Ö-Sport 04/2011

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P.b.b - Erscheinungsort: Verlagspostamt 1040 WIen - Zulassungsnummer GZ 02Z031321 M

Das Magazin der Bundes-Sportorganisation • Nr. 4/2011

Fitness und Gehirnaktivität: Use it or lose it! Was wurde aus … Ilona Gusenbauer

Daniela Iraschko

Vielseitig. Extrovertiert. Skisprung-Weltmeisterin

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2 Ă–sterreich sport


EDITORIaL

Liebe Leserin, lieber Leser!

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s erfüllt mich mit stolz und Freude, wenn ich sehe, was die Bso in den vergangenen zwölf Monaten positiv bewegt und geleistet hat. es wurden Kooperationen abgeschlossen, u. a. mit „die möwe“. Mit hilfe der gemeinsam gestalteten Broschüre sowie informations- und präventionsveranstaltungen über „sexualisierte Gewalt im sport“ wollen wir trainerinnen, Übungsleiterinnen, Betreuerinnen und erzieherinnen auf dieses tabuthema aufmerksam und sensibel machen. Weiters stand das Jahr 2011 im Zeichen der Freiwilligentätigkeit. Das von der Bso-Jugend gestaltete Motivationsvideo „Warum ich freiwillig tätig bin“ zeigt die vielen Benefits eines Ehrenamts auf und soll möglichst viele Jugendliche auch in Zukunft für ein ehrenamt im sport begeistern. in unserer letzten titelgeschichte in diesem Jahr beschäftigen wir uns mit dem spannenden thema sport und Gehirnaktivität. Was hat Bewegung mit Lernen zu tun? Fördert körperliche Aktivität Gedächtnisprozesse? Arbeitet nicht nur das sportlerinnenherz sondern auch das Gehirn einer sportlerin/eines sportlers ökonomischer? Wissenschaftliche erkenntnisse zeigen, dass Bewegung, spiel und sport der Motor in der entwicklung und des Lernens ist. es ist wichtig, dass wieder mehr Bewegung in die schulen kommt. Wie das geht, zeigt ein projekt aus Niederösterreich: „BrainMove – bewege dich schlau“. Für die Rubrik „Auf den Sport • gebracht“ stand uns mit der Skisprung-Weltmeisterin „Daniela iraschko“ eine österreichische sportgröße rede und Antwort und für „Was wurde aus…“ hat uns die ehemals beste hochspringerin der Welt ilona Gusenbauer aus ihrem Leben erzählt. Den erfolgreichen Abschluss des Bso-Jahres 2011 bot die traditionelle Bso cristall Gala ende November. in dieser Ausgabe präsentieren wir ihnen impressionen des glanzvollen Abends und stellen ihnen alle Finalistinnen und siegerinnen vor. Viel Freude beim schmökern sowie ein gesegnetes Weihnachtsfest und erholsame Feiertage wünscht ihnen

Mag. Barbara spindler Bso-Generalsekretärin

Partner der Österreichischen Bundes-Sportorganisation

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DIE REDakTIOn Entwicklungstendenzen im Sport, 3. Auflage

BSO-Jahresbericht 2011

sport ist in der modernen Gesellschaft zu einem bedeutenden Kulturund sozialphänomen geworden. in dem Buch wird er im spannungsfeld aktueller entwicklungen und trends analysiert. Alltagskultur, Geschichte, Gesundheit und identität sind die hauptthemen der Beiträge, in denen strukturen und prozesse des sports vor dem hintergrund gesellschaftlicher Veränderungen dargestellt werden. Die themen werden anhand rezenter empirischer studien dargestellt, in denen tendenzen wie Kommerzialisierung, professionalisierung, Mediatisierung, technisierung und Diversifizierung des Sports abgebildet werden.

rechtzeitig zur Bundes-sportversammlung am 25. November 2011 wurde der tätigkeitsbericht der Bso für das Jahr 2011 präsentiert. Dieser rückblick auf ein sehr erfolgreiches und – im positiven sinn – bewegtes Jahr, fasst alle themenschwerpunkte, Veranstaltungen, Aktivitäten und Kooperationen der Bso im Jahr 2011 zusammen. erhältlich ist der Jahresbericht in der Bso-Geschäftsstelle.

Buchvorstellung präsentation

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InhaLT

in diesem heft Titelthema Fitness und Gehirnaktivität: Use it or lose it! ...................................................... 8 BSO-Präsident peter Wittmann im o-ton ............................................................................... 15

Fitness und Gehirnaktivität: Use it or lose it, Seite 8

Sport kritisch Joe Metzger ................................................................................................... 16 Persönlichkeiten hautnah Daniela iraschko ............................................................................................. 17 Was wurde aus …? ilona Gusenbauer ........................................................................................... 18

Ilona Gusenbauer, Seite 18

Rückblick: Tag des Sports 2011, Seite 32

Die Highlights der BSO Cristall Gala 2011, Heftmitte

EU und Sport europäische Kommission fördert 12 neue sportprojekte ................................. 22 Außerdem in diesem Heft: editorial ............................................................................................................ 3 Die redaktion ................................................................................................... 4 sport im Bild..................................................................................................... 6 sporthilfe ........................................................................................................ 14 Bso-Versicherungsservice ............................................................................. 19 „Fit für Österreich“ .......................................................................................... 20 Aktuelles ......................................................................................................... 23 Jugendsport ................................................................................................... 28 Kommissionen ................................................................................................ 29 Dachverbände ................................................................................................ 30 tag des sports 2011 ...................................................................................... 32 service ........................................................................................................... 34 Titelseite Unser Umschlagbild zeigt skisprung-Weltmeisterin und torhüterin beim Fc Wacker innsbruck Daniela iraschko. Mehr dazu auf seite 17.

Impressum

Medieninhaber, herausgeber und Verleger: Österreichische Bundes-sportorganisation, 1040 Wien, prinz-eugen-straße 12; tel.: 01/504 44 55, Fax: 01/504 44 55-66; Internet: www.bso.or.at; E-Mail: office@bso.or.at; DVR.: 0737755 für den Inhalt verantwortlich: Gs Mag. Barbara spindler Redaktionsteam: Mag. christian halbwachs, Mag.(Fh) Georg höfner, Mag. Anita steinberger, Mag. Werner Quasnicka, Mag. Julia Wiltschko - mensch & marke Layout: elias & partner KG, Laxenburg Druck: AV+Astoria Druckzentrum Gmbh Blattlinie: Überparteiliche und überregionale Zeitschrift nach den Grundsätzen der Bso. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht mit der Meinung des herausgebers übereinstimmen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und photos wird keine haftung übernommen. Jahres-abopreis: € 12,- Bankverbindung: erste Bank, BLZ 20111, Kto.Nr. 300010-37468 Bilder: GepA-pictures, Bso-Archiv, rGe-photo (cristall Gala), „Fit für Österreich“-Archiv, www.istockphoto.com

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Diese publikation wird mit Mitteln der Besonderen Bundes-sportförderung gefördert. Österreich sport

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SPORT IM BILD

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SPORT IM BILD

Die perfekte Linie eine historische Leistung gelang corinna Kuhnle im Wildwasser-slalom von cunovo (sLo). Die Niederösterreicherin krönte sich bei der WM im september 2011 zum zweiten Mal in serie zur Weltmeisterin im Kajak-einer und brachte sich damit in pole position für den österreichischen Quotenplatz für London 2012. „Mein großes Ziel ist eine olympiamedaille“, sagt die 24-Jährige. sie bereitet sich derzeit in Australien auf die neue saison vor.

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TITELGESchIchTE

Fitness und Gehirnaktivität: Use it or lose it! 8 Österreich sport


TITELGeschichte Die mannigfaltigen Auswirkungen von Sport auf Herz, Kreislauf und den Bewegungsapparat sind bestens bekannt. Dass auch das Gehirn eine bedeutende Wechselwirkung im Zusammenspiel mit körperlicher Aktivität zeigt, ist weit weniger bewusst – aber nicht minder spektakulär.

Das Wissen um diese komplexen Beziehungen ist in den letzten Jahren – dank des Einsatzes neuer Untersuchungstechniken (MRT / PET) – rasant gestiegen. Die Forschung ist im Stande, selbst kleinste Gehirnabschnitte von Größenordnungen unterhalb eines Millimeters auf Durchblutung und Stoffwechsel untersuchen zu können. Was aber bedeuten diese neuen Erkenntnisse aus der Wissenschaft? Was hat Bewegung mit Lernen zu tun? Fördert körperliche Aktivität Gedächtnisprozesse? Arbeitet nicht nur das Sportlerherz, sondern auch das Gehirn eines Sportlers/einer Sportlerin ökonomischer?

Bewegung formt unser Gehirn Das menschliche Gehirn verfügt über die Fähigkeit, sich beständig den Erfordernissen seines Gebrauchs anzupassen. Es ist ein flexibles und plastisches Organ des menschlichen Körpers, das durch seinen Gebrauch geformt wird, wie ein Muskel durch seinen Krafteinsatz. Sämtliche Lebenserfahrungen prägen das Gehirn und machen es somit einzigartig. NeurowissenschaftlerInnen sprechen dabei von Neuroplastizität. Körperliche Aktivität fördert Gehirnprozesse Experimentelle Studien zeigen, dass körperliche Belastungen zu einem An-

stieg der regionalen Gehirndurchblutung und einem Anstieg von neurotrophen Wachstumsfaktoren führen, die die Neubildung und Vernetzung von Nervenzellen unterstützen. In Folge fördert das eine Vielzahl von Verhaltensreaktionen und die Entwicklung der Intelligenz. „Körperliche Aktivität stellt eine der wichtigsten Stimulationen bereits während der Schwangerschaft dar. Durch Bewegungen des Kindes und der Mutter wird die Bildung, Entwicklung und Vernetzung von Nervenzellen angeregt. Das heißt, der Nachwuchs trainiert bereits im Mutterleib“, betonen die NeurophysiologInnen. In der frühen Kindheit erfolgt die Vernetzung und Bildung von Nervenzellen besonders schnell, aber die Fähigkeit des Gehirns, sich den Anforderungen anzupassen, bleibt bis ins hohe Alter bestehen. Die belastungsbedingte Neuroplastizität bildet die Grundlage dafür, dass körperliche Aktivität die geistige und psychische Verfassung des Menschen zeitlebens fördert. Bewegung fördert Gehirnprozesse, indem sie auf die Struktur und Funktionsweise des Gehirns einwirkt. Eine weitere positive Wirkung sportlicher Betätigung auf Gedächtnisleistung, Lernvermögen und emotionale Prozesse stellt die Erhöhung der Konzentration verschiedener Botenstoffe im Gehirn dar. Durch den Sport trainiert man nicht nur den Körper, sondern auch die Anpassungsfähigkeit und somit die Plastizität des Geistes. Bewegtes Lernen Bereits Konfuzius wusste, dass man sich Erlerntes besser merkt, wenn möglichst viele Sinne beim Prozess des Lernens miteinbezogen werden. „Das ist der Fall, wenn sich Menschen Österreich Sport

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TITELGeschichte bewegen, denn dabei werden so gut wie alle Sinne beansprucht – Lernen mit Kopf, Herz und Hand“, weiß der Hainburger Bildungswissenschaftler Josef Voglsinger, der sich seit vielen Jahren mit der „Bewegten Klasse“ beschäftigt, einem Projekt, das von der Initiative „Gesundes Niederösterreich: Tut gut!“ getragen wird.

