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«grow» wächst in Wädenswil und neu auch in Horgen

Startup-Zentrum entwickelt sich zu regionalem Life-Science-Cluster.

Die Gründerorganisation «grow» wächst schnell weiter, in Wädenswil und neu auch in Horgen. Aktuell laufen Planungen für zusätzliche Flächen in Horgen Oberdorf und auf dem ehemaligen Frutarom-Areal in Wädenswil. Neben der Stadt Wädenswil und der Zürcher Kantonalbank (ZKB) wird damit die Gemeinde Horgen neu offizielle Unterstützerin der Stiftung «grow». «Grow» entwickelt sich damit zu einem regionalen Life-Science-Cluster und schafft die Voraussetzungen, um auch in Zukunft vielversprechenden Firmen ein Zuhause bieten zu können. Die Gründerorganisation «grow» hat zum Ziel, erstklassige Rahmenbedingungen für innovative Jungunternehmen zu schaffen, damit sie sich weiterentwickeln, wachsen und Arbeitsplätze in der Region Zimmerberg-Sihltal schaffen können. Der Schwerpunkt der Förderung liegt auf Life-Science- Firmen mit grossem Wachstumspotenzial. Dabei entwickelt sich das Wachstum der Firmen und der Gründerorganisation mit zunehmender Dynamik. Standen neuen growMitgliedern bislang vorwiegend Flächen zwischen 50 und 300 m 2 zur Verfügung, wurden in den vergangenen zwei Jahren bereits deutlich grössere Flächen von bis zu 600 m 2 nachgefragt.

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Neue Flächen geplant in Horgen Oberdorf und Wädenswil

So war auch das Jahr 2022 von raschem Wachstum geprägt. In der Au wurde ein neuer Standort eröffnet, der insgesamt vierte für «grow» im Raum Wädenswil. Zwei neue «grow»-Mitglied- firmen konnten hier Büros und Labore auf rund 1100 m 2 beziehen. Ende 2022 zählten damit 19 Firmen auf einer Gesamtfläche von 5350 m 2 an vier Standorten zu «grow». «Das Potenzial für neue, grössere Flächen in Wädenswil, die von den Eigentümern zu Laboren ausgebaut werden können, ist damit aktuell ausgeschöpft», so Dolf van Loon, Geschäftsführer von «grow». Um die Nachfrage nach Flächen zum Ausbau der bisherigen «grow»-Firmen sowie die Anfragen neuer Startups decken zu können, hat die Geschäftsleitung von «grow» nach intensiver Suche in der F. Aeschbach AG in Horgen einen neuen Partner gefunden. Aktuell baut die F. Aeschbach AG an der Tödistrasse 46–48 in Horgen Oberdorf für drei Life-Science-Firmen weitere 3500 m 2 für neue Labore und Büroräume aus. Die Firmen werden im Frühling 2023 in die Region ziehen und bei «grow» als Mitglied aufgenommen werden.

In Zukunft will «grow» sowohl in Horgen als auch in Wädenswil weiterwachsen. In Horgen sollen an der Tödistrasse 46–48 im Verlauf von 2023 noch weitere Flächen für «grow» ausgebaut werden. Und in Wädenswil plant die F. Aeschbach AG auf ihrem Areal (ehemals Frutarom) in der Nähe der Autobahn neue grosse Laborund Bürobauten, die ab Ende 2024 bezugsfertig sein sollen.

Das Hauptziel von grow für die kommenden Jahre ist, jeder wachsenden «grow»-Firma rechtzeitig (innerhalb von 6–12 Monaten) neue Labor- und Büroflächen zur Verfügung stellen zu können, damit weiteres Firmenwachstum in der Region Wädenswil–Horgen möglich ist und die Firmen keinen neuen Standort suchen müssen. Auch grosse Flächen sind verfügbar, um bestehende und neue grow-Firmen mit einem Flächenbedarf von bis zu einigen tausend Quadratmetern unterbringen zu können.

