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Editorial
Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli Ausgabe Nummer 25, Mai 2011
Körpersprache
Partnertagung
Schmetterlinge
Wir sagen es nicht nur mit Worten. Auch unser Körper spricht.
Eingliederung gelingt dank guten Partnern. Brüggli pflegt den Kontakt mit ihnen.
Lang lebe die Vielfalt. Thomas Kistler züchtet Falter.
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Inhalt
Körpersprache Es ist spannend und lehrreich, die Gestik und Mimik der Mitmenschen zu deuten. Wir haben uns dem Thema Körpersprache ungezwungen angenommen. Auch unsere Fotomodells hatten Spass dabei, wie die Bilder in dieser Ausgabe zeigen.
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03 04 06 07 08 12 14 16 18 22 25 28 31 33 34 35 36 38 40 42 43 44 46
Editorial: «Unterwegs» für den Wandel und die Entfaltung Lernpartner unter sich Lerntipps PEP: Klopfen gegen Angst Freizeit ist das halbe Leben: Herr der Falter Arbeitsassistenz: Mit Leistung überzeugen Partnertagung: Integration braucht starke Partner Luva Hood: Ein Accessoire nimmt im Brüggli Form an Körpersprache: Reden ohne zu reden Integration: Ein Puzzle auf dem Weg zum Ganzen Coaching-Fortbildung: Das Matrix-Beratungsmodell PR-Werkstatt: Tue Gutes und rede darüber Bike to Work: Liebeserklärung ans Velofahren Nachgefragt: Wie wird die Goldene Regel gelebt? Sicherheitsdienst: SiDi erkundet KSSG Brügglianer: 10 Fragen an … Alles schwingt Lachen bewegt Impressionen: Und führe mich in Versuchung Brückenschlag: Unser Partner Fressnapf Rätsel: Wer findet die fünf Unterschiede? Dies & Das Jubilarinnen und Jubilare
Impressum
08 Freizeit ist das halbe Leben 2 | unterwegs 0511
Redaktion, Konzept: Satz, Bild: Titelbild: Druck, Auflage: Herausgeber:
Michael Haller, Daniel Köppel Daniel Stauffer, Printagentur by Brüggli Sabrina Carlino, Fotostudio am See Printagentur by Brüggli, 1500 Ex. Brüggli, 8590 Romanshorn, www.brueggli.ch
Editorial
Unterwegs für den Wandel und die Entfaltung Wie viele Schmetterling-Arten gibt’s in der Das Streben nach Entfaltung zeigt sich im BrügSchweiz? Harry blickt drein, als sei er nach der gli-Alltag ganz unaufgeregt. Zum Beispiel in den Farbe seiner Unterhosen gefragt worden. Er kann Bemühungen um Praktikumsplätze für die Lernenziemlich genau die PSden in der freien WirtLeistung aller zwischen schaft. Gute Kontakte, «Hat Dich der 1985 und 2010 hergeein Netzwerk über den stellten Serienautos eigenen Nährboden Fukushima-Effekt ereilt?» aufzählen, er erinnert hinaus sind dazu nötig. sich bestens an die Die Zusammenhänge Fussball-Europa- und Weltmeister der letzten zwei sowie verschiedene Sichtweisen dazu sind in dieJahrzehnte, und er kennt sämtliche Kurzbefehl- sem Heft thematisiert. Kniffe seines Smartphones, aber Schmetterlinge? «Hallo, hat Dich der Fukushima-Effekt ereilt?», Ganz unterschiedliche Beiträge, immer mit konfragt er zurück. Lustig seine Gestik: Die offen ge- kretem Bezug zu Brüggli: «Unterwegs» trägt zuzeigten Handflächen, seine entrückten Augenbrau- sammen, was zusammengehört – bunt, möglichst en, die nach oben gezogenen Schultern verraten: leicht, aber nicht anspruchslos, und menschlich, Er fühlt sich in die Enge gedrängt und zeigt sich wie immer unter dem Leitgedanken: Vielfalt statt demonstrativ unwissend. Ein spannendes Thema, Einfalt. Es freut uns, wenn es Sie beflügelt. die Körpersprache – ein Beitrag in diesem «Unterwegs» vermittelt mehr dazu. » Michael Haller
Von Thomas Kistler kann Harry viel über die Schmetterlinge erfahren. Der Lernende im Brüggli züchtet sie aus Leidenschaft, beliefert sogar die Insel Mainau und steigt schon mal in den Zug Richtung Wallis oder Tessin, um sich auf die Spuren eines ganz bestimmten Falters zu machen. So viel Hingabe und Freude an der Vielfalt der Natur war uns ein grosszügig bebildertes Thema in dieser Ausgabe wert.
Bereichsleiter Unternehmenskommunikation
Die Verpuppung, der Wandel von der – vermeintlich – hässlichen Raupe zum bunten Falter beflügelt Hobby-Philosophen und Verse-Schmieder, und sogar Harry gerät ins Staunen ob der Bilder, die Thomas Kistler von zuhause mitgebracht hat. Der Traum von der Wandlung, die Geschichte vom Gewürm, das durch den Morast kriecht, um sich am Ende mit glitzernden Flügeln zu erheben und die Früchte des Lebens zu suchen: Nicht mal Harry kann sagen, dass ihn dies nicht berühre, irgendwie.
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Lernen
Schweres lässt sich mit vereinten Kräften bewegen.
Lernpartner unter sich Eine erfolgreiche Ausbildung ist ein Gemeinschaftswerk. Lehrbetrieb, Ausbildende und Lernende sind Partner, die sich im Geben und Nehmen ergänzen. Wenn wir von Partnern sprechen, meinen wir Partner haben. Damit das zu einer erfolgreichen Beteiligte an einer bestimmten Sache. Reden Partnerschaft wird, müssen sich die Beteiligten wir von Berufsausbilimmer wieder abspredung, meinen wir die chen und austauschen. Eine gute Begleitung Gemeinschaft von LerEs ist also eine stännenden, Berufsbildnern, dige Auseinandersetist entscheidend inklusive Lerncoaches zung und gegenseitige auf dem Ausbildungsweg. Abstimmung nötig. und Betrieb. Ausserbetrieblich gehören noch weitere Lernpartner dazu, wie Berufsfachschule, Für junge Menschen, die im Übergang in die BerufsEltern, überbetriebliche Kurse und Therapeuten. und Arbeitswelt sind, ist dies oft eine kritische Eine Ausbildungspartnerschaft bedeutet, dass Zeit. Ein wichtiger Schritt ist die Veränderung von alle Beteiligten einerseits gefordert sind und der Schule in die Strukturen der Erwachsenenwelt. andererseits auch Erwartungen an die anderen Dass sie dabei passende Rahmenbedingungen, 4 | unterwegs 0511
Unterstützung und Vorbilder benötigen, um die Neuorientierung und persönliche Veränderungen in Angriff zu nehmen, ist klar. Wer was einbringt und erwartet, zeigt die nebenstehende Darstellung. Damit das gemeinsame Ziel erreicht werden kann, braucht es das Engagement von allen Beteiligten. Das heisst, jeder Lernpartner ist gefordert und trägt seinen Teil zum Erfolg bei.
» Erich Heule Fachperson Berufsbildung
Lernen
Was bringt Brüggli in die Ausbildung ein? Klares Bekenntnis zur Ausbildungsinstitution; kompetente Berufsbildner und Ausbildungsverantwortliche; Investitionen in moderne Arbeitsmittel, Einrichtungen und spezielle Räumlichkeiten (Lehrwerkstatt, Schulungsräume) sowie Lerncoaching; Einrichtungen zur Arbeitssicherheit; QualiCarte – ein Instrument zur Prüfung und Entwicklung der betrieblichen Ausbildungsqualität; genügend und interessante Arbeit für alle. Erwartungen des Betriebes: Dass alle zur Verfügung stehenden Mittel eingesetzt und genutzt werden; ein verständnisvoller und respektvoller Umgang aller Beteiligten; erfolgreiche Ausbildungsabschlüsse; selbständige und stolze junge Berufsleute; guter Ruf als Ausbildungsbetrieb.
Was bringen Lernende in die Ausbildung ein? Interesse, Neugier, Motivation; Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen; Eigenverantwortung und Mitgestaltung; Wille zu wirtschaftlicher Leistung; Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen für das, was man tut und das, was man nicht tut; Zuverlässigkeit und Ausdauer.
Was bringen die Berufsbildner in die Ausbildung ein? Ausbildungsabschluss und Berufserfahrung; Lehrmeisterkurs und agogische Ausbildung; Freude am Umgang mit jungen Menschen und an der Nachwuchsförderung im Beruf; Methoden und Strategien zur Bewältigung der Lerninhalte und bei der Entwicklung von Lösungen; Freude und Begeisterungsfähigkeit; Rückmeldungen über Qualität und Quantität von ausgeführten Arbeiten; Möglichkeiten schaffen für Auseinandersetzung mit dem Lerninhalt und anderen Lernenden. Erwartungen der Berufsbildner an die Lernenden: Aktive Mitwirkung in allen Ausbildungsbelangen; Teamfähigkeit; Bereitschaft etwas zu verändern; Interesse, Neugier, Motivation; Selbstverantwortung und Selbstkontrolle.
Erwartungen der Lernenden an Betrieb und Berufsbildende: Fachlich kompetente Ausbildung; klare Auftragserteilung sowie verständliche und praktisch ausgerichtete Ausbildungsschritte; Verständnis und Unterstützung, wenn Fehler passieren und nicht alles so läuft wie geplant; Reflexion und Hilfe zur Selbsthilfe; fachliche Kompetenz der Berufsbildenden; soziale Kompetenzen im Alltag und in schwierigen Situationen (Begleitung und Unterstützung); fachliche und persönliche Förderung; Vorbilder im Berufsleben.
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Lernen
20 Anregungen zur Teilnahme Lernen kann man lernen. An dieser Stelle (sowie im Brüggli-Intranet) finden Sie in loser Folge Lerntipps, empfohlen von den Berufsbildenden im Brüggli.
• Achten Sie auf Ihr Erscheinungsbild (Körperpflege, Kleider, Auftreten). • Seien Sie zu Ihrer Schul- oder Kurseinstimmung frühzeitig am Lern- oder
Ausbildungsort. • Achten Sie auf Pünktlichkeit. • Setzen Sie realistische Lernziele. • Nehmen Sie aktiv am Unterricht teil. Wenn Sie selber geben, werden
Sie auch empfangen. • Senden Sie Ich-Botschaften, sprechen Sie aus Ihrer eigenen Sicht und
Erfahrung.
Positive Einstimmung Nehmen Sie sich als Schüler oder Kursteilnehmer Zeit für einen Blick in die Zukunft. Malen Sie in verschiedenen Farben ein Bild davon, wie Sie sich Ihr Leben jetzt oder in einigen Jahren vorstellen: Ihr Umfeld, Ihre Schule, Aus- und Weiterbildung, Ihre Hobbys, Freizeit usw. Aufgabe: Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit. Setzen Sie sich bequem hin und schliessen Sie die Augen. Erinnern Sie sich an ein angenehmes Erlebnis, bei dem Sie etwas gelernt oder eine erwünschte Fähigkeit erworben haben. Lassen Sie dieses Erlebnis deutlich vor Ihrem inneren Auge aufsteigen, spüren Sie das angenehme Gefühl beim Erinnern. Diese Bilder helfen Ihrer Lernfähigkeit zu wachsen. Zeit: 5 bis 10 Minuten
Konzentration «Ich kann mich nicht konzentrieren!» Kein Mensch kann sich immer konzentrieren. Lernen können wir dagegen nur, wenn wir uns konzentrieren und nur dem Stoff bewusst zuwenden und nicht daneben noch auf vieles andere achten. In der heutigen Zeit und in unserer Umgebung, in der so vieles unsere Aufmerksamkeit beansprucht, ist dies nicht einfach. Konzentration hat aber nicht nur mit Aufmerksamkeit zu tun, sondern auch mit geistiger Wachheit, Ausdauer, Energie und der Fähigkeit, sich umzustellen. Ein Feind der Konzentration ist die Ablenkung. Prüfen Sie folgende Fragen: • Wo liegen Ihre grössten Konzentrationsprobleme? • Zu welchen Zeiten können Sie sich am besten konzentrieren? • Wann können Sie ungestört an anspruchsvollen Aufgaben arbeiten? Konzentration verbessern: Um die Konzentration zu verbessern, sollte man folgende Punkte beachten:
• Versuchen Sie sich ganz auf das Thema zu konzentrieren – hören Sie gut
zu und unterbrechen Sie andere nicht. • Vermeiden Sie «Killer-Phrasen» wie: «geht nicht», «haben wir nie so
gemacht» usw. • Vermeiden Sie Seitengespräche. • Seien Sie offen und ehrlich. • Zeigen Sie Ihre Gefühle; gehen Sie auch auf die Gefühle anderer ein. • Sprechen Sie Kolleginnen und Kollegen mit dem Namen an. • Zeigen Sie durch Ihr gesamtes Verhalten den anderen gegenüber Wert-
schätzung, also auch durch Sprache und Körpersprache. • Konzentrieren Sie sich im Unterricht auf das Wesentliche und versu-
chen Sie, Wichtiges von Nebensächlichem zu unterscheiden. • Berücksichtigen Sie die Eigenarten der Lehrkräfte, der Kolleginnen und
Kollegen. • Seien Sie kompromissbereit und akzeptieren Sie Gruppenmeinungen. • Seien Sie fair, initiativ, belastbar und hilfsbereit. • Seien Sie offen gegenüber neuen Lern- und Arbeitstechniken. • Machen Sie Notizen, Mind Maps. • Es gewinnt, wer: fragt, aktiv mitmacht, gut zuhört, eine positive Geistes-
haltung einnimmt, im Plenum Gruppenergebnisse präsentieren kann.
• Pausen einschalten • Entspannungsübungen machen • Gewohnheiten ändern, Ausdauer trainieren
Trainingstipps: Zeichnen Sie auf einem A4-Blatt ein Labyrinth. Folgen Sie dann der Linie nur mit den Augen einige Male vom Start bis zum Ziel und umgekehrt. Tauschen Sie Ihr Blatt mit dem Ihrer Lernpartner aus. Setzen Sie sich bequem, aber aufrecht auf einen Stuhl. Schliessen Sie die Augen, atmen Sie langsam und tief ein. Zählen Sie im Geist beim Einatmen bis sieben. Machen Sie dann eine kurze Pause und atmen langsam wieder aus, indem Sie wiederum bis sieben zählen. Lernen Sie jonglieren. Jonglieren hilft Ihnen beim Zentrieren und Entspannen und fördert Geduld und Ausdauer. Bei andauernden und schweren Konzentrationsstörungen kann die Einübung von Entspannungstechniken, wie etwa autogenes Training, eine Hilfe sein. Quelle: Swissmem Berufsbildung,
• Motivation verbessern • Störfaktoren beseitigen
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Büchlein «30 Tipps zum erfolgreichen Lernen», Josef Müller
PEP
Klopfen gegen Angst vor dem Zahnarzt Brüggli hat etwas gegen Angst und andere negative Gefühle: Die Prozessorientierte Energetische Psychologie, kurz: Klopfen, hilft zum Beispiel auch beim Zahnarztbesuch, wie das folgende Beispiel zeigt. Max Muster, der auch anders heissen könnte, und akzeptiere ich mich so wie ich bin.» Nach musste mehrmals zum Zahnarzt. Am liebsten diesen beiden Übungen sank Max Musters Angst. hätte er eine Vollnarkose gehabt. Denn es muss- Nach einer weiteren Runde taxierte er seine Angst ten ihm mehrere Zähne auf einmal gezogen wer- mit einer 6. Wir legten eine Zwischenentspanden. Nach dem ersten schweren Eingriff blieb er nung ein. Wir wiederholten das Klopfen und den wegen der Schmerzen Selbstakzeptanzpunkt und aus Angst vor weinoch zwei weitere «Ich würde das teren Nachblutungen Male. Am Schluss war eine Woche zuhause. die Angst auf der Skala Klopfen sofort Den nächsten, bereits bei 4. Nun meinte Max wieder anwenden.» vereinbarten ZahnarztMuster, dass er berutermin sagte er schon higter zum Zahnarzt mal vorsorglich ab. Der Zahnarzt nahm daraufhin gehen könne. Sein Ziel sei es, mit einem Lächeln Kontakt mit der Beiständin von Max Muster auf – vom Zahnarztstuhl aufstehen zu können. Das war ohne dessen Wissen. Die Beiständin vereinbarte das Zeichen für mich, dass wir zur Abschlussentsogleich einen Termin beim Zahnarzt und setzte spannung übergehen konnten. Max Muster unter Druck – es waren definitiv weitere Zahnarztkonsultationen nötig, es gab kein Strahlendes Lächeln statt Sorgenfalten Darumherum. Der Zahnarzttermin stand an. Max Muster nahm’s gelassen. Die Angst vor dem Besuch und den Aufgrund des Druckes der Beiständin suchte postoperativen Schmerzen war gering. Er blieb Max Muster das Gespräch mit einer Vertrauens- nach dem Termin vorsichtshalber wegen Nachperson bei Brüggli. Er blutungen einen Tag eröffnete ihr, dass er zur Genesung zuhause. Klopfen hilft bei der sehr grosse Angst vor Am Tag darauf stand er den Zahnarztbesuchen Bewältigung von negativen lächelnd bei der Arbeit. und den postoperativen Dies wiederholte sich Gefühlen wie Angst. Schmerzen habe. Und bei den weiteren Beso kam es, dass ich handlungen. mit Max Muster das Klopfen ausprobierte. Es eilte, denn der nächste Zahnarzttermin stand kurz bevor. Auch heute noch geht er nicht gerne zum Zahnarzt, aber er geht ohne nennenswerte Angst. Er freue Schritt um Schritt die Angst genommen sich auf ein schönes Gebiss und darauf, entspannt Auf einer Skala von 0 bis 10 (0 = keine Angst, 10 = lächeln zu können. «Ich würde das Klopfen sofort extreme Angst) taxierte Max Muster seine Angst wieder anwenden», sagt Max Muster, «ich kann vor dem Zahnarzt mit einer 10. Wir starteten es nur weiterempfehlen». mit der Entspannungsübung. Gegen den Schluss dieser Übung konnte ich beobachten, wie seine Gesichtszüge sich entspannten. Er stellte sich » Alexandra Schnüriger den Zahnarztbesuch vor – und sofort kehrte die Fachangestellte Logistik Anspannung zurück. Wir absolvierten den ersten Klopfdurchgang und anschliessend die Selbstakzeptanzübung mit den Worten: «Auch wenn ich sehr grosse Angst vor dem Zahnarzt habe, liebe
Was ist PEP oder Klopfen? mha. PEP steht für: Prozessorientierte Energetische Psychologie. Was kompliziert klingt, ist im Grunde etwas Einfaches. PEP ist eine Klopftechnik, eine Art Akupressur, die Elemente aus der Kinesiologie, Akupunktur und Hypnosetherapie zu einem neuen Ganzen verbindet. Mit dieser einfach zu erlernenden Methode kann man sich beruhigen, die Gedanken sortieren und den Geist beleben. Das hilft bei Stress und inneren Blockaden und ist ausserdem gut fürs Selbstwertgefühl. Gefühle sind Körperwahrnehmungen. Deshalb erscheint es nur logisch, den Körper bei der Veränderung negativer Gefühlszustände miteinzubeziehen. Dies geschieht unter anderem durch Klopfen auf Akupunkturpunkten, während man an das Problem denkt. Was Musikern, Sportlern oder TV-Moderatoren im Umgang mit Aufregung oder Traumapatienten im Umgang mit belastenden Erlebnissen hilft, wird vermehrt von Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen geschätzt. Wer PEP einmal erlernt hat, kann diese Methode einfach selbst anwenden. Die Leitenden im Brüggli haben einen Profikurs in PEP absolviert – und sind gerne bereit, allen Interessierten mehr dazu zu vermitteln. Einen Einblick bieten zwei Drucksachen, die Sie via printagentur@brueggli.ch oder als Download auf www.brueggli.ch beziehen können: Die Broschüre «Klopfen für die Integration» sowie den Leitfaden «Mein AufPEPper».
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Freizeit ist das halbe Leben
Herr der Falter Die Vielfalt an Schmetterlingen ist riesig. Thomas Kistler setzt sich als Züchter dafür ein, dass dies so bleibt. Die meisten seiner Zuchtfalter enden nicht in einem Schaukasten, sondern werden in einer möglichst intakten Natur freigelassen.
Thomas Kistler, leidenschaftlicher Falterzüchter. Bild: Privatarchiv
Wer zum ersten Mal einen Falter aus Thomas Kistlers Zucht sieht, mag sich die Augen reiben: «Was, so was lebt bei uns?». In allen Farben und mit den unterschiedlichsten Mustern gibt es sie. Thomas Kistler schätzt, dass alleine in der Schweiz etwa 2000 Sorten leben. Als Züchter setzt er sich dafür ein, dass diese Vielfalt erhalten bleibt. Immer Als Züchter greift mehr Lebensräume werden zerstört oder überbaut. Thomas Kistler ausgleichend ein: Während in der Darunter leidet die natürliche Vielfalt. «Geduldet Natur aus 1000 Eiern vielleicht nur 20 Raupen und gefördert wird nur, was Leistung bringt», sagt überleben, könnten in der Zucht aus derselben Anzahl Eier etwa 900 Thomas Kistler und erzählt von einst blühenFalter hervorgehen. Seine Falter sind auch den Wiesen, auf denen Die «Ausfallquote», so heute Einkaufszentren nennt dies der Fachauf der Insel Mainau stehen. Immer mehr mann, ist also viel zu sehen. Brachflächen werden kleiner. Allerdings ist überbaut, Pflanzen verdies kein Trost. Denn schwinden, die Biodiversität leidet. «Es tut weh, ohne die natürlichen Lebensräume, in welche die zu sehen, was mal war und was jetzt noch ist.» gezüchteten Falter freigelassen werden können, bleibt die Zucht eine Trockenübung. Das ist nicht Weniger Pflanzen, weniger Falter Thomas Kistlers Sache. Er ist keiner derer, die Nahezu jede Raupensorte hat ihre eigene Futter- ihre Totenkopffalter, Kupferglucken oder Nachtpflanze. Und so hängt die Vielfalt an Faltern direkt kerzenschwärmer mit Nadeln aufspiessen und in von der Vielfalt an Wiesen, Sträuchern, Kräutern Schaukästen über dem Sofa aufhängen. Er will sie und Bäumen ab. fliegen sehen, in einer intakten Natur. Und so ist er viel unterwegs, fährt ins Wallis, um im PfynWald dem Fledermaus-Schwärmer zu begegnen, oder ins Tessin, um nach Raupen des SegelFalters zu suchen. Die Natur als Vorbild Viele wüssten gar nicht, dass am Anfang die Raupe sei. In Peru, zum Beispiel, habe lange die Meinung vorgeherrscht, dass Schmetterlinge aus Blumenblüten entstünden. Der glitschige Engerling, die haarig-stachelige Raupe – das daraus ein zarter Schmetterling werden kann, in dessen Flügeln die Sonnenstrahlen glitzern, ein Inbegriff von Leichtigkeit und Lebensfreude, das ist irritierend und faszinierend zugleich. «Mich begeistern vor allem die Farben und die Formenvielfalt der Raupen», sagt Thomas
Roter Scheckenfalter (Melitaea Didyma).
Tropische Eule.
Kistler. So manches Produkte-Design sei von den Raupen inspiriert. Die Farben und Muster der Oleanderschwärmer-Raupe, zum Beispiel, würden ihn stark an das Design von Rossignol-Skis erinnern. «Es ist nicht das neuste Handy, das den Menschen Glück und Frieden schenkt», sagt er, «sondern die Schönheit und Vollkommenheit der Natur.» Mit Schirm und Licht Der 32-Jährige, der bei Brüggli in der Ausbildung zum Polygrafen ist, erinnert sich gut, wie er im Kindergartenalter mit den Eltern auf Wanderungen in den Bergen war. Entlang der Wege habe er bunte Raupen eingesammelt. Schnell habe er gelernt, dass es nicht reiche, sie zuhause in ein leeres Senfglas zu tun und mit etwas Gras zu füttern. Vielmehr habe er rasch die individuellen Pflanzenvorlieben der Raupen kennenlernen müssen, was gar nicht so einfach gewesen sei, da es damals noch nicht so viele Informationskanäle wie heute gegeben habe. So fand er auch selbst heraus, wie man am besten Raupen findet und fängt. Zum Beispiel mit der Klopfmethode: einen offenen Schirm umgekehrt unter einen Ast halten und an den Stamm klopfen.
Totenkopfschwärmer (Acherontia Atropos).
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Freizeit ist das halbe Leben
Artenreich
Grosser Schillerfalter (Apatura Iris).
Die Schmetterlinge (Lepidoptera) oder Falter bilden mit mehr als 180 000 beschriebenen Arten in 127 Familien und 46 Überfamilien nach den Käfern (Coleoptera) die an Arten zweitreichste Insekten-Ordnung. Schmetterlinge sind auf allen Kontinenten ausser der Antarktis verbreitet. In Mitteleuropa sind sie mit etwa 4000 Arten vertreten. Das Wort Schmetterling setzte sich erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts allgemein durch. Bis dahin wurde diese Insektenordnung noch «Tagvögel» (für Tagfalter) oder «Nachtvögel» (für Nachtfalter) genannt. Der Begriff Falter kommt von flattern – althochdeutsch fifaltra (altenglisch fifealde) – wobei die Verdopplung die schnelle Bewegung der Flügel zum Ausdruck bringt. Quelle: Wikipedia, Bearbeitung: mha
Thomas Kistler ist von Kind an von Raupen und Faltern begeistert.
Raupe Totenkopfschwärmer (Acherontia Atropos).
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Aus Reflex würden sich die Raupen, die sich vor allem an den Blattunterseiten festklammern, fallen lassen. Nachtfalter reagieren besonders aufs Licht: Tücher aufspannen, ein Licht dahinter anzünden – und gespannt warten, was da alles am Tuch hängen bleibt. Alles nach Plan Seine Erfahrungen hält er in einem Zuchttagebuch fest. Einer erfolgreichen Zucht liegen zum Beispiel Erfahrungswerte im Umgang mit Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Verhältnis von Tag- und Nachtzeiten zugrunde. Und natürlich geht’s da besonders auch um den Speiseplan: Die Raupen müssten sich innert weniger Wochen Fettreserven anfressen, um sich zur richtigen Zeit verpuppen zu können, um dann einem durchschnittlich etwa zwei bis drei Wochen
Freizeit ist das halbe Leben währenden Leben als Falter entgegenzusehen. Eine kleine Wissenschaft also, der sich Thomas Kistler von Kind an mit viel Leidenschaft hingibt. Und damit ist er nicht alleine. Er ist vernetzt mit vielen anderen Züchtern in der Schweiz und auf der ganzen Welt. «Man bestellt Eier einer bestimmten Art aus Japan und schickt gleichzeitig Eier nach Amerika.» Wobei ihm das dann zu viel der Globalisierung ist. Er habe sich zum Ziel gesetzt, vor allem einheimische Arten zu züchten und sich als Mitglied der Züchterorganisation «Swiss Butterflies Breeders» zu engagieren. Oft werde er, besonders in Internet-Foren, um Rat gefragt. Thomas Kistler erzählt von einem Anwalt, der nach Indien gereist war, um den Spuren eines speziellen Falters zu folgen, und vom Chefredaktor einer Schweizer Publikumszeitschrift, mit dem er regelmässig Raupen tausche.
Traum vom eigenen Gewächshaus Zu seinen Partnern zählen auch die Insel Mainau und das Papillorama in Neuenburg. Wenn er etwas Land hätte und genug Geld, würde er selbst etwas im selben Sinne ins Leben rufen: ein grosses Gewächshaus mit freifliegenden Schmetterlingen, genügend Futterpflanzen und Nektarkquellen – ein kleines Paradies, das von allen bestaunt werden könnte.
» Michael Haller Bereichsleiter Unternehmenskommunikation
Peruanischer Perlmuttfalter.
Kleines Nachtpfauenauge (Saturnia Pavonia).
Die Artenvielfalt ist bedroht. Immer mehr Lebensräume werden überbaut.
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Arbeitsassistenz
Adrian Stauber fühlt sich wohl als Mechapraktiker. Bild: Veit Bühler
Mit Leistung überzeugen Ein Praktikum ist ideal, um in der freien Wirtschaft Fuss zu fassen. Adrian Stauber ist dieser Schritt gelungen. Er absolviert sein letztes Lehrjahr als Mechapraktiker EFZ bei der «Mowag» in Kreuzlingen. Adrian Staubers Ziel war von Anfang an klar: Er Wegen seiner guten fachlichen Fähigkeiten war mit einigen innerbetrieblichen Abklärungen wollte seine Ausbildung in der freien Wirtschaft in wuchs Adrian Staubers Selbstbewusstsein und verbunden – das Warten stellte Adrian Stauber Form eines Ausbildungsverbundes machen. Nach er war sich sicher, dass er in der freien Wirt- auf eine Geduldsprobe. einem ersten Praktischaft bestehen würkum bei der «Mowag» de. Die Grundlagen für Seit Herbst 2010 arbeitet er in der Produktion mit. Adrian Stauber hat kam ein entsprecheneine Aussenorientie- Er hat sich intensiv mit CNC-Maschinen befassen der Vertrag zustande – andere von sich überzeugen rung waren somit ge- können und wird von den anderen Mitarbeitern ein wichtiger Schritt in geben. Im ersten Prak- akzeptiert. Im Sommer 2011 wird er seine Lehrabkönnen. die gewünschte Richtikum bei der «Mowag» schlussprüfung als Mechapraktiker EFZ abschliestung war gemacht. Ein arbeitete er – wie sen. Durch seine guten Leistungen hat Adrian wesentliches Etappenziel hatte Adrian Stauber im Brüggli – mehrheitlich in der Lernwerkstatt Stauber andere von sich überzeugen können. Die bereits zuvor erreicht: Brüggli bot ihm die Chance und stach auch dort nach kurzer Zeit durch seine Chancen für eine Übernahme in eine Festanstelzu einer Ausbildung als Mechapraktiker EFZ. Die- guten Leistungen und Lernfähigkeit hervor. lung stehen gut. se Ausbildung umfasst hauptsächlich die konven- Dies überzeugte den Aus» Michael Graupner tionelle Maschinenarbeit; Adrian Staubers Traum bildungsverantwortlichen, Jobcoach Und vor allem: ist aber die Programmierung von CNC-Maschinen. ihn zu übernehmen. Die Seine Leistungen im Brüggli waren herausragend, endgültige Besiegelung Er selbst ist sich seiner und er lernte schnell und gut. des Ausbildungsverbundes
Fähigkeiten bewusst.
Die Begleitung der Arbeitsassistenz mge. Die Arbeitsassistenz von Brüggli hat ihr Coaching-Angebot weiterentwickelt und dabei das Modell der berufsspezifischen Coaching- und Kompetenzbereiche umgesetzt. Die branchenkundigen Jobcoaches haben ein vertieftes Wissen in Bezug auf die internen und externen Ausbildungsprozesse. Damit intensiviert die Arbeitsassistenz auch die Beziehung zu den Partnerbetrieben. Es entstehen Ausbildungspartnerschaften und Geschäftsbeziehungen, die unseren Leistungsauftrag und unsere Ziele mit den Klienten unterstützen.
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Immer mehr Menschen, die im Brüggli eine Ausbildung oder eine berufliche Massnahme absolvieren, können erfolgreich eingegliedert werden. Nach wie vor ist das Bewusstsein zur Eigenverantwortung eine Voraussetzung für Eingliederungslösungen, die von allen getragen werden. Die positiven Perspektiven und Erfahrungen aus den externen Praktikumsplätzen beeindrucken immer wieder.
