Geschäftsbericht 2013

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Hubert Burda Media Gesch채ftsbericht 2013



shaping the media


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Lernt aus Fehlern: Fabrizio D’Angelo

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FĂźhlt sich verantwortlich: Katharina Zwanzig

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Liebt Mode: Kerstin Schneider

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Treffen der digitalen Elite: DLD in New York

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Gestaltet die Zukunft: Melvin Ang


Inhalt 6

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Vorstandsvorsitzender Dr. Kallen über die Herausforderungen des Medienwandels

melvin ang gestaltet die zukunft Burdas Lifestylemarken aus Singapur spiegeln das Lebensgefühl der asiatischen Aufsteiger wider. Herausgeber Melvin Ang sieht für seine Medien große Wachstumschancen

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sebastian matthes betritt neuland Der Chefredakteur der deutschen Huffington Post und sein Team verbinden Blogs, Social Media und News zu einer revolutionär neuen Art von Nachrichtenportal

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Kerstin Schneider verkörpert die leidenschaft für mode Die deutsche Elle feierte 2013 ihr 25-jähriges Jubiläum – und setzt immer noch Maßstäbe. Mitverantwortlich für den Erfolg des Magazins ist Fashion-Director Kerstin Schneider

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fabrizio d’angelo lernt aus seinen Fehlern Der Geschäftsführer von BurdaInternational erklärt, wieso man keine Furcht vor Fehlern haben darf, wenn man die Medienlandschaft der Zukunft gestalten möchte

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Die Burda Journalistenschule bildet für morgen aus In Offenburg lernen die Volontäre recherchieren, schreiben, bloggen, filmen, programmieren und twittern – und wie sie sich und ihre Geschichten in Zukunft am besten vermarkten

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kjeld peters liebt technologien Der Technikchef von Elitepartner sorgt mit dem Algorithmus der Liebe dafür, dass vier Millionen Singles das Glück fürs Leben finden können

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Alexandra Schiel vernetzt Menschen Alexandra Schiel und das DLD-Team suchen für die Innovationskonferenz auf der ganzen Welt nach klugen Köpfen – und den neuesten Internettrends

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Diana Knodel entwickelt neue projekte Die Produktmanagerin von Xing ergreift die Initiative, um mehr Frauen für das Programmieren zu begeistern

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Holger Albrecht engagiert sich Der Mann vom IT-Support bringt Kindern und Jugendlichen aus schwierigen Verhältnissen bei, mit Computern umzugehen

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katharina zwanzig fühlt sich verantwortlich Die Schatzmeisterin sorgt für die Liquidität des Unternehmens. Ohne ihr Engagement könnten viele Vorhaben des Medienhauses nicht umgesetzt werden

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Das Burda-Alphabet Konzernabschluss 2013


