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Freizeit & Sport

Foto: Pentaphoto Handlungsbedarf besteht; es wird aber in gegensätzliche Richtungen gearbeitet, und die FIS bekommt dann die Schuld. Ich muss gestehen, dass wir derzeit keine kurzfristige Lösung parat haben.

Das heißt, dass das aggressive Material hauptsächlich an den vielen Verletzungen schuld ist?

Markus Waldner: „Es hängt ganz vom Fahrer selbst ab, wie viel Risiko er eingehen will; die jungen Wilden gehen zu oft übers Limit“

bedenken, dass bei einer WM nicht wie üblicherweise 20 Nationen an den Start gehen, sondern 75. Es dürfen auch die kleinen Nationen anreisen. Es gibt ein sehr striktes Testprotokoll, was eine Risikoverringerung darstellt. Nichtsdestotrotz sind aber viele Leute unterwegs, das Risiko ist und bleibt deshalb hoch – vor allem in der zweiten Woche, bei den technischen Bewerben, bei denen weitaus mehr Läufer an den Start gehen als bei den SpeedBewerben.

Alle Jahre wieder wird im Skizirkus über die Sicherheit der Rennfahrer diskutiert – meist im Januar, wenn die gefährlichste Abfahrt auf der Streif ausgetragen wird. Gibt es hier nun endlich einen Lösungsansatz, um die schweren Stürze zu reduzieren?

Schauen Sie, das ist ein sehr komplexes Thema, das effektiv bereits seit Jahren auf dem Tisch liegt – ohne Licht am Ende des Tunnels. Wie sagt man so schön: Die Katze beißt sich hier auch nach jahrelangen Diskussionen immer noch in den Schwanz. Die FIS wollte bereits vor Jahren dickere Rennanzüge einführen, damit die Fahrer geschützter sind. Natürlich sind diese nicht so aerodynamisch, das Tempo würde damit um rund zehn Stundenkilometer reduziert. Die führenden Nationen wollten das nicht; sie tüfteln selbst an den besten Anzügen, sind dafür bei renommierten Unternehmen im Windkanal und versuchen, das Maximum herauszuholen. Am Material soll also nichts verändert werden, aber die FIS soll dann auf den Pisten das Tempo reduzieren. Es ist ein Widerspruch, die Pisten langsamer zu machen und gleichzeitig das Material weiterzuentwickeln. Wir müssen gemeinsam das Tempo drosseln und in dieselbe Richtung schauen. Speed verringern heißt Risiko verringern. Ob wir 120 oder 150 km/h die Piste herunterbrettern, fällt dem Zuschauer gar nicht auf – die Abfahrt bleibt gleich spektakulär. Fakt ist nach wie vor, dass dringender Nein, nicht nur. Es ist das Gesamtpaket zwischen Material, zu hoher Risikobereitschaft der Fahrer und den harten Pisten. Letztere brauchen wir, um faire Rennen vom ersten bis zum letzten Läufer durchführen zu können. Hierfür wird der Schnee mit Wasser gemischt – die Pisten werden härter und härter. Wenn wir das nicht tun, passiert etwas wie Ende Januar in Chamonix: Die Nummer 30 fährt im zweiten Slalomdurchgang Bestzeit, und keiner kommt mehr an diese Zeit heran. Fair ist das nicht, verletzt hat sich auf dieser weichen Piste aber niemand. Es wird dann mit einem ganz anderen Setup gefahren. Die Piste wurde aufgrund der warmen Temperaturen aufgeweicht; der letzte Fahrer hatte keine Chance mehr, einen Top-Lauf ins Ziel zu bringen. Die Läufer wollen aber faire Rennen, deshalb müssen wir die Pisten hart und kompakt präparieren. Dann findet jeder Läufer dieselben Bedingungen vor. Das Material wurde an die harten Pisten angepasst; es wird aggressiver abgestimmt, um keine Rutschphasen mehr zu haben. Je schneller ich damit werde, umso

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mehr bewege ich mich auf der Grenze der Sicherheit. Die Athleten fahren volles Risiko, stecken keinen Millimeter zurück – insbesondere die jungen Fahrer.