Arbeitsassistenz
«Mein neuer Lebensabschnitt begann bei Brüggli» Adrian Stauber, Mechapraktiker EFZ, hatte sich vor zweieinhalb Jahren zum Ziel gesetzt, eine Ausbildung zu absolvieren. Er erzählt, wie er sich den Weg in die freie Wirtschaft ebnete. «Meine Geschichte begann vor zweieinhalb Jah- In meiner Umgebung bekam ich die Chance, mich in ren. Ich wollte unbedingt eine Lehre machen, er- einem zweimonatigen Praktikum in der Firma «Mowag» zu beweisen, was hielt aber zunächst nur Absagen. Eines Tages mir auch gelang. So ar«Auf der Lehrstellensuche beite ich heute in dieser erhielt ich die Chance, eine Lehre als ProdukFirma, wo ich genug erhielt ich tionsmechaniker zu abgefordert bin und meizuerst nur Absagen.» solvieren – im Brüggli. ne Ziele verfolgen kann. Die Entscheidung fiel Ich hoffe, dass ich mein mir leicht, und ich sagte mit einem Lächeln im Wissen stets erweitern kann. Ich möchte nämlich Gesicht, dass ich das Angebot gerne annehmen später einmal Lehrlinge ausbilden.» würde. So begann für mich im Brüggli ein neuer Lebensabschnitt. » Adrian Stauber Lernender Mechapraktiker EFZ
Aller Anfang ist schwer An meinem ersten Arbeitstag war ich sehr nervös, weil ich im Brüggli niemanden kannte. Ich wurde aber mit einem Frühstück überrascht, und man begann sofort, Freundschaften zu schliessen. Als es dann an die Arbeit ging und uns gesagt wurde, dass es acht Wochen nur Feilarbeit geben wird, waren plötzlich alle nicht mehr motiviert. Wir begannen also zu feilen und versuchten das Beste daraus zu machen. Im Brüggli wird sehr gut auf die Leute eingegangen. Leider nützen das manchmal einige zu ihrem Vorteil aus. Mein Eintritt in die freie Wirtschaft Später begannen wir zu drehen und fräsen. Als ich merkte, dass mir die Arbeit leichtfällt, wusste ich, dass ich meine Erfahrungen auf dem Gebiet CNC erweitern will. Zuerst aber absolvierte ich die Teilprüfung, auf die wir sehr gut vorbereitet wurden. Ich schloss mit der Note 4,8 ab. «Ich möchte später Die Arbeitsassistenz bot mir auf der Suche einmal selbst nach einer Stelle in Lehrlinge ausbilden.» der CNC-Bearbeitung Hilfe an. Wir erstellten eine Bewerbung und einen Lebenslauf und schauten uns in verschiedenen Betrieben um. Zuerst gingen wir in die «Gehring Cut» in Matzingen, ich fand dann aber, dass der Weg zu weit ist. unterwegs 0511 | 13
Arbeitsassistenz
Integrationsarbeit braucht starke, sozial engagierte Partner Rund 50 sozial engagierte Unternehmer waren im Rahmen einer Partnertagung im Brüggli zu Besuch. Sie erhielten Einblicke in sämtliche Ausbildungsbereiche. Prof. Dr. Eva Deuchert von der Uni St.Gallen stellte ihre Forschungsarbeit zum Thema Supported Education vor. Bilder: Andrea Gomringer, Hanspeter Bühler
Fakten Prof. Dr. Eva Deuchert, Direktorin des Center for Disability and Integration an der Universität St.Gallen, legte Fakten aus ihrer Forschungsarbeit dar: 14% der Bevölkerung im erwerbstätigen Alter geben an, dass sie eine Behinderung haben – 30% davon nennen eine schwere Behinderung. 6% der Bevölkerung im erwerbstätigen Alter erhielten 2007 eine IV-Rente.
Prof. Dr. Eva Deuchert, Direktorin des Center for Disability and Integration an der Universität St.Gallen.
Einblick in die Montage …
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Ein Praktikum in einem externen Betrieb ist der konnten über 130 Klientinnen und Klienten erfolgerste Schritt für die erfolgreiche Wiedereinglie- reich im ersten Arbeitsmarkt eingegliedert werderung von Menschen den. Die Arbeit kommt mit Handicap in den Menschen mit psychiEin Praktikum ist ideal, Arbeitsmarkt. Sie könschen oder körperlinen ihre Fähigkeiten in um in der freien Wirtschaft chen Schwierigkeiten einem realen Arbeitsin den unterschiedFuss zu fassen. umfeld unter Beweis lichsten Situationen stellen und wichtige zugute – dem MechaErfahrungen sammeln. Davon profitiert auch der niker-Lernenden mit KonzentrationsschwierigkeiArbeitgeber: Er lernt unverbindlich einen neuen ten ebenso wie dem verunfallten Maurer oder potenziellen Arbeitnehmer kennen. Dies funkti- dem Kadermitarbeiter, der an Depressionen leidet. oniert besonders auch im Ausbildungsverbund, wenn Lernende von Brüggli ihre Ausbildung – oder Unterstützung direkt am Arbeitsplatz einen Teil davon – bei einem Partnerbetrieb absol- Die Betreuung direkt am Arbeitsplatz gewinnt vieren. Idealerweise werden aus solchen Koopera- immer mehr an Bedeutung. Supported Education tionen Festanstellungen. nennt sich dies in der Fachwelt. Diese Form der Ausbildung und Unterstützung sei effizient, erläuIn mehr als 20 Berufsfeldern aktiv terte Prof. Dr. Eva Deuchert, Direktorin des Center Brüggli verfügt mit der Arbeitsassistenz über for Disability and Integration an der Universität einen eigenen Bereich mit Fachleuten, die in St.Gallen, und verwies auf Studienergebnisse mehr als 20 Berufsfeldern aktiv sind und sich als aus der Deutschschweiz. Allerdings sei es schwer, Drehscheibe zwischen interessierte Unternehdem Sozialunternehmen zu finden, trotz Die Betreuung direkt am men und Partnern in Anreizen und Sicherder gesamten DeutschArbeitsplatz gewinnt immer heiten für die Partnerschweiz verstehen. In betriebe. Oft würde der mehr an Bedeutung. den letzten drei Jahren soziale Aspekt zu sehr
… wo zum Beispiel der Leggero Vento versandfertig montiert wird.
Arbeitsassistenz Spannende Perspektiven – für Unternehmer in der freien Wirtschaft und für Klienten von Brüggli.
im Vordergrund stehen. Und dabei ginge vergessen, dass es auch aus wirtschaftlicher Sicht wertvoll sein könne, wenn qualifizierte Arbeitskräfte in den eigenen Reihen unterstützt würden. Die Chance statt der Bürde sehen Wer stellt jemanden ein, der psychische oder körperliche Probleme hat? Zahlreiche Partnerbetriebe von Brüggli, mehr als 250 in der ganzen Deutschschweiz, haben diese Frage für sich selbst beantwortet. Rund 50 von ihnen tauschten sich im Brüggli über die Chancen und Herausforderungen aus und blickten auf einem Betriebsrundgang in sämtliche Ausbildungsbereiche. Grundtenor: Ein körperliches oder psychisches Handicap bedeutet noch lange nicht, dass jemand nicht gute Arbeit leisten kann. Brüggli-CEO Kurt Fischer und Markus Kümin, Leiter der Arbeitsassistenz, betonten wie wichtig weitsichtige Partnerbetriebe für die Integrationsarbeit sind. Und so war die gelungene Partnertagung der ideale Rahmen, um den zahlreichen Partnerbetrieben Danke zu sagen – besonders im Namen der Menschen, die dank ihnen wieder Perspektiven haben.
» Michael Haller Bereichsleiter Unternehmenskommunikation
In der Printagentur, der Druckerei von Brüggli.
Beim Apéro auf der Panoramaterrasse.
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Textil
Luva Hood: Ein Accessoire nimmt bei Brüggli Form an Eva Kohli, Studentin an der Zürcher Hochschule der Künste, macht Schlagzeilen als Modedesignerin. Luva Hood ist der Name ihres Labels, produziert werden ausschliesslich Kapuzen als modische Accessoires. Auf der Suche nach einer Produktionsstätte hat Brüggli das Rennen gemacht. Eva Kohli liebt Kapuzen über alles. «Sie verkörpern einen Zeitgeist und sehen sportlich aus», sagt sie. Bis anhin treten Kapuzen vor allem an Pullis und Jacken in Erscheinung und werden vorwiegend von jüngeren Leuten geschätzt. Eva Kohlis Anspruch war es, eine Kapuze als Accessoire zu
designen, das mit dem individuellen Outfit kombi- Sendeschluss als Beginn einer neuen Ära nierbar ist: Kapuzen mit Bolero, mit Krawatte, mit Sie sei als Fernsehkind aufgewachsen, sagt Eva Schal und Hosenträger. Eine klassische, elegante Kohli. Werbesendungen wie der «Mediashop», Kapuze mit dem Namen «Luva Hood», zu deutsch: eine Werbe-Verkaufssendung, waren über Mittag Kapuzenbekleidung, ist geboren. «Pflichtprogramm», erinnert sie sich. Doch eines Tages war Sendeschluss. Als sie anfangs zwanzig in einer Wohngemeinschaft lebte, funktionierte der Fernseher von heute auf morgen nicht mehr. In der WG wurde der Beschluss gefasst, in Zukunft einen Haushalt ohne TV zu führen. Dieses Ereignis war der Startschuss für neue Ideen. Unter den Bewohnern wurde von nun an mehr kommuniziert, und gleichzeitig hatte Eva Kohli mehr Zeit für sich selber und konnte ihrer Kreativität freien Raum geben. Als Teenager designte Eva Kohli die Kleider oft selber. Zuhause gabs kaum neue Kleider, sie bekamen diese von Freunden geschenkt. «Ich begann die Stoffe abzuändern und zusammenzunähen, sodass sie meinem Geschmack entsprachen.»
Luva Hood erfindet die Kapuze neu.
Eva Kohli, flankiert von zwei ihrer Models.
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Textil
Kapuzen einmal anders: Eva Kohlis Kollektion ist vielfältig. Die Textilien werden bei Brüggli gefertigt. Bilder: zVg.
Ihre Mutter war für sie eine Inspiration. Sie be- Brüggli als Produktionsstätte von Luva Hood «Nubuc» in Zürichs Altstadt die Möglichkeit, «Luva sass viele Stoffmuster, mit denen Eva Kohli ex- Mit der Idee, Kapuzen als Accessoire auf den Hood» zu präsentieren. «Als Nächstes werde ich Markt zu bringen, ern- versuchen, in Magazinen auf mich aufmerksam zu perimentieren konnte. tete Eva Kohli mehrfa- machen», sagt Eva Kohli voller Enthusiasmus. Sie hatte nun die Idee, «Ich bin begeistert, chen Applaus, sodass die Stoffe stilvoll an ihdie ersten Produktio- Zuerst einmal das Studium abschliessen rem Körper zusammenwie Brüggli arbeitet.» nen gestartet wurden. Ihre Prioritäten setzt sie aber nach wie vor an zunähen. Am Abend, Hergestellt werden einem anderen Ort. Ihr erklärtes Ziel ist es, das wenn Mama heim kam, die Kapuzen bei Brüggli. Eva Kohli ist begeistert, Studium abzuschliessen. Auf die Frage hin, ob schnitt sie die Kleider wieder auf. wie Brüggli arbeitet. «Ich habe per Mail eine der Name «Luva Hood» geschützt ist, meint sie Von der Kindergärtnerin zur Modedesignerin Anfrage gestartet. Esther Fischer von der Textil- verlegen: «Der Name schon, aber nicht die Idee.» Nachdem sie vier Jahre als Kindergärtnerin gear- abteilung ist dabei sehr gut auf mich und meine Da ihrer Meinung nach die Idee in ihrer Allgebeitet hatte, machte sie einen Fernkurs für Innen- Wünsche eingegangen, genwärtigkeit schon architektur. Entwürfe von Plänen am Reissbrett obwohl ich neu in der immer vorhanden war, Eine Kapuze zum Anzug? waren angesagt, was Eva Kohli als eher öde Ar- Branche bin.» sei es eine Frage des beit empfand. Es lag ihr mehr am künstlerischen Eva Kohli machts möglich. Schicksals, wer davon Handwerk mit Praxisbezug. Schliesslich hat sie Die Werbung sei für profitieren wird … sich für den Vorkurs für Gestaltung beworben und den Absatz von «Luva studiert heute an der Hochschule für Kunst. Mit Hood» wichtig, sagt sie, aber natürlich kann sie » Daniel Köppel der Idee, eine Kapuze als Accessoire zu designen, (noch) nicht mit der grossen Kelle anrühren. So Mitarbeiter Unternehmenskommunikation hat Eva Kohli beim «Venture Kick», einer Förde- bleiben ihr neben der Homepage www.luva.ch rung für Geschäftsideen von Hochschulabsolven- als Einstieg ins Geschäft Online-Plattformen wie ten, einen Preis gewonnen. Die Auszeichnung Google oder Facebook, worüber sie sich sehr ermöglichte es ihr, für «Luva Hood» ein Fotoshoot- positiv äussert. Neben den Online-Medien hatte ing zu starten. Mehr dazu auf ihrer Homepage sie in Zürich an der Designmesse «Blickfang», in der «Marktlücke an der Schipfe» sowie im Laden www.luva.ch. unterwegs 0511 | 17
Körpersprache
Reden ohne zu reden Die Seele, der «unsichtbare» Teil unseres Körpers, macht unser Menschsein aus. Und sie sucht bedingungslos nach Ausdrucksmöglichkeiten, nach Entfaltung. Der Körper vermag diese Signale aufzunehmen und nach innen wie nach aussen zu reflektieren. Verbale wie nonverbale Kommunikation sind Kommunikation ist es nicht das Stimmorgan, sondie Verständigungsmittel, mit denen wir unsere dern die Stimme des Körpers, der Worte in Form Individualität zeigen und zu verstehen geben, von Signalen zum Ausdruck bringt. Blickkontakte wie wir denken und genügen oftmals, um fühlen – bewusst oder Botschaften zu vermitKörper und Seele unbewusst. Dabei geteln. Der ernste Blick des Vaters, der trauriwinnt die nonverbale sollten ein Ganzes sein. ge Blick nach einer verAusdrucksweise immer lorenen Fussballpartie, mehr an Bedeutung, weil sie unzensiert und am ehrlichsten transpor- die verliebten Augen eines jungen Paars sind die tiert wird. Für viele bewegt sie sich immer noch klassischen Beispiele dafür. Aber auch die Körperauf einer unbewussten Ebene und trotzdem nimmt haltung als Ganzes lässt einiges über die geistige die Seele sie bewusst wahr. Der Körper ist dabei Haltung schliessen. auch Sender für jene Botschaften, die wir nicht wahrhaben wollen und sich irgendwo im Körper Geistige und körperliche Haltung als unausgesprochenes Wort manifestiert haben. Der Körper ist nicht nur der Ausdruck, sondern der manifestierte Teil der Seele. Er sendet Signale Körpersignale deuten aus und weist uns darauf hin, wie es um unser Wir leben in einer Zeit, in der sich Menschen ver- Innenleben steht. Auf der anderen Seite wird er bal nicht nur auf Onlineplattformen immer mehr zum Sender für die Umwelt und vermittelt Anzieins Gespräch bringen, sondern der nonverbalen hung oder Ablehnung. Der Körper ist die ehrlichste Ausdrucksweise über die Signale des Körpers im- Ausdrucksform von uns selbst, um Antworten auf mer mehr Beachtung schenken. In der nonverbalen unser Innenleben zu bekommen, und er warnt uns
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Bilder: Rahel Signer
zuverlässig vor möglichen gesundheitlichen Problemen. In fernöstlichen Lehren wird oft darauf hingewiesen, dass die richtige Körperhaltung einen erheblichen Einfluss auf geistige und seelische Prozesse haben könnte und die Körperhaltung sehr viel über unsere geistige Haltung aussagt. Körper und Seele gehören zusammen und bilden im idealen, ausgeglichenen Zustand ein harmonisches Ganzes, das in der individuellen Ausstrahlung zum Ausdruck kommt. So kann individuelles Auftreten stabil, ausgeglichen und sicher oder aber verhärtet, kontrolliert und unsicher wirken. Wenn wir uns der Körpersprache etwas annähern und verstehen lernen, was er zum Ausdruck bringt, werden wir auch in der Lage sein, über den Körper «Korrekturen» vorzunehmen und entsprechende Haltungen anzunehmen.
» Daniel Köppel Mitarbeiter Unternehmenskommunikation
Körpersprache
Wenn der Körper spricht Unser Körper ist nicht nur unser Werkzeug, nein, er ist viel mehr. Er kann sprechen, ohne ein Wort zu sagen. Eine Bewegung, ein Zeichen reicht, um einem Mitmenschen klar zu machen, was man will oder was man denkt. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen auf einer Parkbank und packen Ihr Sandwich aus. Noch sind Sie alleine, aber Sie sehen aus den Augenwinkeln, dass sich jemand der Bank nähert, auf der Sie gerade essen. Eigentlich möchten Sie nicht, dass jemand sich zu Ihnen auf die Bank setzt. Ganz unbewusst fangen Sie an, der Person mit Ihrem Körper Signale zu geben. Der Rucksack zum Beispiel bleibt wo er ist, neben Ihnen auf der Bank. Vielleicht rutschen Sie noch etwas mehr in die Mitte der Bank, um auf der anderen Seite noch Ihr Mittagessen auszubreiten. Noch ein abweisender Blick, die Beine etwas auseinander und Sie können Ihr Mittagessen auch weiterhin alleine geniessen. Sie haben der Person ganz ohne Worte klar zu verstehen gegeben, dass Sie die Bank für sich alleine möchten. Dabei haben Sie das Ganze nicht einmal bewusst gemacht. Nur durch die Sprache, die Ihr Körper spricht, haben Sie der Person klar gemacht, dass Sie sie nicht in Ihrer Nähe haben wollen. In solche oder ähnliche Situationen kommen wir sehr oft, und weil wir manchmal nicht fähig sind, uns verbal zu verständigen, übernimmt das unser Körper. Körpersprache im Allgemeinen Die Körpersprache, oder auch Kinesik, wird in fünf verschiedene Teilbereiche aufgeteilt: die Mimik, die Gestik, der Blickkontakt, das räumliche Verhalten und entfernter der Tonfall. Sie ist die nonverbale Sprache, die unser Körper meistens unbewusst spricht. Es ist eine wichtige Komponente in unserem zwischenmenschlichen Verhalten und unseren Beziehungen. Zu der Körpersprache zählt man Gesten, Haltungen und Handlungen, die unserem Gegenüber viel über uns verraten können. Durch die Körperhaltung, die Haltung von Armen, Beinen, den Händen und unser Verhalten insgesamt, verraten wir eine Menge über unsere Gedanken, Gefühle, Diese Geste wirkt rasch überheblich und selbstgefällig. Manchmal ist es aber einfach entspannend, zurückzulehnen und die Arme hinterm Kopf zu verschränken.