Vorstandsvorsitzender Dr. Paul-Bernhard Kallen


Burda ist ein Unternehmen für Unternehmer

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as Jahr 2013 verlief für Burda erneut gut: Unser Unternehmen konnte weiter wachsen, dabei er­ tragreich bleiben, das Wachstum aus eigener Kraft finanzieren, das bestehende Geschäft ausbauen und stabilisieren sowie neue Geschäftsfelder erschließen. 2013 war auch ein Jahr wachsender Herausforderungen: Das Tempo, in dem das Consumer Internet die Medien­ branche verändert, hat sich noch einmal deutlich ver­ schärft. Mit zunehmender Dynamik transformieren neue Technologien alles, verwandeln alle gelernten Kommuni­ kationswege zum Konsumenten und ermöglichen damit neue Beziehungen zu unseren Kunden. Die Digitalisierung verändert unsere Welt fundamental – und wird das auch weiterhin tun. Auch in dieser Phase des Wandels werden wir wie bisher profitabel sein und wachsen. Denn Burda wird auf seinem Weg bleiben und erfolgreiche neue Produkte für seine Konsumenten entwickeln, umsetzen und so die Zukunft der Medien aktiv mitgestalten. Das wird uns mit technolo­ gisch und inhaltlich innovativen Medienprodukten gelin­ gen, die begeistern, unterhalten, praktischen Nutzen brin­ gen und in den Lebenswelten unserer Konsumenten eine wichtige Rolle spielen. Unser Anspruch ist es, mit unseren Medien die Kunden, User und Leser in ihrem „Pursuit of Happiness“ zu beglei­ ten. Denn wenn es uns bei Burda gelingt, das Leben der Menschen zu bereichern und zu verbessern – ganz gleich auf Basis welcher technologischen Plattform –, dann sind wir auch auf lange Sicht wirtschaftlich so erfolgreich, wie wir es bisher waren. Für diese großen Aufgaben ist unser Unternehmen gut aufgestellt: Burda besteht aus 95 erfolgreichen Einzel­ unternehmen, in denen 10.000 Mitarbeiter für exzellente Produkte täglich Hochleistung bringen. Weil ihre Leistungen, ihre Ideen und ihre innere Haltung Voraussetzungen für allen zukünftigen Erfolg sind, stellen wir in diesem Geschäftsbericht beispielhaft zehn BurdaPersönlichkeiten aus ganz unterschiedlichen Bereichen und Ländern vor – begabte, engagierte, hoch qualifizierte Mitarbeiter, die unser Unternehmen auf allen inhaltlichen und hierarchischen Ebenen voranbringen. Es sind Kolle­ gen, die Verantwortung übernehmen – für sich und für unser Unternehmen – und sich aus dieser Verantwortung heraus trauen zu handeln. Sie haben den festen Willen, unsere Zukunft mitzugestalten, und wissen, dass dies nur gelingt, wenn wir die Technologien – die klassischen und die neuen –, auf denen unsere Geschäfte basieren, ver­ stehen, nutzen und aktiv weiterentwickeln. Es sind Men­

schen, die bewusst Risiken eingehen und aus ihren Fehlern für die Zukunft lernen. Wir zeigen Mitarbeiter, die bei Burda die exzellenten Chancen nutzen, neue Projekte in übergreifenden Netzwerken zu entwickeln und voranzutreiben. Es sind Kollegen, die ihre Arbeit nicht nur mit großem Sachverstand, sondern auch mit Leidenschaft tun – kurz: Menschen, die sich selbst als „Unternehmer im Unterneh­ men“ verstehen. Denn das begreifen wir im Vorstand von Burda als unsere wichtigste Aufgabe: die Heimat für die begabtesten Unternehmer zu sein und ihnen die Chance zu geben, die Zukunft gemeinsam mit uns zu erfinden.

„Wir stellen beispielhaft zehn Burda-­Persönlich­ keiten aus unterschiedlichen Bereichen und Ländern vor, die unseren Konzern voranbringen“ Im Namen meiner Vorstandskollegen möchte ich mich ausdrücklich bei allen 10.000 Mitarbeitern für die geleis­ tete Arbeit bedanken. Wir alle tragen gemeinsam die Ver­ antwortung dafür, dass unser Unternehmen die großen Chancen der Digitalisierung nutzt, den Wandel aktiv gestaltet und Burda bleibt, was es ist: ein pulsierendes, wachsendes und profitables Medienunternehmen des 21. Jahrhunderts.

Dr. Paul-Bernhard Kallen Der Vorstandsvorsitzende der Hubert Burda Media Holding KG trat 1996 als Geschäftsführer in das Unter­ nehmen ein. 1999 wurde Dr. Paul-Bernhard Kallen zum Vorstand Technologie ernannt. Seit 2010 leitet der promovierte Volkswirt den Konzern.

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Der Vorstand von Hubert Burda Media V. l.: Holger Eckstein, Vorstand Finanzen, Dr. Paul-Bernhard Kallen, Vorstandsvorsitzender, Philipp Welte, ­Verlagsvorstand, Stefan Winners, Vorstand Digital



melvin ang gestaltet die zukunft

In höchster Gesellschaft Burdas exklusive Lifestylemarken aus Singapur spiegeln das Lebensgefühl der asiatischen High Society wider. Herausgeber Melvin Ang hält das Wachstum seiner Medien noch lange nicht für beendet, denn die asiatischen Aufsteiger haben Lust auf Luxus


Lunchtermin mit Anzeigenkunden im ehrwürdigen St. Regis Hotel

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s ist Dienstagabend, 21 Uhr. Die Luft hat in Singapur im April auch Stunden nach Sonnenuntergang noch 28 Grad. Es war ein langer Tag für Melvin Ang, mit vielen Konferenzen und Terminen, aber falls er müde sein sollte, sieht man es ihm nicht an. In makellos auf­ einander abgestimmter Abendgar­ derobe – weiße Jeans, passendes Hemd, körperbetontes grünes Sakko und Schlangenlederschuhe – steht er auf der riesigen Terrasse der Prä­ sidentensuite des Fullerton Hotels und lächelt. Der Herausgeber des

