StadtZeitung, Ausgabe 47, 2012

Page 1

23. NOVEMBER 2012

AMTSBLATT DER STADT KARLSRUHE

66. JAHRGANG

BIOABFALL Die künftige Behandlung von Bioabfall war Thema eines Infoabends. Seite 2

GEMEINDERAT Das Plenum diskutierte Wertstofftonne, Wohnungsbau und Verkehrskonzept. Seite 3

NUMMER 47

LITERATURBLICK Österreich ist das Gastland bei der diesjährigen Bücherschau. Seite 5

Bei der Drais-Realschule scheiden sich die Geister:

Mehrheit für Gemeinschaftsschule Kritiker wollen Erfahrungen auf Landesebene abwarten / Zweimal Comeback von „G9“ Einstimmig beschloss der Gemeinderat am Dienstag die Einrichtung von G-9-Schulversuchen am Gymnasium Neureut und am Humboldt-Gymnasium. Ein Nein von der CDU und Gesprächsbedarf gab es dagegen beim Vorhaben, ab dem kommenden Jahr die Drais-Realschule in eine Gemeinschaftsschule umzuwandeln.

auf Landesebene abzuwarten. Aus Zweifel am Erfolg einer DraisGemeinschaftsschule stimme seine Fraktion der Initiative nicht zu. CDU-Fraktionschefin Gabriele Luczak-Schwarz forderte ebenfalls mehr Erfahrungswerte: „Wir machen keine Rolle rückwärts, wollen aber auch kein totes Pferd

Dem Verwaltungsantrag, neben Grund- und Hauptschulen auch die Drais-Realschule als Gemeinschaftsschule zu organisieren, versagten die Christdemokraten die Gefolgschaft. Waren sich alle Stadträte unter dem Strich und nach Vorberatungen im Schulbeirat bei der Wegegestaltung für Ganztagsschulen noch einig, so sprach sich die CDU dafür aus, der Drais-Realschule ihren Statuts zu lassen. Johannes Krug sah Lehrer in deren künftiger Rolle ihrer Position als „Lernbegleiter“ beraubt. Für Schüler bedeute dies „eigenverantwortliches Lernen“. Leistungserfolge seien jedoch wesentlich Resultat der Betreuung von Lehrern. Zudem sei keine ausgewogene Mischung der verschiedenen Stufen ersichtlich, meinte Krug und schlug vor, Erfahrungen mit umgewandelten Realschulen

Sechs weitere Ganztagsschulen Der Gemeinderat hat den Weg für einen neuen Schulalltag in Karlsruhe frei gemacht. Ohne Gegenstimme beschloss das Plenum, den Ganztagsbetrieb für Helmholtz-Gymnasium, Drais-Grund- und Hauptschule, Hans-Thoma Schule, Leopoldschule, Schloss-Schule und die Grundschule Südstadt-Ost. Für die freiwillige Teilnahme können Eltern ihre Kinder zum nächsten Schuljahr für mindestens ein Jahr anmelden. Zu dem offenen Angebot an mindestens drei Tagen gehören Kooperationen mit außerschulischen Partnern und ein Mittagsessen. -Lä-

reiten.“ Das will Karl-Heinz Jooß (FDP) auch nicht. Der Stadtrat gab für die Liberalen zwar seine Zustimmung, pochte aber auf den Angebotsstatus anstelle einer Regelschule. Jeder Regierungswechsel ziehe einen Wechsel in der Schullandschaft nach sich, tadelte Jooß. Die fehlende Kontinuität in der Bildungspolitik des Landes führe zwangsläufig zu Verschlechterungen, befürchtete er und blickte nach Niedersachsen. Dort sei die Schulsituation seit 20 Jahren stabil und erfolgreich. Für den Wechsel der Drais-Realschule zu einer Gemeinschaftsschule plädierte Uta van Hoffs (GRÜNE). Das Beispiel Grötzingen zeige, dass Eltern diese Schulform annehmen. Auch Ute Müllerschön (SPD) stellte sich hinter den Antrag der Verwaltung. Da die Grötzinger Gemeinschaftsschule keine weiteren Schülerinnen und Schüler verkrafte, sei ein Pendant in der Weststadt nötig. Eine „ideologische Abstimmung“ nannte Lüppo Cramer (KAL) die Ablehnung der CDU. Es gebe schließlich keinen Zwang – die Entscheidung Gemeinschaftsschule ja oder nein träfen die Eltern. Als das „meistgenutzte Modell“ Europas lobte Niko Fostiro-

Alle Jahre wieder Ab Donnerstag wird Karlsruhe zur Weihnachtsstadt

DIE GLÜHWEINPYRAMIDE auf dem Friedrichsplatz steht bereits.

Der erste Glühwein darf am Donnerstag, 29. November, zwar schon ab 11 Uhr ausgeschenkt werden, offiziell eröffnet wird der 41. Karlsruher Christkindlesmarkt aber erst um 17 Uhr durch Oberbürgermeister Heinz Fenrich. Mit über 100 Ständen rund um die Pyramide auf dem Marktplatz und auf dem Friedrichsplatz ist der Christkindlesmarkt bis zum 23. Dezember zusammen mit der Stadtwerke-Eiszeit wieder das Zentrum der Weihnachtsstadt. Ein besonderer Blickfang in diesem Jahr ist der „Fliegende Weihnachtsmann“, der bis zum 9. Dezember täglich um 17 und 19.30 Uhr in seinem von Rentieren gezo-

genen Schlitten in luftiger Höhe über den Friedrichsplatz schwebt. Geöffnet ist der Chriskindlesmarkt täglich von 11 bis 21 Uhr, donnerstags von 11 bis 22 Uhr und zur langen Einkaufsnacht am 8. Dezember von 11 bis 24 Uhr. Sein zehnjähriges Bestehen feiert der Durlacher Mittelalterliche Weihnachtsmarkt, der ebenso vom 29. November bis 23. Dezember stattfindet. Offiziell eröffnet ihn Ortsvorsteherin Alexandra Ries am Freitag, 30. November, 18.30 Uhr. Mittelalterliche Stimmung mit Lagerfeuer, Gauklern und Musik ist vor der Karlsburg täglich von 11 bis 21 Uhr, donnerstags bis 22 Uhr zu erleben. -fis-

Wahlbriefe rechtzeitig abschicken Briefwahlbüro im Ständehaus bis 30. November geöffnet / Anlaufstelle zur OB-Wahl Rund 218000 Karlsruherinnen und Karlsruher – 11000 mehr als 2006 – sind am 2. Dezember aufgerufen, ihren neuen Oberbürgermeister zu wählen. Unter den Wahlberechtigten sind neben Karlsruhern mit deutschem Pass 16000 EU-Bürger, die mit Hauptwohnung seit mindestens drei Monaten in der Fächerstadt leben. Diejenigen unter den Wahlberechtigten, die per Briefwahl ihre Stimme abgeben wollen, haben bis Freitag, 30. November, die Möglichkeit, einen entsprechenden Antrag zu stellen. Wie das städtische Wahlamt mitteilt, können sie dazu den Antrag auf der Wahlbenachrichtigung ausgefüllt und unterschrieben an das Wahlamt zurücksenden, dies per Telefax unter der Nummer 133-1259 erledigen oder online über den Link „Briefwahl“ auf der Homepage der Stadt www.karlsruhe.de. Sie sollten dabei auf alle Fälle angeben, ob sie Briefwahlunterlagen nur für den 2. Dezember, für eine eventuelle Neuwahl am 16. Dezember oder für beide Wahltermine wünschen. Für diejenigen, die persönlich ihre Unterlagen beantragen und gleich vor Ort ihre Stimme abgeben wollen, ist das Briefwahlbüro im Untergeschoss des Ständehau-

ses in der Ständehausstraße 2 geöffnet. Die Anlaufstelle steht bis Freitag, 30. November, montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr (am 30. November bis 18 Uhr) für Fragen zur Briefwahl zur Verfügung. Darüber hinaus nehmen die Bürgerbüros und die Ortsverwaltungen Anträge zur Briefwahl entgegen. Das Wahlamt weist die Wahlbe-

rechtigten darauf hin, dass sie bei schriftlicher Antragstellung oder Online-Beantragung die Frist für die Postzustellung einkalkulieren müssen. Briefwähler sollten beachten, dass Wahlbriefe am Wahltag bis 18 Uhr beim Wahlamt sein müssen und sie deshalb bis spätestens Donnerstag, 29. November, ihren Brief zur Post bringen sollten. -trö-

REGER BETRIEB: Zahlreiche Karlsruherinnen und Karlsruher nutzen den Service des Briefwahlbüros zur OB-Wahl am 2. Dezember.

DAS LANDESSCHULKONZEPT sieht flächendeckende Einrichtung von Ganztagsschulen vor. Der Gemeinderat stimmte für sechs weitere Ganztagesbetriebe, etwa am Helmholtz-Gymnasium. Fotos (4): Fränkle poulos (Die Linke) die Gemeinschaftsschule. Der CDU warf er vor, die schulische Entwicklung von Kindern aus bildungsfernen

Familien zu blockieren. Dass die Grötzingener Schule nicht aus allen Nähten platzen dürfe, meinte Schuldezernent Dr. Martin Lenz

und stellte klar: „Die Gemeinschaftsschule ist eine gesetzlich verankerte Schulform, und Karlsruhe setzt sie um.“ -Lä-

Schicksal des Ständehauses Das Schicksal des Badischen Ständehauses nach 1945 schildert Stadtarchivchef Dr. Ernst Otto Bräunche in einem eintrittsfreien Vortrag am Mittwoch, 28. November, 19.30 Uhr im Lesecafé, Ständehausstraße 2. Danach stellt Bürgermeister Wolfram Jäger das von Grund auf erneuerte InfoSystem Ständehaus samt Ständehausmodell in der Erinnerungsstätte vor. Auf der Basis einer neuen Datenbank und im neuen Layout können nun dort Bilder, Filme, Texte und Töne zur badischen Parlamentsgeschichte von 1818 bis 1933 abgerufen werden. Das detailreiche Modell wird nun im Erdgeschoss von Informationen zur Baugeschichte begleitet.

Nachfrage ist deutlich höher Im Vergleich zur Wahl vor sechs Jahren verzeichnet das städtische Wahlamt bei dieser Oberbürgermeisterwahl neben dem Anstieg der Zahl der Wahlberechtigten von 207000 auf jetzt 218000 auch eine verstärkte Nachfrage nach Briefwahl. Elf Tage vor der Wahl am 2. Dezember lag die Zahl, der von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Briefwahlbüros ausgestellten Briefwahlunterlagen am Mittwochabend (21. November), mit 16000 bereits deutlich über dem Gesamtwert der letzten OB-Wahl. Damals waren beim Wahlamt insgesamt 13200 Anträge auf Briefwahl eingegangen. Bei der Wahl 2006, die OB Heinz Fenrich mit 55,5 Prozent der abgegebenen Stimmen klar im Amt bestätigte, hatte die Beteiligung lediglich 30,3 Prozent betragen. Für Wahlamtsleiterin Dr. Edith Wiegelmann-Uhlig ist es „allerdings zu früh“, aufgrund der im Vergleich zu 2006 deutlich gestiegenen Nachfrage nach Briefwahl „Schlüsse über die Höhe der Wahlbeteiligung insgesamt zu ziehen“. -trö-

INTERESSE: Über die Kandidaten bei der OB-Wahl informierten sich 800 Besucher bei der von OB Fenrich geleiteten Veranstaltung der Stadt.

Blick auf Beteiligung OB legte dem Gemeinderat jüngste Bürgerumfrage vor Fast 40 Prozent der Karlsruherinnen und Karlsruher interessieren sich für Kommunalpolitik, weitere 40 Prozent teilweise. 17 Prozent der Bürger über 18 Jahre kümmert die Arbeit von Gemeinderat und Stadtverwaltung wenig, nur knapp vier Prozent gar nicht. Das Interesse an Kommunalpolitik herauszufinden, war eine der wesentlichen Leitlinien der Bürgerumfrage 2012, die OB Heinz Fenrich am Dienstag dem Gemeinderat präsentierte. Weiter standen bei der repräsentativen Umfrage des Amts für Stadtentwicklung unter fast 3200 Einwohnern der Fächerstadt die Themen Bürgerengagement und Bürgerbeteiligung im Blickpunkt. In Sachen Beteiligung schätzen die Befragten die Möglichkeiten, in Karlsruhe etwas durch bürgerschaftliches Einwirken erreichen zu können, durchaus zurückhaltend ein. „Ein bisschen Einflussnahme“ halten 46 Prozent für realistisch, 32 Prozent denken, „etwas“, lediglich fünf Prozent, „viel“ gemeinsam mit anderen bewegen zu können. Deutlich Bewegung ist indessen im bürgerschaftlichen Engagement zu spüren. Fast 34 Prozent der Karlsruher sind derzeit ehrenamtlich in Sport, Kirche, Jugendarbeit oder im sozialen Bereich tätig. Das sind fast zehn Pro-

zent mehr als bei der letzten Bürgerumfrage im Jahre 1999. OB Heinz Fenrich sah vor dem Plenum die seit 1992 regelmäßige Bürgerumfrage als „wertvollen Gradmesser für die Arbeit von Gemeinderat und Verwaltung“. Und stieß damit auf breite Zustimmung der Fraktionen. Ausführlicher Beitrag zur Umfrage folgt. -trö-

StadtZeitung ist wichtige Quelle Die Karlsruherinnen und Karlsruher fühlen sich laut Bürgerumfrage 2012 „relativ gut“ über das Stadtgeschehen informiert. Eine bedeutende Rolle als Informationsquelle in Sachen Kommunalpolitik spielt dabei die StadtZeitung, die 61 Prozent der Befragten im Verbund mit dem Kurier regelmäßig jede Woche lesen. Die Tageszeitung BNN nutzen 40 Prozent der Befragten täglich, 12 Prozent wöchentlich. Im Internet über KANews informieren sich 27 Prozent der Karlsruher mindestens einmal die Woche. -trö-


2

NR. 47 · FREITAG, 23. NOVEMBER 2012

Stadtverwaltung stellte Planungen vor:

Anlage für Bioabfall im Fokus Bürger üben Kritik / 16 Millionen für Trockenvergärungsanlage / Noch nichts entschieden Erhitzte Gemüter gab es bei der Info-Veranstaltung zur BioabfallBehandlung in der Karlsburg. Bürgermeister Klaus Stapf und Experten vom Amt für Abfallwirtschaft (AfA) informierten dabei über die geplante Umrüstung der bisherigen Nassvergärungsanlage. Die Anlage am Eisenhafengrund wandelte seit 1997 Bioabfälle aus Karlsruher Haushalten in Kompost, Strom und Wärme um. Die Verwaltung sucht derzeit im Auftrag des Gemeinderats nach Alternativen zum bisherigen Verfahren, da dieses als technisch

veraltet und zu teuer gilt. Nach aktuellem Stand soll die Variante einer Trockenvergärungsanlage verfolgt werden. 16,3 Millionen solle die neue Anlage kosten. Markus Resch, stellvertretender Leiter der Planungsabteilung des AfA, erläuterte das technische Verfahren. „Wir schließen jedoch auch Alternativen nicht aus“, sagte Stapf. Denn der Flächenverbrauch für eine derartige Anlage habe auch ihn „erschrocken“. „Wir müssen abwägen zwischen Klimaschutz und Flächenverbrauch“, so Stapf, der auch das weitere Vorgehen inklusive Bür-

ZANKAPFEL EISENHAFENGRUND: Die Mülldeponie soll umgerüstet werden. Bürger sehen die Planungen kritisch. Fotos (3): Fränkle

Planung über Gemarkungen Im Nachbarschaftsverband Karlsruhe (NVK) arbeiten die Städte Karlsruhe, Ettlingen, Stutensee und Rheinstetten sowie die Gemeinden Eggenstein-Leopoldshafen, Karlsbad, Linkenheim-Hochstetten, Marxzell, Pfinztal, Waldbronn und Weingarten über die Gemarkungsgrenzen hinweg an einem gemeinsamen Konzept zur Flächennutzungsplanung. Sie überlegen sich gemeinsam, wo in den nächsten Jahren gearbeitet und wo gewohnt wird, wo Erholungsund Grünflächen geschützt oder entwickelt werden sollen.

Sperrmüll bald auch auf Abruf In den Pilotstadtteilen Durlach, Grünwinkel, Neureut, Stupferich, Waldstadt und Weststadt wird der Sperrmüll 2013 nur noch auf Antrag abgeholt. Bei gleichen Sperrmüll-Regeln kann jeder Haushalt seine bis zu zwei Abholtermine individuell vereinbaren. Ab Montag, 3. Dezember, können die Bürgerinnen und Bürger der Testgebiete ihren Sperrmüll für das Jahr 2013 telefonisch unter der Behördennummer 115 oder per Internet anmelden. Unter www.karlsruhe.de/abfall gibt es neben dem Anmeldeformular weitere Informationen. Das Amt für Abfallwirtschaft (AfA) berät an Infoständen in den Testgebieten. In Neureut ist es am Freitag, 30. November, 10 bis 18 Uhr vor Ort (Edeka, Grünewaldstraße 34 am Neureuter Platz). In Durlach sind die AfA-Experten am Samstag, 1. Dezember, von 10 bis 18 Uhr vor dem Scheck-in Center, Marstallstraße 18, zu finden. Stupferich ist am Donnerstag, 6. Dezember, 13 bis 18 Uhr, an der Reihe (Rathausfoyer, Kleinsteinbacher Straße 16), Grünwinkel dann am Freitag, 7. Dezember, 13 bis 18 Uhr (Hatz-Moniger Einkaufszentrum, vor Streb Getränkecenter, Zeppelinstraße 15). Menschen aus der Waldstadt sollten sich den Samstag 8. Dezember, 10 bis 18 Uhr (Edeka Waldstadtzentrum, Lötzener Straße 14), vormerken. In die Weststadt kommt das AfA am Freitag, 14. Dezember, 10 bis 18 Uhr, vor den CapMarkt, Kaiserallee 37 bis 39. Für alle anderen Stadtteile gilt auch weiter der Straßensperrmüll mit zwei festen, vorgegebenen Sammelterminen pro Jahr. Diese werden – wie üblich – im Monat Dezember in der StadtZeitung und auch im Internet veröffentlicht.

gerbeteiligung skizzierte. Mittlerweile hat sich eine „Bürgeraktion Eisenhafengrund“ gebildet, welche die bisherigen Planungen äußerst kritisch betrachtet. So schlug den Experten aus der Stadtverwaltung des Öfteren Empörung entgegen. Moderatorin Ute Kinn musste zur Sachlichkeit aufrufen. Der Durlacher Ortschaftsrat Günther Malisius beschwerte sich darüber, dass man viel zu spät von den Planungen erfahren habe. „Eine Million Euro wurden schon für Planungen ausgegeben – das kann doch nicht sein.“ Die Betriebs- und Nachrüstungskosten seien zu hoch, eine geplante Halle würde die Natur zerstören. Aus seiner Sicht gebe es kostengünstigere Alternativen (MBA-Verfahren). Auch der Standort der Deponie Ost am Eisenhafengrund wurde von anwesenden Bürgerinnen und Bürgern in Zweifel gezogen, ebenso wurden erhöhte Müllgebühren und mehr Lkw-Verkehr befürchtet. Auch an das „Millionengrab Thermoselect“ am Rheinhafen wurde erinnert. Stapf verneinte, dass es sich bei dem Standort um ein Naturschutzgebiet handele. Der bisherige Ort sei geeignet, da Eingriffe in die Natur nicht signifikant seien und Teile der bisherigen Anlage weiter genutzt werden könnten. Eines machte er auch deutlich: „Eine Furcht kann ich ihnen nehmen. Beschlossen ist noch nichts. Die Entscheidung fällt nicht an den Bürgern vorbei.“ -voko-

