Reisemagazin Bregenzerwald - Winter 2016-17

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winter 2016/17

Ausgabe 15 10 | € 5,50 | www.bregenzerwald.at

reisemagazin

Tourenskilauf & Freeriden Ideale Pisten für Kinder Vollmond-Schneeschuhwandern Holzarbeit mit Pferden Faszination Tischlerei Hochzeit des Hinterhauses Kochen als (fernöstliche) Kunst Zehn Gebote zum Genuss

Freerider Thomas Dietrich Mit ihm erfährt man die schärfsten Abfahrten im Bregenzerwald reisemagazin bregenzerwald · 1


Raiffeisen. Meine Bank im Bregenzerwald

Wenn ’s um unsere Region geht, ist nur eine Bank meine Bank. www.raiba.at


Editorial Reisebegleiter Bregenzerwald

Herlinde Moosbrugger ist ­Geschäftsführerin von Bregenzerwald Tourismus

Parallel zu diesem Magazin erscheint halb­ jährlich (Winter/Sommer) der Reisebegleiter Bregenzerwald mit allen Informationen zum Tourismusangebot der Region.

Servas!*

Im Sommer von Wandern (inklusive ­kleiner Wanderkarten) über Outdoor-Aktivitäten, ­Programm mit Kindern, Kultur, Baukunst und Kulinarik bis zum Wohlfühl-Angebot.

Immer mehr Menschen haben das Gefühl, die Zeit vergehe zu schnell. Das Alltagsleben ist von Zeitdruck geprägt: Berufliche Termine, Freizeitstress, der Familie und den Kindern gerecht werden, mit den digitalen Medien ständig erreichbar sein, alles sofort erledigen und ja keine Möglichkeiten verpassen. Die Folge: Wir leiden vermehrt unter Überarbeitung und emotionalem Stress.

Im Winter von Ski alpin, Langlauf, ­Snowboarding, Winterwandern bis zu Kultur, Baukunst, Kulinarik und Wohlfühlen. Ihr persönliches Exemplar des ­ Reisebegleiters erhalten Sie kostenlos bei ­Bregenzerwald ­Tourismus.

So wächst die Sehnsucht, dem Hamsterrad des Alltags zu entfliehen. Wir möchten das Gefühl der Fremdbestimmtheit wenigstens für eine kurze Zeit abschütteln. In dieser Zeit, und der Urlaub bietet sich dafür ja an, versuchen wir unseren eigenen Lebensrhythmus wiederzufinden. Für viele von uns ist vor allem die Natur das ideale Rückzugsgebiet, um Kraft zu tanken und schöne Momente zu erleben.

AutorInnen dieser Ausgabe

Die erste Auskunftsstelle Das Informations- und Service-­Center in Egg berät Sie über alle Belange des ­Bregenzer­waldes und über Ihren Urlaub. Hier finden Sie u.a. einen frei zugänglichen Internet­Terminal, eine Vorverkaufsstelle für den 3-­Täler-Skipass sowie eine Ausgabestelle für die Bregenzerwald Gäste-Card. Bregenzerwald Tourismus Impulszentrum 1135, 6863 Egg Vorarlberg, Österreich T +43 (0)5512 2365 F +43 (0)5512 3010 info@bregenzerwald.at www.bregenzerwald.at Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr Samstag und Feiertag von 8 bis 13 Uhr

Florian Aicher: Architekt und Autor im Allgäu Milena Broger: Köchin und Autorin im Bregenzerwald Markus Curin: Journalist und Kulinarikexperte in Vorarlberg Birgit Feierl: Germanistin und Autorin in Wien Toni Innauer: Olympiasieger im Skispringen, Sportexperte und Unternehmer Carina Jielg: Kulturredakteurin im ORF ­Vorarlberg Reinhard Johler: Universitätsprofessor in Tübingen Irmgard Kramer: Schriftstellerin im Bregenzerwald Bartholomäus Natter: Musiker, Mitglied des HMBC

Isabella Natter-Spets: Leiterin des designforum Vorarlberg Silke Ritter: Journalistin im Bregenzerwald Birgit Rietzler: Dichterin im Bregenzerwald Armin Thurnher: Herausgeber der Wochenzeitschrift „Falter“ in Wien

Wir im Bregenzerwald haben diesbezüglich Glück. Wir leben in einer Region, wo es unzählige Möglichkeiten gibt, sich in der Natur aufzuhalten – egal, ob bei der Arbeit oder in der Freizeit. So gehören Naturerlebnisse tatsächlich zu unserem Alltag. Sie führen auch dazu, wie etwa die Geschichte des Freeriders Thomas Dietrich zeigt, dass aus einer Leidenschaft ein abenteuerlicher Beruf wird. Er hat als Kind den Wintersport für sich entdeckt und beschlossen, das Gefühl, die schönsten Spuren durch den Schnee ziehen zu können, nicht mehr missen zu wollen. Was er nun macht, erfahren Sie ab Seite 6. Dietmar Kempf wiederum arbeitet nach einer alten Tradition im Holz. Er will Forstwirtschaft mit Noriker-Pferden betreiben – ganz wie die Alten, weil es für die Natur ­schonender und für ihn ein schöneres Arbeiten ist (Seite 24). Arbeit oder Freizeitvergnügen, die Natur im Bregenzerwald ist vielen eine Quelle zum Krafttanken. Wir hoffen natürlich, auch für Sie. * Bregenzerwälderisch für „Servus“

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München Lindau

Bodensee Bregenz Zürich Dornbirn Vorarlberg

Bregenzerwald Vorarlberg – Österreich

Feldkirch

Bludenz Innsbruck Wien

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www.vorarlberg.travel www.vorarlberg.travel 4 · reisemagazin bregenzerwald

20 km

Österreich Austria


Inhalt

Skisport im Bregenzerwald: Unterwegs auf unberührten Hängen mit dem Freerider Thomas Dietrich 6

Winter 2016/17 6

Beim Ski-Opening in Warth kam es zum Gipfeltreffen der Poeten 14

Wintersportpionier Christian Lingenhöle und sein Skimuseum in Damüls 20

Klein, fein und ideal für Kinder: Das Skigebiet Bödele 16 That’s amore! Bei Vollmond mit den Schneeschuhen unterwegs 23

20

Dietmar Kempf ist mit Max und Fuchs im Holz 26

Barbara Kremm ist auf dem Holzweg, aber richtig 32

Umgang Bregenzerwald 12 Dorfrundgänge für neue ­Blicke auf ­Kulturlandschaft, Architektur und Handwerk 40

Hochzeit des Hinterhauses Aus alten Wirtschaftsgebäuden wird zeitgemäßer Wohnraum 36

32

26 Kolumnen:

Köchin Milena Broger zeigt, was es heißt, auf Inseln zu kochen 42

Aus der Luft gegriffen 11 Alphabet des Waldes 19 Felder und Wälder 27 G’hörig Wälderisch 35 Wälder, weit, weit weg 49 Form im Wald 50

Die Kulinarik des Bregenzerwaldes: Zehn Gebote zum Genuss 45

Service:

Buchbare Angebote 52 Tipps der Redaktion 54

42

Armin Thurnher: Typisch ungehörig 48 Wie ein Städter den Bregenzerwald sieht

Impressum: Herausgeber und Medieninhaber: Bregenzerwald Tourismus GmbH, Impulszentrum 1135, 6863 Egg, Österreich Konzeption/Redaktion: Fuchs & Partner, Wien Konzeption/Gestaltung: Frank Broger Fotografie: Adolf Bereuter Fotoredaktion: Margret Broger Druck: Druckhaus Gössler, Bezau

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Scharf wie die besten Stunden Thomas Dietrich aus M ­ ellau: Bergführer, Skilehrer, Free­ rider, ­Tiefschneeweltmeister und tief verwurzelt im ­Bregenzerwald. Mit ihm kommt man von der Piste weg in unberührte Hänge und schneereiche Abenteuer

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Den ganzen Tag lang zu einem Gipfel hinaufstapfen? Klar, mit Thomas Dietrich macht es Sinn. Denn oben angekommen, zeigt er, wo man die schönsten Spuren durch den Schnee ziehen kann In der Nacht hat es geschneit. Alles ist wieder glatt und clean. Als hätte ein Riese ein frisch gestärktes Laken über die Berge ausgebreitet. Nebel wabert um die Gipfel. Wer wird diesmal die ersten Spuren in den ungewalzten Schnee zeichnen? Schneehasen? Bergdohlen? Westwind bläst Pulver über eine Felskante. Da! Zwischen Himmel und Erde taucht eine neongrüne Gestalt auf: Muss ­Thomas Dietrich sein. Denn dort, wo sich sonst nur Gämsen hinwagen und den meisten Skifahrenden schon beim Hinschauen schlecht wird, schiebt er am liebsten seine Skispitzen über den Grat. Dann stürzt er sich in anmutigen Kurven eine extrem steile Rinne nach unten.

Früher war Thomas Dietrich einer der wenigen, die so etwas wagten. Bis in die späten Nachmittags­stunden konnte er allein mit Hasen und Bergdohlen Spuren malen. Doch seit ein paar Jahren ist die Wildbahn alles andere als frei. „Das liegt vor allem am Material“, erklärt er. Mit Snowboards und breiten Ski hat jedes Kind im Tiefschnee Spaß. „Früher, als es nur die langen, schmalen Ski gab, fuhren nur die guten Skifahrer abseits der Piste.“ Heute werden in wenigen Stunden ganze Hänge von Skifahrenden umgeackert. Was früher Geländeskifahren hieß, nennt man jetzt Free­ riden. Es ist zu einem Trend geworden, der vor allem jenen gefällt, die ihn mitmachen. Ein Halleluja für Plante Snow Sie gleichen einer Religionsgemeinschaft. Ihr Gott ist der Berg, ihre Göttin Frau Holle, ihre Priesterschaft prognostiziert das Wetter und aus ihrer Bibel beten sie auf Englisch. Free­rider sprechen von PowderAlarm (Pulver-Alarm) im ­Back­country (Hinterland) mit vollgerockten Ski samt Tip und Tail (vorne und ­hinten gebogen). Sie analysieren die

Lawinengefahrenmuster im Outback und testen ihre Personal Velocity (persönliche Geschwindigkeit). Sie checken permanent das White Risk (weißes Risiko), die Spots (besten Stellen), die Schneehöhen, und sie beobachten, was die anderen auf YouTube oder in ihren Blogs so treiben. Sie studieren das Outfit der anderen und stellen fest: Wer uncool Ski fährt, wirkt mit coolen Klamotten doppelt uncool. Aber wer will und hat, kann dafür so viel Geld ausgeben wie fürs Golfen oder Segeln. Sir Edmund Hillary wäre jedenfalls glücklich gewesen, wenn er bei der Erstbesteigung des Mount Everest die Funktions-Unterwäsche eines Freeriders gehabt hätte. Geschweige denn den Rest der Ausstaffierung wie eine beschlagfreie Brille, handgefertigte Ski, einen Rucksack mit integriertem Rückenprotektor samt Schlauchführung für das Trinksystem und Freeride-Maps mit farbig markierten OffPisten. Fanatiker, die zwischen dem Freeriden Geld verdienen müssen, ­fallen regelmäßig in ein schwarzes Loch, wenn sie bei Neuschneezuwachs nicht vor Ort sein können. Am allerschlimmsten ist es aber, wenn einer ihrer Brothers auf einer Community-Page verkündet: „I am in Japan.“ Japan gilt im Augenblick als ultimative Powder-Destination, gleich nach Alaska und dem Bregenzerwald.

Initiative:

Respektiere deine Grenzen Wer in der Natur unterwegs ist, sollte auch bedenken, dass die Natur ein höchst ­sensibler und schützenswerter Lebensraum für Pflanzen und Tiere ist. Bitte nehmen Sie keine ­Abkürzungen durch Waldpassagen, da diese oft Rückzugsgebiet für das Wild sind. Ski- und Snowboardkanten können zudem leicht den Jungwald schädigen. Beachten Sie Jagdsperrgebiete und wählen Sie gegebenenfalls ein anderes Tourenziel. In diesem Sinne ersuchen auch wir Sie, Schutz- und Schonregionen zu respektieren und sich an Einschränkungen zu halten.

Thomas Dietrich

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www.der-gipfel.at


Jahrelang bezwang Thomas Dietrich auf einsamen Skitouren jedes noch so schwere Gelände im Bregenzerwald

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Tipp:

Skitouren und Routen für Variantenskifahrer Skitouren-Tipp für Einsteiger Portlahorn (2.010 m) Unkomplizierte Panoramatour über dem Damülser Skigebiet. Höhenunterschied: 400 m Ausgangspunkt: Gasthaus Jägerstüble an der Straße von Oberdamüls zum Furkajoch Skitouren-Tipp für Fortgeschrittene Winterstaude (1.877 m) Im Umfeld von Egg die wohl am meisten gewählte Route, die trotz steiler Grashänge erstaunlich oft begangen werden kann. Höhenunterschied: 800 m Ausgangspunkt: Egg-Schetteregg – Liftparkplatz Tipp für Variantenskifahrer Klemm über Salober Ortsgebiet: Warth – Schröcken – Lech Ausgangspunkt: Salober Express Aufstieg: Auenfeld-Sattel, ca. 20 min. Höchster Punkt: Mohnenfluhsattel 2.300 m Zielpunkt: Schröcken – Heimboden 1.270 m Höhenmeter: ca. 1.630 m Abfahrt Skitouren-Packages Bregenzerwald siehe Seite 53

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An der Schule vorbeigefahren Thomas Dietrich kümmert wenig, was die Heiligen der Letzten Schneetage treiben. Das, was er tut, tut er schon immer. Aus Hingabe und nicht wegen eines Trends. Seine Eltern waren keine Skifahrer. Trotzdem kam er als Dreijähriger in den Besitz von Ski. „Wir haben damals in Schwarzenberg gewohnt. Es gab ein Taxi, das Skifahrende zu den Haldenliften und aufs Bödele brachte. Als kleiner Bub hab ich das schnell mitgekriegt. Der Taxifahrer setzte mich den Gästen im Wagen auf den Schoß und warf meine Ski in den Kofferraum. So kam ich mit. Geld hatte ich keines. Ich war immer allein unterwegs. Dann zogen wir nach Mellau.“ Thomas Dietrich sitzt in der Elsenalpstube und wartet darauf, dass sich der Nebel verzieht. Am steilen Hang gegenüber der Bergbahn ­Mellau wuchs er auf. Im Winter fuhr er mit den Ski zur Schule. Und ließ die Schule eines Morgens einfach im Tal liegen. Mit den Liftmännern gondelte er zwei Wochen lang den Berg zum Skifahren hinauf und abends wieder hinunter. Telefon gab es damals keines in der Familie. Schließlich kam ein Brief, in dem der Lehrer fragte, wie schwer denn die Krankheit des Buben sei. Von der ­Mutter gab’s eine Tracht Prügel. Doch heilen konnte ihn das nicht. Im Gegenteil.