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Luxusmagazins Prestige hat mehrere Frauen aus der High Society der aufstrebenden Stadt eingeladen und unterhält sich angeregt mit seinen Gästen. „Wunderbar, dich zu sehen, Grace. Wie war New York? Wie geht’s der besseren Hälfte?“ Im Hintergrund leuchten die Wolken­ kratzer, Symbol des Wohlstands der Millionenmetropole, und ihre Lichter spiegeln sich im Singapur River. Ang und die Damen kennen sich schon länger, für sie ist der drahtige Chine­ se wie ein Freund. Kichernd fragen sie ihn nach seinem Alter. 50 wird er

dieses Jahr. „Doch mein inneres Alter ist 35.“ Finden die Damen auch. Keinen Tag älter sieht er aus, na ja, höchstens wie 36. Ang lacht, das gefällt ihm. Doch mehr noch interes­ sieren ihn andere Themen. Er will alles wissen über ihre Lieblingsmar­ ken, Lieblingsreiseziele, die Lieblings­ spielzeuge des Gatten. Ang sammelt Stoff für die SocietyGeschichten seines Magazins. Ge­ danklich fertigt er Memos an, die er morgen in seinem Büro auf Kartei­ karten übertragen wird, um auch sicher nichts zu vergessen.


„Wir haben in Singapur keine natürlichen Ressourcen, dafür viele fleißige Einwanderer.“ Mann des Glamour: Melvin Ang ist seit 14 Jahren Herausgeber des Luxus­ magazins Prestige

melvin ang gestaltet die zukunft

Die Redaktion von Singapurs erfolgreichstem Society-Magazin Prestige residiert relativ bescheiden. Die meisten der 68 Mitarbeiter arbeiten in abgetrennten Waben, und auch das Büro von Melvin Ang ist schlicht. „Ich bin ein praktischer Mensch“, erklärt er. Glamour hat er außerhalb seines Büros genug, hier arbeitet er. Mit resolutem Griff nimmt er die verschiedenen Ausgaben von Prestige Singapur, Malaysia, Indonesien, Thailand, Hongkong und Taiwan aus dem Regal und breitet sie aus. Sein auffälligster Raumschmuck ist ein kleiner Haus­ altar – Buddha, flankiert von zwei winkenden Glückskatzen. Die Reli­ gion ist für den gläubigen Buddhisten eine wichtige Stütze im Leben. Ihr verdankt Ang seinen respektvollen, offenen Führungsstil, den seine Mitarbeiter schätzen. Aufstieg in Rekordzeit Melvin Ang ist schlank, nicht besonders groß, doch sein Selbstbewusstsein ist riesig. „Ich bin geboren im chinesischen Jahr des Drachen, im westlichen Zeichen des Löwen, kurz: ein geborener Anführer.“ So stellt er sich vor – und lacht. Er ist ehrgeizig und damit ein typischer Singapurer, erklärt er. „Wir haben ja keine natür­ lichen Ressourcen. Doch dank der fleißigen Einwanderer – mein Vater etwa kam aus China – leben hier heute mehr Millionäre als in Hongkong.“ Nach dem Studium versuchte sich Melvin zuerst in der Tee- und Kaffeefirma seines Vaters. Doch da waren ihm zu viele Verwandte, die auch mitreden wollten. So kam er zur Singapur-Ausgabe des Society-Magazins „Tatler“. Dort stieg er in Rekordzeit vom Werbefachmann zum Marketingchef auf – und blieb zehn Jahre. „Beim ,Tatler‘ hat mir aber immer etwas gefehlt“, sagt er. „Die Inhalte waren zu weit weg von der Lebenswelt der Wohlhabenden, die doch unsere Kern­ zielgruppe sein sollten.“ Er beschloss, sein eigenes Magazin zu gründen.

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Ann Lee, die den Titel eines „Asso­ ciate Publishers“ trägt und seit Jahr­ zehnten seine rechte Hand ist, erzählt mit einem Lächeln, wie er vor seiner Kündigung seine engsten Vertrauten zusammengerufen hat: „Er wollte von uns wissen, ob wir mit ihm zusammen ein neues Kapitel aufschlagen woll­ ten. Wohlgemerkt, ohne zu sagen, worum es dabei gehen würde.“ Sie folgten ihm alle – und sind immer noch dabei. Neben den aufwendigen Modestre­ cken für Männer und Frauen sind der Kern von Prestige die Geschich­ ten über die reichsten Mitglieder der Singapurer Gesellschaft. Asiaten, besonders Chinesen, lieben es, zu erfolgreichen Leuten aufzusehen. Status ist alles. Von den 15.000 ge­ druckten Magazinen gehen einige Tausend Freiexemplare deshalb an exquisite Leser aus der High Society. Society-Größen als Models Prestige wurde schnell zu einem großen Erfolg und expandierte nach Indonesien, Malaysia, Thailand und Hongkong. Vor zwei Jahren über­ nahm Burda den Verlag, seitdem ist die Marke auch in Taiwan vertreten. Die Außenredaktionen können Inhalte übernehmen, müssen es aber nicht. Jeder Chef soll selbst entscheiden, wie er am erfolgreichsten ist. Das effektivste Mittel der Leserbin­ dung war Melvin Angs Idee, als Mo­ dels für Prestige ausschließlich echte Beautys der Singapurer Gesellschaft zu nehmen. Davon hat die reiche Stadt jede Menge – und alle arbeiten hart daran, bei Prestige aufs Cover zu kommen. Oder wenigstens in die Ru­ brik, in der Celebritys ihre InstagramFotos zeigen. Unter den verlobten Millionärstöchtern gilt es als schick, sich von Prestige beim Einkaufen der Hochzeitsrobe in Paris oder beim


melvin ang gestaltet die zukunft In Singapur gibt es viele edle Shoppingmalls mit Luxusmarken. Status spielt fĂźr die Asiaten eine groĂ&#x;e Rolle.


Honeymoon auf den Malediven ab­ lichten zu lassen. So lächelt auf dem Cover der Mai-Ausgabe das ange­ sagte Hochzeitspaar Van Ness Wu und Arissa Cheo. Er ist ein bekannter Sänger, sie ein It-Girl und Tochter aus bestem Haus. Ähnlich funktioniert auch Melvin Angs wichtigstes Marketinginstrument, der Prestige-Ball. Die erste Ausgabe des Luxusmagazins hatte er vor 14 Jah­ ren mit einem spektakulären Ball ge­ feiert, den er seitdem jeden Septem­ ber wiederholt. Teilnehmen darf nur, wer von der Redaktion persönlich eingeladen wurde. In Angs exklusi­ vem Adressbuch stehen die Namen von 8.000 Männern und Frauen, ein­ geteilt in A, B und C, je nachdem, wie konsumfreudig sie sind. Doch beim Ball soll nur die Crème de la Crème dabei sein, deshalb ist die Zahl der Gäste auf 500 limitiert. Um den An­ reiz für die Gäste noch größer zu ma­ chen, wählen Ang und der PrestigeModechef jedes Jahr die zehn „best dressed“ Socialites zu Ballkönigin­ nen. Die wichtigsten Juweliere der Stadt statten die Damen gerne kos­ tenlos aus. Die Chance, dass der Gemahl der Ballschönheit später das Portemonnaie zückt, ist groß. Prestige ist inzwischen viel mehr als nur ein Magazin, es ist eine erfolgrei­ che Medienmarke. Neben dem gro­ ßen Ball veranstaltet das Team von Melvin Ang deshalb auch regelmäßig Cocktails für Luxusmarken wie Bul­ gari oder Cartier. Eine Redakteurin ist nur für die Organisation dieser exklu­ siven Events zuständig. Der Verlag gibt zusätzlich auch er­ folgreich Kundenmagazine für meh­ rere große Shoppingcenter heraus. Und im Herbst organisiert Melvin Ang im Marina Sands, dem größten Re­ sort von Singapur mit angeschlosse­ ner Shoppingmall, eine eigene Uhren­ messe mit den wichtigsten Vertretern der dortigen Haute Horlogerie. Angs Team wird sicherstellen, dass genü­ gend kaufkräftige Kunden erscheinen.

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So werden einige Premiumleser von PIN, dem chinesischsprachigen Able­ ger von Prestige, extra nach Singapur geflogen. PIN heißt frei aus dem Chi­ nesischen übersetzt so viel wie „ver­ feinerte Lebensart“. Ang hat die Zeit­ schrift erst vor einem Jahr gegründet und sieht im chinesischsprachigen Markt noch sehr viel Potenzial. Mann mit Substanz Seit ein paar Jahren bringt das uner­ müdliche Energiebündel Ang auch noch das Männermagazin August Man heraus (August gesprochen wie „ogast“). Der englische Begriff heißt hier so viel wie „Mann mit Substanz“. Die Zeitschrift wendet sich an gepflegte, modebewusste, lifestyle­ affine Männer, von denen es in der asiatischen High Society viele gibt. Einer von ihnen ist Prestige-Chef­ redakteur Dylan Boey, ein junger Paradiesvogel im königsblauen Samt­ sakko. In der Redaktionskonferenz zeigt er Melvin Ang drei Pappen mit Seiten der nächsten Ausgabe. Für das Cover plant er ein Gruppenfoto mit fünf sehr erfolgreichen Männern von Mitte 20 bis Ende 50 – ein Öl­ magnat mit Hang zu teuren Uhren, ein Neurochirurg, der Präsident des Marina Clubs, ein Künstler und ein Venture-Capitalist. Im September erscheint ein Jubiläumsheft, das jetzt schon randvoll mit Anzeigen ist. „Laura, das eigentliche Covergirl, musste ich noch einmal vertrösten“, erklärt Boey. Egal, wen Prestige für diese Ausgabe aus der Singapurer Society aufs Cover nehmen würde, viele wären beleidigt, dass sie es nicht sind. Deshalb wird auf dem Titel diesmal ausnahmsweise ein Profi­ model zu sehen sein. Es ist schon wieder spät. Melvin Ang muss weiter, er hat heute Abend noch wichtige Termine mit den Regional­ direktoren von Bulgari, Cartier und Cortina. Früh zu Bett zu gehen ist keine Option. Dafür hat er noch viel zu viel vor.


melvin ang gestaltet die zukunft

Mit Chefredakteur Dylan Boey (r.) entscheidet Ang, wer aus der Society von Singapur aufs Cover von Prestige darf

Im Gespräch mit Damen aus der Gesellschaft

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sebastian matthes betritt neuland

Der Revolution채r Die Huffington Post ist das spannendste Projekt im deutschen Online-Journalismus. Chefredakteur Sebastian Matthes und sein Team verbinden Blogs, Social Media und News zu einer neuen Art von Nachrichtenportal



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er Sebastian Matthes in seinem Büro sucht, hat Pech gehabt. Einziges Anzeichen für die Anwesenheit des Chef­ redakteurs der Huffington Post sind eine hastig abgestellte Laptoptasche und ein Jackett über dem Stuhl. Kein Wunder, denn Sebastian Matthes arbeitet lieber an vorderster Stelle: Man findet ihn am Newsdesk beim Sichten der Nachrichtenlage, beim Überschriften-Texten mit der News­ chefin, in Redaktionskonferenzen oder unterwegs auf Terminen und Podiumsdiskussionen. Seit mehr als sieben Monaten leitet der 36-Jährige

die deutsche Ausgabe der Huffington Post: das spannendste Online-Projekt im deutschen Journalismus. Und eines, bei dem es so viel zu tun gibt, dass für einen Rückzug ins Chefbüro keine Zeit bleibt. Für Matthes ist Internetjournalismus „ein Wettstreit der Ideen und Mei­ nungen“. Treffender kann man das Konzept der Huffington Post kaum beschreiben. Vor dem Aufstieg des Internets funktionierte Journalismus wie Frontalunterricht: Vorne redete einer, viele hörten zu. Die US-Sachbuchautorin und Journalistin Arianna Huffington verstand früh, dass sich Internetnutzer eine gleichberechtigte Stimme wünschen. 2005 gründete sie deshalb in den USA ihre Nachrichten- und Debattenplattform „The Huffington Post“. Dort verlinkt sie andere Nachrichtenquellen, bietet

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sebastian matthes betritt neuland

„Ich glaube, dass der digitale Wandel Jour­ nalisten unglaubliche Chancen bietet – und dass wir sie nutzen sollten.“

Früher bloggte der 36-jährige Sebastian Matthes über den digitalen Wandel, jetzt treibt er ihn selbst voran

bekannten Kolumnisten (unter anderem Richard Dawkins, John Cusack, Alicia Keys) eine Bühne und schreibt mit einem redaktionellen Team eigene Berichte und Kommentare – ergänzt durch die Beiträge vieler Blogger zu einer großen Vielfalt an Themen. Das Konzept geht auf: 2012 erhielt die HuffPo als erstes kommerzielles Online-Medium einen Pulitzerpreis.

Die Redaktion ist von sechs Uhr morgens bis spät in die Nacht besetzt

Riesiges Publikum erreichen Für die deutsche Ausgabe der Huffington Post arbeiten seit Oktober 2013 Arianna Huffington und die Tomorrow Focus AG eng zusammen. Dazu gehören auch regelmäßige Besuche der Gründerin in der deutschen Redaktion in München. Bevor er zur Huffington Post stieß, arbeitete Matthes als Wirtschaftsjournalist. Nach seinem Studium der

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Volkswirtschaft und Politik erfasste ihn früh das Internetvirus: Lange vor den meisten Kollegen betrieb er erste Blogs und berichtete über Start-ups. Den Enthusiasmus aus dieser Zeit hat er sich bewahrt: „Ich glaube, dass der digitale Wandel uns Journalisten unglaubliche Chancen bietet – und dass wir sie nutzen sollten. Wir testen heute neue Formate und Erzählformen und lassen unseren User dar­ über entscheiden, ob er diese Neuerung möchte oder nicht. Wir befinden uns damit in einem ständigen Lernund Verbesserungsprozess.“ Hybrid mit zwei Motoren Das redaktionelle Konzept beschreibt er mit einem Bild: „Die Huffington Post ist ein sportliches Hybridauto mit zwei Motoren. Auf der einen Seite sind wir eine innovative Nachrichtenseite mit einem weltweiten Netzwerk. Für das rund 700 professionelle, fest angestellte Journalisten arbeiten. Auf der anderen Seite sind wir eine Plattform, auf der Experten aus allen Themenfeldern Texte publizieren, und wir stellen ihnen über die Huffington Post ein Publikum zur Verfügung, das sie vorher niemals erreicht hätten.“ Inzwischen nutzen so mehr als 1.000 deutsche Blogger die Huffington Post. Zu ihnen gehört auch der Hamburger Journalist Eric Hegmann. Er bloggt seit dem Launch fast wöchentlich für die Huffington Post. „Manche Beiträge sind mit 300 Likes und knapp 100 ‚Teilen‘-Aktivitäten in den sozialen Medien gut gelaufen“, sagt Hegmann. Auch wenn er für seine Artikel kein Geld erhält, bereitet es ihm Freude, „Themen und ihre Aufbereitung auf einer derart reichweitenstarken Plattform auszuprobieren. Und wenn ich dadurch ein paar Bücher mehr verkaufe, freue ich mich natürlich.“ Nach seiner Erfahrung

Stimme einer neuen Generation: Die junge Redaktion setzt auf eine ganz eigene Ansprache der Leser


sebastian matthes betritt neuland


funktioniert sein Themengebiet Partnersuche und Partnerschaft sehr gut: „Als ich das Thema Mingles, eine neue Beziehungsform zwischen Single und Beziehung, aufgegriffen habe, führte die dpa mit mir ein Interview dazu, das wenige Tage später von vielen Tageszeitungen veröffentlicht wurde. Ich erhalte immer wieder Interviewanfragen, die sich auf meine Huffington Post-Beiträge beziehen.“ Die deutsche Huffington Post konnte in nur wenigen Monaten prominente Blogger gewinnen wie Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, Tennislegende Boris Becker oder Manager René Obermann. Viele Autoren vermittelt der ehemalige ZDF-Moderator Cherno Jobatey. Er fungiert als Editorial Director und „Anchorman“ der deutschen Huffington Post, liefert selbst Beiträge und repräsentiert wie Sebastian Matthes die Webseite nach außen. Nachrichten und Blogbeiträge stehen bei der HuffPo gleichberechtigt nebeneinander: links die Blogs, in der Mitte die Newsspalte mit Politik und Wirtschaft. Die rechte Spalte ist softeren Themen vorbehalten: Unterhaltung, Lifestyle und Ratgeber. Das Konzept geht auf: Wenige Monate nach ihrem Launch meldete die deutsche Huffington Post schon stolze 9,58 Millionen Visits (IVW März 2014) – Platz 15 unter allen deutschen Online-Newsangeboten. Matthes hat gar nicht damit gerechnet, so schnell in den Top 20 zu landen: „Wir sind sehr erfolgreich gestartet und wachsen schneller als geplant.“ Dabei kann die Huffington Post auch auf die Erfahrung der Tomorrow Focus AG bauen. Dass etwa die Redaktionen der Huffington Post und von Focus Online Tür an Tür sitzen, kommt nicht von ungefähr: Die Redaktionen unterstützen und infor­

