BUNDmagazin BaWü 3/2014: Lebendige Wälder

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Baden-Württemberg Landesverband Baden-Württemberg www.bund-bawue.de

Jobst Kraus

Dieter Eidens-Holl

BUNDmagazin 3-2014

TTIP – ohne uns!

Inhalt

BUND

Seit gut einem Jahr wird nun das Transatlantische Freihandelsund Investitionsabkommen (TTIP) im Geheimen verhandelt. Was nach außen dringt, lässt nichts Gutes ahnen. Mehr Macht für Konzerne, die Senkung von Umwelt- und Verbraucherstandards und das Unterlaufen demokratischer Spielregeln könnten uns mit TTIP bevorstehen. Zunehmend beschäftigt sich eine kritische Öffentlichkeit mit der geplanten Vereinbarung zwischen den USA und der Europäischen Union. Zu Recht regt sich heftiger Widerstand, meint auch der BUND Baden-Württemberg, und ruft zu höchster Wachsamkeit auf. Fortsetzung auf Seite 3

Editorial Guter Start | 2 | Intern Abschied Richard Landenberger | 2  | Aktuell TTIP – ohne uns | 3 | Windenergie und Natur | 4 | BUND-Meldungen | 5 | Aktiv Bäuerliche Landwirtschaft | 6 – 7 | Naturschutz Lichte Wälder | 8 – 9 | Jugend Preiswürdige Kinderprojekte, Manfred-Mistkäfer-Tipp | 10 | Der BUND wird jünger, MV, JAK in Stuttgart | 11 | Regionen Daimler-Teststrecke Immendingen, Fahrrad-Transporter, Regionalmeldungen | 12 – 13 | Aktiv Umweltbildungstag 2014 | 14 | Neue AG’s, Lernort Streuobstwiese | 15 | Termine Interview McMöhre, Staatswald FSC-zertifiziert | 16 |

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Silke Reents

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser, Da ist es gut, dass das Dialogforum Erneuerbare Energien und Naturschutz hilft, eine sachliche Diskussion rund um den naturverträglichen Ausbau der Windenergie zu ermöglichen. Denn oft gilt es, sich in schwierige Abwägungsprozesse einzubringen und manchmal ist es nötig, sich falscher Freunde zu erwehren. Die vielen kompetenten und engagierten BUNDAktiven in den Regionen sind das Rückgrat unseres Landesverbandes. Gemeinsam sind wir erfolgreich und treiben unser Land in nachhaltiger Richtung voran. Wir werden in der Landesgeschäftsstelle und den Regionen weiterhin gute Ansprechpartner bleiben und unsere Aktiven bei ihrer Arbeit tatkräftig unterstützen.

ich freue mich, heute erstmalig als Landesgeschäftsführerin des BUND Baden-Württemberg dieses Editorial zu schreiben. Am 1. Juni habe ich meinen neuen Arbeitsplatz in der Stuttgarter Landesgeschäftsstelle bezogen. Umgeben von einem motivierten Mitarbeiterstab sehe ich meinen zukünftigen Aufgaben sehr zuversichtlich entgegen. Ich bin aber auch häufig im Land unterwegs und durfte dabei bereits viele positive, vertrauensvolle und konstruktive Begegnungen erleben. Für diesen guten Start bedanke ich mich bei Euch und Ihnen ganz herzlich. Eins der ersten Themen, die mich gerade beschäftigen, ist die geplante Novellierung des Landesjagdgesetzes. Die AG Wald des BUND Baden-Württemberg arbeitet seit rund zwei Jahren daran. Mittlerweile ist unsere umfangreiche Stellungnahme zum Gesetzentwurf im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) abgegeben. Ohne die Fachkompetenz, den Ideenreichtum und zahllose Arbeitsstunden der Aktiven der AG Wald wäre eine solche Bandbreite an guten Vorschlägen niemals möglich gewesen. Ihnen gebührt ein großes Dankeschön! Unsere Aktiven vor Ort sind immer häufiger mit den Planungen für neue Windkraftanlagen befasst.

Ich wünsche uns allen noch einen schönen Sommer! Herzlich Ihre

Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesgeschäftsführerin

Abschied von Richard Landenberger BUND

Richard Landenberger ist im Mai diesen Jahres gestorgionalverband Rhein-NeckarOdenwald geprägt. Ihm ist es ben – ein schmerzlicher Verlust für alle Menschen, die wesentlich zu verdanken, dass ihn gekannt haben und für den BUND. Richard Landenberger war von 1995 an 18 Jahre der Regionalverband heute so Mitglied im Landesvorstand und über 19 Jahre bis erfolgreich und vielfältig ist, auch weil es ihm gelungen ist, 2014 im Regionalvorstand des BUND Rhein-Neckarviele Begabungen in die VerOdenwald. Er hat beide Gremien ganz wesentlich mitBUND MACHT BUNT BUNDbandsarbeit MACHT BUNT zu integrieren und geprägt. Er war ein brillanter intellektueller und kriauch junge Erwachsene für den tischer Geist. Schon in den 90-er Jahren thematisierte BUND zu begeistern. er die Problematik neuer Technologien wie die NanoNeben all dieser konstruktitechnologie. Als Impulsgeber trug er ganz wesentlich zur Weiterentwicklung unserer Positionen bei. Die Ausven Arbeit liebte er die Konfrontation und die Deeinandersetzung mit den Auswüchsen unserer Wohlmonstration. Schon Anfang der 80-er Jahre beteiligte standsgesellschaft war ihm ein Anliegen. Die Umseter sich an den Protesten zum Ausbau der Startbahn zung der BUND-Studien »Zukunftsfähiges DeutschWest des Frankfurter Flughafens. Seine Leidenschaft land I und II« brachte er in die Vorstandsarbeit ein für den Mut zum offen bekundeten Widerstand zeigte und hatte so wesentlichen Anteil an unserer politisich auch in der Organisation und in der Teilnahme an schen Arbeit zur Umsetzung unserer Nachhaltigkeitszahlreichen Demonstrationen gegen die Nutzung der ziele in Baden-Württemberg. Atomenergie, insbesondere gegen das Atomkraftwerk Richard Landenberger war dem BUND eng verbunBiblis. den und er hat auf allen Ebenen vom Ortsverband bis zum Bundesverband Spuren hinterlassen – sei es Wir vermissen Richard Landenberger sehr! als Regionalvorstand, PORTRAIT als Vertreter seiner Region im Landesvorstand und als Bundesdelegierter oder als Für den Landesvorstand und den Regionalvorstand, Kassenprüfer des Bundesverbandes. Er hat den ReBrigitte Dahlbender, BUND-Landesvorsitzende

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Fortsetzung Seite 1

TTIP – ohne uns!

Die Politik entmachtet sich selbst

Wenn TTIP kommt, müsste die europäische Gesetzgebung vorab mit den USA abgestimmt werden. Regelungen zum CO2-Ausstoß von PKW zu verschärfen, wäre dann beispielsweise ein schwieriges oder sogar unmögliches Unterfangen. Höchst bedenklich sind auch die geplanten Investitionsschutzregelungen. Damit räumen die Staaten der EU international tätigen Konzernen mit Sitz in den USA oder einem EU-Staat größtmögliche Macht ein. Sie könnten künftig Staaten auf Schadensersatz verklagen, wenn Gesetzesänderungen oder Verwaltungsentscheidungen ihre Projekte behindern. Darüber sollen eigens eingerichtete Schiedsgerichte entscheiden, die nicht mit staatlichen Richtern, sondern mit Anwälten aus Wirtschaftskanzleien besetzt wären. Berufungsmöglichkeiten sind nicht vorgesehen, Urteilsbegründungen sollen nicht veröffentlicht werden. Es bestünde keinerlei Transparenz und Kontrollmöglichkeit. Letztlich entmachtet die Politik sich dadurch selbst. Welche Auswirkungen Freihandelsabkommen mit Investitionsschutzklauseln haben können, dafür ist die Klage des Tabakkonzerns Philip Morris gegen Uruguay ein sinnfälliges Beispiel. Weil Uruguay harte Gesetze zur Einschränkung des Tabakkonsums erlassen hat, sah Philip Morris seine unternehmerischen Interessen beschnitten. Also verklagte der Konzern den Staat auf zwei Milliarden Dollar Schadensersatz. Das macht deutlich, was auf die EU zukommen könnte. Sollte Deutschland nach Zustandekommen von TTIP versuchen, seine Umweltstandards anzuheben, strengere CO2-Ausstoßwerte für PKWS einzuführen oder gar den Anbau gentechnisch veränderter Organismen zu verbieten, dann käme eine Klagewelle auf uns zu.

Umweltstandards bleiben auf der Strecke

Viele wichtige Themen wie etwa die Nahrungsmittelsicherheit oder die Agrarpolitik sind betroffen. Denn TTIP eröffnet die Möglichkeit, in Zukunft Chlorhühner, Hormonfleisch und gentechnisch veränderte Lebensmittel aus den USA zu importieren. Ein großes Problem besteht darin, dass die USA das Vorsorgeprinzip nicht kennen und auch keine entsprechende Kennzeichnungspflicht bei diesen Produkten haben.

In der EU muss ein Hersteller beweisen, dass ein Produkt nicht schädlich ist. Kann er diesen Nachweis nicht führen, kann ein Produkt verboten werden. In den USA ist das genau umgekehrt. Hier kann im Grundsatz jedes Produkt auf den Markt gebracht werden. Nicht der Hersteller, sondern Behörden, Wissenschaft oder sogar die Bürger selbst müssen die Schädlichkeit beweisen. Das ist auch der Grund, wieso es in den USA kaum verbotene Chemikalien gibt. Nicht nur Umweltstandards und Verbraucherschutz werden zu großen Teilen auf der Strecke bleiben. Ebenso betroffen ist die Klima- und Energiepolitik, denn das höchst umstrittene Fracking soll erleichtert werden. TTIP wird auch die Liberalisierung öffentlicher Dienstleistungen vorantreiben – mit problematischen Folgen für Abfall, Abwasser und Verkehr. Gerlinde Sachs

Was die EU-Kommission uns verspricht, ist nicht wenig. Weniger Handelshemmnisse und weniger Bürokratie sollen mehr Wirtschaftswachstum und viele neue Arbeitsplätze auf beiden Seiten des Atlantiks bringen. An diesen Zielen ist ja grundsätzlich nichts zu kritisieren. Doch muss man sich die Frage stellen, ob und zu welchem Preis sie wirklich erreicht werden können und warum das Abkommen im Geheimen verhandelt wird. Nach allem, was wir bisher wissen, ist TTIP kein Versprechen, sondern ein Angriff auf Demokratie, Transparenz und Beteiligung.

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Breiter Widerstand tut not

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Zwar behauptet die EU-Kommission, europäische Standards würden bei den Verhandlungen nicht infrage gestellt, doch das ist wenig glaubhaft. Die Politik verschweigt uns, dass mit TTIP eine Verschärfung von BU Ndas D-REISE Umweltstandards enorm erschwert und Vorsorgeprinzip weitgehend ausgehebelt wird. Das werden wir nicht akzeptieren. Deshalb ist der BUND auf allen Ebenen und gemeinsam mit vielen anderen Partnern dabei, den breiten Widerstand gegen TTIP zu organisieren. Viele Gruppen vor Ort arbeiten bereits an K dieL A N DESPOLITI sem Thema. Ein beachtlicher Erfolg war die Demonstration, die der BUND in Konstanz anlässlich der Umweltministerkonferenz im Mai organisiert hat. Seien wir weiterhin wachsam gegenüber falschen Versprechungen. Die prognostizierten 0,5 Prozent WachsEN ERGI E tum in zehn Jahren, die TTIP bringen soll, sind ein viel zu hoher Preis für den Verlust an Umweltstandards, Verbraucherschutz und Demokratie. Dr. Brigitte Dahlbender, BUND-Landesvorsitzende

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NATU RSC H UTZ Segler-Demonstration des BUND gegen TTIP auf dem Bodensee. Mehr Aktionen badenwürttembergischer BU N D-REISE BUND-Gruppen im Mantelteil auf Seite 36

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EN ERGI E

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Windenergie + Natur = Möglich?! Der Zubau von Windenergieanlagen und der Schutz der Natur sind nicht immer leicht unter einen Hut zu bringen. Hier setzt das Dialogforum Erneuerbare Energien und Naturschutz von BUND Baden-Württemberg und Naturschutzbund (NABU) an. Es bringt die Akteure an einen Tisch und sorgt für konstruktive Lösungen.

BUND-Projektleiter Dr. Martin Köppel (li.) im Gespräch mit dem Vertreter einer Bürgerinitiative

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Wo läuft es gut, woran hakt es gerade?

Uta Heinemann

Tobias Staufenberg

Auch die mangelnde Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger stellt konkrete Planungen vor Ort infrage. Vor allem die Veränderung des Landschaftsbilds sowie die Auswirkungen auf den Schutz der Natur beschäftigen viele Menschen. Die meisten würden wohl eine Landschaft ohne jegliche sichtbare Infrastruktur bevorzugen. Nur: Was ist die Alternative? Umfragen belegen: Die Windenergie kommt im Vergleich zu den fossilen ie Windenergie hat in BadenEnergieerzeugungsformen gut weg. Auf die Frage, welWürttemberg neben der Sonche Stromerzeugung die Menschen in ihrer Nachbarnenenergie das größte Ausbauposchaft gut finden, stimmt die überwältigende Mehrtenzial. So sieht es auch BUND die grünheit für die BUND Windenergie. Oft steigt auch die MACHT BUNT MACHT BUNT rote Landesregierung und hat die Akzeptanz, wenn das Windrad steht. Viele Ängste und Messlatte hoch gelegt: Bis 2020 soll Befürchtungen bewahrheiten sich also nicht. der Anteil der Windenergie an der Windkraft nutzen – Natur schützen Stromproduktion von heute etwa Uns als Bund für Umwelt und Naturschutz ist es ein einem Prozent auf zehn Prozent zentrales Anliegen, dass Naturschutz und Windenerwachsen. Das bedeutet einen Zubau von knapp 1.200 gie nicht gegeneinander ausgespielt werden. Zum BeiWindrädern. Der BUND Baden-Württemberg unterstützt diese Ziele, knüpft sie aber an die Bedingung, spiel wenn es darum geht, den Abstand von Windenergieanlagen zu einer Tierart, die darauf empfindlich den Ausbau naturverträglich zu gestalten. reagiert, festzulegen. Denn nicht immer sind windWenn wir aus Atom- und Kohlekraft aussteigen energiesensible Tierarten in der Nähe von Windrädern wollen, brauchen wir Alternativen. Doch nicht überall gefährdet. Für einen Rotmilan, der am Waldrand brüsind Windkraftanlagen gern gesehen. Manche Widertet und im Offenland jagt, stellt ein Windrad im Wald stände sind berechtigt, oft gilt es aber auch Vorurteile unter Umständen keine Gefahr dar. Eine genaue Unaus dem Weg zu räumen und festgefahrene Debatten tersuchung vor Ort ist unabdingbar, um eine Gefährzu versachlichen. Hier setzt das »Dialogforum ErneuPORTRAIT dung wirklich beurteilen zu können. erbare Energien und Naturschutz« an. Die Beratung Dr. Martin Köppel, Projektleiter Dialogforum bei Konflikten vor Ort ist eine zentrale Aufgabe. Oft geht es darum, den Dialog aller Akteure wieder herzustellen und gemeinsame Lösungen zu ermöglichen. Rund 140 Akteure aus Windbranche, Verwaltung und Gerade in den letzten Monaten verzeichnet das DiaNaturschutz suchten auf einer logforum hier eine steigende Nachfrage.

Großveranstaltung am 28. Juni in Fellbach nach gemeinsamen Lösungen. Den Eröffnungsvortrag hielt Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

Schaut man sich die Entwicklung der letzten Jahre an, dann fälltRSC die H Bilanz NATU UTZ beim Zubau neuer Anlagen eher verhalten aus. Trotz neuer Planungsvorgaben wurden nur knapp ein Dutzend Windräder pro Jahr gebaut. Eine Trendwende deuten die aktuellen Zahlen des UmDialogforum Erneuerbare Energien und weltministeriums an. Momentan liegen den Behörden Naturschutz BU N D-REISE Genehmigungsanträge BU N D-REISE für knapp 250 Windenergiean2012 haben BUND und NABU in Baden-Württemberg das lagen mit einem Zubau-Volumen von 700 Megawatt Dialogforum gemeinsam ins Leben gerufen. Die beiden vor. Allerdings ist durch einen Genehmigungsantrag Projektleiter Dr. Martin Köppel (BUND) und Heike Schmelter (NABU) sind Ansprechpartner für die verschienoch kein einziges Windrad gebaut. densten Akteure rund um den Ausbau der Erneuerbaren www.bund-bawue. Zentrale Probleme sind nach wie vor die Abstimde/dialogforum Ihre Bilanz kann mung mit militärischen Belangen, mit der FlugsicheK O M M EEnergien N TA R mit Schwerpunkt K O M M E N Windenergie. TA R L A N DESPOLITI K L AN DESPOLITI K sich sehen lassen: Innerhalb von knapp zwei Jahren rung und dem Deutschen Wetterdienst. Viele gute konnten sie in über 60 Fällen beraten. Mit rund 35 VeranStandorte fallen von vornherein aus der Planung hestaltungen, mit Vorträgen, Präsentationen und Ständen raus, nicht immer ist die Begründung fachlich nachhat das Dialogforum über 3.000 Personen direkt erreicht. vollziehbar. Zum Beispiel dürfen die neuen, höheren Gut angenommen werden auch der Beteiligungsleitin einem 15-Kilometer-Radius Rum AT G E B E R R AT G E B E R EN ERGI E Windenergieanlagen EN ERGI E faden und der Faktencheck Windenergie. Das Ministeriein Wetterradarsystem des Deutschen Wetterdienstes um für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Badenmomentan nicht gebaut werden. Je mehr Flächen aber Württemberg fördert das Projekt und bewilligte nun pauschal ausgeschlossen werden, desto mehr steigt eine Verlängerung bis August 2016. der Druck auf andere potenzielle Vorrangflächen.

