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Wirtschaft & Umwelt

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Freizeit & Sport

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KLAUSEN Neue Lärmschutzwand steht

z Die Arbeiten an der Lärmschutzwand in Klausen wurden vor kurzem abgeschlossen. Die 582 Meter lange und drei bis vier Meter hohe Lärmschutzwand wurde 2019 in Auftrag gegeben. Das Projekt wurde vom Land Südtirol geplant und vom italienischen Schienennetzbetreiber Rete Ferroviaria Italiana (RFI) umgesetzt; die Kosten beliefen sich auf etwa 1,48 Millionen Euro, die zu 20 Prozent vom Land und zu 80 Prozent von RFI getragen wurden. Die Brennerbahnlinie ist südtirolweit eine der größten Lärmquellen. Die Landesregierung hat deshalb bereits 2003 über die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz eine Vereinbarung mit dem RFI getroffen, um Maßnahmen zur Lärmminderung durchzuführen. In den nächsten Jahren sollen im Eisacktal weitere Lärmschutzwände folgen; jene in Gossensaß wurde ebenfalls fertiggestellt, und auch in Brixen soll bald eine 380 Meter lange Lärmschutzwand entstehen. Laut dem Landesrat für Mobilität, Daniel Alfreider, sei der Bau der Lärmschutzwand in Klausen „ein weiterer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit unserer öffentlichen Mobilität.“ av

W&U Wirtschaft & Umwelt

EISACKTAL Projekte der BBT-Umweltgelder schreiten voran

z Die Projekte, die aus den Ausgleichsgeldern für den Brenner Basistunnel hervorgehen sollen, schreiten in verschiedenen Gemeinden im Eisacktal voran. So wurde zum Beispiel in Franzensfeste das Fernheizwerk (im Bild) geplant und gebaut und die Wildbachverbauung am Flusslauf des Eisacks restauriert. In Natz-Schabs wurden die unterirdischen Müllsammelstellen mit den Umweltgeldern umgesetzt. In Aicha werden die Lärmschutzwände entlang der Bestandsstrecken gerade gebaut; sie sollen 2021 fertiggestellt werden. In Vahrn soll die Verlegung des Umspannwerkes erarbeitet werden; hier steht eine Entscheidung aber noch aus. Rund 1,5 Millionen Euro Umweltgelder aus dem BBT wurden der STA AG für das Vorprojekt der Riggertalschleife mit den Haltestellen von Vahrn und Schabs zur Verfügung gestellt. Auch die Mitfinanzierung zur Neuordnung der Stromleitungen im Eisacktal wurde bereits unterzeichnet: die BBT SE finanziert 40 Millionen Euro, die RFI 30 Millionen. Terna soll die Restfinanzierung stemmen, das Land Südtirol übernimmt lediglich die Kosten für den Abbau der alten nicht mehr benötigten Leitungen. Weitere Unterfangen befinden sich derzeit in allen Gemeinden in Konzeptfindung, zum Beispiel für die Errichtung unterirdischer Müllsammelstellen in Vahrn. Im Rahmen der BBT-Ausgleichsgelder werden verschiedene Projekte von den Gemeinden definiert, einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen und von der Landesregierung genehmigt. av

kurz

notiert

200 Oberschüler, Studierende und Jungakademiker haben im kommenden Sommer wieder die Möglichkeit, bei einem Praktikum

Einblick in die Arbeitswelt der

Landesverwaltung zu bekommen. Interessierte Jugendliche können ihre Bewerbungen noch bis zum 31. Jänner 2021 (12 Uhr) einreichen. Ticketkontrolleure können ab sofort in den öffentlichen Verkehrsmitteln Strafen an jene Menschen ausstellen, die die Maskenpflicht missachten. Dafür wurde das Landesgesetz eigens abgeändert. Die Strafen können zwischen 27,50 und 275 Euro betragen. Ein weiteres Teilstück des Radwegenetzes Eisacktal wurde in Natz-Schabs fertiggestellt. Im Frühjahr wird mit den Bauarbeiten für das Teilstück Kreuzung Natz/Raas bis zur Einfahrt begonnen. Dann ist die direkte Radverbindung zwischen dem Eisack- und Pustertal geschaffen.

