JNC NEWS B&B REVIEW

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J’N’C News – Sonderausgabe, Freitag, 25. Juli 2014

MoMente Macher Marken Menschen Meinungen

News

reView breaD & butter Das wareN Die GewiNNer …

„wir braucheN eiNe Grosse iNterNatioNale leitmesse“

so Verlief Der Juli

Weitläufig, urban oder schummrig: unsere Lieblingsstände der Messe

Die Bread & Butter wagt sich 2015 auf bekanntes und neues Terrain. Ein Gespräch mit Karl-Heinz Müller

Fußball, Samba und erstaunlich viel Purismus: Eindrücke der Tradefair

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J’N’C News – Sonderausgabe, Freitag, 25. Juli 2014

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Natürlich hat man es bei der Bread & Butter gewusst: Dass das mit dieser WM und Deutschland etwas wird. Aus der Mode kennt man das ja: sich auf sein Bauchgefühl verlassen, wenn es um die Fragestellung geht: Was wird wichtig? Und so lautete das große Thema dieser 31. Bread & Butter „Carnaval do Brasil“. Heiß und sonnig sollte es werden, mit viel Samba, guter Laune und ganz viel Fußball, flankiert von einer eigens errichteten bunten Favela im geliebten Luna-Park mit Blick auf eine gigantische Leinwand. Samba, gute Laune und ganz viel guten Fußball gab es dann ja auch, in Brasilien genauso wie hier in Berlin, auf dem Flughafen Tempelhof. Nur das mit dem durchgehenden Sonnenschein hat weder dort noch hier geklappt. Doch wer lässt sich schon von den paar Schauern, Blitzen und Stürmen einschüchtern? Der imposanten Kulisse der Bread & Butter zumindest taten die zum Teil ohrenbetäubenden Gewitter keinen Abbruch. Eher passte diese Wetterlage zu dem Eröffnungsabend und den Neuigkeiten, die Karl-Heinz Müller verkündete: die wenigen Worte, die der Messechef kurz vor Anpfiff zum Halbfinale verkündete, kamen schließlich auch einem Paukenschlag gleich. 2015 macht die Messe sich auf zu teils neuen, teils altbekannten Ufern, ohne der Heimat den Rücken zu kehren. Im Januar Barcelona, im Juli Berlin und im September geht es nach Seoul. Viel wurde über einen eventuellen erneuten Umzug spekuliert, jetzt ist es amtlich. Damit ist es Müller natürlich wieder einmal gelungen, für reichlich Diskussionsstoff zu sorgen, wie auch diese Spezialausgabe der JNC News belegt. Wie die Aussteller reagierten, was Karl-Heinz Müller über diese große Entscheidungsfindung erzählt, erfahren Sie auf den kommenden Seiten. Was uns dann wirklich erwartet, wenn die Bread & Butter zu ihrer nächsten Eröffnungsfeier lädt, bleibt gespannt abzuwarten. Doch eins ist sicher: Wir haben ein Date in Barcelona! Bis dahin, viel Freude beim Lesen! Das JNC News Team

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momeNte Bread & Butter

so Verlief Der Juli Die 31. Bread & Butter trug den treffenden Titel „Carnaval do Brasil“ und das Motto war Programm. Drei Tage ausgelassenes Copacabana-Flair in Berlin. Perfekte Einstimmung für die Neuorientierung des kommenden Jahres.

Die Sambatänzerinnen waren bester Laune, was auch an der brasilianisch inspirierten Dekoration gelegen haben mag. Die Stimmung der Besucher wurde dank ihrer ausgelassenen Tanzeinlagen vor den Halbfinalspielen der Weltmeisterschaft immer wieder angeheizt. Nicht minder attraktive Brasilien-Impressionen vermittelten die Schwarz-Weiß-Bilder des Fotografen Olaf Heine. Glamour und Lebensfreude in bester Gesellschaft.

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momeNte Bread & Butter

Obwohl der Besucherstrom in dieser Saison etwas schwächer ausfiel, waren die Aussteller sehr zufrieden mit der Messe. Vielerorts sprachen sie von „qualitativen Gesprächen“ mit den „wichtigsten Kunden“. Ein erfolgreicher Verlauf der 31. Bread & Butter mit spannenden Aussichten.

Auch wenn sich das Wetter etwas eigenwillig gestaltete, ließ sich niemand die Laune verderben – besonders angesichts des tollen Rahmenprogramms. Pool, Kegelbahn und Karaoke standen jederzeit zur freien Verfügung. Und die Livemusik stach trotz bombastischer Kulisse hervor.

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macher Im KurzIntervIew

Hitoshi Tsujimoto Gründer, The Real McCoys Torsten Widarzik, Geschäftsführer, Campus

„Die herausforDeruNG lieGt im Detail“ Herr Widarzik, im letzten Jahr sind sie von Levi’s zu Campus gewechselt. Der stand ist groß, aber eher geschlossen, was hat es damit auf sich? Wir erfinden uns neu, auch mit dem Look der Kollektion: erwachsener, mit fließenden Materialien. Verwaschene, monochrome Töne und dezente prints sind zu sehen. sie verabschieden sich vom bekannten College style? Genau, zeitgemäßer soll es sein, mit einem Fokus auf Schnittführung und Qualität. erstes Feedback? Die Kunden mögen diese Ausrichtung und wir hatten dazu auch qualitativ sehr hochwertige Gespräche. Die Frequenz war erstaunlich hoch, obwohl es ruhiger geworden ist, und damit sind unsere Erwartungen erfüllt. Wie wichtig sind modemessen für Campus? Die B&B ist sicher die wichtigste Messe für uns. Was aber die neuen Destinationen betrifft, müssen wir gut überlegen. Die Herausforderung liegt im Detail! Was planen sie für die Zukunft? Modernität, Qualität und einen hohen Wiedererkennungswert. „Your Life is your Campus“: Wir müssen unsere Versprechen einlösen. B&B geht nie ohne ... ... Brot und Butter!

„Zu uNs KommeN ebeN Nur Die iNsiDer“ Ihr stand liegt, anders als üblich, sehr versteckt im ersten stock. Ist das Absicht? Selbstverständlich! Zu uns kommen eben nur die Insider. Das ist hier unser Lieblingsplatz. Wir sehen alles, aber keiner sieht uns. War die messe in dieser saison erfolgreich für sie? Es war sehr gut. Ich würde sogar sagen, perfekt! An den neuen standorten Barcelona und seoul müssten sie sich dann einen ebenso abgelegenen stand suchen. Werden sie beim umzug dabei sein? In jedem Fall. Wir lieben die Bread & Butter und werden definitiv mitziehen. Berlin geht nie ohne ... ... einen Besuch im 14 oz. Store, weil er ein tolles Markenportfolio hat, was uns persönlich gut gefällt. Ansonsten waren wir im The Bird Burger essen. Auch wirklich empfehlenswert. Ich mag ganz besonders ... ... Hunde, das sind für mich die besten Lebewesen. Egal welche Rasse. Ich mag nicht ... ... da fällt mir nichts ein. Eigentlich mag ich alles. sie wirken sehr zufrieden, werden sie zum Abschluss noch feiern? Ja, wie immer treffen wir uns mit unseren besten Kunden und lassen die Messe gebührend ausklingen.