„Es gibt kein „zu alt“ oder „zu jung“ für sportliche Aktivitäten

Im Kindesalter dominiert der Aufbau von Nervenzellen im Gehirn und deren Vernetzung. Im Vorschulalter begünstigt jede Form von Bewegung und Sport die Erhaltung von vorhandenen Nervenzellen und fördert deren Vernetzung, speziell wenn die Bewegung den Körper koordinativ fordert. Das bietet gleichzeitig die Voraussetzung für eine bessere intellektuelle Entwicklung. „Umso wichtiger ist es, Bewegung und Sport in den Kindesjahren zu fördern. Die Tendenzen gehen aber leider gerade in die umgekehrte Richtung: Sportstunden werden gestrichen, der Sportunterricht wird weder geschätzt noch benotet und schon gar nicht gefördert. Ein großer pädagogischer Irrtum mit weit reichenden, lebenslangen Konsequenzen“, sagt Urs Illi, einer der Pioniere des Konzeptes „Bewegtes Lernen“. „Lernen kann man am besten in Bewegung“ So lautet das Leitmotiv der „Gesunden Schule“ BG Zehnergasse in Wiener Neustadt unter der Leitung von Direktor Werner Schwarz. Schwarz wirkt sichtlich euphorisch, wenn er erzählt, wie er neue Erkenntnisse der Neurowissenschaften in seiner Schule umsetzt.

Früh übt sich: Lernen mit allen Sinnen

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BSO: Wie heißt das Programm, das sie entwickelt haben und gerade in ihrer Schule getestet wird? Schwarz: „BrainMove – bewege dich schlau“, lautet der Projektname. Aus Studien wissen wir, dass körperliche Aktivität in der richtigen Dosierung die Gesundheit fördert. Ausdauerbelastungen kräftigen das Herz und optimieren die Kreislauffunktion, Kraftbelastungen stärken die Muskeln und schützen vor dem altersbedingten Abbau von Muskelkraft und Muskelvolumen. Jetzt kommt etwas Neues dazu: Bewegung und Sport sind gut für den Geist. Aus den aktuellen neurowissenschaftlichen Erkenntnissen habe ich das Übungsprogramm „BrainMove“ entwickelt. BSO: Wie sieht das „BrainMove-Übungsprogramm“ aus? Schwarz: Die Bewegungseinheiten von „BrainMove – Beweg dich schlau“ sind in drei Abschnitte unterteilt: Aktivierungsteil „BrainMove-Aerobix“, Hauptteil „BrainMoveKoordix“ und Überleitungsteil „BrainMove-Relax“. Die gewählten Übungen in den Abschnitten erfüllen wichtige

Werner Schwarz bringt seine Schüler in Bewegung Aufgaben im Zusammenhang mit der Verbesserung der Aufmerksamkeit, der Schaffung von optimierten Lernbedingungen und der Grundlage eines emotional positiv gefärbten Lernklimas. Und: Sie sollen Schwung und Spaß in den Unterricht bringen. Sport lässt neue Gehirnzellen sprießen Es klingt paradox: Während man ganz ohne Kopfzerbrechen zügig durch den Park walkt, bringt man gleichzeitig Infokasten „BrainMove – bewege dich schlau“ – Trainingswissenschaftliche Kennziffern der Intervention Interventionseinheit: • Belastungsumfang: 8 bis 12 Minuten • Aktivierungsteil: 2 bis 5 Minuten, Bewegungsaufgaben • Hauptteil: 5 bis 10 Minuten, Bewegungsanweisungen, organisiert in Übungsstationen mit 15 bis 25 Übungswiederholungen • Überleitungsteil: 1 bis 3 Minuten, Entspannungsund Bewegungsaufgaben Interventionshäufigkeit: 3 x pro Woche, jeweils am Mo, Mi, Fr Interventionsdauer: 6 Wochen


TITELGeschichte

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TITELGeschichte auch sein Gehirn auf Trab. Das Faszinierende: Sportliches Training verbessert die geistige Leistungsfähigkeit nicht nur durch eine bessere Durchblutung des Gehirns. Sport verändert das Gehirn physisch, verjüngt und verbessert insgesamt die „Mechanik“ des Gehirns. Das gilt besonders auch für ältere Menschen. Um zu verstehen, wie Sport unser Gehirn positiv beeinflusst, sind ExpertInnen derzeit weltweit auf Spurensuche. In Bremen mussten zum Beispiel untrainierte SeniorInnen im Alter von 65 bis 75 Jahren ein Jahr lang dreimal pro Woche für die Wissenschaft bei Wind und Wetter Nordicwalking betreiben. Vor und nach dem Trainingsjahr wurde die Gehirnleistung der TeilnehmerInnen mit Augenmerk auf die Faktoren Aufmerksamkeit und Reaktionstempo getestet. Das Ergebnis: Die SeniorInnen konnten nach einem Jahr rein sportlichen Trainings ihr Gehirn effektiver nutzen. Sie aktivierten weniger Gehirnareale als vor dem Trainingsjahr und lösten die gestellten Aufgaben dennoch

Geistig fit mit jedem Schritt

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schneller und genauer. Josef Bischofberger, ein in Fachkreisen international anerkannter Neurophysiologe, weist aber gleichzeitig darauf hin: „Der Geist muss ebenfalls trainiert werden. Sport lässt zwar nachweislich neue Nervenzelle wachsen, doch diese sterben wieder ab, wenn sie nicht

„Bewegung lässt Nervenzellen wachsen. Damit sie aber auch am Leben bleiben, braucht der Mensch Kultur“ Josef Bischofsberger

richtig genutzt werden.“ So wie sich Kinder für alles Unbekannte interessieren, gieren auch neue Nervenzellen nach Anregung. Nur dann fließen Botenstoffe und stellen dauerhafte Verbindungen zwischen den Zellen her. Bischofberger:


TITELGeschichte „Muskelsport alleine reicht also nicht aus. Der Mensch muss auch seinen Geist trainieren. Wer 30 Minuten täglich durch körperliche Anstrengung schwitzt und zudem liest, musiziert oder anderen Musen frönt, kann sich ziemlich sicher sein, dass der Hippocampus nicht schrumpft.“ Was schon ein großer Erfolg ist, denn die übrige Hirnmasse nimmt im Laufe des Lebens zwar langsam, aber stetig ab. Sport lässt Gehirn effektiver arbeiten Eine Studie bestätigt: Laufen macht schlau. Die Pilotstudie vor fünf Jahren trug noch ein Fragezeichen. „Macht Laufen schlau?“ wollten Wissenschaftler der Universität Ulm wissen. Nachdem sie die Ergebnisse der Hauptstudie veröffentlicht haben, ist das Fragezeichen verschwunden. „Sport macht das Gehirn effektiver“, bestätigt Manfred Spitzer, Leiter des Transferzentrums für Neurowissenschaften und Lernen in Ulm. „Wir konnten zum ersten Mal zeigen, dass bestimmte geistige Leistungen direkt vom Sport profitieren“, sagt er. Unter sportlichem Einfluss verarbeiten die grauen Zellen Reize schneller und effektiver. Schon die Pilotstudie hat gezeigt, dass sechs Wochen intensives Lauftraining deutliche Verbesserungen in den Bereichen visuell-räumliches Gedächtnis, Konzentrationsfähigkeit und positive Stimmung brachten. Die Hauptstudie mit einem 17-wöchigen Trainingsprogramm bestätigte diese Tendenz durch erweiterte Untersuchungen, etwa psychologische Tests, Messungen der elektrischen Aktivitäten des Gehirns sowie genetische und molekularbiologische Tests. Am meisten beeindruckte die Autoren der Studie folgendes Ergebnis: Sport kann den Abbau des für die Hirnleistung wichtigen Dopamin-Spiegels ausgleichen, den geistige Anstrengung auslöst. Auch die EEG-Untersuchungen belegten einen eindeutigen Zusammenhang zwischen körperlicher Fitness und hirnelektrischen Prozessen. Das heißt: „Fittere Probanden zeigen eine schnellere und effizientere Reizverarbeitung“, sagt Spitzer. Er erklärt allerdings auch: „Das Potenzial des Gehirns lässt sich durch Ausdauertraining steigern, aber Laufen allein genügt nicht für die geistige Fitness. Am Lernen führe kein Weg vorbei.“ Bewegung ist die beste Medizin Die Neurowissenschaft lässt vermuten, dass auch die Entwicklung von Hirnschwund und die gefürchtete AlzheimerKrankheit durch den körperlichen Aktivitätsgrad beeinflusst werden. Körperlich fitte SeniorInnen haben deutlich kürzere Reaktionszeiten, sie können sich besser konzentrieren und machen bei neuropsychologischen Tests weniger Fehler. Um diese Wirkungen zu erzielen braucht es keinen Spitzensport. Bereits zwei bis drei zügige Spaziergänge pro Woche von je 45 Minuten Dauer zeigen nachweislich erste positive Effekte auf die Hirnleistung.

Sport gegen Depressionen und Lernstörungen Nicht nur Gehirnerkrankungen, auch psychische Krankheiten wie Depressionen oder diverse Befindlichkeitsstörungen wie Angst und Anspannung lassen sich durch körperliche Aktivität in ihrer Ausprägung reduzieren oder gar

verhindern. Zahlreiche Experimente am Menschen haben gezeigt, dass eine körperliche Aktivität jenseits der individuellen anaeroben Schwelle, bei der die subjektive Belastung also bereits als sehr anstrengend empfunden wird, die Konzentration von körpereigenen opiatähnlichen Botenstoffen um das Dreifache ansteigen lässt, was mit einer deutlichen Schmerzdämpfung und einer Stimmungsaufhellung verbunden ist. Die dafür wichtigsten Botenstoffe des Gehirns, das Serotonin und das Dopamin werden durch ausdauerbetonte Aktivitäten etwa gleich stark beeinflusst wie durch antidepressive Medikamente. Ein Anstieg der Dopaminkonzentration steigert im Gehirn die maximale Sauerstoffaufnahme, hingegen sein Abfall diese deutlich reduziert, was ein klarer Hinweis dafür ist, dass auch das Gehirn die körperliche Leistungsfähigkeit entscheidend mitbestimmt. Sportliche Betätigung fördert neben Lernerfolg auch die Intelligenz. Stillsitzen und konzentriertes Lernen ist weniger wirksam als das Pauken in Kombination mit leichter ausdauerbetonter Aktivität. Und zwar massiv. Gemäß einer deutschen Untersuchung mit knapp 30.000 TeilnehmerInnen stieg der Intelligenzquotient der auf einem Fahrradergometer lernenden Testpersonen innerhalb von 36 Wochen von 98 auf 128, verbesserte sich deren Lernfähigkeit um 39% und das Gedächtnis um 42%. Die aktiven Personen waren zudem im Durchschnitt um 44% kreativer als die unbewegt lernende Kontrollgruppe.

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Sporthilfe

© GEPA / Sporthilfe

94 Olympiamedaillen, hunderte Welt- und Europameistertitel, viele große Siege und rund 40 Millionen Euro an Sportförderung – das ist die Bilanz von 40 Jahre Österreichische Sporthilfe. Seit 1971 verfolgt die Sporthilfe zielstrebig ihre Mission – nämlich für mehr Erfolg in Österreichs Sport zu arbeiten. In den vier Jahrzehnten ihres Bestehens konnten sich rund 2.300 Athleten auf die Österreichische Sporthilfe verlassen. 250.000 Schilling, oder umgerechnet 18.168 Euro, standen im ersten Sporthilfe-Jahr für die Unterstützung der Athleten zur Verfügung. Heute sind es 115mal so viel, nämlich Förderleistungen im Wert von rund 2,1 Millionen Euro. Tendenz steigend. Im ersten Jahr wurden übrigens 126 Anträge genehmigt, in ihrem 40. Jahr unterstützt die Österreichische Sporthilfe 460 Athleten – und das ohne öffentliche Fördermittel. Die Art und Weise, wie die Österreichische Sporthilfe diese Fördermittel auftreibt, ist seit 40 Jahren unverändert. Partnerschaften mit starken Unternehmen, aber auch die Unterstützung seitens der rot-weiß-roten Sportfans sichern der Österreichischen Sporthilfe jene Mittel, mit denen sie einen Teil zum Erfolg „ihrer“ Sportler beiträgt. Für viele Unternehmen stellt die Sporthilfe das ideale „Vehikel“ dar, um ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachzukommen. Der Gedanke der engagierten Unternehmen ist ein einfacher:

Die Doppelolympiasieger Roman Hagara und Hans-Peter Steinacher werden seit Jahren von der Österreichischen Sporthilfe unterstützt

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© GEPA / Sporthilfe

Sporthilfe: 40 Jahre für Österreichs Sport

Mehr Erfolg für Österreichs Sports: Österreichs Skispringer feiern Olympia-Gold in Vancouver 2010