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Körpersprache Ängste und Begierden. Durch diese verschiedenen Faktoren schliessen wir auf die Charaktereigenschaften und die Stimmung unseres Gegenübers.
Psychologen sagen von der Körpersprache, dass sie vor allem den Emotionen und Gefühlen Ausdruck geben soll, da die gesprochene Sprache hauptsächlich dem Ausdruck von Gedanken dient. Weiter dient sie dazu, die gesprochenen Worte entsprechend zu unterstreichen.
Der Gebrauch von Körpersprache Die Körpersprache eines Menschen ist meistens eine Sprache, die er unbewusst spricht. Er macht sich meistens keine Gedanken darüber, was sein Deutung der Körpersprache Gegenüber von seiner Haltung ableitet oder wie Bei der Deutung der Signale wenden wir uns die Signale ankommen. Auch beim Empfänger verschiedenen Körperregionen zu: dem Kopf, laufen diese Prozesse meist unbewusst ab. Er rea- den Augen, Mund und Nase, den Augenbraulisiert meist nicht, dass er auch die Körpersprache en, der Schulterpartie und dem Oberkörper, der seines Gegenübers wahrnimmt. Die Körperspra- Haltung von Händen, Beinen und Füssen. Diese che ist von Mensch zu Regionen verraten uns, Mensch unterschiedohne dass wir es Die Körpersprache ist oft lich und manche Gesbewusst wahrnehmen, ten bedeuten für jeden eindeutig, aber man kann sie sehr viel über unseetwas anderes. Zwar ren Gesprächspartner. nie eindeutig deuten. werden diese immer Die Körpersprache ist von uns wahrgenommanchmal sehr eindeumen, weil jeder von uns über angeborene und tig, aber man kann sie nie eindeutig deuten. Dazu erlernte Interpretationsfähigkeiten verfügt, jedoch kennt man in jeder Situation einfach zu wenige ist es nur selten möglich, jedem Signal eine ein- Details. Manche Gesten nehmen wir manchmal zelne Bedeutung zuzuordnen. auch ein, weil sie bequem sind. Die Beine über-
Zwei von Dreien unterhalten sich angeregt, und eine steht gelangweilt abseits und widmet sich demonstrativ ihrem Handy. Die Füsse und Hände, die Körpersprache insgesamt, der beiden einander Zugeneigten verrät: Die zwei mögen sich.
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Körpersprache kreuzen, zum Beispiel, dieser Haltung wurde die Bedeutung zugesagt, dass man eher reserviert ist. Viele Leute nehmen diese Haltung aber ein, weil sie sie bequem finden.
Positive und negative Gesten Ein gutes Beispiel für eine negative Geste ist, wenn sich jemand in einem Gespräch mit uns ans Ohrläppchen greift. Dann können wir davon ausgehen, dass er uns kaum zuhört und es ihn nicht interessiert, was wir zu sagen haben. Wenn er jedoch fast vollständig bewegungslos ist, zeigt das, dass er uns mit seiner ganzen Aufmerksamkeit zuhört.
Wir Menschen verhalten uns nicht zwangsläufig alle gleich, nur weil wir Menschen sind. Die körperlichen Signale sind oft ehrlicher als Worte und wir glauben der Körpersprache meisWir verhalten uns tens mehr als dem GeUm unserem Gegensprochenen. Wer sich über klarzumachen, nicht zwangsläufig verstellt, sendet faldass wir ihn nicht in alle gleich. sche Signale und das unserer Nähe haben löst beim Gegenüber wollen, brauchen wir unbehagliche Gefühle aus. Je mehr wir einfach oft unsere Hände und Füsse. Wenn uns unser Gewir selbst sind, desto kleiner ist die Wahrschein- genüber zu nahe ist, verschränken wir die Arme. lichkeit, dass unsere Körpersignale falsch inter- Diese Geste ist eine Schutzhaltung, die dem Gepretiert werden. genüber Ablehnung signalisiert. Jedoch, wenn
wir uns nach vorne neigen und die Hände locker am Körper haben, gilt das als offene, interessierte Geste. Ebenso, wenn die Fussspitzen zu unserem Gegenüber weisen. Hektische Bewegungen wirken unruhig, unkonzentriert und dass wir nicht an Ort und Stelle bleiben wollen. Aber auch die Bewegungsrichtung spielt eine Rolle: Eine Bewegung zu uns hin wirkt einladender als eine, die wir von uns weg machen. Nach oben gerichtete Handflächen zeigen Offenheit, nach unten gerichtete Handflächen jedoch signalisieren Dominanz. Eine offene Haltung gilt als Geste des Willkommen-Seins, man zeigt, dass man sein Gegenüber gerne in der Nähe hat. Eine gerade Haltung signalisiert Sicherheit und Selbstvertrauen, wer gebückt durchs Leben geht, macht sich kleiner als er ist.
» Jessica Charlena Gmünder Polygrafin in Ausbildung
Sie ist enttäuscht, verletzt, verunsichert. Die verschränkten Arme sollen Schutz bieten.
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Integration
Ein Puzzle auf dem Weg zum Ganzen Immer mehr Leute werden mit Lebenssituationen konfrontiert, die ein Funktionieren in der Gesellschaft auf unbestimmte Zeit verunmöglichen und einen Rückzug aus dem gesellschaftlichen Dasein erfordern. Angebote für eine Wiedereingliederung gibt es viele. Für den Betroffenen gilt es herauszufinden, was für ihn richtig ist. Eine Auszeit nehmen, sich für kurze Zeit aus dem das Thema Wiedereingliederung und damit die Inklassischen Alltag zurückziehen, neue Kräfte tan- tegration aufgegriffen wird. ken: Das gehört in der heutigen Zeit für manche zu einem erfüllten Leben und findet im gesellschaftli- Wer sind die Vorbilder? chen Denken durchaus Anklang. Nichts spricht da- Wer eine Definition zum Begriff Integration sucht, gegen, wenn jemand nach einer kurzen Entspan- findet auf Wikipedia eine klare Beschreibung: Innungsphase wieder zu Höchstleistungen fähig ist. tegration ist die Herstellung eines Ganzen. Auf die In der Privatwirtschaft Sozialarbeiter und den sind die Erwartungen Klienten wartet hierWenn eine «Krankheit» bezüglich Leistung klar mit ein Haufen Arbeit. vorgegeben, und somit integriert ist, verliert sie die Eine Menge Toleranz ist die Messlatte geund Hilfsbereitschaft, Kraft der Behinderung. setzt. Wer dem standaber auch eine grosse hält, verdient Respekt Portion Vorbildcharakund Anerkennung. Was aber passiert, wenn die ter wird erwartet. Und der Integrationsbedürftige Absenzen wegen eines krankheitsbedingten Rück- ist dazu aufgefordert, die Sache mit vollem Engazugs länger andauern, weiss niemand. Paradoxer- gement anzugehen. Vor allem bei der Integration weise sind es oft jene Krankheiten, deren Ursachen junger Leute sind Konflikte programmiert, denn genau in diesem unverhältnismässigen Leistungs- ihre Vorbilder bewegen sich nunmal in der Glanzdenken liegen. Eine solche Situation bedeutet für und Gloriawelt der Medienstars und nicht im trisviele Betroffene einen radikalen Rückzug aus der ten Alltag der Sozialarbeit. Arbeitswelt, und nicht selten setzt eine Spirale ein, die sich auf das persönliche Umfeld und auf Beziehungen überträgt und im schlimmsten Fall am Rande der Gesellschaft endet. Nach dem grossen Schock erfolgt meist eine längere Ruhephase – bis
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Vorschläge für konstruktive Integration An dieser Stelle scheint mir wichtig, dass Integration sowohl im freien Arbeitsmarkt als auch in der Freizeit stattfinden sollte. Ein paar Gedanken, wie Integration rascher vorangetrieben werden könnte: 1. Ich stelle fest, dass sich viele Betroffene in der Freizeit ausschliesslich im Umfeld ihrer «Leidensgenossen» bewegen und somit die persönliche Messlatte auf diesen Kreis standardisiert ist. Schritte in die scheinbar harte Realität lohnen sich, denn Aufbautraining und Wachstum finden genau dort statt, wo der Integrationsbedürftige hin will: in ein funktionierendes Leben. Der längere Aufenthalt in einer Familie zwecks eines Familienaustauschs könnte ein sinnvolles Herantasten im realen, sozialen Umgang in der Gesellschaft sein. Der Betroffene beginnt zu spüren, dass simple Alltagsthemen und scheinbar Oberflächliches auch ihre Berechtigung und Wichtigkeit haben.
Integration Was heisst Integration auf Ihre Situation oder Arbeit bezogen?
» Kim Wittwer Lernender Kaufmann QMS
2. Die Vorbilder, an denen sich vor allem jun- heisst, was bei den einen mit der Bestnote 6 mit ge Menschen orientieren, habe ich erwähnt. Strichen ausgezeichnet wurde, war beim andeAuf dieser Ebene könnte es von Nutzen sein, ren je nach Lernfähigkeit und Entwicklungsstand einen Boom auszulöschon bei der Note 4 sen, der längerfristig ein Eintrag ins Buch der Integration heisst auf Auswirkungen auf das «Notenkracher» wert. gesellschaftliche Den- ein selbstbestimmtes Leben Entwicklungen sind inken haben könnte: in dividuell, die bei jedem hin zu arbeiten. der Werbung und in kleinen, individuellen der Medienwelt. MeSchritt nach vorne bedien- und Werbeleute sind in der Lage, kurz- oder lohnt werden sollten. Nach einer bestimmten Anlängerfristig Massen in Bewegung zu bringen. zahl Einträge durfte der Schüler einen oder mehrere schulfreie Tage beziehen. Da erstaunt es eigentlich, dass nicht mehr Geschäftsleute auf die Idee gekommen sind, Unter- Leiden nicht als Krankheit auslegen nehmen mit sozialen Themen aufzubauen und in Vergangenen Sommer kam Brüggli in den GeForm von originellen Aktionen neue Trends setzen. nuss, sich mit einer Mitarbeiterin im Schweizer Vielleicht würde dann ein Umdenken gefördert mit Fernsehen zu präsentieren. In der Sendung «SF bi der Erkenntnis, dass Integration durchaus lässig de Lüt» wurden ADHS und die Berufsausbildung und angesagt sein kann. In der Alkoholpräventi- bei Brüggli thematisiert. Der Bericht, der allseits on gibt es ein paar wenige, die diese Marktlücke Lob erhielt, zeigte auf gute Art, dass Integration erkannt haben. Sie treten z.B. an Grossveran- nichts Unanständiges, Randständiges ist, sondern staltungen auf und führen Blastests mit einem der Wille, auf ein glückliches und verantworvorgegebenen Grenzwert durch, den es nicht zu tungsvolles Leben hinzuarbeiten und sich als Teil überschreiten gilt. Mit einem Punktesystem wer- der Gesellschaft einzubringen. Was ich trotz der den die erfolgreichen Teilnehmer mit attraktiven guten Öffentlichkeitsarbeit erwähnen möchte, war Preisen belohnt. Unternehmen mit solchen Ideen einmal mehr die Tatsache, dass ADHS als «Krankhaben nicht überall Unterstützung, weil ihnen – heit» taxiert wurde. Beste Voraussetzungen, aus berechtigt oder unberechtigt – vorgeworfen wird, einer persönlichen Eigenschaft den Nährboden für sie verfolgten kommerzielle Absichten unter dem Zensuren und Tabuisierungen zu schaffen und darDeckmantel der Prävention. Dabei ist nicht zu un- aus eine Behinderung zu machen, anstatt dahinter terschätzen, dass ein einfach ADHS zu sehen, Privatunternehmen mit das mittel- oder läneinem attraktiven Wer- Ein Brillenträger wird wegen gerfristig überwunden bekonzept und trendi- seiner Sehschwäche ja auch werden kann. Schliessgen Veranstaltungen lich ist es ein Teil des nicht krankgeschrieben. vielleicht eher in der Menschen, der zu ihm Lage ist, auf breiter gehört, ihn einzigartig Ebene ein neues Denken in Gang zu bringen als macht und nichts anderes als einen sinnvollen eine Beratungsstelle. Und wenn solche Aktionen Umgang vom Betroffenen erfordert. Wenn eine zusätzlich von promineten Vertretern aus dem «Krankheit» integriert ist, verliert sie die Kraft der Showbusiness unterstützt werden, wird es unter Behinderung. den Jugendlichen zu einem öffentlichen, beliebten Thema, wo Tabus keinen Platz mehr haben. Ein Brillenträger wird wegen seiner Sehschwäche ja auch nicht krankgeschrieben. Seine Brille, die 3. Das Mitwirken in öffentlichen Vereinen, die ihm als Krücke dient, macht sogar einen Teil seiner sich nicht in einem «geschützten Rahmen» bewe- Erscheinung und seines Wesens aus, mit dem Ziel, gen: Der Betroffene kann so Ängste gegenüber die Sehschwäche zu korrigieren. der scheinbar «kalten» Gesellschaft abbauen, im Bewusstsein, dass er als Mitglied eines Clubs oder Vereins ein wichtiges Rad ist und seine Un» Daniel Köppel terstützung und sein Einsatz gefragt sind. So kann Mitarbeiter Unternehmenskommunikation er Wertschätzung und Anerkennung gewinnen. 4. Ein Bonussystem als Animation für konstruktive Integration: In meiner Primarschulzeit wurden individuell gute Noten mit Strichen belohnt. Das
«Integration betrifft die ganze Menschheit. Die Zusammenhänge zwischen meiner Person, der Gesellschaft und der Arbeitswelt sind für mich die Faktoren, welche dazu beitragen, ob ich in der Welt integriert bin. Mit meinen Handicaps, welche zu mir gehören, ist dies nicht immer einfach, doch das Beste daraus zu machen, ist schon die halbe Lösung. Manchmal möchte ich alles hinter mir lassen, doch dann denke ich an folgendes Zitat: «Nichts ändert sich, ausser ich änder‘ mich.»
»Tina Schwizer Teamleiterin Druckvorstufe
«In der Arbeit mit den Lernenden heisst Integration vor allem: Vorbereitung auf den freien Arbeitsmarkt – in fachlicher, persönlicher und sozialer Hinsicht. Die Lernenden erfahren, wie sie mit Menschen, Vorgesetzten, Mitarbeitern und Kunden umgehen sollen, welche Wortwahl, welche Haltung, welche Einstellung es braucht, um erfolgreich im Berufsleben zu bestehen. Wo kann ein Lernender seine Stärken einbringen, und wo gilt es auch einmal sich zurückzunehmen und auf andere zu hören?»
» Priska Sigrist Teamleiterin Integrationsmassnahmen
«Integration ist … wenn normale Menschen zurück in eine verrückte Welt finden.»
» Nicole Abegg
Teamleiterin ASCOL
«Integrieren bedeutet für mich einschliessen. Dabei darf nicht vergessen werden, auf die Sicht der Personen zu achten, die integriert werden sollen, denn eingeschlossen, aber doch wieder am Rand einer Mehrheit zu stehen und Tag für Tag mit seinen Schwächen konfrontiert zu werden, kann für die persönliche Entwicklung und das Wohlbefinden nicht besonders förderlich sein. Das Umfeld sowie der Aufgabenbereich sollen sorgfältig ausgewählt werden und zu den Personen passen, damit sie ihre Fähigkeiten einbringen können und dafür auch die Wertschätzung erfahren, die sie verdienen.»