Wer wohnte im heutigen Graf-Platz-Haus?

Der „Minnesänger“ Oswald von Wolkenstein und seine Familie besaßen in Brixen mehrere Häuser, woran noch einiges erinnert. Oswalds Mutter Katharina hatte in der Altenmarktgasse ihren Alterssitz. Diese „Graf Wolkensteinische Behausung“ diente später vor allem rodeneckischen Beamten als Wohnsitz, wie zum Beispiel dem Richter des Unteren Drittels, Michael Lederer. 1834 wurde aus dem Ansitz Leweneck der Gasthof zum Goldenen Stern. Vom einstigen Madonnenbild an der Fassade ist leider nur mehr die Kartusche (Zierrahmen) erhalten. An der Ostseite erinnert noch ein runder Turm an den ehemaligen Ansitz. In der Stadtmitte, in der Nähe der Pfarrkirche, besaß Oswald von Wolkenstein ein Haus – obwohl er seit 1411 im Pfründnerhaus des Klosters Neustift wohnte, wenn er sich in Brixen aufhielt. Vermutlich wohnte Oswald der Jüngere, ein Sohn des Minnesängers, in dem noch 1523 bezeichneten „Herrn Oswald-von-Wolkenstein-Haus“, dem heutigen Graf-Platz-Haus (im Bild), Griesgasse 18, das später auf die Familie Mohrenberg und um 1600 auf die Enzenberg überging. Schon auf dem Merianstich von 1649 ist das Haus mit Erkertürmchen und Zinnengiebel in seiner heutigen Gestalt erkennbar.

Anregungen: redaktion@brixner.info

Foto: Fabio De Villa

BRIXEN Längere Öffnungszeiten für weniger Stau

z Da der Zulauf im Brixner Recyclinghof letzthin sehr stark war und sich teilweise Staus vor der Einfahrtsschranke bildeten, haben die Stadtwerke Brixen nun neue Öffnungszeiten festgelegt. Ab 1. Februar ist die Sammelstelle in der Alfred-Ammon-Straße für die Bürger von Brixen, Vahrn und NatzSchabs von Montag bis Freitag durchgehend von halb 8 Uhr morgens bis 17 Uhr geöffnet. Samstags ist der Recyclinghof von 7.30 bis 12.30 Uhr geöffnet. 52,5 Stunden pro Woche ist es somit nun möglich, seinen getrennt gesammelten Müll dort abzugeben. Die zentrale Abfallsammelstelle wird von 14.500 Kunden aus den drei Gemeinden regelmäßig benutzt. Pro Tag kommen durchschnittlich 350 Kunden in den Recyclinghof Brixen, um ihre Wertstoffe oder Sonderabfälle zu entsorgen. Im abgelaufenen Jahr 2020 zählten die Stadtwerke 83.232 Zutritte. Der Andrang ist dabei tages- und uhrzeitabhängig – insbesondere samstags und frühmorgens war und ist der Zulauf groß. Mit der früheren Öffnung am Morgen und der längeren Öffnungszeit samstagmittags sollen diese Stoßzeiten entflochten werden. eh

ÖFFNET ALLE MÖGLICHKEITEN

… und schließt jede Öffnung

NACHGEFRAGT „Wir können nur abwarten und hoffen“

ALESSANDRO MARZOLA, Geschäftsführer der Plose AG, über den erneuten Aufschub des Saisonstarts – und die Rückerstattung der gekauften Saison-Skipässe.

Herr Marzola, laut neuem Dekret dürfen die Skigebiete nun doch erst Mitte Februar öffnen – und auch das ist noch nicht fix. Wie geht es Ihnen mit dieser neuen Information?