Kann man sagen, dass ein Skifahrer mittlerweile gefährlicher unterwegs ist als ein Formel1-Fahrer?

Jein. Das hängt ganz vom Fahrer selbst ab. Man kann nicht sagen, dass der Skisport gefährlich ist. Die Gefahr hängt von der Risikobereitschaft des Athleten ab. Es ist ein Risikosport, ja. Aber: Man kann das Risiko selbst einschätzen. Die routinierten Abfahbeispielsweise, mit denen wir sehr viel Zeit und Geld sparten. Wir mussten nicht in der Weltgeschichte herumfahren. Man hat in vielen Sparten gesehen, wie effizient das Online-Meeting sein kann. Natürlich muss man sich auch vor Ort treffen, um zu diskutieren, aber man kann bereits vieles im Vorfeld besprechen. Was heuer definitiv fehlte, sind die Zuschauer. Es war zwar ein pures Skirennen, das im TV gar nicht so schlecht rüberkam, aber es fehlen die Leute, die Rahmenveranstaltungen, die Stimmung. Die Rennen sollen ein Skifestival sein, kein Trauerspiel. Das Publikum macht das Rennen

SOMMERWOCHEN IM KLOSTER NEUSTIFT

Spiel, Spaß und Spannung für Klein und Groß

Die heurige Saison stellte die Weltcuporganisatoren und den FIS-Renndirektor Markus Waldner vor ganz neue Herausforderungen

rer wie zum Beispiel Dominik Paris wissen genau, wann sie Vollgas geben können und wann sie Geschwindigkeit rausnehmen müssen. Die junge Generation ist es, die über ihr Limit fährt – ohne Rücksicht auf Verluste. Die jungen Sportler stehen auch unter extremem Druck von außen, das muss gesagt sein. Die Risikobereitschaft ist zu groß, dann passieren die Unfälle, und sie fallen für mindestens ein Jahr aus. Das Material lässt keinen Spielraum zu, nicht einmal für den kleinsten Fehler. Sobald die Fahrer nur ein klein wenig aus der Balance kommen, explodiert die Bombe.

Abgesehen von der Sicherheit auf der Piste musste man sich heuer auch abseits davon an strenge Auflagen halten. Die Organisationsabläufe wurden über den Haufen geworfen – vieles lief anderes als gewohnt. Kann man einige dieser Abläufe mit in die Zukunft nehmen? erst zu dem, was es ist. Ohne Publikum unterscheidet sich ein Weltcuprennen kaum von einem Dorfskirennen. Für einige Rennläufer war es ohne Zuseher gut, für andere schrecklich – das hängt vom Charakter ab. Einige brauchen das Publikum, weil sie unter Druck bessere Leistungen abrufen können. Andere sehen es so, dass einiges an „Zusatzarbeit“ weggefallen ist: die öffentliche Auslosung, die Pressekonferenzen, die Sponsorenveranstaltungen – obwohl dies auch Teil des Business ist, damit verdienen sie auch ihr Geld. Die Sportler hatten heuer mehr Zeit für sich – zum Regenieren, zur Konzentration. Ich glaube, dass alle Beteiligten froh darüber sind, dass wir eine solche Saison haben fahren können. Wir hoffen aber alle, dass wir ganz bald wieder Skifestivals feiern und nicht „nur“ Skirennen fahren können.

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Mit und für den Foto: Evi Hilpold Brixner Sport

z Der Brixner Stadtrat für Sport, Andreas Jungmann, besitzt mittlerweile viel Erfahrung in seinem Metier. Trotzdem – oder vielleicht auch gerade deswegen – baut er in seinen Entscheidungen auf Ratschläge und Informationen von Experten. Hierfür steht ihm auch in dieser Amtszeit die Arbeitsgruppe „Sport“ zur Seite, die vor kurzem neu ernannt wurde. Zwölf Brixner Vereinsfunktionäre, die seit langem im Sport und im Vereinswesen zuhause sind, arbeiten ehrenamtlich daran, Entscheidungen vorzubereiten, die die Brixner Sportwelt betreffen: Michele Bellucco, Omar Bianchi, Bruno Felderer, Christian Jocher, Michaela Kofler Pichler, Stefan Leitner, Günther Messner, Thomas Oberhauser, Ilse Ogriseg, Reinhold Rogen, Annamaria Zelger und Claudio Zorzi. Normalerweise trifft sich die Arbeitsgruppe sechsmal im Jahr; ihre Eröffnungssitzung wird sie heuer wohl digital abhalten müssen. sd