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Landesregierung folgt BUND-Forderung gegen Gentechnik Als großen Erfolg seiner »dageGENKampagne« wertet der BUND Baden-Württemberg den Erlass der Landesregierung in Sachen Gentechnik vom Mai dieses Jahres. Er untersagt künftig die Verwendung von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) in einem Abstand von 3.000 Metern um die Außengrenzen von Naturschutzgebieten sowie um die Kern- und Pflegezonen des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Damit ist das Kabinett der zentralen Forderung des BUND gefolgt. Im vergangenen Jahr hatte

der BUND im Rahmen seiner Kampagne in kurzer Zeit rund 10.000 Unterschriften für die Forderung nach einem solchen Schutzgürtel gesammelt. Der Abstand von 3.000 Metern orientiert sich am Flugradius der Honigbiene. Dass diese Forderung juristisch machbar ist, hatte der BUND durch ein Rechtsgutachten bestätigen lassen. Er geht nun davon aus, dass die Regelung mit der anstehenden Novellierung des Naturschutzgesetzes in BadenWürttemberg Gesetzesrang erhält. Bleibt zu hoffen, dass der Erlass

Nachahmer in anderen Bundesländern findet. Die Bundesregierung hatte im Koalitionsvertrag angekündigt, der ablehnenden Haltung der Bevölkerung gegenüber der AgrarGentechnik endlich Rechnung zu tragen – Baden-Württemberg hat nun gezeigt, wie es praktisch gehen kann. Wenn mit der Gesetzesnovelle der Umfeldschutz konsequenterweise auf Natura 2000-Gebiete ausgedehnt wird, werden damit über 96 Prozent der Landesfläche frei von gentechnisch veränderten Organismen bleiben.

BUND

Spatenstich im Wildtierkorridor Herrenberg-Nufringen

Mit einem Spatenstich begannen offiziell die Arbeiten am ersten Wildtier-Trittstein bei Herrenberg und Nufringen. Er ist Bestandteil des ersten großen baden-württembergischen Wildkatzenkorridors, der auf einer Länge von drei Kilometern den Schwarzwald mit dem Schönbuch verbinden soll. Den Rahmen bildet das bundesweite BUND-Projekt Wildkatzensprung. Auf dem 3.000 Quadratmeter großen Areal

pflanzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BUND Baden-Württemberg sowie zahlreiche Unterstützer rund 120 Bäume und Büsche. Sie sollen der Wildkatze und anderen Wildtieren Schutz und Deckung geben. Von den »Grünen Korridoren« profitieren neben der Wildkatze auch viele andere Tiere wie Luchs, Haselmaus und Baummarder. Nur durch die enge Zusammenarbeit mit dem Landkreis, den Kommunen und besonders den Landeigentümern und Bewirtschaftern können solche Projekte verwirklicht werden. Beim Ortstermin waren denn auch der Böblinger Landrat Roland Bernhard, der Umweltbeauftragte der Stadt Herrenberg Jürgen Baumer und die Nufringer Bürgermeisterin Ulrike

Neues Landesjagd- und Wildtiermanagement-Gesetz Nach einer fast zweijährigen Beteiligungsrunde liegt nun der offizielle Gesetzentwurf für das neue Landesjagd- und WildtiermanagementGesetz (JWMG) vor. An den rund 27 vorbereitenden Sitzungen nahm auch der BUND Baden-Württemberg teil. Trotz des umfassenden Beteiligungsprozesses ist die öffentliche Debatte um die Gesetzesnovel-

le erneut aufgeflammt. Vor allem der Landesjagdverband übt sich wie schon zuvor in Opposition. Aber auch die Natur- und Tierschutzverbände sind mit manchen geplanten Regelungen nicht einverstanden. Sie kritisieren die zu kurze winterliche Jagdruhe und den erlaubten Schrotschuss auf Vogelgruppen. Auch beim Kernpunkt des Gesetzes, dem

Binninger gemeinsam mit von der Partie. Das BUND-Projekt läuft voraussichtlich noch bis Dezember 2015 – weitere Trittsteine in Zusammenarbeit mit der Stadt Herrenberg, der Gemeinde Nufringen, der Flurneuordnungsbehörde und Privatpersonen sind in Planung. Um den Kauf der Flächen finanzieren zu PORTRAIT können, benötigt der BUND BadenWürttemberg noch Unterstützung.

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RSC H UTZ NATU RSC H UTZ Stichwort:NATU Wildkatzensprung

BUND-Spendenkonto-Nr. 4 088 100 Sparkasse Singen-Radolfzell | BLZ 692 500 35 IBAN DE64 6925 0035 0004 0881 00 BIC: SOLADES1SNG BU N D-REISE

BU N D-REISE

Online-Spende: www.bund-bawue.de/spenden

sogenannten »Drei-Schalen-Modell«, fordern sie Nachbesserungen. Das Modell regelt Einordnung L A Ndie DESPOLITI K der Tierarten in die drei Schalen Nutzungs-, Entwicklungs- und Schutz-Management. Insgesamt wäre das neue Gesetz aus Sicht des BUND aber ein ordentlicher KomEN ERGI E promiss und ein gewaltiger Schritt nach vorn.

Aktuell informieren und mitdiskutieren www. facebook.com/BUNDbawue

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Bäuerliche Landwirtschaft

Wir leben von der Natur Wir schreiben das Jahr der familienbetriebenen Landwirtschaft. Auch viele BUND-Mitglieder beackern dieses Feld. Als Öko-Bauern erzeugen sie gesunde Lebensmittel oder tragen als Schäfer zur Landschaftspflege bei. BUNDmagazin-Redakteurin Gisela Hüber stellt drei von ihnen vor.

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BUND MACHT BUNT

ie Ernährung der Weltbevölkerung wird im Wesentlichen nicht von der Agrarindustrie, sondern von vielen kleinen Familienbetrieben sichergestellt. Auf diesen Nenner lässt sich der Welternährungsbericht von 2009 bringen. Folgerichtig setzte die Generalversammlung der Vereinten Nationen hier einen Schwerpunkt und rief das Jahr 2014 zum »Internationalen Jahr der familienbetriebenen Landwirtschaft« aus. Sehr gut, sagt der BUND. Wir wünschen uns eine Bewirtschaftungsweise, die gesunde Lebensmittel erzeugt, die liebenswerte Landschaften pflegt und die Artenvielfalt erhält und fördert. Sie geht achtsam mit Tieren um, sorgt für sauberes Grundwasser und gute Böden. Außerdem hat sie auch noch positive Auswir-

BUND MACHT BUNT

Privat

Sebastian Heck

Die BUND-Positionen zum Thema unter: www.bund-bawue.de/ landwirtschaft

kungen auf das Klima. Dazu braucht es viele Bäuerinnen und Bauern – und viele Verbraucher, die für regionale Lebensmittel anständige Preise zahlen, damit diese Betriebe wirtschaftlich überleben können. Dazu braucht es aber auch eine Agrarpolitik, die mit dem Leitsatz »Öffentliche Gelder für öffentliche Leistungen« endlich ernstmacht und aufhört, Steuermittel nach dem Grundsatz zu verteilen, »Wer viel (Fläche) hat, bekommt viel«. Es gibt immer mehr Kooperationen zwischen BUND-Gruppen und Bauern im Land. Nicht zuletzt der Einsatz gegen die Agrargentechnik und für gentechnikfreie Zonen hat zu neuen Bündnissen zwischen Naturschützern und Bauern geführt.

K O M M E N TA R

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Privat

Helmut Petrik schätzt die vielseitige Arbeit.

Vielfalt und Qualität K O M M E N TA R

Vielfalt und Qualität zeichnen die Arbeitsweise der Familie Petrik aus. 50 Hektar bewirtschaftet die Familie mit ihrem Mitarbeiterstab im idyllischen PfinztalBerghausen östlich von Karlsruhe. Auf den Feldern wachsen und verschiedenste GemüsesorR AT GKartoffeln EBER ten wie Möhren, Pastinaken und Kürbis. Auch Weizen, Roggen, Dinkel und Hülsenfrüchte gedeihen hier. Nach Möglichkeit sind es samenfeste Sorten, aus denen sich wieder neuer Samen gewinnen lässt. Dazu gibt es Hühner, einige Rinder und Ziegen, die allesamt an der frischen Luft leben. Als die Petriks 1986 den elterlichen Hof übernahmen, haben sie sofort auf ökologischen Anbau umgestellt. Und der Erfolg gibt ihnen recht. Ihre Produkte vermarkten sie zum Teil ab Hof,

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sie beliefern aber auch Bioläden und ein Restaurant im nahen Karlsruhe. Die Petriks sind Biobauern aus Überzeugung. Sie schätzen die vielseitige Arbeit, auch wenn sie manchmal anstrengend ist. Dieser Sommeranfang war zu trocken, da heißt es wässern und noch mal wässern. Mit den natürlichen Bedingungen klarzukommen, das gehört ganz wesentlich dazu. Manchmal kommen Schulklassen oder Kindergartengruppen zu Besuch. Den Kindern zu zeigen, woher ihre Lebensmittel kommen, das ist Helmut Petrik wichtig. Mehr Wertschätzung wünscht er sich von der Politik: »Sie sollte den großen gesellschaftlichen Nutzen des ökologischen Landbaus anerkennen und berücksichtigen. Dazu gehört eine verlässliche Förderung und Unterstützung, auch der regionalen Vermarktungsstrukturen.«


ALB-GOLD Teigwaren GmbH

ALB-GOLD Teigwaren GmbH

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Biolandwirt aus Leidenschaft

BU N D-REISE

Hüterin der Herden L A N DESPOLITI K

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Barbara Zeppenfeld bei ihrer Bockherde, Hütehündin Ronja passt auf.

