reisemagazin
Dietmar Dorn,
winter 2017/18
Ausgabe 17 10 | € 5,50 | www.bregenzerwald.at
Weltmeister am Mono-Ski
Freestyler & Stuntman Kinderskigebiet Schetteregg Tourengehen am Hirschberg Stahlwürfel und Hochbeete Sie macht feine Schuh’ Käse mit Hörnern? Feine Urlaubspension Märchenhafte Kulinarik reisemagazin bregenzerwald · 1
Raiffeisen. Meine Bank im Bregenzerwald
Wenn ’s um unsere Region geht, ist nur eine Bank meine Bank. www.raiba.at
Editorial Reisebegleiter Bregenzerwald Parallel zu diesem Magazin erscheint halb jährlich (Winter/Sommer) der Reisebegleiter Bregenzerwald mit allen Informationen zum Tourismusangebot der Region.
Herlinde Moosbrugger ist Geschäftsführerin von Bregenzerwald Tourismus
Im Sommer von Wandern (inklusive kleiner Wanderkarten) über Outdoor-Aktivitäten, Programm mit Kindern, Kultur, Baukunst und Kulinarik bis zum Wohlfühl-Angebot.
Servas!*
Im Winter von Ski alpin, Langlauf, Snowboarding, Winterwandern bis zu Kultur, Baukunst, Kulinarik und Wohlfühlen.
winter 2017/18
Ihr persönliches Exemplar des Reisebegleiters erhalten Sie kostenlos bei Bregenzerwald Tourismus.
b r eg e n z e rwa l d
reisebegleiter
9 bis 17 Uhr Sonntag geschlossen
winter 2017/18
arlberg | Österreich 0 enzerwald.at
Anregungen & Adressen. Ihr Reisebegleiter durch den Bregenzerwald.
AutorInnen dieser Ausgabe 12.06.2017 09:29:36
Die erste Auskunftsstelle Das Informations- und Service-Center in Egg berät Sie über alle Belange des Bregenzerwaldes und über Ihren Urlaub. Hier finden Sie u.a. einen frei zugänglichen InternetTerminal, eine Vorverkaufsstelle für den 3-Täler-Skipass sowie eine Ausgabestelle für die Bregenzerwald Gäste-Card. Bregenzerwald Tourismus Impulszentrum 1135, 6863 Egg Vorarlberg, Österreich T +43 (0)5512 2365 F +43 (0)5512 3010 info@bregenzerwald.at www.bregenzerwald.at Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr Samstag und Feiertag von 8 bis 13 Uhr www.facebook.com/BregenzerwaldTourismus www.youtube.com/bregenzerwaldtourism #bregenzerwald
Thorsten Bayer: Journalist und Autor, u. a. für die FAZ und NZZ, in Vorarlberg Milena Broger: Köchin und Autorin im Bregenzerwald Markus Curin: Journalist und Kulinarikexperte in Vorarlberg Birgit Feierl: Germanistin und Autorin in Wien Walter Fink: Journalist und Autor in Vorarlberg Toni Innauer: Olympiasieger im Skispringen, Sportexperte und Unternehmer Reinhard Johler: Universitätsprofessor in Tübingen Babette Karner: Autorin in Vorarlberg Irmgard Kramer: Schriftstellerin im Bregenzerwald Bartholomäus Natter: Musiker Isabella Natter-Spets: Leiterin des designforum Vorarlberg Peter Natter: Philosoph und Schriftsteller Birgit Rietzler: Dichterin im Bregenzerwald Georg Sutterlüty: Historiker und Autor im Bregenzerwald Armin Thurnher: Herausgeber der Wochenzeitschrift „Falter“ in Wien
Der Bregenzerwald bietet für viele Menschen tatsächlich eine Art moderner Sehnsuchtslandschaft. Ländlich, aber doch mit einem urbanen Touch, idyllisch, aber trotzdem modern, traditionell, aber doch für Neues offen. Womöglich macht gerade die Verbindung dieser Gegensätze den Bregenzerwald für viele Menschen interessant, ohne dass sie genau benennen könnten, was es denn nun eigentlich ist. Vermutlich die Menschen. Denn jede Region wird ja von den Menschen geprägt, die dort leben, arbeiten und wirken. Deshalb stellen wir ausgerechnet in einem Reisemagazin so ausführlich die Menschen der Talschaft vor. Sie sind so verschieden wie die Landschaftselemente selbst. Aber allen ist irgendwie gemeinsam, dass sie sehr viele Veränderungen in ihrem Leben mitgemacht, viele unterschiedliche Berufe ausgeübt und sich ihre Lebensumstände teilweise radikal verändert haben. Stets haben sie das Beste daraus gemacht, für sich neue Wege, neue Aufgaben und neuen Sinn gefunden. Sie mussten oft radikal mit Altem brechen, um Neuem eine Chance zu geben. Sie haben auch Möglichkeiten bewusst ausgelassen. Aber sie sind sich immer treu geblieben – und neugierig, haben neue Möglichkeiten gesehen. Frei nach dem Motto: Was soll schon passieren? So erscheint der Bregenzerwald als eine Region für Menschen, die etwas anders sind und vermeintlich verrückte Ideen haben – die Region lässt ihnen Raum und Ruhe, um diese Verrücktheiten, die eigentlich neue Perspektiven sind, zu leben. Das garantiert die Weiterentwicklung des Bregenzerwaldes und macht ihn wohl auch für Gäste so attraktiv. Finden Sie in dieser Ausgabe also „Ihre Verrücktheit“, neue Einblicke oder Ausblicke ins Leben. * Bregenzerwälderisch für „Servus“
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München Lindau
Bodensee Bregenz Zürich Dornbirn Vorarlberg
Bregenzerwald Vorarlberg – Österreich
Feldkirch
Bludenz Innsbruck Wien
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www.vorarlberg.travel www.vorarlberg.travel 4 · reisemagazin bregenzerwald
20 km
Österreich Austria
Inhalt
Freestyle-Rider Sigi Innauer schwingt mit seinem Sohn Marlon durch die Skigebiete des Bregenzerwaldes. Mehr als eine Spur im Schnee 6
Winter 2017/18 6 Ein Brief aus dem Familienskigebiet Schetteregg. Mein schönstes Ferienerlebnis 16
Dietmar Dorn brachte es auf dem Mono-Ski schon zum Europa- und Weltmeister. Was soll schon passieren? 12
Mit der Sonne um die Wette strahlen. Eine Skitour im Bregenzerwald 18
12 Eine Sennerei produziert ausschließlich Käse von Kühen mit Hörnern. Braucht der Käse Hörner? 28
Eine philosophische Betrachtung Man muss arbeiten … 22 Der Schlosser Alexander Dür warf seine duercubes zehn Jahre lang von Brücken und Wasserfällen. Am Leben gereifter Rebell 24 Warum sich Ina Rüf statt für ein Studium für das Schusterhandwerk entschieden hat. Halblebenschuhe 26
Weltereignis der Architektur Ein Umgang in Krumbach 34
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Armin Thurnher: Wenn der Vater mit dem Sohne 36 auf derselben Piste fährt
Kolumnen:
Aus der Luft gegriffen 11 G’hörig Wälderisch 25 Wälder, weit, weit weg 27 Alphabet des Waldes 31 Felder und Wälder 37 Form im Wald 51
Köchin Milena Broger zeigt uns einen echten Germknödel 42
Service:
Buchbare Angebote 52 Tipps der Redaktion 54
Dies galt offenbar unter den Hand werkern beim Bau der „Schtûbat“ in Andelsbuch: Stimmung gut, Handwerk gut 38
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Die Kulinarik des Bregenzerwaldes Märchenhafte Speisen 47
Impressum: Herausgeber und Medieninhaber: Bregenzerwald Tourismus GmbH, Impulszentrum 1135, 6863 Egg, Österreich Konzeption/Redaktion: Fuchs & Partner, Wien Konzeption/Gestaltung: Frank Broger Fotografie: Adolf Bereuter Fotoredaktion: Margret Broger Druck: Druckhaus Gössler, Bezau
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Mehr als eine Spur im Schnee Freestyle-Rider Sigi Innauer, auch abseits der Pisten ein „wilder Hund“, schwingt mit seinem Sohn Marlon durch die Skigebiete des Bregenzerwaldes
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Sigi Innauer war Freestyler, Stuntman für Roger Moore in einem James-Bond-Film und ist nun Clubbetreiber, Stargastronom und Familien mensch. Das Skifahren schätzt er als gesunden Ausgleich und als Spaß mit seinen Kindern Spitzensportler, Clubbetreiber, Stuntman, Familienmensch – Sigi Innauer hat schon vieles ausprobiert und vieles erlebt. Auch im etwas „reiferen“ Alter ist der aus Bezau Stammende kein bisschen leise. Im Gegenteil: Zwischen seinem Restaurant, seinem Club und den regelmäßigen Familienskiausflügen scheinen seine Tage etwa 26 Stunden zu haben. Aufgewachsen auf rund 1.200 Meter Seehöhe am Bezauer Sonderdach, wurde dem jungen Sigi sozusagen schon in die Wiege gelegt, was sein Leben entscheidend mitprägen sollte: Gastronomie, Natur und Skisport. An schulfreien Nachmittagen streunte er am liebsten mit seinem kleinen Bruder Toni im Wald umher, im Winter war
das Skifahren die wichtigste Beschäftigung. Keine Abfahrt war zu steil, kein Sprung zu weit und kein Pulverschnee zu tief. Schon mit sieben Jahren bestritt er sein erstes Skirennen. Viele weitere sollten folgen. Bereits in frühester Jugend wurde er Landesmeister und belegte bei Staatsmeisterschaften zweimal den dritten Platz. Offensichtlich mit Talent ausgestattet, entschied sich der junge Athlet für eine Ausbildung am Skigymnasium in Stams. Dann aber, von etlichen Verletzungen gebeutelt, brach er vorzeitig ab, um in seinem Heimatort eine Kochlehre zu absolvieren. Auch während anstrengender Jahre in der Gastronomie ließ ihn die Leidenschaft für den Skisport nicht los. Möglichst jede freie Minute verbrachte er auf den Pisten und Liften, die in den Siebzigerjahren aus dem Boden gestampft wurden. Vom Hirschberg in Bizau über die neue Gondel bahn in Mellau bis nach Schröcken und Warth, Sigi Innauer kannte sie alle und war überall unterwegs. „Besonders angetan hat es mir aber Damüls“, sagt er heute. „Dort habe ich sehr viel trainiert.“ Während seiner
Marlon auf den Spuren seines Vaters auf der Piste
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Skilehrerausbildung kam er schließlich zum Buckelpisten- und Trickskifahren. Oder wie es heute heißt: Freestyle. Als professioneller Freestyle-Skier wurde Sigi Europameister auf der Buckelpiste, gewann etliche Weltcuprennen und kam in der Welt herum. Denn nicht nur in der Schweiz, in Frankreich oder Italien, sondern auch in Nordamerika machte die FreestyleTour Station. Natürlich wurde, wie es sich für richtige Freestyler gehört, neben dem Skifahren auch ordentlich gefeiert. Die Eindrücke während seiner Zeit im Trickskizirkus ließen im jungen Sigi Innauer den Wunsch wachsen, einen Nachtclub zu eröffnen – gewisser maßen, um ein bisschen Freestyle- Feeling in die Bregenzerwälder Provinz
Vater und Sohn gehen mindestens dreimal pro Woche Skifahren und immer in ein anderes Gebiet im Bregenzerwald
Tipp:
Die 3 großen Skigebiete Warth-Schröcken SKI Arlberg
Damüls-Mellau
Diedamskopf Au-Schoppernau
Das hochgelegene und dementsprechend schneesichere Skigebiet ist bei Pistenfahrern ebenso beliebt wie bei Variantenskifahrern und Skitourengehern. Mit dem „Auenfeldjet“ gelangen Skifahrer nach Lech Zürs am Arlberg. Seit D ezember 2016 ein zusätzliches Plus, denn dank neuer Bahnen sind nun alle Skigebiete am Arlberg verbunden. Skifahrer gelangen somit von Warth- Schröcken über Lech Zürs nach Stuben und nach St. Anton. Bei den Lifttickets haben Gäste in Warth-Schröcken die Wahl: Es gibt den Skipass für Warth-Schröcken, den 3-Täler-Skipass für die Regionen Bregenzerwald, Großes Walsertal und Lechtal sowie den Ski Arlberg Skipass. Inhaber von 3-Täler-Skipässen können zudem für einzelne Tage ein ermäßigtes Ski-Arlberg Skiticket erwerben. www.warth-schroecken.at
Das weitläufige Skigebiet, vom weltweit größten Testportal (www.skiresort.de) als „Top-Skigebiet“ bewertet, ist von zwei Orten aus zugänglich. Mellau liegt im Tal, Damüls auf 1.432 Metern. Skifahrer schätzen das beeindruckende Panorama und die schier endlosen Skihänge in einer guten Kombination aus sonnenbeschienenen Südhängen und schneesicheren Nordhängen. Die Schneesicherheit von Damüls ist seit 2005 mit dem Titel „schneereichstes ständig bewohntes Dorf der Welt“ bestätigt. Bekannt ist der Ort auch dafür, dass die Pisten direkt vor der Haustüre beginnen. Snowboarder vergnügen sich im abwechslungsreichen Burton-Snowpark in Damüls. In der Bergstation der Mellaubahn ist ein betreuter Gästekindergarten untergebracht. www.damuels-mellau.at
Der Diedamskopf in Au-Schoppernau ist bekannt für das prachtvolle Bergpanorama, die innovative Schneesportschule mit Kinder erlebnisland und die guten Angebote für Snowboarder. In der Nähe der Bergstation erstreckt sich der Diedamspark, täglich betreut und professionell gewartet von QParks. Auf dem Gelände finden Snowboarder und Freeskier aller Könnerstufen passende Rails, Boxes und Kicker. Das Angebot wird laufend erweitert. NEU seit letztem Winter sind eine Funslope mit Tunnel, Steilkurven, Wellen und Sprüngen sowie eine SkimovieStrecke, an der jeder sein persönliches RennVideo aufnehmen und auf www.skiline.cc anschauen und herunterladen kann. www.diedamskopf.at
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zu bringen. Doch bevor er diese Idee verwirklichen konnte, wäre er fast Stuntman geworden. Genau gesagt, war er tatsächlich als Stuntman tätig. Zwar nur kurz, aber dafür richtig: Als skifahrendes D ouble von Roger Moore ist Sigi Innauer im James-Bond-Film „Im Angesicht des Todes“ aus dem Jahr 1985 zu sehen. Ein Freestyler-Kollege, der diese Art von Arbeit schon öfter gemacht hatte, hatte ihn weiterempfohlen. Der bekannte Skifilmer Willy Bogner leitete die Aufnahmen. Seine Stuntman-Karriere währte nur kurz: „Es wäre schon lässig gewesen. Auch der Verdienst war gut, doch
Tipp:
3-Täler-Skipass Wer mehr als 2,5 Tage im Bregenzerwald Ski fährt, ist mit dem 3-Täler-Skipass abwechslungsreich unterwegs. Der 3-Täler-Skipass gilt für alle Skigebiete im Bregenzerwald sowie in den Nachbarregionen Großes Walsertal, Balderschwang und im Tiroler Lechtal. Außerdem kann man mit dem Skipass die Skibusse benützen, die die einzelnen Skigebiete miteinander verbinden. Inhaber des 3-Täler-Passes können gegen einen Aufpreis nach Lech Zürs am Arlberg und somit im Ski Arlberg-Gebiet fahren. www.3taeler.at
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Jobsicherheit schlicht und einfach nicht gegeben.“ Sigi hätte Ski- und Sportparts bevorzugt: „Ständig Unfälle zu simulieren oder mich anzuzünden und solche Sachen, das wollte ich nicht. Das konnten andere besser. Außerdem waren die Vorverträge fürs ,Vakanz‘ schon unterschrieben und die James-Bond-Gage konnte ich sofort investieren.“ Vakanz. Stimmt, da war doch was: Ach ja, der Club. 1984, quasi direkt im Anschluss an die Dreharbeiten zum Bond-Film, war es so weit. In Bezau öffnete die Bar Vakanz. Damit fiel auch der Startschuss für Sigi Innauers Karriere als Clubbetreiber und Stargastronom. Der Skisport sollte für einige Jahre in den Hintergrund rücken. Im Vakanz traf sich ein besonderes Publikum. Die, die dort gewesen sind, erzählen heute noch davon. Jene, die nicht dort waren, wünschen sich, sie wären dabei gewesen. Das Vakanz wurde zum Anziehungspunkt für Künstler, Kulturschaffende und Alternative aus der Talschaft und darüber hinaus. Sigi Innauer bezeichnet es als ein „Atelier der jungen Wilden“, ein Gegenpol zum ohnehin spärlich vorhandenen, Aprés-Ski-lastigen
Mainstream-Nachtleben im restlichen Bregenzerwald. Nicht nur die Gäste waren anders, auch die Musik war mehr als speziell. „Hin und wieder lief sogar Miles Davis um zwei Uhr in der Früh“, erinnert sich der Betreiber heute mit einem Lächeln. Mitte der Neunzigerjahre managte Sigi Innauer dann den Club Kiew in Röthis. Dieser wurde vor allem durch ein außergewöhnliches Live-Musikprogramm bekannt. Sogar Falco trat dort auf. 1997 schließlich gründete er mit dem „Innauer“ in der Tiefgarage des Dornbirner Stadtmarktes den ersten House-Club in Vorarlberg. Seit 2009 wird es als Restaurant und Bar geführt, seit 2014 heißt der Club im Keller wieder „Vakanz“. Drei Jahrzehnte später schließt sich also der Kreis. Wenn man Sigi Innauer von seinem Leben und seinen Projekten reden hört, könnte man meinen, dass sein Tag nicht nur die 24 Stunden hat, die für den Rest der Welt gelten. Seine Tage scheinen eher 26 Stunden zu dauern. Denn neben Club, Bar und Restaurant ist er auch ein ausgesprochener Familienmensch. Die beiden Söhne aus erster Ehe sind mittlerweile erwachsen, aber mit seinen beiden Kindern aus
Aus der Luft gegriffen Olympiasieger im Skispringen, Sportexperte und Unternehmer (www.innauerfacts.at) – Toni Innauer aus dem Bregenzerwald
Vorspiel auf dem Wachstisch
der neuen Beziehung verbringt Sigi jede freie Minute. Im Winter natürlich auf der Skipiste, denn der siebenjährige Marlon und die dreijährige Dalia sind begeisterte Skifahrer. Auch Mama Jasmin ist dabei, wann immer sie kann. „Mindestens dreimal die Woche gehen wir auf die Piste“, erzählt der stolze Papa, „lieber noch öfter und auf keinen Fall immer ins selbe Skigebiet.“ Klar, Abwechslung muss schon sein. Das ist auch gar kein Problem, denn der Bregenzerwald hat einiges zu bieten. Das Skigebiet am Bödele liegt quasi vor der Haustür. Auch auf der Schetteregg oder in Mellau fahren die Innauers gern. „Wenn der Frühling kommt, sind wir eher Richtung taleinwärts unterwegs“, erläutert der Skipapi mit Hinblick auf die Schneelage. Schneesicherheit bis Ostern? Kein Problem: Willkommen am Salober. Dass die Kinder gerne draußen sind, bringt mehrere Vorteile mit sich. Einer davon ist die Tatsache, dass der Skisport wieder einen größeren Stellenwert in Sigi Innauers Leben einnimmt. „Der Sport und die frische Luft tun mir gut“, sagt er. „Vor allem in meiner Branche ist es wichtig, dass man auf seinen Körper achtet. Die Bewegung in
der Natur hilft mir dabei.“ Und Sigi ist in tadelloser Form. Das sieht man ihm nicht nur an, er beweist es auch nicht zuletzt sich selbst regelmäßig: Beim „Weißen Ring“ in Lech, dem längsten Skirennen der Welt, überwand er letzten Januar neben 1.000 anderen Teilnehmern die 22 Pistenkilometer und 5.500 Höhenmeter in nur etwas mehr als einer Dreiviertelstunde und belegte in seiner Klasse den 2. Platz. So ernst wie früher nimmt Sigi die Rennsituation aber heute nicht mehr: „Ich muss nicht mehr Kopf und Kragen riskieren und voll ans Limit gehen. Viel wichtiger sind die Leute, die man trifft, und der Spaß am Skifahren.“ Wichtiger als jedes Rennen ist auch der Skispaß mit seinen Kindern. Wenn Sigi Innauer nicht seine Restaurantgäste betreut, ist er am liebsten mit seiner Familie auf den Pisten des Bregenzerwalds oder anderswo in Vorarlberg unterwegs. Meistens gehören sie zu den Letzten, die noch am Berg sind. Denn bevor Marlon und Dalia nicht mit eigenen Augen gesehen haben, dass der Lift stehen bleibt, sind sie nur schwer zum Heimgehen zu über reden. Bartholomäus Natter
Unser Wachstisch steht auf der Terrasse. In der Längsachse des eingespannten und frisch gefeilten Skis glitzern die Stubaier Alpen. Den Blick vom Bügeleisen leicht anhebend, sehe ich links den Gipfel des Patscherkofels und rechts die Nordkette. Die aufgeregten Stimmen von Oliver Polzer und Armin Assinger dringen durch den offenen Spalt der Balkontüre. Die Berge flimmern in der aufsteigenden Hitze und es riecht nach Skiwachs. Ich freue mich auf den Bregenzerwald, wo wir uns heute Abend mit Ski-Freunden im Hirschen am Schwarzenberg treffen werden. Kitzbühel ist wieder einmal das pulsierende Mekka der Skiwelt, der Super-G ist voll im Gange. Ich lasse zwei verschiedene Wachssorten, ein rotes und ein pastellfarben-grünes, am heiß-glatten Bügeleisen schmelzen und links und rechts der Führungsrille in zwei Wedelspuren auf den Belag der Alpinski rinnen. Mir fallen die Serviceleute ein, die im giftigen Dampf der Hexenküchen des modernen Skisports längst nicht mehr ohne makaber aussehende Schutzmasken arbeiten können. Das Wachs verteilt sich knisternd unter dem ruhig gleitenden Eisen und dringt in die Poren des Belages ein, als Armin plötzlich richtig laut wird in unserem Wohnzimmer: Christoph Innerhofer ist dabei, dem Schweizer Beat Feuz die Führung im heutigen Rennen abzujagen. Meine Marlene fährt winters nie ohne Langlaufski in den Bregenzerwald, also kommen die schmalen Latten auch noch unters heiße Eisen. Von Hittisau nach Balderschwang hat sie als Studentin ihren Staatsmeistertitel über 20 Kilometer Klassisch geholt. Kurz erkenne ich die einmalige Chance, meine lauftechnischen Defizite gegenüber meiner besseren Hälfte mit geschickter Wachswahl ein wenig auszugleichen. Doch die Fantasien vom elfenhaft schwebenden Diagonalschritt meiner Gattin währen nicht lange. „Jawoohlll Mothl, a geile Fohrt ... Klaaan bleibn!“ Eine Matthias Mayer geltende Begeisterung und eine erlösende Bestzeit liegen in der Luft. Mit 137,5 km/h im Zielschuss schafft er es tatsächlich! 30.000 Zuschauer liegen sich am Hahnenkamm in den Armen, während ich, das Hochälpele im Kopf, auch noch die Tourenski einspanne. Wenn schon, denn schon.
