkte herunterladen. Bewerbungsschluss für die beiden Kunsthandwerkmärkte ist der 15. Februar bzw. der 1. Juni kommenden Jahres.

Laut Befragung im Umland:

Stadt hat starke Strahlkraft in Region Einkauf und Kultur ziehen in das Oberzentrum „Karlsruhe hat als Oberzentrum wachsende Ausstrahlung in die Region“, brachte Bürgermeister Wolfram Jäger auf der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses das wichtigste Ergebnis der Studie „Image von Karlsruhe aus Sicht der Region 2009“ auf den Punkt. Nach der Expertise, die der Ausschuss unter Vorsitz von Erster Bürgermeisterin Margret Mergen zustimmend zur Kenntnis nahm, verbinden die Bewohner des Umlands mit Karlsruhe positive Assoziationen und kommen häufiger in die Stadt. Zur Spiegelung der für die Arbeit von Gemeinderat, Bürgermeisteramt und Verwaltung wichtigen Außensicht der Position Karlsruhes führt das Amt für Stadtentwicklung alle drei Jahre eine repräsentative Befragung in der Region durch.

und Freizeitangeboten (elf Prozent). Als Vorzüge der Stadt schätzen die Befragten in der Region vor allem das Einkaufsangebot in der City (40 Prozent), Stadtbild (27 Prozent) Schloss und Schlosspark (26 Prozent), Kultureinrichtungen (19 Prozent). Aus Sicht der Karlsruher ergibt sich eine andere Rangfolge. Da stehen GrünChristkindlesmarkt und flächen und Parks (39 Prozent) ganz oben, „Das Fest“ kennen fast alle gefolgt von „Umgebung, Landschaft“ (20 Prozent), gutem ÖPNV (16 Prozent) Für die jüngste Studie befragten Inter- und kulturellem Angebot (15 Prozent). viewer 1 100 Bürgerinnen und Bürger aus In Stadt und Region liegen übrigens dem Landkreis, aus Nachbarschaftsver- Naturkundemuseum, Filmpalast am ZKM, band und Südpfalz, wie aus Rastatt, Ba- Staatstheater und ZKM in Sachen Publiden-Baden und dem Elsass. Da im glei- kumszuspruch ganz vorn. Die bekannteschen Zeitraum teilweise identische Fra- te Veranstaltung ist in Außen- wie in Ingen an Bürgerinnen und Bürger nensicht der Christkindlesmarkt, Karlsruhes gingen, waren VergleiRang zwei belegt „Das Fest“. Im che zwischen Stadt und Region Vergleich zur Erhebung des Jahmöglich. Befragte in der Region res 2006 kommen Besucher aus der Rehaben überwiegend positive Assozigion jetzt häufiger nach Karlsruhe. Dazu ationen zu Karlsruhe. Insgesamt nutzt mehr als jeder Zweite (56 Prozent) 70 Prozent der spontadas Auto. Tendenz allerdings nen Äußerungen rückläufig: 2006 waren es noch waren positiv be60 Prozent. Von 35 auf 38 Prosetzt, bei den zent gestiegen ist in diesem Karlsruhern selbst Zeitraum hingegen der waren es 60 ProAnteil derjenigen, die zent. Am häufigsden ÖPNV nutzen. ten (35,3 Prozent) Häufigster Anlass für fiel den Bewohnern die Fahrten ist das der Region die Einkaufen (89 Pro„nette, freundliche zent). Darüber hiund hilfsbereite Art naus stehen Besuche der Menschen“ auf, von Schloss und an die 30 Prozent Schlossgarten (79 Pronannten „schöne zent), von Zoologischem Stadt, Bauwerke, Stadtgarten (74 Prozent), S c h l o s s , F ä c h e rMärchenhafter Weihnachtsgrundriss“, gefolgt stadt (73 Prozent) sowie von von Einkaufsmög- NACHFRAGE STEIGT: Immer Museen und Ausstellungen lichkeiten (zwölf mehr Menschen kommen mit (61 Prozent) in der Rangliste Prozent) und Kultur- der Bahn in die Stadt. der Region ganz oben. -trö-

DER FRIEDRICHSPLATZ ist zu einem noch größeren Anziehungspunkt in der Weihnachtsstadt geworden. Neben der Stadtwerke Eiszeit laden Stände des Christkindlesmarkts und die Glühweinpyramide zum Einkaufen und Verweilen ein.

PLÄTZCHEN BACKEN macht Spaß in Kinderbackstube auf dem Marktplatz.

Kinderfreude in der Weihnachtsstadt Großes Programmangebot mit Keksen, Krippen und Kultur für die Kleinen Eine Reihe von Aktionen und Veranstaltungen hat die „Weihnachtsstadt Karlsruhe 2010“ speziell für Kinder parat. Vor allem an den Adventswochenenden gibt es zahlreiche Angebote auf den zentralen Plätzen der Weihnachtsstadt: An jedem Sonntagnachmittag überraschen etwa Christkind und Nikolaus die Kinder auf dem Christkindlesmarkt. Anschließend führt das EineWelt-Theater Geschichten aus aller Welt auf der Rathaustreppe auf. Nebenan bieten die Stadtwerke Eiszeit und das Naturkundemuseum mit Aktionen Adventsspaß auf dem Friedrichsplatz. Auf dem Platz vor der Kirche St. Stephan dürfen die Kinder mit einer echten Dampflok ihre Runden drehen, die Majolika am Ahaweg bietet Lesungen im historischen Brennhaus an. Aber auch unter der Woche kommen Kinder voll auf ihre Kosten. Die Kinderbackstube auf dem Christkindlesmarkt lädt täglich zum selber backen ein. Besonders beliebt bei Familien ist der Mit-

telalterliche Weihnachtsmarkt in Durlach mit seinem gemütlichen Ambiente. Wer dem Trubel der Stadt den Rücken kehren möchte, kann an einer Lichterreise im Waldklassenzimmer teilnehmen, die Wald-Weihnacht im Naturschutzzentrum Rappenwört oder die Weihnachtskrippe im Zoologischen Stadtgarten besuchen.

Adventskalender mit spannenden Aktionen Die City Initiative bietet zusammen mit dem Jubez, der Schauburg, der Kinemathek, dem Naturkundemuseum, der Kunsthalle und der Kindermalwerkstatt Kind & Kunst spezielle Veranstaltungen für Kinder an, während die Eltern ihre Weihnachtseinkäufe erledigen können. Geschenke selber machen dürfen Kinder in der Geschenkewerkstatt der Stadtkirche oder bei der Jugendkunstschule oder der Kindermalwerkstatt. Natürlich ist Weihnachten für Kinder auch die Zeit der

Märchen und Geschichten. Einige davon bringen die Karlsruher Theater zur Adventszeit auf ihre Bühnen. So zeigt das Badische Staatstheater den Gestiefelten Kater, „Die Käuze“ spielen Dornröschen, und Pippi Langstrumpf ist im Sandkorntheater zu sehen. Witzige und spannende Geschichten aus dem Tierreich präsentiert das Theater „Die Spur“, das Marotte Figurentheater lädt zu Geschichten rund um Weihnachten ein. Im Insel-Theater wird jeden Tag ein Türchen des Adventskalenders geöffnet, hinter dem sich eine spannende Adventsaktion zum Zuschauen oder Mitmachen verbirgt. Weihnachtsgeschichten gibt es auch in der Kinderund Jugendbibliothek. Weihnachtsfilme für Kinder zeigt die Kinemathek Karlsruhe, und im Kulturverein Tempel führen Schüler aus Mühlburg mit „Marry-goround“ die Geschichte eines Karussells in Form eines Tanztheaterstücks auf. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.kacity.de und in den Programmheften „Weihnachtsstadt Karlsruhe 2010“. -fis-

DAMPFLOKS sind am Wochenende neben der Kirche St. Stephan unterwegs.

Vortragsreihe zur Kreativwirtschaft

Vier Vergnügen mit SWR4 Baden Radio

Zoo-Kasse Ost öffnet jetzt später

Das Gut unter den Füßen

„K.“ ist weiter auf Kultur-Kurs

Der Verein „Ausgeschlachtet“ startet am Mittwoch, 8. Dezember, 19 Uhr im Tollhaus (Schlachthausstraße 1) eine Vortragsreihe zur Kultur- und Kreativwirtschaft unter dem Motto „Von der Industrie- zur Kulturgesellschaft?“. Zunächst stellt sich die neue Regionalbeauftragte für Baden-Württemberg der Bundesinitiative Kultur- & Kreativwirtschaft, Bianca Poppke, vor. Anschließend spricht Prof. Dr. Elmar Konrad von der Fachhochschule Mainz zum Thema „Unternehmerische Handlungskompetenz – Wie wird man erfolgreich selbstständig in der Kultur- und Kreativwirtschaft?“. Der Eintritt ist frei.

Oft sind sie ironisch, spitzzüngig, kritisch. Am heutigen Freitag, 3. Dezember, schlagen sie sanftere Töne an, beim weihnachtlichen Mundart-Gipfel im Kundenzentrum der Sparkasse am Europaplatz wird es den SWR4 Baden Radio-Autoren warm ums Herz. Ab 19.30 Uhr lassen Else Gorenflo, Hermann Dischinger, Thomas Liebscher, Werner Puschner und Hermann Josef Settelmeyer mit Geschichten rund ums Fest ihren Gefühlen freien Lauf. Für Musik bei „Vier Vergnügen mit SWR4 Baden Radio – Weihnachts-Gutsele und Musik“ sorgt Dieter Huthmacher, die Moderation hat Winnie Bartsch.

Im Osten was Neues: Eine Stunde später als noch im November öffnet die Kasse Ost des Zoologischen Stadtgartens im Dezember und Januar. Während dieser zwei Monate können Besucherinnen und Besucher erst um 11 Uhr statt wie bisher um 10 Uhr die Drehkreuze passieren. Die Kasse schließt um 16 Uhr. Unverändert bleiben die Öffnungszeiten der Kasse Süd am Hauptbahnhof und Kasse Nord am Festplatz. Hier sind die Kassen im Dezember und Januar von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Weiter geschlossen bleibt die Kasse Rosengarten an der Bahnhofstraße. Infos: www.karlsruhe.de/fb7/zoo.

Am Sonntag ist Internationaler Tag des Bodens

Der Informationspavillon „K.“ der Kombi lösung geht jetzt den nächsten Schritt in Sachen Engagement für die Kultur in der Fächerstadt. Am morgigen Samstag, 4. Dezember, spielt ab 20 Uhr die Karlsruher Band „fok o’locos“ im „K.“ am Ettlinger Tor. Die Zuhörerinnen und Zuhörer erwartet dabei eine facettenreiche Musik von Tango bis Polka, von Dave Brubeck bis zum Flamenco-Rock der andalusischen Band Alameda sowie von Irish Folk bis hin zum vierstimmigen Acapella-Gesang. Der Eintritt zum vom Bistro Barco im „K.“ veranstalteten Konzert von „fok o’locos“ kostet fünf Euro.

Der Pavillon am Nymphengarten des Karlsruher Naturkundemuseums ist an diesem Sonntag, 5. Dezember, Schauplatz für die zentrale Veranstaltung des Landes Baden-Württemberg zum Internationalen Tag des Bodens. Ziel dieses Tages ist es, die Bürgerinnen und Bürger durch verschiedene Aktionen auf die Bedeutung und Gefährdung der Umweltressource Boden aufmerksam zu machen. Nach der Eröffnung durch Regierungspräsident Dr. Rudolf Kühner, OB Heinz Fenrich und Museumsdirektor Prof. Dr.

Norbert Lenz um 11 Uhr zeichnet Kühner drei Schulen und Kindergärten dafür aus, dass sie den Boden aus ihrer Sicht dargestellt haben. Es folgen über den Tag verteilt sechs Vorträge, die sich alle mit dem Thema Boden befassen, etwa über die Artenvielfalt „unter unseren Füßen“, über die Möglichkeit, flächensparend zu planen oder über die Historie des Karlsruher Hauptfriedhofs und die Geschichte des Gartenbaus. Ein Vortrag thematisiert „Mensch und Boden in biblischer Sicht“, ein anderer die Böden in der Stadt. -red-

Für Naturschutz und Naherholung Alter Flugplatz in der Nordweststadt / 69 Hektar unter Schutz gestellt

NATURSCHUTZGEBIET: Regierungspräsident Kühner (r.) bei der Übergabe der Schutzgebietsverordnung „Alter Flugplatz Karlsruhe“ an OB Fenrich. Fotos (5): Fränkle

„Mit dem jüngsten von jetzt 219 Naturschutzgebieten wurde ein Meilenstein in der Naturschutzgeschichte des Regierungsbezirks gesetzt. Nach vielen Jahren der Diskussion wurden 69 Hektar des ehemals von den US-Streitkräften genutzten Flugplatzes zum Naturschutzgebiet“, erklärte Regierungspräsident Dr. Rudolf Kühner am Dienstag bei der Übergabe der neuen Schutzgebietsverordnung „Alter Flugplatz Karlsruhe“ an Oberbürgermeister Heinz Fenrich. „Die Verordnung ist ein tragfähiger Kompromiss, der den Belangen des Natur- und Artenschutzes gerecht wird, gleichzeitig aber auch eine behutsame Stadtentwicklung im Ostteil des Areals ermöglicht“, würdigte Fenrich die Vereinbarung, die zudem garantiere „dass die Öffentlichkeit das weitläufige Gebiet mitten in der Stadt weiter zur Naherholung nutzen kann“.