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Integration
Drei von vier Personen erfolgreich eingegliedert Wie erfolgreich ist Brüggli in der Integrationsarbeit? Wir zeigen es am Beispiel des Industriecenters, welches dank seiner wirtschaftlichen Ausrichtung auch agogisch sehr erfolgreich unterwegs ist. 2010 wurden im Industriecenter 76% aller Ein- teilung verzeichneten gar eine 100%-Eingliedegliederungsaufträge der IV erfüllt, wobei 52% der rungsquote. Auch die Bereiche Mechanik und betroffenen Personen bereits eine Stelle im ers- Montage erzielten einen überdurchschnittlichen ten Arbeitsmarkt anEingliederungserfolg getreten haben. Sechs mit dem höchsten 52% der Klienten im IC Personen oder 24% Wirtschaftspraktikasind beim RAV angeAnteil. Total wurden haben bereits meldet und werden auf über 32 Praktika im eine Stelle gefunden. Wunsch weiterhin von ersten Arbeitsmarkt der Arbeitsassistenz durchgeführt, mit einer bei der Stellensuche unterstützt. Zwei Personen Dauer von insgesamt 76,6 Monaten oder 1609 oder 8% wurden berentet und konnten einen ge- Tagen, bei 26 verschiedenen Arbeitgebern in der schützten Arbeitsplatz antreten. Ostschweiz. Eine Person nahm eine weiterführende berufliche Massnahme in Anspruch und drei Personen mussten aus gesundheitlichen Gründen weitere stationäre, therapeutische Massnahmen beanspruchen. Der Bereich Qualität+Service sowie Textilab-
» Kurt Fischer CEO Brüggli
Das Industriecenter ist – wie auch die weiteren Bereiche und Center von Brüggli – im ersten Arbeitsmarkt durch die Arbeitsassistenz vertreten. Sie vermittelt zwischen Brüggli und den Partnerfirmen und vertritt sowohl die Interessen der Klien-
3 Personen = 12%: in längerfristigen therapeutischen Massnahmen
2 Personen = 8%: Stellenantritt im zweiten Arbeitsmarkt mit Berentung
1 Person= 4%: weiterführende berufliche Massnahme
6 Personen = 24%: auf Stellensuche (beim RAV angemeldet)
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ten als auch der Arbeitgeber. Mit einem Netzwerk von über 260 verschiedenen Unternehmen im ersten Arbeitsmarkt, das durch die Branchenvertreter von Brüggli laufend ergänzt und gepflegt wird, sind wir in der Lage, massgeschneiderte Lösungen für unsere Klienten herbeizuführen – im Industriecenter und im ganzen Brüggli.
13 Personen = 52%: Stellenantritt im ersten Arbeitsmarkt
Coaching-Fortbildung
Das [MATRIX]-Beratungsmodell Brüggli arbeitet systematisch an seiner Coaching-Kompetenz. Die Zusammenarbeit mit dem Psychologen Peter-W. Gester ist dabei von besonderem Wert. Er hat das [MATRIX]-Beratungsmodell entwickelt – und stellt es nachfolgend vor.
Fortbildung im Brüggli mit Peter-W. Gester.
Die [MATRIX] ist die logische und konsequente Weiterentwicklung des 1991 von Peter-W. Gester veröffentlichten Heidelberger-Coaching-Modells (HCM). Mit dem HCM wurde erstmals in der Fachliteratur definiert, was Systemisches Coaching ist. Die [MATRIX] als Weiterentwicklung des HCM ist ein postsystemisches Modell und fasst die jeweils besten und effektivsten Verfahren verschiedener psychotherapeutischer Schulen zusammen (siehe
unten). Die [MATRIX] ist deshalb (therapie-)schulenübergreifend, polytheoretisch, interdisziplinär und multimethodisch. Durch ihre langjährige Entwicklungszeit und ständige Evaluation in der Praxis ist die [MATRIX] ein ausgereiftes integratives Beratungsmodell, das in der Lage ist, die komplexen Wechselfälle und Beratungsanforderungen für Biographien in post-
Therapieschule
Verwendung in der [MATRIX]
Tiefenpsychologie
Primär-/Sekundär-Prozess
Verhaltenstherapie
Umsetzung und Handlung
Gesprächspsychotherapie
Beziehungsangebot
Familientherapie
Genogramm
Systemische Therapie
Kontext-, Ziel-, Auftragsklärung
Hypnotherapie
Formen der Participation Mystique
modernen Industriegesellschaften der nördlichen Hemisphäre abzubilden, die sich untereinander im globalen Wettbewerb befinden. Die [MATRIX] ist seit 2009 zudem eine eingetragene und geschützte Marke. Anwendungsfelder Die [MATRIX] kann sowohl in Einzel- und Gruppensettings als auch in verschiedenen Anwendungsfeldern wie Lebens- und Berufsplanung, Coaching, Psychotherapie, Beratung und Organisationsentwicklung eingesetzt werden. Ursprünglich bedeutet Matrix im Lateinischen «Gebärmutter» bzw. «Muttertier» und weist damit auf den Ursprung des Lebens hin. In die [MATRIX] haben als multimodales Verfahren unter anderem Konzepte und Methoden aus verschiedenen psychotherapeutischen Schulen Eingang gefunden: Über die Verhaltenswissenschaften hinaus bevorratet die [MATRIX] zudem Metawissen aus unterwegs 0511 | 25
Coaching-Fortbildung
Was spricht für das CoachingModell [MATRIX]? Um andere betreuen zu können, muss man zuerst einmal sich selbst richtig kennen und schätzen. Das [MATRIX]-Beratungsmodell ist dazu ein wertvolles Mittel, sagt Luigi Berini, agogischer Leiter von Brüggli. Luigi Berini, was spricht für das CoachingModell [MATRIX]? Ich bin überzeugt, dass man nur dann effizient mit Menschen zusammenarbeiten kann, wenn man sich selbst versteht und akzeptiert. Betreuen heisst, sich selbst zu kennen und gern
Luigi Berini, agogischer Leiter von Brüggli.
zu haben. Hier setzt die [MATRIX] mit Peter-W. Gester an. Sie fasst das Beste verschiedener psychotherapeutischer Schulen zusammen und dreht sich um die persönliche Biographie eines jeden Einzelnen – eine ganz wertvolle Ausbildung. Und eine sinnvolle Ergänzung zur Arbeitsagogen-Ausbildung, die bei Brüggli einen hohen Stellenwert hat.
unterschiedlichen Bereichen, wie: Philosophie und Soziologie, Religionswissenschaften, Neurowissenschaften, Ökologie, Ökonomie, Organisationsentwicklung, Währungs-, Geld-, Rohstoff- und der Immobilienmarktentwicklung, Globalisierungs-, Demographie-, Migrations-, Politikentwicklungen sowie aus Kunst, Film, Literatur und Weisheitslehren. Die [MATRIX] verlässt sich aber nicht ausschliesslich auf wissenschaftliche Modelle, sondern sie integriert auch Lebenserfahrung, alltagspsychologische Modelle, Erkenntnisse aus Weisheitslehren und vieles mehr, damit die Mandanten durch die [MATRIX]-Beratung zu einem umfassenden Big Picture ihrer Biographie gelangen.
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Was haben die Klientinnen und Klienten von Brüggli davon? Sie haben es mit Betreuern zu tun, die sich systematisch mit ihrer eigenen Lebenssituation und Geschichte befasst haben, besonders auch im familiären Kontext. Dadurch sind die Betreuungspersonen in der Lage, individuell und sensibilisiert auf die einzelnen Klienten einzugehen. Daraus wächst ein ganz anderes, noch gründlicheres Verständnis für unsere Leute. Welchen Stellenwert haben Fortbildungen wie die [MATRIX] für Brüggli? Mittel zur Stressbewältigung sind im Alltag unverzichtbar, damit nicht immer gleich ein Therapeut nötig ist. Mit Modellen wie der [MATRIX], aber auch mit der Ausbildung zum Arbeitsagogen, mit der Fortbildung in Prozessorientierter Energetischer Psychologie und mit regelmässigen Fallsupervisionen schaffen wir die Grundlagen, um mit Problemen besser zurecht zu kommen. Davon profitieren Leitende wie auch Klienten. Welches ist Ihre persönliche Motivation zu solchen Fortbildungen? Es geht um die Qualität unserer Arbeit und damit um den Ruf von Brüggli und um die Möglichkeiten, die sich den Menschen bei uns bieten. Mir liegt daran, eine konstant hochwertige agogische Leistung zu erbringen mit dem Ziel, bei unseren Kostenträgern wie auch bei unseren Mitarbeitenden über alle Stufen hinweg Zufriedenheit und Begeisterung auszulösen.
willkommen, aber die [MATRIX] will nicht nach Wolkenkuckucksheim, Schizoville oder Depridorf und auch nicht zum Puddingabitur im Schlaraffenland, sondern zum Locus amoenus. Metaphorisch handelt es sich dabei um den Himmel, das Paradies, den Garten (Eden), den Park, die Ordnung, den Frieden auf der einen oder die Hölle, Wüste, die Einöde, das Chaos und den Krieg auf der anderen Seite. Das wird nur dann dauerhaft von Erfolg gekrönt sein, wenn es gelingt, den Locus amoenus in der eigenen Innenwelt zu etablieren und im Verhalten in der Aussenwelt umzusetzen. Dazu ist die Erforschung, Reflexion und Kultivierung der Innenwelt notwendig, für die Bewältigung und Kultivierung der Aussenwelt ist der Erwerb von Bildung, Kompetenzen, Lizenzen, Geld und Wirtschaftsgütern erforderlich. Das Einrichten des Locus amoenus sollte weder direkt oder indirekt dazu führen, seinen Mitmenschen dadurch einen Locus terribilis zu schaffen. Das hat vielfältige Implikationen und Konsequenzen (gerade) im Zeitalter der Globalisierung. Es hilft langfristig wenig, den eigenen Locus amoenus auf Kosten anderer zu errichten. Zwar ist die [MATRIX] agnostisch, aber hier gilt Matthaeus 16,26: «Was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?»
Der Unterschied zu anderen Modellen Die [MATRIX] geht im Unterschied zu (vielen) anderen Beratungsverfahren über eine mündliche oder narrative «Redekur» hinaus. Sie versucht, durch ihre bildgebenden und bildschöpfenden Interview: Michael Haller Verfahren einen möglichst genauen und tiefen Bereichsleiter Unternehmenskommunikation Einblick in die äussere und innere Lebenswelt des Mandanten zu bekommen. Zudem ist die [MATRIX] keine ausschliesslich oder überwiegend beziehungsorientierte Prozessberatung, sondern auch eine inhaltsorientierte Expertenberatung. Was ist der Sinn des Lebens? Dazu ist die ständige Entscheidung unentscheidNach der [MATRIX] arbeitet man, um zu leben barer Fragen notwendig zwischen Pflicht oder Kür, und nicht umgekehrt. Dazu ist die ständige Ent- Broterwerb oder Kunst, daher ist die [MATRIX] scheidung unentscheidbarer Fragen notwendig auch eine Beratung mit Ratschlägen. zwischen Pflicht oder Kür, Broterwerb oder Kunst. Aber das Leben ist kein Wunschkonzert und auch Das biographische Gesamtkunstwerk kein Ponyhof. Wunschkonzerte gibt’s sonntags im Die Mandanten werden in der [MATRIX]-Beratung Radio und den Ponyhof bestenfalls in den Ferien. immer im Rahmen ihres biographischen GesamtInsbesondere für die Ponys ist der Ponyhof noch kunstwerks, ihrer Lebenswelt(en) und ihrer jeweinie ein Ponyhof gewesen (es ist ihr Arbeitsplatz). ligen biographischen Phase gesehen. Sie werden Das wussten die Ponys schon immer sehr genau. auch nicht durch Fragebögen und Testbatterien gedreht und in Datenketten oder in EigenschaftsWozu dient die [MATRIX]? komponenten zergliedert, sondern sie behalten Die [MATRIX] dient zur Herstellung, Wiedergewin- das Heft in der Hand und bereiten ihre Biographie nung, Erhaltung, Stabilisierung oder Optimierung multimedial selbst auf. der Lebensqualität der Mandanten. Utopien und «wilde Zukünfte» sind im Rahmen der [MATRIX]
Coaching-Fortbildung
Zeitumfang für die Anfertigung der [MATRIX] Von einem ausführlichen Anleitungsbuch zur Anfertigung der [MATRIX] angeleitet, bereiten die Mandanten mit verschiedenen bildschöpfenden Verfahren in einer 20- bis 80-stündigen Vorbereitung ihr biographisches Gesamtkunstwerk auf. Diese multimediale Zusammenstellung der eigenen Biographie nennt sich dann die [MATRIX] . Die Beratungsphase Die anschliessende [MATRIX]-Beratung hat die Abfolge: Beschreiben, Analysieren, Verstehen, Verdichten, Überblicken, Bewerten, Verschreiben und Handeln. Die [MATRIX] versucht zunächst, möglichst «wertneutral» Gutes und Schlechtes, Chancen, Möglichkeiten, Risiken und Gefahren nach den Fähigkeiten, dem Wissen, dem Können, den Lizenzen und der Wirtschaftskraft der Mandanten zu beschreiben. Innen- und Aussenwelt finden gleichberechtigte Berücksichtigung. Auch unvernünftige Tendenzen und Verhaltensweisen sowie Selbstsabotagemanöver und Selbstzerstörungsmuster kommen dabei zur Sprache. Mandanten werden gleichzeitig als Individuum und als soziale Wesen in verschiedenen Gruppenverbänden gesehen. Es werden ihre Kompetenzen und Inkompetenzen, ihre Tugenden und Sünden, ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft humorvoll, aber klar reflektiert.
Peter-W. Gester hat das Matrix-Modell entwickelt. Bilder: Hanspeter Bühler
In der [MATRIX]-Beratung werden die tiefenstrukturellen Schnittmengen zwischen den «Ergebnissen» der [MATRIX] I (Vergangenheit), mit den Ergebnissen der [MATRIX] II (Gegenwart) und der [MATRIX] III (Zukunft) bezüglich verschiedener Muster, innerer Konsistenz und Resonanz «verglichen». Sie werden auf ihre tiefenstrukturelle Mustersprache hin untersucht und anschliessend noch mit den Stereoskopie erzeugenden «Optiken» der «META-[MATRIX] » betrachtet und dann in der Verschreibung zum Big Picture vom [MATRIX]-Berater zur grossen Lage zusammengefasst und mit Handlungsanleitungen versehen.
Kostenfreier Download Auf der Homepage des www.missing-link-institut.de kann eine 16-seitige Kurzfassung «Was ist die [MATRIX]» heruntergeladen werden.
Weiterführende Literatur Gester, Peter-W. (2011): Anleitung zur Anfertigung der [MATRIX]. Mühle-Media. Plettenberg. 180 Seiten.
» Peter-W. Gester Dipl. Psychologe
«Verstehen kann man das Leben nur rückwärts, leben muss man aber vorwärts.» Sören Kierkegaard
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PR-Werkstatt
Tue Gutes und rede darüber Was heisst Corporate Identity? Wie prägt man das Image eines Unternehmens? Welche Chancen birgt die fortschreitende Digitalisierung der Medien? Mit solchen Fragen setzten sich angehende Kaufleute im Rahmen der PR-Werkstatt auseinander. Public Relations heisst: kommunizieren, um Verbindungen zwischen einer Organisation und der Öffentlichkeit herzustellen. Dabei wird ein Bild vermittelt und – immer wieder neu – gefestigt. Das «Image» besteht, vereinfacht gesagt, aus Vorstellungen, Einstellungen und Gefühlen, die eine Person gegenüber einem Unternehmen (oder einer Marke) hat. Idealerweise deckt sich dieses Bild mit dem Selbstbild des Unternehmens. Aber wie beeinflusst man dies? Michael Haller, Bereichsleiter Unternehmenskommunikation, vermittelte uns die wesentlichen Zusammenhänge in der temporeichen, spannenden PR-Werkstatt. Es geht um das Vertrauen Ein gutes Image hat mit Vertrauen zu tun. Und Vertrauen ist die wichtigste Ressource, die ein Unternehmen braucht, um in den Märkten erfolgreich zu sein. Die Unternehmenskommunikation kann wesentlich zum Vertrauen beitragen, indem sie für einen guten Informationsfluss sorgt – zum Beispiel den Mitarbeitenden oder Enorme Dynamik Aktionären gegenüber – und ihre Leistungen ideal Informationen fliessen dank der fortschreitenzur Geltung bringt. Das hat direkt mit der Unter- den Digitalisierung immer schneller und in alle nehmenskultur (Corporate Behaviour), mit den erdenklichen Richtungen. Meinungen über ein Botschaften (CorpoUnternehmen (und gerate Communications) nauso über Produkte, Kaum jemand wartet auf und mit der visuellen Marken, Leistungen) Ausdrucksweise (Cordie Zeitung von morgen, um werden mehr und porate Design) eines mehr in sozialen Netzsich zu informieren. Unternehmens zu werken wie Facebook, tun; diese drei Teile Youtube oder Twitter machen die Corporate Identity, die Identität des gemacht. Hier tut sich ein sehr spannendes, aber Unternehmens, aus – die Übereinstimmung von auch unberechenbares neues Feld auf: MedienDenken, Handeln und Auftreten eines Unterneh- nutzer werden News- und Meinungsmacher. Das mens und seiner Mitarbeitenden. zeigt sich besonders auch darin, dass immer mehr Zeitungen ums Überleben kämpfen, weil ihr Stel28 | unterwegs 0511
Der Ton macht die Musik smo. Kommunikation ist immer auch eine Sache der Interpretation: Wie nehme ich wahr, was mein Gegenüber mir erzählt? Der Ton macht die Musik: Die Lautstärke oder die Gefühlslage des Erzählers beeinflusst, wie ich seine Signale empfange. Ein Verkäufer, zum Beispiel, ist darauf bedacht, dem Kunden das Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Und ein Lehrer wird geschätzt, wenn er seine Schüler motivieren kann. Die Sprache selbst macht nur etwa 7% der Kommunikation aus, den grösseren Teil machen Körperhaltung, Gestik und Verhaltensweisen aus.