In der Skihauptschule in Schruns fuhr Thomas mit Mario Reiter, dem späteren Olympiasieger, um die ­besten Plätze. Die Frist für die Aufnahme im Skigymnasium Stams verpasste er, ging stattdessen nach St. Christoph, wurde Skilehrer und Skilehrer-Ausbildner. In Kanada gewann er 1999 die Tiefschnee-Weltmeisterschaft. Etliche Jahre bezwang er auf einsamen Skitouren jedes noch so schwere Gelände im Bregenzerwald. Er weiß, worauf es ankommt und welche Ausrüstung wirklich wichtig ist. Dilemma mit tödlichem Potenzial Passionierte Schneemenschen tun alles für den Powder. Auch wenn sie gemeinsam in einem Dilemma ­stecken: Die schärfsten Abfahrten erleben sie dann, wenn viel Neuschnee gefallen ist. Leider herrscht ausgerechnet dann die größte Lawinengefahr. Für den Ernstfall tragen sie LVS (Lawinen-Verschütteten-Suchgeräte), ­Sonden und Schaufeln bei sich. Thomas Dietrich erkundigt sich bei seinen Gästen als Erstes nach dieser Grundausstattung. Wer ihn als Touren­führer will, kennt in der Regel das hohe Risiko und ist ausgestattet. „Ich bin eher vorsichtig. Bei Lawinen­ warnstufe 3 bis 4 muss ich nicht in einen Hang, der steiler als 35 Grad ist.“


Aus der Luft gegriffen Olympiasieger im Skispringen, Sportexperte und Unternehmer ­(www.­innauerfacts.at) – Toni Innauer aus dem Bregenzerwald

Schwelle zur Behaglichkeit

Jeder im Bregenzerwald kennt jemanden, der jemanden kennt, der verschüttet wurde. Trotzdem verlangen Freerider, die sich bei Thomas ­melden, nach Abfahrten – egal, ob er dabei ein schlechtes Gefühl hat. „Fast täglich kehre ich um.“ Doch erst wenn er die Verantwortung ablehnt und geht, hören die Gäste auf ihn. Schon mehrmals musste er einem vorbeirauschenden Schneebrett ausweichen. „Du brauchst immer einen Plan B.“ Den Kick des Unausweichlichen sucht er nicht. An seine Grenzen stößt er ohnehin. An innere und äußere. Dabei geht es auch darum, die Grenzen um die Lebensräume der Tiere zu respektieren. „Es kommt oft vor, dass ich Gämsen sehe, dann fahre ich nicht auf sie zu, sondern nehme eine Variante, bei der sie mir zwar hinterhersehen, aber nicht kilometerweit fortspringen müssen.“ Plötzlich reißt der Nebel auf. Thomas wird unruhig. Ich bin dann mal weg Wer Thomas Dietrich für eine Skitour bucht, sucht Stille und Natur. Der Aufstieg kann je nach Wunsch eine Stunde oder fünf Stunden dauern. Gekrönt wird er mit einer unvergesslichen Abfahrt. Doch dieses einmalige Erlebnis reicht den meisten Freeridern nicht. Sie steigen nur auf, wenn sie Aussicht auf einen Hang ohne Spuren

haben. Thomas achtet darauf, nur Einzel­personen oder kleine Gruppen zu führen. „Zu große Gruppen verursachen unzufriedene Gäste: Die einen sind über- und die anderen unterfordert.“ Auf seinen Skitouren lernt er die Menschen kennen. Das lange Gehen in der Stille und die Konfrontation mit sich selbst bringen Sorgen an die ­Oberfläche, die man loswerden will. Der Bregenzerwald bietet viele Möglichkeiten, seine Sorgen der Natur zu überlassen. Alberschwende, Bödele, Bizau und Schwarzenberg sind bekannt für leichte Touren. Man kann sie ohne Skiführer gehen. Einheimische machen sich oft noch nach der Arbeit mit Taschenlampen auf den Weg. Sie treffen einander in Hütten und fahren um Mitternacht wieder ab – Skipisten und Handyempfang in der Nähe. „Bei einer richtigen Skitour bin ich wirklich weg“, sagt Thomas. „Wenn ich dort Hilfe brauche, wird es aufwändig. Teilweise gibt es keinen Handy­empfang. Das würde ich nie ohne Guide machen.“ Als Bergretter weiß er, wovon er spricht. Jetzt muss er aber wirklich los. Wenig später stürzt er sich zwischen verkrüppelten Bäumen eine Felsrinne herab, so steil, dass seine Hand im Schnee streift. Er ruft und lacht: „­Besser als Sex!“ ­ Irmgard Kramer

Die Intensität des Winters steigt nicht nur mit der Schneehöhe. Einen ganz besonderen Einfluss auf unser Gemüt hat die Temperatur. Wenn wir nicht gerade Service­techniker im Skirennsport sind, dann dürfen wir die Schneetemperatur vernachlässigen und diejenige der Luft meinen. Der Temperaturunterschied zwischen unseren Behausungen und dem winterlichen D ­ raußen kann im Bregenzerwald schon einmal bis zu 40 Grad ausmachen. Das fordert und belohnt gleicher­maßen. Und zwar in dieser Reihenfolge. Elf Jahre dürfte ich gewesen sein, als ich mich dem Vater und seinem Freund Konrad trotz deren eindringlicher Warnung für eine winterliche Holzpartie aufdrängte. Dabei bin ich halb erfroren. Als Rucksackträger in sicherer Entfernung von den gefährlichen Arbeiten waren die Handschuhe zu dünn, die Lodenhosen zu wenig wasserabweisend und warme Moonboots noch nicht erfunden. Zur Unterstützung meiner überforderten kindlichen Regulationsfähigkeit empfahlen mir die beiden hart arbeitenden und wie zum Hohn sichtbar dampfenden Holzer, im Schnee im Kreis zu gehen. „Damit du nicht anfrierst“, meinten sie ziemlich erbarmungslos und ohne Rücksicht auf meine auf halbem Weg im Gesicht eingefrorenen Tränen. (Die Kälte klirrt übrigens nur dann, wenn sich etwas darin bewegt und durch das Bröckeln der im Weg stehenden und liegenden Eiskristalle die umgebende Luft in die typischen Schwingungen versetzt. Vielleicht entsteht das sprichwörtliche Knirschen aber erst in der schockgefrorenen Luft, in der die Schallwellen zittern, statt elegant zu schwingen. Oder liefert das kältestarre Trommelfell am Ende der Über­ tragungskette nur noch Rauschen und Knirschen an das Hörzentrum im Gehirn …?) Welch überwältigender Moment beim polternden Eintritt in das behaglich beheizte Elternhaus! Das grimmige Beißen der wieder zum Leben erwachenden Zehen begleitete ich mit frischen Tränen der Erleichterung. Sie mischten sich mit den zeitgleich auftauenden Verzweiflungstränen vom Nachmittag.

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Gipfeltreffen der Poeten Beim Ski-Opening in WarthSchröcken traten die besten deutschen Slam-Poeten an: für und gegen­einander. Jedenfalls war es ein großer Spaß fürs Publikum Ein Pärchen leckt sich gegenseitig Camembert von der Nase. 69erStellung im Gesicht. Ich glaube, sie dringen gegenseitig mit der Zunge in die Nasenspitze des anderen ein. Beim zehnten Wein beginnt der Abend aus dem Ruder zu laufen. Der Sommelier, der als einziger den Spucknapf benützt hat, schenkt ein. Er sagt nichts mehr. Wir kippen den Wein einfach runter und Bernd trinkt den Spucknapf aus. Auf dem Nachhauseweg stelle ich fest, was für ein abstruser Abend das war. Ich melde mich für nächste Woche zum Whisky-Seminar an und sage, dass ich das auf jeden Fall in meinem Text festhalten werde.“ Schallendes Gelächter im Holzschopf in Schröcken. Hanz, der diesen Text geschrieben hat, verbeugt sich und reicht das Mikrophon an seinen Kollegen weiter. Der Schuppen ist brechend voll. Beim Ski-Opening tragen Deutschlands beste Slam-Poeten ihre humorvollen Texte in Skihütten, Hotels, Stuben und Bars vor. „Ski & Comedy“ in Warth-Schröcken. „Wir wollen keine wilden Partys, sondern Unterhaltung mit Niveau“, erklärt Angela Schwarzmann, Leiterin von Warth-Schröcken Tourismus. Zum Gipfeltreffen sind die besten ihrer Art gekommen: Dominik Bartels, Jason Bartsch, Tilman Birr, Hanz, Hinnerk Köhn, Christian Ritter, Paul Bokowski und die Moderatorin Jana Heinicke, die schon auf vielen Spoken-

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Word-Bühnen auftrat. Die Stimmung ist ausgelassen. Dicht gedrängt sitzen die Gäste an der Bar und vor dem Kamin – die Kombination mit Skifahren finden sie großartig. Jason Bartsch aus dem Ruhrpott erzählt, wie ein Zylinder und ein Tetrapak sein Leben retteten. Am nächsten Tag zelebrieren er und ­Hinnerk Köhn „die Nachwuchshoffnung für guten Stil“ in der Jägeralpe: literarisches Schnapstrinken. Hinnerk vergleicht seine Kindheit in Eckernförde mit einer Militärbasis, wo er sich nach dem Rasenmähen zur Belohnung einen Schnaps aus der Garage nehmen durfte. Beim Slam ist jede Art von Text erlaubt: Lyrik, Prosa, Rap, Dada; beim Comedy-Slam soll er witzig sein. Kluge Kost gewürzt mit Humor. Verwegen aussehende Großstädter parlieren gekonnt in gediegener Atmosphäre. Mit bis zu 800 Auftritten gelten sie als erfahrene Live-Literaten. Dominik Bartels aus Usedom hinkt nach leidenschaftlichem Langlaufen ins Rampenlicht und übernimmt das Mikro: „Ich habe einen türkischen Freund, der sagt immer zu mir: scheiß ­deutsche ­Sprache mit die Artikel voll zum K ­ otzen. Da habe ich versucht, ihm zu erklären, dass die Artikel der deutschen Sprache ganz logisch sind.“ Tilman Birr aus Frankfurt am Main, Träger des Deutschen Kabarettpreises, freut sich, endlich wieder einmal Skifahren zu können und liest aus seinem komischen Roman „On se left you see se Siegessäule“, der sich vierzig­tausend Mal verkauft hat. Christian Ritter denkt laut über Weihnachtsmärkte, ein Kind namens Reinwald und heißen Aperol-Spritz nach. Bei der Hauptveranstaltung in der Skihütte Steffisalp treten alle Poeten

gegeneinander an. Sie haben fünf Minuten Zeit. Die Zuhörer küren den Sieger. Dominik Bartels gewinnt. „Wir wissen, dass der Wettbewerb Illusion ist, weil man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen kann“, sagt er, als alle an einem Tisch sitzen „aber der Wettbewerb zieht das Publikum an.“ „Wir puschen uns gegenseitig“, sagt ­Hinnerk, „ich denke mir, oh D ­ ominik, geiler neuer Text, schade, dass ich


Poeten im Schnee. Auf der Bühne machen sie eine bessere Figur

draußen bin, aber vollkommen zu Recht. Wir arbeiten alle zusammen, um einen schönen Abend zu gestalten. Oh Gott, das war jetzt HippieKacke.“ Alle lachen. „In der Literatenszene gibt es auch Wettbewerbe“, sagt Jana H ­ einicke. „Da sitzen drei Hansel in einer selbsternannten Fachjury, die schon mal ein Essay geschrieben haben und denken, sie wüssten, was Literatur ist. Dann kriegt einer 10.000 Euro

und der nächste kriegt nichts. Da geht es um die Existenz, natürlich entsteht dadurch eine Konkurrenzsituation. Wir gewinnen eine Flasche Sekt, die wir mit den anderen teilen.“ „Das ist wie eine Wellenbewegung“, sagt ­Dominik Bartels. „Man gewinnt an einem Abend. Am nächsten fliegt man mit dem gleichen Text als Letzter raus. Irgendwann lernt man, sich nicht so ernst zu nehmen.“ ­ Irmgard Kramer

Tipp:

Konzerte im Schnee In Warth-Schröcken gibt es in den Monaten Februar bis April die Veranstaltung „Ski & Concert“. Das aktuelle Konzertprogramm findet man auf www.skiandconcert.com

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Mein Bödele Unsere Autorin bittet darum, den folgenden Text ­einfach zu überblättern und in die großen Skigebiete des Bregenzerwaldes weiterzufahren. Das kleine Bödele wenigstens möchte sie ­nämlich für sich behalten Es wäre mir recht, wenn der folgende Text ungelesen bliebe. Er könnte nämlich manchen auf die Idee ­bringen, die Herde zu verlassen und am Bödele Ski zu fahren. Nicht gut. Man käme womöglich drauf, wie schön es dort ist: Naturschnee, wenige Menschen, breite Pisten und die schönste Aussicht Vorarlbergs. Ich teile mein Paradies nur ungern. Also einfach weiterblättern. Ich schreibe weiter, um mir die paar Euro zu verdienen, mit denen ich mir in der Meierei am Bödele eine Erbsensuppe kaufen kann. Und einen ­Subirer (Schnaps aus Mostbirnen). So ziemlich alle Dornbirner ­Kinder lernen am Bödele Skifahren. Und das seit 1907, als ein großer S ­ chlitten an einem Seil mit einem vier PS s­ tarken

Puch-Motor dort hochgezogen wurde, wo heute die Piste Lank lockt. Diese Konstruktion war einzigartig in der österreichisch-ungarischen ­Monarchie. Vermutlich der erste öffentlich zugängliche Skilift überhaupt. Meine Großtante Anna war dabei. Noch in ihrem 102. Lebensjahr erzählt sie von den spektakulären ­Skirennen, die sie als Mädchen am Bödele gewonnen hat. So fahren also meine Vorfahren und schließlich meine Schwestern und ich auf einem Berg Ski, der im Volksmund als „Schneeloch“ bezeichnet wird. Manchmal beobachtet man im Westen eine Wolkenfront, die schnell näherkommt. Sie wirft Schatten auf den Bodensee, verdunkelt das Rheintal, prallt am Bödele auf ein erstes Hindernis und lässt eine Menge Schnee oder Regen fallen. Danach zieht sie erleichtert in die Alpen weiter. Trotz Wind und Wetter verlassen wir Mädchen unser Haus in der Kehler­ straße, marschieren mit schwerem Schuhwerk los, laut fluchend, jede von uns ein Paar Kästle-Holzski auf dem Buckel (mal links, mal rechts, mal quer, mal längs). Die Rotzglocken ­hängen uns aus den Nasen.

Schlepplifte bringen uns auf Oberlose, Hochälpele, Lank und Alpenblick

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So ziemlich alle Dornbirner Kinder lernen am BĂśdele Skifahren. Und das seit 1907

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Ein ­elendes Schleppen und Latschen – den Russenweg hoch, die Thomas-­ Rhomberg-Straße hinunter, durch den Friedhof, am Grab der Ahnen vorbei, bis zum Rathausplatz. Da steht er: der Bus aufs Bödele. Sein Diesel stinkt. Er ist schon voll. Zu dritt zwängen wir uns in einen Sitz. Nun beginnt die Fahrt. Und bei uns Mädchen ein Inden-Mund-Nehmen von – Dingen. Noch heute weiß ich, wie sich der rote, raue Plastikgriff meiner Skistöcke im Mund anfühlt. Selbst der Geschmack der Kreuzschraube und der Lederbänder ist mir noch präsent. Skifahren als orales Erlebnis: an selbstgestrickten Schafwollfäustlingen lutschen und es bereuen, wenn sie gefrieren. Das Knacken von Schneekristallen zwischen Zähnen.

