Ö-Sport 04/2013

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04 2013

DAS MAGAZIN DER ÖSTERREICHISCHEN BUNDES-SPORTORGANISATION

ERT HERB ER KOCH O-

P.b.b – Erscheinungsort: Verlagspostamt 1040 Wien – Zulassungsnummer GZ 02Z031321

S eue B Der n ent im d Präsi iew Interv

TITELGESCHICHTE

TESTIMONIALWERBUNG

Potential und Stolperfallen von SportlerInnen als MarkenbotschafterInnen

KERSTIN FRANK Die zukünftige Olympia-Teilnehmerin • Seite 16

WAS WURDE AUS ... Anita Wachter Ö|SPORT Seite 18

SPORT IM BILD R. Gardos und D. Habesohn • Seite 6

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GEMEINSAM GEWINNEN 2

20130207_OE-Sport_DIN_A4.indd 1

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ERIMA und BSO - zwei starke Partner www.erima.at 07.02.13 11:26


EDITOR IAL

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as Sportjahr 2013 hatte viel zu bieten. Wir durften über herausragende sportliche Leistungen jubeln: Skifahrer Marcel Hirscher gewann nicht nur zweimal Gold bei der Alpinen Ski-WM in Schladming, sondern triumphierte zum zweiten Mal in Folge im Gesamtweltcup, Fußballer David Alaba schoss sich mit dem FC Bayern München zum Champions League-Sieg, Skispringer Gregor Schlierenzauer entschied die Vierschanzen-Tourneewertung sowie den Gesamtweltcup für sich, das Beachvolleyball-Duo Doris und Stefanie Schwaiger jubelte über den Gewinn des Europameistertitels im eigenen Land, Ruderin Michaela Taupe-Traer holte WM-Gold im LeichtgewichtsEiner usw. In der BSO konnte in den vergangenen zwölf Monaten ebenfalls viel Positives geleistet und bewirkt werden. Unter anderem wurden zahlreiche Kooperationen abgeschlossen, neue Sportprojekte entwickelt und die Serviceleistungen für unsere Mitglieder weiter optimiert. Im November wurden die Vertreterinnen und Vertreter des Präsidiums der BSO für die kommende Funktionsperiode 2013–2016 gewählt. Herbert Kocher ist neuer BSO-Präsident. Er folgt damit Dr. Peter Wittmann nach, der von 2007 bis 2013 das Amt innehatte.

Das letzte Ö-Sport in diesem Jahr gibt Rück- und Ausblick. In der Titelgeschichte beschäftigen wir uns mit SportlerInnen, die als MarkenbotschafterInnen tätig sind. Nur wenn eine Marke eine Persönlichkeit hat und authentisch ist, identifizieren sich die Leute mit dem Athleten oder der Athletin, sowohl auf, als auch abseits des Sportgeschehens. Ist das Interesse der Öffentlichkeit einmal geweckt, so werden die Aktiven auch für potentielle Sponsoren interessant. Für die Rubrik „Persönlichkeiten hautnah“ führte uns die Eiskunstläuferin und Olympiateilnehmerin Kerstin Frank auf das Eis. Die ehemalige Spitzenskifahrerin Anita Wachter plaudert in der Rubrik „Was wurde aus…“ über ihr Leben als Familienmensch. Den erfolgreichen Abschluss des BSO-Jahres 2013 bot die traditionelle BSO Cristall Gala. Wir präsentieren Ihnen die schönsten Bilder des glanzvollen Abends und stellen Ihnen alle Finalisten, Finalistinnen, Sieger und Siegerinnen vor. Viel Freude beim Schmökern sowie ein gesegnetes Weihnachtsfest und erholsame Feiertage wünscht Ihnen,

© Robert Polster

Liebe Leserin, lieber Leser!

Barbara Spindler

Mag. Barbara Spindler, MBA BSO-Geschäftsführerin

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PARTNER DER ÖSTERREICHISCHEN BUNDES-SPORTORGANISATION

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D I E REDA KT I O N

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Die Österreichische Bundes-Sportorganisation wünscht frohe, besinnliche Weihnachten und ein erfolgreiches und bewegtes (Sport-)Jahr 2014!

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Die jährlichen Tätigkeitsberichte der BSO geben einen umfangreichen Überblick über Themenschwerpunkte, Veranstaltungen, Initiativen und Entwicklungen im Sport der vergangenen zwölf Monate. Abgerundet wird das Publikat mit allen wichtigen Basisinformationen zur BSO und zum organisierten Sport in Österreich. Erhältlich ist der Jahresbericht in der BSOGeschäftsstelle. 

© BSO

BSO–Jahresbericht 2013

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INHALT

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© iStockphoto

In diesem Heft

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AU SSER DEM I N DI ESEM HEF T

Herbert Kocher über seine Ziele als BSO-Präsident Seite 8

Editorial Seite 3

TITELGESCHI CHTE

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ROBERT GARDOS UND DANIEL HABESOHN

INTERVI EW

TESTIMONIALWERBUNG

Testimonialwerbung Seite 10 P E RSÖN LI CHKEI TEN HAU TN A H

Kerstin Frank Seite 16 WAS W U R DE AU S …?

BS O -PR Ä SI DEN T

© GEPA

© GEPA

Anita Wachter Seite 18

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K E R ST I N F R A N K

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Herbert Koch im O-Ton Seite 27

Die Redaktion Seite 4 Sport im Bild Seite 6 Aktuelles Seite 28 „Fit für Österreich“ Seite 32 Versicherungsservice Seite 34 Kooperationen Seite 36

ANITA WAC H TE R

Fortbildungen Seite 38 Sporthilfe Seite 41 Dachverbände Seite 42

TI TELSEI TE

In der Rubrik „Persönlichkeiten hautnah“ präsentieren wir diesma die Eiskunstläuferin Kerstin Frank (© GEPA). Mehr dazu auf Seite 16.

HEFTMITTE: DIE HIGHLIGHTS DER BSO CRISTALL GALA 2013

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IMPRESSUM: Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Österreichische Bundes-Sportorganisation, 1040 Wien, Prinz-Eugen-Straße 12; Tel.: 01/504 44 55, Fax: 01/504 44 55-66; Internet: www.bso.or.at; E-Mail: office@bso.or.at; DVR.: 0737755 Für den Inhalt verantwortlich: GF Mag. Barbara Spindler, MBA Redaktionsteam: Mag.(FH) Georg Höfner, MMag. Julia Wiltschko – network | media service Layout: Elias & Partner KG, Wiener Neudorf Druck: AV+Astoria Druckzentrum GmbH Blattlinie: Überparteiliche und überregionale Zeitschrift nach den Grundsätzen der BSO. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht mit der Meinung des Herausgebers übereinstimmen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Photos wird keine Haftung übernommen. Jahres-Abopreis: € 14,- Bankverbindung: ERSTE Bank, BLZ 20111, Kto.Nr. 300010-37468

Diese Publikation wird mit Mitteln der Besonderen Bundes-Sportförderung gefördert.

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SP ORT I M BI L D

Der perfekte Ballwechsel „Wir haben nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen“, sagt Österreichs Tischtennis-Doppel Robert Gardos / Daniel Habesohn nach einem packenden EM-Finale gegen den Kroaten Tan Ruiwu und den Polen Wang Zeng Yi im Multiversum Schwechat. Das rot-weiß-rote Ausnahmeduo sorgte nicht nur für die einzige Heim-EM-Medaille, sondern ist mit EM-Gold 2012 und -Silber 2013 das erfolgreichste heimische Doppel aller bisherigen Zeiten. 

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S POR T IM BILD

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I N T ERV I EW

Interview mit dem neuen BSORedaktion: Was hat Sie dazu bewegt als BSO-Präsident zu kandidieren? Herbert Kocher: Mir ist die Wertigkeit des Sports in der Politik aber auch in vielen anderen Bereichen zu gering. Es ist zwar festzustellen, dass der Stellenwert in der Öffentlichkeit selbst gar kein so geringer ist, aber in der Politik haben wir Aufholbedarf. Das möchte ich ändern! R: Was sind Ihre Ziele in den nächsten Jahren, was die Schwerpunkte und wichtigsten Aufgaben der BSO? HK: Die BSO versteht sich als Dienstleister, oder besser gesagt als Serviceorganisation für ihre Mitglieder. Eine Aufgabe wird sein, die Hauptaufgaben der BSO herauszufiltern und sich auf diese zu spezialisieren. Es wird sich zeigen, welche der bisherigen Aufgabengebiete der BSO vom neuen Bundes-Sportförderungsfonds abgewickelt werden – je nachdem werden Ressourcen frei, die zur Unterstützung unserer Mitglieder eingesetzt werden sollen, speziell in punkto Abrechnungs- und Förderwesen wird die BSO in Zukunft noch mehr gefragt sein. Auf jeden Fall soll auch klar kommuniziert werden, was die BSO macht und wer wofür zuständig ist. Sie hat sich in den letzten Jahren zu einer modernen Organisation weiterentwickelt, das soll auch nach außen hin ersichtlich sein. Hauptfokus müssen in all unserem Tun aber die eigenen Mitglieder sein! R: Was wollen Sie konkret verändern? HK: Ich werde mir einen Überblick verschaffen, wie die BSO aufgestellt ist und in welchen Gremien, Organisationen und Arbeitsbereichen sie vertreten ist. Nachdem sich das Aufgabengebiet der BSO im Laufe der Zeit erweitert, sind auch die Hauptaufgaben neu zu definieren. Schließlich muss das Verhältnis Input-Output 8

© BSO/Leo Hagen

Über die Wertigkeit des Sports, die Fokussierung auf die Sportverbände, Asse im Ärmel und dass wir uns nicht ins eigene Fleisch schneiden dürfen!

