unterw egs Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli Ausgabe Nummer 40, November 2018
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www.unterwegs.brueggli.ch
Die Möglichmacher
Was nützt Brüggli?
Jonas mittendrin
Planen, umbauen, pflegen: Die Technischen Dienste packen’s.
Eine neue Wirkungsmessung ermöglicht konkrete Erkenntnisse.
Mit Geduld und vereinten Kräften zum Integrationserfolg.
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Inhalt
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18–23 14 Was nützt Brüggli?
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Michael Haller, Sarina Neuhauser Regina Furger, Daniel Mathis Felix Gmünder, Regina Furger, Daniel Mathis Arrangiert von Daniel Mathis mit einem Bild von Roger Nigg Fotostudio Bühler, Shutterstock, Private Brüggli Medien, 3'500 Ex. Brüggli, 8590 Romanshorn www.brueggli.ch, www.unterwegs.brueggli.ch
Awards 2016 · Goldene Feder des Schweizerischen Verbandes für interne und integrierte Kommunikation SVIK in der Kategorie Texte · Bronzene Feder des SVIK in der Kategorie Texte 2015 · Internationaler Sonderpreis der European Association for Internal Communication FEIEA: «Best practice in internal magazine supporting a social project» · Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Mitarbeitermagazine · Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Strategien/Konzepte 2014 · Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Texte 2013 · Silberne Feder des SVIK in der Kategorie Strategien/Konzepte 2011 · Goldene Feder des SVIK in der Kategorie Mitarbeitermagazine
Es ist sehr praktisch, wenn man die Lösung im eigenen Unternehmen hat. Mit den hauseigenen Technischen Diensten und vielen zupackenden Händen konnte Brüggli umfangreiche Umbauarbeiten verwirklichen. In alle Projekte sind Lernende und Mitarbeiter mit Rente involviert.
Jonas mittendrin
Mit der Sozialbilanz lässt sich in Zahlen ausdrücken, wie sich Brüggli für alle lohnt. Impressum Idee, Konzept, Redaktion : Layout-Konzept, Satz: Bild : Titelbild : Fotos : Druck, Auflage : Herausgeber :
Die Möglichmacher
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Marlin und die Sprache der Maschinen Nachgefragt: Wie läuft’s im 1. Lehrjahr? Leggero hat ein weiteres Zuhause Erich Heule: «Mit vollem Elan» Paul Mattle: Gemeinsam stark Der Stoff für eine sinnstiftende Arbeit Wie die Farben in den Kopf kommen Warum Social Media für Brüggli eine Chance sind Brügglianer: 10 Fragen an … Usblick: Mitarbeiten und mitgestalten Aussensicht: Vor dem Arbeitsbeginn bei Brüggli Rätsel: Wer findet die 5 Unterschiede? Unser Partner: Öpfelfarm Nachgefragt: Was würden Sie tun mit Superkräften? Dies & Das Jubilarinnen & Jubilare
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Unterwegs für die Ausdauer Der impulsive Sprint mag rasche Einzelsiege bringen, aber erst der Lauf mit weiterem Horizont führt zu langfristigen Erfolgen. Jonas Bieler war fünf Jahre mit Brüggli unterwegs, nicht immer geradlinig, aber stets mit klarem Fokus. Heute arbeitet er für den Kanton Graubünden (Seite 24). Seine Integration wurde möglich, weil mehrere Partner eng zusammengearbeitet haben. Dabei standen nicht kurzfristige und individuelle Erfolge im Vordergrund, sondern die Absicht, es gemeinsam ans Ziel zu schaffen.
tischen Möglichkeiten (Seite 18). Ausserdem gehen wir der Frage nach, wie Brüggli mit Social Media umgeht: Welche Plattformen bieten sich an? Und welche Verhaltensregeln gelten fürs Unternehmen und für Mitarbeitende auf dem Bewerbungs- und Integrationsweg (Seite 34)? Soviel vorweg: Auch auf Instagram, YouTube und Co. erachten wir einen weiten Horizont als nötig, wenn nicht Einzelmassnahmen und Hüftschüsse das Mass der Dinge sein sollen.
Es geht nicht um kurzfristige Einzelerfolge, sondern darum, es gemeinsam ans Ziel zu schaffen.
Von viel persönlicher Ausdauer und enger Kooperation zeugt auch Marlin Schmids Geschichte. Er hat bei Brüggli seine Ausbildung zum Polymechaniker als Kantonsbester absolviert und bei der Gehring Cut in Matzingen eine Festanstellung erhalten (Seite 4). Solche Erfolge beflügeln den Einzelnen und kommen der Gemeinschaft zugute. Was Brüggli nützt, zeigt die weiterentwickelte Sozialbilanz mitsamt neuer Wirkungsmessung – mehr dazu auf Seite 14. Ausdauer beweisen auch Brügglis hauseigene Technische Dienste. Sie verwirklichen umfangreiche Umbauarbeiten; immer sind Lernende und Mitarbeiter mit Rente involviert. Wir beleuchten die prak-
Mit welchen Gefühlen gehen die beiden Brüggli-Urgesteine Erich Heule und Paul Mattle in den Ruhestand (Seiten 10 und 28)? Was sind Farben und wie kommen sie in unseren Kopf (Seite 32)? Was hat es mit der Partnerschaft mit der Öpfelfarm auf sich (Seite 44)? Und wie kommt das Leggero-Sortiment zu Velo Fehr in Riedt (Seite 8)? «Unterwegs» gibt Antworten mit Geschichten aus dem BrüggliAlltag – wie immer mit dem Anspruch: Vielfalt statt Einfalt.
Michael Haller, Leiter Kommunikation & Kultur Mitglied der Geschäftsleitung
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Marlin Schmid fühlt sich wohl bei der Gehring Cut AG in Matzingen.
Marlin und die Sprache der Maschinen Marlin Schmid, 28, ist Polymechaniker. Er fährt täglich mit dem Velo zur Arbeit und steht mit beiden Beinen im Leben. Das sah vor ein paar Jahren anders aus.
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«Ohne Brüggli wäre ich heute nicht da, wo ich bin.» Eine abgebrochene Lehre lag hinter ihm, als er durch die Vermittlung eines IV-Beraters zu Brüggli kam. Marlin Schmid wies ein ausgeprägtes Asperger-Syndrom auf: Er lebte sehr zurückgezogen, konnte sich nur schwer in ein Team integrieren und war extrem introvertiert. «Zugang zu ihm zu finden, war eine grosse Herausforderung», erinnert sich Jobcoach Michael Graupner. Bei Brüggli Industrie startete Marlin Schmid eine Ausbildung zum Polymechaniker. Schon bald kamen sein technisches Verständnis, sein Interesse für das Programmieren komplexer Maschinen und sein Ehrgeiz zum Vorschein. Eine Kombination, die Erfolg verspricht, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Unterstützt von Brüggli hat die Gehring Cut AG in Matzingen mit einem Ausbildungsplatz dazu beigetragen.
stellung sind hoch: Wenn es um Qualität und Terminvereinbarungen geht, gibt es keine Kompromisse. Nicht jeder kann mit diesem Druck umgehen. Marlin Schmid haben diese Herausforderungen von Anfang an zugesagt – mit der Zeit habe er sich bei Brüggli etwas unterfordert gefühlt. «Auch das Umfeld bei der Gehring Cut hat sehr gut gepasst», sagt der 28-Jährige.
«Am liebsten programmiere ich CNCDrehmaschinen.»
«Zuverlässige und treue Mitarbeitende» 2018 hat Marlin Schmid die Polymechaniker-Lehre abgeschlossen – als Kantonsbester mit einer Note von 5.4 – und nun in eine unbefristete Anstellung gewechselt. Es ist nicht das erste Mal, dass die Gehring Cut Hand zur Integration von Lernenden von Brüggli bietet. Philippe Crottet, Abteilungsleiter Dreherei, ist überzeugt, dass beide Seiten davon profitieren: «Mit der Integration gewinnen wir immer wieder sehr zuverlässige und treue Mitarbeitende.» Dafür gibt es gute Beispiele von langjährigen Angestellten, deren Wege ebenfalls via Brüggli zur Gehring Cut geführt haben und die mittlerweile verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen – mitunter auch Führungsaufgaben.
Sachlich und fokussiert Mittlerweile hat Marlin in ein anderes Team gewechselt. Er programmiert nun eine grössere CNC-Drehmaschine. «Programmieren ist das, was ich am liebsten mache», sagt er. Auch Schichtarbeit ist nun – nach abgeschlossener Ausbildung – endlich erlaubt. «Ich schlafe morgens gerne etwas länger. Die spätere Schicht kommt mir deshalb entgegen», sagt Marlin. Durch die täglichen Übergaben erfordert die Schichtarbeit ein höheres Mass an Kommunikation. Stellt das ein Problem dar? Er verneint: «Ich notiere alles sauber und strukturiert auf ein Blatt und übergebe es so.» An der Vollständigkeit der Informationen besteht kein Zweifel. Die sachliche Ebene ist bei Menschen mit Autismus sehr ausgeprägt, auch der Hang zum Detail. Marlin Schmid arbeitet sehr fokussiert, hinterfragt Abläufe, erkennt Verbesserungspotenzial und macht Vorschläge für Optimierungen. Dafür gibt es viel Lob von seinen Vorgesetzten.
«Seine fachliche Kompetenz hat uns sofort überzeugt», so der Abteilungsleiter.
Den hohen Anforderungen gewachsen Eine erfolgreiche Integration ist nur möglich, wenn es für beide Seiten passt. Davon ist Philippe Crottet überzeugt. Ein Praktikum bietet den idealen Rahmen, um das herauszufinden. Beim Probearbeiten konnte Marlin Schmid sein bisher erworbenes Wissen anwenden und Betriebsluft ausserhalb von Brüggli schnuppern. «Seine fachliche Kompetenz hat uns sofort überzeugt», so der Abteilungsleiter. Die Gehring Cut fertigt Medizialprodukte; die Erwartungen an die Her-
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Mit Fingerspitzengefühl kommunizieren Für die Arbeit mit technisch hochkomplexen Maschinen ist die ausgeprägte Sachlichkeit und Detailtreue ein Glücksfall. Auf der zwischenmenschlichen Ebene hingegen ist sie eine Herausforderung. Das Fehlen von Indikatoren, die Aufschluss über die Gefühlswelt eines Menschen geben, verunsichert. «Die Kommunikation ist ein ständiges Herantasten und braucht Fingerspitzengefühl», sagt der wortgewandte Shemsedin Jahiu, Marlins Fachvorgesetzter während der Lehrzeit. Mit der Zeit habe sich Marlin aber etwas mehr geöffnet, stelle häufiger Fragen und sei auch flexibler geworden. Das ist keineswegs selbstverständlich, denn Menschen mit Autismus brauchen klare Strukturen und Abläufe. Früher habe Marlin die Arbeit pünktlich um 17 Uhr niedergelegt, heute beende er angefangene Arbeitsschritte, erzählt sein Lehrbegleiter.
Erfolgreiche Schritte in die Selbständigkeit Im Betrieb geniesst Marlin Schmid nicht zuletzt auch dank seiner fachlichen Fähigkeiten grossen Respekt. Natürlich lösen gewisse seiner Verhaltensweisen auch Verwunderung aus. In diesen Fällen klärt Shemsedin Jahiu auf und schafft Verständnis. Eine Sonderbehandlung ist jedoch nicht nötig; Marlin ist vollständig integriert. Und nicht nur das: Auch privat steht er auf eigenen Beinen. Seinen Haushalt führt er mittlerweile ohne fremde Hilfe.
Marlins Detailtreue hilft sehr in technischen Fragen.
Gibt es etwas, das Marlin Schmid speziell erwähnen möchte? Er wisse nicht, ob es angebracht sei: «Ich möchte Brüggli danken. Ohne Brüggli wäre ich heute nicht da, wo ich bin.»
Sarina Neuhauser, Kommunikationsspezialistin
Marlin Schmid mit seinem Fachvorgesetzten Shemsedin Jahiu. Bilder: Fabian Meyer
Marlin ist im Arbeitsmarkt integriert, trotz Asperger-Syndrom.
Philippe Crottet, Abteilungsleiter Dreherei bei der Gehring Cut AG, hat Brüggli gerne Hand geboten zur Zusammenarbeit.
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Wie läuft’s im 1. Lehrjahr? Für rund 80 junge Berufsleute hat diesen Sommer das Abenteuer Ausbildung bei Brüggli begonnen. Wie geht’s ihnen?
Giuliano Balcon, 1. Lehrjahr ICT-Fachmann EFZ Zwei Jahre habe ich versucht, über Praktika den Einstieg in den Beruf zu schaffen, und es wollte nicht klappen. Und dann folgte alles Schlag auf Schlag: Ich schnupperte in der Informatikabteilung und zwei Wochen später wurde mir eine Lehrstelle angeboten. Es ist mein Traumberuf. Die Umgebung ist angenehm. Man erhält auch mal ein Lob. Täglich freue ich mich von Neuem auf die Arbeit.
William Vöhringer, 1. Lehrjahr Logistiker EBA Vor der Lehre habe ich ein Jahr lang ein Praktikum in der Logistik gemacht. Ich wusste, worauf ich mich einliess, als ich in die Lehre startete. Ich bin sehr zufrieden. Der Umgang mit den Maschinen gefällt mir – vor allem mit dem Gabelstapler. Für mich ist es ein Neustart: weg von daheim in Zug. Ich bin gespannt, was noch alles auf mich zukommen wird.
Bilder: Nathalie Knörr
Marco Niesper, 1. Lehrjahr Printmedienpraktiker EBA Über Umwege bin ich beim Printmedienpraktiker gelandet. Der Fotograf hat mich vorher interessiert. Der Start in die Ausbildung war angenehm. Die Tage vergehen schnell, wenn ich an der Falzmaschine arbeite. Beim Aufsetzen des Sammelhefters fühlen sich die Minuten hingegen wie Stunden an. Was? Erst vier Uhr!
Eray Dikilitas, 1. Lehrjahr Praktiker PrA Logistik Es gefällt mir. Lieber hätte ich die Lehre direkt im Arbeitsmarkt begonnen, doch Brüggli ist voll okay. Man kann echt viel lernen. Mir gefällt der Umgang mit den verschiedenen Geräten: das Deichselgerät, von allen Ameise genannt, oder die Zählwaage fürs Inventar. Die Vorgesetzten sind nett.
Ucheka Edwards, 1. Lehrjahr Mechanikpraktiker EBA Der Beruf ist wie für mich gemacht: Ich liebe es, mit den Händen zu arbeiten. In der Oberstufe war Werken mein Lieblingsfach. In wenigen Wochen habe ich viel gelernt – und darauf bin ich stolz! Oder wissen Sie, wie man dreht oder eine Koordinatenbohrmaschine bedient? Einzig der Arbeitsweg von St. Gallen müsste nicht sein. Bei Brüggli zu wohnen, wäre eine Möglichkeit. Aber im Moment pendle ich.
Selina Kummer, 1. Lehrjahr Köchin EBA Der Beruf passt für mich. Hier habe ich Struktur und Kreativität. Wenn ich Risotto mit einem Steak anrichte, frage ich mich: Wie positioniere ich sie zueinander? Und wo kommt das Gemüse hin? Wenn es zu viel wird, dann hole ich tief Luft und sage mir: Gaaanz langsam. Im Stress vergesse ich leicht etwas, und wenn ich ruhig bin, dann geht’s gut.
Nachgefragt: Christian Schlatter, Mitarbeiter Integrationsmassnahmen
Jannik Terziyan, 1. Lehrjahr Praktiker PrA Mechanik Mir gefällt es gut als Praktiker PrA Mechanik – auch wenn ich lieber im Detailhandel eine Lehre begonnen hätte. Feilen, Bohren und Fräsen sind die Aufgaben, mit denen ich bisher beauftragt wurde. Beim Fräsen bin ich voll konzentriert. Feilen hingegen ist eher monoton. Mit den meisten Kollegen verstehe ich mich gut. Julian Kreiling, 1. Lehrjahr Printmedienpraktiker EBA Am Morgen um vier erwache ich. Ab zur Arbeit! Falzen und Schneiden gehören im Drucksaal zum täglichen Brot. Schauen Sie meine Hände an: An den Fingern habe ich lauter kleine Schnitte. Die sind vom Schneiden. Was ich hingegen nicht mag? Die Abfall-Container leeren; das dauert und ist mühsam. Die Berufsschule dürfte mich mehr fordern.