Auf gewisse Weise bin ich erleichtert, denn damit wird endlich Klarheit geschaffen. Die letzten Tage und Wochen waren ein ständiges Hin und Her, was die Öffnung oder sogar ein eventuell erneut drohender Lockdown angeht. Nun wissen wir zumindest mit Sicherheit, dass die Ski-Lifte in den nächsten Wochen nicht öffnen werden. Wir werden unsere 25 Mitarbeiter am Berg ab sofort in den Lohnausgleich schicken und alle Arbeiten auf den Pisten einstellen. Dann können wir nur noch abwarten und hoffen, dass wir Mitte Februar doch noch aufsperren können.

Das heißt, Sie haben die Wintersaison noch nicht definitiv abgeschrieben?

Nein, keinesfalls. Wie auch Landeshauptmann Arno Kompatscher gesagt hat: Es hängt nun von den Infektionszahlen der nächsten Wochen ab. Wir hoffen natürlich, dass sich die Lage bessert und wir in der Faschingswoche die Lifte öffnen können. Sicher ist derzeit aber natürlich nichts.

Was passiert mit den SaisonSkipässen der Aktion „Skifahren für alle“?

Hierfür kann man um Rückerstattung ansuchen, indem man das Formular auf unserer Homepage www.plose.org innerhalb 28. Februar ausfüllt. Wir überweisen in den nächsten Wochen das Geld zurück. Natürlich kann man noch abwarten und den Saison-Skipass benutzen, sofern das Skigebiet noch öffnet. Das genaue Reglement für die Rückerstattung wird in diesen Tagen ausgearbeitet. Wir werden den Skifahrern auf jeden Fall entgegenkommen.

evi.hilpold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

BRIXEN Verstärkung für den Citybus

z Die derzeit geltenden CoronaMaßnahmen beinhalten nicht nur Mund-Nasen-Schutz in den öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern auch Kapazitätsbeschränkungen. Um diese auch im morgendlichen Berufs- und Schulverkehr einhalten zu können, werden zwei Citybus-Linie in ihren Fahrten am Morgen verstärkt. Grund dafür ist in erster Linie die Rückkehr der Oberschüler in den Präsenzunterricht, die eben genau diese Busse nutzen, um in die Schule zu kommen. Betroffen sind zwei Linien in Brixen, nämlich die Citybus-Linie 320.2 Köstlan und jene nach Kranebitt (320.3). Der Zusatzbus für die Zone Köstlan startet zur selben Zeit wie der bestehende Bus um 7:22

Foto: Arnold Ritter Uhr an der Haltestelle Köstlan und fährt diesem bis zur Haltestelle am Brixner Krankenhaus hinterher. Der Fahrplan des restlichen Tages bleibt unverändert. In Kranebitt hingegen, also bei der Linie 320.3, wird ein Bus eine leicht veränderte Strecke abfahren. Der Zusatzbus startet um 7:17 Uhr bei der Haltestelle Haller und fährt dann eine Schleife, um die Haltestellen beim Vinzentinum, beim Krankenhaus und im Rosslauf anzufahren. Danach fährt der Bus in die Battististraße und nimmt die übliche Strecke bis zum Bahnhof. Der bisherige Bus, der um 7:25 Uhr beim Haller abfährt, bleibt auch weiterhin bestehen. Das Transportunternehmen Pizzinini weist darauf hin, dass die Plätze in den Linien- und Verstärkerbussen reduziert sind. Die Regeln sind unbedingt einzuhalten. Hierfür sind auch polizeiliche Kontrollen vorgesehen. eh

„Die Primäratmung wiederherstellen“

In ihrer Praxis für ganzheitliche Energie führt Patricia Thaler unter anderem biodynamische Craniosacral-Arbeit für Säuglinge, Kinder und Erwachsene durch – eine sanfte, meditative und ressourcenorientierte Form integrierter Körperarbeit. Wie diese Therapie Genesungsprozesse unterstützen und zur Trauma-Auflösung beitragen kann, erklärt Patricia Thaler im Gespräch.

