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unterwegs Die Mitarbeiter- & Kundenzeitschrift von Brüggli Ausgabe Nummer 35, Juni 2016

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www.unterwegs.brueggli.ch

Integration mit Ambition

Robust und sauber

Genuss statt Exzess

Wesentlich für den Erfolg: Netzwerke, Kompetenzen und Leidenschaft

Anspruch statt Schadstoffe: Produkte von Brüggli glänzen in Tests

Lernende helfen dem Blauen Kreuz: Eine neue Präventionskampagne

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Inhalt

16-21 Integration mit Ambition Zu einer erfolgreichen Ausbildung und Integration müssen alle beitragen. Neben den fachlichen Kompetenzen und guten Netzwerken ist eines besonders wichtig: die Ambition jedes einzelnen Lernenden und Ausbildenden.

Robust und sauber

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Impressum Idee, Konzept, Redaktion : Mitarbeit : Layout-Konzept, Satz: Bild : Titelbild : Fotos : Druck, Auflage : Herausgeber :

Michael Haller Daniel Köppel Regina Furger Felix Gmünder, Regina Furger Arrangiert von Regina Furger mit einem Bild von Roger Nigg Fotostudio Bühler, Shutterstock, Michael Haller und Private Brüggli Medien, 2'500 Ex. Brüggli, 8590 Romanshorn www.brueggli.ch, www.unterwegs.brueggli.ch

Genuss statt Exzess

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Zuerst mühsam, dann bereichernd Nachgefragt: Gut vorbereitet auf den Tag X? Brügglianer: 10 Fragen an … Das stille Örtchen mit Stil Reinheit um jeden Preis Martin wagt den Neubeginn Gedankenhygiene für eine freundliche Umwelt Es kommt Bewegung ins Exportbüro Nachgefragt: Ein Lottosechser – was dann? Aufblühen im Praktikum Tarek Schüle: «Everyday a new challenge» Dies & Das Unser Partner: EW Romanshorn Rätsel: Wer findet die fünf Unterschiede? Jubilarinnen und Jubilare

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Unterwegs fürs Lernen Die ersten Zähne, die ersten Schritte, die ersten Ferien ohne die Eltern: In die Reihe besonderer Momente gehört für manch einen auch der Ausbildungsabschluss. Ein Meilenstein ist erreicht, eine Hürde genommen, das Tor geöffnet in eine neue Welt. Relativ neu ist, dass wir nicht mehr unbedingt das Leben lang als Drucker, Servicefachmann oder Gebäudetechniker arbeiten, sondern uns weiterbilden zu Druckkaufmännern, Gastronomen oder Facility Managern mit Bachelor-Abschluss. Im Dschungel von Fort- und Weiterbildungen, in der Dynamik unserer digitalisierten Gesellschaft und im Strom immer rascherer Erneuerungen droht zu kurz zu kommen, wer einfach auf dem Erreichten verharrt.

mann Betreuung, Informatiker, Koch, Logistiker, Polymechaniker). Man hat etwas in der Hand, einen Abschluss. Darauf kann man aufbauen, sich weiterentwickeln, dazulernen. Die Welt braucht nicht nur hervorragend ausgebildete Theoretiker, sondern auch Berufspraktiker, die wissen, wie man eine Druckfeder montiert, ein Festbankett organisiert oder ein Fassadengerüst aufrichtet.

Eine Berufslehre ist ein solides Fundament. Darauf lässt sich bauen.

Wenn eh alles anders kommt, welchen Stellenwert hat dann noch ein erfolgreicher Ausbildungsabschluss? Er ist wichtig. Je grösser der Wandel, je fragmentierter die Palette an Berufsbildern, Disziplinen und Fortbildungsmöglichkeiten, umso bedeutender ist es, dass wir auf einem soliden Fundament aufbauen können. Die klassische Berufslehre wird zur Grundlage und zur Voraussetzung, um am sozialen, kulturellen und politischen Leben teilzunehmen. Nach wie vor entscheiden sich rund zwei Drittel der Jugendlichen in der Schweiz für eine Berufsbildung. (Am Rande: Von den zehn meistgewählten beruflichen Grundbildungen sind sechs bei Brüggli angesiedelt: Kaufmann, Fach-

Und so haben auch dieses Jahr wieder zahlreiche junge Berufsleute bei Brüggli Grund, stolz zu sein. Was mit einer erfolgreichen Ausbildung und erfolgreichen Integration im Arbeitsmarkt zusammenhängt, beleuchten wir ab Seite 16. Den Stellenwert von guter Arbeit und spannenden Lernfeldern thematisieren wir anhand von Brügglis Eigenprodukten Leggero und 4pets (Seite 23) sowie am Beispiel des neu gegründeten Exportbüros (Seite 26). Und dass man selbst vermeintlich weniger attraktiven Arbeiten wie der WC-Pflege etwas Positives abgewinnen kann, das zeigt eine Geschichte, die auf Seite 8 beginnt. Es sind Geschichten aus dem Brüggli-Alltag, die weit darüber hinaus reichen – eine sogar bis nach Portugal (Seite 12). Wie immer unter dem Leitgedanken: Vielfalt statt Einfalt. Michael Haller Leiter Unternehmenskommunikation

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Zuerst mühsam, dann bereichernd Ein zäher Start heisst noch lange nicht, dass ein Praktikum am Ende nicht gut herauskommen kann. Das zeigt das Beispiel von Fernando Moreno. Er hat viel gelernt bei der EDV-Keller GmbH in Rorschach. Die EDV-Keller GmbH ist ein recht junger Partner von Brüggli. Seit Anfang 2014 besteht ein guter Kontakt zwischen Geschäftsinhaber Damian Keller und Jobcoach Cornelia Wäger. Der Unternehmer schätzt die Unterstützung: «Sie kümmert sich sehr darum, bemüht sich total. Man wird nicht alleine gelassen.» Bereits drei Wirtschaftseinsätze wurden realisiert, alle über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten. Das ist spannend und interessant für die Auszubildenden, so lange in einem Betrieb arbeiten und selbständig Aufträge erledigen zu können. Eine neue Haltung Als Fernando Moreno sein Praktikum startete, das für die Dauer von zwei Wochen geplant gewesen

Geschäftsleiter Damian Keller mit Fernando Moreno, lernender Informatiker EFZ Fachrichtung Systemtechnik.

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war, wusste er zunächst nicht, was ihn erwarten würde. Er merkte aber gleich, dass das Umfeld für ihn stimmte. Am Anfang bereiteten ihm einige Dinge Mühe, die er einfach nicht gewohnt war. «Es war ihm fremd, wie ein normaler Arbeitstag in der freien Wirtschaft aussieht», sagt Damian Keller. So musste der junge Berufsmann zum Beispiel ermahnt werden, dass die Arbeitszeiten zwingend einzuhalten sind; man kann nicht einfach zu Hause bleiben. Als Ausbildner und Prüfungsexperte suchte Damian Keller das Gespräch mit dem Praktikanten und setzte ihm klare Grenzen: Werden die Bedingungen nicht eingehalten, muss

das Praktikum abgebrochen werden. Diese Ansage führte zu einem grundlegend neuen Verhalten von Fernando Moreno. Die Arbeit bereitete ihm Freude und deshalb setzte er alles daran, die Ziele zu erreichen. Nach dem Gespräch trat eine äusserst positive Wendung ein. Es entwickelte sich eine gute Zusammenarbeit, die sogar zu einer Verlängerung des Einsatzes führte.

Fernando Moreno ist in seiner Berufsidentität als Informatiker gestärkt.

Spontan und schnell Welche Arbeiten erledigt ein Praktikant in einem IT-Unternehmen und welche Unterschiede bestehen zu Brüggli? Fernando Moreno nimmt hauptsächlich Supportanfragen entgegen und bearbeitet


«Es ist mir wichtig, meinen Arbeitgeber nicht zu enttäuschen.» sie. «Die Support-Aufträge können urplötzlich übers Telefon hereinkommen und ich muss jederzeit bereit sein, mit etwas konfrontiert zu werden, womit ich keine Erfahrung habe. Hier behandle ich meist mehrere Kunden-PCs gleichzeitig oder abwechselnd.» Diese Herausforderungen lernte er zu meistern. Auch weil das Zwischenmenschliche stimmt, erzielte er in kurzer Zeit grosse Fortschritte, fragte nach, nahm Ratschläge an, wollte es richtig machen. Damian Keller betont die Bedeutung eines Lobes für den Mitarbeiter: «Er strahlt und kommt spürbar gerne zur Arbeit.»

Der Kontakt zum Arbeitgeber ist für den Erfolg des Praktikums von Fernando Moreno von grosser Bedeutung. Er findet seinen Vorgesetzten sehr sympathisch und bezeichnet die Zusammenarbeit als angenehm. «Ich habe mich nie missverstanden gefühlt. Der Arbeitgeber legt sehr viel Wert auf eine gute Bindung zu den Mitarbeitern, was ich nicht als selbstverständlich erachte. Deshalb ist es für mich wichtig, ihn nicht zu enttäuschen. Bei Unklarheiten habe ich keine Mühe ihn zu fragen. Er erklärt mir die Sachen gerne.»

Im Praktikum bei EDV-Keller machte er grosse Fortschritte.

Der Einsatz hat sich gelohnt Schliesslich dauerte der Praktikumseinsatz von Fernando Moreno fünf Monate. Den «harzigen, zähen Start», wie Damian Keller es beschreibt, konnte Fernando Moreno dank seiner Motivation, Einsicht und der guten Beziehung zu seinem Arbeitgeber überwinden. Stolz und zufrieden blickt er nun auf einen gelungenen Wirtschaftseinsatz zurück. Fernando Moreno ist in seiner Berufsidentität als Informatiker gestärkt. Mit Damian Keller hat er eine wichtige Bezugsperson gefunden, die er als Referenz bei der Stellensuche angeben kann. Doris Schütz Mitarbeiterin Arbeitsassistenz

Bilder: Calvin Mattes

EDV-Keller GmbH pd. Die EDV-Keller GmbH in Rorschach betreut Klein- und Mittelunternehmen in Informatikfragen und bietet Support rund um Hard- und Software an. Sie plant und realisiert Server- und Netzwerkinfrastrukturen, wartet und erweitert diese, richtet Peripheriegeräte sowie entsprechende Benutzerkonten und deren Zugriffsrechte ein. Individualsoftware und Internetauftritte werden nach Kundenwünschen realisiert. Am 1. November 1992 wurde die Einzelfirma EDV-Beratung Damian Keller in Rorschach gegründet. Neun Jahre später ist die Einzelfirma in eine GmbH umgewandelt worden. Seitdem präsentiert sie sich als EDV-Keller GmbH. Als Geschäftsführer leitet Damian Keller das Unternehmen und beschäftigt ein bis zwei Lernende sowie Praktikanten. Er arbeitet mit der in Fischenthal ansässigen Unternehmensberatung ubi+partner zusammen und kann dadurch Synergien in Unternehmensberatung, Betriebsorganisation und Informatik nutzen.


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Gut vorbereitet auf den Tag X? Alle Jahre wieder findet das unter Hochspannung erwartete Qualifikationsverfahren statt. Wie geht’s den Prüflingen?

Sarah Wider Lernende Kauffrau EFZ Ich merke, dass die Anspannung langsam steigt. Es ist aber nicht so, dass ich mich schlecht fühle, denn ich habe gute Vornoten. Zudem habe ich bereits Erfahrungen mit bestandenen Abschlussprüfungen. Ich muss mir also keinen Kopf machen. Damit mir nichts über den Kopf wächst, treibe ich regelmässig Sport.

Kevin Graber Lernender Polygraf EFZ Ich fühle mich von meinen Vorgesetzten gut vorbereitet. Wir hatten viele Gespräche, in denen wir das Vorgehen für die Prüfung vertieften. Der Zeitdruck ist mein grösstes Problem. Es besteht die Gefahr, dass ich die Prioritäten falsch setze und bei leichten Fragen hängenbleibe, anstatt zuerst die schweren Aufgaben zu lösen.

Rahel Mauchle, lernende Restaurationsangestellte EBA Die beiden Lehrjahre gingen sehr schnell vorüber. Es kommt mir vor, als ob die Lehre erst begonnen hätte. Auch wenn ich optimistisch auf die Prüfung bin, mache ich mir Gedanken darüber, was alles schiefgehen könnte. Zum Glück habe ich einen Kollegen, der in der gleichen Situation ist. So können wir uns gegenseitig motivieren.

Bryan Beckford Lernender Praktiker Küche EBA Ich bin zwar bereit für die Prüfung, habe aber trotzdem meine Ängste. Wir hatten zwei Probeläufe, wovon der erste nicht gut ausgefallen ist. Dafür war der Zweite umso besser. Sollte ich während der Prüfung unruhig werden, werde ich eine Minute hinstehen, mich sammeln und nachdenken.

