BUNDmagazin BaWü 2/2014 - 25 Jahre Grünes Band - Biotopverbund im BUND

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Baden-Württemberg Landesverband Baden-Württemberg www.bund-bawue.de

Roland Schnell/Fotolia.de

BUNDmagazin 2-2014

Energiewende im Gegenwind Baden-Württemberg steckt mitten drin in der Energiewende. Der Atomausstieg ist beschlossen und im Land wurden erste, längst veraltete fossilbefeuerte Kraftwerke abgeschaltet. Fast die Hälfte der Stromerzeugungskapazitäten geht damit in den nächsten Jahren vom Netz. An ihre Stelle soll Strom aus erneuerbaren Energien treten. Die grün-rote Landesregierung hat sich vor allem den energischen Ausbau der Windkraft auf die Fahnen geschrieben. Der BUND Baden-Württemberg unterstützt die Pläne und trägt vor Ort wie auf Landesebene zur Umsetzung der Energiewende bei. Wir schauen sorgfältig darauf, dass die Planungen für neue Anlagen möglichst naturverträglich gestaltet werden. Doch Gegenwind kommt aus Berlin. Denn die Bundesregierung will den weiteren Ausbau der Erneuerbaren bremsen. Fortsetzung auf Seite 3

Inhalt

BUND

Editorial Folgen des Klimawandels | 2 | Intern Neue Landesgeschäftsführerin, Fachtagung und Delegiertenversammlung | 2  | Aktuell Energiewende im Gegenwind | 3 | BUND-Meldungen | 4 | Aktiv Nachhaltige Mobilität | 6 – 7 | Naturschutz Biotopverbund | 8 – 9 | Jugend Manfred-Mistkäfer-Tipp, Preisverleihung Naturtagebuch | 10 | Schwerpunkt Suffizienz und Klimaschutz, BUNDjugend Vaihingen/Enz | 11 | Regionen Wildkatzenkorridor, Veggieday, Regionalmeldungen | 12 – 13 | Aktiv Barfußpfad, BUND-Gruppe Kinzigtal, Unken, Totholzpyramide, Schmetterlingsseminar | 14– 15 | Termine Veranstaltungen, Publikationen, MV’s | 16 |

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Fachtagung Klimawandel und Delegiertenversammlung

Silke Reents

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BUND

die im April erschienene Prognose des Weltklimarates (IPCC) zu den Folgen des Klimawandels ist einMit den Auswirkungen des Klimawandels auf Natur deutig wie nie zuvor. Die globale Erwärmung wird und Landschaft beschäftigte sich die diesjährige drastische Auswirkungen auf die Wasserversorgung BUND-Fachtagung Ende April in Bad Boll. Einen glound die Nahrungsmittelproduktion haben. Auch die balen Blick auf das Thema bot der Eröffnungsvortrag Konflikte um Ressourcen werden sich weiter vervon Martin Widmann, Universität Birmingham, der schärfen. Wer sich nun in Deutschland oder Europa auch am IPCC-Bericht mitgewirkt hat. Gregor Stephain Sicherheit wähnt und glaubt, diese Probleme beni aus dem Umweltministerium lenkte dann den FoInseln BUNT oder das ferne Afrika, BUND MACHTträfen BUNT eher pazifische BUND MACHT kus auf Baden-Württemberg. In den folgenden Workder täuscht sich erheblich. Die IPCC-Prognosen sind shops widmete sich etwa Dr. Wolfgang Fiedler, Vogelmittlerweile, ergänzt durch weitere Studien, bis auf warte Radolfzell, den Herausforderungen des Klimadie regionale Ebene heruntergerechnet. So wird zum wandels für die Vogelwelt. Norbert Höll von der LanBeispiel angenommen, dass bereits ab 2020 in Stuttdesanstalt für Umwelt und Messungen stellte die Ergart mehr Wasser verkenntnisse seiner Behörde für die Naturschutzarbeit dunstet, als es Niedervor Ort zur Diskussion. schläge gibt. Nicht nur Die Delegiertenversammlung folgte weitgehend den für die Vegetation hat Empfehlungen des Vorstandes. Zustimmung fand der das unmittelbare FolAntrag der BUNDjugend auf eine gemeinsame AG Sufgen. Der Deutsche Städfizienz mit dem BUND. Die Delegierten verabschietetag wies bereits darauf deten außerdem die Resolution »Energiewende«. Nicht hin, dass drohende Hitzuletzt wurde Sylvia Pilarsky-Grosch als neue Landeszeperioden in unserem geschäftsführerin herzlich willkommen geheißen. Land auch ernsthafte Gesundheitsprobleme für ältere Menschen, chronisch Kranke oder Kinder mit PORTRAIT sich bringen werden. Liebe BUND-Mitglieder, Auch Tiere und Pflanzen sind vom Klimawandel betroffen. Viele Arten können lokalen Biotopverim Juni trete ich meine Position als Landesgeschäftsschlechterungen immerhin ausweichen, wenn es daführerin des BUND Baden-Württemberg an und freue für geeignete Strukturen gibt. Die Vernetzung ihrer mich auf vielfältige Begegnungen in den nächsten WoLebensräume durch den gesetzlich vorgeschriechen und Monaten. benen Biotopverbund ist dafür aber unabdingbar. Zu meiner Person: Ich bin 1962 geboren, verheiraMit unserem Wildkatzenprojekt setzen wir hier seit Jahren Maßstäbe durch die Schaffung von Korritet und lebe seit über 20 Jahren in Baden-Württemdoren für waldgebundene Tierarten. Nun wollen wir berg. Meine beiden Töchter sind mittlerweile erwachNATU RSC H UTZ uns auch verstärkt für den Biotopverbund im Offensen. Den BUND kenne ich aus meiner langjährigen land einsetzen, um etwa bedrohten Tagfaltern und Tätigkeit als ehrenamtliche Rechtsreferentin im Lananderen Tier- und Pflanzenarten Ausweichbewedesvorstand recht gut. Hier habe ich auch meine Ergungen zu ermöglichen und damit ihr langfristiges fahrungen im Umwelt- und Naturschutz gewonnen. BU N D-REISE Überleben zu sichern. Wir brauchen diesen BiotopMeine kommunikativen Fähigkeiten als Rechtsanverbund jetzt – nicht erst dann, wenn auch die letzwältin und Mediatorin werde ich ebenso einbringen ten Zweifler feststellen, dass die Prognosen zum Kliwie meine Erfahrungen in der politischen Lobbyarbeit als ehemalige Präsidentin des Bundesverbandes Windmawandel doch zutreffen. Energie. Einen Schwerpunkt meiner Aktivitäten möchBUND-intern gibt es Erfreuliches zu berichten: te Lich auf denKNaturschutz legen. haben mit eine hervorraK O M M EWir N TA R K OSylvia M M EPilarsky-Grosch N TA R ANkünftig DESPOLITI Beim BUND beeindruckt mich die große Zahl der gende Besetzung als neue Landesgeschäftsführerin ehrenamtlich engagierten Mitglieder ebenso wie seine gefunden. Vorstand, Mitarbeiterinnen und MitarbeiVielfalt von der Orts- bis zur Bundesebene. ter freuen sich auf die Zusammenarbeit und heißen Als Landesgeschäftsführerin möchte ich zur Weitersie herzlich willkommen! entwicklung des BUND Baden-Württemberg beitragen. R AT G E B E R R AT G E B E R EN E RGI E Die große Herausforderung sehe ich darin, diejenigen Ihre mitzunehmen, die schon lange beim BUND aktiv sind und auch neue Menschen dafür zu begeistern. Ich freue mich sehr auf unsere gemeinsame Arbeit! Dr. Brigitte Dahlbender NAC H RU F Ihre Sylvia Pilarsky-Grosch Vorsitzende des BUND Baden-Württemberg

Editorial

Die Resolution »Tschernobyl mahnt: Energiewende voranbringen« finden Sie im Internet unter: www.bund-bawue.de/ pressemitteilungen

Liebe Leserinnen und Leser,


Energiewende im Gegenwind

Windenergie + Natur = Möglich?! Samstag, den 28. 6. 2014 Schwabenlandhalle in Fellbach bei Stuttgart Begrüßungsvortrag: Ministerpräsident Winfried Kretschmann Mehr Infos auf Seite 16

Erneuerbaren wird das Wasser abgegraben

Veranstaltung

s ist schon absurd: Ob Politiker, Energiekonzerne oder Industriebetriebe, jeder bekennt sich zur Energiewende. Doch wenn es um konkrete Entscheidungen geht, sieht die Realität anders aus. Der zügige Ausbau der Erneuerbaren wird infrage gestellt und gegen das bislang erfolgreiche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) formiert sich heftiger Widerstand. Hauptangriffspunkt ist die Höhe der EEGUmlage, die plötzlich zum Wohlstandsfaktor der Gesellschaft erhoben wurde. Die Bundesregierung will nun den Ausbau von Wind- und Solarstrom deckeln, um die Belastung der Bürgerinnen und Bürger durch steigende Strompreise in den Griff zu bekommen. Dieses Ziel wird sie damit aber nicht erreichen, zumal sie großzügige Ausnahmeregelungen für die Industrie beibehalten will. Auch der Eigenstromverbrauch von Kraftwerken soll weiterhin von der EEG-Umlage ausgenommen sein. Vielmehr wird die EEG-Novelle den zukunftsfähigen Umbau unserer Energieversorgung ins Stocken bringen. Durch die verpflichtende Direktvermarktung und den vorgesehenen Wechsel zu Ausschreibungsverfahren werden insbesondere die kleineren, von Bürgerinnen und Bürgern finanzierten Anlagen zukünftig aus dem Markt gedrängt. Eine Ursache für die steigende EEG-Umlage sind sinkende Börsenstrompreise, weil Strom aus erneuerbaren Energiequellen immer preiswerter wird. Dadurch steigt die Differenz von Börsenstrompreis und EEG-Vergütung und somit auch die Umlage. Verschärft wird das Ganze durch den Flop des europäischen Emissionshandels. Der Preis für die Emission von Kohlendioxid ist auf wenige Euro pro Tonne gesunken. So liefern ineffiziente (Braun-)Kohlekraftwerke Strom zu Dumpingpreisen und blasen weiterhin Unmengen an Treibhausgasen und Feinstäuben in die Luft. Damit ist die erhoffte Lenkungswirkung ausgeblieben. Doch auf eine Verknappung der Zertifikate konnten sich die EU-Länder bisher nicht einigen.

In der Solarbranche sind bereits im letzten Jahr viele tausend Arbeitsplätze in Deutschland verlorengegangen, nachdem die Vergütung für Solarstrom drastisch und kurzfristig zurückgefahren wurde. Durch die geplante Deckelung des Zubaus von Windstromund Solaranlagen wird dem Markt der Erneuerbaren jegliche Ausbaudynamik geraubt. Ein Verlust von Arbeitsplätzen in weiteren Branchen wird unweigerlich die Folge sein.

Jörg Farys/die projektoren

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Demonstration für die Energiewende in Berlin

Wenn sich die politischen Rahmenbedingungen weiter so verschlechtern, ist die Energiewende massiv in Gefahr. Schon werden erste Stimmen laut, die Atomkraftwerke seien unverzichtbar für die Versorgungssicherheit im Land. Doch diese Behauptung führt in die Irre, denn Deutschland hat im letzten Jahr so viel Strom ins Ausland exportiert wie nie zuvor.

In schwierigen Zeiten Flagge zeigen

Für die Länder wird es unter diesen Bedingungen schwieriger, ihre Ziele zum Ausbau der Erneuerbaren umzusetzen. Baden-Württemberg will den Verlust fossiler und atomarer Energieerzeugung vor allem durch PORTRAIT mehr Wind- und Solarenergie auffangen. Zusätzlich muss das Land erhebliche Anstrengungen zur Energieeinsparung und Energieeffizienz unternehmen. Als traditionelles Stromimportland bezieht Baden-Württemberg etwa zehn Prozent seines Strombedarfs von Kraftwerken außerhalb der Landesgrenzen. Dieser Anteil wird zumindest zeitweise steigen, wenn der Zubau der Windkraftanlagen nicht wie geplant vorankommt. Kann Windstrom von der Küste die Lösung sein? Ein Teil der Lösung schon, denn die neuen HochspanNATU RSC H UTZ nungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen (HGÜ) können große Strommengen mit geringen Verlusten über längere Strecken transportieren. Aber nicht jede geplante Leitung wird für die erneuerbaren Energien beBU N D-REISE nötigt, auch wenn sie gerne damit begründet wird. So ist zum Beispiel schwer nachvollziehbar, welche Windstrommengen auf der geplanten HGÜ-Trasse zwischen dem rheinischen Overath und Philippsburg transportiert werden sollen. Denn im Rheinischen Braunkohlerevier gibt es nur wenige Windräder, dafür aber L A N DESPOLITI K eine ganze Reihe großer Braunkohlekraftwerke. Der BUND in Baden-Württemberg hat deshalb ein großes Fragezeichen an dieses Stromnetzprojekt gesetzt. Der zunehmenden Demontage der Energiewende treten wir entschieden entgegen. Die großen DemonsEN ERGI E trationen in diesem Frühjahr waren ein deutliches Signal: Wir kämpfen weiter für die Energiewende. Franz Pöter, Referent für Umweltpolitik des BUND Baden-Württemberg

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BUND-Projekt zur Energieeffizienz startet ken sowie Unterstützung bei Energieberatung und Förderanträgen. Die Erfahrungen aus dem Projekt sollen über die Modellregion hinaus wirken. Denn die Landesregierung verfolgt das Ziel, bis zum Jahr 2020 den Gesamtenergieverbrauch im Land um 20 Prozent zu senken und bis 2050 die Hälfte der Energie einzusparen. Das BUND-Projekt entstand im Rahmen eines Aktionsplanes, der BSG Schwäbische Alb« an. Ziel ist, vomMACHT Beirat für nachhaltige Entwickden Energieverbrauch in der Regi- BUND BUND MACHT BUNT BUNT lung der Landesregierung beschloson zu senken und den sparsamen sen wurde. Es wird ab Frühjahr Umgang mit Energie gesellschaft2014 für drei Jahre vom Ministerilich zu verankern. Dazu soll Neues um für Umwelt, Klima und Energieerprobt und Bewährtes beschleuwirtschaft Baden-Württemberg nigt umgesetzt werden. Vorgesehen gefördert. sind Dialog- und Diskursveranstalwww.energieeffizienzregion-alb.de tungen, der Aufbau von NetzwerBarbara Lupp

Das Biosphärengebiet (BSG) Schwäbische Alb, das bisher einzige in Baden-Württemberg, soll zur Modellregion für nachhaltige Entwicklung in allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen werden. Der BUND ist von Beginn an dabei, egal ob es um Naturschutz, Mobilität oder Klimaschutz geht. Vor knapp zwei Jahren gab er eine Potenzialstudie für ein integriertes Klimaschutzkonzept in der Modellregion in Auftrag. Aus der Studie geht hervor, dass die angestrebte vollständige regenerative Energieversorgung möglich wäre, wenn alle Potenziale zur Energieeffizienz und -einsparung genutzt würden. Genau hier setzt das neue BUNDProjekt »Energieeffizienzregion

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Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb geht in sein siebtes Jahr. Bei allen Fortschritten kam die Beteiligung der Naturschutzver-

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der Geschäftsstelle mitberaten. Auch in der Satzung des neu gegründeten BiosphärengebietsVereins wurde die Beteiligung der Naturschutzverbände in Vorstand und Beirat mit einer Mindestanzahl von Sitzen festgeschrieben. Der BUND wird im Beirat von Gerhard Störmer vom BUND-Ortsverband Bad Urach vertreten.

N ATU RSC H UTZ Nationalpark Schwarzwald: Jetzt geht’s los! Am 1. Januar wurde der Nationalpark im Nordschwarzwald aus der B U Ngehoben. D-REISE Taufe Die Nationalparkverwaltung auf dem Ruhestein hat ihre Arbeit aufgenommen. Der BUND gratuliert herzlich und bringt sich engagiert ein. Im März tagte der NationalparkL ANerstmals DESPOLITI K beirat. Der BUND-Landesvorstand hat Karl-Ernst Rothfuß aus Baiersbronn in den Beirat entsandt. Sein Stellvertreter ist Dr. Meinrad

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Heinrich vom BUND Renchtal. Der über 30-köpfige Beirat setzt sich gemäß Nationalparkgesetz aus einer Vielzahl von Stakeholdern zusammen, die insbesondere den Nationalparkplan fachlich beraten werden. Wesentliche Aufgabe wird die Festlegung derMKern-, EntwickKOM E N TA R K O M M E N TA R lungs- und Managementzonen dass der Nationalpark hierbei und die Definierung der Umweltseinem naturschutzfachlichen standards sein. Die BUND-Vertreter Anspruch gerecht wird. werden sorgfältig darauf achten, www.bund-bawue.de/Nationalpark

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Aktuell informieren und mitdiskutieren www. facebook.com/BUNDbawue

Privat

Reden im Beirat mit: Karl-Ernst Rothfuß (links) BU N D-REISE und Dr. Meinrad Heinrich (rechts)

bände eher zäh voran. Dank seiner Beharrlichkeit konnte der BUND jetzt ein paar Pflöcke einschlagen. Ab diesem Jahr dürfen die Naturschutzverbände endlich einen Vertreter in den Lenkungskreis des Biosphärengebiets entsenden. Diese Aufgabe übernimmt Ralf Stolz, Geschäftsführer des BUND-Regionalverbands Donau-Iller. Er wird dort über Grundsatzfragen sowie Ausstattung und Arbeitsprogramm

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Vertreten die Naturschutzbände: Ralf Stolz (links) und Gerhard Störmer PORTRAIT (rechts)

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Biosphärengebiet Schwäbische Alb: BUND in Gremien


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Gutes Geld – gutes Gewissen. Unsere Förderung von erneuerbaren Energien. Die Sparkassen in Baden-Württemberg stehen zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. Deshalb fördern wir nachhaltige Projekte in den Städten und Gemeinden mit besonderem Engagement und fairen Finanzierungen. Zum Beispiel einen Kindergarten, der seinen Energiebedarf fast ausschließlich mit Sonnenstrom deckt. Das ist schon heute gut für die Gemeinden und die Menschen – und morgen gut für die Zukunft unserer Kinder. www.gut-fuer-bw.de

Sparkassen. Gut für Baden-Württemberg.


Nachhaltige Mobilität: Viel angestoßen – einiges erreicht

Breisgau S-Bahn GmbH

BUND MACHT BUNT

Wer in der Mobilitätspolitik neue Konzepte umsetzen will, braucht einen langen Atem. Den hat der BUND Baden-Württemberg. Dank seiner hartnäckigen und phantasievollen Arbeit ist das Land einer nachhaltigen Mobilität ein gutes Stück nähergekommen. BUND-Verkehrsreferent Klaus-Peter Gussfeld berichtet im Gespräch mit BUNDmagazin-Redakteurin Gisela Hüber von ersten Erfolgen und dicken Brettern, die noch zuMACHT bohren BUNT sind. BUND

Die BreisgauBahn verbindet

K O M M E N TA R

R AT G E B E R

Welche Rolle nimmt der BUND Baden-Württemberg in puncto Mobilitätspolitik für das Land ein? Kann er tatsächlich Einfluss nehmen? Unsere Rolle ist vielfältig. Wir sind Initiator, wo es nötig scheint, Mahner und Warner und immer wieder Ideen- und Impulsgeber. Wichtig ist die Gremienarbeit. Unsere Vorsitzende Brigitte Dahlbender beispielsweise wirkt als stellvertretende Vorsitzende des Beirats der Landesregierung für nachhaltige Entwicklung an der Ausgestaltung des Schwerpunktes Mobilität mit. Ich vertrete den BUND beispielsweise K O M M E N TAim R Landesbündnis Pro Rad und im Fahrgastbeirat des Landes. In Ausschüssen des Gemeinderats sind viele BUND-Aktive als sachkundige Bürgerinnen und Bürger zur Stelle. Wir machen Vorschläge, erarbeiten Konzepte, treiben an. Wir R ATsind G E aber B E R auch Warner vor Fehlentwicklungen, oft in Zusammenarbeit mit Bürgerinitiativen, wie bei Stuttgart 21. Wir verstehen uns jedoch nicht als Protestler, sondern kommen mit besseren Ideen für Verkehr und nachhaltige Mobilität. Oft helfen pfiffige Aktionen, um Missstände aufzuzeigen. In Ulm haben wir mal ein blaues Sofa an die Straße gestellt, weil die Ampelphasen für Fußgänger dort viel zu kurz waren. Die Stadt hat daraufhin die Taktung geändert.

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Hat sich durch den Politikwechsel auf Landesebene für den BUND Entscheidendes verändert? Ja sicher. Unsere Kompetenz ist viel gefragter. Wir werden zu Runden Tischen und Arbeitsgruppen eingeladen. Ob sich das tatsächlich niederschlägt, steht noch auf einem anderen Blatt. Ministerpräsident Kretschmann steht eher für einen pragmatischen Kurs. Zu pragmatisch aus BUND-Sicht? Das ist diese Gretchenfrage: Ist das Glas halb leer oder halb voll? Ich neige zu der Sicht, dass es halb voll ist. Wir haben viel angestoßen und einiges erreicht. Die Handlungsspielräume auf Landesebene in der Verkehrspolitik sind ja begrenzt. Dass eine Koalition regiert, spielt auch eine Rolle – da ist der Kompromiss strukturell angelegt. Und vieles wird »ferngesteuert« durch die EU und durch den Bund. Die setzen den Rahmen für Abgas- und Lärmgrenzwerte. Die Finanzierung von Fernstraßen und Schiene ist fast voll in Bundeszuständigkeit. Ob Straßengelder, Regionalverkehr auf der Schiene oder gesetzliches Tempolimit – darüber entscheidet der Bund, die Länder haben hier nur Einfluss über den Bundesrat. Nicht zu vergessen die kommunale Planungshoheit. Hier kann das Land zwar als Ratgeber und über Fördergelder Einfluss nehmen, aber die Entscheidungen liegen bei den Kommunen. Fazit: Das Motto von Pipi Langstrumpf »ich mach’ mir die Welt, widewide wie sie mir gefällt« ist zu schön, um wahr zu sein. Wir müssen uns innerhalb der Rahmenbedingungen bewegen. Wie bewertet der BUND die Verkehrspolitik unter Grün-Rot – wo bewegt es sich in die richtige Richtung? Wir haben uns erfolgreich dafür eingesetzt, den Verteilungsschlüssel für Finanzhilfen nach dem LGVFG (Landes-Gemeinde-Verkehrs-Finanzierungs-Gesetz) zu ändern: 60 Prozent gehen jetzt in den Umweltverbund, also in Bahnen, Busse und das Fahrrad und 40 Prozent in kommunale Straßen. Früher war es genau anders herum. Es gibt sehr viele Initiativen für den Radverkehr: das Landesbündnis Pro Rad, die Auszeichnung »Fahrradfreundliche Gemeinde«. Ein Landesradverkehrskonzept ist in Arbeit, in der Landesbauordnung wird das Fahrrad besser berücksichtigt. Erstmals gibt es auch Fördermittel.


Fährt weiter: S-Bahn von Karlsruhe nach Bad Wildbad (oben); Vorbildliches Konzept: Ringbahn auf der Baar (rechts)

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Landratsamt Göppingen

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BUND MACHT BUNT

Fam. Spitzhüttel

Stadt Freiburg, Garten- und Tiefbauamt

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werden sollen. Das Land hat 158 Fernstraßenprojekte beim Bund angemeldet. Das ist einfach zu viel. Aber Politik und Bürger wollen das mehrheitlich, oft entgegen aller Rationalität, das sitzt tief. Das Geld reicht nicht für alles, das wissen alle, aber bei den Straßen soll nicht gespart werden. Beispiel B 31-West FreiburgBreisach: Als das Land aus Kostengründen den Ausbau stoppte, gab es einen interfraktionellen Aufschrei. Wir sehen es auch eher skeptisch, wie derzeit die Elektromobilität hochgejubelt wird. Entscheidend ist ja da amMACHT Ende nur mehr am Ende die CO2-Bilanz. Wenn BUND BUNT Elektroautos herumfahren und der klassische Autoverkehr nicht spürbar reduziert wird, stimmt die auch nicht mehr.

Baden-Württemberg ist zu einem großen Teil ländlich geprägt. Sind Einschränkungen der individuellen Mobilität, sprich des Autoverkehrs, realistisch? Ein schwieriges Thema. Wir stellen Best-Practice-Beispiele zusammen, denn es gibt gute Ansätze. Zum Beider Ringzug Baden-Württemberg auf der Baar, NATU RSC H UTZ N ATU RSCspiel H UTZ der verbindet sehr erfolgreich viele Orte im Nahverkehr. Erfolge gibt es auch beim Zulauf- oder Pendelverkehr vom Land in die Zentren. Hier liegen große PoBU N D-REISE BU N D-REISE tenziale für die Schiene, doch dafür gibt’s viel zu wenig Geld. Die große Offensive für die Schiene ist bisher ausgeblieben. Wenn es zudem gelingt, die BürgerVorrang für Fahrräder in Freiburg (Mitte) und schaft von einem besseren Verkehrskonzept zu überim Landkreis Göppingen (unten) zeugen, dann wird das ein Selbstläufer. Es muss Spaß machen, Velo KOM M EzuNfahren. TA R L A N DESPOLITI K L AN DESPOLITI K mit der Straßenbahn oder dem Im Verkehrsministerium wurde ein Referat für nachIn Freiburg und Tübingen ist das gelungen. Aber das haltige Mobilität eingerichtet. Es gibt Bundesratsinitisind langfristige Prozesse von der Idee über die Plaativen, um mehr Finanzmittel für den öffentlichen nung bis zur Realisierung. Vor allem, wenn es nicht Verkehr zu bekommen. Das Land unterstützt Gemeinnur um Gesetze oder Verbote, sondern um neue Konden besser bei innerörtlichen Tempolimits. R AT G E B E R EN ERGI E EN ERGI E zepte geht. Bei den Landesstraßen wurde die Wunschliste »entrümpelt« und ein deutlicher Schwerpunkt für SanieAn welcher Stelle werden verkehrspolitisch noch rung und Erhalt gesetzt. dickere Bretter zu bohren sein? Ganz klar beim Straßenbau und dem Autoverkehr. Das NAC H R U F NAC H R U FLand muss in seiner Politik noch stringenter werden, Und wo hakt es? Beim Auto. Baden-Württemberg ist eben ein Autoübrigens auch bei seinem eigenen Fuhrpark. Und was land mit einer großen Automobilindustrie. Das wirkt besonders schmerzhaft fehlt, ist ein Gesamtkonzept sich aus. Umweltpolitischer Knackpunkt ist die Frafür nachhaltige Mobilität, da gibt es noch zu viel ge, wie viele Bundesfernstraßen aus- und neu gebaut Klein-Klein.