PR-Werkstatt
lenwert schwindet: Es wartet kaum mehr jemand auf die Zeitung von morgen, um sich ein Bild des aktuellen Geschehens zu verschaffen. Auch Ein gutes Image hat mit Brüggli überlegt sich, in welcher Form man Vertrauen zu tun. sich auf den «Social Communities» präsentieren könnte. Ein Youtube-Clip über den Medienwandel in der Schweiz sorgte für eine gute Diskussionsgrundlage und brachte einige von uns zum Nachdenken.
Einblick in die PR-Werkstatt mit viel Praxisbezug. Bild: Daniel Stauffer
Gefahr der Reizüberflutung Immer mehr Information auf immer mehr Wegen: Damit wächst auch die Gefahr der Reizüberflutung. Man kann gar nicht mehr alles aufnehmen. Botschaften, die zu den Leuten durchdringen sollen, müssen folglich immer noch genauer und – im Falle der kommerziellen Werbung – origineller und auffälliger sein. Diesbezüglich gibt uns Michael Haller einen Leitgedanken mit auf den Weg: «Kommunikation heisst: sich am Gegenüber ausrichten. Wer einen Fisch fangen will, muss fühlen wie ein Fisch.» Von der Theorie ging’s in die Praxis. Die Teilnehmenden der PR-Werkstatt widmeten sich realistischen Aufgaben, die Brüggli in kommunikativer Hinsicht zu bewältigen hat: zum Beispiel die Organisation eines Tages der offenen Tür, die Erneuerung des Intranets oder Werbeaktivitäten für die Gastronomie Usblick oder den Leggero Vento. Die Feedbacks waren grösstenteils positiv. Während des PR-Praktikums konnten viele von uns das erste Mal Luft in der Öffentlichkeitsarbeit schnuppern. Die Rückmeldungen der KV-Lernenden waren allesamt positiv – und einige von ihnen haben jetzt Feuer gefangen und wollen noch mehr zu diesem vielfältigen Thema erfahren.
» Kim Wittwer Lernender Kaufmann QMS
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Bike to Work
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Bike to Work
Liebeserklärung ans Velofahren Beim Velofahren kannst du was erleben. Auch dann, wenn der Wetterfrosch davon abrät. Und du kommst erst noch inspiriert bei der Arbeit an – und kehrst entspannter heim. Wenn dir die wetterfesten Bauarbeiter zunicken oder gar ein straffes «Morgä» schenken, kann es nicht so falsch sein, was du tust. Du bist nun anerkannterweise einer derer, die ihr Fahrrad auch dann aus der Garage nehmen, wenn der innere Schweinehund am liebsten ins Auto steigen würde. Ohrenschutz rein, Mütze über, Helm obendrauf. Die winddichte Jacke bis zum Unterkiefer zugeknöpft, die Ärmel-Enden fest über den Handschuhen festgezogen, die Socken über die Hosenstösse gestülpt, damit diese nicht von der Velokette geküsst werden – auf geht’s.
Velofahrt ist durchaus ein Abenteuer, auf jeden Nun, wie gesagt, das war so, ist heute aber anders. Fall auf der Hauptstrasse, die es wann immer Man hat sich aneinander gewöhnt (der Klügere möglich zu meiden gilt, weil dir dort allerhand we- bleibt stur) und grüsst sich sogar – nicht übernig wache Geister beschwänglich, aber doch gegnen. Zum Beispiel von gegenseitiger Akder übermüdete Last- Es ist ein Privileg, gesund zu zeptanz geprägt. Zwei wagenchauffeur, der Richtungen, eine Parsein und mit dem Velo zur mit seinem ächzenden allele: Wir fahren alle Arbeit fahren zu können. 28-Tönner Plastikteile durch dieselbe Welt. von Utrecht nach Amriswil karrt und dich mit seinem Anhänger fast Das ist das Schöne am Velofahren: Man sieht streift. Oder der gestresste Kurierdienstler, der und erlebt mehr – das Leben blüht abseits der noch nie etwas von Rechtsvortritt gehört hat (Zeit festgefahrenen Strassen. Und vor allem: Man Du bist nicht allein. Auch bei minus 2 Grad nicht. ist Geld). Oder der feine Herr Immobilienmakler, hat Zeit zum Nachdenken. Die Gedanken fliessen Auf dem Feldweg kommen dir der schwarze La- der im Geschäftsauto die Assistentin zusammen- von alleine, das rhythmische Treten beruhigt und brador und sein Herr entgegen. Du überholst die staucht und dabei glatt aus der Spur gerät. inspiriert. Du fühlst dich frisch und lebendig, bist rüstige Seniorin, die mit ihren Walking-Stöcken konzentriert und fokussiert – und gleichzeitig in den Takt schlägt. Und Dolch solche Begeg- einem entspannten Zustand, der Kreativität und du begegnest hin und nungen gehen rasch damit gute Ideen ermöglicht. Manche Lösung, die wieder einem Arbeits- Das Leben blüht abseits der vergessen, wenn im im umtriebigen Grossraumbüro nur mit Geknorze kollegen, der dasselbe Gegenzug auf dem zustande kommt, bahnt sich ihren Weg beim Vefestgefahrenen Strassen. macht wie du: VelofahFeldweg Schrägmütze lofahren fast spielend durch deine Gehirnwindunren, weil du entweder: und seine Bande da- gen und direkt in dein Herz. a:) einen unstillbaren Bewegungsdrang verspürst her kommen. Das sind zwischen acht und zehn oder b:) keine andere Wahl hast oder c:) gleicher- Oberstufenschüler, angeführt von einem Jungen, Es ist ein Privileg, gesund zu sein und mit eigener massen a und b als Argumente anführen magst. dessen rotweisse Basketballmütze steil wie eine Kraft zur Arbeit kommen zu können. Auch das wird Panzerhaubitze in den Himmel ragt (keine Ahnung, einem bewusst, wenn der Blick beim Velofahren Vielleicht hast du eine Frau zuhause, die dir eines wie der das macht – die Mütze hält wie angeleimt, über des Thurgaus sanfte Weiten schweift, um weiteren verregneten, vernebelten oder schnee- auch bei Segelwetter). Vor wenigen Wochen noch sich an der blauen Stille des Bodensees sattzuweissen Morgens sagt: «Du spinnst, jetzt drehst dachten die Jungs nicht daran, einem einzigen sehen. Der Wind flüstert es in deine Ohren: Das du ganz ab», um dich dann mit einem Kuss und Velofahrer einfach so Platz zu machen. Wie ein rö- Paradies ist hier. leicht besorgten, zugleich anerkennenden Blick misches Kriegsschwadron hielten sie drauf, in den zu verabschieden, als würdest du dich auf eine Augen die Pubertät lodernd, und, weil klar in der Reise durch die Mojawe-Wüste machen. Ja, die Überzahl, ganz auf die Macht der Mehrheit bauend. » Michael Haller Bereichsleiter Unternehmenskommunikation
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Bike to Work
Brüggli fährt gerne Velo Brüggli macht mit, wenn es heisst: mit dem Velo zur Arbeit. Wer im Juni 2011 im Rahmen der Aktion «Bike to Work» in die Pedalen tritt, kann nur gewinnen. Und dies ganz ungezwungen: Nicht die Leistung zählt, sondern das Dabeisein. mha. Keine Frage, Brüggli ist auch dieses Jahr – heit und dem Konzentrationsvermögen, steigert und damit zum zweiten Mal – an der Aktion «Bike die Fitness, entlastet die Umwelt und macht erst to Work» dabei. Die noch Spass, weil man Teilnahme 2010 war sich in 4er-Teams orPro 4er-Team ein Erfolg: 52 Mitarbeiganisiert. tende von Brüggli, 13 darf auch eine Person ohne Teams, legten gemeinAuch mit Handicap Velo mitmachen. sam 8195 Kilometer Pro Team darf eine zurück. Das entspricht Person ohne Velo dain etwa der Distanz zwischen Romanshorn und bei sein; diese Person muss den Arbeitsweg aber Antsiranana auf Madagaskar, Abilene in Texas, aus eigener Kraft zurücklegen – zum Beispiel zu oder Myanmar in Burma. Wer sagt da noch, mit Fuss, mit Rollschuhen oder auf dem Skateboard Fahrradfahren bringe man es nicht weit? und natürlich auch im Rollstuhl. Damit haben also auch Menschen mit Handicap die Chance, aktiv Das Dabeisein zählt mitzumachen. Es geht bei der Aktion «Bike to Work» allerdings nicht ums Abspulen von Kilometern, sondern um Noch Fragen? die Freude an der sanften, umweltschonenden Über die Aktion «Bike to Work» haben wir brüggliFortbewegung. Alle Mitarbeitenden von Brüggli weit auf allen Kanälen informiert: mündlich, über können teilnehmen. das Intranet, via PlakaBedingung ist, dass te – und hiermit auch Es geht nicht ums Abspulen in unserer Mitarbeiterman für mindestens einen Teil des Arbeitsund Kundenzeitschrift von Kilometern. weges auf das Velo «Unterwegs». SpätentDas Dabeisein zählt. umsattelt. Bedingung schlossene oder Perist ausserdem, dass sonen, die noch Fragen man mindestens die Hälfte der Arbeitstage im haben, wenden sich am besten an die KoordinatoJuni mit dem Velo kommt. Das dient der Gesund- rin Sonja Bütikofer oder an die Leitenden in ihrer Abteilung.
«Bike to Work» mha. «Bike to Work» ist eine Aktion von Pro Velo, eine Organisation, welche die Interessen der Velofahrer vertritt und mit rund 35 Regionalverbänden vertreten ist. 1985 gegründet, ist Pro Velo Schweiz inzwischen ein Verband von mehr als 27 000 Velofahrerinnen und Velofahrern, die gemeinsam das Ziel verfolgen, den Verkehr sicherer sowie fahrrad- und fussgängerfreundlicher zu gestalten.
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Tolle Gewinne Alle, die teilnehmen, ungeachtet ihrer Leistung, können zahlreiche Preise gewinnen – als Team wie auch als Einzelperson. Zusätzlich verlost auch Brüggli schöne Gewinne: Teampreise 1. und 2. Preis: Fahrt mit dem Flyer-Ballon fürs ganze Team 3. Preis: Treffen mit einem Entwickler von Solar Impulse 4. Preis: Fahrt mit dem Migros-Ballon fürs ganze Team 5. Preis: Je ein 3-Jahres-Halbtax-Abo der SBB 6. Preis: Je ein 2-Jahres-Halbtax-Abo der SBB 7. bis 9. Preis: Je ein 1-Jahres-Halbtax-Abo der SBB Einzelpreise 1. Preis: Ein Wochenende in Hamburg inklusive zwei Übernachtungen für zwei Personen 2. Preis: Eine Wellnesswoche in Flims inklusive Hotel für zwei Personen 3. bis 5. Preis: Ein Velo im Wert von CHF 1700.– Brüggli-Preise Man hat also gleich zwei Gewinnchancen: einmal im Team und einmal als Einzelperson. Und Brüggli legt noch etwas obendrauf: Unter allen Teilnehmenden von Brüggli werden 1 Leggero Vento, 1 Brunch-Gutschein (Usblick) für zwei Personen, 1 Einkaufs-Gutschein von Pier 58 (Verkaufsladen von Brüggli) im Wert von CHF 30.– sowie ein 1 Benissimo-Los verlost. Viel Glück und Freude mit der Aktion «Bike to Work».
Nachgefragt
Wie wird die Goldene Regel gelebt? «Wir behandeln andere so, wie wir selbst behandelt werden wollen», besagt die Goldene Regel bei Brüggli. «Unterwegs» wollte wissen, wie sie bei den Leuten ankommt.
» Notiert / Bilder: Daniel Köppel Mitarbeiter Unternehmenskommunikation
Daniel Stauffer, Lernender Polygraf EFZ
Andrea Virgillio, in der Vorlehre als Druckausrüster
Wichtig ist, dass jeder fair behandelt wird. Witze über andere machen, das Macho-Gehabe und sexuelle Belästigungen sind für mich die klassischen Beispiele für das Nichteinhalten der Goldenen Regel. Oftmals sind genau die Leute, die andere anrempeln, die ersten, welche sich beklagen, wenn sie angerempelt werden.
Die Goldene Regel zeigt mir, dass wir alle gleich viel Wert sind. Im Vorlehrjehr machen wir Übungen zu diesem Thema. Wir gestalten z.B. ein Plakat, wo drauf steht, was bei dieser Regel wichtig ist. Dann machen wir Rollenspiele mit guten und schlechten Beispielen, sodass einmal der Lehrling frech zum Chef ist und ein andermal der Chef zum Lehrling.
Sarah Tobler, in der Vorlehre als Druckausrüsterin
Yvonne Schnüriger, Lernende Polygrafin EFZ
Toby Rickenbach, Lernender Büroassistent EBA
Für mich heisst die Goldene Regel, dass ich den anderen so respektiere wie er ist. Bei uns auf der Abteilung hat es noch nie Reibereien untereinander gegeben, von daher kann man mit den Leuten hier sehr gut leben. Wenn jemand hinter meinem Rücken über mich spricht, versuche ich es zu ignorieren und nicht darauf zu hören.
Der Goldenen Regel wird im Brüggli relativ viel Beachtung geschenkt. Wir achten immer darauf, dass wir zusammen in die Pause gehen. In den Bussen schaue ich, dass ich die Leute nicht herumschupse. Es ist mir aber auch schon passiert, dass ich aus einem bestimmten Gefühl heraus jemanden verletzt habe.
Ich persönlich lebe die Goldene Regel, es liegt aber nicht an mir zu beurteilen, ob dies die andern auch einhalten. Ich versuche für die Menschen ein Beispiel zu sein, indem ich stets freundlich bin. Dank meiner Erziehung war diese Regel für mich nicht neu.
Nathalie Schmidt, Lernende Polygrafin EFZ
Alessia Loher, Lernende Büroassistentin EBA
Karin Xiao, Lernende Kauffrau B-Profil
Wenn jemand bei der Arbeit Hilfe braucht, unterstütze ich ihn, weil ich diese Geste auch von andern schätze. Ich habe mich aber auch schon beobachtet, dass ich die Leute bei der Arbeit, wenn sie laut sind, kritisiere, ich aber handkehrum auch schon laut war.
Die Leute gehen im Brüggli sehr respektvoll mitei- Ich finde es gut, dass es im Brüggli die Goldene nander um. Wenn ich jemanden respektiere, hoffe Regel gibt. Sie sollte im Alltag auch gelten. Wenn ich natürlich, dass er dasselbe auch bei mir tut. ich über die Strasse gehe und jemanden sehe, den Bevor es bei einem Konflikt zu Handgreiflichkeiten ich nicht mag, grüsse ich ihn trotzdem nett. Wenn kommt, müsste man ihn versuchen, mit Worten zu jemand am Boden liegt, weil er einen Unfall hat klären. ,helfe ich ihm, auch wenn es der böse Nachbar ist. unterwegs 0511 | 33
Sicherheitsdienst
SiDi erkundet KSSG Von den Technischen Diensten über den Rettungsdienst bis hin zur Gerichtsmedizin: Der Sicherheitsdienst (SiDi) von Brüggli erhielt spannende Einblicke ins Kantonsspital St.Gallen (KSSG). Zum Kantonsspital St. Gallen gehören auch die Spitäler Rorschach und Flawil. Es ist das Zentrumsspital der Ostschweiz und gleichzeitig das grösste nichtuniversitäre Spital der Schweiz. Es stehen insgesamt 900 Betten in den über 40 Fachdisziplinen zur Verfügung, und über 4 000 Mitarbeitende gewährleisten den Betrieb rund um die Uhr. Neben der medizinischen Versorgung der Region St. Gallen leistet das Kantonsspital Aus- und Weiterbildungsfunktionen für Ärzte und Angehörige verschiedener Pflegeberufe sowie von Berufen anderer medizinischer und nichtmedizinischer Bereiche.
über die Notrufzentrale 144 koordiniert. Entsprechend werden ein Rettungsteam und allenfalls der Notarzt mit separatem Fahrzeug aufgeboten. Das Einsatzgebiet reicht vom Bodensee bis ins Appenzellerland. Zur Sicherstellung des Rettungsdienstes stehen insgesamt acht Fahrzeuge zur Verfügung. Das Innere eines Rettungswagens (RTW) ist mit modernsten Geräten und einer umfangreichen Ausrüstung ausgestattet. Dies macht es möglich, dass Patienten unabhängig von Alter und Schweregrad der Erkrankung oder Verletzung bereits am Notfallort umfassend versorgt und schonend ins Spital transportiert werden können.
Technische Dienste Imposant war die Führung, die uns durch das Labyrinth der unterirdischen Verbindungen an Orte brachte, wo andere Personen nicht hinkommen. Zum Beispiel in die Elektrozentrale mit Einspeisung und Verteilung sowie den Notstromgruppen mit riesigen Dieselmotoren; der älteste stammt aus dem Jahr 1954. Bei der nächsten Station wurde es laut und warm; die 28-jährige Heizzentrale mit zwei Blockheizwerken produziert Wärme und Dampf für alle Immobilien und Anlagen des Kantonsspitals. Auf dem unterirdischen «Strassennetz» war reger Verkehr mit Patienten-, Betten- und Materialtransporten. Die Verteilung der ganzen Energie, der Rohrpost sowie der Informatikverkabelung konnte anhand der kilometerlangen Rohre und Kabelträger an der Decke in diesen Gängen verfolgt werden.
Die Dienstleistungen des Rettungsdienstes umfassen Notfalleinsätze, Verlegungstransporte von Patienten in andere Spitäler, Transporte für das Ostschweizer Kinderspital sowie Transporte von Frühgeborenen. Rettungssanitäter ist eine höhere Fachausbildung und dauert drei Jahre. Grundvoraussetzung ist der Abschluss als Fachangestellte/r Gesundheit (FAGE) oder eine andere vom BBT anerkannte Berufsausbildung mit Diplomabschluss.
Rettungsdienst Vier komplette Rettungsteams sind ständig einsatzbereit, zwei in St.Gallen, je eines in den Spitälern Rorschach und Flawil. Die Einsätze werden
Forensische Medizin Ausserdem wurde der Brüggli-SiDi in einem hochspannenden Referat von Dr. Christoph Markwalder, Co-Leiter der Abteilung Forensische Medizin, in die Geheimnisse der Rechtsmedizin eingeführt. Das Institut für Rechtsmedizin am Kantonsspital St.Gallen (IRMSG) ist in die vier Disziplinen Forensische Medizin, Forensische Genetik, Forensische Chemie und Toxikologie und Verkehrsmedizin aufgeteilt. Grundsätzlich ist zu bemerken, dass der Rechtsmedizinische Dienst bei jedem Todesfall mit unklaren oder unnatürlichen Ursachen (z.B. Fremdeinwirkung) von der Polizei oder von den
Bezirksärzten aufgeboten wird. Die Rechtsmedizin kann klare Zuordnungen von Indizien machen, aber auch Entlastungen in Verdachtsmomenten liefern. Die Forensische Medizin untersucht lebende oder verstorbene Personen, um im Sinne einer Tatrekonstruktion möglichst genau aufzuzeigen, wie sich ein Ereignis zugetragen hat, welches zum Schaden führte. In den Bereich der Forensischen Genetik gehören Spurenzuordnungen mittels DNA-Analyse (z.B. Blut auf Tatwaffen, Haarpartikel auf einer verlorenen Einbrechermaske) sowie Vaterschaftstests oder Identifikationen von Personen mittels Knochenteilen. Die Forensische Toxikologie befasst sich mit Giftnachweisen oder Vergiftungen bei Lebenden und Verstorbenen, speziell mit der Untersuchung von Alkohol, Medikamenten und Drogen sowie deren Wirkung auf den Menschen. In der Verkehrsmedizin beurteilen Ärzte die Fahrfähigkeit bzw. die Fahreignung bei Personen, die möglicherweise Schwierigkeiten beim Lenken eines Fahrzeugs im Strassenverkehr haben. Ein besonderer Fall Zum Schluss präsentierte uns Dr. Christoph Markwalder einen besonderen Fall, wobei er uns als Laiendetektive einsetzte und uns zu den einzelnen Untersuchungsschritten heikle Fragen stellte. Ausgangslage war ein zufällig in einem ausrangierten «Gülleloch» gefundener Knochen. Ist er von einem Mensch oder von einem Tier? Ausgrabungen führten zu einem ganzen Skelett – und dieses hatte mit einer Geschichte zu tun, wie sie nur das Leben schreiben kann. Es war ein interessanter und vollbeladener Exkursionstag.
» Erich Heule Das SiDi-Team von Brüggli war im Kantonsspital St.Gallen zu Besuch. Bild: zVg.
Fachperson Berufsbildung, SiDi-Mitglied
Brügglianer
10 Fragen an: Beatrice Tanner und Charlotte Nour ed Din Ein Geruch, auf den Du sofort reagierst: Beatrice: Im Sommer, wenn die Luft nach frischem Heu duftet. Charlotte: Das Eau de Toilette Versace L’Homme. Eine Sportart, bei der Du gerne zusiehst: Beatrice: Wellen- und Kitesurfing. Charlotte: Formel 1, Golf. Ein Gebäude oder Wahrzeichen, das Du gerne von Deinem Schlafzimmerfenster aus sehen würdest: Beatrice: Der Mond, umgeben von den Sternen, als Zeichen dafür, dass es immer irgendwie weitergeht. Charlotte: Das Tadsch Mahal vielleicht? Nein, lieber das Meer! Wann warst Du zum letzten Mal richtig glücklich? Beatrice: Immer am Morgen, wenn ich bei meinen genussvoll fressenden Pferden bin, meinen Kaffee schlürfe und dabei die Stimmung des neuanbrechenden Tages auf mich einwirken lasse. Charlotte: Immer wenn ich meinen Sohn sehe oder höre. Der Sänger, die Sängerin oder die Band, die Du momentan am häufigsten hörst: Beatrice: Meine Lieblingsband besteht aus unzähligen Vögeln. Der momentane Hit wird von denen gezwitschert, die aus dem Süden heimkommen. Charlotte: Es gibt aktuelle Hits, die dann den ganzen Tag am Radio zu hören sind und die ich nachträllere. Aber ich kann mir die Namen nicht merken.
Welchen Wunsch möchtest Du Dir unbedingt erfüllen? Beatrice: Für mindestens ein halbes Jahr ins jüdische Alltagsleben in Jerusalem eintauchen. Charlotte: Wieder mal nach Spanien. Wenn Du einen Tag die Welt regieren könntest, was würdest Du dann ändern? Beatrice: Regieren? Ich würde jeden glücklich zaubern. Charlotte: Dass ich mehr Zeit hätte, was zu ändern, denn ich bin nicht Gott. Wenn Du einen eigenen Fernsehsender hättest, was würde darauf laufen? Beatrice: Positive, motivierende Sendungen. Charlotte: Nur Positives. Was ist das beste Gerücht, das Du über Dich gehört hast? Beatrice: Dass ich die beste Mami der Welt sei. Charlotte: Dass ich Millionärin bin. Schön wärs. Beschreibe Dich in drei Worten: Beatrice: begeisterungsfähig, gutmütig, unkonventionell. Charlotte: aufgestellt, zufrieden, dankbar.
» Nachgefragt: Michael Haller Bereichsleiter Unternehmenskommunikation
An dieser Stelle lernen Sie jeweils zwei Brüggli-Leute etwas näher kennen. Diesmal Beatrice Tanner, Teamleiterin Fotostudio, und Charlotte Nour ed Din, Fachangestellte Zentrale. unterwegs 0511 | 35
Was gut tut
Kurt Fischer, Brüggli-CEO, verbreitet harmonische Stimmung mit Klangschalen-Klängen, wie hier bei der Einweihung der neuen Räumlichkeiten des Bereichs Qualität+Service. Bild: Pascale Munz
Alles schwingt Musik vermag die Stimmung eines Menschen zu beeinflussen. «Unterwegs» hat in der letzten Ausgabe einen Beitrag zu diesem Thema veröffentlicht. Brüggli-CEO Kurt Fischer befasst sich mit Klängen und deren Wirkung auf den Menschen. Ein Hobby von Kurt Fischer ist Musik machen Verstimmungen als Krankheitsursache und Musik hören. Schon als kleines Kind war er «Der gesunde menschliche Körper ist nach harmobegeistert von Tönen. Es waren vor allem Natur- nikalen Gesetzen gebildet», so Fischer, «deshalb töne wie der Gesang der Vögel, Donnergrollen kam man schon früh auf den Gedanken, menschliund Wasserrauschen. «Ich versuchte vielerlei ches Leiden und Krankheiten durch Musik zu heiTierstimmen nachzuahmen, um so in die Kommu- len». Novalis, Dichter und Mystiker sagte: «Jede nikation der Tierwelt Krankheit ist ein musizu kommen.» Diese kalisches Problem.» «Wir lieben die Musik, die Faszination trat dann Dabei meint er die Verzunächst in den Hinunserer eigenen Stimmung stimmung, also die tergrund. Durch den Tatsache, dass jemand Besuch eines Oberton- und Schwingung entspricht.» nicht in der idealen konzerts wurde die alte Verfassung ist. Wenn Begeisterung für Naturklänge wieder geweckt. der Körper des Menschen als Resonanzkörper länKommt dazu, dass er eine Grundausbildung in gere Zeit verstimmt ist, wird er krank. «Dasselbe Klangtherapie absolvierte und so seine Erfahrun- gilt für die Seele», sagt Kurt Fischer. gen mit Musik und Tönen machte. 36 | unterwegs 0511
Was gut tut
Seit Menschengedenken Der Begriff Klangtherapie vereint eine Vielfalt an alternativmedizinischen Behandlungen. Nebst den Klangschalen kommen dabei auch Zimbeln, Glocken, Didgeridoos, Gongs, Naturgeräusche, Gesänge oder synthetische Klänge zum Einsatz. Resonanzton-Singen und -Musizieren sowie Klangeinwirkung auf Akupunkturpunkte sind weitere Varianten. Vermehrt werden auch verschiedene Arten von Stimmgabeln (Stahlgabeln und Alugabeln) als einfache Instrumente erfolgreich für den Einsatz bei Menschen und Tieren verwendet. Musik und Klänge sind seit Menschengedenken mit Heilung und Wohlbefinden verbunden. Bis in die Frühantike hinein wurden durch das gezielte
Versetzen in Trance die Götter beschworen und Dämonen vertrieben. In der klassischen Antike ging man davon aus, dass sich kranke Menschen in Unordnung befinden und durch die Hilfe von Musik die geistige und seelische innere Harmonie wiederhergestellt werden kann. Auch im alten Testament gibt es einen Hinweis auf den Einsatz von Musik zur Heilung von Krankheiten. In der Renaissance gewann der Zusammenhang von Affekten, vor allem der Melancholie, und Musik an Interesse. In Renaissance und Barock stand die Regulation des Blutes durch Schwingungen im Blickpunkt. Quelle: Wikipedia, Bearbeitung: mha
Water Sound Scape mha. Eine Veranstaltung mit Bildern, Klängen und Schwingungen, die wir Ihnen ankündigen möchten: Auf Freitag, 30. September 2011, ist eine Darbietung des Projekts «Water Sound Scape» im Churfirstensaal in der Brüggli-Gastronomie Usblick geplant. Landschaftsbilder werden zu Klangwellen. Aus Klangwellen werden Wasserwellen. Und daraus bezaubernde Wasserklangbilder. Ein faszinierendes Spektakel mit Natur und Musik. Ein Spiel mit Schwingung und Lichtreflektionen. Und eine Begegnung mit vier leidenschaftlichen Musikern: Töbi Tobler: Hackbrett, Stimme; Ferdinand Rauber: Percussion, Klangschalen, Didgeridoo, Obertongesang; Heinz Bürgin: Klangmühle, Polychord, Gong, Tampura, Fujara-Flöten; Alexander Lauterwasser: Projektion der Landschaftsbilder und Wasserklangbilder. Weitere Infos folgen zu gegebener Zeit. Orientieren Sie sich bitte auf www.brueggli.ch oder auf www.usblick.ch
Die Klänge und ihr Ursprung Die Töne schwingen mit dem Kosmos statt, wo die Stimmung zusätzlich angeheizt und Kurt Fischer stellt zu seiner Zufriedenheit fest, viel Energie freigesetzt werde. Das Gegenteil ist dass die Musik- und Klangtherapie wieder im Musik, die in einem ruhigen, meditativen Rahmen Kommen ist. Er weist konsumiert werde und auf den Schweizer Mazur Beruhigung und «Mit Musik und Tönen kann Entspannung beitrage. thematiker und Physiker Hans Cousto hin, man Erinnerungen wachrufen, «Mit Musik und Tönen der in seinem Buch kann man auch Erinnebewusst oder unbewusst.» rungen wachrufen oder «Die kosmische Oktave» aufzeigt, dass die hervorholen – bewusst Töne in der Musik mit den Schwingungen des Kos- oder unbewusst –, die einen positiv oder negativ mos übereinstimmen, also nicht zufällig sind. «Wir beeinflussen», sagt er und weist auf den Zenlieben die Musik, die unserer eigenen Stimmung Buddhismus hin, wo die Musik in der Stille liegt: und Schwingung entspricht. Sie kann je nach «Wenn du auslöscht Sinn und Ton – was hörst du Tagesform oder Tagesbefindlichkeit, Thema oder dann?» Umgebung sehr unterschiedlich sein», bemerkt er und ergänzt, dass wir dabei unsere Stimmung bewusst mit Musik beeinflussen können. Die Stei» Daniel Köppel gerung davon finde zum Beispiel in einem Stadion Mitarbeiter Unternehmenskommunikation
«Am Anfang war der Ton (das Wort) und alles entstand aus dem Ton, dem Klang, der Schwingung, dem Wort. Alles ist Schwingung. Der grosse Ton ist der Ton des Seins oder, wie die Inder sagen, der Ton des Selbst, des Atma. Der grosse Ton ist Nada Brahma – der Ton, aus dem Gott die Welt geschaffen hat und der am Grunde der Schöpfung weiterklingt und durch alles hindurchtönt. Hindurchströmen heisst, lateinisch, personare. Der Idee der Per-son – der Idee dessen, was einen Menschen erst eingentlich zum Menschen macht, zur unverwechselbaren, einmaligen Per-sön-lichkeit – liegt eine klangliche Vorstellung zugrunde: ‹durch den Ton (son)›. Wo nichts hindurchtönt aus dem Grunde des Seins, da ist der Mensch allenfalls biologisch ein Mensch; person ist er nicht, denn er lebt nicht durch den ‹son›, den Ton, den Sound, lebt nicht durch den Klang.» Joachim E. Berendt aus dem Nada Brahma
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Was gut tut
Lachen bewegt Wussten Sie, dass bewusstes Lachen mehr Farbe in Ihr Leben bringen kann? Ute Liebhard bringt Brüggli zum Lachen und stellt eine neue Form von Therapie vor: die Lachtherapie. Als Heilpädagogin war Ute Liebhard fast 15 Jahre durchgeführt. Durch das positive Echo der Teilnehlang an einer Frühförderstelle angestellt, bis sie menden fand sie die Bestätigung, dass diese Art den Wunsch verspürte, zu arbeiten die richtige in ihrem Leben eine für sie sei. Das Lachen «In meinem Leben war neue Aufgabe zu suwirkt auf der psychichen. Trotz Freude an schen, der emotionalen Veränderung angesagt.» der Arbeit schlichen sowie auf der gedanksich nach und nach lichen Ebene. Auf die Abnutzungs- und Ermüdungserscheinungen ein. Frage, wie ihre Klientel auf die Lachseminare Eine Veränderung war angesagt. Sie kündigte reagiere, sagt sie, dass es erstmal wichtig wäre, ihre Arbeit und verspürte von da an mehr Freude sich auf die Bedürfnisse der Gruppe einzustellen. und Lebensenergie. Zu diesem Zeitpunkt leitete Dabei unterscheidet sie klar zwischen Seminaren sie bereits seit einem guten Jahr ihre Lachschu- für private Leute und solchen in einer Firma, wo le in Holzkirchen und hatte eigene Lachseminare mit einem bestimmten Ziel und Wunsch an sie he-
Mit 100 km/h durch die Lungen Wenn ein Mensch lacht, werden innerhalb der Gesichtsregion 17 und am ganzen Körper sogar 80 Muskeln betätigt. Die Augenbrauen heben sich, die Nasenlöcher weiten sich, der Jochbeinmuskel zieht die Mundwinkel nach oben, die Augen verengen sich zu Schlitzen, der Atem geht schneller, die Luft schiesst mit bis zu 100 km/h durch die Lungen, die Stimmbänder werden in Schwingung versetzt. Der Schall männlichen Gelächters hat mindestens 280 Schwingungen pro Sekunde, der des weiblichen sogar 500.
etwa der körperlichen Leistung von drei Minuten schnellem Rudern. Zudem wird die Herzinfarktgefahr durch häufiges Lachen halbiert.
Das Zwerchfell bewegt sich rhythmisch. Im Gegensatz zu den angespannten Muskeln erschlaffen die Muskeln in der Beinregion – wir kippen vor Lachen nach vorne. Auch die Blasenmuskulatur entspannt sich, daher die Redensart: «Sich vor Lachen in die Hose pinkeln».