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Was soll schon passieren? Dietmar Dorn liebt die Geschwindigkeit im Schnee. Auf dem Mono-Ski brachte er es schon zum Europa- und Weltmeister
Er kennt Pisten in Chile, Italien, Amerika, Japan, Russland, Korea und St. Moritz – vor allem aber im Bregenzerwald
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Ein Motorradunfall stieß Dietmar Dorn in die Querschnittlähmung. Aus der nachfolgenden Depression zog er sich mit extrem eng geschnalltem Bauchgurt am Mono-Ski und wurde Weltmeister. Darüber hinaus stellt er seine Sportlichkeit bei Basketball, Handbike, Langlauf und Swiss-TruckAusflügen auf die Probe. Arbeit und Familie hat er natürlich auch Wenn der Nebel wie ein Deckel im Tal liegt, in Schoppernau minus sechzehn und auf dem Diedamskopf null Grad herrschen, transportiert die Gondelbahn in die Höhensonne, was geht: Menschen, Snowboards, Gleitschirme, Rodel, Kinderwagen, Erbsen suppen und Germknödel. Etliches landet neben der Bergstation: Hinweistafeln und Auffangnetze. Dann mitten im Schnee ein Rollstuhl. Der Anblick irritiert. Ist etwas passiert? Liegt der Besitzer irgendwo hilflos im Schnee? Keineswegs. Dietmar Dorn kurvt mit seinem Mono-Ski in der Landschaft herum. Rasant, kraftvoll, athletisch. Skifahrer bleiben stehen, starren ihm mit offenem Mund hinterher oder nehmen Reißaus. Neugierige und verstohlene Blicke, wenn er sich durch das Drehkreuz zum Sessellift bewegt. Die Liftmänner reagieren professionell und verlangsamen die Fahrt des Lifts. Der Sessel schiebt sich unter den Sitz des Mono-Skis. Das funktioniert bei reisemagazin bregenzerwald · 13
jedem Lift. Auf der ganzen Welt. Selbst bei einem Schlepplift – da wird der Mono-Ski mittels Seil gezogen. Von der Welt hat Dietmar viel gesehen. Er war in Chile, Italien, Amerika, Japan, Russland, Korea und St. Moritz. 1979 geboren, wächst Dietmar Dorn mit zwei Brüdern und einer Schwester in Riefensberg auf, einem Dorf im vorderen Bregenzerwald. Der Vater ist Landwirt, die Mutter Hausfrau. Dietmar macht eine Elektrikerlehre und arbeitet bei der Firma LTW in Wolfurt. Er fährt Ski und Snowboard, spielt Fußball und Volleyball, alles nur ein bisschen, was man halt so tut. Im Jahr 2003 fahren er und sein Kollege mit dem Motorrad durch Hittisau. Es regnet. Die Fahrbahn ist nass. In einer Kurve rutscht Dietmar aus und wird mit der Brust in die Leitplanke geschleudert. Bei vollem Bewusstsein merkt er, dass etwas Bedrohliches passiert. In seinem Kopf surrt es. Blut staut sich in der Lunge und sein Körper wird schlaff. Der Kollege, von Beruf Rettungssanitäter, ruft den Hubschrauber und äußert den Verdacht auf Querschnittlähmung. Dietmar wird nach
Feldkirch geflogen, liegt zwei Tage im Koma, vierzehn Tage auf der Intensiv station und drei Monate im Krankenhaus. Immerhin die Zehen kann er leicht bewegen – ein gutes Zeichen, sagen die Ärzte. Mit der Hoffnung, wieder laufen zu lernen, beginnt er eine Rehabilitation in Bad Häring in Tirol. Vier Monate bleibt er dort. Laufen lernt er nicht. Die Eltern bauen im Erdgeschoss die Wohnung barrierefrei um. Als Dietmar heim in die gewohnte Umgebung kommt, beginnt er zu realisieren, was geschehen ist und fällt in ein Loch. Er wird bemuttert und umsorgt. Freunde wissen nicht mehr, wie sie ihm begegnen sollen. Gut gemeinte Krankenbesuche sind für Dietmar schwer zu ertragen. „Ich dachte, ich drehe durch.“ Verzweifelt sucht er nach einer Lösung, hofft auf eine Operation oder ein Wunder. Als nichts davon passiert, nimmt er seine Beine buchstäblich selbst in die Hand. Er zieht aus, mietet sich eine Wohnung in Dornbirn, knüpft neue Freundschaften, beschließt, ein selbstständiges, unabhängiges Leben zu führen und
Hinauf in die großen Skigebiete des Bregenzerwaldes geht es mit Rollstuhl und Gondel
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weiß, dass er das nur schaffen kann, wenn er seine noch funktionierenden Muskeln trainiert wie ein Weltmeister. Als er zum ersten Mal in einem Mono-Ski sitzt, weiß er am Abend vor lauter Erschöpfung nicht mehr, wie er in die Badewanne hinein-, geschweige denn wieder herauskommen soll. Trotzdem ahnt er schon, was für ein Potenzial in ihm steckt. Er pfeift auf die Kosten, muss die teure Skiausrüstung, die seinem Körper angepasst wird, sofort haben. Statt Skistöcken verwendet er Unterarmstützen, die am unteren Ende mit kleinen Ski ausgerüstet sind. Seine Füße sind eingepackt in gestrickte Socken und Patschen aus Schaf- und Kuhfell. Den Bauchgurt zurrt er so fest, dass einem schon beim Anblick die Luft wegbleibt. „Das ist der härteste Teil“, sagt er atemlos. Der Gurt muss so eng sitzen wie Füße in Skischuhen. Die Bewegung passiert aus dem Rumpf heraus. Mit dem Kopf und der Hand leitet er die Kurve ein, die Hüfte drückt nach. Bald fährt Dietmar Dorn die ersten Rennen, trainiert von Freitag bis Sonntag. Keine Zeit, sich zu erholen. Die
Urlaubswochen reichen nicht. Er hat das Glück, über das Bundesministerium für Finanzen einen Arbeitsplatz in Wolfurt beim Zoll zu bekommen, wo er fünf Monate bei vollem Gehalt Sport treiben kann. Das BMF fördert Spitzensport seit 1952. Eine großzügige Unterstützung, um die Dietmar Dorn von Sportlern anderer Nationen beneidet wird. Österreichcup, Europacup, Weltcup. Dietmar ist jung und im Flow. Er lernt zu verlieren, mit Konkurrenz umzugehen, sich mental zu fokussieren, sammelt Pokale und Medaillen. Schließlich wird er Staatsmeister. Und Weltmeister. Bei den Paralympischen Spielen in Vancouver und Sotschi startet er für Österreich. Am Diedamskopf unter der Gondelbahn hält er an der Kante inne, schaut hinunter auf die steile schwarze Piste und erinnert sich: So eine Piste, viermal so lang, bewältigten Monoskifahrer bei den Paralympischen Spielen in Sotschi, indem sie sich bolzengerade und frei von vernünftiger Angst in die Tiefe stürzten. Dietmar mag hohe Geschwindigkeiten, allerdings nur, wenn er sie kalkulieren kann. Diese
Abfahrt damals war ihm zu riskant. Er trat vom Start zurück. Am Diedamskopf dagegen rauscht er in eleganten Schwüngen nach unten. Im Olympiastützpunkt in Dornbirn lernt Dietmar seine künftige Frau kennen. 2015 beendet er seine Profi karriere. Heute ist er verheiratet und stolzer Vater von zwei Söhnen. Den Sport braucht er nach wie vor: Basketball, Handbike, Langlauf, Skifahren. Im Sommer organisiert er Swiss-TruckAusflüge für Rollstuhlfahrer. Zuhause kocht er gern. Man lädt ihn an die Krankenpflegeschule und an die Fachhochschule ein, Vorträge zu halten. Plötzlich merkt er, dass andere ein Vorbild in ihm sehen. „Wie machst du das nur alles?“, fragen sie. Er macht es. Mit Gelassenheit, Zuversicht und Humor. Hindernisse, die sich ständig in Form von Stufen oder anderen Barrieren vor ihm auftürmen und andere verzweifeln ließen, nimmt er gelassen. „Was soll schon passieren?“, sagt er lachend, als er vom Weg abkommt, im Tiefschnee feststeckt und aus eigener Kraft weder vor noch zurück kann. „Irgendeine Lösung gibt’s immer.“ Irmgard Kramer
Dietmar Dorn liebt hohe Geschwindigkeiten, aber nur, wenn er das Risiko kalkulieren kann
Tipp:
Dietmar Dorns bevorzugte Skigebiete Damüls, weil der Parkplatz neben dem Sessellift ist. Parken am oberen Parkplatz. Nach Vorlage des Behindertenausweises lässt einen das Parkplatzpersonal nach vor direkt zum Lift fahren. Bödele, Behindertenparkplatz. Oder Parken oberhalb des Hochälpelelifts. Warth, Parkplatz Jägeralp oder Steffisalp (Rollstuhlparkplätze). Mellau, Rollstuhlparkplätze vor der Talstation. Normalerweise eignen sich auch fast alle kleinen Skigebiete, Dietmar Dorn empfiehlt: „Einfach ausprobieren, so werden auch SkiJuwele gefunden! Das Personal ist überall sehr freundlich und hilfsbereit!“ Ein schönes Angebot für Behinderte bietet „Ski for life“: www.skiforlife.at Weitere Angebote gibt es beim BSV (Behindertensportverein Vorarlberg): www.bsv.or.at
Aus dem Rollstuhl in den Mono-Ski. Gleich beginnt die Abfahrt auf der schwarzen Piste
Sportliche Rollstuhlfahrer benützen sehr gern die Langlaufloipen. Hier sind vor allem jene in Alberschwende und Sulzberg zu empfehlen.
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Mein schönstes Ferienerlebnis: die Schetteregg Ein Karussell, Förderbänder und ein Mini-Tellerlift. Die Igel-Runde, der Eichhörnchen-Schuss, die Reh-Piste, die Luchs-Piste und die Hasen-Piste mit normalem Tellerlift. Der Schettifuchs und die Nasenputzstation. Unsere Autorin sitzt im Skiparadies auf der Schetteregg und malt sich aus, wie sie es als Kind erleben würde Ich sitze in der Sonne, im Rücken die warme Wand der Hütte, und blicke auf das Skiparadies auf der Schetteregg. Wie wäre es, wenn ich es als Kind erleben könnte? Da steht mir ein Skigebiet vor Augen, von dem ein Kind schwärmt … Jedes Jahr in den S emesterferien fahre ich in den Urlaub nach Schetteregg. Dort ist es voll cool. Ich nehme mein Kuschelkissen, Bücher, Spiele und Knabberzeug mit. Mein kleiner Bruder packt Playmobil ein. Mein großer Bruder sein Handy. Mein Papa Perry Rhodan. Meine Mama den Rest. Am Montagmorgen ist in der Stadt ganz dicker Nebel. Wir ziehen unsere Skisachen an und verabschieden uns von Buschel, unserer Katze. In der Einfahrt warten Oma und Opa. Mein Opa will die neue Langlaufloipe ausprobieren. Meiner Oma tut das Gestell weh, aber ein bisschen frische Luft schadet ihr auch nicht. Endlich geht’s los. „Der Schettifuchs!“, rufen wir in Egg-Großdorf. „Von hier sind’s genau neun Minuten ins Paradies“, sagt meine Mama. Dort beginnt die AutoRätsel-Rallye. Bei jeder Tafel lösen wir ein Rätsel. Über dem Nebel ist der Himmel ganz blau. Mein Papa staunt über den nigelnagelneuen Parkplatz. Hannes Waldner winkt uns zu. Er ist der Chef von allen Liften und allem. Oma und Opa wohnen im Schetter egger Hof. Wir wohnen im Lifthaus. Dort ist es viel cooler. Gleich tun wir die Sachen hinein und treffen unsere Freunde. Sofort gehen wir Ski fahren. Ich fahre mit meinen Freundinnen. Mein großer Bruder fährt mit seinen Kumpels. Mein kleiner Bruder fährt 16 · reisemagazin bregenzerwald
mit meiner Mama und ihren Freundinnen. Mein Papa muss zuerst einen Perry Rhodan lesen. Dann fährt er mit den anderen Papas. Also, in Schetteregg musst du dir das so vorstellen: Das Coolste ist das Matratzenlager. Da schlafen wir aber nicht. Wir schlafen in einem Zimmer mit zwei Stockbetten. Ich und meine Brüder schlafen oben. Meine Mama und mein Papa schlafen unten. Mein großer Bruder redet im Schlaf. Mein Papa schnarcht, wenn er mit Liftmännern im Schetteregger Hof war. Dann kommt er erst um elf auf die Piste. Die Liftmänner sind viel früher auf. Obwohl gar nicht viel Schnee liegt, machen sie eine Piste, wie wenn man frisch gebadet und sich die Haare gekämmt hat. In Schetteregg gibt es alles, was du dir vorstellen kannst. Ein Karussell, Förderbänder und einen Mini-Tellerlift. Auf der Igel-Runde habe ich Pflugfahren gelernt. Mein kleiner Bruder ist gleich den Eichhörnchen-Schuss gefahren. Auf der Hasen-Piste gibt es einen normalen Tellerlift. Dort ist die Nasenputzstation, weil kleine Kinder immer Rotznasen haben. Meine Mama ist darüber sehr glücklich. Auf der Rehpiste gibt es abwechselnd Teller und Bügel. Auf allen Pisten stehen große TierFiguren, damit wir immer wissen, wo wir sind. Bisher fand ich die AdlerAbfahrt am besten. Aber heuer sind wir zum ersten Mal die schwarze Luchs-Piste gefahren. Da muss man echt gut Ski fahren können. An der Kasse lassen wir uns einen Pass abstempeln. Wenn man unter der Woche fünf Mal in Schetteregg war,
Ein Parcours mit Buckelbahnen, T unnel und Schneeburgen: das „August-Land“ darf man mit der Pistenraupe oder mit dem Ski-Doo mitfahren. Das ist wirklich cool. Es gibt noch Kinderkino, Disco, Schnitzeljagd und Fuchsjagd. Da fährt der Schettifuchs durch Tore und legt eine Zeit vor. Wer der Zeit am nächsten kommt, hat gewonnen. Einmal habe ich die Schettifuchsverkleidung in der Kinderbetreuung im Schrank entdeckt. Mit meiner Oma fahre ich Pferdekutsche. Sie ist zu faul zum Spazieren, aber schon ganz braun im Gesicht. Mein Opa kann nicht langlaufen, weil zu wenig Schnee liegt. Er wandert viel. Weil die Natur, sagt er, sei hier wirklich traumhaft und das Allerwichtigste. Als wir zum ersten Mal hier waren, kannten wir uns noch nicht aus. Mein kleiner Bruder war krank. Papa war mit ihm im Lifthaus. Meine Mama ist mit mir gefahren. Ich war noch klein. Es hat geschneit. Plötzlich steckten wir im Tiefschnee und wussten nicht mehr wohin. Da kam August und hat uns gerettet.
Hier wird die Betreuung der Kinder durch die Eltern leicht – nicht nur auf der Piste August wohnt neben dem Lift in einem Hexenhäuschen. Er ist Tischler, aber wenn er abends nach Hause kommt, schaufelt er das Augustland. Das ist der beste Parcours, den du dir vorstellen kannst. Mit drei Buckelbahnen! Schon im Herbst stellt er Sachen auf, gräbt Tunnel, baut Schneeburgen, steckt Tannenbäume und Fahnen in den Schnee. Er sägt Figuren aus und bemalt sie. In den Semesterferien nimmt er sich extra frei. Das macht er alles ohne Bezahlung, weil er sich so freut, wenn die Kinder sich freuen. Hannes, der Chef, sagt, dass August mehr wert ist als ein Lottogewinn, weil die Freude bei August nicht aufgesetzt, sondern echt ist. Wenn alle weg sind,
wohnen in Schetteregg nur 7 Menschen: August und seine Freundin, Frau Marianne, die Hüte für Trachtenjuppen macht, und die Familie vom Schetter egger Hof. Sie mögen sich alle gern. Einmal bin ich über ein Loch geschanzt. Da hat’s mir den Ski weggerissen, aber gleich ist ein Erwachsener gekommen. Jeder hilft jedem. Wenn ein Kind mit dem Liftbügel nicht klarkommt oder einen Stock verliert, ist immer wer da. „Bei uns geht keiner verloren“, sagt Hannes. Meine Mama macht das glücklich. Sie kann sich hier total von uns erholen. In einem riesigen Skigebiet hätte sie Angst um uns. Am Mittag treffen wir uns im Lifthaus. Mein großer Bruder mag die
Am Tellerlift auf der Hasen-Piste in Schetteregg
Salatstation. Mein kleiner Bruder mag das Goldgräbermenü. Ich mag Igelwürste. Im Aufenthaltsraum ist eine coole Liste. Da können wir aus dem Kühlschrank Getränke nehmen und müssen nur einen Strich bei unserer Familie machen. Ich nehme meistens Multivitaminsaft. In der Kinderbetreuung kann man malen. Es gibt einen Lerncomputer und eine Spielküche. Nach dem Skifahren liegt mein großer Bruder auf der Matratze und spielt am Handy. Meine Freundinnen und ich turnen auf der Sprossenwand. Am Abend gehen wir wieder hinaus. Es gibt eine beleuchtete Rodelpiste mit Schein werfern und einen Hügel zum Klettern. Einmal waren zwanzig Kinder draußen. Das war cool. Im Aufenthaltsraum spielen wir Brettspiele. Richtig cool ist es, wenn einer Gitarre spielt und alle singen. Zum Frühstück gibt’s Buffet. Da kann man sich nehmen, so viel man will. Die Sonne scheint durchs Fenster. Ich und meine Freundinnen können es nicht aushalten. Wir stehen um halb neun am Sessellift und warten. Wir sind immer die Ersten. Am Freitagnachmittag fahren wir nach Hause. Wenn wir zahlen, reservieren wir gleich für nächstes Jahr. Falls du uns einmal in der Stadt besuchen möchtest: Du erkennst unser Haus sofort – vor dem Eingang steht ein Schettifuchs. Den hat uns August geschenkt. Irmgard Kramer reisemagazin bregenzerwald · 17
Wo die Sonne nie allein strahlt Eine Skitour im Bregenzerwald voll Schnee, Schweiß und Weizenbier sowie einem strahlenden Lächeln
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Andreas und Gaby Feuerstein unterwegs auf Skitour am Hirschberg
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Kurze Wege und weite Aussichten: Eine Skitour ist für Andreas und Gaby Feurstein im Winter die beste Möglichkeit, ihre Heimat aktiv zu erleben. An einem nebeligen Wintertag machen sie sich in Begleitung des Autors zum Hirschberg auf. Sie wollen in die Sonne touren Zäher Nebel und minus neun Grad: Im Tal herrscht an diesem Nachmittag ein Winterwetter zum Abgewöhnen. Der Parkplatz im Bizauer Ortsteil Hütten ist leicht zu finden. Am Übungshang nebenan ziehen einige Kinder ihre Schwünge. Vor mir liegen die Anlagen des ehemaligen Hirschberglifts, der vor fünfzehn Jahren den Winterbetrieb eingestellt hat. Andreas und seine Schwägerin Gaby warten bereits und nehmen mich herzlich in Empfang. „Wir brauchen etwa anderthalb Stunden, bis wir oben sind“, sagt der 35 Jahre alte Bäcker und nickt mir aufmunternd zu. Los geht’s. Ich bin Skitour-Anfänger, etwas ungewohnt fühlt sich anfangs die Bewegung mit der freien Ferse an. „Du musst die Knie nicht weit anheben“, erklärt mir Gaby. „Schieb die Ski einfach nach vorne.“ Bald klappen auch die ersten Spitzkehren – halbwegs zumindest. Je weniger ich über meine Schritte nachdenke, desto besser. Den beiden ist die Technik in Fleisch und Blut übergegangen: Andreas ist bereits als Kleinkind mit seinem Vater Touren
gegangen, Gaby übt diesen Sport seit zehn Jahren aus: „Ich habe mich schon immer für das Bergsteigen und Wandern begeistert. So wollte ich diese Erfahrungen auch einmal im Winter machen.“ Sofern es Zeit und Wetter zulassen, sind die beiden einmal pro Woche unterwegs. Beim Aufstieg begegnet uns ein Mann. Drei Abfahrer kommen uns entgegen. Ist das Gebiet ein Geheimtipp? „Nein, im Gegenteil. Normalerweise ist hier mehr los, gerade bei Neuschnee“, antwortet Andreas lachend. Ich finde das gut, so müssen wir nicht selbst spuren und sparen Kraft. Zwischen den kurzen Gesprächen gehen wir schweigend hintereinander. Ans Ohr dringt das Knarzen der Ski und des Schnees und sonst gar nichts. Auf der Höhe der Mittelstation tauchen wir aus dem Nebelmeer auf und blicken auf die Silhouetten von Hangspitze und Niedere. Die Schneekristalle fangen im strahlenden Sonnenlicht an zu glitzern, die Schweißdrüsen machen Überstunden. Eine halbe Stunde später haben wir den letzten Anstieg geschafft – 1.400 Meter Seehöhe und die mächtige Kanisfluh direkt vor uns. Was für ein Blick! Wir strahlen um die Wette. Kurzer Kleidungswechsel in der Sonne, dann holen meine Begleiter Weizenbier, passende Gläser und Schokokekse aus ihren Rucksäcken. Ich wusste gleich, dass ich bei den zwei Bergrettern in den besten Händen bin. Beim Umziehen fällt mir neben frischen Oberteilen meine Lawinen-Ausrüstung in die Hände. Wie schätzen die beiden Experten diese Gefahr ein?
Verschüttet sei in diesem Gebiet noch niemand worden, aber es könne immer etwas passieren. „Berge an sich sind einfach nicht sicher“, betont Andreas. Daher empfehlen die beiden: Niemals allein gehen, vollständige Ausrüstung mitnehmen und jede Tour sorgfältig planen. Der große Vorteil dieser Tour für die beiden – sie wohnt in Reuthe, er in Bizau – ist die kurze Anreise von zehn Autominuten. „In zwei Stunden bin ich wieder zuhause und habe doch eine ordentliche Tour gemacht. Das ist für mich mit meinen zwei kleinen Kindern optimal“, sagt Gaby. „Um dem Nebel zu entfliehen, reicht es schon“, ergänzt Andreas. Langsam ist es Zeit für die Abfahrt. Der Abschied von diesem Panorama fällt schwer. Wer will, könnte jetzt noch weiter aufsteigen. Ein weiterer Vorteil dieser Tour: Durch die Lage in einem ehemaligen Skigebiet gibt es, ganz nach Lust und Kraftreserven, zahlreiche Varianten bei der Abfahrt. Wir nehmen die gemütliche, die in zwanzig Minuten über etwas ausgefahrene breite Hänge zurück zur Talstation führt. Als ruhige Alternative zum PistenSpaß sind Skitouren in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Das kann ich gut nachvollziehen. Anstrengend ist diese Tour. Doch das Unterwegs-Sein, die Sonne und die weiten Ausblicke machen den Aufwand locker wett. An solche Erlebnisse könnte ich mich gewöhnen. Thorsten Bayer
Tipp:
Skitour zur Bergstation am Hirschberg
Skifelle sind bei jeder Skitour für den Aufstieg unverzichtbar
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Anfahrt: Mit dem Auto durch Bizau und weiter bergauf Richtung Schnepfau. Nach knapp einem Kilometer kommt auf der rechten Seite ein großer Parkplatz, hier links zur Talstation der ehemaligen Hirschberglifte abbiegen. Tour: Mittelschwer, Höhendifferenz rund 700 Meter. 1,5 bis 2 Stunden Aufstieg über ehemaliges Pistengelände. Abfahrt je nach Variante 10 bis 30 Minuten. Durch nordwestliche Ausrichtung in der Regel von Dezember bis März möglich. Ausrüstung: Tourenski mit passenden Schuhen, Stöcken und Fellen, Lawinen-VerschüttetenSuchgerät (LVS), Sonde, Lawinenschaufel, großer Rucksack, Ersatzkleidung, Proviant, Skihelm für die Abfahrt. Wer kein eigenes Material hat, kann es beispielsweise bei Bergsport Leitner im Dorfpark Bezau ausleihen.
„In zwei Stunden bin ich wieder zuhause und habe doch eine ordentliche Tour gemacht. Das ist für mich mit meinen zwei kleinen Kindern optimal.“ Gaby Feuerstein
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Arbeiten, sich in der praktischen Welt bewähren, auch schreiben und der Eitelkeit widerstehen: Auf die Bedeutung solcher Tugenden verweist mich die Kertész-Lektüre im Bregenzerwald
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Man muss arbeiten, ... Der Philosoph Peter Natter sucht am Genius loci im Bregenzerwald in Büchern nach Aussagen, die für die Region Bedeutung haben Es hat eine lange Tradition, den Wandel als das einzig Konstante darzustellen. Wie alle Traditionen gerät auch diese gern in Gefahr, missbraucht zu werden. Im Fall des Wandels geht es dann darum, eine dem Eigennutz förderliche Neuerung schwuppdiwupp einzuführen. So lohnt es sich, solchem Treiben eine vertiefte Reflexion über das Beständige gegenüberzustellen. Auch dazu sitze ich heute im Siebaner Häuschen und spinne den Faden weiter, der im Sommer mit Henry David Thoreau begonnen hat. Das Buch, das ich zur Hand nehme, ist „Der Betrachter“ von Imre Kertész (1929–2016), Literaturnobelpreisträger des Jahres 2002. Weil es „… einen enormen Unterschied macht, wo man liest“, wie Walt Whitman geschrieben hat, schlage ich das Buch im Bregenzerwald auf – gespannt, was der Charakter des Waldes mit meinem Lesen, mehr noch: mit mir anstellt. Kertész, jüdischer Abstammung, wurde 14-jährig von Budapest nach Auschwitz und Buchenwald verbracht. Er kam davon und hat danach unter Bedingungen gelebt, die auf den ersten Blick mit dem Bregenzerwald nichts zu tun haben, nämlich im kommunistischen Ungarn des 20. Jahrhunderts. Allerdings ist es immer geboten, zweimal hinzuschauen, und oft lohnt sich ein drittes Mal. Das ist eine Sache der Geduld und Beharrlichkeit, die wiederum schwer möglich sind ohne den Glauben an das Bleibende in all dem Wandel. Denn der Blick auf die Bedingungen, unter denen Kertész sein schriftstellerisches Werk geschaffen hat, weckt Erinnerungen. (Erinnerungen, das sei hier in Klammern angemerkt, sind ein mehr als deutlicher
Hinweis auf Bleibendes im Wandel.) Es weckt Erinnerungen an den Schriftsteller des Bregenzerwaldes, an Franz Michael Felder. Man möge mir gestatten, ihn hier derart solitär zu präsentieren, als den Schriftsteller. In Kertész’ „Betrachter“, einem Tagebuch, steht folgender Satz: „Wir verstehen die Welt deshalb nicht, weil das nicht unsere Aufgabe auf Erden ist.“ Ging es nicht exakt darum in Felders heftigem Streit mit dem Klerus seiner Zeit: Eine Aufgabe definiert zu haben, die eine überaus irdische war, statt ein Pseudoverständnis himmlischer Herrlichkeiten nachzubeten? Sich um Genossenschaften und Versicherungen zu kümmern, das Menschliche in den Mittelpunkt zu stellen, statt einer Ideologie? Das, was man tagtäglich und ohne großes Tamtam tut, sich von der Seele diktieren zu lassen, ist das nicht gut wälderisch? Von der Seele, nicht von den Demagogen, auch nicht von den Rechnern. Von der Seele, das heißt von der Natur, von der eigenen, menschlichen, und von der, deren Teil eine(r) ist, anders gesagt, um auf den Anfang zurückzukommen, vom Unwandelbaren. Apropos Seele: „Die menschliche Gespaltenheit zwischen <Seele> und <Interesse> … treibt den Einzelnen und auch die Gesellschaft in eine zunehmend schizophrene Lage …“ Auch diesem Zwiespalt entfliehe ich immer (noch) gern in den Bregenzerwald, in meinen Bregenzerwald: Dieses besitzanzeigende Fürwort setze ich bewusst. Wie ja auch die sozialen und touristischen Bemühungen darauf ausgerichtet sind, den Bewohnern und Gästen ihren ganz persönlichen Bregenzerwald erfahrbar zu machen, und damit nichts anderes, nichts Geringeres als sich selbst. Arbeiten, sich in der praktischen Welt bewähren, auch schreiben und der Eitelkeit widerstehen: Auf die Bedeutung solcher Tugenden verweist mich die Bregenzerwälder Kertész-Lektüre.
Walt Whitman: „Ich behaupte, der tiefgreifendste Dienst, welchen Gedichte oder jede andere Literatur ihren Lesern leisten können, ist nicht bloß, den Intellekt zu befriedigen oder etwas Geschliffenes und Interessantes zu liefern, nicht einmal großartige Leidenschaften oder Personen oder Ereignisse abzubilden, sondern den Leser mit kraftvoller und reiner Männlichkeit, mit Religiosität zu erfüllen und ihm das Herz zu stärken als spürbare Besessenheit und Gewohnheit.“ (Noch eine Klammer: An der reinen Männlichkeit möge sich fürs Erste keine(r) stoßen. Whitman, 1819–1892, verdient das.) Wenn ich im winzigen Siebaner Häuschen aus dem Fenster schaue, geht mein Blick auf ein paar Bauernhäuser. Es gibt mir ein gutes Gefühl, was ich da sehe. Weil es nicht viel braucht, aber eben das Richtige, um sich heimisch zu fühlen. Kertész sagt es aus seiner kommunistisch-trostlosen Welt heraus so: „Das Sortiment guter Dinge ist klein, ein paar gute Bilder, wahre Ideen, ein paar gemessene große Worte, ohne Gift und Galle: Ein einfaches sauberes Haus, kein Mief, und ich fühle mich sofort heimisch, allein durch die Geste, mit der mich der Hausherr hereinbittet.“ Jetzt mag ich sogar das ins Spiel bringen, was Touristiker so gern preisen: die Bregenzerwälder Gastlichkeit, die, bzw. deren Ideal, Kertész so schön auf den Punkt bringt. Er weiß übrigens, wovon er spricht, war er doch, gegen Ende seines Lebens zu Ruhm, Ansehen und Geld gekommen, gern zu Gast in schönen Hotels. Allerdings, auch das muss gesagt werden, hat Kertész mit größter Klarheit die Gefahren des Ruhms und der Noblesse am eigenen Leib (wo sonst?) erfahren. Nein, so spannend habe ich mir Kertész im Bregenzerwald nicht vorgestellt gehabt, aber wie sagt Walt Whitman: „Es macht einen enormen Unterschied, wo man liest.“ Imre Kertész: Der Betrachter. Aufzeichnungen 1991–2001. Rowohlt 2016 reisemagazin bregenzerwald · 23
Am Leben gereifter Rebell Bekannt wurde Alexander Dür als Werfer. Er warf nicht irgendetwas, sondern duercubes, zehn Jahre lang von Brücken und Wasserfällen, von Felsklippen oder aus Seilbahnen. Heute hat er sich wieder seinem Schlosserhandwerk zugewandt, baut am liebsten Hochbeete aus Stahl und versucht, sich dem Hamsterrad der Konsumgesellschaft so gut wie möglich zu entziehen „Das Erste, was ich von der ingenauer Brücke geworfen habe, war L mein Moped“, erzählt Alexander Dür lachend. „Wir waren 16, es war Sommer und uns war langweilig. Das Geräusch und unser Gefühl, als das Mofa unten aufschlug, waren gewaltig!“ Wir sitzen in Alexander Dürs Stube, einem zu Werkstatt und Wohnhaus umgebauten ehemaligen Gasthaus namens Gemsle, auf einer versteckten Hochebene direkt über Lingenau. Das Gemsle gehörte einst Dürs Großvater. Heute lebt sein Enkel hier mit seiner Frau und seinen drei Söhnen. In der Ecke des schlichten, heimeligen Raums glüht ein Grundofen, verkleidet mit Platten aus ebenholzfarbenglänzendem Stahl, Prototyp einer von Dür selbst entwickelten Linie. Gerade ist der erste wilde Wintersturm des neuen Jahres losgebrochen. Millionen winziger Flocken fegen waagrecht am Fenster vorbei. Von der atemberaubenden Aussicht über den Bregenzerwald sehen wir – nichts. Whiteout. Das Moped war nur der Anfang: Seit 2007 ist der Schlosser Dür auch als „Werfer“ bekannt. Er wirft seine sogenannten „duercubes“, Würfel von 24 · reisemagazin bregenzerwald
Alexander Dür auf einem riesigen duercube. Kleinere Exemplare mit einem Meter Kantenlänge warf er in Schluchten, von Brücken und Felsen und aus Seilbahngondeln einem Meter Seitenlänge aus Stahl, von Brücken und Felsklippen, von Wasserfällen oder aus Seilbahnen. Hat die 90 Meter hohe Brücke über die Bregenzerach schon immer eine besondere Anziehungskraft auf ihn ausgeübt? Dür nickt und grinst: „Wir sind hier schon als Kinder herumgeklettert, und als Teenager war es dann die Fallhöhe, die mich fasziniert hat.“ Das mit der Schlosserlehre hätte eigentlich nicht sein sollen. Mit 15 schickten ihn seine Eltern an die Handelsakademie nach Bregenz: „Ich wollte eine Lehre machen, doch das kam nicht in Frage“, erinnert er sich und zerzaust mit forscher Geste seine sandfarbenen Haare. „Also habe ich absichtlich nur Fünfer geschrieben. Ein Jahr später bin ich heimlich in die Lehrwerkstatt der Firma Doppelmayr in Wolfurt marschiert und habe gesagt: Ich möchte Schlosser werden!