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Biotopverbund: Ein starkes Netz für d NATU RSC H UTZ

Almut Sattelberger

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BU N D-REISE

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Vernetzte Landschaft mit Hecken und Sträuchern (li.) oder Gewässerrandstreifen (re.)

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Die Zersiedelung und Zerschneidung der Landschaften macht vielen Tieren und Pflanzen das Überleben schwer. In unserer Kulturlandschaft liegt die Lösung in der Erhaltung und Verbindung ihrer Lebensräume. Der BUND hat das früh erkannt und geht mit gutem Beispiel voran. Aber auch die Landesregierung muss ihr Versprechen einlösen und den Biotopverbund zügig umsetzen.

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pollofalter, Rebhuhn und Schachblume – das sind nur drei der Arten, die in Baden-Württemberg vom Aussterben bedroht sind. Jede dritte Tierund Pflanzenart ist in Gefahr. Auch wichtige naturnahe Lebensräume wie Alleen oder Bruchwälder, Streu- und Nasswiesen sind bedroht. Viele Tiere und Pflanzen sind auf eine enge Verzahnung verschiedener, strukturreicher Lebensräume angewiesen. Doch unsere Landschaft ist durch immer neue Wohngebiete zersiedelt, durch Verkehrswege zerschnitten. Landund Forstwirtschaft tun mit der Monotonisierung ganzer Landstriche ein Übriges. Die verbleibenden Biotope sind häufig zu klein und isoliert. Deshalb ist der landesweite Biotopverbund so wichtig. Die grün-rote Landesregierung hat sich die Umsetzung des Biotopverbundes selbst ins Aufgabenheft geschrieben. Laut Bundesnaturschutzgesetz ist sie auch dazu verpflichtet, es fordert zehn Prozent der Landesfläche für den Biotopverbund. In der Naturschutzstrategie der Landesregierung werden von der Landschaftsplanung bis zur Flurneuordnung wichtige Instrumente und der landesweite Biotopverbund als Schwerpunkt genannt. Doch in der Fläche ist noch so gut wie nichts geschehen.

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Warum ein Biotopverbund …

Augenfälliges Opfer zerschnittener Lebensräume sind die Tiere, die Jahr um Jahr auf unseren Straßen sterben. Andere Folgen sind weniger offensichtlich, aber genauso bedrohlich. So können Tiere oder Pflanzen, die als isolierte, kleine Populationen in einem Biotop leben, lokal aussterben, zum Beispiel durch genetische Degeneration, Nahrungsmangel oder lokale Ereignisse, etwa eine Überschwemmung. Zwischen ausgeräumten Agrarfluren oder betonierten Siedlungslandschaften können die Tiere Bedrohungen nicht ausweichen und Ersatzbiotope nicht erreichen. Studien belegen, dass durch Schutzgebiete allein nur zirka 30 bis 40 Prozent der schützenswerten, seltenen Arten erhalten werden können. Lokale Artenschutzprogramme können sie notdürftig über die Runden bringen. Sie können aber häufig nicht verhindern, dass sich der Erhaltungszustand der Art trotzdem verschlechtert. Es gilt also durch den Biotopverbund Strukturen zu schaffen, die Ausweich- und Wanderungsbewegungen erlauben. Durch den Klimawandel und die damit einhergehenden Veränderungen der Lebensbedingungen wird dieser Bedarf noch verstärkt.

… und wie funktioniert er?

Idealerweise gleicht ein Biotopverbund einem engmaschigen Netz mit dicken Knoten. Die Netzknoten sind wertvolle größere Schutzgebiete oder Biotope und kleinere Verbindungselemente, zum Beispiel ein Gehölz. Diese Kerngebiete und Trittsteine gilt es langfristig zu sichern und naturschutzgemäß zu bewirtschaften. Die »Löcher« im Netz bestehen aus den lebensfeindlicheren Landschaftsteilen: Monokulturen in Land- und Forstwirtschaft und versiegelte Flächen.


NATU RSC H UTZ

BU N D-REISE

BU N D-REISE

Yvonne Stadtfeld

Leca Isabelle

Thomas Schaefer

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L AN DESPOLITI K

EN ERGI E

EN ERG I E

NAC H R U F

Ziel muss es sein, auch sie lebensfreundlicher als bisher zu gestalten: durch weniger Dünger und Pestizide und eine Steigerung der Vielfalt, etwa der Feldfrüchte. Bis dieses Ziel erreicht ist, sind die Netzstränge des Biotopverbunds als Wander- und Ausweichkorridore zwischen den größeren Schutzgebieten umso wichtiger. Bei der Umsetzung des landesweiten Biotopverbunds kommt es darauf an, das Netz enger zu knüpfen, mehr Stränge einzuziehen. Eine ausgeräumte Agrarlandschaft zum Beispiel gilt als Fläche mit »hohem Raumwiderstand« für Zielarten wie die Wildkatze. Je nachdem, auf welche Tier- oder Pflanzenart die Vernetzungsmaßnahmen ausgerichtet sind, kommen Entsiegelung, Anpflanzungen, Gewässerrenaturierungen, Extensivierungs- und Pflegemaßnahmen dafür infrage. Konfliktstellen mit konkurrierenden Nutzungen wie Straßen, Bahntrassen, Siedlungen, Bau-

Der BUND geht voran Der größte existierende Biotopverbund-Korridor Deutschlands geht auf das politische und praktische Wirken des BUND zurück: das Grüne Band an der ehemaligen innerdeutschen Grenze (www.bund.net/ gruenes_band). Aktuell realisiert der BUND Landesverband Baden-Württemberg drei Modellprojekte mit Bezug zum Biotopverbund: ■ Schmetterlingswiesen Stuttgart ■ Wildkatzenkorridor zwischen Schönbuch und Heckengäu: vgl. S.12 und BUNDmagazin 1/2014 ■ Wildkatzen-Wegeplan in der Flurneuordnung: Pilotprojekt im Landkreis Rastatt Weitere Informationen: www.bund-bawue.de/biotopverbund und www.schmetterlingsland.de

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werken, technischen Anlagen und Freizeitnutzung gilt es zu entschärfen. Dabei helfen der Rückbau von Trassen, Querungshilfen wie Wildbrücken und Durchlässe oder Besucherlenkung.

Von der Planung zur Umsetzung

Nach langer Planungsphase muss der landesweite Biotopverbund zügig umgesetzt werden. Das Netz aus Kern- und Verbindungsflächen unterschiedlicher Lebensräume ist erst dann verwirklicht, wenn man es in der Landschaft erkennen kann und es nicht durch Überplanung gefährdet ist. Der Biotopverbund bleibt eine Daueraufgabe für das Land. Aber auch die Gemeinden und andere Naturschutzakteure sind gefragt. Aus Sicht des BUND reicht es nicht aus, dass das Land nur Planungsgrundlagen für den landesweiten Biotopverbund zur Verfügung stellt. Ohne ein finanziell gut ausgestattetes Landesprogramm zur Umsetzung wird es nicht gehen. Eine zentrale Stabsstelle der Naturschutzverwaltung muss zudem die rechtliche Sicherung und die Bereinigung von lokalen Fehl- und Konfliktstellen koordinieren. Die Kommunen sollten mit Handreichungen und Fördermitteln vom Land unterstützt werden. Als Motor für die regionale Umsetzung bieten sich die Landschaftserhaltungsverbände an. Sie arbeiten besonders effektiv, weil sie alle Akteure an einen Tisch bringen und so die Voraussetzung für gut abgestimmte und nachhaltige Maßnahmen schaffen. Christine Fabricius, Naturschutzreferentin des BUND Baden-Württemberg

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Wildkatze (oben links), Rebhuhn (unten links) und Apollofalter (unten Mitte) brauchen vernetzte Lebensräume. Die Grünbrücke Aichelberg schafft Wildtieren einen Übergang über die A8 (rechts)

Laura Bollwahn

NATU RSC H UTZ Thomas Stephan

en Naturschutz


Naturtagebuch-Wettbewerb

Naturerfahrung aus erster Hand

Stephan Schmid

Stephan Schmid

Seit 21 Jahren bringt der Naturtagebuch-Wettbewerb jedes Jahr hunderte Kinder dazu, sich spielerisch auf die Natur in ihrer Umgebung einzulassen. In diesem März wurden die Gewinner des Jahres 2013 vorgestellt. Und auch der Wettbewerb selbst erhielt eine Auszeichnung.

info@bundjugend-bw.de

www.bundjugend-bw.de www.facebook.com/ BUNDjugend.BW

Die Anziehungskraft des Projekts Naturtagebuch ist ungebrochen: Über 650 Kinder haben sich am Landeswettbewerb 2013 der BUNDjugend Baden-Württemberg beteiligt. Über 100 von ihnen wurden am 29. März im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im LindenMuseum in Stuttgart für ihre Arbeiten ausgezeichnet. Im Beisein von Landwirtschaftsminister Alexander Bonde übergab Ursula Sladek, »Stromrebellin« aus Schönau und Trägerin des Deutschen Umweltpreises 2013, die Urkunden und Preise für die schönsten Naturtagebücher. Ihre Themen – fast poetisch wie »Nordsee, Nachthimmel, Wiese und Teich« oder eher sachlich wie »Der Wanderfalke« – lassen erahnen, welche unendlichen Möglichkeiten zur Naturbeobachtung der Wettbewerb zutage fördert. »Kinder wollen Beobachtungen und Erfahrungen in der Natur aus erster Hand erwerben. Sie wollen etwas bewirken und selbst nach Ursachen und Zusammenhängen suchen – das zeigen die Naturtagebücher sehr eindrucksvoll«, sagte Minister Bonde in seinem Gruß-

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Bei der Preisverleihung oben rechts mit Landwirtschaftsminister Alexander Bonde (vorne, 2. v. re.) und BUNDjugend-Geschäftsführer Rainer Baur (re. außen)

E ine Pflanze als Blitzableiter – Gibt’s das? Auf den Dächern alter Bauernhöfe oder Scheunen kann man häufig die Dachwurz entdecken. Diese Pflanze bildet mit ihren dickfleischigen Blättern niedrige Rosetten und schiebt im Sommer lange Blütenstängel in die Höhe. Aber wie kommt die Dachwurz überhaupt aufs Dach? Einen Hinweis geben Beinamen wie Donnerwurz oder Donnerbart: Früher glaubten die Menschen nämlich, dass diese Pflanzen bei Gewitter – wenn es blitzt und donnert – Blitze abwehren. Vor mehr als 1.000 Jahren befahl deshalb der Herrscher Karl der Große, sie auf alle Dächer zu pflanzen – als Schutz vor Blitzschlag. Ganz schön clever! Denn heute vermuten Wissenschaftler hinter den vielen spitzen Blättern der Rosetten tatsächlich eine gewisse blitzabwehrende Wirkung – vergleichbar mit dem Spitzeneffekt moderner Blitzableiter. Zudem bieten die dicht bewimperten Blattränder eine enorme Oberfläche, auf der ein Blitz abfließen könnte. Unsere Vorfahren waren also genaue Naturbeobachter. Da kann man nur staunen!

Manfred-Mistkäfer-Tipp

BUNDjugend Baden-Württemberg Rotebühlstraße 86/1 70178 Stuttgart fon 0711-61970-20 fax 0711-61970-13

wort. Als Vorsitzender der Stiftung Naturschutzfonds, die das Projekt von Beginn an fördert, hatte er noch eine gute Nachricht. Denn das Projekt Naturtagebuch erhielt am gleichen Tag in Berlin die Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt. »Eine schöne Anerkennung für die seit Jahren engagierte Arbeit der BUNDjugend Baden-Württemberg und eine Bestätigung für die Stiftung Naturschutzfonds«, so Bonde. Auch Ursula Sladek war sichtlich beeindruckt von den Ergebnissen des Wettbewerbs, an dem sich Einzelpersonen, Gruppen und ganze Schulklassen beteiligen können. »Mit dem Umweltschutz muss man schon ganz früh anfangen«, sagte Sladek, »dafür ist es wichtig, den Kindern die Liebe zur Natur zu vermitteln – das Naturtagebuch tut das in besonderer Weise.« » In 21 Jahren haben wir mit diesem Projekt über 100.000 Kinder erreicht«, freute sich auch Projektleiterin Ladi Oblak von der BUNDjugend Baden-Württemberg, die den Wettbewerb maßgeblich betreut und die Veranstaltung gemeinsam mit FÖJ-Mitarbeiterin Leonie Dieck organisiert hat.


Wie machen wir es besser?

Wir suchen noch nach einem besseren Namen für dieses knifflige Thema, aber die Idee ist ganz einfach. Man könnte Dinge wie Handys oder Möbel, Klamotten oder Computer von vornherein besser machen und sie länger nutzen. Sttattdessen produzieren wir immer wieder Neues

und oft Unbrauchbares und werfen es dann bald wieder weg. Das verbraucht Ressourcen und schädigt das Klima. Damit wollen wir von der BUNDjugend uns nicht abfinden. Wir planen verschiedenste Aktionen und Veranstaltungen. Es gibt schon jede Menge Ideen, was man aus dem Thema »Klimaschutz und Suffizienz« alles machen kann: vom Umsonstregal über einen Klimakochkurs bis zur Suffizienz-

landkarte. Denn eins ist klar: Wenn es eine unendliche Ressource geben sollte, dann ist das die Fantasie und der Ideenreichtum. Und nur davon brauchen wir so viel wie möglich. Aus diesem Grund setzen wir gewaltig auf dich und deine Ideen. Melde dich bei Interesse einfach unter info@bundjugend-bw.de oder häng dich ans Telefon: (07 11) 619 70-20. Wir freuen uns auf dich! www.bundjugend-bw.de/ schwerpunkt-klimaschutzsuffizienz

Ich bin bei der BUNDjugend dabei ... Privat

»Klimaschutz und Suffizienz« – mit diesem Schwerpunktthema beschäftigt sich die BUNDjugend ab jetzt zwei Jahre lang.

Höchst aktiv: die BUNDjugend-Gruppe Vaihingen/Enz

»Weil man mit Freunden in der Natur sein kann« Ausgabe 1/2014 Winter /Frühling

Unsere Serie: Lebensmittel aus der Region

Witze

mit

Tierquiz

CD-Tipp

Der Armin Zeeb Preis

1. Preis für die BUNDJugendgruppe Vaihingen/Enz

mit

Ein Magazin für Kinder, Jugend und Naturliebhaber

Ortsverband Vaihingen/Enz, die die Kinder- und Jugendarbeit anstößt und zusammenhält, »die ersten Ausgaben haben wir noch kopiert und das Titelblatt angemalt. Dann hat eine Mutter ihre professionelle Hilfe für das Layout zur Verfügung gestellt.« Seitdem werden die drei Jahresausgaben mit einer Auflage von 250 Stück gedruckt. Die Artikel schreiben die Jugendlichen selbst. Alle Kinder der Kindergruppen bekommen eine Ausgabe, 50 Exemplare gehen an die Grundschule Ensingen. Auf dem Wochenmarkt verteilen sie die neueste Ausgabe gegen eine Spende. Auch die Einnahmen aus Kindergeburtstagsveranstaltungen und einige Extraspenden decken einen Teil der Kosten.

