BUND Baden-Württemberg: Jahresbericht 2010

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Das BUND-Jahr 2010 in Baden-W端rttemberg


Impressum

Inhalt

Herausgeber:

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Baden-Württemberg e.V. Paulinenstraße 47 70178 Stuttgart Telefon: 0711 620306-0 E-Mail: bund.bawue@bund.net www.bund-bawue.de

Stuttgart 21

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Anti-Atom

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Klimaschutz

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Landwirtschaft und Gentechnik

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Naturschutz

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Zukunft

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Anhang: Texte:

Landesweite BUND-Arbeitsgruppen

Thomas Giesinger, aus Informationen von BUNDAktiven, sowie Friederike Köstlin, Wolfgang Friedrich, Reinhold Schmidle, Barbara Amann, alle BUND Baden-Württemberg

Kindergruppen-Betreuung beim BUND

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BUND-Geschäftsstellen

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Bilanz zum 31.12. 2010

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Jahresrechnung 2010

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Redaktion:

Thomas Giesinger, BUND Baden-Württemberg

Titelfoto:

V.i.S.d.P.:

ddp images/dapd/Daniel Kopatsch picture alliance/dpa, Marius Becker

Dr. Brigitte Dahlbender, Vorsitzende Bildnachweise: Druck:

Werner Kuhnle S. 3, S. 4 unten, S. 6, S. 7 oben und Mitte,

Druckerei Peter Zabel e.K., Radolfzell Gedruckt auf Recymago matt, Blauer Umweltengel

S. 8 oben, S. 9 unten, S. 20 unten / Petra Gaugisch S. 4 oben, S. 7 unten, S. 8 unten / Eva Maria Schlosser S. 5 / Peter Schmenger S. 10 oben / Derek Schuh S. 11 unten /

Gestaltung:

Florian Freundt S. 13 Mitte und unten / Pixelio, Dr. Klaus-

www.conactor.com, Konstanz

Uwe Gerhardt S. 14 oben / Pixelio, Rainer Sturm S. 20 oben / Sonja Würden S. 21 unten rechts / Thomas Stephan

Radolfzell, März 2011

S. 23 oben / Walter Schön S. 24 oben / Harald Grunwald S. 27 unten / Johannes Niederstrasser S. 29 oben / Rüdiger Hack S. 30 oben / Pixelio, Peter von Bechen S. 31 unten

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Bestellung weiterer Jahresberichte:

links / Pixelio, Andreas Stix S. 31 unten rechts.

BUND-Service GmbH Mühlbachstr. 2 78315 Radolfzell Telefon 07732 1507-0 oder E-Mail: bund.service-gmbh@bund.net kostenlos

Alle anderen Fotos von BUND-Aktiven, besonderen Dank an Miklas Hahn.

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Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, im vergangenen Jahr wurde der BUND mehr denn je als die zentrale, außerparlamentarische Kraft für den Umweltschutz wahrgenommen. Bei allen wichtigen politischen Ereignissen wie Ausstieg aus der Atompolitik, Verhinderung des Tiefbahnhofes Stuttgart 21 und dem Widerstand gegen Gentechnik auf unseren Feldern und in unserer Nahrung waren wir die treibende Kraft. Zehntausende Menschen gingen für das vom BUND mitentwickelte Konzept Kopfbahnhof 21 auf die Straße. In vierzig Städten Baden-Württembergs organisierten BUND-Gruppen im Februar 2011 Aktionen für unsere bessere Alternative zu S 21. Während des ganzen Jahres veranstalteten zahlreiche BUND-Gruppen Schwabenstreiche gegen Stuttgart 21. In der Schlichtungsrunde zu S 21 lernte ein Millionenpublikum den BUND als kompetenten und sachkundigen Gesprächspartner kennen. Der BUND spielte auch bei der Organisation der Anti-Atom-Demonstrationen in Neckarwestheim, Stuttgart, Freiburg und Biblis eine entscheidende Rolle. Über das ganze Jahr verteilt haben wir ein deutliches Zeichen für den Ausstieg aus der Atomenergienutzung gesetzt, beginnend mit 5 000 Demonstranten im März 2010 am Atomkraftwerk in Neckarwestheim bis zum Höhepunkt der baden-württembergischen Demonstrationen, der AntiAtom-Kette mit 60 0000 Menschen zwischen Neckarwestheim und Stuttgart. Dies wurde verstärkt von zahlreichen kleineren und wichtigen Aktionen der BUND-Untergliederungen im ganzen Land. Auch im Naturschutz waren wir äußerst aktiv. Mit unserem „Weißbuch Wald“ haben wir eine konstruktive Auseinandersetzung für mehr Naturschutz im Wald angestoßen. Der Landesverband und die Untergliederungen haben an der Umsetzung des Biotopverbundes, orientiert an unseren Leittieren Wildkatze und Schmetterling, erfolgreich gearbeitet. Lesen Sie unseren Jahresbericht und lassen Sie sich von der Vielfalt der Themen und des Engagements inspirieren. Wir alle haben in diesem BUND-Jahr Außerordentliches geleistet. Dafür danke ich Ihnen sehr. Ich lege Ihnen diesen Jahresbericht ans Herz. Ziehen Sie aus den Berichten Freude und Kraft für all Ihre Vorhaben im laufenden Jahr. Und seien Sie mit mir stolz auf unseren BUND Baden- Württemberg. Ihre

Der BUND dankt herzlich Fast 80 000 Menschen konnte der BUND BadenWürttemberg 2010 zu seinen Unterstützern zählen. Herzlichen Dank an alle Mitglieder und an unsere Spenderinnen und Spender. Ich bin froh und stolz, dass wir auf Ihre Hilfe zählen können. Sie spenden uns Zeit und Geld - und ermöglichen uns, dass wir uns auch in Zukunft politisch unabhängig für den Umwelt- und Naturschutz in Baden-Württemberg einsetzen können.

Dr. Brigitte Dahlbender Vorsitzende des BUND Baden-Württemberg

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Stuttgart 21

Stuttgart 21 Information und Widerstand

Wer hätte zu Beginn des Jahres 2010 gedacht, dass die wesentlich mit vom BUND koordinierte Bewegung für eine bessere Lösung zu Stuttgart 21 so groß, so wirksam und so erfolgreich werden könnte: Klar ist nun, dass die Alternative K 21 besser funktionieren wird. Immer noch besteht die Chance für K 21 und der zukünftige Umgang mit Großprojekten wird breit diskutiert.

> Seit 1994: Der BUND wehrt sich und informiert „Die Deutschen sind plötzlich ein Volk von Nein-Sagern geworden!“ So beschrieben viele Politiker und Medien – allen voran der SPIEGEL – die Ursache des Massenprotests für eine oberirdische Lösung der Stuttgarter Bahnhofsprobleme. Dies ist aus zwei Gründen falsch: Der BUND wehrt sich gemeinsam mit vielen Bürgerinnen und Bürgern bereits seit 1994 gegen die verkehrstechnisch fragwürdigen, ökologisch sowie städtebaulich problematischen und finanziell völlig überzogenen Planungen zu Stuttgart 21. Und die Proteste für den modernisierten Kopfbahnhof wie auch für eine zukunftsfähige Energieversorgung und für ein gentechnikfreies Baden-Württemberg sind Reaktionen auf politische Fehlentscheidungen. Die Bürgerinnen und Bürger wollen eine moderne Politik, die bei ihren Entscheidungen ökologische Belange und ein gutes Kosten-NutzenVerhältnis sowie die Meinung der Bevölkerung zur Grundlage macht.

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Stuttgart 21

> Gesichter des BUND-Widerstands BUND-Landesvorsitzende Brigitte Dahlbender wurde 2010 als Rednerin bei Kundgebungen sowie als Expertin bei Interviews und Pressekonferenzen immer gefragter. Dies mündete in ihre zentrale Rolle bei der Faktenschlichtung, die wir auf den Seiten 6 und 7 beschreiben. Bereits in den Jahren zuvor hat sie gemeinsam mit dem BUND-Landesvorstand dafür gesorgt, dass sich der BUND-Landesverband in Sachen Stuttgart 21 sachkundig engagiert: Mit Pressearbeit, mit fundierter Beratung bei Stellungnahmen zu Planungsverfahren, durch seine Mitarbeit bei einer Klage und beim Bürgerentscheid, den die Regierenden dann nicht genehmigen wollten. Zentraler Motor vor Ort ist BUND-Regionalgeschäftsführer Gerhard Pfeifer. Als „den Unermüdlichen“ beschrieb ihn Einundzwanzig, die Zeitung des Stuttgarter Aktionsbündnisses. Pfeifer koordiniert und motiviert über 2 000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bei den Demonstrationen. Die Anfragen zu Stuttgart 21 aus Medien, Politik und Bevölkerung, die er seit 1994 mit großem Detailwissen beantwortet hat, gehen in die Tausende. Er war und ist Ideengeber bei Fachstellungnahmen, bei der Beschreibung der Alternative Kopfbahnhof 21 und bei der Schlichtung. Auch für Herstellung und Verteilung der meisten Protest-Materialien im ganzen Land ist Pfeifer verantwortlich.

Mach mit!

Hinweise und Material zum Mitmachen erhalten Sie in der BUND-Regionalgeschäftsstelle Stuttgart, Telefon: 0711 619 70-40, gerhard.pfeifer@bund.net Informationen zur besseren Alternative Kopfbahnhof 21 finden Sie unter www.kopfbahnhof21.de

Auch der ehrenamtliche BUND-Regionalvorsitzende Axel Wieland leistete 2010 in Sachen Stuttgart 21 Großes: Neben öffentlichen Stellungnahmen und organisatorischen Arbeiten nahm er auch an vielen Demonstrationen teil. Sie sehen ihn hier im Vordergrund im blauen Anorak.

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Stuttgart 21

Die Faktenschlichtung Es war ein Erfolg der Befürworter des Kopfbahnhofs und ein einmaliger Vorgang: Planer und Befürworter eines bereits beschlossenen Großprojekts und Befürworter einer Alternative stellten detailliert ihre Fakten und Meinungen dar. Ein Millionenpublikum verfolgte das Geschehen über Fernsehen und Internet.

> Warum nahm der BUND teil?

Am Vormittag des 30. September 2010 fand eine genehmigte Schülerdemonstration für den Kopfbahnhof 21 und für den Erhalt der Bäume im Schlosspark statt. Dabei versuchten Poli-

Anfang Oktober 2010 stieß Ministerpräsident Stefan Mappus auf Vorschlag der GRÜNEN den beschriebenen Gesprächsprozess an und engagierte dafür Heiner Geißler. Der BUND erachtete die Chancen für gering, dass alleine neue oder klarer gewordene Fakten in der „Schlichtung“ das Projekt Stuttgart 21 kippen könnten. Neben dem Fünkchen Hoffnung, das wir doch hatten, waren es zwei Gründe, die uns zur Teilnahme bewegten: Wir wollten, dass die interessierte Öffentlichkeit detailliert über die fehlende Leistungsfähigkeit, Sicherheitsschwächen, die Umweltschäden und das katastrophale Kosten-Nutzen-Verhältnis von Stuttgart 21 informiert wird sowie die Vorteile der Alternative Kopfbahnhof 21 erfährt. Wir wollten außerdem, dass die demokratisch unzureichenden und fehlerhaften Abläufe bei Planung und Genehmigung von Stuttgart 21 deutlich und wenigstens teilweise ausgeglichen werden. Beides ist uns durch diesen Gesprächsprozess gut gelungen - mit Wirkung auf andere Verfahren.

zisten mit Maskenhelm und schwarzer Montur aus dem ganzen Bundesgebiet die meist jungen Demonstranten zurückzudrängen. Es

> Was ist eine Faktenschlichtung?

kam zu vielen, teilweise schweren Verletzungen. Die Fernsehbilder davon gingen um die Welt. Dieser „schwarze Donnerstag“ des Jahres 2010 wurde zum Auslöser der Faktenschlichtung, zum Anlass eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses sowie zahlreicher Gerichtsverfahren und zum Anstoß für viele Menschen in Baden-Württemberg, für den

Jedem Außenstehenden konnte von Anfang an klar sein, dass der BUND nur wegen der Empfehlungen eines Politikers sich nicht zum Befürworter von Stuttgart 21 wandeln würde. Es war keine typische Schlichtung mit Kompromiss, denn eine Lösung halb „oben“ und halb „unten“, halb Bahnhof im Keller und halb Kopfbahnhof, war nicht denkbar. Insofern konnte es bei diesem Gesprächsprozess nur darum gehen, Fakten und unterschiedliche Einschätzungen von Fakten möglichst fair zu beschreiben.

Kopfbahnhof 21 und für eine andere Politik auf die Straße zu gehen.

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BUND-Landesvorsitzende Brigitte Dahlbender setzte bei dieser Faktenschlichtung klare Akzente: Mit Gesprächssteuerung – auch hinter den Kulissen - mit prägnanten Sachbeschreibungen und mit der wiederholten energischen Forderung, Unzulänglichkeiten in der Argumentation der Befürworter sowie in der Planung im Protokoll festzuhalten. Ein BUND-Team um Landesgeschäftsführer Berthold Frieß, BUND-Verkehrsreferent Klaus-Peter Gussfeld, BUND-Regionalvorsitzendem Axel Wieland und BUND-Regionalgeschäftsführer Gerhard Pfeifer arbeitete ihr dabei kompetent und engagiert zu.


Stuttgart 21 Die Faktenschlichtung im Stuttgarter Rathaus: Große Runde – großes Medieninteresse.

