2 minute read

Armut hat viele Gesichter

Armut ist nicht nur eine Frage von zu wenig Geld in der Tasche. Konsequenzen für Betroffene sind vielschichtig: mangelnde gesundheitliche Versorgung, schwierige Wohnsituation, fehlende Berufsbildung, missliche Arbeitsbedingungen, Isolation und angespannte Familienverhältnisse. Dazu kommen fehlende, konkrete Handlungsperspektiven und Lebenschancen.

Advertisement

Immer dann, wenn Menschen durch das staatliche soziale Netz fallen oder nicht nur materielle Unterstützung gefragt ist, stehen auch kirchliche Sozialdienste bei, so zum Beispiel bei der katholischen Pfarrei Wädenswil.

Notlagen entstehen oft schleichend

«Wenn sich Menschen bei mir in der Sozialberatung melden, ist die Situation meist schon sehr bedrückend», meint die Leiterin des kirchlichen Sozialdienstes, Carmen Mucklenbeck-Billeter und ergänzt: «Ihre Notlagen entstehen sehr selten von heute auf morgen.» Sie begegnet fast täglich Menschen, die in einer sehr belastenden Situation festgefahren sind und ohne fremde Hilfe keinen Ausweg mehr finden.

Die Herausforderungen sind oft sehr vielschichtig. Deshalb ist die Suche nach bestmöglichen Lösungen sehr komplex. Schwierige Probleme können und sollen nicht allein bewältigt werden. Deshalb ist es wichtig, dass sich Menschen oder auch ihre Angehörigen und Bekannten frühzeitig bei unserer

Fachstelle melden. Das bedingt etwas Mut, gilt es doch, eine gewisse Hemmschwelle zu überwinden, um nach Rat zu fragen. «Wir sehen Betroffene keinesfalls als Bittsteller, sondern einfach als Menschen, die in eine schwierige und scheinbar ausweglose Lebenslage geraten sind, in der jede und jeder von uns genauso feststecken kann», betont Carmen Mucklenbeck-Billeter.

Ganzheitliche Lösungen miteinander angehen

AUFGETISCHT STATT WEGGEWORFEN Lebensmittelabgabe (gegen Bezugskarte)

Jeden Dienstag, 20.00 bis 21.00 Uhr Etzelzentrum, 8820 Wädenswil

(Ecke Etzelstrasse / Buckstrasse)

Kontakt: sozialdienst@kath-waedenswil.ch

Carmen Mucklenbeck-Billeter

Tel. 044 783 87 60, www.kath-waedenswil.ch

Unsere Fachstelle verschafft sich zuerst einen Gesamtüberblick der anstehenden, vielschichtigen Probleme. «Es braucht immer eine gute Analyse der Lebenssituation, ein genaues Hinschauen und Nachfragen», meint unsere Sozialarbeiterin. Verbunden mit dem zwingend nötigen Fachwissen, wird ein geeigneter Lösungsansatz mit und für die Ratsuchenden gesucht. Viele haben schon vorab einige Fachstellen aufgesucht oder sind auf die gesetzliche Sozialhilfe angewiesen. Einige dieser Institutionen sind auf bestimmte Beratungsgebiete spezialisiert oder haben oft einfach nicht mehr die so dringende zeitliche Kapazität, um individuell auf die Menschen einzugehen und sich um alles zu kümmern. Die pfarreiliche Sozialarbeit hat den grossen Vorteil, dass sie ganzheitlich arbeitet und offen ist für alle Menschen, unabhängig der Religionszugehörigkeit. «Entscheidend ist, dass wir uns Zeit für die Betroffenen und ihr Umfeld nehmen. Der Mensch steht bei uns immer im Zentrum unseres Han - delns», meint Carmen Mucklenbeck-Billeter. Natürlich trifft sie auch auf komplexe Lebenssituationen und Hintergründe, die nicht immer vollständig bereinigt werden können.

Dann geht es darum, die Menschen in dieser anhaltenden, schwierigen Situation zu begleiten, beizustehen und ihnen immer wieder aufzuzeigen, dass ein Leben trotz all dieser Probleme lebenswert ist und gelingen kann.

Diakonie geht uns alle an

Gut gibt es Fachleute, die sich für die Stärkung anderer Menschen einsetzen. Doch die Sorge um unsere Nächsten ist keinesfalls bloss Sache von Profis. Jede Person ist nach ihren Möglichkeiten gefragt mitzuhelfen, um Not zu lindern. So verteilen schon seit bald zwei Jahren zahlreiche Helferinnen und Helfer unserer Pfarrei jeden Dienstagabend mehrere 100 Kilogramm Lebensmittel an armutsbetroffene Menschen. Helfen bereichert, erweitert den Horizont und macht erst noch Freude!

Für das Abholen der gespendeten Lebensmittel suchen wir dringend Engagierte mit einem geräumigen Auto. Und auch beim Verteilen der Lebensmittel oder in der tatkräftigen Unterstützung unserer Gruppenleitung sind wir auf helfende Hände angewiesen.

Melden Sie sich einfach bei Carmen Mucklenbeck-Billeter von unserem Sozialdienst und besprechen Sie mit ihr einen möglichen Einsatz.

Beat Wiederkehr, Seelsorger

Ihre Ansprechpartnerin:

Carmen Mucklenbeck-Billeter

Leiterin des Sozialdienstes Pfarrei St. Marien Etzelstrasse 3, 8820 Wädenswil sozialdienst@kath-waedenswil.ch

Tel. 044 783 87 60 www.kath-waedenswil.ch

This article is from: