1 minute read

Auftakt Turnfreund 3/2020

Nun aber alle raus… habe ich im letzten Jahr geschrieben. Nun bin ich dieses Jahr wieder an der Reihe den Auftakt zu verfassen. Wie jeder von euch, hätte ich mir nie vorstellen können, dass ein solcher Aufruf ein Jahr später so fern von der Realität sein könnte.

Da mein Bewegungsradius in den letzten Monaten ebenfalls sehr eingeschränkt war und ich euch nicht mit Visionen zur sogenannten neuen Normalität oder Verschwörungstheorien langweilen möchte, habe ich mir folgenden Beitrag aus der Presse mit Bezug zu Aktualität herausgepickt. Aus meiner Sicht immerhin eine humoristische Abhandlung der aktuellen Erreignisse.

Advertisement

Das korrupte Gotham City hat Batman, das von Kriminalität geplagte New York Spiderman. Gegen das Verbrechen von Metropolis kämpft Superman. Jede Krise braucht ihren Superhelden. Einen, der die Unschuldigen vor Unheil bewahrt. Der übermenschliche Fähigkeiten hat. Und eine Art Rüstung mit Erkennungszeichen. Batman hat sein Fledermaussymbol, Superman das Super-“S“, Spiderman die rote Maske mit Spinnennetz.

Endlich hat nun auch die Corona-Krise ihren Superhelden. Die Kantonspolizei Basel-Stadt hat ihn erschaffen: Coronaman. Auch er trägt ein Erkennungszeichen auf der Brust, ein grosses Corona-«C». Dazu ein rotes Cape und eine gelbe Augenbinde. Zwar keine Mundschutzmaske, dafür einen grünen Schlüpfer, den er sich im Instagram-Video der Polizei zurechtzuppelt, bevor er zur Tat schreitet. Und die Schüler und Schülerinnen von Basel vor dem Coronavirus bewahrt.

Er erinnert die Kinder pünktlich zum Schulstart in dieser Woche an Abstandsregeln. Er zeigt ihnen den coolen neuen Fußgruß. Er verhindert Gedränge vor der Klassenzimmertür, jedenfalls versucht er es. Und natürlich hat er Taschentücher und jede Menge Desinfektionsmittel parat. Bei ihm gibt es rote Karten statt Hinweisschildern und Ermahnungen.

So ein Glück, wir sind gerettet! Es brauchte nur Coronaman, der uns in jeder brenzligen Situation an die Hygiene erinnert. Mit diesem Superhelden an unserer Seite hat das Virus keine Chance mehr.

Jetzt fehlt nur noch ein Klimaman, der der Politik bei zu laxen Gesetzen die rote Karte zeigt. In den Schulen würde auch ein Digitalisierungsman nicht schaden, der die Ausstattung auf Vordermann bringt und die Lehrkräfte schult. Die Journalisten bräuchten einen Floskelman, denn abgedroschene Formulierungen gibt es noch immer wie Sand am Meer. Dazu sollte es unbedingt eine Genderwoman geben, sonst wird das hier definitiv zu männlich. Und um wirklich die Corona-Krise zu überwinden, da brauchen wir auch einen Hoffnungsman.

Olaf Burger Kassier BTV

This article is from: