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Brau-Börsen-Bilanz: ABI-Absatz im 1. Quartal 2021 über 2019

 BRAU-BÖRSEN-BILANZ

ABI-Absatz im 1. Quartal 2021 über 2019

Die deutschen Börsen haben zu Frühjahresbeginn weiter zugelegt. Der Dax 30 kam bis zum Märzultimo auf 15008 Punkte voran. Aus dem April ging der Dax 30 (FAZ-Index) dann mit 15136 (2648) Zählern, ein Sprung um +10,3 (+8,6) % im Vergleich zum Jahresschluss 2020.

„Mönchshof“ springt 2020 weit über 1 Mio. hl

Die Gruppe um die Kulmbacher Brauerei AG hat im Pandemiejahr 2020 ihren Getränkeabsatz +2,5 (-0,5/+6,5) % auf 3,405 (3,322/3,339) Mio. hl ausweiten können. Diese zum Umsatz passende Absatzgröße enthält Handelsgetränke und klammert Lohnproduktion aus. Der Zuwachs kam aus dem Handel, dessen Absatzanteil +12 % gleich ca. 0,261 Mio. hl auf ca. 2,44 Mio. hl stieg. Gastronomie und Ausfuhr gaben in der Pandemie deutlich ab. Für die BierEigenmarken wurden +6,0 Mehrabsatz genannt. Dort kam der Zuwachs von Bügelverschluss-„Mönchshof“, das dank Handel erneut kräftig zugelegt habe, um +21,8 % bzw. 210 Thl auf 1,174 (ca. 0,964) Mio. hl. Damit stand „Mönchshof“ für gut jedes 4. Bügelbier national. Gelobt wurden dort „Natur Radler“ nebst Alkoholfrei, „Hell“ (+52,8 %), „Kellerbier“ (+24,3 %) und „Naturtrüb’s Alkoholfrei“. Die Marke „Kulmbacher“ habe -16 Thl abgegeben trotz gutem Lauf im Handel, und „Kapuziner Weißbier“ -20 Thl auf ca. 191 (211/206) Thl. Sternquell

Plauen, wo „Siebziger“, „Spezial“ und „Grape“ gelobt wurden, stellte sich beim Absatz -2,1 %. Die Marke „Braustolz“ behauptete sich (-1 Thl). Bei der Würzburger Hofbräu gab das Pils -10 Thl ab, „Keiler“ und „Sternla“ verloren durch Pandemiedruck auf ihre Kanäle. „Kitzmann“ habe -5 Thl abgegeben und „Scherdel“ im Handel mehr verkauft, aber das Gastro-Volumen halbiert. Bei den AfG lag der „Bad Brambacher“-Absatz -7 % unter 2019. Gelobt wurde bei den Sorten „Gartenlimonade“ (+37 % bzw. ca. 23 Thl auf ca. 85 Thl) und bei den Gebinden 0,7-l-Glas-MW (+34 % bzw. ca. 34 Thl auf rund 134 Thl). 20 x 0,5-l-Pet-Gebinde verloren, 20 x 0,25-l-Glas für den HoGa-Bereich hätte sich halbiert.

(80,8) Mio. € Eigenkapital (gleich 36,0 nach 38,4 % EK-Quote). Netto cash investiert hat Kulmbach 2020 19,2 (15,4) Mio. €, davon 20,1 (16,2) Mio. € in Sachen und immaterielle Werte (u. a. ein weiterer TunnelpasKulmbach mit materiellem teur sowie Lagerhalle, KälteversorKonzerngewinn 2020 gung, Trebersilo und Gärtanks in Der Konzernumsatz von IFRS-Bi- Kulmbach wie auch MW-Gebinde lanziererin Kulmbacher stellte sich für „Mönchshof“ und „Bad Bramba2020 netto -1,2 % auf 236,8 (239,7) cher“) und konstant ca. -0,85 Mio. € Mio. € (Handel +11,2 %, Ausfuhr desinvestiert bei Wirtedarlehen -34,3 % auf 5,9 nach (Rückfluss über Neuaus8,9 Mio. €, Gastronomie -48,4 %, Events -95,9 %). Nach Produkten erlösten Bier Heute in der Brau-BörsenBilanz zahlung). Für 2021 erwartete die Tochter der Paulaner Brauerei Gruppe 176,7 (176,4) Mio. € • AB InBev und damit der Häuser und AfG 43,8 (45,7) • Bitburger Schörghuber und HeineMio. €, Rest Sonstiges. • Boston Beer ken gegen Februarende Der Materialaufwand • Karlsberg leichten Mehrumsatz stieg kräftige +7,4 % • Kulmbacher u.a. im unteren einstelligen auf 89,1 (83,0) Mio. € Prozentbereich. Das durch höhere Roh- Betriebsergebnis (EBIT) stoffkosten für AfG und Biermixes, werde auch durch KostensteigeFremdabfüllung und -logistik und rungen im oberen einstelligen mehr Handelsware in Kulmbachs Mio.-€-Bereich erwartet und damit GAM. Die anderen Aufwandspo- unter 2020 (10,2 Mio. €). In diesem sitionen lagen unter 2019. Jah- Bereich solle angesichts höherer Inresdurchschnittlich beschäftigt vestitionen auch der Free Cashflow haben die Oberfranken 923 (940) herauskommen (2020: 18,5 Mio. €). Mitarbeiter. Das Betriebsergebnis Verstärken wollen die Oberfranken lag so bei 10,2 (12,5) Mio. €. Nach ihre Online- und Mediawerbung für -0,7 (-0,5) Mio. € Finanzergebnis „Mönchshof“. In der Ausfuhr wolle und -2,9 (-3,5) Mio. € Ertragsteuern man sich nach der Pandemie auf schloss Kulmbach mit 6,59 (8,41) Italien, China, Frankreich und die Mio. € Konzerngewinn. Der Dividen- Staaten konzentrieren. Und auch denvorschlag für 2020 lautet wie künftig will der regionale Konsoligemeldet über 1,50 € plus 3,00 € dierer über den Zukauf regionaler Bonus/Aktie (nach 1,50 €). Direkt im Biermarken weiter wachsen. Eigenkapital gebucht wurden +0,01 (-1,43) Mio. € (Minderung 2019 aus Karlsberg-Ergebnis im der Neubewertung der Pensions- Ausnahmejahr 2020 stabil rückstellungen). Der Umsatz von HGB-Bilanziererin Die Konzernbilanz längte sich zum Karlsberg Brauerei GmbH stellte Ultimo 2020 (2019) auf 229 (211) sich 2020 nach 5,83 (4,05) Mio. € Mio. €. Auf der Vermögensseite Verbrauchsteuern netto auf 112,9 waren mehr Kasse sowie Leasing- (125,8) Mio. € (-10,2 %) (Handel InNutzungsrechte zu sehen und land +4,6 % bei leichter Mengenauf der Finanzierungsseite mehr steigerung, Gastronomie Inland Finanzverbindlichkeiten sowie -33,9 %, Ausfuhr -22,4 %). Der Leasingverbindlichkeiten bei 82,4 Markenumsatz stellte sich in der

