PB 5749 – Reinecke, Ballade d-moll

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– BALLADE für Flöte und Orchester d-moll

– BALLAD for Flute and Orchestra in D minor op. 288

Partitur Score

PB 5749

Breitkopf & Härtel

Partitur-Bibliothek

CARL REINECKE

1824–1910

BALLADE

für Flöte und Orchester

d-moll

BALLAD

for Flute and Orchestra in D minor

op. 288

herausgegeben von | edited by Henrik Wiese

Partitur-Bibliothek 5749

Printed in Germany

Zur Entstehungsgeschichte

Vorwort

Sowohl in den gedruckten Schriften als auch in handschriftlichen Briefen und Aufzeichnungen Carl Reineckes sucht man nach Äußerungen über die Ballade op. 288 bislang vergeblich. Und sogar das scheinbar Selbstverständliche, dass dieses Werk mit der höchsten Opuszahl auch sein letztes gewesen sei, muss in Frage gestellt werden.

Zwar prangt auf dem Titelblatt der 1911 posthum erschienenen Erstausgabe mit dem faksimilierten Schriftzug von Reineckes Hand die Opuszahl 288, in seinem eigenhändigen Werkverzeichnis folgt jedoch nach dem 3. Band der Kinderlieder op. 285 schon die Ballade mit der Opuszahl 286 als letztes Werk.1 Auch Maximilian Schwedler (1853–1940) gibt in seinem Büchlein Flöte und Flötenspiel, dessen zweite Auflage im Vorwort auf „Leipzig, Ostern 1910“ – also vor Veröffentlichung der Ballade – datiert, die Opuszahl 286 an.2 Und noch die posthum am 11. Oktober 1910 von Reineckes Frau Margarethe unterzeichnete Abtretung der Urheberrechte an den Verlag Julius Heinrich Zimmermann bezeichnet die Ballade als op. 286.3

Die stichfertigen Kinderlieder op. 285 sandte Reinecke am 25. Januar 1909 an den Verlag Breitkopf & Härtel.4 Über seine weitere Kompositionstätigkeit im Jahre 1909 ist so gut wie nichts bekannt. Reinecke scheint im Sommer 1909 das Zeppelinlied der Kinder nach einem Gedicht von Marx Möller vertont zu haben (ohne Opuszahl).5 Im Dezember 1909 erbat er vom Verlag Breitkopf & Härtel „ein Buch Noten Papier Querformat mit 5 Claviersystem[en], wenn dies aber nicht vorhanden ist, Hochformat mit 6 Claviersystemen“.6 Auch wenn nicht ausdrücklich erwähnt, waren diese Papiere sicherlich für die Musik zu Andersens Märchen vom Schweinehirten op. 286 gedacht. Es sind die typischen Formatvorgaben für Musik zu vier Händen. Das Manuskript des Schweinehirten wurde Breitkopf & Härtel am 26. Januar 1910 von Reineckes Frau Margarethe zum Verlag angeboten.7 Eine geschwollene Hand hinderte den Komponisten daran, das Schreiben selbst zu verfassen. Die Veröffentlichung des der Königin Alexandra von Großbritannien gewidmeten Werkes wollte Reinecke schnell umgesetzt sehen: „Was die Drucklegung anbetrifft, so wäre mein Mann, schon um der Dedication willen, sehr dankbar, wenn Sie die Sache so bald als irgend möglich in Angriff nehmen lassen würden.“ 8 Darüber hinaus bekam Reinecke am 7. Januar 1910 von Breitkopf & Härtel den Auftrag, einen Ratgeber über Mozarts Klavierkonzerte 9 zu schreiben.10 Diese Arbeit hatte ihn nach Aussage seiner Frau „bis zum letzten Tage vor dem Ausbruch seiner Krankheit“ 11, die ihn wohl Ende Februar 1910 getroffen hatte12, beschäftigt. Wegen seiner geschwollenen Hand scheint Reinecke dabei das Schreiben zumindest vermieden zu haben und ließ seine Frau das Konzept zum Mozart-Ratgeber abschreiben.13 Er hinterließ den Ratgeber unvollendet. Eine für den 13. Februar 1910 angesetzte Kammermusik-Matinée mit den Brüdern Paul, Alfred und Georg Wille sowie Bernhard Unkenstein im Städtischen Kaufhaus14 in Leipzig musste, wohl wegen der geschwollenen Hand, abgesagt werden.15 Reinecke hätte Mozarts Klavierquartett g-moll KV 478 spielen sollen, außerdem war eine erste Aufführung seines eigenen Streichquartetts in g-moll op. 287 angekündigt, das zum damaligen Zeitpunkt noch ohne Opuszahl angeführt war. Wenig spricht dafür, dass sich hinter der Ballade op. 288 tatsächlich Reineckes Schwanengesang verbirgt. Von Dezember 1909 bis zu seinem Tode am 10. März 1910 wird er mit der Komposition und Reinschrift der Musik zum Schweinehirten op. 286 sowie mit dem Verfassen des Mozart-Ratgebers beschäftigt gewesen sein und kaum Zeit gefunden haben, das Streichquartett op. 287 und die Ballade op. 288 zu komponieren, zumal er erst mit seiner geschwollenen Hand und ab Ende Februar mit einer schweren Grippe zu kämpfen hatte.16

Das Leipziger Tageblatt vermeldet am 11. März 1910, dass „Professor

Carl Reinecke [...] gestern früh 3 Uhr nach 14tägigem Krankenlager an den Folgen einer Influenza“ verstarb.17

Vermutlich entstanden Ballade und Streichquartett als op. 286 und 287 noch im ansonsten kompositionsarmen Jahre 1909 nach den Kinderliedern op. 285. Aus Dringlichkeit gegenüber der Widmungsträgerin wird Reinecke die Opuszahlen der Musik zum Schweinehirten und der Ballade einfach vertauscht haben, so dass schließlich Erstere zu op. 286 und Letztere zu op. 288 wurde. Die FlötenBallade rückt damit zeitlich noch näher an das Flötenkonzert op. 283 (1908/1909) heran, als dessen kleine Schwester man sie wohl bezeichnen darf.

