Raiffeisenbank in Bregenz Mehr als eine Bank Profitieren Sie von individuellen Veranstaltungsmöglichkeiten und zeigen Sie sich Ihren Geschäftspartnern von der besten Seite.
In der RiBgalerie veranstalten wir in regelmäßigen Abständen exklusive Ausstellungen wie z.B. von „Niki de Saint Phalle“, „Allmeinde Vorarlberg“, „Geschichte Kornmarktplatz“, „Landpartie“ u.v.m.
Genießen Sie die Zeit in unserem RiBcafe, das Ihnen zur exklusiven Nutzung mit modernem, angenehmen Flair inkl. Catering zur Verfügung steht.
Ideen für Kunden- und Mitarbeitergeschenke oder auch für Give-aways finden Sie in unserem RiBshop.
Mitten drin, sozusagen als erstes Bankhaus in der Landeshauptstadt: Am alten Standort am Kornmarkt haben wir das Musterbeispiel für eine Begegnungsstätte geschaffen, in der neben dem Besten für Ihr Geld auch viel Platz für‘s Leben geschaffen wurde. Bei einem gemütlichen Kaffee (oder Drink) unter Freunden zwischendurch. Oder in der Galerie mit ambitioniertem Programm samt Shop mit vielen schönen Dingen des Lebens. All das mitten in Bregenz. Dir. Mag. Gerhard Sieber
Raiffeisenbank in Bregenz Kornmarkstraße 14 Rheinstraße 11 6900 Bregenz Montag bis Freitag 08.00 bis 16.00 Uhr Tel.: 05574 / 513-0 bregenz@raiba.at www.raibabregenz.at
Foto: Curt Huber
Welcome to Bregenz Welcome to Bregenz, the capital of Vorarlberg province. It is a great honour to present this yearˇs Bregenzerleben.
En
HERZLICH WILLKOMMEN IN BREGENZ Ich begrüße Sie recht herzlich in Bregenz, in der Landeshauptstadt Vorarlbergs. Es ist mir eine große Ehre, Ihnen das diesjährige Bregenzerleben, das vielseitige und umfassende Stadtmagazin, ans Herz zu legen. Als traditionsreiche und beliebte Kultur- und Festspielstadt verfügt Bregenz über ein Potential, das die vielseitigen Erlebnisqualitäten einem großen und internationalen Publikum zugutekommen lässt. Eine besondere Qualität dieser Angebote aus Kunst, Kultur und der einzigartigen Naturlandschaft rund um den Bodensee ist ihre Zusammenführung in einen ganzheitlichen Kulturbegriff, der das Erlebnis Stadt wesentlich mitbestimmt. Dies wurde 2014 eindrücklich durch die Auszeichnung als „Stadtmarke des Jahres 2014“ im Rahmen des 9. Kulturmarken Awards in Berlin zum Ausdruck gebracht.
Bregenz, die Kulturstadt am Bodensee, ist aber auch eine Stadt der Begegnung, in der Straßen mit wunderbaren Cafés und Restaurants zum Verweilen einladen. Spazieren Sie über den Kornmarktplatz, besuchen Sie das von Stararchitekt Peter Zumthor erbaute Kunsthaus Bregenz, verweilen Sie in der Kaiserstraße, genießen Sie die Ruhe der historischen Oberstadt, gönnen Sie sich den beruhigenden Blick vom Pfänder, dem Bregenzer Hausberg, auf den Bodensee, und erleben Sie die im See untergehende Abendsonne von den Sunset-Stufen in der Bregenzer Bucht! Bregenz, das MEHR am See – für besondere Momente der Erholung. Ihr Markus Linhart Bürgermeister der Landeshauptstadt Bregenz
BREGENZ – STADTMARKE DES JAHRES 2014 9. KULTURMARKEN AWARD IN BERLIN „Bregenz ist es trotz seiner geringen Größe gelungen, weit über ihre Grenzen hinaus bekannt zu werden – auch im europäischen Ausland. Damit zeigt sich, dass Markenbildung nicht eine Frage von Stadtgröße ist. Die komplette Stadtkommunikation ist aus der Kulturmarke heraus entwickelt. Die Stadt steht mit der Region Vorarlberg in guter Nachbarschaft und ist bekannt für eine junge, innovative und sehr bemerkenswerte Architektur. Ihre Stadtpolitik ist ganz offenbar auf die Ausgestaltung einer hohen Lebensqualität ausgerichtet. Der gesamte
Markenauftritt spiegelt diese Konsequenz und Klarheit wider. Diese Stadtmarke wird vor allem durch eine aktive Stadtgesellschaft geprägt. Und diese Kultur des gesellschaftlichen, bürgerschaftlichen Miteinanders der Menschen in einer Stadt ist von entscheidender Bedeutung.“
As a beloved cultural and festival city with a rich tradition, Bregenz has potential that allows the diverse experiences to reach a large and international public. One special characteristic of this combination of art, culture, and unique natural landscape centered on Lake Constance is its consolidation into an integrated understanding of culture. This was expressed in impressive fashion when Bregenz earned the “2014 city brand of the year“ at the 9th Cultural Brand Awards in Berlin. Bregenz, the city of culture on Lake Constance, is also a city of encounters, on its streets with splendid cafés and restaurants that invite guests to linger. Stroll across Kornmarktplatz, visit Kunsthaus Bregenz built by star architect Peter Zumthor, spend time on Kaiserstraße, enjoy the quiet of the historic upper town, treat yourself to the soothing view of the waves of Lake Constance from atop the Pfänder, or experience the sunset on Lake Constance from Bregenz Bayˇs sunset steps. Yours sincerely, Markus Linhart Mayor of Bregenz, capital of Vorarlberg
Zur besseren Lesbarkeit
Auszug aus der Laudatio von Michael Gerber, Vorsitzender der Bundesvereinigung Cityund Stadtmarketing Deutschland, am 30.10.2014 in der Staatsoper Berlin (Schillertheater).
3
verwenden wir die Geschlechtsneutralität über grammatisch meist männliche Formen. Wir bitten die Leserinnen um Verständnis.
Eine Stadt mit Visionen Editorial von Herausgeber Christoph Thoma
Bilder-Welten Fotograf Luca Fasching und Filmer Matthias König
Bodenseeerleben / Lake Constance
12 15 17 19
Übers Wasser nach Bregenz Segeln in Bregenz Alexandro Rupp: Auf Kurs gebracht – die Vorarlberg Lines Vorarlberg Lines: Willkommen an Bord
Kulturerleben / Culture 32
Kunsthaus in Bregenz: Eine Architektur, die Gäste und Künstler aus aller Welt anlockt
35
Das Schaufenster des Kunsthauses In den Räumlichkeiten des k. u. k. Postgebäudes
37
KUB Arena: Das Programm 2015
38 Mein vorarlberg museum 40
Vorarlberger Landestheater: „Ein Stück auf die Beine stellen ...“
43
Nicole Marte: Leben für die Musik Bregenzer Frühling: Letˇs dance Symphonieorchester Vorarlberg Musikalische Glanzlichter
44 46
Festspieleerleben / Festival 22
Bregenzer Festspiele: Festival der Superlative und der Vielfalt
25
Das Programm der Bregenzer Festspiele 2015 Elisabeth Sobotka: Inspiriert durch die Veränderlichkeit des Sees Johannes Neubert: Wiener Klang am Bodensee
26
29
48
49 51 52 54
Vorarlberger Landesbibliothek: „1001 Libraries to see before you die“ magazin4: Bregenzer Kunstverein Die Bregenzer Galerien Bregenzer Jazz Festival: Bregenz groovt sich frei! Theater Kosmos: Auf unerforschten Wegen
Foto: © Sophia Metzler
Johannes Neubert (Seite 29)
Foto: © Udo Mittelberger
Michl Salzgeber (Seite 65)
Foto: © Udo Mittelberger
8
Foto: © Matthias König
Foto: © Manfred Oberhauser 7
INHALT CONTENT
Alexandro Rupp (Seite 17)
Genusserleben / Pleasure
Gastronomie in Bregenz Wo der Kunde nicht König, sondern Freund ist 63 Überblick über die Gaumenfreuden 65 Michl Salzgeber: Authentisch, typisch, regional 66 Casino Bregenz: Facettenreich und exklusiv 68 Die süßeste Seite der Stadt: Chocolatier Rainer Troy und seine „Edelschokolade“ im Theatercafé 71 Hypo BeachBar Bregenz: Lebensfreude und Urlaubsfeeling 58
It’s MY Generation: Ob Jung oder Alt – Bregenz lässt niemanden kalt
Stadterleben / City 76
Die Bregenzer Oberstadt: Du gruseliges, heimeliges Städtle, du
80
Der Nudelmacher – Von New York nach Bregenz Die Geschichte des Alan Cohen Susanne Denk: Zu Besuch im Hotel Schwärzler
83
Naturerleben / Nature
Pfänder: Ein Berg, viele Wege Medicinicum Lech Region Bodensee-Vorarlberg: Das ultimative Fest Bewegungskultur: Sporteln und Abschalten im und am See
95
St. Gallen auf Tour!
86 89
90 92
Wirtschafterleben / Economy
Einkaufen in Bregenz: Eine Stadt für alle Sinne Wolford: 2015 wird gefeiert! 100 Kongresskultur Bregenz: Die Kultur des Events 102 Informationen/Impressum 98
99
Foto: © Sophia Metzler
Susanne Denk (Seite 83)
Foto: © Udo Mittelberger
Elisabeth Sobotka (Seite 26)
Foto: © Udo Mittelberger
72
Foto: © Udo Mittelberger
Foto: © Sophia Metzler
Foto: © Udo Mittelberger
Nicole Marte (Seite 43)
Bregenzerleben 2015
6
EINE STADT MIT VISIONEN Bregenz sucht die Herausforderung, Bregenz beschreitet neue Wege, die nicht nur geradeaus gehen, sondern mitunter über kreative Umwege und befruchtende Abzweigungen zum Ziel führen.
Christoph Thoma (41) ist seit 2013 Geschäftsführer von Bregenz Tourismus & Stadtmarketing und mit seinem Team Herausgeber des Magazins „Bregenzerleben“. Da wäre zum einen die Vision von einem Bodenseeufer ohne Bahn und der dringliche Wunsch, den See für die Stadt Bregenz zurückzugewinnen: Hinter diesem Bestreben steht die Initiative „mehramsee“. Sie ist aus dem Wunsch aktiver Bürgerinnen und Bürger entstanden, Bregenz und die gesamte Region als einen Ort zu erhalten bzw. neu zu schaffen. „mehramsee“ ist eine aktive Bewegung, die sich die Sicherung und den Ausbau der Wirtschafts- und Tourismusdestination Vorarlberg sowie der Kultur- und Festspielstadt Bregenz im internationalen Spitzenfeld als Ziel vorgenommen hat. „Visionen ohne Taten werden zu Träumereien, Taten ohne Visionen zu Alpträumen", lautet ein japanisches Sprichwort. Das trifft nicht nur auf die Vision eines Bregenzer Seeufers ohne Bahn zu, sondern auch auf den bevorstehenden Baustart der Seestadt und des Seequartiers. Viel wurde über die beiden Projekte geschrieben, aber eines ist aus touristischer Sicht klar: Bregenz wird sein Stadtzentrum erweitern und es durch diesen Ausbau noch stärker beleben. Städtisches Leben bedeutet Urbanität, die auch in Bregenz fokussiert werden muss und die aktiv auf gesellschaftliche Entwicklungen reagiert, im Herzen der Stadt.
Nur wirksame Visionen schaffen Orientierung und vermitteln Sinn
Bregenz forciert seine Markenkommunikation als „Kultur- und Festspielstadt“ im digitalen Raum. Das dient nicht zuletzt einem Vernetzungsgedanken, den Bregenz Tourismus & Stadtmarketing immer wieder aufs Neue thematisiert – im regionalen und internationalen Kontext. Bleiben wir bei Visionen und neuen Technologien, mit denen wir globale Vernetzungen aktiv vorantreiben. Der Tourismus und die Wertschöpfungskette, die dahinterliegt, bilden eine Grundlage für unseren Wohlstand. Sie beinhalten aber auch die Chance, aktiv auf Wirtschaft und Gesellschaft zuzugehen. Bregenz, die Kultur- und Festspielstadt am Bodensee, ist grün, lebenswert, fußgängerund radfahrerfreundlich. Sie hat einen Trend zum urbanen Lebensstil, der sich im reichhaltigen kulturellen, gastronomischen und trendigen Angebot spiegelt. Ingredienzien, die Visionen und deren Umsetzung voraussetzen. Christoph Thoma
7
Bregenz: a city with a vision “Vision without action is a daydream. Action without vision is a nightmare“, goes a Japanese proverb. This idea is embodied by projects in Bregenz, which aim to keep the city a place where people want to live and work. Projects like “mehramsee“, an active citizensˇ movement that aims to secure Vorarlbergˇs position as a business location and tourism center and to keep the cultural and festival city of Bregenz a premiere international destination. Bregenz is green, lively, and cyclist- and pedestrianfriendly. It embraces the urban living trend reflected in its rich cultural and gastronomical offerings – ingredients that make visions a reality.
En
BILDER WELTEN
Fotograf Luca Fasching und Filmer Matthias König sind an der optischen Aufbereitung dieser Ausgabe des Bregenzerleben maßgeblich beteiligt: Von ihnen stammen die großformatigen Aufmacherfotos und Videos zu einzelnen Geschichten, die Sie mittels QR-Code auf Ihr Handy laden und ansehen können.
LUCA FASCHING FOTOGRAF Was liegt näher, als Fotograf zu werden, wenn schon der Großvater, der Vater und auch die Mutter ihr Leben lang hinter der Kamera standen? So einiges, dachte sich Luca Fasching. Das Leben ist so schon schön genug. Die besten Momente im Fußballclub, die gelungensten Tricks am Wakeboard oder die prachtvollsten Tempel in Kambodscha, das alles kann man ja erleben. Wozu dann noch auf Film festhalten? Wäre da nur nicht der Pflichtschulabschluss gewesen und die Frage: Was nun? Der Job im Fotostudio des Vaters ist zunächst eine Übergangslösung. Nach drei Monaten zieht es Luca wieder in die Schule – doch die will ihn nicht mehr. Kein Platz. Also zurück zur Fotografie. Und irgendwann wird aus der Arbeit langsam Leidenschaft. Seit sechs Jahren ist Luca nun Fotograf, vier Mal hat er den österreichweiten Lehr- und Nachwuchs-Fotowettbewerb gewonnen. Drive, Ehrgeiz und große Aufmerksamkeit für Details lassen den Bregenzer an jedem Bild so lange arbeiten, bis es zu dem geworden ist, was er wirklich haben will. Ein echter Eyecatcher. Angelika Drnek
Foto: © Udo Mittelberger
Photo worlds Photographer Luca Fasching and filmmaker Matthias König played a key role in the visuals of this issue of Bregenzerleben. They created the large teaser photos and videos for each of the stories, which you can download and view on your mobile using QR codes.
En
MATTHIAS KÖNIG FILMER Workaholic mit 22 Jahren? Ja, klar. Urlaub? Vielleicht später mal. Eigenlob? Nächste Frage! Matthias König , Filmproduzent, wusste als Kind schon, was er will – und filmte seine zwangsverpflichtete Familie bei fingierten Verfolgungsjagden und Schmuckdiebstählen. Heute ist er selbstständiger Werbefilmer und trotz Erfolgen selten mit sich zufrieden. Das treibt ihn an. Mal die Seele baumeln lassen? Höchstens, wenn die Jobs ausgehen. Doch das ist selten der Fall. Wo andere Sightseeing betreiben, dorthin führt Matthias schon mal die Arbeit: Südafrika, Hongkong, München, Wien. Der Jungunternehmer gibt ungern die Zügel aus der Hand und liefert Idee, Kamera, Schnitt und Vermarktung gleich selbst. Ein Filmer mit genauen Vorstellungen und einer, der die Vorstellungskraft seiner Kunden beflügelt. Was ihn selbst, abgesehen vom Job, beflügelt, sind echte Freundschaften, ein gutes Dinner oder auch der neidlose Austausch mit der Konkurrenz. Was sich neben 20-Stunden-Arbeitstagen von Montag bis Sonntag noch ausgeht: eine Ausbildung zum Kommunikationsmanager. Workaholic? Ja, klar. Angelika Drnek
BODENSEE ERLEBEN
Bregenz – das Tor zu Vorarlberg – repräsentiert mit den drei „Leuchttürmen“ Seebühne, Kunsthaus und Pfänder die gelungene Verbindung eines hochwertigen Kulturangebotes mit dem Naturparadies Bodensee und dem alpinen Raum in Vorarlberg.
Foto: © Luca Fasching
Christian Schützinger Geschäftsführer von Vorarlberg Tourismus
Foto: © Udo Mittelberger
ÜBERS WASSER NACH BREGENZ Von Walter Fink
Fotos: © Udo Mittelberger
„Schöneren Willkommensgruß kann der Besucher des herrlichen Landes Vorarlberg nicht empfangen, als wenn er auf stolzem Dampfer, von Lindau herschwimmend, aus der grünumsäumten Bucht das liebliche Bregenz vor sich aufsteigen sieht. Halb Kind der Ebene, halb der Berge, baut sich die Stadt terrassenförmig an dem bewaldeten Abhang des Pfänders empor, überragt von der Aussichtswarte des Gebhardskirchleins, bewacht von der majestätischen Kette der Schweizerberge, die jenseits des weitgeöffneten Rheintales den Blick bis zu den blauduftigen Graten des Rätikons geleiten. Welches Alpenland hat ein so schmuckes Empfangszimmer aufzuweisen!" Das hat Ludwig von Hörmann (eigentlich Ludwig Hörmann von Hörbach), in Feldkirch geborener Schriftsteller und Bibliothekar, in seinen „Wanderungen in Vorarlberg“ im Jahre 1895 geschrieben. Was will man schon viel mehr, was viel schöner sagen? Vor allem wohl, dass das Bild der Stadt vom Schiff aus nach wie vor großartig ist, wenn sich auch der Anblick etwas verändert hat. Man denkt an die mehr als 3000-jährige Geschichte dieser Stadt, an die Brigantier, die hier siedelten, an die Römer, die im Jahre 15 vor Christus die Stadt eroberten. Brigantium, das römische Bregenz, wurde zur wichtigsten Stadt am See, der See zum Lacus Brigantinus. Die Kirche des Klosters Mehrerau, die wie ein Scherenschnitt aus dem Wald am Ufer ragt, erinnert an die Christianisierung durch Kolumban und Gallus um 610, natürlich an die Gründung des Klosters um 1090. Noch immer halten die Mönche an ihrem Wahlspruch „non mergor“ („ich gehe nicht unter“) fest, obwohl das Kloster schon zweimal aufgelöst, dann wieder neu begründet wurde. Die Gottesmutter aus der Apokalypse auf dem großen Relief des Vorarlberger Bildhauers Herbert Albrecht an der Kirchenwand soll wohl auch vor neuer Unbill beschützen.
Langsam bewegen wir uns auf den Hafen zu, die neuen Kulturbauten, die heute nicht zuletzt Bregenz ausmachen, schälen sich immer deutlicher heraus. Natürlich, die Riesentribüne der Festspiele mit dem neuen Festspielhaus – wie so vieles in Bregenz nicht nur ein kultureller, sondern auch ein architektonischer Anziehungspunkt ersten Ranges. Das Büro Dietrich/Untertrifaller hat den Bau, in dem sich im Sommer mehr als 185.000 Besucher treffen, geplant. Dann weiter, zum Stadtinneren, das neue Landesmuseum von Cukrowicz/ Nachbaur, in dessen Hülle die Geschichte des Landes präsentiert wird. Schließlich der lichtdurchflutete Glaskubus des Kunsthauses des Schweizer Architekten Peter Zumthor, der durch die tief stehende Sonne von einem silberglänzenden Rahmen eingefasst wird – ein unvergesslicher Anblick. Noch nie bin ich über den See kommend mit dem Dampfer, der eigentlich kein Dampfschiff mehr ist, nach Bregenz gekommen, ohne ins Schwärmen zu geraten. Schon von weitem erkennt man, wie hier Lebensqualität zu Hause sein muss, das Wasser, die Berge, eine Stadt, die groß genug ist, dass man hier leben möchte, die aber auch klein genug ist, dass man sich gut in jedem Winkel zurechtfinden kann. Nicht nur der Blick auf Bregenz ist von besonderer Qualität, vor allem auch der Blick von Bregenz aus auf den See sucht seinesgleichen. Denn hier öffnet sich der Obersee, hier hat der Bodensee seine größte Ausdehnung, hier hat er seine größte Weite, nirgends sonst sieht man so weit aufs Wasser, nicht einem See, sondern einem Meer gleich.
Bregenz by the lake What would this city be without the lake, and what would the lake be without the city? Bregenz and Lake Constance have belonged together since the beginning of time and will belong together until the end of time. The city may change, but the lake remains the same. Yet never the same. Looking out over the lake, at best itˇs similar, but it can never be as it was yesterday or as it will be tomorrow. It generates millions of images, myriad displays of light every day anew – a shimmering silver carpet, an element flooded with sparkling sunbursts, depending on the position of the sun. Its waters always lap at the shore of a city that has been my home for so many years. And that I hope will remain so. Walter Fink
En
Ich sag es so, wie ich es meine: Ich liebe diese Stadt. Und das schon seit nunmehr sechs Jahrzehnten. Nie hätte ich irgendwo anders leben mögen, nie ohne den See sein können. Dieser See, der sich immer spannend zeigt, hingebettet wie ein schöner Bräutigam bei gutem Wetter, rau und aufbrausend wie ein
13
Bodenseeerleben / Lake Constance
Fotos: © Udo Mittelberger
ungestümes Pferd, wenn sich ein Gewitter ankündigt, glatt und klar wie ein Spiegel am Morgen, mit leichten Wellen am Mittag, dann wieder unruhig, so, als wollte er sagen: Ich könnte, wenn ich wollte. Und manchmal will er auch. Dann schlagen die Wellen ans Ufer des Molo, spritzen meterhoch unter dem Leuchtturm, der die Sturmwarnung zeigt. Dann ist er auch vom See aus unglaublich ungezähmt. Man ist sich nicht sicher, wie das Schiff das Ufer erreichen kann. Und ist dann doch dort, im ruhigen Hafen. In Bregenz.
ist er nie gleich. Wann immer man über den See schaut, er ähnelt sich bestenfalls, nie aber kann er heute gleich sein wie gestern, nie so wie morgen. Der See ist zwar immer derselbe, aber nie der gleiche. Millionen Bilder erzeugt er, Myriaden von Lichtspielen jeden Tag neu, manchmal – je nach Stand der Sonne – ein silbern glänzender Teppich, dann wieder ein mit glänzenden Sonnensternen durchflutetes Element. Und immer kratzen seine Wasser am Ufer jener Stadt, die mir Heimat ist seit vielen Jahren. Und das, so hoffe ich, auch bleiben wird.
Was wäre diese Stadt ohne den See, was aber wäre auch dieser See ohne diese Stadt. Bregenz und der Bodensee, sie gehören zusammen seit unendlichen Zeiten und werden es bleiben bis in unendliche Zeiten. Die Stadt mag sich verändern, der See bleibt immer gleich. Und doch
WAS WÄRE DIESE STADT OHNE DEN SEE, WAS ABER WÄRE AUCH DIESER SEE OHNE DIESE STADT. Dr. Walter Fink lebt in Bregenz, ist Kunsthistoriker, Germanist und Philosoph, ehemals Leiter der Kultur beim ORF Vorarlberg, seit 1992 (bis heute) Kolumnist auf der Kulturseite der „Vorarlberger Nachrichten“.
Bregenzerleben 2015
14
„Segeln ist die Symbiose aus Natur und Technik: Da sind zum einen die Naturgewalten wie Wind und Wellen, die es zu beherrschen gilt. Die können wir nicht ändern, wir können nur damit umgehen. Zum anderen ist da ein sehr komplexes System aus Aerodynamik und Hydrodynamik, nämlich das Boot.“ Klaus Diem 1. Bregenzer Sharkpokal 25.04. - 26.04.2015
VLSV Clubmeisterschaft 04.07.2015
Informationen Segelclub Bregenz bsc.or.at
Internationale Bodenseewoche
Gedächtnis- Pokal 05.09. - 06.09.2015
28.05. - 31.05.2015
RUND UM 05.06. - 07.06.2015
YC Bregenz Einhand-/ Zweihandregatta 19.06. - 21.06.2015
Ost-West-Regatta 2015 01.08. - 02.08.2015
Bregenzer SC OneDesign-Cup 29.08. - 30.08.2015
YC Bregenz Vorarlberger Jugendmeisterschaft 19.09. - 20.09.2015
40. Regatta der Eisernen 28.11. - 29.11.2015
Yachtclub Bregenz ycb.at
Foto: © Philipp Breuss
SEGELN IN BREGENZ
AUF KURS GEBRACHT DIE VORARLBERG LINES Alexandro Rupp, Geschäftsführer der Vorarlberg Lines, im Gespräch 1884 wird als Geburtsjahr der österreichischen Bodenseeschifffahrt angesehen. Damals war Kaiser Franz Joseph persönlich vor Ort, um dem künftigen Seebetrieb seinen Segen zu erteilen. Vorausgegangen waren dem Ganzen der Bau der Arlbergbahn und der Anschluss von Bregenz an den Schienenverkehr. Alexandro Rupp, seit 2010 Geschäftsführer der Vorarlberg Lines, sieht in der Verbindung von Bahn und Schiff noch heute einen wesentlichen Anreiz: „Darum ist der öffentliche Verkehr in Vorarlberg für Gäste unserer Kreuzfahrten gratis.“
Der Bregenzer Hafen – das „Tor zur Stadt“
Bregenz vom See aus zu betreten ist ein besonderes Vergnügen. Rupp, selbst gebürtiger Bregenzer, gerät ins Schwärmen: „Bregenz ist ein Kleinod. Ich habe die Stadt immer mit Montreux verglichen, der berühmten Stadt am Genfer See, zu Füßen der Waadtländer Alpen.“ Der Bregenzer Hafen ist für Rupp „das Herzstück der Stadt. Er ist der modernste und größte im ganzen Bodenseeraum.“ Seine Modernität verdankt das „Tor zur Stadt“ seiner – nicht unumstrittenen – Neugestaltung bis zum Jahr 2010.
Vorarlberg Lines Austrian shipping on Lake Constance is considered to have begun in 1884, sparked by the connection of Bregenz to the rail network. For Alexandro Rupp, managing director at Vorarlberg Lines, the link between rail and shipping is important even today. Arriving in Bregenz via the lake is a special joy. “Bregenz is a gem”, says Rupp, a native of the city. The port is the “heart of the city, the most modern and largest in the Lake Constance region”. Each year over 260,000 people pass through the port, making Vorarlberg Lines and its partners important players in the local tourism industry. Vorarlberg Lines plans to step up its regular scheduled services, adding premium journeys.
En
MS Sonnenkönigin – Premiumfahrten mit dem Charter- und Eventschiff der Vorarlberg Lines
Jährlich reisen mehr als 260.000 Menschen über den Bregenzer Hafen an und ab. Die Vorarlberg Lines und ihre Partner sind damit ein wesentlicher Tourismusfaktor für die Landeshauptstadt. „Von Ostern bis Mitte Oktober gilt der reguläre Kursverkehr. Daneben möchten wir unsere Erlebnisfahrten intensivieren.“ Zum Beispiel mit Premiumfahrten wie dem Kapitänsbrunch oder der Muttertagsfahrt auf der MS Sonnenkönigin, dem Charter- und Eventschiff der Vorarlberg Lines. Insgesamt bieten die Vorarlberg Lines über 40 Kreuzfahrten an. Diese reichen von Rundfahrten in der Bregenzer Bucht, DreiländerPanoramafahrten, Grillpartys an Deck und Oldie-Nächten bis hin zu Krimidinners, herbstlichen Törggeleabenden und der Galafahrt zu Silvester. Max Lang
Alexandro Rupp (51), geboren in Bregenz, studierte Betriebswirtschaft in Innsbruck. Bankkarriere bei der Creditanstalt, der Sparkasse Bregenz und der Hypo Landesbank Vorarlberg. Seit 2008 bei der WalterKlaus-Gruppe, seit 2010 Geschäftsführer der Vorarlberg Lines.
DER BREGENZER HAFEN IST FÜR MICH DAS HERZSTÜCK DER STADT. ER IST DER MODERNSTE UND GRÖSSTE IM GANZEN BODENSEERAUM.
17
Bodenseeerleben / Lake Constance
Dem Käsehimmel ganz nah Bergsennerei Bergsennerei
ergsennerei rgsennerei
hnepfau nepfau
Lutzenreute Lutzenreute
Bergsennerei Bergsennerei
Bergsennerei
Schnepfau
Im schönen Bregenzerwald lassen sich die vielfach ausgezeichneten Alma Käsespezialitäten nicht nur wunderbar genießen sondern auch genüsslich erwandern. Entdecken Sie die idyllischen Alma Bergsennereien von Eichenberg bis Schnepfau und kommen Sie dem Käsehimmel so nah wie nie zuvor. Mehr über die Vorarlberger Käsekultur und Vorarlberger Käse online bestellen unter: www.alma.at
Bregenzerleben 2015
18
Bergsenn
Lutzenr
Foto: © Wolfgang Oberschelp
EIN SCHIFF, DER SEE UND SIE WILLKOMMEN AN BORD Die Schiffe der Vorarlberg Lines bringen Sie in eine ganz besondere Welt – fernab vom Alltag verzaubern Sie ein atemberaubender Ausblick, der glitzernde Bodensee und Genuss pur. Auch 2015 finden wieder zahlreiche Veranstaltungen mit Erlebnischarakter, wie kulinarische Ausfahrten, Tanz-, Weihnachts- und Festspielfahrten, statt. Das luxuriöse Schiff „Sonnenkönigin“ lädt zu Premiumfahrten ein. Dem Alltag entfliehen, die Seele baumeln lassen und unvergessliche Momente erleben – das geht auf den Schiffen der Vorarlberg Lines ganz von alleine. Betreten Sie das Deck, lassen Sie sich von unserer Crew umsorgen und bestaunen Sie die Weite des Bodensees.
Erlebnisfahrten auf dem See
Sie auf dem Bodensee etwas Besonderes erleben? Dann sind die Kreuz- und Premiumfahrten der Vorarlberg Lines genau das Richtige. Ob „g’schmackige“ Grillparty, exklusive Ausfahrt auf der „Sonnenkönigin“ mit eindrucksvollem Ausblick vom 360°-Sonnendeck, genussvolle Brunch- oder Pastafahrten, „würzige“ Käsknöpflepartie, „beschwingtes“ Tanzschiff oder bezaubernde Weihnachtsausfahrt – die Fahrten sind so vielfältig wie die bunten Segelschiffe auf dem grün schimmernden Wasser. Alle Schiffe der Vorarlberg Lines gibt es auch zu chartern – mieten Sie sich Ihr eigenes Schiff inklusive Kapitän. Unsere Crew macht Ihren Ausflug zu einem
Welcome aboard The ships of Vorarlberg Lines offer an escape from the everyday to a special world: the sparkling Lake Constance with its breath-taking views. Themed cruises in 2015 include culinary, dance, Christmas, and festival excursions. The luxury ship “Sun Queen” welcomes visitors to its exclusive cruises, providing magnificent views from a 360° sundeck. Each Vorarlberg Lines ship can also be made available for private charters, captain included. The crew makes every trip a wonderful experience.
En
VL Bodenseeschifffahrt GmbH & Co KG Reichsstraße 3
wundervollen Erlebnis. Wir freuen uns, Sie an Bord begrüßen zu dürfen.
6900 Bregenz
+43 (0)5574 42868 info@vorarlberg-lines.at vorarlberg-lines.at
Sie wünschen sich einen außergewöhnlichen Abend mit kulinarischem Genuss? Oder wollen
Ansprechperson:
19
Michael Sutter
Bodenseeerleben / Lake Constance
Überwältigende Opernerlebnisse auf der größten Seebühne der Welt und eine der schönsten Städte in den Alpen: Die Bregenzer Festspiele sind ein Publikumsmagnet, der Kunstgenuss auf allerhöchstem Niveau, eine einzigartige Naturkulisse und Musikliebhaber aus aller Welt zusammenbringt. Hans-Peter Metzler Unternehmer und Präsident der Bregenzer Festspiele
Foto: © Luca Fasching
FESTSPIELE ERLEBEN
FESTIVAL DER SUPERLATIVE UND DER VIELFALT
Foto: Š Bregenzer Festspiele / moodley
Die Bregenzer Festspiele in ihrer 70. Saison
Die Frage stellt sich im Grunde nicht. Denn die Geschichte der Stadt seit 1946 ist so eng mit den sommerlichen Kulturhöhepunkten verbunden, dass seither erst beides zusammen die Entwicklung der letzten Jahrzehnte ermöglicht hat. Dennoch sei das Gedankenexperiment gewagt: Bregenz wäre sicher eine äußerst lebenswerte Landeshauptstadt zwischen dem wunderbaren Bodensee, der malerischen Altstadt und dem Pfänder. Die internationale Strahlkraft der Kongressstadt wäre aber um einiges geringer. Und das immense Kulturangebot, nicht nur an der neuen Kunstmeile rund um das Kunsthaus Bregenz, wäre in dieser Form wohl kaum entstanden. Die Festspiele gehören zu Bregenz einfach dazu. Das sehen die vielen Gäste, die eigens zu den Opernaufführungen anreisen und dann noch vieles andere entdecken können, ebenso wie die Einheimischen. Viele spazieren auch außerhalb der Sommermonate über die Seebühne, um die gerade in Aufbau befindlichen, wintertauglich gemachten und vor allem dann in aller Pracht dastehenden jeweiligen Bühnenbilder zu bewundern. Bühnenbilder? Eigentlich müsste man von optisch-architektonisch-technischen Gesamtkunstwerken sprechen. Dabei haben sie nicht nur während der Aufführung reibungslos zu funktionieren, natürlich auch im Zusammenspiel mit der brillant-aufwendigen Akustik.
Foto: © Bregenzer Festspiele / moodley
Foto: © Bregenzer Festspiele / moodley
Was wäre Bregenz ohne seine Festspiele?
Sommerliche Wahrzeichen: die spektakulären Bühnenbilder des Spiels auf dem See Meistens sind sie auch auf die landschaftliche Umgebung und hier natürlich vor allem auf den See abgestimmt und prägen das Bild des Ufers weit über die Vorstellungen hinaus. Kein Wunder also, dass schon einige davon zu temporären zweiten Bregenzer Wahrzeichen geworden sind. Die Bühnenkonstruktionen zu Richard Wagners „Fliegendem Holländer“ mit dem hohen Turm (1989/90) oder zu Giacomo Puccinis „Tosca“ mit dem riesigen Auge (2007/08) wurden dabei neben anderen mitunter zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz für das offizielle Wahrzeichen der Stadt: den frühbarocken Martinsturm in der Oberstadt, der immerhin die größte Zwiebelkuppel Mitteleuropas besitzt. Superlative finden sich auch bei den Bregenzer Festspielen auf Schritt und Tritt. Das beginnt bei der weltweit einzigartigen Größe der Seebühne mit ihren rund 7.000 Sitzplätzen und hört bei der außergewöhnlichen Bühnentechnik noch lange nicht auf. 185.000 Karten warten in diesem Sommer auf Besucher, davon allein 162.000 für das Spiel auf dem See. Die Reihe ließe sich fortsetzen. Aber es geht in Bregenz bei weitem nicht nur um ein spektakuläres Freilufterlebnis, wobei selbstverständlich auch dieses höchsten künstlerischen Ansprüchen folgt.
23
Bregenz Festival The recent history of Bregenz is closely tied to its festival, which contributes much to the cityˇs international appeal. Many guests and locals visit the theatre and its outdoor stage, with seating for 7,000. Visitors enjoy the spectacular open-air experience of performances on the lake; the natural surroundings and city skyline become part of the scenery. The theatre hosts a popular series on music and poetry. Numerous concerts feature the Vienna Symphony Orchestra, and the newly established opera studio presents classic and newer works, all perfect for a warm summer night.
En
Festspieleerleben / Festival
O SONNE! LEBEN! EWIGKEIT! O LIEBE, LICHT DER WELT! WIR JUBELN UND SINGEN DER SONNE DIE UNERMESSLICHKEIT UNS’RES GLÜCKS! GLÜCK DIR! SEGEN DIR! TURANDOT, SCHLUSSCHOR
Exotisches China trifft die globalisierte Welt: „Turandot“ und „Der Goldene Drache“
Karten Platz der Wiener
Symphoniker 1 6900 Bregenz
+43 (0)5574 4076
Öffnungszeiten Ticketcenter bis 30.06.2015 Mo – Fr 09:00 - 17:00 01.07. - 23.08.2015 täglich 09:00 - 17:00 ticket@bregenzerfestspiele.com bregenzerfestspiele.com
Bregenzerleben 2015
Denn die Festspiele bieten daneben Zukunftsträchtiges wie das neu gegründete Opernstudio, in dem heuer Mozarts „Così fan tutte“ erarbeitet wird, oder das Jugendprojekt „crossculture“ und auch sonst noch einiges Entdeckenswertes. Neben den vielfältigen Konzerten, in deren Mittelpunkt die Wiener Symphoniker stehen, oder der beliebten Reihe „Musik & Poesie“ ist das natürlich vor allem die traditionelle Oper im Festspielhaus, im kommenden Sommer Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“, jene zauberhafte Parabel über Künstlertum und Inspiration, die 1987/88 schon auf dem See zu sehen war. Diesmal wird dies ergänzt durch das Musiktheater eines Zeitgenossen: Wer beim „Goldenen Drachen“ von Peter Eötvös an China denkt, liegt richtig – und doch wieder nicht. Denn der ungarische Meister, einer der ganz großen Komponisten
24
unserer Zeit, der ungeheuer farbige, unmittelbar wirkende Musik schreibt, hat sein Stück in einem Asia-Imbiss angesiedelt und hält dort der globalisierten Welt einen grotesken, tragikomischen Spiegel vor. Auch Puccinis Oper „Turandot“, die tatsächlich in China spielt, verströmt nicht nur grandiose exotische Reize. Die Parabel über den Hass und die Liebe und wozu die Menschen dadurch fähig sind, ist auch in unserer Zeit geradezu erschütternd aktuell. Außerdem ist sie, wie die neue Intendantin Elisabeth Sobotka sagt, „wie für die Seebühne geschaffen“. Und das nicht nur, weil das Stück wie die Vorstellungen bei Sonnenuntergang beginnt. Die großen Chorszenen, die Arie des Prinzen Kalaf „Nessun dorma!“ („Keiner schlafe!“), der immer wieder besungene Mond, die schwüle Erotik passen tatsächlich ideal zu einer lauen Sommernacht am See. Was wäre Bregenz ohne die Festspiele! Daniel Ender
PROGRAMM DER BREGENZER FESTSPIELE 2015 Spiel auf dem See
Orchesterkonzerte
Giacomo Puccini: Turandot
Wiener Symphoniker
Crossculture
Meisterklasse mit Unterwegs nach Umbidu
22.07.2015 Premiere
27.07.2015
21:15 24., 25., 26., 28., 29. und
19:30 02.08.2015 11:00 Festspielhaus 23.08.2015 11:00 Festspielhaus
31.07.2015
21:15 Uhr 1., 2., 4., 5., 7., 8., 9., 11., 12.,
13., 14., 15., 16., 18., 21., 22.
und 23.08.2015
21:00 Seebühne/Festspielhaus
Opernstudio Brigitte Fassbaender
Schulaufführungen:
02.07.2015 09:00 und 11:00 03.07.2015 09:00 und 11:00
09.07.2015 19:30 Festspielhaus
Familienvorstellungen:
05.07.2015 11:00 Seestudio, Festspielhaus
Festspielfrühstücke Frühstück 1
Sonntag, 26.07.2015 09:30 Gast: Elisabeth Sobotka
Symphonieorchester Vorarlberg
09.08.2015
Crossculture Workshops
11:00 Festspielhaus
Oper im Festspielhaus
02.07. – 09.07.2015 Festspielhaus
(Intendantin der Bregenzer
Jacques Offenbach:
Festspiele), Moderation:
Hoffmanns Erzählungen
Jasmin Ölz
23.07.2015 Premiere 19:30 26.07.2015 11:00 30.07., 03.08. und 06.08.2015 19:30 Festspielhaus
Fest des Kindes
Tag der Wiener Symphoniker 19.07.2015
13.07. – 18.07.2015 Schule Weidach
13.07. – 17.07.2015 Theater Kosmos 18.07.2015 Auftritt bei der
vorarlberg museum
Ein gemeinsames Projekt
der Bregenzer Festspiele,
der Wiener Symphoniker
Der goldene Drache
und von Bregenz Tourismus
Peter Eötvös
& Stadtmarketing
Sonntag, 02.08.2015 09:30 Gast: Michael Volle
Crossculture Week
15:00 Kornmarktplatz,
Frühstück 2
crossculture night
Crossculture Night
(Bariton, Lindorf, Coppélius,
Miracle, Dapertutto in
Hoffmanns Erzählungen),
Moderation: Jasmin Ölz
Frühstück 3
18.07.2015
Sonntag, 09.08.2015 09:30 Gast: Alexandra Uhlig
Seebühne, Festspielhaus 19.08.2015 Premiere
und 21.08.2015
Musik & Poesie
20:00 Werkstattbühne
Opernstudio Wolfgang Amadeus Mozart:
(stellvertretende Erste Flötistin
Blasorchestermatinee
der Wiener Symphoniker),
Moderation: Bettina Barnay
16.08.2015
& Francis Poulenc
11:00
26.07.2015 19:30 Seestudio Lieder von Claude Debussy,
Festspielhaus
09.08.2015
18.08., 20.08. und
19:30 Seestudio
Frühstück 4
Sonntag, 16.08.2015 09:30 Gast: Jörg Lichtenstein
Crossculture Tours
01.07. – 23.08.2015 Seebühne, Festspielhaus
Francis Poulenc & Gabriel Fauré
19:30 22.08.2015
Werke von Jacques Offenbach
Così fan tutte
17.08.2015 Premiere
Brass Meets Banda
(Regisseur, Così fan tutte),
Moderation: Bettina Barnay
Opernatelier Detaillierte Sitzpläne und
19:30
Termine und weitere Informa-
die Preise finden Sie auf
Vorarlberger Landestheater
tionen ab Frühjahr 2015 unter
bregenzerfestspiele.com
Werke von Peter Eötvös, Texte von Roland Schimmelpfennig
bregenzerfestspiele.com
16.08.2015 19:30 Seestudio
25
Festspieleerleben / Festival
INSPIRIERT DURCH DIE VERÄNDERLICHKEIT DES SEES
Foto: © Udo Mittelberger
Die neue Intendantin der Bregenzer Festspiele, Elisabeth Sobotka, im Gespräch über ihre beruflichen Stationen, die drei Bühnen der Festspiele und Vermittlungsarbeit.
Fotos: © Udo Mittelberger
Ihre ersten Erinnerungen an die Bregenzer Festspiele reichen bis ins Jahr 1981 zurück: Da gab Placido Domingo sein Bregenz-Debüt als Otello – Elisabeth Sobotka verfolgte dieses Ereignis aus der Ferne über das Radio. Zwölf Jahre später dann das erste SeebühnenErlebnis: Giuseppe Verdis „Nabucco“. Nun ist sie selbst Intendantin der Bregenzer Festspiele und hat von den Stationen ihrer Karriere all das mitgebracht, was es für ein international rezipiertes (Opern-)Programm braucht: die Begeisterung für Festspiele und deren einzigartige Atmosphäre, die sie in Salzburg kennengelernt hat, spannende Regiearbeiten wie am Opernhaus Leipzig, Sängerbeurteilung und den Mut, klare Entscheidungen zu treffen wie an der Wiener Staatsoper (unter Ioan Holender), die komplexen Welt- und Lebenszusammenhänge, in denen sich Kunst bewegt, die sie von Daniel Barenboim in Berlin vermittelt bekam. Und schlussendlich lernte sie bei ihrer letzten Station als Intendantin der Oper Graz zu schätzen, wie bereichernd und unterstützend es ist, mit einem „begeisterungsfähigen und ähnlich gestimmten Team“ zu arbeiten. Was stellt für Sie die größte Herausforderung als Intendantin in Bregenz dar? Erstens, dass es Festspiele sind! Ich habe bisher fast ausschließlich an RepertoireHäusern gearbeitet. Und zweitens die einmalige Verbindung von Natur und Kunst in der Seebühne. Wir haben hier ein Dreigestirn: neues, zeitgenössisches Musiktheater auf der Werkstattbühne, im Festspielhaus eine ideale Guckkastenbühne und die Seebühne in der spektakulären Bucht, der man etwas Dementsprechendes entgegenstellen muss. Zu den aufwendigen Produktionen auf der Seebühne kommt auch Publikum, das nicht zu den klassischen Operngängern zählt. Wie können Sie dieses Publikum nachhaltig für Musiktheater begeistern? Diese Herausforderung ist eines der Zentren meiner Arbeit, und ich bin auch mit meiner
Stückwahl darauf eingegangen: „Turandot“ von Giacomo Puccini. Die sehr emotionalen und bekannten Arien, die Massenszenen, der Farbenreichtum durch das chinesische Kolorit … die Mischung dieses Stückes erscheint mir wirklich ideal für den See, weil man die Kraft und Intensität von Oper spüren kann. Der Anspruch von Theater ist ja, uns innerlich zu bewegen, zu verwandeln, zu verändern. Im Festspielhaus wird Stefan Herheim „Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbach inszenieren. Stefan Herheim macht sehr verführerischüppiges Theater. „Hoffmanns Erzählungen“ sind ein Schlüsselstück: Der Künstler auf der Suche nach Inspiration, nach Liebe, nach der Muse. Ist die Liebe die Inspiration für die Kunst, sind es die Frauen, ist es die Sehnsucht? Wir Theatermenschen denken ständig darüber nach, wie man Kunstwerke wiedergeben bzw. schaffen kann, die bleibenden Wert haben und die Menschen auch erreichen. In dieser Oper ist der Nukleus unserer Arbeit dargestellt. Sie werden das erfolgreiche Jugendprogramm „crossculture“ weiterführen. Werden Sie auch weitere vermittelnde Projekte umsetzen? Ich würde gerne die Einbindung der Schulen unter dem Jahr verstärken und da sind wir gerade daran, Projekte zu entwickeln. Wir werden auch Musiktheater für Kinder machen. Das geplante Opernatelier hat ebenfalls Vermittlungscharakter. Was steckt hinter der Idee des Opernateliers? Dieses neue Format begleitet und fördert die Entstehung eines Musiktheaters. Wir bringen Künstler aus unterschiedlichen Sparten zusammen – in unserem ersten Jahr als eine großartige Kooperation mit dem Kunsthaus Bregenz und Heimo Zobernig. Dazu kommen ein Regisseur, ein Komponist, eventuell ein Librettist, die im Zeitraum von zwei Jahren Einblicke in ihre gemeinsame Werkstatt geben.
27
Bregenz ist Stadtmarke 2014. Wofür steht diese Stadt für Sie? Bregenz liegt mitten in Europa und verfügt u. a. aufgrund der Festspiele über eine unglaubliche Strahlkraft in den gesamten Bodensee- und den süddeutschen Raum. Sie übersiedeln demnächst nach Bregenz. Worauf freuen Sie sich besonders? Auf den See! Ich finde diese weite Fläche und die Veränderlichkeit des Sees unglaublich inspirierend. Wie schnell der von einem ruhigen Gewässer zu einem stürmischen Beinahe-Meer wird … Marie-Therese Rudolph
Inspired by the lake The Bregenz Festival has a new artistic director: Elisabeth Sobotka. Her memories of the festival date back to 1981 and later to her first live experience, Verdiˇs “Nabucco”. Now, as artistic director, she brings all that she has learned over the course of her career with her: enthusiasm for the festival and its unique atmosphere, the courage to take clear decisions, an appreciation of an enthusiastic and likeminded team, and more. Apart from her ambitious and varied artistic plans for the season, when it comes to Bregenz itself, Sobotka is most looking forward to the lake. “I find the lake’s expansiveness and its changing nature incredibly inspiring”, she says.
En
Festspieleerleben / Festival
Leidenschaftlich. Gut. Beraten.
Die Heimat f端r mein Erspartes. Hypo Landesbank Vorarlberg. Heimat ist dort, wo man sich sicher und verstanden f端hlt. Das gilt auch f端r Geldangelegenheiten. Sprechen Sie noch heute mit uns. Wir zeigen Ihnen gerne den einfachsten Weg zu einer sicheren Heimat f端r Ihr Erspartes.
Hypo Landesbank Vorarlberg, Zentrale Bregenz Hypo-Passage 1, 6900 Bregenz, T 050 414-1000, info@hypovbg.at, www.hypovbg.at
WIENER KLANG AM BODENSEE Johannes Neubert, Geschäftsführer der Wiener Symphoniker, im Gespräch Vom Bregenzer Hafenlokal „Die Welle“ hat man einen wunderbaren Ausblick über den See und zur Festspielbühne. Johannes Neubert fühlt sich sichtlich wohl in dieser Stadt. Als Geschäftsführer der Wiener Symphoniker begleitet er die Musiker heuer zum vierten Mal zu ihrer sommerlichen Spielstätte.
Eine erfolgreiche Beziehung: die Wiener Symphoniker und die Bregenzer Festspiele
Johannes Neubert (45), in Jena (D) geboren, studierte Querflöte und Kulturmanagement. Seine berufliche Karriere führte ihn von Berlin über London und schließlich nach Österreich, wo er als Geschäftsführer des Tonkünstler-Orchester Niederösterreich und des Musik-Festivals Grafenegg tätig war, bevor er 2011 zu den Wiener Symphonikern wechselte.
ICH DENKE, DASS TRADITION UND ZEITGEMÄSSES KEIN WIDERSPRUCH SEIN MÜSSEN. ICH SEHE DIE WIENER SYMPHONIKER ALS AUTHENTISCHES TRADITIONSORCHESTER MIT INNOVATIVEM CHARAKTER.
Die Wiener Symphoniker sind das Orchestra in Residence der Bregenzer Festspiele und mit der Geschichte der Seebühne von Anbeginn verbunden. Johannes Neubert freut sich über die erfolgreiche Kooperation, von der beide Seiten enorm profitieren. Die Zusammenarbeit des Wiener Meisterorchesters und der 1946 gegründeten Festspiele sieht Neubert in kulturpolitischen Überlegungen der Nachkriegszeit wurzeln. „Ich denke, dass man damals ein Zeichen setzen wollte. Durch ein Wiener Orchester im westlichsten Bundesland sollte eine Brücke geschlagen werden, um die Identifikation mit der Zweiten Republik zu vertiefen.“
Weltberühmt: der Wiener Klang
Mittlerweile sind die Symphoniker aus Bregenz nicht mehr wegzudenken. Neubert versteht sie als Traditionsorchester mit innovativem Charakter. „Mit dem neuen Chefdirigenten Philippe Jordan werden wir auch vermehrt Ausflüge ins Zeitgenössische wagen. Tradition und Zeitgemäßes sind für mich kein Widerspruch.“ Den berühmten Wiener Klang des Orchesters beschreibt er als „sehr weich und weniger direkt. Die Schönheit des Klangs wird stärker betont als der Ausdruck. Ideal für ein harmonisches Spiel unter freiem Himmel.“ Max Lang
29
Vienna music on Lake Constance Vienna Symphony Orchestra managing director Johannes Neubert feels at home in Bregenz. This year marks the fourth time he will bring the orchestra to the cityˇs summer festival as its orchestra in residence. Neubert is delighted with the successful partnership, which benefits both partners greatly. He views cooperation between the two in a post-war context: “I think the original aim was to build a bridge by having a Viennese orchestra play in Austria’s westernmost province.” Neubert sees the orchestra as traditional yet innovative. He describes the famous Vienna sound as “very soft and less direct. The emphasis is on the beauty of the sound, making it ideal for open-air venues.”
En
Festspieleerleben / Festival
KULTUR ERLEBEN
Foto: © Luca Fasching
Die Entscheidung der hochkarätig besetzten Jury, Bregenz als ‚Stadtmarke des Jahres 2014‘ auszuzeichnen, war völlig eindeutig und einmütig. Sie ist durch harte Arbeit verdient, die der hohen Attraktivität und inspirierenden Ausstrahlung eine ganz besondere Fassung gibt, in denen die kulturellen Leuchttürme der Stadt in der Vier-Länder-Region wundervoll zur Geltung kommen. Oliver Scheytt, ehemaliger Kulturdezernent der Stadt Essen und Geschäftsführer von RUHR.2010, der Europäischen Kulturhauptstadt 2010, Vorsitzender der Jury des 9. Kulturmarken Awards, die Bregenz als „Stadtmarke des Jahres 2014“ ausgezeichnet hat.
KUNSTHAUS BREGENZ
Foto: © Christian Hinz © Kunsthaus Bregenz
Von Walskeletten und einer Architektur, die Gäste und Künstler aus aller Welt anlockt
Foto: Markus Tretter © Jeff Wall und Kunsthaus Bregenz
Foto: © Christian Hinz © Jeff Wall und Kunsthaus Bregenz
Kunsthaus Bregenz The Kunsthaus, nestled in downtown Bregenz, attracts artists and guests from around the world. Architecturally reminiscent of the Louvre, its frosted-glass panels reflect all the colours of the surrounding city. Inside, the simple décor provides a contemplative setting for exhibits, such as Orozco’s life-size whale skeleton, Olafur Eliasson’s landscapes, and Mariko Mori’s UFO. The featured artists decorate a series of six billboards that lure visitors from the lake road to the museum, while Vorarlberg’s picturesque alpine landscape helps draw the artists to this long-established fixture of the international art scene.
En
Vom Ufer des Sees aus sticht ein Glaskubus ins Auge. Er schmiegt sich in die Skyline der Bregenzer Innenstadt und integriert sich wunderbar zwischen das alte Postgebäude aus k. u. k. Zeiten und das heutige Landestheater, das ehemalige städtische Kornhaus. Manch einer denkt an dieser Stelle vielleicht an den Louvre, dessen Glaspyramide sich harmonisch in das altehrwürdige Umfeld des früheren französischen Königspalasts fügt. Die matten Glaspaneele des Kunsthauses können in allen Farben der Umgebung leuchten. So strahlt der Kubus in der Nacht oft rot, grün, violett. Er kann die Farben des Sees widerspiegeln und jene des Berges im Rücken der Stadt. Das Kunsthaus ist innen so schlicht gestaltet wie außen. Keine Verkabelungen, keine Kästen, nur die glatten Flächen des Terrazzobodens und der hellgrau changierenden Betongusswände. Auf drei Etagen und im Erdgeschoss stellen die Künstler nicht einfach nur aus, die einprägsame Architektur ist von vornherein Bestandteil jeder Werkschau. Das KUB hat sich längst als Fixstern in der Kunstszene etabliert. Galeristen aus aller Welt besuchen die Vorarlberger Landeshauptstadt, um das aktuelle Programm zu sehen. International wie sein Publikum sind auch seine Künstler, wie Anish Kapoor, Roy Lichtenstein, Cindy Cherman, Ai Weiwei oder Jeff Wall – eine Besonderheit, die vielen Bregenzern oft gar nicht mehr auffällt, möglicherweise, weil bereits die hiesigen Festspiele in den Sommermonaten internationales Flair verbreiten.
I n den schlichten Innenräumen dieses Hauses herrscht eine kontemplative Stille, die den Blick auf das Wesentliche konzentriert. Und das Auge bekommt dabei immer wieder Spektakuläres zu sehen: Die originalgetreue Nachbildung eines 15 Meter langen Walskeletts von Gabriel Orozco, Moor- und Nebellandschaften von Olafur Eliasson, ein Ufo von Mariko Mori, eine Vulkanlandschaft aus Schlamm der Künstlergruppe Gelitin. Aber auch die im Maßstab bescheideneren Exponate werden von den Künstlern perfekt in Szene gesetzt, bieten spannende Einblicke in ihr Werk und beweisen zugleich die unendliche Bespielbarkeit dieser Architektur. Das Kunsthaus ist, wie Gäste und Vorarlberger oft feststellen, kein hermetisch geschlossener Ausstellungskubus. Das Gebäude hat keine Fenster, Offenheit suggerieren dennoch jene milchglasähnlichen Rechtecke der Fassade. Viele Künstler gehen in ihren Arbeiten auch auf die markante Landschaft Vorarlbergs ein, seine grünen Täler, die Gesteinsfaltungen der Alpen, den See. Antony Gormleys Projekt „Horizon Field“ bespielte mit einhundert lebensgroßen Figuren aus Gusseisen die Berge des Bregenzerwaldes und des Arlberggebietes. Paul Renner schuf mit seinem „Theatrum Anatomicum“ ein 12 Meter hohes schädelförmiges Zelt, in dem die Gäste Live-Performances international bekannter Kochkünstler erleben konnten. Auch die KUB-Billboards, sechs große Plakatwände an der Seestraße der Bregenzer Innenstadt, werden vom jeweiligen Künstler gestaltet und laden den Besucher in ein spannend kuratiertes Haus ein. Max Lang
Besucherinformation Karl-Tizian-Platz
6900 Bregenz
+43 (0)5574 485 940 kunsthaus-bregenz.at
Öffnungszeiten Di – So 10:00 - 18:00
Do 10:00 - 21:00
Sommeröffnungszeiten 18.07. – 31.08.2015
täglich 10:00 - 20:00
Do 10:00 - 21:00
Informationen und Anmeldung zu Führungen Lidiya Anastasova +43 (0)5574 485 94-415 l.anastasova@kunsthaus bregenz.at 33
Kulturerleben / Culture
ROSEMARIE TROCKEL KUB 2015.01 24.01. – 06.04.2015 Rosemarie Trockel (geb. 1952) zählt international zu den bedeutendsten Künstlerinnen ihrer Generation. Erste Aufmerksamkeit erzielte sie in den 1980er-Jahren mit Leinwandbildern, für die sie weder Pinsel noch Farbe benutzte: Es entstanden die heute legendären Strickbilder. Auch ihre sogenannten Herdplattenarbeiten könnten als Kommentare auf die Kunstgeschichte gedeutet werden, etwa auf die von Männern dominierte Minimal Art. Dabei gelingt es Rosemarie Trockel in ihrer über 30-jährigen Karriere immer wieder, mit neuen Werkkomplexen zu überraschen. Für das Kunsthaus Bregenz wird die Künstlerin eine Ausstellung mit größtenteils neuen Arbeiten entwickeln. Neben ihren Poster- und Printarbeiten, die sie installativ präsentiert, wird sie vor allem Werke schaffen, die speziell auf die Architektur des Baus von Peter Zumthor sowie auf die lokalen Handwerkstechniken und die traditionellen Trachten des Bregenzerwaldes eingehen. Die Präsentation verspricht neue ungewohnte Blicke auf das Werk dieser so bekannten Künstlerin.
Bregenzerleben 2015
BERLINDE DE BRUYCKERE KUB 2015.02 18.04. – 05.07.2015 Berlinde De Bruyckere (geb. 1964) wurde durch zahlreiche Ausstellungen bekannt. 2013 bespielte sie den belgischen Pavillon auf der Biennale in Venedig. Die Künstlerin arbeitet mit Abgüssen aus Wachs und Kunstharz; ihre Skulpturen eröffnen vielschichtige Bezüge zur kunsthistorischen Tradition der Malerei und Plastik von der Gotik bis zur Gegenwart. Christliche Themen wie der Schmerzensmann, das Pferd als unschuldiges Opfer der großen Kriege auf den Schlachtfeldern Flanderns oder das gehäutete und ausgeweidete Wildtier geben ein beredtes Zeugnis vom Wachsen und Vergehen und von der Einbeziehung des Menschen in den Kreislauf der Natur. Die Ausstellung ist in Kooperation mit dem Kunstraum Dornbirn als eine Ausstellung an zwei Orten konzipiert. Zeitgleich mit der Präsentation im Kunsthaus Bregenz wird in der Montagehalle des Kunstraum Dornbirn eine großangelegte Installation Berlinde De Bruyckeres gezeigt. Beide Präsentationen bieten einen faszinierenden Überblick über das Schaffen der belgischen Künstlerin.
34
JOAN MITCHELL KUB 2015.03 18.07. – 25.10.2015 Zusammen mit dem Museum Ludwig in Köln und in Kooperation mit der Joan Mitchell Foundation New York präsentiert das Kunsthaus Bregenz 2015 eine große Überblicksausstellung der legendären Künstlerin Joan Mitchell (1925 – 1992). Der Fokus der Schau liegt auf ihrer Malerei – von frühen Arbeiten aus den 1950er-Jahren bis hin zum Spätwerk. Kunsthistorisch wird ihr Schaffen in der Nachfolge des abstrakten Expressionismus beziehungsweise im Umfeld der New York School verortet. Mit annähernd dreißig teils sehr großformatigen, mehrteiligen Bildern, die bisher nie oder selten in der Öffentlichkeit zu sehen waren, stellt die Schau im Kunsthaus Bregenz eine der bedeutendsten Protagonistinnen der Kunst des 20. Jahrhunderts vor. Anhand von filmischen und fotografischen Aufnahmen, Korrespondenz, Einladungskarten und anderen Ephemera werden die schillernde Person Joan Mitchell und ihre vielfältigen Beziehungen zu anderen bildenden Künstlern, Literaten und Persönlichkeiten der kulturellen Welt ihrer Zeit beleuchtet.
HEIMO ZOBERNIG
DAS SCHAUFENSTER DES KUB
KUB 2015.04 07.11.2015 – 10.01.2016
Eine vertiefende Ausstellung in den Räumlichkeiten des k. u. k. Postgebäudes 27.02. – 27.09.2016
Das Werk von Heimo Zobernig (geb. 1958) zeichnet sich durch eine hohe formale und inhaltliche Präzision aus. Dabei reicht sein Spektrum von der Zeichnung und Malerei über Installation und Bildhauerei bis hin zu Video und räumlichen Settings mit Gebrauchscharakter. Er legt die Mechanismen des Kunstsystems offen, thematisiert Hierarchien und untersucht Konzepte sowohl in ihren konkreten als auch in den metaphorischen Bedeutungen. Heimo Zobernig hat nicht nur die Kunstszene im eigenen Land maßgeblich geprägt, sondern zählt auch im internationalen Kunstbetrieb zu den erfolgreichsten Positionen. Durch seine Professur an der Akademie der bildenden Künste Wien, an der er seit 14 Jahren lehrt, beeinflusst Zobernig bis heute nachfolgende Generationen. Im Sommer 2015 vertritt Zobernig Österreich auf der Biennale in Venedig. In Bregenz wird er eine große, speziell für die Räume von Peter Zumthor konzipierte Ausstellung realisieren und gemeinsam mit den Bregenzer Festspielen an der Entwicklung eines offenen Opernateliers arbeiten.
In den großzügigen Räumlichkeiten des alten k. u. k. Postgebäudes präsentiert das Kunsthaus Bregenz eine kleine, facettenreiche Auswahl seiner Sammlung. Ergänzend zum aktuellen Programm im KUB werden hier Ankäufe und von Künstlern gestiftete Werke gezeigt, was einen vertiefenden Blick in die langjährige Arbeit des Hauses ermöglicht.
Per Kirkeby
Aktuell widmet sich das Sammlungsschaufenster dem Künstler Per Kirkeby (geb. 1938 in Kopenhagen), dem wichtigsten Vertreter skandinavischer Gegenwartskunst. Bereits im Jahr 1997 war von ihm eine große Personale im KUB zu sehen. Heute befindet sich – ermöglicht durch eine Schenkung Kirkebys –
KUB Sammlungsschaufenster Kunsthaus Bregenz (KUB) presents a small, multi-faceted selection of works from its collection at Bregenz’s former post building to enable an in-depth look at the museum’s years of work. The Sammlungsschaufenster is currently featuring artist Per Kirkeby (b. 1938 in Copenhagen), the most
En
35
die bedeutendste Sammlung zu seinem architektonischen Schaffen im Archiv des Kunsthaus Bregenz. In der Ausstellung des Sammlungsschaufensters werden bis Ende September die großen Entwurfszeichnungen für seine berühmten Backsteinskulpturen sowie kleinformatige Skizzen, Skizzenhefte, Fotos, Bücher und andere Dokumente präsentiert. Kirkebys Backsteinskulpturen geben Antwort auf grundsätzliche Fragen der Architektur. Sie verbinden das Schöpferische mit dem Funktionalen, das Alltägliche mit dem Beunruhigenden. Sein Ausgehen von einfachen Grundformen führt zu komplexen und geheimnisvollen Werken. Ein Rundgang, der sich lohnt.
significant representative of contemporary Scandinavian art. KUB’s archive houses the most important collection of Kirkeby’s architectural works, thanks to a gift from the artist himself. Large studies for his famous brick sculptures and smaller sketches, sketch books, photos, books, and other documents will be on display until 27th of September.
Informationen Seestraße 5, 6900 Bregenz +43-5574-485 94-0 kub@kunsthaus-bregenz.at Eintrittskarten an der KUB-Kasse
Öffnungszeiten Fr – So 10:00 - 18:00 Geschlossen vom 10.04. bis
12.04.2015 sowie vom
10.07. bis 12.07.2015
Kulturerleben / Culture
Bregenzerleben 2015
36
© Amy Sillman
Foto: Alfred Hablützel © Trix und Robert Haussmann
PROGRAMM DER KUB ARENA Die KUB Arena steht für ein ungewöhnliches und nicht selten die Bedingungen von Kunstinstitutionen hinterfragendes Programm. Die KUB Arena ist der Ort am Kunsthaus Bregenz, an dem Kunst immer wieder mit anderen Bereichen der kulturellen Produktion in einen Dialog gebracht wird, um neue Räume zu erschließen und zeitgenössische Kunst auf unkonventionelle Weise erfahrbar zu machen. Wie bereits in den vergangenen Jahren wird die KUB Arena für das diesjährige Sommerprogramm das Kunsthaus verlassen und den Karl-Tizian-Platz in einen dynamischen öffentlichen Raum verwandeln, der Unterhaltung, Experimentelles und Möglichkeiten des Austauschs bietet.
Trix und Robert Haussmann 24.01. – 06.04.2015
Die Zürcher Architekten Trix und Robert Haussmann zählen zu den wichtigsten Vertretern der Schweizer Postmoderne. Seit Beginn ihrer Zusammenarbeit 1967 hinterfragen sie kanonisierte Lehren der Architekturge-
schichte. Ihre verspielten Entwürfe folgen einem »kritischen Manierismus«, der es ihnen erlaubt, Störungen zu erzeugen und mit Täuschungen, Mehrdeutigkeiten und Widersprüchen sowie dem Spiel mit dem Zufall zu arbeiten.
die Einblicke in ihre »Verlagsarbeit« an der Schnittstelle von Design, redaktioneller Arbeit, Verlegertätigkeit und Distribution bietet.
Dexter Sinister 18.04. – 05.07.2015
Seit Mitte der 1990er-Jahre beschäftigt sich die in New York lebende, international renommierte Künstlerin Amy Sillman mit Malerei. In ihren Werken verknüpfen sich Gestik, Farbe und zeichnerische Elemente mit Fragen, die sich um Feminismus, Performativität und Humor drehen. Statt der Leinwand nutzt Sillman neuerdings die Displays von Smartphones und Tablets, um Zeichnungen in digitale Animationen zu verwandeln und die aktuelle Rolle von Abstraktion, Farbe und Diagramm zu erforschen.
Dexter Sinister ist ein kollaboratives Projekt, das 2006 von Stuart Bailey (UK) und David Reinfurt (USA) in New York gegründet wurde, um der Fließbandproduktion, wie sie von großen Verlagen betrieben wird, ein wirtschaftliches Modell des bedarfsorientierten Druckens entgegenzusetzen. Seit der Zeit stand der Name verschiedentlich für einen Verlag, einen Workshop/Buchladen auf der New Yorker Lower East Side und Werke, die für und häufig auch in Kunstinstitutionen produziert wurden. Für die KUB Arena wird Dexter Sinister eine ortsspezifische Präsentation entwickeln,
Amy Sillman 07.11.2015 – 10.01.2016
Informationen Die Termine des Sommerprogrammes finden
37
Sie auf kunsthaus-bregenz.at.
Kulturerleben / Culture
Foto: © Darko Todorovic
MEIN VORARLBERG MUSEUM
Fotos: © Markus Tretter
NEUE BLICKE AUF DIE VERGANGENHEIT
Ich war schon oft im vorarlberg museum, durfte auch einen Beitrag zum ersten Ausstellungskatalog im Zuge der Neueröffnung leisten, kurze literarische Texte, in denen ich versucht habe, Gegenstände aus der Vorarlberger Alltagswelt in Beziehung zu den Menschen zu setzen, die sie verwendeten. Ich denke, das entspricht in etwa dem Konzept des Museums, das sich vermehrt der Alltagsgeschichte widmet und die großen historischen Entwicklungen im Spiegel kleiner Gegenstände oder privater Schicksale sucht. Ausgehend von einem Paar Skier kann die Geschichte des Wintertourismus in Vorarlberg erzählt werden. Sogenannte Musterbücher gewähren bunte Einblicke in die Entwicklung der Textilindustrie des Landes. Auch Weggeworfenes findet Beachtung: ein römischer Brunnenschacht, der vor zweitausend Jahren als Abfallgrube diente, macht Rückschlüsse auf die Lebensumstände im antiken Brigantium möglich. Ich mag diese Herangehensweise. Ich kann sogar einen gewagten Vergleich zu meinem eigenen Leben ziehen: Die Bilder in meiner privaten Erinnerungssammlung sind alles andere als chronologisch geordnet. Die verschiedenen Eindrücke aus meiner Kindheit kann ich zeitlich nur vage datieren. Es ist auch nicht so wichtig, wie alt ich war, als ich zum ersten Mal über die Seeanlage spazierte, um Kastanien zu sammeln, oder meinen ersten Milchshake beim Milchpilz trank. Es geht um das Wiederentdecken von Gerüchen, Bildern, Stimmen aus der Kindheit in der Gegenwart. Auch im vorarlberg museum ist die jüngere Vergangenheit akustisch erlebbar. Die Ausstellung „Sein & Mein“ lässt Menschen aus der Region zu Wort kommen. Sie erzählen ihre Geschichte, sprechen von Katastrophen, die sie erlebt haben, von ihrer Lebenswelt, den
politischen Eingriffen in sie. „Die akustische Passage wird so auch zu einem Durchgang durch jene Lebens- und Geschichtsabschnitte, die das Selbstverständnis der Menschen und des Landes geprägt haben“, heißt es auf der Homepage des Museums. Das Schöne an der Ausstellung: Sie kann ständig durch neue interessante Geschichten ergänzt werden. Eine Einladung an alle, sich aktiv an der Geschichtsschreibung des Landes zu beteiligen. In vielen Artikeln und Interviews wurde bereits auf diese Offenheit des vorarlberg museums hingewiesen. Architektonisch spiegelt sich der Anspruch unter anderem in den großen Fenstern wider, die einen einzigartigen Blick über die Dächer der Bregenzer Innenstadt bieten und auf der anderen Seite über den See. Auch die weitläufige Eingangshalle mit den Ausstellungen im Atrium ist für jedermann kostenlos zugänglich. Hier gibt es auch ein wunderbares Café, das großzügige Sitzgelegenheiten und herrliche Kuchen bietet. Mit dieser Offenheit ist auch der Mut verbunden, neue Blicke auf die Vergangenheit zu werfen. In der Ausstellung „vorarlberg. ein making-of“ werden scheinbar widersprüchliche Gegenstände miteinander in Szene gesetzt. Überraschende Konstellationen ergeben sich, wenn etwa der Pokal des Ski-Weltcupsiegers Marc Girardelli mit dem Modell des islamischen Friedhofs in Altach konfrontiert wird. Alte Exponate stehen neben neuen und zeigen so Verbindungslinien in die Gegenwart auf.
My vorarlberg museum Iˇve been to the vorarlberg museum often, and some of my short literary texts relating objects from everyday life in Vorarlberg to the people who use them were even used in its first catalogue. The idea of the texts reflects the concept of the museum, which focuses on everyday history and uses small objects and personal destinies to reflect historical developments. The museum also features recordings of stories by people in the region. They relate disasters they experienced, their lives, and political events. New interesting stories are constantly being added. Far from traditional, the museum is a lively display of different topics from Vorarlbergˇs past and present. Max Lang
En
vorarlberg museum Kornmarktplatz 1
6900 Bregenz
+43 (0)5574 46050 vorarlbergmuseum.at
Also: Keine erdrückend langen Gemäldegalerien, keine klein bedruckten Schrifttafeln mit unzähligen Jahreszahlen, sondern eine lebendige Aufbereitung unterschiedlicher Themen aus der Vorarlberger Vergangenheit und Gegenwart. Max Lang
39
Di – So 10:00 - 18:00
Do 10:00 - 21:00
Mo geschlossen
Sommeröffnungszeiten
01.07. – 31.08.2015
Mo – So 10:00 - 20:00
Do 10:00 - 21:00
Kulturerleben / Culture
Fotos: © Anja Köhler, andereart.de
WIR IMPROVISIEREN, DISKUTIEREN, VENTILIEREN, BALANCIEREN UND FLANIEREN DURCH DAS JEWEILIGE STÜCK.
Bregenzerleben 2015
40
„EIN STÜCK AUF DIE BEINE STELLEN ...“ Im Vorarlberger Landestheater wird bei den Proben improvisiert, diskutiert, ventiliert, balanciert und flaniert. Ein Blick hinter die Theaterkulissen.
„Das nenn ich ein Stück auf die Beine stellen“, sagt Peter Squenz aus der Handwerkertruppe, die Shakespeare als Spiel im Spiel in unserem Auftaktstück „Ein Sommernachtstraum“ auftreten lässt, nachdem der Text gewählt, die Rollen verteilt sind. Um zu Ruhm – und Geld – zu kommen, wollen die Kollegen bei der Hochzeit des Fürsten aufspielen. Doch die Schwierigkeiten fangen bei den Proben erst richtig an: Wie kommen der Mond, die Wand in den Festsaal? Werden die Gäste nicht erschrecken, ob der Tragik des Dargebotenen?
Achterbahn zwischen Emotion und Kalkül
Die Sache ist vertrackt; auch 450 Jahre nach Shakespeare sind Theaterproben immer noch ein aufregendes Unternehmen. Nicht nur, weil hin und wieder mal eine(r) fehlen muss, weil Schauspielerinnen und Schauspieler oft an verschiedenen Stücken arbeiten oder mit Engagements an weiteren Häusern beschäftigt sind. Der Probenprozess ist immer auch eine Achterbahn zwischen Emotion und Kalkül, eine gemeinsame Einlassung, die ja auf beiden Seiten des Vorhangs Voraussetzung ist für unser Spiel. Wir improvisieren, diskutieren, ventilieren, balancieren und flanieren durch das jeweilige Stück. Proben sind weithin Stückwerk, ein Probieren von kleinsten und kleinen Teilen, von gleichen Sequenzen und Szenen in den verschiedensten Varianten, bis es passt. Ob es aber wirklich passt, erweist sich üblicherweise kurz vor der Premiere, wenn es zum
ersten Durchlauf kommt. Dann zeigt sich, ob das Stück zusammengepickt wirklich die erwünschte Einheit liefert, ob Zwischenstücke deutlicher gemacht oder reduziert werden müssen, ob das Ganze nicht, wie des Öfteren, etwas zu lange dauert und nach Kürzung schreit. Theater geprobt wird übrigens fast ohne Theater, auf der sogenannten Probebühne im Benger-Areal in der Mehrerauerstraße. Dort, in einem Raum von etwa 80 Quadratmetern, geht es eigentlich recht untheatralisch zu. Die Schauspieler, Leute wie du und ich, freuen sich erst mal auf einen Kaffee und betreiben dann, zwar im Probenkostüm, aber ohne Maske, ohne die Effekte der Bühne, in einem meist rudimentären Bühnenbild, ihr Tagesprogramm. Werktäglich dauert das von 10 bis 14 Uhr, dann wieder von 18 bis mindestens 22 Uhr. Manchmal auch bis Mitternacht und danach steht die Nachbesprechung an, in einem hoffentlich noch geöffneten Etablissement. Samstagnachmittag und Sonntag bleiben frei zum Lernen der Rolle. Nach etwa sechs Wochen übersiedelt man auf die große Bühne – und bald kommt dann schon der mit Spannung erwartete Tag der Premiere: Ist es im kollektiven künstlerischen Prozess gelungen, das anschauliche Denken, das Theater ausmacht, in Handlung und Bild zu übersetzen, inspirierende Perspektiven zu entfalten? Auf jeden Fall: Toi, toi, toi! Dorothée Bauerle-Willert
Behind the scenes at the Vorarlberger Landestheater Rehearsals are an exciting undertaking, and at Vorarlbergˇs provincial theatre, the process is a roller coaster ride between emotion and calculation. The actors improvise, work out the tiniest details, and go through scenes over and over until they get it right. Rehearsals are held on a rehearsal stage in an untheatrical atmosphere. On weekdays, actors work through the dayˇs agenda in costume but without makeup or stage effects. Weekends are reserved for learning roles. After six weeks, the company moves to the main stage, and then itˇs time to find out at the premiere whether the collective artistic process has worked. Break a leg!
En
Vorarlberger Landestheater Seestraße 2
6900 Bregenz landestheater.org
Karten Mo – Do 8:30 - 12:30
Fr 8:30 - 12.30, 13:30 - 17:30
Kornmarktplatz
6900 Bregenz
+43(0)5574 42870 600 ticket@landestheater.org landestheater.org bregenz.travel
41
Kulturerleben / Culture
Selbst gebraut schmeckt’s am besten! Bierliebhaber können nun auch ihren ganz eigenen Gerstensaft herstellen. Unter Anleitung unseres Braumeisters wird den Teilnehmern an nur einem Tag die Kunst des Brauprozesses vermittelt. Das selbstgemachte Unikat steht dann nach fünf Wochen zur Verkostung und Mitnahme bereit. Infos, freie Termine und Gutscheine unter: www.mohrenbrauerei.at
Information über verfügbare Termine und Buchung direkt im Internet unter www.mohrenbrauerei.at
www.mohrenbrauerei.at facebook.at/Mohrenbrauerei youtube.com/MohrenTV Bregenzerleben 2015
42
LEBEN FÜR DIE MUSIK Nicole Marte, Gründerin und Leiterin des Zentrums für Musikvermittlung in Wien 14, im Porträt Wir sitzen im Museumscafé am Kornmarkt, unweit des Karl-Tizian-Platzes zwischen Kunsthaus und Landestheater. Nicole Marte ist eine Enkelin des Bregenzer Altbürgermeisters. Mit ihrem Großvater verbrachte sie als Kind viel Zeit, und sie erinnert sich sehr gerne an ihn. In Tizians Amtszeit (1950–1970) wurde unter anderem das Landestheater ins Leben gerufen und die Fortsetzung der Bregenzer Festspiele mit den Wiener Symphonikern abgesichert. In gewisser Weise führt Marte dieses Erbe als Kulturvermittlerin fort.
Bregenz heute – eine rege Kulturszene bereichert das Leben Nicole Marte (46), geboren in Bregenz, aufgewachsen in Österreich, Polen und Russland. Studium der Instrumentalpädagogik und Romanistik in Wien, arbeitet als Klavierpädagogin, Chorleiterin und Musivermittlerin. 2010 gründete Marte das Zentrum für Musikvermittlung in Wien 14. Konzertpädagogische Projekte u. a. mit dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, dem Symphonieorchester Vorarlberg, für die Jeunesse Österreich und den Musikverein Wien ergänzen ihr Schaffen.
Nicole Marte ist in Bregenz geboren, verbrachte viele Jahre ihrer Kindheit in Warschau und Moskau und lebt jetzt in Wien. Wie sich Bregenz verändert hat? „Die Stadt war ruhiger, beschaulicher. Aber mittlerweile gibt es eine rege Kulturszene, die das Leben hier sehr wertvoll bereichert.“ Durch den Vater, einen Kulturattaché, ist sie früh mit Künstlern aus aller Welt in Kontakt gekommen. Nach dem Studium arbeitete sie neun Jahre in einer Musikschule in Niederösterreich, bevor sie selbständig wurde.
Zentrum für Musikvermittlung in Wien – Konzertpädagogik und spannende OutreachProjekte
KINDER SAUGEN MUSIK WIE EIN SCHWAMM AUF. SIE HÖREN GENAU ZU.
2010 gründete Nicole Marte in Wien Penzing das Zentrum für Musikvermittlung, das heute von 450 Schülern besucht wird. Neben dem Unterricht stehen vor allem Konzertpädagogik und spannende Outreach-Projekte im Vordergrund. „Kinder saugen Musik wie ein Schwamm auf. Sie hören genau zu.“ Das vielbeschworene integrative Element von Musik wird bei Einzelprojekten deutlich. „Wir spielen auch in Altersheimen. Die alten Menschen erarbeiten Musik gemeinsam mit Kindern. In dieser Konstellation bewirkt Musik etwas ganz Besonderes. Die Menschen werden lebendiger, leben wirklich von neuem auf.“ Max Lang
43
Living for music Nicole Marte, founder and director of Viennaˇs Center for Music Education, has deep roots in Bregenz, and as a music educator, is continuing in her forefathersˇ cultural footsteps. Born in Bregenz, Marte grew up in Warsaw and Moscow and now lives in Vienna. Once a quiet place, Bregenz has been transformed into a city with a lively cultural scene, she says. Marte opened the music education center, which teaches music performance and conducts exciting outreach projects, in 2010. “Children are like sponges when it comes to music”, she says. Musicˇs integrative aspect is important here. “We perform at nursing homes. The seniors work out the music with the children. People really come alive.”
En
Kulturerleben / Culture
LET‘S DANCE
Foto: © Ravi Deepres
Der Bregenzer Frühling tanzt wieder
Stars des zeitgenössischen Tanzes
Sechs Stücke und sechs individuelle künstlerische Handschriften – damit lädt der Bregenzer Frühling zu einer Entdeckungsreise ein, die garantiert nicht enttäuscht: gleich zum Auftakt beispielsweise mit dem Choreografen und Schriftsteller Lin Hwai-min und seinem Cloud Gate Dance Theatre aus Taiwan. „Das Theater ist ein Tempel, die Bühne meine Kirche“, sagt der 67-jährige Philosoph unter den Choreografen. Wenn Lin Hwai-min mit seinem Stück „Water Stains on the Wall“ (Wasserflecken an der Wand) erstmals nach Österreich kommt, erzählt er von seiner Auseinandersetzung mit der Kalligrafie. Die alte Schreibkunst ist für ihn die Seele der chinesischen Kultur. Mit dem Pinsel tanzen und mit dem Tanz malen – das ist in diesem Stück offensichtlich. Wie Tinte auf einem Reispapier verläuft, so gleiten die Tänzer über die Bühne. Ein Meisterwerk mit Entschleunigungspotential.
Entschleunigung & die Erfindung der Bewegung
Auch Wayne McGregor gehört zu den Stars des zeitgenössischen Tanzes. Der Brite ist Chefchoreograf am Royal Opera House London, arbeitet für den Film – unter anderem für „Harry Potter“ – und punktet mit seinem Ensemble „Random Dance“. McGregor verschränkt Tanz nicht nur mit Musik, Film und Kunst, sondern auch mit Technik und Wissenschaft. „Das Gehirn wird in große Aufregung versetzt, wenn es andere Körper Dinge leisten sieht, zu denen der eigene nicht im Stande ist“, sagt der 44-Jährige. Nach Bregenz kommt der Bewegungserfinder mit „Atomos“. Das Stück arbeitet mit der Idee, dass jeder Tänzer die kleinste unteilbare Arbeitseinheit einer Kompanie ist. Jede Bewegung wird minutiös zerlegt und neu zusammengefügt – „Atomos“ macht total wach und reizt den Sehnerv. Jefta van Dinther wird gerne als Shootingstar
der jungen Szene gehypt. Für das renommierte schwedische Cullberg-Ballet hat der Performer und Tänzer „Plateau Effect“ kreiert – ein Stück, das vom Schaffen, Schuften und Tun erzählt, aber auch vom Scheitern und Ruhen. Im Mittelpunkt stehen der Bühnenvorhang und das Spiel mit ihm. Energie trifft auf Minimalismus, Tanz auf Performance!
Energetische Performance & Tango Nuevo
Mit Israel Galván kommt ein wichtiger Künstler des Nuevo Flamenco an den Bodensee. Der Spanier befreit den traditionellen Flamenco von Klischees und erzählt ihn neu. In „Lo Real – Wahrheit“, einem Tanztheaterstück mit Livemusik, erzählt Galván die Geschichte der Sinti und Roma und deren Schicksal. Gleichzeitig verhandelt Galván aber auch den Zustand Europas. Ein pointiert kraftvoller Abend mit Herz und Hirn.
Cleveres Verwirrspiel & getanzter Aufruhr
Trajal Harrell aus New York und seine Dance Company verschmelzen Klassisches mit Subkultur. Harrell gilt als Enfant terrible der Tanzszene und bringt mit seinem Stück „Antigone Sr.“ eine performative Hyperrealität mit extravaganten Kostümen, CatwalkPosen und Texten nach Bregenz. Der Abend aus der Serie „Twenty Looks“ erfindet das klassische Theater der griechischen Antike neu, diskutiert Grenzen von Schwarzen und Weißen, von Gruppenzugehörigkeit und sexueller Orientierung – und stellt die zentrale ästhetische Frage: Wie „voguen“ wir Sophokles´ „Antigone“? Ein clever hintersinniges, performatives Verwirrspiel! Vielleicht passt das ja auch nicht schlecht zur Uraufführung von „Riot Dancer“ des aktionstheater ensemble im Rahmen des Bregenzer Frühlings. Markus Greussing
Bregenz Spring Dance Festival This yearˇs Bregenz Spring will feature six pieces in six different styles, inviting audiences on a journey of discovery guaranteed not to disappoint. Lin Hwai-minˇs “Water Stains on the Wall” takes inspiration from Chinese calligraphy; dancers glide across the stage like ink on rice paper. Wayne McGregorˇs “Atomos” presents a cerebral study in movement. Jefta van Dinther has created “Plateau Effect” for the Swedish Cullberg Ballet. Israel Galván reinterprets Spainˇs Flamenco tradition in “Lo Real–Wahrheit”. New York enfant terrible Trajal Harrell brings his extravagant “Antigone Sr”. Also featured is the world premiere of “Riot Dancer” by the aktionstheater ensemble.
En
Karten Bregenz Tourismus & Stadtmarketing
Rathausstraße 35a
6900 Bregenz
+43 (0)5574 4080 tourismus@bregenz.at v-ticket.at
Eine Veranstaltung des
Bregenzer Kunstvereins,
künstlerische Leitung:
Dr. Wolfgang Fetz.
Alle Aufführungen finden
im Festspielhaus Bregenz
statt. Termin- und Programm-
änderungen vorbehalten. bregenzerfruehling.at
45
Kulturerleben / Culture
MUSIKALISCHE GLANZLICHTER
Foto: © Philipp Breuss
Das Symphonieorchester Vorarlberg begeht sein 30-JahrJubiläum als erfolgreicher, über die Landesgrenzen hinaus geschätzter Klangkörper und verspricht auch in Zukunft markante künstlerische Akzente.
Jubiläumsjahr 2015
Der Saisonstart vor dem Jubiläumsjahr hätte nicht beglückender ausfallen können: Gleich zu Beginn Gustav Mahlers visionäre sechste Symphonie, „ein neues Glanzlicht“ im gemeinsamen Mahler-Zyklus, mit dem das Symphonieorchester Vorarlberg und Dirigent Kirill Petrenko einmal mehr, so die „Vorarlberger Nachrichten“, „neue Maßstäbe“ setzten. Petrenko, der russische Maestro, der in Vorarlberg aufgewachsen ist und auch als gefeierter Generalmusikdirektor der Münchner Staatsoper gerne in seine Heimat zurückkommt, führte seine Musikerkollegen zu „grandioser Präzision, struktureller Klarheit und berückender Klangkultur“. Wenig später dann ein weiterer Höhepunkt: die umjubelte Uraufführung der „Promenade“ für Brass Quintet und Orchester von Georg Breinschmid. Der Ausnahmebassist, ehemalige Wiener Philharmoniker und vielseitige Jazzmusiker musizierte gemeinsam mit dem Sonus Brass Ensemble, dem Symphonieorchester Vorarlberg und Chefdirigent Gérard Korsten zur Freude des Publikums eine so verspieltlustige wie traurig-schöne „Promenadenmischung“ (Breinschmid) mit vielen Klassik-, Jazz- und Wienerlied-Anklängen.
Vielseitiger Klangkörper
Kein Zweifel, das Symphonieorchester Vorarlberg präsentiert sich zu seinem 30-Jahr-Jubiläum als vielseitiger Klangkörper auf höchstem musikalischen Niveau und erfreut sich über die Landesgrenzen hinaus bester Reputation: Neben den Abonnementkonzerten in Bregenz und – ab Jänner im neuen Montforthaus – in Feldkirch gastiert man im benachbarten Deutschland oder – bereits im vergangenen Herbst und auf Einladung der Jeunesse – im Goldenen Saal des Musikvereins in Wien. Am 26. Oktober 2015 tritt das Orchester auf der Expo in
Mailand auf, und natürlich sind auch wieder eine Kooperation mit den Bregenzer Festspielen und die Opernproduktion (Georges Bizet: „Carmen“) gemeinsam mit dem Landestheater geplant.
„Wir sind das Orchester von Vorarlberg“
Ein ausgebuchter Terminkalender begleitet das Orchester in sein 30. Bestandsjahr. Die Präsentation einer „Sternstunden-CD“ mit Höhepunkten aus 30 Jahren und Jubiläumsaktivitäten stehen im Frühjahr ins Haus. Geschäftsführer Thomas Heißbauer hat allen Grund zur Freude. „Wir sind das Orchester von Vorarlberg“, bringt Heißbauer die kulturpolitische Kernaufgabe auf den Punkt. „Das Symphonieorchester steht in Vorarlberg an der Spitze der Pyramide, soweit es die klassische Musik betrifft.“ Beispielhaft werden diese Aktivitäten flankiert: mit einer Akademiestelle im Orchester für exzellente Studenten des Landeskonservatoriums Feldkirch, dem ersten Schulprojekt mit der Sportmittelschule Hohenems und ab 2015/16 mit jeweils einem Kinder- und Jugendkonzert pro Saison. Von Beginn an waren die musikalischen Leitlinien richtig gesetzt, als sich 1985 die besten Musiker des Landes zum damaligen Landesorchester formierten. Am 13. Jänner gaben sie beim Festakt zur 2000-Jahr-Feier der Stadt Bregenz unter der Leitung des Dirigenten Wolfdieter Maurer ihr vielbeachtetes erstes Konzert . „… es geht darum, dass wir jungen Musikern, die hier im Lande unterrichten, eine Möglichkeit geben können, sich künstlerisch auszudrücken“, formulierte Prof. Gilbert Klien, der erste Präsident des Orchestervereins, rückblickend die zentrale Vision. In den folgenden beiden Jahren übernahm der junge Vorarlberger Dirigent Christoph Eberle zunächst die Geschäftsführung und bald darauf die künstlerische Leitung des
DAS SYMPHONIEORCHESTER STEHT IN VORARLBERG AN DER SPITZE DER PYRAMIDE, SOWEIT ES DIE KLASSISCHE MUSIK BETRIFFT.
47
Symphonieorchesters Vorarlberg und begründete damit den eigentlichen Höhenflug des Klangkörpers, der seit 2005 unter der Leitung von Gérard Korsten mit großem Erfolg weitergeführt wird. Ein begeistertes, treues Publikum und viel Lob von der Presse sind dem Orchester mittlerweile genauso sicher wie sein künstlerisches Renommee, das internationale Solisten wie die Geigerinnen Julia Fischer und Patricia Kopatchinskaja, den Cellisten Heinrich Schiff oder den Sänger Thomas Quasthoff zu Konzerten nach Bregenz lockt. Das motiviert und gibt viel Selbstvertrauen für die Zukunft. Oder wie es die Presse unlängst formulierte: „Ein Kompliment an die Musiker des Symphonieorchesters Vorarlberg und vor allem an ihren Mann am Pult, Gérard Korsten.“ Albert Seitlinger
Musical Highlights The renowned Symphony Orchestra Vorarlberg is celebrating its 30th anniversary, and the season got off to an exhilarating start. The opener, Gustav Mahlerˇs visionary Sixth Symphony, earned rave reviews for the orchestra and its conductor, Kirill Petrenko. Synonymous with music at the highest level, the orchestra enjoys an excellent reputation in Austria and beyond. This seasonˇs busy calendar includes guest appearances in Germany and Italy in addition to dates in Austria. Yet the ensemble is Vorarlbergˇs orchestra first and foremost. “The symphony orchestra is at the top of the pyramid in Vorarlberg when it comes to classical music”, says managing director Thomas Heißbauer.
En
Symphonieorchester Vorarlberg Römerstraße 15
6900 Bregenz
+43 (0)5574 43447 office@sov.at
Kulturerleben / Culture
Vorarlbergˇs library In addition to its wide-ranging holdings covering all areas of interest, the Vorarlberg State Library in Bregenz is worth visiting for its location and architecture. Combining a 14th century Gothic castle with a Classical stone convent built between 1906 and 1915, the library is located on the road to Gebhard mountain overlooking the lake. In addition to open stacks of print media, it houses a world-class collection of music and film as well as full-text access to online books, journals, and databases. In 2014, it was nominated one of the “1001 Libraries to see before you die“ by the World Congress of the International Federation of Library Associations.
En
Fluherstraße 4, 6901 Bregenz
Stadtbus 4, 5
Landbus 12c direkt
13, 25, 35, 37
Mo – Fr 09:00 - 18:30
Sa 09:00 - 13:00
VLB-Card EUR 12,
EUR 5,- (erm.) pro Jahr
Führungen und Katalogschu
lungen nach Vereinbarung
+43 (0)5574 511 44100 Info.vlb@vorarlberg.at vorarlberg.at/vlb
Eine entgeltliche Ein
schaltung des Landes
Vorarlberg
Die Vorarlberger Landesbibliothek in Bregenz ist nicht nur wegen ihres universellen und aktuellen Medienangebots aus allen Interessensgebieten, sondern auch wegen ihrer besonderen Lage und Architektur viele Besuche wert. Nun hat sie auch Aufnahme in eine Weltliste erlebenswerter Bibliotheken gefunden.
moderne gläserne Eingangsbereich zwei sehr unterschiedliche Gebäude aus zwei ganz verschiedenen Perioden: das heute als Verwaltungstrakt genutzte gotische Schlösschen Babenwohl mit seinem Ursprung im 14. Jahrhundert sowie den klassizistischen Konventsbau der Schweizer Benediktiner von BeinwilMariastein aus den Baujahren 1906 bis 1915.
Beim Weltkongress der IFLA, des internationalen Verbands der bibliothekarischen Vereine und Institutionen, im Sommer 2014 in Lyon wurde ein ehrgeiziges Projekt gestartet: die Zusammenstellung eines ultimativen Reiseführers für alle Bibliotheksfans unter dem Motto „1001 Libraries to see before you die“.
... auf hybrid
Gotik trifft …
Als erste bibliothekarische Einrichtung in Österreich wurde Ende 2014 die Vorarlberger Landesbibliothek in die Nominierungsliste aufgenommen. Denn neben ihrem umfangreichen universalwissenschaftlichen Angebot besticht die Vorarlberger Landesbibliothek auch durch ihre imposante Architektur an der Straße zum Gebhardsberg mit Blick auf den Bodensee. Immerhin verbindet der
Ist der heutige Kuppelsaal der St.-GallusStiftskirche ein wirklich sehenswerter Teil der Freihandaufstellung von Printmedien, so bietet die „hybride“ Vorarlberger Landesbibliothek mittlerweile neben Musik und Film auch Volltextzugriff auf zigtausende E-Books, E-Journals und Online-Datenbanken. Sie eröffnet damit den Zugang auch zu jenen wertvollen Informationen, die nicht einfach kostenlos im Internet auffindbar sind – und zwar großteils von zu Hause aus. Die Qualität einer „Universitätsbibliothek ohne Universität“ ist damit ein ganz besonderes Markenzeichen der Vorarlberger „must see“-Bibliothek. Gerhard Zechner
Fotos: Gerhard Kresser © Vorarlberger Landesbibliothek
Vorarlberger Landesbibliothek
„1001 LIBRARIES TO SEE BEFORE YOU DIE “
© Harald F. Müller
© Walker & Walker
MAGAZIN4 BREGENZER KUNSTVEREIN
Magazin4 is one of the best known addresses in Austriaˇs art scene and the Lake Constance region. Known for its diverse content and open perspective, Magazin4 treats current developments, especially in the recent art world. As geared toward precision and quality as each exhibition is, the overall theme is characterised by a sequence of sometimes positively contrary aesthetic positions. This conscious heterogeneity creates precisely the arc of tension Magazin4 stands for. Following the extensive two-year project ”six memos for the next…”, the 2015 programme promises a more relaxed pace and will feature two focused, monographic exhibitions and two larger thematic exhibitions as its cornerstones.