Alexander Graah, Co-Founder, Dr. Denim

„New YorK ist KomPlett Überbewertet“ erster Tag zur mittagszeit: Wie läuft die messe bis jetzt für sie? Die Besucher mögen die Kollektion und wir sind besonders mit der Qualität der Kunden zufrieden. Wohin geht es mit der Kollektion für ss15? Es soll eine zeitgenössische Interpretation der Hippiemode der 60er-Jahre sein. Natürlich gebleichte Farben. Weite Oberteile, schmale Hosen, mit einem wesentlich urbaneren Ansatz als in der Vergangenheit. Aber alles mit einem skandinavischen Touch. Wo sehen sie die Dr.-Denim-Zielgruppe? Sehr internationale Männer und Frauen Anfang 20. Sie reisen viel, sind energetisch und kreativ, lieben IndependentMarken und -Musik. sie passen selbst in dieses raster: Welches sind für sie die spannendsten städte der Welt? New York ist meiner Meinung nach komplett überbewertet, aber ich liebe Berlin und Tokio. Weshalb? Berlin ist noch roh und unfertig, kreativ, unkonventionell und interessant. Tokio hat dafür diese kleinen Städte in der Stadt. Viele versteckte Orte. Die Kreativität liegt unter der Oberfläche. Sie schätzen Vintage-Kleidung, deren Qualität und Herkunft. Es ist einfach eine Stadt voller Genießer!

Tony Tonnaer, Gründer, K.O.I Kaspar Schouw, Brand Manager, Suit

„wir werDeN Der b&b ÜberallhiN folGeN“ so wie es hier am stand aussieht, lösen sie die Bedeutung von suit mehr und mehr ein? Genau, wir entwickeln uns weg von der Streetwear, hin zum Tailoring. Es wird also zwei Linien geben. Was war Auslöser dieser entscheidung? Wir haben uns von den Straßen Skandinaviens inspirieren lassen. Die jungen Männer dort tragen eng geschnittene Blazer und schmale Hosen – genau das wollen wir bieten. Dennoch soll jeder seinen eigenen Look kreieren können. Die Farbgebung ist für den kommenden sommer sehr düster, warum? Wozu Farben, wenn es auch schwarz-weiß geht? Wir wollen unsere neue Ausrichtung so schlicht wie möglich halten. Dabei wird es in Zukunft bleiben? Ich denke schon. Das Thema Tailoring ist unsere erste Priorität, aber wir wollen Kleidung schaffen, die auch auf den Straßen dieser Welt getragen wird. Darauf kommt es an! Die Bread & Butter plant im kommenden Jahr, außer nach Berlin auch nach Barcelona und seoul zu gehen. Werden sie mitziehen? Zwar liebe ich Berlin, aber die B&B ist für uns eine sehr wichtige Messe. Daher werden wir ihr wohl überallhin folgen.

„berliN ist wie amsterDam Vor 20 JahreN“ Herr Tonnaer, wie sind sie zur mode gekommen? Ich habe 15 Jahre in der Denim-Industrie gearbeitet und irgendwann dann beschlossen, meine eigene Marke zu gründen. Wie kam es zu dem Namen? Das Koikarpfen-Tattoo auf meinem Oberarm war die erste Inspiration. Die Bedeutung Kings of Indigo kam mir nach einem „Kings of Convenience“- Konzert. Fertig. Warum Organic Cotton? Meine letzte berufliche Station war das Denim-Label Kuyichi, also lag es nahe. Organic ist die Zukunft. Die Karawane zieht weiter. schließen sie sich an? Auf jeden Fall. Aber ich fürchte, dass viele Aussteller abspringen werden. Ein neuer Standort bedeutet mehr Arbeit und einen weiteren Weg, schließlich fahre ich unseren Stand mit einem Truck zu jeder Messe. Bis Barcelona ist das dann schon eine kleine Reise. Was halten sie vom Look der messe? Man sollte nie vergessen, dass die Nebenschauplätze wie der Luna Park und Partys für die Kunden und Besucher essenziell sind. Es muss inspirierend bleiben. Berlin ist ... ... das, was Amsterdam vor 20 Jahren mal war. Mehr Vielfalt, viel Underground, arme neben reichen Menschen. Ich liebe es.

Sandra Erlacher, Brand Manager, Schiesser Revival

„DeN beGriff wÄsche wÜrDe ich VermeiDeN“ Frau erlacher, was macht schiesser revival aus? Wir sind eine Marke mit Historie, die sich über die Neuauflage alter Klassiker einen Namen gemacht hat. Den Begriff Wäsche würde ich dabei vermeiden. Jeder kann unsere Teile tragen und kombinieren, wann und wo er will. Ihr stand hier in der L.O.C.K Area ist sehr klein und offen. sind sie mit der messe als plattform zufrieden? Sehr zufrieden, auch wenn es merklich ruhiger geworden ist. Es gibt eine perfekte Infrastruktur und die Area Manager sind jederzeit als Ansprechpartner zur Stelle. Die Farbgebung wirkt schlicht. Wohin geht die reise der marke für Frühjahr/sommer 2015? Es gibt größere Neuerungen im Bereich Schnitt und Oberbekleidung. Hemdblusen aus 100 % Seide oder unser bekanntes Knüpftrikot der Herren als leicht transparent gewebte Version für Damen. Außerdem Leinenshirts und Hosen. Unser Ansatz ist es, immer und überall bequem und klassisch gekleidet zu sein. Aber im Brüderchen-Schwesterchen-Prinzip. Alles existiert in ähnlicher Ausführung.

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macher Im KurzIntervIew

Marten Schulze, Brand Director, Nagano Jason Gallen, CEO, Victorinox Fashion

„immer am ball bleibeN“ Wie lauten Ihre pläne für 2015? Wir wollen an die Herbst/Winter-Kollektion der vergangenen Saison anknüpfen. Also authentische Details, LightweightMaterialien und neue Versionen des Camouflage-Prints. Was würden sie als Victorinox-DNA bezeichnen? Understatement, Erfahrung und Handarbeit. Unsere Mode ist die Erweiterung der Messer. Das Produkt muss also immer vielfältig sein und zu jeder Tageszeit funktionieren, da unsere Kunden viel unterwegs sind. Wenn sie ihn beschreiben müssten: Wie sieht der Victorinox-mann aus? Circa 35 Jahre alt, sehr selbst- und qualitätsbewusst. Er achtet nicht auf Trends und weiß sehr genau, wer er ist. In der schnelllebigkeit unserer Zeit ist es schwer, sich treu zu bleiben. Was bleibt Ihre Kernaussage? Schweizer Handarbeit, aber in moderner Form. Wir nehmen unsere Aufgabe sehr ernst und wollen die Spannung zwischen Moderne und Handwerk beibehalten. Allerdings gelingt diese nur, wenn man am Ball bleibt und die Werte nicht aus den Augen verliert. Ich mag ... ... Authentizität. Ich mag nicht... ... ewige Gleichmacherei, die hier leider des Öfteren zu sehen ist.