Bürger sind gefragt Gewerbeflächenausweisung kommt auf den Prüfstand Seit dem Jahr 2004 ist für den Bereich des Nachbarschaftsverbands Karlsruhe ein Flächennutzungsplan mit dem dazu gehörigen Landschaftsplan gültig, der die Grundlage für die weiteren Planungen in den zugehörigen Gemeinden (siehe Infokasten) darstellt. Seither hat sich einiges verändert, ist überholt, oder es haben sich neue Perspektiven und Blickrichtungen ergeben. Neben dem derzeit laufenden Verfahren zur Aufstellung eines Teil-Flächennutzungsplans für die Nutzung der Windenergie wird nun auch die Aktualisierung der Planungen für die Gewerbeflächen in Angriff genommen. Dabei will der Nachbar-

schaftsverband auch die Bürgerinnen und Bürger intensiv mit einbeziehen. Zu einer Auftaktveranstaltung am Montag, 26. November, 19 bis 22 Uhr, in der Karlsburg in Durlach sind Interessierte eingeladen. An diesem Abend führen Fachleute die Besucher in das Thema ein, erläutern die Aspekte der Gewerbeflächenentwicklung und Landschaftsplanung und stellen den geplanten Prozess der Fortschreibung vor. Zudem wurde vom Nachbarschaftsverband eine repräsentative Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern ausgewählt und dazu motiviert, sich an der Entwicklung des Flächennutzungsplans aktiv zu beteiligen. -fis-

Terminkalender Den Preisträgern des Hinterhofwettbewerbs überreicht Bürgermeister Michael Obert am heutigen Freitag, 23. November, um 17 Uhr im Bürgersaal des Rathauses am Marktplatz ihre Urkunden und Schecks. In Lichtbildern stellt Helmut Kern, Leiter des Gartenbauamtes, die prämierten Höfe vor. Das Gartenbauamt überarbeitet ab der kommenden Woche die Eibenbepflanzung des Scheffeldenkmals auf dem Scheffelplatz. Bei den Pflegearbeiten wird die seitliche Pflanzung heruntergenommen, um das Denkmal wieder besser zur Geltung zu bringen. 50 Aussteller stellen von Samstag, 24., bis Sonntag, 25. Novem-

ber, in der Badenerlandhalle auf der Hobbykünstler-Ausstellung Malerei, Holz- und andere Bastelarbeiten vor. Geöffnet ist die Schau jeweils von 11 bis 18 Uhr, die Ortsvorsteher Jürgen Stober am heutigen Freitag um 18 Uhr eröffnet. Das Ordnungs- und Bürgeramt versteigert am Freitag, 30. November, ab 14 Uhr im Schutzbunker im Dammerstock, Danziger Straße 2 (Straßenbahnhaltestelle Dammerstock), Fahrräder und andere Fundsachen, deren Aufbewahrungsfrist abgelaufen ist. Unter den Hammer kommen 40 Räder, drei Motorroller, Modeschmuck und Handys. Die Fahrräder können beab 13.50 Uhr besichtigt werden.

Jugendliche vermissen Kino und Kneipe Jugendlichen in Durlach fehlen vor allem geeignete Treffpunkte. Sie wünschen sich Cliquenräume zum Abhängen, wären bereit, sich beim Betrieb einer Jugendkneipe einzubringen, vermissen in ihrem Stadtteil ein Kino und Fast-Food-Restaurants und schlagen vor, die Skater-Anlage in der Killisfeldstraße aufzurüsten. Außerdem fehle es an einigen Ecken und Enden an Licht: Dunkle Angsträume seien etwa das Areal rund um die Pestalozzischule und der Durlacher

Bahnhof. Das sind einige Ergebnisse des ersten Durlacher Jugendforums im Kinder- und Jugendhaus. In fünf Zukunftswerkstätten überlegten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, was sie in ihrem Stadtteil konkret verbessern und verändern würden und präsentierten die Ergebnisse Sozialbürgermeister Martin Lenz und Ortsvorsteherin Alexandra Ries (unser Bild). Grundlage war die Auswertung von Fragebögen zu Freizeitverhalten, Aufenthaltsorten

und Wünschen, die im Sommer an Jugendliche aller weiterführenden Durlacher Schulen verschickt wurden. Von 1 100 Bögen, kamen 994 ausgefüllt zurück. „Wir wollen Durlach mit euch zukunftssicher machen“, versprach Ries, die Anliegen im Ortschaftsrat „ernsthaft zu diskutieren“ und ein Projekt umzusetzen. Am Geld scheitert es nicht, denn das Stadtmarketing steuert aus dem Topf zum Stadtgeburtstag „bis zu 10 000 Euro bei“, verriet Ries. -maf-

Ausbildung zu Schülerführern

Konzerte des Konservatoriums

Glückwünsche für Armin Ruf

Kinder zeigen Kindern Rathaus, Zoo und Badisches Landesmuseum. Jetzt geht das Projekt „Wir zeigen’s Euch! Kinder führen Kinder“ in die zweite Runde und das städtische Kinderbüro sucht wieder Mädchen und Jungen zwischen 10 und 14 Jahren, die sich zu Schülerführern ausbilden lassen wollen. Gemeinsam mit den Kindern wollen Kinderbüro und Jubez überlegen, an welchen weiteren Institutionen Interesse besteht, noch Führungen durchführen zu können. Stattfinden wird der kostenlose Ausbildungsworkshop im Frühjahr 2013. Informationen und Anmeldung bei Franziska Stork unter Telefon 133-5131 oder per Mail an kinderbuero@karlsruhe.de.

Das Badische Konservatorium (Kons) lädt zu drei Konzerten mit bunt gefächerten Programmen ein. So heißt es im Ordensteinsaal, Kaiserallee 11 c, am Samstag, 24. November, um 17 Uhr „Klavier Pur“ bei einem Konzert der Fachgruppe Tasteninstrumente. Am gleichen Ort findet am Montag, 26. November, um 19 Uhr, das „Podium junger Künstlerinnen und Künstler statt. Es musizieren Schülerinnen und Schüler des Kons. In der Kirche St. Michael, Gebhardtstraße 44 a, spielen am Freitag, 30 November, um 19.30 Uhr, Kons-Ensembles beim Weihnachtskonzert des Bürgervereins Beiertheim. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.

Grötzingens ehemaliger Ortsvorsteher Armin Ruf feierte am 19. November seinen 75. Geburtstag und dazu erreichten den Jubilar auch die Glückwünsche des Karlsruher Oberbürgermeisters. Fast 14 Jahre lang habe Ruf die Belange seines Stadtteils vertreten, erinnerte Heinz Fenrich an wichtige Ereignisse in Rufs Amtszeit wie die Feierlichkeiten zum 1 000-jährigen Jubiläum Grötzingens oder den ersten Spatenstich zur Verlegung der B10. Stets sei er Gemeinderat und Stadtverwaltung ein „kompetenter Partner“ gewesen und habe für die Bürgerinnen und Bürger, für Vereine und Organisationen ein offenes Ohr gehabt, so das Stadtoberhaupt weiter.

Boss geht von Bord Führungswechsel bei Kontaktstelle „Frau und Beruf“ Fünf Jahre lang stand Irma Boss an der Spitze der „Kontaktstelle Frau und Beruf“, in der letzten Woche wurde Sie im Rahmen einer Veranstaltung der Kontaktstelle im Verwaltungsgebäude der Volksbank in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. „Sie waren die Idealbesetzung“, erinnerte Erste Bürgermeisterin Margret Mergen daran, dass die Kontaktstelle bis 2007 bei der IHK angesiedelt war, und nach dem Wechsel zu der Wirtschaftsstiftung Südwest erst einmal neue Aufbauarbeit zu leisten war. Seither wurden über 2400 Frauen individuell in beruflichen Fragen beraten, hinzu kommen

mittlerweile über 60 Existenzgründungsberatungen im Jahr. Um dem sowohl bei Frauen und Unternehmen mit zunehmendem Bekanntheitsgrad der Kontaktstelle spürbar steigenden Informationsbedarf Rechnung zu tragen, wurden zudem zahlreiche Einzelveranstaltungen und Veranstaltungsreihen ins Leben gerufen. „Sie haben ein tolles Netzwerk aufgebaut und Maßstäbe gesetzt, auf die man landesweit aufmerksam geworden ist“, machte EB Mergen deutlich, dass Irma Boss Nachfolgerin Corinna Pogantsch kein sinkendes Schiff sondern ein gut bestelltes Feld hinterlässt. -fis-

WECHSEL: EB Mergen, Irma Boss und Nachfolgerin Pogantsch (v. l.)

Schneller und leichter zu bedienen Neuauflage des Karlsruher Webstadtplans / Auch Geodatenportal wurde erweitert

ERWEITERT UND MIT NEUEM DESIGN: der Webstadtplan Karlsruhe. Erstmals gibt es eine Hausnummern genaue Anzeige.

Schneller ist der Webstadtplan der Stadt geworden und leichter zu bedienen, die Abteilung Geoinformation des Liegenschaftsamts hat ihn jüngst überarbeitet. Die neueste Version ist nun freigeschaltet und kann unter der Adresse http:// stadtplan.karlsruhe.de abgerufen werden. Schneller ist der Webstadtplan vor allem deshalb geworden, weil das Liegenschaftsamt die neue Software „WebSIS 2012“ einsetzt. „Diese Version lädt Grafiken direkt. Sie müssen nicht mehr erst berechnet werden“, erläutert Marcus Albert, Kartografie-Ingenieur in der Abteilung Geoinformation. Neu ist auch, dass Bedienung und Navigationsmöglichkeiten nun wie bei Google Maps angelegt sind. Sofort ins Auge sticht außerdem die neue Navigationsleiste, die nun

ein größeres Kartenangebot bereithält. Da gibt es etwa Karten für Zielgruppen wie Neubürger oder Eltern und Familien. Angezeigt werden dann etwa Sehenswürdigkeiten und städtische Einrichtungen oder Spielplätze und Schulen. Neu sind auch die Stadtteilsuche und die gebäudegenaue Adresssuche. Denn der Webstadtplan zeigt nun auf den größten Zoomstufen Gebäude und Hausnummern an. „Das gibt es nun erstmals seit 1995“, erläutert Vermessungsingenieur Günter Klehr, ebenfalls von der Abteilung Geoinformation. Damals ist der erste Webstadtplan online gegangen, zuletzt überarbeitet wurde er 2009, davor 2005. In der neuesten Version hat das Liegenschaftsamt außerdem in der Rubrik „Interessante Orte“ über