Brigitte Dahlbender bei der Schlichtung, neben ihr die Mitstreiter Peter Conradi und Gangolf Stocker. Unterstützung aus Heidelberg und von der Ostalb: Im Vordergrund mit BUNDFahne Werner Gottstein, Bopfingen, Mitglied des BUND-Landesvorstands.

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Stuttgart 21

Nach der Schlichtung: Der Widerstand geht weiter BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender war mit dabei am Runden Tisch. Lesen Sie hier ihr Fazit der Schlichtung und die Folgen für die Bürgerbewegung.

> Licht und Schatten Die öffentliche Diskussion im Rahmen der sogenannten Faktenschlichtung im Oktober und November 2010 war gut in der Sache und enttäuschend im Ergebnis. Im Rahmen der Darstellung von Stuttgart 21 und unserer Alternative Kopfbahnhof 21 konnten wir, die Vertreter des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21, folgende Fakten deutlich machen: Stuttgart 21 ist kein leistungsfähiges Bahnkonzept für den Schienenverkehr der Zukunft. Stuttgart 21 hat eine schlechte Ökobilanz und steht einer nachhaltigen Stadtentwicklung auf Basis seiner bisherigen Gründstückspolitik entgegen. Die Kosten zu S 21 wurden selbst nach Aussagen der Wirtschaftsprüfer schöngeredet, indem mögliche Vorteile eingerechnet, mögliche Risiken jedoch herausgerechnet wurden. Und die Chancen wurden zudem sehr optimistisch bewertet. Das verstärkt den Eindruck, dass Land und Bahn bisher keine offene und ehrliche Politik zu Stuttgart 21 betrieben haben.

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Stuttgart 21

> Stuttgart 21 plus Vor diesem Hintergrund war die Empfehlung von Heiner Geißler enttäuschend. Denn bei vielen Menschen gab es die Hoffnung, dass aufgrund der Faktenlage der Schlichter dem Projekt S 21 eine Absage erteilen würde. Der Schlichter Heiner Geißler hat jedoch die Idee von »Stuttgart 21plus« entwickelt. Das bedeutet unter anderem: • Die freiwerdenden Grundstücke müssen in eine Stiftung gegeben werden und die Stadtquartiere nach Nachhaltigkeitskriterien wie ökologisch, barrierefrei, familiengerecht und preiswert entwickelt werden. Die große Frischluftschneise muss erhalten bleiben. • Bahn und Land müssen die Leistungsfähigkeit des Tiefbahnhofs Stuttgart 21 mittels eines Stresstests nachweisen und möglicherweise weitere Gleise im Tiefbahnhof und bessere Zulaufstrecken hinzufügen. Die Experten des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21 sind daran zu beteiligen. • Großprojekte müssen in Zukunft mit mehr Bürgerbeteiligung geplant werden.

> Schlechtes Zeugnis für die Planung Der Schlichterspruch ist jedoch auch ein großer Erfolg. Er stellt der Planung von Stuttgart 21 ein mangelhaftes Zeugnis aus und listet Verbesserungen auf. Er fordert mehr Mitbestimmung und direktere Demokratie bei Großprojekten ein. Er ist eine Steilvorlage für den weiteren Widerstand gegen das unglaublich schlechte und teure Bahnhofsprojekt. Im Schlichterspruch steht: „Beide Seiten halten die von Heiner Geißler vorgeschlagenen Verbesserungen für notwendig“. Landesregierung und Bahn, die am Tag nach der Schlichtung sich selbst so übergebührlich als die großen Sieger feierten, rücken nun Schritt für Schritt von der Umsetzung ab. Die Bahn will Fachleute des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21 nicht am Stresstest beteiligen! Land und Bahn betonen unermüdlich, dass schon jetzt klar sei, dass der Stresstest keine großen Zubauten verursachen werde. Man versteigt sich sogar zu der Behauptung, dass aufgrund des demografischen Wandels der Nachweis der Leistungsfähigkeit, wie im Schlichterpapier gefordert, gar nicht notwendig sei. Es ist unsicher, ob die Grundstücke der Stadt in eine Stiftung kommen.

Der Widerstand geht weiter! „Dies sind Gründe genug, den Protest gegen Stuttgart 21 mit aller Kraft fortzusetzen. Wir engagieren uns weiter für das bessere Projekt - unseren Kopfbahnhof 21, für eine nachhaltige Stadtentwicklung in Gemeinschaft mit den Bürgerinnen und Bürgern und für die Verwirklichung von mehr direkter Demokratie und Bürgerbeteiligung im Land“. Dr. Brigitte Dahlbender, BUND-Landesvorsitzende

> Mehr Demokratie bei Großprojekten Längst ist Stuttgart 21 nicht mehr nur ein Schienenprojekt, sondern auch möglicher Ausgangspunkt für mehr Mitbestimmung in Deutschland. Die Menschen fordern mehr Beteiligung nicht nur an der Diskussion und sondern auch bei der Entscheidung über Großprojekte. Der BUND beteiligt sich an diesem Prozess. Wir setzen uns dafür ein, dass wirklich mehr Mitbestimmung statt weiterem Demokratieabbau und Beschleunigung von Planungsverfahren dabei herauskommen. Die Tendenz dazu besteht leider bei der Politik. Doch bekommen wir auch große Unterstützung von Verwaltungsfachleuten, Juristen, Planern und Kommunikationswissenschaftlern.

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Stuttgart 21

Unterstützung aus den Regionen Das Jahr 2010 brachte im Hinblick auf Stuttgart 21 noch eine weitere Veränderung, zu der der BUND maßgeblich beigetragen hat: Das vermeintliche „Stuttgart-Problem“ wurde zur politischen Frage, für die sich seit Sommer 2010 Zehntausende Menschen in ganz Deutschland engagieren. Wir beschreiben einige Beispiele aus Baden-Württemberg.

Intensive Vorbereitung 2010 – Demonstrationen in 40 Städten: Aktionstag „Stuttgart 21 bremst den Regionalverkehr aus“ am 5. Februar 2011. Hier die Demo in Radolfzell am Bodensee. Bildmitte mit Schild: BUND-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Friedrich.

> Breites Bündnis in Heilbronn Mitte 2010 brachte BUND-Regionalvorsitzende Gudrun Frank in Heilbronn die erste Demonstration für eine bessere Alternative zu Stuttgart 21 auf den Weg. Dort tragen mehr als zehn Organisationen den Protest. Neben dem BUND sind andere Naturschutzverbände, der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und der Deutsche Gewerkschaftsbund mit dabei. Höhepunkt ist der traditionelle „Schwabenstreich“: eine Minute lang Getöse aus Trillerpfeifen, Topfdeckeln und Musikinstrumenten, mit dem die Befürworter des Kopfbahnhofs auch in der Neckarstadt ihre Meinung und ihren Protest seither hörbar machen. Fast jeden Samstag informiert das Bündnis die Bevölkerung mit einem Stand. Auch zwei große Info-Vorträge hat das Bündnis schon organisiert.

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„Die Bilder des Schwarzen Donnerstags, der gewaltsam unterbundenen Schülerdemonstration, lassen mir keine Ruhe“. Mit diesen Worten meldete sich Ingeborg Koch aus Moos, Kreis Konstanz, Anfang Oktober 2010 beim BUND-Landesverband. Auf dem Marktplatz von Radolfzell organisierte die engagierte Bürgerin, die bisher weder in einer Partei, noch in einem Verband aktiv war, eine Zusammenkunft mit einer Schweigeminute als Zeichen der Trauer über den schwarzen Donnerstag. 150 Bürgerinnen und Bürger teilten ihre Empörung und machten ihre ablehnende Position zu Stuttgart 21 deutlich. Seither hat Ingeborg Koch mit Unterstützung des BUND-Ortsverbands Radolfzell 20 Montagsdemos, etwa ebenso viele Zeitungsberichte und eine Vortragsveranstaltung mit über 150 Zuhörerinnen und Zuhörern organisiert – und das fast 200 Kilometer von Stuttgart entfernt.

> Stuttgart 21 in Aulendorf Welche Auswirkungen das Milliardenprojekt in der fernen Landeshauptstadt auf Aulendorf hat, diskutierten Mitglieder von BUND, Bündnis 90/Die Grünen und Junge Union Anfang September vor dem Aulendorfer Bahnhof. Die Gegner des Projekts waren sich einig, dass Aulendorf von den vielen verbauten Milliarden nichts hat. Handlungsbedarf gibt es an ganz anderen Stellen: Bruno Sing, Vorsitzender des BUND Aulendorf, zeigte Mängel am Bahnhofsgebäude und beim Service auf. „Es fehlen Toiletten und abends stehen die Reisenden vor einem verschlossenen Bahnhofsgebäude. Außerdem ist der Bahnhof nicht barrierefrei, es gibt keinen Aufzug zu den Gleisen“.

Die BUND-Aktionen zu Stuttgart 21 im Vorfeld der Landtagswahl

Stuttgart 21

> Montagsdemos am Bodensee

Die sorgfältige Vorbereitung im November und Dezember 2010 unter Leitung von BUNDVerkehrsreferent KlausPeter Gussfeld trug reiche Früchte: Beim gemeinsamen, landesweiten Aktionstag des BUND mit der Organisation Campact am 5. Februar 2011 demonstrierten in 40 Städten des Landes insgesamt mehr als 1 000 Menschen unter dem Motto „Stuttgart 21 bremst den Regionalverkehr aus“. Unter www.youtube.com, Suchwort S21Radolfzell, ist ein Video der Aktion in Radolfzell zu sehen, das BUND-Mitarbeiter Miklas Hahn gedreht hat.

Ralf Stolz, BUND-Geschäftsführer in der Region Donau-Iller (2. von links), bot bei einer Podiumsdiskussion in Mochenwangen, Kreis Ravensburg, Landwirtschaftsminister Rudolf Köberle (rechts) Paroli. BUND-Fachleute wie Stolz widerlegten die Behauptung, Investitionen für den öffentlichen Nahverkehr im ländlichen Raum würden erst mit Stuttgart 21 möglich.

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Anti-Atom

Anti-Atom

Laufzeit-Verlängerung als Auslöser Nein, in Umweltfragen ist es meist nicht das Volk, das sich als Nein-Sager gegen die Politik stellt, es sind die Politikerinnen und Politiker, die – oft aus augenfälligen Gründen - gegen die Mehrheit im Volk handeln. Die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke ist ein Paradebeispiel. Die Bevölkerung reagierte prompt, der BUND bietet Unterstützung.

> In Neckarwestheim fordern knapp 5 000 Menschen: AKWs endlich abschalten! Neckarwestheim I ist das älteste Atomkraftwerk und sollte seit Januar 2011 abgeschaltet sein. Ein Bündnis aus 35 Organisationen hatte daher im März 2010 zur ersten Großkundgebung in Neckarwestheim eingeladen. Der BUND war für einen großen Teil der Vorbereitungen verantwortlich. Fast 5 000 Menschen, von jung bis alt und über Parteigrenzen hinweg, waren auf die Straße gegangen, um gegen die aktuelle Pro-Atompolitik zu demonstrieren. „Der störanfällige Pannenreaktor ist gefährlicher als Krebs und überflüssiger als ein Kropf. Er muss sofort vom Netz“, forderte BUND-Bundesvorsitzender Hubert Weiger als einer der Redner. „Ein sicheres Endlager kann und wird es nie geben. Deshalb braucht es den schnellstmöglichen Atomausstieg und deshalb darf es auch keine Laufzeitverlängerung geben“, betonte BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender. Alle teilnehmenden Organisationen waren sich einig: „Wir werden nicht aufhören zu protestieren, bis diese Dinosauriertechnologie endlich der Vergangenheit angehört“. Viele weitere Kundgebungen und Aktionen folgten bei uns und bundesweit.

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Anti-Atom

> Landtagsumzingelung Stuttgart Mehr als 7 000 Menschen hatten mit der vom BUND mitorganisierten Umzingelung des baden-württembergischen Landtags friedlich gegen die Atompolitik der schwarz-gelben Landesregierung demonstriert. Die Teilnehmer forderten die Abschaltung der Atomkraftwerke und eine ehrliche Politik der Energiewende. „Die Landesregierung und die Abgeordneten der Regierungskoalition sind seit Jahren eine einzige Sitzblockade gegen die Energiewende – ich fordere alle Bürger auf, diese Blockade friedlich und demokratisch aufzulösen“, sagte BUND-Landesvorsitzende Brigitte Dahlbender. Sie empfahl in ihrer Ansprache allen Demonstranten: „Sie haben die Wahl – spätestens am 27. März 2011“.

BUND-Landesgeschäftsführer Berthold Frieß als Redner bei der Landtagsumzingelung im Oktober 2010.

> Mitsprache bei Schweizer Atomendlager-Suche Vier der sechs in Frage kommenden Standorte für ein Schweizer Atommüll-Endlager liegen vor den Toren unseres Landes. Auf deutscher Seite betroffen wären die Bewohner der Landkreise Waldshut, Lörrach und Konstanz. „Die Schweiz ist sehr zurückhaltend, wenn es darum geht, die Betroffenheit unserer Bevölkerung anzuerkennen“, kritisierte BUND-Landesgeschäftsführer Berthold Frieß auf einer Pressekonferenz im Stuttgarter Landtag im Juni 2010. Der BUND fordert, dass die Schweiz auch die nächsten deutschen Gemeinden und Kreise im Suchverfahren mit einbezieht. „Angesichts der langfristigen Gefahren, die von einem solchen Endlager ausgehen können – wie etwa Aussickerungen in den Rhein –, ist das mehr als angemessen“, erklärte der Atomenergie-Experte und Reaktor-Physiker Lüder Rosenhagen, der den BUND in der Begleitkommission Schweiz beim deutschen Bundesumweltministerium vertritt. Von der Landesregierung erwartet der BUND, dass sie sich vehement für einen Staatsvertrag einsetzt, der die Beteiligungsrechte und Verpflichtungen zwischen beiden Ländern regelt.

