Reisemagazin Bregenzerwald - Sommer 2019

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reisemagazin

Simon und Simone

sommer 2019

Ausgabe 20 | € 5,50 | www.bregenzerwald.at

auf der Alpe Wildmoos

Bergikonen: Braunarlspitze An Seil und Fels hoch hinaus Wanderung zur Trutzburg Yoga im Schwimmbad Wo Bänke Geschichten erzählen Handwerk und Design Architektur eines Metallergebäudes Köchin, Kulinarik und Rezept reisemagazin bregenzerwald · 1


Raiffeisen. Meine Bank im Bregenzerwald

Wenn ’s um unsere Region geht, ist nur eine Bank meine Bank. www.raiba.at


rlberg . Österreich

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Editorial ­ Herlinde Moosbrugger ist ­Geschäftsführerin von Bregenzerwald Tourismus

Reisebegleiter Bregenzerwald Parallel zu diesem Magazin erscheint halb­ jährlich (­Winter/Sommer) der Reisebegleiter Bregenzerwald mit allen Informationen zum Tourismusangebot der Region. Im Sommer von Wandern (inklusive ­kleiner Wanderkarten) über Outdoor-Aktivitäten, ­Programm mit Kindern, Kultur, Baukunst und Kulinarik bis zum Wohlfühlangebot. Im Winter von Ski alpin, Langlauf, ­Snowboarding, Winterwandern bis zu Kultur, Baukunst, Kulinarik und Wohlfühlen. Ihr persönliches Exemplar des ­ Reisebegleiters erhalten Sie kostenlos bei ­Bregenzerwald ­Tourismus.

AutorInnen dieser Ausgabe

reisebegleiter

b reg en z erwald

som m er 2019

Wandern entspannt im Hier und Jetzt!

somm er 2019 Anregungen & Adressen. Ihr Reisebegleiter durch den Bregenzerwald.

03.12.2018 09:48:05

Die erste Auskunftsstelle Das Informations- und Service-­Center in Egg berät Sie über alle Belange des ­Bregenzer­waldes und über Ihren Urlaub. Hier finden Sie u.a. einen frei zugänglichen Internet-­ Terminal, eine Vorverkaufsstelle für den 3-­Täler-Skipass sowie eine Ausgabestelle für die Bregenzerwald Gäste-Card. Bregenzerwald Tourismus Gerbe 1135, 6863 Egg Vorarlberg, Österreich T +43 (0)5512 2365 F +43 (0)5512 3010 info@bregenzerwald.at www.bregenzerwald.at

Markus Curin: Journalist und Kulinarikexperte in Vorarlberg Robert Fabach: Architekturpublizist in Vorarlberg Birgit Feierl: Germanistin und Autorin Walter Fink: Journalist und Autor in Vorarlberg Thomas Geisler: Designexperte und Geschäftsführer des „Werkraum Bregenzerwald“ Reinhard Haller: Psychiater und Autor aus dem Bregenzerwald Toni Innauer: Olympiasieger im Skispringen, Sportexperte und Unternehmer Reinhard Johler: Universitätsprofessor in Tübingen Babette Karner: Autorin in Vorarlberg Irmgard Kramer: Schriftstellerin in Wien Bartholomäus Natter: Musiker und Autor aus dem Bregenzerwald Peter Natter: Philosoph und Autor in Vorarlberg Isabella Natter-Spets: Designexpertin aus dem Bregenzerwald Birgit Rietzler: Dichterin im Bregenzerwald Armin Thurnher: Herausgeber der Wochenzeitschrift „Falter“ in Wien

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr www.facebook.com/BregenzerwaldTourismus

Urlaubsland Österreich – Feedback geben und

www.youtube.com/bregenzerwaldtourism

gewinnen!

www.instagram.com/visitbregenzerwald

Hier geht es zur Umfrage: tmona.at/l7u2

Wir leben in einer Zeit, da wir ständig erreichbar sein sollten und immer am „Checken“: E-Mails, Anrufe, Facebook, WhatsApp, Instagram, Twitter. Auch verspüren wir das Bedürfnis, uns andauernd mit anderen zu vergleichen: Er hat ein neues Auto, sie hat ein neues Kleid – wie können die sich das bloß leisten? Das Ergebnis dieser Sozialhamsterei ist Alltagsstress. Manche Menschen sind auf ihre Multi­taskingFähigkeiten sehr stolz. Allerdings meinen Experten, dass weder Frauen noch Männer das wirklich beherrschen. Das menschliche Gehirn sei darauf nicht eingestellt. Ständiges Hin- und Herschalten würde uns nur enorm anstrengen und viel Energie vergeuden. Das ­wiederum führe zu Fehlern und zu Stress. Zum einen, weil man überfordert ist, zum anderen, weil man immer wieder Fehler korrigieren muss. Das kostet letztlich mehr Zeit, als die Aufgaben nacheinander zu erledigen. Um Stress und Fehler zu vermeiden, sollten wir Acht darauf geben, mehr im Hier und Jetzt zu leben. Es geht darum, dem Moment, dem „Tun im Jetzt“, mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Das Ziel der Übung: mehr Achtsamkeit und, daraus folgend, mehr Gelassenheit. Achtsamkeit bedeutet auch, in sich hineinzuhorchen und hineinzuspüren. Eine der besten Gelegenheiten dazu bietet das Wandern. Der Psychiater Reinhard Haller schreibt dazu: „Die kontinuierliche Bewegung in der freien Natur fördert Selbstbewusstsein und Gesundheits­disziplin. Auch führt sie zu besserer Stress­resistenz und mehr Gelassenheit (…) Wandern lehrt uns die Kunst des meditativen ­Versenkens viel leichter, effektiver und ­billiger als ein indischer Guru“, und zitiert einen ­Gedanken ­Kierkegaards: „Ich habe mir meine besten Gedanken ergangen und kenne keinen ­Kummer, den man nicht weggehen kann.“ Mehr von Professor Haller lesen Sie ab Seite 13. Erfreuen Sie sich an dieser Inspirationsquelle für das Wandern!

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München Lindau

Bodensee Bregenz Zürich Dornbirn Vorarlberg

Bregenzerwald Vorarlberg – Österreich

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www.vorarlberg.travel www.vorarlberg.travel 4 · reisemagazin bregenzerwald

20 km

Österreich Austria


Inhalt

Bregenzerwälder Bergikone: Die Braunarlspitze 6 Wanderung zur Trutzburg Der Psychiater Reinhard Haller wandert auf die Kanisfluh und erklärt unterwegs die positive Wirkung des Wanderns auf Psyche und Körper 12

Sommer 2019 12

An Seil und Fels ganz hoch hinaus Hochseilgärten und Kletterparks 8

28 Vom einfachen Leben Der Philosoph Peter ­Natter über „Phèdre“ von Jean Racine und den Bregenzerwald

Im Schwimmbad auf der Matte entspannen Yogakurse von Claudia Jochum im Schwimmbad Schwarzenberg 18

30 Wo Bänke G ­ eschichten erzählen Ein Projekt zur Dorfgeschichte in Lingenau

Sömmern, sennen und ein Rehkitz Simone und Simon Jäger auf der Alp 22

18

22 40 Handwerk und Design aus dem Bregenzerwald Der Wettbewerb „Handwerk + Form“ 2018

36 Alpenarte Bregenzerwald in Schwarzenberg Festival junger Musikerinnen und Musiker

42 Die Freude der Brüder Felder Die Architektur ihres Metallbetriebs in Andelsbuch

38 Umgang Bregenzerwald Rund ums Frauenhaus Hittisau

42 48 Lasst uns nun übers Essen reden Kulinarik im Bregenzerwald. Die Köchin im Schaufenster: Gabi Strahammer

Kolumnen:

Aus der Luft gegriffen 17 G’hörig Wälderisch 27 Wälder, weit, weit weg 33 Armin Thurnher 34 Alphabet des Waldes 35 Aus dem Werkraum 41 Felder und Wälder 47

Service:

Buchbare Angebote 54 Tipps der Redaktion 58

50 Schotten-Kräuter Ravioli Ein Rezept von Gabi Strahammer

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52 Die Playlist für den feinen Gaumen Feines aus den Wirtshausküchen des Bregenzerwaldes

Impressum: Herausgeber und Medieninhaber: Bregenzerwald Tourismus GmbH, Gerbe 1135, 6863 Egg, Österreich Konzeption/Redaktion: Fuchs & Partner, Wien Konzeption/Gestaltung: Frank Broger Fotoredaktion: Margret Broger Fotografie: Adolf Bereuter Illustrationen: Ligia González Druck: VVA, Dornbirn reisemagazin bregenzerwald · 5


Bergikonen im Bregenzerwald: Über dem Körbersee, bei der ORF-Sendung „9 Plätze 9 Schätze“ 2017 als schönster Platz Österreichs ausgezeichnet, erhebt sich die Braunarlspitze

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An Seil und Fels ganz hoch hinaus Hochseilgärten & Kletterparks bieten eine herausfordernde ­Alternative zum Wandern. Der Bregenzerwald wartet den Fels­ enthusiasten mit unterschiedlichen Angeboten auf

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Für viele Kinder ist ein Hochseilgarten ein unwiderstehliches Vergnügen – und, was die Eltern beruhigt, die Anlagen sind gut gesichert

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Tipp: Hochseilgärten und Kletterparks Einst war es eine riskante Herausforderung und ein großes Vergnügen für Spezialisten. Mittlerweile ist Klettern dank Hochseilgärten und Kletterparks ein Sport für fast alle. Es schult die Koordination, stärkt den Körper und weckt die Freude an der Bewegung in der Natur. Wer die Wanderwege im Bregenzerwald lieben gelernt hat, wird von den Klettermöglichkeiten erst recht begeistert sein. Waldseilgarten und Flying-Fox-Bahn Damüls Damüls ist eine beliebte Wintersportdestination. Im Sommer kann man seinen Höhenrausch hier in sechs Seil-Parcours mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen stillen. Sie führen über Höhen von zwei bis dreizehn Metern. Für kleine Kinder zwischen drei und fünf Jahren gibt es einen eigenen Bambini Parcours. Alle Parcours werden gesichert begangen. Den Höhepunkt jedes Seilgartenakts bildet die Flying-Fox-Bahn. Bernd Burtscher/Alexander Schäfer M +43 (0)664 4147137 www.das-seil.at Abenteuerpark Schröcken Schröcken lehrt uns heute noch die Abenteuerlichkeit des Hochalpengebiets. Vor allem beim Klettern im Seilgarten auf drei bis fünfzehn Metern Höhe und am Fels. Dafür stehen 42 Seilparcours und drei Flying-Fox-Bahnen zur Verfügung. Ideal auch für Familien mit Kindern ab sechs Jahren. Flying-Fox-Park-Safari Schröcken Nicht nur in Schröcken waren tiefe, steile Schluchten einst ein großer Schrecken. Heute aber geben sie Anlass für einen vergnüglichen Nervenkitzel. Über die wilden Schluchten in Schröcken führen nun sechs Flying-Fox-Bahnen in Höhen zwischen zwanzig und neunzig Metern. Schöner kann man eigentlich nicht fliegen. Alpinschule Schröcken Josef Staggl T +43 (0)664 25 25 200 oder M +43 (0)664 75 75 500 www.alpinschule-schroecken.at www.abenteuerpark.net Aqua Hochseilgarten Andelsbuch Andelsbuch hatte einst eine Seilbahn über die Bregenzerache – bis ein Unwetter einen Felsen und damit die Stütze für die Seilbahn wegriss. Auf das Erlebnis, frei über dem Achwasser zu schweben, muss man heute trotzdem nicht verzichten. Im hiesigen Hochseilgarten gibt es Kletterfelsen, an denen man Abseilen üben kann, Klettersteige, die das Mütchen kitzeln und neun Flying-Fox-Anlagen, die einen hoch über dem wilden Wasser der Ache durch die Luft gleiten lassen. Aktiv-Zentrum Bregenzerwald Lutz Schmelzinger M +43 (0)676 7837878 www.aktiv-zentrum.at

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Wanderung zur Trutzburg So nennt der Psychiater Reinhard Haller den ­Hausberg des Bregenzerwaldes, die Kanisfluh. Auf ­seiner ­Wanderung erklärt er, warum Wandern ein ­besonderes Mittel und die beste Vorbeugung gegen psychische Belastungen, ja Erkrankungen, bietet

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Die kontinuierliche Bewegung in der freien Natur fördert Selbstbewusstsein und Gesundheitsdisziplin. Auch führt sie zu besserer Stressresistenz und mehr Gelassenheit

schutzmantelartig über das Tal ausbreitenden Abhängen, Halden und Fluhen, die Sicherheit und Geborgenheit verheißen. Mit Klüften und rippenartigen Falten, mit der sagenumwobenen Wirmsäule und einer mächtigen Basis. Das Erstaunliche aber sind die völlig unterschiedlichen

Gesichter der Nord- und der Südseite: Kolossal, jäh und rau gegen den Vorderwald. Leicht, luftig und eher wie eine Kathedrale, wenn man sie von den Dörfern des hinteren Bregenzerwaldes aus betrachtet. Jeder, der die Kanisfluh sieht, fühlt sich fasziniert, jeder möchte sie einmal besteigen.

„Nichts flößt so viel Ehrfurcht ein wie der Anblick von Bergen.“ Das hat der frühere UNO-Generalsekretär Kofi Annan gesagt. Es fällt mir immer ein, wenn ich die Kanisfluh sehe, diesen grandiosen Berg, einen der schönsten der Alpen. Von den Dörfern an ihrem Fuß aus betrachtet, ist sie eine mächtige Schutz- und Trutzburg. Draußen im Tal wirkt sie wie eine Wächterin über die ganze Region und von der Ferne aus präsentiert sie sich als stolze Exponentin der Alpen. Die Kanisfluh und ihre vielen ­verschiedenen Gesichter Kaum ein Berg ist menschen­ähnlicher: mit einem wuchtigen Haupt, dem Stoß, das der fast unscheinbar im Hintergrund liegenden Spitze die Show stiehlt. Mit breiten Felsschultern, die den Menschen unten Stärke und Unerschütterlichkeit vermitteln. Mit sich

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Von den Dörfern an ihrem Fuß aus betrachtet, ist die Kanisfluh eine mächtige Schutzund Trutzburg. Draußen im Tal wirkt sie wie eine Wächterin der ganzen Region


Reinhard Haller unterwegs: Wer wandert, kann Altersdemenz im besten Fall um Jahre verzögern

Wandern als Gegenmittel gegen Stress, Burnout und Demenz Landschaften prägen die Menschen, und wo könnte das Wandern schöner sein als in einem so geheimnisvollen, mythologischen und heilsamen Gebirge? Wandern hat einen enormen gesundheitlichen Effekt – und Bergwandern erst recht. Die positiven körperlichen Auswirkungen, von Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems über Regulierungen des Fett- und Zuckerstoffwechsels bis zur Verbesserung der Immunabwehr reichend, sind ja bestens erforscht. Könnte man eine Tablette entwickeln, die alle krankheitsvorbeugenden und heilenden Kräfte des Ausdauersports Wandern in sich vereinigte, wäre sie der pharmakologische Megaseller schlechthin. Erst in jüngerer Zeit beschäftigt sich die Wissenschaft mit den ­Wirkungen des Wanderns auf die Psyche und bringt noch erstaunlichere Resultate: Wer wandert, kann Altersdemenz im besten Fall um Jahre verzögern. ­Wandern ist ein Antidepressivum ersten Ranges und eines der besten ­Mittel zur Verhinderung des Burnout, der Krankheit unserer Zeit. Es lehrt uns die Kunst des meditativen

Versenkens viel leichter, effektiver und billiger als ein indischer Guru. Das kontinuierliche Bewegen in freier Natur fördert Selbstbewusstsein und Gesundheitsdisziplin, es führt zu besserer Stressresistenz und mehr

Gelassenheit. Man muss nur eine gute Sensibilität für seinen körperlichen und seelischen Organismus entwickeln und in sich hineinhorchen. Dann erspürt man all diese Effekte und noch einige mehr.

