Unterwegs 0609

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unterwegs0609 Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Br端ggli

Br端gglis neue Seiten

Unsere Mitarbeiter- und Kundenzeitschrift in neuem Kleid.

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Ausnahmezustand LAP Die vielen Seiten einer emotionalen Achterbahnfahrt.

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Leggero Vento

Das Comeback einer Legende: frisch im Design, clever im Vertrieb.

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Inhalt

Endlich!

Die Nerven liegen blank, der Puls ist im roten Bereich: So ergeht es vielen an der Lehrabschlussprüfung. Umso schöner ist‘s, wenn‘s vorbei und der Erfolg gewiss ist. Wir haben Hintergrundinfos, Tipps und Meinungen zum Ausnahmezustand Lehrabschluss zusammengetragen.

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Leggero Vento

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Zeit für ein neues Unterwegs Ausnahmezustand Lehrabschluss Wie finde ich einen Job nach der Ausbildung? Tipps gegen das Brett vorm Kopf Nachgefragt: Wie gehen Sie mit dem Druck um? Auf schwerem Weg begleitet «Der Blick»: EinBlick in die Ausbildungseinheit (AE) Vom Bärlauch zur Pesto Winterspeck ade Leggero Vento: Er ist wieder da Herr Fischer, wie sehr will Brüggli noch wachsen? Krise als Chance: Höchste Zeit für neue Ideen Brüggli-Textil zu Gast bei Freitag / Fotostudio im Dunkeln Von Massagen und vollen Lagern Lohnt sich Brüggli auch finanziell gesehen? Ein Stück Unabhängigkeit für die Printagentur Unser Partner: Die Thurgauer Kantonalbank Sonntagsbrunch in Bildern Die Geschichte um eine Tür Rätsel: Wer findet die fünf Unterschiede? «Sport ... und mir geht’s gut!» Dies&Das Jubilarinnen und Jubilare

Impressum

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Auf dem Siegerpodest

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Redaktion: Michael Haller, Paul Mattle, Alois Schütz Satz, Bild: Daniel Stauffer, Oliver Frei Titelbild: Patrick Hafner Druck: Printagentur by Brüggli Auflage: 2000 Ex.


Editorial

Zeit für ein neues «Unterwegs» Mit der 20. Ausgabe erscheint die Brüggli-Hauszeitschrift in einem völlig neuen Gewand. «Unterwegs» ist aber nicht neu um der Neuheit willen, sondern um besser zu Brüggli zu passen. Schliesslich hat sich Brüggli gewandelt, ist gewachsen und moderner geworden. Der Anspruch ist derselbe geblieben: «Unterwegs» will ein spannendes und aktuelles Abbild von Brüggli sein.

Die Achtziger Jahre hatten das Computer-Spiel Pac-Man, wilde Gel-Frisuren und Jeansjacken mit Schulterpolstern und Pailetten. Die Neunziger Jahre waren geprägt von Grunge-Musik, Clon-Schaf Dolly und den ersten Auswüchsen des Internets. Das jüngste Jahrzehnt erlebte die Handy-Revolution, die Verbreitung der Energiesparlampe und die Konsequenzen sorgloser Manager-Gier. Bestimmt haben Sie, geschätzte Leserin, geschätzter Leser, viele weitere Erinnerungen und Eindrücke.

Auch die Brüggli-Zeitschrift «Unterwegs», die erstmals 1998 erschien, hatte ihre Zeit und gab Brüggli über Jahre hinweg ein Gesicht. Dieses Gesicht hat sich gewandelt. Denn Brüggli ist gewachsen und moderner geworden. Darum halten Sie mit der 20. Ausgabe ein neues «Unterwegs» in Händen. Das Kleid ist neu, das Konzept bleibt: «Unterwegs» will Geschichten erzählen, Menschen vorstellen, Leistungen vermitteln, kurz: Es soll neugierig machen, vielfältig sein – ein Zeitzeuge und Abbild des gegenwärtigen Brüggli. Wer weiss, vielleicht erscheint das neue «Unterwegs» künftig mehr als zweimal im Jahr – das ist noch offen. Fest steht, dass «Unterwegs» auch inhaltlich über sich hinauswachsen will. Neue Rubriken wie «Der heisse Stuhl», «Was machsch?» und «Brückenschlag» zeugen davon.

Über einiges können wir heute schmunzeln (etwa über die Mode-Eskapaden der Achtziger Jahre), anderes wünschten wir uns sehnlichst zurück (man denke «Unterwegs» gab Brüggli «Unterwegs» – der nur an die wunderbare Progüber Jahre hinweg ein Name bringt’s auf den Rock-Musik, die zuweilen gar – ist in Bewegung. die Hitparaden krönte). Aber Gesicht. Dieses Gesicht Punkt Ich bin zuversichtlich, egal ob Sünde oder Segen, hat sich gewandelt. dass es genauso zum akganz gleich ob es uns getuellen Brüggli passt wie fiel oder nicht: Es entsprach dem Zeitgeist, war Abbild einer das Hybridauto in die Gegenwart, der Walkman in bestimmten Haltung – die Achtziger Jahre oder SMS, WWW und DVD in und passte darum die Neunziger Jahre. Machen Sie sich selbst ein genau in die Bild davon, wie die neue Mitarbeiter- und Kundenj e w e i l i g e zeitschrift Ihnen und Brüggli entspricht. Ich freue mich auf Ihre Reaktionen. Zeit.

» Michael Haller, Kommunikationsverantwortlicher

Einmal Autor oder Autorin sein «Unterwegs» ist ein Gemeinschaftswerk. Es hat Platz für viele Blickwinkel und Betrachtungsweisen. Wenn Sie etwas dazu beitragen oder sogar als festes Mitglied die Redaktion verstärken wollen, dann sollten wir uns darüber unterhalten. unterwegs 0609 | 3


Lehrabschluss

Wenn die Lehrabschlussprüfung bestanden ist, wird gefeiert – im Druckergewerbe auf ganz besondere Weise, mit der Gautschete. Das Bild stammt aus dem Jahr 2008. Bild: Armin Erne

Ausnahmezustand Lehrabschluss LAP, Ausbildungsabschluss, Qualifikationsverfahren: Unter diesen Begriffen versteht man jenen Teil der Ausbildung, der für die meisten Lernenden eine speziell angespannte Phase in der Ausbildung bedeutet und kurz vor dem Ziel oft Unsicherheiten auslöst. Jedes Jahr zwischen April und Juli wiederholt sich bei vielen Lernenden das Gefühl, sich in einem emotionalen Schüttelbecher zu befinden. Die Anspannung auf mündliche, schriftliche und praktische Abschlussprüfungen lässt manchen nicht mehr ruhig schlafen, und das Selbstvertrauen gleicht einer Fahrt auf der Achterbahn. Unter höchster Anspannung werden dann aber glücklicherweise meist gute bis sehr gute Leistungen

erbracht und die Entspannung (Erlösung) ist meist riesengross und wird im ersten Augenblick gar nicht richtig wahrgenommen. Erst wenn das Gefühl aufkommt, dass da etwas fehlt, realisieren die Kandidaten, dass sie die letzte und wahrscheinlich schwerste Hürde des Ausbildungs-Parcours übersprungen haben und nun entspannt den Zieleinlauf geniessen können. Bei Brüggli nennen wir diese Glückspilze auch Finisher.

» Erich Heule, Fachperson Berufsbildung

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News Berufsbildung ehe. Das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie setzte auf den 1. Januar 2009 für rund 30 Berufe neue Bildungsverordnungen in Kraft. Dazu gehören auch neue Bildungspläne und teilweise neue Berufsbezeichnungen. Für Brüggli betrifft dies folgende Berufe: • Drucktechnologe EFZ • Polymechaniker EFZ • Produktionsmechaniker EFZ (früher Mecha- praktiker EFZ) • Mechanikpraktiker EBA (früher Maschinenbau praktiker EBA)


Lehrabschluss

46 Prüflinge im Brüggli ehe. Jährlich wiederholt sich dieses Prozedere. Jährlich werden unzählige Stunden von Lernenden, Berufsbildenden und Lerncoaches in eine gute und erfolgreiche Vorbereitung investiert. Zurzeit stehen rund 46 Lernende in den Vorbereitungen oder bereits schon mitten in ihren Qualifikationsverfahren (LAP, Augenschein, Prüfungen usw.) zum Ausbildungsabschluss. Wir wünschen allen viel Glück und gutes Gelingen!

Erstmals PrA-Abschlüsse ehe. Erstmals in diesem Jahr zählen zu den Finishern auch neun Lernende, welche die Praktische Ausbildung PrA nach INSOS abschliessen. Das «erste Mal» ist bekanntlich immer speziell. So sind nicht nur die Lernenden, sondern auch die Berufsbildner diesmal speziell unter Druck. Sie sind nämlich zuständig für die Organisation und Durchführung der internen Prüfungen mit internen oder externen Experten. Und zudem gibt es da noch spezielle Formula-

re (Überprüfungsprotokoll) und Dokumente zu berücksichtigen, welche von INSOS zur Verfügung gestellt werden. INSOS ist der Verband der Sozialen Institutionen für Menschen mit Behinderung in der Schweiz. Mit der Praktischen Ausbildung (PrA) schaffte INSOS schweizweit ein Bildungsangebot für die berufliche Integration von Menschen mit einer Beeinträchtigung, denen es (noch) nicht möglich ist, ein eidgenössisch geregeltes Bildungsangebot zu nutzen.

• Betriebspraktiker; 1 EFZ, 1 PrA, 1 IVA • Büroassistent; 1 PrA • Drucktechnologe; 1 EFZ • Fachmann Hauswirtschaft; 1 EFZ • Fotofachmann; 2 EFZ • Hauswirtschaftspraktikerin; 1 PrA • Industriepraktikerin; 1 PrA • Industriemonteur; 2 AL • Informatiker: 2 EFZ • Kauffrau; 3 EFZ • Kaufmann; 8 EFZ • Küchenangestellte; 2 EBA, 1 PrA • Logistiker; 2 EFZ, 6 EBA, 2 PrA • Mechanikpraktiker: 2 PrA • Mechapraktiker; 2 EFZ • Metallbearbeiter; 1 AL • Polygraf; 2 EFZ • Restaurationsangestellte; 1 PrA Status: • EFZ = 3-/4-jährige Grundbildung mit eidg. Fähigkeitszeugnis • EBA = 2-jährige Grundbildung mit eidg. Berufsattest • AL = Anlehre • PrA = Praktische Ausbildung nach INSOS • IVA = IV-Anlehre

Der INSOS-Ausweis für PrA-Absolventen wird dieses Jahr erstmals vergeben. Bild: Michael Haller

Termine 10. Juli 2009: Interne Feier zur Verabschiedung der neuen Fachleute am Finisher-Apéro im Usblick.

Wussten Sie, dass ... ... die Arbeitslosenquote von Jugendlichen, die ihre Lehre abgebrochen haben, wesentlich höher ist als die Arbeitslosenquote von Jugendlichen, die einen Ausbildungsabschluss vorweisen können? ... es trotz Krise keine Anzeichen einer Abnahme der Lehrstellen gibt?