Frau Thaler, Sie bieten in Ihrer Praxis Craniosacral-Arbeit. Worum handelt es sich dabei?

PATRICIA THALER: Die Craniosacral-Therapie ist eine Form der Körperarbeit, die vor allem auf Berührung beruht und sich an der Primäratmung orientiert. Ziel ist es, durch achtsame Berührung inhärente Genesungsprozesse im Körper zu unterstützen.

Was ist die Primäratmung?

Die Primäratmung steht für den Atem des Lebens, also jenem ersten Hauch, mit dem das Leben von der ersten Zelle an beginnt. Es ist die Urkraft, die jedem Menschen eigen ist und uns bis zum Ende unseres Lebens begleitet. Ohne sie gäbe es kein Leben. In der biodynamischen CraniosacralArbeit orientieren wir uns an diesen ursprünglichen, embryonalen Kräften, die wir im System, im Organismus, im Körper wahrnehmen. Dabei ist die Berührung unser primäres Werkzeug. Wir fühlen, erspüren und lauschen mit der Demut des Nicht-Wissenden – offen für das, was kommt und sich offenbart.

Wie kann die Craniosacral-Arbeit zur Trauma-Auflösung beitragen?

In einem kontrahierten Gewebe, oftmals hervorgerufen durch einen Schock, ein Trauma oder ein überwältigendes Erlebnis, nimmt der Craniosacral-Therapeut die Primäratmung als eingeschränkt oder unterdrückt wahr. Durch achtsame und gezielte Berührung lösen wir die Kontrahierung auf und stellen die Primäratmung in ihrem ursprünglichen Ausdruck wieder her. Auf dem Gebiet der Trauma-Auflösung gibt es vier Kernbereiche, in denen unsere hochtrainierten, sensitiven Hände effektiv sein können. Die Kernbereiche sind Sicherheit, den sogenannten „Felt Sense“ erspüren, das Körpergedächtnis Patricia Thaler ist ausgebildete Craniosacral-Therapeutin

sowie fehlangepasste Zustände. Die vorab mit dem Klienten klar verhandelte Berührung trägt wesentlich zur Wiederherstellung des Gefühls von Sicherheit bei, unter deren Verlust Menschen infolge eines Traumas oftmals leiden und sehr häufig eine verfälschte Wahrnehmung von Bedrohung und Gefahr erleben. Das wiedergewonnene Sicherheitsgefühl schafft das Fundament für die weiteren Genesungsprozesse.

Was versteht man unter „den Felt Sense erspüren“?

Beim „Felt Sense“ geht es darum, traumatische, als Körpererinnerungen gespeicherte Prägungen durch Berührung wahrzunehmen. Hyper- oder Hypoerregung können den Ausdruck der Primäratmung beeinflussen. Bei der Craniosacral-Arbeit werden solche Muster und Prägungen aus der Vergangenheit wahrgenommen und die ihnen zugrundeliegende innere Anspannung wieder abgebaut.

Was ist das Körpergedächtnis, und wie kann CraniosacralArbeit bei diesem helfen?

Das Körpergedächtnis umfasst alle Zellen und Gewebe des menschlichen Körpers. Diese atmen mit der Primäratmung. Die Craniosacral-Arbeit hilft dabei, in chronisch erregten, kontrahierten oder durch überwältigende Ereignisse immobilisierten, geschwächten Geweben den inneren Atem wiederherzustellen.

Damit wären noch die „fehlangepassten Zustände“ zu nennen. Worum handelt es sich bei diesen? Fehlangepasste Zustände sind chronische Angstzustände, Panikattacken, Überwachsamkeit, labile Emotionen und aggressives Verhalten, die oftmals auf ein durch ein Trauma gestörtes Nervensystem zurückzuführen sind. Die Craniosacral-Arbeit unterstützt darin, das Nervensystem allmählich wieder zur Normalfunktion zurückführen.