Mehr Erfolg in Österreichs Sport bedeuten mehr sportliche Aushängeschilder, mehr Vorbilder für unsere Jugend, die zu mehr Bewegung und zu einem gesünderen Lebensstil animieren. Besonders beliebt war Ende der 70er-Jahre das SporthilfeQuiz. Es stellte damals eine der Haupteinnahmequellen der Sporthilfe dar. Diese Quelle lief Gefahr zu versiegen, denn 1985 schaffte die damalige Regierung durch die Novellierung des Glücksspielgesetzes die Rahmenbedingungen für ein nationales Lotto, durchgeführt von den Österreichischen Lotterien. Die Verantwortlichen bewiesen damals Weitblick. Es wurde eine Partnerschaft zwischen den Österreichischen Lotterien und der Österreichischen Sporthilfe geschlossen, die bis heute die Basis für die Arbeit der Sporthilfe darstellt. Bis dato wurden mehr als 29 Millionen Euro seitens der Lotterien über die Sporthilfe in den heimischen Sport-Erfolg investiert. Somit markierte das Jahr 1985 den Anfang einer neuen Ära für die Österreichische Sporthilfe. 1997 luden die Sporthilfe und Österreichs Sportjournalisten zum ersten Mal zur LOTTERIEN-GALA „Nacht des Sports“, in deren Rahmen Österreichs Top-Athleten mit dem Titel „Sportler des Jahres“ ausgezeichnet wurden. Im 40. Jahr ihres Bestehens setzt die Österreichische Sporthilfe einen weiteren wichtigen Schritt. Auf Initiative von Sportminister und Sporthilfe-Präsident Mag. Norbert Darabos werden künftig auch Sportler mit Behinderung seitens der Österreichischen Sporthilfe gefördert. Damit wurde ein lang gehegter Wunsch der Paralympic-Athleten erfüllt.


BSO-PRÄSIDEnT

Meine Meinung sehr geehrte Damen und herren! Liebe Freundinnen und Freunde des sports!

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ir können auf ein bewegtes und bewegendes Jahr im sport zurückblicken, das von besonders viel persönlichem engagement und einsatz von unzähligen Menschen in unserem Land geprägt ist. 2011 war das europäische Jahr der Freiwilligentätigkeit und auch ich möchte diese Gelegenheit nutzen, all jenen Menschen, die das sporttreiben erst möglich machen und die dem österreichischen sport seine Bedeutung und seinen stellenwert verleihen, ein großes Dankeschön auszusprechen. All den trainerinnen und trainern, Übungsleiterinnen und Übungsleitern, Betreuerinnen und Betreuern, Funktionärinnen und Funktionären, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die zum großen teil freiwillig engagiert sind gebührt Lob und respekt! Voll im Gange ist auch der bereits über ein Jahr lang andauernde Dialog der sportverbände im rahmen der reform mit dem Ziel, eine weitere Qualitätssteigerung im österreichischen sport zu erreichen sowie die einbindung aller Mitgliedsverbände der Bso in die stärkung der organisation als Dach des österreichischen sports. Um die professionelle Arbeit der Bundes-sportorganisation auch in Zukunft sicherzustellen, wurden die statuten und die Aufnahmeordnung der Bso aktualisiert. Durch die Modernisierung und präzisierung der satzung kann ein zeitgemäßes Auftreten gewährleistet werden. Für das Jahr 2012 gilt es, die themenführerschaft der Bso auszubauen und verstärkt in den Bereichen Jugend, integration und Wirtschaft aktiv zu werden. ich bin überzeugt, dass die Bso den Österreichischen sport auch 2012 in seiner ganzen Vielfalt vertreten wird und ihre Kompetenz noch stärker im Dienste des sports einbringen wird. Als präsident der Österreichischen Bundes-sportorganisation möchte ich mich schließlich bei all jenen Menschen bedanken, die den Österreichischen sport auch im Jahr 2011 vorangetrieben haben und durch ihren persönlichen Beitrag viel für unsere Gemeinschaft geleistet haben! in diesem sinne wünsche ich ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest sowie ein glückliches, bewegungsreiches und erfolgreiches neues Jahr. euer

peter Wittmann Österreich sport

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KOMMENTAR

Sport kritisch von Josef „Joe“ Metzger

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ange genug mussten (Spitzen-)Sportler mit dem Vorurteil leben, das Hirn in den Wadeln zu haben, also brutal formuliert: Sport-Trotteln zu sein, deren Horizont bei Bällen, Toren, Metern und Sekunden endet. Akademiker oder Selfmade-Erfolgsmenschen unter ihnen galten bis in die 60er-Jahre als Ausnahmen, die diese Regel nur bestätigten. Welch Trugschluss einer falsch informierten oder ebenso determinierten Gesellschaft, die ob Sport(lern) und üblem Schweiß(geruch) die Nase rümpften. Mens sana in corpore sano? Soziales wie kulturelles Establishment tat so, als hätte es nie etwas vom klassischen Prinzip (der Römer) gehört, es sei denn, man stellte sich mit Siegern in die erste Reihe oder Auslage. Gottlob gehen inzwischen die Uhren längst anders, auch wenn´s Ewiggestrige mitunter noch immer nicht wahrhaben wollen. Inzwischen wimmelt´s nur so vor Magistern, Doktoren und anderen Akademikern im heimischen Sport, ja sogar Hochschulrektoren wie Walter Schleger, Gott hab ihn selig, oder WU-Granden wie Ex-Rapidler Roland Gareis, hat er hierzulande hervorgebracht. Nicht nur Koryphäen wie Schleger, Allround-Kicker (WM-Dritter 1954) und Veterinär-Wissenschaftler, wie Fußball- und Stadion-Architekt Gerhard Hanappi, wie Adler-Geburtshelfer Baldur Preiml und dessen Vorzugsschüler Karl Schnabl (Primarius in Klagenfurt) und Toni Innauer oder Wassersportler wie Gerold Holzer (Kraulmeister, Uni-Professor Orthopädie) und Markus Rogan stehen als beispielhafte Beweise für die Trendwende, was sozialen Stellenwert von Sport und Sportler betrifft. Mittlerweile hat sich auch die Wissenschaft dieses Themas angenommen, um mit den Mitteln und Möglichkeiten von heute den klassischen Mens-Sana-in-Corpore-Sano-Spruch zu überprüfen. Und was glauben Sie, kam bei diesem Test heraus, den eine schwedische Gruppe an Jungsoldaten vor gut zwei Jahrzehnten bei der Musterung vorgenommen und später mehrfach kontrolliert hatte? Erraten! All jene, die damals die besten körperlichen Ausdauerwerte verzeichnet hatten, verzeichneten Jahre später nicht nur die höheren IQ-Werte, sondern machten dank ihrer intellektuellen Fähigkeiten auch die besten Karrieren! Damit wurde erstmals wissenschaftlich die These erhärtet, dass Bewegung nicht nur den Körper in Schwung hält, sondern auch den Geist erst richtig fit für die wachsenden Herausforderungen macht. Womit wir bei einem weiteren Thema sind, das niemand leugnen oder wegdiskutieren kann. Das Anforderungsprofil im heutigen Spitzensport ist durch die enorme Dichte nicht nur unvergleichlich diffiziler als ehedem, es verlangt vom Training bis zum Wettkampf sowohl größere Anpassungs- und Aufnahmefähigkeit, aber auch Einfühlungs- und Umsetzungsvermögen. Andersrum gesagt hat die durch viel Geld und High-Tech im Spiel geradezu galoppierende, dramatische Entwicklung in den letzten 20 Jahren auch alles auf den Kopf gestellt, was Einstellung und Einschätzung von Sport wie Sportlern betrifft. Heutzutage sind mehr oder wenige begnadete Instinktsportler nur noch die Ausnahme von der Regel, dass es guter bis bester intellektueller Voraussetzungen bedarf, um bestehen oder gar gewinnen zu können. Und niemand kann mehr den Sport samt Protagonisten für dumm verkaufen.

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PERSÖNLICHKEITEN HAUTNAH

10 Fragen an Daniela Iraschko 1. Meine Stärken: Ehrgeiz; ich glaube an mich und versuche meine Ziele in ein erfüllendes Leben zu integrieren 2. Meine größte Schwäche: Ungeduld; in der Früh das warme Bett zu verlassen 3. Als Kind wollte ich immer … Astronautin werden 4. Auf meinen Frühstückstisch kommt: Am liebsten ein Vollkornweckerl mit Käse und Paprika, Orangensaft und auf alle Fälle Cafe mit viel warmer Milch und Milchschaum 5. Das aktuelle Buch auf meinem Nachttisch heißt: Als immer wiederkehrende Motivation die Biografie von Martina Navratilova 6. Auf eine einsame Insel nehme ich folgende drei Dinge mit: All meine Strafzettel, ein Feuerzeug, um sie zu verbrennen und eine Yacht, um zurückzukehren 7. Mein Vorbild: Martina Navratilova 8. Sport bedeutet für mich: Stets versuchen an seine Grenzen zu gehen, sie auszuloten und an sich zu glauben auch in schlechten Zeiten; Sport macht das Leben lebenswert, ein Leben ohne Sport könnt ich mir nicht vorstellen 9. Mein schönstes Erlebnis: Skiflugweltrekord am Kulm und WM-Gold in Oslo 10. Mein peinlichstes Erlebnis: Eine Lady schweigt darüber … Aber ich glaube, es ist wichtig, dass man sich selbst nicht allzu ernst nimmt

Bild oben links: Daniela Iraschko im Gespräch mit Medien Bild oben rechts: Daniela Iraschko im Windkanal Bild unten links: Die begeisterte Kickerin Bild unten rechts: Weltmeisterin 2011

Infobox Daniela Iraschko im Portrait • Spitzname: Pinky, Danie • Geboren am: 21.11.1983 • Beruf: Polizeischülerin, staatlich gepr. Vermögensberaterin, Skispringerin, Fußballerin • Familienstand: Ledig • Hobbies: Fußball, Sport, Beachvolleyball, Lesen, Independent Filme • Karrierebeginn: 1995 beim WSV Eisenerz • Mein sportlich bedeutendster Erfolg: WM-Goldmedaille in Oslo (2011), zweifache COC-Gesamtsiegerin in Folge (2009/10; 2010/11) • Ziele nach der sportlichen Karriere: Polizeiausbildung abschließen und eventuell studieren oder einer Trainertätigkeit nachgehen. Aber auf jedem Fall werde ich dem Damenskispringen und dem Damenfußball auch in Zukunft treu bleiben, in welcher Form auch immer.