Erweiterte Lernbegleitung für KV-Lehrlinge mha. Brüggli hat die schulische Lernbegleitung für KV-Lehrlinge vom ersten auf das zweite und dritte Lehrjahr erweitert. Jedem KV-Lehrling steht seit 1. März 2009 neu während eines Halbtages pro Woche ein begleiteter Lernmorgen oder Lernnachmittag im Brüggli-Center ASCOL zur Verfügung. Die Neuerungen und Vorteile:

• Schulische Begleitung während ganzer Ausbildungszeit • Kontinuität und Betreuung in allen Schulfächern • Lernmorgen oder -nachmittag ist für Lehrlinge besser planbar • Klare Trennung von Alltagsgeschäft und Schuli schem: mehr Konzentration, mehr Effizienz • Gemeinsame Anlaufstelle für Lehrlinge und Berufsschule: Sicherheit und Klarheit unterwegs 0609 | 5


Lehrabschluss

Ausbildungsprozess nach QualiCarte 1) Anstellung • Schnuppern • Tests / Eignung • Auswertungsgespräche

2) Einführung • Personen bestimmen • Einführungsprogramm Praxisbereich • Betrieblicher Einführungskurs • Probezeit

QualiCarte: Standards für betriebliche Ausbildung 3) Bildungsprozess • Philosophie Brüggli • Umsetzung des Bildungsplanes in Lernschritten / Phasen • Arbeitsmethoden kennenlernen – Learning by Doing • Regelmässige Reflexion, Standortgespräche • Ständige Überprüfung der Leistungen in Berufsschule und überbetrieblichen Kursen • Individuelle berufliche und persönliche Förderung • Auseinandersetzung mit überfachlichen Kompetenzen (Methoden-, Sozial- und Selbstkom- petenz)

4) Controlling • Regelmässige Lernzielkontrolle, Semesterberichte / Ziele setzen • Austausch mit Lehrkräften der Berufsfachschulen • Regelmässiger Austausch mit dem Amt für Berufs bildung • QualiCarte-Selbstprüfung

5) Ausbildungsabschluss • Prüfungsvorbereitung intern • Prüfungsvorbereitungskurse extern • «Aufnahme» in den Berufsstand branchenüblich; z. B. Nachtessen, Geschenk, «Gautschete» usw. • Finisher-Apéro mit Verabschiedung durch die GL • Ausweis, Zertifikat, Ausbildungszeugnis

ehe. Die QualiCarte ist ein Instrument, das den Betrieben helfen soll, die Qualität ihrer betrieblichen Ausbildung kontinuierlich weiterzuentwickeln. Sie definiert Qualitätsstandards für die Ausbildung in den Betrieben, an denen sie sich selber messen, aber auch gemessen werden können. 6 | unterwegs 0609

Die QualiCarte kann einerseits als Instrument zur Selbsteinschätzung eingesetzt werden. Mit Hilfe der QualiCarte und dem Handbuch dazu können Betriebe in Eigenverantwortung analysieren, wo die Stärken und Schwächen ihrer Ausbildung liegen.


Lehrabschluss

Wie finde ich einen Job nach der Ausbildung? Für Auszubildende im letzten Lehrjahr beginnt im Sommer ein neuer Abschnitt auf dem beruflichen Weg. Neben dem Thema LAP waren in letzter Zeit die Gedanken sicher auch bei der Frage: Was mache ich nach den Sommerferien? Wo führt mein beruflicher Weg hin? Die Meldungen in den letzten Monaten und die wirtschaftliche Situation lassen einem bezüglich Stellensuche nicht in Euphorie verfallen. Trotz dieser nicht optimalen Ausgangslage ist es wichtig, dass man ganz gezielt mit einer Strategie an die Stellensuche herangeht. Dazu möchte ich ein paar Gedanken, wie kann es weiter gehen, ausführen. Ein Ziel vor Augen In unserer Arbeit hören wir immer wieder, man könne ja nicht auslesen, man müsse nehmen was man bekomme. Diese Flexibilität ist sicher wichtig, trotzdem ist es angebracht, sich zuerst zu überlegen: Was will ich und was kann ich? Ein Ziel zu haben oder sicher eine Richtung, ist nötig, sonst kann ich nicht loslaufen! Ein Ziel kann ich nur erreichen, wenn ich es kenne. Deshalb ist es hilfreich, vor dem Startschuss zur Stellensuche sich ein paar Fragen zu beantworten. Was für eine Aufgabe will ich nach meiner Ausbildung ausführen? In welchem Bereich in welcher Branche will ich arbeiten? Wie gross ist mein Radius bezüglich Arbeitsort? Wie gross soll/kann die Firma sein? Auch über Alternativen nachdenken Aber auch alternative berufliche Möglichkeiten (Plan B) sind nützlich. In dieser Phase ist es auch wichtig, sich nochmals über seine Fähigkeiten Gedanken zu machen. Möglich ist ja auch, dass es zu einem Stellentritt im Sommer Alternativen gibt (Plan C), z.B. Sprachaufenthalt, Weiterbildung, Reisen. Wenn ich das Ziel dann kenne, geht es mit möglichst viel Zuversicht, Motivation und Ausdauer auf den Weg. Ausdauer deshalb, da es momentan eher ein Marathon ist als ein Sprint. Aus dem Vollen schöpfen Bei der Stellensuche ist es wichtig, möglichst das ganze Spektrum zu nutzen. Neben den Stelleninseraten in Zeitungen, die immer noch wichtig sind, ist das Internet zum zentralen Suchinstrument geworden. Dazu kommt das Netzwerk: Stellensuchende fragen ihr ganzes Umfeld, nutzen die Personalvermittlungsfirmen, geben ein Inserat auf, fragen eine Firma, bei der sie gerne

Im Bewerbungscoaching. Bild: Michael Haller

arbeiten möchten, an, oder schreiben eine Spontanbewerbung. Kreativität wird bei der steigenden Zahl von Bewerbungen, die die Firmen erhalten, wieder wichtiger werden. Und wenn nichts klappt? Wenn alle Bemühungen keine Früchte tragen und alle Stricke reissen, dann besteht die Absicherung in Form der Arbeitslosenversicherung. Stellensuchende Lehrabgänger haben Anspruch einen Kurs oder ein Einsatzprogramm zu besuchen, das sie beruflich weiter bringt. Wer einen Arbeitgeber findet, kann auch ein Praktikum über das RAV absolvieren. Wer auf dem Weg zu einer Anstellung Unterstützung benötigt, kann sich an die Arbeitsassistenz wenden. Wir wünschen allen Lehrabgängern viel Glück bei der Suche nach einer neuen, spannenden Aufgabe und alles Gute und Zufriedenheit auf dem weiteren Berufs- und Lebensweg. » Hanspeter Tuchschmid, Jobcoach

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Lehrabschluss

Tipps gegen das Brett vorm Kopf Eine gute Planung ist der Grundstein für einen erfolgreichen Prüfungsabschluss. Hier einige Tipps, die bei der Planung und Vorbereitung hilfreich sind. • Die schönen Seiten des Lebens nicht verges sen: Auch die Freizeitaktivitäten gehören in die Planung. Und eine Belohnung, wenn ein Lern ziel erreicht ist. • Kurz und konzentriert lernen: Lieber dreimal in der Woche eine halbe Stunde arbeiten (mit einer kurzen Lernpause) als einmal drei Stunden absitzen. • Wiederholen ist der Schlüssel zum Erfolg: den gelernten Stoff nach zehn Minuten repetieren, nach 24 Stunden nochmals und nach einer Wo che erneut. Das geht noch immer am besten mit Karteikarten, die man auch in der Hosenta sche überallhin mitnehmen kann.

• Abwechslung macht das Lernen spannend: zum Beispiel eine halbe Stunde lang Englisch lernen und dann nach einer Pause eine halbe Stunde Branchenkunde. Nie ähnlichen Lernstoff mischen, das kann verwirren. • Chaos auf dem Tisch bedeutet Chaos im Kopf: zum Lernen einen Arbeitsplatz einrichten und darauf achten, dass er aufgeräumt ist. Alles, was man nicht zum Lernen braucht, gehört vor übergehend an einen anderen Ort. • Gähnen hilft: entspannen, bevor man mit dem Lernen beginnt oder wenn man mal nicht weiter kommt. Kräftiges Gähnen, tiefes und langsa mes Atmen sowie bewusste Muskelanspan nung und -entspannung helfen dabei, die Ge danken zu ordnen.

Jedes Ende ist ein Anfang Für die Zukunft wünsche ich allen Lehrabgängern viel Freude und Erfüllung in ihrem erlernten Beruf und eine chancenreiche Zukunft. Jedes Ende ist ja bekanntlich ein neuer Anfang. Folgendes Zitat

• Locker bleiben: am Abend vor der Prüfung nicht mehr büffeln. Kontrollieren, ob alle Unterlagen und Utensilien bereit sind, und dann rechtzeitig schlafen gehen. Besser zwei Wecker als nur einen stellen, denn wer zur Prüfung hetzen muss, wird eher nervös. • Mit kühlem Köpfchen an die Aufgaben gehen: Prüfungsfragen genau und ruhig durchlesen. Zuerst die einfachen Aufgaben lösen. Sollte Nervosität aufkommen, ruhig durchatmen.

von Henry Ford möchte ich allen Leserinnen und Lesern und vor allem allen Lehrabgängern mit auf den Weg geben und möchte Sie dazu ermuntern … jung zu bleiben:

Wer aufhört zu lernen, ist alt, sei er 20 oder 80 Jahre. Wer immer lernt, bleibt jung.

» Kerstin Stadler, Lerncoach

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• Mit anderen lernen: Gegenseitiges Abfragen ist eine gute Art, um sein Wissen zu testen. Was man erklären kann, das sitzt.


Nachgefragt

Wie gehen Sie mit dem Druck um? Ob’s ein Patentrezept gibt? Eher mehr als eines. Denn mit dem Prüfungsstress geht jeder anders um.

Michael Haltinner Drucktechnologe EFZ

Egzona Camaj Küchenangestellte EBA

Mein Rezept heisst: arbeiten, arbeiten, arbeiten. Ich lerne täglich und nutze auch die Mittagspause. An Stress mag ich noch nicht denken. Der kommt von alleine.

Ich lerne jeden Abend eine halbe Stunde. So habe ich ein gutes Gefühl und keinen Stress. Eine Kollegin, die letztes Jahr ihre Ausbildung abgeschlossen hat, hilft mir beim Lernen.

Ramon Högger Hauswartspraktiker AL

Valerio Ambrosi Hauswartspraktiker AL

Ruhe bewahren. Nur nicht auf Panik machen. Schön auf dem Boden bleiben. Es ist nur eine Prüfung, nichts Schlimmeres.

Mein Rezept heisst: lernen, lernen, lernen, bis der Kopf raucht. Mein Kollege fragt mich ab, am Abend zuhause. Ja, ich bin schon nervös. Aber ich bereite mich gut vor.

Josua Spring Kaufmann Profil B Ich lerne bis drei Tage vor der Prüfung intensiv. Dann nehme ich etwas Abstand, damit’s mir nicht über den Kopf wächst; ich verbringe Zeit mit Freunden und Bekannten; ich suche die Ablenkung. An die Prüfung gehe ich zuversichtlich heran.

Jovan Jovanovic Industriemonteur PrA Ich bin nervös und habe den Drang zu rauchen. Rauchen hilft mir. Ich schaue mir alle Arbeitsschritte genau an. Das gibt mir Sicherheit. Eigentlich habe ich ein gutes Gefühl auf die Prüfung hin.

Ricardo Pellizzari Industriemonteur PrA Ich nehme es voll locker und lerne easy. Ich schau mir alles gut an, aber nicht zuviel. Alles nochmals durchgehen, alle Abläufe einstudieren und das Ganze langsam angehen. Kommt schon gut.

Emre Ayerdem Büroassistent PrA Augen zu und durch. Ich bin schon nervös, ja. Muss mich gut vorbereiten, alles nochmals anschauen, ins Detail gehen, aber den Überblick nicht verlieren. Insgesamt bin ich zuversichtlich.

Sabrina Scherrer Kauffrau Profil B Ich habe in den letzten Monaten alle wichtigen Unterlagen paratgelegt. Kurz vor der Prüfung trinke ich genug; Traubenzucker und AtemtechnikÜbungen helfen auch. Und ich schaue, dass ich frühzeitig da bin und nicht hetzen muss.

» Notiert: Michael Haller

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Arbeitsassistenz

Auf schwerem Weg begleitet Im Sommer 2007 merkte Marcel Rüttimann, Gruppenleiter in der Montage der Firma Spühl in Wittenbach, dass seine Kopf- und Augenschmerzen nicht mehr weggehen. Ausserdem litt er unter anhaltender Konzentrationsschwäche. Medikamente brachten keine Linderung. Er ging zum Arzt. Diagnose: Hirntumor. Umgehend wurde der Tumor herausoperiert. Nach einigen Wochen fühlte sich Marcel Rüttimann wieder arbeitsfähig und ging an den Arbeitsplatz zurück. Aber er musste feststellen, dass er die Montageabläufe, Werkzeuganwendungen und Betriebsordnung nicht mehr in Erinnerung hatte. Auch neue Arbeitsanleitungen vergass er in kurzer Zeit wieder, und er merkte, dass sein Leistungsvermögen stark eingeschränkt war. Unterstützung nötig Der Arbeitgeber versuchte mit seinen internen Möglichkeiten und unter Einbezug seines guten Teams Marcel Rüttimann zu unterstützen. Doch es zeigte sich, dass der eingeschlagene Weg das Ziel verfehlen würde. Marcel Rüttimann brauchte eine professionelle Unterstützung im Arbeitsalltag, und auch der Arbeitgeber wollte in der Zusam-

menarbeit mit seinem Angestellten unterstützt werden. Er gelang an den Kostenträger der Taggeldversicherung und forderte die entsprechende Unterstützung an.

Der Eingliederungsprozess beginnt Während mehreren Monaten erfasste der JobJobcoach beigezogen coach regelmässig am Arbeitsplatz von Marcel Eine Gesprächsrunde wurde einberufen, in der Rüttimann die Tätigkeiten. Er dokumentierte, wie alle Beteiligten ihre Ziele bekanntgaben. Zusätz- sich seine Leistung entwickelte, und wies nach, lich wurde der Jobcoach der Arbeitsassistenz welche Fördermassnahmen positive Wirkungen beigezogen. Er sollte Vorschläge unterbreiten, zeigten. Dabei wurde deutlich, dass Marcel Rütwie die Begleitung timann durch eine sysvon Marcel Rüttimann tematische AuftragserDiagnose: erfolgen könnte, um teilung und eine gute Hirntumor. Was nun? die bisherige Leistung Organisation am Arbestmöglich wieder erbeitsplatz wieder Fuss reichen zu können. Mit einem Eingliederungsplan fassen konnte. Es wurden Baugruppen definiert, wurden Ziele beschrieben, welche den effektiven welche er abzuarbeiten hatte – Baugruppen mit Leistungsnachweis in der Qualität und in der Ar- 10/20/30 oder gar 80 Komponenten. Dabei wurde beitsleistung aufzeigen sollten. Marcel Rüttimann gemessen, wie weit die Qualität und die Arbeits-

Klient, Coach und Arbeitgeber haben gemeinsam eine Lösung gefunden. Bilder: Hanspeter Bühler

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war sehr motiviert und hatte einen Vorgesetzten, der die Förderung konsequent umsetzte.


Arbeitsassistenz

Marcel Rüttimann ist ein geschätzter und motivierter Mitarbeiter der Firma Spühl.

Marcel Rüttimann, links, an seinem Arbeitsplatz mit Markus Kümin von der Arbeitsassistenz.

Anstellung durch den Arbeitgeber Der Arbeitgeber unterstützte die Ziele des Jobcoach, aktivierte den Anstellungsvertrag und setzte die Lohnzahlungen fort. Dadurch wurden die Nachuntersuchung im Spital Taggelder nicht mehr nötig. Ab November 2008 Im Sommer 2008 fand die erste Routine-Untersu- war Marcel Rüttimann wieder ein Mitarbeiter mit chung im Spital St.Gallen statt. Die Ernüchterung gültigem Arbeitsvertrag. Man beschloss den Jobwar gross, als man erkannte, dass ein neuer Hirn- coach für weitere vier Monate miteinzubeziehen, tumor herangewachsen um die Nachhaltigkeit war. Wieder nahmen der beruflichen EinDank guter Betreuung die Ärzte umgehend gliederung zu sichern. eine Operation vor. Beschaffte Marcel Rüttimann Die Leistungsfähigkeit reits drei Wochen nach wurde weiterhin verden Wiedereinstieg. der Operation wollte bessert, und Marcel Marcel Rüttimann Rüttimann ist ein gewieder in den Arbeitsalltag zurückkehren. Man schätzter, voll leistungsfähiger und sehr motiviermerkte schnell, dass die zweite Operation seine ter Mitarbeiter der Firma Spühl. Leistungsfähigkeit kaum beeinträchtigt hatte. Der Eingliederungsprozess konnte fortgesetzt werden. Arbeitgeber und Angestellter blicken zufrieden auf die vergangenen Monate zurück. Die Begleitung Leistungsfähigkeit wieder erreicht durch den Jobcoach hat erfolgreich zu einer WieIm Herbst 2008 war auch die zweite Operation dereingliederung am Arbeitsplatz beigetragen. verarbeitet. Marcel Rüttimann leistete eine gute Arbeit in Bezug auf Leistung und Qualität. Er konnte seine Arbeiten selbständig ausführen und auch » Markus Kümin, Jobcoach komplexere, weniger häufig anfallende Montageaufträge einwandfrei bewältigen. leistung in Zeiteinheiten möglich waren. Marcel Rüttimann brachte eine sehr gute Entwicklung in allen Bereichen zustande.

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Ausbildung

In den Augen steht‘s geschrieben, selbst wenn sie aus Sand sind. Bilder: Alexandra Wohlgensinger

«Der Blick» : EinBlick in die Ausbildungseinheit (AE) Die lernenden Kaufleute im ersten Lehrjahr haben die erste Ausbildungseinheit (AE) hinter sich. Während fünf Tagen haben sie das Thema «Gedichte interpretieren» erarbeitet. Erstmals und exklusiv wird für die aktuelle Ausgabe von «Unterwegs» EinBlick in das Geschehen rund um Gedichte-Interpretation gewährt. Die Ausbildungseinheit ist ein wichtiger Bestandteil des schulischen Teils der kaufmännischen Lehre. Die Arbeit wird benotet und fliesst in die theoretische LAP-Note ein – zum einen für das Fach Deutsch mit einer schriftlichen Analyse und Interpretation des Gedichts, zum anderen für das Fach IKA (Information, Kommunikation, Administration) mit der Präsentation einer Power-PointPräsentation. Bereits im Vorfeld setzte sich die Arbeitsgruppe intensiv mit Lyrik und der Analyse von Gedichten auseinander, und gleichzeitig wur12 | unterwegs 0609

de die Technik für das fachgerechte Erstellen einer Bildschirmpräsentation erlernt. Mit Kopf und Herz Trotz ausreichender Vorbereitung und Motivation ging ich als KV-Lernender mit einer leichten Beklommenheit zur Berufsschule. Eine Gedichte-Interpretation, so war ich mir sicher, verlangt von mir nicht nur den Einsatz von Verstand und Fleiss, sondern ist auch stark mit Emotionen verbunden. Lange blätterte ich deshalb in der Gedichte-Sammlung


Ausbildung zwischen den interessanten und eindruckvollen Aktuell und bewegend Gedichten hin und her, zögerte aber, mir zuzutrau- Quintessenz: Die Auseinandersetzung mit Joseph en, eines davon für meine Arbeit zu verwenden. von Eichendorffs Gedicht «Der Blick» lohnt sich auch in einer Zeit, in welSchliesslich richtete sich mein Augenmerk auf ein Manchmal genügt ein cher der deutsche Dichter den wenigsten JugendliWerk mit dem Titel «Der Blick und vieles ist chen ein Begriff ist, denn Blick» verfasst von Joseph von Eichendorff, einem gesagt, er bleibt einem in die Kernthemen Verliebtheit, Liebeskummer, ewige bedeutsamem Vertreter der deutschen Romantik, guter oder weniger guter Liebe treffen den Menschen auch heute noch. wie ich später herausfand. Erinnerung. Nicht zu unterschätzen Mit Eichendorffs Dichtung, welche einen intensiven Blickkontakt zweier ver- ist auch die Aussagekraft und Wichtigkeit eines liebter Menschen schildert, hatte ich das richtige Blicks zum richtigen Zeitpunkt. Manchmal genügt ein Blick und vieles ist gesagt, er bleibt einem in Werk für meine Ausbildungseinheit gefunden. guter oder weniger guter Erinnerung. Eintauchen in neues Wissen Ich begann mich in die Strophen und Verse des Abschliessend konnte ich feststellen, dass die Gesichts zu vertiefen und zwischen den Zeilen schulische Ausbildungseinheit – so administrativ zu lesen. Analyse der sprachlichen Besonderhei- dieser Titel tönt – mir den Zugang zu Gedichten ten, Reimschema und die Entschlüsselung der und somit zu einer lang verschlossenen Quelle öffbildlichen Sprache folgten. Aus all dem erschlos- nete. Versuchen Sie es doch auch einmal! sen sich mir mehr und mehr Erkenntnisse, und in drei intensiven Tagen war meine schriftliche Gedichtinterpretation geboren. Das Erstellen der » Alexander Hoffmann, Power-Point-Präsentation war dann noch das Lernender Verkauf Innendienst «Lächeln des Himmels» – also ein schmerzloses Erschaffen.

Der Blick Schaust du mich aus deinen Augen Lächelnd wie aus Himmeln an, Fühl ich wohl, dass keine Lippe Solche Sprache führen kann. Könnte sie’s auch wörtlich sagen, Was dem Herzen tief entquillt, Still den Augen aufgetragen, Wird es süsser nur erfüllt. Und ich seh des Himmels Quelle, Die mir lang verschlossen war, Wie sie bricht in reinster Helle Aus dem reinsten Augenpaar. Und ich öffne still im Herzen Alles, alles diesem Blick, Und den Abgrund meiner Schmerzen Füllt er strömend aus mit Glück. Joseph von Eichendorff unterwegs 0609 | 13


Vorlehrjahr-Projekt

Der würzige Rohstoff im Wald ...

... und das fertige Produkt, bereit zum Kauf. Bilder: Michele Schilke

Vom Bärlauch zur Pesto Anfang März dieses Jahres starteten die Lernenden der Vorlehre ein Projekt. Das Projekt, das die Teamleiter des Vorlehrjahres vorgegeben hatten, ist sehr interessant, und die Lehrlinge sind dabei erst noch in Kontakt mit der Natur gekommen. Das Ziel war die Zusammenarbeit der Lernenden zu optimieren und die verschiedenen Aufgaben richtig zu verteilen. Die Lernenden stellten eine Firma auf, in der es um die Herstellung von Bärlauchpesto geht. Diese Firma mit dem Namen «Veneno Verde» wurde von den Lernenden ganz alleine gegründet und aufgebaut. Der Name der Firma wurde sehr kreativ von den Lernenden übernommen; es ist der spanische Ausdruck für Giftgrün. Zutaten aus dem Wald Ohne grossen finanziellen Aufwand wurden verschiedene Materialien aufgetrieben. Der Bärlauch wurde in den naheliegenden Wäldern von den jungen Leuten gesammelt. Die restlichen Zutaten wie Knoblauch, Olivenöl und Reibkäse wurden in einem nahegelegen Supermarkt eingekauft. Später wurde das Ganze im Brüggli verarbeitet, und nach einer «Schlammschlacht» war endlich ein feines Pesto hergestellt. Insgesamt wurden 32 Gläser à 250 ml produziert. Alle Gläser verkauft Die Lernenden verkauften das Bärlauchpesto im Brüggli. Zu Werbezwecken wurden Flyer hergestellt. Wir verteilten diese unseren Vorgesetzten in den verschiedenen Abteilungen. Der Verkauf lief anfangs etwas schwierig, danach jedoch sehr erfolgreich. Wir hatten alle Gläser verkauft und waren stolz darauf. Mit dem Erlös wird eine Abteilungsreise finanziert, die wir im nächsten Projekt planen werden. Zum Abschluss dieses Projekts wird das Vorlehrjahrteam B noch eine ausführliche Präsentation über das Bärlauchprojekt vorführen. Das Ziel dieser Präsentation ist es unser Produkt beziehungsweise unsere Firma gut anzupreisen, so dass das Produkt verkauft wird und wir Unterstützung für die Firmengründung erhalten. Das Projekt hat unsere Klasse zusammengeschweisst, es gab Höhen wie auch Tiefen, doch das Endprodukt kann sich sehen lassen – und vor allem: Es schmeckt. » Markus Dütsch, Andreas Hürlimann, Lernende im Vorlehrjahr