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Andrea Letsch

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Frank Siefert bei der Hartweizenernte. Im Winter wird geprüft, wie der Hartweizen gekeimt ist.

Andrea Letsch

Andrea Letsch

die, die mit dem Porsche beim Aldi vorfahren, beobachtet Siefert. Und es gibt Leute mit kleinem Porte»Hier ist es das halbe Jahr Winter und das halbe Jahr monnaie, die sich ihr Bioweckle leisten. Als politischer kalt.« Frank Sieferts Hof liegt in 800 Meter Höhe über Kopf, der er nunmal ist, treibt ihn diese Frage um: dem Lautertal bei Münsingen. Dem Vollerwerbs»Was kann ein Bioweckle kosten, wenn es ökololandwirt gehen noch seine Frau und die Mutter zur gisch erzeugt wurde? Der Verbraucher kann das nicht Hand. Die Witterung ist eine ständige Herausfordewissen, aber er kann informiert werden. Vielleicht rung, aus der Siefert das Beste macht. Seine Triebfeder kann der BUND mal einen Leitfaden dazu machen.« ist, ständig etwas Neues auszuprobieren. Deshalb Mit dem Bauernverband geht Siefert hart ins Gericht, baut er trotz des rauen Klimas auf der Schwäbischen in seinen Augen ist er ein Vertreter der Industrie. Von Alb neben Alblinsen, Getreide und Futterklee für seine der Politik fordert er, sich stärker auf die kleinen bäu55 Milchkühe auch den wärmeliebenden Hartweizen erlichen Betriebe zu besinnen. Weniger Bürokratie, an – für schwäbische Spätzle der besonderen Art. Das Regeln, die Sinn machen. Und faire Preise für eine klappt auch deshalb, weil sein Abnehmer, ein regioWirtschaftsweise, die nicht nur gute Produkte hervorPORTRAIT PORTRAIT bringt, sondern auch unsere natürlichen Lebensnaler Teigwarenhersteller, mit an einem Strang zieht. grundlagen erhält. Für diese Botschaft fährt Siefert Siefert setzt auf Nischenprodukte statt auf Massenauch schon mal nach Berlin. ware – und auf bewusste Konsumenten. Da gibt es

Bäuerliche Landwirtschaft

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eine Landwirtschaft mit Hochleistungstieren, K O M M E Nwie TA Rsie L AN DESPOLITI K

in der Milchviehwirtschaft oder in der Geflügelzucht Auf verschlungenen Pfaden kam Barbara Zeppenfeld gang und gäbe ist. Da setzt sie lieber auf die alten, anzur Schäferei. Die gelernte Diplompädagogin machte gepassten und robusten Rassen. Genau das ist ihr eine Ausbildung zur Gemüsegärtnerin. Während ihrer Ding – und am Biosphärengebiet Schwäbische Alb Lehrjahre in der Landwirtschaft zog es sie immer wieVerkauf R AT G E B E R von EN ERGI E EN ERGI E auch mehr als stimmig. Neben dem der zu den Tieren hin. Heute betreibt Zeppenfeld eine Zuchttieren wird auch die Wolle vermarktet. Ein wichErhaltungszucht für alte, einheimische Schafrassen tiges Standbein sind ihre Angebote zur Umweltbilwie das Waldschaf und das Krainer Steinschaf. Rund dung. Damit stößt sie bei den regionalen Bildungs100 Tiere, darunter eine Bockherde, hat sie zurzeit. trägern auf offene Türen. Bei ihr lernen Kinder NACesH R U F vieleNAC H R U Fspielerisch den respektvollen Umgang mit den Tieren, Auf der Schwäbischen Alb gibt noch Streuobstwiesen in steilen Hanglagen. Deren Besitzer sind sie werden mit der Vielfalt der Schafrassen und der froh, wenn Zeppenfelds Tiere sie beweiden und ihnen Streuobstwiesen vertraut gemacht. Und beim Filzen so das Mähen ersparen. Eine klassische Win-Win-Situder Wolle können sie so richtig rumpanschen – wo ation. Kritisch beurteilt die gebürtige Stuttgarterin dürfen sie das sonst?

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Mehr lichte Momente für den Wald! NATU RSC H UTZ

Mattias Rupp

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Mattias Rupp

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Waldweide mit Schafen oder Kühen, wie hier im Schwarzwald, ist selten geworden (oben). Lichter Wald auf der Schwäbischen Alb (rechts)

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Auerhuhn und Äskulapnatter, Gelbringfalter und Großer Eichenbock brauchen lichte Wälder als Lebensraum. Doch dieser Waldtypus wird immer seltener und mit ihm seine angestammten Bewohner. Ein Plädoyer des BUND für lichte Waldstrukturen im Waldland Baden-Württemberg.

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ie kommen aus einer anderen Zeit: Auerhuhn und Haselhuhn, Äskulapnatter und Großer Eichenbock. Auch viele Wald-Tagfalterarten wie das Wald-Wiesenvögelchen, der Große und der Blauschwarze Eisvogel, Gelbringfalter oder Schwarzer Apollo gehören in diese Lebensgemeinschaft. Allen Arten ist gemeinsam, dass sie in lichten Wäldern zu Hause sind. Und deshalb sind sie heute stark gefährdet, vom Aussterben bedroht, wenn sie nicht bereits ausgestorben sind. Für Restvorkommen mancher Arten wie den Blauschwarzen Eisvogel trägt das Land Baden-Württemberg aus nationaler Sicht sogar besondere Verantwortung. Sie können derzeit – wenn überhaupt – nur durch spezielle Artenschutzprogramme gesichert werden.

Lichte Wälder auf dem Rückzug

Was Auerhuhn und Co. zum Überleben fehlt, sind lichte Wälder und halboffene Landschaften. Bevor der Mensch unsere Landschaft flächendeckend beein-

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flusst hat, gab es solche Strukturen nur an größeren Flüssen und temporär nach Stürmen und Waldbränden. Mit dem Hochmittelalter brach im Zuge intensiver Waldnutzung mit Weidetieren, Nieder- und Mittelwaldwirtschaft die große Zeit der Lichtwaldarten an. Während beim einschichtigen Niederwald nur die Stockausschläge gefällter Bäume genutzt werden, bleiben beim Mittelwald darüber noch große Bäume stehen, die Früchte für die Schweinemast und Bauholz liefern. Durch die zunehmend strikte Trennung von Wald und »Nichtwald« sowie die flächendeckende Einführung und Entwicklung reiner Hochwälder gingen diese Lebensräume in Deutschland weitgehend verloren. In gewissem Sinne haben naturnahe Waldbaukonzepte zu dieser Entwicklung sogar beigetragen, weil sie auf Kahlschlag verzichten und stattdessen die Nutzung von Einzelstämmen oder Gruppen propagieren.

Was tun?

Das Rad der Geschichte lässt sich nicht zurückdrehen. Es ist weder sinnvoll noch realistisch, die großflächige Wiedereinführung historischer Formen der Waldnutzung zu fordern. Doch es sollte klare Vorgaben geben, lichte Waldstrukturen zu erhalten und damit den Lichtwaldarten ein dauerhaftes Überleben zu ermöglichen. Moderne Nutzungsformen könnten den »alten Nieder- und Mittelwäldern« das ausschließlich Museale nehmen. Der Bedarf ist da, denn die Nachfrage


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Michael Waitzmann

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Amtliche Lobby für lichte Waldstrukturen

Vor allem bei den Bediensteten der Forstverwaltung gilt es ein neues Bewusstsein für lichte Waldstrukturen und die selten gewordenen Lichtwaldarten zu schaffen. Das dazu notwendige waldökologische und waldbauliche Wissen könnten die von der Forstverwaltung geplanten neuen Waldbautrainer und -trainerinnen vermitteln. Und nicht zuletzt: Wir brauchen eine tat-

Stefan Hafner

nach Wärmeenergie aus nachwachsenden Rohstoffen wie Hackschnitzel und Pellets wird auf absehbare Zeit hoch bleiben. Auch die Gestaltung der Waldinnen- und -außenränder mit viel Platz und abwechslungsreichen Strukturen ist ein »altes« Anliegen des BUND an die Waldwirtschaft. Fast überall fehlen unseren Waldrändern die breiten Saumstreifen aus Gräsern, Kräutern und Stauden, häufig auch Sträucher und kleinwüchsigere Bäume. Die großzügigen Übergänge vom Wald ins Offenland jedoch sind es, neben offenen Flächen nach Abholzung oder Sturmwurf, die die Lichtwaldarten benötigen. Hier könnten sich mit Waldweide-Projekten auch BUND-Gruppen einbringen. Und schließlich müssen die Restvorkommen natürlich lichter Wälder unbedingt erhalten werden. Gezielte Schutz- und Pflegemaßnahmen für die kleinen Populationen der typischen Lichtwaldarten sind notwendig, damit sich diese Vorkommen im Idealfall wieder ausbreiten können (siehe auch Kasten rechts).

Stefan Hafner

Großer Eichenbock (oben), Auerhuhn (links), Äskulapnatter (rechts)

Rettung ist möglich

Die Restvorkommen des Gelbringfalters (Lopinga achine) in Baden-Württemberg sind vom Aussterben bedroht. Die Art bevorzugt lichte Wälder mit Sauergräsern, die Futterpflanzen ihrer Raupen. Heutzutage existieren noch sehr wenige, isolierte Populationen in Oberschwaben, im Baar-Wutach-Gebiet und am südlichen Oberrhein. Gezielte Schutzmaßnahmen führten zu ersten Erfolgen. Der Schwarze Apollofalter (Parnassius mnemosyne) war früher auf der gesamten Albhochfläche zu finden und gilt als stark gefährdet. Seine Lebensräume sind lichte Waldränder mit angrenzenden Talwiesen, Waldlichtungen und lichte Bereiche in Laubwäldern. Erfolge brachten Projekte, bei denen Gehölze an Waldrändern regelmäßig ausgeschlagen wurden und sich der lichthungrige Lerchensporn als essenziell notwendige Wirtspflanze ausbreiten konnte. Heute existieren wieder einige Populationen im Oberen Donautal und auf der Mittleren Alb.

kräftige Lobby in der Fläche, die sich für die lichten Waldstrukturen und den Schutz der rar gewordenen Lichtwaldarten stark macht. Der BUND Baden-Württemberg wird sich hier nach Kräften einbringen. Christine Fabricius, Naturschutzreferentin und Kai-Steffen Frank, Ansprechpartner Wald beim BUND Baden-Württemberg Gute Beispiele für die Förderung von Lichtwaldarten finden Sie auch in unserem Weißbuch Wald ab S. 73.

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Weißbuch-Wald zu bestellen bei der BUND-Service GmbH: (077 32) 150 70, bund.service-gmbh@ bund.net oder im Internet einzusehen: www.bund-bawue.de/ themen-projekte/ wald


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www.bundjugend-bw.de www.facebook.com/ BUNDjugend.BW

Kinder haben bei den Wettbewerben seit 1993 mitgemacht. Jetzt hat die UNESCO den Wettbewerb Naturtagebuch als »Dekade-Projekt zur Bildung für nachhaltige Entwicklung« ausgezeichnet. Was verbirgt sich hinter diesem sperrigen Namen? Die Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) stellte das Jahrzehnt bis 2014 weltweit unter das Motto »Bildung für nachhaltige Entwicklung«. Die für Bildung zuständige UN-Organisation UNESCO koordiniert die weltweiten Aktivitäten. Das Ziel der Dekade beschreibt sie so: Sie soll »allen Menschen Bildungschancen eröffnen,

Auswahl von der UNESCO ausgezeichneter BUND-Projekte: – – – –

eenieAktionsCamp der BUNDjugend T Energiesprecherprojekt der Ökostation Freiburg BUND-Kindergruppen-Regionalbetreuer-Projekt »Lebensraum Wiese: heimische Arten – weltweite Vielfalt« der Ökostation Freiburg – »Natur hautnah in einer Welt« des BUND Heilbronn – »McMöhre – Die Powerpause« der BUNDjugend und des BUND-Landesverbands Mehr dazu: thomas.giesinger@bund.net

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Z um Verwechseln ähnlich!

Das niedliche Fellknäuel, das über die Wiese hoppelt, ist ein Häschen. Oder doch ein Kaninchen? Der Körper eher klein und rundlich? Die Löffel zierlich, die Beine kurz? Da hoppelt eindeutig ein Kaninchen. Und wahrscheinlich ist das gesellige Tier nicht alleine. Der Hase dagegen ist ein Einzelgänger. Du erkennst ihn an den langen Löffeln und der schmalen Figur. Mit langen Hinterbeinen macht er gewaltige Sätze, beherrscht das flinke Hakenschlagen und ist ein ausgezeichneter Läufer. Die gelb-schwarze Zeichnung tragen beide. Sie bedeutet: »Vorsicht! Ich steche!« Die Schwebfliege ahmt diese Warntracht allerdings nur nach, denn sie besitzt keinen Stachel und ist völlig ungefährlich. Sie liebt Nektar und Pollen – im Gegensatz zur Wespe, die meist andere Nahrung wie Insekten, Fleisch und Früchte frisst und im Spätsommer auch Kuchen und andere menschliche Speisen stibitzt. Beobachtest du die zierliche Schwebfliege, so erkennst du deutliche Unterschiede zur größeren Wespe: Mit ihrem Flügelpaar kann sie sehr schnell schlagen und in der Luft »stehen«. Bei Gefahr fliegt sie blitzschnell rückwärts oder seitwärts. Und: Ihr fehlt die typische »Wespentaille«!

Birgit Eschenlohr

BUNDjugend Baden-Württemberg Rotebühlstraße 86/1 70178 Stuttgart fon 0711-61970-20 fax 0711-61970-13

die es ermöglichen, sich Wissen und Werte anzueignen sowie Verhaltensweisen und Lebensstile zu erlernen, die für eine lebenswerte Zukunft und eine positive gesellschaftliche Veränderung erforderlich sind.« Projekten, die diese Ziele in greifbare Praxis umsetzen, verleiht die UNESCO den Ehrentitel »DekadeProjekt«. Auch eine ganze Reihe von Bildungsansätzen des BUND Baden-Württemberg hat die UNESCO schon ausgezeichnet. Zum Beispiel das Projekt »Energiesprecher« der Ökostation Freiburg: Schülerinnen und Schüler werden als Energiesprecher ihrer Schule ausgebildet und betreut und sind dann für energiebewusstes Verhalten im Klassenzimmer zuständig. Oder das BUND-Kindergruppen-Regionalbetreuer-Projekt. Es schult pädagogisch und naturinteressierte Menschen, die rund 130 BUND-Kindergruppen im Land zu betreuen. Über 2.000 Kindern ermöglicht dieses Angebot, regelmäßig kleine und große Wunder der Natur zu entdecken. Die Würdigung der UNESCO ist für alle Beteiligten Lob und Ansporn zugleich. Es bestätigt sie, auf dem richtigen Weg zu sein und ermutigt sie, sich auch weiterhin für den Erhalt der Natur ins Zeug zu legen. Mehr zum Naturtagebuch erfahren Sie unter: www.naturtagebuch.de

www.oekostation.de

Anna Süpple

er Naturtagebuch-Wettbewerb ist das erfolgreichste Projekt der BUNDjugend Baden-Württemberg. Seit 20 Jahren animiert es Kinder, die Natur in ihrer Umgebung wahrzunehmen und ihre Beobachtungen in einem Tagebuch festzuhalten. Ob gemalt oder gebastelt – der kindlichen Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Über 20.000

Stephan Schmid

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NaturtagebuchProjektleiterin Ladi Oblak (re.) mit ihrem Team

Manfred-Mistkäfer-Tipp

Preiswürdig: Kinderprojekte des BUND


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anchmal gilt es, die richtigen Fragen zu stellen, um Erfolg zu haben: Vor vier Jahren engagierten BUNDjugend und BUND in Baden-Württemberg den Sozialwissenschaftler Peter Martin Thomas. Er sollte erforschen, wie sich der BUND verjüngen kann. Thomas konzentrierte sich auf die Erfolgsfaktoren bei unseren aktiven Gruppen. Das Ergebnis: Jugendliche zwischen 14 und 27 mit Interesse am BUND möchten in einer eigenen und selbst organisierten Grup-

Mitgliederversammlung der BUNDjugend Baden-Württemberg am 30. 11. 2014, 9.30 bis 15.00 Uhr, Interessierte und Aktive sind herzlich eingeladen. Tagesordnung, Ort und weitere Infos unter: www.bundjugend-bw.de/ mitgliederversammlung-2014

pe sein. Sie brauchen die Hilfe der »Erwachsenen« bei der Raumsuche und bei der Kontaktvermittlung zu spannenden Fachleuten. Regionale oder landesweite Treffen der BUNDjugendlichen sind für ihre Motivation wichtig. Gerüstet mit diesen Erkenntnissen gingen Vorstand und Geschäftsführung der BUNDjugend 2010 mit neuem Konzept auf die jungen Mitglieder, auf BUND-Geschäftsstellen und -Gruppen zu. Verstärkt wird seither bei landesweiten BUND-

Ich bin bei der BUNDjugend dabei ... Privat

Marina Kupferschmid

Aktion »BUNDjugend in der Fläche« trägt Früchte

jugend-Veranstaltungen für die Gründung örtlicher Gruppen geworben. Neu hinzugekommen sind auch »Aktiven-Treffen« der unter 27-jährigen BUND-Mitglieder. Die intensive Beratung der Ortsverbände und Geschäftsstellen des Erwachsenenverbands liegt in der Hand von BUNDjugend-Geschäftsführer Reiner Baur und Jugendbildungsreferent Max Kemmner. 2012 beschloss die Mitgliederversammlung der BUNDjugend zusätzlich ein breiteres Konzept zur Aktivenförderung. Eine wichtige Rolle bei der Gründung und Stabilisierung von BUNDjugend-Gruppen spielen unsere Absolvent/innen des Freiwilligen Ökologischen Jahres, unsere Bundesfreiwilligen, Praktikantinnen und Praktikanten. Sowohl die konzeptionelle Neuorientierung als auch die gemeinsamen Anstrengungen aller Beteiligten tragen nun Früchte. Seit Anfang 2013 sind wir um sechs neue BUNDjugend-Gruppen reicher: Vaihingen/Enz, Tübingen, Eberstadt (Kreis Heilbronn), Reutlingen, Bruhrain (Graben Neudorf und Umgebung im Kreis Karlsruhe) und Radolfzell. Max Kemmner und Reiner Baur von der BUNDjugend stehen bei Fragen rund um die Jugendgruppe mit Rat und Tat zur Seite: (07 11) 619 70-20, reiner.baur@bundjugend-bw.de

… weil ich es gut finde, etwas für die Natur zu tun. Nicklas Müller

Kommt zum JAK nach Stuttgart! Der Jugendaktionskongress (JAK) geht in diesem Jahr in den Herbstferien vom 25. bis 29. Oktober in Stuttgart über die Bühne. Die BUNDjugend ist bereits fleißig mit den Vorbereitungen beschäftigt. Alles wird sich um »Suffizienz und Klimaschutz« drehen, das Schwerpunktthema der BUNDjugend. Im Mittelpunkt steht die Frage, was man für ein gutes Leben braucht und wie viel eigentlich genug ist. In einer Vielzahl unterschiedlicher Workshops wird dieser Themenschwerpunkt beleuchtet. Der JAK bietet umweltinteressierten Jugendlichen die ideale Möglichkeit, Gleichgesinnte aus dem ganzen Land zu treffen, um gemeinsam zu diskutieren und eine Menge Spaß zu haben. Dazu tragen nicht zuletzt auch ein buntes Rahmenprogramm und leckeres Essen bei. Weitere Informationen unter: www.bundjugend-bw.de/jak, www.jugendaktionskongress.de, www.facebook.com/Jugendaktionskongress

Mit unseren Medien immer auf dem Laufenden BUNDjugend-Newsletter abonnieren: www.bundjugend-bw.de/aktiv-werden/klatschmohn BUNDjugend-Zeitschrift »kriZ« abonnieren: www.bundjugend-bw.de/aktiv-werden/kriz [3 - 14] BUNDmagazin Baden-Württemberg

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BUNDjugend BW

Der BUND wird jünger


R AT G E B E R

Fotolia/Wolfgang Kruck

Region Schwarzwald-Baar-Heuberg

© Daimler

Die geplante Daimler-Teststrecke in Immendingen ist in ihren Dimensionen verschwenderisch. Verschwinden werden allein 150 Hektar Wald, auch geschützte Tiere sind bedroht.

uf einem Truppenübungsgelände der Bundeswehr südlich von Immendingen soll auf 540 Hektar Fläche das neue DaimlerPrüfzentrum entstehen. Dazu gehören Teststrecken und -gelände von gigantischen Ausmaßen. Hinsichtlich Flächenverbrauch und Bodenversiegelung handelt es sich um das derzeit größte Einzelbauprojekt in Baden-Württemberg.

Rußarm über den Bodensee Premiere am Bodensee: Der Fährbetrieb der Stadtwerke Konstanz hat – als erste Reederei in Baden-Württemberg überhaupt – seine fünf Großfähren auf der Linie zwischen Konstanz und Meersburg mit Rußpartikelfiltern ausgestattet. Über 900 Kilogramm Rußpartikel werden so zusätzlich pro Jahr aus der Abluft gefiltert. Für diese freiwillige Nachrüstung, die weit über die gesetzlichen Umweltauflagen hinausgeht, hat der BUND den Fähren eine Umweltplakette verliehen. Der BUND würdigt mit dieser Auszeichnung das Umweltengagement der Stadtwerke in einer Region, die von ihrer biologischen Vielfalt und den naturliebenden Touristen

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Stadtwerke Konstanz

N OTIZEN AU S DEN R EGIO N EN

Geplante Teststrecke bei Immendingen, Schlingnatter und Feldlerche müssen weichen (oben rechts).

A

220 Hektar Straßen, Prüf- und Präsentationsflächen erfordern die Rodung von rund 150 Hektar Wald. Damit will Daimler bereits in diesem Oktober beginnen. Die Oberfläche des Geländes wird im großen Stil mit Baggern und Sprengungen umgemodelt: Erdbewegungen von 3,4 Millionen Kubikmeter Oberboden und Gestein stehen an. Während der etwa dreijährigen Bauphase wird mit bis zu 300 LKW pro Tag gerechnet. Naheliegend, dass jetzt auch Rufe nach einer Umgehungsstraße für Immendingen laut werden, die noch mehr Flächen verbrauchen und sensible Schutzgebiete beeinträchtigen würde. Dass sich das Mega-Projekt so schnell und geräuschlos realisieren lassen würde, hätte sich die Daimler AG noch vor drei Jahren sicher nicht träumen lassen. Tatsächlich gibt es in der ländlichen Region zwischen Baar und Hegaualb offensichtlich weit mehr Zustimmung zu dem Projekt als Widerstand. Rund 300 Arbeitsplätze soll das Prüfzentrum bringen. Dieses Pfund wiegt offenbar schwerer als der immense Landschaftsverbrauch und die Verdrängung bedrohter und deshalb EU-weit geschützter Tierarten

lebt. Der Verband hofft, dass möglichst viele Reeder in BadenWürttemberg und im benachbarten Ausland diesem Beispiel folgen. Auch bundesweit übernehmen die Stadtwerke Konstanz eine Vorreiterrolle. Denn in ganz Deutschland sind bis heute kaum mehr als ein Dutzend Binnenschiffe mit Partikelfiltern ausgerüstet. Die Verantwortlichen bei den Stadtwerken sehen die Aus-

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Flickr/6uPi_4711

Fortschritt oder Größenwahn?

wie Feldlerche, Baumpieper und Schlingnatter. Immerhin haben die Naturschutzverbände erreicht, dass ein wichtiges Element des Generalwildwegeplans, ein Wildtierkorridor, der durch das Gelände führt, erhalten bleibt. Dazu wird das Areal, das mit einem 2,5 Meter hohen und circa 20 Kilometer langen Zaun umgrenzt wird, zweigeteilt. Mit der naturschutzfachlichen Kompensation dieses Bauvorhabens sind die Verbände aber alles andere als zufrieden. Die Daimler AG hatte zunächst eine vorbildliche Kompensation »mit Stern« in Aussicht gestellt. Davon ist allenfalls das für die behördliche Genehmigung erforderliche Minimum übrig geblieben. Hier sind deutliche Nachbesserungen notwendig, für die der BUND weiter kämpft. Christine Fabricius, Naturschutzreferentin

zeichnung als Ansporn. Mittelfristig soll die gesamte »Weiße Flotte« auf dem Bodensee rußarm verkehren. Stadtwildnis erleben Unter dem Motto »Stadtwildnis« lädt der BUND am Hochrhein in diesem Sommer zu einem umfangreichen Naturerlebnis-Programm ein. Der Titel ist nur scheinbar ein Widerspruch. Denn auch in unseren Städten und Siedlungen gibt es viele unentdeckte Ecken und Flächen, die den vermeintlichen Gegensatz zwischen Stadt und Natur aufheben. Immer mehr einst wilde Arten erobern städtische Räume zurück. Hausfassaden dienen als Felsen für Dohlen und Alpensegler, Speicher als Höhlen für Fle-

dermäuse. »Naturkorridore« für Pflanzen und Tiere machen Siedlungen durchgängiger und vernetzen Biotope miteinander. In der Ferienzeit von Juli bis Mitte September sind fünfzehn Veranstaltungen, Wanderungen, Besichtigungen und Führungen im Angebot. Interessante Entdeckungen und praktische Informationen erwarten die Teilnehmer. Wöchentlich finden Veranstaltungen für Kinder, aber auch Erwachsene und Familien statt. www.bund.net/hochrhein BUND Hochrhein

R AT G E B E R


EN ERGI E

Region Stuttgart

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EN ERGI E

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Kofferraum ohne Auto

Kulturlandschaft erhalten Die »Winterhalde« in BlausteinEhrenstein, gelegen im Verdichtungsraum Ulm, gehört zu den letzten Relikten des historischen Terrassen-Feldbaus im Blautal. Schon im Mittelalter hatten die Bauern die sonnigen Südhänge für den Gemüseanbau genutzt. Für den maschinellen Ackerbau wurde das kleinteilige Gebiet dann uninteressant.

stand auch für eine kurze Probefahrt unter Last bereit. Wer im Alltag einen persönlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten möchte, ist mit dem Fahrrad gut bedient. Entscheidend für die Klimabilanz beim Einkauf ist die Wahl des Verkehrsmittels, die zurückgelegte Strecke und die Menge des Einkaufs. Für den größten Teil der alltäglichen Besorgungen hat daher das Fahrrad unschlagbare Vorteile gegenüber dem Auto. Was gut ist für’s Klima, dürfte auch den innerstädtischen Handel freuen. Denn der klassische Pedaleur meidet eher das »Grüne-WieseEinkaufszentrum«. Als Stammkunde