Gemeinde Horgen neu im Stiftungsrat

Die Gemeinde Horgen hat sich darüber hinaus bereit erklärt, die Stiftung «grow» ähnlich wie die Stadt Wädenswil finanziell zu unterstützen und ist damit auch neu Mitglied im Stiftungsrat von «grow». «Wir wollen mit unserem Engagement das rasche Wachstum der Gründerorganisation «grow» ermöglichen und die gesamte Region wirtschaftlich fördern», sagt Horgens Gemeindepräsident Beat Nüesch. Seit dem 13. Januar 2023 ist Nüesch als Gemeindepräsident von Horgen neben der Stadt Wädenswil mit Stadtpräsident Philipp Kutter im Stiftungsrat vertreten.

«Durch unsere Zusammenarbeit mit Horgen kann «grow» auch in den kommenden Jahren die Nachfrage nach Labor- und Büroflächen decken und damit nicht nur bestehende Firmen hier halten, sondern auch weiteres wirtschaftliches Wachstum in der Region Wädenswil–Horgen ermöglichen», betont Geschäftsführer Dolf van Loon. «Grow» bleibe so wie bis anhin ein erstklassiger Partner für junge Startups mit geringem Flächenbedarf genauso wie für etabliertere Jungunternehmen mit wachsendem Flächenbedarf. e

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ein Lieblingsbuch»

Die Lesegesellschaft Wädenswil hatte für Sonntag, 12. Februar, zu einer literarischen Matinee unter dem Titel «Mein Lieblingsbuch» ins Theater Ticino eingeladen. Im Gespräch teilten die Juristin, Publizistin und SRG-Ombudsfrau Esther Girsberger, der Rechtsanwalt und Strafverteidiger Valentin Landmann sowie der Molekularbiologe und SRFJournalist Reto Kohler ihre Gedanken über Lieblingsbücher mit den zahlreichen Gästen.

Den Anlass eröffnete Esther Girsberger mit einer Anekdote. Sie erzählte, dass sie über Umwege eine Audienz beim Papst bekommen habe.

Dabei sei das Gespräch ebenfalls auf das Thema Lieblingsbuch gekommen. Papst Franziskus habe bereitwillig Auskunft gegeben und die «Aeneis» von Vergil genannt.

Esther Girsberger selbst blieb dann eher bei zeitgenössischer Literatur und stellte einen aktuellen EU-kritischen Roman vor: «Die Erweiterung» des Österreichers Robert Menasse. Die Lektüre lehre einen viel, so Girsberger, über EU-Staaten, über Nicht-Mitglieder und Möchtegern-Mitglieder der EU.

Aus einer gänzlich anderen Zeit stammt das Lieblingsbuch von Reto Kohler. Sollte es ihm nämlich nur noch vergönnt sein, ein einziges Buch zu lesen, würde er auf «Die Wahlverwandtschaften» von Johann Wolfgang von Goethe setzen. Darin vergleiche der Autor Verbindungen, Trennungen, Anziehungskräfte und wahlweise neue Vereinigungen bei Menschen mit chemischen Reaktionen.

Die Gesprächsrunde war sich einig, dass der 1809 geschriebene Roman sehr aktuell sei, vor allem hinsichtlich der Auflehnung gegen gesellschaftliche Normen, gegen Geschlechterstereotypen und der Bedeutung der Bildung.

Valentin Landmann schliesslich brachte das 1960 von seiner Mutter Salcia Landmann geschriebene Buch «Der jüdische Witz» mit ins Ticino, das damals zum Bestseller und Standardwerk reüssiert und in verschiedene Sprachen übersetzt worden ist. Die Autorin wollte damit einen Beitrag zur Bewahrung des jüdischen Kulturerbes leisten. Mit Passagen aus den vorgestellten Werken, ergänzte der frühere Nachrichtensprecher Egon Fässler den literarischen Austausch.

Zum Schluss erhielt das begeisterte und hellwache Publikum noch drei Lesetipps: Esther Girsberger empfahl «In einer dunkelblauen Stunde» von Peter Stamm; Valentin Landmann «Die Kunst der List» von Sinologie-Professor Harro von Senger und Reto Kohler den Sachbuch-Besteller «Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur» von Andrea Wulf. Nicole Dreyfus von der Lesegesellschaft dankte dem aufmerksamen Publikum für das grosse Interesse und regte an, sich am Büchertisch von «Kafisatz» mit neuem Lesestoff einzudecken. e

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