Die Gruppe ist kein »Zufallsprodukt«, sondern das Ergebnis einer kontinuierlichen Kindergruppenarbeit, die der BUND-Ortsverband Vaihingen/Enz seit zwölf Jahren betreibt. Von Klassenstufe 1 bis 6 sind über die Jahre insgesamt fünf Gruppen entstanden – auf diese Weise rücken auch in die Jugendgruppe immer neue Gesichter nach. Ziele für die Zukunft gibt es reichlich: Die BUND-eigene Streuobstwiese will gepflegt sein und ebenso der Schulkräutergarten. Ein neues Projekt heißt »unser Dorf soll bunter werden«. Dass ihnen die Ideen ausgehen könnten, diese Sorge haben sie in Vaihingen/Enz nicht.

weil es in Vaihingen sonst keine Möglichkeit für Jugendliche gibt, sich für die Umwelt einzusetzen. Bejna Yasar

Für den »Kleiber« bekam die Gruppe den Armin-ZeebPreis 2013 des Kreisverbands Bündnis 90/Die Grünen in Ludwigsburg (unten) Collin Seizinger

Fast vier Jahre gibt es die Gruppe schon, viele Projekte hat sie in dieser Zeit auf die Beine gestellt. Ihr Treffpunkt ist eine alte Scheune. Von dort schwärmen die 17 Jugendlichen im Alter von 13 bis 16 Jahren zu ihren Aktionen aus. Ein Kräutergarten für die Ensinger Grundschule, ein Gewässererlebnis-Platz und ein Teich gehen auf ihr Konto. Auch Kindergeburtstage in der Natur betreuen sie gerne. Und ganz viel Arbeit steckt natürlich im »Kleiber«, ihrer Zeitung für Kinder, Jugend und Naturliebhaber. »Die Idee für die Zeitung hatte Florian vor drei Jahren«, berichtet Susanne Häuser-Essig vom BUND-

Bezirksverband Vaihingen/Enz Jugendgruppe Ensingen

Der Kleiber

Es hatte sich schon herumgesprochen, dass es in Vaihingen/ Enz eine tolle BUNDjugendGruppe gibt: Sehr aktiv soll sie sein und sogar eine eigene Zeitung herausgeben. Seit Dezember letzten Jahres gehört sie zur BUNDjugend BadenWürttemberg. Gründe genug, sie hier vorzustellen.

Mit unseren Medien immer auf dem Laufenden BUNDjugend-Newsletter abonnieren: www.bundjugend-bw.de/aktiv-werden/klatschmohn BUNDjugend-Zeitschrift »kriZ« abonnieren: www.bundjugend-bw.de/aktiv-werden/kriz

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R AT G E B E R

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Region Stuttgart

BUND

Wildkatzenkorridor nimmt Gestalt an

Für den Kauf geeigneter Trittstein-Flächen wie im Bild oben rechts benötigt der Bund noch Unterstützung.

Der Wildkatzenkorridor zwischen Herrenberg und Nufringen macht weitere Fortschritte. Als Teil des BUND-Projekts »Wildkatzensprung« soll er den Tieren einen Zugang vom Schwarzwald zum Naturpark Schönbuch und später Richtung Schwäbische Alb eröffnen.

dafür eigens an, drei weitere Trittsteine werden auf öffentlichen Flächen im Rahmen der Flurneuordnung realisiert. Trittsteine sind kleine »Inseln«, die den scheuen Wildkatzen in der offenen Landschaft Deckung bieten. Sie anzulegen ist ein Stück Arbeit und bedarf der Zustimmung vieler Akteure vor Ort. Tatkräftige Unterstützung kam in diesem Fall vom Flurneuordnungsamt, den betroffenen Landwirten und Eigentümern, besonders enga-

I

N OTIZEN AU S DEN R EGIO N EN

n der Korridor-Pilotregion im Landkreis Böblingen konnte der BUND nun vier Trittsteine auf Herrenberger und Kuppinger Gemarkung sichern. Eine Fläche kaufte er

Umwelttipps in vielen Sprachen Vor zwei Jahren brachte der BUND Heidelberg im Rahmen eines interkulturellen Projekts einen Ratgeber mit Umwelttipps für den Haushalt in deutscher und russischer Sprache heraus. Der war erfolgreich und schnell vergriffen. Jetzt ist der zweisprachige Nachfolger »Geld sparen & Umwelt schützen« gleich in Russisch, Spanisch und Koreanisch auf dem Markt. Allerdings nicht als gedruckte Broschüre, sondern als PDF zum Herunterladen: www.bund-heidelberg.de Der BUND-Regionalverband Neckar-Alb ist dem guten Hei-

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delberger Beispiel gefolgt. Mit Unterstützung der Stadt Tübingen hat er in den Publikationen »Energie nutzen – Energie sparen« und »Konsumieren, genießen und sparen« wirksame und einfach zu verwirklichende Tipps auf Russisch und

BUNDmagazin Baden-Württemberg [ 2 - 14 ]

gierten Ehrenamtlichen sowie der Stadt Herrenberg und der Gemeinde Nufringen. So wurden zum Beispiel Strommasten in die Planung integriert, um die Trittsteine auch auf intensiv bewirtschafteter landwirtschaftlicher Fläche realisieren zu können. Da die Masten bei der Bewirtschaftung eher hinderlich sind, bietet sich die Verbindung mit einem Trittstein an. Auch die Landwirte können mit dieser Lösung besser leben. Ein mit dem Energiebetreiber abgestimmter Pflegevertrag stellt sicher, dass am Fuße der Strommasten kleine Gehölzinseln gepflanzt werden können. Der Spatenstich auf der ersten BUND-eigenen Fläche im Gewann »Hasenwäldle« erfolgte Ende April, weitere Pflanzungen sind im kommenden Herbst geplant. Julia Taubmann, Projektleiterin

Stichwort: Wildkatzensprung

BUND-Spendenkonto-Nr. 4 088 100 Sparkasse Singen-Radolfzell | BLZ 692 500 35 IBAN DE64 6925 0035 0004 0881 00 BIC: SOLADES1SNG

Online-Spende: www.bund-bawue.de/spenden

Deutsch zusammengestellt. Bei den Menschen aus den ehemaligen GUS-Staaten steht traditionell praktischer Umweltschutz hoch im Kurs, zum Beispiel der Einkauf von saisonalen Produkten oder die Reparatur defekter Geräte. Die Broschüre knüpft daran an und erschließt dieser Bevölkerungsgruppe zugleich unsere komplexe Konsum-, Energie- und Abfallwirtschaftswelt. Sie ist gegen Versandkosten zu bestellen: (070 71)-94 38 85, www.bund-neckar-alb.de

McMöhre im Quadrat McMöhre sorgt in Baden-Württemberg seit 2008 für ein gesundes Pausenfrühstück. Zugleich befähigt das BUND-Projekt Schülerinnen und Schüler, ein Vorhaben von A bis Z zu organisieren und zielorientiert durchzuführen. Dass gesundes Essen Spaß machen kann, vermittelt McMöhre jetzt auch in der »Quadratestadt« Mannheim. Gleich zwei Gruppen – Jugendliche einer Berufsvorbereitungsmaßnahme und Schüler und Schülerinnen der »Förderband Privatschule« – nahmen dort an


EN ERGI E

Region Stuttgart

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An einem Tag die Welt verbessern NAC H R U F

dem Projekt teil. Projektleiterin Birgit Eschenlohr weiß aus Erfahrung: Viele Schüler kommen ohne Frühstück zur Schule. Doch ohne vernünftiges Essen keine Leistung. Um ihren Mitschülern und Lehrkräften einen gesunden Pausensnack anbieten zu können, gründen die Schülerinnen und Schüler eine Schülerfirma. In den verschie-

sonders daran, ein Umdenken beim Fleischkonsum zu unterstützen. »Natürlich ist niemand gezwungen, am Veggieday auf Fleisch zu verzichten«, betont die Vorsitzende des BUND-Kreisverbands, Clarissa Seitz. »Wir wollen den Menschen näherbringen, dass vegan-vegetarische Gerichte jeden Speiseplan genussvoll und vielseitig erweitern.« Das Ziel der Auftaktveranstaltung, noch mehr Gäste und Gastronomen für das fleischlose Angebot zu begeistern, kam gut an. Auf dem Markt der Genüsse kosteten etwa

denen Abteilungen vom Einkauf über Produktion, Verkauf und Finanzen bis zur Öffentlichkeitsarbeit sammeln sie zugleich Erfahrungen in einem möglichen Berufsfeld. Die Jugendlichen recherchieren, wo man saisonfrische Zutaten zu vernünftigen Preisen kaufen kann und kalkulieren die Preise für ihr Angebot. Auch Exkursionen, etwa zu einem Wochenmarkt und einem Hühnerhof mit Legehennen, gehören zum Programm. In Mannheim sind sich Schulleiterin Ulrike Gockel und jugendliche Teilnehmer einig: Das war Spitze!

Dafür werden sie in den kommenden Monaten verstärkt werben. Silvia Hämmerle, Kreisgeschäftsführerin Weitere Informationen erhalten Sie beim BUND Stuttgart, Tel.: (07 11) 619 70-30, veggieday@bund-stuttgart.de, www.veggieday-stuttgart.de

Maren Schmid verstorben Mit dem Tod von Maren Schmid verliert der BUND eine engagierte Umwelt- und Naturschützerin. Seit mehr als 25 Jahren hatte sie sich im Ortsverband Karlsbad/Waldbronn in viele Projekte eingebracht. Herausragend war ihr Einsatz für den Waldbronner Kräutergarten, den sie mitplante, ausgestaltete und jedes Jahr zum Blühen brachte. Mehrere Auszeichnungen für den Ortsver-

Privat

Birgit Eschenloher

egetarisches Essen ist lecker, gesund und vielseitig. So lautet die Botschaft des Veggieday. Wer mitmacht, tut außerdem etwas für Tier- und Klimaschutz und die globale Gerechtigkeit. Fast ein Jahr hat der BUND-Kreisverband mit einer Kampagne die Einführung des Veggieday in Stuttgart vorbereitet. Unterstützung kam von Slowfood, Greenpeace und dem Vegetarierbund Deutschland. Erste Erfolge sind zu verzeichnen: In der Schwabenmetropole halten sich bereits elf teilnehmende Restaurants und Kantinen an die Spielregeln des Veggieday. Einmal pro Woche bieten sie mittags und abends mindestens ein bis zwei vegetarische oder vegane Gerichte an. Für Thomas Burghoff, Leiter der AWO-Seniorenzentren Fasanenhof und Salzäcker, sind es vor allem die ökologischen Aspekte und der sparsame Umgang mit Ressourcen, die ihn am Veggieday überzeugen. Katinka Keller vom Café Stella liegt be-

Studio Fl0x

V

150 Besucherinnen und Besucher die ganze Palette der vegetarischen Küche aus. Interessante Vorträge und Büchertische rundeten die Veranstaltung ab. Wenn es nach den Leuten vom BUND Stuttgart geht, machen bis Ende des Jahres mindestens fünfzig Restaurants beim Veggieday mit. Benedikt Adler

Benedikt Adler

Am 14. März startete offiziell der Veggieday Stuttgart mit motivierten Unterstützern, elf teilnehmenden Restaurants und einer Reihe guter Gründe.

band, darunter der Kreisumweltschutzpreis 1990 und der Landesnaturschutzpreis 2006 für den Kräutergarten, sind auf Maren Schmids Engagement zurückzuführen und stärkten die Reputation des BUND. Schließlich wurde der Kräutergarten Waldbronn 2008 in die Beispielprojekte für den grenzüberschreitenden Naturschutz aufgenommen, auch der SWR berichtete darüber. Maren Schmid wurde 2011 mit einer Urkunde durch den Regionalverband Mittlerer Oberrhein geehrt. Sie verstarb am 18. März nach schwerer Krankheit. Der BUND gedenkt ihrer in großer Dankbarkeit.

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N OTIZ EN AUS D EN R EGI ON EN

NAC H R U F


BUND MACHT BUNT

Natur hautnah erleben – der Barfußpfad lädt dazu ein.

BUND Beilstein

BUND Beilstein

BUND Beilstein

Zeigt her eure Füße!

BUND MACHT BUNT

Der Beilsteiner Barfußpfad ist ein toller Beleg dafür, was eine kleine BUND-Ortsgruppe auf die Beine stellen kann. Mit einer zündenden Idee, den richtigen Helfern und einem langen Atem.

Im Juni dann ein herber Rückschlag: Starker Regen überflutete den Pfad und schwemmte den Kies heraus. Doch die BUND-Aktiven ließen sich nicht entmutigen. Nach und nach nahm der Barfußpfad Gestalt an. Die örtliche Presse begleitete das Vorhaben mit amüsanten Geschichten, die Bevölkerung nahm regen Anteil. Ein Spendenaufruf der Stadt brachte genug Geld für die Füllstoffe. Auch die BUND-Naturkindergruppe sammelte eifrig Material. Sogar in das städtische Kinderferienprogramm baute die BUND-Gruppe den Barfußpfad mit ein. Die Nähe zum Bach wollten sie irgendwie nutzen. So hatten die Kinder großen Spaß daran, ein Wasserrad zu basteln und im Bach einzusetzen. Am 13. September war es schließlich so weit: Bürgermeister Patrik Holl weihte den Barfußpfad ein. Über 60 Bürger und auch die regionale Presse ließen sich das Ereignis nicht entgehen. Joachim Maxeiner, Erster Vorsitzender der BUND-Gruppe, sah zufrieden das Ziel erfüllt: der Barfußpfad als Treffpunkt für Alt und Jung und als originelles Naturerlebnis. Der Pfad wird auch in diesem Jahr wieder neu in Schuss gebracht.

E

s war im August 2012, als die Aktiven des BUND Beilstein, Kreis Heilbronn, die Initiative ergriffen, für die Beilsteiner Bürger einen Barfußpfad zu bauen. Als kleine Ortsgruppe mit sechs aktiven Helfern konnte sie allein nicht die nötige Manpower aufbringen, so viel war klar. Doch der örtliche NABU, der Schwäbische Albverein und der Förster ließen sich überzeugen und zogen mit. Als Standort war schnell ein städtischer Platz am Schmidbach gefunden. Auch die Genehmigungshürde im Gemeinderat ließ sich mit viel Überzeugungsarbeit knacken – bei nur zwei Gegenstimmen konnten die BUND-Aktiven das 7.000-Euro-Projekt durchsetzen. Nach einem langen Winter ging es im Mai 2013 endlich los. Mit Unterstützung des Bauhofes, der einen Bagger stellte, wurden die einzelnen Felder für den Pfad ausgehoben und ein wurzeldichtes Unkrautvlies verlegt. Darauf kamen fünf Tonnen Schotter.

K O M M E N TA R

R AT G E B E R

»Wir Naturund Umweltinteressierten herzK O laden M M Ealle N TA R lich ein, bei uns mitmachen!« – mit diesem Motto geht die neue BUND-Gruppe »Mittleres Kinzigtal« an den Start. Auftaktveranstaltung war im Januar. Die neue Gruppe möchte für die Belange von elf Städten und Gemeinden R AT G E Brund E R um die Stadt Hausach im Schwarzwald zuständig sein. Karl-Heinz Wössner aus Haslach, Angelika Kalmbach-Ruf aus Wolfach und Wolfgang Winterhalter aus Hausach bilden das Gründungsteam. Unterstützung für die Neugründung kam von Petra Rumpel, Leiterin der BUND-Kreisgeschäftsstelle Ortenau und BUND-Regionalgeschäftsführer Axel Mayer. 14  BUNDmagazin [ 2- 14 ] Sie berichteten, wasBaden-Württemberg der BUND in der Region so alles macht und erzeugten das nötige Wir-Gefühl. Die Gruppe will auf die Schulen und Gemeinden zugehen.

14

BUNDmagazin Baden-Württemberg [ 2 - 14 ]

Michael Sauer

Neue BUND-Gruppe im Kinzigtal

Ihre Schwerpunkte sieht sie in der Umweltbildung und der praktischen Hilfe für bedrohte Arten. Auch in der kommunalen Umweltpolitik will man mitmischen. Um sich bekannt zu machen, wollen die Aktiven auf Wochenmärkten und Veranstaltungen Präsenz zeigen. Gründungstreffen: Donnerstag, 3. Juli, 19.30 Uhr, Gasthaus Blume, Hausach. Kontakt zum BUND Mittleres Kinzigtal: a.kalmbach-ruf@web.de


Aktion der BUNDjugend Radolfzell

Not macht erfinderisch

Zum Wohl der Unke

Leben im Totholz

D

Vera Kutzer

Wilfried Scheremet

er sprichwörtliche »Unkenruf« klingt eher wie Glockengeläut. Dem Gesang der Tiere sagt man wohl daher Schlechtes nach, weil ihr Ruf besonders häufig vor dem großen Regen ertönt. 2014 ist die Gelbbauchunke »Lurch des Jahres«. Anlass genug für die Aktiven der BUNDjugend Radolfzell, dieser europaweit geschützten Amphibienart vier Laichgewässer BUND MACHT BUNT vorzubereiten. Nach Absprache mit dem Umweltamt entfernten sie Anfang März Müll aus mehreren Tümpeln. as tun, wenn Streuobstbestände Opfer der KetSie befreiten die tensäge werden? Wenn damit nicht nur ein Gewässer von wertvoller Teil unserer Natur- und Kulturlandschaft Laub und faulendem Moos und schnitten Buschwerk zurück, damit verschwindet, sondern auch viele Tierarten ihren Ledie sonnenhungrigen Tiere beim Ablaichen im Früh- bensraum verlieren? Die BUND-Aktiven in Wolpertsjahr beste Bedingungen vorfinden. Auch Grasfrösche wende und Fronreute im Landkreis Ravensburg stanund Libellen profitieren von der Arbeit der Aktiven. den vor dieser Frage und beschlossen zu retten, was Und den jungen Leuten machte die Arbeit mit Harken, zu retten ist. Nach dem Vorbild eines Workshops der Naturschutztage 2012 bauten sie drei Totholz-PyramiSpaten und AstscherePORTRAIT sichtlich großen Spaß. Natur-PORTRAIT und umweltinteressierte Jugendliche sind bei der erst den. Die Totholzstämme werden dazu pyramidenförkürzlich gegründeten Radolfzeller BUNDjugend übri- mig aufgestellt und solide im Boden verankert. In dieser Anordnung bleibt das Holz oben trocken und kann gens herzlich willkommen. sowohl Fledermäusen als auch anderen Bewohnern von Streuobstwiesen Unterschlupf bieten. Leichter geht es, wenn man passende Geräte, etwa einen Frontlader, zur Verfügung hat. Die BUND-Aktiven waren daher froh, dass sie auch Landwirte, Mitarbeiter der Schmetterlinge sind ein wunderund freiwillige Helfer außerhalb des BUND NATU RSC H UTZ N ATU RSCGemeinde H UTZ bares Thema, um Kinder mit heimifür die Aktion gewinnen konnten. In einem Fall unterscher Natur vertraut zu machen. stützten sie die Gemeinde Wolpertswende bei der Aus dem jüngsten BUND-UmweltUmwandlung eines nicht funktionsfähigen Flederbildungsseminar im März 2014 maus-Habitats. Zwei weitere Totholzpyramiden erin Schwäbisch Gmünd, angeleitet BU N D-REISE BU N D-REISE richteten sie auf einer Streuobstwiese in Patenschaft von Naturpädagogin Angela Klein, nahmen 16 Naturdes BUND-OV Schenkenwald und auf dem Privatschutzaktive, Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen einen grundstück einer engagierten Fronreuter Bürgerin. vollen »Ideenrucksack« für ihre berufliche Praxis mit. Bauanleitung bei: Wilfried Scheremet, Mitglied des Infos zu ähnlichen Angeboten des BUND Baden-WürtBUND-OV Schenkenwald und der AG Naturschutz des temberg: thomas.giesinger@bund.net wilfried@scheremet.de BUND-Landesverbands, K O M M E N TA R L A N DESPOLITI K L AN DESPOLITI K