Benken am Rheinfall ist einer der möglichen Standorte der Schweizer Atommülldeponie. Hintergrundpapier: www.bund-bawue.de/schweizer-atomendlager

> Atomausstieg auf Alemannisch in Breisach 600 Menschen demonstrierten am 4. Oktober 2010 in Breisach am Rhein für den Atomausstieg. Das Breisacher Aktionsbündnis, dem auch der BUND angehört, hatte dazu aufgerufen. In seiner Rede kritisierte Axel Mayer, Regionalgeschäftsführer des BUND Südlicher Oberrhein, die Laufzeitverlängerung. Sie zeige, dass Energiepolitik nicht von der Regierung, sondern von EnBW, e.on und Vattenfall gemacht werde. In seiner auf Alemannisch gehaltenen Rede forderte er dazu auf, Farbe zu bekennen und zu Ökostrom zu wechseln, nach dem Motto: „De Geldbiddel ischs empfindlichschde Körperteil vum ä Atomkonzern“.

Viele BUND-Aktive beteiligten sich an der Umzingelung des Atomkraftwerks Biblis, gleich hinter der Grenze zu Hessen. BUND-Geschäftsführer Matthias Weyland vom Regionalverband RheinNeckar-Odenwald in Heidelberg hat die Demonstration maßgeblich vorbereitet und koordiniert.

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Klimaschutz

Klimaschutz Solide Beratung

Der Kritik an falscher Energiepolitik gleich nach der Gründung des BUND in den 1970er Jahren folgte die Beratung für andere Technologien und andere Weichenstellungen. Bis heute ist die Information von Verantwortlichen und Bevölkerung ein wichtiger Baustein unseres Engagements zum Klimaschutz.

> BUND-Beratung 2010: Konzessionsverträge – Freiland-Fotovoltaik – Wasserkraft In den nächsten Jahren laufen viele Konzessionsverträge in Städten und Gemeinden aus, also die Vereinbarung über den Betrieb der Stromnetze. Unter der Regie von BUND-Umweltreferent Franz Pöter hat der BUND einen Leitfaden herausgegeben, wie Städte und Gemeinden in neuen Verträgen umweltfreundliche Bedingungen aushandeln können. Wir boten auch 2010 eine Fortbildung dazu an und berieten am Telefon. Nach Vorbereitung durch ein Fachteam in der BUND-Landesgeschäftsstelle verabschiedete der BUNDLandesvorstand Positionen zur Freiland-Fotovoltaik und Wasserkraft. Sie helfen den BUND-Gruppen, in Erörterungsverfahren sachkundig Stellung zu nehmen. Die Positionen sind zugleich eine Orientierungshilfe für Bauherren und Planer dieser Anlagen, um die Standards für Standortbewertung und Naturschutz zu verbessern. 2011 wird eine entsprechende Position zu Biomasse-Kraftwerken erscheinen.

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Das BUNDwerkzeug Konzessionsverträge erhalten Sie für 4 Euro incl. Verpackung in der BUND-Hauptgeschäftsstelle, Telefon: 07732 15070, E-Mail: bund. service-gmbh@bund.net Die Positionen des BUND-Landesverbands zu Freiland-Fotovoltaik und Wasserkraft finden Sie im Internet unter www. bund-bawue.de, Themen & Projekte, Klimaschutz, BUND-Position.


Klimaschutz

> BUND als Motor: Bioenergiedorf Möggingen Seit 31 Jahren hat der BUND seine Hauptgeschäftsstelle im Dorf Möggingen am Mindelsee, heute ein Teilort von Radolfzell. 2010 wurde Möggingen das sechste Bioenergiedorf der Bodenseeregion. Ortsvorsteher Ralf Mayer und BUND-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Friedrich, der auch Ortschaftsrat ist, waren die Initiatoren des Nahwärmeprojekts. Friedrich vermittelte die Besichtigung des Vorläufer-Projekts in Mauenheim durch den Mögginger Ortschaftsrat. Heute sind 136 von 186 Haushalten des Dorfes, die öffentlichen Gebäude und die BUND-Hauptgeschäftsstelle angeschlossen. Während Otto Normalverbraucher ängstlich die Fieberkurve steigender Heizölpreise beobachtet, können sich die Mögginger zurücklehnen: Die Rohstoffe für ihre Holzhackschnitzelanlage und die Biogasanlage auf dem benachbarten Ziegelhof stammen aus Möggingen und Umgebung. Das Dorf kann zukünftig ohne fossile Brennstoffe seinen Wärmebedarf auf umweltfreundliche Weise decken, die regionale Wertschöpfung wird erhöht.

Erneuerbare Energie schafft Innovationen für Firmen in Deutschland. Innovationen, die sich für Umwelt und Geldbeutel lohnen. Möggingen wird die nächsten Jahrzehnte von Ölimporten und vom Gas aus Russland fast ganz unabhängig sein.

Mehr zum Bioenergiedorf unter www.stadtwerke-radolfzell.de, Unternehmen, Aktuelles.

> BUND im Ortenaukreis: Modellhaushalte specken erfolgreich CO2 ab Mit einer persönlichen Klimabilanz begann 2009 das Klimaschutzprojekt des BUND-Kreisverbands Ortenau. Obwohl viele der beteiligten Familien bereits vorher auf eine gewisse Klimaverträglichkeit in ihrem Lebensstil achteten, fiel die Bilanz im Juni 2010 noch besser aus. „Die Familien senkten den CO2-Verbrauch um knapp 12 Prozent. Manche Haushalte verbrauchten bis zu 30 Prozent weniger“, berichtete Petra Rumpel, Geschäftsführerin des BUNDUmweltzentrums. Das Erfolgsrezept: Individuelle Beratung, Motivation durch die Gruppe und die Umsetzung vieler kleiner Schritte. „Früher waren wir fast jeden Tag einkaufen. Jetzt erstellen wir für die Woche einen Essensplan, um unnötige Einkaufsfahrten zu vermeiden“, erzählt eine Familie. Schon der Wechsel zu Ökostrom oder die Anschaffung einer neuen Waschmaschine lässt die „CO2-Pfunde purzeln“. Schwieriger, aber nicht unmöglich ist es, eingespielte Gewohnheiten aufzugeben – Beispiel Tiefkühlkost. Damit das CO2-Sparen Schule macht, wurde regelmäßig über die Aktion in der lokalen Presse berichtet. Auch auf Plakaten machten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Mut zum Nachahmen.

Planer und Bauherren können sich seit zwölf Jahren mit dem BUND-Jahrbuch „Ökologisch Bauen und Renovieren“ über die neuesten Trends informieren. Klimaschutz und Energie ist einer der Schwerpunkte der Schrift, die immer im Herbst in Kiosken zu erhalten ist.

Infos und Berichte über das CO2-Einspar-Projekt des BUND

im Ortenaukreis unter www.bund.net/uz-ortenau oder im BUND-Umweltzentrum Ortenau, Telefon: 0781 25484. „Modellhaushalte für den Klimaschutz“ heißt ein ähnliches Projekt des BUND-Regionalverbands Nordschwarzwald. Weitere Informationen unter www.bund-nordschwarzwald.de, Projekte.

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Klimaschutz

Fundierter Protest und neue Wege Es bewegt sich zu wenig im Klimaschutz, und manche Projekte sind fragwürdig. Mit sachkundigen Stellungnahmen, gut vorbereitetem Protest und neuartigen Aktionen machte der BUND auch 2010 auf die Bedeutung des Klimaschutzes aufmerksam.

> Pumpspeicherwerk Atdorf bedroht Quellmoore Die Aktiven des BUND-Regionalverbands Hochrhein hatten hart, qualifiziert und mit hervorragendem Ergebnis gearbeitet: Über 300 Seiten stark ist die Stellungnahme des BUND an das Regierungspräsidium Freiburg vom Juni 2010 zum Pumpspeicherwerk Atdorf. „Pumpspeicherwerke sind notwendig. Aber der BUND lehnt dieses Projekt derzeit ab, weil es energiewirtschaftlich fragwürdig begründet wird und keine ordentliche Variantenprüfung stattgefunden hat“, erklärte BUND-Landesgeschäftsführer Berthold Frieß. Sein Betrieb schafft vor allem verbesserte Bedingungen für den Betrieb von Grundlastkraftwerken, die mit Braunkohle oder Atomkraft betrieben werden“. Der BUND hält die fehlende Untersuchung alternativer Standorte für verfahrenswidrig. Die dann im Dezember 2010 vom Regierungspräsidium vorgestellten Ergebnisse des Raumordnungsverfahrens lassen viele Fragen unbeantwortet. „Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb das Vorhaben unabhängig von den Planungen zur A 98 durchgeführt wurde“, so Frieß. „Obwohl mögliche Trassen direkt betroffen sind, hat das Regierungspräsidium nur eine einseitige Prüfung durchgeführt. Statt die Verfahren schon jetzt zusammenzuführen, bleibt hier bewusst ein raumplanerischer Konflikt ungelöst“. Vom Regierungspräsidium und dem zuständigen Landratsamt Waldshut erwartet der BUND im weiteren Verfahren eine gründliche fachliche Untersuchung der Auswirkungen des Vorhabens, eine vertiefte und vergleichbare Variantenprüfung und in jeglicher Hinsicht transparente und objektive Interessensabwägung.

> Protestmails gegen Kohlestrom bei der Bahn Mit einer Protest-Mail-Aktion hatte der BUND die Konzernleitung der Deutschen Bahn AG aufgefordert, aus dem Neubau des Kohlekraftwerks in Mannheim auszusteigen. BUND-Landesgeschäftsführer Berthold Frieß überreichte im September 2010 einem Vertreter des Unternehmens mehr als 1 500 Mails. Der BUND kritisiert, dass sich die Bahn – einer der größten Stromkunden Deutschlands – als Vorreiter in Sachen Klimaschutz präsentiert, während noch rund 80 Prozent des Bahnstroms aus Kohle- und Atomkraftwerken stammen. „Die DB kann als Großeinkäufer direkten Einfluss auf den Strommarkt nehmen. Wenn sie etwa darauf verzichtet jährlich 800 000 Megawattstunden klimaschädlichen Kohlestrom aus dem geplanten Kraftwerkblock in Mannheim abzunehmen und stattdessen Strom aus erneuerbaren Energien bezieht, wird der Neubau von Block 9 unrentabel“, so Frieß.

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Die Stellungnahme zum Pumpspeicherwerk Atdorf, mit zahlreichen naturschutzrechtlichen und den Verfahrensablauf betreffenden Kritikpunkten finden Sie unter www.rv-hochrhein.bundbawue.de, Positionen.


Klimaschutz Zwei der Werke bei der BUND-Ausstellung „Kunst für Klimaschutz“ in Tübingen: Die Kunstfotografie „WKA und AKW“ von Jörg Kallnich sowie „Golf von Mexiko – Klagelied“ von Anderson, Bruce O’Kean.

> Kunst für Klimaschutz Während der Klimawandel voranschreitet und internationale Umweltkonferenzen ohne zukunftsweisende Erfolge bleiben, machten 2010 BUND-Regionalgeschäftsführerin Barbara Lupp und der BUND-Regionalverband Neckar-Alb in neuer Form auf das Thema aufmerksam: Sonia Erdmann leitete 2010 in Tübingen das BUND-Projekt „Kunst für Klimaschutz Kreative Köpfe kümmern sich ums Klima“. Der BUND lud Künstlerinnen und Künstler dazu ein, sich mit dem Klima auf kritisch-kreative Weise auseinanderzusetzen. 53 sehr unterschiedliche Kunstwerke waren im August 2010 in der Kreissparkasse Tübingen und im Oktober im Rathaus der Stadt Rottenburg zu sehen. Dem BUND gelang es, die finanzielle Unterstützung mehrerer Firmen und der Stadt Tübingen zu gewinnen. Damit kann eine symbolstarke Solarskulptur des Designers Robin Broadfoot zukünftig eine gut frequentierte Bushaltestelle beleuchten und weiter für Klimaschutz werben. Beim Wettbewerb Ideen-Initiative-Zukunft der Drogerie-Kette DM hat das BUND-Projekt einen Preis gewonnen.

Informationen und die Bildergalerie der ausgestellten Kunstwerke finden Sie unter „KfK – Kunst für Klimaschutz“ auf der Internetseite unseres BUND-Regionalverbands Neckar-Alb www.bund-neckar-alb.de

Großer Andrang herrschte bei der Eröffnung der BUND-Ausstellung „Kunst für Klimaschutz“ in Tübingen.

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Klimaschutz

Zehn Jahre BUND-Regionalstrom, zehn Jahre Energie-Agenturen Anfang 2010 hatte der BUND doppelten Grund zum Feiern: Zwei heute landesweit verbreitete BUND-Ideen hatten ihren Anfang vor zehn Jahren. Außerdem stellen wir Ihnen das BUND-Schulprojekt Energiespar-Detektive vor.

> Klimaschutz an Schulen: BUND-Energiespar-Detektive Eine Strategie, die der BUND an vielen Orten des Landes verfolgt, sind Klimaschutz-Projekte an Schulen. Das beliebteste heißt: Energiespar-Detektive. Umweltbildung muss früh beginnen und kann Spaß machen: Das lernen die jungen „Energiespar-Detektive“ des BUND, die nach einem Leitfaden des BUND-Landesverbands seit 2006 ausgebildet werden. Ausgestattet mit Listen und Strommessgeräten sind im ganzen Land mittlerweile über 1 000 Kinder den „Power-Klauern“ auf der Spur. Sie entlarven Fernseher, Radio, Computer im Stand-by-Betrieb und helfen, in den Haushalten ihrer Eltern bis zu 100 Euro im Jahr zu sparen.