Quellen und Fassungen

Mit dem Verlag von Julius Heinrich Zimmermann, der damals nur wenige hundert Meter von Reineckes Wohnung in der Querstraße in Leipzig ansässig war, verband den Komponisten eine mindestens bis ins Jahr 1888 zurückreichende fruchtbare Zusammenarbeit.18 Es ist auch bezeugt, dass Reinecke die bei Zimmermann zum Verlag eingereichten Kompositionen anderer Komponisten begutachtete.19 Die Ballade op. 288 mag vielleicht schon vor Reineckes Tod dem Zimmermann-Verlag versprochen gewesen sein. Die Urheberrechte an dem Werk wurden jedoch vertraglich erst durch die Erbin Margarethe Reinecke am 11. Oktober 1910 posthum an das Verlagshaus abgetreten. Nach Ausweis der im Januar 1911 angezeigten20 Erstausgabe von Klavierpartitur und Stimmen lagerte Zimmermann den Herstellungsprozess aus und beauftragte den Verlag Breitkopf & Härtel mit Stich und Druck. Zeugnisse über diese Kooperation sind wohl dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer gefallen. Wer die Autographie der Orchesterstimmen besorgte, ist unbekannt. Die autographierten Stimmen stammen aber sicherlich nicht von der Hand des Komponisten. Abgesehen vom faksimilierten autographen Schriftzug Reineckes auf dem Titelblatt der Erstausgabe fehlt bis heute jedwedes autographe Zeugnis zur Ballade op. 288. Überhaupt sind handschriftliche Quellen, die sich vertragsgemäß als Eigentum im Besitz des Verlags befunden haben müssen, verschollen. Ob darunter auch die Autographe von Partitur und Klavierfassung der Ballade op. 288 waren, lässt sich trotz des eigenhändigen Schriftzugs nicht mit Sicherheit sagen, weil Reinecke zumindest im Falle seiner Operette Der vierjährige Posten op. 45 auch eine Kopistenabschrift mit einem autographen Titel versah.21 Auch wenn nicht explizit in der Erstausgabe angegeben, ist davon auszugehen, dass die Klavierfassung von Reinecke stammt. Wie beim Flötenkonzert op. 283 22 war die Klavierpartitur aus Kostengründen sicherlich auch als notdürftiger Ersatz der Orchesterpartitur vorgesehen. Darauf deutet nicht nur das Fehlen einer Orchesterpartitur hin, sondern ebenso die vielen Instrumentationsbezeichnungen in der Klavierstimme. Bei genauer Betrachtung entpuppt sich die „Klavierbegleitung“ allerdings gar nicht als ein auf Basis der überlieferten Orchesterfassung erstellter Klavierauszug. Die Unterschiede sind zahlreich und reichen von kleinen Abweichungen in den Vortragsbezeichnungen bis hin zu bedeutenden Eingriffen in die musikalische Struktur. Zu letzteren gehören der Übergang vom Adagio ins Allegro T. 39–40, die Trompetensoli in T. 94, 109, 111 und 118, der Übergang vom Allegro ins Tempo primo T. 146–149 und das Violinsolo in T. 177–179. Das Werk liegt also in zwei Fassungen vor. Dabei scheint die Unterschiedlichkeit der beiden Fassungen wohl gar nicht beabsichtigt, sondern eher das Resultat des Entstehungsprozesses gewesen zu sein, denn die Klavierstimme musste ja die Partitur ersetzen. Zur Routine des Herstellungsprozesses schreibt Reinecke, dass er „principiell niemals ein Orchesterwerk herausgebe[,] ohne es gehört zu haben“.23 In den Stimmen notierte Reinecke seine Änderungen, die er aber nicht notwendigerweise auch sorgsam in die Partitur oder

den Klavierauszug übertrug.24 Und auch andersherum ist nicht auszuschließen, dass Reinecke Korrekturen in der Partitur oder dem Klavierauszug vornahm, die er nicht in die Stimmen eintrug. Als Stichvorlage für Einzelstimmen dienten wohl in der Regel eingerichtete Stimmen, für Partitur und Klavierauszug die jeweilige Handschrift des Komponisten oder eine Abschrift.25 Diese damals nicht unübliche Praxis stellt die heutige Editorik teilweise vor große Herausforderungen.

Darüber hinaus bezog Reinecke befreundete Musiker in die Vorbereitung der Stichvorlagen ein, indem er von jeweiligen Instrumentalisten beraten wurde und beispielsweise Bogenstriche eintragen ließ.26 Die Atemzeichen und die Ossia-Stellen (T. 90–93 und 114–117) in der Flötenstimme der Ballade op. 288 dürften durch ein solches Zusammenwirken zustande gekommen sein. Vermutlich band Reinecke den Gewandhausflötisten Maximilian Schwedler mit ein. Diesem war das Werk noch als op. 286 vor Veröffentlichung bekannt. Außerdem hatte Schwedler beim Flötenkonzert op. 283 (PB 5393) eng mit Reinecke zusammengearbeitet. Das zeigt sich zum einen an einer derzeit leider verschollenen handschriftlichen Flötenstimme des Konzerts mit Eintragungen von Reinecke und Schwedler. Zum anderen war es Schwedler, der das Interesse Breitkopf & Härtels für Reineckes Flötenkonzert weckte.27

Auch wenn der Erstdruck der Ballade op. 288 durch seine beiden Fassungen Spuren des gewöhnlichen Herstellungsprozederes zeigt, ist über etwaige Proben oder Aufführungen des Werks zu Reineckes Lebzeiten bislang nichts bekannt. Eine Korrekturlesung der Druckfahnen durch den Komponisten ist unwahrscheinlich, denn mit dem Notenstich dürfte wohl erst nach Abtretung der Urheberrechte (11. Oktober 1910) begonnen worden sein.