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Der Eisengeschmack eines gut abgehangenen Eiszapfens. Die Fahrt aufs Bödele ist laut. Heiß. Eng. Und stickig. Immer wird uns in den vielen Kurven der alten Straße schlecht. Aber irgendwann sind wir da. Mit Besessenheit machen wir uns den Tellerlift an der Piste Oberlose untertan. Ehrfürchtig hängen unsere Blicke am Waldrand, wo der Schlepplift den Lank hochkriecht. Den zu fahren bedarf einer väterlichen „Lizenz“. Wir bekommen sie erst, nachdem wir „den Oberlose“ bezwungen haben. Danach folgen Hochälpele, Seeblick und die Krönung: der Alpenblick mit seiner schwarzen Buckelpiste und einem steilen Schlepplift samt eingebauter Kurve. Noch heute steht dort ein Schild: „Nur für Geübte.“

Das Bödele ist für Kleinkinder und Sportskanonen. Eine von ihnen heißt Marc Girardelli. Er trainiert hier als Kind und Jugendlicher und besitzt Medaillen und Kugeln in allen Farben. Fünfmal Skiweltcup-Gesamtsieger. Eine lebende Legende. Noch 1980 trägt man am Bödele Weltcuprennen aus. Meine Wintertage damals sind gewürzt mit verqualmten Hütten, Gulasch aus der Dose und Schnaps trinkenden Männern. Auf jedem Tisch prangt der Maggi-Ständer: ein Potpourri aus brauner Flüssigwürze, Zahnstocher, Salz, Pfeffer und Plastikblume. Ich sauge Sinalco-Limonade aus dem Strohhalm. Mit 18 kehre ich wie so viele dem Bödele den Rücken. Entdecke, dass es mehr gibt: Mellau, Damüls, Diedamskopf, Warth. Ein Sessellift ist eine feine


Alphabet des Waldes Erfindung. Die Sessel werden breiter, die Sitze weicher, und plötzlich sind sie beheizt. Schneekanonen tauchen auf. Skigebiete werden verbunden. Altes muss jetzt weg. Mit jeder Neuerung kommen mehr Menschen auf die Pisten. Mit jedem Menschen wird es enger, lauter und teurer. Schließlich habe ich genug. Ich kehre aufs Bödele zurück. Nach 25 Jahren. Wie schön es hier ist! Oft lacht man mich aus, wenn ich erzähle, wie gut der Schnee am Bödele ist, obwohl weiter unten am Schwarzenberg schon die Gänseblümchen blühen. Ich erkenne die Stelle wieder, an der mich der LankSchlepplift stets abgeworfen hat und wie abenteuerlich es ist, zwischen tief verschneiten Nadelbäumen zur Waldabfahrt zu finden. Dort am Waldrand habe ich einmal einen Kuss bekommen: eiskalte Lippen auf heiße Wangen. Der Duft nach Fichtennadeln und Erde, wenn es im Frühling taut. Ein Rabe schreit in den Baumkronen. Hier gehe ich nicht mehr weg. Auf dem Foto sind übrigens meine Schwester und ihre Kinder am Bödele zu sehen. Sie fahren unter den gleichen Bäumen und über die gleichen Hügel wie meine Großtante Anna im Jahr 1907. ­Irmgard Kramer

Der Bregenzerwälder Reinhard Johler lehrt am Ludwig-Uhland-­Institut für Empirische ­Kulturwissenschaft der ­Universität Tübingen

Alberschwende, Asylanten, Au Asylanten fragen auch im Bregenzerwald um Aufnahme an. Manche hier stehen ihnen skeptisch gegenüber, andere heißen sie willkommen. Sie sind zwar weiterhin Fremde, gehören aber doch ein wenig zu uns. In einigen Gemeinden hat man sich um eine Willkommenskultur bemüht und sucht mit großem Engagement nach Arbeitsplätzen, Wohnungen und Verständnis für die Flüchtlinge. Verständnis mag haben, wer deren Schicksal kennt. Es sollte sich aber auch einstellen, wenn man in die eigene Geschichte blickt. Der Bregenzerwald hatte im 16. Jahrhundert mit den „Täufern“ in Au und Schoppernau seine eigenen Flüchtlinge. Im Gefolge der Reformation hatten sich im ­zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts radikal-christliche Bewegungen herausgebildet. Sie nahmen eine kritische Haltung gegenüber der weltlichen und geistlichen Obrigkeit ein. Vor allem aber forderten sie eine wortgetreue Auslegung des Neuen ­Testaments. Sie lehnten die Kindstaufe ab und wurden deswegen als „Wiedertäufer“ geschmäht. Trotz heftiger Verfolgung verbreiteten sich die „Täufer“ von Zürich aus schnell in ganz Mitteleuropa. In den Bregenzerwald kam das „Täufertum“ durch in der Schweiz arbeitende Handwerker. Von der ­Kirche bekämpft, wurden die „Täufer“ dort gezwungen, sich zu erklären. Entweder schworen sie ihrer Lehre ab oder mussten unter Zurücklassung ihres Vermögens auswandern. 38 Personen aus Au und Schoppernau, so heißt es in den Quellen, sind damals „fortgeloffen“. „Es trennten sich Mann und Weib, Eltern verließen ihre Kinder und Kinder ihre Eltern. (…) Unschlüssig des Zieles, blies einer der Auswanderer auf dem Starzeljoch eine Feder in die Höhe, um den Weg nach jener Richtung hin zu nehmen, wohin die Feder flöge. Sie flog nach Osten und die Auswanderer zogen, so überliefert die Sage, nach Mähren.“ Derselben Sage nach heißt man die Auer daher „Fedrabloser“ oder „Mähraländer“. Von den nach Mähren Ausgewanderten ist kaum mehr etwas im Tal bekannt. In der Gegenwart ist sowieso von anderen Asylanten die Rede. Meine Heimatgemeinde Alberschwende hat sich für diese sehr engagiert. „Wir sind Asyl“, sagen dort die Aktivisten – und das ist richtig gut so.

Die Abfahrt vom Bödele endet im Idealfall in Schwarzenberg am Dorfplatz reisemagazin bregenzerwald · 19


Schneeball gegen Heimweh Von einem, der auszog, um Ski zu sammeln, ein Museum mit Geschichten zu füllen und nebenbei unserer Autorin eine überraschende Begegnung mit ihrem ­Großvater bescherte Wenn es in seiner Kindheit vom kleinen Bergdorf Damüls nach Bregenz an den See ging – „Denn ich musste ja auch einmal in die Schule“ –, war ein Schneeball immer mit im Gepäck. „Der Schnee wurde bei uns unten in der Stadt im Kühlschrank aufbewahrt. So konnte ich mein Heimweh etwas mildern.“ Heimweh nach dem Skifahren, nach Damüls. Es war zu Beginn der 1950er-Jahre, als sich die Eltern von Christian ­Lingenhöle auf die Suche nach einem Feriendomizil machten. In der knapp 1.500 Meter hoch an der Grenze zwischen Bregenzerwald und Großem

Walsertal gelegenen Gemeinde Damüls wurden sie fündig. Vater ­Lingenhöle sollte bald den ersten Skilift im Ort aufbauen helfen und der kleine Christian entdeckte seine Liebe zum Schnee. Später wurde er Skilehrer und führte ab 1970 ein Sportartikelgeschäft in Bregenz. Dort stellte er immer wieder auch Teile seiner umfangreichen Skisammlung aus. 2013 gab er das Geschäft auf. Damals bot sich der einstige Pfarrhof unterhalb der Damülser Kirche als neuer Ausstellungsort an. Mit Unterstützung der Gemeinde und des Historikers Christof Thöny konnte Lingenhöle seinen Traum von einem Skimuseum verwirklichen. Ende 2013 wurde eröffnet. Seither empfängt er dienstags und freitags Besucher. An einem kalten Jännertag auch mich. Wir laufen den kurzen Weg vom Parkplatz zum Pfarrhof hinauf. ­Lingenhöle tippt in sein Handy. „Damit kann ich die Heizung im

Das 2013 eröffnete Skimuseum in Damüls. Es zeigt auch Ski aus Vorarlberger Gemeinden

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Pfarrhof steuern. Wenn ich in Bregenz wegfahre, schalte ich ein, und wenn ich hier ankomme, ist es warm.“ Gut für Besucher, die nicht selten direkt von der Piste ins Museum ­kommen, Ski und Schuhe abschnallen und mit Hauspatschen die knarrende Treppe zum ersten Stock erklimmen. Hier befindet sich Christian ­Lingenhöles Welt. Eine, die mit überlangen, spitzen Holzbrettern, Stöcken aus Bambus, Ski mit Robbenfell und Anzügen aus Wollstoff von einer Zeit erzählt, in der das Skilaufen erst langsam Einzug in unsere Breiten hielt. Es war die Zeit der Pioniere. Etwa von Viktor Sohm. Als erster ­Skiläufer der österreichisch-ungarischen Monarchie übte er 1887 am Bregenzer Gebhardsberg. Später lehrte Sohm am Arlberg. Oder Oberst Bilgeri. Er modernisierte die Skiausrüstung, verhalf der Zweistocktechnik zum Durchbruch und war in Schweden wie in der ­Türkei als Skipädagoge tätig. An der Wand hinter seinen Ski von 1910 zeigen Fotos einen stattlichen Mann. „Bilgeri war ein begehrter Junggeselle,“ erzählt Lingenhöle. „Der Oberst war viel auf ­Reisen. Wenn er sich für einen Aufenthalt in Bregenz ankündigte, stieg in diesen Tagen der Umsatz im Hutgeschäft seiner Schwestern um das Vielfache. Die Damen hofften, ihn zu sehen. Als er starb, gab es bei seiner Beerdigung einen Disput ­darüber, w ­ elche Farbe die Schleife für sein Kreuz haben soll. Den Ledigen war eine weiße Schleife vorbehalten, den Verheirateten eine schwarze. Bei ­Bilgeri ist es eine graue geworden.“ In der einstigen Pfarrstube wird an Hannes Schneider aus Stuben am Arlberg erinnert. Er lehrte die sogenannte Arlberg-Technik mit weiterentwickeltem Stemmbogen und machte sie im


Christian Lingenhöle vor dem von ihm gegründeten Skimuseum in Damüls

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Rennsport und in Filmen wie „Der weiße Rausch“ international bekannt. Schneider kritisierte öffentlich das Nazi-Regime und wanderte in die USA aus. Dort baute er in New Hampshire ein Ski-Resort auf. Ein Zimmer weiter wird es sozial­ geschichtlich interessant. Die Ski von insgesamt dreizehn ­Vorarlberger Wagner­meistern kann man hier betrachten. Ab den 1920er-Jahren ­hatten die Wagner kaum mehr Aufträge. Das Auto ersetzte die Kutsche. So verlegten sich die Holzwerker auf die Produktion von Ski. Die bekannteste Marke war damals der „Arlbergski“ des Anton Kästle aus Hohenems. Später wurde Kästle zur Weltmarke, die Läufer wie Toni ­Sailer oder Pirmin Zurbriggen ausstattete. Außerdem gab es: Ober-Ski aus ­Lustenau, Dorner-Ski aus Egg, Fink-Ski aus Schwarzenberg, Schallert-Ski aus Nenzing oder Einsle-Ski aus Bregenz. Einsle? Hier begegne ich meiner eigenen Geschichte. Denn Anton Einsle war mein Großvater und die Ski mit der grünen Pfändertanne im Spitz sind mir wohlbekannt. Ich erinnere mich an seine Werkstatt, in der wir Kinder basteln konnten, an die allgegenwärtigen Holzspäne und deren Geruch. Und an das gemeinsame Skifahren mit ihm am Pfänder. Christian Lingenhöle kann noch viel erzählen. Etwa vom kuriosen Klappski aus dem Ersten Weltkrieg. Oder von Toni Innauers selbstgebautem Sprungski. Doch diese Geschichten müssen warten. Ich werde wiederkommen, denn nun habe auch ich ein bisschen Heimweh nach Damüls. Carina Jielg

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Die ersten Ski in Vorarlberg wurden von lokalen Wagnermeistern gefertigt


That‘s amore Heißt es eigentlich Schneeschuhwandern oder Schneeschuhlaufen? Wenn das auch noch nachts geschieht und bei Vollmond, sind das nicht die einzigen Fragen, die unsere Autorin bei ­dieser kontemplativen Sportart beschäftigen

Es ist angerichtet wie in einem Wintermärchen. Eine geschlossene Schneedecke. Eine zusammengewürfelte Gruppe mit Stirnlampen in Erwartung eines Abenteuers. Eine klare Vollmondnacht und eine zauber­hafte Landschaft im v ­ orderen Bregenzer­wald. Genauer gesagt in ­Hittisau. Dort wartet die geprüfte ­Wander- und Kulturführerin Helga Rädler mit einem Kofferraum voller Schneeschuhe und Stöcke. Sie ist die Route heute schon abgelaufen, hat schon Spuren gezogen. Denn die Schneedecke zeigt sich in ­dieser Nacht für Schneeschuhwanderer nicht von der besten Seite. Auch wenn die Inuit angeblich viele verschiedene Bezeichnungen für Schnee haben (was jeder Wahrheit entbehrt), auf gut Wälderisch wird diese Schneeoberfläche „Bruchharsch“ genannt. Das bedeutet, dass durch die Sonneneinstrahlung am Tag die oberste Schicht antaut und durch Abkühlung am Abend gefriert. Darunter ist der Schnee trocken und pulvrig. Der Harschdeckel besitzt je nach Stärke eine sehr unterschiedliche Tragfähigkeit. Das macht das Bewandern selbst mit Schnee­ schuhen nicht einfach. Ich frage mich, ob die Schneeschuhe mit ihren großen Auftrittsflächen nicht genau für diesen Zweck erfunden wurden? Zumindest nicht, um lautlos durch den Schnee zu stapfen. Denn das Geräusch, wenn der tennisschläger­ artige Plastikschuh durch die Ober­ fläche bricht, ist in der Stille der Nacht doch ziemlich laut. Krk, krk, krk, geht es im Takt und Gänsemarsch in Richtung Lecknertal. Die Straße wird links liegen gelassen, der Pfad führt gleich über ein zugefrorenes Bächlein hinein in den Wald. Die Stirnlampe leistet im Dickicht noch gute Dienste und erhellt den Vordermann und den Pfad zur Vorsäßhütte im Lecknerholz. Diese Behausung ist ein Teil der Dreistufenlandwirtschaft im Bregenzer­wald. Die Vorsäßhütte wird im Frühling und Herbst, also vor und

nach der Alpzeit im Hoch­gebirge, bewohnt. Früher wurden auch nach Allerheiligen bis vor Weihnachten diese Weideflächen genutzt und die Vorsäße bewohnt. Helga Rädler hat dazu eine Geschichte parat: Im Leckner­holz ging es lustig zu und her. Etwas abseits von der Talschaft mit ihren strengen Sitten wurden hier Feste gefeiert, bis der Holzboden bebte und der vormalige Besitzer Angst bekam, die ausgelassenen jungen Männer und Frauen würden das Haus tanzend zum Einsturz bringen. Das kann ich mir in dieser Abgeschiedenheit sehr gut vorstellen. Mein Krk-krkkrk wird zum Ländler und Zwiefachen, und ich muss aufpassen, dass ich den Anschluss zur Gruppe vor lauter Wechselschritten nicht verpasse. Denn weiter geht es nach oben. Der volle Mond steht mittlerweile groß und mächtig am Himmel. Er scheint so hell, dass der eigene Watschel­ gang als Schatten auf der weißen Schneedecke zu erkennen ist. Damit habe ich nicht gerechnet. Der Schnee ­glitzert zwar nicht wie am Tag in der Sonne, aber er schimmert und erhellt die Landschaft mit magischem, fast unwirklichem Licht. Die Stirnlampen sind nur mehr Zierde und plötzlich habe ich Dean Martin mit seinem Schlager im Kopf: „When the moon hits your eye like a big pizza pie, that‘s amore …“ Mondsüchtig also. Damit kann ich leben. Beeindruckt von diesem ­Spektakel ist auch die ganze Gruppe. Bei einer kurzen Rast am höchsten Punkt der Tour wird ein Schluck Tee getrunken. Justament fällt mir ein Stock samt Fäustling aus der Hand und rutscht pfeilschnell über die gefrorene Oberfläche in Richtung Tal aus dem Blickfeld. Jetzt ist zumindest klar, wann es „Schneeschuh­wandern“ und wann es „Schneeschuhlaufen“ heißt. Nun ist Letzteres angesagt und beim nächsten Vollmond, so ich ­meinen Stock noch finde, hoffe ich auf Pulverschnee. Silke Ritter reisemagazin bregenzerwald · 23


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So sieht „Amore“ bei Vollmond und traumhaftem Winterwetter im Bregenzerwald aus – oder zumindest das Vorspiel

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Dietmar Kempf in der Mitte: Aber welcher ist Fuchs und welcher Max?

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Felder und Wälder

Mit Max und Fuchs im Holz Dietmar Kempf betreibt die Holzwirtschaft im Wald seit einiger Zeit wieder mit zwei Noriker-Pferden: Max und Fuchs. Er ist von ihren Fähigkeiten begeistert und froh um das ruhige und waldschonende Arbeiten Das Holzrücken mit Pferden hat vor allem in alpinen Gegenden eine lange Tradition. In den letzten Jahrzehnten geriet es zusehends in Vergessenheit, weil die Arbeit verstärkt mit Seilbahnen, Schleppern und anderem schwerem Gerät bewältigt wird. Im Zuge einer naturnahen und waldschonenden Forstwirtschaft wird der Einsatz von Rückepferden jedoch wieder zunehmend propagiert. Einer, der weiß, wie es geht und zur Wiederbelebung dieser Tradition beiträgt, ist ­Dietmar Kempf aus Andelsbuch.

Birgit Feierl-Giedenbacher schreibt über den ­berühmtesten Autor aus dem Bregenzerwald, Franz Michael Felder.

