BUNDmagazin 1/22

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GUT LEBEN

HEIMISCHE HÜLSENFRÜCHTE

DIE ALLESKÖNNER Ann-Kathrin Hahn/Das Illustrat

Sie sind gut für unsere Gesundheit, für die Landwirtschaft und das Klima. Hülsenfrüchte aus h ­ eimischer Produktion sind die A ­ lternative zu Fleisch oder Soja aus dem Regenwald. ELISABETH ASSMANN Die Agrarbiologin betreut beim BUND Bad Kissingen das ­Bildungsprojekt »Das interessiert mich echt die Bohne«.

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erzeit werden nur auf zwei Prozent unserer Äcker Hülsenfrüchte angebaut, das meiste davon als Viehfutter. Damit sich das ändert, muss die Agrarpolitik mehr Anreize schaffen. Hülsenfrüchte wie Ackerbohnen, Weiße Lupinen, Erbsen und Linsen sollten für unsere Ernährung wieder eine größere Rolle spielen. Weil sie gesund sind. Weil Soja und Co auf deutschen Äckern helfen, die Zerstörung des Regenwalds einzudämmen. Weil Hülsenfrüchte an ihren Wurzeln Stickstoff aus der Luft binden und damit den CO2-Ausstoß senken. Und weil sie eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.

SELBER KOCHEN Hülsenfrüchte sind Powerpakete. Sie zählen zu den Pflanzen mit dem höchsten Eiweißgehalt, sättigen gut und sorgen dafür, dass der Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigt. Ihre Ballast- und Inhaltsstoffe helfen zudem beim Abnehmen und sind gesund. Hülsenfrüchte sollten möglichst wenig verarbeitet und nicht als Fertigprodukt gegessen werden. Die Angst vor Blähungen ist meist unbegründet. Ein Tipp: Beginnen Sie damit, geschälte Linsen öfters auf den Tisch zu bringen. Und steigen Sie dann allmählich auf andere Hülsenfrüchte mit Schale um. Wichtig: lange einweichen! Der Aufwand fürs Kochen hält sich dann in Grenzen. Nach dem Weichkochen können Sie verschiedenste Gerichte zubereiten oder Portionen tiefgefrieren. Es muss übrigens nicht immer Bohneneintopf sein. So gibt es viele traditionelle Gerichte, die etwas in Vergessenheit geraten sind. Auch moderne Rezepte (für Falafel, Aufstriche etc.) bieten sich an, die einfach zu kochen sind, lecker schmecken und appetitlich aussehen. Probieren Sie es aus! Insider handeln Hülsenfrüchte schon lange als Trendfood.

NACHFRAGEN UND ANBAUEN Oft sind heimische Hülsenfrüchte nur in Hof- oder Unverpackt-­ Läden zu finden. Im Supermarkt dagegen stammen die meisten Hülsenfrüchte aus dem Ausland. Bitte unterstützen Sie unsere Landwirtschaft, indem Sie gezielt nach heimischen Produkten fragen. Oder bauen Sie selbst Hülsenfrüchte an. Denn die kommen im Garten auch mit der zunehmenden Trockenheit und Klimaerwärmung gut zurecht. Außerdem versorgen sie den Boden über ihre Wurzeln mit wertvollem Stickstoff aus der Luft. Sie müssen Ihre Bohnen und Erbsen auch nicht gleich zur Erntezeit verarbeiten. Getrocknet lassen sie sich länger lagern und bereichern so Ihren Winterspeiseplan. Indem wir mehr Hülsenfrüchte regional und ökologisch anbauen und häufiger in unserer Küche einsetzen, sind wir auf dem richtigen Weg zu einem möglichst klimaneutralen Konsum.

VIER TIPPS • Fragen Sie auf regionalen Einkaufsmärkten, in Bioläden und Bauernläden nach heimischen Hülsenfrüchten. Ist der Bedarf erkannt, entwickelt sich eine regionale und ökologische Wertschöpfung zum Vorteil derer, die nachhaltig wirtschaften. • Nutzen Sie Ihren Garten für den Anbau von Hülsenfrüchten. • Der Trend geht zum Essen in der Kantine. Auch dort darf die Vielfalt der Hülsenfrüchte nicht fehlen – zeigen Sie Ihr Interesse. • Stärken Sie die bestehenden Netzwerke zu Anbau und Vermarktung heimischer Hülsenfrüchte (demoneterbo, legunet) sowie zu Fortbildungen und Kochkursen für die Gastronomie und Privatpersonen (slowfood, BioBitte).

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Mehr zum Thema ... unter bad-kissingen.bund-naturschutz.de (> Umweltbildung). Kochrezepte, Snacks und Produkte aus A ­ ckerbohne und Co: beanbeat.de, bohnikat.de, slowfood.de


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