Brauerei des Hauses Weber im Inland auf 67,9 (73,3) Mio. €. Der ausländische Markenumsatz tendierte auf 14,1 (19,4) Mio. €). Mit Partnermarken in Deutschland wurde mehr umgesetzt auf 9,4 (8,1) Mio. € („Bundaberg“). Lohnproduktion und Sonstiges erlösten 21,6 (25,1) Mio. €. „MiXery“ sei 2020 mengenund wertmäßig gewachsen und habe seine Stellung als nationaler Biermisch-Primus behauptet. Und „Karlsberg URPILS“ habe seine Marktführerschaft im Kernabsatzgebiet Saarland arrondiert. Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen bei den Saarpfälzern auf 8,8 (3,4) Mio. € (darin 2,9 nach 1,0 Mio. € Rückstellungsauflösungen, 1,2 Mio. € Schadensersatz, 0,9 Mio. € aus dem Verkauf von CO2-Zertifikaten und 0,7 Mio. € aus Grundstücksabgaben). Der Materialaufwand ging mit -12,2 % auf 43,5 (49,6) Mio. € etwas stärker zurück als der Umsatz. Die weiteren Aufwandspositionen lagen in Summe auf dem Niveau von 2019. Das Betriebsergebnis stieg so leicht auf 11,9 (11,2) Mio. €. Nach je konstant -2,7 Mio. € Aufwandssaldo im Finanzergebnis und 0,2 Mio. € sonstigen Steuern schloss die GmbH mit einem auf 9,02 (8,33) Mio. € gestiegenen Gewinn vor Ergebnisabführung an Mutter Karlsberg Holding GmbH. Beschäftigt wurden durchschnittlich 263 (258) Mitarbeiter. Homburg unterstrich stabile Ergebnisse im Ausnahmejahr 2020. Die GmbH-Bilanz längte sich zum Ultimo2020(2019)auf151,3(147,3) Mio. €. Auf der Vermögensseite stiegen die Forderungen gegen verbundene Unternehmen auf 27,8 (12,2) Mio. € bei rückläufigen Anteilen an verbundenen Unternehmen (31,8 nach 37,4 Mio. € durch Verkauf der Vendis-Kommandite). Auf der Finanzierungsseite erhöhte sich das Anleihevolumen wie berichtet auf 50 (40) Mio. € bei rückläufigen Rückstellungen und auch Bankverbindlichkeiten und konstant 42,6 Mio. € Eigenkapital (28,2 nach 28,9 % EK-Quote). In Sachen, Finanzanlagen und immaterielle Werte hat Homburg 2020 netto cash konstant 3,9 Mio. € investiert, dabei brutto in Sachen 7,5 (5,8) Mio. € (so in eine neue Fassanlage, Inbetriebnahme geplant im 1. Halbjahr 2021). Zum Ultimo 2020 übertragen hat die Karlsberg Brauerei GmbH weitere 3,5 Mio. € ihrer Pensionsverpflichtungen auf ihr Versorgungswerk Karlsberg Brauerei e. V. Anfang März erwartete Homburg für 2021 moderates Umsatzplus durch weiteren Ausbau des Markengeschäfts national wie international. Angekündigt wurden erweitertes Sortiment und verstärkte Vertriebsmannschaft national. Konzentrieren wolle man sich auf „Karlsberg“, „MiXery“ sowie „Bundaberg“. Wegen höherer Marketing- und Vertriebsaufwendungen und deutlich rückläufiger sonstiger betrieblicher Erträge erwarteten die Saarpfälzer ihr adjustiertes EBITDA moderat unter 2020 (21,3 Mio. €).

MinKGaA 2020 mit Gewinn

Bei HGB-Bilanziererin Mineralbrunnen Überkingen-Teinach GmbH & Co. KGaA, deren Stammaktien mehrheitlich bei der KarlsbergGruppe und ihren Versorgungswerken liegen, stellte sich der Umsatz 2020 um -19,4 % auf 120,9 (149,9) Mio. €. Die Bad Teinach-Zavelsteiner verwiesen für ihre Kanäle auf fast vollständige GastronomieUmsatzausfälle im April und Mai sowie November und Dezember. Im Handel sanken Umsätze mit PET-Gebinden, während Glas-MW kräftig zulegte. Nach Produkten kam der Erlösrückgang überwiegend aus dem Saftbereich („Niehoffs Vaihinger“, „Klindworth“ und „Cocktail Plant“ in Summe 24,5 nach 44,3 Mio. €). „Teinacher“ tendierte durch die Gastronomie ca. -8,7 % auf 34,4 (37,7) Mio. € und „Krumbach“ -4,4 % auf 26,9 (28,1) Mio. €. Sonstige Umsätze wurden mit 35,1 (39,8) Mio. € angegeben. Der Materialaufwand sank -19,0 % auf 42,2 (52,1) Mio. €, deutlich auch der sonstige betriebliche Aufwand. Das Betriebsergebnis stellte sich auf 3,7 (15,9) Mio. €. Die MinKGaA schloss 2020 im Konzern mit 3,28 (11,45) Mio. € Jahresüberschuss. Der Dividendenvorschlag für 2020 summiert sich auf 2,46 Mio. €. Beschäftigt wurden durchschnittlich 423 (429) Mitarbeiter. Die KonzernBilanzsumme kürzte sich zum Ultimo 2020 (2019) auf 138,3 (148,5) Mio. € bei 61,7 (65,7) Mio. € Eigenkapital (44,6 % nach 44,3 % EKQuote). Netto cash in Sachanlagen investiert wurden 2020 10,5 (8,8) Mio. €. Die MinKGaA sprach von Teilkompensation der PandemieEffekte in einem sehr herausfordernden 2020. In der 2. Märzhälfte 2021 erwartete sie fürs Gesamtjahr 2021 moderates Umsatzplus und moderate Verbesserung des operativen EBITDA (2020: 15,1 nach 26,2 Mio. €), indes noch keine Rückkehr auf ihr Niveau 2019.