Durch ein gekipptes Bauvorhaben wurde die BUND-Gruppe Blaustein auf die Winterhalde aufmerksam und sorgt nun dafür, dass diese Kulturlandschaft erhalten bleibt. Nachdem die Gemeinde die groben Arbeiten einem Forstunternehmen übertragen hatte, sorgte der BUND für die Nachpflege. Die Aktiven lichteten Feldhecken und legten Steinmauern frei. So entstand neuer Lebensraum für Pflanzen wie verschiedene Wolfsmilchgewächse und die seltene Küchenschelle. Auch die sonnenhungrige Zauneidechse fühlt sich in den Steinmauern wohl. Den Einsatz der BUND-Gruppe würdigte in diesem Jahr der Zwiefalter Naturfonds. Aus dem Wettbewerb, den die Zwiefalter Klosterbrauerei

auslobt, ging die Gruppe als einer von sechs Preisträgern hervor. »Bad Bank« in Heilbronn Eine Bad Bank zu errichten, ist viel leichter als man denkt. Mit einer phantasievollen Straßenaktion demonstrierten im Juni BUND und Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn gegen aktuelle Pläne der Atomkonzerne. Die nämlich wollen das Risiko für Daniel Knoll

Simon Ringwald

mmer mehr Menschen steigen auf das Fahrrad um. Auch für die tägliche Einkaufstour eignet sich das Rad – zumal, wenn man die Transportfrage gut gelöst hat. Der BUND-Regionalverband Stuttgart und die BUND-Gruppe Herrenberg haben sich deshalb zum diesjährigen Fahrradaktionstag im Mai dieses Themas angenommen. Häufig reichen schon einfache Satteltaschen, um die alltäglichen Einkäufe nach Hause zu transportieren. Doch Anhänger mit Trolleyfunktion erweitern das Spektrum; sie machen den Einkauf sehr bequem und helfen, auch größere Lasten zu bewältigen. Am BUNDStand war zu bestaunen, wie man selbst Getränkekisten, Großeinkäufe oder Urlaubsgepäck per Fahrradanhänger bequem und zeitgemäß Huckepack nehmen kann. Eine große Auswahl aktueller Modelle

Jürgen Merks, Referent beim BUND-Regionalverband und BUND-Kreisgeschäftsführerin Silvia Hämmerle präsentieren den »Kofferraum ohne Auto«.

Kompetente Beratung rund ums Rad am Stand der BUND-Gruppe Herrenberg

Rückbau und Entsorgung der Atomkraftwerke und ihrer radioaktiven Hinterlassenschaften auf dem Rücken der Steuerzahler abladen. Auf dem Kiliansplatz inmitten der Stadt installierten die Aktiven eine symbolische Bad Bank; eine alte Gartenbank und ein zerbeultes Atommüllfass mussten dafür herhalten. Das Motto der Aktion: »Wir zahlen nicht für euren Müll!«. Die Aktiven sammelten zahlreiche Unterschriften gegen die Pläne, das Atommüll-Risiko auf die öffentliche Hand abzuwälzen. Auch ein Reporter vom SWR und ein Team des Regionalfernsehens L-TV ließen sich das Spektakel nicht entgehen.

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N OTIZ EN AUS D EN R EGI ON EN

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bleibt er dafür aber der wohnortnahen Versorgung sehr treu, so das Ergebnis einer Untersuchung des österreichischen Lebensministeriums aus dem Jahr 2005. Die Fahrt mit dem Auto macht in den meisten Fällen die Klimabilanz eines Einkaufs zunichte. Auch wer nach den Kriterien »regional, saisonal und bio« einkauft, kann damit die schlechte Klimabilanz von PKW nicht ausgleichen. Kuno Stellbrink

Warum nicht zum täglichen Einkauf das Fahrrad nehmen? Für den gesparten Sprit ist noch ein kleines Extra drin. Und nachhaltig ist es obendrein. Der BUND zeigt praktische Hilfen, die den Transport noch komfortabler machen.

NAC H R U F

Dagmar Fried

NAC H R U F


Umweltbildungstag 2014: Suffizienz als Lebensstil

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er dritte landesweite Umweltbildungstag von BUND und BUNDjugend steht im Zeichen der Suffizienz. Hinter dem sperrigen Begriff steht eine Zukunftsvision: ein Lebensstil, der die Grenzen unseBUND MACHT BUNT res Planeten respektiert. Die AG Umweltbildung des BUND hat sich ein spannendes Programm zu diesem anspruchsvollen Thema einfallen lassen, das in Kürze

Miklas Hahn

Infos, Anregungen und Gespräche bietet der UmweltBUND bildungstag. MACHT BUNT

auch im Internet veröffentlicht wird. So viel sei schon verraten: Auch in diesem Jahr wird das Vormittagsprogramm durch Vorträge von Experten gestaltet. Ab dem Mittag bietet der »Markt der Möglichkeiten« vielen Aktiven Gelegenheit, gute Praxistipps vorzustellen. In verschiedenen Workshops werden sie interessierte Besucherinnen und Besucher durch das Programm be-

gleiten. Die Veranstalter rechnen mit rund 100 Interessierten aus der schulischen und außerschulischen Umweltbildung sowie einigen NeueinsteigerInnen. Veranstaltungsort ist wieder Stuttgart. Wer vorab Infos möchte, kann sich bei Thomas Giesinger erkundigen: thomas.giesinger@bund.net, Tel. (077 32) 1507-26 Schon der Umweltbildungstag 2013 zum Thema »Wie ticken Jugendliche heute und mit welchen Inhalten und Kommunikationsformen erreichen wir sie?« war ein großer Erfolg. In ihren Vorträgen gaben Dr. Edgar Göll, Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung Berlin, sowie Axel Schreiner, Leiter des BN-Naturschutzzentrums Wartaweil und Sprecher des bundesweiten BUND-AK Umweltbildung, eine fundierte Einführung. Beide Referenten wussten die Zuhörerinnen und Zuhörer mit ihren Schilderungen aktueller Forschungsergebnisse und persönlicher Eindrücke aus der beruflichen Praxis zu begeistern. Was die Umweltbildung im BUND Baden-Württemberg alles zu bieten hat, zeigten der praxisorientierte Markt der Möglichkeiten und viele Workshops – ein beeindruckendes »Schaufenster« vielfältigster Aktivitäten! Der begonnene Ideen- und Meinungsaustausch kann nun beim Umweltbildungstag 2014 intensiv fortgesetzt werden. Simone Naumann, Referentin der Landesgeschäftsführerin

Miklas Hahn

Am 15. November rückt in Stuttgart wieder die Umweltbildung ins Zentrum.

Thomas Giesinger

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K O M M E N TA R

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Der Newsletter des BUND Baden-Württemberg informiert Sie monatlich aktuell über unsere Projekte. Mit zwei Klicks sind Sie dabei.

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Zukunft für die Natur, durch ein Vermächtnis an den BUND. Danke für Ihre Unterstützung! Wir haben gemeinsam viel erreicht. Und wir haben viel vor. Die Zukunft der Natur beginnt jetzt. Mit Ihnen? Erbschaftsunterlagen unter www.bund-bawue.de/meine-erben ☎ 07732 1507-17

Freiwillige sind unverzichtbar Ohne Bufdis und FÖJler wäre der BUND um einiges ärmer. 30 AbsolventInnen des Freiwilligen Ökologischen Jahres, Bundesfreiwillige, Praktikantinnen und Praktikanten arbeiten bei BUND und BUNDjugend in Baden-Württemberg. Ihre Arbeit ist ungemein wichtig, ihre Ideen bringen Farbe in unsere Gruppen. Normalerweise sind sie an vielen verschiedenen Einsatzorten im ganzen Land aktiv – bei unserem landesweiten Workshop in Radolfzell am Bodensee kamen sie für dieses Gruppenfoto zusammen.


Ralf Stolz

Lernen auf der Streuobstwiese

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treuobstwiesen sind ein idealer Ort, um mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die Natur zu entdecken. Es lohnt sich, Bewusstsein für Wert und Schönheit dieses Lebensraums zu wecken. Für BadenWürttemberg sind Streuobstwiesen besonders typisch und man findet sie fast in jedem unserer Landkreise. BUND MACHT BUNT BUND-Fachleute haben über die Jahre eine Vielzahl von umweltpädagogischen Angeboten und Aktionsideen zum Streuobst entwickelt. Allein in diesem Jahr veranstaltete der BUND-Landesverband drei Seminare, um diese Ideen an pädagogisch Tätige zu vermitteln. Eins davon fand im Mai in Eppingen, Kreis Heilbronn, statt. Beate Holderied ist Streuobst-Pädagogin und BUND-Landesbeauftragte für Streuobst. Sie demonstrierte, welche Möglichkeiten sich bieten, auf spielerische Weise Wissen und Erfahrungen über Streuobstwiesen zu vermitteln: Da ging es um Apfelblütenfeste und Vogelstimmenabende. Auch selber Saft mit einer Obstpresse herDer BUND Dietenheim an der Iller ist Ortsverband zustellen oder Kleintiere im Laubstreu zu entdedes Jahres: Der stellvertretende BUND-Landesvorsit- cken sind einprägsame Erlebnisse. Christoph Schulz, PORTRAIT BUND-Jugendbeauftragter der Region Heilbronn, bezende Stefan Flaig (rechts) verlieh den Ehrentitel anPORTRAIT Ulrich Müller (links) und sein ideenreiches, fleißiges richtete über sein Schulprojekt »Vom Saft zur Wiese, Team. An dem Wettbewerb zum Thema »Landschafts- von der Wiese zum Saft«, in das 20 BUND-Kindergruppflege« hatten elf Gruppen teilgenommen. Die Dieten- pen und Schulklassen eingebunden sind. Danach probierten die Gäste des Seminars auf der vom BUND heimer machten das Rennen. Eppingen betreuten Streuobstwiese selbst viele der pädagogischen Ansätze aus. Zum Ausklang ließen sich die angehenden BUND-Aktiven die selbst hergestellte Wiesenkräuterbutter schmecken. thomas.giesinger@bund.net NATU RSC H UTZ N ATU RSCInformationen: H UTZ