Andrine Ganz, 1. Lehrjahr Polygrafin EFZ Am Anfang ist es viel Lernstoff. Deshalb bin ich mehr in der Schule als im Betrieb: nämlich viereinhalb Tage. Ich mache mich vertraut mit Programmen wie Photoshop, Indesign und Illustrator. Schriften-, Formen-, Formatund Farbenlehre sind weitere Themen. Wenn ich an die Probezeit denke, werde ich nervös. Es klappt schon.
Leggero Andy Fehr und Jolanda Brunner bieten Beratung und Service rund um die Leggero-Produkte. Bilder: Roger Nigg, Samuel Herrmann
Leggero hat ein weiteres Zuhause
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Die gesamte Produktreihe von Leggero ist neu bei Velo Fehr in Riedt zu sehen. Die enge Partnerschaft lebt von Nähe und Beratungskompetenz. Wo E-Bikes, klassische Fahrräder und Zubehör verschiedener Marken in satter Auswahl bereitstehen, können neu auch die Leggero-Produkte ausprobiert und erworben werden. Andy Fehr, Inhaber von Velo Fehr, denkt weit über das Verkaufen der Veloanhänger hinaus. Er wolle mit seinen Beratungsleistungen punkten und ebenso mit einem umfangreichen Ersatzteil-Service. Für seine Kunden erachtet er die Vielfalt als besonders wertvoll: Wer zum Leggero-Anhänger das passende Fahrrad sucht und sich mit verschiedenem Zubehör wie Helm, Trikot oder Velotasche ausstatten will, erhält bei ihm alles aus einer Hand. Die Beratung kann so sehr umfassend stattfinden – von der Wahl der richtigen Anhängerkupplung über gewissenhafte Sicherheits-Instruktionen bis hin zu Wartung und Unterhalt, die immer auch das Zusammenspiel von Fahrrad und Anhänger umfassen. Beratung wird noch wichtiger Für Andy Fehr wird die Beratungsleistung noch wichtiger, weil besonders der stark wachsende Markt der E-Bikes die Beratungsintensität erhöht. Es kommen immer stärkere Motoren auf den Markt, und die Vielfalt an Einsatzbereichen von E-Bikes wächst ebenso. Haibike, zum Beispiel, ein deutscher Hersteller, der unter vielen anderen bei Velo Fehr vertreten ist, bringt per 2019 neue Motoren auf den Markt, die Kräfte von bis zu 120 Newtonmetern entfalten; aktuelle Modelle bringen es auf 60 bis 70 Newtonmeter. Die zunehmende Komplexität des Fahrradmarktes und die immer höheren Anforderungen an die Sicherheit sieht Andy Fehr als Chance, sich als Leggero-Partner und zentraler Händler zu etablieren. Überhaupt sei ihm seit jeher die Professionalität ein grosses Anliegen.
Lokal verankert «Wichtig ist mir auch, dass Leggero in Romanshorn produziert», sagt Andy Fehr, der fest mit der Region verwurzelt ist. Das ist übrigens mit ein Grund dafür, dass er immer wieder auch Schulklassen bei sich zu Besuch hat, denen er den Velounterhalt näherbringt. Die lokale Nähe und Vertrautheit im Einklang mit der Ausbildungsund Integrationsarbeit ist auch Jolanda Brunner wichtig. Sie ist die Lebenspartnerin von Andy Fehr und lenkt mit ihm zusammen die Geschicke von Velo Fehr. «Wir stellen fest», sagt sie, «dass unsere Kunden nach der Herkunft fragen und sich sehr für die Sicherheit interessieren.»
Das passt alles perfekt zueinander. Und so freuen sich auch Leggero und Brüggli über eine starke Partnerschaft, die es ermöglicht, an zentraler Lage präsent zu sein, eingebettet in ein grosses Sortiment und getragen von Erfahrung und Professionalität. «Schnell und kompetent», bewertet Andy Fehr die Beratungsleistungen seitens Leggero. Und er spüre, dass Leggero ihn beim weiteren Aufbau unterstütze. Für die Produkte ist er schon lange Feuer und Flamme: Er konnte seinen Kunden schon Ersatzteile für Ur-Leggero-Modelle wie den Quattro vermitteln, und er ist als erfahrener Fachmann involviert, wenn es darum geht, aktuelle Modelle wie den Enso oder den Vento R zu repräsentieren.
Michael Haller, Leiter Kommunikation & Kultur Mitglied der Geschäftsleitung
Im Fachhandel mha. Die Leggero-Fahrradanhänger und das Leggero-Zubehör sind seit diesem Jahr bei ausgesuchten Velo-Fachhändlern erhältlich. Mit dieser strategischen Neuausrichtung entspricht Leggero einer stetig wachsenden Kundennachfrage: Wer sich für die Leggero-Produkte interessiert, will sie ausgiebig ausprobieren und sich kompetent beraten lassen. Genau diese Überlegung hatte Leggero 2010 dazu veranlasst, den Verkaufsladen Pier 58 am Hafen in Romanshorn ins Leben zu rufen. Zusätzlich zum Online-Verkauf sollten die Pro-
dukte auf klassische Weise verkauft werden können. Es entstand ein Verkaufsladen, der sich über die Leggero-Produkte hinaus mit Artikeln für Freizeit und Familie etablieren konnte. Allerdings zeigte sich auch, dass ein Verkaufsgeschäft alleine nicht ausreicht. Das grosse Marktgebiet von Leggero verlangt nach mehreren Stützpunkten. Dazu kommt, dass die Leggero-Produkt-Familie kontinuierlich wächst und damit auch der Beratungsaufwand grösser wird. All dies führte zur Schliessung von Pier 58 per Ende September
zugunsten einer verstärkten Zusammenarbeit mit dem Velo-Fachhandel. So sind die Leggero-Produkte bei einer stetig wachsenden Anzahl Fachhändler im Angebot. Der regionale Stützpunkt ist bei Velo Fehr in Riedt bei Erlen.
In Ehren
«Mit vollem Elan» Nach 32 Jahren geht Brüggli-Mitgründer Erich Heule in den Ruhestand. Er erzählt von der erfüllenden Arbeit mit Lernenden, vom Umgang mit Veränderung und von Brügglis Machermentalität.
Erich Heule hat 32 Jahre für Brüggli gewirkt.
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«Brüggli war für mich nicht nur ein Job, sondern eine erfüllende Aufgabe.» Erich, für Dich fängt am 1. Dezember ein neuer Lebensabschnitt an. Mit welchen Gefühlen schaust Du der Pensionierung entgegen? Erich Heule: Ich bin hin- und hergerissen und lasse es einfach auf mich zukommen. Was ich bei Brüggli gemacht habe, war für mich nicht bloss ein Job, sondern eine erfüllende Aufgabe. Ich bin aber zuversichtlich und freue mich, wieder mehr Zeit für anderes zu haben.
nalwesen; für rein administrative Tätigkeiten konnte ich mich allerdings weniger begeistern. Als INSOS, der Nationale Branchenverband der Institutionen für Menschen mit Behinderungen, 2007 die Praktische Ausbildung (PrA) lancierte, war klar, dass Brüggli diesen Ausbildungsweg ins Angebot aufnehmen und hierfür eine Berufsschule gründen würde. Und einmal mehr drängte sich eine altbekannte Frage auf: Wer macht’s? (lacht) So bin ich auch noch Leiter Berufsschule und Berufsschullehrer geworden.
«Oft braucht es nicht viel, um den Zugang zum Lernstoff zu erleichtern.»
1986 habt ihr den Grundstein für etwas Einmaliges gelegt: ein Eingliederungsunternehmen mit einem breiten Arbeitsangebot für Menschen mit körperlichen und psychischen Schwierigkeiten. Hättest Du damals gedacht, dass Du bis zu deiner Pensionierung bleiben würdest? Mit Brüggli haben wir eine Idee verwirklicht und sie anschliessend entstehen lassen. Es gab keinen Fünf- oder Zehnjahres-Plan. Wir haben immer wieder geschaut, was es braucht – sei es mit Blick auf die Wirtschaft, die Politik, das Gesundheitswesen, unsere Klienten oder Kunden – und uns dann mit dem nötigen materiellen und fachlichen Rüstzeug ausgestattet. Insofern lagen mir Gedanken an die weitere berufliche Zukunft fern. Für mich war eines jedoch immer klar: Wenn ich etwas mache, dann mit vollem Elan. Für neue Ideen und Bedürfnisse bin ich immer wieder gern ins kalte Wasser gesprungen, habe mir neues Wissen angeeignet und Themen vertieft.
Was genau fasziniert Dich an der Zusammenarbeit mit jungen Berufsleuten? Schülerinnen und Schüler, die eine Praktische Ausbildung absolvieren, haben unterschiedliche schulische Bedürfnisse. Herauszufinden, wie sie sich Wissen am besten aneignen können, hat mich stets motiviert. Sobald ich sah, wo der Schuh drückt, habe ich entsprechende Hilfestellungen entwickelt. Zum Beispiel für Dreisatzberechnungen, die in der Gastronomie häufig angewendet werden. Oder ich habe Arbeitsblätter angepasst. Oft braucht es nicht viel, um den Berufsleuten den Zugang zum Lernstoff zu erleichtern. Auch persönliche Anliegen fanden immer genügend Raum in den Unterrichtsstunden. Ich hielt das für wichtig, denn so konnten die Lernenden voneinander profitieren und gemeinsam Lösungen entwickeln.
«Die ursprüngliche Mission von Brüggli darf nicht verloren gehen.»
Du sprichst deine beruflichen Stationen bei Brüggli an. Wie hat sich das ergeben? In der Zeit vor Brüggli war ich als Psychiatriepfleger tätig. Als klar wurde, dass Brüggli mit einer Druckerei starten würde, war es naheliegend, dass ich als gelernter Drucker dort einsteige. Allerdings nicht ohne in Bern eine Fotosatzausbildung nachzuholen, getreu meinem Motto «ganz oder gar nicht». 13 Jahre lang prägte Brügglis Drucksaal meinen Arbeitsalltag, bis ich 2001 schliesslich komplett in die Bildung wechselte. Zu jenem Zeitpunkt amtete ich nebenbei bereits seit fünf Jahren als Leiter Bildung. Damals eine Doppelfunktion: Ich kümmerte mich nicht nur um die Berufsbildung, sondern auch um agogische Aus- und Weiterbildungen für Kaderleute. Ein Abstecher führte mich ins Perso-
Mittlerweile gibt es bei Brüggli acht PrA-Klassen, die von vier Lehrpersonen betreut werden. Wie erklärst Du dir die Zunahme dieser Nachfrage? Das hat einerseits mit dem neuen Berufsbildungsgesetz von 2004 zu tun. Mit der Abschaffung der Anlehre gab es für lernschwache Schüler fortan keinen Ausbildungsweg mehr. Diese Lücke konnte auch die EBA-Lehre mit ihren fixen Leistungszielen nicht füllen. Andererseits hat die Komplexität zugenommen. Meistens haben wir es mit einer Mischung aus schulischen und persönlichen Problemen zu tun. Die Regelschule ist kaum in der Lage, solche Schüler individuell zu betreuen. Die Chance ist hoch, dass sie in ihrer persönlichen Entwicklung nicht vorankommen.
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In Ehren
Brüggli bildet Lernende aus, für die eine normale Berufslehre nicht in Frage kommt. Produkte und Dienstleistungen von Brüggli sind qualitativ hochwertig. Sie können es problemlos mit der Konkurrenz aus dem ersten Arbeitsmarkt aufnehmen. Ist das ein Widerspruch? Brüggli schottet sich nicht ab, sondern sucht die Nähe zur Wirtschaft ganz bewusst. Es ist Brüggli ein grosses Anliegen, aufzuzeigen, welche Marktleistungen Menschen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt noch nicht bestehen können, hervorbringen. Klar braucht es für ein vergleichbares Ergebnis eine grössere Vorarbeit und angepasste Prozesse. Genau darin zeigt sich Brügglis Besonderheit: Brüggli geht auf den Menschen ein, passt den Weg zum Ziel den individuellen Eigenheiten, Bedürfnissen und Fähigkeiten an. Die PrA-Ausbildung verfolgt im Übrigen dasselbe Prinzip.
fen und gemeinsam Entscheidungen gefällt. Das ist heute unvorstellbar. Die grösste Gefahr ist aber wohl, dass der Sozialauftrag in Vergessenheit geraten könnte. Er ist das verbindende Element zwischen den unterschiedlich funktionierenden Centern und letztlich auch Brügglis Existenzberechtigung. Was wünscht Du dir für Brügglis Zukunft? Die ursprüngliche Mission, Menschen zu begleiten und zu fördern, darf nicht verloren gehen. In allem Tun ist das der Kern. Brüggli muss zudem innovativ bleiben und sich immer wieder an die Begebenheiten anpassen – so wie in den letzten Jahrzehnten. Schon früh wussten wir um die einzige Konstante von Brüggli: Wandel.
«Brüggli sucht die Nähe zur Wirtschaft ganz bewusst.»
Was hat Dich in deiner Laufbahn am meisten gefreut? Die zahlreichen Ausbildungsabschlüsse; sehen, was aus den Lernenden geworden ist, wie sie sich zu jungen Erwachsenen entwickelt haben, was sie geschafft haben. Junge Menschen ein Stück auf ihrem Weg begleiten, mit ihnen an Lösungen arbeiten, immer wieder ausprobieren und sehen, wie sie vorankommen, das werde ich wohl am meisten vermissen. Kannst Du dich an deinen ersten Arbeitstag erinnern? Und ob! Den vergesse ich nie mehr. Der Drucksaal hatte zwar einen schönen Parkettboden, ansonsten aber war auf der 320 Quadratmeter grossen Fläche nichts vorhanden. Es herrschte gähnende Leere. Maschinen und Möbel wurden erst nach und nach geliefert. Ihnen folgten erste Aufträge.
Du hast viele Veränderungen miterlebt. Mit der Pensionierung beginnt nun ein neuer Abschnitt ausserhalb von Brüggli. Weisst Du schon, wem oder was Du die gewonnene Zeit widmen wirst? Ich habe tatsächlich einige Pläne im Kopf. Als leidenschaftlicher Velofahrer freue ich mich, grössere Touren in Angriff zu nehmen. Ich träume zum Beispiel davon, mit dem Velo 4'000 Kilometer ans Nordkap zu fahren. Ausserdem steht zu Hause ein Wohnmobil bereit, das zusammen mit meiner Frau nur darauf wartet, die weite Welt zu entdecken. Auch für gemeinsame Unternehmungen mit meinen Enkelkindern werde ich Zeit haben und bestimmt wieder öfters meinen Hobbys Ahnenforschung, Kunstschriften und Musik nachgehen. Langweilig wird es mir gewiss nicht.
Aus der früheren Druckerei ist ein Medienunternehmen mit starkem Wachstumskurs geworden. War das vorhersehbar? Das hätte ich mir nie erträumt. Wenn ich jetzt zwischen den Maschinen hindurchlaufe, erfüllen mich die Geräusche und Gerüche mit grosser Freude. Natürlich macht man sich auch einige Gedanken, denn Wachstum birgt immer auch Gefahren. Auch die anderen Bereiche haben expandiert. Die Distanz zwischen ihnen ist deutlich grösser geworden. Ein Beispiel: Früher haben sich alle Leitenden einmal im Monat getrof-
«Ich träume davon, mit dem Velo 4' 000 km ans Nordkap zu fahren.» Erich Heule mit seinem Nachfolger Stefan Feldmann; er leitet neu die Fachstelle Berufsbildung.
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In der internen Berufsschule, die in den letzten Jahren stark gewachsen ist. Bilder: Roger Nigg, Larissa Wietlisbach
Auch die angeregten Gespräche und das Miteinander bleiben in guter Erinnerung.