100 Objektgruppen mit 5500 Einzelobjekten (vorher 3000) angelegt und entsprechend dem Farbleitsystem von www.karlsruhe.de geordnet. Spannend ist es auch, sich in der Rubrik „Kartenauswahl“ Karlsruhe auf historischen Stadtplänen anzusehen oder auf Luftbildern aus den Jahren 2008 und 2011. Karten für unterschiedliche Zielgruppen wie Familien oder Menschen mit Behinderungen fin-den sich ebenfalls auf dem Geoda-tenportal unter http://geodaten.karlsruhe.de. Auch hier hat das Liegenschaftsamt sein Angebot er-weitert. „Dazu gehören Fachpläne, die in Zusammenarbeit mit anderen Ämtern oder Einrichtungen erstellt werden“, erläutert Klehr. Beispiele: Karten zu Bodenrichtwert, Lärm oder Naturschutzgebieten -res-


3

NR. 47 · FREITAG, 23. NOVEMBER 2012

Für die Wertstofftonne Abfallwirtschaft inklusive Papier kommunale Aufgabe Die Weiterführung der städtischen Sammlung von Papierabfällen in der gemischten Wertstofftonne hat der Gemeinderat mit großer Mehrheit gegen die Stimmen der FDP beschlossen. Sollte das den noch festzulegenden Regelungen des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) nicht entsprechen und private Papiersammlungen nicht rechtssicher untersagt werden können, dann erklärt der Gemeinderat mit diesem Beschluss seine Absicht zur Einführung einer sortenreinen Papiertonne. Weiterhin eingebunden würden jedoch die erfolgreich Papier sammelnden Vereine, deren Status quo weitgehend gesichert und erhalten werden solle. Konkreten Auswirkungen des ab dem Jahre 2015 geltenden KrLW. galt auch eine Anfrage der FDP. So sieht das Gesetz vor, neben Papier auch Metall- und Kunststoffabfälle getrennt zu sammeln. Unklar ist aber bisher, ob das in jeweils eigenen Behältern sortenrein geschehen muss oder ob es nur um die getrennte Erfassung dieser Wertstoffe gegenüber dem Restmüll geht. Vehement gegen eine vierte Tonne, deren Einführung er als „Freiheitsbegrenzung“ geißelte, und gegen die „totale Ablehnung der privaten Wirtschaft als Rosinenpickerei“ wandte sich der Freidemokrat Tom Høyem. Ein detailliertes Gesamtkonzept samt Antworten auf die Anfrage seiner Fraktion vermisste er. Abfalldezernent Klaus Stapf verwies dagegen auf die in vielen

DIE WERTSTOFFTONNE hat sich in Karlsruhe bewährt.

Punkten noch fehlende Rechtsprechung und damit auch ausstehenden konkreten Regelungen. Oberstes Gebot der Stadt sei es, so Stapf, „Entsorgungssicherheit zu möglichst geringen Gebühren“ zu bieten. Eine private Papiersammlung als „Rosinenpickerei“ gefährde die Wertstofftonne, denn mit Papier sei am meisten Geld zu verdienen. Der jetzige Gemeinderatsbeschluss sei eine „vorsichtige Vorwegnahme, ein aktives Abwarten mit der Einführung“. Sobald die Rechtsprechung da sei, werde er konkrete Vorschläge machen. Danach könne man wieder diskutieren und beschließen. Bürgermeister Stapf stellte klar, dass es zum gegenwärtigen Zeitpunkt um die Sicherung der Wertstofftonne und um die Bewahrung der Handlungsfreiheit der Stadt gehe. Dem stimmte auch CDU-Fraktionschefin Gabriele Luczak-Schwarz zu. Bund und Land hätten nicht die konkrete Situation vor Ort bedacht. Høyems flammende Rede käme nicht zum richtigen Zeitpunkt. Wenn die Rechtsprechung klar sei, dann verlange auch die CDU eine „komplette Wirtschaftlichkeitsberechnung aller Varianten“. Ganz Deutschland warte die Gerichtsverfahren ab, ergänzte Stadtrat Johannes Honné (GRÜNE), unterstützt von Stadtrat Jürgen Wenzel (FW). „Wir wollen Herr des Verfahrens bleiben und dass es bleibt, wie es ist“. Die bundesweit kopierte rote Wertstofftonne sei ein guter Kompromiss zwischen möglichst getrennter Sammlung und einer noch einigermaßen begrenzten Tonnenzahl. Für die SPD bezeichnete Stadtrat Jürgen Marin die Müllentsorgung als Daseinsvorsorge, die beim Amt für Abfallwirtschaft (AFA) mit einem erstklassigen System in guter Hand sei. Dränge die Firma Kühl auf den Markt, würden Gewinne privatisiert, alles andere zahle der Gebührenzahler. Auch Stadtrat Dr. Eberhard Fischer (KAL) betonte, dass niemand eine Zwangspapiertonne wolle. Aber die Abfallentsorgung gehöre in kommunale Hand, da es in Deutschland schon viele schlechte Erfahrungen mit privaten Abfallensorgern gebe. Eberhard Fischer: „Auf das AfA haben wir Einfluss, auf alle anderen nicht“. -cal-

Charakter bewahren Veränderungssperre für Bebauungsplan Waldstadt Einstimmig beschloss der Gemeinderat am Dienstag eine Veränderungssperre zur Sicherung der Bebauungsplanung in Teilen der Waldstadt. Die Stadträte Johannes Honné (GRÜNE) und Dr. Heinrich Maul (SPD) kritisierten die Dauer des Verfahrens (seit 2004) und forderten, den Bebauungsplan bald auf den Weg zu bringen. Bürgermeister Obert erklärte, dass es Eigentümern dennoch möglich sei zu bauen, wenn sie sich an die Intention des künftigen Bebauungsplanes hielten. Die Planung soll den Gebietscharakter der Waldstadt wahren und eine städtebaulich unverträgliche Nachverdichtung verhindern. Der Bebauungsplanentwurf beinhaltet unter anderem, die Bautiefen von 30 auf 25 Meter zu reduzieren sowie die Einhaltung eines doppelten Abstands zwischen mehreren Häusern, wenn diese

auf einem Grundstück stehen. Die Stadtverwaltung sah wegen einer Bauvoranfrage die Erlassung der Veränderungssperre als erforderlich an, um die Planung zu sichern. Die Sperre bezieht sich auf den südlichen Teil der Waldstadt in der Waldlage zwischen Allensteiner Straße, Stettiner Straße und Tilsiter Straße sowie zu Teilen in der Breslauer Straße. Bauvorhaben, die den Zielen des künftigen Plans nicht widersprechen, werden dabei formal zwar erfasst, können aber mit Ausnahme zugelassen werden. Hier entscheidet die Baugenehmigungsbehörde im Einvernehmen mit der Gemeinde. Die Satzung zur Veränderungssperre tritt nach Bekanntmachung in Kraft und gilt zunächst für zwei Jahre. Ist die Bauleitplanung vor den zwei Jahren abgeschlossen, tritt die Satzung vor Ablauf ihrer Geltungsdauer außer Kraft. -döp-

Aus dem Gemeinderat Sozialer Wohnungsbau:

Günstige Angebote schaffen Analyse und Lösungen Preisgünstige Wohnungen sind knapp. Karlsruhe will deshalb bei Bund und Land für ein verbessertes Wohnbauförderprogramm werben und zusammen mit der stadteigenen Volkswohnung und weiteren örtlichen Gesellschaften Möglichkeiten kommunaler Förderung prüfen. Außerdem erarbeitet eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe Lösungen für sozialen Wohnungsbau. Es gehe darum, „schnell und effektiv“ bezahlbaren Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen zu schaffen, appellierten CDU-Stadtrat Ingo Wellenreuther und seine Fraktion in ihrem Antrag, die Volkswohnung möge ihren Bestand an Sozialwohnungen um jährlich mindestens 50 erhöhen, dauerhaft sei eine Marke von 100 anzustreben. Außerdem gelte es, die öffentliche Wohnraumförderung zu überdenken. „Das Problem ist erkannt“, versprach Wellenreuther „alles zu unterstützen, was Wohnungsnot lindert.“ Auch GRÜNE-Stadtrat Michael Borner mahnte in einem interfraktionellen Zusammenschluss mit SPD und KAL zur Eile und zitierte aus einer Erhebung des Pestel-Instituts (Hannover), wonach 25600 Haushalte in der Fächerstadt Anspruch auf eine günstige Bleibe hätten.

WILLKOMMEN: OB Fenrich verpflichtete Christofer Leschinger.

Nächster Schritt zur Feuerwache Der Gemeinderat beschloss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig, das Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplanes „Zimmerstraße (Hauptfeuerwache)“ mit der Auslegung des dazugehörigen Entwurfes fortzusetzen. Der Änderungsantrag der KAL zur Streichung von Fußgänger- und Radbrücken im Bebauungsplan wurde mehrheitlich abgelehnt. An der Zimmerstraße (Südstadt) sollen die neue Hauptfeuerwehrwache und eine zentrale Leitstelle für Karlsruhe und Landkreis nebeneinander entstehen. Die frühzeitige Beteiligung der Bürger erfolgte im Juni mit einer öffentlichen Veranstaltung im Bürgerzentrum Südstadt. Ein weiterer Verfahrensschritt sieht nun die Auslegung für einen Monat vor. Hier können die Bürger noch einmal Stellung zum Bebauungsplanentwurf nehmen. Erst danach erfolgt der Satzungsbeschluss durch den Gemeinderat. -döp-

IM RINTHEIMER FELD, einer typischen Großwohnsiedlung, hat die kommunale Volkswohnung als größte Vermieterin in Karlsruhe rund 1 000 Wohneinheiten in über 30 Mehrfamilienhäusern. Fotos (4): Fränkle Die Volkswohnung sei, so Borner, eine „verlässliche Partnerin“, könne das Defizit alleine aber nicht beheben. Deshalb solle Karlsruhe einen Teil der Daseinsvorsorge übernehmen und ein kommunales Förderprogramm auflegen. Die Frage ausreichend preiswerten Wohnraums sei „entscheidend für die Zukunft einer Stadt“, warnte SPD-Stadträtin Angela Geiger davor, „den sozialen Frieden auf das Spiel zu setzen“. Da das Land die Mittel für Sozialwohnungsbau 2012 von 48,4 auf 70,1 Millionen aufstockte, „haben wir die Chance,

das Problem in den Griff zu bekommen“. Geiger plädierte weiter für den Ausbau des Karlsruher Erfolgsmodells „Wohnraumakquise durch Kooperation“, mit dem man den Zugang zu privaten Vermietern gefunden habe. Staatliche Wohnraumförderung „will niemand, weil sie Mieter und Vermieter unfrei macht“, kritisierte Stadtrat Karlheinz Jooß (FDP) vielerlei Hürden und setzte auf „Subjektstatt Objektförderung“. An Ideen im Zusammenspiel mit örtlichen Wohnbauunternehmen war Margot Döring (KAL) interes-

siert und Niko Fostiropoulos (Die Linke) wünschte die Vorlage eines bedarfsorientierten Konzepts noch vor dem nächsten Doppelhaushalt. Für Stadtrat Jürgen Wenzel (FW) war der Aus- und Umbau leerstehender Dachgeschosswohnungen nach Wiener Vorbild das Mittel der Wahl. OB Heinz Fenrich dämpfte „überzogene Erwartungen“. Ein eigenes Förderprogramm drohe die Stadt Karlsruhe zu überfordern und setze Investoren voraus. Im Übrigen sei Versorgung mit günstigem Wohnraum „Aufgabe des Landes und des Bundes.“ -maf-