Wandern lehrt uns die Kunst des meditativen Versenkens viel leichter, effektiver und billiger als ein indischer Guru reisemagazin bregenzerwald · 15


Wandergruppen, ganze Familien und Kinder, die das erste große Bergaben­ teuer bestanden haben. Einen 2000er – sie werden es ein Leben lang nicht vergessen. „Ich habe mir meine besten ­Gedanken ergangen“ Auf dem Rückweg will der Fotograf schlechten Gewissens ein paar Aufnahmen mit einer Drohne machen. Es sei das neueste Modell und ganz leise. Der sofort erfolgende Protest von Wanderern, Ruhesuchenden und Erholungsbedürftigen besagt eindrucksvoll, wie sehr unberührte Natur und himmlische Ruhe von der

Dem schwitzenden Wanderer mit vor Anstrengung gerötetem Kopf und schmerzenden Muskeln ist seine Leiblichkeit durch und durch bewusst, da braucht es keine Therapie Beim Wandern auf der Kanis zum eigenen Atem kommen Den ersten steilen Anstieg ersparen wir uns und schweben mit der Bergbahn über den Waldgürtel auf die Roßstelle. Dort, im märchenhaften Bergwald, waren in meiner Kindheit noch Rübezahl und nach erster winterlicher Verzuckerung das Christkind zu Hause. Wir wandern hinein, über Wege und Stege, in den Talkessel der Alpe Kanis. So stellt man sich eine Farm in Kanada vor. Wäre das nicht eine grandiose Kulisse für einen Wildwestfilm? Weiter geht es durch Föhren und Bergblumen, vorbei an der Wurzacher Alphütte, die uns jetzt schon mit der Aussicht auf Rast und Stärkung auf dem Rückweg lockt. Nirgendwo klingen die Kuh­ glocken so sommerlich wie hier, da ist das Klischee von saftigen Alpwiesen und glücklichen Kühen erfüllt. Jetzt fühlen wir uns entspannt, wir lassen Stress und Ärger hinter uns, wir werden frei. Ist das nicht Luft-, Licht- und Farb­therapie in einem? Dann der Anstieg, nicht gefährlich, aber lang und heiß. Nunmehr wäre Kondition gefragt. Da hilft der Gedanke an Menschen, die verzweifelt um ihr Leibgefühl kämpfen, weil sie ihren Körper nicht mehr spüren. Dem schwitzenden, keuchenden Wanderer

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mit vor Anstrengung gerötetem Kopf und schmerzenden Muskeln ist seine Leiblichkeit durch und durch bewusst, da braucht es keine Therapie. Ob wir nun wollen oder nicht, spüren wir doch endlich wieder das Atmen als intensivste aller Körperfunktionen, können durch das tiefe Luftholen innere Blockaden lösen, und negative Emotionen hinauspusten. Als wir die Höhe erreichen, den Berg­ kamm der Holenke, stellt sich ein ­erstes Hochgefühl ein. Schlagartig hat sich die Kulisse geändert, der Blick in die Weite gibt ein Gefühl der Freiheit, ja einer gewissen Erhabenheit – und auch der Sehnsucht. Unten liegen die „Dörfle der Reihe nach“, wie es im Lied heißt. So nah ist der Bodensee, der Panoramablick schweift auf die ­Tiroler Alpen, über die trotz Gletscherschwund noch weißen Schweizer Berge und weit hinaus ins deutsche Land. Der letzte, nur scheinbar kurze Anstieg ist ein Hund. Er zieht und zieht sich, die Luft wird dünner, ­manche packen hier den Rucksack aus. Jetzt braucht man Willen und inneren Dialog. Jetzt bauen wir aber auch am meisten Aggressionen ab und steigern die Produktion von Glückshormonen. Am Gipfel sind alle stolz, sie gratulieren sich: passionierte Berggeher,


Aus der Luft gegriffen gestressten Gesellschaft gesucht werden. Ein Wahnsinn, wenn man an den abgewehrten Plan denkt, den „heiligen Berg“ mit einem Steinbruch zu zerstören und die wundervolle Stille für dreißig Jahre zu vertreiben. Bei einem jetzt zu Recht als „wohlverdient“ bezeichneten Bier hören wir das Lachen der am Bergbach spielenden Kinder und sehen die Urlauberfamilien, die in der Flusslandschaft ein Paradies gefunden haben. Unwillkürlich spürt man angesichts des glasklaren, sprudelnden Wassers und der sich im Sommerwind wiegenden Gräser und Bäume ein wenig Mitleid mit denen, die sich am heißen,

ausgedörrten Mittelmeerstrand langweilen müssen. In der Abendsonne im Tal angekommen, wird es noch einmal philosophisch, mit einem Gedanken ­Kierkegaards: „Ich habe mir meine besten Gedanken ergangen und kenne keinen Kummer, den man nicht weggehen kann.“ Und als ich, wieder vom Alltag eingeholt, meine Praxis betrete, muss ich unwillkürlich bekennen: „Natur und Wandern haben viele psychotherapeutische Funktionen – nicht weil ich von der Psychotherapie, meinem Beruf, so wenig, sondern weil ich vom Wandern so viel halte.“ Reinhard Haller

Schlagartig hat sich die Kulisse geändert, der Blick in die Weite gibt ein Gefühl der Freiheit, ja einer gewissen Erhabenheit – und auch der Sehnsucht

Olympiasieger im Skispringen, Sportexperte und Unternehmer ­(www.­innauerfacts.at) – Toni Innauer aus dem Bregenzerwald

Summer of 69

„I got my first real sixstring …“, so startet Bryan Adams’ Hit. Es war keine sechssaitige Gitarre, sondern ein neues Dreigangfahrrad, das mich in jenem Sommer in Verzückung versetzte. Dieses Wunderding mit Rennlenker war eine Rakete. Ein Jahr nach der erfolgreich abgelegten Fahrradprüfung kam ich mir vor wie Eddy Merckx, der soeben die Tour de France gewonnen hatte. Mein neues Lebensgefühl, aus drei schnurrenden Zahnkränzen am Hinterrad gespeist, klang wie bei Bryan und auf Wäldarisch ungefähr so: „I glob, meor ischt nix z’schtring!“ Getreu diesem Motto hatten wir Bezauer Fußballbuben in den Sommerferien ein Match mit den Andelsbucher „Profis“ ausgemacht. Chefverhandler war Jogi , halb Bezauer, halb Andelsbucher. Wir fuhren elf Kilometer zum Spielort. Mit dem Fahrrad. Ein Dutzend Elf- bis Zwölfjähriger strampelte vom Treffpunkt Kirche den Dorfbach entlang ins Unterdorf und dann der Bregenzerache folgend nach Bersbuch. Unser Teamgeist wuchs beim abwechselnden Windschattenfahren durch den Bersbucher Wald bis zur Abzweigung in Richtung „Wälderschanze“. Dort, hinter dem Stausee, fanden wir ihn: einen richtigen Fußballplatz wie im Schwarzweiß-Fernsehen, nur halt grün. Mit riesigen, weißen Toren, gekalkten Linien, getrimmtem Rasen und Netzen an den Toren. Zu Hause zielten wir auf ein zusammengenageltes Holzgestell vor der Friedhofsmauer. Es nahm uns dann doch ein wenig die Luft, als unsere Gegner in einheitlich weißen Dressen mit Rückennummern einliefen. Ein bisschen hinterwäldlerisch kamen wir uns schon vor in unseren in allen Rotvarianten schillernden T-Shirts und Ruderleibchen. Der neue Ball war prall aufgepumpt – um jenes Quäntchen zu viel, das meinem Vorderreifen beim Start noch gefehlt hatte. Mittelstürmer Martin hatte mir mit einer Pumpe aus der elterlichen Eisenhandlung ausgeholfen, und an den Ball gewöhnten wir uns bis zur Halbzeitpause auch noch. Wir gewannen sensationell mit 2:1 gegen die – zugegeben ersatzgeschwächten – „richtigen Fußballer“. Das bescherte uns auf der Heimfahrt trotz Müdigkeit, Hunger und Durst viel Gesprächsstoff und emotionalen Rückenwind.

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Claudia Jochum leitet Yogakurse im Schwimmbad Schwarzenberg

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Im Schwimmbad auf der Matte entspannen Claudia Jochum hilft mit ihrem Sommeryoga im Schwimmbad Schwarzenberg den Teilnehmern, ihren inneren Lehrer und sommerliche Gelassenheit zu entdecken Viel heiliges Wasser ist den ­ anges hinuntergeflossen, seit John G Lennon in wallend weißem Gewand im Ashram meditiert hat. Manch einer belächelt die Lust, sich absichtlich verknoten zu wollen. Doch mittlerweile ist Yoga im Mainstream angekommen. Man wehrt sich nämlich nur so lange dagegen, bis man es selbst ausprobiert hat und spürt, wie durchblutet und entspannt man sich hinterher fühlt.

Wahrscheinlich wurde Yoga zu Recht zum Massenphänomen. Entspannung ist ein Riesengeschäft. Auf Instagram teilen Celebritys der Welt im Minutentakt mit, welche fortgeschrittenen Asanas (Körperhaltungen) sie fertigbringen. „Namasteeee, meine Liiiieben!“, flötet es auf YouTube um die Wette. Am Weltyogatag schlagen Hunderttausende in den Parks der Megacitys ihre Matten auf, grüßen im

Kollektiv die Sonne und lassen sich von veganem Lifestyle und Klamotten umwerben. Bikram Choudhury ließ Asanas patentieren. Dafür setzte es Anfeindung, aber auch Millionen. Yoga gibt es in zahlreichen Formen wie Sivananda, Aerial, Ashtanga, Kundalini, YinYoga, Yogilates, Vinyasa oder Hatha, um nur einige Arten zu nennen. Man könnte sich in der Menge des Angebots verlieren, gäbe es nicht Menschen

Frühmorgens auf der Matte entspannt in den Tag surfen reisemagazin bregenzerwald · 19


Yoga-Angebote im Bregenzerwald Alice Schwarzmann BYO-zertifizierte Yogalehrerin, Hatha Yoga Oberboden 15, 6888 Schröcken T +43 (0)664 1841763 Eva Brückner-Isenberg Personal Yoga auf Anfrage im Yogastudio; Yoga für Vereine und Firmen in Form von Workshops; Sommeryoga 2019 jeden Dienstag im Schwimmbad in Egg Alle regulären Kurse finden im Yogastudio in Egg statt. Melisau 807 / 2. Stock, 6863 Egg www.yogamiteva.com Veronika Kraler Hatha/Sivananda Yoga mit Flow-Einlagen. Zusätzlich Hormonyoga-Kurse. Gunzhaus / 2. OG, 6861 Alberschwende www.spirityoga.co.at Doris Felder Privatstunden. Yogawochenenden für ­Menschen mit körperlichen Einschränkungen wie Übergewicht, Rückenschmerzen etc. Stressbewältigung und Traumaheilung mit Yoga und anderen Methoden, Hilfe zur Selbsthilfe geben. T +43 (0)660 4609854, www.allesyoga.com Claudia Jochum Dipl. Yoga Alliance-Lehrerin Birthlight Schwangerschaftsyoga, Vinyasa Flow, Morgenyoga, Sommer-Yoga im Schwimmbad in Schwarzenberg, Svastha Yogatherapie, Einzelstunden nach Anfrage T +43 (0)664 5396099, www.erlebe-yoga.com Elfriede Ishwari Nussbaumer Ashtanga-Yoga, Quantenheilung Groitzen 197, 6951 Lingenau T +43 (0)699 18366434, www.yogaananda.at

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wie Claudia Jochum. Sie bringen uns näher, worum es bei Yoga abseits vom Kommerz geht. Bregenzerwald und Yoga. Das passt schon irgendwie zusammen. Ob in der Oase in Bersbuch, im Yoga Studio in Egg, im Hotel Post in Bezau oder in den Yogakursen bei Claudia in Andelsbuch, fast überall blickt man bei den Übungen auf saftiges Grün. Die Idee, Yoga im Schwimmbad in Schwarzenberg anzubieten, kommt Claudia, als sie am Ende eines Kurses gefragt wird: „Was machen wir im Sommer? Wir wollen nicht zwei Monate ohne Yoga sein.“ Claudia wuchs in Dornbirn auf und arbeitete zunächst als Kindergärtnerin. 1992 erlebte sie ihre erste YogaStunde und entdeckte dabei etwas, das sie nie mehr loslassen sollte. Bevor sie nach Schwarzenberg zog, lebte sie in Deutschland und in Boston und brachte zwei Kinder zur Welt. Yoga aber suchte sie in jeder Lebenslage und an jedem Ort. Sobald es sich mit Familie und Beruf vereinbaren ließ, absolvierte sie viele Jahre hindurch hauptsächlich in Zürich und Deutschland mehrere Yoga-Ausbildungen bei namhaften Lehrern: Yoga für Kinder, Jugendliche, Schwangere und Erwachsene. Beim therapeutischen Yoga berät sie Menschen mit unterschiedlichen körperlichen und mentalen Beschwerden, bietet in Einzelstunden einfache, auf die Person abgestimmte Ü ­ bungen an, die in den Alltag integriert werden können. Aus ihrem breiten Spektrum schälen sich allmählich ihr eigener Stil und ihr Mantra heraus. Es ­lautet: „Ich bin Teil eines großen Ganzen und das große Ganze ist ein Teil von mir.“ Sie lässt es sich in Sanskrit in die Haut tätowieren, zusammen mit der Fibonacci-Spirale, die den ­Goldenen Schnitt und damit die vollendete Schönheit symbolisiert, die wir in Silber­disteln, Schneckenhäusern, Sonnen­blumen und überall in der Natur finden. „Eins sein und erwachen. Das ist hautnah im Schwimmbad erlebbar. Unter dir die Stabilität der Erde, über dir die Leichtigkeit des Himmels. Du mittendrin, kraftvoll aufgerichtet

und schön. Ganz und vollkommen. So wie du bist.“ Claudia möchte nahe am Menschen sein. Ihr ist es nicht wichtig, ob eine Endposition erreicht wird oder nicht. Sie will die liebevolle Begegnung einer Person mit ihrem Körper kultivieren. „Kurzurlaub auf der Matte“, nennt sie es. Sie liebt es, Menschen in ihren Lebensphasen zu begleiten und ihnen den Zugang zu ihrem eigenen „Guru“, dem inneren Lehrer, zu erleichtern. Ihren Unterrichtsstil nennt sie YIN YASA YOGA. Sie hat ihn durch ihre Weiterbildungen selbst entwickelt. YIN steht


„Kurzurlaub auf der Matte“ nennt Claudia Jochum ihr Yogatraining unter freiem Himmel für langanhaltende, passive, durchlässige Positionen, die tief in das Fasziengewebe wirken. YANG steht für dynamisch aktive und kraftvolle Praxis. Auch therapeutisches Yoga fließt in ihre Gruppenstunden ein. Da jeder Mensch in Wesen und Körperbau einzigartig ist, passt sie die Haltungen individuell an. Ihr Leitsatz lautet dabei: „Im Yoga – in deiner Herzenszeit – begegnest du dir selbst, um kraftvoll, aufgerichtet und in deiner eigenen Schönheit und Leichtigkeit durch dein Leben zu schreiten.“

Das Sommeryoga in Schwarzenberg ist unkompliziert und für jeden machbar. Körper und Geist werden wach und gestärkt. Man kann es einfach ausprobieren, anmelden muss man sich nicht. Es beginnt um acht und dauert eine Stunde. Anschließend kann man schwimmen oder im Kiosk seinen ersten Tee, ein Wasser oder Kaffee trinken. Sollte es regnen, steht das obere Foyer des Angelika-KauffmannSaales zur Verfügung. Der beste Moment, Yoga zu praktizieren, ist bei Sonnenaufgang oder bei

Sonnenuntergang an der Gabelung eines Flusses, heißt es. In Schwarzenberg ist es das Schwimmbad. Dort dehnt und streckt man sich auf der Liegewiese unter den Bäumen, während die Sonne über der Niedere aufgeht und die Haut wärmt. Man spürt das Gras unter den Füßen und einen abgebrochenen Zweig. Insekten summen. Das Wasser plätschert, die Luft streichelt die Haut. In den Blättern spiegelt sich das Sonnenlicht. Der Tag beginnt entspannt und der Sommer wird leicht. Irmgard Kramer reisemagazin bregenzerwald · 21


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Simon und Simone Jäger am Käsekessel auf der Alpe Greußings Wildmoos

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Sömmern, sennen und ein Rehkitz Simone und Simon Jäger verbringen ihre Sommer gemeinsam auf der Alpe Greußings Wildmoos. Die Arbeit ist hart, denn sie achten die Tradition und auf das Wohl ihrer Tiere. An den langen Sommertagen hier oben sind Gäste immer willkommen Nebelschwaden ziehen den bewaldeten Steilhang hinan, überziehen Blumenwiesen mit schimmernden Tautropfen, hüllen Kühe ein, die ungerührt weiterkauen, und

verwandeln einen trüben SommerMittwochmorgen in eine fremdartige Feenlandschaft, düster und bezaubernd. Nur fünfzehn Gehminuten von der Mittelstation der Bezauer Seilbahn entfernt ist kein menschlicher Laut mehr zu hören, nur Vögel, Hummeln und Kuhglocken aus der Ferne. Als ich kurze Zeit später zur kleinen Alpe Greußings Wildmoos hinabsteige, sehe ich ein Lebewesen, das ich erst nicht einordnen kann. Kaum größer als eine Katze, mit langen Beinen, schwarzer Schnauze und flaumigen Ohren: ein Rehkitz. Simon und Simone Jäger haben es aufgenommen, nachdem es drei Tage lang alleingelassen in einem Waldstück oberhalb der Hütte

jämmerlich gefiept hatte. Nun heißt es „Heidi“, wird mit Ziegenmilch aus der Flasche gefüttert und folgt Simone auf Schritt und Tritt. Bei Simon in der Sennerei Den beiden jungen Andelsbuchern liegt das Alpleben offenbar im Blut – wenngleich nicht direkt in der Familie. Zwar stammt die Hütte aus der Familie von Simons Mutter, war jedoch jahrelang verpachtet und in baufälligem Zustand. Nach seinem Zivildienst beschloss Simon 2011 mit 19 Jahren, das alte Gebäude durch einen Neubau mit angeschlossener Käserei zu ersetzen und selbst zu bewirtschaften. Zusammen mit seinem Bruder baute der gelernte

Simon Jäger hängt die Tücher, mit denen er den Käse aus dem Kessel holt, zum Trocknen auf die Leine

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Die Alpe Greußings Wildmoos, wo die beiden jungen Leute sennen

Zimmermann im Herbst des Jahres die Hütte eigenhändig auf. Seither verbringt Simon hier oben alljährlich die Monate Mai bis September zusammen mit 18 Kühen – nur solche mit Hörnern, darauf legt er großen Wert –, zehn Stück Jungvieh, sechs Schweinen, zwei Ziegen und etlichen Hühnern. In dieser Zeit produziert er 3.000 Kilogramm feinen, würzigen Bergkäse.

Ruhig und konzentriert rührt Simon, bekleidet nur mit Shorts, Gummistiefeln und einer langen, weißen Senner­ schürze, im riesigen, dampfenden Sennkessel. Durch den dichten, nach Milch duftenden Nebel, der die kleine Käserei erfüllt, erzählt er vom Alp­ leben und seiner Arbeit. Davon, dass er zwar nicht auf einem Bauern­hof aufgewachsen ist, aber durch seinen

Aus dem Euter in die runde Käseform: die Milch auf dem Weg zum Hartkäse

Onkel, der Senn war, früh in Kontakt mit Alpleben und Milchwirtschaft kam. Davon, dass er versucht, so viel wie möglich mit althergebrachten Methoden zu produzieren, ohne ­industrielle Hilfsmittel wie Lab in Pulverform und Gefäßen aus Metall. Statt­dessen verwendet er zur Käseherstellung getrocknete Bio-Kälbermägen und die seit alters bewährten sogenannten ­Gepsen: große, runde Gefäße aus Holz, in denen die Abendmilch über Nacht gelagert wird, damit sie reifen kann. Ohne aufzuschauen leert er aus einer Kanne die gesäuerte Molke des Vortags in den dampfenden Kessel und schöpft kurze Zeit später ausgeflocktes Milcheiweiß in eine hölzerne Schüssel: „Mittagessen“, murmelt er dabei bedächtig. Das „Sömmern“ der Kühe auf der Alpe Ja, Simon sei in der Tat ein wenig altvatrisch, sagt Simone später liebevoll lächelnd. Sie kümmert sich den ganzen Sommer um die zahlreichen Wanderer, die bei schönem Wetter nicht nur die Ruhe auf Greußings Wildmoos genießen, sondern auch Milch und Buttermilch, selbstgemachte Säfte, selbstgesammelten Tee sowie Bergkäse, Ziegenkäsle, Speck oder Landjäger. reisemagazin bregenzerwald · 25


Gäste sind bei Simone Jäger auf der Alpe Greußings Wildmoos immer willkommen Nicht nur bei der Käseherstellung, erzählt sie dann, seien es all die vergessenen Arbeitsweisen von anno dazumal, die Simon begeistern würden. Da ist etwa auch das sogenannte „Sömmern“ der Kühe, eine Methode, die heute nur mehr selten praktiziert wird – und doch nicht nur für mehr Ertrag, sondern auch für entspannte Stimmung bei den Tieren sorgt: „Bei

Tagesanbruch, morgens um halb vier, bringt einer von uns die Kühe auf die erste Weide“, schildert Simone und gesteht, dass eigentlich weder sie noch ihr Mann von Natur aus Frühaufsteher seien. „Um sieben Uhr holen wir sie wieder in den Stall, wo sie bis nach Mittag bleiben. Für die Tiere ist es viel angenehmer, im kühlen Stall wiederzukäuen und zu verdauen als in der

Sogar ein Rehkitz wurde auf der Alpe einquartiert: Es heißt übrigens „Heidi“

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prallen Sonne. Auch landen die Exkremente so nicht in der Wiese, sondern auf dem Misthaufen. Das schont das Gras und die Weiden sind länger benutzbar.“


G’hörig Wälderisch Das Essen der Älpler: die Sennsuppe Mittags, die Sonne lugt nun durch die Nebelschwaden, sitze ich mit den beiden in der liebevoll dekorierten, verglasten Veranda und esse Sennsuppe: weiße, flaumige Milcheiweiß-Flocken, die in warmer Molke schwimmen. Das, was bei der Käseherstellung am Ende übrig bleibt, war früher das „tägliche Brot“ der Alpleute. Heute ist es ein

Geheimtipp für Liebhaber von Milch und Käse. „Und unser Mittagessen, jeden Tag“, brummt Simon friedlich, sichtlich zufrieden, dass die Arbeit der ersten Tageshälfte geschafft ist. Das Paar hat sich sehr bewusst für das Leben auf der Alp entschieden. Trotz ihrer jungen Jahre sind sie ein eingespieltes Team, in dem jeder den anderen mit großem Einsatz unterstützt. Als ich frage, ob nicht doch manchmal ein drittes Paar Hände fehle, werfen sie sich einen kurzen Blick zu. „Mein Vater und Simones Mutter kommen oft herauf, um uns zu h ­ elfen“, sagt Simon. „Darüber sind wir sehr froh.“ Aber, lächeln die beiden dann, sie seien auch sehr gern nur zu zweit auf der Alpe heroben und genießen trotz der vielen, harten Arbeit die langen Sommertage. Während des Winters, wenn Simon als Zimmermann am Bau und als Skilehrer arbeitet und Simone bei der Lebenshilfe, „ist das ­Ausschlafen am Wochenende schon ein Highlight“, lacht Simone. Aber irgendwann, ergänzt Simon, komme der Moment, an dem er das Frühjahr wieder herbeisehne, und den Tag im Mai, wenn die beiden wieder in die Berge ziehen. Babette Karner

Birgit Rietzler, Dichterin im Bregenzerwald, stellt typisches „Wälderisch“ vor

Uf Karress Unterwegs sein Pack s Kuufr, mach an Znünar, mear gond uf ­Gaudee.

Pack den Koffer, mach eine Jause, wir gehen aus und vergnügen uns. Gaut as übrs Land odr as Land odr id Schtadt?

Geht es über das Land oder ins Rheintal oder in die Stadt? Mear londs ku wia as kunt und niand dine olt Roscht-Bügs.

Wir lassen es kommen, wie es kommt und nehmen deine alte Rostbüchse. Ma künnt ou z Fuaß umanandschloagga.

Man könnte auch zu Fuß herumlatschen. As gäb o Solbahna uf Berg und Paragleitar för an Rückflug.

Es gäbe auch Seilbahnen auf Berge und Paragleiter für einen Rückflug. Red doch kan Schteafl dauher! För so an Flug wär i z’ fützlig.

Red doch keinen Stiefel daher! Für so einen Flug wäre ich zu ängstlich. Pfüate-Gott-Schatthuat, mit dear hat ma an Schtand!

Behüt dich Gott, du Schattenhut, mit dir hat man einen schweren Stand. Leg di a, schlüüf i Schlappar, Kneippar, Gumme­ schteafl odr Hölzlar.

Zieh dich an, schlüpfe in Schlapfen, ­Sandalen, Gummistiefel oder Holzschuhe. I ehr di olto Schuah am Fuaß, well nü sand för s Übrbua a Buaß.

Ich ehre alte Schuhe am Fuß, denn neue sind eine Buße für meinen Hallux. As füahr o a Poschtauto. As kunnt all Hinnoschiss oas.

Es würde auch ein Postbus fahren. Es kommt alle paar Minuten einer. Ma künnt viel, winn ma wüsst, was ma well. Mach itz a klin!

Man könnte viel, wenn man wüsste, was man will. Mach jetzt vorwärts! Mear lond hüt dina Karra schnella, mear londs hüt rüücha.

Wir geben heute Gas mit deiner Karre, wir lassen es heute rauchen.

Ja, natürlich leben auch Schweine auf der Alp: Das ist eines der sechs hier oben reisemagazin bregenzerwald · 27


Der Philosoph Peter ­Natter nimmt sich ein Buch im Bregenzerwald vor und liest es mit Blick auf seine unmittelbare Umgebung. Diesmal: „Phèdre“ von Jean Racine Diesmal habe ich eine 350-­jährige französische Tragödie ins Siebaner Hüsle mitgenommen. Eine Story aus der Antike und der Bregenzerwald? Ob das kompatibel ist? Aber natürlich! Der Reihe nach: Mein Bregenzerwald, so fängt die Sache an, ist eine einigermaßen mystische, eine archaische Angelegenheit. Er hat nichts zu tun

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mit Sterneköchen, nichts mit Wellness und nichts mit Wachstumsstrategien. Mein Bregenzerwald ist einer der Menschen und der Landschaft; er ist ein Bregenzerwald, in dem Zahlen absolut keine Rolle spielen. Dass es neben meinem Bregenzerwald auch noch andere geben kann, darf und muss, ist mir klar. So groß ist er allemal, dass da Mehreres Platz findet, oder? Wenn wir außerdem ernst machen mit dem Gemeinplatz, wonach alles zwei Seiten hat, dann sind wir schon sehr nahe daran, den Bregenzerwald als Kulturregion im ältesten und gänzlich unpolitischen Sinn mit einer der großen Tragödien der Weltliteratur, mit Göttern, Königen und großen Leidenschaften zusammenzuspannen.

Das Drama „Phèdre“ von Jean Racine (1639 – 1699), am Neujahrstag 1677 in Paris uraufgeführt, wurde vom deutschen Dichter Friedrich Schiller ins Deutsche übersetzt. Der Plot lässt sich in wenigen Sätzen resümieren: Es geht um die so verbotene wie unerwiderte Liebe von König Theseus’ Gattin Phädra für ihren Stiefsohn ­Hippolyt, die sie diesem gesteht, als die Nachricht von Theseus’ Tod die Runde macht. Doch der totgeglaubte Gatte taucht wieder auf und die Situation eskaliert. Phädra versucht, die Verantwortung für ihre Liebe zu leugnen, beschuldigt Hippolyt, sie bedrängt zu haben. Im letzten Akt kommt es zum unvermeidlichen Showdown.


Vom einfachen Leben

Natur als karger Lebensraum: die Kanisalpe in Mellau

So weit, so schlecht. Das Faszinierende an dem Werk, im Original wie in der Übersetzung, ist die Kunst, mit der von Racine und Schiller grundlegendste, pure, nackte Emotionen in Sprache umgesetzt worden sind; zudem in eine Sprache, die nach strengen Regeln geformt ist, bei Racine in genau 1.654 paarweise gereimte Alexandriner, also Verse wie diesen vom deutschen Dichter Andreas ­Gryphius: „Du siehst, wohin du siehst, nur Eitelkeit auf Erden.“ Wer einmal versucht hat, auch nur einen ganz banalen Gedanken in einen nicht allzu schwindligen Reim zu kleiden, kennt die Problematik wenigstens ansatzweise.

Literatur geht darauf aus, das menschliche Geschick, das reine Menschsein in seinem Kern und in seiner Blöße darzustellen. Um Menschen in ihrem unmittelbaren Betroffen- und Lebendig­sein darzustellen, genügt dem Autor eine minimale, geradezu alltägliche Sequenz. Racines Tragödie und Schillers Übersetzung lesen sich so spannend wie ein Krimi und sind so dramatisch, wie ein Hollywood-Blockbuster nie sein kann. Mit gerade einmal acht Personen und einem einzigen Schauplatz, dem Palast von König Theseus, zeigt Racine, wozu Menschen fähig sind, wie mit ihnen umzugehen ist und worauf es ihnen wirklich ankommt. Kurz, was zählt, wenn es nicht um Zahlen geht. Das Archaische, das ich vorher dem Bregenzerwald, meinem Bregenzerwald, zugesprochen habe, zeigt sich in einer Übereinstimmung der Landschaft mit den in ihr wirkenden Menschen und ihrer Ergebenheit vor der Natur, die alles andere als ein Spielraum ist und auch wenig solchen lässt. Die Tragödie reduziert das menschliche Tun und Sein auf solche Kargheit. Natürlich landet eine derart radikale Reduktion des Menschlichen in der Präsentation unvermeidbarer, unentwirrbarer und scheinbar unerträglicher Schicksale unweigerlich im Philo­ sophischen. Aber tut das nicht auch jeder, der an einem Ort im Bregenzerwald – sei es im Achtal oder auf den Höhen der Berge, sei es in einem alten oder revitalisierten Wälderhaus oder auf einer Alphütte – sich eine Zeit lang seinen Gedanken und Gefühlen, seinen Instinkten, Emotionen, Wahrnehmungen und Träumen überlässt? Wie schreibt der Philosoph ­Friedrich Nietzsche: „Nicht, woher ihr kommt, mache fürderhin eure Ehre, ­sondern wohin ihr geht.“ Seien die Juppen noch so prächtig und die Tannen noch so mächtig: Nicht einmal der

Bregenzerwald ist ein Pfuhl, in dem man sich ungestraft suhlt. Er ist, wenn es geschickt angepackt wird, eine prächtige Basis, die einen langen Anlauf erlaubt: Hinaus und hinauf und hinein ins große Ganze des Menschseins, wie es in Racines Tragödie zum Vorschein kommt. Was das heißt? Das heißt zum Beispiel, dass es keine ­faulen Kompromisse und keine Feigheit gibt; dass die Dinge, wenn sie einmal ausgesprochen sind, was alles andere als leichtfertig geschieht, auch gelten. „Wer erkannt hat, was groß ist, muss auch danach handeln“, hat der ungarische Literaturnobelpreisträger des Jahres 2002, Imre Kertész, prägnant formuliert. Das macht einen wesentlichen Aspekt meines Bregenzerwaldes aus: Handeln und Wissen, Tun und Gewissen, Emotion und Ratio decken sich. „Die Hand ist rein. Wär’ es mein Herz, wie sie!“, bringt Phädra ihr tödliches Dilemma auf den Punkt. Die unvermeidliche Kehrseite der Reduktion auf das Große, das Wesentliche, das Ursprüngliche, die Kehrseite des Archaischen, des Guten und ­Echten, jene Kehrseite, die nie zur Gänze zu eliminieren ist, ist das Primitive, das Banale, das Gedankenlose, der Kitsch. Das Gegenstück zur Natur, auch zur Natur als Lebensraum, ist die Un­kultur der Unzivilisiertheit, also aus dem Ruder gelaufene Zivilisation. Da kann man nicht genug aufpassen bei dem, was man tut. Klassiker zu lesen ­fördert Sorgfalt, denn es geht beim Tun und Sein um das Lebensgefühl, um die Frage, wie es ist, ein Mensch zu sein. Und das ist bekanntlich „nicht so einfach“, meint zumindest der Philosoph Ferdinand Fellmann, aber für Menschen unumgänglich. Darin wiederum besteht Kultur, nämlich laut Fellmanns Kollegen Andreas Steffens in der „menschlichen Gestaltung des Unvermeidlichen“. Nicht nur Phädra weiß ein Lied davon zu singen. Peter Natter reisemagazin bregenzerwald · 29


Die 88-jährige Emma Fuchs, Mutter von acht Kindern, auf dem Bänkle an der Waldkante beim Alfi, von wo aus man Richtung Dorfplatz den Hang erahnen kann, an dem sich vor rund sechzig Jahren eine lustige Episode aus ihrem Familienleben abgespielt hat

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Wo Bänke Geschichten erzählen In Lingenau sitzt man nicht nur zum Rasten und Genießen der Aussicht auf einer Bank am Weg. Aus 28 Erzählbänkle kommen auch die Stimmen von Einheimischen und erzählen eine zum j­ eweiligen Ort passende Geschichte

Birgit, eine Freundin, ist zu Besuch bei uns in Lingenau. Wir sind früh aufgestanden, um eine Runde zu gehen. Unser Morgenspaziergang führt uns über die Bochere, einen bewaldeten Hügel, hinunter zum Dörnlesee, einem idyllischen Weiher. Das Gras ist noch feucht. Wiesenschaumkraut, Löwenzahn und Spitzwegerich strecken ihre Köpfe in die Höhe. Die Vögel singen, die Luft ist klar. Am Bochernweg kommen wir zu einer Bank – einer dieser Sitzgelegenheiten, die Platz zum Rasten mit Ausblick in die Landschaft bieten. Ein guter Ort, um sich zu unterhalten, zu schauen oder sich zu stärken. Schon immer hatte ich meine Freude an diesen Bänken, die man hier „Bänkle“ nennt: Ich erlebe sie als Geste der Gastfreundschaft und Großzügigkeit, zumal manche auf Privatgrund stehen und bei manchen ein großer Aufwand betrieben wurde, um sie so aufzustellen, dass sie einen besonders schönen Ausblick bieten. In Lingenau gibt es seit zwei ­Jahren Bänkle, die noch mehr können: In ihnen stecken Geschichten. 28 Erzählbänkle sind im ganzen Dorf entlang von vier Erzählrouten aufgestellt, erkennbar an grünen Tafeln. Man kann sich von ihnen über Land und Leute erzählen lassen: Scannt man mit dem Mobiltelefon den angebrachten Code, gibt es eine Geschichte geschenkt. Erzählt von einer Person aus Lingenau im Alter zwischen sieben und neunzig Jahren. Das Besondere dabei: Bei jedem Bänkle ist eine wahre Geschichte zu hören, die genau zu jenem Ort passt, reisemagazin bregenzerwald · 31


Über ihre Geschichten geben die Älteren den Jungen ein Selbstverständnis als Lingenauerin oder ­Lingenauer weiter

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Wälder, weit, weit weg an dem man gerade Platz genommen hat. Es sind Geschichten über das Züchten von Bienen, über Heimweh und Feste. Geschichten von Expeditionen, vom Überleben und Verlieben. Von Alltagssorgen und Lebensfreuden. So erzählt am Bänkle vor der K ­ irche die Mesnerin Christine von einem Hochzeitschaos während des Kirchenumbaus. Imker Josef schildert bei seinem Bienenhaus, wie es zu seinem Standort kam, Sängerin Anna bei der St.-Anna-Kapelle von einer lustigen Begebenheit nach einer Chorprobe, und Klaus, der Gemeindearzt, mit Blick aufs Dorf an die anfänglichen Verständigungsprobleme bei Krankheitsbegriffen im lokalen Dialekt. Die Erzählungen vor Ort bieten ein ganz besonderes Erlebnis: keine glatten Sprecherstimmen, sondern lokal gefärbte Ausdrucksformen, emotional und authentisch. Zu hören gibt es Erzählungen aus dem Leben, die Gemeinsamkeiten zeigen, schmunzeln lassen und von denen man manchmal sogar etwas über das Leben lernt. Unter dem Bochernwald, wo wir inzwischen angekommen sind, hören wir am Bänkle dem Artenschutzaktivisten Bernhard zu. Seine Erzählung verrät uns die Bedeutung von Bochern für ihn und was er bei seinen Expeditionen erlebt hat. Birgit, meine Begleitung, hört und schaut dabei in die Landschaft. Und entscheidet sich dann dafür, die Bänkle-Runde fortzusetzen. Ich habe als Projektleiterin von „Lingenau erzählt“ den Artenschutzaktivisten Bernhard kennengelernt. Schon während der Vorbereitung seiner Geschichte für die Aufnahme im Tonstudio fühlte ich mich in unserem Vorhaben bestätigt, die Erzählkultur im Dorf wieder aufleben zu lassen. Einmal abgesehen davon, dass jeder Mensch eine interessante Geschichte zu erzählen hat, zeigte sich, dass in Lingenau wirklich bemerkenswerte Menschen zu Hause sind. Ihrem Wissen, Wollen und Können eine Öffentlichkeit zu geben und es in Austausch zu bringen, ist eine Aufgabe von „Lingenau erzählt“.