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Sprechstunde

Winterspeck ade Nach einem ziemlich langen, strengen, kalten Winter, in dem ich mir allzu oft Kuchen und Schokolade gegönnt habe, komme ich mir nun vor wie ein überdimensional grosser Muffin, der sich mühsam versucht in seine Jeans zu quetschen. Mehrere schweisstreibende Minuten später, in denen ich mit der Wahrheit konfrontiert werde, dass mir die Hose wirklich nicht mehr passt, nehme ich mir wieder einmal fest vor, jeden Tag Sport zu machen. Voller Elan und guter Vorsätze leg ich mich schlafen mit der Gewissheit: Jetzt wird Sport gemacht. Doch schon am nächsten Tag holt mich die Realität wieder ein, tausende von Ausreden schwirren in meinen Kopf herum, warum ich mich heute nicht sportlich betätigen sollte. Das eine Mal ist es zu kalt, dann hab ich Prüfungsstress, am nächsten Tag muss ich waschen und kochen, und Autofahren lernen sollte ich nebenbei ja auch noch. Oder ich fang an unnütze Dinge zu tun, und schwups ist die Zeit vorbei, und mein tägliches sportliches Pensum kommt mir erst im Bett wieder in den Sinn. Als mir jedoch ein paar Wochen später meine Sommerröcke, die ich doch diesen Sommer unbedingt anziehen wollte, immer noch nicht passen, ist Schluss mit den Ausreden. So mache ich Sport, wenn ich Zeit dafür habe. Ich gehe spazieren in der Mittagspause, verbinde das Nützliche mit dem Praktischen, was heisst, ich fahre mit dem Velo gut 20 Minuten zu meinen Eltern, steige um aufs Auto, um mich auf die Autoprüfung vorzubereiten, und anschliessend Das eine Mal ist es zu kalt, radle wieder mit dem Velo dann hab ich Prüfungsstress, zurück nach RomansWas mich alam nächsten Tag muss ich horn. lerdings immer noch waschen und kochen ... hindert, ist meine Wahnsinnslust auf Kuchen und Schokolade. Naja, da muss ich wohl noch einen Plan entwickeln, vorerst versuch ich’s mal wieder mit Vollkornbrot zum Frühstück, dann hab ich bis zum Mittag nicht so einen irren Hunger, und wenn ich noch Früchte dazu esse, ist mein Nährstoffbedarf schon reichlich gedeckt mit Eisen, Ballaststoffen und Vitaminen.

» Rahel Schudel, Polygrafen-Lehrtochter

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Leggero

Er ist wieder da Leggero hat den Namen Brüggli in die Welt hinaus transportiert. Jetzt ist er zurück – erfrischend unaufgeregt im Design, praktisch im Gebrauch und frech im Preis und Vertrieb. «Brüggli? Das sind doch die mit dem Leggero.» Solches hörte man landauf landab. Wie kein anderes Produkt hatte sich der Leggero zum Aushängeschild von Brüggli entwickelt. Der Leggero war 1989 Europas erster Kinderanhänger für Fahrräder. Erst belächelt, dann bewundert, verkaufte Brüggli über 100‘000 Leggeros. Selbst zehn Jahre alte oder noch ältere Modelle sind noch heute auf den Strassen unterwegs. Leggero war so populär, Leggero war so populär, dass sogar Konkurrenzprodass sogar Konkurrenz- dukte im Volksmund Leggero genannt wurden.

produkte im Volksmund Leggero genannt wurden.

2005 zog sich Leggero – für viele überraschend – vom Markt zurück. Kostspielige Margenstrukturen und Fehler im Marketing hatten den Leggero-Preis in die Höhe getrieben und Brüggli zum Rückzug bewogen. «Wir hatten keine Chance mehr gegenüber den Konkurrenten, die in Billiglohnländern wie China oder Mexiko produzieren», sagt Brüggli-CEO Kurt Fischer. Ausserdem war da noch ein bedenkliches Testurteil der Stiftung Warentest: Das Modell «Quattro» schnitt in diesem – und nur in diesem – Test schlecht ab. «Der Teuerste ist der Schlechteste», hiess es sinngemäss – das war’s dann für Leggero. Brüggli konzentrierte sich daraufhin auf den Heimtiermarkt und konnte mit der Produktion von Hundetransport-Boxen internationale Erfolge verzeichnen. Nun, da diese Sparte gut aufgebaut ist und Brüggli eine stabile Auftragslage sichert, ist das Industriecenter bereit dazu, seine Kernkompetenzen und Erfahrungen aus 20 Jahren Anhängerbau wieder einDie vielen Sympathien zusetzen.

sind mit ein Grund dafür,

Die Erfolgsgeschichte geht dass Leggero zurück ist. weiter. Ganz aufgehört hat sie ohnehin nie. Denn auf www.leggero.com blieb die Nachfrage gross, auch nachdem Leggero sich vom Markt verabschiedet und keinerlei Werbeaktivitäten mehr unternommen hatte. Auch das Ersatzteilwesen konnte über www.leggero.com aufrecht erhalten werden. Die grosse Nachfrage und die vielen Sympathiebekundungen sind mit ein Grund dafür, dass Leggero nun wieder da ist. «Wir konnten unser Comeback ohne Druck planen», freut sich Kurt Fischer. Leggero will sich den Namen und die Marktstellung als europäische Nummer 1 der Kinderanhänger-Hersteller zurückerobern und binnen der nächsten drei bis fünf Jahre 30% des Marktanteils zurückgewinnen.

» Michael Haller, Kommunikationsverantwortlicher

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Auf einen Blick • Viel Platz für zwei Passagiere. Ideal auch zum Warentransport. Die Sitze lassen sich mit wenigen Handgriffen herausnehmen. • Komfort und Stabilität dank Sitzfederung und Einzelradaufhängung. • Extrem steife Deichsel für optimale Kraftübertragung. In drei Positionen verstellbar (für 26- und 28-Zoll-Räder sowie Kinderwagenposition). • 5-Punkte-Gurt mit einfach verstellbaren Rücken- und Beckengurten. • Frisch und frech im Design. Der High-Tech-Stoff ist schmutzabweisend und antitoxisch behandelt. • Mehr Fahrspass dank grosser Fensterflächen.


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Leggero

Leggero Vento auf neuen Vertriebswegen Viel Qualität zu einem fairen Preis: Direkte Vertriebswege und clevere Ideen machen’s möglich, dass Brüggli den neuen Leggero schon ab CHF 399.– anbieten kann. Brüggli setzt auf den Online-Verkauf und bietet den neuen Leggero direkt ab Fabrik für CHF 499.– an. Wer drei Stück auf einmal bestellt, zum Beispiel gemeinsam mit Nachbarn oder Freunden, zahlt sogar nur 399 Franken pro Anhänger. Ein vergleichbares Konkurrenzprodukt kostet im Fachhandel rund doppelt so viel. Waren solche Vertriebsstrukturen vor wenigen Jahren noch undenkbar oder nur mit erheblichem finanziellen Aufwand verbunden, nutzt Brüggli die Gunst der Stunde: Internet und Onlineverkauf geniessen viel Vertrauen und verzeichnen die grössten Wachstumserfolge. Auch die Preissensibilität hat wesentlich zu dieser Entwicklung beigetragen. «Die Konsumenten suchen vermehrt die beste Qualität zum besten Preis – gerade im Internet», sagt Leggero-Verkaufsleiter David Fischer.

Arbeit für alle • Technisches Büro: Entwicklungsarbeit, Projekt leitung (Produkt und Zubehör), Qualitätskon zept, Beschaffung und Stammdatenpflege, Pro duktionsplanung und -organisation • Verkauf: Bestellungen entgegennehmen, Rech nungen versenden, Kunden beraten • Textil: Fertigung der Textil- und Gurtenteile • Mechanik: Fertigung der Dreh-, Fräs- und Rohr biegeteile • Montage: Endmontage der Baugruppe, Funk tions- und Qualitätskontrolle • Qualitätskontrollcenter: Qualitätssicherung mit Stichprobenkontrollen • Verkauf: Verkauf und Marketing, Kundenbera tung, Serviceleistungen, Sicherung des Bestell- ablaufs bis zur Auslieferung • Logistik: Warenannahme mit Eingangskontrol le, Lagerung der Roh-, Halb- und Fertigfabrikate, Kommissionierung, Versand und Spedition

Qualität aus Romanshorn Der neue Leggero wird aus recyclierbaren Materialien in Romanshorn hergestellt und versandbereit montiert. Er ist ein Schweizer Produkt – und stammt nicht aus Asien, wie anhand des Preises vermutet werden könnte. Der Kinderanhänger ist mit wenigen Handgriffen fahrbereit. Er ist auf Langlebigkeit konzipiert und kann auch als Transportanhänger Im Fachhandel wäre der genutzt werden; die beiden neue Leggero viel teurer. einzelgefederten Sitze mit 5-Punkte-Gurtsystem lassen sich einfach ein- und ausbauen. Dank zehnjähriger Ersatzteilgarantie bereitet der Leggero Vento auch dann noch Freude, wenn die Kinder dem AnhängerAlter entwachsen sind. Sportlich und gut sichtbar Im Design liebäugelt der neue Leggero mit dem Segelsport. Die klaren Formen und das schlichte Weiss sind aber nicht nur chic, sondern dienen auch der Sicherheit: Weiss ist eine der am besten sichtbaren Farben im Strassenverkehr. Der weisse Stoff, der in der Brüggli-Näherei verarbeitet wird, ist schmutzabweisend und reissfest und ausserdem antitoxisch behandelt.

» Michael Haller, Kommunikationsverantwortlicher

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Leggero

«Etwas Handfestes» Rolf Gerber ist für die Qualität des Leggero Vento mitverantwortlich. Was hält er vom neuen Veloanhänger? Herr Gerber, wie gefällt Ihnen der neue Leggero? Sehr gut. Ein Top-Produkt. Ich freue mich sehr, dass Leggero wieder da ist. Ich kann mich voll und ganz mit diesem Produkt identifizieren. Auch der Preis ist attraktiv. Was genau machen Sie am Leggero Vento? Wir montieren ihn versandfertig, von der Niete bis zur Blache. Die Montage ist in vier Etappen eingeteilt, sechs bis acht Personen sind daran beteiligt. Ich leite die Leute an; das macht mir besonders Freude, weil ich mein Wissen gerne weitergebe. Ausserdem bin ich in die Qualitätskontrolle involviert und arbeite auch in der Montage mit. Welchen Stellenwert hat der Leggero Vento in Ihrer Abteilung? Er bereitet uns eine gute, regelmässige Montagearbeit. Etwas Handfestes. Und man sieht, was man gemacht hat. Wir haben mit einer Wochenproduktion von 20 Stück begonnen und konnten uns gut vorbereiten. Nun, da wir gut eingespielt sind, stellen wir 100 Stück pro Woche her.

«Ich kann mich voll und ganz mit diesem Produkt identifizieren.» Was sind die besonderen Herausforderungen in der Herstellung? Die weisse Blache erfordert saubere Hände. Man kann sie zwar einfach reinigen, aber natürlich soll dies gar nicht erst nötig werden. Sehr sorgfältig müssen wir auch im Umgang mit den Nieten und Schrauben sein. Die Endkontrolle ist wichtig. Was fühlen Sie, wenn Sie einen Leggero auf der Strasse sehen? Ich freue mich, auch wenn ich die älteren Modelle wie den Quattro oder Classico sehe. Vielleicht sollte ich mal jemandem zurufen: He Sie, an dem habe ich mitgearbeitet.

» Interview: Michael Haller, Kommunikationsverantwortlicher Rolf Gerber arbeitet am Leggero Vento mit. Bild: Michael Haller

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Leggero

Brüggli und Tribecraft Tribecraft ist Partner für Innovation in der Produktentwicklung: Von der Analyse über die Konzeption bis zur Umsetzung ins Serienprodukt arbeiten Designer und Ingenieure eng zusammen. Ursprünglich als Spin-Off des Zentrums für Produktentwicklung der ETH Zürich gegründet, sind wir heute in Bereichen wie Mobilität, Medizintechnik, Konsumgüter und Maschinenbau tätig. Über die Jahre hat sich eine spannende Zusammenarbeit zwischen Bruüggli und Tribecraft etabliert. Produkte wie die Dogbox oder der Leggero Vento zeugen davon. Dabei geht es vor allem darum, sich in den Kompetenzen zu ergänzen. Beginnend mit der gemeinsamen Zieldefinition arbeitet Tribecraft im Abgleich mit Brüggli an Analyse, Konzeption, Design, Simulation und Konstruktion. Die Prototypenfertigung wird gemeinsam aufgegleist, die Konstruktion der Serienteile erfolgt bei Tribecraft. Als Auftraggeber und Hersteller kümmert sich Brüggli um Marketing, Lieferantenwahl, Fertigung und Vertrieb. Durch den steten Abgleich können die bei Brüggli besonderen Anforderungen an Fertigung und Montage in die Entwicklung einfliessen. An Brüggli schätzen wir den Mut zur Innovation, den intensiven Ideenaustausch und die Selbstverständlichkeit, mit welcher der soziale Auftrag mit industriellem Know-how verknüpft wird.

» Tribecraft AG

Gecrimpt, getaumelt, genietet und geklebt 1989 wurden die ersten Kinderfahrradanhänger im Brüggli unter dem Namen Leggero produziert – und eine Erfolgsgeschichte nahm ihren Lauf. 20 Jahre später nun starten wir mit einer Modernisierung des Leggero zum hoffentlich neuen Aushängeschild vom Brüggli, dem Vento. Vento ist die italienische Bezeichnung für Windstärke, Wind. Nachdem geplant und konstruiert wurde und sämtliche rund 80 Einzelteile definiert und hergestellt wurden, verbauten wir 2008 einen Windstoss von je zweimal fünf Prototypen des Anhängers. Dabei wurden einige Verbesserungen eingeleitet und umgesetzt, sodass wir im Februar 2009 mit einer Brise (Windstärke 2 – 5) von 20 Ventos in der Woche gestartet sind. Für uns hiess dies: neue Arbeitsplätze definieren, einrichten und einfach mal arbeiten. Dabei erkannten wir, dass die Arbeiten auf mehrere Arbeitsplätze aufgeteilt werden mussten, damit diese für unsere Mitarbeitenden nicht zu komplex sind und wir schnellere Durchlaufzeiten haben, um grössere Stückzahlen herstellen zu können. Das ganze Team arbeitet mit Wir richteten verschiedene Vormontageplätze ein, wo diverse Vento-Komponenten hergestellt werden, welche dann in die eigentliche Produktionsstrasse fliessen. Dabei werden Aluteile gecrimpt (Fügeverfahren), getaumelt, genietet, geklebt, geschrumpft Die Nachfrage veranlasste und verschraubt. Textilteile werden auf Alurohre uns, die Wochenkapazität aufgezogen und an die Wanne geschraubt. Arbeitsschritte wurden per Foto festgehalten und auf 100 Stück zu steigern. Arbeitsanweisungen erstellt. Die Schlüsselstellen wurden miteinbezogen und allmählich auch unsere Lernenden und Dauermitarbeitenden. Mit Freude und grosser Begeisterung arbeiten sich so immer mehr und mehr Personen in die Vento-Produktion ein. Mit Rückenwind auf der Erfolgsstrasse Dank des schönen Frühlingswetters nahm auch die Windstärke (Stückzahlen) kontinuierlich zu. So produzieren wir zurzeit Ventos, welche gleich schon ab der Werkbank verkauft werden. Die Nachfrage veranlasste uns, die Wochenkapazität auf 100 Stück zu steigern. So sind wir mittlerweile einem starken Wind ausgesetzt, da nebst der Vento- auch die Dog-Box-Produktion aufrechterhalten werden muss. Wir erhoffen uns, dass positive, stürmische Zeiten auf uns zukommen werden und wir viele Ventos auf Europas Strassen antreffen werden.

» Urs Mauchle, Teamleiter Montage

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Der heisse Stuhl

In unserer neuen Rubrik «Der heisse Stuhl» veröffentlichen wir eine brisante Frage und drucken die Antwort des Verantwortlichen ab. Den Auftakt macht Brüggli-CEO Kurt Fischer, der die folgende Frage beantwortet:

Herr Fischer, wie sehr will Brüggli noch wachsen? Es ist nicht das Ziel, noch grösser zu werden. Wir sind gewachsen, weil die Nachfrage nach Angeboten im Bereich Integration, Ausbildung, Beschäftigung, Wohnen und Freizeit für Menschen in anspruchsvollen Lebenssituationen gestiegen ist. Das hat mit der gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Entwicklung in unserem Land zu tun. Es ist unser Auftrag, den wir von Bund und Kanton haben, Menschen mit Handicap wieder fit für den ersten Arbeitsmarkt zu machen oder sie bei uns sinnvoll zu beschäftigen. Wir sind motiviert, diesen Auftrag gut zu erfüllen. Und wir sind mit Herz dabei: Bevor wir jemanden abweisen, versuchen wir ihm gute Perspektiven zu bieten. Eine Brüggli-Tugend ist ja, Unmögliches möglich zu machen; das hat seinen besonderen Reiz. Und, ja, so gesehen sind wir nicht zu bremsen. Wir schlagen Brücken und überwinden Grenzen. Natürlich ist Grösse immer ein Vor- und Nachteil zugleich. Deshalb müssen wir die Grösse selbstkritisch im Auge behalten. Wenn Grösse für Viele zum Nachteil wird, sind die Grenzen Überschritten. Brüggli muss immer ein gesunder, lebendiger und anpassungsfähiger Organismus bleiben.

» Kurt Fischer, CEO Brüggli

Haben Sie auch eine Frage, die in diese Rubrik gehört? Dann senden Sie diese an michael.haller@ brueggli.ch. Auf seriöse und relevante Fragen gibt‘s vielleicht schon in der nächsten Ausgabe eine Antwort. unterwegs 0609 | 21


Zum Geleit

Krise als Chance: Höchste Zeit für neue Ideen Wie trifft ein Sozialunternehmen wie das Brüggli die aktuelle Krise und wie begegnen die einzelnen Bereiche dieser? Diese Frage beantworteten sämtliche Centerleiter an der ersten Quartalssitzung dieses Jahres. Fast unisono kam die Antwort, dass die meisten die sogenannte Krise als Chance sehen. Einige haben die Krise vorausgeahnt und sich in den guten Zeiten auf kommende Chancen vorbereitet und eingestellt. Das heisst nicht, dass sie deshalb mehr Garantien und Sicherheiten haben als andere, aber vielleicht dadurch mehr Zuversicht und Optimismus. Erschwerte Integrationsarbeit Die Krise im ersten Arbeitsmarkt bewirkt, dass Jugendliche mit Problemen mehr Schwierigkeiten haben eine Lehrstelle zu finden, wodurch bei uns die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen steigt. Zudem ist es schwieriger, nach erfolgreich bestandener Lehrabschlussprüfung eine Stelle zu finden, was automatisch zu einem höheren Personalbestand führt. Mehr Personal erfordert mehr Aufträge, mehr Arbeit, mehr Umsatz. Doch ausgerechnet da hat ja die Wirtschaft ihre eigenen Probleme, denn viele Betriebe beklagen sich über zu wenig Aufträge und führen Kurzarbeit ein oder entlassen Leute.

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stärken und ausbauen – zum Beispiel durch weitere Optimierungen am Gebäude und ein neues Mobilitätskonzept. Wir gehen ganz neue Wege in agogischen und wirtschaftlichen Projekten und können dadurch neue Erfahrungen und Erfolge erzielen. Wir haben sehr gute neue Produkte in der Pipeline und auf dem Markt, die gefragt sind und auf denen weitere Entwicklungen möglich sind – ich denke an das Elektroauto e-mo, an die HundeEinstiegshilfen für Autos oder an Zubehör für den Leggero Vento.

Unter Druck Wenn Aufträge vergeben werden, sind diese schlecht bezahlt; der Umsatz sinkt, und der Druck Netzwerke nutzen auf die Lieferanten und Hersteller nimmt zu. Die Wir haben sehr gute, gefragte Dienstleistungen, Menschen, die diesen Veränderungsprozessen die weiterentwickelt werden können – etwa das und Druckerhöhungen ausgesetzt sind, geraten Jobcoaching und die Integrationsmassnahmen –, vermehrt in persönliche Krisen, was sich auf die und wir haben einen breiten treuen Kundenstamm. Befindlichkeit, sprich Psyche und Beziehungen, Wir sehen die Möglichkeit, dass wir unsere Stärauswirkt. Angst- und Stresssymptome häufen sich. ken weiter ausbauen können, die Qualitäten und Innovationen erhöhen Kriseninterventionen in Betrieben fordern nicht «Brüggli ist krisenerprobt und können, dass die bereichsübergreifende nur unsere Arbeitsashat aus Fehlern gelernt.» Teamarbeit vermehrt sistenz, sondern auch ins Spiel kommt und die Arbeitgeber; Frühinterventionen sind gefragt; Belastungstrainings, unsere Netzwerke – zum Beispiel beim Finden Aufbautrainings, Arbeit als Zeitüberbrückung wer- von Praktikumsplätzen – besser genutzt werden den in Anspruch genommen – alles Module der können. neu eingeführten Integrationsmassnahmen. Zeit für neue Ideen Die Kommunikation kann noch verstärkt und verKurzarbeit kein Thema Wir von Brüggli sind also mehrfach gefordert, bessert werden. Die Mitarbeiterzufriedenheit ist mehr Aufträge zu beschaffen – trotz Wirtschafts- auf einem hohen Niveau und lässt auch schwiekrise – und Menschen in anspruchsvollen Le- rigere Konstellationen und Situationen zu. Dies benssituationen jeden Tag voll zu beschäftigen, hilft, den Organismus das heisst Kurzarbeit kommt nicht in Frage. Ab- Brüggli selbstregulie«Wir sind kreativer und wechslungsreiche, sinnvolle Arbeiten fördern die rend mit hoher EigenMotivation und sind wichtig, um die Lernziele für verantwortung der Eininnovativer geworden die Auszubildenden erreichen zu können. Eine er- zelnen auf die Zukunft und können es noch mehr füllende Beschäftigung hält ausserdem die psychi- einzustimmen. Denn sche Befindlichkeit im Lot und trägt zu einer guten wie der Trendforscher werden.» Gesundheit bei. Das fachliche Know-How der Aus- Matthias Horx meint, bildner und Führungsleute muss ständig weiter- ist die amerikanische Globalisierung vorbei, und entwickelt werden, damit die immer komplexeren es beginnt eine spannende neue Phase, in der anund anspruchsvolleren Alltagsherausforderungen dere Industrien, Wertschöpfungen und Regeln entgemeistert werden können und die Selbstfürsorge stehen werden. Die Ära der linearen Steigerung ist zu Ende, Neues kommt. dabei nicht auf der Strecke bleibt. Erfolgsfaktor Kreativität Wo sieht Brüggli in diesen mannigfachen Herausforderungen die Chancen? Brüggli ist krisenerprobt und hat aus der Vergangenheit, vor allem aus Fehlern, gelernt. Wir machen zwar trotzdem weiter Fehler, aber nicht mehr die gleichen. Wir haben unsere Flexibilität und Anpassungsfähigkeit weiter erhöht und ausgebaut. Wir sind kreativer und innovativer geworden und können es noch mehr werden. Wir haben unsere Strukturen weitgehend bereinigt und können diese noch weiter

» Kurt Fischer, CEO Brüggli

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Fotostudio im Dunkeln Was sieht man, wenn man nichts mehr sieht? Das Fotostudio hat’s ausprobiert – und die «Blinde Kuh» in Zürich besucht.