Fokus
Was nützt Brüggli? Brüggli hat eine neue Wirkungsmessung eingeführt und zusammen mit der Fachhochschule St. Gallen die Sozialbilanz weiterentwickelt. Es entstand ein Messinstrument mit Pioniercharakter. Wie geht es ehemaligen Klientinnen und Klienten von Brüggli? Welchen Beruf üben sie aus, und wo stehen sie heute? Wozu hat sie die Ausbildung, die Umschulung oder das Coaching bei Brüggli befähigt? Mit regelmässigen Befragungen in Ein-, Drei- und Fünfjahres-Intervallen gewinnen wir Fakten über den qualitativen Nutzen unseres Tuns. Die Erkenntnisse sollen dazu dienen, die Dinge zu hinterfragen und die Angebote und Leistungen wo sinnvoll anzupassen. So liegt der Fokus noch deutlicher nicht allein auf dem Jetzt und Hier, sondern ist auf die Nachhaltigkeit von Brügglis Ausbildungs- und Integrationsarbeit gerichtet. In Kontakt bleiben Was mit einem erfolgreichen Ausbildungsabschluss oder mit einer Integration im ersten Arbeitsmarkt vorläufig beendet ist, lohnt sich dann besonders, wenn es der betroffenen Person längerfristig gut geht. Darum ist Brüggli sehr interessiert an einem weiterführenden Kontakt. Das basiert selbstverständlich auf Freiwilligkeit: Wir sind darauf angewiesen, dass Ausbildungsabsolventen und ehemalige Klienten bereit sind, über ihre aktuelle Situation Auskunft zu geben. Die ersten Erfahrungen zeigen: Das Echo ist gut. Qualitative und quantitative Betrachtung Diese neue Wirkungsmessung geht einher mit der Weiterentwicklung von Brügglis Sozialbilanz. Sie legt den Nutzen für die Öffentlichkeit dar, indem sie den Sozialen Return on Investment (SROI) beziffert. Bereits vor zehn Jahren hat Brüggli zusammen mit der Fachhochschule St. Gallen FHSG als erstes Sozialunternehmen der Schweiz eine solche Erhebungsmöglichkeit geschaffen. Seither legt Brüggli regelmässig fundiert dar, wie sich Aufwand und Ertrag zueinander verhalten. So lässt sich faktenbasiert darlegen, dass sich die Ausbildungs- und Integrationsarbeit in jeder Hinsicht lohnt.
Bereits 2019 wird die neue Sozialbilanz zum Tragen kommen.
Hoher Detaillierungsgrad Nun hat das Projektteam der FHSG Brügglis Sozialbilanz auf den neusten Stand der Technik überführt und deutlich entschlackt. Zudem wurden neue Inhalte geschaffen, die eine fundiertere Wirkungsanalyse ermöglichen. Die Sozialbilanz erfasst Steuererlöse, Sozialleistungen und Ergänzungsleistungen von Klientinnen und Klienten ebenso wie eingesparte Taggelder sowie den Effekt erfolgreicher beruflicher Massnahmen. Der Detaillierungsgrad ist so hoch, dass auch Alternativen, Umplatzierungen und Massnahmen-Abbrüche prophylaktisch miteingerechnet werden, um ein
Investitionen öffentliche Hand
differenziertes Bild zu ermöglichen. Zudem berücksichtigt die Sozialbilanz den Nutzen für die Region, zum Beispiel in Form von Arbeitsvergaben an lokale Dienstleister. Weiterer Horizont Die Studenten der FHSG haben einen hohen Rechercheaufwand betrieben und mit viel Akribie ein effizientes Instrument mit Pioniercharakter geschaffen. Wir freuen uns mit ihnen und für Brüggli, dass sie mit unserem Projekt den stolzen 2. Rang am WTT Young Leader Award 2018 erreicht haben. Mit der weitsichtigen Wirkungsmessung und der neu aufgestellten Sozialbilanz kann die Nachhaltigkeit von Brügglis Ausbildungs- und Integrationsarbeit mit weitem Horizont erhoben werden.
Die Resultate der letzten Jahre zeigen: Es lohnt sich für alle. Bereits im nächsten Jahr werden die neue Wirkungsmessung und Sozialbilanz zum Tragen kommen – noch fundierter und aussagekräftiger.
Michael Haller, Leiter Kommunikation & Kultur Mitglied der Geschäftsleitung
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Sozialleistungen
Steuererlöse Regionaler Nutzen
Ergänzungsleistungen Eingesparte Renten
Rendite öffentliche Hand
Mit der Sozialbilanz lässt sich in Zahlen ausdrücken, wie sich Brüggli für alle lohnt.
Fokus
«Schwarz auf weiss» Für Rainer Mirsch ist die weiterentwickelte Sozialbilanz mitsamt neuer Wirkungsmessung ein ideales Instrument, um den Nutzen von Brüggli mit weitem Horizont zu messen. Warum hat Brüggli bereits vor zehn Jahren eine Sozialbilanz erhoben? Rainer Mirsch: Mit der Sozialbilanz können wir aufzeigen, dass sich unser Tun auch rein finanziell betrachtet lohnt. Die Sozialbilanz zeigt, welche Mittel aufgewendet werden, welches die Spareffekte sind und was daraus resultiert. So können wir regelmässig darlegen, dass die Öffentlichkeit von Brügglis Ausbildungs- und Integrationsarbeit profitiert. Was genau macht die Sozialbilanz? Einerseits werden die Investitionen der öffentlichen Hand in Form von Betriebs- und Leistungsvertragsbeiträgen aufgelistet. Andererseits erhebt die Sozialbilanz die Rendite von Brüggli in Form von erfolgreichen Eingliederungen in den Arbeitsmarkt, in Form von Steuererlösen sowie in Form des Nutzens für die Region. Man sieht schwarz auf weiss: Es lohnt sich für alle.
«Die Sozialbilanz zeigt, dass sich Brüggli für die Öffentlichkeit lohnt.»
Was haben unsere Mitarbeitenden davon? Sie sehen, dass sie Teil eines Unternehmens sind, das für alle Beteiligten einen Nutzen bringt. Besonders auch für Menschen, die Mühe haben mit ihrer Situation als IV-Rentner oder Person mit Behinderung, kann die Sozialbilanz wichtig sein: Sie zeigt, dass sie keine Nutzniesser sind, sondern zu einem grossen Ganzen beitragen, das sich für alle lohnt.
Nun hat Brüggli zusammen mit der Fachhochschule St. Gallen eine neue Sozialbilanz entwickelt, die mit einer neuen Wirkungsmessung zusammenhängt: Sie berücksichtigt, wie es Personen geht, nachdem sie bei Brüggli waren. Was versprichst Du dir davon? Wir befragen ehemalige Klienten in Ein-, Drei- und Fünfjahres-Abständen, wie es ihnen heute geht. Ist ihr Zustand stabil, arbeiten sie, was hat ihnen Brüggli gebracht? So lässt sich die Nachhaltigkeit unserer Ausbildungs- und Integrationsarbeit erheben. Und wir sehen, was wir allenfalls verbessern müssen. Lassen sich ehemalige Klienten finden, die gerne Auskunft geben? Ja, die ersten Erfahrungen sind sehr gut. Ehemalige Klienten signalisieren uns, dass wir gerne auf sie zukommen können. Die Befragung ist kein grosser Aufwand; es sind wenige Fragen, die rasch beantwortet sind. Wir sind allen dankbar, die mitmachen. Die Teilnahme ist natürlich freiwillig. Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit der Fachhochschule St. Gallen? Sehr gut. Das Projektteam hat unsere Erwartungen übertroffen. Wir arbeiten gezielt mit Hochschulen zusammen, um einzelne Projekte umzusetzen, für die wir intern keine Ressourcen haben. Der Blick von aussen ist immer sehr bereichernd für uns. Wann ist die neue Sozialbilanz zu sehen? Die neuentwickelte Sozialbilanz mit neuer Wirkungsmessung wird im Geschäftsbericht 2018, der im Mai 2019 erscheint, in einem neuen Kleid zu sehen sein. Interview: mha
Rainer Mirsch, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Brüggli.
Roman Schälli, Projektleiter der sechsköpfigen Studentengruppe, die sich mit Brügglis Sozialbilanz befasst hat.
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An der Verleihung des WTT Young Leader Award 2018: Das Bild zeigt die Studierenden mitsamt Coach Prof. Dr. Marcus Hauser (rechts), Preissponsor René Frei von der Genossenschaft Migros Ostschweiz und unserem GL-Vorsitzenden Rainer Mirsch, die sich gemeinsam über ein sehr gelungenes Projekt freuen. Bild: pd
«Mehrwert generieren» «Die von uns weiterentwickelte Sozialbilanz zeigt auf, dass Brüggli nicht nur Kosten verursacht, sondern für die Gesellschaft einen substanziellen Mehrwert generiert», sagt Roman Schälli. Wie lief die Zusammenarbeit mit Brüggli? Roman Schälli: Die Chemie hat von Beginn weg gestimmt. Wir haben rasch gespürt, dass unser Projekt den Verantwortlichen von Brüggli am Herzen liegt und es keine Arbeit für die «Schublade» sein soll. Dies hat uns zusätzlich motiviert, das Maximum aus dem Projekt herauszuholen und uns nicht mit der erstbesten Lösung zufriedenzugeben. Während der viermonatigen Projektzeit durften wir mit Personen aus verschiedenen Bereichen zusammenarbeiten und konnten dadurch spannende Einblicke in die Vielfalt von Brüggli erhalten. Was war Dein bestes Erlebnis mit Brüggli? Das für mich schönste Erlebnis war nach der Schlusspräsentation unserer Ergebnisse. Beim anschliessenden Apéro im Usblick ist Luigi Berini, Mitgründer von Brüggli, auf mich zugekommen und hat mir mitgeteilt, dass ihn unsere Ergebnisse trotz anfänglicher Skepsis überzeugt hätten und er nun «richtig chribelig» sei, die von uns erarbeiteten Handlungsempfehlungen umzusetzen. In diesem Moment wurde mir bewusst, dass wir ein tolles Projekt auf die Beine gestellt haben, das Brüggli hilft, seine Arbeit mit Menschen weiterzuentwickeln.
Wie wichtig erachtest Du Unternehmen wie Brüggli? Ich finde es sehr beeindruckend, wie es Brüggli gelingt, eine Brücke zwischen Wirtschaft und Sozialem zu schlagen. Die von uns weiterentwickelte Sozialbilanz zeigt auf, dass Brüggli nicht nur Kosten verursacht, sondern für die Gesellschaft einen substanziellen Mehrwert generiert. Dahinter steckt viel Arbeit, die grossen Respekt verdient. Wie schätzt Du den Stellenwert der Sozialbilanz mitsamt Wirkungsmessung für Brüggli ein? Im Rahmen unseres Projektes haben wir Interviews mit vergleichbaren Sozialunternehmen geführt und gemerkt, dass sich diese mit sehr ähnlichen Fragestellungen beschäftigen. Konkrete Konzepte sind aber bei den meisten noch nicht vorhanden. Brüggli nimmt also klar eine Pionierrolle ein. Wir sind glücklich, dass wir als Projektgruppe unseren Teil dazu beitragen konnten. Was bedeutet Dir die Auszeichnung? Bereits über die Nomination für den Award habe ich mich sehr gefreut. Der Abend der Award-Verleihung war dann ein unvergessliches Erlebnis. Wir haben uns eine solche Auszeichnung zu Beginn des Projektes jedoch nicht zum Ziel gesetzt. Unser primäres Ziel war, die Anforderungen an das Projekt wirklich zu verstehen und mit den Verantwortlichen von Brüggli immer wieder zu validieren, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Ich bin überzeugt, dass diese kundenorientierte Herangehensweise ein mitentscheidender Faktor war, um die Award-Jury von unserem Projekt zu überzeugen. Interview: mha
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Die Möglichmacher Es ist sehr praktisch, wenn man die Lösung im eigenen Unternehmen hat. Mit den hauseigenen Technischen Diensten und vielen zupackenden Händen konnte Brüggli umfangreiche Umbauarbeiten verwirklichen.
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Bei den Technischen Diensten packen rund 100 Personen mit an. Wachstum und organisatorische Veränderungen führen bei Brüggli zu zahlreichen Umbauten und Verschiebungen. Finanziell betrachtet kann sowas rasch Sorgen bereiten, und natürlich sind Bau- und Umzugsaktivitäten immer mit Unruhe und Unvorhergesehenem verbunden. Auch bei Brüggli findet das nicht einfach nebenbei statt. Da ist es umso willkommener, dass mit den Technischen Diensten ein Möglichmacher in den eigenen Reihen zuhause ist. Das spart Zeit, Geld und Nerven.
Weitere Baustellen Die Arbeit geht weiter: Das Personalbüro zieht um, damit die agogische Beratung mehr Platz hat. Eine Werkstatt im Wohnhaus wird temporär fürs Lerncoaching umgenutzt. Und es stehen viele weitere Projekte an. Da wäre zum Beispiel die Dachterrasse, die während zehn Jahren unter der Witterung gelitten hat. Nicht zu vergessen die Parkplätze, die Aussenumgebung und die zahllosen Aufgaben im Sinne der Arbeits- und Betriebssicherheit: Die Technischen Dienste werden gebraucht.
Planen, umbauen, pflegen: Fast alles geht mit eigenen Ressourcen.
Technik und Handwerk Planen, umbauen, pflegen: Fast alles ist mit eigenen Ressourcen möglich. So entstand zum Beispiel ein neuer Arbeitsbereich für die Integrationsmassnahmen mitsamt Werkstatt und freundlichen Besprechungszimmern. Die Informatik konnte neue Räume beziehen, deren elektrische Installationen und Teppichböden die Technischen Dienste verwirklicht haben. Für die Neueinrichtung der Unternehmenskommunikation konnten die grossen Gläser eines einstigen Sitzungs-Traktes wiederverwendet werden; ebenso die Energie-Sparlampen, die an einer neuen Stelle Licht ins Dunkel bringen. Besonders profitierten auch der erweiterte Drucksaal, der vergrösserte Konfektionierbereich sowie die Administration von Brüggli Medien von der gebündelten Kompetenz in technischen und handwerklichen Fragen – von der 3D-Visualisierung über statische Berechnungen bis hin zur Beratung in Einrichtungsfragen.
Keine Trockenübung Das kommt auch den Lernenden zugute. Rund 40 Mitarbeiter mit Rente und fast ebenso viele lernende Hauswarte, Praktiker Betriebsunterhalt, Praktiker Gebäudereinigung und Fachleute Hauswirtschaft profitieren davon, dass es immer etwas zu tun gibt. Hauswirtschaft? Genau, auch das gehört zu den Technischen Diensten. Die Hauswirtschaft sorgt unter anderem für saubere Tischdecken, Handtücher und Arbeitskleider sowie für die eine oder andere Dekoration, die in der Gastronomie Usblick die Gäste erfreut.
Die Technischen Dienste bieten ihre Leistungen auch anderen Unternehmen und Organisationen sowie Privaten an – von der Gartenarbeit über die Gebäudereinigung bis hin zum Malen oder zur Autopflege.
Den Wänden einen neuen Anstrich geben, den abgenutzten Eichenboden erneuern, den Strom ohne Stolperfallen zuführen: Die Technischen Dienste regeln das. Und wenn nach erfolgreichem Umbau die Stühle, Tische und Pflanzen gezügelt werden müssen – genau: Die Technischen Dienste sind zur Stelle. Wenn der Rollladen klemmt, der Fenstergriff eine Schraube locker hat oder die Fugen in der Trennwand undicht sind: Bestimmt kennen Sie die Lösung.
Fakten, Fakten, Fakten • Rechnet man die Grundfläche aller Liegenschaften zusammen, welche die Technischen Dienste unterhalten und reinigen, kommt man auf eine Gesamtfläche von 28'440 m2. Geht man davon aus, dass eine durchschnittliche 4.5-Zimmer-Wohnung in der Schweiz 78 m2 hat, so reinigen und unterhalten die Technischen Dienste täglich rund 365 Wohnungen. • Tischtücher, Handtücher, Arbeitskleider, Wohntextilien: In der hauseigenen Wäscherei werden im Monat durchschnittlich 3'557 kg Wäsche gewaschen. • Hauswart, Gebäudetechniker, Elektriker, Gärtner, Maler: Bei den Technischen Diensten arbeiten Profis aus einer Handvoll Disziplinen.
Michael Haller, Leiter Kommunikation & Kultur Mitglied der Geschäftsleitung
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«Enorme Vielfalt» Für Lukas Kuster ist die Arbeit der Technischen Dienste ein Beitrag zu Werterhalt und Effizienzsteigerung. Der Selbstversorger-Gedanke ist ihm wichtig. Lukas, die Technischen Dienste bauen um, sind Hauswart, Zügeldienst und vieles mehr: Was bedeutet das für Dich? Lukas Kuster: Es geht ums Möglichmachen. Wir erneuern, wir erweitern. Durch unsere Arbeit behält die Infrastruktur ihren Wert. Das ist ein Gewinn für alle. Worin genau besteht der Gewinn? Zum Beispiel in der laufenden Instandhaltung, die dank uns einfach möglich ist. Oder in der Optimierung der Energie-Effizienz, indem wir die Lüftungstechnik, die Lichtinstallationen oder den Liftbetrieb stetig überwachen und wenn nötig anpassen. Hat das auch Grenzen? Vom Fachwissen und Können her würde ich sagen: Es gibt fast nichts, was wir nicht selbst im Griff hätten. Aber wir müssen auf unseren sozialen Auftrag achten; die Arbeit muss zu unseren Lernenden passen und sich am Ausbildungsplan orientieren. Ebenso müssen wir darauf achten, dass wir unsere Mitarbeiter mit Rente nicht überfordern. Die Sicherheit geht vor. Wir hantieren zum Beispiel nicht mit Kraftstrom und machen keine Installations-Endpunkte; dazu braucht es externe Spezialisten.
Sie wird stärker beansprucht. Die Lifte, zum Beispiel: Da geben wir Gegensteuer, indem wir betonen, dass nur diejenigen die Lifte nutzen sollen, die keine Alternative haben, also Mitarbeiter im Rollstuhl oder mit Gehbehinderung. Wenn möglichst viele andere die Treppe nehmen, dann entlastet das die Lifte. Auch die Sanitäranlagen werden logischerweise stärker beansprucht; das erfordert mehr Service- und Reinigungsarbeiten. Was die Parkplätze betrifft: Da sind wir an der Grenze angelangt. Aber insgesamt haben wir die Infrastruktur sehr gut im Griff. Du bist auch noch Sicherheitsverantwortlicher und leitest den Sicherheitsdienst. Das liegt nahe und ist sinnvoll, weil ich mit der Infrastruktur vertraut bin und jeden Winkel unserer Gebäude kenne. Die Sicherheit aller, die hier arbeiten, hat immer Priorität. Darum unternehmen wir laufend Schulungen und Fortbildungen. Und hin und wieder gibt es eine unangekündigte Evakuierungs-Übung.
«Ich schätze die Autonomie sehr. Wir sind Selbstversorger.»
Ihr habt in letzter Zeit viel umgebaut und Räume und Einrichtungen erweitert. Und es stehen weitere Projekte an. Ich hoffe, das bleibt so, auch wenn ich manchmal ausrufe, weil es mir zu viel ist. Veränderung heisst Entwicklung, Entwicklung bringt Chancen: Das ist Brüggli. Was wir machen, kommt von Brüggli und ist für Brüggli gedacht. Ich sehe, was noch alles möglich ist. Es ist eine enorme Vielfalt. Ich schätze die Freiheit und Autonomie sehr. Wir sind Selbstversorger. Brüggli ist kontinuierlich gewachsen. Was heisst das für die Infrastruktur?
Brüggli hat mehrere Gebäude, die ihr unterhaltet, speziell auch an der Badstrasse, wo die Bereiche Qualität & Service, die Leggero-Produktion und wesentliche Teile der Logistik eingerichtet sind. Ja, nicht zu vergessen die dezentralen Wohnplätze oder die Kommunikationsagentur Advery. Für sie alle gelten dieselben Massstäbe bezüglich Arbeitssicherheit und technischem Zustand. Wir sind mobil, wir bewegen uns, darum sieht man auf der Strasse immer wieder einen Wagen, der mit «Technische Dienste» angeschrieben ist. Ihr betreut auch externe Kunden. Hat das überhaupt noch Platz? Es muss. Unsere Leistungen kommen bei Firmen wie Privaten gut an. Gartenpflege, Malen, Zügeln, Reinigen: Mit solchen Arbeiten sind wir am Markt. Das ist auch für unsere Leute gut. Sie lernen ihr Handwerk von allen Seiten kennen. Das ist die beste Vorbereitung auf den Einstieg ins Berufs- und Erwerbsleben.
Interview: Michael Haller, Leiter Kommunikation & Kultur Mitglied der Geschäftsleitung Lukas Kuster, Leiter Technische Dienste, hält den Selbstversorger-Gedanken in Ehren.
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Fassadenreinigung mit Hebekran.
Unterhaltsarbeit an der Wasserversorgung und Infrastruktur.
«Unsere Leute lernen ihr Handwerk von allen Seiten kennen.»
Spannung inbegriffen. Bilder: Roger Nigg, Nathalie Knörr
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«Spannender Alltag» Valeri Vonwiller erachtet die Vielfalt an Projekten und Aufträgen als Chance für Lernende und Mitarbeitende mit Rente: Sie lernen die Arbeit von allen Seiten kennen – ideal auch im Hinblick auf spätere Spezialisierungen. Die Technischen Dienste sind sowas wie der «Hansdampf in allen Gassen»: Was heisst das für eure Lernenden und Mitarbeitenden mit Rente? Valeri Vonwiller: Ihr Alltag ist spannend, vielfältig. Sie können Mitverantwortung übernehmen. Das gilt bei der Arbeit für externe Kunden ebenso wie für Brüggli selbst; wir behandeln alle Kunden gleich. Indem wir unseren Leuten Verantwortung übertragen, vermitteln wir ihnen Wertschätzung. Sie haben Kundenkontakt, übernehmen Zwischenund Endkontrollen – immer begleitet von erfahrenen Profis – und sind so mittendrin. Damit das funktioniert, müssen wir uns gut organisieren. Wir müssen verbindlich sein, einheitlich. Die Prozesssicherheit ist eine Herausforderung, besonders bei der aktuellen Dynamik. Es entsteht immer wieder Neues: Zum Beispiel bauen wir unser Angebot an Gestecken und Dekorationen aus; da haben wir ja mit der Gastronomie Usblick einen idealen Abnehmer. Und wir befassen uns mit der Ansiedelung neuer, weiterer Berufsbilder.
Ihr habt eine Lernwerkstatt eingerichtet. Was muss man sich darunter vorstellen, was passiert dort? Das ist unser fachmännisch ausgestattetes Schulzimmer. Hier vermitteln wir theoretisches Wissen, im Einklang mit dem Schulstoff; auch die Prüfungsvorbereitung und die individuelle Nachbearbeitung von Tests finden hier Platz. Besonders geht es um die Materialkunde und den fachmännischen Umgang mit Materialien und Geräten. Die Lernwerkstatt ist eine Art Schauraum: Man sieht, mit was für Maschinen, Mitteln, Oberflächen und Technologien wir es zu tun haben.
«Der Blick voraus ist wichtig, die Ressourcenplanung.»
Wo siehst Du die grössten Herausforderungen rund um die Infrastruktur von Brüggli? Wir müssen vorausschauen und sauber planen, um aufwändige und teure Schnellschüsse zu vermeiden. Der Blick voraus ist wichtig, die Ressourcenplanung. Wenn wir gut planen können, können wir fast alles selber verwirklichen. Das rechnet sich sehr für Brüggli. Du warst früher bei Brüggli Medien tätig, als Produktionsleiter und als Ausbildner im Drucksaal. Seit 2018 gehörst Du zu den Technischen Diensten. Was bedeutet Dir die Arbeit bei den Technischen Diensten? Ob Druckerei oder Technische Dienste: Ich arbeite bei Brüggli. Ich sehe das gesamtheitlich. Ich war ein stolzer Drucker und Produktionsleiter, habe gerne aber auch die Arbeit gewechselt: eine neue Perspektive, eine neue Aufgabe, in einem Umfeld, das mir gefällt. Ich bin sehr glücklich und stehe seit bald 20 Jahren zu hundert Prozent hinter der Mission von Brüggli.
«Die erhöhte Individualisierung macht die Arbeit anspruchsvoll.»
Wo siehst Du die Grenzen? Wir definieren die Grenzen nicht alleine. Das Mutterhaus Brüggli und die anstehenden Projekte geben den Rahmen vor. Grundsätzlich gilt es auf die Balance zu achten. Mit einer guten Planung wollen wir uns absichern. Die Teamleiter sind sicher gefordert. Die erhöhte Individualisierung in der Betreuung und Begleitung von Klienten macht die Arbeit anspruchsvoll. Wenn Du eine Ausbildung bei den Technischen Diensten, zum Beispiel als Unterhaltspraktiker, in drei Worten beschreiben müsstest, welche drei wären das? Komplett, vielseitig, fordernd.
Interview: Michael Haller, Leiter Kommunikation & Kultur Mitglied der Geschäftsleitung
Valeri Vonwiller, Bereichsleiter Technische Dienste, freut sich über die Möglichkeiten.
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Die Vielfalt der Technischen Dienste reicht bis zur hauseigenen Wäscherei.
Textilien der Gastronomie Usblick, Arbeitskleider, WC-Tücher und vieles mehr: In der hauseigenen Wäscherei gibt es immer etwas zu tun.
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Jonas Bieler arbeitet heute in Chur für den Kanton Graubünden.
Jonas’ Akribie ist gefragt Jonas Bieler kam mit der Diagnose Asperger zu Brüggli. Fünf Jahre später hat er eine 50 %-Arbeitsstelle, wo er vorbildlich integriert ist. Geduld, Flexibilität und das Zusammenwirken aller Beteiligter haben es möglich gemacht.
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«Jonas taut immer mehr auf», sagt sein Arbeitgeber, «und kommt sehr gut zurecht.» Das Asperger-Syndrom und eine Massnahme der IV haben Jonas Bieler 2013 zu Brüggli gebracht. Er war ein eigensinniger junger Mann, sehr zurückhaltend, in sich gekehrt, der von Chur nach Romanshorn pendelte, um bei Brüggli herauszufinden, welche Wege sich für ihn anbieten könnten. Wer die Welt in Schubladen packt, konnte im damals 20-Jährigen einen Asperger oder Autisten sehen, wie er im Lehrbuch nicht besser beschrieben werden könnte.
Er gehört dazu Selbständig, pflichtbewusst und komplett integriert im Team: So würdigt Roger Danuser, Leiter Personalmanagement und stellvertretender Amtsleiter des Personalamtes Graubünden, seinen Mitarbeiter. «Er taut immer mehr auf», sagt er, «und kommt sehr gut zurecht.» Für Autismus-Spezialist Florian Scherrer ist eine solche Entwicklung alles andere als selbstverständlich. Er wertet Jonas’ erfolgreiche Integration als Beispiel dafür, was möglich wird, wenn alle in dieselbe Richtung blicken. Dazu braucht es einen engagierten Arbeitgeber, eine umsichtige Begleitung und die Eigeninitiative des Klienten.
Bei Brüggli konnte Jonas seine Talente trainieren und Praxis-Erfahrung sammeln.
Arbeitsverträge und Orthografie Heute, fünf Jahre später, arbeitet Jonas Bieler auf dem Personalamt der kantonalen Verwaltung in Chur. Er scannt Arbeitsverträge, Personalberichte und andere Dokumente und verwaltet sie in einem elektronischen System. Ausserdem ist er ein gefragter Mann, wenn jemand mit einer Power-Point-Fusszeile hadert oder sich an einzelnen Word- und Excel-Funktionen die Zähne ausbeisst. Seine Akribie hilft auch im Kampf gegen Rechtschreibefehler in Amtsdokumenten.
«Ich bin zufrieden, es gefällt mir sehr», sagt Jonas. Er habe eine Tätigkeit gefunden, die gut zu seinen Fähigkeiten passe. Und da wären auch noch die geografischen Gründe: Es ist sehr praktisch, nahe des Wohnortes arbeiten zu können. Das tägliche Pendeln zwischen Chur und Romanshorn vermisst er nicht.
Die Geduld zahlt sich aus Von der Potenzialabklärung über einen Einsatz im Verkauf bis hin zur Integrationsmassnahme: Bei Brüggli hat Jonas gelernt, seine Fähigkeiten einzusetzen. Ulrich Klein, einer seiner Begleiter, vertraute ihm Übersetzungs- und Korrekturarbeiten an und liess ihn Präsenzlisten und Wochenprotokolle führen. «Es war viel Feingefühl nötig im Umgang mit Jonas Bieler», sagt er, «und das hat sich gelohnt.» Für Anita Pintarelli, Leiterin Bildung und Integration, bestand die Aufgabe besonders darin, Jonas Vertrauen zu vermitteln.
Jonas’ Tipps im Umgang mit Autisten • Sag es eindeutig. Verwende klare Worte, ohne Ironie, die missverstanden werden könnte. Beispiel: «Frierst Du auch, Jonas?» reicht nicht als Aufforderung, das Fenster im Büro zu schliessen. Besser: «Jonas, bitte schliesse das Fenster.» Also keine Botschaften zwischen den Zeilen, sondern direkte Worte.
• Gib mir Zeit. Lass einem Betroffenen Zeit, damit er genau überlegen kann, was mit Deiner Frage gemeint ist und wie er sie beantworten kann. • Halte Wort. Versprich nur, was Du wirklich halten kannst. Betroffene sind diesbezüglich sehr akribisch. Es kann sein, dass sie auf Details achten, die für Dich nicht weiter von Belang sind.
• Setze Hilfsmittel ein. Ein Plan, eine Zeichnung, ein Foto können helfen, um Zusammenhänge einfach zu vermitteln. • Sei behutsam bei Veränderungen. Betroffene reagieren oft empfindlich auf Neuerungen. Es hilft ihnen, wenn man sie mit klaren Worten und Veranschaulichungen auf Veränderungen vorbereitet. mha.
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«Wir haben uns für seine Kompetenzen interessiert und ihm die Gelegenheit gegeben, sich einzubringen. So lernte er, seine Fähigkeiten zu nutzen.» Durch das enge Miteinander und regelmässige Erfolgserlebnisse wuchs das Vertrauen: Jonas spürte, dass er gebraucht wird und dass sein waches Auge und sein Sinn fürs Detail Tugenden sind, auf die er bauen kann. Die Arbeit, die er hier verrichten konnte, war das ideale Training, um ihm den Einstieg ins Berufsleben zu ebnen.
Aufbauen und das Leben geniessen «Brüggli hat mir genützt», sagt Jonas Bieler, «weil ich immer gute Arbeiten hatte, mit Rücksicht auf meine Situation.»
Nun reicht sein Blick weit nach vorn: Er wolle sein Arbeitspensum von heute 50 % auf 70 bis 80 % erhöhen und eine Weiterbildung zum Betriebswirtschafter HF machen. Für Kreuzfahrten, das Cello-Spiel und Veloausflüge nach Landquart oder Bonaduz soll auch in Zukunft Zeit bleiben. Ein weiterer Schritt, der für den 25-Jährigen dereinst anstehen könnte: der Auszug aus Hotel Mama – aber eins nach dem andern.
Es war viel Geduld nötig, besonders auch von Jonas selbst.
«Ich wollte etwas Richtiges» Brüggli und Florian Scherrer gestalteten den Übergang Schritt um Schritt und arbeiteten dabei eng mit der Stiftung Profil von Pro Infirmis Schweiz zusammen; sie übernimmt die Langzeitbegleitung. Mit einer Nischenstelle war Jonas jedoch nicht zufrieden. «Ich wollte etwas Richtiges», sagt er, etwas, wo ihm auch sein Handelsdiplom nützen würde. Es ist ein Glücksfall, dass sich mit dem Personalamt der kantonalen Verwaltung in Chur ein Arbeitgeber finden liess, der Jonas’ Talente sieht und für den es überdies eine Selbstverständlichkeit ist, zu solchen Einsätzen Hand zu bieten. «Wir machen das regelmässig», sagt Roger Danuser. Darum habe auch das Team keinerlei Berührungsängste.