Die Schutzwürdigkeit des Gebietes stand nie in Zweifel. Mit 27 Hektar sind die vorhandenen „Artenreichen Borstgrasrasen“ das größte Vorkommen dieses extrem seltenen und gefährdeten Lebensraumtyps im Stadt- und Landkreis. Weitere extrem seltene Lebensräume sind Binnendünen mit Mager- und Sandrasen. Zudem leben hier über 60 Vogelarten, und es wurden 330 Blütenpflanzen, 72 Stechimmen-Arten, 109 Spinnenarten, 111 Schmetterlingsarten und über 20 Heuschreckenarten nachgewiesen. Der Erhalt des Gebiets ist der Nutzung als Militärgelände in der Nachkriegszeit durch die US-Streitkräfte zu verdanken – und nach deren Abzug dem Schutz durch eine Allgemeinverfügung der Stadt. OB und Regierungspräsident wollen weiter gemeinsam an einem Strang ziehen, um den Alten Flugplatz in „bestmöglicher

Weise“ zu erhalten. Dazu seien die Verbote der Verordnung hilfreich: Besucher bleiben auf den Wegen, Hunde müssen an der Leine geführt werden, Ballspiele sind verboten, man darf auch keine Pflanzen und Tiere einsammeln oder aussäen und aussetzen. Führungen, gemeinsame Pflegeaktionen und Patenschaften durch die umliegenden Schulen unter Federführung des Umweltamtes der Stadt sollen dafür sorgen, dass die Bürger den Wert „ihres“ alten Flugplatzes weiter zu schätzen wissen. Regierungspräsident Dr. Kühner und OB Fenrich beglückwünschten die Karlsruherinnen und Karlsruher zu diesem Kleinod und gaben der Hoffnung Ausdruck, dass sich das Gebiet auch durch die ökologisch verträgliche Bebauung der angrenzenden Flächen für Mensch und Natur in bestmöglicher Weise weiterentwickeln werde. -red-

Schau blickt auf Archiv-Geschichte Wie wurde aus der 1906 erbauten Städtischen Pfandleihe an der Markgrafenstraße 29 das Stadtarchiv? Dieser Frage geht eine kleine Fotoausstellung im Archivgebäude nach. Das Stadtarchiv wurde am 10. Juli 1885 gegründet und feiert damit 2010 sein 125. Gründungsjubiläum. Seit 1990 ist das Stadtarchiv in der ehemaligen Pfandleihe untergebracht und hat damit ein leistungsfähiges Archivgebäude. Es ermöglicht als zentraler stadthistorischer Dienstleister allen Karlsruhern, sich über die Geschichte der Stadt zu informieren und ist bis heute ein Archiv von der Bürgerschaft und für die Bürgerschaft geblieben. Die Ausstellung zum Werdegang des Hauses, die vom 6. Dezember bis zum 31. März zu sehen ist, beschließt das Jubiläumsjahr.


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StadtZeitung

64. Jahrgang · Nr. 48 · 3. Dezember 2010

Aufgabe nicht erledigt Vor 15 Jahren gründete die Stadt ihr Agenda-Büro Auf dem Rathausbalkon erklangen Posaunentöne zur Eröffnung des Christkindlesmarkts. Vor dem Bürgersaal stand die Skulptur eines Eisbärs. Eine bunte Frauenfigur, entstanden bei den Schülertagen 2009, wies den Weg in den Saal, an dessen Rückwand Plakattafeln auf die 15 Jahre Geschichte des Agenda-Büros Karlsruhe hinwiesen.

Mittler zwischen Menschen und Institutionen Der Gemeinderat hatte 1995 beschlossen, im Nachklang zur UN-Umwelt- und Entwicklungskonferenz von Rio 1992 beim Umweltamt ein eigenes Büro für den Agenda-Prozess einzurichten. Dieses Jubiläum war Anlass für eine Feier im Bürgersaal des Rathauses. Zusammen gekommen waren Gäste aus Politik, Verwaltung und Bürgerschaft. Bürgermeister Klaus Stapf rekapitulierte dabei die Entstehung der Agenda-Bewegung. Er erinnerte daran, dass an der Konferenz von Rio erstmals Nicht-Regierungs-Organisationen teilnehmen konnten, weil die UN-Verantwortlichen zu der Erkenntnis gekommen waren, dass die betroffenen Menschen bei Entwicklungen in Umweltoder sozialen Fragen oder bei der Armutsproblematik in einer globalisierten Welt mitreden sollten. Der derzeitige Leiter des AgendaBüros ist Dr. Volker Hahn, der stellver-

tretende Leiter der Dienststelle Umwelt und Arbeitsschutz. In deren Vorgänger­ einrichtung, dem seinerzeitigen Umweltamt, war das Agenda-Büro von Anfang an angesiedelt. Hahn bemerkte, dass Bürgermeister Stapf einstmals selbst in der Agenda-Bewegung aktiv war. Stapf wiederum erinnerte daran, dass es auf die Initiative von drei Menschen zurückging, dem Agenda-Gedanken in der Verwaltung Geltung zu verschaffen. Es waren dies der damalige Umweltdezernent Ullrich Eidenmüller, der seinerzeitige Umweltamtsleiter Dr. Wolfgang Issel und der erste BüroLeiter Hans Riemer. Riemer schilderte, wie er die Aufgaben des Büros sah und nach wie vor sieht. Es war für ihn Mittler zwischen an Agenda-Themen interessierten Menschen und Institutionen. Als eines der Beispiele nannte er die Beschaffung von Visa für junge Leute aus den Entwicklungsländern, die an den Karlsruher Schülertagen teilnehmen wollten. Er berichtete, wie schnell es die Agenda-Bewegung hin bekommen hat, dass die Straßenbahn näher ans Bad Rappenwört heran geführt werden konnte; so schnell, dass sich der Gemeinderat beschwerte, übergangen worden zu sein. Diesem Manko konnte man in letzter Sekunde abhelfen. Der Vorsitzende des 2002 als „Hülle“ für die Umweltverbände gegründeten Agenda-Vereins, Dr. Dirk Engelke, zeigte sich überzeugt, dass die Arbeit noch lange nicht erledigt sei. -erg-

Erlös des SPENDENMARATHONs: Schecks an die Macher sozialer Projekte verteilte Bürger­meister Klaus Stapf (Mitte) vergangene Woche im Lebenshilfe-Haus.

Zoologischer Garten:

Besuch an der Krippe Spendensumme wächst „Ich wünsche, dass es den Tieren im Zoo gut geht.“ „Ich möchte, dass die Elefanten wieder gesund werden.“ „Ich wünsche mir zu Weihnachten einen Teddy.“ Auf kleinen Zetteln haben Kinder ihre Wünsche für die Zootiere, aber auch ihre ganz persönlichen Wünsche aufgeschrieben. Mit den zusammen gewickelten Wünschen können sie den Weihnachtsbaum im Raubtierhaus des Zoologischen Stadtgartens und bei der Weihnachtskrippe unter der Tiergartenbrücke schmücken. In einem Korb hat die Zooverwaltung dafür eigens Papier, Stift und Bändchen reingelegt. „Für manche ist es auch eine Möglichkeit, sich mit dem abgebrannten Streichelzoo auseinanderzusetzen“, weiß der stellvertretende Zooleiter Dr. Clemens Becker. Bewusst habe man sich entschieden, die Weihnachtskrippe am abgeräumten Areal des Streichelzoos aufzubauen. Wie immer liebevoll geschmückt und mit den lebensgroßen Figuren von Maria, Josef, dem Christkind und den Hirtenjungen – nur die lebenden Tiere fehlen. Damit Karlsruhe möglichst bald wieder einen Streichelzoo mit Schafen, Ziegen oder auch Eseln bekommt, gehen bei den Zoofreunden Karlsruhe kleine und große

DIE WEIHNACHTSKRIPPE gehört in der Adventszeit bei einem Besuch des Zoologischen Stadtgartens dazu. An den abgebrannten Streichelzoo, in dem die Krippe in den Jahren zuvor immer stand, erinnern zwei verkohlte Balken. Fotos (4): Fränkle Spenden ein. „Die Spendeneingänge zeigen, dass es ein Zoo der Region ist“, betont die Vorsitzende des Zoovereins, Gisela Fischer. So hat eine Schulklasse aus Offenburg „ein paar Hundert Euro“ überwiesen, auch aus der Vorderpfalz oder dem Elsass unterstützen Menschen mit Geldbeträgen den Wiederaufbau des Streichelzoos. Bis Mitte der Woche sind rund 480 000 Euro auf das Konto des

Zoofördervereins eingegangen – und weitere Spender – Privatleute wie Unternehmen – haben sich bereits angekündigt. So will der Bürgerverein Südweststadt den Erlös seines Weihnachtsbaumfests am heutigen Freitag ab 17 Uhr auf dem Kolpingplatz spenden, und auch der Bürgerverein Beiertheim unterstützt aus dem Erlös der 900-Jahr-Feier den Zoo. Die Spenden kommen dem Streichelzoo am

„Bescherung“ für Sozialprojekte

Schätze der Innenstadt heben

Wenn in jedem September eines Jahres in Karlsruhe Marathon-Zeit ist, begleitet die Aktion „Laufen mit Herz“ den Volkslauf. Auch wenn die Spenden der Starter in diesem Jahr etwas knapper ausfielen als 2009, konnte sich der Vorsitzende des Vereins „Marathon Karlsruhe“, Bürgermeister Klaus Stapf, im Lebenshilfe-Haus über 25 670 Euro für insgesamt 12 soziale Projekte freuen. Stapf sah in dieser Bereitschaft zur Geldspende den Beweis für eine lebendige aktive Landschaft im sozialen Bereich. Fast 90 Sportlerinnen und Sportler waren für einen guten Zweck auf die Straße gegangen und sammelten so für eine frühe Weihnachtsbescherung. Gelaufen wurde auch für ein Schulprojekt in Afrika, das von der Unicef-Kinderhauptstadt Karlsruhe unterstützt wird. Für das Betreten einer so genannten „Spendenmatte“ waren jeweils drei Euro zu zahlen. Zuzüglich mit Spenden aus dem Mini-Marathon sammelte die soziale Initiative dabei 8 221 Euro. Info über Spendenverfahren: www.laufenmitherz.de. -Lä-

Masterplan Köln im Stadtbauforum / Entbehrliche Straßenflächen sichten Kann Karlsruhe vom Masterplan Köln profitieren? Als Patentlösung für andere Städte wollte Michael Heller vom Planungsbüro AS&P (Albert Speer & Partner GmbH, Frankfurt) den von seinem Büro entwickelten städtebaulichen Masterplan Köln nicht sehen. Er könne aber Anregung sein für die Auseinandersetzung um die „Zukunft der Innenstädte“. Denn der Masterplan für die Kölner Innenstadt spüre der „Frage nach, wie die Stadt aufgrund ihrer Begabung weitergebracht werden kann“. So sah dies auch Bürgermeister Michael Obert, weshalb man „das Kölner Regiebuch der Raumkümmerer“ im Stadtbauforum zur Diskussion gestellt habe. Hinterfragt wurde dabei letzte Woche etwa die Erkenntnis im Kölner Masterplan-Prozess, dass Stadtraum „durch Redimensionierung der Straßen“ gewonnen werden könne. Am Beispiel einer der Rheinbrücken, dem Brückenkopf Heumarkt, hatte das Masterplan-Team darge-

stellt, wo Straßenflächen entbehrlich sind. Und auch der Kölner Neumarkt, heute eine Verkehrsinsel, soll durch Bündelung des Verkehrs der Bevölkerung zurückgegeben werden. Den Masterplan haben die „Unternehmen für die Region Köln e.V.“ der Stadt Köln geschenkt und hierfür 500 000 Euro gesponsort.