Ehemaliger BSO-Präsident Dr. Peter Wittmann gratuliert seinem Nachfolger Herbert Kocher.

stimmen und klar festgelegt und evaluiert werden, welche Bereiche und Schwerpunkte Priorität haben und welche vielleicht nicht mehr so relevant sind. Es liegt in der Natur der Sache, dass man sich nicht auf alles konzentrieren kann. Außerdem möchte ich innerhalb der BSO eine klare Struktur für unsere Mitglieder schaffen. Eine Aufteilung und Trennung von zuständigen Personen für Fach- und jene für Dachverbände ist wichtig, um eine gute Serviceleistung gewährleisten zu können. Die Mitglieder müssen wissen, an wen sie sich wenden können. R: Wie geht es mit der „Täglichen Turnstunde“ weiter? HK: Die Forderung besteht natürlich weiterhin, da das Thema ein sehr Ö|SPORT

wichtiges ist. Man darf dabei aber nicht auf die Hauptzielgruppe der BSO – die eigenen Mitglieder vergessen und diese vernachlässigen. Wie bereits erwähnt ist mir eine klare Prioritätenlegung wichtig und das sind bei mir unsere Mitgliedsverbände! R: Eine Ihrer ersten Aktionen als BSO-Präsident war das Gespräch mit ORF-Generaldirektor Wrabetz. Wie sieht die Zukunft von ORF Sport+ aus? HK: Ich sehe eine positive Zukunft. Der Sport muss auch bereit sein zu helfen, dass der Sender bestehen bleibt aber man darf nicht der Spielball der Politik werden. Wir müssen uns aber auf jeden Fall für die Sportverbände stark machen. Wenn ihnen die mediale Darstellungsmöglichkeit


INTERVIEW

genommen wird, bedeutet das, dass die Verbände weniger Sponsoren akquirieren können. Wenn sie weiterhin bestehen sollen, heißt das wiederum mehr öffentliche Förderung. Wenn also die Vielfalt des Sportes gewahrt wird, entlasten wir auch die Regierung, da wir sonst in Zukunft noch mehr Subventionen benötigen werden. Da schneiden wir uns ins eigene Fleisch! R: Welche weiteren Aktionen und Gespräche planen Sie in diesem Zusammenhang? HK: Wir werden jetzt nach dem Gespräch mit ORF-Generaldirektor Wrabetz in weitere Verhandlungen gehen. Es steht bereits ein Gesprächstermin mit dem Herrn Bundeskanzler und Vizekanzler. R: Sie haben und hatten in Ihrer Funktionärslaufbahn viele Funktionen. Wo ist der Unterschied zur aktuellen als BSO-Präsident? HK: Der BSO-Präsident ist mit Sicherheit neben meinen anderen Funktionen der Hauptjob als Funktionär. Früher bin ich ungern in der Öffentlichkeit aufgetreten, gekannt hat mich trotzdem jeder im Sport. Das ist jetzt als BSO-Präsident vorbei. (lacht) Wenn dich die Öffentlichkeit in dieser Funktion nicht kennt hast du keine Chance. Man braucht als BSOPräsident ein Gewicht, eine Stimme. Leute müssen dich kennen. Auch der Name BSO muss noch weiter bekannt gemacht werden. R: Was wünschen Sie sich als BSOPräsident? HK: Ganz klar den Stellenwert des Sports in der Gesellschaft zu heben – insbesondere in der Politik. R: Was erwarten Sie von den Verbänden? HK: Es muss eine gemeinsame Stimme im Sport geben. Das gemeinsame Arbeiten ist das Wichtigste.

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SO-Präsidenten Herbert Kocher

BSO-Präsident Herbert Kocher und ÖSV-Präsident Prof. Peter Schröcksnadel (rechts) übergaben ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz und ORF-KD Mag. Richard Grasl die Forderung die Vielfalt des Sports im ORF zu erhalten.

Wir haben so viele unterschiedliche Mitglieder – Fachverbände, Dachverbände, Olympische Komitees – auch wenn es nicht immer leicht ist müssen wir Einigkeit herstellen, um nach außen stark organisiert zu sein. Das haben wir in der Vergangenheit schon oft bewiesen und ich bin mir sicher, dass es mir gelingt, die verschiedenen Vertreterinnen und Vertreter im Sport noch enger zusammenzuschweißen. R: Abschließend, was war Ihr schönstes Erlebnis im Sport? HK: Als wir 1987 die Rad-WM zugesprochen bekommen haben, hatten wir insgesamt 187 Delegierte, die sich zwischen drei Ländern entscheiden mussten. Dort haben wir in der Letztausscheidung den Zuschlag bekommen. Das war ein unglaubliches Gefühl. Unser Konzept war damals einfach das beste: Vom UCI-Kongress über die Bahnbewerbe in Wien bis zu den Straßenbewerben in Kärnten. Als Ass im Ärmel hatten wir dann noch das Angebot, dass wir die Junioren-WM in Wien und Burgenland zusätzlich kostenlos veranstalten. Mit diesem Argument haben wir dann schließlich gewonnen. Da dachte ich mir „Wow, gelungen!“.  Ö|SPORT

Portrait Herbert Kocher Herbert Kocher wurde im Rahmen der 44. Österreichischen Sportversammlung am 15. November 2013 einstimmig zum neuen Präsidenten der Österreichischen Bundes-Sportorganisation gewählt. Er folgt damit Dr. Peter Wittmann nach, der von 2007-2013 das Amt des BSO Präsidenten innehatte. Der ehemalige Fußballer ist langjähriges Mitglied des Präsidiums der ASKÖ, war Funktionär im Bundespräsidium des ARBÖ, ist Mitglied der Landessportorganisation der Stadt Wien, Vizepräsident des Österreichischen Radsportverbandes und Präsident des Wiener Radsportverbandes. Herbert Kocher war in verschiedenen Organisationskomitees leitend tätig, etwa bei der Rad-WM 1987 in Wien und Kärnten, bei der MTB-WM 2002 in Kaprun und bei den letzten Titelkämpfen 2005 sowie 2006 bei der Rad-WM in Salzburg. Seit 1982 übt Herbert Kocher auch die Funktion des Finanzchefs der Internationalen Österreich Radrundfahrt aus.

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T I T E LG E SC H I C H T E

Testimonialwerbung

Potential und Stolperfallen von SportlerInnen als MarkenbotschafterInnen Es ist eine sich stetig wiederholende Mechanik: Sobald ein Sportler oder eine Sportlerin einen großen Erfolg feiert, stehen potenzielle Werbepartner anschließend Schlange. Unternehmen bedienen sich gerne berühmter WerbebotschafterInnen, in der Hoffnung, das Image des sportlichen Idols könnte auf die Marke abstrahlen und den Absatz ankurbeln. Wie viel sich Firmen die Zusammenarbeit mit dem Athleten oder der Athletin kosten lassen, wird selten bekannt. In einer veröffentlichten Studie von Advant Planning zur Wirksamkeit von Sport-Testimonials wird spekuliert, dass mehr als elf Prozent der Deals in Österreich, der Schweiz und Deutschland mehr als 500.000 Euro kosten. → 10

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ta Steffen (25 Prozent) und Magdalena Neuner (17 Prozent) erzielen alle abgefragten Sportlerinnen Werte unter zehn Prozent. „Weibliche Sport-Testimonials haben zwei Nachteile: Die weiblichen Zielgruppen sind unter dem Strich nicht so sportaffin wie die Männer“, so Egner. „Außerdem haben Sportlerinnen keine so hohe mediale Präsenz wie ihre männlichen Pendants und besitzen dementsprechend einen geringeren Wiedererkennungswert.“

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Hohe Glaubwürdigkeit Sportlichen Menschen wird eine Vielzahl an positiven Eigenschaften wie Gesundheit, Erfolg und Authentizität attestiert. Eine deutsche Studie von MediaAnalyzer belegt, dass SportlerInnen im Vergleich zu anderen prominenten Testimonials wie SchauspielerInnen oder Comedians in Sachen Glaubwürdigkeit um mindestens zehn Prozent höhere Werte erzielen. Wie lässt sich dieser Vorsprung erklären? „Das liegt daran, dass Sportler und Sportlerinnen vom Betrachter bzw. der Betrachterin in der Regel mit harter, ehrlicher Arbeit in Verbindung gebracht werden. Sie sind nicht durch Glück oder gute Verbindungen bekannt geworden, sondern sie haben etwas geleistet“, sagt Steffen Egner, Geschäftsführer von MediaAnalyzer. Kurzum: KonsumentInnen haben den Eindruck, dass SportlerInnen es sich durch besondere Leistungen verdient haben, im Rampenlicht zu stehen. Verdiente AthletenInnen glänzen auch mit hohen Wiedererkennungswerten. So zeigt die auf Deutschland bezogene Studie, dass Boris Becker (97 Prozent) und die Klitschko Brüder (96 Prozent) die höchsten Wiedererkennungswerte erzielen.

„Bekanntheit und Wiedererkennung in Verbindung mit positiven ImageEigenschaften sind die wichtigsten Argumente, um auf Sportler und Sportlerinnen als Testimonials zu setzen.“

alwerbung aus Unternehmersicht ist, dass man nie genau weiß, wie sich die Person entwickelt“, weiß Torsten Wirwas, Geschäftsführer der deutschen Netzwerkagentur M&C Saatchi. „Ein gewisses Backfiring-Potential ist nie komplett auszuschalten. Doch wer einen Sportler bzw. eine Sportlerin erst nach dem Karriereende verpflichtet, reduziert zumindest das Risiko der Eskapaden“, so Wirwas. Ex-SportlerInnen im Rampenlicht Profilierte Ex-SportlerInnen oder auch TrainerInnen, deren sportliche Meriten ihnen keiner mehr nehmen kann, haben Vorteile für Unternehmen. Ihr Charakter ist meist gereifter, sie stehen bereits für gewisse Werte

STEFFEN EGNER, GESCHÄFTSFÜHRER VON MEDI-

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Boris Becker gelang mit seinem “UnderdogSieg” in Wimbledon 1985 über Nacht zu Weltruhm. Bis heute besitzt er einen hohen Wiedererkennungswert. Sportlerinnen haben es schwerer.

Auffallend ist, dass Sportlerinnen bei der Wiedererkennung deutlich schlechter abschneiden als männliche Sporttestimonials. Bis auf Franziska van Almsick (70 Prozent), Brit12

Sporttestimonials als Stolperfalle? Das Prinzip der Testimonial-Werbung: Ein erfolgreicher Sportler oder eine erfolgreiche Sportlerin verleiht als FürsprecherIn einer Unternehmensmarke oder einem Produkt Glanz. Der Erfolg strahlt ab. Die Kehrseite: Was geschieht, wenn SportlerInnen ins Zwielicht geraten? Nike hat mit dem Weltklassegolfer und Ehebrecher Tiger Woods, dem des Mordes verdächtigen Paralympics-Star Oscar Pistorius und dem des Dopings überführten Lance Armstrong kein leichtes Los. Die Kampagne mit Oscar Pistorius und dem unglücklichen Slogan „I am the bullet in the chamber“ wurde von Nike zurückgezogen. Das Beispiel zeigt, dass teuer eingekaufte Abstrahleffekte je nach Fehltritt des Kampagnenkopfes auch höchst negativ auf die Marke wirken können. „Der größte Fallstrick bei der TestimoniÖ|SPORT

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AANALYZER

Zum achten Jahr in Folge Testimonial: Hans Krankl geht für Sky in die Verlängerung.

– und man kennt sie. „Kaiser“ Franz Beckenbauer, der 1966 im FC-BayernDress eine Fleischklößchen-Suppe von Knorr löffelte, stieß das Tor für die Testimonial-Werbung bereits sehr früh sehr weit auf. Er zählt zu den bekanntesten WerbebotschafterInnen der Gegenwart. Wer heute mit dem „Kaiser“ verhandelt, müsse „mindestens eine Million Euro auf den Tisch legen“, heißt es im Fachmagazin Sponsors. Auch in Österreich setzen Unternehmen auf beliebte ExSportlerInnen. Zum Beispiel werben höchst sympathisch und erfolgreich


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Hans Krankl für Sky, Hermann Maier für Raiffeisen, Niki Lauda für ING-DiBa, Franz Klammer für Kärnten uvm.

Raiffeisen und Hermann Maier – eine kongeniale Partnerschaft.

Attraktive Wechselbeziehungen In Österreich, Deutschland und der Schweiz fließen in den 634 Testimonial-Verträgen, die für die aktuelle Studie von Advant Planning untersucht wurden, rund 110 bis 135 Millionen Euro an die SportlerInnen. Vor allem Sportartikelhersteller nutzen naturgemäß sehr häufig AthletenInnen als WerbebotschafterInnen. Nike lässt sich das laut der Studie alleine in Deutschland über neun Millionen Euro im Jahr kosten, Adidas zahlt immerhin mehr als sieben Millionen Euro. Mit einigem Abstand folgen Finanzdienstleister, die Energiebranche sowie Automobil- und Getränkehersteller diesem Konzept der Emotionalisierung.

Markenwerte von SportlerInnen Die Effektivität und Effizienz eines guten Markenmanagements äußert sich in der Markenstärke (Markenbekanntheit / -assoziation / -treue) und dem daraus resultierenden Markenwert des Sportlers oder der Sportlerin. Golf-Superstar Tiger Woods ist der bestbezahlte Sportler der Welt. Der Weltranglistenerste aus den USA soll 2012 laut US-Magazin Forbes umgerechnet 78 Millionen Dollar an Preisgeld, Antrittsgeld und Werbeeinnahmen verdient haben. Der 37-Jährige führt die Liste vor dem ehemaligen Tennis-Weltranglistenersten Roger Federer an. Der Schweizer kommt auf ein Jahreseinkommen von 72 Millionen Dollar. Dritter ist Basketball-Topstar Kobe Bryant von den LA Lakers mit 62 Millionen Dollar. Die russische Tennisspielerin Maria Scharapowa ist mit 30 Millionen Dollar auf Rang 22 die bestbezahlte Athletin. Unter den Top-100 der bestbezahlten SportlerInnen ist kein/e ÖsterreicherIn zu finden. Persönliche Marke „I’m tired of hearing about money, money, money, money, money. I just want to play the game, drink Pepsi, wear Reebok.“ Dieses Zitat von USBasketballspieler Shaquille O´Neal (1996) verdeutlicht, dass SportlerInRang

Name

nen schon seit Jahren in die Werbebranche involviert sind. Wer erfolgreich sein will, braucht mehr als Talent, sportlichen Erfolg und einen Traum: etwa die Fähigkeit, andere von sich zu überzeugen. Selbstmarketing ist angesagt. Die persönliche Marke hat viel mit Sein, weniger mit Schein zu tun. Der Aufbau einer starken Marke setzt eine hohe Übereinstimmung von Markenimage und Markenidentität voraus. Nur wenn die Marke eine Persönlichkeit hat und authentisch ist, identifizieren sich die Leute mit dem Sportler oder der Sportlerin, sowohl auf, als auch abseits des Feldes. Ist das Interesse der Öffentlichkeit einmal geweckt, so werden die AthletenInnen auch für potentielle Sponsoren interessant. Markenbildung und Sport Die Identität der Marke ist eine wichtige Voraussetzung für die Vertrauensgewinnung und somit für die langfristige Bindung der KundInnen. Folglich ist die Hauptaufgabe der identitätsorientierten Markenführung der Aufbau einer eigenständigen und authentischen Markenidentität. SportlerInnen müssen ein klares Bild von sich selbst haben und dieses widerspruchsfrei und konsistent vermitteln, um von Dritten als authentisch und verlässlich anerkannt zu

Einkommen

Gehalt/ Preisgelder

Sponsoring

Sport

1

Tiger Woods

$ 78 M

$ 13 M

2

Roger Federer

$ 72 M

$7M

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Kobe Bryant

$ 62 M

$ 28 M

$ 34 M Basketball

4

James LeBron

$ 60 M

$ 18 M

$ 42 M Basketball

5

Drew Brees

$ 51 M

$ 40 M

$ 11 M Football

6

Aaron Rodgers

$ 49 M

$ 43 M

$ 6 M Football

7

Phil Mickelson

$ 49 M

$5M

$ 44 M Golf

8

David Beckham

$ 47 M

$5M

$ 42 M Fußball

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Cristiano Ronaldo

$ 44 M

$ 23 M

$ 21 M Fußball

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Linoel Messi

$ 41 M

$ 20 M

$ 21 M Fußball

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$ 65 M Golf $ 65 M Tennis

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Das Spiel mit der persönlichen Marke. Shaquille O´Neal verstand es schon in jungen Jahren, sich perfekt zu inszenieren und zu vermarkten.

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David Alaba und Coca Cola Seit kurzem arbeitet der 21-Jährige mit Coca-Cola zusammen. Ein Weltkonzern, der schon vor genau einhundert Jahren begann, den Sport für seine Werbezwecke zu nutzen. Österreichs Sportler des Jahres ist der dritte Coca-Cola Markenbotschafter des FC Bayern München neben Manuel Neuer und Xherdan Shaqiri. „Überall wo ich Fußball spiele, ist Coca-Cola. Es macht mich stolz – Coke ist eine Weltmarke, die mir viele Möglichkeiten eröffnet. Gemeinsam mit CocaCola möchte ich viel Positives bewirken. Meine Rolle als Botschafter des Coca-Cola Cups ist einfach: Ich möchte den Jugendlichen die Freude und Begeisterung für den Sport und Bewegung an sich vermitteln“, sagt Alaba. Als Repräsentant der Marke wird Alaba bei verschiedenen Anlässen für Coca-Cola auftreten. Warum sich das Unternehmen für den österreichischen Fußballstar entschieden hat, erklärt Philipp Bodzenta, Unternehmenssprecher Coca-Cola Österreich: „Die Familie Alaba und Coca-Cola sind seit geraumer Zeit freundschaftlich miteinander verbunden. Wir tei-

Mit Coca-Cola auf den Spuren von BayernStar und Familienmensch David Alaba.

Das Magische Dreieck des Sponsorings

Quelle: Manfred Bruhn: Sponsoring, 2009.

Beweggründe für ein SponsoringEngagement im Sport • Hohe Emotionalität, starker Leistungsbezug • Hoher Stellenwert des Sports in der Gesellschaft • Wirkung auf globaler und lokaler Ebene • Hoher Aufmerksamkeitswert des Sports (Multiplikatoreffekt der Medien) • Unterstützen der Werthaltung der Marke • Spricht KundInnen, MitarbeiterInnen und weitere interessierte Zielgruppen direkt an • Vielfältige Möglichkeiten der Aktivierung zielgruppenspezifische Ausrichtung möglich

len Werte wie Sport, Musik, Integration und Familie. Coca-Cola möchte Menschen zusammenbringen – egal, welcher Nation, Religion und Kultur. Davids Familie ist ein gelungenes Beispiel für diesen Gedanken und wir möchten mit der Partnerschaft mit David auch in diesem Zusammenhang ein Zeichen setzen.“ 

Quelle: Marti Management & Consulting AG: Swiss Olympic, Bern 2013.

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Mit guter PR zur starken Marke Die kontrollierte und zielgerichtete Weitergabe von Informationen ermöglicht den Sporttestimonials, ihre Marke wunschgemäß im Kopf der relevanten Zielgruppen zu positionieren. Entscheidend ist hierbei, dass die Leute sich nicht nur mit dem Athleten oder der Athletin identifizieren, sondern diese auch als Menschen – abseits vom Sportgeschehen – kennenlernen. Ausgewählte Auftritte (z. B. in Fernsehshows, bei CharityVeranstaltungen etc.) steigern die Bekanntheit des Sportlers oder der Sportlerin und bieten eine Plattform, die Persönlichkeit der Marke zu demonstrieren. Enormes Potential für das Markenmanagement von SportlernInnen birgt Social Media Marketing. Facebook, Twitter uvm. ermöglichen den direkten Kontakt mit den relevanten Zielgruppen und machen die Sportstars für den Fan „greifbar“.

Mit der OLALA-Formel beeindrucken Jedes Verhalten, jede Begegnung ist Selbstmarketing. Das heißt, jeder Eindruck zählt. O  rdentliche Erscheinung (Kleidung, Accessoires etc.) L  ächeln, wann immer es angebracht ist A  ufrechte, geerdete Haltung L  ebendig: Einsatz von Gestik und Mimik entsprechen der natürlichen Körpersprache A  ugenkontakt

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Ein österreichischer Sportler, der sich Social Media erfolgreich zu Nutzen gemacht hat, ist Fußballspieler David Alaba. Der FC Bayern München-Star verzeichnet u. a. 723.000 Fans auf seiner Facebookseite, ein äußerst attraktiver Vertriebskanal für ihn und seine Sponsoren.

werden. Typische Werte im Sport sind: Engagement (z. B. Wohltätigkeit etc.), Aufrichtigkeit (z. B. Fair-Play / AntiDoping etc.) und Commitment (z. B. Loyalität zum Verein etc.). Je mehr Leute sich mit dem Sportler oder der Sportlerin identifizieren, desto größer ist das Vermarktungspotenzial der Marke. Konstitutive Elemente bei der Markenbildung sind: Name, Logo, Differenzierung, Bekanntheit, Leistung, Alter, langfristiger Erfolg, kontinuierliche Entwicklung, klare Botschaft, positive Assoziationen.

Quelle: Elisabeth Schick: Der Ich-Faktor – Erfolgreich durch Selbstmarketing.

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10 Fragen an Kerstin Frank

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P E RSÖ N L I C H K E I T E N H AU T NAH

❶ Meine Stärken: Alle Herausforderungen annehmen ❷ Meine größte Schwäche: Schokolade ❸ Als Kind wollte ich immer: Tierärztin werden ❹ Auf meinen Frühstückstisch kommt: Instant-Haferflocken ❺ Das aktuelle Buch auf meinem Nachttisch heißt: „Life Without Limits“ ❻ Auf eine einsame Insel nehme ich folgende drei Dinge mit: Nichts, denn freiwillig bringt mich niemand auf eine einsame Insel ❼ Mein Vorbild: Nicholas James „Nick“ Vujicic, Malala Yousafzei ❽ Sport bedeutet für mich: Immer an meine Leistungsgrenzen zu gehen ❾ Mein schönstes Erlebnis: Ein unerwarteter Besuch ❿ Mein peinlichstes Erlebnis: Gibt es keines

kl. Bild oben: Korporal Kerstin Frank. kl. Bild Mitte: Big Smile. Das Ticket nach Sotschi ist fix.

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gr. Bild rechts: Im Einklang mit der Musik. Bohemian Rhapsody – interpretiert von Maksim Mrvica. Bild unten: Jusstudentin. Olympiateilnehmerin.

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Kerstin Frank im Portrait • Spitzname: – • Geboren am: 23.10.1988 • Beruf: Heeressportlerin/Studentin • Familienstand: ledig (in einer Beziehung) • Hobbys: Reiten, Lesen und Backen • Karrierebeginn: 1998 • Mein sportlich bedeutendster Erfolg: 12.Platz / EM 2013 • Ziele nach der sportlichen Karriere: Mein Studium beenden

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PE RS Ö NLICH K E IT E N HAUTNAH

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WAS W URD E AU S …

Was wurde aus ... Anita Wachter?

Bewegende Momente & treue Wegbegleiter Anita Wachter blickt mit Stolz und vielen schönen Erinnerungen an ihre aktive Zeit zurück. „Auch wenn es manchmal stressig herging, habe ich mein Leben im Skizirkus genossen, vieles erlebt und Bedeutendes gewonnen. Auch Freundschaften. Der Kontakt zu Vreni Schneider und Renate Götschl ist nie abgebrochen“, erzählt sie. Und wenn es einmal nicht nach Wunsch lief, dann gab es eine Handvoll Leute, die sie immer wieder aufgebaut haben. „Begleitet haben mich viele Menschen, intensiven Kontakt hatte ich aber nur zu wenigen. Zum Beispiel hat meine Masseurin sehr 18

Familie im Mittelpunkt 2001 nahm Anita Wachter Abschied von der Skibühne, ein knappes Jahr später hielten sie und Lebenspartner Rainer Salzgeber ihre Tochter Amanda in den Armen, zwei Jahre später Angelina. Ganz bewusst hat sich die frühere Weltklasseläuferin nach ihrer sportlichen Karriere für den Rückzug ins Private entschieden. „Ich will ganz für meine Familie da sein.“ Eine Entscheidung, die vor allem eines mit sich gebracht hat: Das Leben wird heute von ihr selbst geplant und gemanagt. „Na ja, beinahe“, lacht sie und sagt: „Zwei Mädchen, ein Partner, der als HEAD Rennsportleiter nach wie vor im Skizirkus unterwegs ist, ein Hund, vier Zwerghasen, zwei Hamster und der gesamte Haushalt üben kräftigen Einfluss auf mich aus.“ Ihre Töchter hat mittlerweile auch das Ski-Fieber gepackt. Die elfjährige Amanda besucht bereits die Schrunser Skihauptschule. Es zeichnet sich ab, dass es lediglich eine Frage der Zeit ist, bis der Name Wachter wieder auf den Weltcupstartlisten zu finden sein wird … 

1. Bild oben: 18 Jahre Skizirkus. • 2. Bild: Gesamtweltcupsiegerin und zweifache Siegerin der RTL-Wertung. • 3. Bild: Anita und Rainer. 27 gemeinsame Jahre. • 4. Bild: Anita im Familienglück. • 5. Bild: Adriene Flemmen, Antia Wachter, Martina Ertl.

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viel von mir gewusst. Bei ihr habe ich mein Herz ausgeschüttet, wenn die Enttäuschung groß war.“ Eine besondere Rolle nahm ihr gleichaltriger Freund Rainer Salzgeber, ebenfalls Skifahrer, ein. Die beiden Vorarlberger waren sechs Jahre alt, als sie sich im gleichen Skiclub kennenlernten. 1986 hat es gefunkt. Eine schwierige Beziehung? „Ney. Wir haben beide verstanden, was es heißt, Profisportler und ständig unterwegs zu sein. Die wenigen gemeinsamen Tage zwischen den Rennen im Winter und den Trainingskursen im Sommer haben wir intensiv genutzt. Zum Streiten hat die Zeit gefehlt“, schmunzelt sie.

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Wenn Anita Wachter etwas macht, dann ordentlich und mit 100-prozentigem Einsatz. Sie ist keine Freundin von halbherzigen Angelegenheiten. Damals nicht als Skifahrerin und heute – als Hausfrau und Mutter – schon gar nicht. Von klein auf trainierte sie mit viel Ausdauer und Hingabe. Nach vier Jahren Skihauptschule in Schruns und drei Jahren an der Skihandelsschule in Stams fuhr Anita Wachter bei den Juniorenweltmeisterschaften 1985 erste Siege ein. Viele weitere Triumphe folgten in insgesamt 18 Jahren ÖSV-Geschichte. Sie jubelte über 19 Weltcupsiege und den Gewinn des Gesamtweltcups (1992/93). Acht Mal stand die Skifahrerin bei Olympischen Winterspielen (Calgary 1988, Albertville 1992, Lillehammer 1994) und bei acht Weltmeisterschaften auf dem Stockerl. Auch wenn der Gesamtweltcupsieg als sportlich größter Erfolg zu nennen ist, glänzen ihre Augen besonders, wenn sie ihre Olympiagoldmedaille von Calgary, gewonnen in der Kombination, aus der Vitrine holt: „Ich erinnere mich noch ganz genau an den Moment, als ich ins Ziel kam und den 1er aufleuchten sah. Das war ein Gefühl, das man nicht in Worte fassen kann. Ich war überwältigt, beflügelt und sehr berührt.“


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E N G E A M IL EH E B SN A U R T RA E H

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M I T F R E U NDL I C H E R U NT E R ST Ü TZU NG DE R Ö ST E RRE ICH IS CH E N LOT T E RIEN BSO Cristall Gala 2013

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Strahlende Awards für strahlende Vorbilder – die Cristall Gala 2013 Für den neuen BSO-Präsidenten Herbert Kocher ist seine erste Cristall Gala in dieser Funktion etwas ganz Besonderes: „Der Sport und die Menschen, die für den Sport leben, liegen mir besonders am Herzen. Die vielen ehrenamtlich engagierten Menschen im österreichischen Sport sind der Motor, die treibende Kraft im Hintergrund und verdienen höchsten Respekt. Bei der BSO Cristall Gala werden sie vor den Vorhang gebeten und für Ihren Beitrag geehrt.“ Rund 300 Gäste aus Sport, Wirtschaft, Medien, Politik und Gesellschaft, durch den Abend geführt von Michael Berger (ORF), ließen sich diese traditionelle Veranstaltung im österreichischen Sport nicht entgehen. Zusätzliches Highlight der 15. BSO Cristall Gala war der Auftritt der Gang Guys.

Alle Fotos: © RGE-Photo

Die BSO Cristall Gala feiert ein Jubiläum! Bereits seit 15 Jahren ehrt die Österreichische Bundes-Sportorganisation, dieses Jahr am 15. November 2013, im Rahmen der BSO Cristall Gala im Studio 44 – Haus der Lotterien jene Menschen, die ihre Zeit, ihr Engagement und ihre Kompetenz ehrenamtlich in den Dienst des Sports stellen. Mit Cristallen aus dem Hause Swarovski ausgezeichnet werden dabei jährlich die Top-Funktionärin und der Top-Funktionär, der Top-Sportverein, der/die Top-TrainerIn, das Top-Frauenpower-Projekt sowie der/die Top-SportbotschafterIn. Die geehrten Persönlichkeiten bzw. Institutionen dienen hinter den Kulissen als Motor des Sports – und auch sie sollen einmal am Siegerpodest stehen dürfen!

Alle GewinnerInnen der 15. BSO Cristall Gala mit den LaudatorInnen und ehrenden Persönlichkeiten.

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BSO Cristall Gala 2013


Sportbotschafterin 2013: Mag. Bettina Glatz-Kremsner • Laudator: SPORTUNION-Präsident Abg.z.NR Peter Haubner • Übergabe: BSOGF Mag. Barbara Spindler, MBA

Top-Trainer 2013: Manuel Hujara • Laudator: ÖSV-GS Dr. Klaus Leistner • Übergabe: ÖFB-Präsident Dr. Leo Windtner

Top-Sportverein 2013: ATG (Allgemeiner Turnverein Graz) • Platz 2: Raiffeisen Vikings Vienna • Platz 3: Naturfreunde Wien/Orientierungslaufgruppe • Laudatorin: Ruder-Weltmeisterin Mag. Michaela Taupe-Traer • Übergabe: Business Support Manager Swarovski Stefan Wildauer

Top-Frauenpower-Projekt 2013: Flagfootball Damen-Nationalteam – Austrian Amazones • Platz 2: Sport Fair bindet – gemeinsam bewegen, zusammen leben • Platz 3: Innsbrucker Judozentrum – Ippon Girls • Laudatorin: Vorstandsdirektorin Österr. Lotterien Mag. Bettina GlatzKremsner • Übergabe: ASVÖ-Präsident Kons. Siegfried Robatscher

Top-Funktionär 2013: Werner Brunner • Platz 2: OStR Mag. Prof. Peter Gruber • Platz 3: Dr. Johannes Müller • Laudator: ParalympicsAthlet Andreas Onea • Übergabe: WKO-Obfrau Bundessparte Handel Bettina Lorentschitsch, MSc, MBA

Top-Funktionärin 2013: Manuela Hatzl, MMH • Platz 2: Sonja Gruber • Platz 3: Elisabeth Sieber • Laudatorin: Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Trixi Schuba • Übergabe: WKO-Obmann Sportartikelhandel KR Dkfm. Ernst Aichinger

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Die GewinnerInnen Top-Trainer 2013: Manuel Hujara Über den Titel „Top-Trainer 2013“ durfte sich dieses Jahr der Cheftrainer für Rennlauf Alpin des Austria SkiTeam Behindertensport, Manuel Hujara, freuen. Der 30-jährige Innsbrucker, der bereits seit 2006 Trainer und seit 2008 Cheftrainer ist, kann bereits jetzt auf eine unglaubliche sportliche Erfolgsbilanz zurückblicken. Die Liste seiner erfolgreichen Behindertensportlerinnen und -sportler ist lang und erstreckt sich von Claudia Lösch über Sabine Gasteiger bis hin zu Matthias Lanzinger. Der Lohn sind unzählige Siege und Medaillen im Weltcup, bei Weltmeisterschaften und Paralympischen Spielen. „Mit Manuel Hujara wird ein Visionär für den Behindertensport ausgezeichnet. Die Erfolge der von ihm betreuten Athletinnen und Athleten sind ein Beweis dafür, mit welchem Einsatz und mit welcher Professionalität der Behindertensport gefördert und betrieben wird.“, gratuliert BSO-Präsident Kocher.

Top-Frauenpower-Projekt 2013: Flagfootball Damen-Nationalteam – Austrian Amazones Flag-Football ist in Österreich ein reiner AmateurinnenSport und die Mädchen und Damen investieren nicht nur ihre Freizeit, sondern müssen auch entsprechende Eigenbeträge leisten, um überhaupt an den diversen internationalen Bewerben teilnehmen zu können. Die Freude am Sport, die Begeisterung für Österreich Leistungen zu erbringen, unglaublicher Teamspirit und das Herantasten an die eigene Leistungsgrenze haben jedoch eine unglaubliche Erfolgsserie möglich gemacht. Seit dem erstmaligen internationalen Antreten 2005 konnte dreimal EM-Gold, einmal EM-Bronze und einmal WM-Gold geholt werden. Nur die kontinuierliche Arbeit jeder einzelnen Spielerin, der BetreuerInnen und des Teams als Ganzes ermöglicht den Anschluss und das Verweilen an der Spitze. Das Projekt Flagfootball Damen-Nationalteam des AFBÖ steht aber auch für einen respektvollen und freundschaftlichen Umgang im Team und zwischen den Spielerinnen und BetreuerInnen. Über die Jahre ist das Team so 4

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Sportbotschafterin 2013: Mag. Bettina Glatz-Kremsner Zur Sportbotschafterin 2013 wurde Mag. Bettina GlatzKremsner, Vorstandsdirektorin der Österreichischen Lotterien und Vizepräsidentin der SPORTUNION, gekürt. „Bettina Glatz-Kremsner ist für den Österreichischen Sport eine große Fürsprecherin und Unterstützerin. Sie hat stets ein offenes Ohr für die Anliegen des Sports. Gerade die Förderung des Sports in seiner ganzen Vielfalt liegt Bettina Glatz-Kremsner dabei besonders am Herzen. Ich freue mich persönlich sehr, dass die BSO heuer wieder eine Persönlichkeit auszeichnen durfte, die seit vielen Jahren ein wichtiger Teil der Österreichischen Sportfamilie ist. Ich schätze Bettina Glatz-Kremsner als einen Menschen mit einem großen Herzen für den Sport.“, so BSOPräsident Kocher.

zu einer eingeschworenen Gruppe zusammengewachsen, in der auch neu hinzukommende Spielerinnen aufgefangen und rasch integriert werden.