Michael Haller, Leiter Kommunikation & Kultur Mitglied der Geschäftsleitung
Am Arbeitsplatz bei der kantonalen Verwaltung in Chur.
«Brüggli hat mir genützt, weil ich immer gute Arbeiten hatte.»
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Jonas Bieler nimmt seine Arbeit genau. Er ist ein geschätzter Arbeitskollege. Bilder: Roger Nigg, Micha Pfäffli
Asperger, was ist das? mha. Das Asperger-Syndrom ist eine Form von Autismus. Betroffene fallen häufig durch überdurchschnittliche Intelligenz auf. Sie sind fähig, kleinste Details zu erkennen und sich für gewisse Themen in einem für Aussenstehende verblüffenden oder irritierenden Mass zu interessieren. Eine ausgeprägte Kontakt- und Kommunikationsstörung ist ebenso ein Merkmal wie das ausgeprägte Bedürfnis, detaillierte Infos zu erhalten, bevor Neues eintritt. Die Organisation Autismus Schweiz führt diese Merkmale als typisch an: • Beeinträchtigung des sozialen Verhaltens • Sprach- und Sprechauffälligkeiten • Auffälligkeiten in der nonverbalen Kommunikation • Ausgeprägte Interessen, die viel Zeit beanspruchen, repetitiv ausgeübt werden und oft einen eher technischen Charakter haben • Schwierigkeiten, sich auf Neues einzustellen • Oft auch: überempfindliche Reaktion auf grelles Licht, spezielle Geräusche, Gerüche oder Berührungen
Im Dialog mit Roger Danuser, Leiter Personalmanagement und stellvertretender Amtsleiter des Personalamtes Graubünden.
In Ehren
Gemeinsam stark Eine Arbeit bei Brüggli ist mehr als eine Arbeit: Für Paul Mattle geht es um eine Grundhaltung – und um den Sinn fürs Kollektiv. Paul, nach 26 Jahren Brüggli trittst Du kürzer. Was bedeutet Dir deine Zeit bei Brüggli? Paul Mattle: Es ist eine 26-jährige Geschichte von Aufbau und Entwicklung und jeder Menge Arbeit. Es ist auch die Geschichte von Begleitung und Begegnung mit so vielen und unterschiedlichen Menschen. Das hat mich erfüllt und begeistert. Meine Persönlichkeit ist mit meinen beruflichen Aufgaben verschmolzen; ich konnte mich richtig einbringen. Ich kam als Ausbildner und Drucker und gehe als agogischer Leiter. Dazwischen liegt ein langer und bewegender Weg. Ich konnte mitgestalten und mitbeeinflussen. Ich habe hier Freunde und meine Frau Anita kennengelernt. Rückblickend verstehe ich Brüggli als ein Geschenk.
Lebt der Pioniergedanke von damals noch? Wir waren Kinder der damaligen Zeit und Denkweise mit dem Anspruch, etwas Positives für die Gesellschaft zu leisten. Heute leben wir in einer Welt, in der Entsolidarisierung, Asozialisierung und gesellschaftliche Polarisierungen voranschreiten – «jeder für sich». Ich sehe es gerade darum als wichtige Aufgabe, die Vision und Grundhaltung von Brüggli zu leben und weiterzugeben. Die Absicht, Brücken zu bauen für Menschen mit Schwierigkeiten, bleibt das oberste Ziel. Die Herausforderung ist, die Balance zu wahren zwischen den wirtschaftlichen und sozialen Zielen. Das geht nicht mehr mit dem Weltverbesserer-Groove von damals. Die Welt hat sich verändert. Eine neue Generation ist am Ruder und bestimmt die Geschicke neu. Das ist gut so. Wesentlich: Die Arbeit im sozialen Bereich darf nicht einfach ein Job sein. Es ist eine Einstellung, eine Haltung, getragen von Motivation, Identifikation und Engagement.
«Wir leben in einer Welt, in der die Entsolidarisierung voranschreitet.»
Du bleibst Brüggli treu, da Du weiterhin einzelne Assessments durchführst. Ja, ich mache das gerne weiterhin. Die Assessments mit Klienten, aber auch mit Kaderleuten, sind wichtige Instrumente, die helfen, Klarheit über Fähigkeiten und Kompetenzen zu erhalten. Du hast viele Veränderungen miterlebt. Welche Veränderungen sind für Dich die deutlichsten? Die Anfangsjahre lebten von einer starken Pionierhaltung. Da packten alle zusammen an. Stellenbeschriebe, Zeiterfassung und umfangreiche Konzepte waren damals nicht wichtig. Wir waren beseelt vom Gedanken, etwas Sinnstiftendes und sozial Wichtiges und Nachhaltiges zu tun. Da war alles überschaubarer, weniger professionalisiert und spezialisiert als heute. Einfach drauflos, auch Fehler machen, das war damals normal. Heute haben wir unterschiedliche Geschäftsbereiche mit verschiedenen Branchenkulturen und Spezialisierungen, die es miteinander zu verbinden gilt. Das Individuelle zulassen und zugleich das Gemeinsame, Kollektive, stärken: Das erfordert immer wieder auch eine Besinnung auf die Grundwerte von Brüggli. So gesehen sind die deutlichsten Veränderungen für mich die einzelnen Center-Ausprägungen und Center-Entwicklungen.
Was ist Deine schönste Erinnerung an 26 Jahre Brüggli? Es gibt so viele schönste Erinnerungen. Wenn ich an all die gemeinsamen Anstrengungen denke: die vielen und für den BrüggliAufbau wichtigen Schulungen und Weiterbildungen von Unternehmensstrategie bis Traumacoaching, aber auch gemeinsame Veranstaltungen wie die Fachseminare, welche uns im Gemeinschaftsgefühl gestärkt haben. Wir entwickelten unsere Fertigkeiten und Kompetenzen stets im Kollektiv. Das waren Glanzlichter. Höhepunkte waren aber auch die vielen beruflichen und persönlichen Begegnungen mit Menschen auf jeder Stufe und Etage bei Brüggli. Das war erfüllend, bereichernd, sinn- und wertstiftend. Alles im Kollektiv, das geht bei der heutigen Grösse von Brüggli schlichtweg nicht mehr. Es braucht Spezialisierungen. Das ist klar. Mein Anliegen ist trotzdem, dass das Gemeinsame immer auch gepflegt und berücksichtigt wird, dass also Einzelinteressen immer mit den Interessen des Gesamtunternehmens abgewogen und abgestimmt werden. Brüggli ist das erfolgreiche und konstruktive Zusammenwirken von sozialem, agogischem, integrativem Auftrag und wirtschaftlicher Kompetenz.
Paul Mattle geht nach 26 Jahren Brüggli in den Ruhestand. Er arbeitete als agogischer Leiter bei Brüggli Medien und hat sich für das ganze Haus Brüggli eingesetzt.
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ÂŤSchaut aufeinander, lernt voneinander, profitiert voneinander.Âť
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An den Weihnachtsfeiern warst Du als Weihnachtsmann mit spitzer Zunge jeweils eine Art Hofnarr. Was hat Dir das bedeutet? Mir erscheint es wichtig, dass sich Organisationen wie Brüggli hinterfragen und reflektieren. Als Samichlaus – oder eben Hofnarr – konnte ich Probleme und Unausgesprochenes mit spitzer Zunge aufs Parkett bringen. Das ist eine Art von Reinigung und Entkrampfung, wenn man gemeinsam über Unzulängliches oder Widersprüchliches lachen kann. Wenn ich so zurückdenke: Ich habe den Leuten schon einiges zugemutet.
In der aktuellen Wachstumsphase von Brüggli muss der Mensch, muss unser sozialer Auftrag im Zentrum sein. Es braucht daher weitere Investitionen ins Gemeinschaftsgefühl und Wir-Verständnis. Der Leitspruch «Wir sind Brüggli» hat an seiner Bedeutung nichts verloren; er ist ein Erfolgsfaktor. Dein Rat für alle, die Brüggli angehören? Schaut aufeinander, lernt voneinander, profitiert voneinander. Jeder Mitarbeiter, jede Lernende ist Teil des Gesamtunternehmens – alle sind am guten Gelingen beteiligt. Freut euch über die Verantwortung, die ihr habt, die Veränderungen und Entwicklungen, die ihr mitgestaltet: Ihr habt die Chance, mit Brüggli ganz viel Gutes zu machen.
«Es braucht weitere Investitionen ins Gemeinschaftsgefühl.»
Wo siehst Du die grössten Herausforderungen für Brüggli? Nebst dem klaren Bekenntnis zum Kernauftrag erachte ich das Engagement eines jeden Einzelnen als wichtig und fördernswert. Menschen können sich mit dem Unternehmen identifizieren, wenn sie gut informiert sind und sich als aktive und mitgestaltende Teilnehmer erfahren können. Das gilt für die Gesamtheit von Brüggli, für die einzelnen Center sowie das Zusammenwirken aller Bereiche.
Paul Mattle und die Musik: Dieser Freundschaft wird er fortan noch mehr Zeit widmen. Bilder: Roger Nigg
Michael Haller, Leiter Kommunikation & Kultur Mitglied der Geschäftsleitung
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Brüggli
Industr
Der Stoff für eine sinnstiftende Arbeit Eine IV-Rente muss kein Grund sein, nicht mehr zu arbeiten. Bei Brüggli gibt es unzählige Möglichkeiten – zum Beispiel im Textilbereich.
Ein Kurzfilm erzählt Ihnen mehr über die Arbeit im Textilbereich: YouTube • Brüggli • Textil
mha. Im Textilbereich von Brüggli entstehen Laptophüllen, Freizeittaschen und viele Bestandteile von Brügglis Eigenmarke Leggero. Wer hier mitwirkt, trägt zu hochwertigen Produkten bei. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Rente können Hand- und Stanzarbeiten verrichten. Ihre Arbeitswerkzeuge sind unterschiedliche Nähmaschinen und Riegelautomaten. Es liegt in der Natur von Brügglis Mission, dass die Begleiterinnen auf jeden Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin individuell eingehen – in Fragen der Ergonomie am Arbeitsplatz ebenso wie in Fragen der passenden Tätigkeit. Agogisch geschulte Profis stellen eine situativ angepasste Begleitung sicher.
Taschen, Laptophüllen, Leggero-Produkte: Im Textilbereich gibt es viel zu tun.
Es ist ein gut eingespieltes, überschaubares Team, das sich über Verstärkung freut. Denn gute Arbeit ist vorhanden. Voraussetzung für diese Tätigkeit ist eine IV-Rente von mindestens 50 %. Ein unverbindlicher Schnupperaufenthalt ist jederzeit möglich.
Die Vorteile auf einen Blick: • Abwechslungsreiche und interessante Tätigkeiten mit Textilien • Mitarbeit im Team • Moderne Infrastruktur • Geregelte, individuelle Arbeitszeiten • Möglichkeit im Sitzen oder im Stehen zu arbeiten • Kein Leistungsdruck, sondern Rücksicht auf die Situation des Individuums Kontakt: Katharina Nef, 071 466 94 94, katharina.nef@brueggli.ch
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t Was gut
Wie die Farben in den Kopf kommen Schon einmal darüber nachgedacht, was Farben sind? Klar, nimm einen Malkasten in die Hand und du weisst es. Ist es denn wirklich so einfach? Die Farben verändern sich. Nicht hart, sondern sanft und kaum wahrnehmbar. Doch es fällt schon auf: Es ist kühler am Morgen; eine Brise ist nicht mehr erfrischend, sondern eher ein Grund, den Reissverschluss einer Jacke zu schliessen. Der Sommer gibt dem Herbst den Handschlag: Grün macht Braun Platz. Farbige T-Shirts weichen grauen Pullovern. Du nimmst die Veränderungen der Farben wahr – wie ist das möglich?
Reflexion Das zweite Phänomen nennt sich Reflexion: Gegenstände werden von Licht angestrahlt und in unterschiedlichen Wellenlängen zurückgeworfen. Je nachdem welche Wellenlänge reflektiert wird, entsteht ein anderer Sinneseindruck. Entscheidend ist die Beschaffenheit des Gegenstands: Eine Tomate reflektiert die roten Anteile des Lichts und schluckt respektive absorbiert alle anderen Anteile des Lichts, weshalb der subjektive Eindruck einer roten Tomate entsteht. Und bei der Orange? Sie schluckt die roten Anteile des Lichts und wirft die orangefarbenen zurück.
Nimmt man es genau, gibt es keine Farben in der Natur.
Elektromagnetische Strahlen Nimmt man es genau, gibt es keine Farben in der Natur. Was es gibt, ist elektromagnetische Strahlung, die das Auge sichtbar macht. Nicht alle Wellenlängen sind sichtbar – nur die im Bereich von 400 bis 750 Nanometer. Dieser Bereich wird von der Sonne abgestrahlt und in der Gesamtheit als Licht erlebt. Dabei verwandelt das Sehsystem – daran beteiligt sind unter anderem Auge und Gehirn – verschiedene Wellenlängen in jeweils andere Farben.
Unsere Augen sind also hochentwickelte Antennen, die auf bestimmte Wellenlängen reagieren – zum Beispiel auf die veränderten Wellenlängen, die die Blätter einer Trauerweide reflektieren: im Sommer das leuchtende Grün, im Herbst das wehmütige Ocker. Und wie werden die Wellenlängen zu Farben?
Unser Sehsystem verwandelt Wellenlängen in Farben.
Emission Der subjektive Eindruck von Farbe kann dadurch zustande kommen, dass das Objekt selbst Strahlung einer bestimmten Wellenlänge aussendet: zum Beispiel das Licht einer Infrarotlampe, womit Küken gewärmt werden. Oder Sterne oder glühendes Metall, das je nach Temperatur und Material eine andere Farbe hat. Auch Computerbildschirme funktionieren nach diesem Prinzip der Strahlung. Oder eine Glühbirne. Technisch spricht man von Emission, wenn das Objekt selber strahlt.
Drei Sensoren: die Zapfen In der Netzhaut befinden sich die Zapfen-Zellen, von denen es drei verschiedene Typen gibt: für die roten, die grünen und die blauen Lichtanteile. Sie reagieren jeweils unterschiedlich stark auf die verschiedenen Wellenlängen. Die Signale der Zapfen werden schliesslich ans Gehirn weitergeleitet und dort zu einem spezifischen Farbeindruck zusammengefügt. Werden vorwiegend die roten und die grünen Zapfen angeregt, entsteht der Sinneseindruck «gelbe Farbe».
Das Gehirn als Schaltzentrale spielt eine wichtige Rolle beim Farbsehen.
Zum Selbermachen Dieses Prinzip lässt sich mit farbigem Licht selbst ausprobieren: Drei Taschenlampen für die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau und entsprechend farbiges Seidenpapier auf das Glas der Lampe geklebt reichen aus. Und los kann es gehen mit der additiven Farbmischung: Was passiert, wenn alle Taschenlampen auf einen Punkt scheinen?
Die Informationen der farbempfindlichen Zapfen für rote, blaue und grüne Lichtanteile sowie die Informationen der hell-dunkel-empfindlichen Stäbchen werden ans Gehirn gesendet und letztlich zu einem exakten Farbton zusammengesetzt.
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Netzhaut Ein verblüffendes Organ Es ist erstaunlich: Du bist in der Natur, betrachtest die Farben der Bäume und eigentlich gibt es sie nicht. Dennoch ist Regenbogenhaut das Erlebnis unbestritten. Die Farbwahrnehmung ist eine der beeindruckenden Leistungen des GeHornhaut hirns – und nur eine von vielen. Ist Schwarz eine Farbe? Schwarz ist die dunkelste Farbe und entsteht dadurch, dass das gesamte Licht von einem GeLinse genstand geschluckt wird – oder wenn es Nacht wird und die Sonne als Lichtquelle fehlt. Schwarz unterscheidet sich von allen anderen Farben daher, dass sie kein Licht reflektiert. Es liesse sich argumentieren, dass es daher keine Farbe sei. Pupille Wie Weiss oder Grau ist sie unbunt.