Junge Energiespardetektive an Schulen lernen, welche Geräte Energie fressen und welche sparsam sind. „Power-Klauer“ ist ein typisches BUND-Kooperationsprojekt im Rahmen der Energieagentur Ravensburg.

Mach mit!

Den Leitfaden zur Methode „Energiespar-Detektive“ erhalten Sie bei BUND-Umweltreferent Franz Pöter, BUND-Landesgeschäftsstelle, Paulinenstraße 47, 70178 Stuttgart Telefon 0711 620306-16, E-Mail: franz.poeter@bund.net. Eine Übersicht über Methoden und Materialien zum Klimaschutz an Schulen erhalten Sie bei thomas.giesinger@bund.net, Telefon: 07732 1507-26.

> BUND-Regionalstrom landesweit Über 2 400 Menschen beziehen umweltfreundlichen BUND-Regionalstrom. In Zusammenarbeit mit den Elektrizitätswerken Schönau bietet die BUND-Service GmbH diesen Strom an, der nur mit Hilfe von Wasser, Sonne, Biomasse, Wind oder gasbetriebenen Blockheizkraftwerken mit Kraft-Wärmekoppelung erzeugt wird. Ein Teil des Erlöses wird bereitgestellt, um ortsnah den Bau neuer Kraftwerke zu bezuschussen. Vom BUND eingesetzte Fachleute wählen nach strengen Kriterien diese Anlagen aus. Der BUND Ravensburg hatte dieses Konzept vor zehn Jahren entwickelt und erprobt. Im letzten Jahr konnten wir mit den Fördercents aus dem BUND-Regionalstrom 34 Betreiber von Biogasanlagen für die Einhaltung von umweltfreundlichen Auflagen unterstützen und neue Fotovoltaikanlagen in Heilbronn, Freiburg und Ehingen (Alb-Donau-Kreis) fördern. Da unser BUND-Regionalstrom nur 10,5 Gramm CO2 pro Kilowattstunde erzeugt (Bundesdurchschnitt: 508 Gramm pro Kilowattstunde), sparen die Kunden des BUND-Regionalstroms über 3 100 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ein.

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Atomausstieg selber machen: BUND-Regionalgeschäftsführer Matthias Weyland, Heidelberg, wirbt für Stromwechsel.

> Erfolgsmodell Energie-Agenturen Über zehn Jahre gibt es nun die Energie-Agentur im Kreis Ravensburg. Es war die erste im Land und der BUND um Geschäftsführer Uli Miller hat sie mit auf den Weg gebracht. Bereits seit Mitte der 1990er Jahre hatte der BUND solche regionalen Agenturen für das ganze Land gefordert. Bei einer Reihe regionaler Energieagenturen – etwa in Ravensburg, Sigmaringen, Ulm und Tuttlingen - war der BUND von Anfang an dabei, sei es als Anteilseigner oder im Fachbeirat. Was kann eine regionale Energie-Agentur erreichen? Allein die Energie-Agentur Ravensburg berät jedes Jahr über 150 Haushalte, vor allem zum Hausumbau und zur neuen Heizung. Die Energiespar-Vorschläge werden erstaunlich schnell umgesetzt. Die jährliche Kohlendioxid-Entlastung durch die Beratung liegt bei über 500 Tonnen. Die Agentur vermittelt die meist handwerkliche Ausführung der vorgeschlagenen Maßnahmen fast vollständig an regionale Betriebe. Die Beratungsgespräche führen jedes Jahr zu Investitionen in Höhe von mehreren Millionen Euro.

> BUND als Ideengeber bei Energie-Agenturen Diese Projekte hat der BUND bei der Energie-Agentur Ravensburg auf den Weg gebracht: •

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Mehrere Schulprojekte zum Energiesparen, unter anderem wurde die Energie-Agentur in ein einjähriges Energieprojekt des Bildungszentrums Bodnegg (2009) mit einbezogen. Die Energie-Agentur berät bei der Ausgestaltung örtlicher Förderprogramme zur Energieeffizienz, zum Beispiel Heizungspumpen-Austauschaktion. In Beratung und Projekten wird heute der Schwerpunkt stärker auf Energieeffizienz gelegt. Die Energie-Agentur hat auf Vorschlag des BUND geprüft, ob „abgebadetes“ Thermalwasser der Region energetisch genutzt werden kann, zum Beispiel in Aulendorf, Bad Saulgau, Bad Waldsee, Friedrichshafen. BUND und Energie-Agentur werben gemeinsam für Veranstaltungen beim Landesenergietag. Die Energie-Agentur wirkt bei der Gründung von Bioenergiedörfern in der Region mit.

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Landwirtschaft und Gentechnik

Landwirtschaft und Gentechnik Kritisches Wissen für Politik und Öffentlichkeit Bündnisse und qualifizierte Facharbeit. Das sind die beiden Stärken des BUND, mit denen wir die Arbeit zu den Politikfeldern Landwirtschaft und gentechnikfreies Baden-Württemberg voranbringen.

> BUND im Bündnis für Landwirte und Natur Im Herbst 2010 veröffentlichte die EU-Kommission ihren Vorschlag zur Neuordnung der EU-Agrar-Politik ab 2014. Sie wird gravierende Auswirkungen auf Landschaft und Landwirtschaft haben. Agrar-Fachmann Lutz Ribbe von EURONATUR erarbeitete im Auftrag des BUND die Kritikpunkte an der Neuordnung. Der BUND präsentierte sie in einer viel beachteten Pressekonferenz. Das „Bündnis Agrarzukunft Baden-Württemberg – Bäuerliche Landwirtschaft für Umwelt und Verbraucher“ stellte sich am 17. Oktober 2010 in Ravensburg der Öffentlichkeit vor. Ein Ziel des Bündnisses ist es, in Baden-Württemberg schonender und ohne Gentechnik zu wirtschaften – und zwar auch bei der Futterproduktion. Viele Bauern importierten billiges Futter mit gentechnisch verändertem Soja etwa aus Brasilien, statt es selbst anzubauen. Weiteres Ziel: Die Landesregierung soll ihre Gestaltungsspielräume nutzen, um engagiert die Interessen bäuerlicher Betriebe im Schwarzwald sowie auf der Alb zu vertreten anstatt nur die weltmarktorientierten Großbetriebe zu unterstützen. Öffentliche Gelder sollte es künftig nur für gesellschaftlich erwünschte Leistungen geben wie die Erhaltung der Artenvielfalt, den Klima- und Grundwasserschutz oder um natürliche Benachteiligungen oder behördliche Auflagen auszugleichen.

BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender zu den Forderungen des Bündnisses: „Die Landesregierung muss die traditionellen, naturnahen Anbaumethoden stärker fördern. Wir brauchen ein neues, ökologisch orientiertes Leitbild der Agrarpolitik. Für die Bauern - auch in kleinen Betrieben und auf schwierigen Lagen – muss es sich finanziell lohnen, Artenvielfalt zu erhalten“. Bild rechts: Lutz Ribbe von Euronatur berät den BUND zur Agrarpolitik. Hier bei den Naturschutztagen am Bodensee 2010.

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Rund 90 Landwirte, die auf über 600 Hektar im Frühjahr 2010 irrtümlich gentechnisch verunreinigten Mais ausgesät hatten, mussten diesen daraufhin unterpflügen. Sie sollen schnell und unbürokratisch entschädigt werden. Dies forderte der BUND-Landesverband in einem eindringlichen Schreiben von Landwirtschaftsminister Köberle. Die Firma Pioneer hatte sich geweigert, Schadensersatz zu bezahlen. Der BUND forderte das Ministerium auf, zunächst die Entschädigung vorzustrecken und dann zu prozessieren. „Den Landwirten kann nicht zugemutet werden, sich einzeln gegen den Saatgutmulti Pioneer zu stellen. Das Land hat hier eine viel stärkere Position und sollte seine Bauern in so einer Frage, die exemplarischen Charakter hat, nicht im Stich lassen“, sagte BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender.

Das Bündnis Agrarzukunft Baden-Württemberg Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) • Forum Pro Schwarzwaldbauern • Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (ABL) • Öko-Landbauverbände Bioland und Demeter • Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) • Hohenheimer Studenteninitiative FRESH • Menschenrechtsinitiative FIAN Deutschland •

Landwirtschaft und Nachhaltigkeit Gentechnik

> Verunreinigtes Saatgut: BUND fordert Entschädigung für Bauern

Die Markdorfer Erklärung … fasst gemeinsame Forderungen von BUND und Bauern für eine naturverträglichere Landwirtschaft zusammen. Sie finden die Forderungen unter www.bund-bawue.de/markdorfer-erklaerung

> Spektakuläre Aktion auf Bodenseefähre Schon dass es zu dieser Aktion kam, war ein großartiger Erfolg: Irgendwie war es dem Bündnis „Gentechnikfreier Bodenseeraum“ geglückt, für einen Tag eine Fähre der berühmten „Weißen Flotte“ zu chartern. Das Bündnis, bei dem der BUND maßgeblich beteiligt ist, warb damit für Beschlüsse zu gentechnikfreiem Wirtschaften in den Kreistagen und Städten der Region. Solche Beschlüsse gibt es bereits in sechs Landkreisen und mehr als 40 Städten und Gemeinden des Landes. Mit werbewirksamen Transparenten versehen fuhr die moderne Arche zwischen Meersburg, Überlingen, der Mainau und Konstanz hin und her. Das Bündnis hatte Presse und Bevölkerung zum Mitfahren, Zuschauen und Staunen eingeladen. Ein großer Erfolg der BodenseeArche war die Einbindung der konventionellen Landwirtschaft - über die Gemüseinsel Reichenau - in die Aktion gentechnikfreie Bodenseeregion. Ein weiteres Ergebnis ist, dass zurzeit ein interfraktioneller Antrag vorbereitet wird, um die Mehrheit im Kreistag des Bodenseekreises herstellen zu können.

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4,– EUR

Naturschutz

Naturschutz Internationales Jahr der Wälder

Mit aussagekräftigen Botschaften und guten Ansatzpunkten für die Praxis startet der BUND ins internationale Jahr der Wälder 2011. Nachhaltige Waldwirtschaft, Natura 2000 und Biotopverbund mit der Wildkatze als Wappentier sind dabei die wichtigen BUND-Themen.

> BUND-Weißbuch Wald: Beispiele für nachhaltige Waldwirtschaft Die Strategie des BUND war immer zweigleisig: Wir decken Missstände auf, zeigen aber auch mit vorbildlichen Beispielen, dass es anders geht. Seit Herbst 2009 führten wir mit Dipl. Forstingenieurin Dr. Simone Stübner eine Fachrecherche über vorbildlich geführte Waldreviere im Sinne von Natur, Umwelt und Nachhaltigkeit durch. BUND-Projektleiter Kai Steffen Frank und der BUND-Forstexperte Gerhard Maluck stellten das Weißbuch Wald fertig. Unser Ziel: Zum Jahr des Waldes 2011 wollen wir mit dem „Weißbuch Wald“ ein Signal für nachhaltige Forstpolitik in Baden-Württemberg setzen. Der BUND entwickelte Kriterien, wir fragten in Absprache mit der Landesforstverwaltung bei Waldbesitzern und Förstern nach und begutachteten die vorgeschlagenen Waldgebiete.

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BUND-Weißbuch Wald Sie erhalten das BUND-Weißbuch Wald“ für 4,- Euro, zzgl. Versandkosten bei der BUND-Hauptgeschäftsstelle, Telefon: 07732 15070, E-Mail: info@bund-bawue.de. Sie können das Weißbuch auch von unserer Internetseite herunterladen: www.bund-bawue.de, Themen und Projekte, Wald.

Unser Ergebnis: Erfreulich viele Forstleute haben sich auf den Weg zu einem nachhaltigen Wirtschaften gemacht. Sie fördern artenreiche Laubmischwälder oder Tannenbestände im Schwarzwald, sie lassen Alt- und Totholzinseln zu, kümmern sich um Waldbiotope, betreiben Artenschutz und Waldpädagogik. Im spannenden, reich bebilderten „Weißbuch Wald“ berichtet der BUND Baden-Württemberg sowohl über die Arbeitsweise als auch über die Hintergründe für die Entscheidung, nachhaltig zu wirtschaften. Es enthält Berichte über große und kleine, über private und öffentliche Waldgebiete aus verschiedenen Regionen des Landes. Der BUND zeigt: Nachhaltige Waldwirtschaft und Waldnaturschutz sind vereinbar. Das Weißbuch macht gute Beispiele dafür bekannt und regt zur Nachahmung an.

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Naturschutz

Ausführliche Informationen zur Wildkatze finden Sie auf unserer Internetseite www.bund-bawue.de, Themen & Projekte, Artenschutz, Wildkatzen / oder für 4 Euro als Mappe bei der BUNDHauptgeschäftsstelle, Telefon: 07732 15070, E-Mail: info@bund-bawue.de

> BUND begleitet Rückkehr der Wildkatze Im Sommer 2010 wurde erneut bestätigt: Die Wildkatze ist zurück in Baden-Württemberg. „Vermutlich von den Vogesen und der Pfalz her ist sie in Rheinauewälder, Kaiserstuhl und Schwarzwald zwischen Freiburg und Baden-Baden eingewandert“, sagt Laura Bollwahn, Leiterin des BUND-Wildkatzen-Projekts in Baden-Württemberg. Der Schritt vom Verdacht zum Beweis wurde durch einen Gentest möglich, der Wild- und Hauskatzen zu unterscheiden hilft. Forstleute und andere Wildkatzenfreunde bringen in Verdachtsgebieten mit Baldrian besprühte so genannte Lockstöcke aus, an denen sich die Katzen reiben und so Genmaterial hinterlassen. „24 Mal war eine Hauskatze am Lockstock, aber bei 15 Proben aus dem badischen Raum stellten wir im Jahr 2010 Wildkatzen fest“, freut sich Laura Bollwahn.