F&S Freizeit & Sport

FUSSBALL Bei Juve im Team

z Die Vahrnerin Eva Schatzer und ihre Cousine Elisa Pfattner aus Latzfons leben derzeit ihren Fußball-Traum: Seit Oktober sind die beiden 16-Jährigen bei Juventus Turin unter Vertrag. Groß geworden sind die Mädchen beim SSV Brixen Damenfußball; auf ihr Können wurde die italienische Serie A-Mannschaft bei einem Auswahltraining aufmerksam. Es wurde Interesse bekundet, ebenso wie von Inter Mailand und Bayern München. „Juve hat uns zugesagt, und wir wurden zu einem Probetraining eingeladen. Im August sind wir dann nach Turin gezogen; dort leben wir nun mit den anderen Mädchen im JuveHeim und absolvieren die dritte Oberschule“, so Schatzer. Sie sind die einzigen Südtirolerinnen und sehr froh darüber, dass sie dieses Abenteuer gemeinsam erleben dürfen. Fünfmal pro Woche wird zwei Stunden am Tag trainiert, am Sonntag wird normalerweise gespielt. Die U19-Primavera, der die beiden zugehören, darf derzeit aber keine Meisterschaftsspiele bestreiten. Die 25 Mädchen der Mannschaft sind zwischen 16 und 19 Jahre alt und kommen aus allen Teilen Italiens, aber auch aus Kanada und Malta. Ende Februar soll auch endlich die Meisterschaft losgehen – darauf freuen sich Eva und Elisa schon sehr. Bereits jetzt sind sie aber sehr stolz auf das, was sie erreicht haben: „Es war immer schon unser Traum, im Fußball weit zu kommen. Der erste Schritt in diese Richtung ist nun getan. Jetzt schauen wir, wohin die Reise führen wird“, so Schatzer. eh

kurz

notiert

Der Tiroler Handballverband hat den beiden langjährigen Handballfunktionären Ralf Dejaco und Claudio Zorzi für ihre Verdienste für den Gesamttiroler Handballsport das „Goldene Ehrenzeichen“ verliehen. Südtirols Leichtathleten haben ihren Präsidenten Bruno Cappello für weitere vier Jahre im Amt bestätigt. Der Brixner besitzt als pensionierter Sportlehrer, als ehemals lokal wie national tätiger Trainer und Organisator von Sportveranstaltungen viel Erfahrung für diese Aufgabe. Brixen erlebte als Gastgeber der Italienmeisterschaften Serie B im Eisstockschießen äußerst spannende Wettkämpfe. Der SV Rodeneck schaffte mit seinem Sieg im Herren-Mannschaftsspiel die Rückkehr in die Serie A; auch Stegen und Wiesen (Platz 2 und 3) steigen dorthin auf.

NACHGEFRAGT „So ruhig ist es gar nicht“

CHRISTIAN SCHALLER, Orthopäde und Traumatologe am Krankenhaus Brixen, über Sport- und Freizeitunfälle in Lockdown-Zeiten – und die heuer etwas andere Wintersaison.

Herr Schaller, die Skilifte sind geschlossen, die sportliche Tätigkeit beschränkt. Wie geht es auf der Traumatologie zu?

Wir haben erstaunlich viel zu tun. Obwohl die Touristen fehlen, ist die operative Tätigkeit vorhanden – hauptsächlich wegen häuslicher Unfälle oder Freizeitunfälle. Die Verletzungsart hat sich verlagert, auch das Alter der Patienten – sie sind älter als sonst. In den letzten drei Monaten hatten wir 423 Trauma-Patienten, im Vorjahr waren es über 800.

Welche Art von Unfällen passieren derzeit?

Es kommen wetterbedingt vermehrt Menschen, die am Eis ausrutschen und sich Handgelenk oder Hüfte frakturieren. Aber auch Sportunfälle, die mit den Tourenskiern, beim Eislaufen, beim Langlaufen oder Rodeln passieren, sind häufig – dabei sind meist die unteren Extremitäten oder die Wirbelsäule betroffen. Geringer ist der Ansturm in der Ersten Hilfe: Statt im Schnitt 120 bis 130 Zugänge pro Tag sind es derzeit an die 60.

Es steht aber weniger Personal zur Verfügung?

Korrekt. Wir haben in der Pflege nur halb so viele Mitarbeiter als normalerweise im Einsatz, da viele auf den Covid-19-Stationen oder anderweitig eingesetzt werden. Wir betreuen auch Patienten aus anderen Kliniken, da auch dort Kapazitäten reduziert wurden. So schade der Ausfall des Skibetriebs ist, die damit zusammenhängenden Unfälle wären bei uns nicht zu bewältigen. Man muss bedenken, dass durch die Covid-Maßnahmen viel mehr an Vorarbeit zu leisten ist: Tests, Desinfektion, Schutzkleidung. Es ist derzeit wesentlich aufwändiger, einen Patienten zu behandeln, als vor der Pandemie.

evi.hipold@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

KUNSTBAHNRODELN Erfolgreiche Rodler

z Für Kevin Fischnaller lief am Weltcup-Wochenende der Kunstbahnrodler in Igls alles so glatt wie es das Eis unter den Kufen seiner Rodel nur zuließ. Der Meransner raste mit hauchdünnem Abstand zum Russen Semen Pavlichenko beim Sprint auf den zweiten Platz und holte sich damit, punktegleich mit dem Deutschen Felix Loch, die SprintGesamtwertung im Weltcup. Fischnallers Teamkollegen, der Meransner Ludwig Rieder und der Lüsner Patrick Rastner, feierten auf dem Doppelsitzer ihren ersten Weltcup-Sieg. In Igls genießen die Südtiroler Rodler einen gewissen Heimvorteil, aber Kevin Fischnaller blickt auch darüber hinaus auf eine sehr erfolgreiche Saison zurück, auf die er sich seit Jahren erstmals schmerzfrei und ohne Rückenprobleme vorbereiten konnte. Auch wenn er und sei-

Foto: Mareks Galinovskis

ne Teamkollegen coronabedingt nur in den Weihnachtsferien nach Hause durften und sich nicht wie üblich im Hotelzimmer zu einem „Karterle“ zusammensetzen können, sind sie doch froh, ihre Wettkämpfe bestreiten zu dürfen. Das ursprünglich für Februar auf der neuen Olympiabahn in China angesetzte Rennen wurde zwar durch den Weltcupabschluss in St. Moritz ersetzt, das Rodlerteam um Armin Zöggeler hofft jedoch trotzdem auf ein Training dort noch vor Olympia 2022. Das Duo Rieder/Rastner holte sich zwei Wochen nach dem ersten Weltcupsieg in Igls noch den dritten Platz beim Weltcupfinale im schweizerischen Celerina und beendete die Saison als Gesamtfünfte. sd

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HOCKEY Falcons helfen Broncos

z Vor kurzem stürzte das Dach des Sterzinger Eisstadions ein und legte die Heimat der Sterzinger Hockeymannschaft Wipptal Broncos in Trümmer. Die Traditionsmannschaft, die in der Alps Hockey-League spielt, hat damit ihre Trainings- und Spielstätte verloren – und das inmitten der laufenden Meisterschaft. Die Jugendmannschaften der Brixner Falcons arbeiten bereits seit Jahren mit den Broncos zusammen und haben sofort ihre Hilfe angeboten. „Es geht nun primär darum, dass die erste Mannschaft die Meisterschaft zu Ende spielen kann. Die Brixner Eishalle bietet sich nun natürlich an. Wir werden die nächsten Monate in Absprache mit Gemeinde und allen Beteiligten Eiszeit zur Verfügung stellen, was aufgrund der derzeitigen Situation möglich ist“, sagt Oliver Schenk, Vizepräsident der Falcons. Was dann in der kommenden Saison passieren wird, ist reine Spekulation: „Hierzu werden wir uns nach Ende der Saison in Ruhe zusammensetzen und die Lage besprechen.“ Wie sich die Broncos künftig organisieren werden, steht derzeit noch in den Sternen: „Es wird einige Jahre dauern, bis ein neues Eisstadion errichtet werden kann. Bis dahin müssen die Broncos leider Mehrkosten und Mehraufwand in Kauf nehmen“, so Schenk. Die Jugendmannschaften werden auch in den kommenden Jahren eng zusammenarbeiten und gemeinsam in Brixen trainieren können. „Es ist für alle von Vorteil, wenn die Hockeyclubs sich untereinander austauschen und versuchen, die Jugend so gut wie möglich aufzubauen.“ eh