Anklänge

In der Ballade op. 288 finden sich Reminiszenzen an andere Werke Reineckes. Das As-dur-Thema in T. 76 hat auffallende Ähnlichkeit mit dem Seitenthema aus dem Allegro moderato des Violinkonzerts op. 141. Absteigende Tonleitermotive im Rhythmus werden auch im Lento der Orgelsonate op. 284 verarbeitet.

Dass dem Hauptthema eine natürliche d-moll-Skala über eine Oktave – in der Reprise sogar über eine Undezime – zugrunde liegt, ist sicherlich kein Zufall. Reinecke hatte Themen großer Meister, die sich auf Tonleitern beschränken, einen ganzen Aufsatz gewidmet.28

Edition

Die vorliegende Edition folgt den Erstausgaben der Orchesterstimmen (Quelle O), zu denen keine Solostimme überliefert ist, und der Klavierausgabe (Quelle K, untergliedert in Solostimme Ks und Klavierstimme Kp). Die verschiedenen Fassungen (O und K) wurden nicht einander angeglichen, sondern in der Partitur einander gegenübergestellt. Im untersten System der Orchesterpartitur (PB 5749) findet sich zu Studienzwecken die Klavierfassung Reineckes (Kp). Diese Klavierstimme ist in der Orchesterfassung also keinesfalls mitzuspielen. Der zur Edition passende Klavierauszug EB 9475 enthält sowohl die originale Fassung mit Klavier von Reinecke (Kp) als auch einen tatsächlichen Klavierauszug der Orchesterstimmen vom Herausgeber. In beiden Klavierpartituren von EB 9475 folgt die überlegte Flötenstimme der Quelle Kp und die separate Solostimme der Quelle Ks, wie wir es schon in der Ausgabe zum Flötenkonzert gehandhabt haben. Durch diese Gegenüberstellung wird die Auseinandersetzung mit den beiden Fassungen erheblich erleichtert. Reinecke lag es am Herzen, Musik zu ergründen 29 und nicht nur davon zu „naschen“ 30 Aus zahlreichen Äußerungen Reineckes wird deutlich, dass er kleine Abweichungen an Parallelstellen guthieß und sich an ihnen sogar erfreute.31 Vom Angleichen – Reinecke nannte es Applanieren oder Nivellieren – wurde deshalb weitestgehend abgesehen. Nichtsdestotrotz

bleibt es der künstlerischen Freiheit überlassen, hie und da im Sinne der Musik glättend einzugreifen, da es schwierig ist zu unterscheiden, ob die Abweichungen zufälliger Art sind oder absichtlich geschahen. Die wenigen Fehler des Erstdrucks wurden korrigiert und in den Bemerkungen dokumentiert. Instrumentationsangaben in Reineckes Klavierbegleitung wurden als Zeugnisse einer mutmaßlichen Urfassung unkorrigiert übernommen, auch wenn sie wie in T. 36 nicht der überlieferten Instrumentation entsprechen. Im neu erstellten Klavierauszug wurde die tatsächliche Instrumentation angedeutet.

Ergänzungen des Herausgebers sind durch eckige Klammern bzw. Strichelung kenntlich gemacht.

Aufführungspraktische Hinweise

Der Pralltriller N in T. 4 (Vl. I und Klavier) beginnt bei Reinecke von der Hauptnote und auf dem Schlag. Er besteht aus drei Noten. Eine unmissverständliche Spielanweisung für diese Ausführung gibt Reinecke in seinen Sonatinen op. 47, Nr. 2 und 3, die sich auch im Allegro molto moderato des Flötenkonzerts op. 283 bestätigt. Dort spielt in T. 16 die Vl. I eine 16tel-Triole, während im Klavierauszug an derselben Stelle ein Pralltriller steht.

Die Schlussverzierung in kleinen Noten (T. 196) kommt auch im ersten der Drei Phantasiestücke op. 43 für Viola und Klavier (erschienen 1857) vor. In der Einrichtung der Violastimme für Violine notiert Reinecke diese Verzierung jedoch als auftaktige 16tel-Triole statt in kleinen Noten. Im Zusammenhang mit der Klaviersonate op. 10/1 von Beethoven schreibt er wiederum über Verzierungen ganz allgemein: „Es ist eine Regel, dass die Zeit, welche eine Verzierung in Anspruch nimmt, nur derjenigen Note entzogen werden darf, der die Verzierungangehört.“32 Es bleibt letztlich unklar, wie die Verzierung zu platzieren ist.

Die Metronomangaben finden sich nur in der Ausgabe mit Klavierbegleitung, nicht aber in den Orchesterstimmen. Sie sind als Richtwerte zu verstehen. Reinecke schrieb einmal an Johannes Brahms bezüglich des Deutschen Requiems op. 45: „[I]ch kann aber kein Tempo nehmen u. dirigiren, welches ich nicht empfinde, und demgemäß nehme ich dasjenige, welches ich als richtig empfinde, selbst wenn es mit den Metronombezeichnungen differirt.“ 33 Ein besonders kniffliges Problem stellen die offensichtlich fehlenden Tempoanweisungen nach dem Meno mosso T. 76 dar. Die Reprise des Allegro-Teils in T. 134 soll zweifellos im selben Tempo gespielt werden wie in T. 40. Ebenso verhält es sich mit dem 16tel-Motiv der Soloflöte in T. 90/114, das eine Wiederaufnahme von T. 69 darstellt. Überdies ergeben sich in der Fassung mit Orchester durch das Trompetenmotiv gewisse Zwänge, will man es in T. 94/118 und 109/111 im selben Tempo bringen. Unter Berücksichtigung all dieser Faktoren eignen sich T. 84/108/132 für einen plötzlichen Wechsel ins Allegro. In T. 98/122 könnte man jeweils wieder zu einem Meno mosso in T. 100/124 überleiten. In der Fassung mit Klavier fehlt das Trompetensignal. Hier müsste das Allegro-Tempo wohl spätestens in T. 90/114/134 wieder erreicht sein.