> Die Wildkatze als Symbol für den Wald-Biotopverbund Der BUND Baden-Württemberg arbeitet mit dem Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz (MLR) und den Fachbehörden beim Artenschutzprogramm Wildkatze eng zusammen. Ziel ist die Umsetzung von grünen Korridoren wie sie im Generalwildwegeplan des Landes und im BUND-Wildkatzenwegeplan verzeichnet sind. Viele andere Arten werden den Korridoren dieses Wald-Biotopverbunds folgen: Dachse zum Beispiel und Baummarder, Laubfrösche und Laufkäfer verbreiten sich ebenfalls bevorzugt entlang solcher Pfade, deren reiche, vielgestaltige Strukturen ihnen genügend Deckung bieten. In Verfahren der Flurneuordnung in Bietigheim und Durmersheim, Kreis Rastatt, wurden bereits erste, breite Biotopkorridore mit der Wildkatze begründet.

> Öffentlichkeitsarbeit wirkt Anfang 2010 startete der BUND zusammen mit dem Nationalpark Thayatal in Österreich und dem Helmholtz-Umweltforschungszentrum (UFZ) eine Informationskampagne zum Projekt „Rettungsnetz Wildkatze“. Die Kampagne, die unter dem Titel „Biotopvernetzung – Netze des Lebens“ steht und aus dem Förderprogramm LIFE+ von der EU bezuschusst wird, läuft bis Ende 2013. Ein Umweltbildungspaket, ein Wildkatzen-Erlebnispfad, ein Lauf zu Gunsten der Wildkatze, eine Regionalkonferenz sowie eine Ausstellung, die über den BUND-Landesverband ausgeliehen werden kann, werden zeigen, wie wichtig der Biotopverbund ist. Ständige Ausstellungen zur Wildkatze können bereits im Naturparkhaus Stromberg-Heuchelberg bei Zaberfeld, im Naturschutzzentrum Oberes Donautal in Beuron und im neuen Rheinauenzentrum bei Rust besichtigt werden.

Johannes Petrich (links) und Nicolaus Meurer gehören zu den Preisträgern des Wildkatzenmalwettbewerbs des BUND. Mit dabei: Thomas Giesinger vom BUND beim Pressetermin im August 2010.

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Naturschutz

2010: Auftakt zum BUND-Schwerpunkt 3,– Euro

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Im Juni 2010 war im Löwentormuseum Stuttgart die Auftaktveranstaltung zum „Schmetterlingsland Baden-Württemberg“, dem mehrjährigen landesweiten BUND-Schwerpunktthema. Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch vom Ministerium für den Ländlichen Raum und BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender gaben mit ihren Grußworten den Startschuss für den Schwerpunkt. Die 60 Gäste, zwei Drittel davon Schmetterlings-Aktive aus den BUND-Gruppen vor Ort, bildeten sich mit Vorträgen und Arbeitsgruppen weiter. Zentrale Fragen: Was muss ich bei der Kartierung von Schmetterlingen beachten? Wo bekomme ich Hilfe zum Bestimmen von Faltern und Raupen? Woher bekomme ich aktuelle Informationen zum Schutz der Falter? Wie bringe ich Kindern und Erwachsenen das faszinierende Thema „Schmetterlinge“ näher?

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Das BUNDwerkzeug “Faszination Schmetterling – Ideen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen erhalten Sie für 3 Euro bei der BUND-Hauptgeschäftsstelle, Telefon: 07732 1507-0, E-Mail: bund.servicegmbh@bund.net

Dass Schmetterlinge bei Kindern und Familien besonders beliebt sind, war ein Grund, sich für diese Tiere als BUND-Schwerpunkt zu entscheiden. Mit großer Kreativität entwarf und sammelte ein BUND-Team um Christine Fabricius und Dr. Thomas Schaefer Ideen, Konzepte und Materialien für Kinderaktionen zum Thema Schmetterlinge. In gedruckter Form und mit 48 Kopiervorlagen im Internet stellt der Leitfaden ein hilfreiches, schön gestaltetes und motivierendes Arbeitsheft für Kindergärten, Schulen und Kindergruppen zur Verfügung. Es wird manche Unterrichtsstunde und manchen Gruppennachmittag spannender und bunter machen.

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Naturschutz > Wiesenpflege für Schmetterlinge: BUND-Kooperation mit Wilhelma 2010 begann der BUND ein Kooperationsprojekt mit dem Fachbereich Parkpflege des zoologisch-botanischen Gartens Wilhelma in Stuttgart, einer Einrichtung des Landes Baden-Württemberg. Gemeinsam wollen wir zeigen, wie Grünflächen und Parks falterfreundlicher gestaltet werden können. Als ersten Schritt haben BUND und Wilhelma für das Projekt zentrale, öffentlich zugängliche und repräsentative Flächen festgelegt. Der BUND hat den Schmetterlingsexperten Erwin Rennwald beauftragt, diese Flächen auf Schmetterlingsvorkommen zu untersuchen und Vorschläge vorzulegen, wie die Flächen (noch) falterfreundlicher gepflegt werden können. Es geht um Maßnahmen wie die verringerte Düngung und Mahdhäufigkeit oder auch die Ansaat von „Schmetterlingspflanzen“, also Nahrungspflanzen für Raupen und Falter. Mit Kartierungen lässt der BUND die Wirksamkeit der Maßnahmen überprüfen. Hinweistafeln und Exkursionen informieren die Öffentlichkeit über das Projekt und wollen gleichzeitig zur Nachahmung motivieren.

Standorte der Projektflächen Eine Karte mit den Biotopflächen für Schmetterlinge aus dem BUND-Kooperationsprojekt mit dem Fachbereich Parkpflege des zoologisch-botanischen Gartens Wilhelma in Stuttgart finden Sie unter www.bund-bawue.de, Themen & Projekte, Schmetterlingsland, Kooperationsprojekt.

> BUND mit Schmetterlingen auf der Gartenschau Villingen-Schwenningen In enger Zusammenarbeit mit der Volkshochschule und unter der organisatorischen Leitung des BUND-Ehrenamtlichen Ernst Schamburek präsentierte der BUND das Thema Schmetterlinge auf der Landesgartenschau Villingen-Schwenningen. Mit Muster-Beeten zum Nachahmen im eigenen Garten und Balkon, Schautafeln und Familienspaziergängen zeigten wir die Schönheit der Falter und gaben Tipps dazu, was wir alle vor unserer Haustür für Schmetterlinge tun können. Birgit Eschenlohr, die Leiterin unseres Kinderbereichs, spielte und bastelte mit den Gartenschau-Kindern. Über 300 000 große und kleine Menschen bewunderten unsere Schmetterlingsangebote.

Broschüren, Kopiervorlagen und weiteres Material rund um Schmetterlinge finden Sie unter www.schmetterlingsland.de, Material und Download.

Birgit Eschenlohr, die Leiterin des BUND-Kinderbereichs, bot bei der Schwenninger Gartenschau einen Familiennachmittag an. Bis Ende 2011 wird unter Leitung der BUND-Naturschutzreferentin Christine Fabricius eine Schmetterlings-Wanderausstellung entstehen. Im Jahr 2011 und 2012 wird der BUND Menschen ausbilden, die bei Exkursionen in die Welt der Schmetterlinge einführen. Weitere Informationen bei Christine Fabricius, Telefon: 0711 620306-14, E-Mail: christine.fabricus@bund.net

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Naturschutz

Sachkundig und klar: BUND nimmt Stellung Wie sieht Naturschutz auf Landesebene aus? Der BUND betreibt engagierte Lobbyarbeit, wir fordern Rechtsstandards ein und erarbeiten Empfehlungen für die Praxis. Hier einige Beispiele.

> Klare BUND-Worte zur Naturschutzstrategie Im Frühjahr 2009 rief der damals für Naturschutz zuständige Landwirtschaftsminister Peter Hauk auch den BUND zu einer Diskussionsrunde auf, an dessen Ende eine umfassende Naturschutzstrategie des Landes stehen sollte. Vier BUND-Fachleute brachten die Forderungen des BUND mit großem, sachkundigem Engagement im Auftrag des Landesvorstands in themenspezifische Arbeitsgruppen ein, während BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender den Prozess im Landesbeirat für Umwelt und Naturschutz begleitete. Im Dezember 2010 wurde der Entwurf der Strategie veröffentlicht. Das Landeskabinett verabschiedete sie noch vor der Wahl 2011. Gegenüber der Presse werteten der BUND und andere Umweltverbände positiv, dass das Land die Situation für gefährdete Tier- und Pflanzenarten verbessern und im ganzen Land Landschaftspflegeverbände einrichten will. Gut sei auch die Absicht, bei den Schutzgebieten vom derzeitigen „Flickenteppich“ mit dem landesweiten Biotopverbund zu einem „Netzwerk Natur“ zu kommen und den Naturschutz mit Die ausführlichen BUND-Aussagen zur Naturschutzstrategie zusätzlichen Geldmitteln auszufinden Sie unter www.bund-bawue.de, Service, Publikationen. statten. Kritik übt der BUND daran, dass das „Musterländle“ im Wesentlichen jedoch unkonkret und hinter bundesweiten Standards zurückbleibt. So etwa bei der Ausweisung von Bannwäldern und bei der Einrichtung eines Nationalparks, die seit Sommer 2010 auch der Landestourismusverband fordert.

> Baumfällungen für S 21: BUND zweifelt an Rechtmäßigkeit Die Baumfällungen im Stuttgarter Schlosspark in der Nacht des 1. Oktober 2010 waren geplanter Rechtsbruch. Die notwendige landschaftspflegerische Ausführungsplanung hatte bis zur Fällaktion nicht vorgelegen - und lag im Übrigen bis zum Redaktionsschluss dieses Berichtes noch immer nicht vor. Der BUND hatte dies bis zuletzt angemahnt und reichte schließlich einen Eilantrag auf Stopp der Fällarbeiten beim Verwaltungsgericht Stuttgart ein. Der zuständige Richter wurde am Abend des 30. September 2010 jedoch weder vom Eisenbahnbundesamt noch vom Regierungspräsidium Stuttgart über die Artenschutzproblematik unterrichtet, obwohl dort aussagekräftige Schriftsätze vorlagen. Das Gericht stellte im Nachhinein fest, dass es bei Vorliegen der entsprechenden Informationen dem Eilantrag mit hoher Wahrscheinlichkeit stattgegeben hätte und erlegte der Bahn sämtliche Verfahrenskosten auf. Der BUND erstattete Strafanzeige gegen die Bahn und beantragte Akteneinsicht zum gesamten Vorgang im Eisenbahn-Bundesamt. Nach deren

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Naturschutz

Auswertung wirft der BUND den Landesbehörden schwere Versäumnisse vor, da sich aus der Aktenlage zweifelsfrei ergibt, dass landeseigene Behörden seit Monaten um die Problematik von Fledermaus, Juchtenkäfer und Co. wussten. „Umweltministerin Tanja Gönner und Innenminister Heribert Rech hätten Einhalt gebieten müssen, statt zur Unterstützung der rechtswidrigen Fällaktion auch noch landeseigene Polizeibeamte bereitzustellen“, sagte BUND-Landesgeschäftsführer Berthold Frieß auf einer gut besuchten Pressekonferenz im November 2010.

> BUND-Empfehlungen zum Biber Über 1 500 Biber gibt es mittlerweile in BadenWürttemberg. Schwerpunkte sind die Donau und ihre Nebenflüsse sowie der Hochrhein und seine Nebenflüsse. Sie sind aus Bayern, der Schweiz und Frankreich eingewandert. Manche Biberfamilien sind Architekten fantastischer, artenreicher Flusslandschaften – das führt gelegentlich auch zu Konflikten. Bei einer „Exkursion ins Biberland“ südlich von Ulm machten sich die Fachleute aus der landesweiten BUND-Arbeitsgruppe Naturschutz vor Ort kundig. Biber-Fachmann Manfred Schaumann vom BUND in Staig, Alb-Donau-Kreis, führte die Gruppe. Bei der Exkursion wurde die hervorragende Chance für Hochwasserschutz und Natur deutlich, die im Wirken der Biber liegt. Anhand konkreter Beispiele konnte Manfred Schaumann Lösungsmöglichkeiten im Konfliktfall zeigen.

Neu: Biber-Empfehlungen und Infos vom BUND Die beschriebene Biber-Fachexkursion im Juni 2010 gab gute Anregungen für die Formulierung der BUND-Handlungsempfehlungen zum Biber, die der BUND-Landesvorstand im März 2011 verabschiedet hat. Diese aktuellen Empfehlungen und weitere Informationen zum Biber in Baden-Württemberg finden Sie unter www.bund-bawue.de/biber Wissenswertes über den Biber in Europa und weltweit finden Sie unter www.bibermanagement.de

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Naturschutz Die Region Freiburg hat viele seltene und schöne Tierarten zu bieten. Der Bienenfresser brütet am Kaiserstuhl.