Dr. Lic.Phil. Patricia Thaler Praxis für ganzheitliche Energiearbeit Am Schalderer Bachl 32 39042 Brixen Tel. +39 342 7177077 E-Mail: patriciathaler@gmail.com www.patricia-thaler.com

„Ganzheitlich ohne Zeitlimit“

Der Brixner Arzt für Allgemeinmedizin Dr. Bernhard Thomaser hat nach vielen Jahren seine Tätigkeit als Hausarzt beendet, um künftig die Komplementärmedizin ins Zentrum seiner Tätigkeit zu stellen. Im Interview erklärt er die Beweggründe für diesen Schritt und die in seiner Privatpraxis gebotenen Leistungen.

Herr Dr. Thomaser, was hat Sie veranlasst, nach vielen Jahren als Hausarzt in den privaten Bereich zu wechseln und Ihren Schwerpunkt auf die Komplementärmedizin zu legen?

BERNHARD THOMASER: Ich war knapp 20 Jahre als Arzt für Allgemeinmedizin in Brixen tätig. Die Arbeit als Allgemeinmediziner war sehr abwechslungsreich und befriedigend. Es haben sich viele schöne Kontakte mit den Menschen und ihren Familien ergeben, und ich möchte diese Zeit absolut nicht missen.

Trotzdem kam jetzt der Zeitpunkt für eine Änderung?

Wie leider allzu oft in der Medizin, war auch in der Allgemeinmedizin die Zeit für den einzelnen Patienten häufig knapp, erst recht für zeitaufwändige individuelle Empfehlungen. Auch wollte ich die Komplementärmedizin vermehrt in den Mittelpunkt meiner Tätigkeit stellen. So führe ich bereits seit über 20 Jahren auch eine private homöopathische Praxis, aber leider blieb mit der wachsenden Hausarztpraxis immer weniger Zeit für diese übrig. Das soll sich jetzt ändern.

Worauf ist Ihr Interesse an der Komplementärmedizin zurückzuführen?

Aufgrund von positiven persönlichen Erfahrungen wurde mein Interesse an der Komplementärmedizin, speziell der Homöopathie, bereits in meinen Jugendjahren geweckt. Dies ist auch der Grund, weshalb ich schon während des Medizinstudiums zeitgleich meine Ausbildung in klassischer Homöopathie begonnen habe. Homöopathische Fortbildungen habe ich dann parallel zu den WeiterbildunDr. Bernhard Thomaser nimmt sich in seiner neuen Privatpraxis viel Zeit für seine Patienten

gen in der traditionellen Medizin bis heute fortgeführt.

Warum Homöopathie?

In der Homöopathie geht es darum, die individuelle Äußerung der Krankheit in der jeweiligen Person zu erkennen und mit der persönlichen Arznei zu behandeln. Für die Wahl der Therapie ist also nicht vordergründig die Diagnose entscheidend, sondern vor allem die sonderbaren und auffallenden Symptome, die den einzelnen Fall von anderen Fällen mit derselben Diagnose unterscheiden. „Behandle den Menschen, der vor dir steht, und nicht die Krankheit, an der er leidet“ hatte bereits Hippokrates, der Urvater der westlichen Medizin, gefordert. Auch in der modernen Medizin erkennt man immer mehr die Notwendigkeit einer individuellen Behandlung, so zum Beispiel in der Gendermedizin. In der Homöopathie steht hierfür ein äußerst verfeinertes System zur Verfügung. Die Verschreibung wird jedes Mal auf den Einzelnen „maßgeschneidert“; außerdem gibt es Arzneien, die spezifisch für Frauen oder Kinder oder alte Personen sind. Für wen kommt Homöopathie in Frage?