Sandra Ritter Lernende Drucktechnologin EFZ Ich fühle mich gut vorbereitet, bin aber schon ein wenig nervös. In solchen Situationen denke ich an meinen Kater, wie er schnurrt. Diese Vorstellung stimmt mich ruhig. Ich habe viele Posten nochmals durchgespielt, sodass ich mich jetzt sicher fühle. Ich bin davon überzeugt, dass ich es schaffen werde. Ob ich mein Ziel, die Prüfung mit der Note 5,3 abzuschliessen, erreichen werde, weiss ich nicht.

Calvin Mattes Lerndender Fotofachmann EFZ Momentan fühle ich mich ruhig und entspannt. Prüfungsangst habe ich nur, wenn Unsicherheiten bestehen. Über den Prüfungsablauf wurden wir bereits informiert. In einem Restaurant in St. Gallen müssen wir eine Reportage machen, welche acht Bilder umfasst. Die grosse Herausforderung werden dabei die Wetterbedingungen sein.

Notiert : Daniel Köppel Mitarbeiter Unternehmenskommunikation Bilder: Sabrina Strub, Jasmin Hauenstein, Calvin Mattes, Natasha Larocca

Philip Kressig Lernender Küchenangestellter EBA Ich bin sehr aufgeregt und froh, wenn alles vorbei ist. Die beiden Probeprüfungen, an denen ich erfolgreich war, geben mir aber ein gutes Gefühl. Je mehr ich in den Ablauf hereinkam, umso mehr wurde ich entspannter, bis alles von alleine ging.

Natasha Larocca Lernende Fotofachfrau EFZ Ich habe grossen Respekt vor dieser Prüfung und weiss manchmal nicht, wie ich mit den vielen Eindrücken umgehen soll. Deshalb werde ich den Prüfungsexperten sagen müssen, dass sie mir nicht allzu viel auf die Finger schauen. Um mich abzulenken, treibe ich Sport. Trotz Nervosität gehe ich optimistisch an die Prüfung.

Sebastian Schläpfer, lernender Fachmann Betriebsunterhalt EFZ Ich bin zwar gestresst, aber gut vorbereitet. Ich habe gute Vornoten. In der Schule haben wir vieles repetiert und auch bei Brüggli bin ich mich mit meinem Vorgesetzten in der Theorie und Praxis intensiv am Vorbereiten. Damit ich entspannter bin, achte ich auf eine ausgewogene Ernährung, lese viel und höre Musik.


Brüggli

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10 Fragen an :

Erol Varan und Joza Tadic

An dieser Stelle lernen Sie jeweils zwei Brüggli-Leute etwas näher kennen. Diesmal Erol Varan, Teamleiter Technische Dienste, und Joza Tadic, Teamleiter Wohnen. Ein Geruch, auf den Du sofort reagierst: Erol: Der Duft von Hyazinthen. Dann weiss ich, dass es Frühling ist. Joza: Frisch gezapftes Bier und gutes Essen. Eine Sportart, bei der Du gerne zusiehst: Erol: Ich schaue sehr gerne Tennis. Aber auch Basketball und Leichtathletik mag ich. Joza: Ich könnte den ganzen Tag Leuten beim Sport-Machen zuschauen! Da ich aber meine Familie nicht überstrapazieren will, beschränke ich mich schweren Herzens auf Fussball, Darts, Tennis und Ski Alpin. Naja, und Tour de France schaue ich auch sehr gern. Ein Gebäude oder Wahrzeichen, das Du gerne von Deinem Schlafzimmerfenster aus sehen würdest: Erol: Das Heidihaus von Maienfeld mit Berglandschaft im Hintergrund. Joza: Das Matterhorn. Ich war einmal in Zermatt in den Ferien. Am Morgen aufzustehen, die Luken zu öffnen und zuerst das Matterhorn im Morgenlicht sehen. Das hat etwas … Wann warst Du zum letzten Mal richtig glücklich? Erol: Ich teile gerne Glück. Deshalb bin ich glücklich, wenn andere Menschen auch glücklich sind. Besonders glückliche Kinder machen mich glücklich. Joza: Mit meinen Kindern herumtollen. Etwas Besseres gibt es nicht. Der Sänger, die Sängerin oder die Band, die Du momentan am häufigsten hörst: Erol: Ich entspanne mich oft mit kurdischer Musik. Besonders gut bei Sivan Perwer. Joza: Als Musikfan ändert sich das natürlich häufig. Zurzeit laufen bei mir aber regelmäs-

sig das neue Album von Kamchatka und die älteren Sachen von Hank III, dem Neffen der Countrylegende Hank Williams. Welchen Wunsch möchtest Du Dir unbedingt erfüllen? Erol: Eine Wanderung im Himalayagebirge. Joza: Mal wieder acht Stunden durchschlafen. Wenn Du einen Tag die Welt regieren könntest, was würdest Du dann ändern? Erol: Ich würde alle Diktatoren abschaffen und den Frauen die Chance geben, die Welt zu regieren (ausgenommen meiner Frau). Joza: Die Entscheidungsträger aller weltweit kriegsführenden Parteien zusammen in ein Wellnessbad einsperren. Man stelle sich das einmal bildlich vor. Wenn Du einen eigenen Fernsehsender hättest, was würde darauf laufen? Erol: Viele Naturprogramme, die auf den sorgfältigen Umgang mit unserer Natur und Umwelt sensibilisieren. Joza: Sport, Filme, Nachrichten. Was ist das beste Gerücht, das Du über Dich gehört hast? Erol: Das muss ich wohl verpasst haben, dass es Gerüchte über mich gibt. Joza: Es ist alles wahr. Beschreibe Dich in drei Worten: Erol: Ehrlich, aufmerksam, sozial. Joza: Mit Bart, Bauch und Herz.

Notiert: mha Bild: Roger Nigg

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Das stille Örtchen mit Stil

Arnold Wiesmann, Teamleiter bei den Technischen Diensten, steht dem Lernenden Remo Bissegger mit Rat und Tat zur Seite, auch rund um die WC-Pflege.

Das WC gehört zur Visitenkarte eines Unternehmens. Es sagt etwas über die Personen aus, die es benützen, und gleichzeitig vermittelt es einen Eindruck des Betriebs. Das stille Örtchen wird es im Volksmund genannt. Es ist der Ort, wo wir uns für kurze Zeit vom Alltag verabschieden, um uns ganz persönlichen Geschäften zu widmen. Was sich dort abspiele, habe mit dem Urmenschlichen zu tun und widerspiegle den Kreislauf von Ernährung und Regelung, sagt Arnold Wiesmann, Teamleiter der Technischen Dienste von Brüggli. Er gibt uns einen Einblick hinter die verschlossenen WC-Türen. Auf WC-Tour Arnold Wiesmann ist ein Geniesser. Selbst den WC-Besuch beschreibt er als ein Ritual, das genussvoll zelebriert werden will. Schliesslich verspüre man einen Druck, dem Erleichterung und Entspannung folgen soll. «Je nach Blickwinkel sieht man immer wieder neue Dinge», sagt er. Und wenn man sich hinsetze, könnten einem sogar neue Details auffallen. «Das stille Örtchen lädt geradezu ein für neue Ideen», sagt Arnold Wiesmann, und liebevoll ausgestattet – zum Beispiel mit einer Duftkerze – könne es sogar wohnlich sein. WC und Hygiene Die Optik eines WCs lebt besonders auch von der Sauberkeit. «Sie ist das Zusammenspiel von Hygi-

ene und Optik», sagt Arnold Wiesmann. Viele WCs seien deshalb mit Plättli ausgestattet. So hätten Bakterien keine Überlebenschance. Er sieht in der sterilen Ausstattung aber auch einen Widerspruch. «Im Grunde genommen beissen sich der Chromstahl und die Plättli mit dem Gedanken der Gemütlichkeit», findet er. Tatsache ist, dass helle, trockene und kalte Räume einen positiven Effekt auf die Hygiene haben. Die klassischen Hygienekiller sind demzufolge Dunkelheit, Feuchtigkeit und Wärme; sie sind der ideale Nährboden für Bakterien. Grippeinfektionen, Erkältungen und Geschlechtskrankheiten seien die Folge davon, sagt Arnold Wiesmann. «Solche Viren können theoretisch eine Epidemie auslösen und das gesamte Brüggli flachlegen.»

wenn Leute das «stille Örtchen» respektlos behandeln. Das zeuge von mangelnder Wertschätzung gegenüber der stundenlangen Arbeit, die täglich geleistet werde. Gut zu wissen, dass die meisten WC-Besucher nicht dem eigenen Schweinehund unterliegen, sondern die WC-Anlagen sauber hinterlassen. Der endlose Kreislauf «Es macht einen stolz, eine solch professionelle Arbeit zu erbringen», sagt Arnold Wiesmann. Aber man müsse sich immer wieder aufs Neue motivieren. So legte er auch schon seinen Ehering auf den Tisch, als ein Lernender seine Reinigungstour beendet hatte, und sagte ihm: «Schau dir diesen Ring an. Du kannst ihn mit deiner Arbeit vergleichen, die du soeben auf dem WC verrichtet hast: Es gibt weder einen Anfang noch ein Ende.»

Die WC-Pflege kennt weder einen Anfang noch ein Ende.

Wertschätzung und Sauberkeit Sauberkeit hat aber auch mit der Haltung sich selbst gegenüber zu tun. Der Leitsatz «Jeder Besucher möge das WC so verlassen wie er es anzutreffen wünscht» ist vielerorts auf Schildern anzutreffen, auch bei Brüggli. Arnold Wiesmann hat Mühe,

Daniel Köppel Mitarbeiter Unternehmenskommunikation


Remo Bissegger nimmt es sehr genau. Die Reinigungsarbeit tut ihm gut.

Unser Umgang mit dem WC verrät viel über uns selbst.

Pflicht nach dem WC-Gang Blick zurück • Hat’s Spuren in der Toilette? Das WC-Beselein oder die Klobürste hilft. Hände waschen • Hände unter fliessendem Wasser nass machen • Mit Seife einseifen • Hände, Handrücken und Finger reiben, bis es schäumt • Unter fliessendem Wasser gut abspülen • Hände mit sauberem Tuch trocknen • Hände mit Desinfektionsmittel desinfizieren

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Reinheit um jeden Preis Remo Bissegger ist der Mann für alle Fälle, wenn es um ein blitzblank sauberes WC geht. Der Grund, weshalb er im Reinigungsdienst arbeitet, ist allerdings ein anderer. Remo Bissegger steht bei Brüggli bei der WC-Reinigung an vorderster Front. Wenn er seine Arbeit am stillen Örtchen verrichtet, dann tut er dies mit Akribie. Er weiss, wann sauber wirklich sauber ist. Mehr noch, seine kleinliche Auffassung von Sauberkeit bestimmt über weite Strecken sein Leben. Eine Zeit lang war dieses Gefühl so stark, dass ihn die Vorstellung, frei von Bakterien sein zu müssen, pausenlos im Griff hatte. Krankhafte Hygiene «Ich habe eine Keimphobie», sagt Remo Bissegger. Darunter versteht man die ständige Angst, sich von Bakterien anstecken zu können.

Vor allem dort, wo sich Menschen aufhalten, würden Bakterien lauern, die ihn befallen könnten, sagt er. «Es gab Zeiten, wo ich mich nur noch mit einer Flasche Desinfektionsmittel frei bewegen konnte.» Remo Bissegger verspürte oft den Zwang, ein sauberes Umfeld hinterlassen zu müssen. Denn erst wenn alles rein war, fühlte er sich auch in seinem Inneren rein. «Das ging so weit, dass ich zu Hause mein WC jeden zweiten Tag komplett reinigte.»

Technischen Diensten von Brüggli. «Die Arbeit hier erfüllt einen therapeutischen Zweck», sagt er. Hier lerne er, mit seiner Phobie umzugehen und seinen Feinden, den Bakterien, von einer anderen Seite zu begegnen. Denn das Kernproblem seien seine Berührungsängste. Bei Brüggli lernt er, auf die Bakterien unbesorgt zuzugehen anstatt sie abzulehnen. Hinzu kommt eine Reihe von Gesprächen, bei denen er mit seinen Betreuern über seine Ängste spricht.

Rettungsanker Brüggli Um seine Phobie in den Griff zu bekommen, arbeitet Remo Bissegger während eines Jahres bei den

Liebe zur Arbeit Ein sauberes WC hat für Remo Bissegger etwas mit guter Luft zu tun. Dabei dürfe nichts am Boden lie-

Bei Brüggli lernt er mit seiner Bakterienphobie umzugehen.

Es gab Zeiten, da war das Desinfektionsmittel sein ständiger Begleiter.

Es kommt auch auf die richtigen Utensilien an.


Tägliche Routine – hier in der weitläufigen Gastronomie Usblick.

gen bleiben und der WC-Deckel sollte geschlossen sein, sagt er. Sein ausgeprägter Sinn für Sauberkeit hat für Remo Bissegger viele positive Seiten. So wurde er schon für private Reinigungen angefragt, wie neulich bei einem Kollegen. «Als dieser das Ergebnis sah, erschrak er», schmunzelt Remo Bissegger, denn er habe ihm gleich die ganze Wohnung auf den Kopf gestellt. Dabei wäre nur eine Küchen-, Bad- und Wohnzimmerreinigung abgemacht gewesen. «Ich dachte mir, wenn schon, denn schon», lacht er. Daniel Köppel Mitarbeiter Unternehmenskommunikation Bilder: Roger Nigg, Nico Melgares

Remo Bissegger hilft tatkräftig mit, dass die WC-Anlagen bei Brüggli glänzen.

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Martin wagt den Neubeginn Martin Meier arbeitet seit bald 20 Jahren bei Brüggli. Nun beginnt er neu, 2500 Kilometer westlich von Romanshorn. In Portugal hofft er auf das milde Klima – und auf seinen neuen Lieblingsclub, den FC Porto. Martin Meier gehört bei Brüggli zum Inventar. Seit bald zwei Jahrzehnten ist er dafür verantwortlich, dass im Papierlager von Brüggli Medien alles geordnet über die Bühne geht. Nebenbei ist er für Fussballfans eine willkommene Anlaufstelle, um die Spiele vom Wochenende aufzuarbeiten. Sein Lieblingsverein: die Zürcher Grasshoppers. Da gibt es oftmals angeregte Diskussionen – zum Beispiel über Fehlentscheide des Schiedsrichters zugunsten der gegnerischen Mannschaft. Doch mit solch lebhaften Debatten ist bald Schluss. Martin Meier wandert im Sommer 2016 nach Portugal aus.

nämlich der FC Porto zu Hause und der ist gerade mal 50 Kilometer von Perafita, dem neuen Wohnort von Martin Meier, entfernt. Von der blau-weissen Farbenpracht im Fussballstadion weiss er jetzt schon zu schwärmen. So kommt er oft mit der Trainerjacke des FC Porto zur Arbeit, die er mit Stolz trägt. Der Fussball ist aber bei Weitem nicht der wichtigste Grund für Martin Meiers Auswanderung. Wesentlicher ist die Gesundheit, für die er den Schritt ins Ausland wagt. Portugal als Hausapotheke Bereits seine Exfrau war gebürtige Portugiesin. Und es scheint kein Zufall zu sein, dass seine jetzige Lebenspartnerin ihre Wurzeln ebenfalls in Portugal hat. Denn mit ihr betrat er zum ersten Mal portugiesischen Boden. «Ich habe damals gespürt, dass mir das Klima guttut, ja sogar wahre Wunder bewirkt», sagt er. Denn die zunehmenden Temperaturstür-

Martin Meier wandert nach Portugal aus –für immer?

Blau-weiss für immer Um es vorwegzunehmen: Die Clubfarben seines Lieblingsvereins bleiben in seiner neuen Heimat dieselben. Dort ist


«Das Klima in Portugal wirkt sich positiv auf meine Schmerzen aus.»

ze in der Schweiz sind für Martins krankes Bein zu einem ernsthaften Problem geworden. «Die klimatischen Bedingungen in Portugal haben einen positiven Einfluss auf meine Schmerzen», sagt er. Selbst dem Sand am Meer misst er eine therapeutische Wirkung bei. «Ich spüre, wie die Durchblutung besser wird, wenn ich meine Füsse im Sand eingrabe.» Ähnliches weiss seine Lebenspartnerin Maria Rodrigues über Portugal zu berichten. Ihre Osteoporose sei in Portugal wie weggeblasen und sie brauche keine Medikamente mehr.

gen würden ihm die Offenheit und Herzlichkeit der Leute in Portugal es ihm viel mehr erlauben, sich als Mensch zu entfalten. «Man interessiert sich für einander, und die Leute sind sehr hilfsbereit.»

und Stromrechnung bezahle man entweder in der Drogerie oder gleich um die Ecke in der nächsten Kneipe. So würde der Beizer auch etwas daran verdienen, schmunzelt Martin Meier.

Wer Martin Meier kennt, weiss, dass er gerne von Leuten umgeben ist. Als Fussball-Experte sowieso. Ein Schwatz hier, ein Witz dort. Doch der Alltag wird auch in Portugal einkehren und vom guten Menschengeist allein wird er sich auch dort nicht ernähren können. Für Martin Meier steht aber fest: In Portugal will er nicht mehr in einem Betrieb arbeiten und sich zur Ruhe setzen. Der Haushalt und der Garten würden einiges zu tun geben. Mit seiner Lebenspartnerin werde er vieles gemeinsam unternehmen und regelmässig ins nahegelegene Porto zum Einkaufen fahren. Martin Meier hat ausgerechnet, dass er gerade mal 600 Euro im Monat brauche, um über die Runden zu kommen. Die Wasser-

Ein Abschied auf Lebzeiten? Martin Meier kann sich vorstellen, bis an sein Lebensende in Portugal zu bleiben. Und wenn er plötzlich Heimweh bekommt? Das scheint er von vornherein auszuschliessen, zu gross ist seine Vorfreude auf den neuen Lebensabschnitt. Er verspricht aber, dass die Schweiz sein neues Ferienland werden wird. Der Sohn seiner Lebenspartnerin wird die Wohnung in der Schweiz übernehmen. Dadurch besteht die Möglichkeit, jederzeit einen Besuch in der alten Heimat machen zu können.

Sein neuer Lieblingsverein: Der FC Porto in Blau-Weiss.

Ein Land mit Herz Martin Meier fällt auf, dass es in Portugal kaum psychisch kranke Menschen gibt. Die Leute hätten zwar weniger Geld, würden aber bewusster leben. «Ich fühle mich in Portugal um einiges besser», sagt er. Das kalte Klima in unserer leistungsorientierten Gesellschaft mache ihm zu schaffen. Dage-

Was auch immer die Zukunft bringen wird: Wir wünschen Martin Meier viel Zufriedenheit auf seinem weiteren Lebensweg. Daniel Köppel Mitarbeiter Unternehmenskommunikation

Eindrücke aus der neuen Heimat, wo Martin Meier mit seiner Partnerin Maria Rodrigues den Neubeginn wagt. Bilder: Privat

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Gedankenhygiene für eine freundliche Umwelt Unsere geistige Haltung bestimmt über weite Strecken das Alltagsleben. Der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt sollte deshalb auch auf der Gedankenebene stattfinden. Umweltgerechtes Denken und Handeln kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden. Über eine Ebene wird dabei oft geschwiegen, weil sie den Menschen in seinem Kern betrifft: seine Geisteshaltung. Gemeint sind damit unsere eigenen, hausgemachten Gedanken, die wir täglich mit an den Arbeitsplatz nehmen und auf unsere Umwelt aussenden. Projektionsflächen gibt es dort genug; vor allem an Tagen, an denen man unter Hochspannung steht.

Arbeitsprozess ein. Das kann anstrengend sein, weil der Alltag selbst ja schon reich an Aufgaben und Hürden ist, die von aussen an uns kommen. Negative Gedanken machen uns das Leben zusätzlich schwer. Und sie beeinträchtigen unsere Leistungsfähigkeit. Es geht nicht darum, gegen unerwünschte Gedanken wie wild anzukämpfen, um noch mehr Widerstand zu erzeugen, sondern viel mehr darum, ihnen weniger Bedeutung beizumessen und sie loszulassen. Sie sind von uns selbst gezüchtet und aufgezogen; sie müssen also etwas mit unserer Einstellung uns selbst gegenüber zu tun haben. Als Erste-Hilfe-Massnahme können folgende Aspekte dienlich sein:

Negative Gedanken beeinträchtigen unsere Leistungsfähigkeit.

Gedanken-Energie und Umwelt Ohne dass wir uns dessen bewusst sind, fliessen sowohl positive als auch negative Gedanken in den

• Nicht an negativen Gedanken festhalten, sondern diese kurz ansehen und sie dann wieder liebevoll loslassen, indem man sich dankend von ihnen verabschiedet: Waren sie vielleicht ein Hinweis auf etwas, das uns im Geheimen stört und verunsichert? • Mehrmals am Tag nur die positiven Eigenschaften unserer Mitmenschen vor Augen halten. • Sich nicht mit anderen messen wollen und sich nicht mit deren Wertvorstellungen vergleichen. • Nichts auf andere übertragen, was man selber nicht erträgt. • Sich auf sich selbst besinnen, sich umarmen und sich gern haben.


Bild: Alexandra Schneider

begleiten. Clown Pello, der in Seminaren den Humor als Heilmittel anbietet, hat aus seiner Praxis in Bezug auf Gedankenhygiene einiges zu erzählen. Er ist der Meinung, dass der erste Gedanke, den wir am Morgen über unser Äusseres zum Ausdruck bringen, den Tag über weite Strecken prägen kann. «Anstatt uns im Spiegel anzuwidern, weil wir zerknittert und verschlafen dreinschauen, sollten wir uns mit einem Lächeln guten Morgen sagen», findet er. Es passe nicht zusammen, wenn wir mit

unseren selbst erschaffenen Beleidigungen an den Arbeitsplatz gingen und dann noch erwarten, dass wir dort geliebt würden, sagt er weiter. Probleme, die uns belasten, kosten Kraft und Zeit, die wir im Leben für Wichtigeres brauchen. Wir haben es in der Hand, darüber Regie zu führen, was uns beschäftigt, und uns darüber zu entscheiden, wie wir über unsere eigenen Energien haushalten. Vielleicht lohnt sich die Frage: Was hindert uns daran, das zu sein, was wir in Wirklichkeit sind?

Positiv denken kann man üben. Es beginnt morgens mit dem Blick in den Spiegel.

Ein Ritual für den Tag In meinen Augen ist die Gedankenhygiene genau so wichtig wie die körperliche Hygiene. Das fängt meist am Morgen beim ersten Blick in den Spiegel an und kann uns unter Umständen den ganzen Tag

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Eine gute Ausbildung ist ein Gemeinschaftswerk Zu einer erfolgreichen Ausbildung und Integration müssen alle beitragen. Neben den fachlichen Kompetenzen und guten Netzwerken ist eines besonders wichtig: die Ambition jedes einzelnen Lernenden und Ausbildenden. Welche Verantwortung tragen die Berufsbildner? Wie sehen sie ihren Auftrag? Und welche Erwartungen haben Brügglis Auftraggeber und Partner? Am Berufsbildnertag, zu dem die BrüggliArbeitsassistenz eingeladen hatte, wurde rege diskutiert.

richtige Dosis der Aufgaben bis hin zu räumlichen und organisatorischen Fragen. Ziele prüfen Auch für Urs Niederhäuser, Verantwortlicher für die Informatik-Ausbildungen bei Brüggli, ist nebst den gesundheitlichen Aspekten vor allem die eigene Motivation entscheidend. Gerade für Jugendliche, die sich in einer besonders intensiven Lebensphase mit dem Beruf auseinandersetzen müssen, sei dies zuweilen schwierig, da oft der Zeitrahmen kaum genüge, um die vereinbarten Ziele zu erreichen. Das kann zu Rückfällen und Ausbildungsve rl ä n g e ru n g e n führen. Hier ist Brügglis Flexibilität gefragt – und rasches Reagieren. Gemeinsam mit den Zuweisern und Integrationspartnern sind dann die erklärten Ziele zu prüfen und allenfalls Anpassungen vorzunehmen.

Orientierung bieten, Kontakte pflegen: Berufsbildner sind Netzwerker.

Auf dem Ausbildungs- und Integrationsweg zählt eines ganz besonders: die Ambition jedes Einzelnen. Markus Kümin, Leiter der Brüggli-Arbeitsassistenz, nennt den Aufbau von Ambitionen als Erfolgsfaktor. Der Anspruch jedes Lernenden, der Stolz und das Selbstvertrauen müssen genährt werden. So lassen sich Defizite kompensieren und ressourcenorientierte Blickwinkel neu ausleuchten. Besonders wichtig: Die Lernenden selbst sollen um ihr Handicap wissen und verstehen, was es bedeutet. Mit dem Wissen folgt idealerweise die Akzeptanz – und mit ihr können die individuellen Bedürfnisse erörtert werden, von der angepassten Unterstützung über die

Letztlich ist alles, was Brüggli tut, Hilfe zur Selbsthilfe.