BUND aktiv für Artenvielfalt Wer sich für Naturschutz einsetzt, braucht manchmal langen Atem, manchmal gute Kontakte und manchmal den Antrieb zum raschen Reagieren.

> Ökostation Freiburg bereitet Tag der Artenvielfalt vor Die Region Freiburg ist eine der artenreichsten Regionen Deutschlands. Auenwälder und Sandbiotope in der Rheinebene, vielfältige Biotope auf Vulkangestein am Kaiserstuhl, dazu viele Gewässer und städtisches Grün - das alles bietet viele Nischen für Pflanzen- und Tierarten. Das hat der GEO-Tag der Artenvielfalt im Juni 2011 erbracht. Bei der von der Ökostation Freiburg mitorganisierten Inventur der heimischen Natur wurden 2 300 Arten gezählt. Am Tag der Artenvielfalt ermitteln in vielen deutschen Städten Fachleute für einzelne Tier- und Pflanzenarten die Artenzahl von Biotopen. Schwerpunkt-Gebiet war diesmal die Region um Freiburg. Die 120 Expertinnen und Experten fanden auch seltene Überraschungsfunde wie Bachmuscheln, Zikaden oder seltene Wasserkäfer. Neben 44 Exkursionen gab es zehn Naturfilme und eine Podiumsdiskussion zum Artenschutz auf dem Freiburger Rathausplatz.

Informationen zum Geo-Tag der Artenvielfalt in der Region Freiburg und darüber hinaus finden Sie unter www.oekostation.de, Projekte.

Der BUND bildet seine Aktiven fort. Hier eine Kooperationsveranstaltung zum neuen Bundesnaturschutzgesetz mit der Ökostation Freiburg und dem bundesweiten Informationsdienst Umweltrecht (IDUR).

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Stellen Sie sich ein 70 Hektar großes Gelände vor, unbebaut und mitten in einer Großstadt, zehn Minuten zur Stadtmitte. Die Großstadt ist Karlsruhe und das Gelände wurde als Notflugplatz für den Kriegsfall von den amerikanischen Streitkräften jahrzehntelang freigehalten. Nach 20-jährigem Ringen steht dieses größte Sanddünen- und Sandrasengebiet Süddeutschlands seit Dezember 2010 unter Naturschutz. „Am Anfang hat der EU-Abgeordnete gelacht, als wir die Unterschutzstellung des alten Flugplatzes gefordert haben, zum Schluss wäre ohne die EU-FFH-Richtlinie das Gebiet nie erhalten worden“, berichtet Marlies Fichter, eine der BUND-Aktiven vor Ort, die gemeinsam mit Johannes Niederstrasser und anderen zum Erfolg beigetragen hat. Es war eine gemeinschaftliche Aktion von Naturschutzfachleuten der Stadt, des Regierungspräsidiums und im Ministerium, von örtlichen BUND-Aktiven und dem BUND-Landesverband. Vor Ort waren vor allem Exkursionen und Pressearbeit des BUND wichtig, auf regionaler und Landesebene die Lobbyarbeit mit Briefen, Gesprächen und Stellungnahmen.

Mehr zum Alten Flugplatz Karlsruhe und auch Fotos unter http://ka.stadtwiki. net/Alter_Flugplatz

Naturschutz

> „Alter Flugplatz Karlsruhe“ ist Naturschutzgebiet!

Eine Steppe - mitten in Baden-Württemberg: Alter Flugplatz Karlsruhe. 2010 wurde sie Naturschutzgebiet. Der BUND hat auf vielfältige Weise daran mitgewirkt.

Kai Frobel von unserer Schwester-Organisation Bund Naturschutz Bayern erhielt den GerhardThielcke-Naturschutzpreis 2010 des BUND Baden-Württemberg. Frobel ist Erfinder des Grünen Bandes an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Heute reihen sich am 1 400 Kilometer langen Grünen Band in Deutschland sage und schreibe 150 Naturschutzgebiete aneinander. Schwarzstorch und Seeadler, Luchs und Fischotter, Arnika und Frauenschuh: Über 600 Arten der Roten Listen konnten sich ins Grüne Band retten. Im Bild: Kai Frobel mit BUND-Landesvorsitzender Brigitte Dahlbender bei der Preisverleihung im Januar 2011.

> „Ein Volk zieht um“ So überschrieb die Heilbronner Stimme im März 2010 eine spannende BUND-Rettungsaktion der streng geschützten, sonnenliebenden Wiesenameisen in Lauffen am Neckar, Kreis Heilbronn. Eine Bürgerin hatte das Nest unmittelbar neben der B 27 entdeckt und berichtet, dass es immer wieder überfahren wurde. Jürgen Hellgardt vom BUND Lauffen und Ameisenkenner Michael Wennes vom BUND Zabergäu holten die behördliche Genehmigung für den außergewöhnlichen Umzug. Zum Ende der Winterstarre Anfang März 2010 sahen sie den idealen Zeitpunkt. Die BUND-Fachleute entfernten zunächst Schnee und Gestrüpp. Mit der Schaufel beförderten sie die lose Erde mit den Tieren lagenweise in Säcke, bis 60 Zentimeter tief. Das Loch am neuen Ameisen-Standort hatten sie schon ausgehoben, auf einer sonnigen Streuobstwiese. Über 20 Säcke mit Erde und den Tieren. Behutsam setzten die Helfer das Nest wieder aus. „200 000 bis 300 000 Ameisen dürften es sein“, vermutet Wennes. Die ersten zwei Wochen nach der Umsiedlung fütterten die BUND-Leute um Jürgen Hellgardt die Tiere mit angeteigtem Puderzucker und Honigresten.

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Zukunft

Zukunft

Im BUND für ein zukunftsfähiges Baden-Württemberg

Ökonomie

So zia l es

Nachhaltiges Baden-Württemberg

Wie sieht Baden-Württemberg mit einer lebenswerten Zukunft aus? Wie schaffen es die Menschen, sich angesichts von Klimawandel, knapper werdenden Rohstoffen und Artenrückgang für eine nachhaltige Entwicklung stark zu machen? Der BUND hat 2010 vielfältige Beiträge dazu geleistet.

> BUND: Nachhaltigkeitsstrategie darf nicht nur Showgeschäft bleiben 2007 startete die Landesregierung mit ihrer Nachhaltigkeitsstrategie. Der BUND stand diesem Vorhaben von Anfang an kritisch gegenüber und beteiligt sich deshalb auch nicht an den Gesprächsrunden. An der Kritik des BUND hat sich im Laufe der Zeit nichts geändert. „Auch in ihrem dritten Jahr blieb die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes ohne Einfluss auf wesentliche politische Entscheidungen“, kommentierte BUND-Landesvorsitzende Brigitte Dahlbender den Nachhaltigkeitskongress der Landesregierung im Juni 2010 in Esslingen. Als Beispiele für Nachhaltigkeitsferne nennt der BUND die Siedlungs-, Verkehrs- und Energiepolitik. Beim Verkehr fordert die Landesregierung fast jeden Monat mehr Bundesmittel für den Bau von Fernstraßen – selbst 460 Millionen Euro pro Jahr sollen dafür nun nicht mehr ausreichen. Angebotskürzungen im Nahverkehr nehmen die politischen Vertreter dagegen klaglos hin. „Das Land braucht Politiker, die mit ihren Entscheidungen die Energiewende vorantreiben“, so Dahlbender. „Stattdessen setzen sie sich für Atom- und Kohlestrom ein. Das passt einfach nicht zusammen“. Der BUND fordert deshalb ein Nachhaltigkeitsgesetz auf Landesebene. „Erfolg lässt sich nur mit verbindlichen Zielen und Umsetzungskriterien nachweisen und kontrollieren. Das Kabinett muss deshalb kontinuierlich überprüfen, ob die Folgen seiner Entscheidungen nachhaltig sind“, erläuterte Dahlbender.

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www.bund-bawue.de/ fachtagung-bne-2010 Schauen Sie auch auf unsere vielfältige Umweltbildungsseite www.bund-bawue.de, Themen & Projekte, Umweltbildung.

> BUND-Fachtag „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“

Zukunft

Die Vorträge und Informationen aus den sieben Fachforen beim Fachtag unter dem Motto „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ finden Sie unter

Hundert Aktive des BUND Baden-Württemberg und des Bund Naturschutz in Bayern, die alle in der Umweltbildung mitarbeiten, trafen sich im September 2010 in Ulm zu einem hochkarätig besetzten Fachtag unter dem Motto „Herausforderung Bildung – Wege zur Nachhaltigkeit“. Zur Halbzeit der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ zog Professor Gerhard de Haan Bilanz und ermutigte die Anwesenden, Themen der Nachhaltigkeit in ihre Bildungsarbeit einzubauen. Sein wichtigstes Argument: Sinnsuche ist heute wieder wichtiges Lebensthema junger Menschen. Am Nachmittag stellten Menschen aus der Praxis der Umweltbildung ihre Projekte vor, um den Anwesenden Appetit auf zukunftsorientierte Bildungsarbeit zu machen. Vom McMöhre-Projekt zur nachhaltigen Ernährung an der Schule über konsumkritische Aktionen bis zu Projekten mit internationalen Partnern bekamen die interessierten Zuhörer eine breite Palette an Anregungen.

> BUND-Projekt Grüner Zweig Bodensee: Regionaler Internet-Einkaufsführer Seit 1988 erstellte der BUND Baden-Württemberg immer wieder regionale Bio-Einkaufsführer in gedruckter Form, vor allem für gesunde Lebensmittel. Jetzt wurde es Zeit für den ersten regionalen Einkaufsführer im Internet. Nach einer Idee von Thomas Schaefer vom BUND Konstanz haben Studierende und Praktikanten die Internetseite ins Netz gestellt. Studentinnen und Studenten der Wirtschaftsfächer der Fachhochschule Konstanz begleiten das Projekt seit 2010 mit professionellem Marketing Know-how und bewertenden Umfragen. So entstand ein Service-Angebot, das Verbraucherinnen und Verbraucher am Bodensee informiert und Landwirten sowie Erzeugern eine weitere Möglichkeit gibt, ihre Produkte vorzustellen.

Unter www.dergruenezweig.net finden Sie den ersten regionalen BUND-Einkaufsführer im Internet, auf den Weg gebracht vom BUND Konstanz. Der BUND in Karlsruhe bietet unter dem Stichwort „Einkaufen in Karlsruhe“ ähnliche Informationen: www.bund.net/karlsruhe

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Zukunft

Eröffnungsfeier des Mc-Möhre-Projekts in Zell im Wiesental, Kreis Lörrach.

Vielfältig für Kinder aktiv Naturerlebnisse, Energiespar-Detektive, Lernen, was gesunde und nachhaltige Ernährung heißt: Mit einer breiten Palette von Projekten begeistert der BUND in Baden-Württemberg unsere Jüngsten für die Natur und für einen anderen Umgang mit unserer Umwelt.

> McMöhre: Neue Schulen im Netzwerk Das Schülerfirmenprojekt McMöhre - die PowerPause - von BUNDjugend und BUND wurde von der UNESCO als Dekade-Projekt ausgezeichnet. Hier organisieren Schülerinnen und Schüler in verschiedenen Abteilungen ein frisches und nachhaltiges Pausenfrühstück an ihrer Schule. Dabei bauen sie Kontakte zu regionalen Betrieben auf und lernen praxisorientiert eine Menge über ökologische, ökonomische und soziale Zusammenhänge. Das ständig wachsende Netzwerk von McMöhre-Schülerfirmen zeigt, welche Chancen in einem undogmatischen Zugang zum Thema gesunde Ernährung liegen. Dabei kommen auch außerschulische Aktionen nicht zu kurz, wie zum Beispiel ein Fruchtcocktail-Stand auf der Landesgartenschau, bei dem die Schülerfirma der Gerhard-Thielcke-Realschule mit tatkräftiger Unterstützung eines Europameisters im Barmixen frische Bio-Cocktails anbot. Überzeugt hat auch die Schülerfirma McMORZ aus Zell im Wiesental. Sie erhielt von der dortigen IHK den Wirtschaftspreis Schule.

Partner der Schülerfirmen

Förderer

McMöhre – die Powerpause Unter www.mcmoehre-bawue.de finden Sie alles über unser Projekt für eine gesunde und nachhaltige Pausenverpflegung. Projektleiter Miklas Hahn unterstützt interessierte Schulen bei Gründung und Durchführung von Schülerfirmen, Telefon: 07732 1507-25, miklas.hahn@bund.net

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Zukunft

> UNESCO-Auszeichnung für BUNDjugend-Projekt Naturtagebuch 2010 war ein gutes Jahr für das Projekt Naturtagebuch der BUNDjugend Baden-Württemberg: Fast 800 Kinder nahmen in Baden-Württemberg am Wettbewerb teil. Die eingesandten Naturtagebücher, die von den Beobachtungen eines Waldstücks, eines Baumes oder eines Gartens erzählen, begeisterten. Für unser Natur-Kindermagazin „Manfred Mistkäfer“ interessieren sich knapp 3 000 Abonnenten, viele davon Erzieherinnen oder Lehrkräfte, denn dem Heft liegt ein pädagogischer Praxisteil bei. Die UNESCO zeichnete in Frankfurt den Naturtagebuch-Landeswettbewerb Baden-Württemberg und das Begleitmagazin „Manfred Mistkäfer“ als Projekt zur UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ aus – eine schöne Bestätigung der guten Arbeit von Projektleiterin Ladi Oblak und ihrem Team.

Die Kindergruppe des BUND Maulbronn, Enzkreis, war Preisträger des Wettbewerbs Naturtagebuch 2010.