So erzählt uns dann das Bänkle am Dörnlesee die Geschichte von Joachim und Markus. Ihre Schilderung von Erlebnissen beim Fischen vermischt sich mit dem Summen der Bienen und Mücken. Während wir zuhören, genießen wir die Landschaft als Kulisse zur Erzählung. Schön, dass wir „Lingenau erzählt“ umsetzen konnten. Schön, dass Tourismusverein und Gemeinde sich auf diese ungewöhnliche Idee eingelassen haben. Nun kann man die Geschichten vom „Milchauto-Chauffeur“, einer Physiotherapeutin, einem syrischen Flüchtling, einer Campingplatzbetreiberin, einem Bauingenieur und einer Grafikdesignerin rund um die Uhr anhören. Schön, dass sich so viele bereit erklärt haben, ihre Geschichten zu erzählen – einmal auf Deutsch und einmal im Dialekt. Und besonders schön finde ich, dass „Lingenau erzählt“ weiterlebt: Im Winter veranstalten die Wirte im Dorf Erzählabende in ihren Stuben, im Frühling laden sie zum großen Bänkle-Fest. Denn ­Lingenau erzählt. Isabella Natter-Spets

Die Bänke erzählen u.a. ­Geschichten des „Milchauto-Chauffeurs“, einer Physio­ therapeutin, eines syrischen Flüchtlings oder einer Campingplatzbetreiberin

Der Musiker Bartholomäus Natter berichtet von Menschen aus dem Bregenzerwald, die in der Fremde wirken

Aufspielen in London Susanne Simma aus Reuthe lebt und arbeitet seit nunmehr neun Jahren als Fagottistin und Musik­ pädagogin in London. Bereits während ihres Bachelorstudiums in Vorarlberg besuchte sie öfters eine Freundin, die damals in London lebte. „Ich war ­völlig hin und weg von der dortigen Kunstund Musikerszene“, erinnert sich Susanne heute. ­Deshalb bewarb sie sich sowohl an der Guildhall School of Music & Drama als auch am renommierten Royal College of Music (RCM). Prompt wurde sie von ­beiden Institutionen für ein Masterstudium zuge­lassen. Sie entschied sich schließlich für das RCM und fühlte sich dort bald wie zu Hause. Wie es weitergehen sollte, war auch klar: Studium in zwei Jahren abschließen und dann ins Ländle zurückkommen. Doch dann gewann sie eine Stelle im Southbank Sinfonia, einem der bekanntesten jungen Kammerorchester Großbritanniens. „Dieses Engagement war für mich eine unglaubliche Chance und hat mir die Türen zu verschiedenen Orchesterarbeiten geöffnet.“ So spielte sie unter anderem im Royal Opera House, mit dem BBC Concert Orchestra oder mit der Academy of St Martin in the Fields. Auch Verbindungen nach Paris entstanden, wo sie heute regelmäßig mit dem bekannten Holzbläserquintett „Le Concert Impromtu“ arbeitet. Neben dem Fagottspiel ist das Unterrichten Susannes große Leidenschaft. 2016 wurde sie zur Dozentin für Fagott und Kammermusik am Junior Departement des RCM ernannt, eine Stelle, die sie auch heute noch innehat. Dort arbeitet sie mit Studierenden zwischen acht und 18 Jahren, die in einem rigorosen Vorspielverfahren ausgesucht werden. Der Brexit lässt sie nicht kalt: „Ich habe mir sogar überlegt, nach Österreich zurückzukehren.“ Diesen Gedanken verwarf sie aber bald wieder und bewarb sich für die „Permanent Residence Card“, die sie nach sieben Monaten Wartezeit auch erhielt. Ihre unmittelbare Zukunft bleibt also in London, wobei sie nichts ausschließen will: „Ob ich jemals zurück in den Wald ziehe, weiß ich nicht, weil ich gelernt habe, dass dich das Leben an Orte verschlagen kann, an die du nie gedacht hättest.“

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Der Selbstdenker Er schätzt die Monarchie mehr als die Demokratie, weil sie wie ein ordentlicher Bauer ein funktionstüchtiges Erbe übergibt und nicht einem siegreichen Gegner verbrannte Erde hinterlässt. Hugo Waldner ist ein bemerkenswertes Exemplar eines Bregenzerwälder Kopfs Ich gebe zu, ich war skeptisch, als mich mein Freund Josef Rupp auf ihn aufmerksam machte. Er selbst sei dem Mann zu Dank verpflichtet, weil er sich für ihn eingesetzt und einiges möglich gemacht habe, was sonst nicht zustande gekommen wäre, zum Beispiel der Bau eines gemeinsamen Käsereifungslagers der Firmen Rupp und Alma. Aber nicht deswegen müsse ich mit dem Mann reden. Vielmehr handle es sich um ein bemerkenswertes Exemplar eines Bregenzerwälder Kopfs. Um einen Bauern aus dem Mittelwald, der nicht kraft Macht und Vermögen, sondern nur aufgrund selbsterworbener Bildung zu Ansehen kam. Außerdem, und hier wurde ich hellhörig, sei der Mann Monarchist. Das überzeugte mich. Ich informierte mich weiter und fand heraus, dass es sich bei ihm um den jahrelangen partei­unabhängigen Vizebürgermeister von Egg handelt. Auch als Leserbriefschreiber in der einzigen relevanten regionalen Tageszeitung kennt man ihn. Seine Interventionen haben literarische Qualität, sind knapp, scharf und in einem gehobenen, selbstbewussten Tonfall verfasst, wie man ihn heute kaum mehr liest. Zum Beispiel: „In seinem Beitrag vom 6. Juli stellt Herr X als Antwort auf meinen Leserbrief die Frage, ob nicht ein Neidkomplex die Triebfeder sein könnte, dass sich Talschaftsvertreter zum Schutze der Geschäfte in den Landgemeinden gegen den Messe­park stellen. Sehr geehrter Herr X, bezüglich dieser Ihrer Vermutung darf ich Sie beruhigen und Ihnen ernst und aufrecht antworten: Wer mehrere Jahrzehnte ehrenamtlicher Tätigkeit auf lokalpolitischer Ebene einer Landgemeinde hinter sich hat, der hat erhabenere Beweggründe für

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seinen Einsatz als einen möglichen Neidkomplex! Wenn ein Neidkomplex die Triebfeder wäre, würde man im lokalpolitischen Ehrenamt maximal 25 Monate, und nicht 25 Jahre, durchhalten. Die Triebfeder ist hier ganz klar die, die Infrastruktur und den Lebenswert einer Gemeinde, in der man lebt, auch zu erhalten, und nicht dem Druck kapitalstarker Investoren in den Städten zu weichen. Hugo Waldner, Freien, Egg.“ Auch die Adresse ist nicht schlecht! Wer würde nicht gern im Freien wohnen? Was für einen würde ich da wohl treffen? „Erhaben“ und „Triebfeder“, das ist Vokabular aus Immanuel Kants Moralphilosophie, selbstbewusst eingesetzt in einem Leserbrief. 71 ist der Autor Waldner inzwischen, auch das wusste ich aus der Zeitung. Er gilt bereits als Zeitzeuge, denn er stammt aus einer Zeit, als es im Wald noch keine Melkmaschinen gab. Am Telefon verblüffte mich seine helle Stimme, klar wie eine hochgestimmte Trompete, mit einer leicht trotzigen, selbstbewussten Melodie. Als ich ihm im Wirtshaus Falken in Großdorf dann gegenübersaß, war das Erste, das mir auffiel, seine Lust. Hier hatte er einen, der sich mit ihm unterhalten, vielleicht sogar streiten wollte. Einer, der vielleicht anders dachte als er. Ob ich der Herausgeber des „Falter“ sei? – „Ja, der bin ich.“ – „Der gefürchtete?“ – „Wenn Sie meinen …“ Da lachte der Waldner verschmitzt und freute sich. Wie das gehe mit dem Monarchismus und dem Bregenzerwald, wollte ich wissen. Ob nicht der Wald berühmt sei für seine Urdemokratie. Waldner lachte. „Mein Gott und Vatter“, sagte er, mit dieser schönen landläufigen Redewendung sein Mitleid zum Ausdruck bringend. Unter seinen Vorfahren mütterlicher- und väterlicherseits seien genug Landammänner,

sagte er. Das seien absolute Herrscher gewesen, keine Demokraten. „Es gibt keine Staatsform, die so viele Möglichkeiten zur Diktatur bietet wie die ­Demokratie, wenn man sie ausnützt. Die Landammänner hatten wenigstens eine Verantwortung.“ Wenn Demokratie eine Verwaltung der Gesellschaft ist, die im Sinne der Leute passiert, denke ich, dann ist der Mann wohl Demokrat. Sein Monarchismus ist eher symbolisch begründet, vor allem darin, dass Herrscherfamilien danach trachten, ein Erbe zu hinterlassen, während demokratische Parteien, die die Macht verlieren, ihren Konkurrenten vor allem verbrannte Erde zurücklassen wollen. Sein Ansehen hat er sich durch Selbstbildung erworben. Naturgemäß, möchte man fast sagen, hat auch hier Franz Michael Felder seine Finger im Spiel – in dritter Generation, in Gestalt seines Enkels, des Geistlichen Franz Willam, der ebenso wie der alte Großdorfer Pfarrer den jungen Waldner förderte und ihn mit Anregungen versorgte. Mehr als Volksschulbildung war nicht drin für ihn, aber das machte er durch lebenslange Lektüre wett. „Wenn Sie meine Bücher sehen, wüssten Sie nicht, ob ich ein Rechter oder ein Linker bin“, sagt er verschmitzt. Was ihm am meisten Spaß macht und ihm auch am meisten Respekt verschafft hat, waren und sind seine Auseinandersetzungen mit der Justiz. Ein Anwalt muss gewinnen, sagt er, ein Bauer darf auch verlieren, das ist keine Katastrophe. Aber wenn ein Bauer eine juristische Auseinandersetzung gewinnt, ist es ein Triumph. In drei von vier Fällen obsiegte Waldner am Landesverwaltungsgericht gegen die Bezirkshauptmannschaft. Waldner schiebt Sinnsprüche und Gleichnisse heraus, als wäre er eine Figur aus einer Erzählung von Peter


Alphabet des Waldes Der Bregenzerwälder Reinhard Johler lehrt am Ludwig-Uhland-­Institut für Empirische ­Kulturwissenschaft der ­Universität Tübingen

Hebel. „Der Letzte von heute ist der Erste von morgen“, sagt er. „Es ­handelt sich um einen Unterschied von zwei Sekunden“. Beeindruckt fahre ich heim. Ich habe einen Konservativen kennengelernt, aber keinen Reaktionär. Das Konservative in Ökologie und

Landwirtschaft hat sich ohnehin längst als das Revolutionäre erwiesen. Hugo Waldner ist ein Selbstdenker, um noch so einen Begriff von Kant zu bemühen. Das hält ihn, wenn nicht jung, so doch aktuell. Und in jedem Fall originell. Armin Thurnher

Goba „Goba“ ist im Bregenzerwald der Dialektausdruck für Kinder. Kinder sind früher, soweit ich mich selbst erinnern kann, nur selten gefragt worden, wie sie heißen. „Wem gehörst du?“ – darauf war zu antworten. Man gehörte zu den Gmeiners, Bereuters, Felders usw. Diesen wurde oft ein Vorname oder eine Parzelle hinzugefügt. In meinem Fall: Johlers im Gschwend. Damit war für einen „Gob“ so gut wie alles gesagt. Und diesen Ruf – im Guten wie auch im Schlechten – ist man ein ganzes Leben lang nicht mehr losgeworden. Gob war, wer kein „Popele“ mehr war, also laufen konnte. Und Gob blieb man zumindest so lange, wie die eigenen Eltern lebten. Über die Jahre hinweg kämpfte man sich im Dorf die Altershierarchie hinauf. Mit Schulantritt bekamen die Goba ein Geschlecht und wurden zu „Buaba“ und „Schmelga“ im Vorderen bzw. „Moatla“ im Hinteren Bregenzerwald. Dieser Status wurde für Buoba vom Militärdienst unterbrochen, konnte aber rein theoretisch ein Leben lang dauern. Er zeigte sich bis vor wenigen Jahren etwa in der Kirche noch an der sogenannten „Ledigenbank“. Erst mit der Heirat nämlich war man im Bregenzerwald „Ma“ oder „Wib“, hatte damit einen eigenen Hausstand und eine eigene Wirtschaft und konnte so selber wieder Goba bekommen. Im Bregenzerwald lag der Anteil unehelich geborener Menschen traditionell sehr niedrig. Daher war die Frage „Wem gehörst du?“ so wichtig. Apropos Familiennamen: Es lohnt sich immer, in der 1904 erstmals erschienenen Autobiographie „Aus meinem Leben“ des Schoppernauer Schriftstellers Franz Michael Felder nachzulesen. Dort steht: „Ein familienartiges Gefühl der Zusammengehörigkeit hat sich unter den Bewohnern des Bregenzer Waldes immer erhalten.“ Und weiter: „Ja, in der Wärme, mit welcher seine treue Heimat ihn immer noch umfing, wächst sein Name in kurzer Zeit zu einer Bedeutung, die schon manches auf Abwege gekommene Landes­kind zuerst zu beschämen, dann ­wieder zu heben mochte.“ So war es mit den Goba und so ist es auch heutzutage noch: Man gehört zu seiner Verwandtschaft und man gehört zum ­Bregenzerwald.

Eine Grafik des im Bregenzerwald geborenen Künstlers Tone Fink reisemagazin bregenzerwald · 35


Musiker und Musikerinnen bei der „Alpenarte Bregenzerwald“ auf dem Weg zu einer Probe im Angelika-Kauffmann-Saal in Schwarzenberg

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„Alpenarte Bregenzerwald“ in Schwarzenberg Im Mittelpunkt der Konzertreihe ­stehen generationenübergreifende Begegnungen und Kontakte mit jungen, internationalen Musikerinnen und Musikern. Termine Frühjahr 9. – 12. Mai 2019 Intendantin in Residence: Eva-Nina Kozmus Herbst 10. – 13. Oktober 2019 Intendantin in Residence: Marie Spaemann Information & Kartenverkauf Alpenarte Bregenzerwald Schwarzenberg T +43 (0)5512 2917 80 www.alpenarte.eu reisemagazin bregenzerwald · 37


Rund um Österreichs Frauenmuseum Diesmal geht der Umgang durch H ­ ittisau, wo Österreichs einziges, mehrfach ausgezeichnetes Frauenmuseum steht, und Winston Churchill in der Hölle schmort

Umgang Bregenzerwald 12 Wege durch 13 Orte Die Orte: Schoppernau, Au, Mellau, Bezau, Bizau, Reuthe, Egg, Schwarzenberg, ­Andelsbuch, Lingenau, Langenegg, Krumbach, Hittisau 108 Infosäulen Umgang-Führungen: Jeweils Dienstag und Freitag um 9.30 Uhr von Mai – Oktober. Anmeldung: bis 17 Uhr am ­Vortag im jeweiligen Tourismusbüro Information: www.bregenzerwald.at

„Lädst du mich heute zu einem guten Mittagessen ein?“, fragt meine Frau, die zwar gern, aber nicht immer kocht. „Natürlich. Wohin möchtest du?“ – „In eines der guten Gasthäuser in Hittisau, entweder in die Krone oder in das Schiff, ins ‚Ernele‘ oder in den Hirschen. Dabei könnten wir dann auch noch den ‚Umgang‘ in Hittisau anschauen; der beginnt, glaube ich, bei der Krone.“ Wir machen uns auf den Weg, es ist ein wunderbarer Tag. Schon die Fahrt durch den Vorderwald ist ein ­Schwelgen zwischen grünen Hügeln, bunten Blumen, braunen Kühen und schneebedeckten Bergspitzen. Dann der Dorfplatz von Hittisau mit dem Brunnen im Zentrum. „Machen wir zuerst den Umgang“, sagt meine Frau, „dann haben wir nachher so richtig Appetit.“ Schon während sie redet, sucht sie den Platz ab – irgendwo muss da die Edelrostsäule mit dem ersten Punkt des „Umgangs“ stehen. Das hat uns ja schon immer Freude gemacht, dieses Suchen nach den Hinweisen, bei denen man auch sonst noch so manches findet.

Lange schaut meine Frau nicht, schon hat sie die erste Säule gefunden. „Hier, direkt vor der Krone. Die haben sich diesen Hinweis auch verdient, so wie sie mit den Handwerkern des Bregenzerwaldes zusammenarbeiten. Sie haben 2009 für ihren Umbau mit Architekt Bernardo Bader auch den Bauherrnpreis gewonnen.“ Ich danke für den Hinweis und zeige gleich, dass ich auch etwas weiß: „Schau, über dem Platz steht der Ritter von Bergmann Saal. Ritter von Bergmann war der Begründer einer historisch-kritischen Geschichtsschreibung im Land. Und der wirklich schöne Saal, zweiter Punkt des ‚Umgangs‘, wurde von Hermann Kaufmann und Christian Lenz geplant.“ Ich erlaube mir dann noch den Hinweis auf die riesige Saalkirche, die am Platz steht, erbaut im klassizistischen Stil Mitte des 19. Jahrhunderts. „Hast du gewusst, dass man in dieser Kirche auch eine Darstellung des früheren britischen Premierministers Winston Churchill finden kann – und zwar auf dem Deckengemälde aus dem Jahre 1941. Dort schmort er in der Hölle und

Informationsmedien zum Umgang Bregenzerwald: Folder, Begleitbuch

Umgang Bregenzerwald in Hittisau

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Das Romantikhotel „Schiff“ mit modernem Zubau, dem Lokal „Ernele“


Eines der spannendsten Museen des Landes: das Frauenmuseum in Hittisau wird von einem Teufel malträtiert. So hat man während des Zweiten Weltkriegs gedacht.“ Wir gehen weiter dem „Umgang“ entlang, der nun zu mehreren privaten Wohnhäusern führt. Interessante Gebäude, die beweisen, dass es im Bregenzerwald Neubauten mit Qualität zwischen alten, traditionellen Häusern verträgt. Gutes tut sich nicht weh. Ein besonderes Beispiel dafür ist das Hotel Schiff, das direkt an das alte Haus einen Neubau gestellt hat. „Sollen wir hier gleich essen?“, fragt meine Frau. Ich verweise darauf, dass uns noch wichtige Bauten des „Umgangs“ fehlen. So kommen wir zum Frauenmuseum, dem einzigen in Österreich, einem mehrfach ausgezeichneten Gebäude und Museumsbetrieb. Der Entwurf stammt von Cukrowicz/Nachbaur-Sturm, von denen wir vorher schon ein Privathaus gesehen haben. Fast ein Who is Who der Vorarlberger Architektur, so viele gute Architekten sind hier auf kleinem Raum vertreten. Den Abschluss machen wir mit dem „Betreuten Wohnen“ von Fink/Thurnher ZT, gebaut an einem geradezu begnadeten Platz des Dorfes

mit unglaublichen Ausblicken in die Landschaft. „Eigentlich sind hier sehr viele Häuser von Architekten der ersten Garnitur“, vermerke ich, „dazu auch noch viele Auszeichnungen. Eine solche Dichte ist schon ziemlich einmalig – sogar im Bregenzerwald.“

„So, jetzt sind wir fertig – und nun gehen wir essen. Du hast versprochen, mich einzuladen“, meint meine Frau. Das mache ich auch – ohne Ihnen zu verraten, in welches der wunderbaren Wirtshäuser. Am besten probiert man sie selbst aus. Walter Fink

Das Haus beherrscht den Kirchplatz und beherbergt Gäste: die „Krone“ reisemagazin bregenzerwald · 39


Handwerk und Design aus dem Bregenzerwald

Aktuelle Beispiele aus Handwerk, Design und Baukultur, vorgestellt von WerkraumGeschäftsführer Thomas Geisler Ein wichtiger Impulsgeber für die Handwerkskultur ist der alle drei Jahre stattfindende Wettbewerb „Handwerk + Form“. Er fand auch 2018 wieder statt. Auf dieser Seite versammeln wir jene Produkte, die ausgezeichnet wurden. Von der hohen Qualität aller Ein­ reichungen kann man sich hier über­ zeugen: www.handwerkundform.com

Kluppgarnitur (Entwurf: Stefan Prattes, 2018) Tischlerei Mohr, Andelsbuch Die klassische Klappgarnitur aus Ahorn überrascht formal und im Detail. Die Logik einer Wäschekluppe wird auf den Arretierungsmechanismus übertragen. www.tischlereimohr.at

Werkraum Bregenzerwald Werkraumhaus In Andelsbuch steht das vom Schweizer Architekten Peter Zumthor entworfene und mit Mitgliedsbetrieben errichtete Ausstellungs- und Veranstaltungsgebäude. Zum Mittagstisch wird es zum lebendigen Treffpunkt der Handwerkerinnen und Handwerker sowie von Menschen aus der Region und Gästen aus dem Ausland. Öffnungszeiten Di – Sa, jeweils 10 – 18 Uhr, Mittagstisch 12 – 14 Uhr

Tagesbett Hay Bed! (Entwurf: Georg Milde, 2018) Mohr Polster und Tischlerei Mohr, Andelsbuch Die Holzkonstruktion der Tagesliege aus Esche erinnert an die Schlitten, die das Heu von den Vorsäßen und Alpen ins Tal beförderten. Entsprechend ist die Auflage aus naturbelassenem Leinenstoff mit Bergwiesenheu gefüllt.www.mohrpolster.at, www.tischlereimohr.at

Werkraumdepot Die Studiensammlung für Handwerk und Design aus dem Bregenzerwald ist in Zusammenarbeit mit dem vorarlberg museum entstanden und bietet im Werkraumhaus einen Überblick über die zeitgenössische Handwerksproduktion. Führung jeden 1. Samstag im Monat, 11 – 12 Uhr Sonderausstellung Unter dem Titel „Gast Geben“ zeigen Mitgliedsbetriebe in der Werkraumschau die handwerkliche Kultur rund um das Thema wohnliche Gastfreundschaft. 22. Juni 2019 bis 11. Jänner 2020

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Holz + Stampflehm Module (Entwurf: Tobias Fritz, Thomas Mennel, 2018) Holzhandwerk Fink, Au Die Module aus Holz und Stampflehm stabilisieren und regulieren Raumtemperatur und Raumfeuchtigkeit. Ein Anstoß zur Nachhaltigkeit, basierend auf altem Materialwissen.


Aus dem Werkraum Thomas Geisler ist Geschäftsführer der Bregenzer­wälder Handwerkervereinigung Werkraum. Er schreibt über das Design im Tal.

Gebremst modern Ofn (Entwurf: Klemens Grund, 2018) Ofenbau Beer, Schoppernau und Kunstschmiede Figer, Bezau Der Ofen wächst entsprechend der Wärmeleistung in die Höhe. Die Betonformteile werden geschichtet und mit Eisenstangen aufeinandergespannt. www.antonbeer.com, www.figermetall.at

Utensilbox (Entwurf: Klaus Hackl, 2018)

Fotos: Adolf Bereuter

Tischlerei Bereuter, Lingenau und Elisabeth Klein Porzellan, München Die kleine Box aus Kirsche oder Kastanie mit Ablagedeckel aus Porzellan bietet Stauraum für Büromaterialien und Schreibzeug, um für Ordnung auf dem Schreibtisch zu sorgen. www.tischlereibereuter, www.hirnholz.at

Verve Air (Entwurf: Georg Bechter Architektur+Design, 2018) Georg Bechter Licht, Langenegg Ohne Materialwechsel kann der Lüftungsauslass mit Lichtfunktion flächenbündig in Gipsdecken und Gipswände eingearbeitet werden. Das Notwendige wird zum Schönen, die Technik ist unsichtbar. www.georgbechterlicht.at

Wäschegaul (Entwurf: Thomas Mohr, 2018) Tischlerei Mohr, Andelsbuch Ein Wäscheständer aus Ahorn, der sich nicht verstecken muss und Freude bei der Haushaltsarbeit bereitet. www.tischlereimohr.at

Während sich in der Möbelindustrie die Produktentwicklung an den Zyklen der Groß­messen in Mailand oder Köln orientiert und hektisch für den Massenmarkt entworfen und hergestellt wird, lassen sich die Handwerksbetriebe im ­Bregenzerwald nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Trends und Moden fließen auch hier in die Gestaltungskultur ein, schließlich wird die globale Entwicklung beobachtet und die Zusammenarbeit mit internationalen ArchitektInnen und DesignerInnen gepflegt. Aber die Entwürfe beziehen sich dennoch auf die handwerklichlokale Bodenständigkeit. Der renommierte deutsche Alpenforscher ­Werner Bätzing spricht mit Bezug auf die regionale Entwicklung von einer „gebremsten Moderne“: Was in seinen Beobachtungen für Tourismus und Gesellschaft oder Entwicklungen im Allgemeinen gilt, kann auch auf die Handwerks- und Baukultur übertragen werden. Sein Essay „Wandel im Bregenzerwald“, erhältlich in der Buchedition des Gasthof Krone in Hittisau, erzeugt ein gutes Verständnis für das zurück­ haltende Tempo in der Modernisierung. Waren es früher oft Armut oder Knappheit an Ressourcen, die zu Besonnenheit und Bescheidenheit führten – und im Gegenzug dazu, den Sonntag besonders festlich zu feiern –, begründet heute das bewusste Bewahren und Einbetten von Traditionen einen regional geprägten Lebensstil. Das überträgt sich selbstverständlich auch auf die Wohn- und Einrichtungskultur. Die Uhren drehen sich im Bregenzerwald deshalb nicht langsamer, aber manchmal etwas anders. Auch wenn der Zeit hier eine besondere Qualität beigemessen wird: „tôand hofele“ heißt so viel wie „nichts übereilen“. Bedachtsamkeit und Vorsicht gehören zum Handwerk und führen zu Qualität – die eben ihre Zeit benötigt. Deshalb ist der Rhythmus der Produktneuentwicklungen im Bregenzerwald eng mit dem alle drei Jahre wiederkehrenden Wettbewerb „Handwerk + Form“ gekoppelt. Nicht aus Bequemlichkeit oder Gemütlichkeit, sondern um den Ergebnissen die bestmögliche Reife und Beständigkeit zu ermöglichen.

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Die Freude der Brüder Felder

Der Architekturpublizist Robert Fabach beschreibt ein besonderes Merkmal der Bregenzerwälder ­Architektur, nämlich außergewöhnliche Betriebs­gebäude in der Region. In dieser Ausgabe geht es um die Werkstatt und das Büro der Gebrüder Felder in Andelsbuch

An der Fassade des Betriebes zeigen die Brüder Felder ihr handwerkliches Können.

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Konrad und Jodok Felder sind offene Geister. Freidenker und Haudegen, die aber doch im Handwerk und in der Region wurzeln. Vor allem Schwimmbäder aus Edelstahl begründen ihren internationalen Ruf, der auf ihrer Experimentierfreude und Erfahrung basiert. All dies zeigt sich auch in der Vielgestaltigkeit ihres Betriebsgebäudes, das Beispiele gekonnter Fassaden­ lösungen zieren Bevor der Bregenzerwald „Landschaft“ war, bevor er touristisch wahrgenommen wurde, war er vor allem karger Besitz und Nutzgebiet. Die meisten Einwohner mussten notwendigerweise vieles selbst zustande bringen: vom Nähen der Kleidung bis zur Instandhaltung des eigenen ­Hauses. Viele waren gewohnt, ihr Geld außerhalb des Landes zu verdienen.

Beispielsweise war das Bauhandwerk – Stichwort Vorarlberger Barockbaumeister – im 17. und 18. Jahrhundert vor allem durch saisonal wandernde Zünfte wichtigster Erwerbszweig. Ab 1763 hielt dann die Lohnstickerei für Schweizer Verleger Einzug, die von vielen Frauen neben der Landwirtschaft betrieben wurde. Daran sei erinnert, wer sich über die international aktiven Handwerksbetriebe wundert, die zwischen Wohnhäusern und landwirtschaftlichen Wiesen des Bregenzerwaldes verstreut sind. So auch die Werkstatt und das Büro der Gebrüder Felder in Andelsbuch. Die Werkshalle in einer t­ raditionellen Landschaft Die Brüder Konrad und Jodok übernahmen 2003 den Betrieb von ihrem Vater Anton Felder, der 1979 mit dem Metallhandwerk begonnen und den Grundstein für das Unternehmen und die Leidenschaft der beiden gelegt hatte. 1984 errichtete er beim Anstieg zur Niedere einen zweigeschossigen Stadel aus Holz, rund sechs Meter breit und zehn Meter lang. Konrad und

Konrad und Jodok Felder, Metallenthusiasten reisemagazin bregenzerwald · 43


Jodok erweiterten ihn 2005 mit zwölf mal 24 Metern auf das rund Fünffache und ergänzten ihn um einen Anbau aus Holz für Büroflächen. 2016 wurde der Anbau vollständig durch einen dreigeschossigen Zubau aus Stahlbeton ersetzt und mit einer Kombination verschiedener Fassadenlösungen verkleidet. Unten sind Zeichenbüro und Sekretariat situiert, darüber die Chef­büros, Projektentwicklung und Besprechungsraum. Das Wachstum des Betriebs zwang immer wieder zu Anpassungen im Inneren. Erleichtert wurden diese durch umlaufende Kabelkanäle und eine einfach demontierbare Zwischendecke aus Metallkassetten. All das entstammte nicht der Planung eines Architekten. Die beiden Brüder wussten, was sie wollten. Jodok, der vor seiner Meisterprüfung eine HTL für Maschinenbau absolviert hatte, fasste die Entwürfe beider Umbauten so weit in Pläne, dass sie zur Ausarbeitung und Umsetzung an die Techniker eines Bregenzer­wälder Planungsbüros übergeben werden konnten. Der örtliche Gestaltungsbeirat – namentlich die Architekten Bernardo Bader und Klaus Metzler – riet dazu, die Ecke des Büroturms abzurunden – eine handwerkliche Herausforderung, denn dazu mussten die vorgesehenen Kupferlamellen gebogen werden. Ähnliches hatten die Felder-Brüder 2013 bei der Ausführung einer gerundeten Fassade an der der Sulzberger Raiffeisen­bank nach einem Entwurf von Gerhard Gruber und Reinhold Locher gemeistert. Freilich nicht, ohne den Radius auf anspruchsvolle 1,5 Meter verringert zu haben. Improvisiert wurde auch beim Vordach der Halle von 2005, das gekürzt und mit Zugstäben abgefangen wurde, ehe es an den elegant schlanken Fenstertüren des neuen Stiegenhauses endet, die wiederum eine Fassadenlösung zeigt, an der sie für ein

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Schlichte Eleganz, deren unsichtbare Details jedoch meist besondere Raffinesse verlangen.


Dafür sind die Felder-Brüder weithin bekannt: Schwimmbäder und Pools aus Stahl

Weil’s gut – nein, perfekt werden muss

Wohnbauprojekt von Baumschlager Eberle mitgewirkt hatten. Vor die zeitgenössisch geschindelte Montagehalle mit flachem Dach stellt sich selbstbewusst der dreigeschossige Büroturm, eine Collage aus kupfernen Lamellen und mattem Edelstahl, aus schwarzen, geölten Stahlplatten und zeitgenössischen Glasbändern. Er kündet mehr von der Vielfalt handwerklicher Fertigkeiten als von gestalterischer Strenge. Davor laden Lastwagen ab, eilen Handwerker mit Kommissionszetteln vorüber, dringt das Stakkato von Hämmern und der schrille Gesang von Schneidwerkzeugen aus der zweigeschossigen Halle. Stahl und Edelstahl sind auf zwei Ebenen getrennt, um Kontaktkorrosion der unterschiedlich edlen Metalle zu vermeiden. Die Halle sitzt so im geneigten Gelände, dass die

obere Ebene für den Stahlbau von der Straße und die untere von der Rückseite mit dem LKW erschlossen werden kann. Internationaler Ruf, Experimentierfreude und Erfahrung Der Bau von individuellen Edelstahllösungen und ausgefallenen Schwimmbädern für Hotels und Villenbauten macht mittlerweile zwei Drittel des Auftragsvolumens aus, das jährlich um rund zwanzig Prozent wächst. Man konzentriert sich dabei auf ein Einzugsgebiet vom Zürichsee bis zum Arlberg, damit für die oft exklusiven Sonderlösungen Zeit bleibt, die von Konrad und Jodok mit großer Hingabe entwickelt werden. Man plant, experimentiert, tüftelt mit den Mitarbeiterteams im Haus an Prototypen und realisiert auch im großen Maßstab. reisemagazin bregenzerwald · 45


So hat sich der Ruf der Felder-Brüder vom Geheimtipp zum führenden Anbieter im Land gefestigt. Ihre Arbeiten sprechen für sich. Hoteliers und Auftraggeber aus dem Tourismus suchen gern den Luxus des Spektakulären – etwa ein Pool, dessen Boden sich in verschiedene Höhen hebt, um zum Kinderbecken oder zur Party-Terrasse zu werden. Auch für die Vorarlberger Architektenschaft sind die Felder-Brüder

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die erste Adresse im Land, wenn es darum geht, raffinierte Funktionalität in radikale Schlichtheit zu verpacken. Für ein Gebäude mit Felders fein variierten und von Streckmetall inspirierten Fassadenlösungen gewann der Architekt Oskar Leo Kaufmann 2013 die Auszeichnung „Haus des Jahres“. Für seinen Kollegen Hermann Kaufmann montierten sie am Gipfelrestaurant der Nebelhornbahn eine gerundete Fassade mit unterschiedlich

gefalteten, voroxidierten Kupferelementen zu einem eindrucksvollen Blickfang. Die Felder-Brüder agieren in unterschiedlichen Gestaltungswelten mit einer ihnen eigenen Lässigkeit und ohne Berührungsängste zu formalen Experimenten. Sie tüfteln an versenkbaren Fenstern für das Bodenseeschiff „Oesterreich“, verleihen Stahlplatten eine besondere Ästhetik in Salzbadnitrat, das eigentlich zur Härtung von


Felder und Wälder Der Zauber einer Metallwerkstatt. Am Bild fehlen nur Geruch und Klang

Transmissionswellen im Seilbahnbau verwendet wird, oder verbeißen sich in die technische Umsetzung eines nachtschwarzen Edelstahlpools. Und lachen verschmitzt, wenn sie davon erzählen. Werkraum Bregenzerwald und Nachwuchspflege Die Freude an der Herausforderung ist auch in ihren Beiträgen zum ­triennalen Bregenzerwälder

Wettbewerb „Handwerk + Form“ spürbar, dessen ästhetischen Perfektionismus sie gerne konterkarieren. So entstand etwa 2015 eine fünf Meter lange, frei tanzende Wippe aus nur drei gebogenen Stahlrohren. Heuer reichten sie ein Kinderschaukelpferd aus einem durchgehenden Stahlrohr ein – verblüffend radikal und zugleich eine provokante Neuinterpretation eines alten Holztypus. Selten teilt die Jury des Wettbewerbs ihren Humor, doch das kratzt sie nicht. Sie wissen um die mediale Wirksamkeit dieses Großereignisses mit seinem internationalen Publikum und um die Bedeutung der Handwerkerinitiative „Werkraum Bregenzerwald“, die sie nach Kräften unterstützen. Die beiden Unternehmer betonen auch die Bedeutung der Lehrlingsausbildung für ihr Team. Pro Jahr beginnen durchschnittlich zwei Lehrlinge, um die man sich mittlerweile ernsthaft bemühen muss. Früher kamen die jungen Menschen von selbst. Seit drei Jahren machen die Felder-Brüder aktiv Werbung auf Lehrlingsmessen, bei Infotagen an Schulen und mit einem „Tag der offenen Tür“. Die Konkurrenz durch die großen Industrieunternehmen im Rheintal sowie die gegenwärtige Bedeutung der akademischen Bildung sind große Herausforderungen für den Bestand des qualifizierten Handwerks. Handwerkliche Intelligenz ist notwendig, bildet sie doch die Basis für die internationalen Spitzenleistungen des Vorarlberger Handwerks. Am Ende meines Besuchs bei den Brüdern Felder bleibe ich noch einmal inmitten der Werkstatt stehen, schließe die Augen, atme tief durch. Maschinen dröhnen, Schmieröl, der Klang von Metall auf Metall, der Geruch von Stahl und Eisenspänen. Diese Atmosphäre, dieser Zauber ist so unverkennbar und ist jeder Metallwerkstatt eigen. Vielleicht auch eine Kindheitserinnerung an meinen eigenen Vater, der Schlosser war. Ich verstehe die Freude der Brüder Felder gut. Robert Fabach

Birgit Feierl-Giedenbacher schreibt über den ­ erühmtesten Autor aus dem Bregenzerwald, b Franz Michael Felder.

Holololoidüdi!

„Hinter den schroffen Felswänden des Allgäus gegen Vorarlberg verbirgt sich in dem naturschönen Tale der Bregenzer Ache ein eigenartiges Völkchen, das sich rühmt, noch von den Urbewohnern abzustammen“, so beginnt der Artikel „Aus dem Bregenzerwald“ von Alfred Goldschmidt in Ausgabe 6, 1911, der „Österreichischen Alpenpost. Illustrierte Familienzeitschrift aus den Ostalpen“. Der Artikel führt „über die reizende, blumenbunte Gartenstadt Dornbirn zum Bödele und nach Schwarzenberg“, von da nach Bezau, weiter nach Mellau und Au. „Unten in Au sammelt sich das Volk der Sommergäste, Alpinisten und Auchalpinisten, Table d‘hôte und Dilettantenkonzert, asphaltmüde Städter in modernen Kleidern und Hüten; nur die lustige Kellnerin paßt in den Rahmen des Dörfchens.“ Im Abschnitt über Schwarzenberg vergisst der Autor nicht, die „nach hundert Jahren noch berühmte Malerin Angelika Kauffmann“ zu erwähnen und kommt dann auf Franz Michael Felder: Von Au geht es weiter „den Strudeln der Ache entlang […] nach Schoppernau, wo der berühmteste Mann des Tales, Franz Michael Felder, Volksschriftsteller und Dialektdichter, geboren ist, im jugendlichen Alter von dreißig Jahren aber wieder, reich an Leiden und trüben Erfahrungen, sterben mußte. Seine Volksdramen haben s. Zt. in ganz Oesterreich Aufsehen erregt; Qual und Angst haben ihm die Feder in die Hand gedrückt, aus der eigenen Seele heraus, wie Rosegger, hat er zu seinen Landsleuten gesprochen.“ Sogar Felders Fotografie wird abgedruckt. Über den Bregenzerwald heißt es: „Alpenrosen in Menge. Enzian, Arnika. Nelken […], die Luft würzig, staub- und – benzinfrei.“ Auch gesanglich wurde einiges geboten: „Ein lauter Juchzer, ein Echo von allen Wänden, drunten […] weht ein Büble mit der Mütze und antwortet, weiter dort gegen die beschneite Mittagsspitze steht eine Sennerin unter der Türe mit der Hand über den Augen, ein langgezogenes Holololoidüdi ruft sie herüber, vor allen Alphütten wird’s lebendig, alles jodelt drei Stunden im Umkreis, drunten in Mellau an der ‚Sonne‘ weht das versprochene Taschentücherl. – Sommer wird’s.“

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Das Besondere an Gabi Strahammer ist leicht erklärt: Sie ist einfach die beste KÜchin im Bregenzerwald

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Kochen mit Liebe Sie gilt vielen als die beste Köchin im ganzen Bregenzerwald: Gabi Strahammer im „Schulhus“ in Krumbach

Lasst uns jetzt übers Essen reden

Es ist nicht die bewusst übersichtlich gehaltene Speisekarte oder die umso imposantere Weinauswahl, die das „Schulhus“ von Gabi und ­Herbert Strahammer so besonders machen. Es sind auch nicht die frisch gesammelten Kräuter oder Pilze, die selbst gehaltenen Hühner, das Gemüse aus dem Garten, der Fisch aus dem Bodensee, das Fleisch aus verwandt- und nachbarschaftlicher Zucht oder die erlesene Auswahl an Lieferanten. So hervorragend Gerichte wie Einkornrisotto mit Pilzen und Heidelbeeren, gefüllte Teigtaschen auf Tomatenragout, konfierter Saibling auf Wurzel­gemüse, gebratene Kaninchenleber auf Kräutersalat oder das Kalbsrückensteak mit frischen Morcheln auch schmecken, sie sind es ebenfalls nicht. Die sündhaft köstlich-außergewöhnlichen Eis- und Sorbetsorten (Sanddorn, Salzbutter-Karamell, Sauerampfer oder Kornelkirsche) spielen ebenso wenig eine Rolle wie die verführerischen Grießknödelchen. Es sind weder die wenigen, sorgfältig ausgesuchten Veranstaltungen mit Winzern und Produzenten, die das Krumbacher Restaurant hervorheben, noch das frühere Schulgebäude, das zum Restaurant mit sympathisch offenen Gasträumen umfunktioniert wurde oder die einladende Sonnenterrasse. Es ist die Liebe, die den Unterschied macht. Zum Genuss, zur Arbeit, zum Produkt, zu weltoffenen, wertschätzenden Gästen und natürlich zum Partner. Diese Harmonie spürt und schmeckt man. Nur dadurch kommt das beschriebene Szenario vollends zur Geltung. Hier ist seit 25 Jahren eine Köchin am Werk, die kocht, weil sie kochen will. Nicht, weil sie es muss. Die nur veredelt, was tagesfrisch verfügbar ist, was ihren hohen Ansprüchen gerecht wird und was sie selbst essen würde. Und die sich über all die Jahre auch treu blieb. Das schafft sie nicht zuletzt dank Herbert. Er ist nicht nur der „harte, aber herzliche“ Gastgeber und Chef de Service, sondern schafft es tatsächlich, durch sein Weinwissen und die perfekt gelagerte Hardware Gabis Kreationen noch einen finalen Schliff zu verleihen. Sehr schön zu beobachten: Mit Lehrling Tina wächst ein neues Talent heran, das mit Gabi die Leidenschaft für Qualität und selbst Gesammeltes teilt – wir dürfen gespannt sein. www.schulhus.com

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Rezept

Gabi Strahammers Schotten-Kräuter Ravioli mit gerösteten Walnüssen und getrockneten Marillen für 6 Portionen: Ravioliteig: 250 g Hartweizengrieß für Nudeln 250 g ganze Eier Zusammen zu einem Teig kneten und luftdicht etwa einen Tag im Kühlschrank ruhen lassen. Für die Fülle: 250 g Schotten, gut abgetropft, ich bekomme sehr gute Qualität aus der Sennerei Langenegg (ersatzweise Topfen) 100 g diverse Kräuter (Brennnesseln, Beinwell, Petersilie, Salbei, Liebstöckel) kurz blanchiert und feingehackt 80 g kleingeschnittene Zwiebel in 1 EL Butter weichgeschmort 1 Ei 50 g feingeriebener Bergkäse Salz und Pfeffer Alles zusammenmischen, abschmecken und in einen Spritzsack mit großer glatter Tülle füllen. 1 Ei, verquirlt, zum Bestreichen 1 EL Butter 6 Walnüsse, leicht geröstet 2 Marillen, getrocknet, in feine Streifen geschnitten 1 EL Schnittlauchröllchen Den Teig in sehr dünne Bahnen auswalken – Fülle aufdressieren – mit Ei bestreichen und Ravioli formen. In Salzwasser 4 bis 5 Minuten leicht köcheln lassen. Mit Siebschöpfer herausheben und in der Buttermischung schwenken. In einer Pfanne 1 Esslöffel Butter hellbraun aufschäumen lassen, einige geröstete Walnüsse, in feine Streifen geschnittene getrocknete Marillen und frisch geschnittenen Schnittlauch durchschwenken und mit den Ravioli mischen und anrichten.

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So sehen die Kräuter-Ravioli von Gabi Strahammer aus. Schmecken muss man sie selber

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Die Playlist für den feinen Gaumen Geschmackvolle Kompositionen auf dem Teller, lautstarke Rockstars am Herd und ein eingespieltes Ensemble im Service führen beim Publikum nicht selten zu einem „Mmmmhh“ in Adagio. Man muss kein Kenner sein, um die musikalische Harmonie in den Bregenzerwälder Küchen zu genießen. Folgende Anleitung reicht vollkommen: Kostprobe eines Werkes nehmen. Augen schließen. In sich hören. Die verschiedenen Ebenen auf sich wirken lassen. Applaudieren. Wir empfehlen folgende zehn Adressen für ein Live-Erlebnis dieser Art. Markus Curin

Eine Playlist versammelt, was man gern spielt oder hört. Hier bieten wir nun die Playlist für alles, was man gern isst und trinkt – natürlich im Bregenzerwald. Sicher würde dazu gute Musik passen, aber ziehen Sie bitte im Wirtshaus doch die Stöpsel aus den Ohren. Die Gerichte verführen ohnehin zum Mitwippen

1 Berggasthof Niedere andelsbuch

Der Bregenzerwald, eine einst bäuerliche Region, bietet eine erstaunlich große Menge an Wirtshäusern und Hotels in einer Qualität, wie man sie eher in urbanen Räumen erwarten würde. In jeder Ausgabe des reisemagazins stellen wir mindestens zehn davon vor. Was Sie auf diesen Seiten lesen, ist jedoch nur ein Ausschnitt aus dem lokalen Angebot an Kulinarik und Hotellerie. Am besten, Sie testen deren Güte einmal persönlich – dann wissen Sie, warum wir davon mit solchem Enthusiasmus schreiben.

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In der einzigartigen Naturarena ist alles für das Open-Air-Spektakel bereit. Der Einlass erfolgt über Seilbahnen, Wander- oder Skitourroute. Das Lineup besteht aus dem Berggasthof (samt hausgemachten Köstlichkeiten), der Alpe Vordere Niedere (Käse, Butter, Milch, Joghurt und Alpschweinspezereien stammen von hier) sowie der imposanten Bergkapelle der Architekten Cukrowicz / Nachbaur. Als Bühne fungiert das Hochplateau samt spektakulärer Aussicht. Familie Feuerstein hat sich längst als Headliner etabliert: Leo und Johannes brillieren als Älpler, Irene, Jasmin und Tanja begeistern im Gasthof das Publikum. Die unzähligen Gleitschirmflieger bilden das perfekte Rahmenprogramm! T +43 (0)664 4429447

2 Franz Michl

schoppernau

Mundharmonika, Rasseln, Tröten, Bass­trommel auf dem Rücken, Gitarre in der Hand – wir alle kennen den Straßenmusiker als One-Man-Band. Einem solchen Vollblutentertainer haben wir die Vinothek Franz Michl zu verdanken. Allerdings besteht Martin Strolz’ kreative Mischung aus Hairstylist, Unternehmer, Lehrlingsausbildner, Event-Organisator, ­Moderator und Weinhändler. Auch wenn er dadurch permanent auf dem Grat zwischen Genie und Wahnsinn balanciert, spürt man als Gast seine Faszination für edle Tropfen zu fairen Preisen, kann all diese Kostbarkeiten samt mediterranen Snacks ausgiebig kosten und sitzt idealerweise an DER Quelle für Infos und Gerüchte aus der Region – herrlich! www.franzmichl.at

3 Berghotel Körbersee schröcken

Selbst der „Sound of Silence“ wäre hier zu viel des Guten. Aber „Once in a Lifetime“ muss man dieses „Haus am See“ an einem „Perfect Day“ erleben und „Every Breath You Take“ genießen – nicht umsonst fühlt sich der schönste Platz Österreichs „Just like Heaven“ an. Dank vorbildlichem „Family Business“ der Schlierenzauers ist „The Message“ eindeutig: Vergiss das „Hotel California“, „Running up that Hill“ macht in dieser Naturkulisse weitaus mehr Spaß. Für „Good Vibrations“ sorgen die Köstlichkeiten, die man im „Room with a View“ zum See serviert bekommt: Bei Steaks, Fischfilet, Spätzle- und Salatvarianten ist man „Happy Together“, auch an „Red Red Wine“ mangelt es nicht. www.koerbersee.at


4 Berghotel Madlener damüls

Wie sich wahre Stars von der breiten Masse an Künstlern abheben? Mit ihrem Willen, sich nicht auf Erfolgen auszuruhen, sondern sich stetig weiterzuentwickeln. Denn eigentlich könnte sich auch die Familie Madlener mit ihrem Lifestyle-Spot entspannt zurücklehnen: Toplage, moderne Zimmer, umgeben von Wander- und Skigebieten, anspruchsvolle Gerichte. Aber neben vielen kleinen Extras setzt man größtenteils auf Bioprodukte in der Küche. Wie praktisch, dass Junior Lukas in Alberschwende einen Biohof betreibt und sein hochwertiges Kalbund Rindfleisch beisteuern kann. Ob seine Rinder im Stall zu Klassik oder Reggae entspannen können, ist leider nicht bekannt … www.berghotel-madlener.at