Brüggli-Textil zu Gast bei Freitag Brüggli näht Freitag-Taschen. Die Zusammenarbeit mit den Zürcher Trendsettern war ein guter Grund für einen spannenden Ausflug. Unsere motivierte und aufgestellte Textilgruppe fuhr mit dem Car um 08:30 Uhr los. Nach einem kurzen Kaffeehalt trafen wir bei der Firma Freitag in Zürich ein; wir wurden freundlich empfangen. Sevan Karjan, Verantwortlicher der Logistik, zeigte uns die umfangreichen Arbeitsabläufe in der Wäscherei, im Zuschnitt und in der Logistik. Die Präsentation war interessant und lehrreich, und die Begeisterung war offensichtlich. Und dann absolute Dunkelheit Nach einem kurzen Shopping bei der Firma Freitag fuhren wir weiter in die «Blinde Kuh», ein Restaurant, wo man in völliger Dunkelheit isst und trinkt, wobei man sich vom Riech-, Geschmacks-, Tastund Hörsinn leiten lässt. Eine eindrückliche, tolle Erfahrung. Ein kurzweiliger Tag Wir hatten viel Spass und Freude. Zufrieden und um Erfahrungen reicher fuhren wir mit dem Car nach Hause. Wir bedanken uns herzlich bei Brüggli für den unvergesslichen und erlebnisreichen Tag.

» Marie-Louise Bienz, Teamleiterin Textil

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Der Tag beginnt schon mit einem Essen, dem Brunch. Viele Leckereien warten auf dem Tisch. Gesundes Birchermüesli selbst gemacht, reife Früchte, dunkles Brot mit Nutella, O-Saft und der Klassiker Kafi und Gipfeli. Speis und Trank verschlungen, geht’s weiter in den Weltendschungel. Nach Zürich mit dem BummlerZug, dreimal umsteigen ist wohl genug. Mit Tram Nr. 4 durch die nassen Gassen, der Regen kann es heut nicht lassen. Zu Fuss die letzten Schritte, Blinde Kuh wo ist sie bitte? So stehen wir vor der Eingangstür, gleich da drinnen, wird gefordert unser Gespür. Das Essen wird von rechts serviert, ich greife zu mit all meinen Fingern. Spagetti denke ich, sind diese Dinger, oben Käse, mmh, köstlich mit feinen Kräutern. Man bedenke, wir sehen nichts. Die Augen offen, auch das nützt nichts. Wir wissen nicht was rundherum, ach hätt’ ich gern eine Zigarette im Mund. Die Dunkelheit war für mich sehr anstrengend. Doch ist es eine schöne Erfahrung, und ich wünschte mir, wir würden öfters mal die Augen schliessen und spüren, was geschieht, was ist wesentlich?

» Alexandra Wohlgensinger, Fotofachfrau-Lehrtochter

Dieser Titel ist in Blindenschrift geschrieben:

* Fotostudio im Dunkeln

*


Was machsch?

Von Massagen und vollen Lagern Brüggli ist reich an Begegnungen – und die unterhaltsamsten sind oft die ungezwungenen. In der neuen Rubrik «Was machsch?» geben wir ihnen Platz. Nathalie Schmidt (Polygrafen-Lehrtochter, Druckvorstufe) hat sich mit Burim Pergjegjaj (Logistiker-Praktikant) unterhalten. Burim Pergjegjaj: Ja was machst Du denn hier? Nathalie Schmidt: Ich komme schauen was Du machst. B: Habt ihr keine Arbeit, dass Du hier bist? Ich muss gerade Produkte überprüfen. N: Doch doch, ich musste für jemand ein Deckblatt gestalten, und jetzt nutze ich meine Pause, um Dich zu besuchen, damit ich etwas fürs «Unterwegs» schreiben kann. B: Schreib bloss keinen Scheiss. N: Nichts als die Wahrheit. B: Wir haben zum Teil viel Arbeit. Vom Textil kommen Aufträge, die mache ich nicht so gern. N: Was genau? B: Wir lagern bestellte Textilsachen bei uns im Lager ein. Dann kommt ein Auftrag, dass ich zum Beispiel so kleine feine Sachen zusammenstellen

«Schreib bloss keinen Scheiss.» – «Nichts als die Wahrheit.» und in die Textilabteilung bringen muss. Wenn nicht viel los ist, kommt das gerade richtig, aber ansonsten habe ich lieber die grösseren Sachen, wo man anpacken kann. Unser Lager ist überfüllt.

N: Ich habe nicht viel Arbeit. Aber wieso ist euer Lager überfüllt? B: Wegen dem Technischen Dienst. Die haben die Stühle, die auf der Dachterrasse stehen, neu lackiert, und jetzt stehen diese Stühle bei uns im Lager. Man kommt kaum durch. Bist Du allein unterwegs, oder wo sind deine Kollegen?

N: Dann habe ich ja grad noch Glück gehabt. B: Oh (schaut angespannt in eine bestimmte Richtung), ah gut, zum Glück. N: Was denn? B: Ich dachte die Chefin kommt. Die sieht es nicht gerne, wenn wir rumstehen.

N: Ja ich bin allein unterwegs. Die Andern wollten nicht in die Pause kommen.

N: Wieso, machst Du zuviel Pause?

B: Aber Pause ist ab und zu gut, weil man dann einfach abschalten kann. Ich bin ziemlich kaputt. Vor allem zu wenig geschlafen und Rückenweh. Du könntest mich ja massieren (lacht).

B: Früher schon. Aber jetzt habe ich mich an den Arbeitsrhythmus gewöhnt. Nächste Woche gehen wir mit der WG auf eine Rösslifahrt. Kommst Du auch mit?

N: Jaja, als hätte ich genügend Zeit dazu (lacht).

N: Ja, ich komme sicher mit.

B: Dann müssen wir halt was abmachen. Aber leider habe ich meine Agenda grad nicht dabei (lacht immer noch).

B: Dann musst du dich schön anziehen, am besten weisse Kleider, und schminken. N: Wer weiss. So, ich muss wieder an die Arbeit. Wir sehen uns am Mittag. B: Bis dann. Und meine Massage nicht vergessen. N: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Tschüss.

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Sozialbilanz

Lohnt sich Brüggli auch finanziell gesehen? Brüggli hat als erstes Sozialunternehmen der Schweiz eine Sozialbilanz erstellen lassen: Rentiert Brüggli für die Öffentlichkeit? Kann ein Sozialunternehmen von volkswirtschaftlichem Nutzen sein? Sucht- und Gewaltprävention, Strukturerhalt, In der Sozialbilanz sind nur die quantifizierbaren Verhinderung von sozialer Isolation, generel- Aufwände und Erträge ersichtlich. Am Beispiel erfolgreicher Eingliele Verbesserung der Lebensqua- Das Bild vom «Tüchtigen» auf derungen in den ersten Arbeitsmarkt über fünf lität: Das sind die der einen Seite und vom Jahre hinweg zeigt die Erfolge, die einem Sobereits zialunternehmen sei«Sozialfall» auf der anderen Sozialbilanz einen Gewinn für die tens der Öffentlichkeit gerne zugespro- Seite muss revidiert werden. Öffentlichkeit in Höhe von 1.078 Mio. Franchen werden. Doch nebst diesen sogenannt weichen ken. Über längere Zeiträume gerechnet, ist das Faktoren sind es vor allem die har- Resultat noch besser. ten Fakten, die Finanzen, an denen sich der volkswirtschaftliche Nutzen Doppelt erfolgreich messen lassen will. Ist Brüggli auch in Aufwand und Ertrag stehen also in einem für die Volkswirtschaft sehr vorteilhaften Verhältnis: Dem dieser Hinsicht erfolgreich? effektiv erbrachten Aufwand der Öffentlichkeit in Form von Beiträgen steht ein quantifizierbarer Professionelle Erhebung Als erstes Sozialunternehmen in der Mehrertrag gegenüber. Zählt man auch noch die Schweiz ging Brüggli dieser Frage nach weichen Faktoren dazu, geht die Rechnung gleich – gemeinsam mit Prof. Dr. Wilfried Lux, in doppeltem Sinne auf. Diese Erkenntnis ist in Coach an der Fachhochschule St.Gallen Zeiten, in denen profitorientierte Grossbanken (FHS), und einem sechsköpfigen FHS- öffentliche Gelder in Milliardenhöhe verschlingen Projektteam. Weil ein Teil der und Manager von Autokonzernen um staatliche Berechnungen auf Angaben des Unterstützung flehen, besonders wertvoll. Bundesamtes für Statistik basiert und weil diese Angaben (z.B. zur Neues Denken Steuer- und Kaufkraft) erst etwa zur Jahresmitte vorliegen werden, Nicht nur der karriereorientierte «gesunde» Arist die Sozialbilanz für 2008 noch nicht parat. Deshalb gilt die jüngste beitnehmer, der fest im ersten Arbeitsmarkt steht, sondern auch der Klient oder Dauerbeschäftigte verfügbare Sozialbilanz, die wir hier vorstellen, für 2007. von Brüggli erbringt eine Leistung zum Wohle der Allgemeinheit. Das Bild vom «Tüchtigen» auf der Aufwand und Ertrag einen Seite und vom «Sozialfall» auf der anderen Seite muss revidiert werden – auch dazu will stehen in einem für Brüggli mit seiner Sozialbilanz beitragen.

die Volkswirtschaft sehr vorteilhaften Verhältnis.

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» Michael Haller, Kommunikationsverantwortlicher


Sozialbilanz

Bilanz über fünf Jahre gerechnet Aufwand der öffentlichen Hand Betriebsbeiträge für geschützte Arbeitsplätze

2007 CHF 3‘904‘292

Versicherungsleistung für berufliche Eingliederung

8‘446‘350

Einrichtungsbeiträge

296‘191

Ertrag für die öffentliche Hand / Minderaufwände Ergänzungsleistungen (EL) (Bei Lohnbezug zusätzlich zur IV-Rente und EL kommt es zu einer Kürzung der IV-Rente in Höhe von 2 /3 des Lohnes) Erfolg beruflicher Massnahmen (Erfolgreich wiedereingegliederte IV-Taggeldbezüger generieren Rentenersparnis)

2007 CHF 321‘317

Zum Beispiel Heinz Krüll, der auch anders heissen könnte, ist Maurer. Am 3. März 2009 fällt der 44-Jährige auf einer Baustelle in Flawil aus fünf Metern Höhe vom Gerüst. Er bricht sich das Schlüsselbein und erleidet einen Schädelbruch. Er ist nicht gelähmt. Aber er wird nie mehr als Maurer arbeiten können. Soviel steht nach 40 Tagen Intensivstation fest.

1‘535‘841 (29 Pers.)

Eingegliederte IV-Rentner

0 (0 Pers.)

Eingesparte IV-Taggelder (IV-Praktikanten – Lohnzahlungen Brüggli)

103‘766

Steuererlöse

962‘545

Sozialleistungen (AG- und AN-Anteile von ausbezahltem Lohn, die wieder an den Staat zurückfliessen)

2‘169‘535

Überregionaler Nutzen

6‘467‘213

Nutzen für die Region

2‘164‘744

Ein klassischer Fall für die IV. Und ein Schicksal, das Heinz Krüll ins Brüggli führt. Hier macht er eine vierjährige Umschulung zum Polygrafen. Auch wenn ihm Stein und Mörtel fehlen und er sich am Computer anfänglich schwertut: Er hat Tag um Tag mehr Freude am Umgang mit Schrift und Bild – und fasst Fuss in einem neuen Beruf. Die Chancen stehen gut, dass Heinz Krüll als ausgebildeter Polygraf dereinst wieder im ersten Arbeitsmarkt tätig sein kann.

* Umsatzsteigerung anderer Unternehmen (z.B. Energie, Gebühren; Multiplikatoreffekt) Kaufkraft des Lohnes (Multiplikatoreffekt) Total Aufwand Gewinn für Öffentlichkeit *

12‘646‘833

Total Ertrag

1‘078‘128

(1‘321‘687)

(843‘057) 13‘724‘961

Er wird also nicht auf Unterstützung angewiesen sein, sondern kann selbst für sich und seine vierköpfige Familie aufkommen. Er verdient Geld, zahlt Steuern und Sozialleistungen. Kurz: Er ist ein funktionierendes Mitglied unserer Gesellschaft, ein Aktivposten in der Wertschöpfungskette. Und vor allem: Er ist unabhängig, eigenständig und weder auf die IV noch auf die Arbeitslosenunterstützung oder Fürsorge angewiesen. Könnte er die Umschulung nicht machen und nicht wieder im ersten Arbeitsmarkt integriert werden, wäre Heinz Krüll womöglich sein ganzes Leben von den Versicherungen abhängig. Das würde die Öffentlichkeit weit mehr kosten als eine Umschulung im Brüggli.