HANDBALL Jähes Pokal-Aus

z Sowohl die Damen- als auch die Herrenmannschaft des SSV Brixen Handball qualifizierten sich für den Italienpokal Mitte Februar in Salsomaggiore. Bei den Herren nahmen die acht besten italienischen Mannschaften teil, bei den Damen die besten sechs. Es zählte dabei der Tabellenstand aus der Hinrunde. Brixen war in Salsomaggiore der einzige italienische Handballverein, bei dem gleich beide Mannschaften am Start waren. Glück brachte dies allerdings trotzdem nicht: Sowohl die Damen als auch die Herren schieden im Viertelfinale aus. „Es wäre mehr drinnen gewesen“, ist Damentrainer Hubi Nössing enttäuscht. Die Damen haben nämlich gegen Mestrino verloren, die sie in der Meisterschaft wenige Wochen zuvor noch besiegt hatten. Die Brixner mussten in Salsomaggiore zwar nach wie vor auf die verletzte Andrea Eder verzichten, erhielten aber von Karolin Durnwalder Unterstützung, die ihre Karriere bereits beendet hatte. Nach der Niederlage gegen Mestrino war das Turnier für sie aber bereits beendet. Auch die Männer kamen nur einmal zum Einsatz: Um drei Tore unterlagen sie der Mannschaft aus Sassari, und das, obwohl sie anfangs gut mit den Gegnern mithalten konnten. Zu viele Fehler unterliefen den Brixnern, die die Gegner in Chancen umwandelten. Ein starker Tormann (Alex Wierer) sowie Spielertrainer Davor Cutura konnten das Ruder dennoch nicht mehr herumreißen. Die Niederlage bedeutete gleichzeitig das Pokal-Aus, da im K.O.-Modus gespielt wurde. Bei Brixen fehlten Max Brugger und Lukas Schatzer. Für die Herren war dieses ViertelfinalAus bereits das dritte in Folge. Beide Mannschaften wollen sich nun wieder auf die Meisterschaft konzentrieren. eh

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NATURBAHNRODELN Der schnellste Europäer

z Der Jubel im Publikum wäre sicher groß gewesen, als Fabian Brunner sich am 1. Februar im Jaufental zum Junioreneuropameister im Rennrodeln auf Naturbahn kürte. Der Feldthurner legte zwei perfekte Läufe auf der „Tonnerboden-Bahn“ hin und holte sich mit zwei Laufbestzeiten seinen ersten Titel bei einer Europameisterschaft. Mit auf dem Podest standen seine Teamkolle-

Foto: Miriam Jennewein gen Daniel Gruber und Hannes Unterholzner. Fabian Brunner darf auf eine sehr erfolgreiche Saison zurückblicken: Die Goldmedaille bei der Europameisterschaft passt perfekt zu seinem Gesamtsieg im Juniorenweltcup, den er sich am Tag zuvor mit dem letzten Rennen auf derselben Bahn gesichert hatte. Auch im Doppelsitzer begnügten sich Anton Gruber Genetti und Hannes Unterholzner nicht damit, die Besten im Gesamtweltcup zu sein und freuten sich nach einer fast fehlerfreien Fahrt auch über den Europameistertitel. Rodelfans dürfen sich jetzt schon auf die Juniorenweltmeisterschaft freuen, die 2022 auf derselben Bahn im Wipptaler Rodelzentrum ausgetragen werden wird. Mit der Europameisterschaft haben der ASV Jaufental und die vielen Helfer jedenfalls bewiesen, dass sie in der Organisation ebenso hochkarätig sind wie unsere Rodler auf der Bahn. sd