Wichtig war Mitarbeit der Stadtgesellschaft AS&P habe sich auf die drei Säulen Siedlung, Freiraum und Infrastruktur konzentriert und für sieben charakteristische Interventionsräume Ideen entwickelt, die auf die inneren Reserven der Innenstadt für eine Entwicklung abheben, erläuterte Heller: „Denn ohne die Peripherie zu beanspruchen gibt es in der Innenstadt Schätze, die in den nächsten Jahren gehoben werden könnten.“ Hier-

Grüne Wände zum Stadtgeburtstag?

Vorläufig keine anonyme Bewerbung

Auf der Zielgeraden

Besuch bei Yooku, Vitus und Menelaos

„Wenn grüne Inseln in der Stadt fehlen, muss man neue Dimensionen erschließen“ erläuterte GRÜNE-Stadträtin Anne Segor in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats den Antrag ihrer Fraktion, wonach die Stadt Standorte für „Vertikale Gärten“ suchen soll. Der für den Stadtgeburtstag 2015 festgelegte Schwerpunkt „Lebensqualität“ könne damit deutlich sichtbarer verwirklicht werden. Dabei handelt es sich um eine neue Art von Fassadenbegrünungen, die neben Rankgerüsten eine aufwändige automatische Bewässerungslage erfordert damit Kletterpflanzen und niedrige Bäume gedeihen. Für die SPD signalisierte Hans Pfalzgraf, insbesondere wegen des Aufwands, Ablehnung. „Orbitant hoch“ erwartet Jürgen Wenzel (FW) die Kosten, sah aber auch die große Chance als „Vertikale Gartenstadt“ mit einem in Deutschland einmaligen Projekt von sich reden zu machen. Schließlich folgte das Plenum dem Vorschlag von OB Fenrich, das Thema in den Ausschüssen weiter zu beraten. -fis-

Bei der Stadt Karlsruhe wird es vorläufig kein Pilotprojekt „anonyme Bewerbung“ geben. Die Fraktion der Grünen hatte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats auf eine Abstimmung verzichtet, nachdem sich aus den Stellungnahmen der anderen Fraktionen eine Ablehnung abgezeichnet hatte. Die Argumente der Antragsteller gingen dahin, dass Menschen mit ausländischen Namen, Frauen mit Kindern und ältere Bewerber seltener zu Vorstellungsgesprächen eingeladen würden als andere. Auch die Bundesregierung starte einen­solchen Versuch, wie GRÜNE-Stadträtin Anne Segor sagte. Dessen Ergebnisse abzuwarten, empfahlen die Stadträtinnen Bettina Meier-Augenstein (CDU) und Gisela­Fischer (SPD). Auch die Stadträte Thomas Hock (FDP) und Eduardo Mossuto­(FW) wandten sich gegen den Antrag. Unterstützung kam lediglich von Stadträtin Sabine Zürn (Die Linke), die bemerkte, gerade in einer naturwissenschaftlich orientierten Stadt käme ein solches Projekt gut an. -erg-

Endspurt bei der Unicef-Kinderstadt2010

In den Sommerferien nahmen 1 400 Schulkinder an der jährlichen Zoo-Rallye teil. Eine Jury ermittelte 20 Gewinnerinnen und Gewinner unter denen, die alle Fragen richtig beantwortet hatten. Sie durften an einer Entdeckungstour durch den Zoo teilnehmen, auf die Dr. Ulrike Stephan, Abteilungsleiterin der Zoopädagogik, die Kinder zwischen sieben und zehn Jahren mitnahm. Und im Zoo gab es allerhand zu sehen und zu hören. Die Siegerinnen und Sieger der Rallye erfuhren sogar die Namen einiger Tiere, „das ist das Besondere an einer Führung“, so Dr. Stephan. Besonders bei Giraffenbaby „Yooku“ und Löwe „Menelaos“ glänzten die Kinderaugen vor Begeisterung. Im Anschluss begrüßte der stellvertretende Zooleiter Dr. Clemens Becker die Gewinnerinnen und Gewinner in der Zooschule zur Preisverleihung. Die Kinder freuten sich dabei über Spiele, Bücher, Mützen oder Schlüsselanhänger. Die Preise wurden auch dieses Mal von der Badenia Bausparkasse zur Verfügung gestellt. -jul-

Im Januar endet Karlsruhes Jahr als Unicef-Kinderstadt 2010 und beim Endspurt legen sich die Beteiligten nochmals kräftig ins Zeug. Dass die Fächerstadt das ausgerufene Spendenziel von 300 000 Euro erreicht, ist Ehrensache. Aber jeder Euro, der darüber hinaus auf das Spendenkonto geht und Kindern der Welt beim Kampf um das nackte Überleben wie nach der Flutkatastrophe in Pakistan und im derzeit von der Cholera heimgesuchten Haiti oder beim Zugang zu Bildung wie in Burundi und Niger hilft, ist bestens angelegt. Gestern erhielt OB Heinz Fenrich von Siemens 10 000 Euro für den guten Zweck. Das Geld kam zusammen bei Veranstaltungen zur 110-jährigen Firmenpräsenz in Karlsruhe. Ihren Obolus beigetragen haben auch kleine Sportler der Vereinigten Turnerschaft Hagsfeld, die beim diesjährigen Ochsenfest 1 300 Euro sammelten. Die Belegschaft der BBBank verzichtete zugunsten sozialer Projekte auf

Weihnachtsgeschenke und entschied sich für Unicef als Adressaten der 1 000 Euro. Und es geht weiter: Zugunsten der UnicefKinderstadt aufgeführt wird am Freitag, 17. Dezember, im Badischen Staatstheater das Weihnachtsballett „Der Nussknacker“, in dem Choreograf Youri Vàmos das Märchen von E.T.A. Hoffmann mit Charles Dickens’ Erzählung „Ein Weihnachtsabend“ kombiniert und zu Tschaikowskys Musik die Geschichte des Geizkragens Scrooge erzählt. Zehn Euro pro Eintrittskarte der bereits ausverkauften Veranstaltung werden abgezweigt. Damit sich das Spendenkarussell weiter dreht, verkauft Unicef-KinderstadtPate Edmund Becker am Samstag, 4. Dezember, von 10 bis 12 Uhr am UnicefStand im Ettlinger-Tor-Center Weihnachtskarten und am selben Tag gibt es in der Hochschule für Musik um 15 Uhr das Benefiz-Musiktheater für Kinder ab fünf Jahren „Eurydike, wo bist du?“. -maf-

Brunnengesellschaft zeichnet Schauspieler aus rinnen und Teilnehmern aus 33 Nationen die zweitägige Fachkonferenz „IWRM Karlsruhe - Integriertes Wasserressourcen-Management“ statt, in deren Rahmen die Preisverleihung im Brahmssaal über die Bühne ging. Leider vor vielen leeren Plätzen. In seiner Laudatio erwähnte Professor Roth, dass Hannes Jaenicke dieses Jahr bereits zum „Shark Guardian“ gekürt und für sein besonderes Engagement mit dem „Diva Earth Award“ ausgezeichnet wurde. Zwei Videos gaben einen kurzen Einblick in Jaenickes Arbeit, der mit dem ZDF einige Dokumentationen über gefährdete Tierarten gedreht hat. Den Preis – einen von Emil Wachter gestalteten Ehrenteller – nahm Jaenicke mit einem kurzen Hinweis auf seine „35 Jahre Umweltaktivismus“ entgegen und appellierte: „Es muss viel mehr passieren.“ Weitere Informationen zur Europäischen Brunnengesellschaft gibt es im Internet unter www.brunnengesellschaft.de. -res-

zu zählen die Chancen, die sich bei Verlagerung des Großmarktes im Interventionsraum Grüngürtel ergeben, sowie die Potenziale, die in den Kölner Ringstraßen stecken. Bei der Definition von Leitprojekten sowie der kurz- bis langfristigen Maßnahmen von entscheidender Bedeutung sei „die Mitarbeit der Stadtgesellschaft“ gewesen, erläuterte Anne Luise Müller, Leiterin des Kölner Stadtplanungsamts. Diesen Part zu finanzieren war Aufgabe der Stadt. Das Planwerk wurde vom Kölner Rat als Leitlinie beschlossen. Bei manchen Empfehlungen sei das letzte Wort noch nicht gesprochen, etwa beim Straßentunnel. Für Heller kann ein Tunnel immer nur „Kosmetik“ sein, der die Prüfung nach preiswerteren, konventionellen Lösungen unbedingt vorausgehen müsse. „Auch mit der Redimensionierung haben wir noch Schwierigkeiten“, bekannte Müller. Masterplan Köln: www.masterplan-koeln.de. -rie-

EISBÄR VITUS zeigt sich unbeeindruckt von der neugierigen Kinderschar.

Terminkalender · Terminkalender

Preis für Jaenicke Seit 2005 verleiht die Europäische Brunnengesellschaft mit Sitz in Karlsruhe jährlich einen Ehrenpreis – etwa für die Erbauung von Brunnen, für Literatur zum Thema Wasser und Brunnen oder für den Bau eines Brunnenmuseums. Dieses Jahr ging der Preis der Gesellschaft, die sich für die Bewahrung und Förderung von Kultur, Wissenschaft sowie Forschung und Kunst im Zusammenhang mit Brunnen einsetzt, an Hannes Jaenicke. Der Schauspieler erhielt den undotierten Ehrenpreis, weil er „mutig und erfolgreich für die Arterhaltung der Haie und Eisbären kämpft“ und sich „für die Reinhaltung und Erhaltung der Ressource Wasser“ einsetzt – so die Brunnengesellschaft. Professor Hermann Roth, Präsident der Gesellschaft, überreichte den Preis vergangenen Mittwochabend im Kongresszentrum Karlsruhe. Dort fand am 24. und 25. November mit über 400 Teilnehme-

neuen Standort in der Nähe der Gartenhalle zugute. Wobei viele auch an die Elefanten denken, berichtet Gisela Fischer. Verwendungszweck „Für den Streichelzoo und die Elefanten“ stehe des Öfteren auf den Schecks. Die Spendenkonten: Zoofreunde Karlsruhe, BBBank (BLZ 660 908 00), Konto Nr. 347 532 91 oder Sparkasse Karlsruhe (BLZ 660 501 01) Konto Nr. 130 000 05. -rie-

EHRENPREIS der Europäischen Brunnengesellschaft 2010 für den Schauspieler Hannes Jaenicke (Mitte). Links Professor Roth, Präsident der Gesellschaft.

Das Weiherhofbad in Durlach veranstaltet am heutigen Freitag, 3. Dezember, ab 20.15 Uhr eine „Advent-Sauna bei Nacht“. Die Gäste erwarten dabei unterschiedliche Aufgüsse, thailändische Massagen, Glühwein-Tee und Bratäpfel. Außerdem werden vorweihnachtliche Leckereien, heiße Schokolade und Secco angeboten. Das Bad ist bis 0.30 Uhr geöffnet, ab 22 Uhr darf auch nackt geschwommen werden. Das Kartenkontingent ist begrenzt. Tickets im Vorverkauf sind an der Kasse des Bades zu haben. Weitere Infos im Internet: www.ka-baeder.de. Weihnachten im Stall mit lebender Krippe, Feuerstelle, Weihnachtsgeschichten, Basteln und Backen im Holzbackofen heißt es am Sonntag, 5. Dezember, von 11 bis 18 Uhr auf dem Birkenhof in Daxlanden, Im Jagdgrund 21 bis 23. Zum Abschluss der Renovierungen an der Fassade der Evangelischen Stadtkirche am Marktplatz veranstalten Alt- und Mittelstadtgemeinde am Sonntag, 5. Dezember, um 10.30 Uhr einen Festgottesdienst. Danach informieren Fachleute über die Renovierungsarbeiten.

Ein Adventskonzert mit Chormusik von cantiKa nova und Trompeten- und Orgelklängen von Franz Tröster und Dominik Axtmann steht am Sonntag, 5. Dezember, um 17 Uhr in der St. Bonifatius-Kirche in der Weststadt auf dem Programm. Einen Demenz-Kurs bietet das Schulungszentrum für pflegende Angehörige im Städtischen Klinikum ab Montag, 6. Dezember an. An fünf Abendveranstaltungen geben dabei jeweils in der Zeit von 17 bis 19 Uhr Experten Hilfen und Anleitungen zum Umgang mit Demenz Kranken. Eine telefonische Anmeldung zu dem Kurs ist unter der Karlsruher Rufnummer 974-41 85 erforderlich. Die achte Kerze auf dem vier Meter hohen Chanukka-Leuchter entzündet das Jüdische Zentrum Chabad Lubawitsch Baden am kommenden Mittwoch, 8. Dezember, um 17.45 Uhr auf dem Karlsruher Marktplatz/Ecke Karl-Friedrich-Straße. Das Schlaf-Atem-Zentrum des Städtischen Klinikums zeigt seine Arbeit am Donnerstag, 9. Dezember, um 18 Uhr im Veranstaltungszentrum von Haus R, Moltkestraße 90, bei einem Patientenforum.


StadtZeitung

64. Jahrgang · Nr. 48 · 3. Dezember 2010

III

Städtisches Klinikum leistete gute Arbeit:

Das Krankenhaus der Region Mehr als 65 000 Patientinnen und Patienten pro Jahr behandelt „Die Jahre 2009 und höchst wahrscheinlich auch 2010 waren sehr gute Jahre. In 2011 werden wir uns mit Investitionen im apparativen Bereich auf hohem Niveau konsolidieren“, zog Bürgermeister Klaus Stapf, Aufsichtsratsvorsitzender der Klinikum GmbH, bei der Bilanzpressekonferenz des Krankenhauses der Maximalversorgung am Montag dieser Woche ein durchaus positives Fazit über die Arbeit des Hauses an der MoltkeWeiterhin Qualität abzuliefern, sei das höchste Ziel der Beschäftigten im Klinikum, betonten neben Stapf auch der ärztliche Geschäftsführer, Prof. Dr. Martin Hansis, und der kaufmännische Klinikums-Chef Ulrich Meier. Meier freute sich darüber, dass das Klinikum weder Zuschussgelder von der Stadt Karlsruhe brauche, noch Bankkredite benötige. Alle Investitionen werden aus laufenden Einnahmen und aus Zuschussmitteln vom Landessozialministerium beglichen. Dabei, so warnte Stapf, werde 2011 ein schwierigeres Jahr werden als die Jahre zuvor. Die Krankenhausfinanzierung stehe unter erheblichem politischem Druck, die Häuser müssten effizienter werden. Die Bundesmittel seien auf eine Quote von 0,9 Prozent zurück gefahren worden. Dies reiche nicht einmal dazu aus, die Tariferhöhungen zu finanzieren. Dennoch steht 2011 die Anschaffung einiger teurer Geräte an, die im Einzelnen bis zu zwei Millionen Euro kosten. Dies aber, so Stapf und Hansis, sei bewältigbar, man wolle weiterhin für Patienten attraktiv bleiben. Man sei das zentrale Krankenhaus für die gesamte Region, die meisten der 65 000 Patienten kämen aus einem Umkreis von 45 Anreiseminuten. 2010 ist die Zahl der Patienten nur noch

straße in der zurückliegenden Zeit. Gesundheitsdezernent Stapf wagte zugleich einen verhalten optimistischen Blick in die Zukunft. So erinnerte er etwa an den vor wenigen Tagen begonnenen Neubau der Kinder- Jugendpsychiatrie bei der Psychiatrischen Klinik in der Kaiserallee. Das Land bezuschusse diesen Bau mit immerhin 7,2 Millionen Euro. Beim Städtischen Klinikum bleibe aber noch ein Betrag von 2,7 Millionen.

Auf ERFOLGSKURS: Das Städtische­ Klinikum­Karlsruhe leistet gute Arbeit.

leicht angestiegen, im Jahr zuvor hat sie um immerhin 2 000 zugenommen. Der Personalstand habe in zwei Jahren um 177 auf 3 139 Vollzeitkräfte zugenommen. Die neuen Stellen kamen, so versicherten Stapf und Hansis, im Wesentlichen dem medizinischen und dem Pflegebereich zugute. Das Klinikum hat 2009 insgesamt 272 Millionen Euro umgesetzt und einen Ertrag von zwei Millionen Euro erzielt. „Das bislang beste Ergebnis,“ freute sich Stapf. Der Umsatz 2010 wird bei etwa 274 Millionen Euro liegen, der voraussichtliche Ertrag bei rund einer halben Million. Stapf und Hansis nannten eine ganze Reihe an Beispielen für medizinische Innovationen in den letzten Jahren. So wurde etwa eine Kurzliegerstation mit 20 Betten für kardiologisch Erkrankte eingerichtet. Die „Stroke Unit“ für Schlaganfallpatienten hat jetzt 16 statt bisher sechs Überwachungsplätze. Mit zwei weiteren neuen Geräten kann die Kardiologie jetzt Patienten mit Herzerkrankungen besser und erfolgversprechender behandeln. Eine wahre Erfolgsgeschichte ist der kindgerechte Magnetresonanztomograph (MRT), in dem auch Erwachsene mit Platzproblemen untersucht werden können. Er ist mit durchschnittlich rund zehn Untersuchungen pro Tag voll ausgelastet. -erg-

Das Spielgelände „Affenplätzle“ im Oberwald ist seit Montag dieser Woche wieder offiziell geöffnet. Die maroden Spielgeräte des alten Spielplatzes mussten 2006 abgebaut werden. Für die Neugestaltung stand der Begriff „Naturspielraum“ im Vordergrund, der Spielplatz sollte möglichst naturnah gehalten werden. Kinder sollen hier aktiv werden und das Gelände erkunden. Innerhalb von drei Jahren errichtete die Forstabteilung des städtischen Liegenschaftsamtes mit seinen Azubis in

Das Affenplätzle lädt zum Toben ein 1 484 Arbeitsstunden einen Großteil der Geräte in Eigenarbeit. Auch die Jugendgruppe Crossover aus Eggenstein engagierte sich und leistete im Mai 2009 im Rahmen der 72-Stunden-Aktion ganze Arbeit. Der letzte Bauabschnitt konnte nun abgeschlossen werden – und Erste Bürgermeisterin Margret Mergen übergab den Spielplatz offiziell seiner Bestim-

mung (unser Bild). „Kinder sollen auch in der kalten Jahreszeit rausgehen und toben“, begründete Margret Mergen den Eröffnungstermin. Tatsächlich waren Kletternetz, Riesenschaukel, Balancebalken und fliegender Teppich trotz Schneegestöbers schon von drei Kindergartengruppen aus dem Umkreis in Beschlag genommen. Der Spielplatz in unmittelbarer Nähe des Tierparks Oberwald zieht vor allem Kinder aus Rüppurr, Durlach, Weiherfeld und der Südstadt an. -jul-/Fotos (4): Fränkle

Per Zufall ein idealer Gewinner

TV-Spaß mit Otto aus der dm-Arena

Glückwünsche an Altstadtrat Dr. Vogt

Eine sonnige Erfolgsgeschichte

Klimaschutzkampagne zu Ende / Klimafreundliche Reise mit Bahn nach Berlin

Die Comedy-Legenden Otto Waalkes und Mike Krüger, Schlagerstar Helene Fischer, Mezzosopranistin Katherine Jenkins, das Ensemble des Disney-Musicals „Tarzan“ sowie Magier Jan Rouven, bekannt als der „Mann mit den sieben Leben“, zählen zu den prominenten Gästen der kommenden Ausgabe von „Verstehen Sie Spaß?“. Die von Guido Cantz moderierte Samstagabendshow des SWR gastiert am 11. Dezember in der dm-Arena in Karlsruhe und ist wie immer ab 20.15 Uhr live im Ersten zu sehen. Natürlich gibt es jede Menge Verladefilme mit der versteckten Kamera. In einem davon wird ein Medizintechniker aus der Pfalz, der sonst seine Mitmenschen auf den Arm nimmt, reingelegt. Als Gewinner eines Rundflugs wird er von seinem Piloten im Stich gelassen, der sich hoch in der Luft per Fallschirm aus der Propellermaschine verabschiedet. Wie können die Passagiere die drohende Bruchlandung verhindern? Einige Karten gibt es noch bei der Tourist Information am Hauptbahnhof.

Dr. Hans-Jürgen Vogt feierte letzten Freitag seinen 70. Geburtstag. Das Jubiläum war für OB Heinz Fenrich willkommener Anlass, auf das langjährige Wirken von Dr. Vogt im Gemeinderat zurückzublicken. „Fast drei Jahrzehnte haben Sie sich mit beispielgebender Tatkraft in diesem Gremium­ engagiert und sich so um die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger verdient gemacht“, heißt es im Glück­ wunsch­schrei­ben des OB. Dabei habe sich Dr. Vogt in besonderem Maß der Umwelt und der Kultur angenommen, so Fenrich. Und weiter: „Für einen Kosmopoliten war Karlsruhe fast zu klein. Als Mitglied des deutsch-israelischen Freundeskreises und der deutsch-paki­s ta­ nischen Gesellschaft zog es Sie häufig in den Nahen Osten. Dort leisteten Sie einen wichtigen Beitrag für Verständnis und Toleranz zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen.“ Fenrich hob weiter hervor, dass Vogts breitgefächertes Wirken mehrfach ausgezeichnet wurde, etwa mit der Ehrenmedaille der Stadt. -rie-

Seit 20 Jahren kooperieren die Stadtwerke Karlsruhe erfolgreich mit dem Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg. Wie die Stadtwerke mitteilen, ergänzen sich die beiden als ideale Partner: Während in Freiburg an neusten Systemen zur effizienten Nutzung von Sonnenlicht geforscht werde, setzten die Stadtwerke diese Entwicklungen in der Praxis ein. „Das Fraunhofer ISE ist die Nummer 1 in Deutschland“, betonte Harald Rosemann, Geschäftsführer der Stadtwerke bei den Feierlichkeiten anlässlich der seit 1990 bestehenden Zusammenarbeit. Für Klaus Kiefer, Leiter der Abteilung Netzgekoppelte Energiesysteme beim Fraunhofer ISE, ist die Kooperation „deshalb so wertvoll, weil die Stadtwerke in direktem Kontakt mit dem Endverbraucher stehen und wir dadurch eine sehr pra­xisnahe Rückmeldung über die Funktion der Solarsysteme bekommen.“ Das jüngste Projekt der beiden Partner sind die drei „Karlsruher Sonnensegel“ an der neuen B 10 in Hagsfeld.

lung „ExpoStation – Urbane und zeitgenössische Kunst“ ausgestellt werden. Zusätzlich hängt auch das rund 20 Meter lange Original-Gemälde zu „Karlsruhe macht Klima“, einer Kampagne des städ-

tischen Umweltamts, im Rathaus-West. Das Graffiti schmückt seit Sommer als digitale Replik eine Straßenbahn der Linie 5. Zu sehen sind die Kunstwerke während der Öffnungszeiten des Rathauses. -nil-

Robert Kresse konnte sich zu allen Aktionen bekennen, die im Karlsruher Klimaschutzvertrag vorgeschlagen waren. Denn er hatte, als er den Vertrag unterschrieb, schon alles gemacht, außer mit einem Sparkopf zu duschen. Und einen solchen hat er sich dann auch noch gekauft. Dieses vorbildliche Verhalten in Sachen Klimaschutz aber war nicht die Ursache dafür, dass er den ersten Preis aus der Aktion Klimaschutzvertrag gewonnen hat und jetzt – selbstverständlich klimafreundlich und daher mit der Bahn – nach Berlin fahren und sich mit einer Begleitperson drei Tage in der Hauptstadt aufhalten kann. Denn die Verträge waren nummeriert und der Hauptgewinner wurde anonym gezogen. Den Gutschein überreichte Jürgen Reiss vom TUI-Center Karlsruhe. Die Aktion lief über zwei Jahre. Karlsruherinnen und Karlsruher konnten sich mittels des Vertrags dazu verpflichten, etwa Energiesparlampen zu nutzen, we-

niger tierische Produkte zu sich zu nehmen oder öfters das Auto stehen zu lassen und stattdessen mit dem Rad zu fahren. Dieses fiel Robert Kresse nicht schwer, denn der 28 Jahre alte Neu-Südstädter besitzt überhaupt kein Auto. Kresse ist ein Mensch, der nicht sagt „Andere sollen mal...“, sondern gerne selbst anpackt und so seinen eigenen Anteil daran haben möchte, dass die Erde lebenswert bleibt.