En
Das Magazin4, das heute zu den renommierten Adressen der österreichischen Kunstszene und des Bodenseeraums gehört, wurde 1993 als Raum für zeitgenössische internationale Kunst gegründet. Damit begann eine kontinuierliche Tätigkeit, die inzwischen weit über hundert Ausstellungen und Projekte umfasst. Inhaltliche Vielfalt und ein offener Blick, mit dem aktuellen Entwicklungen vor allem auch in der jüngeren Kunstwelt begegnet wird, sind programmatische Spezifika des vom Bregenzer Kunstverein bespielten Magazin4. So sehr die Ausstellungen auf die Präzision und Qualität ihrer jeweiligen Setzung angelegt sind, so sehr zeichnet sich das Gesamtbild durch eine Aufeinanderfolge von mitunter geradezu konträren ästhetischen Standpunkten aus. Diese bewusste Heterogenität erzeugt jenen besonderen Spannungsbogen, für den das Magazin4 steht. Nach dem aufwendigen Zweijahresprojekt „six memos for the next…”, das 2013 startete und insgesamt über siebzig Künstler und Künstlerinnen einbezog, wird sich das Programm 2015 etwas „entschleunigen“: Neben zwei konzentrierten, monographischen Werkpräsentationen markieren zwei größer angelegte thematische Ausstellungen die Eckpunkte des Programms. Wolfgang Fetz
Programm 2015 07.03 – 24.05.2015
Eröffnung: 06.03.2015
Ciba Noir, Harald F. Müller 04.06. – 23.08.2015
Eröffnung: 03.06.2015
Return Inverse
Walker & Walker
05.09 – 22.11.2015
Eröffnung: 04.09.2015
Das Als-ob-Prinzip. Über
ästhetische Manöver und
Kategorien als ideologisches
Konstrukt (kuratiert von Sabine
Winkler, u.a. mit: Miriam
Bajtala, Adriana Bustos,
Sophie Dvořák, Jan Peter
Hammer, Antonia Hirsch, Liz
Magic Lazer, Adrian Melis,
Jonas Staal, Ulrik Heltoft,
Miljohn Ruperto)
05.12.2015 – 21.02.2016
Eröffnung: 04.12.2015
Landschaften und
Vergessen II (kuratiert von
Carsten Fock, u. a. mit Kirsi
Mikkola, Michaela Meise,
Frauke Boggasch, Helga
Schmidhuber, Philip
+43 (0)5574 43971
Grözinger, Per Kirkeby,
Di – So 14:00 - 18:00
Claus Hugo Nielsen,
mail@magazin4.at
Bernhard Martin, Avi Sabah
magazin4.at
und Ulrich Wulff)
Magazin4 – Bregenzer Kunstverein Bergmannstraße 6
49
6900 Bregenz
Kulturerleben / Culture
Kulturgut Aus wenigen Elementen Aussergewöhnliches gestalten. USM Möbelbausysteme – angewandte Kunst für Kultur im Alltag.
ConTempi GmbH, Interieur mit Wert Kornmarktstraße 20, 6900 Bregenz, Tel. 05574/20795 Vorstadt 14, 6800 Feldkirch www.contempi.at
Fotos: © courtesy K12 GALERIE 2014
Galerie Arthouse Römerstraße 7 arthouse.at
Galerie Lisi Hämmerle Anton-Schneider-Straße 4a galerie-lisihaemmerle.at
Galerie angewandt Anton-Schneider-Straße 13 angewandt.at
Das Cuenstler Kornmarktstraße 6 cuenstler.at
K12 Galerie Kirchstraße 12 k12galerie.at
DIE BREGENZER GALERIEN Man muss sich in Bregenz für Kunstgenuss weder in die Abendgarderobe werfen noch weite Wege auf sich nehmen: Zahlreiche Galerien überraschen im Zentrum der Kulturstadt mit neuen Perspektiven und alten Qualitäten – Mut zu Radikalem, Bekenntnis zu heimischen Talenten und Freude am persönlichen Kontakt mit Künstlern und Besuchern. Klein, aber fein – nicht durch große Flächen und berühmte Namen, sondern dank persönlichem Engagement und einem Gespür für
das Außergewöhnliche entwickelte sich die Bregenzer Galerien-Szene zur bedeutendsten der Region. In allen sieben kleinen Kulturstätten legen die Galeristen besonderen Wert auf Qualität und auf die persönliche Note, durch die sie sich in der Bregenzer Kulturlandschaft immer wieder aufs Neue behaupten. Kunstschaffende wie auch Kunstliebhaber schätzen diese „Bühne“, auf der traditionelle sowie zeitgenössische Kunst präsentiert wird.
Bregenzer Kunst- und Kartenboutique Kirchstraße 39a
RiBgalerie Kornmarktstraße 14 raibabregenz.at
Bregenzˇs galleries Bregenzˇs gallery scene is equal parts diversity and singularity. All of the cityˇs seven small galleries pay special attention to quality and the personal touch that allows them to continue to lay claim to their position in Bregenzˇs cultural landscape. Artists and artlovers alike appreciate this stage for traditional as well as contemporary art.
En
BREGENZ GROOVT SICH FREI!
Foto: © Udo Mittelberger
Das 2. Bregenzer Jazz Festival lässt den Beats freien Lauf: mit Jazz und Weltmusik, American Pop-Rock mit Vorarlberger Wurzeln, energetisch aufgeladenen Schwarzwald-Mythen aus Berlin und fantasievoller mundART made im Ländle.
Foto: © Udo Mittelberger
„Home is where the Heart is“ war mehr als nur ein Traum im sonnigen Kalifornien: Mit der gleichnamigen CD traf der austro-kalifornische Singer/Songwriter Alex Wolf vor drei Jahren den Nerv einer jungen Pop-Rock-Szene. „Zuhause ist, wo das Herz ist“ – und Wolfs Herz schlägt musikalisch überall dort, wo er für seine offenen und authentischen Sounds die richtigen Partner findet. Geboren im kalifornischen Simi Valley und ausgebildet u. a. an der Wiener Musikuniversität, ist der Sohn des Musikproduzenten Peter Wolf und der Vorarlberger Sängerin Ina Wolf mittlerweile ein versierter Grenzgänger zwischen Singer/ Songwriter, Jazz, Pop und Rock und auf dem Freakwave-Festival genauso zuhause wie in der amerikanischen und europäischen Clubszene. Sein aktuelle Formation, das AlexWolf- Quartett mit dem umtriebigen Dornbirner Christian Eberle an den Drums, ist einer der Höhepunkte des 2. Bregenzer Jazz Festivals, für das Kurator Christoph Thoma internationale und heimische Spitzenacts aus Jazz, Pop und Weltmusik auf die OpenAir-Bühnen am Bregenzer Kornmarktplatz bittet – ein vielseitiges Musikprogramm für jeden Geschmack und bei freiem Eintritt!
Die Strottern & Blech, featuring Martin Eberle: Großstadt-Blues trifft Volksmusik
Wenn auf der Bühne der legendäre Offbeat den Groove vorgibt und darüber exzellente Musiker mit frei improvisierten Lines die Stimmung aufheizen, ist im Hintergrund meist eine gut vernetzte lokale und internationale Szene aktiv. Kein Wunder also, dass das Bregenzer Jazz Festival seit dem erfolgreichen Neustart im vergangenen Jahr verstärkt auf das weit verzweigte Netzwerk der Vorarlberger Jazzmusiker setzt. Zum Beispiel Martin Eberle: 2005 gründete der Dornbirner Ausnahmetrompeter und Hans-Holler-Preisträger gemeinsam mit Martin Franz das Jazz-
orchester Vorarlberg, heute lebt er in Wien, wo er in der Jazzwerkstatt eine zweite Heimat gefunden hat und mit eigenen Formationen für Furore sorgt. Eberles Projekt Die Strottern & Blech wurde 2012 mit dem Deutschen Weltmusikpreis RUTH ausgezeichnet: Trompete und Posaune (Martin Ptak) treffen auf die fulminanten Wiener „Strottern“, Wiener Schmäh und Großstadt-Blues auf (alpine) Volksmusik. Am 2. Juni eröffnen die vier musikalischen Querdenker das 2. Bregenzer Jazz Festival im vorarlberg museum.
MundART, Dialekt und Jazz
Wo zuhause – sagen wir mal großzügig: zwischen Vorarlberg und dem Schwarzwald – die mythischen Naturgewalten sich in gewaltigen Traumsequenzen entladen und musikalisch keine Grenzen mehr gelten, da hält zumindest die Sprache noch zusammen. Auch beim Bregenzer Jazz Festival wird auf Wälderisch und Alemannisch gesungen, etwa bei „Mockemalör“: Die drei idealistischen Wahlberliner lassen die dunklen Klänge ihrer Heimat, des Schwarzwaldes, auf die Rauheit der Hauptstadtmetropole prallen – ein bizarres, extrem energetisches Klangerlebnis ist garantiert. „On stage“ sind auch heuer wieder das Finale des ORF mundART Pop/Rock-Wettbewerbes und traditionell ein impulsives Lebenszeichen der jungen Vorarlberger Jazzszene: mit dem Jazzseminar Dornbirn, dessen Leiter Rolf Aberer Ende des Schuljahres in Pension geht, und dem Vorarlberger Landeskonservatorium. „Home is where the Heart is“, und das ist Anfang Juni mit Sicherheit Bregenz und sein „Internationales Jazz Festival“. Albert Seitlinger
Jazz in Bregenz Boasting a mix of international and Austrian sounds, the 2nd Bregenz Jazz Festival will feature jazz, world music, American pop with Vorarlberg roots, and more. Highlights include Austro-Californian singer-songwriter Alex Wolf and his Alex Wolf Quartet. Also performing will be Martin Eberle, whose project Die Strottern & Blech will open the festival along with other artists. Berliners-by-choice Mockemalör will be bringing sounds from the Black Forest. The festival will again host the finale of the ORF mundART Pop/Rock competition and provide a stage for young musicians in Vorarlbergˇs jazz scene. Held from June 2 to 6, 2015, the festival promises something for everyone.
En
2. Bregenzer Jazz Festival 02. – 06.06.2015 Bigbandclub Dornbirn,
Jazzorchester Vorarlberg
feat. Aja Zischg, Die Strottern
& Blech, Mockemalör, Café
Drechsler, Alex Wolf
Quartett u.a.
Kornmarktplatz,
vorarlberg museum
Mit Unterstützung von
53
Sparkasse Bregenz,
Mohrenbräu, VKW, Rauch
Fruchtsäfte, UNIQA und
Land Vorarlberg
Kulturerleben / Culture
Foto: © Gerhard Kresser
Insider tip: KOSMOS Theater Those who wander off the beaten path – like the directors of the KOSMOS Theater, Augustin Jagg and Hubert Dragaschnig – quickly find themselves in new, exciting, and unexplored territory. The theatre at the historic Schoeller site, a blend of brick and modern architecture less than a 20-minute walk from the city centre, is perhaps the best known insider tip of Vorarlbergˇs independent theatre scene. “We have sought to make the KOSMOS Theater a playwrightsˇ theatre“, says Jagg. The theatre provides young, unknown writers a safe place to express themselves and often serves as a stepping stone for young artists.
En
Theater Kosmos Mariahilfstraße 29
6900 Bregenz
+43 (0)5574 44034 office@theaterkosmos.at Mo – Do 10:00 - 16:00
Fr 10:00 - 14:00 theaterkosmos.at
AUF UNERFORSCHTEN WEGEN Das Theater KOSMOS: ein „etablierter Geheimtipp“ für junge Autorinnen und Autoren Wer abseits ausgetretener Pfade wandelt, trifft schnell und unerwartet auf spannendes Neuland; verborgene Geheimtipps, unentdecktes Terrain – und so manche horizonterweiternde Überraschung. Die Theaterleiter Augustin Jagg und Hubert Dragaschnig betreten jeden Morgen aufs Neue solch unerforschte Wege: Im historischen Schoeller-Areal, zwischen Backsteinbau und moderner Architektur, keine 20 Gehminuten entfernt vom Stadtkern mit seiner Festspielbühne und dem Vorarlberger Landestheater, schaffen sie einen sich stets neu erfindenden Theater-Kosmos im Theater KOSMOS. Der wohl etablierteste Geheimtipp der freien Vorarlberger Theaterszene bietet jungen Kunstschaffenden des Landes mit ihren ästhetisch und inhaltlich neuen Positionen eine sichere Heimat.
Bekenntnis zu neuen Positionen
„Seit Gründung des Theater KOSMOS vor 18 Jahren ist es uns ein Anliegen, als Autorentheater
wahrgenommen zu werden“, betont Jagg. Ein Hauptfokus liegt dabei vor allem auf den kreativen Stimmen junger, noch unbekannter Schriftstellerinnen und Schriftsteller: zum Beispiel der 22-jährigen Vorarlbergerin Nadja Spiegel, deren Stück „Kilometerfressen macht auch nicht satt“ 2014 zur Uraufführung gelangte – ein erster Schritt auf der kreativen Karriereleiter der jungen Autorin. Auch für die erst 18-jährige Schriftstellerin Maya Rinderer zog das KOSMOS-Bekenntnis zu neuen Positionen positive Folgen nach sich: „Das KOSMOS unterstützt uns junge Schreibende in Vorarlberg auf vielfältige Weise“, zeigt sie sich begeistert. Auf die Präsentation ihres Kurzstücks im KOSMOS folgte prompt die Einladung zu „Interplay Europe“, dem von der Assitej Österreich veranstalteten Festival für junge Autorinnen und Autoren, das im Sommer 2014 ebenfalls in Bregenz über die Bühne ging. Kai Krösche
•102 lichtdurchhutete Doppelzimmer • 6 klimatisierte Tagungsräume • Restaurant Wellenstein mit Seeblick • öffentliches Badehaus auf dem See • 900m² Wellnessoase & Massageräume • eigener Schiffsanlegesteg • neues Gesundheitskonzept - arteprevent® • schattiger Gastgarten & Barista Bar Bregenzerleben 2015
www.seehotel-kaiserstrand.at
SENTIDO Seehotel Am Kaiserstrand 54
Am Kaiserstrand 1• A - 6911 Lochau bei Bregenz Tel.: +43 (0) 5574 58 111 • info@seehotel-kaiserstrand.at
Ich w端nsche mir...
Atelier Atelier f端r f端r Schmuck und Uhren Schmuck und Uhren
Bregenz
Anton-Schneider-Str. Anton-Schneider-Str. 4 4 Tel. 05574/43165 05574/43165 www.praeg-bregenz.at www.praeg-bregenz.at Tel.
Bregenz, die Perle am Bodensee, steht geografisch eigentlich im Gegensatz zu Lech Zürs am Arlberg, dennoch ergänzen sich das urbane Flair der Landeshauptstadt und die ländlichhochalpine Region am Arlberg. Genießt man bei uns die Berge und die unberührte Natur, punktet Bregenz mit der einzigartigen Atmosphäre am See und kulturellen Höhepunkten, vom Kunsthaus bis zu den Festspielen. Hermann Fercher Geschäftsführer von Lech-Zürs Tourismus
Foto: © Luca Fasching
GENUSS ERLEBEN
Bregenz, diese kleine Stadt am Bodensee, mit ihrem großen Angebot an kulinarischen Entdeckungen, an herrlichen Haubenlokalen und trendigen Cappuccino Bars, wo der Gast auch zum Freund wird, nicht nur zum König, diese Stadt mit ihren verwinkelten Gassen und weiten Plätzen, der gelungenen Melange aus Tradition und Moderne, lädt Sie auf den folgenden Seiten dazu ein, einen Streifzug durch ihre Gastronomieszene zu machen, durch wunderbare Lokale wie …
Discover the finest restaurants, coffee shops and bars in Bregenz …
Foto: © Udo Mittelberger
WO DER KUNDE NICHT KÖNIG, SONDERN FREUND IST
Foto: © Udo Mittelberger
… das Café Cuenstler, im Herzen der Stadt gelegen, am Kornmarktplatz, mit Blick auf das Landestheater, wo Tamara Stern spielt, die sich zwischen den Proben auf einen Espresso freut, auf ein Gespräch mit Stephen Bolter, dem Chef dieses hellen, feinen Lokals, das den Kunden als Freund empfängt, wo morgens ein angenehmer Duft nach Kaffee in der Luft liegt und abends auf die neueste Premiere von Tamara angestoßen wird …
Foto: © Udo Mittelberger
… das RiBcafe in der Raiffeisenbank am Kornmarktplatz, ein stilvolles kleines Lokal, hinter den Schaltern der Bank gelegen, gemütlich wie ein Wohnzimmer, wo Mario Führer sich um das Wohl der Gäste kümmert, manchmal Gerhard Sieber vorbeikommt, der Direktor der Bank, auf einen Kaffee, ein Gebäck, in die ungezwungene, elegante Atmosphäre des Hauses, in dem es sich angenehm plaudern lässt …
Foto: © Udo Mittelberger
… oder das Gasthaus Kornmesser, das Andreas Rudigier gerne besucht, der Direktor des vorarlberg museums, im herrlichen Ambiente eines alten Barockhauses, welches Michael Salzgeber führt, Wirt und Freund seiner Gäste, ein besonderes Lokal mit gutbürgerlichem Flair, ein jahrhundertealtes Gebäude, kunstvoll renoviert zur Stätte zufriedener Gäste, bei Winzerschnitzel und AugustinerBräu, Tafelspitz und Kaiserschmarrn …
Foto: © Udo Mittelberger
… und natürlich das Stadtgasthaus, durch das der Hauch einer glanzvollen Epoche weht, wo die Kellner flink sind und das Essen ausgezeichnet schmeckt, ein Haubenlokal mit modernstem Anspruch, das auch Annerose Zech schätzt, ehemalige Mitarbeiterin der IVF Zentren Prof. Zech, die gerne beim mittäglichen Business-Lunch verweilt, oder abends beim gemütlichen Gespräch mit Hubert Kinz, dem Junior-Manager des Hauses.
RESTAURANTS Alan’s Nudelwerkstatt Deuringstraße 2 Berghaus Pfänder Pfänder 4 Bottega Kirchstraße 5 Bregenzer Segel-Club Strandweg 47 buehnedrei Platz der Wiener Symphoniker 1 Buongustaio Anton-Schneider-Straße 10 Restaurant Gebhardsberg Gebhardsberg 1 Deuring Schlössle Ehregutaplatz 4 Don Camillo Quellenstraße 17 Falstaff Platz der Wiener Symphoniker 3 Gasthaus Pfänderdohle Pfänder 1 Gasthaus Schendlingen Schendlingerstraße 32 Gasthaus Zeigerle Belruptstraße 46 Gasthof Lamm Mehrerauerstraße 51 Goldener Hirschen Kirchstraße 8 Gösserbräu Anton-Schneider-Straße 1 Hafenrestaurant Seestraße 4 Heuriger Möth Langenerstraße 5 Hotel Restaurant Schwärzler Landstraße 9 Wolfi’s Fondue & Mehr Maurachgasse 6
Il Monello Anton-Schneider-Straße 3 Isola Bella Inselstraße 8 Kesselhaus Mariahilfstraße 29 Kornmesser Kornmarktstraße 5 La Taverna Due Kirchstraße 30 Manga/Chen’s Dining Bar Seestraße 6 Maurachbund Maurachgasse 11 Messmer Kornmarktstraße 16 Nam Viet KUB Café Restaurant Karl-Tizian-Platz 1
Restaurant Germania Am Steinenbach 9 Café-Restaurant Symphonie Platz der Wiener Symphoniker 2 Taverne Ikaros Deuringstraße 5 The Landing’s Anton-Schneider-Straße 19 Tokyo (Running Sushi) Römerstraße 2/GWL Pizzeria Toscana Kornmarktstraße 8 Viva Cantina Mexicana
Neubeck Anton-Schneider-Straße 5 Piccola Bella Napoli Deuringstraße 4 Pizzeria San Giuseppe Bahnhofstraße 2 Pizzeria Ristorante Galileo Rheinstraße 66 Poseidon Kornmarktstraße 2 Reblaus Quellenstraße 34 San Giuseppe Bahnhofstraße 2 Seerestaurant Strandweg 1 Stadtgasthaus Römerstraße 5 Susi’s Zauberei Kirchstraße 43
Kaiserstraße 27 s’Finanzamt Café-Bar Brielgasse 21 Harry’s Cafe Mariahilfstraße 44 Kaffeemacher Bahnhofstraße 14 Metro Café Rheinstraße 25 RiBcafe Kornmarktstraße 14 Theatercafe Kornmarktplatz 4
Seestraße 7
BARS
Wirtshaus am See Seepromenade WOW Restaurant Wolfordstraße 1
CAFÉS
Nashia Gallusstraße 12
Eiscafé Pinocchio
Café Börse Hypo-Passage Café Braike Rummergasse 12 Café Cuenstler Kornmarktstraße 6 Cafesito Maurachgasse 8 Conditorei Café Götze Kaiserstraße 9 Café im JUFA Mehrerauerstraße 5 Café-Restaurant Leutbühel Römerstraße 2 Café-Restaurant Schillerpark Belruptstraße 30 Café Rheinstraße
A.nette Bar Anton-Schneider-Straße 11 Calypso Bahnhofstraße 14 Cuba Bahnhofstraße 8 Kreuz Bar Römerstraße 5 LuSt Inselstraße 8 Hypo BeachBar Seeanlagen Prosecco Rathaustraße 1 Paschanga Kornmarktstraße 24 Neptun Deuringstraße 3 Uwe‘s Bierbar Kirchstraße 25 Wunderbar Bahnhofstraße 4
Rheinstraße 34 Die Welle Bar-Café Am Hafen 63
Weitere Empfehlungen bregenz.travel Genusserleben / Pleasure
Qualität als Naturprinzip.
$7
Raffiniert konfektioniert. Gestanztes, Gerilltes, Perforiertes: Was aus dem Rahmen fällt, sticht ins Auge. Eine auĂ&#x;ergewĂśhnliche Optik, eine besondere Haptik verleihen dem Printprodukt das gewisse Etwas und erhĂśhen seine Attraktivität. So wird raffiniert verpackten Absichten des Absenders unbewusst Folge geleistet: Der Antwortcoupon wird abgetrennt, die Prägung erforscht, das Perforierte und Ausgestanzte auf optische Täuschung hin ĂźberprĂźft. Perfekte Schnitte, Falzungen, Heftungen oder Klebungen verwandeln Drucksorten zum handlichen Prospekt, zur auffallenden Verpackung oder zur edlen Visitenkarte. Gedrucktes erzeugt somit noch mehr Eindruck.
Buchdruckerei Lustenau GmbH Millennium Park 10 6890 Lustenau, Austria Tel +43 (0)5577 82024-0 info@bulu.at
Offsetdruck | Digitaldruck | www.bulu.at
AUTHENTISCH, TYPISCH, REGIONAL Michl Salzgeber, Wirt im Kornmesser, im Porträt Im Jahr 2004 öffnete das Gasthaus Kornmesser seine Pforten. Michael Salzgeber hatte das Barockgebäude gemeinsam mit dem Unternehmer Walter Klaus renoviert und nach den Plänen des Baumeisters Franz Anton Beer (1688–1749) weitgehend in seinen Originalzustand zurückversetzt. Bregenz hatte eines seiner ältesten Gasthäuser zurückerhalten. Michael Salzgeber wuchs in Klösterle am Arlberg auf, als jüngstes von sieben Kindern einer Bergbauernfamilie. Er besuchte die Hotelfachschule in Bludenz und begann seine Karriere als Gastronom zunächst in verschiedenen Betrieben am Arlberg, ehe er sich als Hotelier in seinem Heimatort im Klostertal selbständig machte.
Salzgebers Erfolgsrezept: authentische Wirtshausküche mit leichten mediterranen Einschlägen
1997 reagierte Salzgeber auf eine Ausschreibung des Landes Vorarlberg: Gesucht wurde ein Pächter für das neu entstandene KUB Café beim Kunsthaus in Bregenz. „Peter Zumthor, der Architekt, hat mir eine neue Welt gezeigt. Bisher hatte ich in rustikalen Betrieben gearbeitet, nun kam ich als Pächter in ein schwarzes Betonviereck. Gemeinsam mit Zumthor entwickelte ich das Konzept einer Cocktail-Bar, mit zum Teil hippen Gerichten.“ Der kaufmännische und kulinarische Erfolg blieb Salzgeber auch erhalten, als er mitsamt seinem Team eine Hausnummer weiter, ins Kornmesser, zog. „Ich bin stolz darauf, dass meine Mitarbeiter noch heute bei mir sind. Seit über 18 Jahren arbeite ich mit ihnen zusammen.“ Im Kornmesser konzentrierten sich Salzgeber und sein Team wieder auf alte Werte. Authentische Wirtshausküche mit leichten mediterranen Einschlägen steht auf dem Speiseplan. Die Karte wechselt sieben Mal im Jahr, um dem saisonalen Angebot aus der Region zu entsprechen. Doch manche Zutaten gelangen auch direkt aus Salzgebers privatem Viehbestand in die Küche: Für sein Lokal züchtet er Duroc-Schweine und Gänse auf dem Bauernhof von Susanne Hotz-Diem in Lochau. Max Lang
Michl Salzgeber (51), geboren in Klösterle am Arlberg, besuchte die Gastgewerbeschule in Bludenz. Nach seiner Tätigkeit als Kellner, Koch sowie als Geschäftsführer übernahm er 1997 als Pächter das KUBCafé. Seit 2004 ist er Pächter und Wirt im Kornmesser.