5 Landhaus Bad Hopfreben, schoppernau

Retro kommt immer an! Das Spiel mit der guten alten Zeit funktioniert in jeder Branche – gespeicherte Erinnerungen und Emotionen reagieren sofort, wenn sie angesprochen werden. Es muss auch nicht zwanghaft etwas Neues sein, denn nicht selten ist die Coverversion erfolgreicher als das Original. Ist wie im Fall von Mara und Peter auch noch die Verwirklichung eines Traums im Spiel, wird es noch sympathischer. Das idyllische Gasthaus stand lange still, wurde 2016 vom niederländischen Pärchen gepachtet und auf Vordermann gebracht. Mit Bauernrösti, Käsknöpfle, Burger, Schnitzel, vielen Brettljausen und hausgemachten Kuchen geht man kein Risiko ein: Der einkehrende Wanderoder Skigast kann satt und zufrieden seines Weges ziehen oder gleich über Nacht bleiben. www.badhopfreben.nl

6 Tannahof au

Gefühlsbetont, ausdrucksstark und anspruchsvoll – der Chanson ist musikalisch äquivalent zur französischen Küche. Dank Guy Jourdain-­ Moosbrugger hat sich im wunderschön renovierten Familienhotel in Au ein kleiner frankophiler Kulinarikhotspot etabliert, der auf jeden Fall Loblieder verdient. Goldbrasse an Ratatouille, Kartoffelpüree mit frischen Pilzen, knuspriger Schweinebauch vom Alpschwein – die Speiseauswahl ist übersichtlich, dafür frisch und mit besten Zutaten aus Garten und Umgebung. www.tannahof.at

7 Adler

doren

An einem Klassiker kann man sich niemals satthören: Er erinnert an besondere Momente, man kennt alle wichtigen Stellen in- und auswendig, die Freude aufs nächste Mal ist omnipräsent und die Begeisterung funktioniert ohne jede Neuinterpretation. Familie Nöckls vorbildliches Gasthaus entspricht dem in jeder Hinsicht. Brigitte und Otto führen das Haus in sechster Generation, das Fleisch stammt vom eigenen Hof, frisch und hausgemacht sind Brot und Kuchen. Also gleich in der Playlist speichern! www.adler.co.at

8 Ristorante Pizzeria Sandro mellau

Von der schmetternden Opernarie über die beschwingte Tarantella bis zum schmalzigen Popsong – keine Küche hat einen vielfältigeren Soundtrack als die italienische. Nur so wird die leidenschaftliche Wirkung von blubbernden Sugo-Töpfen, Teig schwingenden ­Pizzaiolos und Teigtaschen formenden Mamas noch gesteigert. Das SandroTeam ist damit die perfekte Ergänzung des Kulinarikkonglomerats des Hotel Bären. Kalabrische Spezialitäten als willkommene mediterrane Alternative zum gutbürgerlichen Overkill. T +43 (0)5518 2416

9 Alpenhotel Bödele schwarzenberg

Was haben Alanis Morissette, Bryan Adams, Moby, Morrissey, Thom Yorke und Thomas D. mit dem herrlich gelegenen Alpenhotel gemeinsam? Sie haben sich alle für einen vegetarischen oder veganen Lebensstil entschieden. Die konsequente Umsetzung des Konzeptes (kein Alkohol, kein Koffein, komplett rauchfrei) ist zwar das komplette Gegenteil von Sex, Drugs & Rock’n’Roll, gleichzeitig aber mutig und sorgt für kreative Abwechslung auf dem Teller. Currys, Salate, mediterrane Klassiker und eine Vielzahl an Säften schmecken nicht nur der bewusst lebenden Zielgruppe. www.boedele.at

10 Bergrestaurant Simma mellau

Alpenglück, Enzian, Jodelpanorama und Wandern ohne Sorgen: Das in volkstümlichen Liedern oft besungene Idyll scheint hier auf 1.400 Metern wahr geworden zu sein. Walter und Lisi Simma haben aus der historischen Alpe Rossstelle einen Einkehrort geschaffen, in dem der klischeebehaftete Genuss erfrischend ehrlich und unkompliziert aufgetischt wird. Ziegenkäsle, Sennerrösti, Käsesuppe, Käsknöpfle oder Kaiserschmarren haben es verdient, in Liedern verewigt zu werden. Allein für das im Sommer täglich (!) servierte Bergfrühstück wird eine Strophe reserviert, der Refrain wird vom grandiosen Blick auf die Bergwelt bestimmt. www.restaurant-simma.at

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Bregenzerwald Tourismus: Buchbare Angebote

Buchung, Info: T +43 (0)5512 2365 www.bregenzerwald.at

Weitwandern Bregenzerwald Nur mit dem Rucksack bestückt, wandern Sie durch den Bregenzerwald. Ihr Gepäck reist währenddessen komfortabel von Hotel zu Hotel. Drei Alternativen stehen zur Wahl: • Der Käseweg führt an drei Tagen von der sanften Voralpenlandschaft bei Sulzberg über die Vorsäß-Siedlung Schönenbach nach Au. • Auf dem Wasserweg lernen Sie an zwei Wander­tagen die unterschiedlichen Gesichter der Bregenzerach kennen. • Der Architekturweg führt in vier Tagen durch schmucke Bregenzerwälder Dörfer. Inkludierte Leistungen: • 3, 4 oder 5 Übernachtungen mit Halbpension in ausgewählten 3- und 4-Sterne-Hotels • Gepäcktransport von Hotel zu Hotel

• Bei Anreise mit PKW: Parkplatz beim ersten Hotel und Transfer zum Auto nach Ende der Tour • Bei Anreise mit Bus/Bahn/Flug: Transfer vom Bahnhof* zum ersten Hotel und zum Bahnhof* nach Ende der Tour (*Dornbirn oder Bregenz) • Wanderkarten, Streckenbeschreibungen, Busfahrplan und Ortspläne • Bregenzerwald Gäste-Card Termine: 1.5. – 31.10.19 Preis pro Person: ab € 453 im Doppelzimmer mit Halbpension ab € 507 im Einzelzimmer mit Halbpension Auf Anfrage: Tour geführt von einem ­Wanderführer/einer Wanderführerin

Mountainbike Bregenzerwald Noch gilt der Bregenzerwald als Geheimtipp für Mountainbiker: Einige Routen wurden erst ganz neu angelegt. Viele der Wege führen auf die Spuren der Lebenskultur: zu Vorsäßen und Hochalpen, wo der köstliche Bregenzerwälder Bergkäse entsteht. Sie machen sich mit fachund ortskundiger Begleitung auf den Weg. Verwöhnendes für Körper und Gaumen bieten spezialisierte Mountainbike-Gastgeber. Inkludierte Leistungen: • 3 bzw. 7 Übernachtungen mit Halbpension in einer Unterkunft nach Wahl • 1 bzw. 3 Gutscheine für eine geführte Mountainbiketour mit geprüftem MountainbikeGuide der Bike-Schule Bregenzerwald • Mountainbike-Karte inkl. 23 Top-Routen

• Bregenzerwald Gäste-Card für beliebig viele Entdeckungsfahrten mit den Bergbahnen und öffentlichen Bussen und für erfrischendentspannende Stunden in den Freibädern Termine: 1.5. – 31.10.19 Preis pro Person: ab € 264,90 im Doppelzimmer mit Halbpension (3 Nächte) ab € 299,80 für 2 Personen in einer Ferien­ wohnung ohne Verpflegung (3 Nächte) ab € 604,90 im Doppelzimmer mit Halbpension (7 Nächte) ab € 619,80 für 2 Personen in einer Ferien­ wohnung ohne Verpflegung (7 Nächte)

Auf einer Hütte fernab vom Dorf zu übernachten, hat einen besonderen Reiz. Die einfache, gemütliche Atmosphäre verzaubert. Ringsum Wiesen und Wälder, Brunnen plätschern, die Kuhweiden liegen ganz nah. Ein besonderes Erlebnis für große und auch für kleine Wanderer! Drei Tage lang erkunden Sie auf leicht zu begehenden Höhenwegen die schöne Bregenzerwälder Berg­natur – zweimal übernachten Sie auf einer Hütte. Die Tagesetappen sind kurz, zwischen 2 bis fast 4 Stunden. So bleibt genügend Zeit für Spiele in der Natur oder den einen oder anderen Abstecher.

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Inkludierte Leistungen: • 2 Übernachtungen auf Hütten mit Frühstück oder Halbpension • Wanderkarte und Streckenbeschreibung Termine: Schwarzenberg: 17.5. – 31.10.19 (17.5. – 30.6. nur an Wochenenden buchbar) Hittisau: 1.6. – 31.10.19 Preis pro Person: ab € 74 im Matratzenlager (jeweils 6 – 8 Betten) mit Frühstück ab € 102 im Matratzenlager (jeweils 6 – 8 Betten) mit Halbpension Kinderermäßigung auf Anfrage!

Fotos: Ludwig Berchtold, Adolf Bereuter, Benjamin Schlachter

Familien-Hüttenwanderungen Bregenzerwald


Bregenzerwald Tourismus: Buchbare Angebote

Buchung, Info: T +43 (0)5512 2365 www.bregenzerwald.at

Alpine Hüttenwanderungen Bregenzerwald Sie wandern von Hütte zu Hütte durchs Hochgebirge, genießen prachtvolle Ausblicke auf die Bergwelt des Bregenzerwaldes und weit über die Alpen. Die Tagesetappen sind durchaus anspruchsvoll – die Gehzeiten liegen zwischen 4 bis 6 Stunden pro Tag. Außerdem gilt es einige Höhenmeter zu überwinden. Sie können die Touren ganz gemächlich angehen, denn Ihr Bett in einer gemütlichen Hütte ist bereits für Sie gebucht.

Termine: Tour Schadonagebiet: 16.6. – 30.9.19 Tour Widdersteingebiet: 2.6. – 30.9.19 Preis pro Person: ab € 63 im Matratzenlager mit Frühstück ab € 99 im Matratzenlager mit Halbpension Ermäßigung für Alpenvereinsmitglieder und Übernachtung im Zimmer auf Anfrage!

Inkludierte Leistungen: • 2 Übernachtungen auf einer Hütte mit Frühstück oder Halbpension • Wanderkarte und Streckenbeschreibung

Schubertiade Bregenzerwald Die Schubertiade im malerischen Dorf Schwarzen­berg widmet sich der Musik Schuberts und seiner Zeitgenossen. International bekannte Interpreten und Ensembles gestalten rund 40 Liederabende und Konzerte und damit das weltweit bedeutendste Schubert-Festival. Mit ­diesem Arrangement möchten wir Ihnen die Organisation erleichtern. Informationen über das ­Programm finden Sie auf www.schubertiade.at. Inkludierte Leistungen: • Übernachtungen mit Frühstück oder Halbpension in einem ausgewählten ***Hotel oder ****Hotel • mindestens 3 Schubertiade-Konzertkarten pro Person der besten Kategorie • Tickets für den Schubertiade Shuttle-Bus,

der Sie vom Hotel zum Konzert und wieder retour bringt • Bregenzerwald-Informationsmappe mit Tipps für interessante Ausflüge und Unternehmungen und Tickethinterlegung im Hotel • Bregenzerwald Gäste-Card für beliebig viele Fahrten mit den Bergbahnen und Bussen (z. B. auch in die Städte Dornbirn und Bregenz am Bodensee) sowie für freien Eintritt in die Schwimmbäder der Region Wir stimmen das Arrangement auf Ihre individuellen Wünsche ab (Aufenthaltsdauer, Konzert­karten). Termine: 21.6. – 1.7.19 | 23.8. – 2.9.19

Fotos: Anja Koehler, Christoph Lingg, Ludwig Berchtold

Bregenzer Festspiele Sie wohnen in einem ausgewählten Hotel in herrlich grüner Umgebung im Bregenzerwald und besuchen an einem Abend die Bregenzer Festspiele: Auf der größten Seebühne der Welt ist in diesem Jahr „Rigoletto“ von Giuseppe Verdi zu hören und zu sehen.

• Ab 3 Übernachtungen erhalten Sie die ­Bregenzerwald Gäste-Card für beliebig viele Fahrten mit den Bergbahnen und ­Bussen (z. B. auch in die Städte Dornbirn und ­Bregenz am Bodensee) sowie für freien Eintritt in die Schwimmbäder der Region

Inkludierte Leistungen: • 1, 2 oder 3 Übernachtungen mit Halb­ pension in einem Hotel Ihrer Wahl • 1 Ticket für „Rigoletto“ (Kat. 3/So – Do oder Kat. 4/Fr – Sa) • Transfer zur Aufführung der Bregenzer Festspiele und retour (Festspiel-Transfer teilweise mit öffentlichen Verkehrsmitteln)

Termine: 17.7. – 19.8.19 Preis pro Person: ab € 183 im Doppelzimmer mit Halbpension (1 Nacht) ab € 261 im Doppelzimmer mit Halbpension (2 Nächte) ab € 339 im Doppelzimmer mit Halbpension (3 Nächte)

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Bregenzerwald Tourismus: Buchbare Angebote

Buchung, Info: T +43 (0)5512 2365 www.bregenzerwald.at

Kennenlerntage Bregenzerwald Das genussvoll-praktische Bregenzerwald-Angebot zum Kennenlernen mit Preisvorteil. Wenn Sie von Sonntag bis Donnerstag buchen, übernachten Sie viermal und zahlen nur für drei Nächte! Inkludiert ist eine kulinarische Ganztageswanderung, bei der Sie Bergfrühstück, Mittagessen und Dessert an verschiedenen Orten genießen (siehe S. 47). Sie erhalten die Bregenzerwald Gäste-Card für beliebig viele Entdeckungsfahrten mit den Bergbahnen und öffentlichen Bussen und für erfrischend-entspannende Stunden in den Freibädern. Inkludierte Leistungen: • 3 Übernachtungen von Donnerstag bis Sonntag oder 4 Übernachtungen von Sonntag bis Donnerstag in der Unterkunft nach Wahl mit Frühstück oder Halbpension

• Gutschein für eine kulinarische Ganztageswanderung im Bregenzerwald • Bregenzerwald Gäste-Card • Bei Buchung von Sonntag bis Donnerstag übernachten Sie viermal und zahlen für drei Nächte. Termine: 2.6. – 3.10.19 (buchbar von Sonntag – ­Donnerstag oder Donnerstag – Sonntag) Preis pro Person: ab € 267 im Doppelzimmer mit Halbpension ab € 202,50 im Doppelzimmer mit Frühstück ab € 294 für 2 Personen in der Ferienwohnung ohne Verpflegung

Kinderabenteuer Bregenzerwald Sie wohnen 7 Nächte in einem BregenzerwaldPartnerhotel und stellen sich Ihren Bregenzerwald-Familienurlaub ganz nach Belieben zusammen. Zur Auswahl stehen unterschiedliche Programme: von Abenteuerlichem bis zu Spielerischem spannt sich der Bogen. Für beliebig viele Fahrten mit den Bergbahnen und den öffentlichen Bussen erhalten Sie außerdem die Bregenzerwald Gäste-Card. Inkludierte Leistungen: • 7 Übernachtungen in einer Unterkunft nach Wahl • Bregenzerwald Gäste-Card

• Diverse Programmbausteine - Waldseilgarten Damüls - Kinderklettern & Schluchtenquerung in Mellau - Flying Fox - Erlebnisbauernhof Ingo Metzler - Erlebnisvormittag im Frauenmuseum Termine: 1.7. – 31.8.19 Preis pro Person: Auf Anfrage

Fliegenfischen Bregenzerwald

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Ausgesucht schöne Flusslandschaften und Gast­ geber, die sich ganz nach Ihrem ­Rhythmus ­richten: Verbringen Sie 3 oder 7 Nächte im ­Bregenzerwald und erkunden Sie im Umkreis die rund 60 Kilometer der besten, selbstverständlich nach­haltig bewirtschafteten Fliegenfisch-Reviere.