(Grab-)Stein des Anstoßes Schon als kleiner Bub war Dietmar Kempf fasziniert von den Pferden seines Großvaters. Die Intelligenz, die unterschiedlichen Persönlichkeiten und die enorme Kraft seiner Noriker bewundert er bis heute. Nachdem er als Angestellter eines Forstbetriebes die Arbeiten im Wald über zehn Jahre lang mit Seilbahnen und anderen Maschinen erledigt hatte, reifte in ihm der Gedanke, es mit den Pferden zu versuchen. Vor etwa zwei Jahren waren seine Noriker, ein Hengst und ein Wallach, dann endlich so weit. „Man darf nicht zu jung mit ihnen beginnen. Solange sie noch nicht ausgewachsen sind, kann das schlecht für ihren Körperbau und ihren Bewegungsapparat sein.“ Mittlerweile erledigen Dietmar und seine Pferde Max und Fuchs Holzrückarbeiten für verschiedene Auftraggeber im ganzen Bregenzerwald. Ein Anruf genügt und das Trio ist zur Stelle. Allerdings erst, nachdem der

„Im Sommer des Jahres 1870 hat meine Wander­ lust mich in den Bregenzerwald geführt, wo ich eines Abends im kleinen Gebirgsdorfe ­Schoppernau abrastete.“ – So beginnt ein 1904 publizierter Aufsatz von Peter Rosegger. Der Dichter aus der steirischen Waldheimat war, 1843 geboren, nur wenige Jahre jünger als der Schoppernauer Dichter Franz Michael Felder. Wie Rosegger ein zur Arbeit zu schwächliches Bauern­kind mit beschränkter Schulbildung, hinterließ er der Nachwelt ein beachtliches literarisches Werk. Der Anlass für den Aufsatz ist die Bekannt­ machung der 1904 erschienenen Ausgabe von Felders Autobiografie „Aus meinem Leben“. 1870, als Rosegger den Bregenzerwald erwandert, ist Felder – 29-jährig verstorben – bereits ein Jahr unter der Erde. Über seinen Grabstein war ein heftiger Streit entbrannt. Rosegger berichtet, wie er „im [Schoppernauer] Wirtshause daselbst“ Zeuge eines „aufgeregte[n] Hin- und Herreden[s] zwischen Bauern und einigen Fremden“ wird; und zwar „[u]m einen Grabstein handelte es sich, den Fremde (der Verein der Tiroler und Vorarlberger in Wien mit finanzieller Beteiligung von Felders Leipziger Freunden – Anm.) auf dem Kirchhof daselbst setzen und den die Gemeinde und das Pfarramt nicht annehmen wollten.“ Der „Denkmal-Streit“ spaltet die lokale Dorfbevölkerung, wird bald die Zeitungen des Landes füllen und sogar noch die Behörden in Innsbruck beschäftigen. Doch schließlich, um mit Rosegger zu sprechen, haben „die Freunde jenes Vorarlberger Bauerndichters und Reformators gesiegt“ und das „jüngere Geschlecht verehrt dankbar den Mann, den die Väter verachtet hatten“. Und wie das Felder-Denkmal noch heute – zwar nicht als Grab-, sondern als Gedenkstein an der Kirchen­wand – auf dem Schoppernauer Friedhof zu sehen ist, so bleibt auch Roseggers zusammenfassendes Urteil über Felders Werk gültig: „Will der Deutsche seine Dorfliteratur buchen, die ­Kulturgeschichte seiner Älpler schreiben, die genialen Sonderlinge seines Volkes zählen, so wird er den Vorarlberger Bauerndichter nicht übersehen dürfen.“

Dietmar Kempf bei einer Arbeitspause mit seiner Mutter Elisabeth Kempf reisemagazin bregenzerwald · 27


betreffende Wald, das Holz und die genaue Arbeit besichtigt und überprüft wurden. Zu steiles oder zu steiniges Gelände ist gefährlich für Mensch und Tier. Das Gewicht der Rücklast spielt bei der Entscheidung, ob die Arbeit angenommen wird, auch eine Rolle, wenn auch eine geringere. Dass seine Rosse einer Last nicht gewachsen sind, hat ­Dietmar Kempf noch nie erlebt. Im Gegenteil: „Manch einer belächelt mich und meine Pferde. Aber wenn die Arbeit gemacht ist, staunen alle.“ So Gelände und Holz es zulassen, bewegt der Andelsbucher mit seinen Tieren nämlich rund sechzig bis siebzig Festmeter pro Tag. Das braucht den Vergleich mit einem Traktor nicht zu scheuen. Wenn man auch die ­flexible Einsetzbarkeit im alpinen Gelände sowie die Schonung des Bodens und die Rücksichtnahme auf den Waldbestand betrachtet, sind die Noriker gegenüber den schweren Maschinen sogar klar im Vorteil. Sie werden von Waldbesitzern wie Förstern gleichermaßen gern gesehen. Das gerückte Holz wird verschiedenen Verwendungen zugeführt: Nutzholz und Starkholz gehen zumeist an umliegende Sägewerke und von dort in heimische Handwerksbetriebe. Aus Schwachholz werden etwa Pellets und Briketts hergestellt, während das übrige Brennholz gern von den Waldbesitzern genutzt wird. „Hochsaison“ für den Holzer und seine Pferde ist im Frühjahr und im Herbst. Im Sommer spüren auch die Tiere die Hitze und erreichen ihre Leistungsgrenze deutlich früher. Macht aber nichts, denn die Sommermonate verbringen Max und Fuchs sowieso mit ihrem Dietmar auf der Schadona, der größten Alpe des Bregenzerwaldes. Dort werden die trittsicheren Tiere zum Säumen oder zum Mistausführen herangezogen – deutlich leichtere Aufgaben als die schwere Holzarbeit im Wald. „Da fühlen sie sich fast wie im Urlaub“, schmunzelt ihr Besitzer. Im Frühling und im Herbst würde sich

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Dietmar Kempf mehr und regelmäßigere Arbeit für sich und seine Rosse wünschen. Das würde auch die Fütterung erleichtern. Wenn viel Arbeit ansteht, bekommen die Tiere nämlich mehr Hafer und besseres Heu. ­Werden die darin enthaltenen Nährstoffe etwa durch zu wenig Arbeitseinsätze nicht ausreichend verbraucht, kann es zu Stoffwechselstörungen kommen. Auch zum gefürchteten Kreuzverschlag, einer Entzündung der Rückenmuskulatur, die mit starken Schmerzen verbunden ist. So ist Dietmar stets gefordert, die Fütterung dem Arbeits­ pensum anzugleichen, damit die Gesundheit seiner Pferde nicht leidet. Wenn Mensch und Tier aber gesund und munter sind, gibt es für ­Dietmar Kempf nichts Schöneres, als mit seinen Norikern in den Wäldern des Bregenzerwaldes zu arbeiten. „Es ist ruhiger als mit den Maschinen. ­Persönlicher. Wenn man gern mit ­Pferden und so wie ich gern in der Natur und in den Bergen ist, gibt es nichts Besseres. Ich würde mit niemandem tauschen.“ Mittlerweile hat er sogar regelmäßig „Zaungäste“ bei seiner Arbeit im Wald. Immer mehr Menschen interessieren sich für das Holzrücken mit Pferden und möchten ihn und seine Tiere in Aktion sehen. Sogar ganze Schulklassen waren schon auf Besuch, wenn Max und Fuchs ihre Muskeln spielen lassen. Dietmar lässt sich davon nicht stören: „Solange niemand im Weg herumsteht oder sonstwie aufdringlich wird, freue ich mich, wenn sich die Leute dafür interessieren.“ Für die Zukunft hat Dietmar Kempf schon einige Pläne. Er möchte ein Norikerfohlen kaufen, es selbst aufziehen und an die Arbeit im Holz gewöhnen. Wenn es so weit ist, könnte es eventuell als bestens ausgebildetes Rückepferd weiterverkauft werden. Auch ein neuer Stall ist angedacht. Damit eilt es aber nicht, denn am wohlsten fühlen sich Dietmar und seine Pferde draußen im Wald. Bartholomäus Natter


„Manch einer belächelt mich und meine Pferde. Aber wenn die Arbeit gemacht ist, staunen alle.“ Dietmar Kempf

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„Es ist ruhiger als mit den Maschinen. ­Persönlicher. Wenn man gern mit Pferden und so wie ich gern in der Natur und in den Bergen ist, gibt es nichts Besseres.“ Dietmar Kempf

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Am Holzweg, aber richtig Sie ist von der Arbeit mit Holz so fasziniert, dass sie sich für die Tischlerei als Beruf entschieden hat. Für Barbara Kremm ist der ­Bregenzerwald dafür ideal

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„Mein Ziel war zu studieren. Die Lehraus­ bildung sollte als Vorbereitung dazu dienen. Doch hier wurde meine Leidenschaft für das Holz so richtig geweckt.“

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Sie stammt aus ­Tuttlingen und arbeitet nun in ­Lingenau: Barbara Kremm machte nach der Matura eine Schreiner­lehre und studierte dann Produktgestaltung an der Uni Offenbach. Nun ist sie Tischlerin In Tuttlingen, einer Kreisstadt im Süden Deutschlands, ist ­Barbara Kremm zusammen mit drei ­Schwestern aufgewachsen. Ihr erster Werkraum war zuhause, wo gebastelt und geschraubt wurde. Barbara erinnert sich schon früh an ihre Liebe zum Werkstoff Holz. Hat sie doch als Kind bereits mit ihren Schwestern an Papas Hobelbank im Keller Holzobjekte zusammengenagelt. Der Werkstoff ist geblieben, aber der Werkraum hat sich um 130 Kilometer verlagert. In den Bregenzerwald. Wie ein roter Faden zieht sich der Werkraum Bregenzerwald durch das 34 · reisemagazin bregenzerwald

Leben von Barbara Kremm. Was spielerisch begonnen hat, führte die sympathische 30-jährige Schreinerin über eine Lehrausbildung und ein Studium als Produktgestalterin in Deutschland zur Tischlerei Bereuter nach ­Lingenau. Ihr Chef Martin Bereuter ist auch Obmann des Werkraums Bregenzerwald. Alles nur ein Zufall oder ein vorbestimmter Weg? „Nach der Matura wollte ich zuerst eine Handwerksausbildung machen. Da bot sich die Schule für Holz und Gestaltung in Garmisch-Partenkirchen für eine Fachausbildung als Schreinerin an“, erzählt Barbara. „Mein Ziel war zu studieren. Die Lehrausbildung sollte als Vorbereitung dazu dienen. Doch hier wurde meine Leidenschaft für das Holz so richtig geweckt.“ In diese Zeit fiel auch ihr erster Kontakt mit dem Werkraum Bregenzerwald. Wie so viele heute, war es ein „virtueller“ oder medialer Kontakt. Bei einem Ferienaufenthalt mit Bekannten auf einer Berghütte im Bregenzerwald

entdeckte sie eine Zeitung der Ausstellung Handwerk + Form. Sie ­erinnert sich noch heute daran, wie fasziniert sie von der Aufmachung und den ­Produkten war. Ihr Studium Produktgestaltung absolvierte sie gewissenhaft und zielstrebig in Offenbach am Main. Ein kleiner, aber nicht unbedeutender Umweg in Richtung Bregenzerwald, wie sie betont. Design und Gestaltung wurden zwar vermittelt, aber eher theoretisch, das heißt im Bereich Konzeptarbeit und im Bereich der Betrachtung. Einer der Professoren an der Uni entpuppte sich als großer Verehrer des Schweizer Architekten Peter Zumthor. Zumthor wiederum arbeitet eng mit Mitgliedern des Werkraum ­Bregenzerwald zusammen und entwarf schließlich auch das „Werkraum Haus“ in Andelsbuch. Der Zumthor-Verehrer motivierte Barbara dazu, den Werkraum als Thema einer Hausarbeit zu bearbeiten und ein Praktikumssemester zu absolvieren. Martin Bereuter, der


G’hörig Wälderisch Tischler und Obmann, bot ihr sofort einen Praktikumsplatz an. „Nach dem Studium war es nicht ganz so leicht für mich, in den Berufsalltag hineinzukommen. Die ­langen Arbeitstage waren anfangs sehr anstrengend“, erzählt die zierliche junge Frau. „Aber meine Arbeitskollegen haben mich vom ersten Tag an miteinbezogen. Sie haben mir geholfen, mich auch außerhalb des Betriebs zu integrieren. Auch war ich nicht die einzige Frau in der Firma.“ Klassische Handwerksberufe sind immer noch sehr „männerlastig“. Doch in der Tischlerei Bereuter beträgt der Frauen­anteil etwa 30 Prozent. Zuerst waren die Mitarbeiter noch ein bisschen skeptisch. Was würde denn das „dütsche Schmelle“ (deutsche Mädchen) wohl zusammenbringen? Barbara hat sie schnell überzeugt. Eingesetzt wird Barbara Kremm hauptsächlich in der Arbeitsplanung, sozusagen in der Entwicklung von der Skizze bis zur Planung im Bereich von Möbeln und Kleinserien. Phasenweise arbeitet sie mehr im Büro, dann wieder mehr in der Werkstatt. Was ihr hier besonders gefällt: „Man sieht das, was geschaffen wird, konkret

vor sich. Das Material Holz wandelt sich im Entstehungsprozess eines Objekts, das f­ asziniert mich enorm. Es ist schön zu sehen, wie aus einer Idee eine Zeichnung und die schließlich handfest wird. Auch die Aufträge von Museen und Künstlern in der Tischlerei ­Bereuter sind enorm interessant. Dinge entstehen zu sehen, in verschiedene Bereiche zu blicken, das macht die Arbeit abwechslungsreich.“ Mit der Handwerk + Form-Ausstellung 2015 findet ihr Verhältnis zum Werkraum seinen vorläufigen Höhepunkt. Denn diesmal hat Barbara nicht nur die Zeitung mit den Werken bewundert. Sie hat selbst bei den Einreichungen der Tischlerei Bereuter unterstützend mitgewirkt. So ist die Handwerkervereinigung nun auch ihr Werkraum. Und der Bregenzerwald ihre neue Heimat. Silke Ritter

Birgit Rietzler, Dichterin im Bregenzerwald, stellt typisches „Wälderisch“ vor

Tipp:

und Fioschtor, doar dio oam bim Wündoro nix

Werkraum Haus Im von Architekt Peter Zumthor geplanten Werkraum Haus ­werden das ­Bregenzerwälder Handwerk und die Kultur des Bauens und Wohnens in ­augenfälliger Form präsentiert. www.werkraum.at

Was d‘ Wäldar Holzwöam alls machod Was die Bregenzerwälder Holzwürmer alles machen. Uf jedo Fal ka Hüsr, wau as doar alle Löchr züht.

Auf jeden Fall keine Häuser, in denen es durch alle Luken zieht. Abr Riomobödo, uf deona ma Bodo undorn Füoßo hat.

Aber Holzböden, auf denen man Boden unter den Füßen hat. Und Kanapeeor, uf deona ma guot üborwiotoro künnt.

Und Sofas, auf denen man gut überwintern könnte. Schtüohl, uf deona ma a goats Huckleodr kriogt,

Stühle, auf denen man ein gutes Sitzleder bekommt, me artreonno ka.

und Fenster, durch die einem beim Hinausspähen nichts mehr entgehen kann. Si zeommorod Schrägo, i deona di gröschto Schrägo wio Ingele schlaufod.

Sie zimmern Bettgestelle, in denen die größten weiblichen Unikate wie Engelchen schlafen. Eore Tisch sand a Gschicht, eore Schtüol a Gedicht.

Ihre Tische sind eine Geschichte, ihre Stühle ein Gedicht. A eora Schriebtischo ka ma se usreochno, was ma alls schriebo künnt.

An ihren Schreibtischen kann man sich ausrechnen, was man alles schreiben könnte. Epa gschüttlate Reim, ou das ischt a Handwerk, winn ou a brodlos‘. Los her!

Zum Beispiel Schüttelreime, auch das ist ein Handwerk, wenn auch ein brotloses. Hör zu! Bessr wagglot `s Krawättele am Schackett as wio `s Bodolättele im Parkett. Wagglot abr `s Schackett mit sant dom Ma kunt das ufom Parkett ned bodo guot a.