Virtuosentum, das nicht die Musik, sondern den Interpreten in den Mittelpunkt stellt, hat Reinecke verabscheut. Stolz schrieb er über das damalige Leipziger Konservatorium, dass „man hier mehr das Princip verfolgt[,] tüchtige Musiker zu bilden als Virtuosen.“ 34 Über sich selbst sagte Reinecke: „Ich bin kein Sensationsdirigent, der die alten klassischen Werke in neue Beleuchtung rückte, sondern der die Werke durch sich selbst wirken läßt.“ 35

Dank

Der Dank des Herausgebers geht an die Lektorinnen Alexandra Krämer und Martha Kuby, an den Pianisten Masahiro Masumi und an die in den Worttexten genannten Bibliotheken und Archive.

München, Anfang des Reinecke-Jahrs 2024 Henrik Wiese

1 Staatsarchiv Hamburg, Signatur 424-88/44 , Nr. 5. Das Streichquartett op. 287 und die Musik zu Andersens Märchen vom Schweinehirten op. 286 fehlen in diesem Verzeichnis.

2 Maximilian Schwedler, Flöte und Flötenspiel. Ein Lehrbuch für Flötenbläser, Leipzig 21910, S. VI und 131. Ostern fiel auf den 27. März 1910.

3 Die vertragliche Abtretung der Urheberrechte befindet sich im Historischen Archiv des Musikverlags Zimmermann, Mainz.

4 Sächsisches Staatsarchiv Leipzig [=D-LEsta], Signatur 21081, Breitkopf & Härtel, Nr. 2802. Brief vom 25. Januar 1909 aus Leipzig an Breitkopf & Härtel. Bl. 74r.

5 Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky Hamburg. Brief vom 26. August 1909 aus Leipzig an Georg Böttiger, Signatur AHT: 18: 11: Bl. 22–23. Das Zeppelinlied der Kinder erschien in: Die Woche. Jg. 11 (1909), Teil 3, Nr. 34, S. 1429–1431. Berlin, 21. August 1909.

6 D-LEsta, Signatur 21081, Breitkopf & Härtel, Nr. 2802. Notiz vom Dezember 1909 für Breitkopf & Härtel. Bl. 82r, Z. 4–8.

7 Ebd., Brief von der Hand Margarethe Reineckes vom 26. Januar 1910 aus Leipzig an Breitkopf & Härtel. Bl. 87r, Z. 6–7.

8 Ebd., Brief von der Hand Margarethe Reineckes vom 6. Februar 1910 aus Leipzig an Breitkopf & Härtel. Bl. 90r, Z. 7–10, Bl. 90v, Z. 1–2.

9 Carl Reinecke, Musikalischer Ratgeber, W. A. Mozart, Klavierkonzerte, vollendet von Robert Teichmüller, Leipzig 1910. Exemplar: Staatsbibliothek zu Berlin, Signatur Mus. A 84-9. Dies Büchlein ist nicht zu verwechseln mit der im Verlag der Gebrüder Reinecke erschienenen Schrift Zur Wiederbelebung der Mozart’schen Clavier-Concerte, Leipzig [1891].

10 D-LEsta, Signatur 21081, Breitkopf & Härtel, Nr. 0791. Breitkopf & Härtel an Carl Reinecke, Leipzig, den 7. Januar 1910. Bl. 174–173 [die Seiten der Briefe sind in den Briefkopierbüchern rückläufig nummeriert].

11 D-LEsta, Signatur 21081, Breitkopf & Härtel, Nr. 2802. Brief von der Hand Margarethe Reineckes vom 16. März 1910 aus Leipzig an Breitkopf & Härtel. Bl. 93v, Z. 5–7.

12 Ebd., Brief von der Hand Margarethe Reineckes vom 5. März 1910 aus Leipzig an Breitkopf & Härtel. Bl. 91r, Z. 6.

13 Ebd., Brief von der Hand Margarethe Reineckes vom 16. März 1910 aus Leipzig an Breitkopf & Härtel. Bl. 93v, Z. 12–15.

14 Sammlung Schönknecht, Reinecke-Museum, Leipzig. Programmzettel vom 13. Februar 1910.

15 Leipziger Tageblatt, Jg. 101 (1910), Nr. 43, Kunstkalender, o. S., Leipzig, 13. Februar 1910: „Die für heute vormittag angesetzte Kammermusikmatinée der Herren Gebr. Wille und Unkenstein muß auf ein noch zu bestimmendes Datum vertagt werden.“ Gleichlautend eine Notiz in: Leipziger Neueste Nachrichten, 1910, Nr. 43, S. 26. Leipzig, 13. Februar 1910.

16 Leipziger Neueste Nachrichten, Jg. 18 (1910), Nr. 69, S. 7, Leipzig, 11. März 1910.

17 Leipziger Tageblatt, Jg. 104 (1910), Nr. 69, Morgenausgabe, S. [12], Leipzig, 11. März 1910.

18 Als das erste bei Zimmermann erschienene Verlagswerk Reineckes ist wohl der Trauermarsch auf den Tod des Kaisers Wilhelm I. op. 200 zu betrachten.

19 Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Kiel [=D-KII], Signatur Ca – Autographen, Reinecke, Carl. Brief vom 18. September 1905 aus Leipzig an einen ungenannten Kapellmeister. Bl. 1v, Z. 3–10, Bl. 2r, Z. 1–4.

20 Musikalisch-literarischer Monatsbericht über neue Musikalien, Januar 1911, S. 5. Eine weitere Anzeige findet sich in: Neue Musik-Zeitung, Jg. 32 (1911), Heft 17, S. 366.

21 Partiturabschrift der Operette Der vierjährige Posten op. 45, Dänische Königliche Bibliothek, Signatur KT-A 0808, Kopenhagen.

22 D-LEsta, Signatur 21081, Breitkopf & Härtel, Nr. 2802. Brief vom 27. Dezember 1908 aus Leipzig an Breitkopf & Härtel. Bl. 68r, Z. 12–17.

23 Ebd., Brief vom 12. Januar 1909 aus Leipzig an Breitkopf & Härtel. Bl. 86r, Z. 7–9.

24 So beispielsweise beim Oratorium Belsazar op. 73: Bayerische Staatsbibliothek München, Autogr. Reinecke, Carl. Brief vom 19. August 1863 aus Leipzig an Professor [Julius Stern?]. Bl. 1v, Z. 2–21, Bl. 2r, Z. 1–5.

25 So beispielsweise im Falle des Violinkonzerts op. 141: Staatliches Institut für Musikforschung, Signatur Doc. orig. Carl Reinecke 11. Brief vom 15. März 1877 aus [Leipzig] an Amalie Joachim.

26 Historisches Archiv der Stadt Köln, Signatur Best. 1038, A2. Brief vom 19. September 1908 aus Leipzig an [Albert Payne]. Bl. 1r, Z. 9–15.

27 D-LEsta, Signatur 21081, Breitkopf & Härtel, Nr. 0741. Breitkopf & Härtel an Maximilian Schwedler, Brief vom 20. Oktober 1908, Bl. 474.

28 Carl Reinecke, „Die diatonische Tonleiter in den Werken der Meister“, in: Neue Zeitschrift für Musik, Jg. 79 (1912), Heft 4, S. [41]–44, Leipzig, 25. Januar 1912.

29 Das Ergründen der Musik erwähnte Reinecke in seinem Brief vom 19. Oktober 1889 aus Leipzig an einen ungenannten Doktor. Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Signatur A/4271/2009

30 Das Naschen an der Musik erwähnte Reinecke abwertend in seinem Brief vom 27. Oktober 1884 aus Leipzig an Rudolf Bunge. D-KII, Signatur Ca –Autographen, Reinecke, Carl. Bl. 1v, Z. 2.

31 Eines von vielen Beispielen, in denen Reinecke sich zur Vorsicht gegenüber der Angleichung ausspricht, findet sich in: Carl Reinecke, Die Beethoven’ schen Clavier-Sonaten, Briefe an eine Freundin, Leipzig 3[1900], S. 58f.

32 Ebd., S. 24.

33 Gesellschaft der Musikfreunde Wien, Brahms-Nachlass, Briefe Carl Reinecke an Johannes Brahms 270, 3. Brief vom 27. November 1873 aus Leipzig an Johannes Brahms. Bl. 2r, Z. 3–7.

34 D-KII, Theodor-Storm-Nachlass, Signatur Cb 50.56: 169. 05. Brief vom 19. Januar 1871 aus Leipzig an Theodor Storm. Bl. 1r, Z. 3–5.

35 Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek Dresden, Signatur Mscr. Dresd.App.182,225a. Brief vom 9. Oktober 1893 aus Leipzig an Waldemar Meyer. Bl. 1r, Z. 7–9.

Preface

The Genesis

A search for statements about Carl Reinecke’s Ballade op. 288 in both his printed writings as well as in autograph letters and notes has so far been in vain. And even the seemingly self-evident fact that this work with the highest opus number would also have been his last must be called into question.

Although the title page of the first edition, published posthumously in 1911, is emblazoned with the opus number 288 in Reinecke’s facsimiled hand, the Ballade bearing the opus number 286 follows the third volume of the Kinderlieder op. 285 as the last work in his personal works’ catalogue.1 Maximilian Schwedler (1853-1940) also gives the opus number 286 in his little book Flöte und Flötenspiel, whose second edition’s preface is dated “Leipzig, Easter 1910” – that is, prior to the Ballade’s publication. 2 And the posthumous assignment of copyrights to the publisher Julius Heinrich Zimmermann, signed by Reinecke’s wife Margarethe Reinecke on 11 October 1910, still refers to the Ballad as op. 286.3

Reinecke sent the Kinderlieder op. 285, ready to be engraved, to the Breitkopf & Härtel publishing house on 25 January 1909.4 Virtually nothing is known about his further compositional activity in 1909. That summer he seems to have set to music the Zeppelinlied der Kinder (without an opus number) based on a poem by Marx Möller.5 In December of the same year he requested of Breitkopf & Härtel “a book of music paper in oblong format with 5 piano staves, though if this is not available, upright format with 6 piano staves.” 6 Although not explicitly mentioned, these papers, with the typical format specifications for piano duets, were certainly intended for the Musik zu Andersens Märchen vom Schweinehirten op. 286. The Schweinehirten manuscript was offered to Breitkopf & Härtel by Reinecke’s wife Margarethe on 26 January 1910.7 A swollen hand was preventing the composer from writing it himself. Reinecke wanted to see the work dedicated to Queen Alexandra of Great Britain published quickly: “As far as the printing is concerned, my husband would be very grateful, just for the sake of the dedication, if you would get the matter underway as soon as possible.” 8

On 7 January 1910, Reinecke was furthermore commissioned by Breitkopf & Härtel to write a guidebook to Mozart’s piano concertos.9, 10 According to his wife, this work kept him busy “until the last day before the outbreak of his illness,” 11 which probably had hit him at the end of February 1910.12 Due to his swollen hand, Reinecke seems at least to have had to avoid writing and thus his wife copied out the concept for the Mozart guidebook.13 He left the guidebook unfinished.