Studien zeigen die Veränderung des Klimas Dies ist ein Grund, warum die kleine Firma, die er mit zwei Freunden betreibt, nicht für große Unternehmen arbeitet, „die die Welt noch kaputter machen“, sondern Kampagnen oder Internet-Präsenzen für Nicht-Regierungs-Organisationen entwirft. Dass Kresse den InternetAuftritt www.karlsruhemachtklima.de gut

fand und darüber auch auf die Klimaschutzkampagne aufmerksam geworden ist, hat Bürgermeister Klaus Stapf bei der Preisübergabe am Dienstag besonders gefreut. Stapf betonte, dass die Kampagne „nicht moralinsauer mit dem erhobenen Zeigefinger daher kommen will.“ Alle Unterzeichner sollten mit Spaß ihren eigenen Anteil am Klimaschutz finden. Große Konferenzen wie derzeit in Mexiko oder vor einem Jahr in Kopenhagen schützten das Klima nicht. Sondern jeder Mensch müsse, so Stapf, das dazu beitragen, was in seinen Möglichkeiten steht. Dass sich das Klima verändert, zeigen auch jüngst veröffentlichte wissenschaftliche Untersuchungen. So hat die NASA etwa festgestellt, dass sich nicht nur die Meere erwärmten, sondern auch die großen Seen. Andere Studien wiederum wiesen nach, dass kältere Winter wie letztes und dieses Jahr kein Indiz für das Ende des Klimawandels seien. -erg-

Nach Baerenthal zum Sprachurlaub

Kurz Notiert

Wie junge Leute Verlust bewältigen

Die deutsch-französische PAMINAVHS bietet einen kurzen, intensiven Sprachurlaub an einem Wochenende in Baerenthal in Lothringen an. Zwischen Donnerstag, 9. Dezember, und Sonntag, 12. Dezember, erwartet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein buntes Programm. Neben dem Französisch-Kurs am Vormittag mit wechselnden Themen werden nachmittags verschiedene Ausflüge, unter anderem nach Niederbronn-lesBains, zum Kristallmuseum in Meisenthal und zur Zitadelle in Bitche angeboten. Der Kurs richtet sich an alle, die schon etwa zwei Semester Französisch gelernt haben. Die Teilnahme kostet 280 Euro, inklusive Unterkunft mit Vollpension und Eintrittsgelder. Weitere Informationen zum Kurs- und VHS-Gesamtprogramm unter Telefon 00333/88 94 95 64 und im Internet unter www.up-paminavhs.org.

Im Tierheim in der Hermann-Schneider-Allee steht am Sonntag, 5. Dezember, von 12 bis 16 Uhr der erste Weihnachtsmarkt für Tierfreunde mit Basar, Führungen und weiteren Aktivitäten für Besucher aller Generationen auf dem Programm. Der Gestalter der Ausstellung zu 900 Jahre Beiertheim im Stadtmuseum, Meinrad Welker, führt am Sonntag, 5. Dezember, um 15 Uhr durch die Schau im PrinzMax-Palais, Karlstraße 10. Der Eintritt beträgt zwei Euro, ermäßigt einen Euro. Das Ordnungs- und Bürgeramt versteigert am kommenden Freitag, 10. Dezember, um 14 Uhr im Schutzbunker in der Danziger Straße 2 Fundsachen, deren Aufbewahrungsfrist abgelaufen ist. Unter den Hammer kommen unter anderem 40 Fahrräder, zwei Motorroller und Mobiltelefone. Die Fahrräder können ab 13.50 Uhr besichtigt werden.

„Wie ausgebremst...“ fühlen sich auch Jugendliche, die nahe Angehörige verloren haben. Einmal im Monat trifft sich eine Gruppe trauernder junger Leute ab 15 Jahren im Trauerbegleitraum des InfoCenters am Hauptfriedhof in der EmilFrommel-Straße 1b, nächstes Mal am 17. Dezember um 17 Uhr. Auch für trauernde Kinder ab sieben Jahren bietet das Info-Center Hilfe bei der Bewältigung des Verlustes. Die Gruppe trifft sich samstags in der Zeit von 9.30 Uhr und 12.15 Uhr, das nächste Mal am 18. Dezember. Hierzu ist eine Anmeldung unter der Karlsruher Telefonnummer 663 89 65 notwendig. Besinnlichkeit ist auch bei der Feier am Heiligen Abend auf dem Hauptfriedhof angesagt. Sie beginnt am Freitag, 24. Dezember, um 15.30 Uhr vor der Großen Kapelle. Bläser, Chöre und eine Ansprache stimmen dann auf die Festtage ein.

Im Rathaus-West:

In Fluren Kunst aus Dose Graffitis schmücken Wände Neun bunte Graffitis schmücken seit Kurzem die Flure im Rathaus-West. Fünf junge Künstler vom Verein Farbschall, der zusammen mit dem städtischen Jugendamt das Hip Hop-Kulturzentrum „Combo“ betreibt, haben die Werke angefertigt. Für die Gestaltung benutzten Baske, Ceon, Mism, Sier und Snow verschiedene Techniken und Werkzeuge, außer der Sprühdose kamen auch Pinsel, Schablonen und eine Stichsäge zum Einsatz. Die Werke bringen Farbe in die Behörde am Mühlburger Tor. Sie sollen dort für längere Zeit neben Graffitis deutschfranzösischer Künstler aus der Ausstel-

Schildermänner helfen Kindern

IHRE KRIECH- UND KLEINKINDEROASE stattete die Kita in der Lasallestraße mit Erlösen aus dem Schilderflohmarkt aus. Baudezernent­Michael Obert (2. v.r.) und Gunter Lott, Chef der Verkehrslenkung beim TBA, freuten sich mit den Kindern.

Über den Erlös aus dem Schilderflohmarkt des Tiefbauamtes (TBA) dürfen sich die Kinder von fünf städtischen Kindertagesstätten freuen. In diesem Jahr brachte die kultige Schilderbörse 9 500 Euro ein. 800 Besucher hatten im Juli ausgediente Schilder, Signalgeber von Ampelanlagen und Parkuhren ersteigert und so für ein Rekordergebnis gesorgt. „Wenn wir strahlende Kinderaugen sehen, ist das eine Bestätigung unserer Arbeit, in der viel Herzblut steckt“, sagte TBA-Leiter Martin Kirsch. Dessen „Schildermänner“ von der Verkehrslenkung organisieren seit 1999 ehrenamtlich den Flohmarkt. „So sind in elf Jahren über 50 000 Euro für Kinder in Karlsruhe zusammengekommen“, bilanzierte Bürgermeister Michael Obert. Neben der Kita in der Lasallestraße, die in diesem Jahr den Löwenanteil erhält, profitieren auch die Einrichtungen in der Staudinger-, Blücher- und Frühlingsstraße und „Am Rüppurer Schloss“ vom Flohmarkt. -nil-

Nicht zufrieden geben Alle Unterkünfte für Obdachlose sind betreut Karlsruhe hat keine unbetreuten Unterkünfte für obdachlose Menschen mehr und somit ein zentrales Ziel des städtischen Masterplans 2015 erreicht. Aber das war für die Teilnehmer der vom baden-württembergischen Sozialministerium geförderten Tagung der Karlsruher Wohnungslosenhilfe am Dienstag in der Deutschen Rentenversicherung kein Grund die Hände in den Schoß zu legen. „Man darf zufrieden sein, sich aber nie zufrieden geben“ sah Bürgermeister Martin Lenz diese „erste Bilanz“ lediglich als „Zwischenschritt“ beim Bemühen um nachhaltige Integration der in Karlsruhe durchschnittlich 300 Menschen ohne Bleibe in Wohnungsmarkt und Gesellschaft. Angesichts künftiger Herausforderungen wie dem Mangel an preiswerten Wohnungen und den Schwierigkeiten bei der Arbeitsvermittlung kein leichtes Unterfangen, aber Karlsruhe sei „offenkundig weiter als viele andere Kommunen“, lobte Gastrednerin Prof. Dr. Susanne Gerull von der Alice-Salomon-Hochschule Ber-

lin, denn Forderungen nach umfangreicher Sozialberichterstattung, der Bündelung von Kompetenzen in einer Fachstelle oder speziellen Programme (Stichwort Wohnraumakquise durch Kooperation mit privaten Vermietern) seien hier größtenteils schon umgesetzt, da trage man sozusagen „Eulen nach Karlsruhe“. Oberbürgermeister Heinz Fenrich warf einen Blick zurück: Unbetreute Häuser – im Jahr 2001 gab es noch 250 Plätze ohne begleitende Angebote – seien „Inseln der Ausgrenzung in einer Stadt“ zitierte er aus dem Masterplan, der für Bewohnerinnen und Bewohner aktivierende und auf sie zugeschnittene Hilfen festschrieb. Heute ist das ebenso Geschichte wie Unterkünfte mit schlechten Standards, von denen sich die Stadt entweder getrennt oder die sie aufwändig saniert hat. Ein weiterer wichtiger Punkt war für Fenrich das funktionierende Betreuungsnetzwerk, denn „jeder Mensch, der einmal in seinem Leben in diese Extremsituation gerät, braucht Unterstützung“. -maf-


IV

StadtZeitung

64. Jahrgang · Nr. 48 · 3. Dezember 2010

Die Stadt Karlsruhe stellt ein

Stadt Karlsruhe Öffentliche Ausschreibungen

Das Gartenbauamt der Stadt Karlsruhe – Abteilung Planung, Bereich Objektplanung – sucht zum 1. Juli 2011 eine/ einen

Gegenstand, Umfang der Arbeiten, Ort der Abholung bzw. Anforderung Ausschreibungsservice im Internet unter www.karlsruhe.de/ausschreibungen

Tiefbauamt

bereitgestellt. Zuständige Behörde zur Nachprüfung behaupteter Vergabeverstöße ist das Regierungspräsidium Karlsruhe.

Lammstraße 7, 76133 Karlsruhe Telefon 0721/133-7437

Stadtwerke Karlsruhe GmbH

Öffentliche Ausschreibung nach VOB/A Bereich Stadtentwässerung: ID: 10 48 66 01 Druckentwässerung Bruchwegäcker Liefern und Verlegen einer Druckleitung im verbauten Rohrgraben DN 75 PE-HD 275 m Liefern und Verlegen einer Druckleitung im unverbauten Rohrgraben DN 75 PE-HD 250 m Liefern und Einbauen von Spülhydranten 3 Stück Liefern und Einbauen von Schiebern 13 Stück Herstellen von „Luftschächten“ gemäß Zeichnung 2 Stück Liefern, Aufstellen und Inbetriebnahme von Kompressorenstationen 2 Stück Straßenaufbruch und provisorische Wiederherstellung 300 m²

ZUKUNFT IM BLICK: Das Areal „Junge Hälden, 3. Änderung“ in Grötzingen war vor kurzem Thema einer Bürgeranhörung des Stadtplanungsamts. Foto: Knopf

Kontroverse Diskussion Bürgeranhörung zu Bebauungsplan „Junge Hälden“ Rege war die Teilnahme der Anwohner bei der Bürgeranhörung zum Bebauungsplan „Junge Hälden, 3. Änderung“ in der Begegnungsstätte in Grötzingen. Bei dem Areal handelt es sich um eine Reservefläche für Schulbauten südlich der Ziegeleistraße, die nun zur Wohnbebauung genutzt werden soll, nachdem eine Schule in dem Ortsteil nicht mehr benötigt wird. Zudem bestehe in Grötzingen eine hohe Nachfrage nach Baugrundstücken für Einfamilienhäuser. Vor allem eine Thematik trieb die Diskutanten um: das Klima respektive eine mögliche Beeinträchtigung des Binnenklimas, falls der Bebau-

Am KIT immer mehr Studierende Mehr als 20 000 Studentinnen und Studenten bevölkern seit diesem Wintersemester das Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Wie das KIT mitteilt, sind derzeit genau 20 773 Studierende eingeschrieben, allein 4 907 junge Leute haben dieses Wintersemester ihr Studium aufgenommen. Am stärksten nachgefragt sind Studienplätze in den Bachelor-Studien gän gen Wirtschafts in ge nieurwesen und Maschinenbau. Rund 16 Prozent der Studierenden am KIT kommen aus dem Ausland. „Wir rechnen damit, in zwei Jahren an der 23 000-Marke zu stehen“, erklärt KITPräsident Professor Horst Hippler.

ungsplan so umgesetzt wird. Heiner Baron , der stellvertretende Leiter des Stadtplanungsamts, betonte jedoch: „Eine Beeinträchtigung des Klimas durch die Wohnbebauung ist in keinster Weise gegeben. Klimatische Auswirkungen sind lokal beherrschbar. Es wird sich nichts groß ändern nur wegen einiger Häusern mehr.“ Ein Bürger dagegen monierte: „Auch wenn es sich hier nur um ein Mikroklima handelt, es funktioniert. Gerade an schwierigen Sommertagen merkt man, wie angenehm es hier ist. Wenn erst einmal gebaut wird, ist es damit aus.“ Ein weiterer fügte hinzu: „Durch die geschlossenen Bauten kann die Frischluft nicht richtig durchfließen. Die Bauten wirken strömungshemmend.“ Ein Bürger fragte nach, ob hier nicht eventuell Wohnraum geschaffen wird, der in einigen Jahren aufgrund der demographischen Entwicklung überhaupt nicht mehr benötigt werde. Auch hier verneinte Baron: „Karlsruhe ist ein priviligierter Standort. Wir haben Zuwächse, schon allein wegen der Universitäten. Mit einem Schwund ist wie in anderen Regionen Deutschlands nicht zu rechnen. Der Bedarf an erschwinglichen Wohnungen für junge Familien ist auf absehbare Zeit vorhanden.“ Unterstützung erhielt er von einem Familienvater, der sich genau so eine Wohneinheit in Grötzingen wünscht. „Ich würde gerne hier bleiben und nicht nach Stuttgart ziehen, auch wenn dort die Löhne deutlich höher sind.“. Reichlich kontrovers wurden auch die Stichstraße in das Areal sowie verschiedene Varianten des Bebauungsplans diskutiert. -voko-