Zapfen
Stäbchen
Das Auge
Allmählich geht die Sonne am Horizont unter; sie setzt sich zur Ruhe, und die Augen strengen sich mehr und mehr an, bis sie kaum noch etwas sehen und die Bäume vollends in Schwarz gehüllt sind. Streng genommen, geht die Sonne nicht unter, sondern die Erdkugel wendet sich von ihr ab, weil sie sich dreht. Aber das ist eine andere Geschichte. Vielleicht im nächsten «Unterwegs».
Christian Schlatter, Mitarbeiter Integrationsmassnahmen
Sehnerv
Sehrinde
Infografik: Regina Furger
Die Sehrinde liegt in der Grosshirnrinde, wo Abermilliarden Hirnzellen die elektrischen Signale aus der Netzhaut auswerten.
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Warum Social Media für Brüggli eine Chance sind Die sozialen Medien sind längst Teil unserer Gesellschaft. Viele Menschen können sich ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Unternehmen wie Brüggli stellen sie vor Herausforderungen. Und sie bieten Chancen. Noch nie war es für Unternehmen so einfach, mit Anspruchsgruppen in Kontakt zu treten, ihre Bedürfnisse zu erfahren, in kurzer Zeit eigene Botschaften zu platzieren und unzählige Menschen damit zu erreichen. Und dies unabhängig vom Aufenthaltsort der Zielgruppe. Denn Mensch und Internet sind längst mobil. Ob an der Bushaltestelle, zu Besuch bei Freunden oder in der Turnhallengarderobe – von überall her greifen Menschen auf soziale Netzwerke zu. Sie konsumieren fremde Inhalte und veröffentlichen eigene. Angst vor Kontrollverlust Genau darin liegt die Besonderheit, das soziale Element der Netzwerke: Jeder Nutzer kann zu jedem Thema etwas sagen und sich einer schier endlos grossen Leserschaft sicher sein. Es herrschen also Meinungen vor, die nicht selten als Fakten beschrieben werden. Dies führt dazu, dass sich Unternehmen nicht (mehr) zurücklehnen können, nachdem sie ihr Selbstbild
erschaffen und verbreitet haben. Viele Firmen ignorieren diese Tatsache, aus Angst, die Kontrolle über das, was über sie geschrieben wird, zu verlieren. Das ist ein Trugschluss, denn es passiert sowieso. Gute Geschichten Schauen wir also besser hin und machen uns bemerkbar. Nicht wahllos, sondern mit einem gut durchdachten Plan in der Hand und Brügglis Kommunikationszielen vor Augen. Wer regelmässig auf Facebook, Twitter und Co. unterwegs ist, weiss um die Informationsflut, die einem entgegenschlägt. Die Masse an Inhalten wächst im Sekundentakt. Freunde, Firmen, Medien – alle buhlen um unsere Aufmerksamkeit. Automatisch setzen wir die Filterbrille auf und betrachten nur, was
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Mit unseren Geschichten formen wir das Bild von Brüggli.
uns wirklich interessiert. Gute Geschichten nämlich. Solche kann Brüggli zuhauf erzählen. Eine Auswahl liest sich in diesem Magazin. In Zukunft verbreiten wir sie auch gezielt in den sozialen Medien. Auf diese Weise formen wir das Bild von Brüggli gegen aussen und setzen Akzente. Nur sehr ungern überlassen wir diese wichtige Aufgabe dem Zufall oder anderen Nutzern. Dialog auf Augenhöhe Die Tatsache, dass in den sozialen Netzwerken jede Nutzerin Autorin sein kann, hat auch Vorteile. Vorausgesetzt Brüggli hat ein echtes Interesse an fremden Blickwinkeln und Feedback und ist bereit, sich als Unternehmen immer wieder zu hinterfragen. Wenn wir diese Offenheit glaubhaft signalisieren, begegnen wir anderen auf Augenhöhe. Das wiederum zahlt auf das Bild ein, das wir von Brüggli vermitteln wollen. Sind Social Media also Fluch oder Segen? Das hängt vom Blickwinkel ab. Auf jeden Fall sind sie Tatsache. Die Unternehmenskommunikation von Brüggli hat sich für eine aktive Auseinandersetzung entschieden.
Sarina Neuhauser, Kommunikationsspezialistin Illustration: Daniel Mathis
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Aktuelle Social-MediaNetzwerke im Überblick sne/fve. Die Welt der sozialen Medien ist ständig in Bewegung. Es kommen laufend neue Netzwerke dazu. Einige erhalten seit Jahren Zuwachs. Andere landen plötzlich in der Bedeutungslosigkeit. Immer wieder kommt es auch zu Verschiebungen. Junge Nutzer überlassen Netzwerke ihren Eltern und wechseln zu anderen, wo sie sich unter Ihresgleichen wissen. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit und im Wissen, dass gewisse Fakten morgen schon überholt sein werden, stellen wir einige populäre Social-Media-Plattformen vor.
Facebook Facebook bietet seinen Nutzern die Möglichkeit, ein persönliches Profil zu erstellen und sich mit Personen, Unternehmen, Marken usw. zu verbinden. Jeder kann auf seinem Profil seine Gedanken posten, Fotos und Videos hochladen und diese mit seinem Freundeskreis teilen. Umgekehrt können fremde Beiträge, die einem gefallen, mit einem Like versehen und kommentiert werden. • Facebook erschien im Jahr 2004. • Es ist das weltweit grösste soziale Netzwerk mit 2.27 Milliarden Nutzern. • In der Schweiz sind 3.77 Millionen Nutzer aktiv. • Bei den Unter-20-Jährigen sind die Nutzerzahlen rückläufig. • Bei den restlichen Altersklassen ist es nach wie vor das beliebteste Netzwerk. • Nach Google ist Facebook die meistbesuchte Seite im Internet. • Mehr als die Hälfte nutzt Facebook stationär und über das Smartphone; jeder Fünfte ausschliesslich über sein Smartphone. • Pro Minute wird insgesamt vier Millionen Mal auf den LikeButton geklickt. • Ungefähr 30'000 Menschen arbeiten bei Facebook.
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YouTube
YouTube ist ein Online-Video-Portal. Nutzer haben die Möglichkeit, Videos hochzuladen und anzuschauen. Ausserdem können Nutzer Videos kommentieren und mit einem «Mag ich» oder «Mag ich nicht» bewerten. Auf der Plattform existieren Kanäle, welche die Nutzer abonnieren können, damit sie keine Neuigkeit des Kanals verpassen.
Instagram ist ein Online-Portal, auf dem Nutzer Fotos und Videos teilen können. Es gehört zu den am schnellsten wachsenden Netzwerken der Welt. Instagram bietet seinen Nutzern die Möglichkeit, ihre Fotos vor dem Hochladen zu bearbeiten. Dazu stehen ihnen standardmässig sogenannte Filter zur Auswahl, welche unter anderem die Farbe, Helligkeit und Schärfe automatisch abändern. Alternativ können die Einstellungen manuell angepasst werden. Nutzer können andere Profile abonnieren und deren Fotos und Videos mit einem Like versehen und kommentieren.
• YouTube hat über 1.9 Milliarden Nutzer, was knapp der Hälfte aller Internetnutzer entspricht. • In der Schweiz nutzen 5.1 Millionen Menschen YouTube. • Das Portal ging 2005 online. 2006 kaufte Google YouTube auf. • YouTube ist die zweitgrösste Suchmaschine weltweit. • Pro Tag werden über eine Milliarde Stunden an Videos angeschaut. • Pro Minute werden 400 Stunden Videomaterial hochgeladen. • Das Musikvideo zu «Despacito» von Luis Fonsi und Daddy Yankee ist das meistangeschaute Video mit knapp 5.6 Milliarden Views. (Stand November 2018)
Pinterest Pinterest ist ein soziales Netzwerk, welches das Teilen von Interessen und Vorlieben ermöglicht, indem es Nutzerinnen virtuelle Pinnwände zum Sammeln von Bildern und Grafiken zur Verfügung stellt. Solche sogenannten Pins verlinken jeweils auf Webseiten. Es geht bei diesem Netzwerk darum, sich inspireren zu lassen und Ideen zu sammeln. • Pinterest wurde 2010 gegründet. • Im September 2017 wurden 200 Millionen Nutzer weltweit gezählt. Davon sind 60 % weiblich. • In der Schweiz nutzen 1.1 Millionen Menschen Pinterest. • Seit der Gründung wurden 100 Milliarden Pins veröffentlicht.
Twitter Twitter ist ein Online-Kurznachrichtendienst, bei dem Nutzer Nachrichten mit ihrem Netzwerk teilen können. Die Länge der Nachricht, eines sogenannten Tweets, ist dabei auf 280 Zeichen beschränkt. Nutzer können anderen Menschen folgen und deren Nachrichten liken, teilen und kommentieren. • Twitter ging 2006 online. • Jeden Tag werden über 500 Millionen Tweets versendet, das sind über 6'000 pro Sekunde. • In der Schweiz nutzen monatlich über 800'000 Personen Twitter. • Insgesamt zählt Twitter 335 Millionen aktive Nutzer. • Als im Januar 2009 ein Flugzeug im New Yorker Hudson River notlandete, verbreitete sich ein über Twitter gepostetes Foto davon in den Nachrichten, bevor das Thema von den traditionellen Medien überhaupt aufgegriffen wurde.
• Instagram erschien 2010. • 2012 übernahm Facebook das Unternehmen für eine Milliarde US-Dollar. • 1.8 Millionen Schweizer nutzen Instagram. • Insgesamt sind über eine Milliarde Menschen auf Instagram aktiv. • Die Instagram-Community teilt mehr als 80 Millionen Fotos jeden Tag. • Nachdem Instagram die Video-Funktion eingeführt hat, wurden innerhalb der ersten 24 Stunden über fünf Millionen Videos hochgeladen. • Jeden Tag werden 3.5 Milliarden Likes verteilt.
LinkedIn & Xing LinkedIn und Xing sind zwei soziale Netzwerke für berufliche Kontakte. Ähnlich wie bei Facebook können Nutzer ein persönliches Profil erstellen, sich mit anderen Personen vernetzen und Inhalte teilen. Allerdings stehen hier die beruflichen Tätigkeiten und Entwicklungen der Nutzer im Fokus. Xing ist mehrheitlich im deutschsprachigen Raum populär, während LinkedIn eine weltweite Ausrichtung hat. Beide Netzwerke werden hauptsächlich für die Personalrekrutierung verwendet. Im Gegensatz zu anderen sozialen Netzwerken sind gewisse Funktionen kostenpflichtig. • Xing hat im Raum Deutschland, Österreich und Schweiz über 15.3 Millionen Nutzer, davon über eine Million in der Schweiz. • LinkedIn zählt weltweit über 508 Millionen Nutzer; in der Schweiz sind es zwei Millionen.
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Snapchat Snapchat ist eine Instant-Messaging-App für Smartphones und Tablets. Im Gegensatz zu Facebook oder Instagram handelt es sich dabei nicht um ein klassisches soziales Netzwerk, bei dem Nutzer ein Profil mit Inhalt füllen können. Bei Snapchat können Bilder und Videos – sogenannte Snaps – an andere Personen geschickt werden. Der Clou dabei ist, dass sich diese nach maximal 10 Sekunden wieder von selbst löschen. Mit verschiedenen Filtern und Werkzeugen können die Nutzer ihre Snaps vor dem Senden bearbeiten. Snapchat verfügt auch über eine Story-Funktion. Dabei können einzelne Snaps zu einer Serie zusammengestellt und mit Freunden geteilt werden. Diese haben 24 Stunden Zeit, die Story anzuschauen, danach löscht sich diese automatisch. • Snapchat wurde im September 2011 eingeführt. • Es war 2016 die am schnellsten wachsende App weltweit. • Snapchat zählt weltweit 186 Millionen aktive Nutzer. • Vor allem bei jungem Publikum ist die App beliebt. • In der Schweiz benutzten 2017 67 % der 15- bis 24-Jährigen die App. • Bei den 14- bis 19-Jährigen sind es sogar über 74 %. • Täglich werden 3.5 Milliarden Snaps verschickt.
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Korrektes Verhalten in sozialen Netzwerken sne. In sozialen Netzwerken können wir uns mit einem Klick mit anderen Menschen verbinden und austauschen. Während wir im realen Gespräch dem Gegenüber in die Augen schauen und mehr als nur das Gesagte wahrnehmen, blicken wir im virtuellen Dialog auf einen Bildschirm. Wir sind räumlich von der Person oder Firma getrennt, an die sich unsere Botschaft richtet. Und wir müssen damit rechnen, dass zahlreiche weitere Personen mitlesen. Es ist deshalb von Vorteil, wenn wir uns gut überlegen, was wir öffentlich kundtun und wie. Ein paar Ratschläge, die den Umgang mit sozialen Netzwerken erleichtern: • Seien Sie ehrlich und verhalten Sie sich respektvoll anderen gegenüber. Behandeln Sie andere so, wie Sie selbst behandelt werden wollen. • Geben Sie keine vertraulichen Informationen preis. • Bevor Sie etwas veröffentlichen, stellen Sie sich die Frage, ob das wirklich jeder sehen soll. • Veröffentlichen Sie keine Bilder, Logos und Videos, die nicht von Ihnen selbst stammen. • Wenn Sie Bilder und Videos veröffentlichen, auf denen weitere Personen zu sehen sind, brauchen Sie deren Zustimmung. Andernfalls verletzen Sie das Persönlichkeitsrecht. • Wenn Sie Kritik äussern, formulieren Sie sie so, wie Sie sie auch in einem Gespräch anbringen würden. • Tun Sie nichts, was Sie nicht auch ausserhalb der digitalen Welt tun würden. • Seien Sie vorsichtig bei Kontaktanfragen von Unbekannten. • Schauen Sie sich die Privatsphäre-Einstellungen im jeweiligen Netzwerk an.
Wie nutzen «Unterwegs»Leser Social Media?
www.bit.ly/socialmediabrueggli
Uns interessiert, was Sie von Social Media halten und wie Sie sich in sozialen Netzwerken bewegen. Nehmen Sie bis Ende Jahr an unserer anonymen Umfrage teil. Wir freuen uns auf möglichst viele Antworten, und Sie dürfen sich auf die Ergebnisse freuen, die Sie in der nächsten Ausgabe an dieser Stelle finden.
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«Es findet statt – mit oder ohne uns» Besser eine aktive Rolle einnehmen anstatt von aussen zuschauen: Für Brüggli können Social Media eine Chance sein – aber nicht um jeden Preis, sagt Michael Haller. Worin siehst Du die Chancen von Social Media? Michael Haller: Man kann Inhalte teilen und verbreiten und sich rasch vernetzen, zumindest oberflächlich. Es kann von Nutzen sein, wenn sich die Gemeinschaft mit einem Produkt oder einer Dienstleistung auseinandersetzt. Und es kann einem Unternehmen dienen, wenn Erfahrungen und Einschätzungen weitergereicht werden. Social Media können eine regulierende Kraft sein: Jeder kann überall und jederzeit eine Haltung vertreten und sich für oder gegen etwas aussprechen. Was kann das für ein Unternehmen bedeuten? Es muss akzeptieren, dass es nicht alles kontrollieren und lenken kann. Es muss damit leben, dass auf einem Firmenbewertungsportal auch Kritik geäussert wird. Es muss damit umgehen können, wenn Privatpersonen mit einem Entscheid, einer Dienstleistung oder einem Produkt unzufrieden sind und im Internet eine Protestwelle auslösen. Das führt uns zu den negativen Seiten: Social Media tragen dazu bei, dass nicht die Tatsachen, sondern die Meinungen über die Tatsachen das Zusammenleben bestimmen. Wie geht Brüggli mit Social Media um? Wir waren bis anhin zurückhaltend. Das hat einerseits mit unseren Ressourcen zu tun, andererseits mit dem Anspruch: Wenn wir es machen, wollen wir es richtig machen. Datenfriedhöfe und geistlose Plattformen gibt es schon genug. Mit unseren Filmbeiträgen auf YouTube haben wir gute Erfahrungen gemacht, nun möchten wir auch auf Kanälen wie Facebook und Instagram aktiver werden. Allerdings nicht um jeden Preis. Bereits vor drei Jahren haben wir eine umfangreiche Analyse gemacht; die Erkenntnisse daraus sind auch heute aktuell: Wir wollen überlegt, strukturiert und koordiniert agieren mit Inhalten, die eine Bedeutung für unsere Mission haben. Was sind das für Inhalte? Verweise auf Geschichten wie sie zum Beispiel «Unterwegs» erzählt, Stimmen von Partnern, Erfahrungen von Klientinnen, Neues über Produkte und Dienstleistungen, und vielleicht finden wir den einen oder anderen Lernenden, der regelmässig über seine Ausbildungsfortschritte berichtet.