Dabei wusste ich nicht einmal, was ein Schlosser macht.“ Heute, mit 41 Jahren, ist Dür ein besonnener, am Leben gereifter Rebell. Ein unruhiger Geist, der alles hinterfragt und keine Angst davor hat, anzuecken. Kindererziehung, Konsum, Gesundheitswesen – meist wirkt Dür ruhig und abgeklärt, doch bei manchem Thema blitzen seine blauen Augen jäh und angriffslustig auf. Der allererste duercube? Das sei so eine Idee gewesen, sagt er versonnen ins Schneegestöber hinaus. Vor zehn Jahren, abends auf seiner Terrasse, beim Bier mit Freunden: „Ich hatte gerade den ersten Cube fertiggestellt, einen Kubikmeter groß, zusammengeschweißt schon mit dem Hintergedanken, wieder etwas von der Lingenauer Brücke zu werfen. Wieder etwas Illegales zu machen. Einfach, um zu sehen, was passiert.“
G’hörig Wälderisch Aber da sei noch etwas anderes gewesen, fügt er hinzu: „Ich habe eine Zeitlang sehr intensiv gelebt – viel gearbeitet, viel gefeiert, daneben noch die Meisterprüfung gemacht. Mit Ende 20 fühlte ich mich schließlich, als würde ich ständig in einem dunklen Zimmer sitzen. Ich hatte solche Angst und wusste nicht, warum.“ Geholfen habe ihm ein junger Arzt, der ihm erklärte, diese Gefühle seien seine persönlichen Alarmglocken: „Du kannst so weiterleben oder etwas ändern. Es liegt an Dir.“ Damals habe er das Thema „persönlicher Freiraum“ aufgegriffen. „Ein Cube ist ein regelmäßiges Etwas, das durch Gewalteinwirkung von außen verformt wird. Er ist ein Sinnbild für die Kräfte, die tagtäglich auf uns wirken. Für den Druck, der auf uns lastet, die Einschränkungen von außen, mit denen wir uns abfinden müssen. Er zeigt aber auch, wie stark man sein kann, denn der Aufprall zerstört ihn nicht: Unseren persönlichen Freiraum kann uns niemand nehmen.“ Dass es heute stiller geworden ist um seine Cubes, ist dem Lingenauer recht: „Ich hätte voll in die Kunstszene einsteigen und viel Geld verdienen
können. Aber dort dreht sich alles fast immer nur ums Ego. Darauf hatte ich keine Lust.“ Er sehe sich auch nicht als Künstler, sagt er nachdrücklich: „Ich bin einfach der Alexander Dür!“ Statt der Aktionskunst widmet sich Dür heute fast ausschließlich seinem Handwerk und seiner Familie. Aus Objekten, die er für den Eigengebrauch entworfen hat, sind einige seiner erfolgreichsten Produktlinien entstanden. So wie das Hochbeet aus Stahl, das im Moment alle von ihm haben wollen: „Das war ein Experiment für unseren Garten. Aber dann kam jemand und fragte, ob ich für ihn auch eines machen kann – und bald hatte ich wieder viel mehr Arbeit, als mir lieb ist. Mittlerweile bin ich fast ein ‚Bio-Schlosser‘, der nicht nur über sein Stahlbeet, sondern auch übers Gärtnern viel berichten kann!“ Außerdem experimentiere er im Moment mit Objekten, die er mit weißem Hochglanzlack überziehe: „Ich wollte Stahl einmal als etwas Reines und Pures darstellen, als edlen Werkstoff mit mondänem Auftreten. Ich mag diese Optik sehr und spiele mit einer Haptik, die den Objekten einen eigentümlichen Reiz verleiht.“ Babette Karner
Birgit Rietzler, Dichterin im Bregenzerwald, stellt typisches „Wälderisch“ vor
So an Zirkus So ein Zirkus Döt, wau ma d’ Schpura von Schneehaso feondt, sammlod se d’ Füchs.
Da, wo man die Spuren der Schneehasen findet, sammeln sich die Füchse. In am Mischwold leobod ned bloß schtille Rehle und schüe Dächs. Ne, ne!
In einem Mischwald leben nicht nur stille Rehlein und scheue Dachse. Nein, nein! Wildsua scharrod bi üs am ehoschto ufo Schtraußa und Pischta umanand.
Wildschweine scharren bei uns am ehesten auf den Straßen und Pisten herum. D’ Schtuoböck, wau ma ufor Kanisfluoh ingsetzt hat, machod üs meh Fröud.
Die Steinböcke, die man auf der Kanisfluh eingesetzt hat, machen uns mehr Freude. Dass ma d’ SchtuRböck im Tal ned usrotto ka, ischt ou ned schleht.
Dass man die SchtuRböcke im Tal nicht aus rotten kann, ist auch nicht schlecht. Ohne dia wüodod Geiar amind no bis is Adlar neoscht flügo zum Gamsoior holo.
Ohne die würden die Geier noch bis zum Adlernest fliegen, um Gemseneier zu holen. Das mit do Gamsoior ischt an müada Witz, wegs deom wed koanar me palös.
Das mit den Gemseneiern ist ein müder Witz, wegen dem wird keiner mehr närrisch. Ned amal do Giggolar amorgo, abr dinar söt eh bessr ned kreio wio scho.
Nicht einmal der Hahn morgens, aber der sollte sowieso besser nicht krähen. Domit do Elefant im Porzellan-Gahdo lang und guot schlaufo ka.
Damit der Elefant im Porzellan-Schlafzimmer lang und gut schlafen kann. Was set ma dau dozuo? – Schlaufod wöhlor, eor Kamölor und Kaschtrölor!
Was sagt man denn dazu? – Schlaft wohl, ihr Kamele und Kochtöpfe! PS: Der Schlaufgruoß ischt urold und weorkle guot gmoant!
IhiliberPS:umenda voluptaeist nis autund accuscilDieser Schlafgruß uralt wirklich gut laut etgemeint! rem. Nem repelendae volendit aut pro eatisto cus qui utetur? Quibus, sunt „Bio-Schlosser“ Dür bei der Arbeit. Er weiß auch viel übers Gärtnern reisemagazin bregenzerwald · 25
Halblebenschuhe
„Vom ersten Gespräch bis zum fertigen Maßschuh kann es schon ein halbes Jahr dauern.“ Ina Rüf in ihrer Werkstatt
Statt einem Studium und nach einem Bürojob absolvierte Ina Rüf eine Lehre in Wien. Sie schätzt die ruhige, beständige Arbeit des Handwerks. Heute lebt sie wieder im Bregenzerwald und fertigt Schuhe für ein halbes Leben Wie stellt man sich einen richtigen Schuhmacher vor? Wohl männlich, über sechzig, mit grau meliertem Haar und Stoppelbart – also einen über einen Schuh geneigten Mann, mit Hammer und Raspel hantierend und dabei in einem Kellerräumchen sitzend, das kaum von Tageslicht durchflutet ist. Doch wer sich nach diesem Klischee auf die Suche nach einem Schuhmacher begibt, wird wohl nicht mehr
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fündig werden. Diese Art von Handwerker gibt es praktisch nicht mehr, obgleich das Handwerk noch immer weiterlebt – nur mit einem etwas anderen Gesicht. Eines davon ist das der Ina Rüf. Ihre Schuhmacherwerkstatt befindet sich in Alberschwende. Sie ist nicht leicht zu finden. Wer zu ihr möchte, muss sich zuerst durch die Straße nach Fischbach schlängeln, in einer Wohnsiedlung taucht dann ihr Schild auf. Ihre Werkstatt befindet sich im Wohnhaus. Sie ist ebenerdig und hell. Gleich beim Eingang begrüßt einen eine Regalwand voller Leisten. Noch sei es eine bescheidene Sammlung, meint sie. Dahinter eine sogenannte Ausputzmaschine – gewiss hundert Jahre alt – zum Schleifen und Ausputzen der Schuhe, das schwerste Stück im Raum. In der Mitte ein großflächiger Arbeitstisch zum Zeichnen und Zuschneiden
von Modellen und Mustern. Direkt am Fenster eine alte pechschwarze AdlerNähmaschine sowie eine etwas neuere und im Eck, an einer Kastentüre hängend, die Arbeitsschürze. Ina Rüf ist ihre Neigung nicht in die Wiege gelegt worden – keine Vorfahren, die auf Leisten und Stahlborsten zurückgriffen. Sie hat ihr Handwerk in Wien gelernt und das eher zufällig. Eigentlich war sie in die Hauptstadt gegangen, um zu studieren. Doch das war nicht das Ihrige. So jobbte sie in Büros: „Einmal saß ich in der U-Bahn, blätterte in einem Werbeheftchen von Waldviertler Schuhe. Da zündete es, und ich dachte, das Schuhmacherhandwerk wäre eigentlich doch was für mich“, erzählt sie. Ina schnupperte in unscheinbaren, kellergeschossigen Werkstätten in Wien, die noch der Zeit entrückt schienen. „Das war eine so andere Atmosphäre
Wälder, weit, weit weg als im Büro, wo ständig das Telefon läutete. Hier war es ruhig. Konzentriertes Arbeiten, im Hintergrund das bedächtige Klopfen der Schuhmacherhämmer. Es hatte etwas so Bodenständiges an sich, das hat mir gefallen.“ Sie machte eine Lehre und kehrte dann in den Wald zurück, wo sie die Gesellenprüfung zur Orthopädie-Schuhmacherin absolvierte. Nach einem Auslandsjahr in Venedig bei der aus Vorarlberg stammenden und da sehr erfolgreichen Schusterin Gabriele Gmeiner und der Meisterprüfung 2012 wagte sie den Schritt in die Selbstständigkeit. Wenn sich Rüf über einen noch unfertigen Schuh beugt, dabei mit der Zange das schwarze Oberleder über den Leisten zwickt, um es dann mit einem Schuhnagel festzumachen, wird einem augenscheinlich, was mit Handwerk gemeint ist. Der Maschineneinsatz ist sehr gering. Gefragt ist eine Mischung
aus feinmotorischem Geschick in den Händen und zugleich kräftigen Impulsen, wenn beispielsweise die Leisten aus dem gefertigten Schuh gezogen werden. Die Hauptarbeit ist die Boden arbeit, das Nähen der Ledersohlen. Die meisten ihrer Schuhe sind rahmenoder zwiegenäht. Wer einen Maßschuh möchte, braucht ein wenig Geduld. „Vom ersten Gespräch bis zum fertigen Produkt kann es schon ein halbes Jahr dauern“, verrät Rüf. Aber in der Zeit liegt die Stärke: Der Kunde erhält einen Schuh, der modisch und in der Passform nach ihm maßgeschneidert ist. Jede Druckstelle ist ausbalanciert. Zudem ist der Schuh von hoher Lebensdauer. Ihr Gesellenstück vor gut 12 Jahren war ein Schuh für ihren Vater. Ina Rüf schmunzelt: „Er trägt ihn oft und gern. Ich denke, er wird ihn ein halbes Leben begleiten.“ Georg Sutterlüty
Der Musiker Bartholomäus Natter berichtet von Menschen aus dem Bregenzerwald, die in der Fremde wirken
Johannes Gasser – Fachreferent Weil Johannes Gasser aus Mellau schon früh politisch mitgestalten wollte, zog es ihn zum Studium von Politikwissenschaft und Volkswirtschaft nach Wien. Während viele seiner Kommilitonen das Kaffeehaus bevorzugten, verbrachte er seine freien Nachmittage im Parlament, um die Sitzungen zu verfolgen. Das Hohe Haus interessierte ihn seit jeher. Deshalb war er auch stolz, als er schon in jungen Jahren ein Praktikum bei der Bregenzerwälder Nationalratsabgeordneten Anna Franz absolvieren konnte. Einige Praktika und viele Parlamentsdebatten später fand Johannes eine politische Heimat, als bei der Nationalratswahl 2013 mit „NEOS – Neues Österreich“ eine neue Kraft die österreichische Parteienlandschaft betrat. Er konnte sich mit den Werten der Partei identifizieren und wollte sich einbringen. Deshalb nahm er ohne zu zögern Kontakt zum Abgeordneten aus Dornbirn auf, der ihn als parlamentarischen Mitarbeiter einstellte. Mittlerweile ist er für die Partei als Referent für die Positionierungen im gesamten Sozialbereich zuständig. Er verfasst Anträge und Anfragen und versucht, mit seinem volkswirtschaftlichen Know-how und in Absprache mit Abgeordneten, Lösungen für Sozialfragen zu formulieren. Seinen Job erledigt er gründlich, verlässlich und pünktlich – Grundsätze im Leben, die für ihn selbstverständlich sind und die er seiner Kindheit im Bregenzerwald zuschreibt. Dass er morgens meistens als Erster im Büro ist, überrascht da wenig. Die Dinge, die ihm als Bregenzerwälder in der Großstadt am meisten fehlen, sind so klischeehaft wie offensichtlich: Berge und Natur. Wien ist zwar eine ausgesprochen schöne Stadt mit vielen Parks und Grünflächen, doch mit der Bergwelt des Bregenzerwaldes können die Hügel Ostösterreichs nicht mithalten. Deshalb versucht Johannes, alle paar Wochen einige Tage in Mellau zu verbringen. Wenn keine akuten Termine anstehen, kann er auch von dort aus gut arbeiten. Wohin es in der Zukunft geht, weiß er heute noch nicht. Die Politik ist ein schnelllebiges Geschäft. Wahrscheinlich wird es ihn aber früher oder später zurück in den Bregenzerwald ziehen. Die Lebensqualität ist schließlich einmalig. Auch politisch wird sich wohl etwas zum Gestalten finden.
Die meisten der Schuhe von Ina Rüf sind rahmen- oder zwiegenäht reisemagazin bregenzerwald · 27
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Braucht der Käse Hörner? Wahrscheinlich nicht. Doch die Mitglieder der Sennerei Mühle-Hub in Egg haben sich dazu entschlossen, auch Käse zu machen, dessen Milch allein von behorntem Vieh stammt. Sie nennen ihn Hornkäse Hornkäse ist Käse aus Milch von Kühen mit Hörnern. Klingt eigentlich recht einleuchtend. Doch mit ihrer Entscheidung, „gehörnte“ Milch separat zu verarbeiten, hat die Sennerei Mühle-Hub in Egg nicht nur eine Nische für sich entdeckt, sondern auch für jede Menge Gesprächsstoff und Diskussionen gesorgt. Aus einer ernährungswissenschaftlichen Idee entstanden, sind es die anhaltenden Trends zu ursprünglicher Natur, zu Traditionen sowie eine „tierische“ Aufklärungswelle in sozialen Netzwerken, die der Sennerei nun eine dauerhafte Aufmerksamkeit und beständige Nachfrage aus dem In- und Ausland bescheren. Der Herbst 2014 war ein gutes Jahr für Experimente. Damals stellte die Sennerei Mühle-Hub zum ersten Mal einen Käse aus reiner Hornmilch her. Vorausgegangen waren dem einige Gespräche im Verwandtenkreis von Sennerei-Obmann Johannes Metzler über die angeblich bessere Verträglichkeit der Milch(produkte) von Hornvieh. „Wir haben von Menschen mit Laktoseintoleranz gehört, die bei Milch von behornten Rindern keinerlei allergische Reaktionen zeigen und darauf schwören. Können wir das nicht auch machen?“ Anfangs stellte die Logistik ein Problem dar. Aber da in der Sennerei zwei
Kessel vorhanden sind, kann die Milch von behornten und von hornlosen Tieren separat angenommen und verarbeitet werden. 6 von 10 Bauern liefern derzeit Hornmilch, Tendenz steigend. „Wir sind nur eine kleine Sennerei und sprechen hier von einer Menge zwischen 1.000 und 1.500 Litern. Gerade so viel, dass man mit einem Senn die Arbeit schafft“, klärt Johannes Metzler auf. „Die Leidenschaft zum Handwerk, zur Tradition ist unser größter Antrieb. Deshalb haben wir den ,Hornkäse‘ auch klar als Marketingidee gesehen und gerne als solche aufgegriffen.“ Taube Alberschwende, Frühjahr 2015. Offizieller Anschnitt des Käses anlässlich eines Informationsabends des Münchner Universitätsprofessors Manfred Hoffmann. Er forscht über die Veränderung von Milcheiweiß bei Kühen mit und ohne Hörner. Auch wenn es noch nicht wissenschaftlich bewiesen ist: Man muss kein Kuhflüsterer sein, damit die Argumente der Horn-Befürworter plausibel klingen. Das Horn – natürliche Waffe, Kommunikationsmittel, „Antenne“ und durchbluteter Teil des Körpers – habe großen Einfluss auf Verdauung und Stoffwechsel, sagt Hoffmann. Es diene auch dem sozialen Rang in der Herde. Ein Verlust des Horns würde sich zwangsläufig auf die Inhaltsstoffe der produzierten Milch auswirken – ein Grund für die Milchunverträglichkeit mancher Menschen? In der Diskussion um die Enthornung steckt seit vielen Jahren einiges an Streitpotenzial zwischen Befürwortern und Gegnern. Bereits der Öko-Verband Demeter und der revolutionäre Schweizer Bergbauer Armin Capaul hatten medienwirksame Kampagnen zu diesem Thema gestartet reisemagazin bregenzerwald · 29
„Wir sind ein kleiner Betrieb, der sich die Haltung von Kühen mit Hörnern leisten kann.“ Johannes Metzler
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Alphabet des Waldes („Wir verstümmeln diese Kühe!“) und für internationales Aufsehen gesorgt. Dank einer kleinen Sennerei werden diese Diskussionen nun auch mitten im Bregenzerwald geführt – glücklicherweise in sehr konstruktiver Form. „Wir sind ein kleiner Betrieb“, sagt Johannes Metzler, „der sich diesen Weg leisten kann. Für größere Betriebe ist es schon aus betriebswirtschaftlicher Sicht kaum vorstellbar.“ Man werde gern belächelt, selten angefeindet, oft auch bejubelt. „Niemals würden wir andere Methoden schlechtreden. Es geht auch nicht um die Wertigkeit der Produkte. Kein Bauer enthornt seine Tiere spaßhalber, es hat natürlich seine Vorteile. Fest steht aber auch, dass eine Herde mit Hornkühen eine ganz andere ist und nach unserer Überzeugung auch deren Milch. Daran glauben wir, und darum ist Milch von Hornkühen unser klares Ziel.“ Man sei jetzt schon stolz auf das
Produkt und sehe die Entwicklung und Diskussion positiv. „Uns geht es um eine Ergänzung und Alternative für den Konsumenten. Zum Glück befinden wir uns in einer Luxussituation: Effizienz ist nicht ausschlaggebend. Als genossenschaftliche Agrargemeinschaft müssen und wollen wir nicht wachsen. Die Aufgaben sind von unserem Senn Josef Waldner gut bewältigbar; es ist eine Freude, ihn im Sommer auf der Alpe Ostergunten zu besuchen und ihm bei der Arbeit mit den Tieren zuzusehen.“ In Zukunft wolle man das Angebot ergänzen, um der großen Nachfrage gerecht zu werden. Derzeit gibt es den Hornkäse, sprich: Heumilch-Bergkäse von Kühen mit Hörnern, in den Varianten 22, 12 oder 10 Monate gereift. Die Hornmilch selbst bekommt man von Dezember bis Mitte Mai abends bei der Sennerei selbst (eigenes Gefäß mitbringen!). Markus Curin
Der Bregenzerwälder Reinhard Johler lehrt am Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen
Schnee Zum Winter gehört der Schnee. Zu Weihnachten und zum Skiurlaub ganz besonders. In den Ski regionen der Alpen braucht es sogar außerordentlich viel Schnee. Dieser fällt dort als Pulver- oder Nassschnee, er setzt sich ab als Harsch, Bruchharsch oder Matsch. Aber sicher ist der rechtzeitige Schneefall in den Bergen seit Jahren nicht mehr. Schnee wird daher mit Schneekanonen (zum ersten Mal im Jahr 1961) als Kunstschnee hergestellt. Schnee ist das „weiße Gold“ der Berge. Aber: Was ist er noch? Und: Warum mögen wir ihn? Schnee entsteht, wenn sich in den Wolken feinste Tröpfchen unterkühlten Wassers zum Beispiel an Staubteilchen anlagern, dort gefrieren und dann über längere Zeit in Kristallform auf den Boden fallen. Schnee fällt in höheren Lagen früher und stärker und schmilzt dort auch später als in den Tälern. Er hat von den Bergbewohnern vielfältige Anpassungsleistungen erfordert, ihre Siedlungsweise geprägt und durch Lawinen über Jahrhunderte hinweg ein dauerhaftes Risiko für Leib und Leben dargestellt. Umgekehrt hat er nur wenige Vorteile mit sich gebracht: Auf ihm konnte im Winter das Bergheu eingeholt oder gefälltes Holz ins Tal befördert werden. Schnee war in der Bergwelt einst Alltag – so auch im Bregenzerwald. Die Menschen suchten die vom Schnee ausgehenden Gefahren zu meiden und nutzten die durch ihn begründeten Möglichkeiten bäuerlicher Arbeit oder spärlicher Freizeit. In der Fasnat gab es regelmäßig Schlittenfahrten von einem Dorf ins nächste. Doch insgesamt galt Schnee als wenig nützlich oder bedeutend. Keine Heiligen schützten vor ihm. Keine Sagen berichteten über ihn. Mit oder ohne Funkensonntag: Man war froh, wenn man Winter und Schnee wieder los war. Das alles hat sich im ausgehenden 19. Jahrhundert mit dem Skifahren entscheidend verändert. Am Arlberg beginnend, und bald auch im Bregenzerwald geübt, war fürs Skilaufen Schnee vonnöten. Davon gab es im Bregenzerwald genug. So konnte ein Wintertourismus b eginnen, der mittlerweile eine eigene Schnee-Kultur im Tal begründet hat. Vom Schnee leben viele im Bregenzerwald.
Milch von Kühen mit Hörnern für einen Bergkäse namens „Hornkäse“ reisemagazin bregenzerwald · 31
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Weltereignis der Architektur So nennt unser Autor die Bushaltstellen in Krumbach. Er macht sich dort mit seiner Frau an einen Umgang, der die beiden zu weiteren Sehenswürdigkeiten führt
Die Bushaltestelle der Architekten Bader/Kaufmann/Bechter/Zaffignani
„Hier irgendwo müssten eigentlich zwei dieser Stelen stehen“, sagt meine Frau. Wir stehen auf dem Dorfplatz von Krumbach, an der Straße vor der Kirche, zwischen Gemeindehaus und Pfarrhaus. Ein Platz, der erst in den letzten Jahren dieses besondere, eigene Gesicht erhalten hat. Schon früher stand da der Brunnen des Bregenzerwälder Bildhauers Herbert Meusburger, aber er stand etwas verlassen. Erst durch den Neubau des Pfarrhauses nach Plänen der Architekten Bader/ Kaufmann/Bechter/Zaffignani und die neue Gestaltung des Platzes zur Kirche wurde so etwas wie ein Zentrum geschaffen. Auch und gerade in einer kleinen Gemeinde – Krumbach zählt nicht ganz tausend Einwohner – ist so etwas wichtig.
Umgang Bregenzerwald im Winter
Diese Wege des „Umgang“ durch die Dörfer sind auch im W inter gut begehbar (entweder sind sie vom Schnee geräumt oder pink beschilderte Winterwanderwege): Schoppernau, Mellau, Bizau, Andelsbuch, Hittisau, Krumbach Diese Wege sind im Winter nur teilweise begehbar. Informationen zu einer wintertauglichen Variante sind im Tourismusbüro oder beim Gastgeber erhältlich: Au, Bezau-Reuthe, Schwarzenberg, Egg, Lingenau, Langenegg Information: www.bregenzerwald.at
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„Da, vor dem Pfarrhaus“, zeigt meine Frau auf zwei Stelen in Edelrost. „Der ‚Umgang‘ beginnt hier. Aber: Warum denn eigentlich ‚Umgang‘?“ Ich nehme den hübschen, kleinen Faltprospekt zu Hilfe. Ihn gibt es für alle der insgesamt zwölf Bregenzerwälder „Umgang“Gemeinden. Nun kann ich es ihr erklären: Man will damit zeigen, wie die Menschen in diesem Tal ihre Umgebung gestalten, wie sie mit ihr umgehen, deshalb führen die verschiedenen Stelen zu besonderen Gebäuden im Ort. Wir beugen uns über die kleinen Glasöffnungen am oberen Ende, drücken den seitlichen Knopf – und schon leuchtet eine grafische Darstellung des an der Straße stehenden Gasthauses „Adler“ auf, dazu eine Beschreibung der kulinarischen Möglichkeiten. Daneben der Hinweis auf das „Schulhus“, ein weiteres bemerkenswertes Gasthaus im Ort. Krumbach ist ausgezeichnet durch eine besondere Landschaft, das Moor. Es ermöglicht besondere Vegetation und auch Viehhaltung. Klug wie die Krumbacher sind, haben sich vier Gaststätten – neben den erwähnten noch das „Rossbad“ und die „Krumbacher Stuba“ – zu den „Moorwirten“ zusammengetan. Sie leisten hohe kulinarische Qualität mit einem Angebot, das nahezu alle Produkte aus der direkten Umgebung bezieht. Hier ist man stolz auf die Tradition, weiß aber auch, dass man den Anschluss nicht verlieren darf. Aber keine Angst, die Krumbacher wis-
sen auf ihr Dorf zu schauen. Besonders angetan hat es ihnen die zeitgemäße Architektur, wie der „Umgang“ beweist. Markant steht die zentrale Bushaltestelle mitten im Dorf. Auch sie ein Werk der vorher genannten Architektengemeinschaft. Mit ihr gewinnt das Ortsbild einen geschlossenen Charakter, der nachhaltig Eindruck hinterlässt. Auch das neue Generationenhaus und die Wohnanlage zeigen dieselbe Architektursprache. „Schau, hier die nächsten Stelen“, höre ich wieder meine Frau. Offensichtlich schaut sie genauer hin als ich. Die Stele beschreibt die eben erwähnten Gebäude. Nun fehlt nur noch die Nummer sechs des „Umgang“, ein ehemaliges Bauernhaus. Es ist schon so: Der „Umgang“ erschließt – auch in den anderen Gemeinden – ein Dorf in ungewöhnlicher Art. Man erfährt manches über Geschichte, Baugeschichte, typische Orte und nicht zuletzt wird man zu Gasthäusern geführt, deren Besuch sich nicht nur optisch lohnt. Krumbach darf man allerdings nicht verlassen, ohne sich die sieben Wartehäuschen für den lokalen Busverkehr anzusehen – ein Weltereignis der Architektur. Denn nirgends sonst haben sich sieben international renommierte Architekten aus allen Teilen der Welt Zeit genommen, um Bushaltestellen zu entwerfen. So ungewöhnlich die Idee, so ungewöhnlich das Ergebnis. Diese kleinen Architektur archetypen sind einen eigenen Umgang wert. Walter Fink
Das eindrucksvollste der BUS:STOP- Wartehäuschen stammt vom japanischen Architekten Sou Fujimoto
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Wenn der Vater mit dem Sohne … … gemeinsam am Lift fährt, heißt das im Bregenzerwald noch lange nicht, dass sie einander auch erkennen, musste unser Autor gesprächsweise erfahren
Eine Grafik des im Bregenzerwald geborenen Künstlers Tone Fink
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Ich sitze im Waldviertel, im äußersten Nordosten Österreichs, und denke an den Bregenzerwald. Von Wald zu Wald, sozusagen. Sie haben keine Ahnung, wie oft und wie unvermutet einem der Westwald im Osten entgegenkommt. Kürzlich war ich im Parlament bei einer kulturpolitischen Debatte, deren Inhalt mitzuteilen ich uns gern erspare. Aber beim Plaudern in der Säulenhalle traf ich einen seit langem in Wien erfolgreichen gebürtigen Bregenzer. Sogleich teilte er mir ungefragt mit, er komme eben aus Damüls vom Skifahren, herrlich sei es gewesen, und ja, ausreichend Schnee sei gelegen, Anfang April. Das wundert mich nicht, sagte ich. Damüls ist doch das Schneeloch schlechthin. In Damüls kenne ich mich aus. Ja, sagte der Mann, er ist weit über 70, und die schwarze Piste sei er auch hinuntergefahren. Ich meinerseits bin gern in Damüls, an dieser Stelle fiel mir aber ein, dass ich ziemlich verblüfft war, als ich selber das letzte Mal vor wenigen Jahren diese Sunnegg genannte schwarze Piste hinunterfuhr. Denn statt der gewohnten Buckel, die mich in jungen Jahren mit etwas längeren Ski und etwas anderer Technik, aber einem etwas fitteren Körper tatsächlich herausforderten, fiel nun eine glatte Piste vor mir ab. Ein Steilhang von 74 Prozent Gefälle, wie ich aus dem Reisemagazin Bregenzerwald lernte, also nur elf Prozent weniger als die Mausefalle auf der Kitzbüheler Streif. Die hat 85 Prozent. Jedenfalls ist der Sunnegg-Hang steil genug, aber jetzt ist er Ratrak-flach, also glatt, aber selbstverständlich griffig. Keine Eisplatten, sondern ein feiner, griffiger Schnee, in den sich die Carverkanten krallen, und die sich selbst und ihre Fähigkeiten gern überschätzenden Carver nutzen die ganze Breite des Hanges aus.
Felder und Wälder Birgit Feierl-Giedenbacher schreibt über den berühmtesten Autor aus dem Bregenzerwald, Franz Michael Felder.
Mein Freund aus dem Parlament erinnerte mich an eine andere Sunnegg-Geschichte, die im tiefsten Winter spielt. Ein bereits auf die 80 Jahre zugehender älterer Herr (Diese Wälder! Fahren mit 80 noch die schwarzen Pisten hinunter!) und ein gut 30 Jahre jüngerer Mann trafen sich oben an der Bergstation des Sunnegg-Lifts, wenn sie nicht sogar wortkarg nebeneinander im Sessellift nach oben gefahren waren, und der Jüngere sah neugierig dem Älteren nach, wie der wohl da hinunterkäme. Der Alte schlug sich wacker, der Jüngere fuhr ihm nach, lobte ihn und schlug vor, sie sollten gemeinsam auf ein Bier gehen. An der Bar stellte sich heraus, dass es sich um Vater und Sohn handelte, die einander auf der Piste nicht erkannt hatten. Entweder es war kalt und sie waren mit Helm und Brille vermummt, oder die Familie lebte in recht losen Beziehungen, oder die Geschichte ist gut erfunden. Merkwürdig genug ist es jedenfalls, im Waldviertler Hügelland zu sitzen und an schwarze Pisten zu denken. Aber es gibt Steigerungen. Gerade öffne ich mein E-Mail und erhalte einen Brief meiner Mitmaturanten (es waren nur Männer, also brauchen wir hier nichts zu gendern), die ein rundes, ob seiner Höhe aber doch etwas peinliches Jubiläum anpeilen: ihr 50-jähriges Maturajubiläum. Natürlich soll es nicht nur in Bregenz gefeiert werden, sondern in einem angemessenen Wirtshaus im Bregenzerwald, wohin uns ja viele unsere Schulausflüge geführt haben, mit dem Wäldebähnle selig. Zuvor aber gibt es bei solchen Anlässen ein Kulturprogramm. Diesfalls besteht es aus einer Besichtigung der Krumbacher Bushaltestellen, an denen längst viel mehr Pkws mit Touristen aus aller Welt haltmachen als Ländlebusse, deren Haltestellen ja nur den
Anlass für dieses Projekt boten. Dieses originelle Kunst- und Landschaftsprojekt stellt das Musterbeispiel einer gelungenen sozialen Skulptur dar. Die Ingredienzien waren eine originelle Idee, ein kluger Kurator, eine ästhetisch hochliegende Latte sowie ein Bürgermeister und eine Gemeinde, die offen für etwas Neues waren und das Potenzial dieser Kombination erkannten. Das Waldviertel bräuchte etwas von diesem Spirit. Die Menschen hier sind verhärtet und Argumenten der Ästhetik wenig zugänglich. Man ist froh, wenn es hier überhaupt eine Bushaltestelle gibt, die aus mehr besteht als aus einer nackten Tafel, an der zweimal am Tag ein Bus hält. Es ist schwer, die deprimierenden Folgen der Landflucht zu schildern. Ihre Depression kontrastiert mit der atemberaubenden weiten, oft menschen leeren Landschaft unter einem endlosen Himmel, die auf ihre Art das genaue Gegenstück zur Voralpen- und Alpenlandschaft des Bregenzerwaldes darstellt. Die zahlreichen dieser kargen Schönheit wegen hier wohnenden Künstler und Käuze leben meist in einer Parallelwelt zur Bevölkerung, deren Mentalität durch Jahrhunderte der Leibeigenschaft abgestumpft ist. Ihr Blick richtet sich nur auf die nahe Hauptstadt, auf die Frühpension oder auf den nächsten Potentaten, sei er ein echter Graf, ein politischer Fürst oder ein Bauernkammerbaron. Ich höre, dass aufgeschlossene Geister tatsächlich Informationsreisen in den Bregenzerwald unternehmen? Wie könnte man, frage ich mich, das Waldviertel verbregenzerwäldern? Wenigstens ein kleines bisschen? Daran, dass sie hier keine schwarzen Pisten haben, wird’s nicht liegen. Jedenfalls sollte man ihnen von den Krumbacher Haltestellen erzählen. Armin Thurnher
Einsame, Heimat- und Mittellose In Franz Michael Felders Texten begegnen uns zahlreiche Figuren, die mit einem harten Schicksal zurande kommen müssen: Sie fühlen sich unglücklich, weil sie von der Gemeinschaft ausgeschlossen oder nicht akzeptiert werden, sei es aufgrund ihrer charakterlichen Unzulänglichkeiten, fremder Herkunft, bitterster Armut oder der traurigen Verhältnisse, in denen sie leben müssen. Obwohl das in Felders Texten beschriebene dörfliche Leben auf das gemeinschaftliche und integrative Beisammensein aller ausgerichtet ist und geprägt ist von vielerlei Zusammenkünften von Jung und Alt (die bis heute ein Teil der Tradition sind und gelebt werden, wie etwa Kirchenbesuche, Dorffeste oder Alpzüge), lesen wir vom bitteren Schicksal der Ausgestoßenen und Heimat- und Mittel losen. Daneben thematisiert der Autor aber auch das Sich-Fremd- oder Unverstanden-Fühlen, ein trotziges oder trauriges Sich-Abkapseln von den Anderen. Aber auch jene Einsamkeit inmitten von Menschen, die nicht imstande sind, einen dort abzuholen, wo man sich gerade befindet. In allen literarischen Texten Felders aber kommt es diesbezüglich zu einem Happy End: Alle in welcher Form auch immer von Einsamkeit geplagten Romanhauptfiguren können diese am Ende der Geschichte durch eine Hochzeit überwinden, die privates wie dorfgemeinschaftliches Glück verheißt und selbiges besiegelt: Liebe und gemeinsame Arbeit, die das soziale und wirtschaftliche Wohlergehen für alle im Dorf anstrebt, führen verlässlich und nachhaltig aus der Einsamkeit. Felders Schriften sind uns auch heute noch Appell für mehr gesellschaftlich-soziales Verantwortungsgefühl, mehr Herzensbildung, mehr Zusammenhalt, mehr Menschlichkeit. In Felders Welt gehen privates und kollektives Glück zusammen und dort gehört die Zukunft den integren und wirtschaftlich sowie sozial nachhaltig denkenden Menschen.
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Stimmung gut, Handwerk gut Dies galt offenbar unter den Handwerkern beim Bau der „Schtûbat“ in Andelsbuch
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Nur Handwerker aus einem Umkreis von 20 Kilometern um Andelsbuch waren an der Sanierung der dortigen „Schtûbat“ beteiligt. Aus seinem Elternhaus haben der Koch Wolfgang Mätzler und die Hotelmanagerin Carmen Oberhauser eine CO2-neutrale Unterkunft mit viel Liebe zum stimmigen Detail gemacht Der Name soll Neugier wecken. „Es geht uns darum, eine lokale Identität zu schaffen. Das geht sehr gut über Sprache“, findet Carmen Oberhauser. „Komm zûr Schtûbat ist im Bregenzerwälder Dialekt eine Einladung, es sich gemeinsam gemütlich zu machen“, erklärt sie. Mit ihrem Partner Wolfgang Mätzler hat Oberhauser ein Haus konzipiert, in dem die beiden selbst Urlaub machen würden: „Im Ausland geht es uns darum, in den Alltag der dortigen Menschen einzutauchen. So möchten wir hier die Lebensweise im Bregenzerwald vermitteln.“ Dafür sind sie nicht den günstigsten, sondern den lokalen Weg gegangen. Maximal 20 Kilometer Anreise hatten
die Handwerker zur Baustelle. Zum einen, um die Wertschöpfung vor Ort zu halten. Zum anderen, weil ihnen die Verwendung von Holz aus der Region wichtig ist und sie diese Tradition pflegen möchten. Bereits in der dreimonatigen Bauphase zeichnete sich ab, dass die Rechnung aufgehen kann. „Eine so gute Stimmung unter den Handwerkern habe ich noch nie erlebt“, erinnert sich Mätzler. Wenn Probleme auftraten, waren schnell Kompromisse gefunden. „Da haben wir gemerkt, dass es den Firmen selbst wichtig ist, dass die Schtûbat gelingt“, sagt Oberhauser. Diese Wertschätzung geben die Bauherren zurück und präsentieren auf ihrer Website alle Beteiligten mit Foto und kurzem Text. Einer von ihnen ist Kaspar Greber („verantwortlich für das hölzerne Kleid der Schtûbat“), ein anderer Helmut Fink, der spezielle Hocker und Massivholzmöbel angefertigt hat. „Auch durch die gemeinsame Entwicklung mit den Handwerkern und mit dem Architekten konnten wir einen großen Mehrwert schaffen“, meint Oberhauser. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: von der Hülle des Gebäudes mit Schindeln und dreifach verglasten Fenstern über eine Solar- und Wasserwärmepumpe bis zum naturbelassenen
Wolfgang Mätzler und Carmen Oberhauser über der Kapelle bei ihrer „Schtûbat“ reisemagazin bregenzerwald · 39
„Wir wollen mit der ‚Schtûbat’ ein Zeichen für die Umwelt setzen und Funktionalität und Ästhetik zusammenbringen. Im Idealfall inspiriert es folgende Generationen“, sagt Koch und „Schtûbat“-Betreiber Wolfgang Mätzler Mobiliar aus heimischem Holz. Die Ladestation für Elektro-Autos fügt sich gut ins Bild. „Wir wollen ein Zeichen für die Umwelt setzen und Funktionalität und Ästhetik zusammenbringen. Im Idealfall inspiriert es folgende Generationen“, sagt Mätzler. Dauerhaft sollen auch die Eindrücke für die Gäste sein. „Man darf sich fallen lassen, um wieder aufzustehen. Man darf sich auch einmal verlieren, um sich wiederfinden zu können“, findet Oberhauser. Eine große Rolle spielt für Mätzler, Küchenchef eines Fünf-Sterne-Betriebs im Allgäu und Lehrer an der Hotelfachschule Bezau, eine nachhaltige Kulinarik: „Unser Metzger nebenan schaut darauf, dass seine Schweine nur mit Molke aufgezogen und artgerecht geschlachtet werden. Bei der Weiterverarbeitung zu Wurst sind keine E-Stoffe im Spiel.“ In Zukunft werden noch mehr selbst angebaute
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eingemachte Spezialitäten auf dem Tisch stehen. Beim Frühstück – auf Anfrage auch für externe Gäste – stehen drei Varianten zur Wahl: klassisch, vegetarisch oder vegan. Statt Orangen- gibt es heimischen Apfel-Birne-Holundersaft und immer wieder Selbstgemachtes. An diesem Wintertag ist es ein erfrischendes Getränk mit Zitrone und Minze, die im Sommer rund um das Haus wuchert. Das lodernde Kaminfeuer sorgt bereits beim Frühstück für Behaglichkeit. Das weite Panorama und der Holzduft im ganzen Gebäude beruhigen und beflügeln gleichermaßen. Durchatmen. Schon nach wenigen Minuten fühle ich mich angekommen. Die Gastgeber sind aufmerksam, neugierig und dabei angenehm zurückhaltend. Zeremonienmeister oder Animateure braucht es hier nicht, weniger ist mehr. Das gilt ebenso für die Inneneinrichtung mit sorgfältig
ausgesuchten und abgestimmten Elementen in Top-Qualität. Die Konsequenz macht den Unterschied, in diesem Haus steckt eine Menge Herzblut. „Wir leben Tourismus leidenschaftlich“, sagt Oberhauser, die ein VierSterne-Hotel am Vorarlberger Bodenseeufer leitet. Zu dieser Einstellung gehören gemeinsame Reisen, auf denen sich das Paar erholt und Anregungen holt. Beispielsweise für einen Stammtisch. Oder ein temporäres Wirtshaus, in dem der Chef mit saisonalen und regionalen Gerichten künftig den Blick auf das Wesentliche lenkt. Die Zielgruppe sind „Genießer und Kochbegeisterte, die das Pure schätzen“. Dafür sieht sich Mätzler am richtigen Standort. Das Werkraumhaus Bregenzerwald, die Ausstellungsreihe Handwerk+Form sowie das Kulturzentrum bahnhof haben Andelsbuch auch kulturell als Ort des guten Geschmacks etabliert. Thorsten Bayer
So sieht die „Schtûbat“ in Andelsbuch von außen aus
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Weich und rund auf der Piste
Unsere Autorin hat diesen Winter genutzt, um sich nach der herausfordernden Arbeit in der Küche bei den Herausforderungen des Skifahrens zu entspannen. Lohn der Bemühung: die Erinnerung an einen besonderen Germknödel
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Zweieinhalb Jahre bin ich nicht auf Ski gestanden. Weder ein Unfall noch ein schreckliches Erlebnis haben mich davon abgehalten. Es ist schlicht und einfach Zeit vergangen. Und je mehr davon verstrichen war, desto weniger traute ich mir zu, dass ich es überhaupt noch kann. Wenn mir Freunde und Bekannte einredeten, Skifahren verlerne man nicht einfach so, nickte ich nur ungläubig. Dabei rauschte das Bild einer unsicher über die Piste pflugenden Milena durch meinen Kopf. Nein danke, wie sieht das denn aus? Mit Mut und Motivation im Gepäck habe ich mich heuer dann doch auf die Pisten getraut. Ein paar unsichere Schwünge, bis mein Kopf realisierte: Die ganzen klugen Menschen hatten Recht: Die Technik ist irgendwo ver ankert und tatsächlich einfach abrufbar. Euphorisch und erleichtert genoss ich jede einzelne Kurve, saß ungeduldig am Lift und versuchte, mich an meine ersten Skitage zu erinnern. Einer dieser Tage ist noch ganz präsent: die erste Talabfahrt von der Niedere in Andelsbuch mit meinem Vater. Ganz viel frischer Schnee und ganz viel Nervenkitzel. Nach vielen Stunden am Babylift im Tal beschloss er, mich mit nach oben auf die Niedere zu nehmen. Die Fahrt mit dem Sessellift durch Wälder und klirrende Kälte dauert lange. Die ganze Fahrt hindurch sah ich hinunter und fragte mich, wie ich da wieder heil unten ankommen sollte. Trotzdem fühlte ich mich sicher, denn mein Vater sagte: „Im Notfall klemme ich dich zwischen meine Ski und fahre für dich.“ Anfangs fuhr er geduldig in kleinen Etappen und vorbildlich voraus, ein Kinderspiel. Weiter unten packte ihn die Leidenschaft für den tiefen Neuschnee immer mehr. So ließ er mich über die Pisten fahren, während er jeden kleinen Buckel nutzte, um drüberzuspringen. Damit führte er mir einen Teil seiner Kindheit vor. Im Tal ging es direkt in die warme Skihütte. Ein Fernseher in der Ecke übertrug ein Skispringen. Neben dem Neuschnee eine andere, versteckte Leidenschaft meines Vaters. Er kannte ein gutes Rezept, um ein kleines, quirliges Mädchen für eine Zeit ruhigzustellen: warme Süßspeisen. So servierte er
mir einen großen, dampfenden Knödel, mit Mohn und Butter übergossen. Er konnte in Ruhe das Springen mitverfolgen, während ich mich hungrig und staunend meinem ersten großen Germknödel hingab. Der flaumig-weiche Teig und die heiße Mohn-Butter-Zucker-Mischung vereinten sich im Mund zu einem süßen Glücksgefühl. Nur wie der dunkle, klebrige, nach Rum schmeckende Powidlkern dazu passte, verstand ich damals nicht. Zuhause erzählte ich Mama vom großen Erlebnis. Der Skitag lag weit zurück, aber dieser Germknödel ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Sie erklärte mir, dass er eine sehr lange Geschichte hat, deren Wurzeln in die böhmisch-wienerische Mehlspeisenküche zurückreichen. Auch sie versüßte sich den einen oder anderen Skitag mit diesem Tiefkühlprodukt. Ja – traurig, aber niemand tut sich mehr die Arbeit an, einen Germknödel selbst zu machen. Viel zu einfach ist es, einen Karton aufzureißen und den fertigen Knödel aufzuwärmen. Im heurigen Winter habe ich viele Skitage erlebt. Sie erleichterten mir die Arbeit in der Küche. Auch wenn ich mit Liebe koche und arbeite, so verschaffen mir die frische Luft und die Konzen tration auf Beine, Ski und den Schnee Freiheit, Abstand und Vorfreude aufs Kochen. Und immer, wenn ich von der Piste zurück in die Küche kam, dachte ich an Germknödel. Ein Symbol dafür, sich Zeit zu nehmen und seine Aufmerksamkeit bewusst zu lenken. Skifahren ist wie Kochen. Man erlernt (und verlernt) es nicht einfach so. Es erfordert Konzentration, Willen und Geduld. Etwas selbst zu schaffen, und sei es ein Germknödel, bedeutet auch eine Hürde oder seine Angst zu überwinden. Ist es geschafft und fertig auf dem Teller, stellt sich ein Glücksgefühl ein. Kein aufgewärmtes Fertiggericht und kein bloßer Gedanke im Kopf können so etwas auslösen. So nehme ich die verstaubten Ski sowie etwas Mut aus dem Keller und stelle mich meiner Angst, Skifahren verlernt zu haben. Und genauso sollte man mit der Zubereitung eines Germknödels verfahren: Man nehme die einfachen Zutaten, etwas Zeit, Geduld und das folgende Rezept. Milena Broger reisemagazin bregenzerwald · 43
Nach der MĂźhe, die das Kochen eines echten GermknĂśdels erfordert, gibt es eine feine Belohnung in Gestalt eines einmaligen Geschmacks
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Rezept
Germknödel Zutaten für 4 Portionen: - 60 g Butter - 1 Ei - 1 Eidotter - 30 g Germ - 500 g Mehl - ¼ l Milch (lauwarm) - 1 Prise Salz - Vanille nach Geschmack - Zitronenschale nach Geschmack - 80 g Zucker - 90 g Butter - 150 g Mohn - 100 g Staubzucker - 250 g Powidl - 1 Schuss Rum Zubereitung: Für die Germknödel den Germ mit etwas Mehl und Zucker in die lauwarme Milch rühren und dieses sogenannte Dampfl für 15 Minuten an einen warmen Ort stellen, bis sich Blasen bilden. Danach alle restlichen Zutaten mit dem Dampfl vermischen und am besten in der Rührmaschine so lange schlagen, bis ein glänzender, geschmeidiger Teig entsteht. Den Teig zu einer Kugel formen und bedeckt eine Stunde gehen lassen. In der Zwischenzeit Powidl mit einem Schuss Rum abschmecken und in einen Spritzbeutel mit kleiner, glatter Tülle füllen. Nach einer Stunde den Germteig nochmals kneten und kleine Kugeln formen. Die Kugeln nochmals 30 min gehen lassen, bevor sie für ca. 12 min bei 100 Grad im Dampfgarer oder Topf mit Siebeinsatz gedämpft werden. Die fertigen Germknödel aus dem Dampf heben und von unten mit Powidl befüllen. Butter schmelzen und den Knödel mit dieser Butter übergießen und mit Mohn und Staub zucker bestreuen.
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Märchenhaft gut essen Was viele Besucherinnen und Besucher am Bregenzerwald am meisten verblüfft, ist – nein, nicht die wunderschöne Landschaft, die teils wilden Bergstöcke, die beeindruckenden alten Bauernhäuser oder die in ihrer Qualität einmalige Architektur der modernen Einfamilienhäuser und anderer Gebäude. Es ist das Essen. Und die Unterkunft. Es gibt wohl nur wenige Regionen und darunter wohl kaum eine vergleichbare, ursprünglich bäuerliche, die eine solche Menge an herausragenden Hotels und Wirtshäusern bieten. Die Gründe dafür sind vielfältig. Aber wir wollen uns hier ja nicht mit Geschichte befassen, sondern mit dem, was uns schmeckt. Und uns einen bequemen Aufenthalt ermöglicht. Also mit Kulinarik und Hotellerie.
Wenn unser Autor den kulinarischen Märchenonkel gibt, leuchten nicht nur Kinderaugen auf Winterzeit ist Märchenzeit. Sie erzählen von sprechenden Tieren, schönen Prinzessinnen, verwunschenen Orten, tugendhaften Helden und sagenhaften Schätzen. Dabei eignen sich die moralisch geschickt gestrickten Botschaften damals wie heute nicht nur als Einschlafhilfen für Kinder, sondern erfüllten sogar den Social Media-Gedanken von einst. Je spektakulärer, umso mehr „Gefällt mir“ gab es. Geteilt wurde ohnehin en masse: Jeder gab noch sein Quäntchen Selbstinterpretation hinzu. Mit der Wahrheit nahm man es nicht so genau ... Wieso kommt uns das nur so bekannt vor?