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Top-Funktionärin 2013: Manuela Hatzl, MMH Manuela Hatzl arbeitet unermüdlich für ihren Verein dance2gether und auch für den ASVÖ Burgenland. Mit ihrer äußerst positiven und mitreißenden Art schafft sie es immer wieder, vor allem junge Leute für die oft schwierigen Arbeiten im Verein zu begeistern. Sie geht stets mit gutem Vorbild voran und hält die Motivation aller im Verein hoch. 2003 begann sie mit 20 Kindern und Jugendlichen einen Tanztrainingsbetrieb in Bad Tatzmannsdorf aufzubauen, 10 Jahre später erfreuen sich 160 Mitglieder in 12 Tanzgruppen an dem von ihr organisierten Training. Auch die Jugendarbeit kommt bei Manuela Hatzl nicht zu kurz. Insgesamt wurden bis heute neun Jugendlichen die Ausbildung und Trainingserfahrung im Verein ermöglicht. Manuela Hatzl ist ein Paradebeispiel, wie es auch Frauen schaffen können, in der teils noch immer vermeintlichen Männerdomäne Sport, Fuß zu fassen.

Top-Funktionär 2013: Werner Brunner Der heute 70-jährige Werner Brunner ist in der Gemeinschaft des WAT Brigittenau aufgewachsen und kann auf eine über 50-jährige Vereinstätigkeit zurückblicken. Bereits als 6-jähriger trat er dem WAT Brigittenau bei und hat ihn seit damals nicht mehr verlassen. Vielmehr ist er seit damals aktiv im Verein dabei und entwickelte sich zusehends zur treibenden Kraft. Mit 38 wurde Werner Brunner geschäftsführender Obmann des WAT Brigittenau. Unter seiner Leitung und durch seine aktiven Bemühungen in Hinblick auf Jugendarbeit, Nachwuchsbetreuung, Förderung des Breitensports und Pflege von Gemeinsamkeiten über alle Altersgrenzen hinweg, erreichte der Verein sein heute hohes Ansehen. Werner Brunner steht seit jeher immer mit Rat und besonders mit Tat zur Seite. Nur einer von vielen Gründen, warum Werner Brunner zum Top-Funktionär der BSO Cristall Gala gewählt wurde. Top-Sportverein 2013: ATG (Allgemeiner Turnverein Graz) Der ATG wurde bereits vor über 150 Jahren, 1862, gegründet. Durch das vielseitige Angebot im Breitensport bietet er die Möglichkeit der lebenslangen Sportausübung von der Kindheit bis ins hohe Alter. Der ATG fördert neben dem Breitensport auch gezielt den Leistungssport in den Sparten Leichtathletik, Turnen, Rhythmische Gymnastik, Sportakrobatik, Shotokan-Karate und Schwimmen. Den 2100 Mitgliedern wurden im Sportjahr 2013/14 über 80 verschiedene Kurse angeboten und wöchentlich benutzen über 3000 Aktive die ATG-Sportanlagen. Neben zahlreichen Kooperationen und Projekten wie zum Beispiel mit Schulen und der Stadt Graz, kann sich auch die Erfolgsbilanz zeigen lassen: In den letzten Jahren holten die Sportlerinnen und Sportler des ATG in jedem Sportjahr mindestens zwei Staatmeistertitel in Einzelbewerben, 25 Österr. Meistertitel und über 100 Steirische Meistertitel in allen Klassen! BSO Cristall Gala 2013

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1 Sportminister Mag. Gerald Klug und ÖOC-Präsident Dr. Karl Stoss gratulieren dem neu gewählten BSO-Präsidenten Herbert Kocher. 2 Die BSO-Führung: Neuer Präsident Herbert Kocher mit seinem Vorgänger Dr. Peter Wittmann und Geschäftsführerin Mag. Barbara Spindler, MBA. 3 Sportminister Mag. Gerald Klug und BSO-Präsident Herbert Kocher mit den neuen BSO-Vizepräsidenten ÖFB-Präsident Dr. Leo Windtner und American Football-Präsident Michael Eschlböck (v.l.n.r.). 4 Frauenpower: Behindertensport-Präsidentin KR Brigitte Jank und Vorstandsdirektorin Österr. Lotterien Mag. Bettina Glatz-Kremsner flankiert von SPORTUNION-Präsident Peter Haubner und ÖFB-Präsident Dr. Leo Windtner. 5 Der Top-Trainer 2013 Manuel Hujara mit GratulantInnen ÖSV-GS Dr. Klaus Leistner, ParalympicsPräsidentin Maria Rauch-Kallat und -Generalsekretärin Mag. Petra Huber. 6 BSO-GF Mag. Barbara Spindler, MBA im Bild mit der Vorstandsdirektorin Österr. Lotterien Mag. Bettina Glatz-Kremsner und ÖFB-GD Alfred Ludwig. 7 Radsport-Präsident Otto Flum setzt sich für die Erhaltung der Vielfalt des Sports im ORF ein.

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8 Expertenrunde im Sport: Wettkletter-Präsident Dr. Eugen Burtscher, Geschäftsführender Rodel-Präsident Mag. Dr. Michael Bielowski, Rodel-Präsident HR Mag. Friedl Ludescher, BSOEhrenmitglied Dr. Theodor Zeh, Kanu-Trainer Helmut Schröter und ehemaliger BSO-GS HR Mag. Dr. Friedrich Holzweber (v.l.n.r.). 9 Die Showeinlagen der Gang Guys begeisterten alle BesucherInnen. 10 Als Dankeschön überreichte Sportminister Mag. Gerald Klug dem scheidenden BSO-Präsidenten Dr. Peter Wittmann das Trikot mit der Nummer 1. 11 15 Jahre BSO Cristall Gala werden gebührend gefeiert. Der neue BSO-Präsident Herbert Kocher und sein Vorgänger Dr. Peter Wittmann schneiden gemeinsam die Torte an. 12 Auch für die Gäste gab es eine süße Erinnerung an die Jubiläums-Gala. 13 Der Kristall, um den sich an diesem Abend alles drehte. 8

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Wir bedanken uns bei unseren Partnern f端r die freundliche Unterst端tzung.

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© BSO/Leo Hagen

Meine Meinung

Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Freundinnen und Freunde des Sports! Herber Kocher

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ls neuer Präsident der Österreichischen Bundes-Sportorganisation möchte ich mich bei allen Funktionärinnen und Funktionären im Sport für das entgegengebrachte Vertrauen bedanken. Mit viel Engagement blicke ich dem neuen Jahr entgegen und freue mich auf diese neue Herausforderung, den österreichischen Sport voranzubringen und vieles zu bewegen. Ich möchte aber vor allem Peter Wittmann für seine ausgezeichnete Arbeit in den letzten sechs Jahren danken. Unter seiner Präsidentschaft konnte vieles erreicht werden. Das neue Bundes-Sportförderungsgesetz, die Verdoppelung der Fördermittel oder die erfolgreiche Unterschriftenaktion für die „Tägliche Turnstunde“ waren sicher Meilensteine. Das Jahr 2013 war ein für den Sport wegweisendes. Das neue Bundes-

Sportförderungsgesetz, das im Rahmen eines breiten Konsultationsprozesses zwischen dem BMLVS und der BSO, über einen Zeitraum von zwei Jahren, unter Einbindung aller Mitglieder der Österreichischen BundesSportorganisation, erarbeitet wurde, kam im Mai 2013 zur Beschlussfassung. Es stellt eine Neuordnung dar, die die wichtigen Anliegen und Ziele des organisierten Sports, und dabei ganz wesentlich, die Autonomie des Sports zu erhalten, berücksichtigt. Außerdem fand die Unterschriftenaktion für die „Tägliche Turnstunde“ Im April 2013 ihren erfolgreichen Abschluss. Insgesamt acht Monate lang wurden für die Initiative für mehr Bewegung der Kinder und Jugendlichen Unterschriften gesammelt – mit mehr als 150.800 Unterstützerinnen und Unterstützern und das Engagement zahlreicher namhafter Politikerinnen

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und Politiker und weiterer Personen des öffentlichen Lebens ein großartiger Erfolg. Nun gilt es, die Forderung gesetzlich zu verankern! Als Präsident der Bundes-Sportorganisation ist es mir ein Anliegen, die Interessen des organisierten Sports in Österreich bestmöglich zu vertreten. Mit der Unterstützung unserer Mitglieder, aller Verbände und Funktionärinnen und Funktionäre, bin ich überzeugt davon, dass wir den erfolgreichen Weg auch in den kommenden Jahren fortsetzen werden. Euer

Herbert Kocher

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Rückblick auf die Amtsperiode von BSO-Präsident Dr. Peter Wittmann Dr. Peter Wittmann wurde am 17.11.2007 im Rahmen der 38. Sitzung der Österreichischen BundesSportversammlung einstimmig zum Präsidenten der Österreichischen Bundes-Sportorganisation BSO gewählt. Nach seiner ersten Amtszeit wurde er am 19.11.2010 einstimmig auf weitere drei Jahre wiedergewählt. Die Höhepunkte seiner sechsjährigen Amtsperiode waren die Verdoppelung der Sportfördermittel auf 80 Millionen Euro, die Umsetzung des neuen Bundes-Sportförderungsgesetzes, die Novellierung des Anti-Doping Gesetzes sowie die Initiative zur „Täglichen Turnstunde“, die in Ganztagsschulen bereits fixiert ist. Die erfolgreiche Amtszeit von Dr. Peter Wittmann endete am 15.11.2013 im Zuge der Neuwahlen in der Österreichischen Sportversammlung. Bundes-Sportförderungsgesetz Das neue Bundes-Sportförderungsgesetz wurde im Rahmen eines breiten Konsultationsprozesses zwischen dem Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport und der BSO, über 2 Jahre, unter Einbindung aller Mitglieder der Österreichischen BundesSportorganisation, erarbeitet. Es ist ein Erfolg für den Sport: Man ist von der Gießkanne weggekommen, es gibt mehr Transparenz, es gibt unabhängige Kontrolle, und das Leistungsprinzip ist ein wesentliches Element des Ganzen. Dazu wurde die Autonomie des Sports gewahrt. Bereits im Sommer 2010 lud die BSO ihre Mitglieder zum Zukunftssymposium ein, bei dem die Reform der Bundes-Sportförderung ein zentrales Thema war. Schon damals machte sich BSO-Präsident Wittmann für folgende vier Eckpfeiler stark: Die Wahrung der Autonomie und Vielfalt 28

des Sports, die Sicherung der Basisförderung, die Vereinfachung der Fördermittelvergabe und -verwaltung sowie Planungssicherheit für die Verbände. Diese zentralen Anliegen des organisierten Sports wurden an den Fördergeber herangetragen. Im Frühjahr 2011 folgte das ExpertInnenpapier zur Reform der BundesSportförderung als Grundlage für Gespräche zur Zukunft der Finanzierung des österreichischen Sports. Es wurde dabei klar unterstrichen, welch gesellschaftliche Verantwortung und Aufgabe dem Sport zukommt und dass die Mittel der Sportförderung als Investitionen in den österreichischen Sport zu verstehen sind, die Österreich einen bedeutenden Mehrwert und Einsparungseffekte von vielen hundert Millionen Euro für den Staatshaushalt bringen. Im Sommer 2012 verabschiedete der österreichische Sport im Rahmen der außerordentlichen Sportversammlung ein Forderungspaket zur Reform der Bundes-Sportförderung. In einem ersten Entwurf seitens des Ministeriums fanden sich nach Meinung des organisierten Sports nicht alle Grundprinzipien der Autonomie des Sports wieder. BSO-Präsident Wittmann setzte sich tatkräftig für die Erarbeitung und den Beschluss des neuen Bundes-Sportförderungsgesetztes ein. So konnte das BSFG schließlich Anfang 2013 den Ministerrat passieren. Wichtiger Teil des Erfolges war die gelungene Zusammenarbeit zwischen dem Sportministerium, der BSO und den Sportverbänden, die schließlich zu einer begrüßenswerten Einigung, die die Interessen des organisierten Sports widerspiegelt und eine Rechts- und Planungssicherheit für die österreichischen Sportverbände bringt, führte. Ö|SPORT