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Auf diesen Tag wartet Brixen schon seit vielen Jahren: Am 24. März beginnt die Südtiroler Transportstrukturen AG (STA) mit der Umgestaltung des Bahnhofareals zum neuen Mobilitätszentrum. Es ist ein wichtiger Schritt, den öffentlichen Verkehr und die urbane Fahrradmobilität auf ein neues Qualitätsniveau zu heben.

Seit vielen Jahrzehnten ist das Brixner Bahnhofsareal eine hässliche Visitenkarte für unsere Stadt: Das Bahnhofsgebäude heruntergekommen, die Verkehrsinfrastruktur unangemessen, die Warteräume unappetitlich, und die Pendler müssen sich zum Parken ihrer Autos eine angrenzende Fläche aneignen, die den Begriff „Parkplatz“ nicht verdient und die sich vor allem bei Regen durch das nicht vorhandene Abflusssystem der Oberflächenwasser zu einer unansehnlichen Ansammlung von riesigen Pfützen verwandelt. Die Lieblosigkeit, mit der das gesamte Bahnhofsareal jahrzehntelang von der italienischen Eisenbahngesellschaft verwaltet worden war, entsprach im Grunde dem Zustand der Züge, die noch bis vor 20 Jahren genauso aussahen wie in einem 80 Jahre alten SchwarzWeiß-Film.

Die große Wende kam, als Thomas Widmann 2003 als Landesrat das Ressort Verkehr und Transportwesen übernahm und fortan einen politischen Paradigmenwechsel einleitete: Nicht mehr der Individualverkehr sollte im Fokus der politischen Entscheidungen stehen, sondern die Steigerung der Attraktivität des öffentlichen Verkehrs. Im Juli 2005 lud er den „Brixner“ zu einer Marende in seinem Zuhause in Afing ein und erklärte uns voller Begeisterung, er wolle den dahinvegetierenden öffentlichen Verkehr „in drei Jahren auf Schweizer Niveau“ bringen („Brixner“ Nr. 186, Juli 2005). Das grundsätzlich einfache Konzept: Ein durchgehender Halbstundentakt der Eisenbahn in den Haupttälern und, als Zubringer, getaktete Busse, die die Leute von den Dörfern zur Eisenbahn bringen. Die Städte sollten außerdem engmaschige Citybus-Netze bekommen – das alles mit dem Ziel, dass möglichst viele Familien auf ein (zweites?) eigenes Auto verzichten können, weil es praktischer, bequemer, schneller und kostengünstiger sein wird, von A nach B mit Bus und/oder Eisenbahn zu fahren. Vieles, was damals von einigen als Spinnerei eines nur scheinbar hyperaktiven Politikers abgetan wurde, ist inzwischen längst Realität. Sichtbares Signal für den Paradigmenwechsel war die Wiederinbetriebnahme der Vinschgerbahn, aber auch die Citybusse, von denen vor allem jener in Brixen als Erfolgsmodell par excellence gilt, und die neuen hypermodernen Züge mit Südtirol-Design sowie der praktische Südtirolpass – das alles machte Züge und Busse in den Augen der Bevölkerung plötzlich sexy. In weniger als 20 Jahren hat sich durch die stetige Verbesserung des Angebots auch die Denkweise der Bevölkerung verändert – vor allem der jungen Generation. Das geht so weit, dass

ENDLICH GEHT’S LOS! Die Neugestaltung des Brixner Bahnhofareals startet am 24. März

heutzutage das Durchschnittsalter der Führerscheinneulinge in Südtirol gestiegen sein dürfte, denn wozu braucht man noch ein eigenes Auto, wenn die Öffis gut organisiert sind? Noch vor 15 Jahren gab es kaum einen 18-Jährigen, der nicht sofort bei Erreichen der Volljährigkeit die Führerscheinprüfung absolvierte, um mobil sein zu können.