Viel wichtiger war und ist es, dass uns Geschichten fesseln, Emotionen wecken, unser Vertrauen in das Gute stärken und uns dazu animieren, selbst zu einem besseren Menschen zu werden. Dass Edelmut, Erfolg, Glück oder lukullische Köstlichkeiten eine zentrale Rolle spielten, war angesichts des kargen Alltags kein Zufall. Heute sehnen wir uns mehr denn je danach. Zum Glück begegnen sie uns im Bregenzerwald. Das macht es leicht, abseits der idyllischen Landschaft und Natur weitere märchenhafte Parallelen zu finden. Hier also sind sie, die kulinarischen Erzählungen aus „1001 Wald“. Markus Curin
aus ihr eine Herberge machte! Statt Handwerkern nahm sie nun Gäste aus aller Herren Länder bei sich auf. Sie suchten in der wunderbaren Naturlandschaft am Losenbach nach Erholung. Doch auf den Tod der alten Dame folgten Stille und Einsamkeit. Viele Jahre zogen ins Land, bis schließlich ein aufgewecktes Pärchen den Dornröschenschlaf der Mühle beendete. Heide Ludwigs und Rainer Welte zauberten aus dem alten Gebäude ein
herrliches Landgasthaus, das noch heute begeistert. Tochter Marietta Wild kümmert sich um die Gäste, Enkel Oliver hilft der Oma am Herd: Drei Generationen schaffen munter unter einem Dach. Und wie das duftet! Wild-Spezialitäten, frische Kräuter, ein knuspriges Schnitzel. Von nah und fern pilgern Menschen nun zur Alten Mühle und erfüllen sie mit Leben und Genuss. www.alte-muehle.cc
Die Alte Mühle in Schwarzenberg
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s war einmal eine in Vergessenheit geratene Mühle. Vieles hatte sie in ihrer jahrhundertelangen Geschichte miterlebt: Seit dem 18. Jahrhundert half sie beim Holzsägen, Backen und Sticken – selbst Schmiede konnten sich auf ihre mechanische Unterstützung verlassen. Wie schön waren die Zeiten, als eine von allen liebevoll Tante Friede genannte Dame
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„Tischlein deck dich“ in der Traube in Egg
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ine Geschichte, die vom Mut zweier Männer handelt. Aus ihren Heimatdörfern zogen Markus Hecher und Thomas Metzler hinaus in die weite Welt. Im Gastgewerbe f anden sie ihre Berufung und schließlich auch ein gemeinsames Ziel: anderen Menschen mit Speis und Trank Freude
zu bereiten. Nach Wanderjahren in den besten Häusern wurde der elterliche Betrieb in Egg übernommen. Die Traube, seit jeher besser bekannt als „Brennar“, war einst bis weit über die Grenzen als gemütliches Gasthaus bekannt. Hier wurde aufgetischt, bis sich die Tische bogen! Doch mit dem Tod von Thomas’ Vater endete auch dieses Kapitel viel zu früh. Der Zeitpunkt, das alte Haus nach vielen Jahren wieder
auf Vordermann zu bringen, konnte kaum besser sein. Die Menschen sehnten sich nach ordentlicher Hausmannskost und einem Stammtisch im Ort. So spielt Thomas „Tischlein deck dich“ und verwöhnt die Gäste mit Käsknöpfle, Zwiebel rostbraten, Grillteller und anderen Schmankerln, während Weinfachmann Markus seine edlen Tröpfchen anpreist und stets für Unterhaltung sorgt. www.traube-egg.at
heilungsvollen Prozess. Voraussetzung dafür ist zumindest zweierlei: bestehendes Potenzial und visionärer Weitblick der Initiatoren. Im Falle des Hotel Bären in Mellau kann von einem modernen Märchen die Rede sein, so eindrucksvoll ist das Ergebnis ausgefallen. Auch wenn die Verwandlung seit dem Bau um 1870 ein wenig gedauert hat. Heimische Handwerkskunst und zeitgemäße Ideen
der Familie Frick machten aus dem massiven Bau ein Boutique-Hotel mit einem außergewöhnlichen Café als Aushängeschild. So gewagt die Bezeichnung „Superfrühstück“ auch sein mag, angesichts der Qualität von Kaffee, hausgemachten Produkten und ideenreichen Speisen ist sie alles andere als übertrieben. www.baerenmellau.at
Die Heilung des Bären in Mellau
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ie Wandlung vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan haben im Bregenzerwald schon einige Häuser vollzogen. Die Rede ist weniger von ehrwürdig gealterten Traditionsbauten – vielmehr unterziehen sich immer mehr Bausünden jüngst vergangener Zeiten diesem
Hildegards Küche im Schwanen in Bizau
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ssen, schlemmen, s peisen, schnabulieren, verzehren, futtern – keine bedeutende Erzählung von einst kommt ohne die wohl schönste Nebenbeschäftigung der Welt aus! Grund dafür war zwar eher die Kompensation der prekären Lebenssituation z wischen Hungersnot und sozialem Elend, nichtsdestoweniger
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übertrumpften sich die Geschichten erzähler mit den wunderbarsten Beschreibungen, Rezepten und Völlereien (man denke nur ans Schlaraffenland). Angesichts des eingeschränkten Speiseplans mussten Köche auf Zack sein und sich gut überlegen, was sie wann und wie zubereiteten. Zumal bereits bekannt war, wie sich bestimmte Nahrungsmittel auf den Menschen auswirken können. Antonia
Moosbrugger, leidenschaftliche Köchin des Schwanen Bizau, setzt sich besonders damit auseinander – mehr denn je in Zeiten von Allergien und Unverträglichkeiten. Mögen die Lehren von Hildegard von Bingen oftmals noch so verstaubt wirken, der Erfolg und die Nachfrage im Biohotel geben ihr Recht. www.biohotel-schwanen.com
Wie im Märchen tischt man im Bregenzerwald Köstlichkeiten für neugierige Gäste auf
Hochprozentiges im Löwen in Au
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inkehr für müde Wanders leut, Gerüchteküche, Paradies für Prahler und Zecher oder Ausgangsort vieler eigenen Erzählungen: Kaum ein Märchen kommt ohne ein ordentliches Gasthaus aus! Wenn von nächtelangen Gelagen, dampfenden Schüsseln, knausrigen Wirten oder kecken Schankmädchen die Rede ist, erscheint
das Szenario wie von selbst vor dem geistigen Auge. Umso schöner ist es, wenn man Situationen wie diese dann selbst in heimeligen Holzstuben erleben kann. In dieser Hinsicht ist der Bregenzerwald ohnehin gesegnet. Und mit gepflegten, altehrwürdigen Räumlichkeiten wie dem rustikalen Stadl sticht der denkmalgeschützte Löwen in Au angenehm hervor. Siegfried Atzlesberger und sein Team begehen hier seit 2015 auch in der Gastkultur
neue Wege. Die hausgemachten Kuchen, Torten, Strudel sind ebenso heißbegehrt wie die SPECKtakel-Brettl jause und die „Löwen Lällar“ genannten Flammkuchen. Doch die wahren Schätze brodeln in der imposanten Bergbrennerei. Über 30 verschiedene Schnaps-Kreationen sind eine hochprozentige Ausgangsposition, um beim Schmausen über die guten neuen Zeiten zu philosophieren. www.gasthaus-loewen.at
bedient die romantischen Klischees, die schon seit polytheistischen Zeiten mit dieser Figur verbunden sind. Wie hervorragend sich der Engel allerdings auch um das leibliche Wohl der Menschen kümmern kann, beweist Petra Matt-Bischof in Bezau. Himmlisch sind hier vor allem die Käsknöpfle, die es auf Vorbestellung gibt.
raten, Innereien, Apfelküchle, Kaiser B schmarrn: Es sind die traditionellen Gerichte, für die Petras Küche bis über die Grenzen hinaus bekannt ist. Wobei … berühmt-berüchtigt ist vor allem die Engel-Bar, ob als Gerüchte börse oder munterer Tummelplatz aller Gesellschaftsschichten. www.gasthaus-engel.at
Himmlisches im Engel in Bezau
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eachtet man die Rollen verteilung in Märchen, hatte der Engel wohl die einflussreichste Lobby: Überbringer froher Botschaften, Heiler, fliegender Bote Gottes, spiritueller Chorsänger, aber auch DramaQueen und grimmiger Rächer – er
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Held am Herd im Hirschen in Sibratsgfäll
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er kann sich noch an Zwerg Nase erinnern? Jenen geschundenen Koch-Star, der von der fiesen Fee Kräuterweis zu seinem Glück gezwungen wurde. Der so manche Strapazen während seiner Ausbildung erdulden musste, aber schließlich für seine feinen
Speisen gefeiert wurde. Diese Figur eines Helden am Herd, der das Kochen in den Mittelpunkt seines Lebens stellt, lässt sich natürlich auf so manchen Küchenchef übertragen. Auf Peter Dorner beispielsweise, in fünfter Generation Gastgeber des Hirschen Sibratsgfäll. Wie es der Zufall will, befindet sich das Haus genau seit der Veröffentlichung von
„Zwerg Nase“ im Besitz der Dorners (gegen 1830). Mit Wildgerichten, knusprigen Haxen und Innereien in allen Variationen beglückt der Hausherr heutzutage seine Fangemeinde. Noch gefragter sind die besonderen Anlässe im Traditionshaus – hierfür kann man sich jederzeit vertrauensvoll an Sabine Dorner wenden. www.derhirschen.at
Im Fackellicht der Alpe Moos in Riefensberg
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ich einmal wie ein Star eines tschechischen Wintermärchens fühlen – und das im Bregenzerwald! Wie bei Aschenbrödel ziehen unter Glockengeläut dampfende Noriker die Pferdekutsche durch
verträumt-verschneite Landschaften, bis man schließlich im wohlig warmen Alpstüble einkehren kann, fernab von Trubel und Verkehr. Die Titel melodie von Aschenbrödel bleibt stets im Hinterkopf, wenn man von Walter Steinhauser mehr über die stolzen Rösser erfährt. Seine Frau Marlies
tischt zum Glück weit mehr auf als die drei Haselnüsse im Märchen. Sie landen höchstens gemahlen in den opulenten Torten und Kuchen von Tochter Magdalena. Gönnt man sich noch eine Fackelfahrt, wird das S zenario vollends filmreif! www.pferdeschlittenfahrt.at
diesen Geschichten und vielen mehr herrscht tiefster Winter – meist in einer dramatisch-finsteren Form, bitterkalt und unnachgiebig. Klar, Pistengaudi und Tourismus gab’s noch nicht, was hatte die Jahreszeit denn sonst schon zu bieten? Heute sieht das ein wenig anders aus. So viel Schnee kann gar nicht fallen, wie man pro Saison
brauchen könnte. Vor allem, wenn man sich wie das Hotel Jägeralpe inmitten eines Skigebietes befindet. Neben den sportlichen Betätigungen gehört das Einkehren hier zur Königsdisziplin. Zu köstlich sind die Versuchungen in der Jägerstube, gerade bei geselligen Raclette- oder Fondue-Abenden. www.jaegeralpe.at
Im Schnee der Jägeralpe in Warth
W
enn das Mädchen mit den Schwefelhölzern den Tannenbaum der Schneekönigin abfackelt, während Hänsel & Gretel Frau Holle einen Streich spielen, muss selbst Aschen puttels Stiefmutter lachen ... In all
Das Wildbret der Jäger im Tannberg in Schröcken
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r verschont Schneewittchens Leben, schießt einer Fliege auf zwei Meilen das linke Auge aus, erledigt wilde Bestien, rettet ganze Königreiche und bekommt nicht selten dafür die Prinzessin als Belohnung – in fast der
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Hälfte aller Grimm-Märchen spielt der Jäger eine wichtige Rolle. Im gemütlichen Gasthof Tannberg in Schröcken ist das noch heute so: Vater, Tochter und Schwiegersohn der Familie Moosmann kümmern sich um feinstes Wildbret. Den kulinarischen Ideen sind dabei keine Grenzen gesetzt:
Gamsschinken, Rehleberspätzle, Hirschkeule oder Wildschweinravioli finden sich auf der Karte, dazu auch Brot, Marmeladen, Honig und Tees aus Eigenproduktion – vorbildlich! www.tannberg.at
Form im Wald Werkbank & Schreibtisch
Isabella Natter-Spets vom designforum Vorarlberg schreibt über altes und neues Design im Bregenzerwald Wolfgang Lässer hat mit lischees nicht viel am Hut. Er ist seit K zwei Jahren als Tischler selbstständig tätig – ohne eigene Werkstatt. So arbeitet er „zur Miete“ bei seinem Berufskollegen Caspar Meusburger in Großdorf. Er habe sich das gut überlegt und sei „zum Schluss gekommen, dass es mir lieber ist, wenn meine Firma in meinem Notizbuch Platz hat. Bei hoher finanzieller Belastung kann ich nicht mehr frei denken. Daher suche ich für größere Aufgaben die Zusammenarbeit mit den vielen guten Kollegen, die es hier im Bregenzerwald gibt.“ Seine Entwürfe sind weder Tische noch Sessel, sondern Dinge, an die man bei einem Tischler nicht sofort denkt: ein Hammer etwa, ein Werkzeugkasten, eine Holzbrille (Entwurf mit Edgar Höscheler), ein Servierwagen oder eben eine fahrbare, höhenverstellbare und multifunktionale Werkbank. Diese Werkbank ist eine Auftragsarbeit für den Werkraum Bregenzerwald. Dieser wartet gerade mit einer interessanten Innovation auf: Die 1999 gegründete, mittlerweile international bekannte Kooperative von Handwerkern im Bregenzerwald hat eine eigene Schule gegründet. Ihr Ziel: Handwerkerlehre und Wirtschaftsausbildung gut miteinander zu verweben. Eine besondere Schule braucht besondere Möbel. Etwa eine Werkbank, an der gewerkt werden kann, aber auch geschrieben, gelernt und präsentiert. Das Beauftragungsgespräch, sagt Wolfgang Lässer, war ausführlich und anspruchsvoll. „Vier Personen, die Wünsche äußern und ihre verschiedenen Perspektiven einbringen ... Ich habe das alles aufgenommen und mich dann
Der Werkraum Bregenzerwald hat eine eigene Schule für Handwerker gegründet. Schreibtische und Werkbänke darin sind ein Entwurf des Tischlers Wolfgang Lässer
dafür entschieden, es als Challenge zu sehen“, sagt er und grinst. Gewünscht war ein Möbel als Schreibtisch und Werkbank mit vielen Funktionen, das auch als Ausstellungsmöbel funktioniert und so schön ist, dass es außerhalb des Werkraum Kunden finden kann. Herausgekommen ist etwas, das man, wie Lässer bescheiden meint, „so wie es ist, brauchen kann“. Eine möbelartig anmutende Werkbank, über deren Lochung in der Platte viele Funktionen möglich werden: für den Bankhaken, zum rechtwinkligen Anschlagen für gerade Schnitte, zum Einspannen von Werkstücken beim Hobeln, Sägen, Stemmen, Verleimen und Schleifen und zum Befestigen des Metallschraubstocks. Etwas, das man sich nicht nur in der Werkstatt vorstellen kann, sondern auch im Wohnumfeld. Ein Hybrid, in dem viel Entwicklungsarbeit steckt. Was Lässer, wie
er selbst sagt, „irrsinnig gern macht. Handzeichnen und am Bildschirm, aber auch beim Werken.“ Dazu dienen ihm auch ein Schweißapparat und eine Metalldrehbank. „Sie ist schon dreißig Jahre alt. Aber um schnell ein Teil für einen Prototypen zu machen, hilft sie mir sehr.“ Prototypen zu bauen und die Serie dann gemeinsam mit Kollegen, die große Werkstätten haben, im „Coworking“ zu fertigen, ist eine Arbeitsweise, die Lässer schätzt: „Die Werkbänke mache ich mit Bundschuh Holzhandwerk in Hittisau. Die sind Werk- und Hobelbank-Spezialisten. Unkomplizierte Zusammenarbeit, so wie man sie sich wünscht.“ Netzwerken, so fügt er hinzu, „ist für mich sehr wichtig. Ich überlege immer, wer etwas schneller kann als ich oder etwas lieber tut. Und wie wir gemeinsam weiterkommen.“ Isabella Natter-Spets reisemagazin bregenzerwald · 51
Bregenzerwald Tourismus: Buchbare Angebote
Buchung, Info: T +43 (0)5512 2365 http://winter.bregenzerwald.at
Kinderschnee Bregenzerwald Bei der Aktion „Kinderschnee“ bekommen Kinder von 3 bis 6 Jahren den Skipass gratis und können außerdem einen 4-tägigen Skikurs kostenlos besuchen.
Termine: 13. – 20. Jänner 2018 3. – 10. März 2018 10. – 17. März 2018
Leistungen: • 7 Übernachtungen in einer Unterkunft nach Wahl; • 6 Tage 3-Täler-Skipass für Kinder von 3 bis 6 Jahren (Jahrgänge 2012/2013/2014); • 4-Tage-Skikurs für Kinder von 3 bis 6 Jahren • Bregenzerwald-Informationsmappe mit Tipps für interessante Ausflüge u. Unternehmungen
Preis für 2 Erwachsene und 2 Kinder: ab Euro 1.064 im Familienzimmer im Hotel mit Halbpension ab Euro 490 in der Ferienwohnung ohne Verpflegung
SKI Bregenzerwald Sonntag bis Donnerstag oder Donnerstag bis Sonntag im Bregenzerwald urlauben: Dazu gibt es den 3-Täler-Skipass für drei abwechslungsreiche Skitage. Der Skipass gilt sowohl für alle Skigebiete im Bregenzerwald als auch für die Skibusse. Leistungen: • 4 Übernachtungen von Sonntag bis Donnerstag oder 3 Übernachtungen von Donnerstag bis Sonntag in einer Unterkunftskategorie nach Wahl in ausgewählten Partnerbetrieben; • 3 Tage 3-Täler-Skipass; • SKI-Bonus – 1 Skitag geschenkt: Wenn Sie dieses Package von Sonntag bis Donnerstag buchen, übernachten Sie viermal und zahlen nur für drei Nächte.
• Bregenzerwald-Informationsmappe mit Tipps für interessante Ausflüge und Unter nehmungen und Skipasshinterlegung im Hotel Termine: 7. Jänner – 5. April 2018 (ausgenommen 11. – 18. Februar 2018) Preis pro Person: ab € 338 im Doppelzimmer im Hotel mit Halbpension ab € 228 in der Ferienwohnung ohne Verpflegung ab € 777 für 4 Personen in der Ferienwohnung auf dem Bauernhof ohne Verpflegung
SKIwoche Bregenzerwald Sie verbringen eine genussvolle Skiwoche im Bregenzerwald, übernachten siebenmal in einer Unterkunft nach Wahl und zahlen nur für sechs Nächte. Inkludiert ist außerdem der 3-Täler-Skipass für 6 Tage. Leistungen: • 7 Übernachtungen in einer Unterkunftskategorie nach Wahl in ausgewählten Partnerbetrieben; • 6 Tage 3-Täler-Skipass; • Bregenzerwald-Informationsmappe mit Tipps für interessante Ausflüge und Unternehmungen und Skipasshinterlegung im Hotel • SKI-Bonus – 1 Skitag geschenkt: Sie übernachten siebenmal und zahlen nur für sechs Nächte.
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Termine: 6. Jänner – 7. April 2018 (ausgenommen 10. – 17. Februar 2018) buchbar Samstag bis Samstag Preis pro Person: ab € 637 im Doppelzimmer im Hotel mit Halbpension ab € 397 in der Ferienwohnung ohne Verpflegung ab € 1.313 für 4 Personen in der Ferienwohnung auf dem Bauernhof ohne Verpflegung
Bregenzerwald Tourismus: Buchbare Angebote
Buchung, Info: T +43 (0)5512 2365 http://winter.bregenzerwald.at
Winter aktiv Bregenzerwald Bei einer Schneeschuhwanderung mit Talabfahrt per Rodel erleben Sie die Winternatur im Bregenzerwald auf besondere Weise. Vorteilhaft: Wenn Sie von Sonntag bis Donnerstag urlauben, schenken wir Ihnen zudem eine Übernachtung. Leistungen: • 4 Übernachtungen von Sonntag bis Donnerstag oder 3 Übernachtungen von Donnerstag bis Sonntag in einer Unterkunftskategorie nach Wahl in ausgewählten Partnerbetrieben; • 1 geführte Schneeschuhwanderung mit Rodelpartie inkl. Leihausrüstung; • Ticket für die Bahnfahrten; • Winter-Bonus – 1 Tag geschenkt: Wenn Sie dieses Package von Sonntag bis Donnerstag buchen, übernachten Sie viermal und zahlen nur für drei Nächte.