Da Tränen durch emotionale Situationen und psychische Ausnahmezustände erzeugt werden, stimuliert genau wie bei Schmerz und Trauer auch die Freude das vegetative Nervensystem. Die Tränendrüse wird aktiviert und gibt ihre Flüssigkeit ab. Die genaue Ursache ist noch nicht ausreichend erforscht. Wissenschaftler nehmen aber an, dass der Mensch unbewusst Tränen verliert, um anderen den Gemütszustand anzuzeigen.
Lachen stärkt zudem die Funktion der Lungen. Durch die schnelle Atmung transportiert die Lunge drei- bis viermal so viel Sauerstoff wie normal. Der Puls rast, die Durchblutung wird angeregt und fördert die Verbrennung von Cholesterin. Danach nimmt die zuvor gestiegene Herzfrequenz ab und der Blutdruck sinkt anhaltend. Herzhaftes Lachen kräftigt auch das Herz-Kreislauf-System. 20 Sekunden Lachen entspricht
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Die Zahl der Stresshormone im Blut – Adrenalin und Kortisol – nimmt ab. Glückshormone, so genannte Endorphine, hingegen werden ausgeschieden, Entspannung setzt ein. Auch die Verdauung wird angeregt. Der Stoffwechsel wird somit positiv beeinflusst. Sogar die Schmerzempfindung wird verringert.
Der Wissenschaftszweig, der sich mit dem Lachen beschäftigt, ist die Gelotologie (von griechisch gélos: «das Lachen»). Quelle: Wikipedia
rangetreten wird. Ein Teilnehmer hat ihr neulich das Feedback gegeben, dass er am Abend nach einem Seminar viel gelassener mit der schlechten Laune seiner Frau umgehen könne als früher, wo er in solchen Situationen jeweils laut und ungeduldig reagiert habe. Komödianten als Lachtherapeuten Komödianten und Kabarettisten sind sehr beliebt, weil sie Menschen in allen Lagen des Lebens zum Lachen bringen. Ute Liebhard sagt, dass vor allem jene erfolgreich sind, die die Sprache der Leute treffen. «Ein guter Komödiant ist in der Lage, sich selber auf den Arm zu nehmen.» Sie ist überzeugt, dass wir durch regelmässiges Lachen in der Lage sind, eine gewisse Distanz zu unseren Problemen zu gewinnen. «Unsere Gedanken bestimmen unser Empfinden, und Denkblockaden entstehen dann, wenn wir unbedingt eine Lösung für ein Problem suchen.» In solchen Momenten erachtet es Ute Liebhard als sinnvoll, aus der Situation herauszutreten und ein paar Lachübungen zu machen, um dann mit frischer Energie eine Antwort zu finden.
Lachen und Weinen liegen nahe beieinander.
Was gut tut Die verschiedenen Lacharten Das Lachen wird im therapeutischen Umfeld zunehmend als sinnvoll und hilfreich angesehen. Ute Liebhard ist der Meinung, dass Lachen therapeutisch überall eingesetzt werden kann. Sie betont aber auch, dass mit dieser Methode bei Menschen, die schwer depressiv sind und Medikamente nehmen, eher behutsam umgegangen werden muss, da die Emotionen ins Gegenteil kippen könnten.
Bitte lächeln
Lachen und Weinen gehören zusammen: «Lachen und Weinen liegen oft sehr nahe beieinander, wobei vor allem bei einer Trauer das Weinen ein wichtiges Ventil ist.» Und ausserdem: «Beim Lachen können einem ja auch die Tränen kommen.»
Der Nutzen von Lachen: • Humor und Lachen stärkt das Teamgefühl • Lachen fördert die Kommunikation und einen offenen freundlichen Umgang • Gemeinsames Lachen weckt die Kreativität und die Motivation • Stress wird abgebaut
dkl. Brüggli hat mit Ute Liebhard ein Lachseminar für alle Mitarbeitende durchgeführt. Die Entspannungs- und Lachtrainerin zeigte auf, wie Lachen gegen Stress bewusst eingesetzt werden kann und Wirkung zeigt, wenn es darum geht, Problemen und Schwierigkeiten aus einer gewissen Distanz zu begegnen.
• Lachen dient der Gesundheitsprävention • Emotionale Ressourcen werden geweckt • Eingeschliffene Reaktionen werden humorvoll
hinterfragt
» Daniel Köppel Mitarbeiter Unternehmenskommunikation
Langfristiger Gewinn: • Tipps und Tricks zur Eigenmotivation in schwierigen Situationen
Ute Liebhard, Stressmanagement, Entspannungs- und Lachtrainerin, schwört auf die wohltuende Wirkung des Lachens. Bild: zVg.
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Impressionen
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Impressionen
Und fĂźhre mich in Versuchung SĂźss, was Andrea Gomringer, Nicole Stieger und Sabrina Carlino fotografiert haben. Ob die Fotosujets anschliessend durch den Magen gingen, bleibt das Geheimnis der drei angehenden Fotofachfrauen.
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Brückenschlag
Unser Partner: Fressnapf Auf dieser Seite kommt jeweils ein Geschäftspartner von Brüggli zu Wort. Dieses Mal Fressnapf, die grösste europäische Fachmarktkette für Tiernahrung und -zubehör, vertreten durch Barbara Fahrländer, Leiterin Marketing und Kommunikation von Fressnapf Schweiz. Bitte stellen Sie unseren Lesern Fressnapf kurz vor. Barbara Fahrländer: Fressnapf ist ein Fachmarkt für Haustierbedarf. Zurzeit gibt es 36 Filialen in der deutschen und französischen Schweiz, in denen Tierfreunde alles finden, was sie und ihre Vierbeiner glücklich macht.
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit 4pets? Die Zusammenarbeit ist sehr angenehm und unkompliziert. Die 4pets-Crew ist zudem stets zu haben für unkonventionelle Aktivitäten. So haben wir schon diverse Events gemeinsam bestritten.
Wie sind Ihre Erfahrungen mit den Produkten Fressnapf ist in Europa mit über 1000 Filialen von 4pets? präsent, und in der Schweiz werden es auch Wir vertreiben in unseren Filialen die Hundeboxen, immer mehr. Wie wichtig ist das starke diverse Zubehörartikel sowie seit Kurzem die neu Wachstum für Ihr Unternehmen? entwickelte Rampe fürs Auto. Die Erfahrungen Nach 13 Jahren Aufmit den Produkten von und Ausbau in der 4pets sind durchwegs «Die Erfahrungen mit Schweiz ist es für positiv. Insbesondere Fressnapf wichtig, weidie gut durchdachten 4pets sind terhin erfolgreich in die Konzepte und die alldurchwegs positiv.» Zukunft zu gehen. Dazu tagstaugliche, solide gehört auch ein gesunUmsetzung überzeugen des Wachstum. Fressnapf hat noch viel Potenzial uns und unsere Kunden. Wir erhalten viele begeisund ebenso der Heimtierbedarf-Markt. terte Rückmeldungen von Hundehaltern.
Hinter 4pets steht das Sozialunternehmen Brüggli. Wie wichtig finden Sie solche Institutionen? Es gehört zu unserer Firmenkultur, dass uns die Herkunft der Ware, die wir weiterverkaufen, nicht gleichgültig ist. Nebst der Qualität der Produkte ist es ein bedeutender Faktor, dass Brüggli einen Beitrag für die Gesellschaft leistet.
Barbara Fahrländer, Leiterin Marketing und Kommunikation von Fressnapf Schweiz. Bild: zVg.
Ein Brüggli-Grundsatz lautet: Wir behandeln andere so wie wir selbst behandelt werden wollen. Wie sehen Sie das? Das ist auch unsere Überzeugung. Dies gilt für Fressnapf besonders auch im Umgang mit Tieren. Haustiere sind unsere Leidenschaft, und es ist eine Selbstverständlichkeit, dass sowohl Mensch als auch Tier stets mit Respekt und Wohlwollen behandelt werden. Wollen Sie unseren Lesern noch etwas sagen? Wir freuen uns, Brüggli und 4pets zu unseren Partnern zu zählen und mit einer so spannenden und engagierten Institution zusammenzuarbeiten. Wir wünschen allen Beteiligten weiterhin viel Spass und viel Erfolg. Vielen Dank, Barbara Fahrländer, für Ihre Worte und unsere Zusammenarbeit.
» Notiert: Michael Haller Bereichsleiter Unternehmenskommunikation
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Rätsel
Wer findet die fünf Unterschiede? Verlosung unter allen richtigen Einsendungen:
3 x 1 MigrosGutschein à CHF 30.– Einsendeschluss: 30. September 2011 Die GewinnerInnen werden im Oktober 2011 persönlich benachrichtigt.
AL Or i g in
Zweimal dasselbe Bild – mit fünf kleinen Unterschieden. Wer findet alle? Kreisen Sie die entsprechenden Stellen ein und senden Sie den Talon vollständig ausgefüllt per interner Post an: • Michael Haller, «Unterwegs», Printagentur. Wenn Sie nicht im Brüggli tätig sind, senden Sie Ihren Talon in einem frankierten Kuvert an: • Brüggli, Rätsel «Unterwegs», Hofstrasse 3+5, 8590 Romanshorn.
.. ng u h c S L FA
Vorname Name
Gewinner der Verlosung im letzten «Unterwegs»:
Strasse / Nr. PLZ / Ort
Elsbeth Edelmann, Qualität+Service Bruno Keller, Qualität+Service Ivan Hug, Printagentur
Telefon
Brüggli-Mitarbeiter/in
ja
nein
Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barauszahlung des Gewinnes.
Herzlichen Glückwunsch.
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Klimaneutral drucken kostet nur etwa 1% mehr als herkömmliches Drucken.
Dies & Das
Printagentur druckt klimaneutral mha. Die Printagentur, die Druckerei von Brüggli, druckt klimaneutral. Klimaneutral drucken bedeutet, dass alle Emissionen, die ein Druckauftrag produziert, von der Herstellung des Papiers bis zur Auslieferung der Druckprodukte, in Klimaschutzprojekten ausgeglichen werden. Klimaneutral drucken kostet nur etwa 1% mehr als herkömmliches Drucken.
Eiszeit im Usblick
Bild: Rahel Signer
Die Printagentur ist so ausgerüstet, dass sie Aufträge speditiv und flexibel ausführen kann. Ganz neu mit einer Mittelformat-Druckmaschine – ideal zum Beispiel für Broschüren in grösseren Auflagen. Die moderne Infrastruktur und die Vielfalt an Leistungen – vom Text über die Fotografie und Gestaltung bis hin zum Druck und zur Konfektionierung – ist der ideale Rahmen für spannende Ausbildungen. Die Printagentur zählt zu den grössten grafischen Ausbildnern der Ostschweiz.
mha. Glacé-Freunde haben im Usblick die Auswahl aus zahlreichen Sorten. Am Mövenpick-Eisstand kann man sich Kugel um Kugel frisch und nach Belieben zusammenstellen lassen. Ausserdem sind in der Gefriertruhe viele «Stengel»-Glacés für kleine und grosse Schleckmäuler parat. Auf der riesigen Panoramaterrasse ist der Glacé-Genuss besonders gross. Mit viel Schatten- und Sonnenplätzen und einem tollen Rundumblick ist die warme Jahreszeit auf dem Dach von Brüggli einfach schön. Man kann es nicht genug oft betonen: Auch Gäste von auswärts sind hier herzlich willkommen: Die Gastronomie Usblick ist eine für alle, die in einem einzigartigen Umfeld zu fairen Preisen Abwechslung und Vielfalt geniessen wollen.
Arbeiten an der neuen Druckmaschine Heidelberg Speedmaster sm 74. Bild: mha
Brüggli erhält ein neues Center: das Bürocenter mha. Brüggli wurde um ein neues Profitcenter ergänzt. Es heisst Bürocenter. Ihm ist die Praxisfirma LAC trading angegliedert (LAC steht für Lernen, Arbeiten, Coaching). Bis anhin gehörte die LAC trading zur Arbeitsassistenz.
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Mit dem Bürocenter unter der Leitung von Jörg Kuster schafft Brüggli die Grundlagen für weitere Aktivitäten vor allem im kaufmännischen Bereich – im wirtschaftlichen wie im agogischen Sinn.
Dies & Das
Pier 58 – Brügglis Laden für Freizeit und Familie mha. Pier 58 an der Hafenstrasse 58 in Romanshorn ist Brügglis Verkaufsladen mit Artikeln für Freizeit und Familie. Auf rund 200 Quadratmetern kann der Leggero Vento begutachtet werden, hier gibt’s die grösste Auswahl an Freitag Taschen, ein grosses Sortiment an Joya Schuhen, Rukka Freizeitbekleidung, Crocs Schuhe und vieles mehr für Klein und Gross. Von der Trinkflasche zum Ruck-
sack, vom Regenschirm zum Fahrradhelm, von der Sonnenbrille zum Strandspielzeug: Ein gut ausgewähltes Angebot im Sinne der sanften Mobilität und aktiven, gesunden Freizeit. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag: 9 bis 12 Uhr, 13.30 bis 18.30 Uhr; Samstag: 10 bis 17 Uhr
Brüggli am Schweizer Firmenlauf Eine kleine Laufgruppe trifft sich regelmässig zum ungezwungenen Trainieren. Daraus ist mehr geworden: Ein Team von Brüggli hat zum zweiten Mal am Schweizer Firmenlauf in St.Gallen teilgenommen. Diesmal im Namen von Leggero, unseren Kinder-Fahrradanhängern.
Hopp Leggero, hopp! Einblick in «Pier 58», den Verkaufsladen von Brüggli an der Hafenstrasse 58 in Romanshorn. Bild: Sabrina Carlino
Geschichten, die das Leben schreibt
Vom Prak tik zum Team anten mi t Rü ck en lei ter mi t sch Pe rspek tiv me rz en en
Toni Albe rtin
Es liegt in der Natur von Brüggli, dass hier Menschen mit den unterschiedlichsten Lebensläufen zusammenkommen. Eine spannende Geschichte wird jeweils in einem separaten Büchlein veröffentlicht, welches dem Jahresbericht beiliegt. Dieses Jahr ist es die Geschichte von Toni Albertin, der mit Rückenschmerzen und Migräne ins Brüggli kam, zum Praktikanten wurde und heute als Teamleiter in der Logistik tätig ist. Ab Juni 2011 ist das Büchlein auf www. brueggli.ch als Download zu finden. Es kann ausserdem per Mail bestellt werden: printagentur@brueggli.ch
Firmenlauf in St.Gallen, 4. Juli 2011, 19 Uhr Wer macht mit?
Distanz: 5.3 km Höhenmeter: ca. 80 m Disziplin: Joggen oder Walken Start / Ziel: Olma-Gelände
Die persönliche Leistung steht überhaupt nicht im Vordergrund – Hauptsache dabei sein. www.firmenlauf.ch Anmeldungen: bis 31. Mai 2011 an Priska Sigrist, ASCOL IM
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Jubiläen
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Dietmar Eber
Jubilarinnen und Jubilare Januar bis Juni 2011
Urs Mauchle
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Daniel Köpp
15 Jahre Nicklaus Hagenbüchle Sandra Künzle René Buser
Mitarbeiter Qualität + Service 01.01.2011 Mitarbeiterin Technische Dienste 14.02.2011 Teamleiter Wohnen 01.03.2011
10 Jahre Urs Mauchle Teamleiter Montage 01.01.2011 Guiseppe Cerone Mitarbeiter Qualität + Service 08.01.2011 Dietmar Eberle Teamleiter Usblick 01.02.2011 Rolf Huber Mitarbeiter Technisches Büro 02.02.2011 Nicole Hostettler Mitarbeiterin Textil 05.02.2011 Daniel Köppel Mitarbeiter Printagentur 19.02.2011 Daniel Harder Mitarbeiter Printagentur 26.02.2011 Lotti Schellenberg Mitarbeiterin Printagentur 21.05.2011 David Fischer Bereichsleiter Verkauf 05.06.2011 Nicklaus Hagenbüchle, Daniel Harder und Lotti Schellenberg wollen ihre Jubiläen in Stille gewürdigt wissen. Deshalb sind sie nicht abgebildet.
Giuseppe Ce
rone
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tettler
Nicole Hos
Editorial Jubiläen
Rolf Huber
Pensionierung Max Imlig
René Buser
Mitarbeiter Informatik
30.04.2011
Herzlichen Glückwunsch Die Geschäftsleitung von Brüggli dankt allen Jubilarinnen und Jubilaren für ihre Treue und ihren Einsatz. Alles Gute für die Zukunft.
Und die weiteren Jubilare im 2011? Im nächsten «Unterwegs», das voraussichtlich im November erscheint, zeigen wir alle Mitarbeitenden, die von Juli bis Dezember 2011 ihr Jubiläum haben. Max Imlig
Sandra Künz
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David Fisc
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ächst: w e i l i r o - F am e g g e L Die ufrad a l r e d n i h ggero K läss t sic d e r r ad , . Neu: Le und K in eln ufnd -Z oll-L a d um wa tiges 14 ales K inderra r e w h c Ho or m in ein n einfach
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