Der gravierendste Schönheitsfehler der Vision Widmanns besteht neben dem Burggrafenamt allerdings noch auf der Brennerstrecke: Hier ist die Einführung des durchgehenden Stunden- oder Halbstundentaktes bis heute nicht möglich, weil die Slots zwischen den vielen internationalen Personen- und Warenzügen nicht in ausreichendem Ausmaß vorhanden sind. Für eine Vertaktung des Eisacktals mit dem Pustertal ist zudem der Umweg über Franzensfeste problematisch.

Jahrelange Nachdenkphase. Also arbeitete die landeseigene Südtiroler Transportstrukturen AG 1: Bemauteter Parkplatz mit nördlicher Zufahrt, links überdachte Fahrradabstellplätze 2: Unterirdisches Fahrraddepot mit Fußgängerunterführung zum Bahnsteig 3: Bahnhofstraße und teilweise überdachte Bushaltestellen 4: Großzügiger Bahnhofsvorplatz 5: Kreisverkehr mit Taxiständen, überdachten Abstellplätzen für Motorräder,

Kiss-&-Ride-Parkplätzen

Brixen durch die Riggertalschleife zum Knotenpunkt ausgebaut werden sollte, an dem sich Züge vom Norden, Osten und Süden treffen – mit dem positiven Effekt, dass damit das entsprechende Umsteigen zwischen Zügen, Bussen und die damals konkret geplante Seilbahn ermöglicht würde. Durch die Riggertalschleife werden auch zusätzliche kleine Bahnhöfe ermöglicht, die auch für Brixens Mobilität relevant sind: Vahrn und Schabs. Inzwischen wissen wir, Seilbahn ist ebenfalls noch nicht ad acta gelegt worden; derzeit arbeitet man an der vertiefenden Projektierung.

Im September 2014 stellte Widmanns Nachfolger Florian Mussner zum ersten Mal ein Vorprojekt für Brixen vor, das damals allerdings von der Diskussion zur Seilbahn Brixen-St. Andrä, die ja auch am Bahnhof starten sollte, überlagert wurde. Nach dem Scheitern der Bürgerbefragung zur Seilbahn begann ein intensiver

„Wir machen aus einem Unort einen attraktiven Bahnhofsplatz mit

Aufenthaltsqualität“_Joachim Dejaco, Direktor der STA

(STA) vor einigen Jahren ein Konzept aus, das eine Modernisierung der gesamten Infrastruktur und in den Städten jeweils ein Mobilitätszentrum vorsah. Auch für unsere Stadt begann man zu tüfteln und kam zur Erkenntnis, dass dass die Riggertalschleife definitiv gebaut werden wird, genauso wie die beiden genannten Bahnhöfe. Auch die Staatsbahnen erklärten sich bereit, die Schieneninfrastruktur in Brixen an die neuen Erfordernisse anzupassen. Und die Denkprozess, der einige Jahre in Anspruch nahm. Ziel dieses Denkprozesses, in den auch die Staatsbahnen involviert wurden, war eine Strategie, die den Bezirk im Allgemeinen und Brixen im Besonderen in Sachen Mobilität ein völlig neues Gesicht verleihen würde.

24. August 1867. Die Ursprünge der Eisenbahn im Eisacktal gehen auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück: Franz Joseph I. hatte die Wichtigkeit der neuen Verkehrsinfrastrukturen für die wirtschaftliche Entwicklung des Kaisertums Österreich erkannt und ließ erste Bahnstrecken errichten. Allerdings ging dem Kaisertum bald das Geld aus, worauf private Aktiengesellschaften entstanden, deren Kapital vor allem in den Händen französischer Investoren lag. Die Brennerstrecke von Kufstein bis Verona wurde indes von der in Wien ansässigen Südbahn-Gesellschaft errichtet.

Am 24. August 1867 ging die Brennerbahn in Betrieb – ein auch für Brixen denkwürdiger Tag, der die Entwicklung der Stadt maßgeblich prägen sollte. Der Bahnhof war damals architektonisch ein Prunkstück, ebenso wie das 1890 von Johann Jarolim vis-à-vis errichtete „Hotel Bahn-

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