Auch Einbeck schließt 2020 mit Gewinn

Bei der Einbecker Brauhaus AG stellte sich 2020 der Gesamtbierabsatz -2,4 % auf 526 (539) Thl. Eigenbier zeigte sich dabei nur -1,4 % leichter auf 422 (428) Thl: „Einbecker“ habe stabil geschlossen, das preiswerte „Nörten-Hardenberger“ sei +3,0 % vorangekommen. Auch die Traditionsbrauerei habe den Fassbiereinbruch gespürt, mit höheren Flaschenbierabsätzen im Handel dank Neuprodukten und Marktbearbeitung aber besser kompensieren können als der Wettbewerb. Trotz Pandemie seien Preiserhöhungen für wichtige Marken und Gebinde erfolgt. Ihren Nettoumsatz nach 3,97 (4,09) Mio. € Biersteuer hat HGB-Bilanziererin Einbeck in 2020 mit +1,1 % auf 31,3 (31,0) Mio. € so leicht anheben können. Der Materialaufwand ging ungeachtet höherer bezogener Leistungen um -2,3 % auf 9,6 (9,8) Mio. € zurück. Nach niedrigeren sonstigen betrieblichen Erträgen und höheren Abschreibungen auf Sachen

und immaterielle Werte (so auf Versandgefäße) lag das Betriebsergebnis dann bei 0,78 (1,01) Mio. €. Nach -0,44 (-0,50) Mio. € Aufwandssaldo im Finanzergebnis und konstant 0,06 Mio. € sonstigen Steuern schloss Einbeck mit 0,27 (0,45) Mio. € Jahresgewinn. Ihrer Hauptversammlung hat sie mit Blick auf die Pandemie den Vortrag ihres Bilanzgewinns 2020 auf neue Rechnung vorgeschlagen. Beschäftigt wurden durchschnittlich 123 (124) Mitarbeiter und zuletzt 11 (10) Azubis.

Die Südniedersachsen sprachen von einem gut bewältigten Krisenjahr 2020. Die Einbeck-Bilanz kürzte sich zum Ultimo 2020 (2019) leicht auf 29,7 (30,9) Mio. €. Bei den Aktiva waren weniger Sachanlagen zu sehen und etwas mehr Vorräte. Bei den Passiva gingen Bankverbindlichkeiten und sonstige Rückstellungen zurück bei 13,5 (13,2) Mio. € Eigenkapital (45,3 nach 42,6 % EK-Quote). Der

Buchinvest 2020 lag brutto bei 3,0 Mio. €, davon 2,6 Mio. € in Sachen (mehrheitlich Gebinde) und 0,35 (nach 0,61) Mio. € in Wirtedarlehen. Härke Peine schloss mit -16 (+23) T€. Für 2021 erwartete Einbeck in der zweiten Februarhälfte ein Ergebnis im höheren sechsstelligen Bereich für Dividendenausschüttung und Rücklagendotierung in mindestens gleicher Höhe. Angekündigt wurden neue Produkte zur Teilkompensation der Die Gesellschaft geht aufgrund derCorona-Pandemievon erhöhten Forderungsausfällen aus und hat die pauschale Wertberichtigung auf Finanzanlagen,d.h.aufsog.Abschreibungs-undTilgungsdarlehen, diederAbsatzfinanzierung dienen,umT€100erhöht.

Aus dem Geschäftsbericht der Einbecker Brauhaus AG für 2020

Fassbierlücke, mehr FlaschenbierVerkaufsförderung und erweiterte Lohnabfüllung.

Neumarkter Lammsbräu 2020 mit deutlichem Wachstum

Die Neumarkter Lammsbräu hat für 2020 einen um +7,2 % höheren Bierabsatz auf 109 (101) Thl gemeldet. Die AfG-Verkäufe tendierten bei den Oberpfälzern +3,3 % fester auf 161 (156) Thl. Das Haus Ehrnsperger habe damit Absatzverluste in der Gastronomie und auf Volksfesten durch eine als sehr positiv bewertete Entwicklung im Handel deutlich überkompensieren können. Insgesamt verkaufte die Öko-Spezialistin 270 (257,5) Thl Getränke (+4,9 %). Ihr Umsatz stieg überproportional ca. +10 % auf 31,8 (28,9) Mio. €. Seit Frühjahr 2020 fertig ist das neue Logistikzentrum Blomenhof. Begonnen wurde 2020 mit dem Bau einer weiteren Logistikhalle auf dem Brauereihof sowie einer „100 Prozent Bio-Mälzerei“ (Plankapazität 4500 t Malz als Grundlage für 10 Tsd. ha Ökolandbau in der Region). Beide Vorhaben sollten Spätsommer 2021 fertiggestellt werden. Dann sollen auch elf weitere Outdoor-Tanks (Gesamtkapazität 10 Thl) aufgebaut sein. 2021 gestartet werden soll der Bau einer Flaschenabfüllung (17 Tsd. Flaschen/Std.) mit geplanter Fertigstellung Frühjahr 2022.

Bitburger Braugruppe spürt Gastronomieschließungen 2020

In der Bitburger Braugruppe stellte sich der Umsatz in einem als absolutes Ausnahmejahr gekennzeichneten 2020 um -12 % auf 696 (792) Mio. €. Das Haus Simon, das mit seinem „Bit“ deutscher Fassbierprimus ist und über 50 Tsd. Gastronomiepartner hat, verlor in Gastronomie und Eventgeschäft 51 % vom Umsatz 2019 und sah sich trotz sehr guter Entwicklung im Handel gegenüber vielen großen Wettbewerbern besonders hart getroffen. „Bitburger“ habe in der Gastronomie ca. 30 % Absatzanteil, „König Pilsener“ 32 % Fassbieranteil, hinzu komme ein starkes „Licher“-Eventgeschäft. Im Handel habe die Marke „Bitburger“ +6 % mehr umgesetzt, Freude machte dort auch „Bitburger 0,0%“. „Benediktiner“-Weißbier habe im Handel +40 % mehr erlöst, insgesamt gab diese Marke indes -11 % Umsatz ab. Ihren MW-Anteil 2020 nannte die Gruppe mit 93 %. Zu Märzbeginn 2021 sah sich Bitburg dank früher und entschlossener Strategieanpassung und Neuorganisation auch bei anhaltenden und wiederkehrenden Lockdowns und geschlossener Gastronomie gut gerüstet für 2021.