Ausführungszeit: März bis April 2011 Submission: 21. Dezember 2010, 11 Uhr Unkostenbeitrag: 15 Euro Die Unterlagen werden nur gegen Vorlage oder Übersendung eines Verrechnungsschecks ab Montag, 6. Dezember 2010, 10 bis 12 Uhr, beim Tiefbauamt, Lammstraße 7, Zimmer D 305, Telefon 0721/133-6617, abgegeben oder übersandt. Ein Versand der Ausschreibungsunterlagen erfolgt nur gegen Vorauszahlung eines Portozuschlags von fünf Euro zu dem Abgabepreis der Ausschreibungsunterlagen. Der Unkostenbeitrag wird nicht erstattet. Den Ausschreibungsunterlagen liegt – je Baumaßnahme – eine CD-R bei, auf der die Leistungsverzeichnisse in vier verschiedenen digitalen Formaten enthalten sind. Nähere Informationen zu diesem Thema können unserem Infoblatt „CD-R statt DISKETTE“ entnommen werden, welches auf jeder CD-R enthalten ist. Die Datenträger werden kostenlos abgegeben. Bei Maßnahmen, für die keine Standardleistungstexte verfügbar sind, werden auch weiterhin keine Datenträger

Landschaftsplanerin/ Landschaftsplaner (Voll- oder Teilzeit) mit einem abgeschlossenen Fachhochschulstudium der Fachrichtungen Landschaftsplanung, Landschaftsarchitektur oder Landespflege, zunächst befristet bis 30. Juni 2013. Die Chance einer Verlängerung des Beschäftigungsverhältnisses ist gegeben. Ihr Aufgabengebiet umfasst die selbstständige Entwurfsbearbeitung und Bauleitung vielseitiger Projekte im Bereich der Freiraumplanung. Weiterhin ist eine fachliche Vertiefung im Themenbereich Stadtbäume/Sanierung von Baumstandorten möglich. Sie sind eine einsatzfreudige Persönlichkeit mit fundierten Fachkenntnissen, Organisationsgeschick und Durchsetzungsvermögen. Sie arbeiten gerne selbstständig, sind aber auch kooperativ und teamfähig. Im Rahmen Ihrer Ausbildung und Berufspraxis haben Sie sich fundierte Fachkenntnisse erworben. Sie verfügen über praktische Erfahrungen in den Leistungsphasen 2 bis 9 nach § 38 HOAI (Freianlagen). Sie haben Freude an der Entwurfsarbeit und verfügen über Erfahrungen mit CAD auf AutoCAD-Basis sowie mit Standardsoftware von MS-Office. Die Stelle ist nach E 09/E 10 TVöD bewertet. Die Eingruppierung erfolgt nach Vorbildung und Berufserfahrung. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann senden Sie uns bitte Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen unter Angabe der Kennziffer 670.0410 bis spätestens 21. Januar 2011 an: Stadt Karlsruhe Gartenbauamt 76124 Karlsruhe

Öffentliche Ausschreibung vergeben nach VOB Anfrage Nr. 2010 – 1980 Tiefbau-, Rohrverlegungs- und Kabelverlegungsarbeiten einschließlich Wiederherstellung der aufgebrochenen Bereiche für die Ausführung verschiedener Umlegungsarbeiten, Trennungen, Neuverlegungen usw. im Zuge des KASIG -Projekts Durlacher Tor in Karlsruhe. Im Einzelnen handelt es sich um Abrufaufträge gestaffelt von Kleinmaßnahmen bis 7 000 Euro bis Einzelmaßnahmen bis ca. 150 000 Euro. Der Auftragnehmer muss mit der Ausführung der Einzelmaßnahmen innerhalb von zwei Werktagen nach Abruf beginnen. Die Abrechnung erfolgt zu den Preisen eines Preis- und Leistungsverzeichnisses nach dem Auf- und Abgebotsverfahren (gestaffelt nach Auftragsgröße). Der AG behält sich die Vergabe des Gesamtumfanges an mehrere Bieter vor. Vertragslaufzeit: 10. Januar 2011 bis 31. Dezember 2011 Die Leistungsfähigkeit ist entsprechend § 6 Ziffer 3 Absatz 1 und 2 VOB/A (zum Beispiel DVGWArbeitsblatt GW 301 G1/W1 und G3/W3) nachzuweisen. Angebotseröffnung: 22. Dezember 2010, 10.30 Uhr Unkosten: 50 Euro (einzureichen bei Bewerbung mittels Verrechnungsscheck) Zuschlagsfrist/Bindefrist: 24. Januar 2011 Bewerbungs-/Angebotsabgabestelle: Stadtwerke Karlsruhe GmbH Postfach, 76127 Karlsruhe Daxlander Straße 72, 76185 Karlsruhe Abt. K-MM, Herr Wendel Telefon 0721/599-1928 Telefax 0721/599-951928 E-Mail: volker.wendel@stadtwerke-karlsruhe.de

In Wettersbach tagt der Ortschaftsrat Die nächste öffentliche Sitzung des Ortschaftsrats Wettersbach findet am Dienstag, 7. Dezember, um 19 Uhr im Bürgersaal des Rathauses Grünwettersbach statt. Unter Vorsitz von Ortsvorsteher Rainer Frank nehmen sich die

Stadtteilvertreterinnen und Stadtteilvertreter von Grünwettersbach und Palmbach folgende Tagesordnung vor: 1. Bürgerfragestunde 2. Vorstellung Energiebericht 2009 3. Mitteilungen der Ortsverwaltung

Geltungsbereich

Einzelfahrkarte

Einzelfahrkarte Ermäßigung BahnCard

4er-Karte

AusbilUmwelt- Umwelt-Jahres- 9-UhrdungsMonatskarten und MonatsMonatskarte Abo-Fix karten karten

Jahres- mtl. AbErwach- Kinder Erwach- Kinder Erwach- Kinder sene unter 15 sene unter 15 sene unter 15 gleitend preis buchung Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro 1,20

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Am Dienstag tagt der Gemeinderat

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In öffentlicher Sitzung tagt der Karlsruher Gemeinderat unter Vorsitz von Oberbürgermeister Heinz Fenrich am kommenden Dienstag, 7. Dezember, um 15.30 Uhr im Bürgersaal des Rathauses. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können die Debatten von der Zuhörertribüne aus verfolgen. Für Hörgeschädigte steht im Bürgersaal eine Höranlage zur Verfügung. Die Sitzungsunterlagen sind unter www.karlsruhe.de/rathaus/gemeinderat/sitzungen_gr abrufbar. Folgende Punkte stehen auf der Tagesordnung: 1. Einbringung des Entwurfs des Haus-

6 Waben

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7 und mehr Waben

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StadtZeitung / Amtsblatt der Stadt Karlsruhe Herausgeber:

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Feststellung der UVP-Pflicht Vollzug des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) Bekanntgabe gemäß § 3 a Satz 2, zweiter Halbsatz UVPG des Ergebnisses der Vorprüfung des Einzelfalls nach § 3 c UVPG Das Anwesen Hohenzollernstraße 4, Flurstück Nr. 9290/1 in Karlsruhe-Beiertheim soll mit einer Wärmepumpe betrieben werden. Die Firma Gungl Bohrgesellschaft GmbH, Renningen, hat hierzu im Auftrag des Bauherrn Herrn Doktor med. Jürgen Reuss einen Antrag auf Erteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis zur Grundwasserentnahme für Heizzwecke und zur Brauchwassererwärmung gestellt. Für den Betrieb der Wärmepumpenanlage soll ein Grundwasserentnahme- sowie ein Sickerbrunnen niedergebracht werden. Das entnommene Grundwasser wird nach thermischer Nutzung dem Grundwasserleiter wieder zugeführt. Da dieses Vorhaben in den Anwendungsbereich des UVPG fällt, wurde eine standortbezogene Vorprüfung des Einzelfalls gemäß § 3 c Absatz 1 UVPG durchgeführt. Im Rahmen der Vorprüfung wurde festgestellt, dass für das beantragte Vorhaben keine Verpflichtung zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung besteht. Das Vorhaben kann nach Einschätzung unserer Behörde aufgrund überschlägiger Prüfung unter Berücksichtigung der in Anlage 2 UVPG aufgeführten Kriterien sowie landesspezifischer Standortgegebenheiten keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen haben, die nach § 12 UVPG zu berücksichtigen wären. Gemäß § 3 a Satz 3 UVPG ist diese Feststellung nicht selbstständig anfechtbar. Die der Beurteilung zugrunde liegenden Unterlagen sind der Öffentlichkeit nach den Bestimmungen des Umweltinformationsgesetzes bei der Stadt Karlsruhe, Zentraler Juristischer Dienst, Wasserbehörde, Rathaus am Marktplatz, Zimmer C 317, zugänglich. Karlsruhe, 25. November 2010 Stadt Karlsruhe Zentraler Juristischer Dienst Wasser- und Abfallrechtsbehörde

Erzieher/Erzieherin (Teilzeit, 21,5 Stunden wöchentlich, nachmittags, befristet) für die Betreuung von Grundschulkindern im Rahmen der Ganztagesschule. Sie arbeiten an der Pestalozzischule in Karlsruhe-Durlach und unterstützen dort das Lehrkräfte-Team einer Ganztages-Grundschulklasse überwiegend in der Zeit von 12 bis 16 Uhr. Die staatliche Anerkennung als Erzieher/Erzieherin oder eine anderweitige abgeschlossene pädagogische Ausbildung setzen wir voraus. Der Einsatz ist zunächst befristet bis zum 27. Dezember 2011, eine Weiterbeschäftigung darüber hinaus ist nicht ausgeschlossen. In den Schulferien ist keine Arbeitsleistung zu erbringen. Sie arbeiten während der Schulzeit ca. 26 Stunden/Woche und erhalten eine gleichbleibende Bezahlung auf der Basis von 21,5 Stunden/Woche. Die Bezahlung richtet sich nach Entgeltgruppe S 6 TVöD entsprechend Ihrer Qualifikation und Berufserfahrung. Bitte senden Sie uns Ihre aussagekräftige Bewerbung unter Angabe der Kennziffer 10410072 bis spätestens 17. Dezember 2010. Die Stadt Karlsruhe engagiert sich für Chancengleichheit. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gerne Frau Herzog, Schul- und Sportamt, Telefon 0721/133-4114. Stadt Karlsruhe Schul- und Sportamt 76124 Karlsruhe

Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg, der Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz und das Regierungspräsidium Karlsruhe haben den Gemeinschaftstarif des KVV wie folgt genehmigt:

2,20

haltsplans und der Haushaltssatzung für die Rechnungsjahre 2011 und 2012 sowie des Entwurfs einer Hebesatzsatzung: Haushaltsreden des Oberbürgermeisters und der Finanzbürgermeisterin 2. Doppelhaushalt 2011/12: Ausschlussfristen für Anträge und Anfragen aus der Mitte des Gemeinderats 3. Redezeiten des Gemeinderats zum Doppelhaushalt 2011/12 4. Bekanntgabe der nichtöffentlich gefassten Beschlüsse 5. Mitteilungen des Bürgermeisteramts

Das Schul- und Sportamt der Stadt Karlsruhe sucht zum 14. März 2011 eine/einen

KVV-Gemeinschaftstarif gültig ab 12. Dezember 2010

Karlsruhe/ Baden-Baden

AMTLICHE BEKANNTMACHUNGEN

Für weitere Auskünfte steht Ihnen Herr Weindel, Telefon 0721/133-6730, gerne zur Verfügung. Die Stadt Karlsruhe engagiert sich für Chancengleichheit.

92,00

37,00 3 Waben

AusbildungsJahreskarten ScoolCard

24-Stunden-Karten eine Person

Preis/ Monat Euro

Jahres- 10 x AbRegiopreis buchung Citysolo solo Euro Euro Euro Euro

37,50 ab 1. Sept.: 39,00

37,50 375,00 4,90 ab ab 3 Waben 1. Sept.: 1. Sept.: 390,00 39,00

47,50

City plus Euro

Regio plus Euro

7,70 3 Waben

14,50 Netz KVV

ab 1. Sept.: 60,00

Netz KVV

95,00

Netz KVV

City quattro

Regio quattro

17,00

29,60

RegioX plus Euro

22,50

14,00

57,50

76,50 ab 1. Sept.: 79,50

Regio Xsolo Euro

8,60 Netz KVV

ab 1. Sept.: 49,50

52,00 Netz

maximal 5 Personen

ab 1. Sept.: 99,00

Ergänzungskarte für Inhaber von Monats- und Jahreskarten (pauschal): Erwachsene 2,20 Euro, Kinder 1,20 Euro Zuschlag 1. Klasse: für eine Fahrt (pauschal): 2,20 Euro; zu Zeitkarten monatlich: 30,00 Euro Fahrpreisermittlung: Der Fahrpreis richtet sich nach der Anzahl der Tarifwaben, die befahren werden. Start- und Zielwabe zählen mit.