Fachpersonen beleuchteten den Stellenwert der Integrationsarbeit: Jobcoach Michael Graupner von der Brüggli-Arbeitsassistenz und Manuela Schibli vom Sozialversicherungszentrum Thurgau

Letztlich ist alles, was Brüggli tut, Hilfe zur Selbsthilfe. Im schlechtesten Fall ist ein Ausbildungsabbruch die Lösung. Dem gegenüber stehen Jahr für Jahr durchschnittlich 70 erfolgreiche Ausbildungsabschlüsse. Damit diese Erfolgsquote weiter Bestand hat, ist es nötig, laufend die einzelnen Rollen und Sichtweisen zu hinterfragen. Durchlässigkeit immer wichtiger Im Zusammenhang mit der anstehenden IV-Revision wird die Durchlässigkeit zwischen dem sogenannt ersten und zweiten Arbeitsmarkt wichtig. Hierzu hat Brüggli viel Aufbauarbeit geleistet: Bereits haben 580 Partnerbetriebe in der freien Wirtschaft Hand geboten zu Praktikumseinsätzen und Ausbildungsverbünden. Wie Manuela Schibli vom Sozialversicherungszentrum Thurgau sagt, wird dies für die IV immer bedeutender. In Zukunft dürfte es eine Bedingung für eine Ausbildung in einem


Angeregte Diskussionen und Workshops: Markus Kümin, Leiter der Brüggli-Arbeitsassistenz; Urs Niederhäuser, Verantwortlicher für die Informatik-Ausbildungen bei Brüggli; Berufsbildner im Churfirstensaal Bilder: Roger Nigg

Sozialunternehmen sein, dass diese an Einsätze im ersten Arbeitsmarkt gekoppelt ist. Das bedeutet, dass eine Ausbildung nicht mehr einzig direkt bei Brüggli stattfinden muss, sondern — begleitet von Brüggli – vermehrt auch gleich direkt im ersten Arbeitsmarkt. (Beachten Sie dazu auch den Verweis auf die Publikation «Robin hat’s gepackt» auf Seite 39 in dieser Ausgabe.) Mehr Durchlässigkeit und noch mehr individuelle Wege erfordern von allen Beteiligten noch mehr Flexibilität und Weitsicht – besonders auch von den Berufsbildnern. «Sie gestalten Perspektiven», sagt Markus Kümin. Eine gesunde Berufsidentität, ein angeregtes Interesse und die Lust, mehr als nur Dienst nach Vorschrift zu leisten: Das seien Erfolgsfaktoren, die Brüggli fördern und nutzen müsse.

Die Ambition und der Berufsstolz jedes Einzelnen sind gefragt.

Michael Haller Leiter Unternehmenskommunikation

Die Durchlässigkeit zwischen dem ersten und zweiten Arbeitsmarkt wird immer wichtiger. unterwegs 0616 |

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Geduld und Optimismus Was erwartet der Ausbildner von seinen Lernenden – und wie ist es umgekehrt? Wir haben drei Berufsbildner bei Brüggli gefragt.

Martina Brunner Teamleiterin Agogik Usblick

Loben und wertschätzen Eine grosse Herausforderung ist es, den täglichen Zeitdruck, der im Gastgewerbe herrscht, nicht voll auf die Lernenden zu übertragen. Mit weniger Zeitdruck lernt man einfach besser. Wenn man menschlich und fachlich ausgeglichen ist und dies auch nach aussen trägt, indem man zum Beispiel öfters Lob und Wertschätzung vermittelt, trägt man als Berufsbildnerin zu einer guten Ausbildung bei. Mein Rezept für eine erfolgreiche Ausbildung: Man nehme ein bisschen Humor, einen Löffel voll Lob, gemischt mit Ausdauer, Mut und Zuverlässigkeit sowie zuletzt eine Prise Kritik – eigentlich von allem ein bisschen, wie ein bunter Fruchtsalat. Ich wünsche mir von den Lernenden, dass sie nach ihren Möglichkeiten immer ihr Bestes geben. Von mir dürfen sie erwarten, dass ich mich voll für sie einsetze. Ich bin sehr ehrgeizig. Ich gebe niemals auf. Ich finde immer einen Weg.

Ausbildner und Lernende sind ein Team, idealerweise – zum Beispiel im Fotostudio, in der internen Berufsschule oder auf der Baustelle.


Zeit haben trotz Zeitdruck Die grösste Herausforderung ist die Zeit, Zeit um alle Aufgaben, Termine, Forderungen, Anliegen und neuen Ideen unter einen Hut zu bringen und dabei die Ruhe zu bewahren. Grosse Freude bereiten mir Lernende, die auch in schwierigen Lebenssituationen einen Sinn in ihrer Tätigkeit sehen. Das sind Teamplayer, die mit Herzblut einen Beitrag zur Logistik leisten. Die Anforderungen an das Berufsbild Logistik sind stark gestiegen. Nach wie vor wird der Logistikerberuf unterschätzt. Für eine erfolgreiche Ausbildung braucht es Ehrgeiz, Interesse, Willen, Glück und natürlich Talent. Aber das reicht nicht ohne gute

Ausbildner und Lehrer. Und ebenso zentral ist das Umfeld: die Eltern, die Freunde, die Kollegen. Lernende brauchen auch Durchhaltevermögen, wenn etwas nicht so läuft wie es sollte; hierbei ist die Achtsamkeit der Berufsbildner gefragt.

Sandra Reichen Bereichsleiterin Agogik Logistik

Ich wünsche mir, dass es unseren Lernenden trotz Hindernissen gelingt, den erfolgreichen Lehrabschluss im Auge zu behalten und mit Freude oder gar Leidenschaft hinter ihrem Beruf und ihrem Lehrbetrieb zu stehen. Auf ihrem Weg dürfen sie von mir jegliche Unterstützung erwarten: Vertrauen, Rückhalt, Einfühlungsvermögen, Fairness und Offenheit für ihre beruflichen und privaten Belange.

«Jeder Lernende ist für uns gut. Die jungen Menschen sollen mit Freude hinter ihrem Beruf stehen können.»

Eigenverantwortung fördern

Arnold Wiesmann Teamleiter Technische Dienste

Die Berufsbilder im Technischen Dienst kommen vor allem den jungen Menschen entgegen, die gerne Bewegung und Abwechslung haben. Bei uns sind sie im ganzen Haus und in der Umgebung unterwegs; hier treffen sie auf die unterschiedlichsten Herausforderungen. Dies macht einerseits die Arbeit sehr abwechslungsreich und kommt dem Bewegungsdrang entgegen, andererseits erfordert dies von den Auszubildenden viel Eigenverantwortung. Für uns Berufsbildner ist es herausfordernd, sowohl den Bewegungsdrang als auch die Ansprüche an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen unter einen Hut zu bringen – dies wegen der Grösse des Gebäudes und aufgrund der fehlenden Möglichkeit, permanent vor Ort zu sein.

Der Pädagoge Paul Moor hat mal sinngemäss gesagt: Nicht gegen den Fehler, sondern für das Fehlende. Wir arbeiten mit der nötigen Geduld, in kleinen Schritten und ressourcenorientiert. Dabei lassen wir nach kurzem Vorzeigen den Lernenden machen und bieten ihm so eine Lernchance und ein Erfolgserlebnis. Jeder Lernende ist für uns gut. Noch besser wird er für uns, wenn er seine Mitwirkungspflicht wahrnimmt. Besonders wichtig sind mir das Vertrauen und die Ehrlichkeit. Ich bin sicher wohlwollend und bereit zu fördern, kann aber auch fordern. Was ich immer habe: Geduld.

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Berufsb

«Am Puls der Berufsbildung» Brüggli hat ein umfangreiches Netzwerk an Partnerbetrieben. Das eröffnet jungen Berufsleuten wertvolle Lern- und Arbeitsfelder. Wie sieht Markus Kümin als Leiter der Brüggli-Arbeitsassistenz die jüngsten Entwicklungen? Die Vernetzung von Brüggli mit dem ersten Arbeitsmarkt wird immer wichtiger. Wo stehen wir? Markus Kümin: Brüggli hat schon vor vielen Jahren die Kooperationen mit den Arbeitgebern aufgebaut. Die Verbindungen zu den Entscheidungsträgern sind gefestigt und auch die Eingliederungsstrategien der Jobcoaches sind auf den Arbeitsmarkt abgestimmt. Diese Erfahrung sowie das gegenseitige Vertrauen ermöglichten in den letzten Jahren einige Hundert Stellenantritte. Was bedeutet diese Entwicklung für die Berufsbildner? Die Berufsbildner haben stets die sich verändernden Bedingungen in den Ausbildungszielen im Fokus. Moderne Ausbildungsplätze und leistungsfähige Produktionsanlagen, die auch in der freien Wirtschaft eingesetzt werden, ergeben ein reales Lern- und Arbeitsfeld. Dazu erkennt die

Arbeitsassistenz Arbeitsmarktveränderungen, die im Ausbildungsprozess laufend berücksichtigt werden. Diese Nähe zu den Wirtschaftsbetrieben und deren Rahmenbedingungen kommen in allen Ausbildungsaspekten zum Tragen. Somit sind die Berufsbildner stets am Puls der Wirtschaft und der Berufsbildung. Was bedeutet das für die Lernenden? Die Lernenden erleben ein hochstehendes Lernumfeld. Sie setzen sich in allen Bereichen mit den modernen Arbeitsmethoden auseinander und bringen diese Erfahrungen auch in die Partnerbetriebe mit ein. Diese Fachkompetenzen werden in den Unternehmen sehr geschätzt – und das macht unsere Lernenden im Praktikum oder bei der Stellensuche zu wertvollen Mitarbeitern. Diese Chance nutzen zu können und als Fachmann ein Praktikum oder einen Stellenantritt zu erreichen, das fördert das Selbstvertrauen.

www.berufe.brueggli.ch

Du hast die Aussenorientierung von Brüggli während der letzten Jahre vorangetrieben und mit rund 580 Unternehmen kooperiert. Ist die freie Wirtschaft bereit, um noch enger mit Sozialunternehmen wie Brüggli zusammenzuarbeiten? Wir erleben die Unternehmen engagiert und bereit, Verantwortung zu übernehmen. Die Zusammenarbeit mit den Coaches erleichtert die Bereitschaft deutlich, sich auf eine Anstellung einzulassen. Wir informieren transparent, erarbeiten gemeinsam Integrationslösungen und helfen bei der Umsetzung mit. Bei Interesse bieten wir für Arbeitgeber Workshops an, um allfällige Bedenken oder individuelle Anliegen zu besprechen. Der Partnertag, der einmal im Jahr bei Brüggli stattfindet, oder jüngst der Berufsbildnertag: Welchen Stellenwert haben solche Veranstaltungen?


«Moderne Ausbildungsplätze und leistungsfähige Produktionsanlagen ergeben ein reales Lern- und Arbeitsfeld.»

Es nehmen jährlich rund 100 Arbeitgeber am Partnertag teil. Das zeigt, dass Brüggli als Ausbildungs- und Eingliederungsunternehmen akzeptiert und geschätzt wird. Es gilt diese Kooperationen zu intensivieren und die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zu verdeutlichen. Die Arbeitgeber sind uns gut gesinnt. Wir müssen sie in der Personalrekrutierung entlasten und die Vorzüge unserer ausgebildeten Mitarbeiter vermitteln können. Wenn dies weiterhin gelingt, steht die Zusammenarbeit von Brüggli mit den Arbeitgebern, den Klienten und den Kostenträgern auf einem soliden Fundament.

Eine ganz andere Frage: Du stehst kurz vor Deiner Frühpensionierung und freust Dich auf eine Weltreise. Welche Erinnerungen an Brüggli nimmst Du mit?

In den beinahe zehn Jahren bei Brüggli habe ich stets erlebt, dass die berufliche Ausbildung und Eingliederung im Zentrum stehen. Das Team der Arbeitsassistenz ist hoch qualifiziert und die Unternehmensleitung hat unseren anspruchsvollen Auftrag unterstützt. Wir wurden angehört und unsere Rückmeldungen gestalteten die Prozesse mit. Diese gegenseitige Wertschätzung machte uns für alle involvierten Stellen zu wertvollen Partnern. Die Arbeitsassistenz ist ein einzigartiges, effizientes, erfahrenes und erfolgreiches Eingliederungsteam. Wir haben bei Brüggli einen besonderen Stellenwert; dies war für mich eine Verpflichtung und Genugtuung zugleich. Ich erlebte eine gute Zeit bei Brüggli. Interview: Michael Haller Leiter Unternehmenskommunikation

Lernende im Film Wer sagt denn, der Logistiker-Beruf sei nur für Männer? Jessica Locher, die bei Brüggli Logistikerin EFZ lernt, beweist das Gegenteil. Wie’s ihr geht, davon erzählt ein Film, den Sie hier anschauen können: http://berufe.brueggli.ch/logistik/ >> dann das Play-Symbol drücken. Möchten Sie eine Lernende oder einen Lernenden vorschlagen für weitere Filmportraits? Wären Sie selbst gerne dabei? Wenden Sie sich unverbindlich an: Michael Haller, Leiter Unternehmenskommunikation, T 586, mha@brueggli.ch Weitere Filmportraits finden Sie hier: http://berufe.brueggli.ch/druck/ http://berufe.brueggli.ch/gastgewerbe/

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n Verlosu

Ihre Illustration Wollen Sie auch ein solches Portrait von sich? Machen Sie mit: «unterwegs» verlost in jeder Ausgabe eine Illustration, verwirklicht von Daniela Schibig, die bei uns Grafikerin lernt. mha. Die Verlosung im letzten «unterwegs» gewinnt Nadia Andreoli, Teamleiterin im Finanz- und Rechnungswesen. Nun geht es in die nächste Runde: Es können wiederum alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Brüggli teilnehmen. Einzige Bedingung: Wer gewinnt, hängt seine Illustration am Arbeitsplatz auf. Unsere Leserinnen und Leser von auswärts bitten wir ausnahmsweise um Nachsicht; diese Verlosung ist Brügglis Mitarbeitenden vorbehalten.