W

BUND MACHT BUNT Totholzpyramiden lassen sich an vielen geeigneten Plätzen aufstellen.

Andreas Mooslehner

Schmetterlingsseminar

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EN ERGI E

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Der Newsletter des BUND Baden-Württemberg informiert Sie monatlich aktuell über unsere Projekte. Mit zwei Klicks sind Sie dabei.

Zukunft für die Natur, durch ein Vermächtnis an den BUND.

R AT G E B E R

Danke für Ihre Unterstützung! Wir haben gemeinsam viel erreicht. Und wir haben viel vor. Die Zukunft der Natur beginnt jetzt. Mit Ihnen? Erbschaftsunterlagen unter www.bund-bawue.de/meine-erben ☎ 07732 1507-17

[2- 14] BUNDmagazin Baden-Württemberg

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R AT G E B E R


Ganztägige BUND-Veranstaltung:

Samstag, den 28.6.2014, Schwabenlandhalle in Fellbach bei Stuttgart Wann geht’s endlich vorwärts mit dem Ausbau der Windenergie in Baden-Württemberg? Wie kann man den Ausbau vorantreiben und gleichzeitig die Natur schützen? Welche Widerstände gilt es zu überwinden, welche Lösungen zeichnen sich ab und welche Akteure spielen eine Rolle? Diskutieren Sie darüber mit Umweltund Naturschutzaktiven, mit Verwaltungsfachleuten und der Wind-

in Baden-Württemberg

energiebranche. Die ganztägige BUND-Veranstaltung soll einen wichtigen landesweiten Impuls für den naturverträglichen Ausbau der Windenergie setzen. Organisiert wird sie vom Dialogforum Erneuerbare Energien und Naturschutz. Für den Begrüßungsvortrag konnten wir Ministerpräsident Kretschmann gewinnen. Informationen zum Programm unter: www.bund-bawue. de/moeglich. Anmeldung, Fragen und Anregungen unter: (07 11) 62 03 06-26 oder projektstelle2@bund.net

Claude Ledergerber

Erinnerung an Fukushima

Am 9. März jährte sich zum dritten Mal die nukleare Katastrophe von Fukushima. Mit Demonstrationen am AKW Neckarwestheim und am Oberrhein, mitorganisiert vom BUND, erinnerten Tausende an den atomaren Super-GAU in Japan. Allein am Oberrhein versammelten sich über 8.000 Menschen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz auf neun grenzüberschreitenden Rheinbrücken von Straßburg bis Schaffhausen und beim AKW Fessenheim. Bei schönstem

Das BUND-Jahr 2013

Mitgliederversammlungen

Windenergie + Natur = Möglich?!

Fredrik Probst

Impressum Herausgeber: BUND Landesverband Baden-Württemberg e.V., Marienstraße 28, 70178 Stuttgart, Telefon (07 11) 62 03 06-0, Fax-77, bund.bawue@bund.net, www.bund-bawue.de Verlag: BUND-Service GmbH, Mühlbachstraße 2, 78315 Radolfzell-Möggingen, Telefon (077 32) 15 07-0 V.i.S.d.P.: Dr. Brigitte Dahlbender Redaktion: Gisela Hüber, bundmagazin.bawue@ bund.net Anzeigenverwaltung: Ruth Hansmann, Runze und Casper Werbeagentur GmbH, Telefon (030) 280 18-145, Fax: -400, hansmann@ runze-casper.de Gestaltung: Gorbach, Büro für Gestaltung und Realisierung, Utting am Ammersee und Augsburg ISSNO 722-3188 »BUNDmagazin« – E 3098 – Postvertriebsstück, Gebühr bezahlt. Das nächste BUNDmagazin erscheint am 16. 8. 2014

Frühlingswetter zeigten sie ihre Vision von einem solidarischen Europa ohne Atomanlagen. Bis heute ist die Lage in Fukushima nicht unter Kontrolle. Die zerstörten Reaktoren werden nach wie vor mit riesigen Wassermengen von außen gekühlt. Dabei gelangt täglich radioaktives Kühlwasser in den Pazifik und damit in den Nahrungskreislauf. Doch Fukushima scheint in den Köpfen vieler Politiker und Politikerinnen schon weit weg und vergessen.

Neuer Jahresbericht ist da »Das BUND-Jahr 2013« präsentiert mit zahlreichen Fotos und Begleittexten Aktionen und Erfolge des BUND Baden-Württemberg – vom Naturschutz über Umwelt- und Energiepolitik, Nachhaltigkeit bis zu Umweltbildung und Kommunikation. Ausblicke auf 2014, ein Finanz- und ein Adressteil ergänzen den Bericht, kostenlos erhältlich unter: Telefon: (077 32) 150 70, info.bawue@bund.net

KV Emmendingen Dienstag, 8. Juli 2014, 19.00 Uhr Pizzeria Belvedere, Waldkircherstraße 36, Denzlingen Tagesordnung: 1. Vorstandsbericht von 2013/2014, 2. Kassenbericht, 3. Entlastung von Kassierer und Vorstand, 4. Ausblick auf 2015, 5. Verschiedenes Anschließend berichtet Renate Hund anhand von Fotos über ihren dreimonatigen Aufenthalt in einem Projekt für biologischen Landbau in Panama. KV Konstanz Mittwoch, 4. Juni 2014, 18.00 Uhr Besichtigung von Naturschutzprojekten, Pestalozzi Erlenhof, Stockach-Wahlwies 19 Uhr Mitgliederversammlung I-Treff, Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf, Stockach-Wahlwies, www.pestalozzi-kinderdorf.de/ ueber-uns/anfahrt/ Tagesordnung: 1. Begrüßung, 2. Festlegung der Tagesordnung, 3. Bericht des Vorstandes, 4. Bericht des Kassenführers und der Kassenprüfer, 5. Entlastung des Vorstandes, 6. Neuwahl des Vorstandes, 7. Berichte aus den Ortsgruppen, 8. Verleihung der BUND-Regionalmedaille, 9. Verschiedenes RV Mittlerer Oberrhein Mittwoch, 25. Juni 2014, 19.30 Uhr Jubez am Kronenplatz, Karlsruhe (neuer Termin aufgrund unvermeidbarer Verschiebung des April-Termins) Tagesordnung: 1. Begrüßung und Festlegung der Tagesordnung, 2. Vortrag, 3. Jahresbericht des Vorstands, 4. Kassenbericht, 5. Bericht der Kassenprüferinnen, 6. Entlastung des Schatzmeisters und des Vorstands, 7. Nachwahlen (Delegierte und Vorstand), 8. Haushaltsplan 2014, 9. Anträge, 10. Verschiedenes. Anträge sind bis spätestens 15. 6.14 an den Vorstand zu richten.

Faktencheck Windenergie in 2. Auflage Der Faktencheck Windenergie versammelt die häufigsten Einwände gegen die Windenergie und stellt die Antworten von BUND und NABU vor. Die aktualisierte Auflage ist als gedrucktes Exemplar kostenfrei gegen eine Versandkostenpauschale von 2 Euro zu bestellen unter: info.bawue@bund.net oder als Online-Version abrufbar unter: www.bund-bawue.de/faktencheck


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