RegioXsolo/RegioXplus Netz KVV, Netz VPE (Pforzheim/Enzkreis), Netz VGF (Landkreis Freudenstadt), Netz VGC (Landkreis Calw) sowie auf folgenden Schienen-Übergangsstrecken: – – – –

Gültigkeitsdauer: Einzelfahrkarten und 4er-Karten sind ab Entwertung (einschließlich Umsteigezeit und Fahrtunterbrechung) wie folgt gültig: bei Fahrten in einer Wabe 60 Minuten bei Fahrten in 2 Waben 90 Minuten bei Fahrten in 3 bis 5 Waben 180 Minuten bei Fahrten in 6 und mehr Waben 240 Minuten

Aufbruchsfrist: „Alte“ Einzelfahrkarten, 4er-Karten und 24-Stunden-Karten sind noch bis 30. November 2011 gültig.

Eppingen – Heilbronn – Öhringen Vaihingen/Enz – Bietigheim-Bissingen Lingenfeld – Speyer Hbf Maikammer-Kirrweiler – Neustadt (Wst.) Hbf – Rinnthal – Hinterweidenthal bzw. Bundenthal – Bühl – Achern Bf In Rheinland-Pfalz in den Buslinien mit den Zielen Dahn, Hauenstein und Wissembourg Bus 523, 525, 548, 854 und 856. Übergangsregelungen für bestimmte Fahrziele außerhalb des KVV für eine Fahrt ab Verbundgrenze Übergangsgebiet Ü 1 2,20 Euro Übergangsgebiet Ü 2 3,90 Euro Übergangsgebiet Ü 3 6,10 Euro Kinder (pauschal) 2,20 Euro Für die Stadtbahnlinie S 4 (Heilbronn) und S 41 / S 31 (Freudenstadt) werden durchgehende Monatskarten angeboten: das Übergangsgebiet Ü 1 22,00 Euro das Übergangsgebiet Ü2 39,00 Euro

24-Stunden-Karten solo/plus Einzelkarten/Gruppenkarte 24-Stunden-Karten berechtigen zu beliebig vielen Fahrten im jeweiligen Geltungsbereich. Sie sind nicht übertragbar und gelten vom Zeitpunkt der Entwertung 24 Stunden lang. Solo-Karten gelten für eine Person. Wenn zusätzlich eine Ergänzungskarte für Kinder gekauft wird, können alle eigenen Familienkinder unter 15 Jahre mitgenommen werden. Plus-Karten mit dem Zusatz „plus“ gelten für – bis zu 5 Personen, unabhängig vom Alter, oder – Eltern, Großeltern (maximal 2 Erwachsene) mit allen eigenen Kindern unter 15 Jahre

24-Stunden-Karten mit dem Zusatz „quattro“ werden mit vier Entwertungsfeldern für jeweils 24 Stunden pro Entwertungsfeld ausgegeben. Die Gültigkeitstage sind frei wählbar. Es können auch zwei Kinder mit einer Karte fahren, wenn zwei Felder entwertet werden.

KombiCard 12 Abbuchungen

mtl.

798,00 Euro 66,50 Euro

KombiCard Partner 12 Abbuchungen

mtl.

600,00 Euro 50,00 Euro

Karte ab 60 12 Abbuchungen

mtl.

408,00 Euro 34,00 Euro

Studikarte

116,30 Euro ab 1. September 2011 122,10 Euro

151,30 Euro Anschluss-Studikarte ab 1. September 2011 157,10 Euro Schönes-Wochenend-Ticket

39,00 Euro

Baden-Württemberg-Ticket – single – (1 Person)

21,00 Euro

Baden-Württemberg-Ticket (5 Personen)

29,00 Euro

Rheinland-Pfalz-Ticket (1 Person)

21,00 Euro

Rheinland-Pfalz-Ticket (2 Personen)

24,00 Euro

Rheinland-Pfalz-Ticket (3 Personen)

27,00 Euro

Rheinland-Pfalz-Ticket (4 Personen)

30,00 Euro

Rheinland-Pfalz-Ticket (5 Personen)

33,00 Euro

Sibyllakarte (1 Person)

3,40 Euro

Fahrpreise für Gruppenfahrten:

Der geänderte Gemeinschaftstarif, der Tarifwabenplan sowie ein Infoprospekt mit den neuen Fahrpreisen liegen in den KVVKundenzentren aus. Der KVV-Gemeinschaftstarif mit den Beförderungsbestimmungen und den Tarifbestimmungen kann auch im Internet unter www.kvv.de eingesehen werden.

Erwachsene

Geltungsbereich

Kinder Schulklassen ohne Altersbegrenzung

1,40 Euro

1 Wabe

0,75 Euro

1,60 Euro

bis 3 Waben

0,90 Euro

2,80 Euro

Netz KVV

1,50 Euro


StadtZeitung

64. Jahrgang · Nr. 48 · 3. Dezember 2010

V

AKB-Sitzung im „K.“:

Positives Klima für Radverkehr Ziel: Unfallrate halbieren Ganz im Zeichen des Radverkehrs stand vor kurzem die jüngste Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Bürgervereine (AKB) im Infopavillon „K.“ am Ettlinger Tor. Bürgermeister Michael Obert und Dr. Björn Weiße, Leiter des Ordnungsund Bürgeramts, sprachen dabei über „Ziele der Karlsruher Verkehrspolitik“.

Unfälle durch Fehler bei Autofahrern und Radlern

Auch in Karlsruhe leben Familien unter der Armutsgrenze und können ihren Kindern deshalb keine Weihnachtswünsche erfüllen. Das städtische Kinderbüro hatte deshalb eine Wunschzettelaktion ins Leben gerufen. Jungen und Mädchen, die in Familien mit fünf oder mehr Kindern leben und Leistungen nach dem SGB II beziehen, durften bei der Aktion ihre Wünsche aufschreiben und darauf hoffen, dass sie doch noch erfüllt werden. Am Dienstag schmückten die Kinder der städtischen

Kinderwünsche am Weihnachtsbaum Kindertagesstätte in der Kentuckyallee den Weihnachtsbaum im Rathausfoyer am Marktplatz mit selbst gebasteltem Christbaumschmuck und hängten die 149 bei der Aktion eingegangenen Wunschzettel auf. Bürgermeister Martin Lenz nahm den ersten Zettel vom Baum und wird jetzt für die siebenjährige Jessy ein Puppengeschirr kaufen. Jeder, der einen

dieser Wünsche erfüllen möchte, kann einen Wunschzettel abhängen und das Geschenk bis zum 14. Dezember unverpackt im Kinderbüro in der Kaiserstraße 99 abgeben. Damit das Geschenk richtig zugeordnet werden kann, soll der Wunschzettel beigefügt werden. Die Wünsche haben einen Wert von etwa 20 Euro. Das Kinderbüro ist montags, mittwochs und donnerstags von 8.30 bis 12 Uhr und von 13 bis 15.30 Uhr, dienstags von 13 bis 15.30 Uhr, freitags von 8.30 bis 13 Uhr geöffnet. -jul-

VWA-Kurse biegen auf die Zielgerade ein

Streichelzoo als Jungbrunnen

Wohin im Winter mit dem Wohnwagen?

Mit drei Seminaren endet das Fortbildungsprogramm der Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie Baden (VWA) für das Jahr 2010. „Kommunen vor dem Arbeitsgericht“ heißt es am Dienstag, 14. Dezember. Der Kurs liefert einen Überblick über die wichtigsten Prozessregeln vor den Arbeitsgerichten. Die Vorbereitung der Landtagswahl im März 2011 steht ebenfalls am 14. Dezember im VWAKalender. Das Seminar „TVöD – Arbeitsrecht für Praktiker“ am Mittwoch, 15. Dezember, richtet sich an Angestellte in Personalämtern von kommunalen Verwaltungen, Verbänden oder Kirchen. Die Kurse finden im Studienhaus oder Studienforum der VWA Baden in der Kaiserallee 12 e statt. Weitere Infos gibt es unter der Telefonnummer 985 50-16 oder im Inter­net unter www.vwa-baden.de.

Katharina Becher feierte im engsten Familienkreis mit ihrer zweijährigen Urenkelin vergangene Woche ihren 101. Geburtstag. Seit kurzem wohnt die gebürtige Mannheimerin in einer Grünwettersbacher Seniorenresidenz. Ihr Geheimnis für ein langes Leben: „Ich bin in Mannheim immer in den Herzogenriedpark gegangen und habe im Streichelzoo die Tiere gefüttert. Das hat mich jung und gesund gehalten“, sagt die Seniorin, deren Mann 1989 nach über 50-jähriger Ehe verstarb. Noch immer ist sie mit ihrer Geburtsstadt verwurzelt – auch durch eine Eiche, die im Herzogenriedpark zu Ehren ihres 100. Geburtstages gepflanzt wurde. Geistig hält sie sich mit Spielen wie Rommé Cup fit. Auch bei Tanzveranstaltungen ist sie oft. „Allerdings nur als Zuschauerin“, schmunzelt die Jubilarin. -nil-

Mit dem Ende der Reisesaison suchen viele Camper ein Winterquartier für ihren Wohnwagen. „Kann der Wohnwagen nicht auf dem Privatgrundstück abgestellt werden, kann man ihn auch in der Scheune eines Bauern unterstellen. Das kostet nicht viel und der Wagen ist besser vor Witterung und Einbrüchen geschützt“, rät Dr. Björn Weiße, Leiter des Ordnungsund Bürgeramtes. Nach der Straßenverkehrsordnung darf der Wagen nicht länger als zwei Wochen ohne Zugfahrzeug auf öffentlichen Straßen und Plätzen abgestellt werden. „Eine neue Zweiwochenfrist läuft erneut an, wenn sie wirksam unterbrochen wurde. Hierfür reicht es jedoch nicht aus, wenn das Gefährt einige Meter versetzt wird“, erklärt Weiße. Entsprechende Verstöße würden vom gemeindlichen Vollzugsdienst geahndet.

Training statt Strafe Gewerbeschule schafft Raum zur Konfliktlösung

DER NEUE TRAININGSRAUM in der Gewerbeschule Durlach soll das eigenverantwortliche Denken und Handeln der Schüler stärken. Fotos (3): Fränkle Neue Wege geht die Gewerbeschule Durlach, um Störungen im Unterricht zu verringern und Konfliktsituationen konstruktiv zu lösen. Seit Beginn des Schuljahres steht hierfür ein eigens konzipierter Trainingsraum im Foyer der Schule. Darin sollen Schülerinnen und Schüler, die vom Unterricht ausgeschlossen werden, unter Anleitung eines Lehrers ihr eigenes Fehlverhalten in Ruhe reflektieren und eine Lösung ihres Konflikts erarbeiten. Erst dann dürfen sie wieder in die Klasse zurückkehren. „Training statt Strafe“ heißt das Konzept, das auch die lernbereiten Schüler besser schützen und die Lehrkräfte entlasten soll. Am vergangenen Freitag wurde der als „Arizona-Modell“ in den USA entwickelte Raum, den Schüler und Lehrer in dreijähriger Arbeit mit Hilfe von Sponsoren selbst gebaut hatten, offiziell in Betrieb genommen. „Der Raum ist erfolgreich. Er hilft uns, die vorhandene Unterrichtszeit zu optimieren und manche Störung so zu lenken,

dass wir eine positive Entwicklung für den betroffenen Schüler und die Schule einleiten können“, zog Schulleiter Rolf Bader ein positives Fazit der ersten TestWochen. „Das Konzept soll auch das Lehrer-Schüler-Verhältnis und das Schulklima verbessern“, ergänzte Manfred Weik, der für das Projekt zuständige Beratungslehrer. Bis zu 30 Prozent der Unterrichtszeit hätten die Lehrkräfte bisher mit der Konfliktbewältigung verbracht. Dieser Aufwand soll sich dank des neuen Gebäudes im Schulgebäude deutlich verringern. Außerdem setzte das ArizonaModell nicht auf Ausgrenzung, sondern auf Integration. „Die Schüler sind in dem Raum gut versorgt und werden nicht entsorgt“, erklärte Weik die neue Alternative zum bisherigen Unterrichtsausschluss. Auch Bürgermeister Martin Lenz lobte das Modell und „vorbildliche Engagement“ der Beteiligten als einen wichtigen Beitrag für ein positives Lernumfeld an der Gewerbeschule. -nil-