Besser es wackelt die Krawatte am Jackett als die Bodenlatte im Parkett. aber das Jackett Mann IhiliberWackelt umenda voluptae nissamt autdem accuscildas auf dem Parkettvolendit nicht besonders laut etkommt rem. Nem repelendae aut gut an.cus qui utetur? Quibus, sunt pro eatisto

„Arbeitskollegen haben mir geholfen, mich auch außerhalb des Betriebs zu integrieren“ reisemagazin bregenzerwald · 35


Hochzeit des Hinterhauses Was aus einem ehemaligen Wirtschaftstrakt werden kann, zeigen die Fotos vom umgebauten H ­ interhaus des Architekten Georg Bechter. Architekt und Autor Florian Aicher e ­ rzählt von neuen Nutzungen des alten Gebäudetyps

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Was als riesiger Heustadel samt Viehstall den meisten Bregenzerwälder Bauernhäusern anhängt, bietet nach seiner obsolet gewordenen alten Nutzung Raum für eine ganz neue Wohnund Baukultur Kommt es so weit? Sind wir die letzte Generation, die vom Zauber eines Heustadels weiß? Dem Sprung aus nicht auszumessender Höhe in federndes Heu? Den im staubigen Dämmern sichtbar werdenden Sonnenstrahlen? Dem Verstecken und Verkuscheln im weichen Heu? Von den zeitalterumfassenden Spinn­ weben oder von der Entdeckung eines ­frischen Katzengeleges? Der Heustadel. Was für ein Raum! Selbstverständlich gehört er zu einem Bauernhof. Doch was heißt

„selbstverständlich“? Es ist einige Jahrhunderte her, dass in dieser Gegend der Bauernhof aus einzelnen Bauten unter ein Dach gekommen ist – Wohnhaus, Stall und Heustadel waren zuvor getrennt. An die Trennung erinnert der aufregend hohe Raum zwischen Bergeraum und Wohnhaus, die lange noch „Hof“ genannte Tenne. Unsere Selbstverständlichkeiten haben sich also entwickelt. Derzeit sind sie einem drastischen Wandel unterworfen. Der Bauer wird seltener, und damit auch das bewirtschaftete Bauernhaus. Der Stadel aber, das Hinterhaus, bleibt. Vorerst. Die massive Fachwerkkonstruktion mit Bretterverschalung hält das Futter trocken. In sie ist der Stall eingestellt: entweder als Bohlenständerkonstruktion oder gemauert. Der Mist des Viehs hat diese Bauteile oft stark in Mitleidenschaft gezogen. Doch das Gesamte ist brauchbar. Wozu freilich? Die alte Nutzung ist dahin, Gleichartiges ist nicht in

Sicht. Die schnelle Antwort lautet: wegschieben. Doch schnell ist meist vorschnell. Denn ein Abbruch des Stadels ist meist nicht umsonst. Das Baurecht ermöglicht selten etwas Neues in der ursprünglichen Größe. Ein Ersatzbau ist meist kleiner. Durch einen Abbruch geht also de facto Baurecht verloren. Warum also nicht „provisorisch bleiben“ und langsam den ehemaligen ­Stadel mit neuer Nutzung füllen? Doch welche Nutzung? Das Leitbild des freistehenden Einfamilienhauses tut sich schwer mit solch großem Volumen. Sagt man. Wann aber passt schon ein Haus wirklich auf die Bedürfnisse seiner Bewohner? In der Regel wird von einer jungen Familie gebaut. Dann wächst sie, die Kinderzimmer reichen nicht mehr, die Eltern müssen arbeiten. Unterstützung durch Großeltern wäre hilfreich. Dann kommt der Schulabschluss und mit ihm der Auszug der Kinder. Plötzlich ist das Haus zu groß. Welchen Vorteil böte da ein

Der ehemalige Stadel an Georg Bechters Elternhaus wurde vom Architekten in eine großzügige Wohnung umgestaltet. Durch die großen Fenster sieht man auch von außen die Kühe der Künstlerin Barbara Anna Husar an der Decke des Raums reisemagazin bregenzerwald · 37


Auf dem Grundriss des ehemaligen Wirtschaftstraktes steht das neue Wohnhaus von Georg Bechter. Man sieht am Größen­verhältnis zum alten Wohnhaus, wie mächtig und daher wichtig das ehemalige Wirtschaftsgebäude im bäuerlichen Leben war Haus, das wachsen und schrumpfen kann, das Reserven für einen Ausbau oder auch eine Teilung bietet! Und an der Hinterwand beginnt gleich das alte Wohnhaus, oft noch von den Groß­ eltern bewohnt. Kosten für Grund und Infrastruktur entfallen – Kosten, die allmählich den Gemeinden über den Kopf wachsen. Wen wundert’s, dass derzeit ein Buchbestseller über die Umnutzung diese als einzige Bau­ möglichkeit mit Zukunft bezeichnet. Ungewohnte Aufgaben erfordern ungewohnte Lösungen. Das jedenfalls meinte Thomas Mennel, als er sich an den Umbau seines Hinterhauses in Schwarzenberg machte. „Ich bau doch nicht ein Einfamilienhaus in einen solchen Raum!“, war seine Devise. Sich Zeit nehmen war wichtig, die r­ ichtigen Baustoffe suchen, manche Räume fertig­stellen – etwa das erdgeschossige Büro –, während darüber der Umbau noch nicht einmal begonnen hatte.

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Die witterungsdichte Hülle machte es möglich. Ganz wichtig war, das Tageslicht in das Innere des großen, alten Stadels zu bringen. So wurde die ursprüngliche Hülle aus Brettern und Ziegeln teilweise durch Glas ersetzt. Schließlich ging es Mennel auch um „die Aneignung des Raumes“: Stufenweise versetzt, schrauben sich Wohn­ ebenen in den Raum und in die Höhe, Stockwerke gibt es keine. Um das Raumerlebnis zu erhalten, sind viele Wände aus Glas, was möglich wird, weil unter dem großen Dach Wind, Regen und Temperaturspitzen entfallen. Solche Experimente setzen sich in zahlreichen Details fort, teils fertig, teils „in progress“. Man hat fast den Eindruck, dem Architekten und Wohnungsinhaber Mennel wäre die Fertigstellung ein Horror. Optionen offenhalten – das scheint auch Edgar Höscheler zu leiten. Der Wohnteil seines Hauses wurde zügig

auf zeitgemäßen Standard gebracht. Nun bildet er den Kern, von dem aus man ins Hinterhaus vordringt. Ein Büro macht den Anfang – samt einem Quellwasserpool. Es folgt ein Atelier für Kunst und Handwerk. Einer der Söhne, der Leistungskurs Kunstturnen belegt hat, erhält einen durch eine großzügige Glaswand belichteten großen Übungsraum. Und da sich der Auszug der Jungen nähert, wird ein Refugium fürs Alter angedacht. All diese Entwicklungen des Lebens entfalten sich in der Hülle des alten Stadels. Was ist diesem zuzumuten, gerade auch wenn man ihn von außen betrachtet? Die Glaswand Höschelers ist ein Beispiel, wie man’s hier macht. Natürlich gibt es keinen Stadel mit Glaswand. So ein Eingriff verändert seine Erscheinung. Doch es lässt einen staunen, wie das hier geschieht. Der Stadel bleibt Stadel – von außen eine Wand aus Brettern und Deckleisten.


Ihm entspricht die neue Wand: ­schmale Glaselemente aus dem Industriebau werden nebeneinander gesetzt, die Stöße sind mit hölzernen Deckleisten verschlossen. Eine Glaswand, gedämmt, als Boden-Deckel-Schalung. Auf den ersten Blick etwas ganz Neues. passt es doch ganz in die Welt des geschlossenen Giebels. Da zeigt sich, was die Qualität dieses Bauens ausmacht: Maßstab und Material. So verwandelte Stadel sind weder Monster noch Winzlinge. Und sie bleiben dem Holzbau verbunden. Welch feiner und zugleich anspruchsvoller Raum so möglich wird, zeigt ein öffentliches Gebäude in Schwarzenberg. 2007 wurde eine grundlegende Sanierung des dortigen Heimatmuseums notwendig – neues Leben in einem stattlichen Wälder­haus. Während die A ­ usstellung in den ehemaligen Wohnräumen des Vorderhauses auf Vordermann gebracht wurde, erhielt das Hinterhaus, das bis auf einen kleinen Ausstellungsraum Lager gewesen war, nach Plänen der Architekten Dietrich/­ Untertrifaller einen neuen Kern. Nun steht man in einem Raum, den man ­unbedingt modern nennen kann. Er ist ­rhythmisch gegliedert, mit ­schmalen Einblicken auf die stählerne ­Abfangung des alten Dachstuhls, mit weißen Wänden, Weißtannenholz am Boden und einer blendfreien Ausleuchtung. Der neue Raum steht frei im alten Fachwerk. Seitlich und auf seinem Dach bleiben Räume als Lager. Ein Höhepunkt ist auch hier die alte Tenne: Sie geht nun bis unters Dach mit niedrigen Einbauten für Nebenräume und großzügiger Galerie fürs Büro – ein würdiger Raum als Foyer für ein Gebäude von Rang. Es dient als Angelika Kauffmann Museum. Flächen aus Weißtanne, Stahl zur Verstärkung der alten Konstruktion, und dann die alte Strickwand – eine räumliche Atmosphäre, die kein Neubau erreicht. Die hier Beschäftigten bestätigen es: Denn viele Gäste, die kommen, um nur einen Teil des Hauses zu besichtigen, entschließen sich spontan, auch den anderen zu besuchen. Alt-Neu vom Besten und Bewusstseinserweiterung durch Baukultur. Florian Aicher

Die feinen Details im Inneren des neuen Wohnhauses verraten auch den erfolgreichen Designer Bechter. Besonders bekannt sind seine eigenwilligen Lichtlösungen reisemagazin bregenzerwald · 39


Umgang Bregenzerwald in Au Haus G. / Mühle 211

Auf dem „Umgang Bregenzer­wald“ durch 13 Dörfer entdeckt man die Gestaltungskraft der ­Menschen in der Region Au, ein Dorf in der Flussau an den manchmal wilden Wassern der Bregenzerach, hat in seinen Barockbaumeistern bemerkenswerte Künstler hervorgebracht. Ihre Sakralbauten im Bodenseeraum bis ins Elsass hinein genießen heute noch große Bewunderung. Der Ort selbst besteht aus mehreren Ortsteilen, die einander einst selbstbewusst gegenübergestanden sind. Die Menschen hier haben eine für den hinteren Bregenzerwald typische Landschaft geschaffen. Sie geht auf die bäuerliche Dreistufenlandwirtschaft aus Tal, Vorsäß und Alpe zurück. Schopf, Schindeln und Spitzenvorhang bilden ein weiteres bedeutendes Gestaltungstrio – in diesem Fall an den Bregenzerwälder Bauernhäusern.

Haus E. / Argenzipfel 77

Haus B. / Rehmen 35

Haus M. / Lugen 5

Kirche

Bergbrennerei Löwen / Rehmen 87

Umgang Bregenzerwald im Winter

Diese Wege des „Umgang“ durch die Dörfer sind auch im W ­ inter gut begehbar (entweder sind sie vom Schnee geräumt oder pink beschilderte ­Winterwanderwege): Schoppernau, Mellau, Bizau, Andelsbuch, ­Hittisau, Krumbach

Hotel Krone / Jaghausen 477 Vorsäßhütte Natur-Erlebnis Holdamoos

Diese Wege sind im Winter nur teilweise begehbar. ­Informationen zu einer wintertauglichen ­Variante sind im Tourismusbüro oder beim Gastgeber erhältlich: Au, Bezau-Reuthe, Schwarzenberg, Egg, ­Lingenau, Langenegg Information: www.bregenzerwald.at

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Hotel Am Holand / Holand 24


Gasthof und Bergbrennerei Löwen in Au: Der Bautyp des dörflichen Wirtshauses unterscheidet sich deutlich vom ­Bregenzerwälder Bauernhaus

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Wintergemüse aus dem v­ erschneiten Hochbett in Hittisau. Beim Ernten schießt Milena die Erinnerung an die Reisen des letzten Jahres in den Kopf: Japan, Dänemark …

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Auf Inseln kochen Unsere Autorin hat letztes Jahr auf den Inseln Japan und Bornholm gekocht, ehe sie wieder in den Bregenzerwald zurückkehrte – womöglich auch eine Geschmacks­insel Ich fahre vom Arlberg bergab in den Bregenzerwald. Der Winter hat Einzug gehalten, eine leichte Decke hüllt das ganze Tal ein. Bäume, Berge, die Wiesen, alles ist plötzlich weiß. Es sieht aus, als hätte sich jemand mit einem großen Sieb und einer übermäßigen Portion Staubzucker ausgetobt. Die Fahrt führt vorbei an den vielen, verstreut liegenden Häusern, alle angezuckert. Die Menschen haben sich zurückgezogen, es ist kaum jemand am Weg. Aus Kaminen steigt dicker Rauch, ich sehne mich nach Wärme und Unterschlupf und freue mich, bald zuhause zu sein. Im Radio Nachrichten, nicht sehr gute, sie berichten von Streitereien und Chaos auf den Straßen. Das scheint hier alles weit weg und wie ausgedachte Geschichten im stillen Schneetreiben. Der Wetterbericht sagt massenhaft Schnee und kalte Tage voraus. Endlich zuhause. Mama hat kräftig eingeheizt, der Kachelofen ist brennheiß. Sie schaut aus dem Fenster auf ihr Hochbeet. Der Winter ist so plötzlich gekommen, dass kaum Zeit war, alles zu ernten. Heute hat sie die letzten Karotten gezogen, Sellerieknollen ausgebuddelt und den ausgewucherten Mangold abgeschnitten. Nur Lauch, einen Kopf Wirsing, einen Kopf Spitzkraut und die Kohlsprossen lässt sie stehen: Wintergemüse, das sich von Kälte, Schnee und Eis nicht beirren lässt. Wie in einem Kühlschrank bleibt es draußen schön frisch und grün. Karotten, Sellerie und Rüben lassen sich, in Sand vergraben, gut im Keller lagern.

Zwischen den großen Kohlblättern hat sich noch eine letzte Sellerieknolle versteckt. Ich ziehe mich an und stapfe hinaus zum Beet. Die wachsende Schneedecke wirkt wie ein Schalldämpfer. Jedes Jahr überwältigt mich die Stille, die der Schnee ermöglicht, aufs Neue. Als ich den Sellerie aus der eisig kalten Erde hole, rauscht mir mit dem kalten Wind das letzte Jahr durch den Kopf. Erst Monate in Japan, einer großen Insel. Dann auf einer kleineren, Bornholm in Dänemark. Dort habe ich im „Kadeau“ gearbeitet. Der Name bedeutet Geschenk. Es ist ein Restaurant inmitten von Räuchereien und Weizenfeldern direkt am Meer. Den einstigen Strandkiosk haben drei junge Bornholmer eigenhändig zu einem schlichten Restaurant umgebaut und beleben es mit neuen Interpretationen der dortigen, traditionellen Ostseeküche. Auch wenn die Insel heute einfach zu erreichen und zu beliefern ist, erinnern die Zutaten und der Geschmack der Bewohner noch an die frühere Abgeschiedenheit. Techniken der Haltbarmachung, vor allem Räuchern und F ­ ermentieren, haben lange Tradition. Auf den Gemüse­feldern und in den Gärten wachsen robuste und wetterresistente Pflanzen, hauptsächlich Kohl, Rüben und Wurzelgemüse, in verschiedenen Formen und Farben. So wie die Bregenzerwälder rasch verderbliche Milch zu Käse verarbeiten, so räuchern die Bornholmer ihre Fische. Ich meine mit einer verblüffend ähnlichen Hingabe, ausgefeilter Technik und fast verbissenem Hang zur Perfektion. Ähnlich wie die Japaner geben sich weder die Bornholmer noch die Bregenzerwälder mit etwas einfach zufrieden. Und sowohl in Japan als auch in Dänemark war ich täglich überrascht von den vielen kleinen und größeren Ähnlichkeiten.