Wo siehst Du die Herausforderungen? Wir bieten Einblicke anhand einzelner Betroffenheiten. Da geht es nicht mehr um die Organisation, sondern ums Individuum. Hierbei ist Sorgfalt nötig – besonders auf Social Media, wo anonym auch Anfeindungen stattfinden. Überhaupt bedarf der Umgang mit Social Media einer kritischen Auseinandersetzung: Privates und Geschäftliches können rasch verschmelzen; da braucht es klare Verhaltensregeln, und eben: Oft stehen Meinungen im Vordergrund und nicht die Tatsachen. Wir führen interne Fortbildungen durch, die allen zugute kommen. Ich erachte es als sehr sinnvoll, dass Brüggli zur Aufklärungsarbeit beiträgt. Ginge es auch ohne Facebook und Co.? Es ging bis anhin gut ohne. Ich glaube an Geschichten und Inhalte mit Tiefgang. Sie finden ihren Weg immer in die Köpfe und Herzen – egal, ob als Drucksache oder auf elektronischen Wegen. Gute Unternehmenskommunikation wird auch in Zukunft nicht nur von Algorithmen, Klickraten und Likes abhängig sein, sondern von Werten, die ohne quantitatives Kalkül vermittelt werden. Es geht ums Vertrauen als wichtigste Währung für die Zukunft – und Vertrauen gewinnt man nicht mit Berechnung, sondern mit ehrlich gemeinten Informationen. Hat es überhaupt einen Sinn, dass Brüggli auf Social Media mitmischt? Es findet statt – mit oder ohne uns. Von daher erscheint es mir sinnvoll und nötig, dass wir eine aktive Rolle einnehmen. Die neuen Medien sind eine ideale Möglichkeit, auf gute Inhalte hinzuweisen und die Dialogfähigkeit eines Unternehmens zu beweisen. Und sie sind eine Chance, noch mehr Menschen zu erreichen. Dennoch: Wir müssen nicht alles mitmachen. Die Reizüberflutung ist ohnehin schon gross genug; ich denke, künftige Generationen werden sich mit den Folgeschäden noch eingehend auseinandersetzen müssen. Wir bleiben kritisch, aber offen. Interview: Sarina Neuhauser, Kommunikationsspezialistin
Baut auf die regulierenden Kräfte von Social Media: Michael Haller, Leiter Kommunikation & Kultur.
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10 Fragen an:
Roman Frehner & Frank Schaser An dieser Stelle lernen Sie jeweils zwei Brüggli-Leute etwas näher kennen. Diesmal Roman Frehner, Teamleiter Lehrwerkstatt Mechanik, und Frank Schaser, Teamleiter Küche. Ein Geruch, auf den Du sofort reagierst: Roman: Der Geruch einer ZerspanungsWerkstatt. Frank: Anis; ich kann den Geruch nicht ausstehen. Eine Sportart, bei der Du gerne zusiehst: Roman: Ski Alpin im Winter und Moto GP im Sommer. Frank: American Football und Fussball. Ein Gebäude oder Wahrzeichen, das Du gerne von deinem Schlafzimmerfenster aus sehen würdest: Roman: Da habe ich kein konkretes. Mit ein wenig Weite und Bergen bin ich zufrieden. Frank: Den Grand Canyon. Wann warst Du zum letzten Mal richtig glücklich? Roman: Meine Kinder machen mich täglich glücklich. Ich bin unglaublich stolz und eben glücklich, wie sie sich entwickeln. Frank: Bei der Hochzeit meines Sandkastenfreundes im September 2018. Und kurz darauf gleich nochmals: Da bin ich drei Mal nacheinander mit der «Blue Fire»-Achterbahn gefahren. Der Sänger, die Sängerin oder die Band, die Du momentan am häufigsten hörst: Roman: Ich höre eigentlich ständig alles kreuz und quer: von Metallica über Deadmau5 zu Tomte, Rage Against the Machine oder Q-Tip. Frank: Breaking Benjamin und Asking Alexandria.
Welchen Wunsch möchtest Du dir unbedingt erfüllen? Roman: Schweden, Kanada oder auch die USA mit dem Wohnmobil würden mich reizen. Frank: Mit dem Motorrad die Route 66 entlangfahren. Wenn Du einen Tag die Welt regieren könntest, was würdest Du ändern? Roman: Jeder muss seinen gesunden Menschenverstand einschalten und es würde eine massive Anpassung bei der Geldverteilung geben. Frank: Allen Menschen einen Tag frei geben. Wenn Du einen eigenen Fernsehsender hättest, was würde darauf laufen? Roman: DOK-Sendungen wie diese von SRF über Menschen und ihren Alltag oder ihre Projekte. Frank: Die Simpsons, Live-Konzerte und Horrorfilme. Was ist das beste Gerücht, das Du über dich gehört hast? Roman: Dass ich schwarzhaarig, arrogant und erst 25ig bin. Frank: Ich kenne leider keine Gerüchte über mich. Beschreibe Dich in drei Worten: Roman: Loyal, impulsiv, humorvoll. Frank: Grosszügig, hilfsbereit, treu. Notiert: mha Bild: Roger Nigg
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Mitarbeiten und mitgestalten Mit zwei Restaurants und vielen Anlässen ist in der Gastronomie Usblick immer etwas los. Mitarbeitende mit Rente sowie Lernende können sich hier gut einbringen. Heute eine Hochzeits- oder Geburtstagsfeier, morgen eine geschäftliche Tagung oder ein Kundenanlass und am Wochenende der Sonntagsbrunch: Die Brüggli-Gastronomie Usblick bietet jungen Berufsleuten viel Abwechslung. Nicht zu vergessen das Tagesgeschäft im Selbstbedienungsoder A-la-Carte-Restaurant: Immer sind die Lernenden involviert, angepasst auf ihren Ausbildungsstand und ihre Situation. Auch Mitarbeitende mit Rente können hier etwas bewegen.
Wer will, kann sich auch im Hintergrund aufhalten.
Mittendrin oder im Hintergrund Wer den Kontakt mit unterschiedlichsten Gästen liebt, kann sich rasch einbringen und wertvolle Erfahrung sammeln. Wer einen behutsameren Einstieg braucht, hält sich zuerst im Hintergrund auf und steigt langsamer
ein. Mit der Vielfalt an Anlässen und der Breite an gebündelten Kompetenzen kann die Gastronomie Usblick jederzeit individuell auf ihre Mitarbeitenden eingehen. Das macht nachweislich Mut und stiftet Zuversicht. So sammeln die Lernenden Erfahrung und gewinnen Routine, und Mitarbeitende mit Rente können neu Fuss fassen in einem Umfeld, das ihre Talente fördern will. Die positive Grundhaltung überträgt sich auf unsere Gäste – und kommt auf Lernende und Mitarbeitende zurück, die hier Wertschätzung und Zuspruch erfahren.
Michael Haller, Leiter Kommunikation & Kultur Mitglied der Geschäftsleitung
«Ein gutes Team» Silvia Brunetti, Mitarbeiterin mit Rente, schätzt den Kontakt zu den Gästen.
«Im Restaurant Usblick gibt es immer etwas zu tun. Als Serviceangestellte kann ich viele verschiedene Arbeiten ausführen. Manchmal halte ich mich im Hintergrund auf, poliere Besteck und decke Tische. An anderen Tagen bin ich mitten im Geschehen. Ich schätze es, mit den Gästen ein paar freundliche Worte zu wechseln, wenn ich ihnen das Essen serviere oder das gebrauchte Geschirr wegräume. So bekomme ich direkt mit, dass es ihnen geschmeckt hat. Vor
allem mittags ist viel los. Mein Chef hilft mir, in der Hektik den Überblick zu behalten. Wir sind ein gutes Team und greifen einander unter die Arme. Die gegenseitige Hilfsbereitschaft trägt zu einer guten Atmosphäre bei. Am Abend blicke ich auf den Arbeitstag zurück und bin zufrieden, mit dem, was ich geleistet habe. Das ist ein schönes Gefühl. Ich bin seit acht Jahren hier und es gefällt mir nach wie vor sehr gut.»
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Es tut gut, von den Gästen Wertschätzung zu erfahren.
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Ein Kurzfilm erzählt Ihnen mehr über die Arbeit in der Gastronomie Usblick: YouTube • Brüggli • Arbeiten im Usblick
Die Vorteile auf einen Blick: • Starke Unterstützung durch Teamleiter mit Verständnis für die Situation der Klientin oder des Klienten • Eigene Prüfungsexperten zur schulischen Unterstützung • Einzel- und Lerncoaching in schulischen und sozialen Fragen • Anlässe aller Art, vielfältige Gastronomie und abwechslungsreiches Seminarwesen • Reger Kundenkontakt, angenehme Atmosphäre im Einklang mit Brügglis sozialer Mission • Teamarbeit wird grossgeschrieben • Gute Berufsaussichten nach Ausbildungsende • Abwechslungsreiche Aufgaben für Mitarbeitende mit Rente
Ausbildungsplätze in der Gastronomie: • Restaurationsfachmann/-frau EFZ • Restaurationsangestellte/r EBA • Praktiker/in Restauration PrA Tätigkeitsfelder für Mitarbeitende mit Rente: • Service- und Abräumarbeiten • Eindecken von Tischen für Feiern und Tagungen • Mithilfe in der Küche • Mithilfe am Empfang und in der Administration
«Abwechslungsreich» «Ich arbeite an der Kasse, im Restaurant und auf der Dachterrasse, und zwischendurch helfe ich beim Abwaschen. Es ist abwechslungsreich. Wenn es mir zu viel wird, kann ich mich zurückziehen. Dann decke ich zum Beispiel im Churfirstensaal die Tische oder bereite ein Sitzungszimmer für einen Geschäftsanlass vor. Ich schätze es, hier mitzuarbeiten. Ich bin kommunikativ und fühle mich zumeist wohl, wenn Gäste da sind. Es freut mich, ihnen den
Aufenthalt angenehm zu gestalten, und es ist ein gutes Gefühl, wenn man merkt, dass die Leute zufrieden sind. Ich bin gelernter Koch und habe mehrere Jahre als Koch gearbeitet. Aber es wurde mir zu viel. So kam ich zu Brüggli, wo ich im Restaurant mithelfe. Wir haben es gut miteinander. Ich kann diese Arbeit weiterempfehlen. Allen, die sich interessieren, rate ich: Schaut es euch an; es gibt so viele Möglichkeiten hier.»
Marco Küng, Mitarbeiter mit Rente, fühlt sich im Usblick wohl. Bilder: Roger Nigg
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«Du gehst zu Brüggli? Kenne ich, weil …» Ein Jobwechsel steht an. Wie immer in solchen Fällen begleitet einen die Frage, wie es am neuen Arbeitsort wohl sein wird. Der Kopf versucht das Unbekannte mit Bildern zu füllen. Er kramt in der eigenen Erinnerung: War ich vor ein paar Jahren nicht Gast an einer Hochzeitsfeier im Usblick? Die schöne Terrasse, der stimmungsvoll hergerichtete Saal, das feine Essen prägen die Gedankenreihe positiv. Wie es aber wohl hinter den Kulissen sein mag? Schwer zu sagen.
Die fremden Erfahrungen bestätigen also das eigene positive Bild. Es sind Perspektiven von aussen, von zufriedenen Kundinnen und Kunden. So weit, so gut. Was aber verbirgt sich dahinter? «Unterwegs»-Ausgaben, Jahresberichte, Klientengeschichten sowie die umfrangreiche Webseite verraten Brügglis Vielfalt – und dass nicht immer alles nur reibungslos abläuft.
Im Wissen um den anstehenden beruflichen Wechsel haben plötzlich unerwartet viele Menschen in meinem Umfeld einen Bezug zu Brüggli. Sie haben schon dort gearbeitet, während des Studiums an Kommunikationsprojekten mitgewirkt, an Seminaren bei Brüggli teilgenommen, den Sonntagsbrunch genossen, haben Bekannte, die dort arbeiten, sind stolze Besitzer eines Leggero und so weiter. Dass so viele Leute beim Stichwort Brüggli ein persönliches Erlebnis zu erzählen haben, überrascht. Und als angehende Mitarbeiterin freut es einen, dass die Geschichten den Erzählenden ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Kritische Stimmen sind keine dabei. Und wer mich etwas besser kennt, schliesst jeweils mit «da bist du bestimmt richtig» oder «das passt zu dir».
Und dann ist der erste Arbeitstag da. Ich werde überaus herzlich empfangen. Nach und nach tauche ich in die Brüggli-Welt hinter den Kulissen ein, erlebe die Komplexität des Unternehmens, die Vielfalt der Menschen, die Spannungsfelder, sehe, wie viel Arbeit hinter den kulinarischen Erlebnissen und hochwertigen Veloanhängern steckt, und staune. Einiges ist anders als bei früheren Arbeitgebern. Wer aber meint, Brüggli sei eine abgeschottete, sozialromantische Welt, der irrt. Das Unternehmen bildet verschiedene Realitäten im Kleinen ab; der Integrationsauftrag ist überall spürbar. Täglich kommen neue Eindrücke dazu. Begegnungen führen zu spannenden Gesprächen und lösen Fragezeichen auf. Ich weiss jetzt, wie es am neuen Arbeitsort ist und freue mich, Teil von Brüggli zu sein.
Sarina Neuhauser, Kommunikationsspezialistin Illustration: Albulena Thaqi, Lernende Grafikerin
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Wer findet die 5 Unterschiede? Zweimal dasselbe Bild – mit fünf kleinen Unterschieden. Wer findet alle? Kreisen Sie die entsprechenden Stellen ein und senden Sie den Talon vollständig ausgefüllt per interner Post an: «Unterwegs» Unternehmenskommunikation
Einsendeschluss: 30. März 2019 Der Gewinner oder die Gewinnerin wird im April 2019 persönlich benachrichtigt.
Verlosung unter allen richtigen Einsendungen: ein Migros-Einkaufsgutschein à CHF 40.–
Wenn Sie nicht bei Brüggli tätig sind, senden Sie Ihren Talon in einem frankierten Kuvert an: Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barauszahlung des Gewinnes.
Brüggli Rätsel «Unterwegs» Hofstrasse 5 8590 Romanshorn
Gewinner der Verlosung im letzten «Unterwegs»: Jan Küng, Mitarbeiter Usblick
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Roland Kauderer im Hofladen seiner Öpfelfarm. Bild: Adrienne Heinzle
Wenig Bürokratie, viel Tatkraft Die Familie Kauderer setzt mit ihrer Öpfelfarm in Steinebrunn auf regionale Produkte und originelle Verwendungswege. Mit Brüggli verbindet sie eine gute Zusammenarbeit.