„auch eiN PiZZabÄcKer isst Nicht immer PiZZa“ Herr schulze, sie sind erst das zweite mal auf der Bread & Butter, wie ist es? Alle Kunden und Einkäufer namhafter Kaufhäuser kommen zu uns an den Stand. Damit sind wir sehr zufrieden. Es könnte nicht besser laufen. Die Ziele wurden also jetzt schon erreicht? Übererfüllt, würde ich sagen. Bei der letzten Messe haben wir schon 300 % plus gemacht. In welchem segment würden sie die marke ansiedeln? Wir sehen uns neben: Pepe Jeans, Replay oder Scotch & Soda, aber wir sind noch eine kleine Marke aus Bremen, mit gerade einmal 15 Mitarbeitern. An den Produktionsstätten sind es natürlich mehr. Wie ist Nagano entstanden? Ursprünglich war es eine Baumwolljackenfirma, die ich aufgekauft habe. Allerdings haben wir das Sortiment erweitert, um eine gefragte Kollektion zu schaffen. Der verwaschene Look für Männer und Frauen kommt sehr gut an. Meine letzte berufliche Station bei Mustang hat mich sehr viel gelehrt. sie tragen ein Lacoste-polo, wie ich sehe. Werden sie Ihrer marke untreu? Ach was, auch ein Pizzabäcker isst nicht immer Pizza!

Anna Lena Wiesinger, PR-Manager, Drykorn Anders Holmberg, Global Sales Director, WESC

„ich habe GÄNsehaut beKommeN“ Zweiter Tag der messe. Wie war es bisher? Wir sind sehr zufrieden. Viele Besucher sind gekommen. Wir haben große Veränderungen durchgemacht und sind nun mit einem komplett neuen Designteam am Start. Warum die Veränderung? Es ging uns darum, das Produkt zu verbessern und mehr Liebe hineinzustecken. WESC muss erwachsener werden. Streetwear – aber eben mit Geschichte. Unsere Kunden sind mit der Marke gewachsen und das soll auch sichtbar werden. Sozusagen ein Premium-Gefühl vermitteln. Welches ist der markt für WesC? Europa, aber wir wachsen auch stark in den USA und Asien. Ganz neue Stores in Taipeh und Shanghai haben kürzlich eröffnet, damit wollen wir ein Statement setzen. Da kommt der neue Bread & Butter-standort seoul doch ganz gelegen, oder? Wir wissen es noch nicht. Aber für die europäischen Tradeshows bleiben wir der Messe treu. Der beste moment der messe? Unser erstes Meeting mit den italienischen Distributoren. Sie waren begeistert von unserer neuen Ausrichtung, was mich so überwältigt hat, dass ich Gänsehaut bekam.

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„oVersiZe-sillhouetteN uND fliesseNDe materialieN“ schwarz, Weiß und Grau sind auf den ersten Blick die dominierenden Farbthemen der Kollektion ... ... genau, alles ist fließend, aus sehr hochwertigen Materialien. Seide und Leder herrschen vor. Oversize, gepaart mit schmalen Silhouetten, werden in der kommenden Saison sehr wichtig sein. Ihre Highlights? Bei den Damen: Cropped Top zum Highwaist Skirt. Bei den Herren: eine Lederjogginghose. Der Drykorn-stand wird von einem riesigen plattenbauBild flankiert. Gibt es eine Geschichte dazu? Das Bild zeigt den Strand von Benidorm, einer Rentnerhochburg in Spanien. Es sieht dort eher trostlos aus, das passte zu unserer provokanten Kollektion. Was hat es mit dem Häuschen in der mitte auf sich? Das ist der passende Strandkiosk, den wir mit Süßigkeiten aus der Kindheit und Jugend ausgestattet haben, wie: Durstlöschern, Butterkeksen, Center-Schock-Kaugummis oder Maoam. Wie zufrieden sind sie mit der messe? Wir sind zufrieden. Die Qualität der Kunden ist gut und die wichtigsten Journalisten sind auch gekommen.

Richard Gammidge, Sales Großbritannien & USA, Tricker’s

„frÜher truGeN bauerN uNsere schuhe, heute siND es GeschÄftsmÄNNer“ sie haben mit ihren farbenfrohen Boots und Brogues einen der ansprechendsten stände der messe ... Das liegt daran, dass wir nur eine Mindestorder von sechs Paaren verlangen und die kann sich jeder Kunde selbst entwerfen. Von der Sohle bis zum Gummizug ist alles möglich. Dementsprechend vielseitig ist unser Sortiment. Ist das ihr Tricker’s-Geheimrezept? Uns gibt es seit 1829 mit Goodyear Welting Boots aus eigener Herstellung und einem einzigartigen Wiedererkennungswert. In Zeiten von Blogs und social media: Verfolgen sie da noch den Weg der Tricker’s Boots? Ursprünglich haben Bauern und Jäger unsere Schuhe getragen. Heute sind es Geschäftsmänner und vor allem viele Jeansträger. Klingt so, als seien sie international gut vertreten? Schon, wir werden dennoch expandieren. Italien und Japan stehen auf dem Plan. China und Nordamerika werden dann im Anschluss folgen.

Moritz Wenz, Brand Manager, Moritz Wenz

„hier fiNDe ich Die umGebuNG, Die Zu DeN ProDuKteN Passt“ Herr Wenz, sie sind zum ersten mal auf der Bread & Butter. Wofür steht Ihr Label? Die vertretenen Marken im Portfolio (Otter-Messer, Kleinwaren / von Laufenberg, Serie Flöz, Moritz Wenz) weisen ähnliche Philosophien auf. Kernpunkt ist die Fertigung in Deutschland und die Zusammenarbeit mit Manufakturen und Familienbetrieben Warum ausgerechnet eine modemesse? Hier finde ich das richtige Publikum und eine Umgebung, die zu den Produkten passt. Gibt es eine Kollektion im herkömmlichen sinne? Nein. Die Sortimente der Marken werden Schritt für Schritt erweitert, daher gibt es in unregelmäßigen Abständen Neuheiten. Für Otter-Messer habe ich ein Sortiment kuratiert und eine Etui- und Holster-Kollektion entwickelt. Zudem wird der Unternehmensauftritt überarbeitet. Ein direktes Resultate hieraus ist z.B. das neue Verpackungskonzept für das Unternehmen und die Präsentation auf der Messe. Haben sie Bestseller? Ja, bei Otter-Messer ist es klar das Anker- und das MercatorMesser. Diese sind besonders in den USA sehr beliebt und finden in Europa und Russland immer mehr Resonanz. Auch bei Kleinwaren / von Laufenberg funktioniert das Sortiment gut.