Die Homöopathie eignet sich für jene Menschen mit chronischen Krankheiten, bei denen es sich trotz traditioneller Therapie schwierig gestaltet, ein einigermaßen stabiles Gleichgewicht zu erreichen, oder für jene, die die Dauermedikation schlecht vertragen. In diesen Fällen kommt die Homöopathie als ergänzende (komplementäre) Therapie zum Einsatz. Sie eignet sich in gewissen akuten und chronischen Fällen auch als alleinige Therapie, wenn durch Stimulierung der autoregulativen Kräfte eine Besserung erreicht werden kann. Und natürlich eignet sie sich gleichermaßen für Kinder und Erwachsene jeden Alters.

Mit welchem Vorsatz wollen Sie Ihre Privatpraxis führen?

Meine kleinen und großen Patienten möchte ich auch weiterhin in allen Lebenslagen und bei den unterschiedlichsten gesundheitlichen Problemen begleiten, mit all der Erfahrung aus meiner langjährigen Tätigkeit in der Allgemeinmedizin und Homöopathie. Dabei soll Zeit kein limitierender Faktor mehr sein.

Gibt es weitere Behandlungsschwerpunkte, die Sie künftig abdecken wollen?

Als sportbegeisterte Person habe ich mich in den letzten Jahren vermehrt im Bereich der Alpin- und Höhenmedizin und der Manuellen Medizin (Chirotherapie) aus- und fortgebildet. Gerade die körperliche Betätigung im Zuge der manuellen Medizin ist für mich eine willkommene Ergänzung zur rein geistigen Arbeit in der allgemeinen Praxis und wird ein weiteres Standbein in meiner neuen Praxis bilden.

Was macht die Chirotherapie?

In der Chirotherapie werden Beschwerden des Bewegungsapparates mit den Händen behandelt. Die Indikationen reichen vom akuten Hexenschuss über die Folgen von Fehl- und Überlastungen wie beispielweise dem Tennisarm, bis hin zu Bewegungseinschränkungen und/oder Schmerzen nach Ruhigstellung wegen Verletzungen oder beim Vorliegen einer Arthrose. Zum Einsatz kommen verschiedene sanfte Techniken.

Dr. Bernhard Thomaser Praxis für Homöopathie und Manuelle Medizin Plosestraße 40/B 39042 Brixen Tel. 0472 838333 E-Mail: bernhard.thomaser@hermex.it www.primum-non-nocere.com Termine auf Vormerkung (online oder telefonisch)

Covid-19Teststation

Im November vergangenen Jahres eröffnete sich Hausärzten und Apotheken sehr kurzfristig die Möglichkeit, Covid-19-Schnelltests durchführen zu können. Damit wurde der breiten Bevölkerung ein unkomplizierter Zugang zum Testen ermöglicht.

Tel. 0472 836 173 www.peer.it

SERVICE 15. - 24.02.2021 HÄMOGLOBINMESSUNG

Ohne Anmeldung.

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5,00 EURO

Ein Schnelltest gibt schnell Aufschluss und stärkt das Sicherheitsgefühl

Die Apotheke Peer in Brixen stürzte sich mit Begeisterung in das Projekt und stellte innerhalb kürzester Zeit eine Covid-19-Teststation auf die Beine. Dazu wurde die Garage in der Albuingasse neben der Bar Absolut umgebaut und ein Mastertent-Testzelt der Firma Zingerle AG aus Schabs angeschafft. Damit konnten alle amtlichen Vorgaben erfüllt und die Mitarbeiter und Ärzte in der Station bestmöglich geschützt werden. Auch wurde eine eigene Software entwickelt, um schnell, fehlerfrei und effizient die Tests durchführen zu können. Beim Massentest Ende November bestand die Covid-19-Teststation der Apotheke Peer die Feuerprobe: Es wurden 400 Schnelltests an einem Tag durchgeführt.