Zurück in der warmen Stube frage ich mich, ob auch wir hier im Bregenzer­wald ein Inselvolk sind. ­Früher bildeten Berge und Wälder rund um die Dörfer hier eine ähnlich schwer überwindbare Grenze wie Wasser. Abgegrenzte Orte haben sich anders entwickelt als jene, die in alle ­Richtungen offen sind. Je unüberwindbarer die Grenzen sind, desto mehr Vertrauen entwickeln die Menschen in Traditionen, in ihre Umgebung und in sich selbst, um neue Wege zu finden. Nikolai, Küchenchef im „Kadeau“, wuchs auf einem Bauernhof in Bornholm auf – mit simplen ­Kochtechniken. Er begreift die Grenzen seiner Insel und nutzt die Zutaten in unmittelbarer Nähe. Er kennt die traditionellen Zubereitungsweisen seiner Vorfahren, will sich jedoch nicht mit bewährten Wegen zufriedengeben. Natürlich haben wir heute die Möglichkeit, selbst im tiefsten Winter Sommer­gemüse zu kaufen. Richtig spannend ist das Kochen jedoch erst, wenn man sich seiner Umgebung bewusst wird und die begrenzten Möglichkeiten eines Ortes als eingezäunte Spielwiese nutzt. Und zum Kochen verwendet, was gerade da ist. Die im Schnee gelegene Sellerieknolle können wir nicht mehr einlagern. Ich erlaube mir, den Kühen ­unseres Nachbarn ein bisschen von ihrem Winterfutter zu nehmen und packe das Wurzelgemüse in viel ­trockenes Sommerheu, ganz wie ­Nikolai im Sommer in Dänemark. Bei 150 Grad und rund zwei Stunden im Holzherd wird die Knolle langsam gar und saugt den sommerlichen Wiesengeschmack aus dem Heu auf. Ich sitze am Herd, wärme mir die Hände und höre auf die Stille. Das haben Inseln so an sich: Sie fordern von ihren Menschen Kreativität und Vertrauen in ihr Handwerk. Milena Broger reisemagazin bregenzerwald · 43


Rezept

Sellerie im Heu gegart Durch das langsame Garen bei 150 Grad zieht der Wiesengeschmack langsam in die Sellerie­ knolle ein. Durch das Flämmen ­entstehen abrundende Grill- und Röstaromen. Auch andere Wurzelgemüse wie Karotten oder ­Pastinaken können auf diese Weise zubereitet werden. Passend zu Fleisch oder aber auch pur mit einer Sauce aus Sauerrahm und Apfelessig – ein einfaches, aber aromenreiches Winteressen. Zutaten: - 1 große Tasche Heu - einige Esslöffel Pflanzenöl (Sonnenblumenöl oder Rapsöl) - 1 Esslöffel grob gemörsertes Meersalz - 1 Sellerieknolle Zubereitung: Die Sellerieknolle unter fließendem Wasser, mit der rauen Seite eines Schwammes, gründlich abbürsten. Die Knolle sollte sauber sein und eine schöne runde Form haben. Trockentupfen und mit Öl rundherum ein­ pinseln. Anschließend gleichmäßig rundherum ­salzen. Eine tiefe feuerfeste Wanne oder einen Topf mit Heu auslegen und den Sellerie ins Heu setzen. Die Knolle sollte vollständig mit Heu umgeben und bedeckt sein. Das Backrohr auf 150 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen und den Sellerie im Heu gebettet im Backrohr weich schmoren. Je nach Größe ­dauert das 1,5 – 2 Stunden. Durch eine Nadelprobe prüfen, ob er weich ist. Wenn der Sellerie weich geschmort ist, aus dem Heu heben und rundherum mit dem Bunsen­ brenner abflämmen. Auf frischem Heu gebettet auf einem Brett ­servieren und am Tisch portionieren.

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Zehn Gebote zum Genuss Was viele Besucherinnen und Besucher am Bregenzerwald am meisten verblüfft, ist – nein, nicht die wunderschöne Landschaft, die teils wilden Bergstöcke, die beeindruckenden alten Bauernhäuser oder die in ihrer Qualität einmalige Architektur der modernen Einfamilienhäuser und anderer Gebäude. Es ist das Essen. Und die Unterkunft. Es gibt wohl nur wenige Regionen und darunter wohl kaum eine vergleichbare, ursprünglich bäuerliche, die eine solche Menge an herausragenden Hotels und Wirtshäusern bieten. Die Gründe dafür sind vielfältig. Aber wir wollen uns hier ja nicht mit Geschichte befassen, sondern mit dem, was uns schmeckt. Und uns einen bequemen Aufenthalt ermöglicht. Also mit Kulinarik und Hotellerie. Da es unmöglich ist, auch nur die besten Häuser in der Talschaft aufzuzählen, haben wir den Kulinarikexperten Markus Curin gebeten, in jeder Ausgabe des reisemagazin bregenzerwald eine Form zu ersinnen, wie er jeweils einige davon abwechselnd vorstellen kann. Er hat uns versprochen, dies zu schaffen. Und so beginnt er gleich einmal mit einer ganz gewichtigen Form: den Zehn Geboten. Ursprünglich waren das vor allem Verbote, doch Curin münzt sie zu einer Litanei des guten Geschmacks um. Wohl bekomm’s!

Unser Autor ist auf den Berg (die Kanisfluh natürlich) gestiegen, hat dort eine Offenbarung erfahren und bringt uns nun die Zehn Gebote Bregenzerwälder Genusskultur herab Wenn ich daran denke, wie viel Genuss, Freude, Geselligkeit und positive Gefühle ein gemeinsames Mahl auslösen kann, sollten eigentlich Gastwirte das Sagen in vielen Belangen haben. Sie kennen höchstens bei Kostenkalkulationen Grenzen und Verbote, weniger in Köpfen und auf Landkarten. Was uns unmittelbar in den Bregenzerwald bringt, denn gerade hier hört das Denken nicht am Tellerrand auf. Dass eine Einkehr in dieser Region tatsächlich Wunder bewirken kann, wird jedem bewusst, der sich darauf einlässt. Dazu gebe ich gern auf missionarische Art und Weise seelischen Beistand. Hier sind sie also, meine in Stein(ofenbrot) geschnittenen zehn kulinarischen Gebote für den Bregenzerwald. Markus Curin

I

Du sollst auf die ­Herkunft achten! Schulhus, Krumbach

Welch Schindluder mit unserem Essen getrieben wird, wissen wir nicht erst durch einschlägige Auf­deckermedien. Ein Besuch bei ­Familie Strahammer wirkt nicht nur in dieser Hinsicht wie Balsam auf die Seele und lässt einen wieder an das Gute in der Gastronomie glauben. Kaum etwas auf der Karte, das nicht selbst gesammelt, gepflanzt und gezüchtet wurde. Zumindest aber ist die Herkunft des Produktes bekannt und nachgewiesen. Was Gabi Strahammer in der Küche, bei Genuss-Veranstaltungen oder beim Tafeln im Haus am Moor damit anstellt, ist bei der Schlichtheit der Präsentation erschreckend köstlich. Denn die „Frau ohne Schäumchen“ braucht seit mittlerweile 25 Jahren keine überflüssigen Zutaten oder Aromen. Die paar Komponenten sind schlichtweg so, wie sie sein sollten. Damit muss man als bekennender Esser in Zeiten von Geschmacksüberfrachtung erst einmal umgehen können. Wenn dann auch noch Gatte Herbert mit Weinen auftaucht, die Kenner und Neulinge gleichermaßen in den siebten Himmel führen, möchte man hier am liebsten auf die Ewigkeit warten. www.schulhus.com

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II

Du sollst die Familie ehren! Gasthof Adler/Hotel Rössle, Au

Es gibt sie tatsächlich. Das Wälder Pendant zu den Waltons. Auch wenn sie statt John-Boy, Mary-Ellen und Jim-Bob passenderweise Tone, Michaela oder Annemarie heißen. Familie Simma präsentiert eine derart erfrischende und herzliche Gastlichkeit, dass sie jeden Gast im Nu für sich einnimmt. Die oftmals so aufgesetzt wirkende Mischung aus Tradition und Moderne ist bei dieser Familie, beim Essen und Einrichtungsstil authentisch und begeisternd – was sie auch mit dem Umbau des Rössle bewiesen haben. Nur in der Küche kann es nicht mit rechten Dingen zugehen. Gerade die Wildgerichte von Tone gehören verboten, wecken sie doch die pure Fleischeslust – unerhört! www.adler-au.at

III

IV

Könnte Holz doch nur sprechen! Welche wunderbaren Geschichten würden uns dann wohl die jahrhundertealten Balken und Dielen dieses idyllischen Häuschens erzählen? Von rauschenden Festen mit stimmiger Musik, dampfenden Töpfen mit deftig-köstlicher Hausmannskost, einkehrenden Wanderern, die sich auf Speis und Trank freuen – wobei … eigentlich hat sich nichts seither verändert. Und sogar nächtigen kann man heutzutage im einzigen denkmalgeschützten Gebäude Mellaus. www.nazes-hus.at

Begriffe wie „Bio“ und „Hildegard von Bingen“ klingen gourmettechnisch nicht wirklich sexy. Wie verführerisch und wohltuend sie aber sein können, beweisen eindrucksvoll die Schwäne von Bizau. Seit der „verlorene Sohn“ Emanuel nach Wander- und Erfahrungsjahren das Ruder übernommen hat, hievt er den Eh-schon-Vorzeigebetrieb auf ein neues Level – nicht nur durch seine Kompetenz in Sachen Service und Innovation. Seither kann sich auch Mama Antonia mit ihren „­wilden Weibern“ in der Küche auf ihre Köstlichkeiten und das gleichnamige Überraschungsmenü konzentrieren. Kuren, fasten, schwelgen, genießen – Familie Moosbrugger macht schon vieles richtig im Biohotel. www.schwanen.at

Du sollst das Vergangene nie­ ­vergessen! Nazes Hus, Mellau

V

VI

Oh wie wunderbar ist sie, die genießerische Dreifaltigkeit aus Essen, Trinken und Wellnessen. Ist man einmal im Kreislauf zwischen Gourmetstube Irma, Weinkeller und Susanne Kaufmann Spa gelandet, will man hier freiwillig nicht mehr weg. Heimische Gustostücke und gereifte Tröpfchen kann jeder anbieten, die Details sorgen für ein Halleluja: Sei es das Parfum der Rezeptionistin, die Verfärbung der Holzschindeln, ja sogar das „Plopp“ der Wein- und Champagnerkorken scheint hier einer Tonleiter zu folgen! www.hotelpostbezau.com

Auch wenn es sündhaft gut ist: Man muss kein schlechtes Gewissen haben oder gar an die Beichte denken, wenn man sich den Leckereien von Bernd Reimer hingibt. Ein Schaumsüppchen kommt auch als solches daher, der kross gebratene heimische Fisch lässt sich zartglasig lösen und das knackig-frische Gemüse wird nur durch ein Kräutlein veredelt. Die altehrwürdigen Stuben gehören zu den schönsten Vorarlbergs. Sie wären die perfekte Kulisse für ein letztes Abendmahl. www.adler-schwarzenberg.at

Du sollst dir auch mal was gönnen! Hotel Post, Bezau

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Du sollst genießen lernen! Gasthaus Adler, Schwarzenberg

Du sollst für Körper und Geist was Gutes tun! Biohotel Schwanen, Bizau

VII

Du sollst alles sein außer gewöhnlich! Romantik Hotel Das Schiff, Hittisau Selbst die schwierigsten Entscheidungen können sich als Segen erweisen. Mit Clemens Nachbaur fand man im Hause Metzler einen würdigen Nachfolger für Senior­ chefin Erna. Sie führte 40 Jahre lang die Herdgeschicke und bekam mit dem Hofladen „s’Ernele“ ein verdientes Denkmal. Er hingegen setzt seine internationale Erfahrung gleich so gut um, dass im außergewöhnlichen Hotel auch eine der bemerkenswertesten Speisekarten des Landes zu finden ist. Dabei harmonieren EdelZutaten wie Trüffel, Steinbutt und Wildente mit heimischen Elementen wie Riebelmais und Wälder Käse. www.schiff-hittisau.com


VIII

Du sollst den Sonntag ­würdigen! Adler, Großdorf-Egg

Und am siebten Tag schnappst du deine Familie, besuchst Irma und Paul Renner in ihren Stuben, lässt dich von ihren Sonntagsmenüs überraschen und reservierst am besten gleich für das nächste Wochenende. Ernsthaft: Diese wunderbaren Gastgeber haben mit einer besonderen Idee ein Stück Heimat vor dem Aussterben bewahrt. Das muss man schon aus Prinzip unterstützen. Mal kocht die Hausfrau die Brätknödel­ suppe und den Sonntagsbraten, nächstens der Haubenkoch aus Wien ein Flusskrebsmenü und dann wieder „Local Hero“ Milena Broger, die Ideen umsetzt, die sie auf ihren Koch-Reisen aufgeschnappt hat. www.adler-grossdorf.at

IX

X

Blasphemie! Hier wird gespielt, gesoffen, getanzt, geflirtet und geschmust. Es werden Gerüchte verbreitet, Lügen aufgetischt, Menschen verführt und Nächte durchgemacht – kurz, ein Paradies! In dem die Plätze rar, das Bier kalt, die Partys funky, die Paradiesvögel gut drauf und die warmen „Seelen“ knusprig sind. Letztere, früher Schwaben- und mittlerweile Wälder-Pizza genannt, sind Sandwiches frisch aus dem Ofen, die in so manchen Nächten auch als Lebensretter fungieren. www.jöslar.at

Eine Auferstehung von den Toten kann schon etwas Feines sein. Der Weg dorthin ist eher das Problem. Da musste erst ein Dorfcafé (das einzige) seine Türen schließen, bevor sich eine Genossenschaft bildete und aus gemeinsamem Engagement ein neuer Treffpunkt entstand. So zeigt sich das Bartle ebenso hell, sympathisch und einladend, wie die Idee dahinter vermuten lässt. Mehr Regionalität geht fast nicht. www.bartle.at

Du sollst der ewigen Jugend frönen! Jöslar, Andelsbuch

Du sollst immer ans Gute glauben! Wirtshaus Bartle, Riefensberg

Um Käse oder Wein zu verkosten, muss man im Bregenzerwald nicht unbedingt in einen Keller gehen – aber man kann reisemagazin bregenzerwald · 47


Typisch ungehörig Unser Autor erklärt den Bregenzerwald aus einer sehr fernen Sicht, also aus der eines in Bregenz Aufgewachsenen

Wie würde ich jemandem den Bregenzerwald erklären, der ihn nicht kennt? Und wie würde ich ihm klarmachen, was mich am Wald i­ nteressiert? Ich würde beginnen, von meinem Kindheitswald zu erzählen. Dessen Begrenzung, die Bergkette mit Hoch­ älpele und First, hatte ich im Wohnzimmerfenster. Die Bregenzer­ach rauschte am Geburtshaus vorbei und brachte allerlei Schwemmholz und Kiesel mit, die wir begeistert ­sammelten. Wenn der Schnee schmolz im Wald, schwoll die Ache und wurde

braun und reißend, sodass man auf Kinder ganz anders acht gab als sonst. Am Bahnhof Bregenz hatte die Wälder­bahn Endstation, eine Schmalspurbahn, die auf ihrer teilweise gewagten Trasse damals durchgehend verkehrte, zuerst mit Dampf, dann mit Diesel, und durch einen Tunnel unweit meines Geburtshauses fuhr, den zu durchwandern uns Kindern ebenfalls nicht erlaubt war. Heute ist er bequemer Teil eines gut beleuchteten Fahrradwegs, aber die Erinnerung an das Wälderbähnle, das aus dem Tunnel

Eine Grafik des im Bregenzerwald geborenen Künstlers Tone Fink

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unter jener Wiese hervorkeuchte, auf der wir Ski fuhren, ist unauslöschlich. Die Zuggarnituren waren nicht lang, hatten nur ein paar Waggons, grün, mit gewölbtem Dach und ­offener Plattform. Es kamen auch Güterwaggons voller Holz, die wir bei der ­Bregenzer Haltestelle Landstraße gern inspizierten. Aus dem Wald erreichten uns also Botschaften von Natur, Wirtschaft und Tourismus. Auch solche der Politik. Der erste Vizekanzler der Ersten Republik Österreich, der Bregenzerwälder


Wälder, weit, weit weg Der Musiker Bartholomäus Natter berichtet von Menschen aus dem Bregenzerwald, die in der Fremde wirken