AB InBev: 1. Quartal 2021, 2020 und 2019 im Vergleich

Regionen

Nordamerika

Getränkeabsatz (Mio. hl)

Umsatz (Mio. US-$) Normalis. EBIT (Mio. US-$)

1Q/2021 1Q/2020 1Q/2019 1Q/2021 1Q/2020 1Q/2019 1Q/2021 1Q/2020 1Q/2019

25,14 24,38 24,52 3751 3357 3478 1212 1163 1154

Mittelamerika

33,06 29,94 30,51 2840 2582 2711 1095 1063 1148 Südamerika 38,46 34,26 36,27 2248 2185 2618 587 563 907 Europa/Nahost/Afrika* 17,67 18,09 18,15 1567 1577 1672 168 233 340 Asien/Pazifik 20,88 12,78 22,10 1635 956 1610 384 43 404 Globaler Export, Holdings 0,35 0,24 0,16 253 146 135 -334 -260 -284 Gesamt 135,55 119,68 131,72 12293 11003 12224 3113 2805 3668

ABI: Mehrabsatz im 1. Quartal 2021 bis auf EMEA

Weltbierprimus Anheuser-Busch InBev hat im 1. Quartal 2021 einen Absatzsprung um +13,3 % hingelegt auf 135,6 (119,7) Mio. hl Getränke. Damit verkaufte Leuven mehr als im vergleichbaren 1. Quartal 2019 (131,7 Mio. hl nach Restatement um das AustralienGeschäft). Eigenbier tendierte mit +14,9 % auf 119,0 (103,4) Mio. hl noch etwas besser (2019 nach Restatement: 115,4 Mio. hl). Die 15,8 bzw. 15,4 Mio. hl Mehrmenge kamen aus dem laufenden Geschäft. Regional entwickelte sich der Getränkeabsatz unterschiedlich: Am kräftigsten sprang Asien/Pazifik mit +63,3 % auf 20,9 (12,8) Mio. hl (2019 nach Restatement: 22,1 Mio. hl), wobei für China knapp +85 % genannt wurden. Südamerika legte +12,1 % zu auf 38,5 (34,3/36,3) Mio. hl, wobei für Brasilien +15,8 % bei Bier und +1,0 % bei sonstigen Getränken genannt wurden. Mittelamerika folgte mit +10,4 % auf 33,1 (29,9/30,5) Mio. hl, wobei Mexiko mittel einstellig zulegte und Kolumbien wie Peru zweistellig. Beachtlich waren +2,9 % in Nordamerika auf 25,1 (24,4/24,5) Mio. hl (STW), wo „Michelob Ultra“, Craft-Offerten und Seltzer gelobt wurden. Allein Europa/Nahost/Afrika (EMEA) gab -2,1 % ab auf 17,7 (18,1/18,1) Mio. hl. Europa habe klein einstellig abgegeben bei stabilem Eigenbier, Südafrika leichter tendiert und Nigeria-Bier mittel einstellig zugewonnen. Der Konzernumsatz von IFRS-Bilanziererin ABI stieg im 1. Quartal 2021 netto auf 12,3 (11,0/12,2) Mrd. US-$ und damit gleichfalls leicht über das Niveau 2019. (1 € stand am 1. April für 1,175 US-$.) Vergleichbar stieg er überproportional zum Absatz um +17,2 % bzw. +1,89 Mrd. US-$ (hlUmsatz +3,7 %). Die Währungsumrechnung verzehrte -0,58 Mrd. US-$. Die ABI-Weltmarken „Budweiser“, „Stella Artois“ und „Corona“ sprangen beim Umsatz um +29,5 %. Zurück zum Konzern: Die direkten Umsatzkosten stiegen mit +20,6 % stärker als der Umsatz auf 5,2 (4,6) Mrd. US-$. Der Betriebsgewinn vor Einmaleffekten erhöhte sich auf 3,1 (2,8) Mrd. US-$. Einmaleffekte saldierten sich auf -0,07 (-0,04) Mrd. US-$ Aufwand. Das Finanzergebnis verbesserte sich auf -1,6 (-4,7) Mrd. US-$ Aufwandssaldo (darin -0,91 nach -0,89 Mrd. US-$ Nettozinskosten). Nach -0,5 (-0,3) Mrd. US-$ Ertragsteuern und 0 (+0,1) Mrd. US-$ aus zum Verkauf stehendem Geschäft schloss ABI mit +0,89 (-2,14) Mrd. US-$ Quartalsgewinn (Vorjahr: Verlust), davon rechnerisch +0,595 (-2,25) Mrd. US-$ an die Aktionäre der Mutter. CEO Carlos Brito, auf ihn folgt am 1. Juli 2021 der bisher für das ABI-NordamerikaGeschäft verantwortliche Michel Doukeris (s. S. 7), freute sich über einen sehr starken Start nach 2021. Fürs Gesamtjahr 2021 erwartete ABI Anfang Mai 8-12 % Wachstum beim EBITDA vor Einmaleffekten und noch höheres Umsatzplus. Netto investiert werden sollen heuer 4,55 Mrd. US-$.