On 13 February 1910, a chamber music matinée with the Wille brothers Paul, Alfred and Georg as well as Bernhard Unkenstein was to take place at the Städtisches Kaufhaus14 in Leipzig. Reinecke was to perform Mozart‘s Piano Quartet in G Minor, K. 478, and the premiere of his own String Quartet in G Minor, op. 287 – still without an opus number at the time – was announced. However, the event had to be cancelled, probably because of Reinecke‘s swollen hand.15

There is little to suggest that the Ballade op. 288 was actually Reinecke’s swan song. From December 1909 until his death on 10 March 1910, he must have been busy with the composition and fair copy of the music to the Schweinehirten op. 286, together with writing the Mozart guidebook, and could hardly have found time to compose the String Quartet op. 287 and the Ballade op. 288, especially as he first had to struggle with his swollen hand and then from the end of February with a severe influenza.16 On 11 March 1910, the Leipziger Tageblatt reported that “Professor Carl Reinecke [...] died yesterday morning at 3 a.m. after 14 days of illness as a result of influenza.” 17

The Ballade and string quartet were presumably composed as opp. 286 and 287 in 1909, a year otherwise lacking in compositions, following the Kinderlieder op. 285. As a priority with respect to the dedicatee, Reinecke will have simply exchanged the opus numbers of the Schweinehirten music and the Ballade, so that the former eventually became op. 286 and the latter op. 288. As this brings the Flute Ballade even closer in time to the Flute Concerto op. 283 (1908/1909), the Ballade can be described as its little sister.

Source and Versions

The composer had a productive collaboration dating back to at least 1888 with the Julius Heinrich Zimmermann publishing house,18 located at the time just a few hundred meters from Reinecke’s Leipzig apartment in Querstraße. There is also evidence that he peer-reviewed the compositions of other composers submitted to the Zimmermann publishing house.19

The Ballade op. 288 may already have been promised to Zimmermann before Reinecke’s death, though the copyrights to the work were transferred to the publishing house only posthumously, on 11 October 1910, by the heiress Margarethe Reinecke. According to the first edition of the piano score and parts announced in January 1911,20 Zimmermann outsourced the production process and commissioned the publishing house Breitkopf & Härtel to do the engraving and printing. Evidence of this collaboration probably fell victim to World War II. It is not known who autographed the orchestral parts, though these certainly did not originate with the composer. Apart from Reinecke’s facsimile autograph signature on the first edition’s title page, there is still no autograph documentation of the Ballade op. 288. In general, manuscript sources that, according to contract, must once have been in publishing-house possession, are to be considered lost. It cannot be said with certainty wether autographs of the full score or piano version of the Ballade op. 288 were among them, despite the autograph inscription, because Reinecke had also previously provided a copyist’s copy with an autograph title, at least in the case of his operetta Der vierjährige Posten op. 45.21

To be assumed, though not explicitly stated as such in the first edition, can be that the piano version is by Reinecke. As was the case with the Flute Concerto op. 283,22 the piano score was certainly also intended as a makeshift substitute for the much more expensive orchestral score. This is indicated not only by the lack of an orchestral

score, but also by the many orchestration cues in the piano part. On closer inspection, however, the “piano accompaniment” does not turn out to be a piano reduction based on the extant orchestral version. The differences are numerous and range from minor deviations in the performance markings to significant interventions in the musical structure. The latter include the transition from the Adagio to Allegro, mm. 39–40, the trumpet solos in mm. 94, 109, 111, and 118, the transition from the Allegro to Tempo primo, mm. 146–149, and the violin solo in mm. 177–179. The work thus exists in two versions. The difference between the two versions seems not to have been intentional, but merely the result of the compositional process, as the piano part was indeed a substitute for the full score.

Regarding the production-process routines, Reinecke wrote that he “on principle never published an orchestral work without having heard it.” 23 He notated his changes in the parts, but did not necessarily, carefully transfer them to the full score or the piano reduction.24 And not to be ruled out, vice versa, is that Reinecke did not enter into the parts corrections made in the full score or the piano reduction. As a rule, the prepared parts probably served as engraver’s models for the individual parts, whereas the composer’s respective manuscript or a copy was used for the full score and piano reduction 25 This practice, not uncommon at the time, sometimes poses great challenges for today’s editors.

In addition, Reinecke involved musician friends in the preparation of the engraver’s models by consulting the respective instrumentalists and entering, for example, their bowings. The breath marks and the ossia passages (mm. 90–93 and 114–117) in the flute part of the Ballade op. 288 are likely to have been the result of such a collaboration,26 probably involving the Gewandhaus flutist Maximilian Schwedler, who still knew the work before publication as op. 286. Schwedler had also worked closely with Reinecke on the Flute Concerto op. 283 (PB 5393), as shown, on the one hand, by a manuscript flute part of the concerto with entries by Reinecke and Schwedler (presently lost, alas). On the other hand, it was Schwedler who interested Breitkopf & Härtel in Reinecke’s flute concerto.27

Even though the first edition of the Ballade op. 288 shows traces of the usual production process in its two versions, nothing is known of any rehearsals or performances of the work during Reinecke’s lifetime. A proofreading of the galley proofs by the composer is improbable, as the engraving of the music was likely begun only after the transfer of copyright (11 October 1910).

Reminiscences

There are reminiscences of other Reinecke works in the Ballade op. 288.

The A-flat major theme in m. 76 bears a striking resemblance to the secondary theme from the Allegro moderato of the Violin Concerto op. 141. Descending scale motifs in the rhythm are also used in the Lento of the Organ Sonata op. 284.

That the main theme is based on a natural D-minor scale over an octave range – even ranging in the recapitulation over an eleventh – is certainly no happenstance. Reinecke had devoted an entire essay to great masters’ themes confined to scales.28

Edition

The present edition follows the first editions of the orchestral parts (source O), for which no solo part is extant, and the piano edition (source K, subdivided into solo part Ks and piano part Kp). The various versions (O and K) were not aligned with one another but juxtaposed in the full score. Reinecke’s piano version (Kp) is to be found, for study purposes only, in the bottom system of the orchestral score (PB 5749). This piano part is therefore not to be played along with the orchestral version. The piano reduction EB 9475 accompanying the edition includes both Reinecke’s original version with piano (Kp), as well as the editor’s actual piano reduction of the orchestral parts. In both

EB 9475 piano scores, the superimposed flute part follows the source Kp and the separate solo part follows the source Ks, similar to the treatment already executed in the flute-concerto edition.