Eine Karriere in Südamerika Jodok Fink, stand und steht aus Erz gegossen auf einem Denkmal, das nahe dem Bregenzer Bahnhof errichtet wurde, die Hände in der Tasche, was in Kommentaren von Verwandten und Bekannten als irgendwie wälderisch empfunden wurde: Für einen Vizekanzler ungehörig, für einen Bauern typisch. Die Wälder und die Wälderinnen brachten beides zusammen, das Ungehörige wie das Typische, sodass die Rheintalbewohner zu meinen ­anfingen, den Wäldern sei das Ungehörige das Typische. Das war falsch gedacht, aber verständlich. Denn irgendwie begann an den Anhöhen hinter Bregenz, hinter dem Pfänder, an der Fluh, auf der Langener Straße oder im Schwarzachtobel eine andere Welt. Eine Welt eigenen Rechts, zu der wir Außerwälder keinen Zugang hatten. Das ließen uns auch die ausgewanderten Wälder spüren, die ­tatsächlich, statt von uns Städtern als Bauern wahrgenommen zu werden, was wir versuchten, einen gewissen Hochmut vor sich hertrugen, als wären sie etwas ­Besseres, sodass unser Dünkel an ihnen abglitt. Ehe wir in den Wald eindringen konnten, was uns erst mit Autos möglich war, die wir nichtsahnenden Eltern nachts für Spritztouren entwendeten, ohne einen Führerschein zu besitzen, hörten wir unglaubliche Geschichten von Menschen mit wundertätigen Kräften. Meistens machten sie nichts Besonderes aus ihren Fähigkeiten, sodass man nicht mit Gurus zu tun hatte, sondern mit Männle (seltener Wible). Mir schien das nicht w ­ eiter ungewöhnlich, denn auch draußen im Rheintal hatten wir in der ­eigenen Verwandtschaft den Vetter Franz, der Warzen durch Handauflegen heilen konnte, bei Mensch

und Vieh. Der Mensch (in diesem Fall ich) musste allerdings drei Ave Maria beten, danach fielen die Warzen tatsächlich ab. Der Bregenzerwald ist voller ­solcher Vetter Franze. Ich würde sagen, lasst euch von diesen zeit­genössischen Projekten nicht täuschen, die so ­symbiotisch zum schönen Alten ­passen! Vielleicht sind andererseits die wunderkräftigen Männle und Wible des Waldes ganz moderne ­Erscheinungen, die eben ihre sinnlichen Fähigkeiten optimal nutzen, zum Unterschied von tumben Durchschnittsmenschen wie mir. Jedenfalls ist der Wald ein sehr merkwürdiges Gebiet. Wir nahmen es immer als eine Art Sonderzone wahr. Heute ist es wieder Sonderzone, weil man dort eine ästhetische Moderne mit der Tradition zu versöhnen versteht wie nirgends sonst in Österreich. Die seltsamen Männle und Wible beharren auf ihrer stolzen Eigenart, aber so dezent, das es nicht aufdringlich wirkt. Man spürt nur eine gewisse Reserve, die in der Gastlichkeit naturgemäß überschritten wird, die sich aber nicht mit jener Art vulgärer Österreicherei aufdrängt, der man in manchen Tiroler, Salzburger und Kärntner Orten nicht entgeht. Es scheint also so zu sein, dass die Wälderinnen und Wälder so etwas wie Stil haben. Das kann man so definieren, dass sie sich eine Reserve vorbehalten, die tiefer gründet, als es andere und vielleicht sie selbst erkennen. Das macht sie interessant, das macht – abgesehen von allem anderen – den Wald so attraktiv, auch wenn ansteigende Straßen und Schluchten heutzutage kein Hindernis darstellen. Im Ungehörigen kann man sich eben immer gehörig wohlfühlen. Armin Thurnher

Mit einem Augenzwinkern erzählt Sarah Fuchs, dass sie bis nach Chile ziehen musste, um sich ihr erstes Auto kaufen zu können. Nach der Schule wollte sie studieren, aber „was anderes als alle anderen“. So entschied sie sich für Krems an der Donau. Dort belegte sie „Exportoriented Management“ an der Fachhochschule, um die Tricks der internationalen Wirtschaft und neben Englisch noch zwei weitere Fremdsprachen zu erlernen. Im Zuge eines Auslandssemesters in Navarra in Spanien manifestierte sich in ihr die Begeisterung für andere Länder und Kulturen. Diese Begeisterung war es dann auch, die sie später keine Sekunde zögern ließ, als sie – mittlerweile für die Firma Zumtobel in Dornbirn tätig – das Angebot bekam, für ihren Arbeitgeber das Team in Madrid zu verstärken. Dort lernte sie den Managing Director für Lateinamerika kennen. Er wollte sie dann dabeihaben, als er im vergangenen Jahr sein Büro in Chile aufzubauen begann. Mittlerweile wohnt die junge Langeneggerin seit etwa eineinhalb Jahren in Santiago de Chile. Hier ist sie mit ihren Mitarbeitern für den gesamten lateinamerikanischen Raum zuständig. Sie kümmert sich um die Logistik, Preis- und Margenberechnungen, Reports, Marketing-Aktivitäten und dergleichen. Außerdem dient sie als „Sprachrohr“ zum Headquarter in Dornbirn. „Nebenher schimpfe ich auch manchmal mit der Putzfrau, wenn sie wieder einmal nicht aufkreuzt“, lacht sie, nach der Verlässlichkeit der Chilenen gefragt. Wie lange sie noch in Südamerika bleiben will, steht in den Sternen. Ihr Vertrag ist unbefristet, aber: „Der Bregenzerwald ist meine Heimat und mein Plan war immer, dort sesshaft zu werden“. Da kommt ihre Bodenständigkeit wieder zum Vorschein. Es fehlen ihr nämlich Kleinigkeiten, die so selbstverständlich sind, wenn man im Bregenzerwald daheim ist: Käse, frische Luft, Hilfsbereitschaft unter Nachbarn. Auch mit Freunden jassen oder eine Musikprobe zu besuchen zählt Sarah Fuchs zu den Dingen, die sie vermisst. Bergkäse, die Jasserkollegen und der Musikverein Langenegg laufen ihr nicht davon. Die werden alle noch da sein, wenn sie wiederkommt.

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Form im Wald Taktak statt Kabumm

Der Klapptisch „Taktak“ wurde vom Schweizer Designer Ueli Frischknecht mit der Tischlerei Mohr in Andelsbuch entwickelt

Isabella Natter-Spets vom designforum Vorarlberg schreibt über altes und neues Design im Bregenzerwald Normalerweise ist ein Klapptisch immer ein Kompromiss. Was er an Funktionalität und platzsparender Lagerung bietet, büßt er an Ästhetik, Form und Materialität ein. Ganz zu schweigen von den schwergängigen, laut einrastenden A ­ rretierungen. Es macht dieses laute, unschöne „Kabumm!“, das jeder kennt, der schon einmal Bierbänke oder SeminarraumMobiliar aufgestellt oder geholfen hat, einen Festsaal zu „bestuhlen“. Manchmal aber ist ein Klapptisch nicht nur funktional, sondern formschön, ganz aus Holz und verfügt über einen genial einfachen Tischbein-Drehmechanismus, der – tak tak – schnell und in einem eleganten Handgriff aus einer Fichtentischplatte Eschenholzbeine wachsen lässt. „Taktak“ und schon steht er da: ein Tisch, der ganz ohne aufwändige Beschläge und schweres Gewicht auskommt. An dem acht Personen Platz finden. Der viel leichter ist als gewöhnlich. Und der zwar klappbar ist, aber keineswegs klapprig. Wer hat ihn erfunden? Da muss man in der Schweiz suchen.

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Fündig wird man in St. Gallen bei Ueli ­Frischknecht, Designer, Architekt und Schreiner. Seit 2011 hat er einen engen Bezug zum Bregenzerwald. ­Frischknecht, der nicht nur entwirft, sondern auch Einzelobjekte fertigt, war auf der Suche nach einem Partner. Er sollte in handwerklicher Qualität und auf Augenhöhe mit ihm Entwürfe zur Serienreife führen. Beim Werkraum Bregenzerwald verweist man ihn an die Tischlerei Mohr – eine Firma mit viel Erfahrung im Massivholzmöbelbau. Dort lernt er Anton Mohr kennen.

Anton Mohr, sagt Ueli Frischknecht, gehöre zu der Art von Leuten, die er sehr schätze: Leute, die probieren, wagen und sich etwas trauen. „Ich bin selber Schreiner, aber Mohrs Erfahrung ist viel größer, seine Überarbeitung von Taktak war entscheidend

für das gute Endergebnis. Anton hat ein gutes Auge und einen guten Geist.“ Dann grinst er und fügt hinzu: „Und er hat eine klare Meinung. Ich hatte eine Tischbock-Lösung. Anton war aber gar nicht überzeugt. Er hatte einen Klapptisch im Sinn.“ Taktak ist das Ergebnis. Sein Mechanismus basiert auf der Drehbewegung einer schräggestellten Zarge, die es erlaubt, dass die Tischbeine eingeklappt parallel und aufgeklappt ausgestellt sind. Außergewöhnlich für einen Klapptisch. Und formschön. „Ich denke gern darüber nach, mit welchen Dingen sich die Menschen umgeben und wie sie damit leben“, meint Frischknecht. „Der Leitgedanke hier war: Wie kann ich einen Klapptisch entwerfen, der Freude macht und ein nobles Gefühl gibt, wenn man ihn aufstellt? Was ist eine nachvollziehbare, sinnvolle und angenehme Lösung?“ Gemeinsam mit Mohr wurde an der Verschraubung, den Neigungen und Dimensionen gearbeitet, bis ein für beide gutes Ergebnis erreicht war. Das Gemeinsame ist es auch, was Ueli Frischknecht am Werkraum ­Bregenzerwald fasziniert: „Es ist eindrücklich zu sehen, was dort in Gemeinschaft mit viel Leidenschaft, Vertrauen und ­Können möglich ist.“ ­ Isabella ­Natter-Spets


NEU

www.druckhaus-goessler.com

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Bregenzerwald Tourismus: Buchbare Angebote

Buchung, Info: T +43 (0)5512 2365 http://winter.bregenzerwald.at

Kinderschnee Bregenzerwald Bei der Aktion „Kinderschnee“ bekommen ­Kinder von 3 bis 6 Jahren den Skipass gratis und können außerdem einen 4-tägigen Skikurs kostenlos besuchen. Leistungen: _ 7 Übernachtungen in einer Unterkunft nach Wahl; _ 6 Tage 3-Täler-Skipass für Kinder von 3 bis 6 ­Jahren (Jahrgänge 2011/2012/2013); _ 4-Tage-Skikurs für Kinder von 3 bis 6 Jahren _ Bregenzerwald-Informationsmappe mit Tipps für interessante Ausflüge u. Unternehmungen

Termine: 10. – 17.12.2016 14. – 21.1.2017 11. – 18.3.2017 18. – 25.3.2017 Preis für 2 Erwachsene und 2 Kinder: ab € 1.022 im Familienzimmer im Hotel mit Halbpension ab € 448 in der Ferienwohnung ohne Verpflegung

SKI Bregenzerwald Sonntag bis Donnerstag oder Donnerstag bis Sonntag im Bregenzerwald urlauben: Dazu gibt es den 3-Täler-Skipass für drei abwechslungsreiche Skitage. Der Skipass gilt sowohl für alle Skigebiete im Bregenzerwald als auch für die Skibusse. Leistungen: _ 4 Übernachtungen von Sonntag bis Donnerstag oder 3 Übernachtungen von Donnerstag bis Sonntag in einer Unterkunftskategorie nach Wahl in ausgewählten Partnerbetrieben; _ 3 Tage 3-Täler-Skipass; _ SKI-Bonus – 1 Skitag geschenkt: Wenn Sie dieses Package von Sonntag bis Donnerstag buchen, übernachten Sie viermal und zahlen nur für drei Nächte.

_ Bregenzerwald-Informationsmappe mit Tipps für interessante Ausflüge und Unternehmungen und Skipasshinterlegung im Hotel Termine: 8.1. – 20.4.2017 (ausgenommen 23.2. – 5.3.2017) Preis pro Person: ab € 323 im Doppelzimmer im Hotel mit Halbpension ab € 216 in der Ferienwohnung ohne Verpflegung ab € 765 für 4 Personen in der Ferienwohnung auf dem Bauernhof ohne Verpflegung

SKIwoche Bregenzerwald Sie verbringen eine genussvolle Skiwoche im Bregenzerwald, übernachten siebenmal in einer Unterkunft nach Wahl und zahlen nur für sechs Nächte. Inkludiert ist außerdem der 3-Täler-Skipass für 6 Tage. Leistungen: _ 7 Übernachtungen in einer Unterkunftskategorie nach Wahl in ausgewählten Partnerbetrieben; _ 6 Tage 3-Täler-Skipass; _ Bregenzerwald-Informationsmappe mit Tipps für interessante Ausflüge und Unternehmungen und Skipasshinterlegung im Hotel _ SKI-Bonus – 1 Skitag geschenkt: Sie übernachten siebenmal und zahlen nur für sechs Nächte.

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Termine: 7.1. – 22.4.2017 (ausgenommen 25.2. – 4.3.2017) buchbar Samstag bis Samstag Preis pro Person: ab € 601 im Doppelzimmer im Hotel mit Halbpension ab € 472 im Doppelzimmer in der Frühstückspension ab € 361 in der Ferienwohnung ohne Verpflegung ab € 1.240 für 4 Personen in der Ferienwohnung auf dem Bauernhof ohne Verpflegung


Bregenzerwald Tourismus: Buchbare Angebote

Buchung, Info: T +43 (0)5512 2365 http://winter.bregenzerwald.at

Winter aktiv Bregenzerwald Bei einer Schneeschuhwanderung mit ­Talabfahrt per Rodel erleben Sie die Winternatur im Bregenzer­wald auf besondere Weise. Vorteilhaft: Wenn Sie von Sonntag bis Donnerstag urlauben, schenken wir Ihnen zudem eine Übernachtung. Leistungen: _ 4 Übernachtungen von Sonntag bis Donnerstag oder 3 Übernachtungen von Donnerstag bis Sonntag in einer Unterkunftskategorie nach Wahl in ausgewählten Partnerbetrieben; _ 1 geführte Schneeschuhwanderung mit Rodelpartie inkl. Leihausrüstung; _ Ticket für die Bahnfahrten; _ Winter-Bonus – 1 Tag geschenkt: Wenn Sie dieses Package von Sonntag bis Donnerstag buchen, übernachten Sie viermal und zahlen nur für drei Nächte.

_ Bregenzerwald-Informationsmappe mit Tipps für interessante Ausflüge und Unternehmungen Termine: 8.1. – 20.4.2017 (ausgenommen 23.2. – 5.3.2017) Preis pro Person: ab € 267 im Doppelzimmer im Hotel mit Halbpension ab € 160 in der Ferienwohnung ohne Verpflegung ab € 541 für 4 Personen in der Ferienwohnung auf dem Bauernhof ohne Verpflegung

Skitouren Bregenzerwald In aller Ruhe den Berg besteigen, über traumhafte Tiefschneehänge schwingen: Im Bregenzerwald finden Sie ideale Genussskitouren von mittel bis schwer. Unsere diplomierten Berg- und Skiführer bringen Sie zu den schönsten Orten. Das passende Angebot mit Übernachtung gibt es bei Bregenzerwald Tourismus zu buchen. Ob für Einsteiger oder erfahrene Skitourengeher, ob für ein Wochenende oder facettenreich mit Abstechern in die Nachbarregionen Arlberg und Kleinwalsertal: Gerne erstellen wir ein maßgeschneidertes individuelles Angebot inklusive Übernachtung(en) und fachkundiger Tourenbegleitung.