Die UN-Dekade-Projekte des BUND BadenWürttemberg finden Sie unter www.bund-bawue. de, Themen & Projekte, Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Steinzeithäuser als Blickfang, attraktiv präsentierte Informationen zum Naturschutz im Garten: Über 300 000 Gartenschau-Gäste bewunderten in Villingen-Schwenningen die Angebote des BUND.

> BUND-Familienangebote auf der Landesgartenschau Villingen Schwenningen Es war ein schönes, spektakuläres Gelände - einer der Höhepunkte auf der Landesgartenschau: das vom BUND gestaltete Gelände mit zwei Steinzeit-Häusern, Ziegen und Schafen. Attraktive Schautafeln zu den Themen Moore, Naturschutz und Beweidung informierten die über 300 000 Gäste. Der BUND hatte die Tafeln gemeinsam mit Fachleuten der Hochschule Nürtingen-Geislingen gestaltet. Vor allem viele Familien kamen und blieben, um bei Natur-Nachmittagen zu basteln, zu spielen, sich zu informieren, Brot aus alten Getreidesorten zu backen oder Saft aus Streuobst-Äpfeln zu keltern. Auch Exkursionen ins benachbarte Schwenninger Moos, das Moorgebiet, in dem der Neckar entspringt, standen auf dem Programm. Fünf Praktikantinnen und Praktikanten sowie 30 Ehrenamtliche betreuten die Gäste und führten ein attraktives Erlebnisprogramm durch. Die Stiftung Naturschutzfonds beim Umweltministerium Baden-Württemberg förderte dieses Projekt der Umweltbildung.

Immer wieder beliebt: BUND-Nistkasten-Aktionen mit Kindern – hier beim BUND Freudenstadt, organisiert von Martin Franz.

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Zukunft Die öffentlich wirksame Aktion, die beim traditionellen Jugendaktionskongress (JAK) immer am letzten Tag auf dem Programm der Jugendlichen steht, war diesmal eine Straßendemonstration auf dem Kartoffelmarkt in Freiburg zum Thema „Integration beginnt in den Köpfen“.

Neue Angebote für junge Leute Bei der Ansprache junger, umweltinteressierter Menschen gehen BUND und BUNDjugend neue Wege. Wir stellen Ihnen einige davon vor.

> Mit Jugendlichen Jugendliche erreichen: Projekt „BUND macht Schule“ Die vom BUND mitfinanzierte Studie „Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt“ beschreibt, wie sich unser Land und unsere Welt verändern müssen, damit sie lebenswert bleiben. BUNDjugend und BUND in Baden-Württemberg wollen Inhalte dieser Studie an Schulen bringen. Projektleiter ist Reiner Baur von der BUNDjugend. Wir bilden Jugendliche aus, die anderen Jugendlichen näher bringen, was Nachhaltigkeit bedeutet. Und das mit lebensnahen Themen, Textilien, gutem Essen, Ressourcen sparen im Alltag – aber auch mit der großen Frage der internationalen Gerechtigkeit, die für viele Jugendliche wichtig ist.

> Jugendliche lesen „Zukunftsfähiges Deutschland“ – Gruppe plan.z Dass die Studie für Jugendliche interessant ist, beweist die BUNDjugendArbeitsgruppe „plan.z“ eindrücklich. Gemeinsam lasen BUND-Jugendliche in der Studie, wählten 2010 das Thema „Welthandel“ aus und arbeiteten die passenden Kapitel durch. Die Ergebnisse: eine Präsentation, die volkswirtschaftliche Fragen beantwortet und ein Workshop für andere Jugendliche, der mit großem Erfolg mehrfach angeboten wurde. Schwerpunktthema 2011 ist „Wirtschaftswachstum“. Auch hier werden nach einer Lese- und Diskussionsphase wieder praktische Taten folgen. Hauptamtliche Unterstützung erhalten die Jugendlichen von Reiner Baur.

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Interessierte Jugendliche können jederzeit bei plan.z einsteigen und mitmachen. Informationen und aktuelle Termine unter www. bundjugend-bw.de


Zukunft

> Jugendaktionskongress (JAK) mit internationalem Partner Seit fast 20 Jahren treffen sich immer in den Herbstferien auf Einladung der BUNDjugend Baden-Württemberg umwelt- und politisch interessierte Jugendliche zum Jugendaktionskongress JAK. Knapp 200 Jugendliche befassen sich in mehr als 30 Workshops mit Umweltpolitik, mit Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt oder mit Lebensstilfragen. Vor dem Hintergrund der von Thilo Sarrazin angestoßenen Debatte über Migranten in Deutschland veranstaltete die BUNDjugend diesen Kongress erstmals gemeinsam mit einem Jugendverband vorwiegend türkischstämmiger Migranten, der DIDFJugend. In Freiburg waren daher Horizonterweiterung und viele Einblicke in anderes Denken, aber auch ähnliche Erfahrungen – etwa beim Schulalltag – angesagt.

Mit ansprechendem Layout, spannenden Berichten und Hinweisen auf Mitmach-Aktionen präsentierte sich im Frühjahr 2010 erstmals das neue Jugendmagazin „KriZ“ der BUNDjugend Baden-Württemberg. Der Name sagt aus, was die junge Redaktion neben jugendorientierter Information noch bringen will: kritische Berichte zu Natur- und Umweltpolitik und zur Der erste vorbereitende Workshop zum BUNDjugend-Projekt „BUND macht Schule“ fand beim

Jugendkultur.

20-jährigen Jubiläum des „Freiwiligen Ökologischen Jahres“ im Juni 2010 in Friedrichshafen statt. Die Landeszentrale für politische Bildung hatte zu diesem landesweiten Jubiläum eingeladen. Thema des Workshops war „Welthandel konkret“.

> BUND und BUNDjugend an Hochschulen Zwei Jahre lang tauschten sich Aktive von BUND und BUNDjugend darüber aus, wie die Verbände ihre Kontakte zu Hochschulen verbessern können. Studierende und Lehrende, Ehren- und Hauptamtliche erstellten eine Sammlung von Methoden und Kontakten. Etliche der Methoden haben BUND-Aktive schon erfolgreich erprobt. Das ist eine gute Grundlage für BUND-Aktive, die auf ihre Hochschulen vor Ort zugehen wollen. Wie beispielsweise in Ulm: Seit vier Jahren gibt es dort eine BUND-Hochschulgruppe, auf den Weg gebracht von einer Ex-Praktikantin des BUND. „Besonders am Herzen liegen uns die Wildbienen“, sagen Miriam Hof und Katja Bendrin, beide Studentinnen der Biologie. Vor drei Jahren baute die Gruppe ein Wildbienenhotel für den Botanischen Garten, das sie seither betreut. 2010 war die vermehrte Einführung von Recyclingpapier Thema der Studierenden. „Wir haben Spaß daran, gemeinsam in der Gruppe etwas Sinnvolles in die Tat umzusetzen. Wir möchten die Menschen zum Nachdenken anregen und zeigen, dass man auch als „Otto-Normal-Student“ etwas bewegen kann“.

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Anhang

Landesweite BUND-Arbeitsgruppen

Mach mit!

Die landesweiten BUND-Arbeitsgruppen sind für die Entwicklung von Strategien und Positionen im BUND-Landesverband wichtig. Mitglieder und Freunde des BUND können sich mit Interessenten am gleichen Fachgebiet austauschen, neue Informationen bekommen und sich auch auf Landesebene engagieren.

> AG Klimaschutz und Energie Die landesweite BUND-AG Energie begleitet den landesweiten BUND-Schwerpunkt „Klimaschutz und Energie“. Sie entwickelt Positionen und Angebote zur Energiewende. Die AG trifft sich zwei- bis viermal pro Jahr, jeweils freitagnachmittags in der BUND-Landesgeschäftsstelle Stuttgart. Ansprechpartner: Umweltreferent Franz Pöter, BUND-Landesgeschäftsstelle Stuttgart, Paulinenstraße 47, 70178 Stuttgart, Telefon 0711 620306-16, E-Mail: franz.poeter@bund.net

> AG Naturschutz Die AG begleitet den jeweiligen landesweiten BUND-Naturschutz-Schwerpunkt (derzeit Schmetterlinge). Die AG dient auch dem Austausch und der Erarbeitung von BUND-Positionen zu aktuellen Naturschutzthemen. Weitere regelmäßige Themen der AG sind Natura 2000 und FFH, Eingriffsausgleich und Ökokonto, Erhalt der Biodiversität, Biosphärengebiet Schwäbische Alb und das BUND-Rettungsnetz für die Wildkatze. Die AG trifft sich drei bis fünf Mal pro Jahr. Ansprechpartnerin: Naturschutzreferentin Christine Fabricius, BUND-Landesgeschäftsstelle, Paulinenstraße 47, 70178 Stuttgart, Telefon: 0711 620306-14

> AG Streuobst Im BUND Baden-Württemberg gibt es zahlreiche Initiativen und Aktionen zu den Themen Apfelsaft und Streuobst, die innerhalb des Verbands zu wenig vernetzt und nach außen zu wenig bekannt sind. Die Fachleute in der AG machen die Leistungen und Angebote des BUND zum Streuobst bekannter. Sie bearbeiten außerdem aktuelle politische Fragestellungen zum Schutz der Streuobstgebiete und zur Vermarktung von ungespritztem Saft aus Streuobstgebieten. Ansprechpartnerin: Naturschutzreferentin Christine Fabricius, BUND-Landesgeschäftsstelle, Paulinenstraße 47, 70178 Stuttgart, Telefon: 0711 620306-14

> AG Wald Die AG Wald besteht aus Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen des BUND Baden-Württemberg, darunter ausgebildete Forstleute. Regelmäßige Themen der AG: vorbildliche Waldwirtschaft, kostenbedingte Strukturveränderungen im Forst, Natura 2000/FFH im Wald, Aktivitäten von BUND-Gruppen bei Forsteinrichtungen, BUND-Rettungsnetz für die Wildkatze. Ansprechpartner: BUND-Projektleiter Kai-Steffen Frank, BUND-Hauptgeschäftsstelle, Mühlbachstraße 2, 78315 Radolfzell, Telefon: 07732 1507-16, E-Mail: kai-steffen.frank@bund.net

> AG Umweltbildung Etwa vier Mal im Jahr treffen sich Haupt- und Ehrenamtliche des BUND und der BUNDjugend. Ziele der AG: BUNDProjekte und Aktionen sammeln, verbreiten und optimieren - Vorgaben für die Lobbyarbeit des BUND formulieren und die Entwicklung eines Profils für den BUND Baden-Württemberg als „Verband der Umweltbildung“. Für den Austausch über örtliche Projekte und Fragen nimmt sich die AG viel Zeit. Wichtiges Thema 2011: Wie sieht eine zukunftsfähige, nachhaltige Schule aus? Ansprechpartner: Thomas Giesinger, Koordinator für die Ehrenamtsförderung im BUND BW, BUND-Hauptgeschäftsstelle, Mühlbachstr. 2, 78315 Radolfzell, Telefon: 07732 1507-26, E-Mail: thomas.giesinger@bund.net

> AG Ehrenamt Die Entwicklung von Konzepten zur Gewinnung und Bindung von Aktiven im BUND sowie Beiträge zu deren Umsetzung sind die Ziele der AG. Die Arbeitsgruppe begleitet die Umsetzung der Beschlüsse des Landesvorstands zur Ehrenamtsförderung. Ehren- und Hauptamtliche aus allen Ebenen des BUND-Landesverbands sind in der AG vertreten. Ansprechpartner: Thomas Giesinger, Koordinator für die Ehrenamtsförderung im BUND BW, BUND-Hauptgeschäftsstelle, Mühlbachstr. 2, 78315 Radolfzell, Telefon: 07732 1507-26, E-Mail: thomas.giesinger@bund.net

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153 BUND-Kindergruppen gibt es in Baden-Württemberg. Ihre Leiterinnen und Leiter werden von einem Team regionaler BUND-Kindergruppen-Betreuerinnen unterstützt. Ziel ist die Neugründung von Kindergruppen sowie ein guter Service für die bestehenden Kindergruppen. Die Regionalbetreuerinnen beraten und erstellen ansprechende Vorlagen sowie Arbeitsmaterialien für die Kindergruppenleiter.

Anhang

Kindergruppen-Betreuung beim BUND

Die Gesamtleitung des BUND-Kinderbereichs in Baden-Württemberg hat Birgit Eschenlohr – Adresse siehe unten. Für diese Arbeit wurden wir schon zwei Mal von der UNESCO als Dekade-Projekt ausgezeichnet. Zurzeit finden Sie in folgenden Regionen Kindergruppen-Regionalbetreuerinnen und -betreuer:

> BUND-Regionalverband Südlicher Oberrhein

Andrea Hagemann-Raffs, Kaiserstuhlstraße 10, 79189 Bad Krozingen Tel.: 07633 948073, E-Mail: andrea.hagemann-raffs@bund.net

> BUND-Regionalverband Mittlerer Oberrhein

Heike Rösgen, Waldhornstr.25, 76131 Karlsruhe, Tel.: 0721 358582, E-Mail: Kindergruppen.Mittlerer-Oberrhein@bund.net

> BUND-Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald

Birgitta Gräber-Bickel, Oberlaudenbacherstr. 4a, 64646 Heppenheim, Tel.: 06252 2812, E-Mail: kindergruppen.rno@bund.net

> BUND-Regionalverbände Donau-Iller und Bodensee-Oberschwaben

Birgit Eschenlohr, BUND Kreisverband, Ziegelhausstr. 42, 88400 Biberach, Tel.: 07351 12204, E-Mail: bund.biberach@bund.net

> BUND–Regionalverband Stuttgart

Angela Morbitzer, Rotebühlstr. 86/1, 70178 Stuttgart, Tel.: 07145 269465, E-Mail: angela.morbitzer@bund.net

> BUND-Regionalverband Heilbronn-Franken

Christoph Schulz, Lixstr. 8, 74072 Heilbronn, Tel.: 07131 772058, E-Mail: bindus.achtebacht@googlemail.com oder kindergruppen.heilbronn-franken@bund.net

> Seminarangebot Gemeinsam mit der Naturschutzjugend (NAJU) bieten wir jedes Jahr einen dreiteiligen Kindergruppenleiterlehrgang an. Außerdem bieten einige Regionalbetreuerinnen und engagierte BUND-Gruppen auch Weiterbildungen und Treffen in ihrer Region an. Informationen bei Birgit Eschenlohr.