Dr. Leschinger ist neuer Stadtrat

Sondersitzung zur Windenergie

Verkehrsportal für TechnologieRegion

Nachdem Anne Segor (GRÜNE) aus gesundheitlichen Gründen aus dem Gemeinderat ausgeschieden ist, verpflichtete OB Heinz Fenrich jetzt Dr. Christofer Leschinger (GRÜNE) als Nachfolger im Plenum. Einstimmig stimmte der Gemeinderat dem von den Grünen gewünschten weiteren Stühlerücken zu: Anne Segor soll weiter dem Aufsichtsrat der Volkswohnung angehören, in Aufsichtsorganen der Karlsruher Fächer GmbH und Fächer GmbH & Co. Stadtentwicklungs-KG soll Stadträtin Uta van Hoffs sie ablösen. Seinen Sitz im Aufsichtsrat bei der Bädergesellschaft machte Stadtrat Michael Borner für Leschinger frei. -fis-

Gegen den Beschluss des Plenums, das bei 20 Nein-, 20 Ja-Stimmen und 5 Enthaltungen der Vorgehensweise zur Ermittlung potenzieller Flächen für die Nutzung von Windenergie ablehnte, legte OB Fenrich Widerspruch ein. Das Thema wird am 27. November erneut beraten. SPD, FDP, KAL, FW und GfK befürworteten, dass Fenrich dem Konzept für den Teil-Flächennutzungsplan Windenergie beim Nachbarschaftsverband zustimmt. Die Grünen fanden die Prüf-Kriterien im Sinne der Windenergie für Karlsruhe zu einengend, die CDU wollte keinen weiteren Planungsaufwand für eine in Karlsruhe unwirtschaftliche Energieform. -rie-

Das Verkehrsinformationsportal der Stadt wird zu einem Portal für die gesamte TechnolgieRegion Karlsruhe (TRK) ausgebaut. Mit 9 Gegenstimmen und 2 Enthaltungen beschloss das Plenum eine neue Personalstelle beim Tiefbauamt einzurichten, um damit den Beschluss der TRK-Gesellschafterversammlung vom Juli umsetzen zu können. Die Stellenschaffung im Umlaufverfahren hatte die Gemeinderatsfraktion der Grünen gestoppt. Ihre Kritik richtete sich insbesondere dagegen, dass die Stadt Karlsruhe die Personalkosten voll übernimmt, die anderen TRK-Gesellschafter sich nur an den übrigen Kosten beteiligen. -fis-

Zustimmung zu Verkehrskonzept Handlungsbedarf bei Fußverkehr / Unterschiede bei Bewertung des Autoverkehrs Letztlich stimmten dem Verkehrsentwicklungsplan (VEP) alle Stadträte zu. Die Debatte im Gemeinderat offenbarte dennoch unterschiedliche Beurteilungen des Schlussberichts. Die Rahmenplanung – Strategiekonzept im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) – war zuvor im Stadtbauforum vorgestellt worden. Seine Fraktion mache ernstzunehmende Vorbehalte geltend, betonte Stadtrat Tilmann Pfannkuch. „Die CDU hat kein Verständnis für Daumenschrauben in einem Laboratorium, in dem getestet werden soll, was Autofahrer noch alles zugemutet werden soll“, fand er deutliche Worte, verbunden „mit der eindringlichen Bitte, zumindest auf den Haupteinfallstraßen jede Reduktion bis zum Abschluss der Kombilösung zu unterlassen“. Beim Motorisierten Individualverkehr (MIV) ver-

misse er eine gesonderte Untersuchung für eine nachhaltige Mobilität von älteren Menschen. Der VEP sei mit der Ausrichtung, den Umweltverbund zu stärken, und mit seinen modernen Maßnahmen auf Höhe der Zeit, schwärmte Stadtrat Johannes Honné (GRÜNE). Wichtig sei ihm die Stabsstelle Mobilitätsmanagement, beim Fußverkehr solle man in Stadtteilen mit dem größten Bedarf beginnen, etwa in Grötzingen und Aue. Deutlicher hätten die Grünen sich die Vorrangschaltung für den ÖPNV im VEP verankert gewünscht. Verhaltener fiele die Zustimmung der SPD aus, meinte deren Redner Michael Zeh. Beim Umsetzungskonzept vermisste er eine Prioritätensetzung. So sei der SPD etwa der Umbau der Pulverhausstraße deutlich wichtiger als andere Maßnahmen. FDP-Fraktionschefin Rita Fromm meinte als

Reaktion auf eine Äußerung Pfannkuchs, der MIV – insbesondere auch der Wirtschaftsverkehr – werde keineswegs zurückgedrängt. Sie hob positiv hervor, dass die verschiedenen Verkehrsarten in ihrer Gesamtheit gesehen werden, viele Kernaussagen deckten sich mit politischen Aussagen ihrer Partei. „Ein gutes Beteiligungsverfahren, aber die Dauer ist zu kritisieren“, stellte KALStadtrat Dr. Eberhard Fischer fest. Der VEP zeige, so Fischer, dass Karlsruhe im interkommunalen Vergleich gut dastehe. Im ÖPNV und im Radverkehr auf dem richtigen Weg sei, beim Autoverkehr keine ausgeprägten Staus (im VEP unberücksichtigt bleibt die vorübergehende Situation Baustelle Kombilösung) habe. Bei den Fußgängern sei die VEP-Kritik berechtigt, diesen müsse man mehr Beachtung schenken. -rie-

Fragen und Antworten

BEBAUUNGSPLAN: Eine Veränderungssperre soll die Bebauungsplanung im südlichen Teil der Waldstadt sichern.

• Barrierefreie Wahllokale Bei der OB-Wahl am 2. Dezember sind 119 von den 193 Wahlbezirken in den 78 Wahllokalen der Fächerstadt barrierefrei zugänglich. In jedem Stadtteil gebe es mindestens ein barrierefreies Wahllokal, das für Menschen mit Behinderung ohne Hürden zu erreichen ist, erfuhr die GRÜNEFraktion von der Verwaltung auf ihre entsprechende Anfrag. Weiter heißt es in der Stellungnahme, dass seit der Kommunalwahl 2009 für insgesamt 17 zuvor nicht barrierefreie Wahllokale ein barrierefreier Zugang geschaffen worden sei.

• Steuerpflicht von Kitas Keine Auswirkungen auf die Karlsruher Einrichtungen hat die Entscheidung des Bundesgerichtshofs, die im Juli die Steuerpflicht von Kindertagesstätten (Kitas) feststellte. Das Bürgermeisteramt entgegnete auf eine Anfrage der FDPFraktion, dass sich mit der Entscheidung „aufgrund der dauerdefizitären Situation und der dadurch bedingten körperschaftsteuerlichen Verluste“ keine negativen Auswirkungen für die Stadt ergäben. Und von der Umsatzsteuer seien Kindergärten und -tagesstätten ohnehin befreit.

• Fehlende Betreuungsplätze Im Jahr 2013 besteht nach Auskunft der Verwaltung in Karlsruhe ein rechnerischer Fehlbedarf von 600 Kita-Plätzen. Einen Teil des Bedarfs will die Stadt durch die Einrichtung von betreuten Spielgruppen erfüllen, durch weitere Tagespflegegruppen, Sharing-Plätze und Provisorien. Und bei einem kostenfreien Angebot an sämtlichen Kita-Plätzen, nach dem Stadtrat Niko Fostiropoulos und Stadträtin Sabine Zürn (Die Linke) ebenfalls gefragt hatten, kämen auf die Stadt Kosten von etwa 25,6 Millionen Euro im Jahr zu.

• Keine Dreispurigkeit Eine dreispurige Verkehrsführung der B10 von der Rheinbrücke bis zur Abfahrt Mühlburg/Honsellstraße ist für die Stadtverwaltung „in der Umsetzung nicht möglich“. Dagegen spräche eine zu geringe Fahrbahnbreite auf der Brücke von nur 11,25 Metern. Darüber hinaus reiche ein reines Ummarkieren zur Öffnung des Knielinger Pförtners nicht aus. Dazu seien bauliche Eingriffe nötig, die wegen der dort zu kurzen Verflechtungsstreifen abzulehnen seien, antwortete das Bürgermeisteramt GfK-Stadtrat Friedemann Kalmbach. -trö-


4

NR. 47 · FREITAG, 23. NOVEMBER 2012

Pflegeheime sind „Top“ Das Parkschlössle und die Residenz am Wetterbach ausgezeichnet Das Durlacher Seniorenzentrum Parkschlössle und die Seniorenresidenz am Wetterbach in Grünwettersbach, beides Häuser der Heimstiftung Karlsruhe, gehören zu den Top-Pflegeheimen 2012. In der vom Hamburger Statistik-Portal „Statista“ durchgeführten und in der „FocusSpezial“-Ausgabe vom November veröffentlichten Untersuchung erhielten von deutschlandweit 10 000 Pflegeheimen nur 8,6 Prozent „Sehr gut“. Als Bewertungskriterien dienten dem Medizinischen Dienst der Kranken- und Pflegekassen (MDK) Pflege und medizinische Versorgung, der Umgang mit demenzerkrankten Menschen, soziale Betreuung und Alltagsgestaltung sowie der Bereich Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft und Hygiene. Aber auch Bewohnerinnen und Bewohner

der beiden Häuser kamen bei der Untersuchung zu Wort. „Ich bin im Parkschlössle rundum zufrieden, die Atmosphäre ist anheimelnd und wohltuend. Die Mitarbeiter sind nett und freundlich. Ich komme mir hier gut aufgehoben vor“, gab etwa Erika Schröder zu Protokoll. Und Heimbeiratsvorsitzender Jürgen Hartmann erklärte: „Ich fühle mich im Parkschlössle absolut wohl. Ich habe vor allem das Gefühl, dass ich hier als Persönlichkeit respektiert werde.“ Die Heimstiftung sieht in der Auszeichnung in erster Linie „eine Anerkennung der täglich geleisteten Arbeit des Pflegepersonals“, bei der die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen „Vorrang vor allem Anderen haben“. Sie sei gleichzeitig auch eine Anerkennung für die zielgerichteten und umfangreichen

baulichen Investitionen, die in den letzten Jahren für diese Häuser erfolgten. -red-

GÜTESIEGEL: Freude bei Parkschlössle-Leiter Johannes Funk und Bewohnerin Erika Schröder.