Der AKB-Vorsitzende Prof. Wolfgang Fritz moderierte den Abend. Obert erklärte zunächst den Ausgangspunkt. So habe Karlsruhe bei einer Untersuchung unter 22 deutschen Großstädten zur Nahverkehrsförderung des Radverkehrs auf Rang 18 abgeschnitten. Obert: „Wir haben uns gesagt: Die haben Recht, wir müssen was tun“. Daraufhin entstand ein 20-Punkte-Programm zur Förderung des Radverkehrs. Der Anteil der Pedaleure soll dabei von 16 auf 23 Prozent (bis 2015) erhöht werden, jedes Jahr sollen zwei neue Radrouten entstehen. „Wichtig ist uns die Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer. Jeder soll nach seinen Bedürfnissen behandelt werden. Außerdem sind Toleranz und Rücksichtnahme oberstes Gebot“, so Obert. In fünf Jahren wolle man die Halbierung der Unfallzahlen bei den Pedalrittern erreichen. Er verwies auf die Einrichtung einer Fahrradstraße in der Sophienstraße, die Radmarkierung entlang der Rheinstraße oder die Beteiligung der Bevölkerung. „Auch durch mehr Öffentlichkeitsarbeit wollen wir ein positives Klima für Radfahrer schaffen, etwa mit der Suche nach dem fahrradfreundlichsten Arbeitgeber“, fügte der Baudezernent hinzu. Björn Weiße verwies in seinem Referat auf die hohe Unfallrate – insgesamt 83 Schwerverletzte im vergangenen Jahr – bei den Radfahrern. Ursachen seien häufig falsche Fahrbahnbenutzung oder Nichtbeachtung der Vorfahrt. Auch Fehler beim Abbiegen bei PKW-Fahrern oder nicht in den Rückspiegel schauen beim Aussteigen aus dem Vehikel und Türaufreißen, wenn die Radfahrer vorbeifahren, zählten zu den Hauptgründen. In der Diskussion wurden zugeparkte Radwege ebenso beklagt wie mangelnde Schnee-Räumung auf Radstreifen. Mehrere Diskutanten beklagten die Unsitte, dass die Pedalritter zunehmen ohne Licht unterwegs („bestimmt 90 Prozent“) seien. Künftig sollen Radstreifen des Ordnungsamts für mehr Sicherheit sorgen. Auch verstärkte Beleuchtungskontrollen seien ein Thema, so Weiße. Im weiteren Verlauf der AKB-Sitzung stellte Norbert Käthler, Geschäftsführer Stadtmarketing, unter anderem die Drais-Veranstaltung Mitte Juni 2011 vor dem Schloss vor. -voko-

Baute Schwarzwaldbahn Baumeister Robert Gerwig starb vor 125 Jahren Am 6. Dezember jährt sich der Todestag des 1820 in Karlsruhe geborenen Ingenieurs Robert Gerwig zum 125. Mal. Bekannt geworden ist Gerwig vor allem durch seine Bauten und Planungen für die Eisenbahn. Seine technische Meisterleistung war der Bau der Schwarzwaldbahn zwischen Offenburg, Hausach und Singen von 1865 bis 1873, wobei er durch zahlreiche Tunnelbauten und Schienenkehren fast ohne Brücken auskam und die Steigung der Strecke damit so gering hielt, dass sie die damaligen Dampfzüge bewältigen konnten. Weitere wichtige Eisenbahnstrecken der Badischen Staatsbahn plante er von Waldshut über Schaffhausen nach Singen und Konstanz und von Freiburg nach Neustadt. Ebenso wirkte er an der Gotthardbahn in der Schweiz mit. Erste Bauaufgaben hatte Gerwig, der an der polytechnischen Schule in Karlsruhe sein Examen im Bauingenieurwesen mit Auszeichnung ablegte, aber zunächst im Straßenbau im Südschwarzwald in dem dort oftmals schwierigem Gelände. Zudem gründete er 1850 die Uhrmacherschule in Furtwangen, deren Direktor er bis 1857 blieb und legte mit seiner Uhrensammlung den Grundstock für das dortige Deutsche Uhrenmuseum.

Reichstagsgebäude wurde er zum außerordentlichen Mitglied der KöniglichPreußischen Akademie des Bauwesens in Berlin ernannt. Posthum ehrte man ihn 1891 in Karlsruhe mit der Benennung einer Straße. Auch Schulen in Singen, Furtwangen, Hausach und St. Georgen tragen seinen Namen. Seit 1987 schmückt der von dem Unternehmer Frieder Herlan gestiftete GerwigBrunnen einen Platz in der Karlsruher Oststadt. Sein schönstes Denkmal schuf sich Gerwig aber selbst mit der Schwarzwaldbahn, die seit ihrer Modernisierung mit modernen Doppelstockwagen und elf leistungsstarken Lokomotiven beliebter denn je ist, was sich in überproportional wachsenden Fahrgastzahlen ausdrückt. Heute feiert man den Erbauer dafür zudem mit dem Schwarzwald-Musical „Gerwig“. -pp-

Auch Schulen tragen den Namen Gerwigs Danach war er an der Planung der Wasserversorgung der Residenzstadt Karlsruhe beteiligt. Später wirkte er sogar am Reichstagsgebäude in Berlin mit. Auch politisch betätigte sich Gerwig. So war er Abgeordneter der nationalliberalen Partei zunächst in der zweiten Kammer des badischen Landtags und von 1878 bis zu seinem Tod 1885 Mitglied des Deutschen Reichstags. Für seine Verdienste um das

ROBERT GERWIG: Der in Karlsruhe geborene Erbauer der Schwarzwaldbahn starb vor 125 Jahren. Bild: Stadtarchiv

KEINE STADT WURDE SO OFT IM MONDLICHT PORTRAITIERT wie Venedig. Hier Friedrich Nerlys „Piazzetta in Venedig im Mondschein“. Foto: Rudischer

Komm in die Gondel... 150 Venedig-Bilder in der Städtischen Galerie Venedig sei ein Thema, das immer Spaß mache, meinte die Chefin der Städtischen Galerie, Dr. Brigitte Baumstark, als sie die ersten Besucher durch die Ausstellung „Venedig-Bilder in der deutschen Kunst des 19. Jahrhunderts“ begleitete.

Rendezvous mit Spaßfaktor

ten, wenn auch pittoresken Alltag. Langte Eduard Schleich d. Ä. mit seinem stimmungsvollen Augenschmaus „Venedig bei Mondschein“ (1861) kräftig in die Farbpalette hinein und lässt über dem Canal Grande einen Vollmond dramatisch aufgeplusterte Wolken beleuchten, widmen sich Carl Schuch, Friedrich Kallmorgen oder Gustav Schönleber ab 1871 versteckten Winkeln und unspektakulären Genreszenen. Schönlebers koloristisches Talent offenbart sich in dem Gemälde „Obstbude in Venedig“, das auf einer Italienreise 1871 entstand. Die Arbeitswelt, nicht die Prachtmotive lagen ihm am Herzen. So wie in „Santa Maria della Salute“ (1886): Effektvoll inszeniert er die Kuppelkirche im Gegenlicht, reduziert den Prachtbau aber, indem Arbeitsboote im Vordergrund das Bild prägen. Später erneuerte der Karlsruher Professor der Ba-

Sì, Direttore Signora: Die Begegnungen mit himmlischen Mondscheinnächten, mit stimmungsvollen Abenden an Kanälen und Brücken oder mit den in helles Licht getauchten Adelspalästen und Kirchen der Lagunenstadt sind ein Rendezvous auf hohem Spaßniveau. Und ein bisschen Lokalkolorit ist auch dabei. Mit Karlsruhe verbundene Maler wie Anselm Feuerbach, Gustav Schönleber oder Friedrich Kallmorgen zog es an den Canal Grande. Inspiriert von deren Venedig-Darstellungen hat die Städtische Galerie mit 150 Gemälden und Zeichnungen eine den gesamten deutschsprachigen Raum betreffende Sonderschau zusammengetragen. Venezianische Kunst und deren Rezeption (Anselm Feuerbach, August Wolf), Venedigs Stadtansichten (Friedrich Nerly, Francesco Guardi), Paläste und Monumente (Friedrich Nerly) sowie Menschen und Alltagsimpressionen (Gustav Schönleber, Ludwig Dill, Max Liebermann) sind die Grundpfeiler der in Karlsruhe gebauten sehenswerten Venedig-Schau. Betritt der Besucher die Ausstellung, empfangen ihn wunderbare Silhouetten. Man möchte hinein laufen in die Gemälde, in eine Gondel steigen, um schließlich an der Pi- KUNST-ANSICHTEN: Galeriechefin Baumstark und azzetta zu landen. Der Faszi- Bürgermeister Jäger in der Venedig-Ausstellung. nation dieser ewigen Ankunft im Bilderbuch-Panorama konnte auch die dischen Kunstschule die Landschaftsmaab dem Jahre 1846 gebotene Alternative, lerei im Sinne der Freiluftmalerei. SchönVenedig mit der Eisenbahn zu erreichen, leber war zudem einer der ersten Maler, nichts anhaben. Albert Emil Kirchners die das Städtchen Chioggia am anderen Bild „Ansicht der Piazzetta und Piazza Ende der Lagune entdeckten. MotivbeiSan Marco in Venedig“ (1863) lässt mit spiele des Fischerstädtchens von SchönBlick auf die Kleidung von Reisenden leber, Dill oder Hermann Goebel zeugen eine Rückbesinnung auf die Zeit Vene- vom Interesse der Venedig-Portraitisten an der profanen harten Arbeitswelt abdigs als Seemacht erkennen. Ein Stück weiter – keine Gondel weit seits vom durch Kunstgeschichte geund breit. Stattdessen diffuses Licht, schwängerten Dogenpalast – freilich ohne Rauch aus Kaminen, schäbige Fassaden jegliche soziale Ambitionen. Mit Erfinund Arbeitskähne. Mit seinem imposan- dung des Lichtbildapparates zog es Fototen Gemälde „Kanal in Venedig“ verwei- künstler in die Stadt der Maler. Fotografigert sich Ludwig Dill einer romantischen en von Naya und Lorent widmet die Gale-LäVerklärung der Stadt und zeigt deren tris- rie eine eigene Schau im Forum.

Familien auf Venedig-Tour

KulturKompakt

Rundgänge durch die Ausstellung mit Venedig-Bildern finden am 5. Dezember um 15 Uhr und am 8. Dezember um 18 Uhr statt. Am 9. Dezember führt eine Kunsthistorikerin von 12.15 bis 12.45 Uhr durch die Sonderschau. Die Kinderwerkstatt ist jeden Sonntag von 15 bis 16.30 Uhr geöffnet: Am 5. Dezember gestalten Kinder mit Postkarten eigene Urlaubsgrüße aus Venedig. Freitags ab 14 Uhr ist der Eintritt in die Städtische Galerie frei. Bunt und vielseitig ist das Programm für Kinder. An einem „Blauen Sockel“ finden sie Texte und Spiele. Außerdem bietet die Galerie Workshops für Kinder ab vier Jahren sowie für Schüler höherer Klassenstufen an. Für einen Jahresbeitrag von 15 Euro können Jugendliche und Erwachsene dem Jugendkunstklub beitreten. An jedem ersten Freitag im Monat besteht Gelegenheit, von 16 bis 18 Uhr hinter die Kulissen des Museums zu blicken, Künstler in Gesprächen kennen zu lernen oder bei Ausflügen in andere Museen dabei zu sein. Infos und Anmeldung: Telefon 133-44 11.

„Schöne Bescherungen“ werden vom 3. bis 31. Dezember auf der Bühne des Jakobus-Theater in der Fabrik gezeigt. Die nächsten Vorstellungen von Alan Ayckbourns Komödie sind am 3. um 20.15 Uhr und am 5. Dezember um 19 Uhr zu sehen. An Silvester steht das Theaterstück um 18 Uhr und 21 Uhr kombiniert mit einem 3-Gänge-Menü im „Trompeter von Säckingen“ auf dem Programm. Eine Ausstellung zum 200. Geburtstag von Robert Schumann zeigt die Badische Landesbibliothek vom 8. Dezember bis 5. März. Die Ausstellung zeichnet die Beziehungen von Robert und Clara Schumann zu Städten an Oberrhein und Neckar nach. Dort fiel die wichtigste Entscheidung des Komponisten: die endgültige Hinwendung zur Musik. Eintritt ist frei. Eine Jam Session veranstaltet der Jazzclub am Donnerstag, 9. Dezember. Anmeldung für die Bühnen-Auftritte ab 20.30 Uhr ist nicht erforderlich. Organisation und Leitung haben Niklas Braun (Bass) und Giga Brunner (Schlagzeug). -Lä-


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