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Cynthia Van der Moolen, Brand Manager, K-Swiss Robert Theijssen, International Sales Manager, PME Legend

„KuNDeN sollteN eiNe biNDuNG Zur marKe aufbaueN“ Überall auf der messe sind Blousons in verschiedenen materialien zu sehen. Hat Ihnen der Bomberjacken-Trend in die Karten gespielt? Ja, sehr. Wir sind noch recht neu auf der Messe. Unser Hudson-Bomber ist ein Bestseller, im Winter mit und im Sommer ohne Pelz. Aber wir sprechen vor allem ältere Endverbraucher an, was uns in Holland immerhin zum Marktführer im Ledersegment gemacht hat. Wie präsentieren sie sich? Wir wollen hier unsere ganze Bandbreite zeigen. Als Premium-Marke für modisch-erwachsene Männer mit Geld. Wohin entwickelt sich die männermode? Die einzelnen Kleidungsstücke werden kerniger und bequemer. Schnitte wesentlich lockerer, was mir persönlich gut gefällt. Die Bread & Butter wollte sich in dieser saison dem endverbraucher öffnen. Gehörten sie zu den Befürwortern? Wir waren dafür, dass es so kommt. Es wäre eine neue Tendenz, weil es darum ginge, den Kunden in die Prozesse der Herstellung mit einzubeziehen. So dass sie eine Bindung zur Marke aufbauen können.

„eiNe marKe sollte wisseN, wer sie ist“ Frau Van der moolen, erster Tag der Bread & Butter: Wie war der messestart für sie? Es ist definitiv ruhiger als in den letzten Jahren, aber es herrscht ein positiver Vibe. Erstaunlich viele Gäste waren schon da. sie haben eine Tribüne als Wanddeko auf dem stand. Was ist das Thema? Wir gehen zurück zu den Wurzeln von K-Swiss: Heritage American Tennis. Dabei liegt der Fokus auf den essenziellen Details, die unsere Sneaker ausmachen und die wir hier erstmals zeigen. sie versuchen also, die eigene Authentizität abzubilden? Ja, eine Marke sollte wissen, wer sie ist. Das wird sich langfristig durchsetzen. Der Trend für weiße Sneaker, den K-Swiss mit auf den Weg gebracht hat, kommt zurück. Darauf werden wir uns konzentrieren. Versuchen sie als Anführer hervorzugehen? Nein, es gibt ja schließlich adidas und den Stan Smith. Aber wir haben den ersten Lederturnschuh erfunden, das war damals sehr revolutionär. Tennis wurde zum Trend. Diese alten Performance Styles, wie den SI18 oder den Aosta, beleben wir in Limited Editions neu. Haben sie einen Lieblingsort in Berlin? Ich liebe das Michelberger Hotel an der Warschauer Straße. Diese rohe und trotzdem schöne Atmosphäre gefällt mir sehr.

Alexander Gedat, CEO, Marc O’Polo

„teambuilDiNG ist uNs sehr wichtiG“ Herr Gedat, wie sieht Ihre aktuelle strategie aus? National wollen wir unser Wachstum im Flächenbereich verstärken und zusätzliche Fachabteilungen stellen. International liegt uns die Neukundengewinnung sehr am Herzen. Wie wichtig ist die Bread & Butter für marc O’polo? Das ist definitiv die wichtigste Plattform für uns, weshalb wir auch mit einem großen Stand auf der Messe vertreten sind, um unser Sortiment adäquat zu präsentieren. Gab es bereits erstes Feedback? Wir haben extrem tolles und positives Feedback bekommen. Die Abverkäufe waren sehr gut, was sicher auch mit unserer „Follow Your Nature“-Kampagne mit Amber Valletta und Jeff Bridges zu tun hatte. Bleibt es dabei oder vertrauen sie auf neue Gesichter? Jeff Bridges bleibt uns treu, für die Womenswear haben wir Uma Thurman gewinnen können. Beide spiegeln unseren Claim: „Follow Your Nature“ perfekt wider. Haben sie während der messe ein Berlin-system? Ja, jeden Abend nach der Messe gibt es für Kollegen und Geschäftspartner ein Feierabendbier auf dem Stand, danach gehen wir gemeinsam essen oder feiern - Teambuilding ist uns sehr wichtig.

Morten Lind, Sales Director, MbyM

„es ist eXtrem schwer, DeN hYPe Zu halteN“ Herr Lind, bereits im Januar haben wir mit Ihnen gesprochen. Hat sich in dieser saison etwas auf der messe geändert? Es fühlt sich so an, als wären dieses Mal weniger Kunden da. Aber bisher war alles ganz toll. Die Vertreter aus unserem Fokusmarkt Nordeuropa waren da, das ist sehr erfreulich. Also stehen Barcelona und seoul nicht auf Ihrer Agenda? Eher nicht, aber wir müssen es uns bis dahin genau überlegen. Ich schätze, viele Brands werden Schwierigkeiten haben. Andererseits muss sich etwas ändern, es ist nur fraglich, ob dies der richtige Weg ist. Hätten sie einen besseren Vorschlag? Leider nicht, es ist tatsächlich extrem schwer, den Hype zu halten. Dafür läuft es schon recht lange gut. Normalerweise wäre die messe jetzt für endverbraucher zugänglich. Gut, dass es nicht so gekommen ist? Ich wäre offen dafür gewesen. Die Kunden wollen und müssen mehr über die Marken wissen, besonders junge Menschen. Aber der Plan wirkte wie nicht zu Ende gedacht. Die genauen Informationen waren zu dürftig für eine Umsetzung.

Serdar Mazmanoglu, Director Vertrieb, Mavi

„wir siND wie eiNe familie“ Herr mazmanoglu, was sind die Ziele in der kommenden saison? Wir wollen unsere Kundenbindung ausbauen, mehr Partnerschaftssysteme schaffen und unsere Shop-in-Shop-Konzepte erweitern. Wie viele shop-in-shops gibt es bereits? Bislang sind es 120, aber es kommen jedes Jahr 50 neue hinzu. Außerdem haben wir zwölf eigene Mavi Stores. mavi ist besonders beim jungen publikum beliebt. Wie stehen sie zum Thema endverbraucher-messe? Wir hätten es wirklich gut gefunden, um eine weitere Kommunikationsplattform zu schaffen. Social Media ist für uns sehr wichtig, um die Kunden zu informieren und auf dem Laufenden zu halten. Welche Highlights aus der Kollektion würden sie im Zuge dessen hervorheben? Unseren Glam Fit mit Push-up-Effekt am Po und die Gold-Linie aus Satin Denim, die sich wie eine zweite Haut anfühlen soll. sie begleiten die Bread & Butter schon eine Weile. Gibt es bestimmte rituale? Die gibt es tatsächlich: Am Abend vor der Messe gehen wir immer mit dem ganzen Team ins Restaurant Adnan – das schweißt zusammen. Wir sind wie eine Familie!