Nicht berücksichtigt ist 2007 der Neu- und Umbau, der das Ergebnis noch deutlicher verbessern würde.

Kurz-, mittel- und langfristige Sicht der Sozialbilanz Sicht 5 Jahre 10 Jahre Bis Pensionierung**

Erfolg 2007 CHF 1‘078‘128 2‘350‘232 6‘114‘771

Geschichten wie diese schlagen sich in der Sozialbilanz von Brüggli nieder. Sie legt dar, wie sich Eingliederungserfolge auf der Kostenseite positiv bemerkbar machen und welch erfreuliche Konsequenzen eine erfolgreiche Wiedereingliederung hat. Die Arbeit, die Brüggli leistet, ist also auch in volkswirtschaftlicher Hinsicht wertvoll.

» Michael Haller

** Für diese Erhebung gingen wir davon aus, dass die von uns (Wieder) Eingegliederten bis zur Pensionierung im ersten Arbeitsmarkt tätig sind.

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Der Sammelhefter erleichtert das Zusammentragen einzelner Druckbogen ganz wesentlich. Bild: Michael Haller

Ein Stück Unabhängigkeit Die Printagentur ist mit 17 Lehrlingen der grösste grafische Ausbildner in der Ostschweiz. In den beiden nachfolgenden Berichten gehen wir auf zwei neue Maschinen ein, die der Lehrlingsausbildung und zugleich der Wirtschaftlichkeit dienen. Sammelhefter: Computer to Plate: Bis zu 6 000 Broschüren pro Stunde Druckplatten einfach gemacht Bis Sommer 2008 liess die Printagentur Druck- Als ich vor eineinhalb Jahren das erste Mal die folgte dann die Präsentation am Tag der offenen platten extern erstellen. Die Daten wurden in der Druckausrüsterei im Brüggli besichtigte, fiel mir Tür, die bei den Besuchern grossen Anklang fand. Druckvorstufe aufbereitet, in der Druckformenher- auf, dass eine grosse Auflage Broschüren, es wa- Nun können Aufträge, die vorher viel Handarbeit stellung ausgeschossen sowie über Formplot aus- ren über 100‘000 Exemplare, von Hand gefertigt und Zeit beansprucht hatten, innert kurzer Zeit und gegeben und kontrolliert. Anschliessend erfolgte wurden. Es waren etwa acht Personen am Zusam- in nur einem Arbeitsgang gefertigt werden, was in ein Datentransfer mittels FTP oder Datenträger mentragen der Bogen, zwei hefteten die Broschü- der Folge auch auswärtige Kunden dazu animierte, zu einer Dienstleisterin, welche die Druckplatten ren, und danach wurden diese in aufwändiger Art ihre Drucksachen bei uns ausrüsten zu lassen. erstellte und jeweils morgens und abends liefer- und Weise auf dem Planschneider geschnitten. te. Wenn es eilte, zum Beispiel bei Fehlplatten, Von der freien Wirtschaft her kommend, fragte Doch was kann dieser Sammelhefter denn eiich mich, wie denn das gentlich alles? Gefalzte Bogen werden zusammussten diese abgeholt rentieren solle, waren mengetragen (also ineinander gesteckt), die werden, was zu immensen Die direkte Plattendoch alle schon mehrere Dicke wird kontrolliert, und falls die Broschüren Unterbrüchen und Kapazibelichtung vor Ort Wochen intensiv an die- nicht vollständig sind oder ein Bogen doppelt datätsausfällen führte. Arbeit. Die Antwort rin vorkommt, werden sie ausgeschieden. Danach schliesst Wartezeiten aus. ser war, dass dadurch meh- werden die Broschüren geheftet und dreiseitig Dank der Anschaffung eireren Klienten eine sinn- beschnitten. Die Maschine kommt dabei auf eine ner eigenen Computer-toPlate-Anlage, kurz CtP, können seit Sommer 2008 volle Tätigkeit und eine geordnete Tagesstruktur maximale Leistung von 6000 Exemplare pro Stundie Druckplatten im Hause bebildert werden. Die ermöglicht wird. de, also ein mehrfaches gegenüber der früheren direkte Belichtung vor Ort schliesst Wartezeiten Produktionsweise. bei Fehlplatten aus, und kurzfristige Wünsche kön- Mit dem neuen Berufsbildungsgesetz gab nen weitestgehend berücksichtigt werden. es auch Änderungen Der Sammelhefter ist wichtig » Robert Kadlus, Durch diese Unabhängigkeit und neuen Möglich- bei den Berufslehren. Teamleiter Druckvorstufe für die Ausbildung des keiten der Rastertechnologie kann sich die Print- Die bisherige zweiAusbildung agentur den sich rasch entwickelnden Marktbe- jährige Printmedienverarbeiters. dürfnissen stellen sowie Wirtschaftlichkeit und zum Druckausrüster Konkurrenzfähigkeit wahren. Diese Flexibilität ist wurde ersetzt durch auch für die Lehrlingsausbildung wichtig. So bleibt die dreijährige Lehre zum Printmedienverarbeiter, die Druckformenherstellung nicht nur graue Theo- was erforderte, dass der Maschinenpark in der » Rolf Carl, Druckausrüsterei den erhöhten Anforderungen rie, sondern wird lebhaft und greifbar. Teamleiter Druckausrüsten angepasst werden musste, um weiterhin LehrlinDer Kreis bei der Entstehung von Drucksachen ge ausbilden zu können. So drängte sich die Anschliesst sich, Lernenden können die Schritte ver- schaffung eines Sammelhefters geradezu auf. folgen und als Ganzes wahrnehmen. Dies fördert nicht nur das Verständnis für die anspruchsvolle Im Mai des letzten Jahres war es dann soweit. Materie, sondern trägt zu einer vielseitigen und Die Maschine wurde aufgebaut und die Mitarbeiter instruiert. Nach anfänglichen Schwierigkeiten nachhaltigen Ausbildung bei. 28 | unterwegs 0609


Brückenschlag

Unser Partner: Die Thurgauer Kantonalbank In der neuen Rubrik «Brückenschlag» kommt jeweils ein Geschäftspartner von Brüggli zu Wort. Den Auftakt macht Renato Vettori, Marketingleiter der Thurgauer Kantonalbank (TKB). Bitte stellen Sie unseren Lesern die TKB kurz vor. Die TKB besteht seit mehr als 130 Jahren. Wir sind ein tragender Pfeiler der Thurgauer Wirtschaft und stehen Unternehmen wie auch Privaten mit unseren Bankdienstleistungen zur Seite. Mit über 30 Filialen setzen wir auf eine starke lokale Präsenz. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Brüggli? Seit mehreren Jahren betreut Brüggli unser Kinderprogramm CARLO. Der sehr komplexe und vielseitige Aufbau der dazugehörenden Versandaktionen wird von Brüggli sehr zuverlässig und akkurat umgesetzt.

Wieweit ist für Sie von Bedeutung, dass Wollen Sie unseren Lesern noch etwas saBrüggli und die Printagentur ein Sozialunter- gen? Ob Mitarbeiter oder Geschäftspartner von Brüggli: nehmen sind? Im Vordergrund steht für mich die Produktequa- Ich gratuliere Ihnen, dass sie an einer guten Sache lität. Und die stimmt. Dazu kommt, dass Brüggli mitwirken. etwas für die Volkswirtschaft tut, indem es MenVielen Dank, Herr Vettori, schen mit Handicap wieder für Ihre Worte und unsere fit macht für den ersten Ar«Brüggli begegnet Zusammenarbeit. beitsmarkt. Das ist natürlich auch im Sinne der TKB, uns stets sehr offen die mit rund zwei Drittel und engagiert.» der Thurgauer Klein- und » Notiert: Michael Haller, Mittelunternehmen eine Kommunikationsverantwortlicher gute, enge Geschäftsbeziehung hat.

Der «Early-Morning-Talk» in der BrüggliGastronomie Usblick war aus unserer Sicht ein Hit. Welche Bilanz ziehen Sie? Es war ein spannender Anlass, und Brüggli hat ihm den passenden Rahmen verliehen. Die Infrastruktur ist ideal, und wir wurden sehr zuvorkommend betreut. Welche Leistungen sind für Sie besonders wichtig? Wir sind eine faire, zuverlässige Bank mit engagierten Mitarbeitern. Dieselben Werte sind für uns auch bei der Auswahl unserer Geschäftspartner wichtig. Nähe und Vertrauen sind die Grundlagen für eine gute Zusammenarbeit. Brüggli begegnet uns stets sehr offen und engagiert. «Wir behandeln andere so wie wir selbst behandelt werden wollen», lautet unser Grundsatz. Was halten Sie von dieser Philosophie? Ich kann mich uneingeschränkt damit identifizieren.

Renato Vettori, Marketingleiter der Thurgauer Kantonalbank. Bild: zVg.

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Sonntagsbrunch

En Guete Der Sonntagsbrunch im Usblick wird zur schönen Gewohnheit. Er findet immer am letzten Sonntag im Monat (Ausnahme: Juli) statt. Eine frühzeitige Platzreservation ist empfehlenswert. » Bilder: Alexandra Wohlgensinger, Irene Küng

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Zwiegespräch

Die Geschichte um eine Tür

Alles nur Fassade? Unser Platz ist jetzt gerade auf der Bühne. Etwas nervös sind wir schon, aber nicht wegen einem Theater oder so. Wir sind nämlich auf einer Hebebühne in etwa 20 Meter Höhe, und der Korb, in dem wir stehen, schaukelt leicht hin und her. Unser Blick fällt auf das Brüggli von aussen, und unser erster Gedanke ist: Ist das alles nur Fassade? Wir sind schnell beruhigt, nein, denn wir sehen ganze Reihen von Fenstern, welche uns den Durchblick ermöglichen. Unsere logische Schlussfolgerung ist: Wenn wir es von aussen können, müssen die da drinnen im Brüggli auch den Durchblick haben. Was einem so in den Sinn kommt hier oben. Liegt es wohl daran, dass die Luft in dieser Höhe doch schon ein klein wenig dünner ist? Also los, fangen wir an. Fensterreinigung ist angesagt! Entfernen wir also den Schmutz von den Fenstern, und ermöglichen wir allen, sowohl von innen als auch von aussen, einen optimalen Durchblick! Wir wussten ja schon immer, dass wir eine wichtige Funktion inne haben, aber so einen grossen Einfluss ...

Das ist Valerie Egloff. Sie arbeitet bei den Technischen Diensten. Sie ist eine aufmerksame «Unterwegs»-Leserin. Und sie erlebt viel. Das ist ihre Seite.

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» Arnold Wiesmann, Teamleiter Hausdienst


Wer findet die fünf Unterschiede?

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Zweimal der neue Leggero – mit fünf kleinen Unterschieden. Wer findet alle? Kreisen Sie die entsprechenden Stellen ein und senden Sie den Talon vollständig ausgefüllt per interner Post an: • Michael Haller, CC/CD, Printagentur.

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Wenn Sie nicht im Brüggli tätig sind, senden Sie Ihren Talon in einem frankierten Kuvert an: • Brüggli, Rätsel «Unterwegs», Hofstrasse 3+5, 8590 Romanshorn. Vorname Name

Verlosung unter allen richtigen Einsendungen:

Strasse / Nr.

Gutschein vom Usblick im Wert von CHF 50.–

PLZ / Ort Telefon Brüggli-MitarbeiterIn ja

nein

Einsendeschluss: 30. September 2009 Der Gewinner oder die Gewinnerin wird im Oktober 2009 persönlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barauszahlung des Gewinnes.