Die Serviceseite des BUND Baden-Württemberg für Aktionen mit Kindern finden Sie unter www.bund-bawue. de/kinder Praktische Anregungen und Spielanleitungen finden Sie unter www.bund-bawue.de/ spiele Zwei Mal im Jahr erscheint ein BUND-Kindergruppenleiter-Rundbrief. Dieser kann per Mail bei Birgit Eschenlohr (siehe KindergruppenbetreuerInnen) bestellt oder im Internet unter www.bundbawue.de/rundbriefe heruntergeladen werden. Bisherige Schwerpunkte waren die Themen Wolf, fairer Handel, Hornissen, Schmetterlinge, Landwirtschaft, Energie, Wald, Fledermäuse, Wildkatze und Wildkräuter.

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Anhang

BUND-Geschäftsstellen BUND-Landesgeschäftsstelle

Berthold Frieß, Landesgeschäftsführer Paulinenstraße 47 70178 Stuttgart bund.bawue@bund.net

BUND-Hauptgeschäftsstelle

Wolfgang Friedrich, Hauptgeschäftsführer Mühlbachstraße 2 78315 Radolfzell-Möggingen bund.moeggingen@bund.net

Tel.: Fax:

0711 620306-0 0711 620306-77

Tel.: Fax:

07732 1507-0 07732 1507-77

Buddy Dorn Tel.: Rotebühlstraße 86/1 Fax: 70178 Stuttgart bundjugend.bw@bund.net, www.bundjugend-bw.de

Ökostation Freiburg

Heide Bergmann, Ralf Hufnagel Falkenberger Str. 21 b 79110 Freiburg info@oekostation.de, www.oekostation.de

Tel.: Fax:

Geschäftsstellen der Regionalverbände mit Geschäftsführern

Geschäftsstellen von Kreis- und Ortsverbänden

Bodensee-Oberschwaben

Biberach

Rita Strieckmann Tel.: 07581 8407 Hindenburgstr. 10 Fax: 07581 5578 88348 Bad Saulgau bund.bodensee-oberschw@bund.net, www.bund.net/badsaulgau

Donau-Iller

Ralf Stolz Pfauengasse 28 89073 Ulm bund.ulm@bund.net, www.bund-ulm.de

Tel.: Fax:

0731 66695 0731 66696

Heilbronn-Franken

Gottfried May-Stürmer Tel.: 07131 772058 Lixstr. 8 Fax: 07131 772059 74072 Heilbronn bund.franken@bund.net, www.bund.net/heilbronn-franken

Hochrhein

Ulrich Faigle Tel.: Hebelstr. 23 a Fax: 79618 Rheinfelden bund.hochrhein@bund.net, www.bund.net/hochrhein

07623 62870 07623 799852

Mittlerer Oberrhein

Hartmut Weinrebe Tel.: 0721 358582 Waldhornstr. 25 Fax: 0721 358587 76131 Karlsruhe bund.mittlerer-oberrhein@bund.net, www.bund.net/mittlerer-oberrhein

Neckar-Alb

Barbara Lupp Tel.: Katharinenstraße 8 Fax: 72072 Tübingen bund.neckar-alb@bund.net, www.bund.net/neckar-alb

07071 943885 032221 479707

Birgit Eschenlohr Tel.: Ziegelhausstr. 42 Fax: 88400 Biberach bund.biberach@bund.net, www.bund-biberach.de

Kirchheim/Teck - BUND KV Esslingen Rosemarie Fano Max-Eyth-Str. 8 73230 Kirchheim zentrale@bund-es.de, www.bund-es.de

Schwarzwald-Baar-Heuberg

Claus Ding Prinz-Eugen-Str. 19 78048 Villingen-Schwenningen bund.sbh@bund.net, www.bund.net/sbh

Stuttgart

Tel.: Fax:

Konstanz

Dr. Thomas Schaefer Tel.: Zum Hussenstein 12 Fax: 78462 Konstanz bund.konstanz@bund.net, www.bund-konstanz.de

07531 15164 07531 17107

Bietigheim-Bissingen - BUND KV Ludwigsburg

Roswitha Schmidt Tel.: 07141 927266 Kernerstraße 28 Fax: 07141 901183 74321 Bietigheim-Bissingen bund-ludwigsburg@gmx.de, www.bund.net/kv-ludwigsburg Oliver Decken Käfertaler Str. 162 68167 Mannheim bund.mannheim@bund.net

Tel.: Fax:

0621 331774 0621 36752

Petra Rumpel Tel.: 0781 25484 Hauptstr. 21 Fax: 03212 2548401 77652 Offenburg bund.umweltzentrum-ortenau@bund.net, www.bund.net/uz-ortenau

Pfullendorf

Heinz Brandt Tel.: 07552 91091 Roßmarktgasse 4 Fax: 07552 91092 88630 Pfullendorf bund.pfullendorf@bund.net, www.bund.net/pfullendorf

Reutlingen Tel.: Fax:

Gerhard Pfeifer Tel.: Rotebühlstr. 86/1 Fax: 70178 Stuttgart bund.rv-stuttgart@bund.net, www.bund.net/stuttgart

Südlicher Oberrhein

06221 164841 06221 7192352

07021 49480 07021 71120

Ulfried Miller Tel.: 0751 21451 Leonhardstraße 1 Fax: 0751 21483 88212 Ravensburg bund.ravensburg@bund.net, www.bund-ravensburg.de

Ortenau

Matthias Weyland Hauptstr. 42 69117 Heidelberg bund.rhein-neckar-odenwald@bund.net, www.bund.net/rhein-neckar-odenwald

07351 12204 07351 303691

Ravensburg

Ostwürttemberg

Rhein-Neckar-Odenwald

0761 892333 0761 807520

Eva-Maria Schmid Tel.: 07541 376890 Friedrichstraße 51/3 Fax: 07541 592565 88045 Friedrichshafen bund.friedrichshafen@bund.net, www.bund.net/friedrichshafen

Mannheim

Andreas Mooslehner Tel.: 07361 5559773 Stuttgarter Str. 48 73430 Aalen bund.ostwuerttemberg@bund.net, www.bund-ostwuerttemberg.de

Tel.: Fax:

0711 61970-20 0711 61970-13

Friedrichshafen

Nordschwarzwald

Regine Einfeld Tel.: 07231 927192 Habermehlstr. 32 75172 Pforzheim bund.nordschwarzwald@bund.net, www.bund-nordschwarzwald.de

07721 51305 07721 502733

Monika Eiber Weingärtnerstr. 14 72764 Reutlingen bund.reutlingen@gmx.de

Tel.:

07121 320993

Tel.: Fax:

07031 807336 07031 800483

Erwin-Dietrich-Str. 3 Tel.: 78224 Gottmadingen Fax: nsz.hegau@bund.net, www.all-about-bats.de

07731 977103 07731 977104

Sindelfingen 0711 6197040 0711 6197044

Axel Mayer Tel.: 0761 30383 Wilhelmstr. 24 a Fax: 0761 23582 79098 Freiburg bund.suedlicher-oberrhein@bund.net, www.bund-freiburg.de

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BUNDjugend

Beate Sicorschi Herrenwäldlestraße 13 71605 Sindelfingen

Westlicher Hegau


Anhang

In der Fläche präsent: BUND-Geschäftsstellen und BUND-Gruppen

Mannheim Heidelberg

Heilbronn

Karlsruhe

Ludwigsburg

Pforzheim

Sindelfingen

Aalen

Stuttgart Kirchheim Tübingen

Offenburg

Reutlingen Ulm

Biberach

Freiburg

Bad Saulgau

Villingen-Schwenningen Pfullendorf

Gottmadingen Rheinfelden

Radolfzell-Möggingen

Konstanz

Ravensburg

Friedrichshafen

Hauptamtlich besetzte Geschäftsstellen BUND-Gruppen

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Anhang

Bilanz zum 31. Dezember 2010 Aktiva A. Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände Konzessionen, Lizenzen und ähnliche Rechte und Werte Sachanlagen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Finanzanlagen Beteiligungen Wertpapiere des Anlagevermögens Sonstige Ausleihungen

Euro

3.329,00

40.541,00

70.000,00 104.926,73 104.054,77

B. Umlaufvermögen Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Vermögensgegenstände Kassenbestand, Guthaben b. Kreditinstituten, Postgiro

C. Rechnungsabgrenzungsposten

Summe Aktiva

40

226.459,66 187,42 1.632.252,85

1.589,13

2.183.340,56


Anhang Passiva A. Vereinskapital Betriebsmittelrücklage Freie Rücklagen Projektrücklagen und zweckgebundene Rücklagen Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag

493.754,77 670.713,68 20.622,66 -41.508,95

B. Rückstellungen Rückstellungen Sonstige Rückstellungen

62.409,10

C. Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen u. Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen Sonstige Verbindlichkeiten

D. Rechnungsabgrenzungsposten

Summe Passiva

78.814,57 869.639,26 27.959,22

936,25

2.183.340,56

Im Bund mit dem BUND: Unsere Unterstützer Rund 80 000 Menschen unterstützen den BUND in Baden-Württemberg. Zum 31.12.2010 zählte der Landesverband 38 691 Mitglieder, 35 671 Förderer (Personen, die den BUND zum Teil seit Jahren und Jahrzehnten mit regelmäßigen Beiträgen bedenken) sowie rund 5 000 Einzelspender. Bei Fragen zur Jahresrechnung oder zur Bilanz gibt Ihnen Wolfgang Friedrich, BUND-Hauptgeschäftsführer, Telefon 07732 1507-0, E-Mail wolfgang.friedrich@bund.net, jederzeit gerne Auskunft.

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Anhang

Jahresrechnung 2010

BUND-Landesverband Baden-Württemberg e.V.

Einnahmen insgesamt: 3.333.622,04 € Ausgaben insgesamt: 3.375.130,99 € Jahresfehlbetrag:

-41.508,95 €

Der Jahresfehlbetrag wird den Rücklagen entnommen.

Einnahmen

Einnahmen aus Dienstleistungen

74.606,10 € 2,2%

Zuweisungen von Justizbehörden

21.400,00 € 0,6%

Zinserträge

31.627,40 € 1,0%

Projektzuschüsse Förderbeiträge*

279.566,34 € 8,4%

1.692.878,07 € 50,8% * BUND-Förderer sind Personen, die den BUND zum Teil seit Jahren und Jahrzehnten mit regelmäßigen Spenden bedenken

Mitgliedsbeiträge

1.044.061,22 € 31,3%

Spenden/Paten/Erbschaften

189.482,91 € 5,7%

Ausgaben

Kommunikation

215.054,58 € 6,4%

Organe

107.606,19 € 3,2%

Service und Verwaltung

446.696,43 € 13,2% Mitglieder- und Spenderinformation

326.724,04 € 9,7%

Regionale Umweltpolitik

913.263,38€ 27,0%

Mitglieder-und Spendenwerbung

285.122,39 € 8,4% Kinder- und Jugendförderung

Landes-Umweltpolitik

116.857,06 € 3,5%

963.806,92 € 28,6%

Weitere Informationen finden Sie unter www.bund-bawue.de, Rubrik über uns, Finanzen. Der BUND BadenWürttemberg lässt seine Jahresrechnung von einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer alle zwei Jahre freiwillig überprüfen. Sein Bericht für 2010 steht ab September 2011 ebenfalls auf der Seite „Finanzen“.

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Die Erde braucht Freundinnen und Freunde Der BUND ist ein Angebot: An alle, die unsere Natur schützen und den kommenden Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen erhalten wollen. Wir laden Sie ein, dabei zu sein.

Einzelmitglied (50 `*)

Familie (65 `*) (HauptansprechpartnerIn bitte bei

eintragen)

Reduzierter Beitrag (16 `*) (Schüler, Auszubildende, Studierende, Erwerbslose, Alleinerziehende, Kleinrentner)

Lebenszeitmitglied (1.500 `) Firma, Verein, Körperschaft (130 `*)

PartnerIn: Name, Geburtsdatum

Kind 1:

Name, Geburtsdatum

Kind 2:

Name, Geburtsdatum

Kind 3:

Name, Geburtsdatum

Ein Familienmitglied unter 28 Jahren ist auch BUNDjugend-Mitglied.

*Jahresbeitrag (Grundbetrag). Wir freuen uns, wenn Sie den Betrag erhöhen.

Spart Papier- und Verwaltungskosten: Ich ermächtige den BUND, den Mitgliedsbeitrag von meinem Konto abzubuchen. Diese Ermächtigung erlischt durch Widerruf bzw. Austritt.

Name, Vorname Geburtstag, Beruf * Straße, Hausnummer PLZ, Ort E-Mail, Telefon *

Bankleitzahl

Kontonummer

Kreditinstitut Datum, Unterschrift

* freiwillige Angaben

Bitte per Post oder Fax senden an:

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.

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Mitgliederservice, Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin Fax: 030 27586-440

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