Boston Beer: 60% Absatzplus im 1. Quartal 2021

US-Getränkespezialistin Boston Beer Co., Inc. hat ihren Getränke-

US-$/hl Getränke

Betriebsmarge

(%, Basis normal. EBIT) 1Q/2021 1Q/2020 1Q/2019 1Q/2021 1Q/2020 1Q/2019 149 146 142 32,3 32,7 33,2 86 86 89 38,6 41,2 42,3 58 64 72 26,1 25,8 34,6 89 87 92 10,7 14,8 20,3 78 75 73 23,5 4,5 25,1

91 92 93 25,3 25,5 30,0 absatz (shipments) in den ersten 13 Wochen 2021 um +60,1 % auf 2,67 (1,67) Mio. hl ausweiten können (Basis: 1,173 hl = 1 US Beer barrel). Der Endverbraucherabsatz (depletions) sei dabei +48 % gesprungen. Der Zuwachs kam einmal mehr von „Truly Hard Seltzer“ und „Twisted Tea“, während „Samuel Adams“, „Angry Orchard“-Zider und „Dogfish Head“ infolge der Pandemie abgaben. Neu kamen „Truly Iced Tea Hard Seltzer“ und das erste alkoholfreie „Samuel Adams Just the Haze“. Der Quartalsumsatz stieg netto +64,9 % auf 545 (331) Mio. US-$. Die direkten Umsatzkosten erhöhten sich mit +61,8 % auf 295 (183) Mio. US-$ nur wenig stärker als der Absatz. Trotz Marketing- und Vertriebsaufwand, der auf 141 (98) Mio. US-$ sprang, machte Sam 66 (18) Mio. US-$ Quartalsgewinn. Im Vorjahresquartal habe die Pandemie Umsatz und Aufwand vor Steuern mit insgesamt 10 Mio. US-$ belastet. Die Bilanzsumme längte sich zum 27. März 2021 (26. Dezember 2020) auf 1,46 (1,38) Mrd. US-$ bei 1,03 (0,96) Mrd. US-$ Eigenkapital (70,3 nach 69,4 EK-Quote %). Netto cash in Sachanlagen investiert hat Boston Beer in den ersten 13 Wochen 2021 39 (27) Mio. US-$. In den 52 Wochen 2020 (2019) hatte Sam 8,64 (6,22) Mio. hl Getränke verkauft (+38,8 %) und daraus netto 1736 (1250) Mio. US-$ umgesetzt (+38,9 %). Die direkten Umsatzkosten stiegen +45 % auf 922 (636) Mio. US-$. Der Jahresüberschuss sprang auf 192 (110) Mio. US-$. Netto cash in Sachanlagen investiert wurden 2020 139 (93) Mio. US-$. In der zweiten Aprilhälfte erwartete Boston für ihr Gesamtjahr 2021 40-50 % Absatzplus, 1-3 % Preisanhebungen national, einen um 130-150 Mio. US-$ höheren Marketing- und Vertriebsaufwand und 250-350 Mio. US-$ Invest. Fürs 2. Quartal angekündigt wurde „Truly Punch Hard Seltzer“. Optimistisch zeigte sich die Gesellschaft, dass ihre von Gastronomieschließungen betroffenen Marken 2021 wieder zu Wachstum zurückkehren. Ihr stürmisches Wachstum v.a. bei Hard Seltzer wolle Boston Beer durch eine Verbindung von eigenem Kapazitätsaufbau mit verstärkter Nutzung von Drittbrauereien stemmen, auch wenn Letzteres auf die Bruttomarge drückt. S.W.

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