Nadia Andreoli gewinnt ein Portrait von sich. Nun steht die nächste Verlosung an.

 Ja, ich will mein eigenes Portrait gewinnen. Vorname Name Abteilung/Bereich

Senden Sie diesen Talon vollständig ausgefüllt per interner Post an: Michael Haller, Unternehmenskommunikation Teilnahmeschluss: 30. September 2016

Die Gewinnerin oder der Gewinner wird im Oktober 2016 benachrichtigt.


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Anspruch statt Schadstoffe Die Fahrradanhänger und Hundeboxen von Brüggli glänzen im TÜV-Test. Doch auf diesen Standards ausruhen kommt nicht infrage. Besondere Beachtung schenkt Adrian Hungerbühler, Leiter von Brüggli Industrie, den chemischen Tests.

Die Hundeboxen, die Einstiegshilfen, die Fahrradanhänger, sie alle tragen das TÜV-Zertifikat. Und der Leggero Enso, das jüngste Produkt von Leggero, besteht über den TÜV-Test hinaus umfangreiche chemische Tests. Was sagt das über diese Produkte aus? Adrian Hungerbühler: Sie sind nachweislich sicher in Bezug auf die Konstruktion und das Herstellungsverfahren. Der TÜVTest ist sozusagen der Abschlusstest: Er zeigt, wir haben es richtig gemacht. Mit den chemischen Tests gehen wir aber noch weiter: Bis anhin haben wir die TÜV-Spezifikationen in Bezug auf die Konstruktion unserer Produkte eingehalten. Neu wenden wir die hohen Standards noch konsequenter auch in der Materialwahl an.

les andere als einfach. Für die Textilien des Leggero Enso hatten wir uns bewusst an einen italienischen Produzenten gewandt, der bereits Kinder-Accessoires für die Automobilbranche herstellt. Beim TÜV fiel er allerdings durch wegen des Chemiegehaltes. Das zeigt, dass selbst etablierte Lieferanten noch nicht so weit sind.

Was heisst das konkret? Vor wenigen Wochen hat ein Konsumentenschutzmagazin über Kinderwagen berichtet, die stark belastet waren mit chemischen Stoffen. Das darf nicht sein. Es geht um die Kinder. Wir wollen neue Standards setzen. So haben wir zum Beispiel mehr als ein Jahr lang nach einem Pneu- und Schlauchhersteller gesucht, der den TÜV-Spezifikationen bezüglich der Schadstoffgehalte gerecht wird. Das war al-

Brüggli passt sich nicht den Lieferanten an, sondern fordert diese so heraus, dass sie den Vorgaben von Brüggli genügen? So kann man es sagen. Das führt zu engen Partnerschaften. Wir müssen uns im Klaren sein, dass wir so auch Abhängigkeiten schaffen. Ein Beispiel: Wir mussten drei Siebdruck-Spezialisten prüfen, bis wir einen hatten, der die Farbzusammensetzung nach unseren Vorgaben hinbekam. Wenn dieser Partner

«Brüggli übernimmt eine Vorreiterrolle. Wir beeinflussen andere positiv.»

Adrian Hungerbühler, Leiter von Brüggli Industrie, schaut genau hin.

Setzt Brüggli die Ansprüche zu hoch? Nein, wir müssen diesen Anspruch pflegen. Brüggli übernimmt eine Vorreiterrolle. Wir beeinflussen andere positiv. Der Pneu-Hersteller in Asien orientiert sich nun bei der Herstellung von Pneus, Schläuchen und Ventilen nach den TÜV-Vorgaben. Unser Textil-Partner in Italien hat ebenfalls die TÜV-Standards angewendet und passt nun auch zu uns.

Montage-Arbeit an den Leggero-Produkten. Bilder: Roger Nigg

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«Top-Qualität, fair hergestellt zu einem fairem Preis: Das sind Argumente, auf die wir bauen können.» nun plötzlich nicht mehr liefern könnte – wovon überhaupt nicht auszugehen ist, aber einfach mal angenommen –, dann müssten wir nochmals suchen. Es gibt Lieferanten und Partner, die von uns Mindestbestellmengen fordern. Ich verstehe das gut; die müssen sich auch absichern und wollen längerfristig planen. Es gilt nun Erfahrungen zu sammeln, über längere Zeit hinweg. Ich bin sicher, sämtliche Beteiligten werden merken: Es lohnt sich für alle. Was haben die Mitarbeiter von Brüggli davon? Gute, sichere Produkte, hervorragend konstruiert, unbedenklich bezüglich der Schadstoffe: Damit kann man sich identifizieren, darauf kann man stolz sein. Unsere Leute arbeiten an einer guten Sache. Letztlich geht es besonders auch um die Sicherheit der Arbeitsplätze: Umso gefragter und erfolgreicher unsere Produkte sind, desto sicherer sind unser Fortbestehen und unsere Weiterentwicklung.

Wir sind sicherheitstechnisch auf dem höchsten Level und mit den Werkstoffen auf einem Standard, der in ganz Europa Massstäbe setzt. Da ist man gerne mit dabei.

Was sind die Ziele für die nächsten Jahre? Unsere Vision ist es, 100 % recyclingfähige Produkte herzustellen, mit Rohstoffen, die über mehrere Produktelebenszyklen erhalten bleiben – das «Cradle-to-cradle»-Prinzip. Daran wollen wir intensiv arbeiten. Dazu brauchen wir Partner; wir haben noch nicht alle gefunden. Und es erfordert von uns viel Aufwand, besonders auch in der Qualitätssicherung.

«Es geht immer; das hat auch mit unserer positiven Grundhaltung zu tun.»

Was bedeutet es Dir persönlich? Ich finde es super, dass wir – als Brüggli – so etwas schaffen. Wir dürfen nicht vergessen: Wir sind ein Ausbildungs- und Integrationsunternehmen, das Menschen mit körperlichen und psychischen Schwierigkeiten begleitet. Es geht immer irgendwie; das hat sicher auch mit unserer positiven Grundhaltung zu tun. Wir sehen, was möglich ist – und nicht, was nicht möglich ist. Unser Netzwerk an Partnern und Lieferanten, die mitziehen, wächst. Jeder Faden, jeder Klettverschluss, jeder Gurt, jeder Deichselbolzen, jede Spreizniete – alles ist geprüft und passt.

«Unsere Vision ist es, 100 % recyclingfähige Produkte herzustellen.»

Wie reagieren die Kunden auf solche Pläne? Die Kunden sind sensibel und sehr offen. Es geht um die Sicherheit und Qualität. Und natürlich zählt besonders das Preis-/Leistungsverhältnis. Top-Qualität, fair hergestellt zu einem fairem Preis: Das sind Argumente, auf die wir bauen können. Interview: Michael Haller Leiter Unternehmenskommunikation

Die Menschen dahinter Mehr über den Leggero Enso: Die Publikation «Taten statt Worte» erzählt von der Materialbeschaffung, der Entwicklungs- und Design-Arbeit bei unseren Partnern von Tribecraft und rückt die Menschen hinter dem Leggero Enso ins Rampenlicht.

Als Download: www.brueggli.ch >> Media >> Geschichten >> Geschichte zum Leggero Enso In gedruckter Version: Zu bestellen bei Brüggli, Ressort Unternehmenskommunikation, mha@brueggli.ch


«Ich habe etwas erschaffen» Die Arbeit macht dann Freude, wenn man sich mit ihr identifizieren kann. Drei Mitarbeiter aus der Montage-Abteilung schildern, was ihnen der Leggero Enso bedeutet.

Sven Herrmann Es geht um die Sicherheit der Kinder. Ich will, dass die Qualität stimmt. Mir gefällt die Arbeit am Leggero Enso. Wenn ich ihn auf der Strasse sehe, macht es mich stolz: An diesem Produkt habe ich gearbeitet. Die Bremsen sind besonders anspruchsvoll, aber ich habe es im Griff. Diese Arbeit wird nicht langweilig.

Jorge Grob Die Arbeit am Leggero Enso ist interessant. Der Enso ist komplizierter, technisch anspruchsvoller als der Leggero Vento. Genau das gefällt mir. Ich mag und brauche diese Herausforderung. Es ist nicht immer dasselbe. Wir haben abwechslungsreiche Arbeit und von mir aus darf es gerne noch mehr davon sein.

Heinz Wild Ich sehe das fertige Produkt und freue mich: Ich habe etwas erschaffen. Es ist etwas wert und gibt mir ein gutes Gefühl. Die selbständige Arbeit gefällt mir sehr. Man vertraut mir immer mehr Aufgaben an. Ich habe viel gelernt und bin stolz, wenn man unsere Produkte in der Region sieht. unterwegs 0616 |

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Blick ins neu gegründete Exportbüro. Bilder: Roger Nigg

Es kommt Bewegung ins Exportbüro Mehr Ausbildungsvielfalt, mehr Ressourcen fürs Exportgeschäft und einfachere Administration: Das neugegründete Exportbüro im Hydrel-Gebäude ist eine wichtige Drehscheibe. Mit dem Exportbüro reagiert Brüggli auf die neuen Vorschriften und Zollbestimmungen beim Export in die EU. Mit den Eigenprodukten Leggero und 4pets ist Brüggli direkt betroffen. Mit der Auflösung der Sammelverzollungen im Deutsch-Europäischen Warenverkehr hat sich die Situation verschärft. Um innerhalb der EU mit weniger Auflagen erfolgreich arbeiten zu können und die Grundlagen des heutigen Produktehaftgesetzes zu erfüllen, hat Brüggli eine Firma mit Herstelleradresse in der Europäischen Union gegründet – die Brüggli GmbH in Konstanz.

Doch damit ist es natürlich nicht getan. Um die Logistik rund um die Eigenprodukte neu regeln zu können, passt Brüggli seine Prozesse an und bündelt diese administrativen Aufgaben im Exportbüro.

Aus dem Lernbüro wurde das Exportbüro mit neuem Standort.

Das Exportbüro geht aus dem Lernbüro hervor, verstärkt mit Leitenden der bestehenden Brüggli-Logistik. Konsequent ergänzt wird die neue Organisation durch das Qualitätsmanagement, das schon bis anhin eng mit dem Lernbüro kooperiert hat.

Von diesem Schritt profitieren auch die KV-Lernenden. Zusätzlich zum Verkauf, Technischen Büro, Finanz- und Rechnungswesen können sie neu auch im Exportbüro wirtschaftsnahe und sinnstiftende Arbeiten ausführen. Somit eröffnen sich angehenden Kaufleuten bei Brüggli noch mehr spannende Lernfelder im internationalen Warenverkehr. Michael Haller Leiter Unternehmenskommunikation

Das Exportbüro ist nötig für den internationalen Warenverkehr.


«Darauf gefreut»

«Sehr zufrieden» Es läuft gut. Ich habe immer mehr Arbeiten. Ich führe Dossiers und bearbeite die Sammelrechnungen für Leggero und 4pets. Das ist alles real, echt. Es ist etwas Neues, Abwechslung. Der Umzug war chaotisch und wir mussten vieles selber regeln. Aber am Ende hat’s geklappt. Ich finde es sehr angenehm am neuen Standort, etwas weg vom «Kuchen». Ich bin sehr zufrieden.

Ich war sehr neugierig auf das Neue. Ich habe mich darauf gefreut. Es kam gut. Wir haben jetzt viel mehr realistische Arbeiten; es ist nicht mehr alles fiktiv. Wir sind als Exportbüro ein Teil des Erfolgs der Leggero- und 4pets-Produkte, grösser, bedeutender. Ich hoffe, ich kann meine Fremdsprachen-Kenntnisse künftig noch mehr anwenden. Einzig die Essensauswahl ist nicht mehr so gut wie vom Hauptsitz gewohnt. Ein schöner Vorteil: Wir sind nah am See und Bahnhof. Ich fühle mich insgesamt sehr wohl.

«Es kommt gut» Am Anfang war’s eine Umstellung vom Lernbüro zum Exportbüro. Ich wachse langsam ins Exportgeschäft hinein und merke, dass es gut geht. Schön ist hier auch die Nähe zum See und zum Bahnhof; auch das schätze ich sehr. Nun stehe ich vor dem Ausbildungsabschluss. Es kommt gut.

Selma Mainetti Mitarbeiterin Exportbüro

Christoph Walter Mitarbeiter Exportbüro

Natalie Schaffhauser Lernende Praktikerin PrA Bürobereich

«Sehr helle Arbeitsplätze»

Andreas Gutmann Leiter Qualitätsmanagement

Ende 2015 wurde uns mitgeteilt, dass wir unseren angestammten Platz an der Hofstrasse aufgeben müssen. Dies, weil wir schon seit längerer Zeit mit dem Lernbüro bezüglich gegenseitiger Stellvertretung zusammenarbeiten. Da aus dem Lernbüro aber ein Exportbüro mit Standort Badstrasse werde, müssten wir diesen Umzug mitmachen, um die Stellvertretung auch in Zukunft sicherstellen zu können. Anfänglich stiess das Vorhaben nicht auf Ablehnung, aber doch auf eine grössere Skepsis innerhalb der Abteilung und warf einige Fragen auf: «Wie wird das mit der Verpflegung laufen?» – «Wie komme ich jeweils ins Brüggli an der Hofstrasse?» – «Wie kann ich den Kontakt zu meinen Kollegen aus anderen Abteilungen aufrechterhalten?» usw.

Nach nun knapp zwei Monaten an der Badstrasse kann ein erstes positives Fazit zum neuen Standort abgegeben werden. Wir haben ruhige und sehr helle Arbeitsplätze wenige Schritte vom Ufer des Bodensees entfernt. Den Kontakt und regelmässigen Transfer zum Standort an der Hofstrasse können wir gut aufrechterhalten. «Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Schutzmauern, die anderen bauen Windmühlen.» In diesem Sinne danke ich den Mitarbeitern, dass sie sich auf den Wechsel eingelassen haben, und bin auf die weitere Entwicklung gespannt.

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«Spürbarer Stolz»

Louis Kruijthof Teamleiter Exportbüro

Es läuft langsam, aber sicher an. Der Umzug war mit Hürden verbunden und hat von allen Beteiligten viel Flexibilität erfordert. Insgesamt können wir uns freuen. Wir wachsen miteinander und erschaffen uns eine neue Identität. Nicht mehr nur Fiktives und Agogisches, sondern mehr Wirtschaftliches: Wir sind als Exportbüro ein wichtiges Glied in der Produktionskette. Natürlich habe ich von den Leuten auch Unsicherheiten und Respekt vor dem Neuen zu spüren bekommen. Der Stolz aber überwiegt. Es ist motivierend und stimmt mich zuversichtlich.

«Eine neue Identität» Der Umzug hat von allen Lernenden und Mitarbeitenden viel Flexibilität erfordert. Der Wandel vom Lernbüro zum Exportbüro ist noch nicht abgeschlossen; es ist ein stetiger Prozess. Im Team wird das alles gut mitgetragen. Es ist schön zu sehen, wie wir durch die neue Identität zusammenwachsen. Noch ist das Tagesgeschäft auch durch die Praxisfirma LAC Trading geprägt; das läuft so noch bis Ende Jahr. Laufend fahren wir nun die Arbeiten fürs Exportgeschäft hoch. Dazu gehören Verrechnungen im Namen der Brüggli GmbH, das Erstel-

Das Qualitätsmanagement (Bild links) arbeitet eng mit dem Exportbüro zusammen.

len von Kundendossiers wie auch die Abwicklung und Auswertung von Benzin-, Transport- und Postaufwänden. Diverse Inventur-Arbeiten sollen künftig über das Exportbüro abgewickelt werden. Dabei arbeiten wir besonders eng mit der Logistik zusammen. Es läuft so weit alles gut und der Neuanfang hat im Team neue Kräfte freigesetzt. Einziges Manko: Die Verpflegung könnte besser sein; es ist alles improvisiert und entspricht nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen. Da sind wir uns vom Hauptsitz her anderes gewöhnt.

Jörg Kuster Leiter Exportbüro


Nachge fr

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Ein Lottosechser – was dann? Wer träumt nicht vom Millionengewinn, der vieles erleichtert? Was würde der plötzliche Geldsegen auslösen?

Edith Egli Mitarbeiterin Textil Als gelernte Textildesignerin würde ich mir eine Ausbildung als Haute-Couture-Schneiderin leisten. Ich hätte ein Atelier sowie ein eigenes Modelabel und würde Leute beschäftigen, die über 50 sind. Ein Bauernhaus kaufen und dort eine Gemeinschaft gründen, die auf Selbstversorgung basiert, das wäre ebenfalls mein Traum.

Marcel Bucher Mitarbeiter Printmedienverarbeitung Ich müsste zuerst darüber hinwegkommen und würde erst ein paar Tage später realisieren, was passiert ist. Dann erst könnte ich mir Gedanken darüber machen, was mit dem Geld geschieht. Ich würde das Geld einerseits für Krebspatienten spenden, andererseits ein rollstuhlgängiges Haus mit einem grossen Garten bauen.

Armando Cavelti Unterhaltspraktiker EBA, 1. Lehrjahr Es wäre natürlich schön, ein solches Geschenk zu erhalten. Da mir aber das Geld nicht sonderlich wichtig ist, würde es bei mir vermutlich gefühlsmässig nicht allzu viel auslösen. Wichtig wäre mir, dass ich mit dem Gewinn Menschen in den ärmsten Ländern mit Nahrungsmitteln versorgen könnte.

Vasilica Jahiu Polygrafin EFZ, 1. Lehrjahr Bevor ich so was glaube, muss ich zuerst das Geld sehen. Als Beweismittel würde ich ein Foto des Belegs machen. Dann müsste ich mir ernsthaft überlegen, wie ich meine Zukunft gestalte. So wäre für mich wichtig, das Geld zu investieren und mir etwas aufzubauen. Auf jeden Fall würde ich es der Familie gut gehen lassen.

Simon Bakkum Fachmann Betriebsunterhalt EFZ 1. Lehrjahr Vermutlich wäre ich fürs Erste damit überfordert und müsste das Ganze zuerst verarbeiten. Dann käme die grosse Erleichterung, dass alle finanziellen Probleme gelöst sind. Ich müsste allerdings einen kühlen Kopf bewahren. Mit Sicherheit würde ich der Familie und Leuten aus meinem Freundeskreis helfen, die auf das Geld angewiesen sind.

Ruth Niederer Mitarbeiterin Textil Ich hätte keine Bedenken, dass ich den Boden verlieren würde. Sicher ist, dass ich mir noch mehr Schuhe leisten könnte. Weiter wäre mir wichtig, dass meine Mutter einen Teil des Geldes bekommt, damit sie die Fassade ihres Hauses renovieren kann. Zudem könnte ich mir für meine Handarbeiten etwas mehr Garn leisten.

Notiert : Daniel Köppel Mitarbeiter Unternehmenskommunikation Bilder: Andrin Maurer, Manuel Zobrist

Päivi Leumann Mitarbeiterin Zentrale Ich würde mein Leben gemütlicher gestalten als bisher und in meiner Heimat Finnland ein Ferienhaus bauen. Für das Rentenalter würde ich etwas auf die Seite tun. Meinen beiden Kindern etwas finanziell beizutragen, wäre für mich auch wichtig. Zudem wäre mir ein bequemes Fortbewegungsmittel recht.

Charlotte Nour-ed-Din Leiterin Zentrale Zuerst würde ich abwarten, bis das Geld da ist, und die Bank müsste mir die Belege zeigen. Vor Jahren machte ich eine Liste, wem ich Geld zukommen lassen würde. Zuerst käme mein Sohn, dann meine Schwiegertochter infrage. Dann würde ich eine Stiftung gründen, die Mikrokredite ohne Zinsen verleiht.

Cristina Spreng Vorbereitungsjahr als Polygrafin Ich würde es vorerst nicht glauben und als einen Scherz betrachten. Danach würde sich mein Leben schlagartig ändern. Die Welt anschauen hätte für mich Priorität. Dabei würde ich an verschiedenen Orten Ferien machen. Ich würde nicht aufhören zu arbeiten. Das wäre mir zu langweilig.

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n Auf eine

Blick

Aufblühen im Praktikum mha. Ein Praktikum bei einem Partnerbetrieb ist für Brügglis Lernende eine Chance: Sie können wertvolle Erfahrung sammeln und Kontakte für ihren weiteren Berufsweg knüpfen. Das wirkt sich positiv auf den Eingliederungserfolg aus und trägt dazu bei, dass junge Berufsleute aufblühen. Auch für die IV wird die Durchlässigkeit zwischen dem ersten und zweiten Arbeitsmarkt immer wichtiger.

2015 haben dank Brügglis Engagement und dank weitsichtigen Partnerbetrieben 201 Praktikumseinsätze mit einer Gesamtdauer von 1642 Wochen stattgefunden. Die Infografiken auf dieser Doppelseite zeigen die Details. Quelle: Brüggli Arbeitsassistenz Infografik: Regina Furger

Fotostudio: 5

Informatik: 11 Metall/Maschinen: 13

Anzahl Wirtschaftseinsätze nach Beruf

Technische Dienste: 16 2015: Einsätze nach Berufen

Coaching-Mandate: 63

Gastronomie: 29

Druck: 17

Logistik: 22

Praktikumserfolg nach Berufsgruppen, 2015

KV: 25

Die Darstellung zeigt wie viele Praktika geleistet wurden. Die Prozent-Angabe deklariert den Anteil erfolgreich abgeschlossener Praktikumseinsätze.

Brüggli gesamt

Coaching-Mandate Gastronomie

92,1 % 63 Praktika

Erfolg: 86 % 195 Praktika

Coaching-Mandate für externe, nicht bei Brüggli tätige Berufsleute

Wirtschaft/ Verwaltung

Logistik

Medien

% 95,5 % 88,2 % 82,8 % 87,5 24 Praktika 22 Praktika 17 Praktika 29 Praktika


AR: 2 %

ZH: 12 %

Total 132

TG: 48 %

SG: 38 % Praktikumseinsätze pro Monat, 2015

JAN: 31

DEZ: 43

FEB: 42 NOV: 62

Anzahl Arbeitgeber, kantonal

MAR: 42 2015: Einsätze nach Monaten

OKT: 45

APR: 33

MAI: 47

SEP: 45 AUG: 39

JUL: 35

JUN: 43

Anzahl und Dauer der Praktikumseinsätze

1-8 Wochen: 135 Einsätze

Technische Dienste

68,8 % 16 Praktika

Metall/ Maschinen

Informatik

84,6 % 63,6 % 13 Praktika

11 Praktika

2015: 201 Einsätze = 1'642 Wochen

1-52 Wochen: 13 Einsätze

1-16 Wochen: 37 Einsätze

1-24 Wochen: 16 Einsätze

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t Was gut

Tarek Schüle: «Everyday a new challenge» Fröhlich und motiviert betritt er die Abteilung mit einem frischen «Guetä Morgä», nennt fast jeden Anwesenden beim Namen und spricht mal deutsch, mal englisch. Das ist Tarek Schüle, ein junger Mann mit Freude an Sprache und Gesang. Er sei einfach dankbar, eine Chance bei Brüggli bekommen zu haben, und darum wolle er das Vertrauen zurückgeben an alle, die ihm geholfen hätten. «Ich freue mich jeden Tag auf meine Arbeit. Denn «Everyday is a new challenge!». Man spricht mit Tarek Schüle und hat das Gefühl: Seine Motivation ist grenzenlos.

gesagt alles, was sich – wie er selbst sagt – «rund um Entsorgung, Versorgung und Reinigung» dreht. Ausserdem muss der Hauswartpraktiker immer auch die Augen offen halten, um Material- und Gebäudeschäden zu erkennen.

Bei Elvis Presley kommt er richtig ins Schwärmen.

Tarek Schüle startete 2012 seine zweijährige Anlehre zum Hauswart-Praktiker BBT bei Brüggli und schloss diese im Jahr 2014 erfolgreich ab. Wegen psychischen Schwierigkeiten gelang der Einstieg in die Privatwirtschaft dann aber noch nicht. Nach einigen Gesprächen mit seinem jetzigen Vorgesetzten Arnold Wiesmann und der IV erhielt Tarek Schüle die Chance auf eine Festanstellung als Hauswart-Praktiker bei Brüggli. Seither sorgt er für Sauberkeit in allen Räumen, im Treppenhaus, in den Büros und auf den Toiletten. Zu seinen Aufgaben gehört kurz

Seine perfekten Englisch-Kenntnisse zeichnen ihn aus. Er schwärmt: «Ich liebe Englisch». Seine Mutter ist Südafrikanerin, sein Vater Berufspilot und darum wird täglich englisch gesprochen. Tarek Schüle ist zwar im Zürcher Unterland aufgewachsen, besuchte aber als Kind und Jugendlicher häufig Südafrika. Von 2010 bis 2014 wohnte er in einer Wohngruppe von Brüggli, zusammen mit zwei Kollegen. Gudrun Knab-Topka hat ihn in dieser Zeit als Bezugsperson betreut. Auch sie ist

angetan von seiner fröhlichen, unkomplizierten Art. «Tarek hat in den letzten Jahren positive Schritte gemacht und versucht, das Leben mehr und mehr selber in die Hand zu nehmen.». Der Hauswart-Praktiker ist ein grosser Elvis-Presley-Fan. Gudrun Knab-Topka schmunzelt: «Wir haben zahlreiche Elvis-Imitationsshows angeschaut – da kommt er so richtig ins Schwärmen.» Zudem kocht er gerne und mag vor allem amerikanische Spezialitäten. Der Elvis-Fan reist häufig mit seinem Vater nach Barcelona und war sogar schon einmal in Memphis (USA), der Heimatstadt des King of Rock’n’Roll. Mit seinem Vater wohnt er seit 2014 in Romanshorn.

«Ich bin einfach nur dankbar, dass ich diese Chance erhalten habe.»

Seine Passion ist seine Band. Er gehört dem Musikkollegium Romanshorn an, wo er zusammen mit einem Bassisten, einem Gitarristen, einem Schlagzeuger und einem


Tarek Schüle, Hauswart-Praktiker bei Brüggli, liebt den Gesang, die Musik und die Sprache. Bilder: Roger Nigg, Nico Melgares

Pianisten als ambitionierter Sänger für gute Stimme sorgt. «Ich liebe die Musik, sie gibt mir ein unglaubliches Freiheitsgefühl», sagt er. Als Elvis-Fan bevorzugt Tarek Schüle vor allem die Songs aus den 60er- und 70er-Jahren. Arnold Wiesmann, der selber gerne Musik macht, besucht hin und wieder seine Konzerte. Er möge vor allem seine warme, voluminöse Stimme. «Er kann sich beim Singen voll und ganz entfalten – das ist seine grosse Leidenschaft.»

«Ich liebe die Musik; sie gibt mir ein unglaubliches Freiheitsgefühl.»

Tarek Schüle möchte weiterhin Musik machen und den Einstieg in die Privatwirtschaft schaffen. Dazu setzt er sich zum Ziel, «Spannendes zu erleben» und seine Englischkenntnisse weiter zu vertiefen. Schöne Ziele – wir wünschen Tarek Schüle viele weitere gute Konzerte und dass ihm seine gute Laune erhalten bleibt. Sven Müller Berater Kommunikation

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Für den Genuss, gegen den Exzess Mitwirken an einer Präventionskampagne fürs Blaue Kreuz: Das war alles andere als eine Trockenübung. Junge Leute befassten sich mit selbst generierten Social-MediaInhalten und mit den Anforderungen an eine authentische Sensibilisierungsarbeit. Studien zeigen, dass auf Social-Media-Kanälen Selbstdarsteller-Inhalte zum Thema Saufen weit verbreiteter sind als Inhalte zum Thema Prävention und Abstinenz. Es ist schwierig, Jugendliche mit Präventionsbotschaften in den Sozialen Netzwerken zu erreichen. Und es besteht das Risiko, dass das Zielpublikum die Inhalte ignoriert. Für die Kampagne des Blauen Kreues bedeutet dies, dass sie frisch und authentisch sein muss, damit die Inhalte weitergereicht werden und zum Mitmachen animieren. Die jungen Leute sollen in einer aktiven Rolle dabei sein, mit ihrer eigenen Sprache und ihrer ei-

genen Auffassung vom Geniessen und Masshalten – unaufgeregt soll das eigene Konsumverhalten reflektiert und hinterfragt werden, besonders im Hinblick auf den Alkoholkonsum im Ausgang und Strassenverkehr.

Lernende von Brüggli wirken mit an einer Präventionskampagne fürs Blaue Kreuz.

Philipp Frei, Kommunikationsleiter des Blauen Kreuzes, erläutert die Rahmenbedingungen für die Sensibilisierungskampagne.

Glaubwürdige Inhalte Anhand von Vorlagen sollen die jungen Leute eigene Inhalte erstellen. Man spricht von «User-Generated-Content»; das sind Inhalte, die durch die Beteiligten selbst entwickelt und verbreitet werden auf Plattformen wie YouTube, Vine, 9gag, Facebook und Instagram. Die Kampagne des Blauen Kreuzes strebt an, dass junge Leute ihre

Inhalte auf den Accounts des Blauen Kreuzes wie auch auf den eigenen Accounts veröffentlichen. Auch das BAG steht dahinter Philipp Frei, Kommunikationsleiter des Blauen Kreuzes, hat sich – zusammen mit der Fachhochschule Nordwestschweiz – intensiv mit der Suchtprävention in den Sozialen Netzwerken auseinandergesetzt. Er weiss: Es gab bis anhin europaweit noch keine so vernetzte Präventionskampagne. Auch aus den USA seien keine entsprechenden Projekte bekannt. «Wir dürfen also definitiv von einem innovativen Projekt sprechen.» Und so stellt sich auch das Bundesamt für Gesundheit BAG hinter die Pläne des Blauen Kreuzes.


DENoKp st Von nationaler Bedeutung Mitarbeiten an einer Präventionskampagne fürs Blaue Kreuz? Mitreden an einem nationalen Projekt, das vom Bundesamt für Gesundheit mitgetragen wird? Mitwirken an einer Bewegung, die es bis anhin in dieser Konsequenz noch nicht gab? Für Lernende von Brüggli war das eine Chance. Der Einladung zur Teilnahme am Workshop mit dem Blauen Kreuz folgten junge Berufsleute aus dem Kaufmännischen, aus der Grafik und aus der Informatik. Insgesamt 15 Teilnehmende befassten sich intensiv und unverkrampft mit dem Thema Alkohol.

Wie, mit wem und wo? Da wurden Botschaften diskutiert: Wie sagen wir’s ohne Mahnfinger – zum Beispiel indem wir zeigen, was man alles verpasst, wenn man sturzbetrunken ist. Da wurde über mögliche Multiplikatoren und Fürsprecher debattiert – wie wär’s mit einer Kooperation mit Schweizer Künstlern wie Stress oder Bastian Baker? Und es standen verschiedene Veranstaltungen, Plattformen und Netzwerke zur Sprache – wie vernetzen wir uns mit Musikfestivals und Partyportalen, zum Beispiel? Alle waren sich einig: Es geht nicht darum, den Alkohol zu verteufeln. Es geht

Das bewusste Geniessen steht im Vordergrund – nicht der Exzess.

mehr darum, im richtigen Moment aufzuhören – ein bewussteres Geniessen. Es wird was draus Das war keine Trockenübung, sondern lebte von spontanen Ideen, guten Gesprächen und viel Inspiration ebenso wie von einem gemeinsamen Mittagessen in der Brüggli-Gastronomie Usblick. Innert weniger Stunden brachten die Teilnehmenden konkrete Ideen auf den Boden, die dem Blauen Kreuz bei der Entwicklung der Präventionskampagne helfen. Es folgen nun noch weitere Workshops in städtischen Gebieten wie auch in der Romandie. Philipp Frei geht davon aus, dass die Präventionskampagne spätestens 2017 anrollt. Michael Haller Leiter Unternehmenskommunikation

Rege Diskussionen unter den Teilnehmenden. Bewusst wurden möglichst viele Lernende miteinbezogen. Bilder: Felicitas Markoff, Roger Nigg

Inspiriert und fokussiert: Der Workshop war alles andere als eine Trockenübung.

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«Ein Glücksfall» Eine Kampagne zu entwickeln ist komplex. Inhalt, Grafik, Plattformen, Timing: Alles muss passen. Für das Blaue Kreuz ist das Neuland. Daher sind wir auf Partner angewiesen.

«Sehr informationsreich» Der Workshop war sehr informationsreich. Man konnte sich selbst, mit eigenen Ansichten, einbringen. Das fand ich sehr wichtig. Ich denke, die Kampagne wird gut einschlagen bei den Jugendlichen, weil man darauf geachtet hat, dass man das Mittelmass zwischen ‹Alkohol› und ‹kein Alkohol› findet. Ich sehe das positiv und hoffe, wir haben dem Blauen Kreuz gut geholfen.

Vanessa Mastrogiacomo Lernende Kauffrau EFZ Profil B

Zum Workshop gehörte auch die Auseinandersetzung mit anderen Kampagnen und möglichen Partnern.

Die Kooperation mit Brüggli ist dabei ein Glücksfall für uns. Ohne diese Partnerschaft wäre ein solcher Workshop nicht möglich gewesen. Lernende und Profis aus so vielen verschiedenen Bereichen an einen Tisch zu bringen, das wäre sonst kaum machbar. Die Diskussionen waren spannend. Vielversprechende Ansätze konnten gefunden werden. Diese müssen wir nun weiterentwickeln, präzisieren und zu Ende denken. Damit haben wir noch viel Arbeit vor uns. Aber wir freuen uns auf diese Herausforderung – und auf die Kampagne.

Philipp Frei Kommunikationsleiter Blaues Kreuz

«Verstehen und mithelfen» Ich habe den Workshop sehr positiv erlebt. Die Teilnehmer konnten ihre Meinungen einbringen und wurden dabei ernst genommen. Ich arbeite für einen Jugendverein und habe so oft mit dem Thema Alkohol zu tun. Es liegt mir am Herzen, zu verstehen, weshalb junge Leute Alkohol trinken. Deshalb möchte ich die Kampagne des Blauen Kreuzes unterstützen. Es war ein spannendes Gedankenexperiment, das der Präventionsarbeit weiterhelfen kann.

Kristina Jankovic Lernende Kauffrau EFZ Profil E


«Alkohol» im «unterwegs» Das Thema Alkohol wurde im «unterwegs» schon mehrere Male beleuchtet:

«Gute Erfahrung» Für mich war der Workshop eine gute Erfahrung. Ich konnte viel mitnehmen. Es gab unter allen Teilnehmern immer wieder interessante Diskussionen. Ich finde es gut, dass das Blaue Kreuz auf Junge zukommt, da die Kampagne auf junge Leute zielen soll. Ich denke, das kommt gut heraus. Es freut mich, dass ich dazu habe beitragen können.

Benjamin Laube Lernender Mediamatiker EFZ

«unterwegs» Juni 2015 (0615) Zeitbombe Alkohol >> www.unterwegs.brueggli.ch

www.unterwegs.brueggli.ch/berichte/ >> dann den Beitrag «Voll normal» anklicken

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Brüggli-Kita mha. Spielen, Basteln, Lernen – einfach Kind sein: In der Brüggli-Kita steht die gesunde Entwicklung der Mädchen und Buben im Mittelpunkt. Mit fundierter pädagogischer Arbeit, mit einem kindergerecht strukturierten Tagesablauf und mit einer liebevoll gestalteten Infrastruktur sollen die Kinder altersgerecht gefördert werden. Das Kita-Angebot beinhaltet auch die Verpflegung; die Mahlzeiten stammen aus der nahen Brüggli-Gastronomie Usblick.

Die Brüggli-Kita bietet Platz für Kinder im Alter von drei Monaten bis zur Schulreife. Werktags ist sie jeweils von 6.30 bis 18.30 Uhr geöffnet. Mehr Infos auf www.brueggli-kita.ch oder bei KitaLeiterin Monika Hinder: kita@brueggli.ch, Telefon 079 420 77 30.

Alle Papis, Göttis, Go ttis und Grosselter n sind her zlich ein zum Mutter geladen tags-Bast eln: Samstag , 30. April 9 bis 11 2016, Uhr

Basteln Sie zusamme n mit den schönes Kindern Geschenk ein fürs Mami, die Brüggl besichtige i-Kita un n Sie d lernen kennen – Sie unser wir freuen Team uns auf Sie ! Anmeldu ngen ger ne bis spätes (beschrän tens 25. kte Platzz April ahl) an kita oder unter @brueggl 079 420 i.ch 77 30. Ihr Koste

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Brüggli Medien hilft dem Glück auf die Beine mha. Der wirtschaftliche Anspruch im Einklang mit der sozialen Mission macht Brüggli Medien einzigartig – und damit interessant für Partner, welche dieselben Ziele verfolgen. Für bestehende Partner wie auch für solche, die noch Partner werden könnten, hat Brüggli Medien eine neue Info-Kampagne auf die Beine gestellt: Als kleine Überraschung erhalten die Adressaten Schoko-Käfer, die auf dem Rücken liegen. Dazu zeigt ein neues Werbemittel die Angebotsvielfalt von Brüggli Medien. Darin kommen Lernende sowie Partner zu Wort.

Ein neuer gedruckter Newsletter im grosszügigen Format erzählt mehr über die Menschen dahinter. «Schaufenster» ist der Auftakt zu einer Serie, die Sammelwert haben soll, geprägt von gestalterischem Anspruch. Sie wollen mehr erfahren über die Leistungen von Brüggli Medien?

Kontakt: Brüggli Medien, Sven Peyrot, Hofstrasse 5, 8590 Romanshorn, sven.peyrot@brueggli.ch, 071 466 94 94


Robin hat’s gepackt

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mha. Klient zufrieden, Partner zufrieden, Zuweiser zufrieden, Brüggli zufrieden: Nicht immer läuft es so rund. Aber es kommt vor. Zum Beispiel mit Robin Morf. Er lernt Praktiker PrA Mechanik. Seine Lernschwäche kompensiert er mit Leidenschaft und Berufsstolz. Brüggli begleitet ihn und seinen Ausbildungsbetrieb, die Agrar Landtechnik AG in Balterswil.

Gastrono mie T +41 71 466 94 83 Usblick Hofstr asse 5 usblick@ 8590 Ro brueggli. ch www. manshorn brueggliusblick. ch

Die neue Publikation «Robin hat’s gepackt» erzählt, was möglich ist, wenn es alle wirklich wollen. Die Publikation ist als Download auf www.brueggli.ch (Media >> Geschichten) erhältlich und kann in Papierform hier bestellt werden: Brüggli, Ressort Unternehmenskommunikation, Hofstrasse 5, 8590 Romanshorn, mha@brueggli.ch

Sandwich-Pass tse. Ab sofort ist im Usblick ein Sandwich-Pass erhältlich. Beim Kauf von 10 Sandwiches gibt’s beim 11. Mal eins gratis – ein Dank an alle treuen Gäste. Die Aktion läuft bis Ende September.

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Robins Beruf: Ausrüsten, Montieren, Staunen Robin stemmt ein Ventilteil in die Höhe und schraubt es an einen Schleppschlauchverteiler, der etwa sieben Meter lang und trierte Konzen drei Meter hochArbeit ist. an Ereinem greift zum Schraubenschlüssel, grösser hn. als sein Unterarm, Kugelha und zieht die Muttern an – ruhig, konzentriert, eins nach dem andern und alles am richtigen Ort. Das ist der junge Mann, dem ein Leben mit offensichtlichen Einschränkungen vorausgesagt wurde. Alles eine Frage der Sichtweise: Will man sehen, dass sich Robin mit Masseinheiten oder Reifenbeschriftungen schwertut? Oder hat man eher den Blick dafür, wie exakt er die Deckeldichtung am Güllenfass zusammenbaut und wie engagiert er sich auch um weniger Attraktives wie etwa den Putzlappen-Vorrat kümmert? Robin Morf hat eine Familie, die an ihn glaubt. Und er hat am Arbeitsplatz Menschen, die seine Talente sehen und fördern. Bei der Agrar Landtechnik AG in Balterswil, wo er die zweijäh-

rige Ausbildung zum Praktiker PrA Mechanik macht, ist er gut aufgehoben. Hier zählt nicht, was er nicht kann; hier zählt, was er kann – und das ist viel.

Robin ist stolz auf seine Arbeit. Als Lernender ist er ein Vorbild.

Von seinem Ausbildner Adrian Ackermann erfährt Robin Morf viel Vertrauen – zum Beispiel beim Einstellen eines Schleppschlauchverteilers.

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Lernen und Arbeiten bei Brüggli Medien ist alles andere als eine Trockenübung. Denn nur mit guter Arbeit ist eine gute Ausbildung und sinnstiftende Beschäftigung möglich. Wir sind also sehr interessiert an herausragender Arbeit, die unseren Lernenden und Klienten in einer beruflichen Massnahme zugute kommt. Von Arbeiten wie diesen, die wir Ihnen hier zeigen, profitieren auf dem Ausbildungs- und Integrationsweg: •••••••••• •• • •• •• •• •••••••••• •••••• •••••••••• •••••••••• ••••••••••

10 Polygrafen EFZ 2 Printmedienverarbeiter EFZ 1 Printmedienpraktiker EBA 2 Drucktechnologen EFZ 2 Grafiker EFZ 2 Mediamatiker EFZ 10 Fotografen EFZ 6 Klienten in Ausbildungsvorbereitung 30 Menschen im geschützten Rahmen

* Geleistete Arbeit

1_ Alpinamed AG Geschäftsdrucksachen * Druck, Weiterverarbeitung, Versand 2_ Pro Mente Sana Magazin * Satz, Layout, Bildbearbeitung, Druck, Weiterverarbeitung, Versand 3_ Schweizer Paraplegiker Stiftung Direct Mailing * Druck, Weiterverarbeitung 4_ Pro Senectute Jahresbericht * Druck, Weiterverarbeitung 5_ Schweizerischer Zentralverein für das Blindenwesen Direct Mailing * Druck, Weiterverarbeitung 6_ Blaues Kreuz Handbuch für Beratungspraxis * Satz, Layout, Bildbearbeitung, Druck, Weiterverarbeitung, Versand 7_ Stiftung Kinderdorf Pestalozzi Kartenserie * Druck Offset und Digital, Lettershop, Versand 8_ Pro Juventute Direct Mailing * Druck, Lettershop, Versand

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Brücken

Unser Partner: EW Romanshorn Das EW Romanshorn ist regelmässig in der Brüggli-Gastronomie Usblick zu Gast und führt hier die Generalversammlung mit rund 300 Teilnehmern durch. Wie gefällt’s Marco Manser? Herr Manser, danke, dass Sie und die Genossenschaft EW Romanshorn regelmässig im Usblick zu Gast sind. Wie gefällt es Ihnen? Marco Manser: Ich bin total gerne im Usblick. Es klappt alles reibungslos. Eine Zusammenkunft mit Josef Koch (Chef de Restaurant) – und dann läufts. Ich freue mich auf unsere Generalversammlung; es werden wieder rund 300 Teilnehmer sein. Ich erlebe das Usblick-Team als sehr flexibel und freundlich.

ausschlaggebend. Dazu kommen die Infrastruktur, das gute Essen und das Preis/Leistungsverhältnis. Mal angenommen, ich würde für unsere Generalversammlung ein Zelt aufstellen und müsste dann noch die ganze Technik mieten, dann käme uns das viel teurer zu stehen und wäre überdies weniger attraktiv.

Wie sind Sie auf Brüggli und die Gastronomie Usblick aufmerksam geworden? Wir hatten unsere Generalversammlungen früher im Bodansaal in Romanshorn abgehalten. Als dies nicht mehr möglich war, weil der Saal abgebrochen wurde, gingen wir auf Brüggli zu. Wir wollten auf jeden Fall in der Gegend bleiben. Wir hatten Brüggli nicht richtig gekannt, und ich war etwas skeptisch. Dann aber, beim ersten Besuch, habe ich gemerkt: Es passt. Die erste Generalversammlung lief sehr gut – und nun stehen wir bereits vor unserem vierten Anlass im Uslick.

Viele junge Leute mit körperlichen und psychischen Schwierigkeiten arbeiten hier. Wie erleben Sie das? Sehr positiv. Ich habe das Gefühl, es läuft im Usblick etwas entspannter als in manch anderer Gastronomie, weil hier die Erwartungshaltung eine andere ist. Man erwartet kein gestelztes Gehabe und wird dann umso mehr mit Professionalität und Authentizität überrascht. Der einzelne Mensch darf und soll zur Geltung kommen; das macht den Unterschied und schafft eine spezielle Atmosphäre.

Was genau spricht Sie an bei uns? Mir gefällt, wie das Usblick-Team funktioniert. Man spürt einen besonderen Geist; das war für mich

die Innovation und scheuen nicht die Herausforderung. Was wir tun, wird nie zur Routine. Das EW Romanshorn ist als Genossenschaft selbstbestimmt und setzt sich für die Unabhängigkeit bei der Energiebeschaffung ein. Bei Brüggli – speziell im Usblick – erlebe ich auch den Mut und Willen zur Selbstbestimmung. Sympathisch ist mir natürlich auch, dass Brüggli den Strom von uns bezieht und sich damit zum Standort Romanshorn bekennt.

«Ich erlebe das UsblickTeam als sehr flexibel und freundlich.»

Haben Sie Pläne und Ziele, bei denen Sie Brüggli unterstützen kann? Möglichst autonom sein, innovativ, lokal verankert: Das ist uns wichtig. Wir werden auch in Zukunft auf Partner setzen, die mit uns vorausschauen. Interview: Michael Haller Leiter Unternehmenskommunikation

Sehen Sie Parallelen zwischen dem EW Romanshorn und Brüggli? Wir sind ein sehr junges Team und verstehen uns gut untereinander, fast wie eine Familie. Wir suchen Marco Manser, Abteilungsleiter Finanzen & Administration, Stv. Geschäftsleiter EW Romanshorn Bild: mha

EW Romanshorn pd. Das EW Romanshorn versorgt Romanshorner Haushalte und Betriebe seit 1869 mit Wasser und seit 1894 mit elektrischer Energie. Seit dem 1. Januar 2014 gehört neu auch die Gemeinde Uttwil im Bereich Energie zum Versorgungsgebiet des EW Romanshorn. Von einer sicheren und wirtschaftlichen Stromund Wasserversorgung profitieren heute zahlreiche Unternehmen und über 12000 Einwohnerinnen und Einwohner. Allen Stromkunden stehen drei Strom-Mix-Varianten zur Auswahl (Basis-, Naturoder AKW-Mix): mit höheren Anteilen an umweltverträglich produziertem Strom oder sogar ganz ohne Atomstrom.

Rita Rechsteiner, Leiterin Biofachgeschäft Terra Viva (Wil SG), und Maurizio Ciardo, Geschäftsführer der Genossenschaft Kornhaus


Rätsel

Wer findet die 5 Unterschiede? Zweimal dasselbe Bild – mit fünf kleinen Unterschieden. Wer findet alle ? Kreisen Sie die entsprechenden Stellen ein und senden Sie den Talon vollständig ausgefüllt per interner Post an : • Michael Haller, « unterwegs », Unternehmenskommunikation Wenn Sie nicht im Brüggli tätig sind, senden Sie Ihren Talon in einem frankierten Kuvert an : • Brüggli, Rätsel « unterwegs », Hofstrasse 5, 8590 Romanshorn

Verlosung unter allen richtigen Einsendungen : 3 × 1 Brunch-Gutschein à CHF 32.50 von der Gastronomie Usblick Einsendeschluss : 30. September 2016 Die Gewinner/-innen werden im Oktober 2016 persönlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barauszahlung des Gewinnes.

Gewinner der Verlosung im letzten «unterwegs»: Yaren Akyelken, lernende Praktikerin PrA Hauswirtschaft Anita Sommerhalder, Privat Werner Helfenstein, ehemaliger Mitarbeiter Logistik

PLZ / Ort

Name

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Strasse / Nr.

Brüggli-Mitarbeiter / -in

ja

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Vorname

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Klara Bärlo

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Arnold Rohn

Jubilarinnen und Jubilare Januar bis Juni 2016 20 Jahre

10 Jahre

Sandra Künzle, Mitarbeiterin Brüggli Medien, 16.2.2016

Arnold Rohner, Bereichsleiter Technisches Büro, 1.2.2016 Urs Niederhäuser, Bereichsleiter Agogik Informatik, 1.3.2016

15 Jahre Urs Mauchle, Teamleiter Montage, 1.1.2016 Dietmar Eberle, Bereichsleiter Agogik Usblick, 1.2.2016 Daniel Köppel, Mitarbeiter Unternehmenskommunikation, 20.2.2016 Lotti Schellenberg, Mitarbeiterin Brüggli Medien, 21.5.2016 David Fischer, Bereichsleiter Verkauf Brüggli Industrie, 5.6.2016

Rolf Huber, Mitarbeiter Technisches Büro, Guiseppe Cerone, Mitarbeiter Qualität&Service, Nicole Hostettler, Mitarbeiterin Textil, und Daniel Harder, Mitarbeiter Brüggli Medien, wollen ihre Jubiläen in Stille gewürdigt wissen; darum zeigen wir hier kein Foto von ihnen.

Lotti Schellenberg

Dietmar Eberle


Jubiläe

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Sandra Künz

Pensionierungen

David Fische

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Klara Bärlocher, Mitarbeiterin Personalwesen, 17.5.2016 Guiseppe Cerone, Mitarbeiter Qualität&Service, 30.6.2016

Herzlichen Glückwunsch Die Geschäftsleitung von Brüggli dankt allen Jubilarinnen und Jubilaren für ihre Treue und ihren Einsatz. Alles Gute für die Zukunft.

Urs Mauchle

öppel Daniel K

Urs Niederhäuser

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Die Druckerei mit sozialem Mehrwert. www.brueggli-medien.ch BRĂœGGLI MEDIEN | Hofstrasse 5 | CH-8590 Romanshorn | T +41 71 466 94 94 | F +41 71 466 94 95


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