65
Kornmesser When the Kornmesser restaurant opened its doors in 2004, Bregenz regained one of its oldest establishments. Restaurateur and hotelier Michael Salzgeber purchased the Baroque building and had it restored to its original condition according to the plans of architect Franz Anton Beer (1688-1749). In addition to a trendy cocktail bar, the restaurant offers authentic pub food with a Mediterranean flair. The menu changes seven times a year to take advantage of seasonal produce from the region. Some ingredients come directly from Salzgeber’s private farm, where he raises Duroc pigs and geese.
En
NUN KAM ICH ALS PÄCHTER IN EIN SCHWARZES BETONVIERECK.
Genusserleben / Pleasure
Foto: © Marcel A. Mayer
FACETTENREICH UND EXKLUSIV Die „Erlebniswelt Casino Bregenz“ bietet Unterhaltung und Kulinarik auf höchstem Niveau.
Fotos: © Marcel A. Mayer
Casino Bregenz Casino Bregenz is the place for entertainment and enjoyment, combining gaming and fine dining with the enchanting atmosphere of Lake Constance. At the heart of the casino is the new lounge, with a large format video screen broadcasting live sports matches and major events. Home to the award-winning FALSTAFF restaurant, the casino also features a 460 square metre terrace that overlooks Lake Constance. Adorning the casino’s façade is a unique lighting display comprising more than 6,500 coloured LEDs. Not to be forgotten: the trendiest and most beautiful casino bar in Bregenz with a panoramic view of the festival square and lake. And who could pass up the casinoˇs special events and live music at weekends?
En
Erlebniswelt Casino Bregenz
Unterhaltung und exklusiven Genuss – das gibt es in der „Erlebniswelt Casino Bregenz“. Die neue Lounge, das Herzstück des Casinos, lockt mit eisgekühlten Cocktails, feinsten Snacks und extravaganter Atmosphäre. Die strahlende Außenfassade mit ihren tausenden Lichtpunkten zieht Nachtschwärmer in ihren Bann. Zum Verweilen und Genießen laden das Hauben-Restaurant FALSTAFF und die seeseitig offene Terrasse ein: Die Stimmung am See garantiert ganz besondere Stunden. Ein Spaziergang am See, die Dämmerung setzt langsam ein und der aufgehende Mond spiegelt sich im Bodensee. Sie passieren den Platz der Wiener Symphoniker beim Festspielhaus, wo sich ein imposanter Anblick eröffnet: das wellenförmige Gebäude des Casino Bregenz mit seiner 460m2 großen Terrasse mit Blick auf den See und dem Hauben-Restaurant FALSTAFF. Die 6.500 bunten LED-Lichter an der neuen Außenfassade – ein weltweit einzigartiges Lichtkonzept – haben auf Gäste aus der ganzen Welt eine magische Anziehungskraft. Die Einzigartigkeit und die prickelnde Atmosphäre des Casino Bregenz spiegeln sich auch in der exquisiten Küche wider. Lassen Sie sich die erlesenen Köstlichkeiten der HaubenKüche im eleganten Restaurant FALSTAFF schmecken.
Die Casino-Lounge – Unterhaltung trifft Extravaganz
Ein Besuch im Casino Bregenz ist ein besonderes Erlebnis – genießen Sie das Spiel, die Unterhaltung und Kulinarik auf höchstem Niveau. Neu in dieser Erlebniswelt sind die einzigartige Casino-Lounge und eine Bar, wie sie nur in Metropolen zu finden ist. Sie lieben Sport und möchten die Fußball-ChampionsLeague oder andere Großevents live „im Großformat“ mit Ihren Freunden erleben? Dann sind Sie in der Casino-Lounge richtig: Denn die großformatige Videowall bringt Ihnen die Livestimmung und die beeindruckenden Bilder faszinierend nahe. Oder Sie wünschen sich einen glamourösen Abend mit Ihren besten Freundinnen? Beste Unterhaltung, 90 exotische Cocktails, „pfiffige“ Longdrinks und leckere Snacks? Auch für eine gemütliche Spielpause eignet sich die trendigste und schönste Casino-Bar in Bregenz. Das 20 Meter lange Panoramafenster eröffnet die freie Sicht auf das bunte Treiben auf dem Festspielplatz und den glitzernden See. In der Lounge wird Unterhaltung großgeschrieben: Eindrucksvolle Themenabende, Special-Event-Highlights und jedes Wochenende feinste Livemusik sorgen für Stimmung auf höchstem Niveau.
Casino Bregenz Platz der Wiener
Symphoniker 3, 6900 Bregenz
+43 (0) 5574 45127 12202 bregenz@casinos.at bregenz.casinos.at
Ansprechperson:
67
Laura Tomaselli
Genusserleben / Pleasure
Foto: © Udo Mittelberger
DIE SÜSSESTE SEITE DER STADT
Fotos: © Udo Mittelberger
Chocolatier Rainer Troy und seine „Edelschokolade“ im Theatercafe Die Marke Troy
Dass Schokolade nicht gleich Schokolade ist, merkt man am besten, wenn man eine billige Marke mit jenen Produkten vergleicht, die Rainer Troy, weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannter Konditormeister und Chocolatier, in seinem Theatercafe anbietet. Das Geheimnis seiner rund 30 Sorten und zahlreicher Pralinen-Kreationen: Nicht nur die hohen Anteile, sondern auch die Qualität des Rohkakaos ist ausschlaggebend. Kakao wurde nicht zu Unrecht auch das „braune Gold“ genannt, diente es doch in den Kulturen Mittel- und Südamerikas nicht nur als Aphrodisiakum und beinahe mythisches Kraftmittel, sondern sogar als Währung. Wertvoll ist Kakao auch heute noch: Rund fünf Millionen Tonnen werden in Afrika, Indonesien und Lateinamerika jährlich geerntet. Nur ein Bruchteil davon, rund vier Tonnen, landet bei Rainer Troy – aber die haben es in sich!
Klasse statt Masse
„Dank der Liebe und Passion vieler Züchter schätzt man heute die Artenvielfalt und Qualität, der auch wir uns im Theatercafe verschrieben haben. So verarbeiten wir seit Jahren keine Milchschokolade unter 40 % Kakaoanteil und Edelbitter-Schokoladen mit bis zu 100 % Kakao“, betont der passionierte Chocolatier. In seinem Theatercafe am Kornmarktplatz bietet er exklusiv rund 30 Schoko-
ladesorten, hochwertige Bruchschokolade und über 50 verschiedene Pralinen an. „Die von uns verwendeten Edelkakaosorten machen gerade mal 5 % der Welternte aus, während der Rest des Industriekakaos aus aller Welt – bildlich gesprochen – in einen riesigen Trichter gegossen und zu einem ,Einheitsbrei‘ verarbeitet wird, bei dem nicht mehr der Kakao, sondern Zucker und Fett dominieren.
Tipp vom Fachmann
Umso mehr schätzen die Bregenzer und zahlreiche Gäste die exklusiven Schokoladesorten (u. a. Arriba, Rio Caribe, Araguani und Guanaja), die Troy neben zahlreichen Kuchen- und Tortenkreationen sowie unterschiedlichsten Frühstücksvarianten anbietet. Diese hochwertigen Rohstoffe finden sich nicht nur in exklusiven Schokoladetafeln, sondern in allen Konditoreiprodukten von Rainer Troy wieder: von Pralinen über Sachertorten bis hin zu Nikolos, Schokoladeneis und allem, was das „Schokoladenherz“ sonst noch begehrt. Zuletzt gibt uns der Feinschmecker noch einen ganz speziellen Schokolade-Tipp: „Sollte Ihre Schokolade einmal einen Grauschimmer bekommen, ohne dass das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist – keine Panik. Das hat auf den Geschmack überhaupt keinen Einfluss, sondern kann durch geringste Temperaturschwankungen auftreten. Je höher der Kakaoanteil, desto wahrscheinlicher kann dies auftreten.“ In diesem Sinne: Guten Appetit! Raimund Jäger
69
The city’s sweet side It’s obvious that not all chocolate is equal when you compare an inexpensive brand to the products that Rainer Troy, master pastry chef and chocolatier, offers at his Theatercafe. The secret to the some 30 types and numerous individual chocolates: the high percentage and premium quality of the raw cocoa he uses. “Thanks to the love and passion of many growers, people appreciate the diversity and quality we offer at the Theatercafe. None of our milk chocolate contains less than 40% cocoa, and we offer bittersweet chocolate with a cocoa content up to 100%”, says Troy. He offers bars, individual chocolates, pastries, ice cream, and seasonal creations. Bon appétit!
En
Theatercafe Rainer Troy Kornmarktstraße 4
6900 Bregenz
+43 (0)5574 47115 theatercafe.at
Genusserleben / Pleasure
ab 99,- * EUR
Bregenzerleben 2015
70
LEBENSFREUDE UND URLAUBSFEELING Die Hypo BeachBar Bregenz präsentiert sich als sommerlicher Szene-Treff. Wer schon einmal in seinem Leben gereist ist, der weiß: Egal, wohin die Reise geht, gleichgültig, wie schön die Stadt, der Ort, die Landschaft auch sein mögen – ein Aufenthalt, ob beruflich oder privat, ist erst dann perfekt, wenn auch die lokale Gastronomie mitspielt. Ob beim morgendlichen Frühstück samt Tee, Kaffee & Co, beim schnellen Lunch, beim Kuchenstück am Nachmittag oder beim gemütlichen Abendessen: Ohne die geeigneten Lokalitäten sucht man vergebens nach den kulinarischen Genüssen, die einen gelungenen Aufenthalt erst abrunden. Umso erfreulicher, ja geradezu erstaunlich ist, dass Bregenz mit seinen fußläufigen Distanzen dem hungrigen Reisenden eine scheinbar unendliche Fülle an Gaststätten unterschiedlichster Couleur bietet. Hier ist für jeden Geschmack und Anlass etwas dabei: Ob klassisch-elegant, alternativ und hip oder traditionell und urig – in der bunten Gastronomieszene von Bregenz findet jeder, wonach sein kulinarisches Herz (oder vielmehr sein Bauch) begehrt.
Die Hypo BeachBar Bregenz: sommerlicher Szene-Treff am See
Während tagsüber die gemütliche Strandbar zum Chill-out lädt, verwandelt sich die Hypo BeachBar Bregenz abends in einen Szenetreff, bei dem Lifestyle neu interpretiert wird. Feiner Sand, Palmen, Cocktails, Liegestühle und südliches Flair wecken die Erinnerung an eine Tropeninsel. Entspannung am Bodensee lässt sommerliche Träume Wirklichkeit werden. Die Hypo BeachBar Bregenz bringt auf rund 800 Quadratmetern mediterranes Flair nach Bregenz und zaubert mit feiner Lounge-Musik im Stil des Buena Vista Social Clubs Urlaubsstimmung in den Alltag der Menschen.
Spannung & Entspannung
Relaxen, genießen, flirten – all das ist in der BeachBar möglich: Cocktailmeister Stefan Köb und seine Crew zaubern von Mai bis September in der Chill-out-Lounge neue frische Genuss-Cocktails und sorgen unter freiem Himmel für Spannung.
71
Joie de vivre all summer long Those who have travelled know that wherever you go, a trip isn’t complete without culinary delights. So much the better that Bregenz offers a seemingly endless bounty of restaurants, all within walking distance. Whether high-end, alternative, or traditional, the city’s colourful restaurant scene offers something for everyone. For a bit of Mediterranean flair and outdoor relaxation, Hypo BeachBar Bregenz serves as a low-key beach bar during the day and a hotspot at night. Make your summer dreams a reality from May to September and enjoy soft sand, palm trees, and cocktails from mixologist Stefan Köb and his team.
En
Hypo BeachBar Bregenz 30.04. – 06.09.2015 Mo – Fr 16:00 - 24:00
Sa 14:00 - 24:00
So- und Feiertage 11:00 - 24:00
Eintritt frei beachbar-bregenz.com
Genusserleben / Pleasure
Bregenzerleben 2015
72
Neptun Café Bar Club
Viva Cantina Mexicana - Bar
Buongustaio
IT’S MY GENERATION! Paschanga Cocktail Bar, Fotos: © Udo Mittelberger
Neptun Café Bar Club
Ob Jung oder Alt – Bregenz lässt niemanden kalt
„Das schaffst du nicht mehr allein, Papa, da gehen wir lieber mit“, meinten mein Sohn und dessen Freundin, als sie erfuhren, dass ich einmal mehr über das Bregenzer Nachtleben schreiben werde. Und unrecht hatten sie nicht: Die Auswahl an Clubs, Cafés und Treffpunkten für Jung und Älter ist in Bregenz mittlerweile dermaßen umfangreich, dass es für mindestens zwei Generationen reicht. „Du checkst ein paar Lokale und wir auch. Mal sehen, wo wir uns überall treffen“, meinte der Junior etwas vorwitzig, als wir unsere ganz persönliche „Lange Nacht“ im Neptun starteten. Die beliebte Bregenzer Café-Bar am Leutbühel ist einer jener Treffpunkte, in denen sich sowohl Studenten als auch Mittfünfziger wohlfühlen – sei es zum täglichen Stadt-Tratsch im Ober- oder beim Abtanzen zu internationalen DJs im Untergeschoss. Doch bald ließ ich der Jugend ihren Lauf und besuchte s’Duo, das vor allem bei SportEvents mit mehreren Großbildfernsehern und gastronomischer Innovation glänzt, die herrlich gemütliche Gaststube im Ikaros, in der mich Besitzer „Pani“ immer mit griechischen Vorspeisen und Retsina verwöhnt, und die Prosecco-Bar, um den gleichnamigen Drink als verspäteten Aperitif zu genießen. Dann hieß es vom Leutbühelplatz Abschied nehmen, denn sowohl die Weinstube Kinz als auch Uwe’s Bierbar liegen in der historischen Kirchstraße, wo man sowohl RebensaftSpezialitäten als auch diverse auf Hopfen und Malz basierende Getränke genießen kann.
Besinnlich und exotisch
„Mal sehen, was die Jugend macht“, dachte ich und wanderte zum Sparkassenplatz, wo wir uns im Lust zum ersten Treffpunkt verabredet hatten. Wie auch das Gösser und das Grano eröffnete das Lust erst im vergangenen Jahr, denn der Nightlife-Boom in Bregenz hält unvermindert an. Nach exotischen Cocktails – Besitzer Stefan Köb kann sich als Cocktail-Mixer immerhin „Weltmeister“ nennen – erzählten mir die beiden, wo sie schon überall gelandet waren: „Die Wunderbar ist wirklich herzig – Antiquitäten als Einrichtung
und dazwischen ein Top-DJ. Da würde man selbst in Wien staunen“, meinten die ebendort Studierenden, „und auch das Cuba mit seiner exotischen Atmosphäre, der umfangreichen Rum-Karte und dem Latino-Sound würde jeder Großstadt zur Ehre gereichen.“
Genuss und Spaß
Da es bei mir nicht immer Großstadt sein muss, verabschiedete ich mich ins eher beschauliche Buongustaio mit seiner umfangreichen Auswahl an italienischen Speisen und Weinen, gönnte mir eine der zahlreichen Whisky-Spezialitäten, für die Christoph Sögner im Café Montfort bekannt ist, und wartete schließlich im rauchfreien Cuenstler zwischen immer neuen Gemälden und einer umfangreichen Zeitschriften-Auswahl auf meine „Kleinen“. Mit mehr als akademischer Verspätung trafen sie schließlich ein: „Im Viva war die Hölle los; vielleicht weil es bis ein Uhr früh köstliche Tex-Mex-Gerichte gibt“, schwärmten sie weiter. „Und dann ging’s natürlich noch ins Paschanga – dort ist immer Party und die Location daher ein Muss für jeden unter 30!“ Diese kleine verbale Spitze ignorierend, besuchten wir dann zu dritt die Anette-Bar, den Klassiker für die Nachtstunden – auch dank zahlreicher Livekonzerte und gepflegten Small-Talks bis in die Morgenstunden. „Na, ist die Jugend etwa schon müde“, konnte ich mir nicht verkneifen zu fragen, „wir hätten da noch einiges im Angebot!“
Morgendämmerung
Aber während ein letzter Absacker in der Kreuz-Bar, der optisch wohl schönsten Bar der Stadt, gerade noch akzeptiert wurde, konnte ich die müden Helden weder zu einem Trip in die Nachtigall („Für Disco-Fox sind wir zu jung“) noch zu einem Table-Dance-Besuch in der Kronenbar („Dürfen wir da überhaupt schon rein?“) überreden. Also verabschiedete ich mich und ging alleine ins Calypso, um den Abend in der einzigen Disco der Stadt mit einem Tänzchen zu beenden, still vor mich hinlächelnd: Von wegen, ich schaffe das nicht alleine … Raimund Jäger
73
Foto: © Udo Mittelberger
Bregenzer Nachtleben
It’s MY generation! Bregenz offers enough entertainment for at least two generations. That’s what a father, his son, and his son’s girlfriend found out after a night on the town. The trio began at café-bar Neptun. Next, Dad visited sports bar s’Duo, restaurant Ikaros, and Weinstube Kinz, while the son and his girlfriend headed to Wunderbar and Cuba. The two generations rendezvoused at hotspot Gösser. Round three included low-key venues for Dad – Buongustaio, Café Montfort, and Cuenstler – and Viva and Paschanga for the young couple. The group then headed to Anette-Bar and finally to Kreuz-Bar. Unable to convince the two to end the night at Nachtigall or “adult” spot Kronenbar, Dad danced till dawn at Calypso.
En
Genusserleben / Pleasure
Aus beruflicher Perspektive macht für mich die besondere Mischung aus Kultur, Tourismus und Wirtschaft den Standort Bregenz interessant. Und privat freue ich mich jedes Mal, wenn ich wieder hier bin. Bregenz ist einfach wunderschön. Steffen Stäuber Managing Partner von LHBS Consulting Berlin, Kommunikationsexperte, lernte Bregenz als Gastreferent des „Unternehmerfrühstücks“ kennen.
STADT ERLEBEN Foto: © Luca Fasching
Foto: Š Udo Mittelberger
Fotos: © Udo Mittelberger
DU GRUSELIGES, HEIMELIGES STÄDTLE, DU Die Bregenzer Oberstadt: Von Wappen, Sagen und Verliesen
Ob es ein Haifisch aus dem Bodensee ist, ein gar nicht mal so antiker Türmer von St. Martin, eine kriegsentscheidende Amazone, eine Galgenglocke oder ein „Gefangenenhaus“: Die Bregenzer Oberstadt fasziniert uns dank ihrer mittelalterlichen Gebäude, von denen die meisten weit mehr als nur eine Geschichte zu erzählen wissen. Vom touristischen Treiben am See oder der hektischen Einkaufswelt der Innenstadt scheint die Bregenzer Oberstadt mehr als nur einen steilen Stadtsteig entfernt. Schon von weitem sieht man die alten Befestigungsmauern, die – je nach Charakter – einen bedrohlichen oder beruhigenden Eindruck auf die Besucher machen. Bereits am Eingang, dem historischen Stadttor, lässt man die moderne Welt außen vor. Historische Wappen, ein mumifizierter Haifisch und das Relief einer keltischen Göttin lassen jeden sofort in eine mystisch-mythische Welt eintauchen und an Zeitalter denken, in denen Kulte, Kriege und Ketzer allgegenwärtig waren.
Der Bregenzer Türmer
Den etwas antiquiert klingenden Titel des „Türmers“ gibt es heute noch. Bis vor zwei Jahren wohnte dieser sogar im Martinsturm, dem barocken Wahrzeichen der Landeshauptstadt. Auch wenn man beim „Türmer von St. Martin“ unweigerlich an den „Glöckner von Notre Dame“ denkt – mit der Pflege der historischen Gemäuer und den darin untergebrachten Ausstellungsräumen zur Bregenzer Geschichte obliegen dem Bregenzer Türmer ganz und gar keine horrormäßigen Aufgaben. Wesentlich unwohler haben sich da vermutlich die Insassen des Gefangenenhauses gefühlt, welches mittlerweile renoviert wurde und nun passenderweise das Bundesdenkmalamt beherbergt. Und gar richtig das Grausen erfasste wohl jene, für die die „Henkersglocke“ im Martinsturm schlug, bedeutete dies doch die baldige Hinrichtung der Unglücklichen. Zum Glück kündigt sie seit vielen Jahrzehnten nur noch brav die Zeit an.
77
Bregenzˇs upper town A short climb from tourist hotspots on the lake and the cityˇs busy shopping scene, Bregenzˇs mediaeval upper town seems worlds away. Its ramparts are visible from afar, giving visitors either a threatening or reassuring impression of the upper town. Sites in the upper town include St. Martinˇs Tower and the recently renovated old prison. Not to be missed are the half-timbered old town hall and Deuringsschlössle, both built in the 17th century. And finally, Ehreguta-Platz, named for a woman called “Guta“, who saved residents from an attack in 1406. Over the years the upper town has become a gem not just for the locals, but for all those interested in the region’s history – a gem well worth a visit.
En
Stadterleben / City
Im Alten Rathaus (1662), dem größten Fachwerkbau der Stadt, werden ebenfalls keine politischen Entscheidungen mehr getroffen, wohl eher im Deuringschlössle. Das im 17. Jahrhundert erbaute Kleinod diente schon Malern wie Egon Schiele als Motiv und beherbergt mittlerweile den bekanntesten Gourmettempel der Stadt, in dem die Reichen, Mächtigen und Genießer aus nah und fern zu dinieren pflegen. Ihre Wagen parken sie dann
meist auf dem Ehreguta-Platz – oft nicht wissend, was es mit dieser „Guta“, die da geehrt werden soll, auf sich hat. Das alte Weiblein rettete anno 1406 die Bregenzer vor einem Angriff der Appenzeller, welche sie heimlich belauscht hatte. So verdanken wir es wohl jener Guta, dass uns die Oberstadt, in der fast jedes Haus ein Fotomotiv darstellt, als Ort der Ruhe, der Besinnung und – ein klein wenig – des Grusels erhalten geblieben ist und nicht von den mittelalterlichen Horden geschliffen
wurde. Das ist allemal einen Platz und einen nach ihr benannten Brunnen wert. Schließlich entwickelte sich die Oberstadt mehr und mehr zu einem Kleinod nicht nur für die Bregenzer, sondern für jeden historisch Interessierten der Region. Ein Kleinod, dessen Besuch unbedingt lohnt! Raimund Jäger
Fotos: © Udo Mittelberger
Ehret die Guta!
Familie Haim Kornmarktstraße 16, Bregenz Tel +43 5574 42 3 56 office@hotel-messmer.at www.hotel-messmer.at
DIE BREGENZER STADTHOTELS GENUSS ZWISCHEN BERG & SEE
BREGENZ
SUPERIOR
Familie Kinz Römerstraße 5, Bregenz Tel +43 5574 49 88 0 hotelweisseskreuz@kinz.at www.hotelweisseskreuz.at
DER NUDELMACHER
Foto: Š Udo Mittelberger
Von New York nach Bregenz: Die Geschichte des Alan Cohen
Fotos: © Udo Mittelberger
Eines der originellsten Geschäfte in Bregenz befindet sich in der Deuringstraße: „Alan’s Nudelthek “. Und ebenso einzigartig wie der kleine Laden – eine Mischung aus Minifabrik, Verkaufsladen und Spezialitätenrestaurant – ist sein Besitzer: der mittlerweile 71-jährige Alan Cohen, laut eigener Aussage Alt-Hippie, Reisender und Nudelmacher aus Leidenschaft. „I like the Old World“, meint Alan Cohen auf die Frage, was einen Weltbürger wie ihn ausgerechnet ins beschauliche Vorarlberg verschlagen hat. Er scheint sie wirklich zu mögen, die für US-Amerikaner „alte Welt“, denn mittlerweile lebt Alan seit 30 Jahren zufrieden im Ländle und hat aus einem geliebten Hobby, dem Zubereiten von Nudeln, seinen Beruf gemacht.