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«Es war ein Kampf. Heute ernten wir, was wir gesät haben.» Herr Kauderer, was sind aktuell Ihre grössten Herausforderungen als Obstverwerter? Roland Kauderer: Wir haben eine Riesenmenge an Obst und kommen fast nicht nach mit Trocknen. Aktuell muss ich mich um die vielen Zwetschgen kümmern. Gleichzeitig muss es mit den Äpfeln vorangehen, damit wir alle Bestellungen ausliefern können. Und das Weihnachtsgeschäft mit Geschenksets aus unserem Hofladen ist auch intensiv. Diesen Sommer hatten wir zudem die Idee mit einer eigenen Tomatensauce. So viele gute Tomaten landen im Miststreuer; das hat mich auf die Idee einer eigenen Tomatensauce gebracht. Es kann doch nicht sein, dass die Leute italienische Tomatensaucen kaufen und die Schweizer Bauern werfen ihre Tomaten auf den Kompost. Darum habe ich auch Brüggli beste Tomaten aus der Region vermittelt. Sie betonen mit Ihrer Öpfelfarm stark das Regionale. Was bedeutet Ihnen die Region? Die Region ist das A und O. Meine Frau und ich, wir haben unseren Hofladen vor 25 Jahren eröffnet, weil uns die Region und die Produkte aus der Region wichtig sind – von hier, für hier. Man muss Nägel mit Köpfen machen, und so entstand unsere Öpfelfarm. Was bedeutet Ihnen, was Sie tun? Es ist mehr als eine Arbeit. Meine ganze Familie steht dahinter. Wir hatten recht blauäugig angefangen damals und alles auf eine Karte gesetzt. Wir investierten stark in unseren Hofladen, in die Werbung, in die Kundenpflege. Wir rührten von Anfang an mit der grossen Kelle an – alles oder nichts. Es blieb uns nichts anderes übrig als vorwärts zu machen. Es war viel Aufbauarbeit und eine sehr strenge Zeit, in der vier Kinder dazukamen. Es war ein Kampf. Nach etwa zehn Jahren sahen wir Licht am Ende des Tunnels: Die Aufbauarbeit hat sich gelohnt. Wir ernten, was wir gesät haben.
Ihre Apfelringli sind ein Beispiel, wie man zu grosse Äpfel ideal verwerten oder veredeln kann. Absolut. Mein Rat an alle: Werft kostbares Obst nicht einfach weg. Macht Sauce, wenn ihr zu viele Tomaten habt. Jammert nicht, sondern macht etwas daraus. Versucht etwas. Auch das Scheitern gehört dazu. Plötzlich tut sich etwas Neues auf. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Brüggli? Sehr gut. Ich bin beeindruckt von der Gastronomie Usblick. Da sind Macher am Werk. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit? Ich hielt Ausschau nach einer Küche, die meinen Holunderblütensirup produzieren kann. Meine eigenen Möglichkeiten sind begrenzt; das kann ich nicht auch noch selber machen. Und so kam ich mit Brüggli ins Gespräch. Die Gastronomie Usblick kann innert kurzer Zeit grosse Mengen bei konstanter Qualität produzieren. Und das erst noch ganz in meiner Nähe. Was genau ist Ihnen wichtig bei der Zusammenarbeit? Ich will keine Bürokratie. Wir verarbeiten 350 Tonnen Obst im Jahr, betreiben einen aufwändigen Hofladen und sind mit unseren Produkten vielerorts präsent: Es läuft so viel, dass ich einfach froh bin, wenn es unkompliziert geht. Das schätze ich besonders an Brüggli. Was bedeutet es Ihnen, dass Menschen mit körperlichen und psychischen Schwierigkeiten in die Herstellung involviert sind? Das ist sinnvoll. Unsere Apfelringli werden seit langem von der Stiftung Mansio und von der Stiftung Heim Egnach abgefüllt. Die Küchen-Leistungen von Brüggli sind eine ideale Ergänzung dazu. Es ist schön, wenn man in der Region so zusammenarbeiten kann. Jeder in seiner Sparte, jeder mit seinen Kompetenzen: Ich freue mich, dass es so läuft.
«Ich bin beeindruckt vom Usblick. Da sind Macher am Werk.»
Wie kamen Sie auf die Idee mit den Apfelringen? Wir wollten damals einfach Äpfel verkaufen. Gedörrte Stücke aus Glockenäpfeln waren am Rande im Sortiment. Wir staunten, dass die Leute genau dieses Produkt – wie auch den Honig aus eigener Herstellung – besonders kauften. So entwickelten sich die Apfelringli zum Geheimtipp. Ich begann, an verschiedenen Trocknungsverfahren ohne Konservierungsmittel zu tüfteln, um das Produkt immer besser zu machen. Ich liess Anlagen und Geräte nach meinen eigenen Ideen entwickeln, damit die wertvollen Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe in den Früchten erhalten bleiben. Meine Motivation: Ich wollte mir etwas erschaffen, das mich weniger abhängig macht vom Wetter. Wenn es zum Beispiel hagelt, dann kann ich die Äpfel immer noch brauchen. Und so investiere ich lieber in meine Apfelringli anstatt in den Hagelschutz.
Vielen Dank, Herr Kauderer, für die gute Zusammenarbeit. Wir wünschen Ihnen und Ihrer Öpfelfarm alles Gute.
Interview: Michael Haller, Leiter Kommunikation & Kultur Mitglied der Geschäftsleitung
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Was würden Sie mit Superkräften tun? Angenommen, Sie hätten für einen Tag Superkräfte und würden im Superheld-Kostüm durch die Welt schreiten: Was würden Sie tun?
Yasemin Aksoy, 4. Lehrjahr Polygrafin EFZ Wieso nicht die Gedanken hören, die in den Köpfen der Menschen herumschwirren? Man würde mich am Umhang sowie den Sternen auf meinem blauen und roten Kostüm erkennen. «Tolle Schuhe!», würde ich sagen, wenn niemand sonst ein Kompliment aussprechen würde. Würde mich eine dunkle Seite dazu bringen, mich am Geld der anderen zu bereichern und Konti- und Logindaten zu stehlen?
Lea Moser, Mitarbeiterin IM Als Kind träumte ich davon, wie es wäre, unsichtbar zu sein. Niemand sieht einen. Gerne würde ich Schabernack treiben: als unsichtbarer Geist jemanden in den Wahnsinn treiben. Oder als Spion alles über eine Person herausfinden. In einem Dokumentarfilm über unsichtbare Menschen ginge es darum, was sie unbeobachtet tun. Mit der Zeit würde ich verrückt werden, weshalb ein Tag mit Superkraft ausreicht.
Bilder: Nathalie Knörr
Stefan Feldmann, Leiter Fachstelle Berufsbildung Wie wäre es, in die Haut von anderen zu schlüpfen? Wie wäre es, Trumps Leben zu führen? Wie sieht mich meine dreijährige Tochter? Könnten die vielen Einblicke dazu führen, dass ich an meiner Arbeit zu zweifeln beginne? Lieber nichts an meinen Fähigkeiten verändern. Es gibt Superman, Batman und Feldman(n) – und ich mache es so gut, wie ich kann.
Nadja Haltiner, 1. Lehrjahr Kauffrau EFZ Ich würde Obdachlose mit Nahrungsmitteln versorgen. Oder anderen Menschen ihre grössten Wünsche erfüllen. Oder unbemerkt ins Kino schleichen und den aktuellen Film «Venom» schauen, um mir eine Pause von meinen Heldentaten zu gönnen.
Janine Harlander, Mitarbeiterin IM Beamen würden das Leben erleichtern. ZACK! An einem Ort. WHOOSH! Wieder zurück. Zudem: Ich würde ein geheimes Pulver, ähnlich einem Zaubertrank, verteilen. Es würde anti-gier, anti-ego und anti-ungerecht wirksam sein. Menschen würden dann über ihren Tellerrand schauen; sie würden grosszügiger miteinander sein und mitdenken. Und es gäbe eine gleichmässigere Verteilung von Ressourcen.
Thomas Fedi, Mitarbeiter Brüggli Medien Für einen Tag Mr. Perfect sein. Er wäre ein nobel gekleideter Typ: schwarze Bundfaltenhose, schwarzes Veston, weisses Hemd und bordeauxfarbige Krawatte. Für Mr. Perfect wäre es ein Leichtes, exzellente Arbeit zu leisten. Ich selber habe drei Wochen Ferien gebraucht, um meine Wohnung so einzurichten, dass mir jeder Farbstrich und jede Holzleiste gefällt. Mr. Perfect wäre schnell wie der Wind.
Nachgefragt: Christian Schlatter, Mitarbeiter Integrationsmassnahmen
Janosch Zumofen, 1. Lehrjahr Praktiker PrA Unterhalt Wie die Transformers sich in ein Auto verwandeln: Das tönt nach Abenteuer und Action. Mit meinen Kollegen im Team würde ich die Welt von Bösewichten säubern. Und wieder einmal wurde die Menschheit gerettet! Ist doch cool, zwei in einem zu sein: Auto und Mensch. Und man kommt locker von A nach B. Floreana Longatti, 3. Lehrjahr Kauffrau EFZ TADAA! Super Social Woman! Sie setzt sich für mehr Gerechtigkeit ein. Ich verstehe nicht, weshalb nicht alle bekommen, was sie brauchen. Endlich unsere Zweiklassengesellschaft auflösen: Arme dürfen nicht noch ärmer werden – und Reiche nicht noch reicher. Mein Kostüm wäre bodenständig: braune Jeans, farbiger Mantel und als Emblem ein Baum. Denkt daran: Wir sind eine Gemeinschaft!
Tarek Schüle, Mitarbeiter TD Fliegen wäre die pure Freiheit! Ich drücke die Faust in den Boden, allmählich zittert sie, die Spannung steigt unermesslich und mit einem kräftigen Sprung schiesse ich in die Luft. BAM! Es würde Übung brauchen, bis ich gut fliegen könnte. Ich würde die Kraft fürs Gute nutzen: bei Auseinandersetzungen dazwischenschreiten und helfen. Ein sechster Sinn für die Konfliktherde würde mich führen.
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Auszeichnung für Brügglis Partner Pasta Barn sne. Ein Jahr ist es her, seit die Brüder Pascal und Philipp Luder ihren Imbiss-Stand Pasta Barn am Hauptbahnhof Zürich eröffnet haben (siehe November-Ausgabe 2017). Nun wurde das Konzept an der Preisverleihung «Best of Swiss Gastro» mit dem 3. Rang in seiner Kategorie ausgezeichnet. Die Freude über diesen begehrten Schweizer Publikumspreis ist gross – nicht nur bei den beiden Jungunternehmern, sondern auch bei Brüggli: Pasta und Saucen stammen aus der Küche der Gastronomie Usblick. Brüggli ist stolz, mit seiner selbstgemachten Pasta zu diesem Erfolg beizutragen und gratuliert Pasta Barn herzlich.
Selber gebacken, selber verkauft mha. Am Romanshorner Herbstmarkt verkauften Klienten von Brüggli und aus dem ABA Amriswil gemeinsam Brot, welches sie mithilfe der Gastronomie Usblick gebacken haben. Diese Aktion fand im Rahmen der sozialpädagogischen Ausbildung von Marco
Zuberbühler – er arbeitet im Wohnbereich von Brüggli – und Tamara Fröhlich statt. Der Erlös kommt vollumfänglich dem SRF 3-Projekt «Jeder Rappen zählt» zugute. Der Verkauf von mehr als 450 Broten ermöglicht eine Spende von 1770 Franken.
Mehr als 450 Brote wurden am Marktstand verkauft.
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Brüggli-TV mit L+S mha. L+S aus Sommeri stellt Schulstühle her, die im ganzen Land präsent sind. Produktionspartner Brüggli ist stolz auf die gute Zusammenarbeit. Auf die Swissdidac in Bern hin, einem Treffpunkt der nationalen Bildungsbranche, hat Brüggli einen kurzen Film verwirklicht. Er zeigt, was L+S wichtig ist.
YouTube • Brüggli • L+S
Neuer Getränkepass im Usblick mha. Zusätzlich zum digitalen Mittagsmenü- und Kaffeepass: Jedes elfte PET-Getränk ist in der Gastronomie Usblick gratis. Um den Pass nutzen zu können, benötigt man die Poinz-App. Das Herunterladen der PoinzApp geht einfach. Im Usblick liegen Karten mit einem Code bereit: Einfach diesen Code scannen und schon ist der Usblick-Pass auf dem Smartphone. Und dann heisst es Punkte sammeln.
Agogisches Angebot im Überblick mha. Bei Brüggli geht die Begleitung weit über die Ausbildung hinaus. Das umfangreiche Angebot ist in der Publikation «Agogisches Leistungsangebot. Umfassend begleitet, persönlich betreut» zusammengefasst. Erhältlich im Personalbüro oder als Download. www.brueggli.ch • Über uns • Publikationen
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Was uns wichtig ist mha. Das Leitbild von Brüggli hält fest, was Brüggli wichtig ist: von der Goldenen Regel bis hin zu unserer Definition von Selbstbestimmung und Eigenverantwortung. Es beinhaltet auch die Führungsrichtlinien, die darlegen, nach welchen Werten sich Brüggli orientiert. Diese Publikation wird allen Neueintretenden abgegeben und ist jederzeit im Personalbüro erhältlich.
Weihnachtskarten mha. Im Bereich Integrationsmassnahmen werden jedes Jahr Weihnachtskarten aus hochwertigen Materialien sorgfältig von Hand angefertigt. Die Unikate sind für 4.50 Franken pro Karte erhältlich. Kontakt: Integrationsmassnahmen, Janine Harlander oder Nadja Stocker, 071 446 94 94
Brüggli regelt Vaterschaftsurlaub neu mha. Mitarbeiter aller Stufen haben per 2019 neu fünf Tage bezahlten Vaterschaftsurlaub zugute. Bis anhin hat Brüggli drei Tage Vaterschaftsurlaub gewährt. Während der Mutterschaftsurlaub gesetzlich geregelt ist, ist der Anspruch auf Vaterschaftsurlaub nicht einheitlich deklariert. In der Privatwirtschaft
muss der Arbeitgeber seinem Arbeitnehmer die «üblichen freien Stunden und Tage» für familiäre Ereignisse gewähren. Das sind im Minimum ein oder zwei Tage. Mehr und mehr zeigt sich aber auch, dass fortschrittliche Unternehmen den Vätern mehr Zeit für die junge Familie gönnen.
Brüggli orientiert sich mit fünf Tagen Vaterschaftsurlaub am Kanton Thurgau, der die Neuerung per Anfang 2019 einführt. Auch bei Brüggli treten die fünf Tage bezahlter Vaterschaftsurlaub per Anfang 2019 in Kraft.
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Jubiläen Juli bis Dezember 2018
Mustafa Shabani, Mitarbeiter Montage, 08.10.2018 Sinisa Zivkovic, Mitarbeiter Montage, 03.11.2018
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Johann Koller, Mitarbeiter Montage, 12.10.2018
Achim Abel, Teamleiter Wohnen, 01.08.2018 Luciano Cipriano, Mitarbeiter Technische Dienste, 01.08.2018 Sandra Gmünder, Mitarbeiterin Qualität & Service, 01.08.2018 Lukas Kuster, Leiter Technische Dienste, 01.08.2018 Joëlle Mahler, Mitarbeiterin Qualität & Service, 01.08.2018 Ursula Seiler, Mitarbeiterin Qualität & Service, 28.08.2018 Claude Schaffner, Mitarbeiter Informatik, 01.09.2018 Daniela Pinggera, Mitarbeiterin Technische Dienste, 01.10.2018 Jorge Grob, Mitarbeiter Montage, 12.11.2018 Eveline Büchler, Mitarbeiterin Brüggli Medien, 01.12.2018
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Luigi Berini, Leiter Agogik, Mitglied der Geschäftsleitung, 01.08.2018 Erich Heule, Leiter Berufsbildung, 01.08.2018 Yvonne Masiero, Mitarbeiterin Druckerei, 01.08.2018 Stephan Ott, Mitarbeiter Montage, 29.11.2018
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Die Geschäftsleitung von Brüggli dankt allen Jubilarinnen und Jubilaren für ihre Treue und ihren Einsatz. Alles Gute und viel Glück.
Pensionierung
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Jahre Ewald Rüegg, Mitarbeiter Qualität & Service, 31.12.2018
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Erich Heule
Achim Abel
Mustafa Shabani
Joëlle Mahler
Luciano Cip
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Sandra G
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Claude Schaffner
Stephan Ott, Eveline Büchler, Jorge Grob, Daniela Pinggera und Johann Koller möchten nicht mit Bild gezeigt werden.
T H C I ! N T T H H C I E G ’S N T B I G
BRÜGGLI TECHNISCHE DIENSTE Hofstrasse 5 | 8590 Romanshorn T + 41 71 466 95 00 | F + 41 71 466 94 95 technischedienste@brueggli.ch www.brueggli-technischedienste.ch