Großartiger Teamerfolg. Eine solche Leistung ist nur dank guter Koordination und großer Einsatzbereitschaft aller Mitarbeiter möglich. Die beiden Apothekerinnen Claudia Peintner und Helena Miladinovic sowie die Krankenschwester Sarah Köpplmayr arbeiten praktisch täglich in der Station, unterstützt vom gesamten Team der Apotheke Peer. Thomas Michaeler und Jakob Engl entwickelten in kürzester Zeit eine Software zum Management der Patienten und der Schnelltests und verbesserten die Anwendung in unzähligen Nachtschichten. Inzwischen wurde die Softwarelösung von der Vertical-Life GmbH ins Leistungsprogramm aufgenommen und international unter www.no-q.info für Apotheken vertrieben. Brixen ist damit einmal mehr Vorreiter.

info

Folgende Tests sind in der Station der Apotheke Peer möglich:

· Antigen-Schnelltest mit

Ergebnis in zirka 20 Minuten · Antikörper-Schnelltest mit Kapillarblut · PCR-Test mit Ergebnis in 12 Stunden · PCR-Test mit Ergebnis in 36 Stunden

Wer einen Test buchen möchte, kann einen Termin online reservieren: www.peer.it/covid

ANGEBOT ELMEX Kariesschutz mit Probe Gurgelwasser

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ANGEBOT FFP2 MASKE

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ANGEBOT CHIRURGISCHE MASKEN AUS STOFF

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5,70 EURO

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Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info

E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixner.info

Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it

Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it

Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info

Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info

Mitarbeiter der Redaktion: Johanna Bampi (job) Irene Dejaco (ird) Sabine Dejakum (sd) Ernst Delmonego (ed) Evi Hilpold (eh) Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Stephanie Risse (sr) Michelle Schladebach (mis) Anina Vontavon (av) Lia Vontavon (lv) Oskar Zingerle (oz) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info

Grafik: Alexandra Bauer, Tel. +39 0472 060208 alexandra.bauer@brixmedia.it Titelbild: Archiv Wintersportverein Druck: Athesia Druck GmbH, www.athesia.it

Der nächste „Brixner“ erscheint Ende Februar 2021 Nächster Redaktionsschluss: 05. Februar 2021

Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info

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Online unter: https://www.brixner.info/ de/epaper/privacy.html Januar 1921

Gräßlicher Mord

Dienstag, 4. Januar 1921

Man schreibt uns aus Franzensfeste: Die verheiratete Maria Meßner (vulgo Kneipmoidl) wurde in der Silvesternacht auf bestialische Weise geschändet und ermordet. Sonntag, nachmittags 3 Uhr, erschien eine Gerichtskommission von Brixen unter der Leitung des Herrn Dr. v. Klebelsberg sowie eine Karabinieriabordnung von Brixen. Die Leiche wurde am Neujahrstag um 7 Uhr früh von Bahnschlosser Kaneider in entblößtem Zustand gefunden. Nicht weniger als 20 Messerstiche wurden konstatiert. Dem armen Opfer wurde, jedesfalls nach der Tat, ein langer Holzast in den Unterleib getrieben. Die Kleider wurden in dem vorbeifließenden Bach gefunden. Die Ermordete wurde bis zur Unkenntlichkeit mit großen Steinen am Kopfe zerschmettert. Das Ergebnis der Obduktion kann bis zur Stunde noch nicht mitgeteilt werden, da die Sezierung ziemlich lange andauerte. Vom Täter wird die Spur schwer zu finden sein, weil die ganze Nacht Leute am Wege waren und niemand von verdächtigen Wahrnehmungen zu berichten weiß. Einen Schlosser (nicht den Finder der Leiche) hatte man allerdings anfangs verdächtigt. Da derselbe aber als ruhiger, braver Bursche bekannt ist, wurde er bald wieder entlassen, zumal sich seine gänzliche Unschuld herausstellte. Dagegen gelten die Nachforschungen jetzt gewissen ortsgefährlichen Elementen. Die unglaublichen Sicherheitszustände in Franzensfeste können auf die Dauer doch nicht außeracht gelassen werden, besonders wird man darauf dringen müssen, daß die Beleuchtung des Ortes bedeutend verbessert werde. An der Stelle, wo das Verbrechen geschah, ist keine Beleuchtung, noch viel weniger findet man eine solche vom Hotel Bahnhof gegen die Villa Ruheheim zu, wo mancher bereits üble Erfahrungen infolge von Zusammenstößen machte. Der Tatort des Verbrechens liegt auf der neuen Geleiseanlage an der Straße.