This juxtaposition substantially facilitates engaging with the two versions. Reinecke was interested in fathoming music,29 not just “nibbling” it.30 It is clear from his numerous statements that he endorsed small differences in parallel passages and even enjoyed them.31 We therefore refrained as far as possible from reconciling them – Reinecke called it leveling [Applanieren or Nivellieren]. Nevertheless, intervention here and there to smooth out the music is left to artistic freedom. After all, it is almost impossible to tell whether the differences are fortuitous or deliberate.

The few errors in the first edition have been corrected and documented in the comments. Orchestration cues in Reinecke’s piano accompaniment have been adopted uncorrected as evidence of an ostensible original version, even if, as in m. 36, they do not correspond to the extant instrumentation. The actual instrumentation has been indicated in the new piano reduction.

Editorial additions are given in square brackets or indicated by dashed lines.

Performance-Practice Indications

In Reinecke’s music, the trill N in m. 4 (Vl. I and piano) begins from the main note on the beat and consists of three notes. He gives unmistakable instructions for this execution in his Sonatinen op. 47, nos. 2 and 3; these instructions are also confirmed in the Allegro molto moderato of the Flute Concerto op. 283. There in m. 16 where Vl. I is playing a 16th-note triplet, a trill occurs at the same spot in the piano reduction.

The closing ornamentation in small notes (m. 196) also appears in the first of the Drei Phantasiestücke op. 43 for viola and piano (published in 1857). In his arrangement of the viola part for violin, however, Reinecke notates this ornamentation as an upbeat 16th-note triplet instead of in small notes. In conjunction with Beethoven’s Piano Sonata op. 10/1, he again writes about embellishments in general: “It is a rule that the time claimed by an embellishment may only be taken from the note to which the embellishment belongs.” 32 How the embellishment should be placed remains ultimately unclear.

Metronome markings found only in the edition with piano accompaniment, but not in the orchestral parts, are to be understood as guidelines. Reinecke once wrote to Johannes Brahms regarding his Deutsches Requiem op. 45: “But [I] cannot take and conduct any tempo that I do not feel, and accordingly I take the one which I feel to be correct, even if it differs from the metronome markings.” 33

The obvious lack of tempo markings after the Meno mosso in m. 76 presents a particularly tricky problem. The recapitulation of the Allegro section in m. 134 should undoubtedly be played at the same tempo as that in m. 40. The same applies to the 16th-note motif of the solo flute in mm. 90/114, which is a recapitulation of m. 69. Moreover, in the orchestral version, the trumpet motif imposes certain constraints if it is to be played at the same tempo in mm. 94/118 and 109/111. Taking all these factors into account, mm. 84/108/132 are appropriately suited to a sudden change to Allegro, transitioning in mm. 98/122 back to a meno mosso in mm. 100/124. The trumpet signal is lacking in the version with piano. Here the Allegro tempo should probably be reached again in mm. 90/114/134 at the latest.

Reinecke abhorred virtuosity focusing on the performer rather than on the music. About the Leipzig Conservatory of that time, he proudly wrote, that “the principle pursued here was to train proficient musicians rather than virtuosos.” 34 Of himself he said: “I am not a sensational conductor putting forth the old classical works in a new light, but one who lets the works speak for themselves.” 35

Acknowledgements

The editor would like to thank the Breitkopf & Härtel house editors Alexandra Krämer and Martha Kuby, the pianist Masahiro Masumi, and the libraries and archives mentioned in the Critical Report.

Munich, start of the 2024 Reinecke Year Henrik Wiese

1 Staatsarchiv Hamburg, shelfmark 424-88/44, Nr. 5. Lacking in this catalogue are the string quartet op. 287 and the Musik zu Andersens Märchen vom Schweinehirten op. 286.

2 Maximilian Schwedler, Flöte und Flötenspiel. Ein Lehrbuch für Flötenbläser, Leipzig, 21910, pp. VI and 131. Easter fell on 27 March 1910.

3 The contractual assignment of copyrights can be found in the historical archives of Zimmermann publishing-house.

4 Sächsisches Staatsarchiv Leipzig [=D-LEsta], shelfmark 21081, Breitkopf & Härtel, Nr. 2802. Letter of 25 January 1909 from Leipzig to Breitkopf & Härtel. Fol. 74r.

5 Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky Hamburg. Letter of 26 August 1909 from Leipzig to Georg Böttiger, shelfmark AHT: 18: 11: Fols. 22–23. The Zeppelinlied der Kinder appeared in: Die Woche, vol. 11 (1909), part 3, no. 34, pp. 1429–1431. Berlin, 21 August 1909.

6 D-LEsta, shelfmark 21081, Breitkopf & Härtel, Nr. 2802. Note of December 1909 for Breitkopf & Härtel. Fol. 82r, lines 4–8.

7 Ibid., letter in Margarethe Reinecke’s hand of 26 January 1910 from Leipzig to Breitkopf & Härtel. Fol. 87r, lines 6–7.

8 Ibid., letter in Margarethe Reinecke’s hand of 6 February 1910 from Leipzig to Breitkopf & Härtel. Fol. 90r, lines 7–10, fol. 90v, lines 1–2.

9 Carl Reinecke, Musikalischer Ratgeber, W. A. Mozart, Klavierkonzerte, completed by Robert Teichmüller, Leipzig, 1910. Exemplar: Staatsbibliothek zu Berlin, shelfmark Mus. A 84-9. This little book is not to be confused with the work appearing in the Gebrüder Reinecke publishing house: Zur Wiederbelebung der Mozart’schen Clavier-Concerte, Leipzig, [1891].