Die jahrelange Arbeit machte sich schließlich im Mai 2013 bezahlt, als das neue Bundes-Sportförderungsgesetz im Parlament beschlossen wurde. Es stellt eine Neuordnung dar, die die wichtigen Anliegen und Ziele des organisierten Sports, unter anderem die Autonomie des Sports zu erhalten, berücksichtigt. Verdoppelung der Fördermittel Eine besonders wertvolle Errungenschaft unter der Ära Wittmann ist zweifelsohne die Verdoppelung der Untergrenze der Fördermittel für den österreichischen Sport. Im Frühjahr 2010 gelang es der BSO gemeinsam mit der Politik eine angedachte Obergrenze betreffend der Besonderen Bundes-Sportförderung abzuwenden, und stattdessen sogar eine Anhebung der Untergrenze von damals 40 Millionen Euro, unabhängig vom Glücksspielanbieter, zu erreichen. Die Anhebung der Untergrenze um 100 Prozent samt Valorisierung garantiert die Rekordsumme von 80 Millionen Euro ohne Deckelung für den organisierten Sport. Diese GlücksspielgesetzNovelle gewährleistet und sichert langfristig die Arbeit der heimischen Vereine und Verbände. Anti-Doping Gesetz Präsident Wittmann war es seit jeher ein zentrales Anliegen, den Sport frei von Doping zu halten und dessen positives Image zu wahren. Bereits 2008 kündigte er Kompromisslosigkeit gegen alle, die – erwiesenermaßen – direkt oder indirekt für Dopingvergehen verantwortlich sind, an. Ziel war und ist es, Bewusstsein zu schaffen und zu sensibilisieren, da Doping ein Akt der Selbstsabotage ist, der jedes Engagement, jede Leistung und sämtliche Werte des Sports ad absur-


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dum führt und zunichte macht. Dabei setzte sich Wittmann stets ein, Eigendoping nicht strafrechtlich zu verfolgen und betonte die Wichtigkeit, den Sport generell und pauschal nicht zu kriminalisieren. Der Erfolg und die Wirkung des Anti-Doping Gesetzes geben ihm Recht. Das Anti-Doping Gesetz wurde 2007 beschlossen und hatte die Gründung der NADA als unabhängige Dopingkontrolleinrichtung zur Folge. Novellierungen des Gesetzes wurden 2008, 2009 und 2013 durchgeführt. Außerdem wurden der NADA im Sommer 2009 durch Beschluss des Sportministeriums und der BSO 535.000 Euro mehr Mittel im Kampf gegen Doping zur Verfügung gestellt. Der Anteil der Bundesfördermittel der NADA wurde damit auf 1,2 Millionen Euro erhöht. Initiative „Tägliche Turnstunde“ Die Österreichische Bundes-Sportorganisation fordert die „Tägliche Turnstunde“ im Kindergarten, in der Volksschule und in allen weiteren Schultypen! Insgesamt acht Monate lang wurden für die Initiative für mehr Bewegung der Kinder und Jugendlichen Unterschriften gesammelt – mit mehr als 150.800 Unterstützerinnen und Unterstützern fand die Petition am 18.04.2013 schließlich

ihren erfolgreichen Abschluss. Nun gilt es, die Forderung gesetzlich in allen Pflichtschulen zu verankern. Dazu wurde eine gemeinsame Arbeitsgruppe zwischen dem Unterrichtsministerium und der BSO vereinbart, die die Umsetzung der „Täglichen Turnstunde“ gemeinschaftlich erarbeiten soll. Bereits Ende April konnte die Unterschriftenaktion einen ersten konkreten Erfolg in Sachen Umsetzung verbuchen: Die tägliche Turnstunde in ganztägigen Schulen ist fixiert! Bildungsministerin Dr. Claudia Schmied legte ein 10 Punkte Programm für den Ausbau von Bewegung und Sport vor. Ziele sind unter anderem die Integration von Bewegung und Sport in den Kindergarten- und Schulalltag sowie eine Intensivierung der Aktivitäten mit dem organisierten Sport. Im Juli 2013 gab Bundeskanzler Werner Faymann bekannt, dass die „Tägliche Turnstunde“ in Pflichtschulen ab Herbst 2014 Realität werden soll. Dieser Durchbruch und die damit verbundene Umsetzung der „Täglichen Turnstunde“ ist ein toller Erfolg für den Sport und für die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen. Er zeigt eindrucksvoll, dass der Sport gemeinsam etwas bewegen kann und ein ernstzunehmender Teil der Gesellschaft ist.

Starke Rückendeckung erhält die Initiative vor allem aus der Politik. So befürworten unter anderem Bundespräsident Dr. Heinz Fischer (Kurierinterview am 1.9.2012), Bundeskanzler Werner Faymann, Vizekanzler und Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten Dr. Michael Spindelegger, Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger diplomé, Bundesministerin für Inneres Mag. Johanna Mikl-Leitner, Bundesminister für Landesverteidigung und

Die Besondere Bundes-Sportförderung ist in den Jahren 2007 bis 2013 insgesamt um rund 29 % angestiegen. Die Fördermittel konnten in der Amtszeit von BSO-Präsident Wittmann immer wieder gesteigert werden.

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die in der Geschichte des Sports einen ganz besonderen Stellenwert einnimmt. „Fit für Österreich“-Meilensteine Im Herbst 2007 startete das PilotProjekt „Bewegt gesund“ in Zusammenarbeit mit der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) in Wien. Ziel war die Prävention des metabolischen Syndroms in zwei Wiener Bezirken. 2009 wurde das Projekt auf ganz Wien ausgedehnt. Dabei konnten ÄrztInnen im Rahmen der „Vorsorgeuntersuchung Neu“ bei Vorliegen bestimmter Risikofaktoren für das metabolische Syndrom Bewegung per Verordnungsschein „verschreiben“. Für die PatientInnen bedeutete das einen Zuschuss von bis zu 35 € pro Semester je nach Angebot und Teilnahmefrequenz, für die beteiligten Sportvereine eine Möglichkeit, neue Zielgruppen zu erreichen. In den letzten fünf Jahren konnten die Angebote mit „Fit für

Österreich“-Qualitätssiegel von ca. 3.000 auf an die 7.000 gesteigert werden. Außerdem etablierte sich der "Fit für Österreich"-Kongress als größte Fortbildungsveranstaltung im gesundheitsorientierten Bereich von 400 TeilnehmerInnen, 35 ReferentInnen und 62 Arbeitskreisen 2007 auf 530 TeilnehmerInnen, 55 ReferentInnen und 108 Arbeitskreise 2013. 2011 wurden die „Fit für Österreich“-Impulstage in jeweils zwei Bundesländern eingeführt, die Initiative Kinder gesund bewegen wurde von 2009-2013 in beinahe 6.700 Kindergärten und Volksschulen in ganz Österreich umgesetzt. Neben der verstärkten Kooperation mit dem BMUKK im Rahmen der Initiative „Gesund & Munter“, konnte die Kooperation mit dem Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) fortgesetzt und Ko-Finanzierungsmitteln in der Höhe von mehr als 4 Mio. € eingeworben werden. 

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Sport Mag. Norbert Darabos sowie danach Mag. Gerald Klug, Staatssekretär für Finanzen Mag. Andreas Schieder sowie die Sportsprecher der Parlamentsparteien die Unterschriftenaktion. Am 17.10. fand sogar ein historischer Akt statt: alle (damaligen) fünf Parlamentsfraktionen ziehen an einem Strang und stellen sich kollektiv hinter die Initiative. Belegt wurde dieser Zusammenhalt mit den Unterschriften aller 183 Abgeordneten. Neben den positiven gesundheitlichen Auswirkungen durch mehr Bewegung, wurde im Rahmen einer Pressekonferenz auch der enorme wirtschaftliche Nutzen hervorgehoben: Nach aktueller Studie würde die Einführung der „Tägliche Turnstunde“ der Bruttowertschöpfung Österreichs 1,1 Mrd. Euro pro Jahr und 26.000 Arbeitsplätze bringen. BSO-Präsident Wittmann hat mit dieser Initiative eine gesamtösterreichische Diskussion in Gang gebracht,

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BSO-Wahlen 2013 – Gremien neu besetzt Im Rahmen der 56. Sitzung des Österreichischen Sportrates, der 89. Sitzung des Österreichischen Sportfachrates und der 44. Österreichischen Sportversammlung wurden die VertreterInnen des Präsidiums der BSO für die kommende Funktionsperiode 2013-2016 gewählt. Präsidium Präsident: Herbert Kocher (ASKÖ) 1. Vizepräsident: Dr. Leo Windtner (Fußball) 2. Vizepräsident: Kons. Siegfried Robatscher (ASVÖ) 3. Vizepräsident: Michael Eschlböck (American Football) 4. Vizepräsident: Abg. z. NR Peter Haubner (SPORTUNION) Sportfachrat Dr. Leo Windtner (Fußball) Michael Eschlböck (American Football) Helmar Hasenöhrl (Rudern) Mag. Dr. Michael Bielowski (Rodeln) Prof. Peter Schröcksnadel (Ski) Mag. Rudolf Sporrer (Tischtennis) Dr. Ralph Vallon (Leichtathletik) Sportrat Mag. Gerhard Widmann (ASKÖ) Kons. Siegfried Robatscher (ASVÖ) Abg. z. NR Peter Haubner (SPORTUNION) Mag. Petra Huber (ASKÖ) Univ. Prof. Dr. Paul Haber (ASVÖ) Mag. Bettina Glatz-Kremsner (SPORTUNION)

Ohne Stimmrecht Vertreter des BMLVS: n.n. Vertreter der Länder: Landessportdirektor Mag. Reinhard Eberl BSO-Geschäftsführerin: Mag. Barbara Spindler, MBA Schiedskommission Dr. Thomas Hollerer (Fußball) Mag. Ludwig Niestelberger (Leichtathletik) Dr. Harald Oelschlaeger (Bogensport) Dr. Werner Russek (Rudern) HR Univ. Doz. Dr. Bernd Stampfer (Bob und Skeleton) Fritz Woitsch (Orientierungslauf) LT Abg. Bgm. Rupert Dworak (ASKÖ) Bgm. Klaus Gasteiger (ASKÖ) Dr. Hansjörg Mader (ASVÖ) Kurt Steiner (ASVÖ) Mag. Ulrich Zafoschnig (SPORTUNION) Dr. Martin Zehentner (SPORTUNION) Rechnungsprüfer Mag. Meinhard Gamsjäger (Segeln) Stv. LH i.R. Fritz Hochmair (ASKÖ) Stefan Herker (SPORTUNION)

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Vertreter des Österr. Olympischen Comité Dr. Karl Stoss

Vertreterin des Österr. Behindertensportverbandes KR Brigitte Jank

Das neu konstituierte BSO-Präsidium: Windtner, Hasenöhrl, Spindler, Haber, Kocher, Eberl, Haubner, Bielowski, Huber, Sporrer, Vallon, Eschlböck, Schröcksnadel, Stoss, Widmann, Robatscher (v.l.n.r.). Nicht im Bild: Glatz-Kremsner und Jank.

