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Pro & Contra: Verpfl ichtende Covid-19-Tests sinnvoll?

Sind die verpflichtenden Covid-19-Tests bei der Einreise nach Italien wirklich sinnvoll?

MARKUS FALK, Biostatistiker: „Wichtig ist nur, dass getestet wird!“

Der Hintergrund:

Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza hat vor einigen Tagen die Corona-Testpflicht für Einreisende aus dem EU-Ausland eingeführt. Wer nach Italien kommt, muss also vor der Abreise aus dem Herkunftsland negativ auf das Virus getestet worden sein. Ungeimpfte müssten zusätzlich zu einem Test fünf Tage in Quarantäne.

MANFRED PINZGER, Präsident des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV): „Wir brauchen mehr Vorlaufzeit bei verschärften Auflagen“

JA Eine Pandemie ist kein Wunschkonzert, sodass auch unliebsame Maßnahmen notwendig werden können. Auch wenn das Testen Geimpfter ohne Symptome grundsätzlich keinen Nutzen bringt und somit nur in bestimmten Fällen sinnvoll sein kann, ändert sich dies mit Omikron. Als Fluchtmutante unterwandert sie die Zweifachimpfung, überträgt sich oft symptomlos und kann deshalb innerhalb von kurzer Zeit sehr viele Geimpfte infizieren. Da jeder von uns auch Kontakt mit nicht Immunen hat, zu diesen zählen auch unsere Kinder, kann das Infektionsgeschehen explosiv werden und die Krankenhäuser überlasten. Dies hat in den Niederlanden bereits zum Lockdown geführt. Die Situation in London ist nicht weniger problematisch. Italien hat deshalb richtig reagiert. Man wird Omikron zwar nicht aufhalten können, eine Verlangsamung der Ausbreitung mittels Einreisetestungen ist aber durchaus möglich. Nur mit diesen Testungen kann man Infizierte rechtzeitig erkennen und damit eine weitere Übertragung verhindern. Selbst wenn man hierdurch nur eine Woche Zeit gewinnen sollte, ist dies in einer Pandemie oft entscheidend. Dass man bei Symptomen testet, sollte eigentlich bereits selbstverständlich sein. Dass man nun aber wieder bei Reisen, Veranstaltungen, Feiern oder auch im Hotel wie auch Restaurant zuvor testet, sollte genauso selbstverständlich werden. Ob man dies gewissenhaft zuhause macht, in der Apotheke oder in der Teststation, wäre hierbei zweitrangig. Wichtig ist nur, dass getestet wird! JEIN Eigentlich müsste ich die Frage mit „Jein“ beantworten, denn ich maße mir natürlich nicht an zu beurteilen, ob die Covid-19-Tests bei der Einreise nach Italien sinnvoll sind. Die Tatsache, dass die generelle Antigen- und PCR-Testpflicht bei Überschreitung einer italienischen Grenze zusätzlich zum GreenPass sozusagen über Nacht eingeführt worden ist, lässt auf eine gewisse Dringlichkeit schließen. Ob dies aus epidemiologischer Warte aus notwendig war, kann ich nicht sagen. Dass man beim Auftreten von neuen Covid-19-Varianten unter Umständen schnell handeln muss, ist nachvollziehbar. Trotzdem sollten verschärfte Auflagen – vor allem, wenn es Reisende und somit unsere Gäste betrifft – mit mehr Vorlaufzeit in Kraft treten. Die neuen Einreisebestimmungen brachten große Unsicherheiten unter Gästen, die nach Südtirol kommen, mit sich. Wenn solche Maßnahmen erlassen werden, kommen seitens der Gäste viele Fragen auf, deren Beantwortung nicht immer einfach ist. Die Mitarbeiter in den Rezeptionen müssen sehr viel Aufklärungsarbeit leisten. Damit komme ich zu einem weiteren Problem, nämlich eine möglichst klare und nachvollziehbare Begründung zu kommunizieren. Diese ist sehr wichtig für jene, die solche Maßnahmen umsetzen müssen. Eine zu kurze Vorlaufzeit und die kaum kommunizierten Beweggründe führen im Tourismussektor zu großen Unsicherheiten. Stattdessen brauchen gerade die Beherbergung und die Gastronomie Planungssicherheit.

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