10 D-LEsta, shelfmark 21081, Breitkopf & Härtel, Nr. 0791. Breitkopf & Härtel to Carl Reinecke, Leipzig, 7 January 1910. Fols. 174–173 [the pages of the letters are reverse-numbered in the letter copy books].

11 D-LEsta, shelfmark 21081, Breitkopf & Härtel, Nr. 2802. Letter in Margarethe Reinecke’s hand of 16 March 1910 from Leipzig to Breitkopf & Härtel. Fol. 93v, lines 5–7.

12 Ibid., letter in Margarethe Reinecke’s hand of 5 March 1910 from Leipzig to Breitkopf & Härtel. Fol. 91r, line 6.

13 Ibid., letter in Margarethe Reinecke’s hand of 16 March 1910 from Leipzig to Breitkopf & Härtel. Fol. 93v, lines 12–15.

14 Collection Schönknecht, Leipzig, Reinecke-Museum. Program leaflet of 13 February 1910.

15 Leipziger Tageblatt, vol. 101 (1910), no. 43, art calendar, unpaginated. Leipzig, 13 February 1910: “The chamber music matinée by the Messrs. Wille and Unkenstein scheduled for this morning must be postponed to a date yet to be determined.” A note to the same effect in: Leipziger Neueste Nachrichten, 1910, no. 43, p. 26, Leipzig, 13 February 1910.

16 Leipziger Neueste Nachrichten, vol. 18 (1910), no. 69, p. 7, Leipzig, 11 March 1910.

17 Leipziger Tageblatt, vol. 104 (1910), no. 69, morning edition, p. [12], Leipzig, 11 March 1910.

18 Reinecke’s Trauermarsch auf den Tod des Kaisers Wilhelm I op. 200 is probably the first work published by Zimmermann.

19 Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Kiel [=D-KII], Ca – Autographen, Reinecke, Carl. Letter of 18 September 1905 from Leipzig to an unnamed capellmeister. Fol. 1v, lines 3–10, fol. 2r, lines 1–4.

20 Musikalisch-literarischer Monatsbericht über neue Musikalien, January 1911, p. 5. A further advertisement is to be found in: Neue Musik-Zeitung, vol. 32 (1911), issue 17, p. 366.

21 Full-score copy of the operetta Der vierjährige Posten op. 45, Royal Danish Library, shelfmark KT-A 0808, Copenhagen.

22 D-LEsta, shelfmark 21081, Breitkopf & Härtel, Nr. 2802. Letter of 27 December 1908 from Leipzig to Breitkopf & Härtel. Fol. 68r, lines 12–17.

23 Ibid., letter of 12 January 1909 from Leipzig to Breitkopf & Härtel. Fol. 86r, lines 7–9.

24 Thus, for example, with the oratorio Belsazar op. 73: Bayerische Staatsbibliothek München, Autogr. Reinecke, Carl. Letter of 19 August 1863 from Leipzig to Professor [Julius Stern?]. Fol. 1v, lines 2–21, fol. 2r, lines 1–5.

25 Thus, for example, as in the case of the violin concerto op. 141: Staatliches Institut für Musikforschung, shelfmark Doc. orig. Carl Reinecke 11. Letter of 15 March 1877 from [Leipzig] to Amalie Joachim.

26 Historisches Archiv der Stadt Köln, shelfmark Best. 1038, A2. Letter of 19 September 1908 from Leipzig to [Albert Payne]. Fol. 1r, lines 9–15.

27 D-LEsta, shelfmark 21081, Breitkopf & Härtel, Nr. 0741. Breitkopf & Härtel to Maximilian Schwedler, letter of 20 October 1908, fol. 474.

28 Carl Reinecke, “Die diatonische Tonleiter in den Werken der Meister,” in: Neue Zeitschrift für Musik, vol. 79 (1912), issue 4, pp. [41]–44, Leipzig, 25 January 1912.

29 The fathoming of the music Reinecke mentioned in his letter of 19 October 1889 from Leipzig to an unnamed doctor. Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, shelfmark A/4271/2009

30 Nibbling music Reinecke derogatorily mentioned in his letter of 27 October 1884 from Leipzig to Rudolf Bunge. D-KII, shelfmark Ca – Autographen, Reinecke, Carl. Fol. 1v, line 2.

31 One of many examples in which Reinecke advocates caution with regard to alignment is to be found in: Carl Reinecke, Die Beethoven’schen Clavier-Sonaten, Briefe an eine Freundin, Leipzig, 3[1900], pp. 58f.

32 Ibid., p. 24.

33 Gesellschaft der Musikfreunde Wien, Brahms-Nachlass, Briefe Carl Reinecke an Johannes Brahms 270, 3. Letter of 27 November 1873 from Leipzig to Johannes Brahms. Fol. 2r, lines 3–7.

34 D-KII, Theodor-Storm-Nachlass, shelfmark Cb 50.56: 169. 05. Letter of 19 January 1871 from Leipzig to Theodor Storm. Fol. 1r, lines 3–5.

35 Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek Dresden, shelfmark Mscr. Dresd.App.182,225a. Letter of 9 October 1893 from Leipzig to Waldemar Meyer. Fol. 1r, lines 7–9.

Faksimilierter autographer Schriftzug auf dem Titelblatt der Erstausgabe

Orchesterbesetzung

2 Flöten

2 Oboen

2 Klarinetten in B

2 Fagotte

2 Hörner in F

2 Trompeten in C

Pauken

Triangel

Becken

Streicher

Aufführungsdauer

etwa 8 Minuten

Dazu käuflich lieferbar:

Orchesterstimmen OB 5749

Klavierauszug EB 9475

Orchestral Scoring

2 Flutes

2 Oboes

2 Clarinets in Bj

2 Bassoons

2 Horns in F

2 Trumpets in C

Timpani

Triangle Cymbals

Strings

Performing Time

approx. 8 minutes

Available for sale: Orchestral parts OB 5749

Piano reduction EB 9475

Ballade

für Flöte und Orchester

d-moll

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