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„Fit für Österreich“-Kongress 2013 lich schätzen und kann zuversichtlich in die Zukunft blicken. Inhaltlich waren es vor allem die Arbeitskreise Functional Fitness, Rumpfstabilisation, Fascial Fitness, Beckenbodengymnastik oder Life Kinetik, die bei den ÜbungsleiterInnen und PädagogInnen stärkstes Interesse geweckt haben. Aber auch eher trendige, „jugendliche“ Inhalte wie etwa Boot Camp, Longboard, Kickbike, Parkour & Freerunning oder auch Geocaching fanden Anklang bei den TeilnehmerInnen. Und für ein besonderes Schmankerl konnten wir mit „Ginastica Natural“ sorgen, indem wir den brasilianischen Gründer, Prof. Alvaro Romano, für die Präsentation gewinnen konnten, der die TeilnehmerInnen seiner Arbeitskreise restlos begeistern konnte. Der Erfolg des Kongresses ist auch ein Erfolg der „Fit für Österreich“KoordinatorInnen der Dachverbände. Ihnen und ihrem Engagement, ihrer Einsatzfreude und ihrer schier unbegrenzten Begeisterung für den gesundheitsorientierten Sport in Österreich gebührt größtes Lob! Danke. 

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„‚Fit für Österreich‘? Vergessens doch des mit´n Sport! Es gibt in der Natur kein Lebewesen, das freiwillig Sport macht. Nur der Mensch. Die Wissenschaftler haben g´sucht, an andern Deppen findest ned“, sprach Kabarettist Klaus Eckel und amüsierte damit die mehr als 600 Anwesenden beim 7. „Fit für Österreich“-Kongress 2013 in Saalfelden. Ein Highlight, das sich in die Reihe dieser erfolgreichen Fortbildungsveranstaltungen einfügt wie die Teilnahme von Ingrid Wendl oder Toni Innauer am Vortag. 108 Arbeitskreise, so viele wie noch nie, 55 ReferentInnen, Sonnenschein und Top-Bedingungen in und rund um Saalfelden. Aber all das sind nur die Rahmenbedingungen! Was den großartigen Erfolg der „Fit für Österreich“-Kongresse ausmacht sind die mittlerweile über 3.000 TeilnehmerInnen an den sieben Kongressen der letzten Jahre. Ihre positive Stimmung, ihr Engagement und ihre Begeisterungsfähigkeit sind die Merkmale, die den Erfolg dieser Veranstaltungen ausmachen! Jeder Verein, der solche MitarbeiterInnen in seinen Reihen hat, muss sich glück-

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„Fit für Österreich“ on tour Mit dem „Fit für Österreich“-Dome zu den Menschen lautet dabei das Motto, um für Bewegung zu begeistern und gleichzeitig zu zeigen, dass das Angebot der Sportverbände so vielfältig ist, dass für jede und jeden was dabei ist. „Fit für Österreich“ war Teil des ORF-Schwerpunktes „MACH DICH FIT – ICH MACH MIT“ und daher Partner bei der BEWUSST GESUNDBewegungstour durch alle Bundesländer. Immer dabei waren „Fit für Österreich“ und die drei Sport-Dachverbände. Sichtbar wurde „Fit für Österreich“ dabei nicht nur bei den Veranstaltungen vor Ort, sondern

auch durch Nennung der Partnerschaft mit „Fit für Österreich“ in verschiedenen Ankündigungsspots in TV und Radio. Der Tag des Sports und der „Gemeinsam gesund bewegen“-Tag waren besondere Höhepunkt der Tour. Am Tag des Sports wurde der ganze innere Burghof bespielt und dem ORF-Schwerpunkt war eine eigene Bühne gewidmet. Auch der „Gemeinsam gesund bewegen“-Tag am Nationalfeiertag wurde für die Initiative genutzt und alle 270 Veranstalter waren eingeladen, mit der „Hocke“ gemeinsam ein Zeichen für mehr Bewegung zu setzen, das der ORF in seinen Sendungen auch intensiv bewarb. 

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V E RSI C HE RU NGSS E RV I C E

Umfassender Versicherungsschutz Die Versicherungssummen: • € 2.000.000,– für Personen und Sachschäden sowie Mietsachschäden (laut Pkt.A.5.d) VeranstalterHaftpflichtversicherung für sämtliche Veranstaltungen des Verbandes oder Vereines • € 100.000,– für Vermögensschäden des Vereinsvorstandes und der RechnungsprüferInnen des Verbandes/Vereines (laut Pkt. B sowie H999 2012) • € 100.000,– für Schäden an unbeweglichen, gemieteten oder gepachteten Sachen (laut Pkt.A.5.e) • € 1.500,– für Schäden an beweglichen, gemieteten oder gepachteten Sachen (laut Pkt.A.5.e) • € 400,– für Schäden von Verbands-/ Vereinsmitglieder am Verbands-/ Vereinseigentum Örtlicher Geltungsbereich: Auslandsdeckung für die gesamte Erde (ausgenommen USA, Kanada und Australien)

Verbands-/Vereins-Haftpflichtversicherung Unter Bedachtnahme auf Schadenereignisse, die auch tatsächlich im täglichen Vereinsleben eintreten können, wird entgegen bisher angebotenen Vereins-Haftpflichtversicherungen ein extrem umfangreicher Versicherungsschutz geboten. Die Vereins-Haftpflichtversicherung soll im Verband/Verein die FunktionärInnen, TrainerInnen, BetreuerInnen sowie die Vereinsmitglieder vor gegen sie erhobenen Schadenersatzansprüchen schützen. In dieser Haftpflichtversicherung ist auch eine Veranstalter-Haftpflichtversicherung inkludiert.

Verbands-/Vereins-Rechtsschutzversicherung Sie ist die notwendige Ergänzung zur Vereins-Haftpflichtversicherung wenn es um eine anwaltliche Vertretung in einem Strafverfahren oder um die Durchsetzung von Ansprüchen der Verbände, der Vereine, deren FunktionärInnen und SportlerInnen gegen Dritte geht. Enthalten ist neben dem Straf- und SchadenersatzRechtsschutz ein Arbeitsgerichts-, Sozialversicherungs- und BeratungsRechtsschutz.

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Kollektiv-Sportunfallversicherung Sie hat sich seit vielen Jahren als ideale Versicherung für die diversen Ö|SPORT

Kader der Verbände und Vereine ausgezeichnet. Der Vorteil der Kollektiv-Sportunfallversicherung ist, dass keine Namensnennung der einzelnen versicherten Personen notwendig ist, was vor allem für die Verbände und Vereine in der Handhabung dieser Versicherung eine große Arbeitserleichterung darstellt. Für die einzelnen KadersportlerInnen ist daher stets ein entsprechender Versicherungsschutz gewährleistet. Die Unfallversicherung gilt weltweit und wird in mehreren Varianten angeboten (Grunddeckung, Bergekosten und/oder Rückholkosten sowie Flugsport). Die Jahresprämie für Erwachsene beträgt € 6,60. Die Prämie für Jugendliche bis zum 15. Lebensjahr beträgt € 3,30. Die Versicherungssummen: • € 3.640,– Tod durch Unfall • € 72.680,– dauernde Invalidität • € 1.000,– Unfallkosten, Heilkosten (Selbstbehalt € 50,– pro Schadenfall) • € 10.000,– Kosmetische Operation (ausgenommen Zahnersatz) • € 300,– Rehab-Pauschale 

Information/Anmeldung Versicherungsberatung Held & Held Hauptstraße 25, 2353 Guntramsdorf Tel.: 02236 530 86-0 Fax: 02236 530 86-4 E-Mail: office@diehelden.at WEB: www.diehelden.at

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Um den Verbänden und Vereinen, deren FunktionärInnen, RechnungsprüferInnen, SportlerInnen und den vielen freiwilligen HelferInnen in den Verbänden und Vereinen einen umfassenden Versicherungsschutz zu gewährleisten, gibt es seit vielen Jahren die Verbands- und Vereinsversicherungen. Diesen haben sich bisher an die 200 österreichischen Fach- und Dachverbände, deren Landesverbände und viele Sportvereine aller Sportarten angeschlossen. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Sportversicherungen ist, dass der Versicherungsschutz auf aktuelle Veränderungen oder Notwendigkeiten angepasst wird. So wurde zuletzt dem neuen Versicherungsvertragsgesetz entsprochen und der Versicherungsschutz für FunktionärInnen und RechnungsprüferInnen durch die Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung erweitert.


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KOO P E RAT I O NE N

„Integration bewegt“ – Sport und Sportvereine als Schl ren vielfältigen Angeboten bringen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zusammen. Sie sind Orte der Begegnung und bieten großes Integrationspotenzial. Die BSO möchte ihre Verbände und Vereine bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützen und hat daher am 29.11., gemeinsam mit dem Österr. Integrationsfonds, die Tagung „INTEGRATION BEWEGT“ angeboten. Ziel war es, eine Plattform für den fachlichen Austausch und die Möglichkeit

© Hartl Bundesheer

Ein gemeinsames Ziel verfolgen, Sieg und Niederlage als Team begegnen, in der Turnhalle oder am Spielfeld miteinander trainieren oder einfach die Freude an der Bewegung teilen: Im Sport treffen Personen unterschiedlicher Herkunft und aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten aufeinander. Diese Vielfalt als Chance zu begreifen ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu gelungener Integration. Die österreichischen Sportvereine mit ih-

Das Siegerprojekt bei der Preisverleihung: „Sport Fair bindet“ der ASKÖ. Im Bild: v.l.n.r.: Michael Jayasekara (ÖIF), Anita Steinberger (BSO), Philipp Bodzenta (Coca Cola GmbH), Michael Maurer (ASKÖ-GS), George Alaba, Nilgün Tihanyi (Projektleiterin „Sport Fair bindet“), Mirna Jukic, Samo Kobenter (Sportministerium-SC) und Franz Wolf-Maier (ÖIF-GF).

zum Netzwerken zu schaffen. Beeindruckende 100 TeilnehmerInnen unterstreichen das große Interesse an der Thematik. Nach hochkarätigen Fachvorträgen konnte auch zwischen verschiedenen Workshops gewählt werden. Bei der anschließenden Diskussion nahmen (ehemalige) (Spitzen-)SportlerInnen wie Mirna Jukic, Andreas Onea und Cedrick Mugiraneza am Podium Platz. BSO-GF Barbara Spindler zeigt sich von „INTEGRATION BEWEGT“ begeistert: „Es freut mich, dass so viele VertreterInnen des organisierten Sports die Tagung genützt haben. Denn Sportvereine bieten perfekte Rahmenbedingungen, um neue Leute kennenzulernen. Menschen der Mehrheitsgesellschaft und Menschen mit Migrationshintergrund verbringen im Sportverein gemeinsam Zeit und leisten, etwa als freiwillig Engagierte wie Trainer und Trainerinnen, wichtige Arbeit.“ Abgerundet wurde die Tagung durch die Verleihung des Integrationspreises Sport 2013. Dieser wurde heuer bereits zum 6. Mal vergeben – die BSO ist Kooperationspartner. Aus 96 Projekten wurden 3 SiegerInnen und 15 Projekte für den Anerkennungspreis ausgewählt:

Preisverleihung an eines der ausgezeichneten Projekte – Tourismusverband Rauris für die Afrikanischen Rodelmeisterschaften.

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Weitere Projekte finden Sie auf: www.bso.or.at/Integration_bewegt BSO-Präsident Herbert Kocher in seinem Resümee: „Als Dach des österreichischen Sports wissen wir, dass insbesondere der Sport ein hohes, integratives Potenzial bietet. Deshalb nutzen wir unser weitreichendes, viel-

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1. ASKÖ Bundesorganisation („Sport Fair bindet“) 2. Verein Footprint – für Betroffene von Frauenhandel und Gewalt („Bewegte Integration“) 3. Judoclub Vienna Samurai („Ippon Girls“)


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schichtiges Netzwerk, um für das Thema Integration im und durch Sport zu sensibilisieren. Viele Sportverbände und -vereine führen bereits erfolgreiche Projekte durch, die sich diesem wichtigen Thema widmen. Mit Veranstaltungen wie „INTEGRATION BEWEGT“ wollen wir unsere Mitglieder bei ihrer wertvollen Arbeit unterstützen.“ „INTEGRATION BEWEGT“ wurde vom Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport, Bundesministerium für Inneres und Staatssekretariat für Integration unterstützt. 

BSO-Präsident Herbert Kocher (rechts) im Gespräch mit Integrationsbotschafter und Ex-Fußballer Cedrick Mugiraneza und DOSB-Expertin Heike Kübler.

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WEB: www.bso.or.at/Integration_bewegt

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chlüssel für Integration

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F ORT BI L D UNGE N

der Zusammenhang implizierter und explizierter Kontrollmechanismen sind. Darauf aufbauend wurde die Frage diskutiert, wie und ob sich Bewegungsvorstellungen mental ausbilden lassen und mit welchen Methoden diese trainiert werden können. Im dritten und letzten Teil wurden die Vor- und Nachteile von Rückmeldungen um Lern- und Ausführungsprozess dargestellt und diskutiert. Nach vier Stunden endete ein erfolgreicher Abend. 

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konnten sehr interessante Einblicke in ihre Essgewohnheiten und Rituale geben. 62 TeilnehmerInnen folgten der Einladung zur TrainerInnenfortbildung „Psychologische Aspekte des Bewegungslernens“ am 31. Oktober in ULSZ Rif in Hallein. In drei spannenden und lebhaften Vorträgen präsentierten Univ. Prof. Dr. Günter Amesberger und Dr. Thomas Brandauer eindrucksvoll, wie man als TrainerIn einen Bewegungslernprozess positiv aber auch negativ beeinflussen kann. Die Grundlage bildet ein psychologisch fundiertes Konzept des Lernens, dessen wesentliche Elemente das Wechselspiel zwischen Motorik und Wahrnehmung, die Differenzierung von optimaler Bewegungsausführung und Bewegungslernen und

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Die 80 Plätze für die TrainerInnenfortbildung zum Thema „Ernährung – Guidelines für SpitzensportlerInnen“ am 19. Oktober in Wien waren schneller als sonst vergeben. Ein Zeichen dafür, wie wichtig das Thema Ernährung für SpitzensportlerInnen und deren TrainerInnen ist. Als absoluter Fachmann konnte Univ. Prof. Dr. Paul Haber gewonnen werden. Er begleitete als Experte die ganze Veranstaltung und stand den TeilnehmerInnen Rede und Antwort. Zusätzlich wurden diesmal Spitzensportler aus den Bereichen Kraft und Ausdauer eingeladen. Mag. Alexander Pürzel, aktiver Kraftdreikämpfer, und Andreas Vojta, Österreichs bester Mittelstreckenläufer, berichteten über ihre ganz persönlichen Erfahrungen vor, während und nach Wettkämpfen. Beide

© GEPA

TrainerInnenfortbildungen in Wien und Rif


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SP OR THILFE

Alaba und Fenninger SportlerInnen des Jahres 2013 Glanzvolle Ehrung im Rahmen der 17. LOTTERIEN-GALA „Nacht des Sports“ Seit 1949 wählen die Mitglieder von Sports Media Austria, die Vereinigung Österreichischer SportjournalistInnen, die SportlerInnen des Jahres. Zum 17. Mal erfolgte die Ehrung der erfolgreichen AthletInnen im Rahmen der LOTTERIEN-GALA „Nacht des Sports“, veranstaltet von der Österreichischen Sporthilfe und Sports Media Austria. Ausverkauft war die Gala bereits Wochen zuvor. „Der wirtschaftliche Erfolg ist für die Sporthilfe von enormer Bedeutung, bringen wir doch als gemeinnütziger Verein ohne staatliche Mittel pro Jahr Förderleistungen im Wert von mehr als zwei Millionen Euro auf“, so Sporthilfe-Geschäftsführer Anton Schutti. Der Reinerlös der „Nacht des Sports“ kommt über die Österreichische Sporthilfe heimischen Nachwuchs- und SpitzensportlerInnen mit und ohne Behinderung zugute. Als Sportler des Jahres wurde Bayern-Spieler David Alaba ausgezeichnet, während Anna Fenninger zur

Sportlerin des Jahres gekürt wurde. Mannschaft des Jahres wurden die Beachvolleyball-Schwestern und Europameisterinnen 2013 Doris und Stefanie Schwaiger. Österreich-RadrundfahrtSieger Riccardo Zoidl wurde zum Aufsteiger des Jahres gekürt. Mit ihren WM-Goldenen wurden die SkirennläuferInnen Claudia Lösch und Matthias Lanzinger als BehindertensportlerInnen des Jahres geehrt. Die Trophäe in der Kategorie „Special Olympics“ ging an Teresa Breuer. Für seine Verdienste um den rot-weiß-roten Sport wurde ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel der Special Award verliehen. Erstmals wurde im Rahmen der „Nacht des Sports“ auch der/die „SportlerIn mit Herz“ geehrt. Mit diesem neu geschaffenen, von den Österreichischen Lotterien initiierten Award werden SportlerInnen ausgezeichnet, die sich sozial engagieren. Der Preis ging an Ulf Arlati, Initiator des „Handball-Marathon Graz“. 

Die SiegerInnen des Abends

Michi Kirchgasser, Anna Fenninger und Kati Bellowitsch

Moderator Rainer Pariasek mit Mirjam Weichselbraun und Matthias Steiner

David Alaba wurde via Live-Schaltung aus München zugeschaltet

Marcel Hirscher kam mit Freundin Laura

Glamouröser Auftritt von Tenor José Carreras

Ulf Arlati erhielt von Lotterien-Vorstand Friedrich Stickler den Preis zum Sportler mit Herz

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© GEPA / Sporthilfe (8)

WEB: www.sporthilfe.at

Sportminister Gerald Klug im Kreise der AthletInnen

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DAC HV E RBÄ N DE

SP O RT UN I O N

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Projekt IntegrationHopsi Hopper Lan Migration: Training für Bewegen. Spielen türkischstämmige Frauen X-mal täglich. nen Daten wurden dabei bereits erfolgreich in der Konzeption der Projekt-Trainingskurse berücksichtigt. Derzeit werden über das Projekt insgesamt 10 Trainingsgruppen in 6 verschiedenen Bezirken angeboten, die Eröffnung von 3 weiteren Gruppen in 2 neuen Bezirken ist bereits geplant. Zusätzlich konnten über das Projekt auch 15 Frauen aus der Zielgruppe zu Übungsleiterinnen ausgebildet werden. 

WEB: www.schoolchallenge.at Weitere Informationen: t.lamprecht@sportunion.at

Zählen und rechnen lernen, sich dabei bewegen und Spaß haben? Der innovative Spielteppich „Hopsi Hopper Land“ ist einfach einsetzbar: zu Hause, im Kindergarten, im Hort, in der Schule oder im Sportverein. Neben mitgelieferten Spielvorschlägen können die Kinder alleine, zu zweit oder in Gruppen neue Spiele erfinden – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Das Hopsi Hopper Land steht für spielerisches Lernen und fördert so ganz nebenbei die Freude an der Bewegung. Laut österreichischen Empfehlungen für gesundheitswirksame Bewegung sollten Kinder und Jugendliche

© Sportunion

Im Rahmen eines in Wien wohl einzigartigen Projektes versucht die SPORTUNION Österreich, Frauen mit türkischem Migrationshintergrund zur Teilnahme an einem regelmäßigen Gesundheitstraining zu motivieren. Nachdem in verschiedenen Vorgängerprojekten diese Zielgruppe kaum erreicht werden konnte, sollen über dieses Projekt in ganz Wien nachhaltig geeignete Kursangebote für die Frauen geschaffen werden. Projektbegleitend wird auch eine Studie durchgeführt, die fördernde und hemmende Faktoren für die Teilnahme herausfinden soll. Die aus der ersten Phase der Studie erhobe-

Über das Projekt konnten 15 Frauen zu Übungsleiterinnen ausgebildet werden.

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Das Hopsi Hopper Land steht für spielerisches Lernen und förd


DACHVER BÄNDE

ASVÖ

Land. elen. Lernen. .

Michaela Taupe-Traer: Weltmeisterin abseits des Olympiaprogramms

zumindest 60 Minuten täglich körperlich aktiv sein. Dass Bewegung nicht nur gut für die Gesundheit ist, sondern sich auch positiv auf die Konzentrationsfähigkeit auswirkt, spricht noch mehr für einen bewegten Alltag. Zu bestellen ist der Spielteppich, den es in zwei Varianten gibt, beim Verkaufspartner ARC3 GmbH unter www. wienerstaedtische.at/hopsihopper Hopsi Hopper Land ist ein Projekt des Sportdachverbands ASKÖ und der Wiener Städtischen Versicherung. 

nen und fördert die Freude an der Bewegung.

lerin derzeit äußerst erfolgreich unterwegs. Jahre harten Trainings und vieler Entbehrungen lohnten sich bei der WM vor einem Jahr mit der Silbermedaille, der die zweimalige VizeEuropameisterin heuer Gold folgen ließ. Der späte Lohn nach 27 Jahren im Spitzensport für die 38-Jährige ist auch der erste WM-Titel im heimischen Frauen-Rudersport (abgesehen von den U-23-Erfolgen durch Magdalena Lobnig/Lisa Farthofer im Vorjahr und Astrid Unger 1985) und der erste Titelgewinn für den ÖRV nach dem Männer-LG-Vierer ohne Steuermann 2001.  WEB: www.asvoe.at

© GEPA

© Chris Singer, Wiener Städtische Versicherung

WEB: www.hopsihopper.at

Im Projekt für Rio 2016 von ÖOC und Sportministerium ist Rudern einer der Hoffnungsträger auf olympische Medaillen. Mit Magdalena Lobnig und dem leichten Männer-Vierer ohne ist auch der ASVÖ mit von der Partie. Eine potentielle Medaillenanwärterin wäre auch Michaela Taupe-Traer. Wäre – denn die Kärntner Weltmeisterin rudert im Leichtgewichtseiner und der findet sich leider nicht im olympischen Programm. Der Situation in ihrer Paradedisziplin ist sich Doppelmagistra TaupeTraer seit Jahren bewusst, im Fokus steht daher die Weltmeisterschaft. Und da ist die erfahrene Wassersport-

Weltmeisterin mit 38: Michaela Taupe-Traer

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