_ Touren-Tee _ Schulungs- und Tourentage mit staatlich geprüftem Berg- und Skiführer _ Ergänzung der Notfallausrüstung (LVS-Gerät, Sonde, Schaufel) _ Transfer zu den Tourenausgangspunkten _ Skipässe (wenn notwendig) _ Bregenzerwald-Informationsmappe mit Tipps für interessante Ausflüge und Unternehmungen

Leistungen: _ Übernachtungen im Hotel oder auf der Hütte mit Halbpension

Preis pro Person: auf Anfrage

Termine: auf Anfrage

Winterwandern Bregenzerwald Eine ganz neue Erfahrung: An drei Tagen wandern Sie durch ausgesucht schöne Winterlandschaften und übernachten währenddessen je zwei Mal in zwei verschiedenen Hotels. Zudem lernen Sie ­Bregenzerwälder Dörfer besser kennen. Unterwegs sind Sie unbeschwert: Ihr Gepäck wird vom einen ins andere Hotel transportiert. Die Gehzeiten liegen zwischen 4 bis 5 Stunden pro Tag. So bleibt Ihnen genügend Zeit, im Hotel zu entspannen oder Sehenswertes am Weg zu besuchen. Leistungen: _ 4 Übernachtungen mit Halbpension in ausgewählten 3- und 4-Sterne-Hotels _ Tickets für Bus- und Bergbahnfahrt _ Gepäcktransport von Hotel zu Hotel

_ Anreise mit PKW: Parkplatz beim ersten Hotel und Transfer zum Auto am Ende der Tour _ Bei Anreise mit Bus/Bahn/Flug: Transfer vom Bahnhof Dornbirn oder Bregenz zum ersten Hotel und Transfer zum Bahnhof Dornbirn oder Bregenz nach Ende der Tour _ Wanderkarten, Streckenbeschreibungen, Busfahrplan und Ortspläne Termine: 8.1. – 20.4.2017 Preis pro Person: ab € 459 im Doppelzimmer im Hotel mit Halbpension ab € 519 im Einzelzimmer im Hotel mit Halbpension

reisemagazin bregenzerwald · 53


Tipps der Redaktion: 3-Täler-Skipass Was den Bregenzerwald als Skiregion auszeichnet, sind seine variantenreichen Skigebiete für Könner und für Einsteiger, für Familien und für Sportler. Die ­Entfernungen zwischen den Skigebieten sind angenehm kurz. Für die bequeme und umweltfreundliche Anreise sind Skibusse im Einsatz. Der 3-Täler-Skipass gilt für 29 Skigebiete im Bregenzerwald, im Großen Walsertal, im Lechtal und in Balderschwang (Allgäu).

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6 Schwarzenberg-Bödele Schwarzenberg Tourismus Schneetelefon: T +43 (0)5572 7321 www.boedele.info

13 Sulzberg Riefensberg 9 Krumbach 8

Bregenz Doren Langenegg

4 Dornbirn

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Sibratsgfäll

Andelsbuch Bezau

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7 Andelsbuch-Bezau Niedere Bergbahnen Andelsbuch Schneetelefon: T + 43 (0)5512 2540 www.bergbahnen-andelsbuch.at Seilbahn Bezau Schneetelefon: T +43 (0)5514 2254 www.seilbahn-bezau.at

Hittisau 12 Lingenau

Alberschwende

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8 Hittisau-Riefensberg Hochhäderich Alpenarena Hochhäderich Schneetelefon: T +43 (0)5513 83122 www.alpenarena.com

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Bizau

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9 Riefensberg-Hochlitten Skilifte Hochlitten Schneetelefon: T +43 (0)5513 8239 www.skilifte-hochlitten.com

3 Schoppernau ze

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Die SPORTLICHEN Skigebiete Der hintere Bregenzerwald bietet anspruchsvollen Skifahrern eine ganze Menge Pistenkilometer, Abfahrten, Steilhänge und großen Komfort mit bestens ausgebauten Lift- und Gondelanlagen: vom schneereichen Mellau-Damüls über den Diedamskopf in Au-Schoppernau bis zum Talende nach Warth-Schröcken. Ab Dezember 2016 sind die Skigebiete Warth-Schröcken, Lech-Zürs und Alpe RauzSt. Anton miteinander verbunden. Es entsteht das größte Skigebiet Österreichs. 1

Damüls-Mellau-Faschina Damülser Seilbahnen T +43 (0)5510 600 Schneetelefon: T +43 (0)5510 600-14 Bergbahnen Mellau T +43 (0)5518 2222 Schneetelefon: T +43 (0)5518 2222-23 www.damuels-mellau.at

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4 Alberschwende Liftbetriebe Alberschwende Schneetelefon: T +43 (0)5579 4323 www.liftbetriebe-alberschwende.at 5 Egg-Schetteregg Egger Liftgesellschaft Schneetelefon: T +43 (0)5512 4750 www.schetteregg.at

Lindau Bod

Die FAMILIÄREN Skigebiete Die Skigebiete im vorderen und mittleren ­Bregenzerwald zeichnen sich durch ihren Charme, die Kinder- und Familienfreundlichkeit und Übersichtlichkeit aus.

2 Warth-Schröcken SKI ARLBERG Skilifte Warth GmbH & Co Schneetelefon: T +43 (0)5583 3601-11 Skilifte Schröcken Strolz GmbH Schneehotline: T +43 (0)5583 2255 www.warth-schroecken.at

Au-Schoppernau Diedamskopf Au-Schoppernau Bergbahnen Diedamskopf Schneetelefon: T +43 (0)5515 4110-99 www.diedamskopf.at 3

Die DÖRFLICHEN Skilifte Ideal für Familien mit Kindern. 10 Au – Grunholzlift Diedamskopf Alpin Tourismus T +43 (0)5515 4110-0 11 Sibratsgfäll – Krähenberg T +43 (0)5513 6873 www.sibra.at 12 Hittisau – Hittisberg T +43 (0)5513 6209 www.hittisau.at 13 Sulzberg – Dorflift und Skilift Hagenberg T +43 (0)5575 4161 www. dorflift.com 14 Reuthe – Baienberg T +43 (0)5572 23690 15 Bizau – Übungslift Hütten T +43 (0)5514 2129


Tipps der Redaktion: Kulturelle Treffpunkte Die lebendig und lebensnah gestalteten Museen im Bregenzerwald geben ­Einblicke in die Region und die Lebenskultur ihrer Bewohner in ­geschichtlicher und gegenwärtiger Hinsicht. Beleuchtet werden dabei auch außergewöhnliche ­Persönlichkeiten, die die Talschaft maßgeblich geprägt haben und von ihr geprägt wurden. Im von Architekt Peter Zumthor geplanten Werkraum Haus w ­ erden das ­Bregenzerwälder Handwerk und die Kultur des Bauens und Wohnens in ­augenfälliger Form präsentiert.

Lindau ens

4 Schwarzenberger Advent 24. November – 22. Dezember 2016 Schwarzenberg Tourismus T +43 (0)5512 3570 www.schwarzenberg.at

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Sulzberg Riefensberg

Bregenz Doren

Krumbach Hittisau 2 11

Langenegg Alberschwende 7 CH Dornbirn

2 Frauenmuseum Platz 501, 6952 Hittisau T +43 (0)5513 6209 30 www.frauenmuseum.at 3 Angelika Kauffmann Museum Brand 34, 6867 Schwarzenberg T +43 (0)5512 26455 www.angelika-kauffmann.com

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Bod

1 Werkraum Haus Hof 800, 6866 Andelsbuch T +43 (0)5512 26386 www.werkraum.at

Schwarzenberg 3 4 10

5 Franz Michael Felder Museum Unterdorf 2b, 6886 Schoppernau T +43 (0)5515 2495 www.au-schoppernau.at

Lingenau Egg 1

6 Kulisse Pfarrhof Damüls Kirchdorf 138, 6884 Damüls T +43 (0)5510 620-0 www.damuels.at

Sibratsgfäll 8 12

Andelsbuch

Reuthe Mellau

Bezau 9 Bizau

7 Egg Museum Pfarrhof 5, 6863 Egg www.eggmuseum.at

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8 Bahnhof Andelsbuch kulturverein bahnhof T +43 (0)664 2507789 www.bahnhof.cc

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13 Warth

9 Heimatmuseum Bezau T +43 (0)5514 2559 www.bezau-bregenzerwald.com

Schröcken

In Hotels, Wirtshäusern und Bars wird der „­kleinen Kunst“, dem gemütlichen Kultur­ genuss, gefrönt. Von Jazz bis Volksmusik, von Filmvor­führungen bis Literatur. Das Programm ist variantenreich und bunt gemischt.

10 Wälderness, Hirschen’s feiner Musiksalon Hotel Gasthof Hirschen Schwarzenberg Hof 14, 6867 Schwarzenberg T +43 (0)5512 2944 www.waelderness.at

Lesesalon Krone Hittisau Am Platz 185, 6952 Hittisau T +43 (0)5513 6201 www.krone-hittisau.at 11

12 Hans Bach Kino im Jöslar, Andelsbuch Jeden 1. Sonntag im Monat T +43 (0)5512 2312 www.joeslar.at 13 Ski & Concert Warth Sporthotel Steffisalp 4. Februar bis 15. April 2017, jeden Samstag um 15 Uhr live, Open-Air-Bühne, Eintritt frei – bei jeder Witterung www.skiandconcert.at

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Tipps der Redaktion: Die Sennereiläden des B ­ regenzerwaldes In den Talsennereien des Bregenzerwaldes wird im Winter nach alter Tradition Bergkäse und eine Vielzahl an Milchprodukten hergestellt. Die silofreie Milch aus dem Bregenzerwald wird fast zu 100 Prozent in der Region selbst w ­ eiterverarbeitet. Der Verkauf direkt an der Produktionsstätte lässt die Ursprünglichkeit bereits ­erahnen. So wird der Einkauf in den größeren und kleineren Läden ein Erlebnis.

Bergsennerei Schnepfau Kirchdorf 123, 6882 Schnepfau T +43 (0)5518 2820 Mo und Di: 8.30 bis 11 Uhr Mi bis So: 8.30 bis 11 und 18 bis 19.30 Uhr Alpenkäse Bregenzerwald Sennerei Bezau Ach 586, 6870 Bezau T +43 (0)5514 30020 www.alpenkaese.at Mo bis Fr: 8 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr Sa: 8 bis 12 Uhr Sennereiladen Au Argenau 354, 6883 Au T +43 (0)5515 2310 www.alpenkaese.at Mo bis Do: 8.30 bis 11.30 Uhr Fr u. Sa: 8 bis 12 Uhr Mi und Fr Nachmittag: 15 bis 18 Uhr Sennerei Rehmen, Au Rehmen 88, 6883 Au T +43 (0)5515 2959 Mo bis Sa: 7 bis 11 Uhr, Fr u. Sa: 16 bis 18 Uhr Bergkäserei Schoppernau Unterdorf 248, 6886 Schoppernau T +43 (0)5515 30151 www.bergkaeserei.at Mo bis Fr: 8.30 bis 11.30 Uhr, 15 bis 18 Uhr Sa: 8.30 bis 11.30 Uhr, 15 bis 17 Uhr Dorfsennerei Sibratsgfäll Dorf 132, 6952 Sibratsgfäll T +43 (0)5513 2442 www.sennerei-sibra.at Mo bis Fr: 9 bis 11 und 18 bis 19 Uhr Sa: 8 bis 11 Uhr und 18 bis 19 Uhr So: 18 bis 19 Uhr Sennerei Andelsbuch Hof 366, 6866 Andelsbuch T +43 (0)5512 2507 www.sennerei-andelsbuch.at Mo bis Sa 8 bis 11.30 Uhr Fr: 8 bis 11.30 Uhr und 14 bis 18 Uhr Sennerei Hittisau Platz 190, 6952 Hittisau T +43 (0)5513 2786 www.sennerei-hittisau.at Mo bis Sa: 8 bis 12 Uhr, Do u. Fr: 14.30 bis 18 Uhr

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Sennerei Huban, Doren Huban 139, 6933 Doren T +43 (0)5516 2001 www.sennerei-huban.at Mo bis Do: 8 bis 12 Uhr und 16 bis 18 Uhr Fr: 8 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr Sa: 8 bis 12 Uhr Sennerei Kriechere, Bezau Kriechere 136, 6870 Bezau T +43 (0)664 1236798 Täglich: 8 bis 12 Uhr und 18 bis 19.30 Uhr Fr u. Sa: 8 bis 12 Uhr und 17 bis 19.30 Uhr Sennhaus Bezau Oberdorf Mittlere 119, 6870 Bezau T +43 (0)5514 2632 www.sennhaus-bezau.at Täglich: 7 bis 12 Uhr und 18 bis 20 Uhr Fr: Nachmittag: 16 bis 20 Uhr Sennerei Langenegg Berkmann 116, 6941 Langenegg T +43 (0)5513 6190 www.kaeserei.com Mo bis Fr: 8.30 bis 11.30 Uhr und 15 bis 18 Uhr Sa: 7.30 bis 11.30 Uhr und 15 bis 17 Uhr Sennerei Lingenau Hof 28, 6951 Lingenau T +43 (0)5513 6420 www.sennerei-lingenau.at Mo bis Fr: 8 bis 12 Uhr und 17 bis 18 Uhr Sa: 8 bis 12 Uhr Das Käsehaus der Sulzberger Käserebellen Dorf 8, 6934 Sulzberg T +43 (0)5516 21351 www.kaeserebellen.com Mo bis Fr: 9 bis 12 Uhr und 13 bis 18 Uhr Sa: 8 bis 12 Uhr und 13 bis 18 Uhr Sonn- und Feiertage: 13 bis 18 Uhr „Birglar“ Sennerei Warth Hausnummer 73, 6767 Warth, www.waeldermetzge.at T +43 (0)5583 3598 Täglich: 9 bis 19.30 Uhr

Käsehaus Andelsbuch Das Bregenzerwälder Käsehaus in Andelsbuch bietet bis zu 60 verschiedene Hart-, Schnitt-, Frisch- und Weichkäsesorten aus Kuh-, Ziegenoder Schafmilch an. Angeschlossen ist ein Restaurant und jeden Sonntag um 16 Uhr wird vor Ort gekäst. Hof 144, 6866 Andelsbuch T +43 (0)5512 26346 www.kaesehaus.com Mo bis Sa: 9 bis 18 Uhr Sonn- u. Feiertage: 10 bis 18 Uhr KäseStrasse Bregenzerwald und Käsekeller Die KäseStrasse ist ein Zusammenschluss von Bregenzerwälder Bauern, Sennern, Wirten, Handwerkern und Handelsbetrieben und somit keine Straße im herkömmlichen Sinn. Mitglieder und Partner der KäseStrasse tragen dazu bei, die Bregenzerwälder Landschaft, die kleinen Strukturen und die heimischen Produkte zu bewahren und zu fördern. Besichtigung des Bregenzerwälder Käsekellers in Lingenau mit Verköstigung, Verkauf von Käse und regionalen Produkten: Montag Ruhetag Di bis Fr: 10 bis 17 Uhr Samstag: 10 bis 16 Uhr Zeihenbühl 423 | 6951 Lingenau T +43 (0)5513 42870 www.kaesestrasse.at

Tipp für Kinder: Bauernhof begreifen Das Projekt NATURHAUTNAH ­ermöglicht es, das Thema Bauernhof und alles, was dazu­gehört, zu begreifen. Im ­imposanten Kuh-Laufstall und dem turbulenten ­Ziegen-Tollhaus mit Besuchergalerie über die Kleintier-Kuschel-Zone gibt es für Kinder allerhand zu entdecken und zu erfahren. Information & Buchung Metzler Käse-Molke GmbH Bruggan 1025 6863 Egg T +43 (0)5512 3044 www.molkeprodukte.com


Schritt für Schritt von Gang zu Gang

Kulinarisch Winterwandern Bregenzerwald

Durch die winterliche Natur wandern und sich beim Essen in gemütlichen Cafés, ­Berggasthäusern und Restaurants aufwärmen. Mit Frühstück, Mittagessen und Dessert. Kulinarisch Winterwandern in Alberschwende, Hittisau-Hochhäderich, Mellau-Bizau-Bezau oder Sibratsgfäll-Schönenbach Preis pro Person: € 38 – € 60 (je nach Wanderung) Bregenzerwald Tourismus GmbH, Impulszentrum 1135, 6863 Egg T +43 (0)5512 2365 www.bregenzerwald.at, info@bregenzerwald.at

reisemagazin bregenzerwald · 57


reisemagazin bregenzerwald Abo Gefällt Ihnen unser reisemagazin? Dann lassen Sie sich keine neue Ausgabe entgehen! Mit dem reisemagazin können Sie den Bregenzerwald eindrucksvoll erleben – vor Ort ebenso wie zu Hause. Bestellen Sie 1 Abo (sechs Ausgaben) des reisemagazin und g ­ enießen Sie das einmalige Flair des Bregenzerwaldes! Den Duft und die entspannende Wirkung des Bregenzerwaldes entdecken Sie auch im ­Molkepflegeset von Ingo Metzler (www.molkeprodukte.com). Sie bekommen 1 Molkepflegeset zu Ihrer Abobestellung gratis dazu. H RS Ho

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