„Alan’s Nudelthek“ – sofort ein Geheimtipp!
Probiert hat Alan ja schon einiges: Der gebürtige New Yorker tat – wie er selbst es nennt – mal dieses und mal jenes, lebte als Hippie im legendären Berkeley und beschäftigte sich intensiv mit Zen-Buddhismus. Zur Ruhe kam er durch seine Frau, eine Vorarlbergerin, mit der er in ihrer Heimat Dornbirn eine Familie gründete. Wie so oft in seinem Leben kam er auch zu den Nudeln eher per Zufall. „Ich habe immer schon gerne gekocht. Und meine Nudelgerichte, zu denen wir oft Freunde einluden, waren bald so begehrt, dass man mir riet, dies doch professionell zu machen“, erzählt der 71-Jährige, der jederzeit auch als Spät-Fünfziger durchgehen würde. Gesagt, getan: Nach ersten Erfahrun-
gen in Dornbirn eröffnete Alan 1997 seine Nudelthek in der Deuringstraße 2 und wurde schnell zum Geheimtipp für Feinschmecker. Kein Wunder, denn was Alan Cohen anbietet, hat mit den Nudelregalen im Supermarkt nur wenig zu tun.
Speisen wie zu Hause
Obschon selbst ab und an etwas Fleisch oder Fisch durchaus zugeneigt, kocht Alan in seiner Nudelthek ausschließlich auf vegetarischer Basis. Und so finden sich exotische Sorten wie Steinpilz-, Ingwer-, Garam-, Masala- (ein indisches Gewürz) oder Mohnnudeln, Letztere auch als süße Variante, in seinem Sortiment. Besonders stolz ist er auf seine Ravioli, die in Salbeibutter herausgebacken werden. Das Besondere sind in Alan’s Nudelthek nicht nur die zahlreichen Nudelsorten, sondern vor allem das Procedere: vom Mischen des Teiges über das Beifügen der Gewürze, vom Schneiden der Nudeln bis hin zum Verkauf, zur Etikettierung und eben zum Genuss des Endproduktes findet alles in dem wohnzimmergroßen Geschäft statt. „Ich schätze es sehr, wenn die Gäste die Nudeln gleich hier bei mir verköstigen – denn dies geschieht in sehr privater, häuslicher Atmosphäre“, so Alan Cohen, der Reservierungen gerne entgegennimmt. Exzentrisch wie Alan selbst sind nicht nur seine Öffnungszeiten, sondern auch sein letzter Satz: „Ich weiß gar nicht, warum nicht mehr Menschen Nudeln machen. Es ist ja so einfach!“ Raimund Jäger
The pasta-maker One of Bregenzˇs most unique businesses is Alanˇs Nudelthek, a pasta factory, shop, and restaurant in one. The owner is New Yorker Alan Cohen. When asked what brought a cosmopolite like him to Bregenz, Cohen says, “I like the Old World”. After trying “a little of this, a little of that”, he and his wife moved to her hometown of Dornbirn. He became a pasta-maker by chance: “I always enjoyed cooking, and my pasta dishes were in such demand that people told me I should go into business.” Cohen opened his shop in 1997, and it soon became an insider tip for gourmets. He offers exotic flavours such as porcini, ginger, garam masala, and even poppy seed noodles. Every step in the process is carried out on site.
En
Alan’s Nudelthek Deuringstraße 2
6900 Bregenz
+43 (0)5574 52929 Mi – Fr 9:30 - 13:30,
16:00 - 18:00
I LIKE THE OLD WORLD.
81
Stadterleben / City
Bregenzerleben 2015
82
ZU BESUCH IM HOTEL SCHWÄRZLER Ein Rundgang mit Direktorin Susanne Denk Man denke an die unzähligen Romane, Erzählungen und Filme, die in Hotels, Hotelbars und Hotelzimmern spielen. Hotels waren und sind immer auch Schauplätze kulturellen Austauschs und bis heute das erste kulturelle Angebot, das eine Stadt ihren Gästen macht.
Spannende Kulturräume und eine rege Kunstszene
Gerade diese Verbindung von Hotelwesen und Kultur pflegt Susanne Denk wie kaum eine andere Direktorin. Denk leitet das Hotel Schwärzler mit dem Anspruch, ihren Gästen einen spannenden Kulturraum und eine rege Kunstszene näherzubringen. Das Schwärzler empfängt seine Gäste in angenehmer, unaufdringlicher Atmosphäre. Möbel aus Bregenzerwälder Hand bieten großzügige Sitzgelegenheiten, Bücher von Vorarlberger Autoren und Künstlern stehen in Griffnähe, und die Küche kreiert Köstliches aus heimischen Zutaten. Dies alles bringt dem Gast die hiesige Kulturregion umfassend näher.
Green Meetings im Kulturhotel Heimische Zutaten sind für Susanne Denk ein wichtiger Eckpfeiler ihrer Philosophie eines Kulturhotels. Das Schwärzler trägt das Österreichische Umweltzeichen und war das erste Hotel der Destination BodenseeVorarlberg, das Veranstaltungen als Green Meetings zertifizieren durfte.
Susanne Denk wuchs in Bregenz auf, absolvierte das Tourismuscollege auf Schloss Kleßheim bei Salzburg und arbeitete in verschiedenen Hotels im In- und Ausland. Seit 2010 leitet sie das Hotel Schwärzler in ihrer Heimatstadt. Hier fand sie nach vielen Jahren in der Ferne eine veränderte Kulturlandschaft vor. Auch außerhalb der Festspielsaison existiert heute ein breites kulturelles Angebot. Das freundliche Team um Susanne Denk steht seinen Gästen in allen kulturellen Belangen mit profunden Ratschlägen und Tipps zur Seite. Max Lang
A visit to Hotel Schwärzler Susanne Denk, Bregenz native and director of Hotel Schwärzler, is unique in her cultivation of the link between hospitality and culture. She aims to provide her guests an exciting space for culture and a lively cultural scene. The hotelˇs pleasant, unassuming atmosphere, with furniture made from local wood and books by Vorarlberg writers, helps sharpen guestsˇ understanding of the regionˇs culture. As does the kitchenˇs use of local ingredients, which Denk considers an important pillar of her philosophy and which helped earn the Schwärzler Austriaˇs environmental seal. Denkˇs friendly team is on hand to share advice and tips on all things cultural with guests.
En
HEIMISCHE ZUTATEN SIND FÜR SUSANNE DENK EIN WICHTIGER ECKPFEILER IHRER PHILOSOPHIE EINES KULTURHOTELS.
83
Susanne Denk (53), geboren in Bregenz, verheiratet und zwei erwachsene Kinder. Ausbildung am Tourismuskolleg in Kleßheim. Anschließend in 4- und 5-Sternhotels im Inund Ausland. Sie war 10 Jahre geschäftsführende Gesellschafterin in einem 4-Sterne-Familien- und -Seminarhotel in Tirol sowie Initiatorin des Aufbaus der Gruppenabteilung im Tourismusverband Pillerseetal. Seit 2010 ist Susanne Denk Direktorin des Hotel Schwärzler in Bregenz.
Stadterleben / City
Bregenz kann beides, Natur und Urbanität. Doch vom Pfänder aus gewinnt die Natur klar die Oberhand. Zuerst dominiert der See, dann wird einem plötzlich das viele Grün bewusst und schließlich sind es die unzähligen Alpengipfel. „Rauffahren und runterschauen“ funktioniert in Bregenz besonders gut! Dieter Hardt-Stremayr Geschäftsführer von Graz Tourismus und Vizepräsident von European Cities Marketing
Foto: © Luca Fasching
NATUR ERLEBEN
EIN BERG VIELE WEGE
Foto: © Othmar Heidegger
Augustin Jagg, Regisseur und Leiter des Theater Kosmos, erzählt von seinen prägenden Erlebnissen am Bregenzer Hausberg, dem Pfänder.
Fotos: © Udo Mittelberger
Der Bregenzer Hausberg
Ohne den Pfänder wäre Bregenz freilich nicht das, was es ist: eine lebendige Kleinstadt zwischen Wasser und Wald, zwischen Bodensee und Hausberg. Der Pfänder ist ein Magnet für Gäste von nah und fern, ideales Ausflugsziel für Familien, Sportler und romantische Spaziergänger. Von der Bregenzer Innenstadt aus bringt die Pfänderbahn täglich viele Menschen auf den Gipfel, wo eine hervorragende Gastronomie für das leibliche Wohl sorgt und eine herrliche Naturkulisse das Auge beeindruckt. Der Pfänder bietet so einiges, neben dem atemberaubendem See- und Bergpanorama und dem Wildpark vor allem wunderschöne Naturerlebnisse. Für viele Menschen ist der Pfänder aber auch mit prägenden persönlichen Erlebnissen verbunden. Regisseur Augustin Jagg, der gemeinsam mit Hubert Dragaschnig das Theater Kosmos in Bregenz leitet, erzählt von seinen Erinnerungen rund um den Bregenzer Hausberg.
„Ich bin kein echter Pfändergeher“
Es ist fast schon provokant, das in Bregenz zu hören, zumal täglich viele Einwohner der Landeshauptstadt den Gipfel erklimmen. Doch Augustin Jagg weiß viele Details aus
seinem Leben zu erzählen, die ohne den Pfänder nicht stattgefunden hätten. Der Regisseur und Theaterdirektor wuchs in Fußach auf, der Gemeinde am Bodensee. „In der Kindheit war die rot-weiß-rot gestreifte Antenne am Pfändergipfel immer der Garant für guten Fernsehempfang“, schmunzelt er. „Das Bergmassiv im Rücken der Vorarlberger Landeshauptstadt war, von der Fußacher Bucht aus gesehen, eine klare und beeindruckende Landmark.“
Das Pfändererlebnis: ein Berg, viele Wege
„Der Pfänder ist für mich das Herzstück von Bregenz. Er ist der geniale Abschluss eines großartigen Sees, und für die Stadt zu seinen Füßen bildet er eine imposante Kulisse.“ Seit 1990 lebt Jagg in Bregenz. Mit seiner Frau Gabriele und den beiden Söhnen Felix und Elias war der Pfänder immer ein beliebtes Ausflugsziel, ob mit der Bahn oder zu Fuß über einen der vielen so unterschiedlichen Wege bis zur Pfänderspitze hinauf. Denn eben diese Auswahl an verschiedenen Routen macht das Pfändererlebnis aus. Man denke an das raue G'schlief, als „Treppensteigen“ unter den Bregenzern bekannt und der schnellste Fußweg zum Gipfel. Oder der weite Pfad über Gebhardsberg und Fluh, an
87
der Burgruine vorbei über den Kamm des „Känzeles“, der Felsen, die über dem Rheintal thronen. „Mein persönlicher Favorit war immer der untere Känzeleweg, vorbei an den riesigen Felsblöcken zur Fluh. Ein romantischer, märchenhafter Weg durch den Wald.“
Gerüchte rund um den Pfänder
Der Pfänder ist auch Gegenstand verschiedener Gerüchte. Augustin Jagg erzählt vom Gemunkel unter den Bregenzern, dass die Terrorzelle RAF einen kleinen Unterschlupf auf deutscher Seite nah am Pfänder errichtet habe. „Ich erinnere mich gut an die Gerüchte, weiß aber gar nicht mehr, ob die sich schließlich als wahr erwiesen haben. Mitglieder der RAF sollen eine kleine Wohnung in Oberstein, einer Parzelle von Scheidegg in Deutschland, bewohnt haben. Es war auf jeden Fall spannend, dass etwas an die Landesgrenzen heranreichte, was damals ganz Deutschland in Atem hielt.“
Jazz im Burghof
Eine erfreuliche Jugenderinnerung war das Jazz- und Folkfestival am Gebhardsberg, von dem Jagg noch heute schwärmt. „Im Burghof, unterhalb der Kirche, stand eine Bühne, und der ganze Innenhof war mit Decken belegt, auf denen wir mit vielen anderen jungen Leuten gesessen sind. Ich war damals 17 Jahre alt. Es war herrlich, mit Freunden im Burghof zu
Naturerleben / Nature
Fotos: © Udo Mittelberger
Bregenzˇs Pfänder En mountain Without the Pfänder, Bregenz wouldnˇt be the lively city it is, nestled between Lake Constance and the mountain, between water and woods. The Pfänder draws guests from far and wide and is an ideal destination for families, athletes, and hikers. For many people, like director Augustin Jagg, the Pfänder is also associated with defining moments in their lives. “The Pfänder is the heart of Bregenz and creates an imposing backdrop for the city at its feet,“ Jagg says. An all-season destination, itˇs perfect for autumn strolls through the forest, summer hikes as a family, and daredevil sledding adventures with friends in winter.
Informationen
sitzen, umgeben von den alten Mauern, dem Wald und der coolen Musik. Für die heimische Jazzszene war das Festival am Gebhardsberg ein echter Meilenstein, da damals viele bekannte Jazzgrößen die Landeshauptstadt besuchten.“
Vom Gymnasiasten zum Theaterdirektor
Augustin Jagg besuchte ab 1971 das Bundesgymnasium Bregenz und studierte anschließend Regie an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz. Seine Arbeit als Regisseur führte ihn nach Deutschland, Liechtenstein, in die Schweiz und durch
Fahrplan Pfänderbahn
Stunde abzüglich dem Ent-
Täglich 08:00 - 19:00
gelt für Berg- und Talfahrt.
Fahrtzeit 6 Minuten
Von 17:00 bis 19:00 günstige
Pfänderbahn AG
Steinbruchgasse 4
6900 Bregenz
+43 (0)5574 421600
Wettertelefon
Zu jeder vollen und halben
Stunde, Zwischenfahrten ab
10 Personen alle 15 Minuten,
+43 (0)5574 43316
Abendkarten
Pfänderbahn Museum in der Talstation Täglich bei freiem Eintritt geöffnet
Betriebsruhe:
weiteren detaillierten
bei Bedarf alle 6 Minuten
Empfehlungen gibt es
80 Personen
um EUR 3,-.
Abendfahrten: auf Anfrage
täglich bis 23:00 buchbar,
pfaenderbahn.at
Preis: EUR 61,- pro halbe
88
02.11. – 27.11.2015
Eine Wanderkarte mit
office@pfaenderbahn.at
Bregenzerleben 2015
Österreich, bis er 1996 gemeinsam mit Hubert Dragaschnig das Theater Kosmos in Bregenz gründete. Die beiden Leiter blicken auf die erfolgreiche Geschichte ihres Hauses zurück, das es sich zum Ziel setzt, zeitgenössische Bühnenwerke einem breiten Publikum näherzubringen. Heute besucht der Wahlbregenzer immer wieder den Pfänder, wenn die Zeit es zulässt und die Witterung klare und schöne Aussichten verspricht. Max Lang
Alpenwildpark Ganzjährig tagsüber geöffnet Eintritt frei
Lech am Arlberg ist ein hervorragender Ort, seiner Gesundheit etwas Gutes zu tun. Genau deswegen findet hier das Medicinicum Lech statt – ein neuer medizin-philosophischer Kongress mit hochkarätigen Vortragenden. Man ist, was man isst – so weiß es der Volksmund und er hat recht. Den eindeutig klaren Zusammenhang zwischen Gesundheit und Ernährung erkannte Hippokrates schon vor 2400 Jahren. Heute nehmen die sogenannten Zivilisationskrankheiten weltweit derart zu, dass sie für die Gesundheitssysteme immer mehr zum Problem werden. Wenn zwei Drittel der Bevölkerung der USA als übergewichtig einzustufen sind, dann darf sich niemand wundern, dass dort die durchschnittliche Lebenserwartung bereits sinkt. Warum macht die menschliche Ernährung so viele Menschen krank? Welche zum Teil fatalen Wechselwirkungen bestehen zwischen Konsument, Handel, Lebensmittelindustrie und Gesundheitspolitik? Es sind genau diese Fragen, die von namhaften Experten beim „Medicinicum Lech“ unter dem Motto: „Lass Nahrung deine Medizin
sein“ vom 09. – 12. Juli 2015 diskutiert werden. Aber – und das ist dem wissenschaftlichen Leiter der Veranstaltung, Professor Markus M. Metka, besonders wichtig: „Wir sind kein Debattierclub von Intellektuellen, die im Elfenbeinturm diskutieren, sondern eine Public-Health-Veranstaltung, die sich an alle interessierten Zuhörer wendet.“ Für Markus Metka ist Lech Zürs überhaupt der perfekte Ort, um eine derartige Veranstaltung wie das „Medicinicum Lech“ abzuhalten: „Es ist ja kein Zufall, dass das Philosophicum hier in Lech seit Jahren derart erfolgreich ist. Es zieht die Menschen zum Denken in die Berge, siehe Shangri-La oder den Zauberberg von Thomas Mann. Hoch oben ist eine andere Form des Denkens möglich – ich nenne es für mich gerne das ‚Bergdenken‘.“
Medicinicum Lech Lech am Arlberg is the perfect place to do something good for your health, and thatˇs why the first Medicinicum Lech, a new medical-philosophy conference, is being held here. Lifestyle diseases are increasingly becoming a problem for healthcare systems around the world. Why does food make so many people sick and what interactions, in some cases fatal ones, exist between consumers, commerce, the food industry, and healthcare policy? Renowned experts will be discussing these questions and more at Medicinicum Lech from 9 to 12 July 2015. The event is intended for anyone with an interest in these topics. Registration and a detailed programme are available at www.medicinicum.at.
En
Kultursommer Lech 2015 Medicinicum Lech
09. – 12.07.2015 Lech Classic Festival medicinicum.at
04. – 08.08.2015 Philosophicum Lech
16. – 20.09.2015
Foto: © Hanno Mackowitz
MEDICINICUM LECH
Badehaus Seehotel am Kaiserstrand, Foto: Š Peter Burgstaller
DAS ULTIMATIVE FEST UND ANDERE AUFGABEN
Die Grillen webten einen Klangteppich, und mein Mobiltelefon vibrierte auf dem Holztisch. Der herrlich einfach zubereitete Fisch zerging auf meiner Zunge. Rasch tippte ich eine Antwort. „Hey Mum! Bist du angekommen? Schickst du Bilder?“ „Hi Sina. Bin im Paradies. Die Felchen hier sind ein Traum, das Lokal auch. Vielleicht für den zweiten Abend – mitten in der Natur.“ „Bauernhöfe? Kuhweiden?“ „Nein, kein bisschen. Entenfamilien, Vogelarten, Naturschutzgebiet. Einfache Hütte aus Holz, Bänke auf der Terrasse, sehr charmant.“ „Wie heißt das Lokal? „ „Fischerheim Schleienlöcher. Am Rheindamm in Hard. Kennt kein Mensch.“ „Super. Mach Bilder.“ „Bin mit dem Rad gefahren, Rheindelta heißt die Gegend, der Rhein mündet in den Bodensee, und rundherum eine Riedlandschaft mit glücklichen Vögeln und Hasen und ... naja Fischen eben. Direkt am Seeufer.“ „OMG. Ich google mal.“ Ich tat meine Pflicht als Brautmutter, meine Tochter plante ihre ultimative, romantische Hochzeit. Ich reiste viel, und seit Wochen war ich damit beschäftigt, mir ein rauschendes Fest vorzustellen, wo auch immer ich mich gerade befand. Diesmal allerdings hatte ich so ein Gefühl. Schon als ich in Bregenz aus dem Zug stieg, wehte mir dieser Duft in die Nase. Der See leuchtete traumhaft unter einem dramatischen Himmel.Kurz danach schlenderte ich durch die Feldkircher Altstadt, bevor ich eine Veranstaltungsreihe des neuen Montforthauses besuchte. Die 2. Feldkircher Zwischentöne boten eine gänzlich neue Form des Dialogs zwischen Publikum und Musikern und Musikerinnen. Die Marktstraße zog mich magisch an, die kleinen Geschäfte und Boutiquen unter den Rundbögen – ganz wie ich es liebte. Aber es war ja nicht mein Fest. Der Grund meiner Reise war die Planung eines Kongresses für mein Unternehmen. Fast wäre ich zu spät gekommen, weil ich mich im „Kleidergrün“ in Babysachen verlor – ausschließlich fair und nachhaltig produzierte Marken. Ich beherrschte mich und kaufte vorerst nichts für meine zukünftigen Enkel. Wenn alles gut ging, würde ich ja öfters hier sein. Nach dem Gespräch am nächsten Vormittag über die Rahmenbedingungen für
unseren Kongress hätte ich auch wieder abreisen können – aber es war Wochenende. Ich erkundigte mich nach der schönsten Kirche des Landes und nahm mir einen Leihwagen. „Liebe Sina. Jetzt weiß ich es. Bildstein heißt der Ort – die Kirche steht auf einem kleinen Plateau über dem Rheintal. Frühbarock, Wallfahrtskirche mit zwei Zwiebeltürmen. Das musst du sehen. Der Altar ist wunderschön.“ „Wirklich? Schöner als der Dom? Bist du sicher?“ „Du willst im Dom heiraten? Seit wann?“ „Ich weiß nicht.“ „Man sieht von hier über den Bodensee bis nach Konstanz. Ich werde jetzt aufhören zu suchen.“ „Du siehst den See? Von der Höhe? Und wo essen wir?“ „Das finde ich noch heraus.“ Nach dem Ausflug nach Bildstein fuhr ich ins Tal und wanderte über den Dornbirner Wochenmarkt. Ich wünschte mir eine langfristige Kooperation mit dem Montforthaus. Als ich in der Kaffeebohne einen Kaffee trank, wusste ich, ich würde Sina überzeugen können. Der selbst geröstete Kaffee beflügelte meine Vorstellungskraft. Ich wurde übermütig. Gleich nebenan schien mir das passende Lokal zu sein. „Liebste Tochter, auch das Essen scheint auf einem unschlagbaren Niveau. Setzt sich locker gegen dein Lieblingslokal durch. Das Rote Haus – wurde 1639 erbaut, die Farbe ist aus Ochsenblut. Du wirst es lieben!“ „Mama, du bist ein Schatz! Wo wohnen wir?“ Ich verlängerte den Aufenthalt, reservierte ein Zimmer für meine Tochter und sagte alle Termine ab. Ich hatte keine Lust, die Hotels der Region alleine abzufahren. Die paar Stunden bis zu ihrer Ankunft in Bregenz verbrachte ich auf der Terrasse des Hotel Kaiserstrand – die Recherche ging weiter, fast von alleine. Kein schlechter Anfang, das Hotel lag spektakulär nahe am Seeufer und besaß ein bezauberndes Badehäuschen. Meiner Tochter würde es gefallen. Daniela Egger
Vorarlberg’s hidden getaways Vorarlberg is full of treasures off the beaten path. Its Rhine Delta region offers a taste of nature. The charming Fischerheim am Schleienloch restaurant in Hard specialises in fish dishes, as the name implies. Or visit the old town of Feldkirch and its market street full of boutiques. Also worth a visit is the Early Baroque Wallfahrtskirche in Bildstein. Perched on a plateau overlooking the Rhine Valley, it is said to be the most beautiful church in Vorarlberg. Visit Dornbirn’s farmer’s market and enjoy a cup of houseroasted coffee at Kaffeebohne. Bregenz’s Hotel Kaiserstrand, located in a spectacular lakeside setting, is the perfect home base as you explore the region.
En
Information und Buchungsservice Bodensee-Vorarlberg Tourismus
Postfach 9, 6901 Bregenz
+43 (0)5574 434430 Mo – Sa 08:00 - 18:00 office@bodensee vorarlberg.com
facebook.com/ BodenseeVorarlberg
91
Naturerleben / Nature
BEWEGUNGS KULTUR
Foto: Š Philipp Breuss
Sporteln und Abschalten im und am See
Fotos: © Philipp Breuss
Sport and relaxation on the lake More than just a cultural destination, Lake Constance is also a playground for sport-lovers. Lakeshore and river-bank paths are extensive and well-marked, making them perfect for hikers. Relaxation comes easy along the water, especially between the port and Lochau, a favourite path for runners and walkers. Bregenz is also ideal for amateur and professional cyclists. Locals so look forward to their favourite sport after winter that they begin swimming in early May, when the water is just 15° or 16°C. Once temperatures rise, many more head to the lake to take in views of the city and Pfänder. Rowers take advantage of dawn and dusk on the lake for a unique Bregenz experience.