Ein Unglückstag

Donnerstag, 6. Januar 1921

Dienstag hatte die derzeitige Redaktion der „Brixener Chronik“ erst recht kein freudevolles Dasein. Es hat zwar nicht eingeschlagen, doch hat es stark gewittert. Unsere Leser haben keine Ahnung, wie schnell sich die Entladungen in einer solchen Zeitungsherberge vollziehen. Und doch sind sie schuld daran. Vorerst jenen, die aus der „Chronik“

alle Brixener Neuigkeiten zuerst herauslesen wollen; dann jene, die sie uns in manchmal zu großem Eifer zu schnell überbringen, d.h. nur dann zu schnell, wenn sie unrichtig sind. Da haben wir uns für die letzte Nummer eine Nachricht von einer sonst sehr vertrauenswürdigen Persönlichkeit erzählen lassen, dass vergangenen Sonntag in der Fischzuchtanstalt von den Karabinieri Buch, Kassagelder und Papiere konfisziert wurden, weil vielleicht ein Sportvergnügen nicht angemeldet und die „Tassa“ nicht entrichtet worden sei. Nicht, daß nun die Nachricht gar keine Grundlage gehabt hätte. Aber dem Berichterstatter ist in der Aufregung doch die Phantasie zu weit durchgegangen. Wie uns nämlich Frau Leinwieser, die Besitzerin der Fischzuchtanstalt, erzählte, waren es 1. keine Karabinieri, die erschienen, sondern Finanzieri, 2. beanständeten diese nur die ungestempelten Aufschreibungen und konfiszierten Eintrittsgelder, nicht deren Höhe „der Mühe wert gewesen“ wäre. Als wir uns mit Frau Leinwieser so halb und halb ausgesöhnt hatten, erhielten wir Besuch vom Karabinieri-Kommando. Von diesem erlangten wir schließlich, nachdem der Unterschied zwischen Karabinieri und Finanzieri auseinandergesetzt war, in anerkennenswerter Weise die Zusicherung, daß es uns in Zukunft selber wichtige Nachrichten authentisch übermittelt werde. So würde verhütet, daß wir statt eines Finanziere einen Karabiniere in unsere Spalten brächten, wie es auch bei der Konfiskation der Weihnachtskuchen der Fall war. Wir hätten dann auch rechtzeitig aus einem Karabiniere einen städtischen Sicherheitswachmann machen können, der damals, in der Runggad, mit dem Revolver nach dem entsprungenen Falschmünzer schoß. Und so weiter! Es ist nur ein Glück, daß der große Klassiker, Schiller heißt er glaubhaft, nicht mehr am Leben ist. Denn sonst hätte uns auch der noch besucht. Um unsere Sünden aber schon auf dieser Welt genugsam abzubüßen, setzen wir lieber auch gleich jetzt die Berichtigung her, weil’s in einem Aufwaschen geht: „Mit des Geschickes Mächten ist kein ew’ger Bund zu flechten!“ Was wir Dienstag auch zur Genüge erfahren haben! (Einzelnen unserer Herren Berichterstatter möchten wir es aber bei dieser Gelegenheit dringend ans Herz legen: Wir danken für jede Nachricht. Aber schnell muß sie kommen und den Tatsachen muß sie entsprechen. Sonst – bedanken wir uns, erst recht, in der schlimmen Bedeutung dieses Ausdrucks. D. Red.)

Die „Brixener Chronik“ wurde 1888 gegründet und erschien bis 1925. Die Idee, die Zeitungsartikel aus der „Brixener Chronik“ auszuwählen und zu veröffentlichen, stammt von Günther Eheim (1944-2010) aus Brixen. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.

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