Jürgen Konrad, Country Manager Deutschland, New Balance

„es fehlte Die ZÜNDeNDe iDee“ Herr Konrad, sie haben sich in den vergangenen Jahren besonders durch Ihre running-schuhe hervorgetan. Wird es eine neue Ausrichtung von New Balance geben? Ja, durchaus. New Balance hat wesentlich mehr als nur RetroRunning im Portfolio und das wollen wir auf dieser Bread & Butter zeigen. Inwiefern? Wir werden uns vermehrt auf den Bereich Tennis konzentrieren und die Kunden 2015 langsam an neue Themen heranführen. Wie werden sie diese Brücke schlagen? Unser Erfolg lag nie nur im Retro-Trend, wir waren immer stark im Running-Segment. Dabei ist Tennis für uns eine logische Erweiterung, weil wir als Performance-Marke wahrgenommen werden möchten. Natürlich mit vielen LifestyleAspekten, in die wir weiterhin investieren werden. eigentlich sollte die Bread & Butter in dieser saison auch für endverbraucher geöffnet werden. Wäre das auch in Ihrem sinne gewesen? Wir als New Balance Europa hätten uns wahrscheinlich von der Messe verabschiedet, weil uns das Konzept oder die zündende Idee fehlte, um den Endverbrauchern etwas zu bieten.

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Francisco G. Hoffman, An Original Penguin Aki Tuncer, Sales Central Europe, Knowledge Cotton Apparel

„ich biN Der ÖKo schlechthiN“ ein Gehirn aus Baumwolle flankiert Ihren stand. Was wollen sie damit sagen? „Brain Cotton, Cotton Brain“! Die Leute zum Nachdenken anregen. Es geht uns darum, was das Produkt kann, mit dem Mainstream haben wir nichts zu tun. Wie sieht dann Ihr marketing aus? Immer authentisch bleiben. Lieber suche ich mir die Kunden selbst aus, damit wir langsam und gesund wachsen – und nicht zu schnell. seit wann gibt es das Label? Alles begann 1969 als Hippiemarke mit organischer Baumwolle. Jetzt wollen wir die zweite Generation erreichen, mit klassischer Sportswear. Wer entwirft die Kollektion? Wir sind vier Freunde. Jeder gibt seinen Input, aber in erster Linie befragen wir die Kunden, um herauszufinden, was sie wollen. Danach richten wir uns, aber der allgemeine Vorsatz lautet: Freundschaft, Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit. Wie sieht der KCA-Kunde aus? So wie ich, ich bin der Öko schlechthin. Alterslos, bewusst lebend, mit sich und der Umwelt im Reinen. Wir denken nicht in Schubladen, es geht um das Gefühl, nicht um Trends. Daher haben wir Dunkelblau als Grundfarbe gewählt, die Farbe der Erde.

Zaza de la Hey, Head of PR, Edwin

„wir GeheN ZurÜcK Zur base“ Bei edwin gibt es in dieser saison nur Bilder und ein Video zu sehen. Warum? Wir wollten alles anders machen und zeigen die neue Kollektion als Kunst. Nebenher läuft ein Konzeptfilm über Indigo und an der Bar gibt es tollen Kaffee. Wie sind die reaktionen? Die Besucher sind irritiert, damit rechnet niemand, wenn er unseren Raum betritt. Was ist die Botschaft dahinter? Wir gehen zurück zur Base. Auf der Bread & Butter geht es doch darum, sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Wir wollen mit unseren Kunden sprechen. In einem externen Showroom ist auch die Kleidung zu sehen. Wie stehen sie zu den umzugsplänen? Veränderung ist immer gut. Das sieht man ja bei uns. Barcelona machen wir sicher mit, Seoul mal sehen. Haben sie bestimmte Lieblingsorte In Berlin? Das Restaurant Transit in Mitte ist meine erste Anlaufstelle. Seit ich aufs Land gezogen bin, habe ich einen regelrechten Drang danach, durch die Stadt zu ziehen. Ansonsten reizt mich die komplette Leere der Mojave-Wüste in Kalifornien.

„breaD & butter uND berliN bilDeN eiNe PerfeKte sYmbiose“ Welche Bedeutung hat die Bread & Butter für sie? Die Messe hat uns die Möglichkeit gegeben, unsere Marke außerhalb Großbritanniens bekannt zu machen. Eine tolle Plattform für europaweite Partner. Auf der messe ist es ruhiger geworden, bemerken sie das auch? Durchaus ist es ruhiger geworden, aber dennoch sind alle wichtigen Kunden nach wie vor gekommen. Wir sind zufrieden, es hat sich wieder gelohnt. Also ist Berlin für sie der ideale standort? Berlin ist die coolste Stadt in Deutschland. Sie und die Messe bilden eine perfekte Symbiose und ergänzen sich sehr gut. Ich mag ... ... die internationale Reichweite, die wir hier erzielen können. Ich mag nicht ... ... dass weniger Kunden kommen. Es muss sich etwas ändern und wie wir gehört haben, wird sich vieles ändern. Darauf sind wir gespannt. Der „An Original penguin“-Look? Farblich sind wir mutig im nächsten Sommer. Die Inspirationen kommen vom Miami der 60er-Jahre. ArtDeco, florale Prints, Bamboo, Pink und Türkis. Damit statten wir auch eher unbekannte Bands aus, um unseren Look neuen Zielgruppen zu präsentieren.

Mariano Alonso, Sales Director, Timberland Kirsten Staeren, Brand Manager, Dr. Martens

„wir siND eiNe marKe mit sehr Viel seele“ Doc martens war in den letzten saisons allgegenwärtig. Wohin geht die reise? Der Boot bleibt im Fokus, zukünftig wollen wir aber weniger als Wintermarke gesehen werden. Daher wird der klassische Halbschuh immer wichtiger und schmaler. Auch unsere Riemensandalen, die in Italien ein Renner sind, sollen auf den deutschen Markt kommen. Wir versuchen uns insgesamt breiter aufzustellen. Weg von dem schwarzen Look, mit dem wir oft assoziiert werden. Wie machen sie das? Mit floralen und Tattoo-Prints oder auch dem Monotone – Schuhe komplett in einer Farbe gehalten. Wie wichtig sind modemessen für Dr. martens? Sehr wichtig! Es ist eine Marke mit sehr vielen Gesichtern. Sowohl im High-End- als auch im Vintage-Bereich. Die Marke passt überall rein und die Messen helfen uns, die breite Masse zu erreichen. Was macht Dr. martens aus? Schon immer eine Marke zu sein, die sehr viel Seele hat und verschiedene Szenen anspricht. Vom Punker bis zum Hipster sind wir überall vertreten, was vor allem den Mode-Blogs und Social-Media-Kanälen zu verdanken ist.