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WaS WURDE aUS … Was wurde aus …

illona Gusenbauer Ilona Gusenbauer (64) ist Österreichs letzte Weltrekordhalterin, zweifache HochsprungEuropameisterin, zehnfache Österreichische Staatsmeisterin, Sportlerin des Jahres (1971), Künstlerin, Mutter und Großmutter – eine Frau mit starker Persönlichkeit, die viel erlebt hat und das Leben schätzt. Vor drei Jahren zog ilona Gusenbauer in das ehemalige Kloster „Maria hilf“ nach Breitenfurt. Gemeinsam mit ihrem Künstler-Kollegen und guten Freund Michael pensch renovierte sie liebevoll die Wohnräume, richtete ein Atelier ein und gestaltete den Garten neu. „ich will dem haus die Würde zurückgeben, die es verdient“, sagt die Niederösterreicherin. Bereits während ihrer aktiven Karriere waren Zeichenblock und -stift ständige Begleiter der damals besten hochspringerin der Welt. „Die Leidenschaft zum Zeichnen wurde mir in die Wiege gelegt. Am liebsten male ich Menschen, portraits oder traumlandschaften, nie etwas Abstraktes.“ schön sind auch die sportlichen erinnerungen der österreichischen hochsprung-Legende. Am 4. september 1971 schuf, die am 16.9.1947 im deutschen Gummersbach geborene Leichtathletin einen Meilenstein der heimischen sportgeschichte, übersprang im rahmen des Fußball-Länderspiels Österreich - schweden im Wiener prater-stadion mit 1,92m die Weltrekord-Marke. „Was ich damals geschafft habe, habe ich erst Jahre später im vollen Ausmaß realisiert. im selben Jahr wurde ich auch zur sportlerin des Jahres gewählt. Das macht mich bis heute sehr stolz.“ ihrem sport hält Gusenbauer auch 40 Jahre später noch die treue und verfolgt Leichtathletik-Übertragungen mit. Auch wenn der Blickwinkel jetzt ein anderer ist und sie die tV-Berichter-

Ilona Gusenbauer übersprang erstmals 1,92 Meter

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stattungen teilweise kritisiert: „Athleten besitzen eine heldenfunktion. Daher widern mich die ständigen Berichte über Doping an. sport soll etwas schönes ausstrahlen, nichts Kriminelles.“ ende der 90er Jahre durchlebte ilona Gusenbauer eine schwierige Zeit. Neurologische probleme in der Wirbelsäule zwangen sie zu einer schweren, mit viel risiko verbundenen, operation. Ilona Gusenbauer mit Tochter „Das Wort rollstuhl schweb- Ulla 1971 te im raum“, erinnert sich die 64-Jährige zurück. trotz massiver gesundheitlicher einschränkungen verlor sie aber nie ihre positive Lebenseinstellung: „Wenn ich noch gebraucht werde, dann wird mich der liebe Gott dorthin stellen, wo es wieder weitergeht.“ Und es ging weiter: Bergauf! „Ich bin happy, ich habe meine innere Ruhe gefunden.“ heute ist sie für jeden tag dankbar, hat ihre innere ruhe gefunden. Die schönsten Momente erlebt sie, wenn sie mit ihren enkelkindern, zwei energiegeladenen Jungs, zusammen ist. „ich bin glücklich, wenn ich mit meinen zwei Buben spielen kann, ich sehe, wie viel Freude sie ausstrahlen. Das wichtigste für mich ist, dass es meiner Familie gut geht, sie gesund sind. Denn: Wenn man gesund ist, kann man alles durchhalten!“

Im Atelier lässt Ilona Gusenbauer ihrer Kreativität freien Lauf


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BSO Cristall Gala 2011

Die österreichische Bundes-Sportorganisation präsentiert die

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sport Österreich cristALL GALA sport 2011


Top-Trainer 2011: Helmut Schröter Zum top-trainer 2011 wurde helmut schröter, sportkoordinator für Kanuslalom im Österreichischen Kanuverband und trainer von Weltmeisterin corinna Kuhnle, gekürt. Der gebürtige Deutsche hat diese Aufgabe 2010 übernommen und führte Kuhnle sowohl 2010 als auch 2011 zum Weltmeistertitel. Neben diesen herausragenden erfolgen konnte Kuhnle in den beiden Jahren zusätzlich jeweils den Vize-europameistertitel und zwei dritte plätze bei den U23 europameisterschaften erreichen. Dank schröter hat der Kanuverband auch große Medaillenchancen in London 2012. Übernommen wurde die Auszeichnung von Kanu-

verband-präsident Walter Aumayr da sich helmut schröter bereits wieder auf Trainingslager in Australien befindet und an der nächsten Medaille bastelt.

Sportbotschafterin 2011: Roswitha Stadlober roswitha stadlober, Geschäftsführerin des Vereins „Karriere Danach“ (KADA) und ehemalige Weltklassesportlerin, wurde 2011 zur sportbotschafterin ernannt. Die erfolgreiche skirennläuferin der 80er unterstützt seit 2006 sportlerinnen beim schwierigen Übergang vom aktiven sportlerinnen-Dasein zur Karriere danach mit rat und tat. KADA dient als spezifische Beratungs- und Betreuungseinrichtung für spitzensportlerinnen und professionelle trainerinnen, die nach Beendigung ihrer aktiven Laufbahn Beratung und Unterstützung für den Start in eine berufliche Laufbahn benötigen. roswitha stadlober setzt sich als Ge-

schäftsführerin und Begleiterin des projekts seit der ersten stunde ganz besonders für die österreichischen sportler und sportlerinnen ein.

Top-Frauenpower-Projekt 2011: „Frauen zu Olympia“ Die sport-Vereinigung schwechat widmet sich seit 10 Jahren mit besonderem Augenmerk dem Frauensport. Mit kleinen schritten wurde in dieser Zeit versucht, für den weiblichen Nachwuchs und in der Folge für die Frauen optimale Voraussetzungen für top-Leistungen zu schaffen. Neben unzähligen Nachwuchsmeistertiteln – die jungen Damen sind mehr als zu 50% an der sVs-Medaillenausbeute der letzten 10 Jahre beteiligt (beide Geschlechter: 2.077x Gold bei diversen (staats)Meisterschaften), ist besonders das Jahr 2011, in dem es der sport-Vereinigung schwechat gelang, in 6 wesentlichen olympischen sportarten mit den

Frauenteams Österreichische staatsmeistertitel zu erringen, hervorzuheben. sVs-Athletinnen haben gute chancen, die Qualifikation zur Olympiateilnahme London 2012 zu schaffen

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Top-Funktionärin 2011: Andrea Pöllinger Andrea pöllinger arbeitet unermüdlich für den Burgenländischen Behindertensportvereines (BBsV). Da sie selbst im rollstuhl sitzt, hat sie für die Anliegen und Bedürfnisse von sportlerinnen mit Behinderung viel Verständnis. sie legt auf die persönliche Betreuung der sportlerinnen sehr viel Wert und steht jederzeit mit rat und tat zur seite. Ganz deutlich sichtbar war die entwicklung vom Breiten- zum Leistungssport. Aufgrund der enormen Leistungsentwicklung bzw. durch den auferlegten Leistungsdruck ist es nur durch konsequentes, beinhartes training möglich, erfolge zu erreichen. Der Vorstand des Burgenländischen Behinder-

tensportvereines, mit Andrea pöllinger an der spitze, wird auch in Zukunft bemüht sein, den Behinderten eine stütze zu sein und dem Behindertensport einen entsprechenden stellenwert in der Gesellschaft zu verschaffen.

Top-Funktionär 2011: Martin Scherwitzl Martin scherwitzl lebt für den Judosport. 2011 ist es ihm gelungen, für „seine“ zwei Judomädchen Kathrin Unterwurzacher und Bernadette Graf das hsZ innsbruck auch wieder für Judo zu öffnen. Der erfolg gibt ihm recht: Kathrin konnte 2011 einen europacup gewinnen und wurde bei europacups zweimal 2. und einmal 3. Bernadette wurde 2011 staatsmeisterin, gewann alle 4 europacups und krönte ihre Leistung durch den Gewinn des europameistertitels U20. Für diese Leistungen gibt Martin scherwitzl als präsident des Judoclubs und als präsident des Judo Landesverbands tirol die nötige Unterstützung. Als obmann des Judovereins

Judozentrum innsbruck hat sich der Verein aber auch im Breitensport hervorragend entwickelt und ist von anfänglich 80 auf zirka 1.000 Mitglieder angewachsen. Damit ist das JZ innsbruck einer der größten Judovereine Österreichs.

Top-Sportverein 2011: SPORTUNION St. Pölten Die sportUNioN st. pölten ist mit 2.800 Mitgliedern der größte sportverein Niederösterreichs. Ziel ist es, Freunde und spaß an der Bewegung zu vermitteln. Die 14 sektionen im Verein repräsentieren eine Mischung aus Leistungs-, Breiten-, Gesundheits- und Kindersport. rund 150 Übungsleiterinnen sorgen in 190 Wochenstunden täglich für die Gestaltung und Abwicklung des Bewegungsangebots. Neben international und national erfolgreichen sportlerinnen, welche die sportUNioN st. pölten hervorbrachte (Beate schrott, softballteam pee Wees, handballbundesligisten Damen und herren), widmet sich der Verein auch

intensiv der Jugendarbeit. Volleyschultag mit den „schwaiger-sisters“ oder die UGotchi sport- und Kreativwochen für Kinder und Jugendliche zeichnen das umfangreiche Bewegungsangebot aus.

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Top-Frauenpower-Projekt 2011: Frauenfaustball Arnreit • Die sportUNioN Arnreit – sektion Faustball ist neben der Förderung von Frauen im sport auch in puncto Nachwuchsarbeit vorbildhaft. Die Arnreiter powerfrauen sind mit den überlegenen hallen- und Feldmeistertiteln 2010 und 2011 nicht nur national top – auch international gewann das junge und dynamische Frauenteam bei den letzten fünf europacupbewerben alle spiele und erreichte nach dem ersten europacupsieg am Feld 2009 auch 2010 und 2011 sowohl in der halle als auch am Feld die europacuptitel. Nationales Zentrum für Frauenfußball • Ziel des Zentrums ist, die Förderung des spitzenfrauenfußballs zu forcieren. Weiters dient die einrichtung als Ausbildungszentrum des Fußballbunds wobei die individuelle entwicklung des talents im Mittelpunkt steht. parallel zur sportlichen Ausbildung können die Mädchen in st. pölten ein Gymnasium oder eine handelsschule für Leistungssportlerinnen, um den dualen Ausbildungsweg sport und schule zu gewährleisten.

Top-Funktionär 2011: Christoph Scharner • christoph scharner, präsident der sportvereinigung Arminen, konnte 2011 auf ein besonders erfolgreiches Jahr zurückblicken. im hockey konnten staatsmeistertitel für Damen und herren mit europacupteilnahme sowie sämtliche Nachwuchstitel erreicht werden. Aufgrund der innovativen Vereinsarbeit unter der Führung von christoph scharner, konnten für den hockeysport richtungsweisende entscheidungen getroffen und reformen durchgeführt werden. Hermann Kröll • Der präsident der special olympics Österreich (soÖ) überzeugt durch enormen einsatz für die Bewerbung der Weltwinterspiele 2017 in Graz/schladming und engagierte sich besonders im europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit 2011 (sonderbotschafter). Besonders durch sein engagement bei den soÖ konnten diese weiterentwickelt werden und erlangten nationale und internationale Anerkennung.

Top-Funktionärin 2011: Helene Pflüger • Helene Pflüger, seit 2005 präsidentin des Vorarlberger Leichtathletik-Verbandes, überzeugt durch ihren vorbildhaften einsatz um den sport. Mit Kompetenz, großem engagement, hartnäckigkeit und Kommunikationsstärke gelang es ihr, strukturelle entwicklungen in die Wege zu leiten und ein team zu bilden, das den westlichsten Leichtathletik-Landesverband Österreichs zu einem Vorzeigeverband macht.

Top-Sportverein 2011: RC Rapso Knittelfeld • Der rc rapso Knittelfeld gilt als Urgestein des Österreichischen radsportverbandes und macht mit initiativen mit schulen und zum thema Gendermainstreaming auf sich aufmerksam. Besonders bemüht sich der Klub auch darum, dass das Vereinsleben für seine weiblichen Mitglieder attraktiv ist und diese auch Funktionen im Klub übernehmen. Die ideologie des Vereins, den Nachwuchsfahrer bis an die spitze zu bringen ist durch den einsatz der Vereinsführung und trainerinnen realität geworden.

Susanne Knabl • seit zwei Jahrzehnten trägt susanne Knabl in ihren Funktionen als nationale und internationale Jurypräsidentin, schiedsrichterin, Mitglied in diversen technischen Kommissionen und nicht zuletzt als Betreiberin des Kletterzentrums imst maßgeblich zur strukturverbesserung im Klettersport sowohl im Breiten- als auch im spitzensport bei. egal ob regionaler Kinderbewerb oder Kletter-eM – susanne Knabl ist immer mit herzblut als freiwillige helferin dabei und übernimmt wesentliche organisatorische Aufgaben.

SWARCO Raiders Tirol • Die sWArco raiders tirol sind derzeit das mit Abstand beste Vereinsteam im American Football und das nicht nur in Österreich, sondern in ganz europa. Die tiroler haben eine lange entwicklung hinter sich, die 2011 ihren höhepunkt in zwei besonderen titeln fand: gleichzeitig wurde die österr. Meisterschaft in der stärksten Liga europas und die eurobowl gewonnen. Die raiders bauen ihre erfolge auf eine fundierte Nachwuchsarbeit und eine bodenständige Vereinsführung auf.

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BSO Cristall Gala 2011 Strahlende Awards für strahlende Vorbilder

Die 13. Bso cristall Gala war auch 2011 ein Fest für den sport. Am 25. November wurden im studie 44 – haus der Lotterien durch die Österreichische Bundes-sportorganisation wieder jene Menschen geehrt, die ihre Zeit, ihr engagement und ihre Kompetenz in den Dienst des sports stellen. Diese persönlichkeiten / institutionen sind Vorbilder und wurden stellvertretend für die vielen anderen, die hinter den Kulissen Motor des sports sind, in verschiedenen Kategorien mit Bso cristallen von swarovski ausgezeichnet. Unter der Moderation von Michael Berger genossen 300 Gäste aus sport, Wirtschaft, Medien, politik und Gesellschaft den Galaabend, der durch den Auftritt des stargasts Maya hakvoort abgerundet wurde.

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Partner und Sponsoren

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BSO-VERSIchERUnGSSERVIcE

15 Jahre Bso-Versicherungsservice Vor kurzem, und zwar am 1.10.2011, feierte die Kollektivsportunfallversicherung das 15. Jahr ihres Bestehens. Kaum zu glauben wie schnell die Zeit vergangen ist und wie sich diese besondere sportunfallversicherung in den abgelaufenen Jahren immer wieder den tatsächlichen Bedürfnissen der österreichischen sportlerinnen angepasst hat. Warum diese Unfallversicherung bei den österreichischen Verbänden und Vereinen so ein renner wurde ist wohl auch darauf zurückzuführen, dass – für die FunktionärInnen finanziell überschaubar – nicht der gesamte Verband oder Verein versichert werden muss, sondern dass ohne Namensnennung die Verbands- bzw. die diversen Vereinskader zum Versicherungsschutz angemeldet werden können. Diese Versicherung hat sich zum Vorteil der sportlerinnen weiterentwickelt. Aber nicht nur diese vorteilhafte Unfallversicherung wurde von den Verbänden und Vereinen bestens angenommen, sondern auch die auf Wunsch diverser Verbände und Vereine entwickelten Vereins-Haftpflicht- sowie Vereins-rechtsschutzversicherung. im Laufe der vergangenen Jahre hat sich besonders bewährt, dass für alle sportversicherungen eine zentrale Anlaufstelle besteht. Nämlich die Versicherungsberatung held & held, die für alle Anfragen, informationen und auch die schadenberatung zur Verfügung steht. Die Sportversicherungen: 1. kollektiv-Sportunfallversicherung sie hat sich seit vielen Jahren als ideale Versicherung für diverse Kader der Verbände und Vereine ausgezeichnet (ohne Namensnennung). Selbstverständlich können auch definierte personengruppen oder auch der gesamte Verein ohne Namensnennung der Mitglieder versichert werden. Diesen weltweiten Versicherungsschutz gibt es für eine Jahresprämie von € 6,60 bzw. € 3,30 für Jugendliche bis zum 15. Geburtstag. Weiters gibt es bei der sportunfall-versicherung NeUe Varianten mit erhöhten Bergekosten und/oder rückholkosten sowie eine Version für den Flugsport. Anmeldungen und prämienzahlungen erfolgen durch den jeweiligen Verband bzw. Verein. 2. Vereins-Haftpflichtversicherung Unter Bedachtnahme auf schadenereignisse, die auch tatsächlich im täglichen Vereinsleben eintreten können, wird

entgegen bisher angebotenen Vereins-Haftpflichtversicherungen ein extrem umfangreicher Versicherungsschutz geboten. Die Vereins-Haftpflichtversicherung soll im Verband/ Verein die Funktionärinnen, trainerinnen, Betreuerinnen sowie die Vereinsmitglieder vor an sie erhobenen schadenersatzansprüchen schützen. In dieser Haftpflichtversicherung ist auch eine Veranstalter-Haftpflichtversicherung inkludiert. Die Jahresprämie ist mit € 50,- (für Vereine bis 100 personen bzw. € 0,50 für jedes weitere Mitglied) unübertroffen niedrig. 3. Vereins-Rechtsschutzversicherung Sie ist die notwendige Ergänzung zur Vereins-Haftpflichtversicherung wenn es um eine anwaltliche Vertretung in einem strafverfahren oder um die Durchsetzung von Ansprüchen der Verbände, der Vereine, deren Funktionärinnen und sportlerinnen gegen Dritte geht. enthalten ist neben dem straf- und schadenersatz-rechtsschutz ein Arbeitsgerichts-, sozialversicherungs- und Beratungs-rechtsschutz. Die Jahresprämie ist mit € 40,- (für Vereine bis 125 personen bzw. € 0,32 für jedes weitere Mitglied) ebenfalls unübertroffen günstig. 4. Reisekrankenversicherung sie wird seit vielen Jahren von vielen Verbänden und Vereinen als ideale Absicherung für Funktionäreinnen, sportlerinnen und reisebegleiterinnen mit ständigem Wohnsitz in Österreich für die Dauer eines Aufenthaltes im Ausland (weltweit) oder für personen mit ständigem Wohnsitz im Ausland während eines Aufenthaltes in Österreich verwendet. Anmeldung und prämienzahlung erfolgt durch den jeweiligen Verband bzw. Verein.

InfOBOx information/Anmeldung: Versicherungsberatung held & held hauptstraße 25, 2353 Guntramsdorf Tel.: 02236/53086-0 • Fax: 02236/53086-4 E-Mail: office@diehelden.at www.diehelden.at

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fIT fÜR ÖSTERREIch

„Fit für Österreich“-Kongress Einmal mehr konnte der „Fit für Österreich“-Kongress die Erwartungen von 450 TeilnehmerInnen als Marktplatz für Bewegungs-Ideen für Sportvereine, Kindergärten und Schulen erfüllen. Vom 21. bis 23. oktober 2011 waren 530 engagierte Bewegungsexpertinnen (teilnehmerinnen, organisatorinnen und referentinnen) in saalfelden versammelt. „Wie bewege ich“ lautete das thema des „Fit für Österreich“-Kongresses, der bereits zum 5. Mal ausgetragen wurde. Die Antwort des deutschen psychologen Dr. peter Borchert, der Freitagabend das impulsreferat hielt, zeigte die Vielschichtigkeit der Fragestellung auf. oder anders ausgedrückt: Leicht ist dieses Unterfangen nicht! Am ende aber stand immer der hinweis auf die Bedeutung der Menschen, die Bewegung vermitteln. sie sind es, die einsteigerinnen in das „Bewegungsleben“ die ersten erfolgserlebnisse vermitteln müssen, ohne die es nicht geht. Und für diese Menschen in den sportvereinen, Kindergärten und schulen, die Bewegung vermitteln und dafür begeistern wollen, wird der Kongress gestaltet. sie konnten aus 80 Arbeitskreisen auswählen, die von 40 top-referentinnen gestaltet wurden. top-referentinnen deshalb, weil „Fit für Österreich“ auf die erfahrung der sportDachverbände AsKÖ, AsVÖ und sportUNioN zu-

rückgreifen kann, die die Besten ihrer eigenen breiten Ausbildungsprogramme für den „Fit für Österreich“-Kongress namhaft machen! Das Angebot bot für jede Alters- und Zielgruppe etwas: Von „Aqua-Gymnastik“ über „indian Balance“, hip hop/ Breakdance bis zu „Zumba“ spannte sich der Bogen. Durch die Veranstaltung führte Dr. peter resetarits, der seine eindrücke auf den punkt brachte: „Beim Kongress ist nicht nur das congresszentrum bewegt, sondern ganz saalfelden. Die energie, die von der Veranstaltung und den teilnehmerinnen ausgeht, ist spürbar. eine energie, die samstagabend auch genützt wurde, um die Musikanlage zu betreiben: Bei der präsentation des brandneuen „Fit für Österreich“-songs mit dem bezeichnenden titel „start up!“ durch die Band „elektrikeri“ wurde der strom für die Musikanlage mit sechs spezialfahrrädern selbst erzeugt! ein Büchermarkt sowie ein „Bewegungsmarkt“ boten in den pausen die Möglichkeit, in aktueller Bewegungsliteratur zu schmökern (und sie auch zu kaufen) oder die neuesten Geräte kennenzulernen, mit denen Bewegung vermarktet wird und die vielleicht auch für den einen oder anderen Verein eine Überlegung wert sind. Dieser Kongress ist ein wichtiger Baustein im Fortbildungsbereich der initiative „Fit für Österreich“. Mehr als die hälfte der teilnehmerinnen sind bereits Übungsleiterinnen eines Vereinsangebotes mit „Fit für Österreich“-Qualitätssiegel. Durch die Förderung durch das sportministerium durften sich die teilnehmerinnen über höchste Qualität bei moderaten teilnahmegebühren freuen. sie gehen nun voll mit neuen ideen zurück in ihre sportvereine und treten dort als Botschafterinnen für gesunde Bewegung auf.

Wir bedanken uns bei unseren Bewegungsmarkt-Partner:

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„Fit für Österreich“-Kongress als Green Meeting „Fit für Österreich“ will Gesundheit durch Bewegung vermitteln, ganzheitliche Gesundheit. Da liegt es nahe, auch in der organisation des Kongresses Gesundheit mitzudenken und Fragen der Nachhaltigkeit in die planung einzubeziehen. Gut, der schritt von einem bewegten Kongress, wo die teilnehmerinnen von Übungsort zu Übungsort „wandern“ müssen, zu einem „grünen“ Meeting war nicht so groß. Aber doch mit einigen Umstellungen und auch Überzeugungsarbeit im Umfeld verbunden. Der Lohn: ÖBB-event-ticket für

teilnehmerinnen, empfangsschalter am Bahnhof mit Abholung, Gratisräder zum Ausborgen, ein Buffet mit regionalem Angebot und schließlich die Auszeichnung durch das Lebensministerium als „Green Meeting“!

impulstage 2012 – „erlebnis Fortbildung“ Auch im kommenden Jahr werden wieder die heuer erstmals – und sehr erfolgreich – durchgeführten impulstage stattfinden. Diesmal haben sich die „Fit für Österreich“-Koordinatorinnen aus Vorarlberg und der

steiermark für ihre Bundesländer stark gemacht. „Fit für Österreich“ verfolgt mit seinen Fortbildungsveranstaltungen das Ziel, Fortbildung zum erlebnis zu machen. Denn nachgewiesener Weise kann man beim Lernen in angenehmer und freudvoller Umgebung wesentlich mehr mitnehmen als bei trockenen, erlebnisarmen Veranstaltungen. Die Termine: • 14./15.4.2012 Impulstage Vorarlberg, Rankweil • 21./22.4.2012 Impulstage Steiermark, BSFZ Schielleiten

„Gemeinsam gesund bewegen“tag 2011 Bereits zum dritten Mal wurde heuer der Nationalfeiertag am 26. oktober in ganz Österreich zum „Gemeinsam gesund bewegen“-tag. Dieser traditionelle Fit-tag der Bso wird seit 3 Jahren gemeinsam mit dem Fonds Gesundes Österreich durchgeführt um noch mehr Menschen mit dem Ziel, sich besonders an diesem tag aktiv körperlich zu betätigen, zu erreichen. An 321 Veranstaltungsorten in ganz Österreich wurden die Menschen heuer zu gesundheitsorientierter Be-

wegung animiert. ein neuer rekord, der für die nächsten Jahre auf noch mehr hoffen lässt und neue präsentationsmöglichkeiten für die sportverbände und -vereine eröffnen könnte. Österreich sport

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EU UnD SPORT

europäische Kommission fördert 12 neue sportprojekte

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im rahmen der sogenannten „Vorbereitenden Maßnahmen im Bereich sport“ testet die europäische Kommission Förderprioritäten und Netzwerke seit 2009, um das künftige eU-sportförderprogramm, das ab 2014 laufen soll, optimal konzipieren zu können. im rahmen des Aufrufs für projekteinreichungen 2011 werden insgesamt zwölf projekte zu den Förderthemen „Gewalt im sport“ und „Good Governance“ unterstützt – darunter auch das projekt des eU eoc Büros „sport 4 Good Governance“, das mit 200.000 euro von der EU finanziert wird.

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Da 2011 nur 2,1 Millionen euro für projektförderungen zur Verfügung standen, sollen für das Jahr 2012 zirka 4 Millionen euro laut den plänen des europäischen parlaments budgetiert werden. Ferner möchte das europäischen parlament, zusätzlich zu den projektförderungen, die „fünften tAFisA World sport for All Games 2012“ in Litauen sowie die „european Youth olympic Winter Festival 2013“ in rumänien unterstützen. Die „european Games of Disabled Youth 2012“, die in Brno in der tschechischen republik im Juni 2012 stattfinden werden, haben auch noch Chancen EU-Fördermittel zu akquirieren. eine endgültige entscheidung über die höhe der eU-Förderungen für projekte und sportveranstaltungen wird im Dezember 2011 erwartet, wenn der Gesamthaushalt der eU für 2012 beschlossen wird. Der erste entwurf des künftigen eU-sportförderprogramms, das ein Bestandteil des großen eU-Förderprogramms „erasmus für Alle“ ist, soll ende dieses Jahres veröffentlicht werden. Die vorgeschlagenen Förderprioritäten werden voraussichtlich themen wie Good Governance, gesundheitsfördernde körperliche Betätigung, soziale eingliederung, Duale Karriere und Anti-Doping aufgreifen. Neben der transnational ausgerichteten Projektfinanzierung plant die europäische Kommission einen teil des eU-sportbudgets der Ausrichtung von nicht-kommerziellen, europäischen sportveranstaltungen, an denen mehrere eU-staaten beteiligt sind, zu widmen. Mit der geplanten Förderung von sportwettkämpfen entspricht die europäische Kommission einer zentralen Forderung des eU eoc Büros, dass die eU-sportfördergelder nicht nur in Projektfinanzierungen sondern auch in die Ausrichtung von europäischen Sportveranstaltungen fließen sollen. Nach der Veröffentlichung durch die europäische Kommission wird der Vorschlag des eU-Förderprogramms dem rat und europäischen parlament zur Beschlussfassung vorgelegt. Das Gesetzgebungsverfahren dauert üblicherweise zirka 1,5 Jahre und bietet die Möglichkeit noch eventuelle Nachbesserungen einzufordern. Das eU eoc Büro verfolgt diese Debatte genau und bezieht im sinne des sports stellung.


Aktuelles

Bundes-Sportversammlung 2011 Hauptaugenmerk in der Bundes-Sportversammlung 2011 lag auf dem bereits über ein Jahr lang andauernden Dialog der Sportverbände im Rahmen der Reform mit dem Ziel, die BSO als professionellen Dienstleister im Sport zu etablieren. Denn in Zukunft gilt es seine Mitglieder in den vielfältigen Aufgaben im Bereich Gesundheitspolitik, Medienrecht, Neugliederung des Sports, Gesellschaftspolitik uvm. zu vertreten. BSO-Präsident Abg.z.NR Dr. Peter Wittmann betont die Bedeutung des gemeinsamen Weges der österreichischen Dach- und Fachverbände und hebt hervor, dass die BSO mit diesem Dualismus im österreichischen Sportsystem international eine Vorreiterrolle einnimmt. Der österreichische Sport ist somit bestens für die Zukunft gerüstet. Außerdem hat sich im Rahmen der Bundes-Sportversammlung ein eindeutiger Weg und breiter Konsens in der Bundes-Sportförderungsreform heraus kristallisiert, die durch folgende fünf Säulen getragen wird: • Duales Förderungsmodell • Teilung der Bundes-Sportförderung in Breitensport-, Spitzensport- und Serviceorganisationen • Weiterentwicklung des Vergabeprozesses mit transparentem Antrags- und Vergabewesen unter professioneller Begleitung • Leistungsorientiere Mittelvergabe für den Spitzensport • Mehrjährige Planungssicherheit durch langfristige Fördermechanismen und reduzierten administrativen Aufwand

© Peter Lechner

BSO bereit für neue Herausforderungen! Im Rahmen der ordentlichen Bundes-Sportversammlung am 25.11.2011 wurde der interne Reformprozess der BSO abgeschlossen.

BSO-Präsident Abg.z.NR Dr. Peter Wittmann berichtet über ein erfolgreiches Jahr

Die Bundes-Sportversammlung ist das oberste Organ der BSO und damit das höchste Gremium des organisierten österreichischen Sports. Stimmberechtigt sind der/die PräsidentIn und die VertreterInnen der ordentlichen Mitglieder. Mitglieder mit beratender Stimme sind die außerordentlichen, unterstützenden und Ehrenmitglieder.

„Ich freue mich persönlich, diese größte Reformetappe des organisierten Sports in meiner Amtszeit als Präsident vorantreiben und begleiten zu dürfen. Die BSO hat ihre Hausaufgaben innerhalb des Reformprozesses erledigt, mit dem Schulterschluss zwischen Sportministerium und BSO steht ein erfolgreicher Abschluss bevor.“, so BSO-Präsident Abg.z.NR Dr. Peter Wittmann erfreut.

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akTUELLES

informationsveranstaltung von Bso und „die möwe“ im herbst 2010 wurde der Grundstein für die Kooperation zwischen der Österreichischen Bundes-sportorganisation (Bso) und „die möwe“ Die ReferentInnen Ulrike Hais (Polizei), Migelegt. Neben ei- chael Gaudriot und Mag. Hedwig Wölfl ner gemeinsamen (beide „die möwe“) und Mag. Astrid Winkpressekonferenz, ler (ECPAT) setzen sich für Kinderschutz ein dem fachspezi- (v.l.n.r.) fischen Leitartikel im ersten Ö-sportmagazin 2011 und der integration der thematik in die trainerinnenausbildung, folgte nun der nächste wichtige schritt: Die Veranstaltung „Gemeinsam stark gegen sexualisierte Gewalt“ bot wichtige und umfangreiche informationen. Neben zwei Mitarbeiterinnen von „die möwe“ waren außerdem eine Chefinspektorin des Kriminaldienstes und die Geschäftsführerin von ecpAt teil des referentinnen-teams. inhaltlich wurde ein breites spektrum geboten: Zunächst wurden hinweise zu Anzeichen und Möglichkeiten des Umgangs mit sexualisierter Gewalt gegeben. Während der erste Vortrag eine allgemeine einführung in die thematik darstellte, wurde im zweiten bereits Bezug auf den Bereich sport genommen: Unter dem titel „„Mein trainer, mein Freund? Meine trainerin, meine Vertraute?“ – Grenzen im Umgang mit Kindern und Jugendlichen“ wurden u. a. situationen, die im sport auftreten können, gemeinsam analysiert und adäquate Verhaltensstrategien besprochen. Der dritte Vortrag wiederum beschäftigte sich mit dem spannenden und sehr dynamischen Bereich der neuen Medien; dabei ging es insbesondere um Grenzüberschreitungen und Übergriffe im virtuellen raum. Die letzte präsentation gab einblicke in die Möglichkeiten der prävention und Vernetzung seitens der polizei. Zahlreiche Wortmeldungen und angeregte Diskussionen der teilnehmerinnen zeugten vom großen interesse an der thematik. Bso-Gs spindler zeigt sich zufrieden: „ich freue mich, dass es uns gelungen ist, unser großes Netzwerk mit seiner einzigartigen, enormen Breitenwirksamkeit zur Bewusstseinsbildung zu nützen. Natürlich darf und wird es sich bei

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dieser Aufgabe nicht um eine einmalige Aktion handeln; vielmehr wollen wir nächstes Jahr informationsveranstaltungen in mehreren Landeshauptstädten anbieten. Auch arbeiten wir derzeit eine charta mit „die möwe“ aus. Diese soll als Mission statement dienen und wir freuen uns, wenn sie in Folge von unseren Mitgliedern übernommen wird.“ Die Abschlussstatements der referentinnen: sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen passiert. sie passiert in den verschiedensten Lebensbereichen, so auch im sport. Wichtig ist es daher, klare richtlinien im Umgang mit körperlicher Nähe (z. B. sichern) aufzustellen. trainerinnen können aufgrund ihres Vertrauensverhältnisses auch als „Melderinnen“ agieren, sollten sie vermuten, dass in anderen Lebensbereichen des Kindes etwas nicht stimmt. Auf jeden Fall soll dem Kind Glauben geschenkt werden. Und: es gibt viele fachlich versierte und spezialisierte institutionen, die kostenlos und anonym beraten und für alle zugänglich sind. Die Vorträge sind wie gewohnt auf www.bso.or.at zu finden.


akTUELLES BSO-Medienworkshop

Verleihung

pressearbeit ist ein sehr wichtiger Bestandteil in der Kommunikationspolitik jeder institution / jedes Unternehmens und dazu ein wesentlicher erfolgs- Die ReferentInnen konnten die Teilnehfaktor. in unserer merInnen fesseln und wertvolles Wissen schnelllebigen Zeit übermitteln gilt es, eigene informationen so zu formulieren, dass diese aus der Masse an Eindrücken herausstechen. Der Informationsüberfluss, mit dem auch Journalistinnen täglich konfrontiert werden, führt zu einer selektiven Wahrnehmung. Mit entsprechend aufbereiteten Unterlagen steigert man die Wahrscheinlichkeit auf (mediale) Aufmerksamkeit. Die Bso möchte ihre Mitglieder bei dieser Aufgabe unterstützen und lud daher zum Medienworkshop ein. Dabei führten die referentinnen (ing. Mag. Katrin Zita, Mario Lug und Dr. christian huber), allesamt Fachleute mit jahrelanger erfahrung und großem Know-how, zunächst eine einleitende Diskussion. Danach wurden verschiedene Arbeitsgruppen gebildet, bei denen je ein/e referent/in eine Gruppe betreute und seinen/ihren jeweiligen, inhaltlichen schwerpunkt einbrachte. Wichtig dabei war: es ging in erster Linie um die Auseinandersetzung mit einschlägigen themen anhand von Beispielen aus der praxis. Am Anfang wurden unter anderem Antworten auf folgende Fragen gegeben: Bei welchen informationen ist es überhaupt sinnvoll, diese auch an Journalistinnen zu kommunizieren? Wodurch / womit kann man Journalistinnen in der praxis verärgern? Was sind klassische No-Gos bzw. Fauxpas, was sollte wiederum unbedingt beachtet werden? Welchen formalen Kriterien sollte die pressearbeit entsprechen? Wie erstellt man einen zeitgemäßen, zweckmäßigen Journalistinnenverteiler? und vieles mehr. Nachdem die Nachfrage enorm groß war, wurde das Mediencoaching sowohl in Wien als auch in salzburg angeboten. Das Feedback, welches 98% zufriedene teilnehmerinnen widerspiegelte, bestätigte die Bso in ihrem Auftrag und in ihrer stoßrichtung, Fortbildungen und Workshops auch in Zukunft verstärkt anzubieten.

im sport begegnen einander Österreicherinnen und personen mit Migrationshintergrund. Die gemeinsame Aktivität beim training und in Wettkämpfen fördert die integration in mehrfacher hinsicht: Fairness und teamgeist sind für ein gutes Zusammenspiel gefragt. Die Akzeptanz derselben regeln und Werte ist notwendig, um erfolgreich zu sein. Ausgrenzung und tiefgehende Vorurteile haben keinen platz. Wir wollen diese, für unsere Gesellschaft wichtige Leistung des sports, stärker in den Blickpunkt rücken und jene unterstützen, die in diesem Bereich arbeiten. sport fördert den interkulturellen Dialog, die teilnahme an sozialen Aktivitäten sowie den friedlichen Umgang miteinander. Der integrationspreis sport 2011 wurde heuer bereits zum vierten Mal vergeben. erstmals stand der preis unter der schirmherrschaft von integrationsstaatssekretär sebastian Kurz. Kooperationspartner und sponsoren sind das sportministerium, die Bundes-sportorganisation, die raiffeisenlandesbank NÖ-Wien und coca-cola. sport leistet einen wichtigen Beitrag für die integration von Zuwanderinnen und Zuwanderer in unsere Gesellschaft. Mit dem integrationspreis – er ist eine Maßnahme des Nationalen Aktionsplans für integration – werden projekte und initiativen ausgezeichnet, welche die integration von Menschen mit Migrationshintergrund in die österreichische Gesellschaft durch sport fördern. ob schule, NGo, Verein, Gemeinde oder privatperson: Jeder, der eine gute initiative im Bereich integration und sport setzt, kann sich bewerben. Darüber hinaus werden die Nachhaltigkeit, Vernetzung, Methode, Beteiligung der Zielgruppe, originalität, erreichte Öffentlichkeit und ehrenamtlichkeit bewertet. eine Jury, bestehend aus expertinnen und experten des sport-, Gesellschafts-, sozial- und Wirtschaftsbereichs, wählt die siegerprojekte aus. Die Österreichische Bundessportorganisation beteiligt sich bei diesem projekt als Kooperationspartner und ist auch in der Jury vertreten. Gewinner des integrationspreises sport 2011 sind das projekt „icA 2011 – integrations-cup Austria 2011“ des Vereins UNAL – United Nations Alianza Latina und das projekt „Mobile sportbetreuung“ des Vereins rosa sport & Wellness.

„Von der idee in integrationspreis die praxis“ sport 2011

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akTUELLES Social Media Workshop

Große Nachfrage bei Veranstaltung der Bso-sportjugend Am 09. November 2011 lud die Bso-Jugendkommission Mitglieder aus dem organisierten sport, die sich für das thema social Media Marketing interessieren, in das Wiener Marriot hotel ein. Unter dem titel „communication means movement!“ wurden von einer expertin Möglichkeiten, chancen und gezielte einsatzmöglichkeiten verschiedener online Dienste und plattformen sowie Netzwerken erklärt. Außerdem wurden anhand des Marketingkonzeptes der American Football WM 2011 Anwendungsbeispiele und adäquate Umsetzungsstrategien in der praxis dargestellt. Bereits im Vorfeld der Veranstaltung war die große Nachfrage beim thema social Media zu erkennen; aufgrund der zahlreichen Anmeldungen war innerhalb kurzer Zeit die höchstgrenze an teilnehmerinnen erreicht. schlussendlich wurde daher ein Anmeldungsstop beschlossen und bekannt gegeben. Zu spät Gekommene müssen sich allerdings keine sorgen machen: Aufgrund der großen resonanz hat die Bso-Jugendkommission beschlossen, den Vortrag an einem anderen termin wiederholt anzubieten. Nähere informationen dazu werden zeitgerecht an BsoMitglieder kommuniziert. Auch ist derzeit ein separater Vortrag für personen mit entsprechenden Vorkenntnissen in planung, um für teilnehmerinnen den größtmöglichen Lerneffekt zu schaffen. Die erste Veranstaltung war an keine

Das VeranstalterInnenteam: Mag. Fouad Lilabadi, Martin Krakhofer, Lisa Stiglbrunner, Lena Doppel, Markus Bodo, Mag. (FH) Corina Korner (v.l.n.r)

spezielle Zielgruppe gerichtet, weshalb die Zuhörerinnenschaft sehr heterogen in Bezug auf das Ausgangsniveau strukturiert war.

Bestellen sie das Bso sportjahrbuch 2010/11! Das Bso sportjahrbuch 2010/11 ist das perfekte (Weihnachts-)Geschenk für sportfanatikerinnen und insider! es hat sich seit geraumer Zeit den ruf als unverzichtbarer Begleiter für alle sportlerinnen, Vereine und sportinteressierte erworben. Neben einem ausführlichen Überblick über das abgelaufene sportjahr, bietet das Buch einen informationsteil, wie er aktueller und umfassender nicht sein könnte. sie haben noch kein exemplar? Dann bestellen sie es am besten gleich auf: www.bso.or.at/sportjahrbuch

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Aktuelles Österreichischer Journalistinnenkongress

BSO-GS Spindler zum Thema „Sport bleibt Männerdomäne?“ Am 09. November fand im Haus der Industrie in Wien der 13. Österreichische Journalistinnenkongress statt. „Alles ist möglich“ – so lautete der Titel der diesjährigen Veranstaltung. Ziel war es, Chancen für Frauen in der Medienbranche kritisch zu hinterfragen. BSO-GS Mag. Barbara Spindler war als Diskussionsteilnehmerin des Arbeitskreises „Sport bleibt Männerdomäne?“ eingeladen, ebenso wie Vertreterinnen des ORF, und zwar Mag. Dr. Gabi Jahn, Mag. Veronika Stampfl-Slupetzky und Mag. Daniela Soykan. Letztere sollten die Situation aus Medienperspektive schildern und ebenfalls Inputs für das Gespräch liefern. Fazit des Workshops: Sport wird nach wie vor primär von Männern, über Männer und für männliche Rezipienten gemacht. Allerdings ist der Frauenanteil der ORF Sport Redaktion in den letzten Jahren zunehmend gestiegen. Die vier Diskutantinnen waren sich auch darüber einig, dass entsprechende Qualifikationsmaßnahmen, auf Journalistinnenund auf Sportlerinnenseite, wichtig sind und zielführend wären. BSO-GS Spindler dazu: „Durch ein entsprechendes Ausbildungsangebot kann hochwertiger Journalismus erreicht werden; das Aufzählen von Wettkampfergebnissen ist einseitig und wird der Vielfalt des Sports, auch als Querschnittsmaterie, nicht gerecht. Außerdem ist es traurig, dass man über wertende Formulierungen in der Berichterstattung

über Sportlerinnen – etwa „Badenixen“, „Ski-Beauty“, „ Te n n i s - P i n - u p “ etc. – nach wie vor diskutieren muss. Umgekehrt ist es unvorstellbar, dass Sportler in ers- Das Referentinnenteam: BSO-GS Mag. ter Linie in Bezug Barbara Spindler und ORF-Vertreterinauf ihr Aussehen nen Mag. Dr. Gabi Jahn, Mag. Veronika kommentiert wer- Stampfl-Slupetzky und Mag. Daniela Soyden“. Allerdings ist kan (v.l.n.r) es auch wichtig, dass Sportlerinnen über ein entsprechendes Medientraining verfügen. Einerseits aus Gründen der Selbstvermarktung, andererseits, weil sie öffentliche Personen und damit repräsentativ für ihren Verband, ihren Sport, ihr Land sind. Genau das muss daher als klare Anforderung des Berufsbildes von Profi-Sportlerinnen transportiert werden.

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JUGEnDSPORT

olympische Jugend-Fackel wird entzündet Die innsbruck 2012 olympische Jugend-Fackel wird am 17. Dezember 2011 in Athen entzündet und von dort mit einem Flugzeug nach innsbruck transportiert. Anschließend wird sie zehn tage in der tiroler Landeshauptstadt ruhen, ehe sie am 27. Dezember 2011 ihre 18-tägige reise quer durch alle neun österreichischen Bundesländer startet und

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Begeisterung für die 1. olympischen Jugend-Winterspiele wecken wird. „olympische spiele sind für jeden sportler etwas ganz spezielles und Beeindruckendes. Der Fackellauf ist dabei immer ein ganz besonderes highlight und wenn das Feuer bei der eröffnungsfeier entzündet wird ist das ein echter Gänsehaut-Moment“, erklärt skisprung-Ass Gregor schlierenzauer, der als Botschafter des Jugendolympischen Fackellaufs fungiert. 65 Mal wird die Flamme auf ihrem Weg durch Österreich halt machen, ehe der oder die letzte der insgesamt 2.012 begeisterten Fackelläuferinnen das Jugend-olympische-Feuer bei der eröffnungsfeier am 13. Jänner 2012 entfachen und die 1. olympischen Jugend-Winterspiele so feierlich eröffnen wird.


kOMMISSIOnEn

trainerinnenforum zum thema „Freizeitpädagogin“ Am 15. oktober fand, wie gewohnt zu dieser Jahreszeit, das Bsotrainerinnenforum statt. Mehr als 70 teilnehmerinnen ließen sich das thema „Freizeit- ASKÖ-GS Michael Mauerer, BMUKKpädagoge – Be- Referent Mag. Andreas Schatzl, Handballrufsmöglichkeit für Funktionärs-Legende Prof. Helmut König, trainerinnen, ins- BSO-Referent Mag. Martin Domes und „Fit truktorinnen und für Österreich“-GS Mag. Christian HalbÜ b u n g s l e i t e r i n - wachs beim TrainerInnenforum 2011 nen?“ nicht entgehen und fanden sich im spiegelsaal im haus des sports in Wien ein.

Mag. Andreas schatzl, Fachexperte für ganztägige schulformen im BMUKK, erläuterte dabei die Möglichkeiten für den sport, sich einzubringen. so soll es für trainerinnen, instruktorinnen und Übungsleiterinnen durch Anrechnungsverfahren besonders lukrativ sein, die Zusatzausbildung zum/zur „akademischen Freizeitpädagogin“ zu absolvieren. Für den Österreichischen sport ist dies eine gute chance, Sport und Bewegung durch qualifizierte Betreuung in die schulen zu bringen. Den Vortrag und die Unterlagen finden Sie natürlich auf: www.bso.or.at

Bso-Kommission Frauen im sport

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Die Kommission hat auch dieses Jahr wieder tatkräftig genützt: einerseits wurden eigene, hochkarätige Veranstaltungen organisiert, andererseits wur- Die BSO-Frauenkommission konnte auch de zusätzlich die 2011 einiges bewegen Möglichkeit wahrgenommen, an facheinschlägigen events anderer institutionen teilzunehmen. Das Ziel: Bewusstsein für die Anliegen und Forderungen von Frauen im sport schaffen und den Mehrwert einer ausgeglichenen partizipation von Frauen und Männern als sportlerinnen, trainerinnen und FunktionärInnen unterstreichen, von dem der gesamte Sport profitiert. Anfang september trafen sich die Mitglieder der Kommission im Burgenland für eine interne Klausur. Ziel: Den aktuellen status-Quo ausloten, die bisherigen erfolge seit

der Neukonstitution 2008 zusammenfassen und zukünftige Aktivitäten planen sowie die strategie zur Zielerreichung schärfen. European Women and Sport Conference (EWS) 2011: Landon calling Mitte september fand die eWs bereits zum zehnten Mal statt, heuer in Groß Britannien. Die Bso war bei dieser wichtigen Veranstaltung durch Mag. Anita steinberger vertreten; rosa Diketmüller (Universität Wien), Mitglied der Kommission „Frauen im sport“, gehörte ebenfalls zu den teilnehmerinnen. insgesamt 175 Vertreterinnen aus 32 Ländern nahmen an der 4-tägigen Konferenz teil. Als Vortragende konnten zahlreiche beeindruckende persönlichkeiten gewonnen werden, u. a. die eU Kommissarin für erziehung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend, die eNGso-präsidentin, Öpc-präsidentin Maria rauch-Kallat sowie sir philip craven, präsident des internationalen paralympischen committees. Die Zusammenfassung der wichtigsten ergebnisse erfolgte in Form einer Deklaration.

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DachVERBÄnDE

projekt Zugvo Mehr Bewegung für schülerinnen gefordert erfolgreich ab Die sportUNioN hat zahlreiche interessierte experten aus dem Bildungssektor und dem organisierten sport am 22. september in das parlament zu einer enquete „schule und sport“ eingeladen. interessante Diskussionen und hochkarätige Vorträge zeigten in diesem Zusammenhang aktuelle herausforderungen im themenfeld Bildungssystem und Bewegung auf. Die studie „Get Fit Kid“ der Ärztlichen institutsleiterin des Landesklinikums Krems, oA Dr. Andrea podolsky, belegt, dass sich die Kinder, insbesondere Mädchen, zu wenig bewegen und fast 20 prozent der schülerinnen und schüler übergewichtig sind. Dir. Mag. Dr. Werner schwarz vom Bundesgymnasium Zehnergasse und auch prof. Mag. peter Zellmann vom institut für Freizeitforschung verdeutlichten in ihren Vorträgen, dass schule und sport sich innerhalb und außerhalb der Unterrichtseinheiten durchaus gut ergänzen. ein ausgewähltes Kooperationsprojekt des UNioN Judozentrums Mühlviertel und der sporthauptschule Niederwaldkirchen veranschaulichte, dass schule und sport sich auch jetzt schon vorbildlich vereinen lassen. Als gemeinsamer tenor der politiker und experten kann festgehalten werden: sport und Bewegung fördern die Gesundheit, erhöhen die Konzentrationsfähigkeit, führen zu deutlichen Kompetenzgewinnen und beeinflussen die kognitive, emotionale, soziale und motorische entwicklung der Kinder nachhaltig positiv.

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Die sportUNioN fordert als resultat der enquete vorrangig die tägliche Bewegungseinheit für unsere Kinder. Am Bildungsstandort (Kindergarten, Volksschule, weiterführende schulen) sind Kooperationsmodelle mit dem außerschulischen sport zu fördern, um eine flächendeckende Versorgung mit qualitätsgesicherten sport- und Bewegungsangeboten für die österreichischen schulen sicherzustellen. Die im schuljahr 2011/2012 startenden neuen Formen der freiwilligen schulischen Freizeitbetreuung sollen unter einbeziehung der institutionellen Akteure des organisierten sports begleitend evaluiert werden. Dabei ist insbesondere auf die Akzeptanz und Attraktivität der Ausbildung zum Freizeitpädagogen, auf die Auswirkung der zusätzlichen Nachmittagsbetreuungsangebote, auf die Verfügbarkeit von Schulsportflächen für Vereine und auf die Auswirkung auf den trainingsbetrieb in den sportvereinen Wert zu legen. Zudem muss der sport ein zentrales element in allen Aus- und Fortbildungsangeboten von pädagoginnen sein.

Das projekt „Zugvogel“ zählt heute mit zu den erfolgreichsten initiativen des Allgemeinen sportverbandes oberösterreich. seit dem projektstart 2004 schnupperten bereits 15.000 Volksschüler am sport. Gegenwärtig werden vom „Basislager“ AsVoÖ aus 68 Volksschulklassen in Vorarlberg, tirol, salzburg, in der steiermark und in oberösterreich bedient. „Die Nachfrage übersteigt allmählich unsere Kapazitäten“, so initiator und projektleiter Norbert hofer, „dass unser Angebot bei den Lehrerinnen und Lehrern, bei den eltern, besonders aber bei den Kindern so gut ankommt, hat uns alle positiv überrascht!“ Die Alarmsignale der Ärzte – die Jugend verkümmert zusehends bei Fastfood, pc und tV, samt allen erdenklichen Neben- und Folgewirkungen – gaben den Ausschlag, hier aktiv zu werden. Wenn die Kinder nicht zum sport kommen, muss der sport zu den Kindern kommen, lautete das credo. Gesagt, getan: schule und sport, eltern und Kinder, pädagogen und trainer, sportmedizin und ernährungswissenschaft wurden an einen tisch gebracht und als ergebnis das projekt „Zugvogel“ vorgelegt. Wie schaut so ein Zugvogel-tag aus? „im sommer wie im Winter gehen wir ins Freie“, erläutert hofer, „auf die Wiese, in den Wald, zum Bach, zum see – in das stadion der Natur; hier gibt es neben Licht und Luft auch ideale trainingsbedingungen.“ Kinder sind bekanntlich wissbegierig


DachVERBÄnDE

ogel: bgehoben

und neugierig, mit natürlichem Bewegungs- und entdeckungsdrang und wollen spielend sich selbst, die Anderen und die Welt entdecken – wenn man sie lässt... „Zugvogel“ legt diese in unserer Gesellschaft vernachlässigten elementaren Bedürfnisse der Kinder wieder frei. Kinder lernen sich zu bewegen, bekommen Körpergefühl, selbstvertrauen; lernen, sich etwas zuzutrauen, ihre Grenzen kennen und das Miteinander. Und sie lernen, dass Bewegung in der Natur, der sport, genau so wichtig ist wie die finale Jause beim Biobauern. „Denn dies alles ist für die körperliche und intellektuelle entwicklung unabdingbar und damit auch für die Zukunft unserer Gesellschaft“, schließt hofer.

innovation: sportunterricht für Lehrlinge studien zeigen auf: Lehrlinge haben häufig Probleme mit dem Bewegungsapparat, jeder Dritte leidet an rückenschmerzen. Dennoch gab es lange Zeit keine Bewegungseinheiten im stundenplan der österreichischen Berufsschulen. Dieser thematik hat sich nun die AsKÖ angenommen und im rahmen eines pilotprojektes in salzburg eine initiative gesetzt, die dank Unterstützung des „Fonds Gesundes Österreich“, „Fit für Österreich“ und salzburgs Landeshauptfrau Burgstaller, durchgeführt wird. Ziel ist, sport als teil der Gesundheitsförderung in den Berufsschulen wieder zu verankern. AsKÖ-präsident peter Wittmann: „ich bin sehr stolz darauf, dass die AsKÖ so viel für die Gesundheit von Österreichs Lehrlingen tut. Mit unseren projekten zeigen wir, dass es in den Berufsschulen bereits gelungen ist, was auch für andere schulformen derzeit in Ausarbeitung ist: Die installierung von qualifizierten Bewegungsbetreuern.“

Die AsKÖ konnte durch dieses Vorzeigeprojekt nicht nur erreichen, dass durch eine Flexibilisierung des Lehrplanes Zeitfenster für Bewegungsstunden geschaffen wurden. Vielmehr werden an den Berufsschulen auch Lehrerinnen durch die AsKÖ zu rückentrainerinnen ausgebildet. Mit diesem Knowhow transfer sind die schulen in der Lage selbständig die Bewegungsstunden durchzuführen. Die AsKÖ muss nur mehr die sportwissenschaftliche eingangs- und enddiadgnostik, die sich als Analyse- und Motivationsinstrument bestens bewährte, und die Qualitätskontrolle durchführen. Die eigentliche Bewegungs- und Gesundheitsförderung passiert aber vor ort in der schule selbst. Damit sollten einer Bewegungsförderung im setting Berufsschule bereits alle Leistungen implementiert worden sein, die in anderen schulischen settings noch zur Diskussion stehen.

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TAG des Sports Tag des Sports 2011

Volles Zelt beim BSO-Sportquiz

Bei traumhaftem Wetter konnte die BSO den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern das mittlerweile zum Klassiker avancierte BSO-Sportquiz bieten. Unter der Moderation von Hitradio Ö3-Stimme Gustav Götz, lieferten sich die Kandidatinnen und Kandidaten packende Duelle um attraktive Preise wie z. B. VIP-Tickets für ein ÖFB-Länderspiel, eine handsignierte brandneue Biographie von Thomas Geierspichler oder T-Shirts mit Unterschriften der Volleyballer und Faustballer. Auch dieses Jahr entwickelte sich wieder ein regelrechter Ansturm auf die BSO Goodie Bags, die mit nützlichen Informationen und sportlich-unterhaltsamer Lektüre gefüllt waren. Außerdem wurden BSO-Präsident Wittmann und Generalsekretärin Spindler die Ehre zuteil, Österreichs erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler zu ehren. So war auch der 11. Tag des Sports ein großartiger Erfolg und konnte mit der Vielfalt, die der Sport zu bieten hat, viele Menschen begeistern.

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© Zolles/Martin Steiger

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SERVIcE

Vom Lehrwart zum instruktor Die österreichischen Bundessportakademien haben den Auftrag, personen zu qualifizieren, die für den Spitzen-, Nachwuchs- und Breitensport befähigt sind, Bewegungs- und trainingsprogramme zu gestalten. Das Ausbildungsanbot erstreckt sich dabei vom/von der Übungsleiterin bis hin zum/zur Diplomtrainerin. Absolviert man sämtliche aufeinander aufbauenden und inhaltlich abgestimmten Ausbildungsschritte, dauert die Ausbildung an den Bundessportakademien (ohne Übungsleiterin) max. 5 semester. seit über 40 Jahren wird als erste staatliche Ausbildungsstufe der/die „Lehrwartin“ angeboten. Der Begriff „Lehrwartin“ hat sich in Österreich etabliert und wird auch mit einer spezifischen sportlichen Tätigkeit in Verbindung gebracht. im europäischen bzw. internationalen Vergleich ist dieser Begriff jedoch unüblich und zeigt keine Affinität zum sport.

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Nach einem längeren Diskussionsprozess haben sich die Bundessportakademien entschieden, die Bezeichnung „instruktorin bzw. instruktor“ für die Absolvierung der ersten staatlichen Ausbildungsstufe einzuführen. Diese Bezeichnung ist international üblich und wird leichter eine Affinität zum Sport zugeschrieben. Es wird nun in Zukunft Aufgabe der Bundessportakademien und der Verbände sein, diesen Wechsel in der Namensgebung in den Ausbildungen und dem Verbandsleben zu platzieren. Die Namensänderung wurde auch zum Anlass genommen, den diesbezüglich am häufigsten verwendeten Standardlehrplan (c.1) zu modernisieren und den aktuellen Bedürfnissen der Verbände sowie den rahmenbedingungen neuer Ausbildungskonzepte anzupassen:


• InstruktorInnenausbildungen die nach dem Lehrplan c.1 durchgeführt werden, werden in Zukunft mindestens 150 Unterrichtseinheiten aufweisen. • Der Bereich Ethik im Sport wird nun schon bei den Instruktorinnenausbildungen eingeführt. • Als weiteren Schwerpunkt bieten die Ausbildungen auf Instruktorinnenniveau eine einführung in den themenkreis Kommunikation an. • Den aktuellen Entwicklungen Rechnung tragend ist als neues Unterrichtsfach „Anti-Doping“ aufgenommen worden, wo es eine sehr enge Zusammenarbeit mit der NADA gibt. • Die praktisch-methodischen Übungen werden mit mehr stunden als bisher berücksichtigt, was eine Aufwertung der praxisorientierten Ausbildungsteile bedeutet. Diese Änderung erfolgt vor dem hintergrund, dass instruktorinnen und instruktoren in Vereinen vorrangig besonders im Nachwuchssport, im Nachwuchsleistungssport und im Breitensport zum einsatz gelangen. • Der Gegenstand „Seminar für Fachfragen“ wurde ausgeweitet. somit kann auf die jeweiligen speziellen Anliegen einzelner sportarten intensiver eingegangen werden. Die detaillierte erstellung der Ausbildungskonzepte erfolgt in enger Absprache mit den jeweiligen Fachverbänden. • Ein besonderes Augenmerk wird auch vermehrt auf die einbindung computergestützter Lernverfahren („blended learning“) über die Lernplattform („sportraum“) der Bundessportakademien gelegt. • In der InstruktorInnenausbildung wird kein allgemeiner Grundkurs in „erster hilfe“ mehr angeboten, sondern es wird auf die spezifischen Verletzungsmuster bzw. Verletzungsprophylaxe der jeweiligen sportart Bedacht genommen. Für den Abschluss als instruktorin/instruktor ist eine Grundausbildung in erster hilfe bei einer anerkannten rettungsorganisation Voraussetzung. Diese Ausbildung darf nicht älter als 5 Jahre sein, sonst muss ein Auffrischungskurs nachgewiesen werden, bzw. wird ein Auffrischungskurs über die teilrechtsfähigen einrichtungen an den Bundessportakademien angeboten. in den kommenden Jahren werden auch alle anderen Lehrpläne die an den Bundessportakademien Gültigkeit besit-

zen, den bildungspolitischen Forderungen entsprechend, nach der die aus der Ausbildung erwachsenden Kompetenzen im Mittelpunkt der Lehrplankonstruktion stehen müssen, überarbeitet. Mit diesen Änderungen in der Lehrplangestaltung möchten die Bundessportakademien auch weiterhin ihren Beitrag dafür leisten, qualitativ hochwertig ausgebildete Betreuung im sport sicherzustellen. Weiterführende informationen auf www.bspa.at Text von Dir. Prof. Mag. Alfred Wagner, Bundessportakademie Innsbruck

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SERVIcE

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