• Bregenzerwald-Informationsmappe mit Tipps für interessante Ausflüge und Unternehmungen Termine: 7. Jänner – 5. April 2018 (ausgenommen 11. – 18. Februar 2018) Preis pro Person: ab € 279 im Doppelzimmer im Hotel mit Halbpension ab € 169 in der Ferienwohnung ohne Verpflegung ab € 541 für 4 Personen in der Ferienwohnung auf dem Bauernhof ohne Verpflegung
Skitouren Bregenzerwald In aller Ruhe den Berg besteigen, über traumhafte Tiefschneehänge schwingen: Im Bregenzerwald finden Sie ideale Genussskitouren von mittel bis schwer. Unsere diplomierten Berg- und Skiführer bringen Sie zu den schönsten Orten. Das passende Angebot mit Übernachtung gibt es bei Bregenzerwald Tourismus zu buchen. Ob für Einsteiger oder erfahrene Skitourengeher, ob für ein Wochenende oder facettenreich mit Abstechern in die Nachbarregionen Arlberg und Kleinwalsertal: Gerne erstellen wir ein maßgeschneidertes individuelles Angebot inklusive Übernachtung(en) und fachkundiger Tourenbegleitung.
• Touren-Tee • Schulungs- und Tourentage mit staatlich geprüftem Berg- und Skiführer • Ergänzung der Notfallausrüstung (LVS-Gerät, Sonde, Schaufel) • Transfer zu den Tourenausgangspunkten • Skipässe (wenn notwendig) • Bregenzerwald-Informationsmappe mit Tipps für interessante Ausflüge und Unternehmungen
Leistungen: • Übernachtungen im Hotel oder auf der Hütte mit Halbpension
Preis pro Person: auf Anfrage
Termine: auf Anfrage
Winterwandern Bregenzerwald Eine ganz neue Erfahrung: An drei Tagen wandern Sie durch ausgesucht schöne Winterlandschaften und übernachten währenddessen je zwei Mal in zwei verschiedenen Hotels. Zudem lernen Sie Bregenzerwälder Dörfer besser kennen. Unterwegs sind Sie unbeschwert: Ihr Gepäck wird vom einen ins andere Hotel transportiert. Die Gehzeiten liegen zwischen 4 bis 5 Stunden pro Tag. So bleibt Ihnen genügend Zeit, im Hotel zu entspannen oder Sehenswertes am Weg zu besuchen. Leistungen: • 4 Übernachtungen mit Halbpension in ausgewählten 3- und 4-Sterne-Hotels • Tickets für Bus- und Bergbahnfahrt • Gepäcktransport von Hotel zu Hotel
• Anreise mit PKW: Parkplatz beim ersten Hotel und Transfer zum Auto am Ende der Tour • Bei Anreise mit Bus/Bahn/Flug: Transfer vom Bahnhof Dornbirn oder Bregenz zum ersten Hotel und Transfer zum Bahnhof Dornbirn oder Bregenz nach Ende der Tour • Wanderkarten, Streckenbeschreibungen, Busfahrplan und Ortspläne Termine: 7. Jänner – 5. April 2018 Preis pro Person: ab € 483 im Doppelzimmer im Hotel mit Halbpension ab € 525 im Einzelzimmer im Hotel mit Halbpension
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Tipps der Redaktion: 3-Täler-Skipass Was den Bregenzerwald als Skiregion auszeichnet, sind seine variantenreichen Skigebiete für Könner und für Einsteiger, für Familien und für Sportler. Die Entfernungen zwischen den Skigebieten sind angenehm kurz. Für die bequeme und umweltfreundliche Anreise sind Skibusse im Einsatz. Der 3-Täler-Skipass gilt für 29 Skigebiete im Bregenzerwald, im Großen Walsertal, im Lechtal und in Balderschwang (Allgäu).
Die FAMILIÄREN Skigebiete Die Skigebiete im vorderen und mittleren Bregenzerwald zeichnen sich durch ihren Charme, die Kinder- und Familienfreundlichkeit und ihre Übersichtlichkeit aus. 4 Alberschwende Liftbetriebe Alberschwende Schneetelefon: T +43 (0)5579 4323 www.liftbetriebe-alberschwende.at
D
5 Egg-Schetteregg Egger Liftgesellschaft Schneetelefon: T +43 (0)5512 4750 www.schetteregg.at
Lindau Bod
ens
ee
6 Schwarzenberg-Bödele Schwarzenberg Tourismus Schneetelefon: T +43 (0)5572 7321 www.boedele.info
13 Sulzberg Riefensberg 9 Krumbach 8
Bregenz Doren Langenegg
Hittisau 12 Lingenau
Alberschwende 4 CH Dornbirn
11
Egg 5
6 Schwarzenberg
7
Sibratsgfäll
Andelsbuch Bezau
Reuthe 14
7 Andelsbuch-Bezau Niedere Bergbahnen Andelsbuch Schneetelefon: T + 43 (0)5512 2540 www.bergbahnen-andelsbuch.at Seilbahn Bezau Schneetelefon: T +43 (0)5514 2254 www.seilbahn-bezau.at 8 Hittisau-Riefensberg Hochhäderich Alpenarena Hochhäderich Schneetelefon: T +43 (0)5513 83122 www.alpenarena.com
15
Bizau
Mellau
Schnepfau Au
1 10 Damüls
Br
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3 en
9 Riefensberg-Hochlitten Skilifte Hochlitten Schneetelefon: T +43 (0)5513 8239 www.skilifte-hochlitten.com
Schoppernau
ze
ra
ch
Schröcken
Warth 2
Lech
Die SPORTLICHEN Skigebiete Der hintere Bregenzerwald bietet anspruchsvollen Skifahrern eine ganze Menge Pistenkilometer, Abfahrten, Steilhänge und großen Komfort mit bestens ausgebauten Lift- und Gondelanlagen: vom variantenreichen Skigebiet Damüls-Mellau über den Diedamskopf in Au-Schoppernau bis zum Talende nach Warth-Schröcken. Seit Dezember 2016 sind die Skigebiete Warth-Schröcken, Lech-Zürs und Alpe Rauz-St. Anton miteinander verbunden. Es entstand das größte Skigebiet Österreichs. 1
Damüls-Mellau-Faschina Damülser Seilbahnen T +43 (0)5510 600 Schneetelefon: T +43 (0)5510 600-14 Bergbahnen Mellau T +43 (0)5518 2222 Schneetelefon: T +43 (0)5518 2222-23 www.damuels-mellau.at
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Warth-Schröcken SKI ARLBERG Skilifte Warth GmbH & Co Schneetelefon: T +43 (0)5583 3601-11 Skilifte Schröcken Strolz GmbH Schneehotline: T +43 (0)5583 2255 www.warth-schroecken.at 2
Au-Schoppernau Diedamskopf Au-Schoppernau Bergbahnen Diedamskopf Schneetelefon: T +43 (0)5515 4110-99 www.diedamskopf.at 3
Die DÖRFLICHEN Skilifte Ideal für Familien mit Kindern. 10 Au – Grunholzlift Diedamskopf Alpin Tourismus T +43 (0)5515 4110-0 www.diedamskopf.at 11 Sibratsgfäll – Krähenberg T +43 (0)5513 6873 www.sibra.at 12 Hittisau – Hittisberg T +43 (0)5513 6209 www.hittisau.at 13 Sulzberg – Dorflift und Skilift Hagenberg T +43 (0)5575 4161 www. dorflift.com 14 Reuthe – Baienberg T +43 (0)5572 23690 15 Bizau – Übungslift Hütten T +43 (0)5514 2129
Tipps der Redaktion: Kulturelle Treffpunkte Die lebendig und lebensnah gestalteten Museen im Bregenzerwald geben Einblicke in die Region und die Lebenskultur ihrer Bewohner in geschichtlicher und gegenwärtiger Hinsicht. Beleuchtet werden dabei auch außergewöhnliche Persönlichkeiten, die die Talschaft maßgeblich geprägt haben und von ihr geprägt wurden. Im von Architekt Peter Zumthor geplanten Werkraumhaus w erden das Bregenzerwälder Handwerk und die Kultur des Bauens und Wohnens in augenfälliger Form präsentiert.
Lindau ens
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4 Schwarzenberger Advent 30. November bis Weihnachten 2017 Schwarzenberg Tourismus T +43 (0)5512 3570 www.schwarzenberg.at
11 Sulzberg Riefensberg
Bregenz Doren
10 Krumbach Hittisau 2 14
Langenegg Alberschwende 7 CH Dornbirn
2 Frauenmuseum Platz 501, 6952 Hittisau T +43 (0)5513 6209 30 www.frauenmuseum.at 3 Angelika Kauffmann Museum Brand 34, 6867 Schwarzenberg T +43 (0)5512 26455 www.angelika-kauffmann.com
D
Bod
1 Werkraumhaus Hof 800, 6866 Andelsbuch T +43 (0)5512 26386 www.werkraum.at
Schwarzenberg 3 4 12 13
5 Franz Michael Felder Museum Unterdorf 2b, 6886 Schoppernau T +43 (0)5515 2495 www.au-schoppernau.at
Lingenau Egg 1
6 Kulisse Pfarrhof Damüls Kirchdorf 138, 6884 Damüls T +43 (0)5510 620-0 www.damuels.at
Sibratsgfäll 8 15
Andelsbuch
Reuthe Mellau
Bezau 9 Bizau
7 Egg Museum Pfarrhof 5, 6863 Egg www.eggmuseum.at
Schnepfau
8 Bahnhof Andelsbuch kulturverein bahnhof T +43 (0)664 2507789 www.bahnhof.cc
Au Br
Damüls 6
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5 en
Schoppernau ze
ra
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16 Warth Schröcken
9 Heimatmuseum Bezau T +43 (0)5514 2559 www.bezau-bregenzerwald.com 10 BUS:STOP Krumbach www.kulturkrumbach.at 11 Sulzberg-Thal: ThalsaalKultur www.thalsaalkultur.at
12 Alpenarte Schwarzenberg Im Mittelpunkt der Konzertreihe stehen generationenübergreifende Begegnungen und Kontakte in den Bereichen Kunst und Kultur
gemeinsam mit internationalen Musikern. Termine: Frühjahr 2018; Herbst 2018 www.alpenarte.at
In Hotels, Wirtshäusern und Bars wird der „kleinen Kunst“, dem gemütlichen Kultur genuss, gefrönt. Von Jazz bis Volksmusik, von Filmvorführungen bis Literatur. Das Programm ist variantenreich und bunt gemischt.
13 Wälderness, Hirschen’s feiner Musiksalon Hotel Gasthof Hirschen Schwarzenberg Hof 14, 6867 Schwarzenberg T +43 (0)5512 2944 www.waelderness.at
Lesesalon Krone Hittisau Am Platz 185, 6952 Hittisau T +43 (0)5513 6201 www.krone-hittisau.at 14
15 Hans Bach Kino im Jöslar, Andelsbuch Jeden 1. Sonntag im Monat T +43 (0)5512 2312 www.joeslar.at 16 Ski & Concert Warth Sporthotel Steffisalp 3. Februar bis 7. April 2018, jeden Samstag um 15 Uhr live, Open-Air-Bühne, Eintritt frei – bei jeder Witterung www.skiandconcert.at
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Tipps der Redaktion: Die Sennereiläden des B regenzerwaldes In den Talsennereien des Bregenzerwaldes wird im Winter nach alter Tradition Bergkäse und eine Vielzahl an Milchprodukten hergestellt. Die silofreie Milch aus dem Bregenzerwald wird fast zu 100 Prozent in der Region selbst w eiterverarbeitet. Der Verkauf direkt an der Produktionsstätte lässt die Ursprünglichkeit bereits erahnen. So wird der Einkauf in den größeren und kleineren Läden ein Erlebnis.
Sennerei Andelsbuch Hof 366, 6866 Andelsbuch T +43 (0)5512 2507 www.sennerei-andelsbuch.at Mo bis Sa 8 bis 11.30 Uhr Fr: 8 bis 11.30 Uhr und 14 bis 18 Uhr
Hofsennerei Familie Läßer, Langen Hub 99, 6932 Langen bei Bregenz T +43 (0)5575 4503 www.kaes.at Fr 8.30 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr Sa 8.30 bis 12 Uhr
Käsehaus Andelsbuch Das Bregenzerwälder Käsehaus in Andelsbuch bietet bis zu 60 verschiedene Hart-, Schnitt-, Frisch- und Weichkäsesorten aus Kuh-, Ziegenoder Schafmilch an. Angeschlossen ist ein Restaurant und jeden Sonntag um 16 Uhr wird vor Ort gekäst.
Sennereiladen Au Argenau 354, 6883 Au T +43 (0)5515 2310 www.alpenkaese.at Mo bis Do: 8.30 bis 11.30 Uhr Fr u. Sa: 8 bis 12 Uhr Mi und Fr Nachmittag: 15 bis 18 Uhr
Sennerei Langenegg Berkmann 116, 6941 Langenegg T +43 (0)5513 6190 www.kaeserei.com Mo bis Fr: 8.30 bis 11.30 Uhr und 15 bis 18 Uhr Sa: 7.30 bis 11.30 Uhr und 15 bis 17 Uhr
Hof 144, 6866 Andelsbuch T +43 (0)5512 26346 www.kaesehaus.com Mo bis Sa: 9 bis 18 Uhr Sonn- u. Feiertage: 10 bis 18 Uhr
Sennerei Rehmen, Au Rehmen 88, 6883 Au T +43 (0)5515 2959 Mo bis Sa: 7 bis 11 Uhr, Fr u. Sa: 16 bis 18 Uhr Alpenkäse Bregenzerwald Sennerei Bezau Ach 586, 6870 Bezau T +43 (0)5514 30020 www.alpenkaese.at Mo bis Fr: 8 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr Sa: 8 bis 12 Uhr Sennerei Kriechere, Bezau Kriechere 136, 6870 Bezau T +43 (0)664 1236798 Täglich: 8 bis 12 Uhr und 18 bis 19.30 Uhr Fr u. Sa: 8 bis 12 Uhr und 17 bis 19.30 Uhr Sennhaus Bezau Oberdorf Mittlere 119, 6870 Bezau T +43 (0)5514 2632 www.sennhaus-bezau.at Täglich: 7 bis 12 Uhr und 18 bis 20 Uhr Fr: Nachmittag: 16 bis 20 Uhr Sennerei Huban, Doren Huban 139, 6933 Doren T +43 (0)5516 2001 www.sennerei-huban.at Mo bis Do: 8 bis 12 Uhr und 16 bis 18 Uhr Fr: 8 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr Sa: 8 bis 12 Uhr Sennerei Hittisau Platz 190, 6952 Hittisau T +43 (0)5513 2786 www.sennerei-hittisau.at Mo bis Sa: 8 bis 12 Uhr, Do u. Fr: 14.30 bis 18 Uhr
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Sennerei Lingenau Hof 28, 6951 Lingenau T +43 (0)5513 6420 www.sennerei-lingenau.at Mo bis Fr: 8 bis 12 Uhr und 17 bis 18 Uhr Sa: 8 bis 12 Uhr Dorfsennerei Sibratsgfäll Dorf 132, 6952 Sibratsgfäll T +43 (0)5513 2442 www.sennerei-sibra.at Mo bis Fr: 9 bis 11 und 18 bis 19 Uhr Sa: 8 bis 11 Uhr und 18 bis 19 Uhr So: 18 bis 19 Uhr Bergsennerei Schnepfau Kirchdorf 123, 6882 Schnepfau T +43 (0)5518 2820 Mo und Di: 8.30 bis 11 Uhr Mi bis So: 8.30 bis 11 und 18 bis 19.30 Uhr Bergkäserei Schoppernau Unterdorf 248, 6886 Schoppernau T +43 (0)5515 30151 www.bergkaeserei.at Mo bis Fr: 8.30 bis 11.30 Uhr, 15 bis 18 Uhr Sa: 8.30 bis 11.30 Uhr, 15 bis 17 Uhr Das Käsehaus der Sulzberger Käserebellen Dorf 8, 6934 Sulzberg T +43 (0)5516 21351 www.kaeserebellen.com Mo bis Fr: 9 bis 12 Uhr und 13 bis 18 Uhr Sa: 8 bis 12 Uhr und 13 bis 18 Uhr Sonn- und Feiertage: 13 bis 18 Uhr „Birglar“ Sennerei Warth Hausnummer 73, 6767 Warth, www.waeldermetzge.at T +43 (0)5583 3598 Täglich: 9 bis 19.30 Uhr
KäseStrasse Bregenzerwald und Käsekeller Die KäseStrasse ist ein Zusammenschluss von Bregenzerwälder Bauern, Sennern, Wirten, Handwerkern und Handelsbetrieben und somit keine Straße im herkömmlichen Sinn. Mitglieder und Partner der KäseStrasse tragen dazu bei, die Bregenzerwälder Landschaft, die kleinen Strukturen und die heimischen Produkte zu bewahren und zu fördern. Besichtigung des Bregenzerwälder Käsekellers in Lingenau mit Verköstigung, Verkauf von Käse und regionalen Produkten: Montag Ruhetag Di bis Fr: 10 bis 17 Uhr Samstag: 10 bis 16 Uhr Zeihenbühl 423 | 6951 Lingenau T +43 (0)5513 42870 www.kaesestrasse.at
Tipp für Kinder: Bauernhof begreifen Das Projekt NATURHAUTNAH ermöglicht es, das Thema Bauernhof und alles, was dazugehört, zu begreifen. Im imposanten Kuh-Laufstall und dem turbulenten Ziegen-Tollhaus mit Besuchergalerie über die Kleintier-Kuschel-Zone gibt es für Kinder allerhand zu entdecken und zu erfahren. Information & Buchung Metzler Käse-Molke GmbH Bruggan 1025 6863 Egg T +43 (0)5512 3044 www.molkeprodukte.com
Schritt für Schritt von Gang zu Gang
Kulinarisch Winterwandern Bregenzerwald
Durch die winterliche Natur wandern und sich beim Essen in gemütlichen Cafés, Berggasthäusern und Restaurants aufwärmen. Mit Frühstück, Mittagessen und Dessert. Kulinarisch Winterwandern in Hittisau-Hochhäderich, Mellau-Bizau-Bezau oder Sibratsgfäll-Schönenbach Preis pro Person: € 43 – € 60 (je nach Wanderung) Bregenzerwald Tourismus GmbH, Impulszentrum 1135, 6863 Egg T +43 (0)5512 2365 www.bregenzerwald.at, info@bregenzerwald.at
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