Keine Schäden dank Baumfällung Ab Ende des Monats November lässt das städtische Tiefbauamt am „Alte Bach“ nördlich und südlich der Straße „Ruschgraben“ im Stadtteil Hagsfeld rund 15 Schadbäume fällen oder zurückschneiden. Denn nur durch Fällung können Schäden durch umfallende Bäume oder herunter stürzende Ästen vermieden werden. Die Fällung der betroffenen Hybridpappeln durch das Tiefbauamt geschieht in Übereinstimmung mit den Gewässerentwicklungsplänen der Pfinz und der Alte Bach, zumal sie auch eine naturnahe Gewässerstruktur fördert. Das Tiefbauamt bemüht sich in Zusammenarbeit mit den Umweltbehörden um eine möglichst schonende Fällung und lässt jeden Baum auf mögliche Winterquartiere für Fledermäuse untersuchen. Ersatzbäume hat das Tiefbauamt schon vor Jahren gepflanzt, so dass genügend junge Bäume vorhanden sind, um die enstehenden Lücken zu füllen.

Routenplaner für das iPhone Zum Online-Portal des Radroutenplaners Baden-Württemberg (www.radroutenplaner-bw.de) gibt es seit einiger Zeit die mobile Variante für das iPhone. Für die kostenlose App genügt die Eingabe von Start- und Zielpunkt – und die Strecke wird auf einem Radwegenetz von über 40000 Kilometern automatisch berechnet. Teilstrecken der gewünschten Route können mit öffentlichen Verkehrsmitteln kombiniert werden. Zudem gibt es voreingestellte Tourenvorschläge für Rad-, Mountainbike- und Rennradtouren sowie Fernradwege, die nach Kriterien gefiltert werden können. Die Touren umfassen eine Beschreibung, das Höhenprofil sowie zahlreiche Infos zu Schwierigkeit, jeweiliger Streckenlänge oder auch jeweiliger Dauer.

Kein Winterdienst Zu Beginn der kalten Jahreszeit macht das Gartenbauamt darauf aufmerksam, dass die Anlagenwege in den öffentlichen Grünanlagen nicht von Schnee und Eis geräumt werden. Auch werden sie nicht bestreut. Spaziergänger sollten daher bei winterlichen Verhältnisse die nötige Vorsicht walten lassen. Das Begehen der Wege geschieht auf eigene Gefahr.

Klima-Kooperation Mit Klimawandel, Energiemanagement im Gebäudebestand und ähnlichen Themen befassten sich Experten aus Dienststellen der Stadt und den KIT-Zentren für Klima und Umwelt sowie Energie. Die 60 Teilnehmer waren zu einem gemeinsamen Workshop zusammen gekommen. Bürgermeister Klaus Stapf und KIT-Vizepräsident Dr. Peter Fritz begrüßten die wachsende Kooperation zwischen Stadt und KIT. Stapf meinte, beide Seiten könnten von den vielen Anknüpfungspunkten profitieren.

Amtliche Bekanntmachungen Die Stadt Karlsruhe trauert um

Hildegard Heim Stadträtin von 1981 bis 1989 Sie verstarb am 16. November 2012 im Alter von 87 Jahren. Mit Hildegard Heim ist eine engagierte und geschätzte Kommunalpolitikerin von uns gegangen. In den Jahren ihrer Zugehörigkeit zum Gemeinderat von Karlsruhe setzte sie sich überzeugend für das Wohl der Mitbürgerinnen und Mitbürger ein. Ihr besonderes Augenmerk galt dabei dem Sozial- und Ausländerwesen. Immer hatte sie ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte ihrer Mitmenschen und stand ihnen mit Rat und Hilfe zur Seite. Hildegard Heim hat sich um die Stadt Karlsruhe verdient gemacht. Gemeinderat und Bürgermeisteramt danken ihr dafür. Heinz Fenrich, Oberbürgermeister Die Trauerfeier findet am Freitag, 23. November 2012, 10.30 Uhr, in der Aussegnungshalle des Friedhofs in KarlsruheHagsfeld statt.

Stellenangebote Die Stadtwerke Karlsruhe suchen einen

Sachgebietsleiter (w/m) Technik – Bau/ Montage Gas und Wasser Ihre Aufgaben: – Leitung des Sachgebietes Gas, Wasser, Mehrspartenhausanschluss und Tiefbauunterstützung innerhalb der Abteilung Bau/Montage mit Personalverantwortung für ca. 60 Mitarbeiter – Koordination der Meisterbezirke sowie des Bereichs der Tiefbauunterstützung – Vorbereitung, Abstimmung und Ausführungsbegleitung beauftragter Montage- und Tiefbauarbeiten – Steuerung und Koordinierung der Einsätze des eigenen Personals sowie Beauftragung von Fremdfirmen – Optimierung von internen und abteilungsübergreifenden Arbeitsabläufen und Schnittstellen – Mitarbeit bei der Kostenüberwachung, Budgetverantwortung und Investitionsplanung – Koordination mit anderen Leitungsträgern, Ämtern und Behörden Ihr Profil: – abgeschlossenes Studium der Fachrichtung Versorgungstechnik, Bauingenieurwesen oder

vergleichbar beziehungsweise Abschluss mit Zusatzqualifikation Netzingenieur – Berufserfahrung und fundierte Kenntnisse im Bereich Tief-, Gas- und Wasserleitungsbau – Führungskompetenz und hohe Kommunikationssicherheit – unternehmerisches sowie analytisches Denken und Handeln – hohe Leistungsbereitschaft und Belastbarkeit – gute EDV-Kenntnisse (insbesondere MS-Office und SAP) – Präsentationssicherheit und Organisationsgeschick Die Bereitschaft zur Weiterbildung ist für Sie selbstverständlich. Neben der Vergütung profitieren Sie von einer betrieblichen Altersversorgung und umfangreichen Sozialleistungen. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns auf Ihre aussagefähige Bewerbung unter der Angabe der Kennziffer: T-BM –25/ 2012 sowie Ihre finanziellen Vorstellungen. Auskunft erteilen Ihnen gern Joachim Bauer, Telefon 0721/599-1713, oder Helmut Banscher, Telefon 0721/599-1714, Stadtwerke Karlsruhe GmbH, Abteilung Personalwirtschaft, 76127 Karlsruhe. Bewerbungsschluss ist der 7. Dezember 2012.

StadtZeitung Impressum Herausgeber: Presse- und Informationsamt der Stadt Karlsruhe Leitung: Bernd Wnuck (-bw-) Stellv. Leitung: Helga Riedel (-rie-) Chef v. D. / Schlussred: Mathias Tröndle (-trö-) Redaktion: Andrea C. Altenburg (-cal-) Rainer Fischer (-fis-) Manuela Fretz (-maf-) Rüdiger Homberg (-erg-) Manfred Lädtke (-Lä-) Regina Schneider (-res-) Volontariat: Tina Döpfert (-döp-) Amtliche / Ute De Clemente Stellen: Nicole Völz

Redaktionssekretariat:

Jasmin Niedermayer Chantal Meckes

Fotos:

Roland Fränkle

Anschrift:

Stadt Karlsruhe 76124 Karlsruhe

Telefon:

07 21/1 33 -13 01 / -13 02

Telefax:

07 21/1 33 -13 09

Druck:

Badendruck GmbH Karlsruhe

Auflage:

140 000 Exemplare

StadtZeitung im Internet: 1. Mail: pia@karlsruhe.de 2. Internet: http://www.karlsruhe.de/Aktuell

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Redaktion keine Haftung.

Öffentliche Ausschreibungen Gegenstand, Umfang der Arbeiten, Ort der Abholung bzw. Anforderung Ausschreibungsservice im Internet unter www.karlsruhe.de/ausschreibungen

Tiefbauamt Lammstraße 7, 76133 Karlsruhe Telefon 0721/133-74 71 Öffentliche Ausschreibung nach VOL/A Bereich Stadtentwässerung: ID: 12 47 66 01 Wartungsarbeiten an Pumpen- und Notstromaggregaten Wartungsarbeiten an Dieselpumpen- und Notstromaggregaten an ortsgebundenen Standorten im Klärwerk und im Stadtgebiet Karlsruhe. Es handelt sich um: Wartungsarbeiten an Dieselnotstromaggregaten für die Verbrennungsanlagen 1 und 2 im Klärwerk Karlsruhe sowie 8 weiteren Dieselnotstromaggregaten von 40 bis 160 KVA und 3 Dieselpumpenaggregaten, 144 kW, in verschiedenen Pumpwerken im Stadtbereich Karlsruhe für die Jahre 2013 und 2014. Ausführungszeit: Januar 2013 bis Dezember 2014 Submission: 11. Dezember 2012, 11 Uhr Unkostenbeitrag: 10 Euro Die Unterlagen werden nur gegen Vorlage oder Übersendung eines Verrechnungsschecks ab Montag, 26. November 2012, 10 bis 12 Uhr, beim Tiefbauamt, Lammstraße 7, Zimmer D 305, Telefon 0721/133-6617, abgegeben oder übersandt. Ein Versand der Ausschreibungsunterlagen erfolgt nur gegen Vorauszahlung eines Portozuschlags von fünf Euro zu dem Abgabepreis der Ausschreibungsunterlagen. Der Unkostenbeitrag wird nicht erstattet. Den Ausschreibungsunterlagen liegt – je Baumaßnahme – eine CD-RW bei, auf der die Leistungsverzeichnisse in vier verschiedenen digitalen Formaten enthalten sind. Nähere Informationen zu diesem Thema können unserem Infoblatt „CD-RW statt DISKETTE“ entnommen werden, welches auf jeder CD-RW enthalten ist. Die Datenträger werden kostenlos abgegeben. Bei Maßnahmen, für die keine Standardleistungstexte verfügbar sind, werden auch weiterhin keine Datenträger bereitgestellt. Zuständige Behörde zur Nachprüfung behaupteter Vergabeverstöße ist das Regierungspräsidium Karlsruhe.