NEWS

Jason Denham, Gründer, Denham

„Die iNDustrie steht Nie still“ Was sind die News der kommenden saison? Gestern haben wir unseren ersten Store in Berlin eröffnet. Ein toller neuer Laden. 14 oz. hat uns sehr geholfen. Berlin ist für uns die erste Wahl, danach kommen Düsseldorf, Hamburg und der Süden. Highlights der Kollektion? Ich sage nur Kategorie 5: eine Five-pocket-Jeans aus italienischer Herstellung. Mit einem hohen Stretchanteil, der absolut nicht sichtbar ist, aber für eine fantastische Passform und mehr Komfort sorgt. sind sie als Aussteller mit der messe zufrieden? Sehr, aber ich unterstütze auch die Pläne von Karl-Heinz Müller, sich weiterzuentwickeln. Veränderung ist immer gut. Die Industrie steht nie still. Vor allem Korea ist sehr interessant für uns, aber Berlin muss bleiben. Wie kämpfen sie gegen den stillstand? Aktuell mit viraler Social Media. Unser neuer Film „Denham Psycho“ erzielte am ersten Tag 50.000 Hits, inzwischen sind es mehr als 700.000. Das ist genial, daran werden wir anknüpfen.

„Karl-heiNZ mÜller hatte DeN mut, Der erste Zu seiN“ Die Bread & Butter ist auf erneuerungskurs. Was halten sie davon? Das ist das Original. Sie haben Pionierarbeit geleistet. Viele schimpfen auf ihn, aber ich muss sagen: Karl-Heinz Müller hatte den Mut, der Erste zu sein. Die anderen wären ohne ihn nie so groß geworden. sie sind hier sehr prominent vertreten. Wie wichtig sind modemessen für Timberland? Die Bread & Butter bietet uns alle Möglichkeiten, die wir brauchen. Wenn schon Modemessen, dann bleiben wir hier. sie sind für derbe Boots bekannt, drum herum hat sich ein ganzes Outdoor-Lifestyle-segment gebildet. Wie ist die marke aktuell aufgestellt? Timberland hat mit Authentizität und Geschichte eine verankerte Position. Steht für Urbanität und Freizeit in der Stadt oder der Natur. Dafür schaffen wir einen Head-to-Toe-Look. Haben sie keine Angst vor Beliebigkeit? Ganz und gar nicht. Der Boot ist stark genug und bietet viel Raum für ein breites Portfolio. Damit haben wir die Möglichkeit, uns größeren Zielgruppen zu öffnen. Haben sie rituale auf der messe? Ja, wir gehen immer mit der ganzen Belegschaft ins Kreuzberger Restaurant Hasir. Bester Kebab der Stadt!


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marKeN messeauftrItte

faciNG west

camel actiVe

Als blaue Installation konnte man diesen Stand am besten bezeichnen. Bestehend aus einer Denim-Sammlung der Holländerin Lizzie Kroeze, umfasste er Stücke mit Seltenheitswert – recycelt für den Weiterverkauf. Jedes Teil ein Unikat und Facing West die absolute Entdeckung der Bread & Butter!

Auch in dieser Saison vertraut die Outdoor-Marke auf den Saloon-Charakter ihres Standes. Schummriges Licht und dunkle Farben. Im Zentrum eine Bar mit hausgemachten Cocktails. Sitzecken im Nebenraum laden zum Verweilen ein. Der ideale Ort, um den Messetag ausklingen zu lassen.

www.facingwest.co

www.camelactive.de

leVi’s maDe & crafteD

marc o’Polo

Im Stil einer Bowlingbahn aus den 50er-Jahren hat das amerikanische Denim-Label seinen Stand gestaltet. Eine originale Leuchtreklame thront über dem Eingang und signalisiert dadurch von Anfang an, wohin die Reise führt. Schwarz-Weiß-Fotos und Pokale dienen als Dekoration. Zeitreise absolut geglückt.

Warmes Holzparkett und monochrome Farben in weitläufigen Räumlichkeiten. Wie ein großzügiges Herrenhaus in den Hamptons präsentierte sich der Marc O’Polo-Stand gewohnt prominent. Direkt am Ausgang zum Lunapark gelegen, war das Strandgefühl zum Greifen nah.

www.levismadeandcrafted.com

www.marc-o-polo.de

SonderauSgabe


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J’N’C News – Sonderausgabe, Freitag, 25. Juli 2014

marKeN messeauftrItte

leGeND

DrYKorN

Die Ledergürtel und Taschen von Legend waren sehr präsent in Glasvitrinen, an Holzleitern oder auf Werkbänken dekoriert. Handwerk schien das Stichwort für all das gegerbte und benietete Leder zu sein. „The legendary belt and bag maker“ hatte sein Holzpodest perfekt in der Urban Base platziert.

Der Preis für das höchste Maß an Urbanität ging in dieser Saison an Drykorn. Ein aus Beton gegossener monströser Stand mit eigenem Kiosk war in der Urban-SuperiorHalle nicht zu übersehen. Das überdimensionale Plattenbau-Plakat und vereinzelte Graffiti taten ihr Übriges.

www.legend-belts.de

www.drykorn.com

eDwiN

KuYichi

Bei Edwin gab es außer einem Indigo-Video und vereinzelt gerahmten Kollektionsbildern nicht viel zu sehen. Dennoch war der kahle Raum, mit Sitzblöcken versehen, einer der interessantesten Stände der L.O.C.K Area. Die Baristas des „Chapter One“ machten den mit Abstand besten Kaffee der Messe.

Jeans, so weit das Auge reicht. Ähnlich konsequent war das Standkonzept von Kuyichi in der Urban-Superior-Halle. Der blaue Denim-Turm am Eingangsbereich war das Herzstück, das Drumherum dagegen eher schlicht gehalten. Eine bequeme Couch inmitten des Raumes, mit freiem Blick auf das Treiben der Messebesucher.

www.edwin-europe.com

www.kuyichi.com

NEWS


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J’N’C News – Sonderausgabe, Freitag, 25. Juli 2014

meNscheN LooKs

sTreIFeNsALAT

meTALLIC FÜr DIe FÜsse

FLOrALe prINTs

Arm-BANDAGeN

BIG sNeAKers

HANDsCHmeICHLer

Gute aussichteN! sTreIFeNsALAT – Im kommenden Sommer werden Streifen in jeder erdenklichen Himmelsrichtung und Farbkombination dominieren. Breit, schmal, horizontal, vertikal oder schräg – Hauptsache streifig! meTALLIC FÜr DIe FÜsse – Es glänzt und glitzert – Schuhe mit metallischen Farbeffekten stehen in der kommenden Saison hoch

im Kurs. Egal ob Slipper, Sneaker oder Gummistiefel: Das gewisse Bling-Bling darf nicht fehlen. FLOrALe prINTs – Die einen nutzten die Messe, um ihr neues oder wiederentdecktes Blumenhemd endlich auszuführen, andere stellten ihren Hawaiiblazer regelrecht zur Schau. Im Sommer 2015 müssen die Herren

mutig sein. Ob auf Shirts oder Hosen – florale Prints sind überall. Arm-BANDAGeN – Wofür Wolfgang Petry verspottet wurde, scheint salonfähig zu werden. Die Armbänder für den Mann. Je mehr, desto besser. BIG sNeAKers – Klobig müssen sie sein, am besten noch mit farblichen Akzenten. Zu

Kleidern, Shorts oder klassischen Bundfaltenhosen: Pump, Air Max und Co. vollenden den Look! HANDsCHmeICHLer – Männer stehen offenbar zu ihren femininen Zügen. Die Clutch ist unpraktisch und klein noch dazu, dennoch erfreute sich das Täschchen bei den Herren großer Beliebtheit.