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Freizeit ist das halbe Leben

«Sport ... und mir geht’s gut!» «Sport ... und mir geht’s gut». Klar, die meisten von uns haben diese Erfahrung schon gemacht. Bewegung, körperliche Aktivität, ein gemeinsames, persönliches Leistungsziel vor Augen, kurzer Atem und hochfrequentes Herzklopfen – das löst ja nicht nur Schweissattacken aus, nein, das ist auch Wohlbefinden, Lebensfreude und Lebenslust – ungefiltert und unverdünnt, hochdosiert. Die Augen von Wilma Cecchinel, seit einem Jahr Mitarbeiterin im QuK, leuchten, wenn sie von ihren sportlichen Erlebnissen und Erfahrungen spricht. Und sie spricht vom Sport als glücklich machende Lebenserfahrung und von vielen, beeindruckenden menschlichen Begegnungen. Über den Sport hat Wilma Cecchinel in eine Welt gefunden, die sie als Schwimm-, Mountainbike-, Basketball-, Unihockey-, Langlauf- und Skisportlerin im Rahmen von 34 | unterwegs 0609

«Special-Olympics-Programmen» zu verschiedenen Anlässen und Veranstaltungen führt.

der Argo-Sportgruppe an den Special-OlympicsDisziplinen Skifahren und Unihockey teil.

Wilma Cecchinel, die seit einem Jahr in Uttwil wohnt und im Brüggli arbeitet, hatte 25 Jahre in Davos gelebt und davon 15 Jahre in der Institution Argo gearbeitet. Dort hatte sie den Anschluss an eine Sportgruppe gefunden, mit der sie ihre Sportwelt erobern konnte. Aktuell nimmt sie mit

Wie haben Sie den Sport entdeckt? «Ich glaube der Sport hat mich entdeckt. In der Zeit als ich in der Institution Argo in Davos lebte und arbeitete konnte ich in einer Sportgruppe mitmachen. Wir trainierten regelmässig: im Winter auf den Skiern und im Sommer im Wasser oder das ganze Jahr in der Sporthalle.»


Freizeit ist das halbe Leben

Special Olympics Was ist Special Olympics? pma. Special Olympics ist ein internationales Sportprogramm für Menschen mit einer geistigen oder mehrfachen Behinderung, das weltweit Training und Anlässe ermöglicht. Special Olympics wurde im Jahre 1968 gegründet und 1992 vom Internationalen Olympischen Komitee offiziell anerkannt. Die Stiftung Special Olympics Schweiz 1995 gründete der PLUSSPORT Behindertensport Schweiz zusammen mit engagierten Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Sport und von Elternvereinigungen die Stiftung Olympics Schweiz mit folgenden Zielsetzungen: • Sportliche Förderung für geistig und mehr fach behinderte Menschen • Vorbereitung, Organisation und Durchfüh rung von Special-Olympics-Anlässen • Finanzielle und ideelle Unterstützung von schweizerischen Veranstaltern von Special Olympics-Programmen • Teilnahme an lokalen, regionalen, natio nalen und internationalen Anlässen von Special Olympics • Akzeptanz und Anerkennung geistig und mehrfach behinderter SportlerInnen

Wilma Cecchinel, Mitarbeiterin im Brüggli, auf dem Siegerpodest der Special Olympics 2009. Der Skisport ist eine ihrer Leidenschaften, bei weitem aber nicht die einzige. Bild: Special Olympics

Was reizt Sie am Sport? «Sport interessiert mich und gibt mir einfach viel Freude. Ich fühle mich dann total wohl und gut. Es ist aber auch schön, andere Sportler kennenzulernen und an Wettkämpfen teilzunehmen. Halt einfach Freude zu erleben, auch wenn es mal nicht gut läuft!»

lität – wer läuft wohl schneller? Wir haben dann kurz vor dem Ziel diesen persönlichen Wettkampf aufgegeben und sind gemeinsam über die Ziellinie gelaufen. Das war ein schöner Augenblick, der mir viel mehr gegeben hat als wenn ich meine Kollegin ‹sportlich besiegt› hätte!

Läuft es denn auch mal nicht gut? «Klar, aber wichtig ist, dass man sich nicht unterkriegen lässt, dass man immer wieder aufsteht. Erst wenn man liegen bleibt, ist es nicht mehr gut. Das hat mir eine Elite-Skifahrerin so erklärt!»

Oder ich erinnere mich an eine nationale SpecialOlympics Veranstaltung im Tessin, an der ich für die deutschsprachige Schweiz den olympischen Eid sprechen durfte. Ich war so nervös, dass ich mich kaum bewegen konnte. Da ist dann die weltbekannte Ski-Rennfahrerin Vreni Schneider, welche das Programm beleitet hat, auf mich zugekommen, Wann ist es Ihnen wirklich gut gelaufen? «Eigentlich läuft es immer gut, aber am besten lief hat mich an der Hand genommen und mich zum Sprecherpult begleitet es in Groningen (Holund ist während dem land) an einem internationalen Basketball- «Wichtig ist, dass man immer Vorsprechen des Eides bei mir geblieben. Das Turnier. Da haben wir wieder aufsteht.» hat mir Mut gemacht, mit unserem Team den und darüber freue ich 2. Rang hinter Asserbaimich noch heute!» dschan belegt. Darauf bin ich heute noch stolz!» Gibt es Sporterlebnisse, die Sie nicht vergessen? «Ja, die gibt es. Ich erinnere mich gern an den Engadiner Ski-Langlauf-Marathon, an dem wir mit der Davoser-Sportgruppe nun schon sechs Mal teilgenommen haben. Dabei gab es zwischen mir und einer Kollegin eine stille, heimliche Riva-

Können Sie sich ein Leben ohne Sport vorstellen? «Phuuuh, nein, das wäre furchtbar langweilig!»

» Paul Mattle, Leiter Agogik Printagentur

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Dies &Das

Usblick auch während Ferien geöffnet mha. Die Gastronomie Usblick ist auch während den Brüggli-Betriebsferien (20. Juli bis 9. August 2009) geöffnet. Die Panorama-Terrasse mit Lounge und Liegestühlen, mit Sonnen- und Schattenplätzen, mit kühlen Erfrischungen und gluschtigen Versuchungen ist eine gemütliche Alternative zu übervollen Strandpromenaden. Natürlich stehen auch das Selbstbedienungsrestaurant Seeblick und das A-la-Carte-Restaurant Säntisblick für Gäste bereit

– wie gewohnt von Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr. Ausserdem können auch die modernen Seminar- und Tagungsräume genutzt werden. Gruppen ab zwölf Personen, die in besonderer Umgebung essen und trinken oder eine Tagung abhalten wollen, sind nach Reservation auch am Abend und am Wochenende willkommen. Kontakt: Telefon 071 466 94 83 welcome@usblick.ch, www.usblick.ch

PEP-Büchlein: Klopfend den Kopf entrümpeln mha. Bei unangenehmen Gefühlen wie zum Beispiel Prüfungsstress gibt es Übungen, die erstaunlich schnell helfen können. Eine davon sind die Klopftechniken der Prozessorientierten Energetischen Psychologie (PEP). Nach der erfolgreichen Fortbildung mit Dr. Michael Bohne, einem europaweit anerkannten PEP-Experten, hat PEP im ganzen Brüggli Einzug gefunden. Um das Gelernte zu verankern und möglichst vielen Leuten zugute kommen zu lassen, ist jetzt fleissiges Praktizieren angesagt. Brüggli hat mit «Mein AufPEPper» eine Kurzanleitung für alle Interessierten veröffentlicht. Das 36 | unterwegs 0609

20-seitige Büchlein gibt Tipps zur Anwendung von PEP. Anhand von Bildern werden die einzelnen Übungen anschaulich erklärt, und es wird zum Selbstversuch eingeladen. Mitarbeitende von Brüggli können dieses Büchlein über ihre Teamleiter/Vorgesetzten beziehen. Alles esoterischer Unfug? Im Gegenteil: Die Prozessorientierte Energetische Psychologie basiert auf neurologischen Erkenntnissen. Es handelt sich um eine wirkungsvolle psychotherapeutische Zusatzmethode, die weltweit immer mehr Leute begeistert. Internet-Tipp: www.dr-michael-bohne.de


Dies &Das

Mit geschärften Sinnen gegen die Gewalt mha. Gewalt frühzeitig erkennen und verhindern: Eine Aufgabe, die uns alle fordert. Und eine Aufgabe, der sich Brüggli gemeinsam mit den Spezialisten des Forensischen Instituts Ostschweiz annimmt.

Die bewegte Geschichte des Zeljko Vuksanovic mha. Von Sarajevo in die Schweiz. Aus dem Kanalschacht ins Brüggli. Und von da auf die Strasse, um jungen Leuten zu helfen. Die druckfrische Klientengeschichte «Im Fallen erstarken – Biographie eines Bildungs- und Zukunftshungrigen» erzählt die bewegte Geschichte von Zeljko Vuksanovic, Praktikant im Brüggli.

In einer Fortbildung wurden aktuelle Fälle aus familiären, schulischen, beruflichen und gesellschaftspolitischen Blickwinkeln thematisiert. Auch juristische Aspekte und die Zusammenarbeit verschiedener Fachstellen wurden beleuchtet. Brüggli will positive Veränderungen bei gewaltgefährdeten Jugendlichen erreichen.

Interessierte können das 32-seitige Büchlein kostenlos bei Alois Schütz bestellen: asc@brueggli.ch, Telefon 071 466 94 94.

e-mo: Das Elektroauto für zeitgemässe Mobilität mha. Die Hochschule für Technik (HFT) Rapperswil entwickelt mit Brüggli ein Elektroauto in Leichtbauweise. e’mo, so heisst der kleine Flitzer, wurde am Autosalon in Genf vorgestellt und hat viel Anklang gefunden.

Der Dreiplätzer ist in erster Linie als Cabrio konzipiert. Mit dem Stoffverdeck vermittelt er auch an weniger sonnigen Tagen ein neues, unbeschwertes Mobilitätsgefühl.

Mit einem Gewicht von 325 kg (fahrfertig) ist e’mo sehr sparsam und günstig im Unterhalt. Eine Akkuladung reicht für 100 Kilometer; die Reichweite kann durch Aufstocken der Akkuleistung erhöht werden.

Machen Sie sich selbst ein Bild auf www.e-mo-car.ch

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Jubiläen

Silvia Hungerbühler

Erwin Thomele

Elisabeth

Heeb

Jubilarinnen und Jubilare Januar bis Juni 2009

Maria Angela

Büchel

10 Jahre Zvonko Pezelj Marie-Louise Bienz Heidi Schär Karin Bachmann Silvia Hungerbühler

Centerleiter Wohnen Teamleiterin Textil Mitarbeiterin Technische Dienste Mitarbeiterin Textil Mitarbeiterin Personalbüro

1.2.2009 1.2.2009 1.2.2009 6.4.2009 1.6.2009

Martin Tanner

Zvonko Pezelj

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Jubiläen

Rainer Mirsch

20 Jahre

hür

Philipp T

Elisabeth Heeb Mitarbeiterin Druckerei Erwin Thomele Mitarbeiter Montage Elisabeth Schmidhauser Mitarbeitende Textil

2.1.2009 13.2.2009 1.3.2009

15 Jahre Rainer Mirsch Philipp Thür Martin Tanner Maria Angela Büchel Urs Marti

GL-Mitglied, Leiter FRW Mitarbeiter Druckerei Mitarbeiter Druckerei Mitarbeiterin Montage Mitarbeiter Druckerei

1.4.2009 28.2.2009 11.4.2009 2.5.2009 15.6.2009

Und die weiteren Jubilare im 2009? Im nächsten «Unterwegs», das voraussichtlich im November erscheint, zeigen wir alle Mitarbeitenden, die von Juli bis Dezember ihr Jubiläum haben.

Urs Marti

Karin Bachmann

z ise Bien

u

Maria-Lo

Heidi Schär

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Geniessen Sie den Sommer im Usblick.

Wir haben auch während den Betriebsferien geÜffnet.


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