BUND MACHT BUNT

Ortsverband des Jahres dank vorbildlicher Landschaftspflege

Neue landesweite Arbeitsgruppen

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Alois Müller

wei neue Arbeitsgruppen hat der BUND BadenWürttemberg in diesem Frühjahr ins Leben geruBU N D-REISE D-REISE fen. Die Delegiertenversammlung Ende April BU gabNdafür grünes Licht. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe von BUND und BUNDjugend wird sich um das Thema »Suffizienz« kümmern. Geplant ist zunächst die Erarbeitung einer Broschüre mit guten Llokalen Beispielen, K O M M E N TA R A N DESPOLITI K um Ldie ANverDESPOLITI K schiedenen Aspekte dieses schwierigen Themas greifbarer und anschaulicher zu machen. Die AG trifft sich erstmalig in den Sommermonaten. Wer teilnehmen möchte, kann sich bei Simone Naumann in der Landesgeschäftsstelle melden: simone.naumann@ R AT G E B E R EN ERGI E EN ERGI E bund.net, Tel. (07 11) 62 03 06-19 Die AG Marketing will »Ideen für die Vermarktung der BUND-Themen« entwickeln. Dieser AG haben Der erste Apfelblütentag des BUND-Kreisverbandes sich bereits einige BUND-Aktive angeschlossen, die Biberach im Mai in Ingoldingen zog rund 200 Gäste in ihrer Region Marketing- NAC und HFundraising-ErfahRUF NAC H R U Fan. Bei Köstlichkeiten rund um den Apfel, einer fachrungen haben und sie auf Landesebene einbringen kundigen Führung über die Streuobstwiese sowie wollen. Die AG wird von Barbara Amann koordiniert: einem Spiel- und Bastelprogramm für die Kinder kamen alle auf ihre Kosten. Eine Wiederholung ist geplant. barbara.amann@bund.net, Tel. (077 32) 15 07-17

Gelungene Premiere

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K O M M E N TA R

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Alexander Reif

Was macht eigentlich »McMöhre«? In vielen Schulen beherrscht immer noch Fast Food den Speiseplan. Um das zu ändern, rief der BUND Baden-Württemberg 2007 »McMöhre« ins Leben. Das Projekt leitet Jugendliche an, an ihrer Schule eine »Firma« zu gründen. Ihre Aufgabe ist es, den MitschülerInnen und Lehrkräften ein gesundes Pausenfrühstück anzubieten. Zugleich sammeln die Jugendlichen dabei berufspraktische Erfahrungen. Nach kurzer Überzeugungsarbeit wird das Projekt von den Schulen jetzt sehr gut angenommen. Finanzielle Unterstützung kommt von der Schwenninger Krankenkasse und der Stiftung »Die Gesundarbeiter«, die den teilnehmenden Schulen ein Startgeld bietet. Seit Juli 2011 liegt das Projekt in den Händen von Birgit Eschenlohr. Eileen Leistner, derzeit FÖJlerin in der BUND-Landesgeschäftsstelle, führte ein Interview mit ihr. Birgit, eine eigene Firma, das klingt nach viel Arbeit und Zeitaufwand. Wie können Schüler das in ihrem vollgepackten Stundenplan unterkriegen? McMöhre lässt sich häufig in den Unterricht integrieren. Anknüpfungspunkte bieten zum Beispiel das themenorientierte Projekt »Wirtschaft, Verwalten und Recht« (WVR) oder das Wahlpflichtfach Mensch und Umwelt (MuM) an Realschulen. Manchmal werden dazu auch AG’s ins Leben gerufen, die Sozialarbeiter oder Jugendbegleiter unterstützen. Jede Schule ist anders, auch anders ausgestattet. Wie gehst du darauf ein? Zuerst schaue ich mir zusammen mit den Lehrkräften die Örtlichkeiten genau an. Ohne Küche geht’s ja nicht. In Brigach mietete eine Schule zum Beispiel eine Küche in der Nähe an, eine andere baute mit Schülern und Eltern gemeinsam das Hausmeisterhäuschen um, viele nutzen aber die Schulküche oder einen Bistrobereich. Das Konzept wird also an die Bedürfnisse der Schule angepasst. Bestimmte Vorschriften sind aber immer einzuhalten, zum Beispiel in Sachen Hygiene.

Wenn die Medien mal wieder über Fleischskandale berichten – steigt dann auch das Interesse der Schulen an deinem Projekt? Tatsächlich waren auf der didactaMesse Ernährung und Klimaschutz die gefragtesten Themen. Ich gehe darauf ein, indem ich verstärkt Kontakte zwischen Schulen und Landwirten herstelle und versuche, regionale Produkte zu bewerben. Das Thema Fleisch ist eh sehr kniffelig, wenn es in der Schule streng gläubige Muslime gibt. Daher sind Putenund Hähnchenfleisch und vegetarische Produkte bei den Schülerfirmen recht beliebt. Die gängigsten Gerichte sind allerdings Obstsalate, Brötchen oder Pizzabrot. Schon aus Kostengründen achten die Schülerfirmen ja auch darauf, möglichst wenig Abfall zu produzieren. Entwickelt sich McMöhre weiter? Und was sind deine Pläne für die Zukunft? Relativ neu dazugekommen ist das McMöhre kompakt-Konzept. Das sind ausgearbeitete Stundenmodule über einen Zeitraum von drei Wochen, in denen die Schulen das Projekt testen können und dann entscheiden, ob sie es weiterführen möchten. Demnächst möchte ich gerne den Aspekt Bewegung integrieren. Die Schüler sollen – in Anlehnung an das Landesprojekt »Radschulwegeplaner-BW« – animiert werden, mit dem Fahrrad zur Schule zu kommen oder zum Beispiel den Schulgarten aktiv zu pflegen. Das würde das Thema Ernährung gut ergänzen.

BUND Ravensburg

Impressum Herausgeber: BUND-Landesverband Baden-Württemberg e.V., Marienstraße 28, 70178 Stuttgart, Telefon (07 11) 62 03 06-0, Fax-77, bund.bawue@bund.net, www.bund-bawue.de Verlag: BUND-Service GmbH, Mühlbachstraße 2, 78315 Radolfzell-Möggingen, Telefon (077 32) 15 07-0 V.i.S.d.P.: Sylvia Pilarsky-Grosch Redaktion: Gisela Hüber, bundmagazin.bawue@ bund.net Anzeigenverwaltung: Ruth Hansmann, Runze und Casper Werbeagentur GmbH, Telefon (030) 280 18-145, Fax: -400, hansmann@ runze-casper.de Gestaltung: Gorbach, Büro für Gestaltung und Realisierung, Utting am Ammersee und Augsburg ISSNO 722-3188 »BUNDmagazin« – E 3098 – Postvertriebsstück, Gebühr bezahlt. Das nächste BUNDmagazin erscheint am 15. 11. 2014

Seltenes Jubiläum Seit 30 Jahren ist Ulfried Miller (6. v. re.), hier im Kreis seiner Mitstreiter, Geschäftsführer des Ravensburger BUND-Naturschutzzentrums. Selbst für den BUND mit seiner treuen Mitgliederschaft ist das ein seltenes Jubiläum. Sein besonderes Engagement wollen wir auch an dieser Stelle würdigen.

FSC-Zertifikat für BadenWürttembergs Staatswald Im Mai hat der Staatswald des Landes das Zertifikat für nachhaltige Waldbewirtschaftung erhalten. Damit ist die im Koalitionsvertrag festgeschriebene FSC-Zertifizierung abgeschlossen, die der BUND von Anfang an begleitet hat. Mit seinen 320.000 Hektar Waldfläche ist der Staatswald Baden-Württemberg der größte FSC-zertifizierte Betrieb in Deutschland. FSC (Forest Stewardship Council) ist das marktgängigste Label für nachhaltige Waldwirt­schaft. Die ökologischen und sozialen Standards werden zukünftig deutlich höher sein als bisher, die Vermarktung von Holz aus baden-württembergischen Wäldern wird verbessert. Die Verwendung von Gift gegen Borkenkäferbefall bei Holzpoltern wird es nicht mehr geben, ebenso Bestände mit einem hohen Anteil nichtheimischer Baumarten wie der Douglasie. Nach FSC-Kriterien bewirtschaf­tete Wälder sind mit Blick auf den Klimawandel zukunftsweisend, haben einen höheren Anteil an Alt- und Totholz und tragen zum Erhalt der Biodiversität bei.


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