SonderauSgabe


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J’N’C News – Sonderausgabe, Freitag, 25. Juli 2014

meNscheN LooKs

Jana, Stuttgart

Geert, Perk

Uta, Berlin

Vaughn, New York

Dave, Amsterdam

Ashley, London

Alex, Berlin

Ryfa, Amsterdam

Izabela, Berlin

Betulertan, Istanbul

Joost, Amsterdam

Yuki, Hermosa Beach

less is more Stil ist eine Frage der Persönlichkeit – jeder entscheidet selbst, was es zu unterstreichen gilt

Ob sie des Hypes nach Selbstdarstellung überdrüssig geworden sind? Schwer zu sagen. Aber die einst so verbreiteten Paradiesvögel suchten wir in drei Tagen auf der

NEWS

Bread & Butter vergebens. Weniger ist also doch mehr. Mit kleinen Highlights, in Form von Accessoires, versuchten viele ihren Look zu akzentuieren. Manche wagten es, mit Ma-

terialien oder Farben zu spielen – doch selten war die Jeans & T-Shirt-Fraktion so stark vertreten wie in dieser Sommersaison. Wenn daraus ein Trend abzuleiten wäre, dann der,

dass sich die Masse auf das Wesentliche konzentriert. Oder ihr schlicht der Mut fehlt, sich abzugrenzen.


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J’N’C News – Sonderausgabe, Freitag, 25. Juli 2014

meiNuNG KarL-HeInz müLLer

„wir braucheN wieDer eiNe Grosse iNterNatioNale leitmesse“

Sein Ziel ist klar: neue Herausforderungen annehmen und sich dabei nicht aus der Ruhe bringen lassen.

In Zukunft wird sich vieles ändern. Die Bread & Butter zieht 2015 neben Berlin nach Barcelona und Seoul. Wir sprachen über die Tücken, immer der Anführer zu sein Interview: Jemima Gnacke Tag 3 auf der 31. Bread & Butter, die mit einem fulminanten Auftakt gestartet ist. Herr müller, wie geht es Ihnen? Die Bread & Butter war gut, Aussteller und Besucher waren zufrieden. Das Wetter war leider nicht das beste, trotzdem war alles gut. Ich weiß natürlich, dass eine Menge Arbeit vor uns liegt. Aber das war ja schon immer so. Wir wollen uns schließlich nicht ausruhen. Die Branche erwartet schon seit Längerem von uns, dass etwas Neues geschieht. Ich liebe es, diese Herausforderung anzunehmen. Dass sie etwas ändern würden, wurde ja in den letzten Tagen stark kolportiert. Was genau ist sinn und Zweck Ihrer Neuausrichtung? Der Handel hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Die Dominanz der vertikalen Marken, von H&M bis Primark, der starke Online-Handel, die zunehmende Vertikalisierung der Marken durch immer mehr eigene „Stand Alone Stores“. Das alles hat den Multibrand-Retailer und somit das WholesaleBusiness der Marken in den Hintergrund gedrängt. Dieser Tatsache können wir uns nicht verschließen. Mittlerweile mussten viele Marken konstatieren, dass der eigene Retail, auch das Online-Geschäft, in Bezug auf Umsatz und Rendite nicht immer den gewünschten Erfolg bringt. Ich glaube, dass sich die Marken künftig wieder auf die Wichtigkeit des WholesaleBusiness zurückbesinnen werden. Damit wird das Thema Messe wieder interessanter für Marken und Label. Allerdings muss sich eine Messe sowohl für die ausstellenden Marken als auch für den Einkäufer wirklich lohnen. Alle Marktteilnehmer brauchen einen kurzfristigen Return on Investment. Des Weiteren glaube ich daran, dass eine „neue“ Messe ein umfassendes, breit gefächertes Portfolio der interessantesten und wichtigsten Marken, Label und Designer bieten muss, und zwar über alle Genres. Die Branche braucht nach der zerklüfteten, kleinteiligen Messelandschaft, wie sie sich zurzeit in Berlin, Deutschland und Europa darstellt, wieder eine große, internationale Leitmesse. sie haben am Dienstag, also am Abend des ersten messetages, Ihre AGeNDA 2015 vorgestellt. sie gehen also im Januar nach Barcelona, sind im Juli wieder in Berlin und dann geht’s nach seoul. Warum tun sie das? Warum bleiben sie nicht einfach, wo sie sind – in Berlin? Soeben ging die 31. Bread & Butter zu Ende. Wir haben an verschiedenen Orten veranstaltet, es ging los in Köln, dann Berlin, danach Barcelona, jetzt sind wir schon zum 11. Mal in Berlin-Tempelhof. Warum wir das tun, ist sehr einfach zu beantworten: Die Modeleute langweilen sich inzwischen, sie sind nicht mehr zufrieden. Routine ist der Killer von Kreativität und Innovation. Mode lebt vom Neuen. Es geht auch nicht darum, auf Biegen und Bre-

chen etwas Neues zu machen. Es geht darum, die Märkte zu erreichen. Unsere Erfahrung hat gezeigt: Als wir zu lange in Barcelona waren, haben wir mit der Zeit den Kontakt zu den nordeuropäischen Märkten verloren, auch zum deutschen Markt. Nach längerer Zeit, jetzt in Berlin, stellt sich das gleiche Problem, nur umgekehrt. Die südeuropäischen Einkäufer kommen nicht mehr in der gewünschten Anzahl. Die Internationalität von Ausstellern und Besuchern ging erheblich zurück, trotz immer mehr Messen speziell in Berlin. Als Berlin bzw. Barcelona noch neu waren, hatten wir bei Rekordbesucherzahlen jeweils bis zu 70 % internationale Besucher. Diese Quote wollen wir zurückerobern, ohne den heimischen Markt zu vernachlässigen. Durch das neue, alternierende Konzept, eine Saison in Barcelona, also im Süden, und in der nächsten Saison wieder in Berlin, d. h. im Norden, kommen wir den Märkten entgegen und nehmen sie jeweils mit in die entgegengesetzte Richtung. Das ist eine strategische Entscheidung. Damit bieten wir unseren Ausstellern die Möglichkeit, mit nur zwei Messen im Jahr ganz Europa abzudecken. Seoul kommt on top dazu, steht aber nicht in Konkurrenz zu Europa. sie erfinden sich also neu? Die Marken brauchen einen starken, aussagekräftigen Auftritt, der das Image der jeweiligen Marke rüberbringt. Dann funktioniert auch der Vertrieb. Das ist auf Dutzenden kleineren Veranstaltungen, wie sie überall in Berlin, Deutschland und Europa stattfinden, nicht möglich. Weil die internationale Leitmesse fehlt, verweigern die Marken zunehmend ihre Teilnahme an Messen. Die Resultate der kürzlich zu Ende gegangenen Messen in Florenz, Paris und Berlin belegen eindrucksvoll, dass alle mit Besucherrückgängen zu kämpfen haben. Überall fehlt die Internationalität. Wer etwas anderes behauptet, ist nicht ehrlich. In den Interviews, die wir in den vergangenen Tagen mit Ausstellern geführt haben, wurde immer wieder auf den starken und stabilen deutschen markt verwiesen. Viele haben gesagt: „Wir brauchen eine deutsche messe“. Wie sehen sie das? Wir brauchen keine deutsche Messe, wir brauchen eine internationale Messe, natürlich mit starker deutscher Beteiligung aus Handel und Industrie. Unser Ziel ist es auch nicht, eine spanische Messe in Barcelona zu veranstalten, unser Ziel ist die „Internationale Leitmesse“. Selbstverständlich ist es wichtig, dass die ausstellenden Marken ihre Vertriebsleute aus den unterschiedlichen Ländern mitbringen, natürlich auch aus Deutschland. Jedes noch so kleine Label braucht internationale Kunden. Deshalb werden wir in Barcelona im Januar eine ganze Halle für Designer und Agenten mit fertig gebauten Ständen anbieten sowie