Am 18. November 2012 ist unsere Diplom Grafikdesignerin

Samya Amar im Alter von 41 Jahren nach langer und schwerer Krankheit verstorben. Tief betroffen von ihrem Tod trauern wir um eine engagierte, liebenswerte und sehr geschätzte Mitarbeiterin. Ihre Offenheit und Hilfsbereitschaft werden uns sehr fehlen. Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt ihren Angehörigen. Amtsleitung und Personalrat, Hauptamt der Stadt Karlsruhe

Nachbarschaftsverband Karlsruhe NVK Einladung zur öffentlichen Sitzung der Verbandsversammlung des Nachbarschaftsverbandes Karlsruhe Am 3. Dezember 2012 findet um 15.30 Uhr im Bürgersaal des Rathauses der Stadt Karlsruhe eine öffentliche Sitzung der Verbandsversammlung des Nachbarschaftsverbandes Karlsruhe mit folgender Tagesordnung statt: TOP 1 Haushaltssatzung und Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2013 TOP 2 Teil-Flächennutzungsplan „Windenergie“ hier: Beschluss des Planungskonzeptes, Vorschläge für Konzentrationszonen TOP 3 Fortschreibung Landschaftsplan hier: Sachstandsbericht, zentrale Inhalte, Gliederung des Landschaftsplanes, Beteiligung

Sondersitzung des Gemeinderats In öffentlicher Sitzung treffen sich die Mitglieder des Karlsruher Gemeinderats am Dienstag, 27. November, im Bürgersaal des Rathauses am Marktplatz. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können die Debatten von der Zuhörertribüne aus verfolgen. Für Hörgeschädigte steht im Bürgersaal eine Höranlage zur Verfügung. Die Sitzungsunterlagen sind unter www.karlsruhe.de/rathaus/gemeinderat/sitzungen_gr abrufbar. Unter Vorsitz von Oberbürgermeister Heinz Fenrich steht ab 15.30 Uhr bei der Sondersitzung folgender Tagesordnungspunkt zur Debatte: Teil-Flächennutzungsplan Windenergie des Nachbarschaftsverbandes Karlsruhe (NVK), Entwurf des Planungskonzeptes: Abstimmungsverhalten der Stadt Karlsruhe – Erneute Beratung und Beschlussfassung

Wir trauern um unsere Kollegin

Dagmar Plattner Ihr plötzlicher Tod ist für uns unfassbar. Frau Plattner war fast zehn Jahre in unserem Seniorenzentrum Parkschlössle in der Pflege tätig, zuletzt als stellvertretende Wohnbereichsleitung. Sie hat sich mit viel Engagement und Arbeitsfreude für die Heimbewohnerinnen und Heimbewohner eingesetzt. Wir haben einen liebenswerten Menschen und eine anerkannte Kollegin verloren. Ihre lebensfrohe Art und ihren Humor werden wir sehr vermissen. Unser besonderes Mitgefühl gilt ihrer Tochter und den Angehörigen. Geschäftsführung, Personalrat sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Heimstiftung Karlsruhe

Ortschaftsräte tagen Der Neureuter Ortschaftsrat kommt zu seiner nächsten öffentlichen Sitzung am Dienstag, 27. November, im Sitzungssaal des Neureuter Rathauses zusammen. Unter Leitung von Ortsvorsteher Jürgen Stober berät das Gremium ab 19 Uhr folgende Tagesordnung: 1. Neufassung der Satzung für das Friedhofsund Bestattungswesen (Friedhofssatzung) 2. Jugendmusikschule Neureut (JMS) hier: vorgesehene Änderung der Satzung zur Gebührenanpassung zum 1. Januar 2013 3. Antrag der CDU-Ortschaftsratsfraktion vom 17. August 2012 auf Bereitstellung einer Mittagsverpflegung im Rahmen der „ergänzenden Betreuung“ an der Waldschule Neureut

4. Bekanntgaben der Ortsverwaltung 5. Anfragen und Anregungen aus dem Ortschaftsrat Zu seiner nächsten öffentlichen Sitzung kommt der Ortschaftsrat des Stadtteils Stupferich am Mittwoch, 28. November, 19 Uhr, zusammen. Im Sitzungssaal des Rathauses Stupferich werden unter Vorsitz von Ortsvorsteher Rolf Doll folgende Tagesordnungspunkte besprochen: 1. Neufassung der Satzung für das Friedhofund Bestattungswesen (Friedhofsatzung) 2. Mitteilungen der Ortsverwaltung 3. Verschiedenes


5

| Stadt

NR. 47 · FREITAG, 23. NOVEMBER 2012

Kultur

Gedenken an ermordete Juden

KRANZNIEDERLEGUNG AM JÜDISCHEN FRIEDHOF: OB Heinz Fenrich und David Seldner, Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde Karlsruhe, gedachten der ermordeten Juden in der NS-Zeit. Foto: Knopf

Rondell, Guggenmusik und Tanz Sichtbare Zeichen der 25-jährigen Halle-Partnerschaft / Workshop junger Tänzerinnen Karlsruhes Freundschaften zu den Partnerstädten wachsen und gedeihen. So erinnert In der Günther-Klotz-Anlage nahe des Europabades neuerdings ein Freundschaftsrondell an die jetzt 25-jährige Partnerschaft mit Halle. Eine schlanke Säuleneiche wächst dort zwischen Nussbäumen in die Höhe. Eine kleine Steinbank aus bei Halle gewonnenem Stein lädt zum Sitzen ein. Oberbürgermeister Heinz Fenrich hat den in der Regie der Freundeskreise in Karlsruhe und Halle entstandenen Platz vori-

gen Freitag der Öffentlichkeit übergeben. Auch die Karlsruher und Hallenser Fastnachter arbeiten eng zusammen. So beteiligte sich eine Karlsruher Guggenmusik am Sturm auf das Hallesche Rathaus. Dabei erlebten die „Notenchaoten“, die Karlsruhe auch schon in den Partnerstädten Nancy und Nottingham repräsentiert hatten, eine Premiere. Denn zu ihren Klängen tanzte erstmals ein Prinzenpaar, die Halleschen Tollitäten Prinzessin Bea I. und Prinz Ingo I.

AN 25 JAHRE mit Halle erinnert jetzt das „Freundschaftsrondell“.

TÄNZERINNEN aus Karlsruhe und Nancy im Tempel. Foto(2):

Kabarett und spannende Collage

Drei Führungen zur Geschichte

Kabarett und musikalisches Theater aus Halle, Temeswar und Karlsruhe gibt es zum Abschluss des Jubiläumsjahres. So laden die Spiegelfechter und die halleschen Kiebitzensteiner am 27. und 28. November, 20.15 Uhr, zu „Humor von hüben und drüben“ nach 25 Jahren Partnerschaft ein. „schalter nummer zwei“ heißt das musikalische Theater am 29. November, 20 Uhr, im Gartensaal des Schlosses. Mit einer Collage aus Bildern, Filmen, Musik und Texten von und mit Kunstschaffenden aus Temeswar und Karlsruhe wird an diesem Abend die 20-jährige Verbindung zwischen beiden Städten auf vielen Ebenen sinnlich

Zu einer Familienführung mit Helene Seifert lädt das Pfinzgaumuseum für Sonntag, 25. November, um 11 Uhr in die Dauerausstellung zur Geschichte Durlachs ein. Die ebenfalls im Pfinzgaumuseum untergebrachte Sonderausstellung „750 Jahre Hohenwettersbach“ erläutert Dr. Ferdinand Leikam am Mittwoch, 28. November, 18 Uhr. Im Stadtmuseum ist in „Das Dörfle – Altstadt Karlsruhe“ eine Bildschirmpräsentation mit virtuellem Rundgang durch das Dörfle von 1843 in Gegenüberstellung zu heute zu sehen. Den Entstehungsprozess des Projekts stellt Prof. Dr. Detlef Günther-Diringer, am Donnerstag, 29. November, um 18 Uhr vor.

Drachen und Mama Castingshows sind im Fernsehen Quotengaranten. Ob sie der Jugendbibliothek im Prinz-MaxPalais einen ähnlich großen Erfolg bescheren, zeigt sich am Samstag, 1. Dezember, um 11 Uhr, wenn die „Bücher-CastingShow“ stattfindet. „Kandidaten“ für die Wahl zum „PMP-Topbuch“ sind neue Jugendromane. Anmeldungen erwartet die Bibliothek unter Telefon 133-42 62. Einen Spiele-Nachmittag für Mädchen und Jungen ab fünf Jahren veranstaltet die Stadtbibliothek Mühlburg am Mittwoch, 5. Dezember, um 15 Uhr und bittet dabei ebenfalls um Anmel-

dung unter 133-42 70. Drachen aus aller Welt stehen im Mittelpunkt der „Storytime auf Englisch“ für Kinder ab sechs Jahren am Freitag, 7. Dezember, um 16 Uhr in der Amerikanischen Bibliothek. „How to train your dragon“ heißt die Geschichte (Anmeldungen unter Telefon 7 27 52). Weihnachtlich geht es am 7., 14. und 21. Dezember in der Durlacher Stadtteilbibliothek zu. Jeden Freitag im Advent wird dort eine Weihnachtsgeschichte ausgepackt. Unterm Weihnachtsbaum lernen Kinder ab vier Jahren Mama Muh oder den kleinen Weihnachtsmann kennen. An-

Zuvor hatten sie mit närrischen Honoratioren des „Halle-SaalkreisKarneval-Vereine“ HSKV) – dem Halleschen Pendant zum FKF – Halles Finanzbürgermeister Egbert Geier den Stadtschlüssel abgerungen. Zweieinhalb Tage lang traf sich vom 7. bis 9. November das Tanzensemble 55 in der Jugendkunstschule. Jeweils fünf jugendliche Tänzerinnen aus Nancy und Karlsruhe erarbeiteten unter Leitung von Tanzpädagogin Barbara Roberts eine vierteilige KarlsruheChoreografie, die sie teilweise beim Tanzfestival im Tempel aufführten. Einem ersten, pantomimisch und in Jazzdance gestalteten Rendezvous zu Dave Brubecks berühmten „Take Five“ folgten Tanzbilder, die Karlsruhe als Stadt des Fahrrads, der Schwimmbäder und Kunstort, sowie als Fächerstadt mit Pyramide zeigten. Nach Händels Feuerwerksmusik gestalteten die Zwölf- bis 19-Jährigen die Schlussszene paarweise als gelebte Freundschaft mit dem Rhein als verbindendem Element. Mit Blick auf das Stadtjubiläum 2015 wollen die Mädchen, die mit den Familien ihrer Partnerinnen auch privat viel unternehmen, im kommenden Frühjahr bei einem weiteren Workshop ihr Tanztraining fortsetzen.

