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G’hörig Wälderisch
„Wir sind ein Geheimtipp, nicht nur für Einheimische. Auch aus Deutschland und der Schweiz kommen viele Schleppliftfans zu uns.“
Bis zu fünf Leute beschäftigt Mathias während der Saison, auch die ganze Familie packt mit an. Sein Arbeitstag dauert oft mehr als 16 Stunden: Hat es nachts geschneit, ist er schon um fünf Uhr morgens mit der Pistenraupe unterwegs, um die Abfahrt bis hinunter ins Dorfzentrum zu präparieren. Um neun Uhr ist Betriebsbeginn, dann ist Mathias überall dort im Einsatz, wo man ihn gerade braucht. Mit Einbruch der Dunkelheit endet der Skitag nur für die Gäste, denn nun muss die Piste für den kommenden Tag präpariert werden. Und wenn nachts die Schneekanone läuft, ist Mathias alle zwei Stunden auf den Beinen, um am Hang nach dem Rechten zu sehen: „Wenn etwas kaputtgeht und die Leitungen gefrieren, habe ich am Morgen einen Haufen Eis – und ein Riesenproblem!“ Seit ihrem ersten Tag im Jahr 1971 stehen die Haldenschlepplifte als private Gesellschaft auf eigenen Beinen. Zwanzig Öffnungstage mit je 1.000 Fahrten braucht es pro Saison, damit der Betrieb kostendeckend ist. Die Gemeinde Schwarzenberg unterstützt Mathias, indem sie die Dienstbarkeiten, also die Bezahlung für die Überfahrtsrechte an die verschiedenen Grundbesitzer, übernimmt. Alles andere wie Reparaturen, Revisionen und Pistenpflege macht Mathias selbst. Sein Wissen, seine praktischen Kenntnisse und seine schier unerschöpfliche Energie sind die Grundvoraussetzung dafür, dass das Projekt Haldenlifte überhaupt umsetzbar ist.
Der entscheidende Faktor jedoch ist die Schneelage: „Wenn es genug Schnee hat, komme ich gut über die Runden. Doch zwischen November und April bestimmt nichts mein Leben so sehr wie der Schnee: Ob er kommt, ob er geht, wie lange er bleibt. Das Schicksal der Haldenlifte hängt am Wetter, daran ist nicht zu rütteln.“
Babette Karner
Birgit Rietzler, Dichterin im Bregenzerwald, stellt typisches „Wälderisch“ vor
Was Goga alls fräuglod
Was Kinder alles fragen
Winn kascht du endle ku und winn ischt as endle s näscht Mal?
Wann kannst du endlich kommen und wann ist endlich „das nächste Mal“?
Wia viemal muss i no schlaufa, bis as „Pfingscht am Hebscht“ ischt?
Wie oft muss ich noch schlafen, bis „Pfingsten im Herbst“ ist?
Wia fräuglat ma a Loh in Buh und ka numan döt dra schteabo?
Wie fragt man ein Loch in den Bauch und kann jemand daran sterben? Wia schteabt ma eigentle und was tuand d Lüt im Himml dum?
Wie stirbt man eigentlich und was tun die
Menschen im Himmel droben?
Bischt du ou mit do Mugga gfloga, vor du uf d Welt ku bischt?
Bist du auch mit den Mücken geflogen, bevor du auf die Welt gekommen bist? Warum seigod ear, i töu allad mit Mul und Naso losa?
Warum sagt ihr, ich würde immer mit Mund und Nase zuhören?
Wia ka ma se s Mul varbrinno, winn ma eapas Falsches sejt?
Wie kann man sich den Mund verbrennen, wenn man etwas Falsches sagt? Warum varschtand i das na ned, warum bloß di Großa?
Warum verstehe ich das noch nicht, warum nur die Großen?
Warum woscht du ned alls, warum woßt üborhaupt niamen alls?
Warum weißt du nicht alles, warum weiß überhaupt niemand alles? Warum wescht du itzga bold kopflos vo minar Fräuglari?
Warum wirst du jetzt bald kopflos von meiner
Fragerei? Wia siaht ma dinn us, winn ma kopflos ischt?
Wie sieht man dann aus, wenn man kopflos ist? Warum brucht ma mit mear goate Nerva und was sand Nerva?
Warum braucht man mit mir gute Nerven und was sind Nerven?