En
Der Bodensee spielt nicht nur bei Veranstaltungen der Bregenzer Festspiele eine Hauptrolle – er ist in dieser Stadt auch der zentrale Anlaufpunkt für Sportliebhaber. Kulturmetropole und Naherholungsgebiet sind hier ein- und dasselbe. Am oder im See lässt sich Bregenz von einer intensiven und abwechslungsreichen Seite erleben. Entlang des Ufers Ob als Wanderer, mit Nordic-Walking-Stöcken oder Laufschuhen: Die Strecken direkt am See oder an der Bregenzerach sind vielfältig, umfangreich und gut beschildert. Am Wasser fällt auch gestressten Managern das Abschalten leicht. Besonders an der Pipeline zwischen dem Bregenzer Hafen und Lochau trifft man zu jeder Jahres- und Tageszeit Jogger und Walker. Einfach laufen lassen – das gilt ebenso für Radfahrer und Biker. Dass Bregenz für Freizeit- und für Profiradler gleichermaßen ein gutes Pflaster ist, beweist das Beispiel von Matthias Brändle. Der 25 Jahre alte
Vorarlberger stellte am 30. Oktober 2014 mit 51,852 Kilometern einen neuen Stundenweltrekord auf. Heute fährt er für ein Schweizer Team, seine ersten Straßenrennen hat er jedoch für das Pro Cycle Team Bregenz bestritten. Abtauchen oder Aussicht genießen Viele Bregenzer eröffnen ihre Badesaison bereits Anfang Mai, wenn der See gerade einmal 15, 16 Grad hat. So sehr freuen sie sich nach dem Winter wieder auf ihr „Lieblingssportgerät“. Wenige Wochen später, wenn die Temperaturen gestiegen sind, werden im großen Maßstab Badehosen, Badeanzüge und Bikinis aus dem Schrank geholt. Beim Schwimmen im Bodensee eröffnen sich immer wieder neue Perspektiven auf Stadt und Pfänder. Das gilt erst recht für Ruderer, die gern im Zwielicht der Morgen- oder Abenddämmerung auf dem See unterwegs sind. Sportliche Momente wie diese verleihen einem Besuch in Bregenz eine einzigartige Erlebnisqualität. Thorsten Bayer
93
STERNSTUNDEN IM LÄNDLE
L iv e e r le b e n
SHOWHIGHLIGHTS AUF DER SEEBÜHNE BREGENZ
ES DES JAHR
2015
ANDREAS GABALIER
EAV s o r b m A g n a g f Wol
SEMINO ROSSI NIK P. & BAND
z t i w o k Schiff
ROLAND KAISER
d n a B & schnur
DIE AMIGOS
Zünd
VOXXCLUB
05.09.2015
DIE PALDAUER
06.09.2015
17.07.2015 DORNBIRN MESSEGELÄNDE Bregenzerleben 2015 VORARLBERGER NACHRICHTEN
94
KARTEN BEI ALLEN OETICKET-VERKAUFSSTELLEN | LAENDLETICKET | MUSIKLADEN | HOTLINE: +43 (0) 5574 40800 CTS-VERKAUFSSTELLEN | WWW.OETICKET.COM | WWW.TICKETCORNER.CH | TICKETS & INFOS: WWW.SHOWFACTORY.AT
ST. GALLEN AUF TOUR!
Grand-Tour, Bier-Tour, Textil-Tour: Die Region St. Gallen-Bodensee präsentiert sich dieses Jahr ganz unter dem Motto „Touring“. Lernen Sie die UNESCO-Weltkulturerbestadt St. Gallen und die Schweizer Bodenseeregion aus einer neuen Perspektive kennen. Ein Tipp vorweg: Besuchen Sie St. Gallen in diesem Jahr mit dem Auto. Denn 2015 wird die „Grand Tour of Switzerland“ geboren – eine Art „Route 66“ durch die Schweiz. In der Ostschweiz führt die Strecke entlang des Bodenseeufers vom größten Wasserfall Europas über die mittelalterlichen Städtchen Schaffhausen und Stein am Rhein bis in die Region St. Gallen-Bodensee. Hier erwartet Sie als Tour-Highlight der St. Galler Stiftsbezirk, der seit 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Und das ist noch lange nicht alles.
Kleider für die Frau, Bier für den Mann
Weltweit ist St. Gallen als Textilstadt bekannt. Große Designer wie Coco Chanel, Christian Dior, Giorgio Armani und andere verarbeiten Spitzen aus St. Gallen, und kaum eine bedeutende Modenschau in Paris, Mailand oder New York verzichtet auf die Präsentation der entsprechenden Haute Couture. St. GallenBodensee Tourismus bietet spezielle Textilführungen und Übernachtungen in bekannten St. Galler Textilhotels an.
Das männliche Geschlecht kann sich derweil auf eine neue Führung zum Thema Bier freuen. Unter dem Titel „St. Galler Biergeschichte(n)“ erfahren Sie auf einem Rundgang durch die Altstadt Wissenswertes rund um die Bierkultur St. Gallens und können heimische Sorten verkosten.
Alle Freizeitangebote auf einen Blick
Zu den Highlights 2015 der Region St. GallenBodensee gehören das St. Galler Kinderfest im Mai, die St. Galler Festspiele Ende Juni, das Internationale Sandskulpturen-Festival in Rorschach im August, die Appowila Highland Games im September sowie die Adventszeit, in der sich St. Gallen wieder in die „Schweizer Sternenstadt“ verwandelt. Nebst diesen Veranstaltungs-Highlights präsentiert St. GallenBodensee Tourismus auf seiner neuen Erlebniskarte einen umfassenden Überblick über das gesamte Freizeitangebot rund um den Bodensee zu den Themen Kultur und UNESCO, Natur, Textil, Genuss, Aussichten, Outdoor, Familie, Wellbeing, Shopping und Touring.
95
Touring St. Gallen Tours are all the rage in the St. Gallen-Lake Constance region this year. A tip: visit St.Gallen by car. 2015 is the inaugural year of the “Grand Tour of Switzerland”, a route that connects Europe’s largest waterfall to the St. Gallen region via the mediaeval towns of Schaffhausen and Stein am Rhein. Tourists can take in St. Gallen’s rich textile history on special textile tours and spend the night at “textile hotels”. Beer-lovers can take a new beer-history tour of the old town and taste local brews. The region has plenty of events in store for the whole family in 2015, and a new map published by the St. Gallen-Lake Constance tourism office provides a handy overview.
En
Informationen st.gallen-bodensee.ch
Vielleicht haben es 1950 die Gründerväter von Wolford schon geahnt, dass Bregenz der perfekte Standort ist: Denn in einer Region mit solch traditionsreicher Textilvergangenheit wird alles an kreativen Köpfen, Fachwissen und Innovationsgeist geboten, um – wie in unserem Fall – Maschenträume wahr werden zu lassen, die heute weit über Bregenz hinaus die Damenwelt verzaubern. Martina Brown Head of Marketing & Brand Management der Wolford AG
WIRTSCHAFT ERLEBEN Foto: © Luca Fasching
EINE STADT FÜR ALLE SINNE Bregenz bietet ein modernes und vielseitiges Einkaufserlebnis A shopping experience for all five senses A vibrant city is an attractive city, and retail forms the economic backbone. Bregenz’s centre combines trends with tradition for an unlimited shopping experience. Bregenz has chosen to go its own way when it comes to urban development. Its Seestadt and Seequartier projects will create new urban space for shopping, working, and living. Far from a hectic city, Bregenz can be experienced with all five senses. Excellent service is given priority at shops, which offer everything from hand-made shoes to jewellery. Boutiques carrying famous brands as well as coffee houses and restaurants represent the city’s unique lifestyle and shopping culture.
En
Bregenzerleben 2015
Eine lebendige Stadt trägt in hohem Maße zur attraktiven Gesamtwahrnehmung bei und verbessert zudem die Lebensqualität aller Bewohnerinnen und Bewohner. Der Einzelhandel bildet die ökonomische Grundlage des Stadtzentrums und verschiedenster Stadtteile. Trends und Tradition, Designer-Labels und altes Handwerk: Im Bregenzer Stadtzentrum verbinden sich grenzenloses Shoppingvergnügen und erlesene Qualität zum einzigartigen Einkaufserlebnis – mit attraktiven Geschäften und einem vielfältigen Angebot, das für jeden Geschmack eine große Auswahl bereithält.
Neue städtische Räume
Die Bregenzer Innenstadt wird nicht auf die grüne Wiese ziehen. Städtebauliche Entscheidungen in diese Richtung bergen einen kapitalen Denkfehler und haben vor gut drei Jahrzehnten zu einer vollkommen veränderten Wahrnehmung von Innenstädten und Zentren geführt. Die Konsequenzen für die Stadtentwicklung waren und sind wohl kaum abzusehen.
98
Bregenz wählt einen anderen Weg, aktiviert seine Innenstadt und eröffnet mit den Großprojekten Seestadt und Seequartier neue städtische Räume.
Bregenz mit allen Sinnen erleben
Bregenz ist keine hektische Stadt. Unsere Stadt kann mit allen Sinnen erlebt werden. Zahlreiche Fachgeschäfte bieten viel Service und eine exzellente Beratung. Handgemachte Schuhe, Modeausstatter, Juweliere, Spezialitäten-Shops und Boutiquen, in denen jeder Markenname heimisch ist, stehen genauso für eine besondere Lebens- und Einkaufskultur wie Kaffeehäuser, die zum Genießen und Verweilen einladen, und exquisite Restaurants mit vielfach ausgezeichneten Köchinnen und Köchen. Diese Vorzeichen belegen, dass Bregenz ein einzigartiger Einkaufsstandort ist, der sukzessive als urbanes Zentrum des Bodenseeraumes weiterentwickelt wird. Christoph Thoma
Alles begann mit einer Vision
Im Jahre 1950 begannen Reinhold Wolff und Walter Palmers die Produktion von hochqualitativen, reinseidenen Damenstrümpfen und wählten als Standort Bregenz, eine Region mit langer Textiltradition. Mit speziell aus Amerika importierten, umgebauten und patentierten Maschinen verarbeiteten sie nur die besten Garne und legten damit den Grundstein für ein international expandierendes Modeunternehmen. Das Besonderere: Auch heute werden die Produktgruppen Legwear, Lingerie, Bodywear, Clothing sowie Accessoires ausschließlich in Europa produziert.
Wolford und die weibliche Silhouette
Die Geschichte von Wolford ist untrennbar mit der Geschichte der Mode verbunden, und dennoch: Die unverwechselbare Ästhetik der Wolford-Kreationen zieht sich wie ein roter Faden durch die Unternehmensgeschichte. Im Zentrum steht die weibliche Silhouette, die – umrahmt von aktuellen Trends – zeitlose Eleganz und Luxus repräsentiert.
Wolford – the unforgettable Touch
Was Wolford verspricht, sind Produkte mit einem unvergleichlichen Tragegefühl: Zartweich, wie eine zweite Haut, schmiegen sich die erstklassigen Stoffe an den Körper. Schon beim ersten Anziehen verführt Wolford mit dem einmaligen „unforgettable Touch“ und begeistert damit Frauen auf der ganzen Welt.
Wolford heute
Innovationen wie „Miss W“, „Satin Touch“, „Velvet de Luxe“ sowie zuletzt „Pure 50 Tights“, die weltweit erste Strumpfhose mit geklebten Nähten, gelten als Meilensteine im Strumpfbereich. Mit einer innovativen Stricktechnologie und hochwertig-funktionalen, komfortablen und zugleich pflegeleichten Attributen haben Wolford-Produkte rund um den Globus zahlreiche Damen-Herzen erobert. Auch als Liebling der Stars ist Wolford präsent: Bei Theater, Film und Fernsehen verlässt man sich ebenfalls gerne auf Qualität und Design made in Europe.
Foto: © Wolford AG, Bregenz
Wolford Iconic Pieces
Zum 65. Jubiläum präsentiert Wolford mit dem „Image String Body“ und den „Image Tights“ seine ganz speziellen, modisch neu interpretierten Stilikonen. Diese Meisterstücke vereinen verführerische Eleganz sowie modernen Komfort und lassen jede Frau zur Stilikone werden. Beide Modelle sind von Januar bis Dezember 2015 weltweit erhältlich.
2015 WIRD GEFEIERT Happy 65th Birthday, Wolford!
Happy 65th birthday, Wolford! Reinhold Wolff and Walter Palmers began producing high-quality pure silk hosiery in 1950. They chose to locate in Bregenz, a region with a long textile tradition. Using specially imported, retrofitted, and patented machinery, they processed only the best thread, laying the foundation for international expansion. The companyˇs legwear, lingerie, bodywear, clothing, and accessories continue to be produced only in Europe.
En
To mark its 65th birthday, Wolford will launch its “Image String Body“ bodysuit and “Image Tights.“ These re-interpretations of style icons combine seductive elegance and modern comfort and will be available worldwide from Jan. to Dec. 2015.
Boutique Mo – Fr 09:00 - 19:30
Sa 09:00 - 17:00
Factory-Outlet Mo – Fr 09:00 - 19:30
Sa 09:00 - 17:00
Restaurant Mo – Fr 10:00 - 17:30 Kontakt Wolfordstraße 1
6900 Bregenz wolford.com
DIE KULTUR DES EVENTS
Foto: © Anja Köhler, andereart.de
Die Kongresskultur Bregenz positioniert das Festspielhaus als international führendes Veranstaltungszentrum.
Foto: © Anja Köhler, andereart.de
Seit Juli 2014 tritt das Festspielhaus Bregenz mit einem neuen Corporate Design und unter einem neuen Firmennamen auf: Aus der bisherigen „Bregenzer Festspiel- und Kongresshaus GmbH“ wurde die „Kongresskultur Bregenz GmbH“. Mit dieser Neuausrichtung soll die positive Entwicklung im Kongress- und Tagungsbereich weiter ausgebaut und die hohe Kompetenz im Bereich der Kultur herausgestrichen werden. Insgesamt besuchen jährlich rund 400.000 Gäste das direkt am Bodensee gelegene Veranstaltungszentrum, das mit einer Auslastung von 98 Prozent auch international zu den führenden Anbietern im Bereich von Kongressen, Tagungen und Kulturveranstaltungen zählt. Mit der Entwicklung des neuen Designs wurde die Agentur Brainds, eine der renommiertesten Markenagenturen im deutschsprachigen Raum, betraut. Im Gespräch mit Albert Seitlinger gibt Projektleiter Oliver Heiss Einblick in die Entwicklung der neuen Markenidentität. Was war die größte Herausforderung bei der Entwicklung der neuen Marke „Kongresskultur Bregenz“? Jeder kennt das Festspielhaus Bregenz von den Bregenzer Festspielen. Aber das Festspielhaus Bregenz bzw. die Kongresskultur Bregenz ist wesentlich mehr als das Veranstaltungszentrum der Bregenzer Festspiele. Die Kongresskultur Bregenz wirkt als höchst erfolgreicher Professional-Services-Anbieter im Bereich von Kongressen, Veranstaltungen und Events. Welche Rolle spielt dabei das Thema Kultur? Die kulturelle Dimension ist wichtig für die Identität des Hauses und zugleich ein Symbol für Fähigkeiten und Fertigkeiten, die in diesem Bereich wahrscheinlich sonst niemand in dieser Art aufweisen kann. Wenn ein Team eine Seebühne aufbauen kann und dann für mich als Unternehmen verantwortlich ist, um eine besonders beeindruckende Inszenierung meiner Veranstaltung sicherzustellen, so ist das eine tolle Referenz. Eine Seebühne ist auch abstrakt betrachtet eine technische Meisterleistung, egal, ob man Oper mag. Das kann nicht jeder.
Daher kamen wir überein, im Veranstaltungsbereich die Kongresskultur Bregenz zu positionieren – wobei schon der Name diese ungewöhnliche Kompetenz aus dem trockenen Begriff Kongress und dem emotionalen Begriff Kultur zusammenfügt. Und es gibt völlig unabhängig das Festspielhaus Bregenz als Ort von Kulturveranstaltungen. Das erlaubt eine klare Trennung zwischen den beiden Bereichen und trotzdem ein sehr starkes symbiotisches Zusammenwirken, das die in diesem Bereich doch einzigartige Konstellation aus Kunst, Kultur und höchster Professionalität und Kompetenz spürbar macht. Wie weit hat dieser Prozess auch die Unternehmensausrichtung der Kongresskultur Bregenz verändert? Weniger verändert als gebündelt. Es geht eher darum, etwas zu schärfen. Markenarbeit bedeutet ja, dass man eine bestehende Strategie nimmt und mit den Marktanforderungen, den Zielgruppen und der Identität des Hauses zusammenführt. Mit all dem, was Kultur ausmacht, den Werten und Visionen. Welchen Benefit bringt die Kongresskultur Bregenz für die Stadt, das Land und die Bevölkerung? Wenn Standorte über ihre Strategie nachdenken, vergleiche ich das gerne mit einem Orchester. Da gibt es viele Facetten und Bestandteile, die in ihrem Zusammenspiel die Attraktivität und die Lebenswertigkeit einer Region erhöhen oder niedriger machen. Bregenz hat ja soeben den Titel „Stadtmarke des Jahres 2014“ gewonnen. Das zeigt, die Stadt hat erkannt, dass sie eine Positionierung braucht. Daher gab es auch eine sehr große Offenheit, dass wir unseren Prozess, der ja ein radikaler Wandel ist, umsetzen durften. Dieser Prozess hilft der Kongresskultur Bregenz, erfolgreicher zu sein. Und eine erfolgreiche Kongresskultur Bregenz ist gut für die Stadt. Jeder Mensch, der als Businesskunde nach Bregenz kommt, ist ein potentieller Tourist, der wiederkommt. Bregenz ist eine sehr moderne Region und die Kongresskultur Bregenz trägt dazu bei. Das Festspielhaus hat eine tolle Architektur mit spannenden Veranstaltungen. Davon kann eine Stadt nur profitieren. Albert Seitlinger
101
Oliver Heiss (41), Wiener, Betriebswirt, Journalist, Investmentbanker, lebte in London und New York, nun Managing Partner bei Brainds in Wien, Preisträger beim German Design Award oder dem ARC in New York. Er war der Stratege der Neupositionierung des Festspielhauses als Kongresskultur Bregenz GmbH.
The culture of events The world-class Festspielhaus Bregenz has been rebranded as a leading international event centre. Renamed Kongresskultur Bregenz, German for Bregenz Congress Culture, it emphasises its strengths in hosting all kinds of events, including business conferences. Some 400,000 visitors come each year to the centre, located directly on Lake Constance. The new brand identity was developed by the prestigious brainds agency. Kongresskultur Bregenz is much more than an event centre: It is a highly successful provider of professional services, with the cultural dimension serving as an example of what makes Kongresskultur Bregenz unique.
En
Informationen +43 (0) 5574 413 0 info@kongresskultur.com kongresskultur.com
Wirtschafterleben / Economy
INFORMATIONEN Informationen Bregenz Tourismus &
An folgenden Tagen haben wir
betriebsGmbH
Fotonachweis
geänderte Öffnungszeiten:
Seestadt Bregenz
Cover: Luca Fasching
Stadtmarketing GmbH
17.02., 24.12., 31.12.2015
Volksbank Vorarlberg
S. 3 Udo Mittelberger, Curt Huber
Rathausstraße 35a
09:00 - 12:00
UNIQA Insurance Group AG
S. 7 Rhombergbau,
6900 Bregenz
Rhomberg Bau GmbH
Udo Mitterlberger S. 17, 29, 43, 65, 83 Udo Mittelberger
An folgenden Feiertagen haben
i+R Gruppe GmbH
tourismus@bregenz.at
wir für Sie geöffnet:
RIMC Seehotel am Kaiserstrand
S. 24 v.l.n.r Anja Köhler,
bregenz.travel
Maria Himmelfahrt
Stadtwerke Bregenz GmbH
Matthias König, BP.Binter
Sa, 15.08.2015
Vorarlberg Lines
S. 34 v.l.n.r. © Rosemarie Trockel,
09:00 - 19:00
Bodenseeschifffahrt
Bildrecht Wien 2015;
Wolford AG
© Berlinde De Bruyckere,
Di, 08.12.2015
GWL Gemeinschaftswarenhaus
Foto © Mirjam Devriendt;
09:00 - 18:00
GmbH & Co KG
© Estate of Joan Mitchell,
+43 (0)5574 49590
wirtschaftsservice-bregenz.at
facebook.com/bregenz. stadtmarketing
Tickets
Maria Empfängnis:
collection of the Joan Mitchell
+43 (0)5574 4080
An folgenden Feiertagen haben
v-ticket.at
Foundation
wir geschlossen:
Impressum
S. 35 v.l.n.r. © Archiv Heimo
Neujahr (01. Januar)
Verleger, Medieninhaber
Zobernig; Postgebäude, Foto
Heilige drei Könige (06. Januar)
und Herausgeber: Bregenz
Rudolf Sagmeister;
Das Team der Bregenz Tourismus & Stadtmarketing GmbH
Ostermontag (06. April)
Tourismus & Stadtmarketing
© Per Kirke by, Kunsthaus
Staatsfeiertag (01. Mai)
GmbH, Rathausstraße 35a,
Bregenz, Foto Markus Tretter
Christi Himmelfahrt (14. Mai)
6900 Bregenz. Für den Inhalt
S.45 v.l.n.r. © Liu Chen-hsiang,
Christoph Thoma, Geschäftsführer
Pfingstmontag (25. Mai)
verantwortlich: Christoph
© Ravi Deepres, © Ian Douglas
Elisabeth Bodlak, Administration
Fronleichnam (04. Juni)
Thoma, Geschäftsführer.
S. 71 Stefan Köb
Niklas Keller, Rebecca Bargehr,
Nationalfeiertag (26. Oktober)
Autoren: Thorsten Bayer,
S. 91 v.o.n.u. Bregenzer Bucht
Peter Kaufmann, Wirtschaftsservice
Allerheiligen (01. November)
Dorothée Bauerle-Willert,
Panorama Foto Gruppe S.F.H.
Nina Giselbrecht, Veranstaltungen
Christtag (25. Dezember)
Angelika Drnek, Daniela Egger,
Archiv Vorarlberg Tourismus,
Jeannine Willam, Sonderprojekte
Stefanitag (26. Dezember)
Daniel Ender, Wolfgang Fetz,
Marktplatz Dornbirn Foto
Sophia Metzler, Grafikdesign
Walter Fink, Markus Greussing,
Stadtmarketing Dornbirn
Simon Heil, Versand
Raimund Jäger, Kai Krösche,
S. 95 Damian Imhof
Max Lang, Marie-Therese
S. 98 Curt Huber
Rudolph, Albert Seitlinger,
S. 101 Portrait: © brainds
Corina Schwarzmann, Jasmine
Die Gesellschafter der Bregenz Tourismus & Stadtmarketing GmbH
Altersberger, Stefanie Wüschner
Landeshauptstadt Bregenz
Zechner. Gestaltung: GREAT,
und Bernadette Spettel (Lehrling)
Casinos Austria AG
Bregenz/Wien. Grafik: Sophia
Wirtschaftsgemeinschaft
Metzler. Druck: Bulu GmbH
Bregenz
Lustenau. Redaktion: Albert
Sparkasse Bregenz Bank AG
Seitlinger, Rebecca Bargehr,
bis 18.07.2015
Pfänderbahn AG
Christoph Thoma. Lektorat:
Mo – Fr 09:00 - 18:00
Kongresskultur Bregenz GmbH
LanguageLink Wien. Englische
Bregenzer Festspiele GmbH
Übersetzungen: LanguageLink
DONAU Versicherung AG
Wien. Bildredaktion: Rebecca
19.07. – 23.08.2015
Hypo Landesbank Vorarlberg
Bargehr. Anzeigenverkauf:
Mo – So 09:00 - 19:00
Vorarlberger Kulturhäuser
Peter Kaufmann, Christoph
Betriebs-GmbH
Thoma. Auflage: 20.000 Stück.
24.08. – 31.12.2015
Raiffeisenlandesbank
Redaktionsschluss: 02.02.2015.
Mo – Fr 09:00 - 18:00
Vorarlberg
Erscheinungstermin: 26.02.2015.
Kartenverkauf und Information: Corinna Hattler, Sabine Neumann,
Öffnungszeiten 2015
Sa 09:00 - 12:00
Sa 09:00 - 12:00
Christoph Thoma, Gerhard
schoeller 2welten
Die Gesellschafter leisten mit ihrem finanziellen und persönlichen Engagement einen essentiellen Beitrag für die Entwicklung der Vorarlberger Landeshauptstadt.
www.lang-schiller.at • Bregenz Steuerberatung GmbH & Co KG
BregenzerlebenSie 2015 die Gipfel stürmen, bezwingen wir 102 Ihre Steuern. Während
103
wolford.com