eine Halle für die etablierten und starken Marken aus der klassischen DOB und HAKA. Der Flug von Düsseldorf oder München nach Barcelona kostet nicht mehr als nach Berlin. Barcelona hat einen überaus leistungsfähigen Flughafen, fast alle Low Cost Carrier fliegen Barcelona an. Es ist beispielsweise erheblich einfacher und günstiger nach Barcelona zu kommen als nach Florenz. Apropos Florenz: Warum haben sie sich mit Ihrem Termin vor die pitti uomo gesetzt? Das ist ja fast ein Tabubruch! Dr. Napoleone hat sich darüber ja schon in Interviews beschwert. Die Leitmesse braucht einen frühen Termin, sonst leidet die Internationalität. Die Mehrzahl der Kollektionen sind bis Weihnachten fertig. Die meisten Line Meetings finden bereits im Dezember statt. Deshalb wird die Bread & Butter künftig früher stattfinden. London, Florenz, Mailand und Paris haben sich abgesprochen. Am 10. Januar fängt London an, dann kommt die Pitti Uomo, ab dem 13. bis 16. Januar. Dann folgt Mailand und dann Paris. Bis zum 25. Januar 2015 ist somit der internationale Kalender dicht. Ich nehme dieses Ausbooten nicht hin. Wir haben kein Problem damit, zum 8. Januar 2015 bereit zu sein, und unsere Marken befürworten diesen frühen Termin. Bread & Butter stellt sich sicherlich nicht hinten an. Der frühe Vogel fängt den Wurm. Wie fiel das erste Feedback aus? So wie es immer ausfällt, wenn man den gewohnten Pfad verlässt. Es ist ungefähr so wie damals in Köln, als wir gesagt haben, wir gehen nach Berlin. Das textile Establishment hat seinerzeit klar Stellung gegen Berlin bezogen, ebenso die deutschen textilen Fachblätter. Die Opinion Leader waren von Anfang an mit dabei. Es hat sich für sie gelohnt. 10 Jahre später sind sie alle hier in Berlin, auch die Etablierten. Die Restaurants sind mittlerweile bekannt, auch die Clubs und die Läden, es fehlt der Sex und der Reiz des Neuen. Es gibt nichts mehr zu entdecken. Letztlich kommt es auf die Motivation des Einzelnen an. Der deutsche Handelsvertreter bzw. die Länderfürsten der Marken haben zum Teil Bedenken, dass die deutschen Einkäufer nach Barcelona reisen. Ich hingegen glaube, dass der deutsche Händler wieder gerne nach Barcelona kommt. Wichtig ist doch nur, dass er vor Ort seinen Ansprechpartner antrifft. Die Inhaber von international agierenden Marken sind hingegen durchweg positiv gestimmt. Noch einmal: Es geht hier nicht nur um Barcelona, es geht um ein neues Konzept: Barcelona und Berlin im Wechsel. Wir sehen eine Erholung der südeuropäischen Märkte. Deshalb kommen wir ihnen mit Barcelona entgegen. Unsere Mitbewerber in Berlin argumentieren natürlich in ihrem Sinne. Das ist legitim. Es

gibt ja durchaus Argumente, die für Berlin sprechen. Die Alternative ist, im Januar hier in Berlin zu bleiben, ohne die Zugkraft der Bread & Butter. Es wird leer werden in Berlin ohne die Bread & Butter, so wie damals, als wir das erste Mal in Barcelona waren. Nun steht der Flughafen Berlin-Tempelhof im Januar 2015 erst einmal leer. Wie hat Klaus Wowereit auf die Neuigkeit reagiert? Für ihn war es natürlich keine positive Nachricht. Schließlich hat er sich stark für uns eingesetzt. Ich habe ihm unser neues Konzept erklärt. Er hat verstanden, warum ich diese Entscheidung getroffen habe. Er freut sich auf unsere Rückkehr im Juli und wir bleiben natürlich im Gespräch. Noch einmal zurück nach seoul. Haben sie die südkoreanische Hauptstadt als standort zwischen den Weltmärkten China und Japan gewählt? Seoul ist die ideale Metropole für Bread & Butter. Seoul ist jung, aktiv, kreativ und unglaublich dynamisch – und Seoul will die Bread & Butter. Anders als in China findet hier Independent Retail statt. Seoul ist das Berlin Asiens, allerdings viermal so groß. Alle kommen nach Seoul, wenn sie etwas erleben wollen, die Chinesen, die Indonesier und sogar die Japaner. Wir wollen dort alle zusammenbringen, die eine Chance im asiatischen Markt sehen, Marken aus der ganzen Welt, natürlich auch die europäischen Marken. Am 12. September 2014 stellen wir unseren potenziellen Ausstellern Seoul vor Ort vor. Wir laden alle Interessierten nach Seoul ein. Der Bürgermeister von Seoul, Won Soon Park, wird alle persönlich begrüßen. Diese Bread & Butter stand mit „Carnaval do Brasil“ unter dem motto der FußballWm. sind sie Fußballfan? Natürlich bin ich Fußballfan. Wir haben immer alles auf die jeweilige WM ausgerichtet. 2006 in Barcelona, als uns die Italiener in den letzten Minuten im Halbfinale besiegt haben, und auch 2010, als uns die Spanier im Halbfinale geschlagen haben. Mein Gott, wie haben wir gelitten. Ich habe vor dem Halbfinale gegen Brasilien auf der Bühne gesagt, Deutschland wird Weltmeister. Nun haben wir nach Brasilien auch Argentinien besiegt. Es ist unfassbar, den Titel in Brasilien zu gewinnen. Am Sonntag haben alle B&B-Mitarbeiter und ihre Familien und Freunde das Endspiel auf Tempelhof gesehen, auf dem großen Screen, an unserer Copacabana Beach, bei Bier und BBQ. Es war ein enger Kreis, vielleicht 400 Leute. Es war ein tolles Erlebnis, ich werde es nie vergessen.

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