Traditionell gedachten Vertreter des Gemeinderats sowie der Jüdischen Gemeinde Karlsruhe gemeinsam mit OB Heinz Fenrich am Volkstrauertag am Jüdischen Friedhof des Hauptfriedhofs der Toten. Zunächst begab sich die Gruppe – darunter Regierungspräsidentin Nicolette Kressl, Bürgermeister und Bundestagsabgeordnete – zum Mahnmal der von den Nationalsozialisten ermordeten Juden. Anschließend ging es in die Friedhofskapelle, wo Kantor Moshe Hayoun das Totengebet für die jüdischen Opfer aller Kriege anstimmte. David Seldner, Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde Karlsruhe, legte gemeinsam mit OB Fenrich einen Kranz nieder. Anschließend folgte beim Ehrenmal auf dem Hauptfriedhof die zentrale Gedenkfeier von Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge, Stadt, Regierungspräsidium und Bundeswehr. Die Gedenkansprache hielt dort der stellvertretende katholische Dekan Erhard Bechtold. -voko-

Empfang für den Botschafter Anlässlich der Karlsruher Bücherschau (bis 9. Dezember) mit Österreich als Gastland war der Botschafter der Republik, Dr. Ralph Scheide, Gast in Karlsruhe und hat sich in das Goldene Buch der Stadt eingetragen. Beim Empfang im Rathaus erinnert OB Heinz Fenrich an die Heirat, die Deutschland und Österreich verbindet: Die Ehe zwischen Maximilian Markgraf von Baden und Valerie Erzherzogin von Österreich bestehe immerhin seit mehr als 45 Jahren. -Lä-

INS GOLDENE BUCH eingetragen: Botschafter Dr. Ralph Schei-

Noch heute beliebt Kaiserpassage 125 Jahre alt / Veränderter Wiederaufbau Im 19. Jahr- Einkaufsadresse. Im Zweiten Welthundert verbrei- krieg wurde die Kaiserpassage tete sich, ausgehend von Paris, ein weitgehend zerstört, ebenso die neuer Gebäudetyp in den Städten angrenzenden Häuser. An ihrer Europas: Die Ladenpassage. In Stelle wurden nach dem Krieg einiKarlsruhe war es am 24. November ge provisorische Gebäude errich1887 so weit, die Kaiserpassage öff- tet, die aber bald Neubauten winete ihre Pforten. Als erstes Karls- chen: Zunächst entstand 1957 in ruher Bauwerk dieser Art stellte sie der Mitte der Passage, direkt am eine überdachte, von Läden ge- neu geschaffenen Passagehof, das säumte Verbindung zwischen Kai- Kino „Die Kurbel“. Danach wurde ser- und Akademiestraße her, ihr bis 1959 die östliche Kaiserpassage Haupteingang lag an der Kreu- neu errichtet, hier ließen sich diverzung von Kaiser- und Waldstraße. se Geschäfte sowie eines der ersten Die neue, nach Plänen von Gustav Karlsruher Eiscafés nieder. Den Ziegler erbaute Anlage fand sofort Abschluss zur Ecke Kaiser- und großen Anklang, eine besondere Waldstraße bildet bis heute ein Attraktion war die elektrische Bemarkantes Rundfassadengebäuleuchtung. Eine Chronik lobte de. Der westliche Teil der Passadie Passage als „ebenso origige Richtung Akademiestraße nelles wie großartiges, neues wurde schließlich zwischen bauliches Werk“ und bemerk1972 und 1974 neu gebaut, unte: „Karlsruhe hat durch dieter dem Namen „Passasen Bazar, der in bege-Center“ entquemer Verstand hier ein kehrslage, wetmehrteiliger, tergeschützt wegen seiner und daher in Höhe aber nicht ungünstiger unumstrittener Jahreszeit auch Gebäudekomdem Spazierplex, überwiegänger ein willgend aus Beton. kommener ZuMit diesem Bau fluchtsort ist, eiwar die Kaisernen weiteren passage, nun Fortschritt in der mit dem PassaEntwickelung gehof als Mittelvon Handel und teil, wieder in Verkehr zu verihrer ursprünglizeichnen“. chen Länge herSchnell etabliergestellt. Sie erte sich die Pas- PORTAL der Kaiserpassage im freut sich dank sage als beliebte Jahre 1894. Foto: Stadtarchiv ihrer vielfältigen

TIPPS FÜR DIE PARTYPLANUNG? Kein Problem. Bücherschau-Gastland Österreich weckt die Leselust. Foto: Fränkle

Literatur mit Geschmack „Genussvoll leben“ / Österreich Gastland der BücherNieselregen und Minustemperaturen wünschte sich Geschäftsführer Johannes Scherer vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels für die Karlsruher Bücherschau bis zum 9. Dezember. Sorgten 2010 mehr als 64 000 Besucher für einen Rekordbesuch im Regierungspräsidium am Rondellplatz, kamen 2011 nur 52500 Gäste. Scherer wollte die „Delle“ jedoch nicht auf den erstmals vergangenes Jahr bis 19 Uhr erhobenen Eintritt von zwei Euro (ermäßigt ein Euro) zurückführen. Ein Auf und Ab habe es immer wieder einmal gegeben, und seit der ersten Schau 1986 habe sich der Publikumszuspruch nahezu verfünffacht. Indes stehen die Chancen gut, auch bei trockenem vorweihnachtlichem Winterwetter, das Besucherinteresse wieder nach oben zu schrauben. „Genussvoll leben“ ist eine Aufforderung, mit der sich das Gastland Österreich im Genussland Baden ins Blickfeld der Bücherschau stellt. Nun bedeutet die österreichische Variante „Genussvoll leben“ in Baden keineswegs Eulen nach Athen oder Wein in die Ortenau zu tragen. Vergleiche, Anregungen und viele Entdeckungen verspricht das Genussländer übergreifende Literaturereignis mit 700 Titeln zu dem Schwerpunktthema für alle Sinne. Zu insgesamt 22 000

Buchtiteln gesellen sich 90 Veranstaltungen. Unter anderem Lesungen, die zu Kaffee und Kuchen, Wein, Bier, Cocktails oder Whiskey Literatur aus Österreich vorstellen, die hierzulande oft als „deutsche“, weil deutschsprachige Autoren, vereinnahmt wird oder wie OB Heinz Fenrich bei einem Empfang feststellte, deren Autoren das Etikett „Regionalschriftsteller“ angeheftet werde. Prominente Vorleser sind Ulrich Kienzle, Margot Käßmann, Roger Willemsen und Bernhard Prinz von Baden. Für junge

Bücherschau mit Österreich-Abend Bei der täglich von 10 bis 20 Uhr geöffneten Bücherschau können bei einem Gewinnspiel vier Preise, darunter eine Bahnreise mit drei Übernachtungen in Salzburg gewonnen werden. Teilnahmekarten mit Fragen zur österreichischen Literatur gibt es an der Kasse. Zu einem Österreich-Abend mit „Laib und Seele“ erwarten am 24. November um 20.15 Uhr Harald Schwiers sowie Chansonnier Rainer M. Wimmer das Publikum. Alle Veranstaltungen im kostenlosen Bücherschau-Programmheft.

„Vox Pulchra“ im Bürgersaal

Corot länger in der Kunsthalle

„Große Lichter, kleine Funken“, heißt ein Programm des Karlsruher Frauenchors „Vox Pulchra“: Das Konzert ist am Mittwoch, 28. November, ab 18.30 Uhr in der Reihe „Musik im Rathaus“ im Bürgersaal des Rathauses zu hören. Der Eintritt ist frei. Die Kammerkonzerte finden bis zum 19. Dezember (außer am 5. Dezember) mittwochabends statt. Einlasstickets gibt es

Mehr als 30 000 Besucher wollten laut Angaben der Staatlichen Kunsthalle bisher die Sonderschau „Camille Corot. Natur und Traum“ sehen. Das Museum hat jetzt die Ausstellung um zwei Wochen bis zum 20. Januar 2013 verlängert. Mit 180 Gemälden, Zeichnungen und Graphiken stellt das Haus erstmals eine große Werkauswahl des Franzosen in Deutschland vor.

Kultur Kompakt Alltägliche Möbel, Accessoires und Gegenstände zeigen Künstler und Designer noch bis 25. Novem-

ROGER WILLEMSEN liest am 26. November im Konzerthaus. Foto:

ber in der Durlacher Orgelfabrik. Das Kammer-Orchester des KIT tritt am Samstag, 24. November, 20 Uhr, im Gerthsen-Hörsaal auf. Unter Dieter Köhnleins Leitung ist Musik von Richard Strauss, Tschaikowski und Beethoven zu hören. Für Kinder ab fünf Jahren spielt das Theater „Die Käuze“ ab 24. November „Rumpelstilzchen“. Aufführungen sind bis 23. Dezember dienstags, donnerstags, samstags und sonntags jeweils um 16 Uhr. Führungen durch die Sonderschau „Natur und Poesie um 1900“ bietet die Städtische Galerie am 25. November um 15 Uhr und am 28. November um 11 Uhr an. Am 29. November steht um 12.15 Uhr und am 30. November ab 14.30 Uhr ein Rundgang auf dem Programm. Welche Augenblicke brennen sich im Leben ein und warum? Eine Antwort darauf will Literaturwissenschaftler und Journalist Roger Willemsen am Montag, 26. No-


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.