• Optional: Fliegenfischer-Kurs (mind. 4 ­Personen; max. 6 Personen); Fischerkarten für weitere Reviere

Inkludierte Leistungen: • 3 oder 7 Übernachtungen mit Frühstück oder Halbpension in einer ­Unterkunft nach Wahl • ½ Tag Guiding (Einführung), Termin wird ­individuell abgestimmt • Fischerkarte für 3 oder 6 Tage (plus Anreisetag) • Bregenzerwald Gäste-Card für beliebig viele Entdeckungsfahrten mit den Bergbahnen und öffentlichen Bussen und für erfrischend-entspannende Stunden in den Freibädern

Preis pro Person: Preis pro Person: 3 Nächte: ab € 540,00 im Doppelzimmer mit Halbpension 3 Nächte: ab € 480,50 im Doppelzimmer mit Frühstück 7 Nächte: ab € 930,00 im Doppelzimmer mit Halbpension 7 Nächte: ab € 814,50 im Doppelzimmer mit Frühstück

Termin: 1.5. – 30.9.19


Schritt für Schritt von Gang zu Gang

Fotos: Michael Namberger, Christoph Lingg, Adolf Bereuter

Kulinarisch wandern im Bregenzerwald Wandern und in ausgewählten Berggasthäusern und Restaurants Köstliches genießen: mit Bergfrühstück, Mittagessen und süßem Ausklang. Inkludiert sind außerdem Tickets für Fahrten mit den Bergbahnen und Bussen. Kulinarisch wandern in Bezau, Lingenau-Hittisau, Mellau, Schwarzenberg oder Warth-Schröcken Preis pro Person: € 46 – € 62* (je nach Wanderung) Bregenzerwald Tourismus GmbH, Gerbe 1135, 6863 Egg T +43 (0)5512 2365 www.bregenzerwald.at, info@bregenzerwald.at * Ermäßigung für Inhaber der Bregenzerwald Saison-Card, 3TälerPass-Jahreskarte und Bregenzerwald Gäste-Card

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Tipps der Redaktion: Kulturelle Treffpunkte An kulturellen Höhepunkten mangelt es im Bregenzerwald nicht. Von der S ­ chubertiade Schwarzenberg mit zwei Konzertzyklen bis zu den Bregenzer ­Festspielen mit dem Spiel auf dem See kann der Hochkultur gefrönt werden. Im von Architekt Peter Zumthor neu errichteten Werkraumhaus in Andelsbuch ­werden das Bregenzerwälder Handwerk und die Kultur des Bauens und Wohnens in augenfälliger Form präsentiert.

Museen und Ausstellungen 1 Werkraumhaus, Andelsbuch (→ S. 40) www.werkraum.at

D

2 Frauenmuseum, Hittisau www.frauenmuseum.at

Lindau Bod

ens

3 Angelika Kauffmann Museum, Schwarzenberg www.angelika-kauffmann.com

ee

Langen Bregenz Buch Bildstein

Doren

5 Kulisse Pfarrhof, Damüls Vorarlberger FIS-Skimuseum Damüls www.damuels.travel

Krumbach

Langenegg

2

Alberschwende 7

Hittisau

6 Egg Museum, Egg www.eggmuseum.at

15 Lingenau Egg 6

CH Dornbirn

4 Franz Michael Felder Museum, Schoppernau www.au-schoppernau.at

14 Sulzberg 10 Riefensberg

Schwarzenberg

7 Heimatmuseum Alberschwende www.alberschwende.at

Sibratsgfäll

3 1 12 13 Andelsbuch

8 Heimatmuseum Bezau www.bezau.at

8 11 16 Bezau

Reuthe

Bizau

Mellau

9 Alpmuseum „uf m Tannberg“, Schröcken www.alpmuseum.at

Schnepfau

10 Juppenwerkstatt, Riefensberg www.juppenwerkstatt.at

Au Damüls 5

Br

eg

4 en

Schoppernau ze

ra

ch

Warth 9

Klassische Musik

Sommerfestivals & Feste

Schubertiade Schwarzenberg 22. – 30. Juni und 24. August – 1. September 2019 www.schubertiade.at

FAQ Bregenzerwald 2. – 8. September 2019 www.faq-bregenzerwald.com

Bregenzer Festspiele – „Rigoletto“ von Giuseppe Verdi 17. Juli – 18. August 2019 www.bregenzerfestspiele.com Klassik Krumbach 15. – 18. August 2019 www.klassik-krumbach.at Alpenarte Bregenzerwald in Schwarzenberg 9. – 12. Mai und 10. – 13. Oktober 2019 www.alpenarte.eu

58 · reisemagazin bregenzerwald

Kulturelle Treffpunkte Schröcken

Bezau Beatz – Musik aus allen Richtungen 8. – 10. August 2019 www.bezaubeatz.at Bregenzerwälder Bezirksmusikfest in Alberschwende 27. – 30. Juni 2019 https://fest2019.at/

11 10. Handwerksausstellung, Bezau 14. bis 18. August 2019 Bezauer Wirtschaftsschulen

12 Hans Bach Kino im Jöslar, Andelsbuch www.joeslar.at 13 kulturverein bahnhof, Andelsbuch www.bahnhof.cc 14 ThalsaalKultur, Sulzberg-Thal www.thalsaalkultur.at

Lokalgeschichte 15 Lingenau erzählt Auf 4 Routen finden sich Tonaufnahmen von LingenauerInnen, die ihre Geschichte zu dem Ort erzählen, an dem man gerade ist. www.lingenau-erzaehlt.at 16 Das „Wälderbähnle“ Die sorgsam gepflegte Nostalgiebahn fährt mit ­historischen Diesel- oder Dampflokomotiven ­zwischen den Bahnhöfen Bezau und Schwarzen­ berg. Die Remise in Bezau ist ein beliebter ­Veranstaltungsort. www.waelderbaehnle.at


Tipp der Redaktion: Mit der Bregenzerwald Gäste-Card durchs Tal Die Bregenzerwald Gäste-Card gibt es bereits ab 3 Übernachtungen in den Partnergemeinden im Bregenzerwald vom 1. Mai bis 31. Oktober 2019. Sie ist die „Eintrittskarte“ zu allen bewegten und genussvollen Bergerlebnissen und bringt Besucher beliebig oft per Bergbahn nach oben. Sie gilt für umweltfreundliche Fahrten mit den öffentlichen Bussen und sorgt zudem für erfrischend-entspannende Stunden in den Freibädern.

D Lindau Bod

Die Freibäder ens

ee

Langen

Riefensberg

Bregenz Buch Bildstein

9 Freibad Au Solarbeheiztes Schwimmbad, Breitrutsche, Kinderspielplatz, direkt am Radwanderweg

Sulzberg Doren

10 Waldbad Schoppernau Ideal für Familien mit Kinderplansch­ becken und Kinderbecken mit kleiner ­Rutsche, Tischtennis, Beachvolleyballplatz, Pit Pat-Kinderspielplatz in der Nähe

Krumbach 15 Hittisau

Langenegg

Alberschwende Lingenau 12 Egg

14

CH Dornbirn

Andelsbuch 1 2 11 Bezau

Schwarzenberg

Reuthe Mellau 3 13

Bizau

9 B r

4 Damüls

7

12 Schwimmbad Egg Sprungturm mit 1 und 3 Metern, 50-m-­Rutsche für Kinder und Erwachsene, vier Bahnen zu 33 m, separates beheiztes Kinderschwimmbecken mit Baby-Rutsche

Schnepfau Au

Sonntag

11 Schwimmbad Bezau Barrierefreies, beheiztes Freibad, Kinderbereich, Doppel-Kinderrutsche, Beachvolleyballplatz

Sibratsgfäll

Fontanella 8

eg

5 en

Schoppernau 10 ze

ra

ch

13 Freibad Mellau 3-m-Springturm, schattiges Kinderbecken mit Rutsche, Tischtennis und Tischfußball

Warth 6 Schröcken

Die Bergbahnen 1 Bergbahnen Andelsbuch www.bergbahnen-andelsbuch.at

7 Großwalsertaler Seilbahnen, Sonntag www.sonntagstein.at

2 Seilbahn Bezau www.seilbahn-bezau.at

8 Bergbahnen Faschina/Fontanella www.seilbahnen-faschina.at

3

Mellaubahn www.mellau-damuels.at 4 Uga Express, Damüls www.damuels-mellau.at 5 Bergbahnen Diedamskopf, Au-Schoppernau www.diedamskopf.at 6 Steffisalp Express, Warth www.warth-schroecken.at

Die Bergbahnen sind ab Mitte bzw. Ende Juni bis Anfang Oktober täglich geöffnet. Im Frühjahr und Herbst sind die Bergbahnen an den Wochen­enden in Betrieb. Bitte entnehmen Sie die genauen Betriebszeiten aus dem aktuellen Reisebegleiter.

14 Schwimmbad Schwarzenberg Oberhalb von Schwarzenberg in ruhiger, sonniger Lage 15 Schwimmbad Hittisau Familienbad, grander Wasser, Breit­rutsche, 55-m-Erlebnisrutsche, großer Sandspielplatz

Die Schwimmbäder sind je nach Witterung von Ende Mai bis Anfang September geöffnet.

Die Busse Freie Fahrt auf den Buslinien des Landbus ­Bregenzerwald bis Bregenz und Dornbirn (ausgenommen die Stadtbusse) bis Lech (ausgenommen blaue Wanderbusse – Spullersee/ Formarinsee), mit der Linie 98 von Hittisau nach Balderschwang und mit dem Landbus Großes Walsertal im Bereich Faschina, Fontanella, Sonntag, Marul, Raggal, Thüringen, Thüringerberg, Blons, St. Gerold und Buchboden. Bitte beachten Sie: Laguzalpe – Wegbenützungsgebühr reisemagazin bregenzerwald · 59


Tipps der Redaktion: Die Sennereiläden des B ­ regenzerwaldes In den Talsennereien des Bregenzerwaldes wird im Winter nach alter Tradition Bergkäse und eine Vielzahl an Milchprodukten hergestellt. Die silofreie Milch aus dem Bregenzerwald wird fast zu 100 Prozent in der Region selbst w ­ eiterverarbeitet. Der Verkauf direkt an der Produktionsstätte lässt die Ursprünglichkeit bereits e ­ rahnen. So wird der Einkauf in den größeren und kleineren Läden ein Erlebnis. Sennerei Andelsbuch Hof 366, 6866 Andelsbuch T +43 (0)5512 2507 www.sennerei-andelsbuch.at Mo bis Sa 8 bis 11.30 Uhr Fr: 8 bis 11.30 Uhr und 14 bis 18 Uhr

Hofsennerei Familie Läßer, Langen Hub 99, 6932 Langen bei Bregenz T +43 (0)5575 4503 www.kaes.at Fr 8.30 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr Sa 8.30 bis 12 Uhr

Käsehaus Andelsbuch Das Bregenzerwälder Käsehaus in Andelsbuch bietet bis zu 60 verschiedene Hart-, Schnitt-, Frisch- und Weichkäsesorten aus Kuh-, Ziegenoder Schafmilch an. Angeschlossen ist ein Restaurant und jeden Sonntag um 16 Uhr wird vor Ort gekäst.

Sennereiladen Au Zurzeit wird ein Neubau geplant. Informationen zum Ausweichlokal im Tourismusbüro in Au. www.alpenkaese.at

Sennerei Langenegg Berkmann 116, 6941 Langenegg T +43 (0)5513 6190 www.kaeserei.com Mo bis Fr: 8.30 bis 11.30 Uhr und 15 bis 18 Uhr Sa: 7.30 bis 11.30 Uhr und 15 bis 17 Uhr

Hof 144, 6866 Andelsbuch T +43 (0)5512 26346 www.kaesehaus.com Mo bis Sa: 9 bis 18 Uhr Sonn- u. Feiertage: 10 bis 18 Uhr

Sennerei Rehmen, Au Rehmen 88, 6883 Au T +43 (0)5515 2959 Winter: Mo bis Sa 8.30 bis 11.30 Uhr, Do, Fr und Sa 16 bis 18 Uhr Sommer: Mo bis Sa 8.30 bis 11 Uhr und Fr 16 bis 18 Uhr Alpenkäse Bregenzerwald Sennerei Bezau Ach 586, 6870 Bezau T +43 (0)5514 30020 www.alpenkaese.at Mo bis Fr: 8 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr Sa: 8 bis 12 Uhr Sennerei Kriechere, Bezau Kriechere 136, 6870 Bezau T +43 (0)664 1236798 Di, Mi, Fr, Sa 9 bis 11.30 Uhr, Fr 16 bis 18 Uhr Sennhaus Bezau Oberdorf Mittlere 119, 6870 Bezau T +43 (0)664 1982000 www.sennhaus-bezau.at Dez. bis Mai: Mo bis Sa 8 bis 12 Uhr und 18 bis 19 Uhr, Fr 16 bis 19 Uhr Juni bis Nov.: Di, Fr, Sa 9 bis 11 Uhr, Fr 16 bis 18 Uhr Sennerei Huban, Doren Huban 139, 6933 Doren T +43 (0)5516 2001 www.sennerei-huban.at Mo bis Do: 8 bis 12 Uhr und 16 bis 18 Uhr Fr: 8 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr Sa: 8 bis 12 Uhr Sennerei Hittisau Platz 190, 6952 Hittisau T +43 (0)5513 2786 www.sennerei-hittisau.at Mo bis Sa: 8 bis 12 Uhr, Do u. Fr: 14.30 bis 18 Uhr Sa 14 bis 17 Uhr

60 · reisemagazin bregenzerwald

Sennerei Lingenau Hof 28, 6951 Lingenau T +43 (0)5513 6420 www.sennerei-lingenau.at Mo bis Fr: 8 bis 12 Uhr und 17 bis 18 Uhr Sa: 8 bis 12 Uhr Dorfsennerei Sibratsgfäll Dorf 132, 6952 Sibratsgfäll T +43 (0)5513 2442 www.sennerei-sibra.at Sommer: Mo bis Fr 9 bis 11 u. 18.30 bis 19.30 Uhr, Sa 8 bis 11 Uhr und 18.30 bis 19.30 Uhr Sonn- u. Feiertage: nur Abendverkauf Winter: Mo bis Fr 9 bis 11 und 18 bis 19 Uhr, Sa 8 bis 11 Uhr und 18 bis 19 Uhr Sonn- u. Feiertage: nur Abendverkauf Bergsennerei Schnepfau Kirchdorf 123, 6882 Schnepfau T +43 (0)5518 2820 Mi und So: 8.30 bis 11 Uhr Fr: 8.30 bis 12 Uhr und 15 bis 19 Uhr Sa: 8.30 bis 12 Uhr Bergkäserei Schoppernau Unterdorf 248, 6886 Schoppernau T +43 (0)5515 30151 www.bergkaeserei.at Mo bis Fr: 8.30 bis 11.30 Uhr, 15 bis 18 Uhr Sa: 8.30 bis 11.30 Uhr, 15 bis 17 Uhr In der Nebensaison im Sommer nur vormittags.

KäseStrasse Bregenzerwald und Käsekeller Die KäseStrasse ist ein Zusammenschluss von Bregenzerwälder Bauern, Sennern, Wirten, Handwerkern und Handelsbetrieben und somit keine Straße im herkömmlichen Sinn. Mitglieder und Partner der KäseStrasse tragen dazu bei, die Bregenzerwälder Landschaft, die kleinen Strukturen und die heimischen Produkte zu bewahren und zu fördern. Angebote: Besichtigung des Bregenzerwälder Käsekellers in Lingenau mit Verkostung, ­Verkauf von Käse und regionalen Produkten: 1. April bis 31. Okt.: Mo bis Fr 10 bis 18, Sa 9 bis 17 Uhr 1. Nov. bis 31. März: Di bis Fr 10 bis 17 Uhr, Sa 10 bis 16 Uhr Zeihenbühl 423 | 6951 Lingenau T +43 (0)5513 42870 www.kaesestrasse.at

Tipp: Bauernhof begreifen

Das Käsehaus der Sulzberger Käserebellen Dorf 8, 6934 Sulzberg T +43 (0)5516 21351 www.kaesehaus-rebellen.com Mo bis Sa: 9 bis 12 Uhr und 13 bis 18 Uhr Sonn- und Feiertage: 13 bis 18 Uhr

Das Projekt NATURHAUTNAH ­ermöglicht es, das Thema Bauernhof und alles, was dazu­gehört, zu begreifen. Im ­imposanten Kuh-Laufstall und dem turbulenten ­Ziegen-Tollhaus mit Besuchergalerie über die Kleintier-Kuschel-Zone gibt es allerhand zu entdecken und zu erfahren.

„Birglar“ Sennerei Warth Hausnummer 73, 6767 Warth, T +43 (0)5583 3598 www.waeldermetzge.at Täglich: 9 bis 19.30 Uhr Wintersaison täglich: 9 bis 19.30 Uhr Rest vom Jahr täglich: 9 bis 18 Uhr

Information Metzler Käse-Molke GmbH Bruggan 1025 6863 Egg T +43 (0)5512 3044 www.molkeprodukte.com


Potentiale für eine gute Zeit 02. – 08. September 2019 Bregenzerwald/Vorarlberg www.faq-bregenzerwald.com

Das Forum mit Festivalcharakter und kulinarischem Anspruch.

   #faqbregenzerwald

Keynotes Wanderungen Diskussionen Konzerte Lesungen Kulinarisches Workshops reisemagazin bregenzerwald · 61


Mountainbike-Karte ­Bregenzerwald

Wanderkarte Bregenzerwald

inkl. 23 Top-Routen

inkl. Booklet mit 50 Wanderrouten

Zum Nachfahren und Miterleben. Die ­flotteste Form, um den Bregenzerwald zu erkunden und dessen mannigfaltige ­Gestaltung zu ­erfahren. Preis: € 9,90

Über 1.500 Kilometer beschilderte Wanderwege führen durch die Talschaft und auf ihre Berge. Fünfzig ausgesuchte Wanderrouten sind in einem Wander­ führer zur Wanderkarte versammelt. Preis: € 14,90

Erhältlich bei: Bregenzerwald Tourismus, T +43 (0)5512 2365, info@bregenzerwald.at und in den örtlichen Tourismusbüros und Sportshops im Bregenzerwald Online-Bestellung: www.bregenzerwald.at

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