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mieren sich täglich, ein Teil der Huffington Post-Mannschaft arbeitete früher bei Focus Online. Danuta Szarek nutzte beispielsweise die Chance für den Wechsel. Als Nachrichtenchefin der Huffington Post ist sie von der Start-up-Mentalität ihres agilen Teams angetan: „Klar, der Job ist kräftezehrend. Aber es ist das Großartigste, was ich in meinem beruf­lichen Leben bisher gemacht

Und das spiegeln unsere Themen auch wider.“ Mit ihrem kleinen Team liefert die Huffington Post keine 24-Stunden-Nachrichten – gestartet wird mit dem Frühdienst ab sechs Uhr morgens, je nach Nachrichten­ lage sitzt das Team noch bis spätnachts in der Redaktion. Viele relevante Themen findet die Redaktion in sozialen Netzwerken, die sie aufmerksam verfolgt. Matthes

Eine Erfolgsgeschichte wird geschrieben: Mit 9,58 Millionen Visits landete die Huffington Post im März 2014 gleich bei ihrer ersten IVW-Zählung auf Platz 15 der deutschen Online-Nachrichtenangebote

habe. Hier bin ich Teil eines Teams, das inhaltlich etwas ausprobieren und mitgestalten kann.“ Es gibt jedoch auch klare Abgrenzungen zu Focus Online. „Wir haben eine andere Zielgruppe“, erläutert sie. „Wir sehen uns als die freche kleine Schwester. Das heißt: Unser Publikum ist etwas jünger, etwas weiblicher – viele davon steigen gerade ins Berufsleben ein.

checkt nach dem Aufwachen deshalb als Erstes seinen Twitter-Account: „Für mich ist Twitter das wichtigste Nachrichtenmedium neben der Huffington Post – genauso relevant wie dpa und Reuters. Wir sehen, dass unsere User viel Zeit in sozialen Netzwerken verbringen. Dort informieren wir sie, hören ihnen zu, sind mit ihnen in einem ständigen Austausch und


sebastian matthes betritt neuland

Digital Natives: In dem Redaktionsteam herrscht eine Start-up-Mentalität, es wird viel Neues ausprobiert

Social First: Viele rele­ vante Themen findet die Redaktion in sozialen Netzwerken, die sie aufmerksam verfolgt

bringen die Debatten aus sozialen Medien wieder in die Huffington Post. So gestalten wir die Medienrevolution in Deutschland mit.“ Deshalb arbeitet bei der Huffington Post auch eine Social-Media-Expertin direkt beim Nachrichtenteam. „Inzwischen kopieren unseren Social-First-Ansatz schon andere Portale“, berichtet Matthes. „Trotzdem werden wir auf diesem

Feld auch in Zukunft die Schnellsten und Innovativsten bleiben.“ Stimme einer neuen Generation Als Erfolgsgeheimnis für mehr Reichweite setzt er auf die spezielle Ansprache der Huffington Post: „Wir versuchen, in der politischen Kommentierung eine Perspektive einzunehmen, die meiner Meinung nach in Deutsch-

land fehlt. Ich finde, dass die Generation, die jetzt ins Berufsleben startet, bislang nicht ausreichend wahrgenommen wird.“ Aus Matthes’ Sicht dominiert in Deutschland die klassische Berichterstattung. Sie berichtet oft aus der Perspektive derer, die die Medien auch leiten. „Wir dagegen fragen nach, was politische Entscheidungen für alle Menschen und ihren Alltag bedeuten – insbesondere für jüngere Generationen. Interessanterweise spricht das auch ein älteres Publikum an – und zwar positiv.“

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Kerstin Schneider verkörpert die Leidenschaft für mode

Ein Traum von Mode Die deutsche Elle feierte 2013 ihr 25-jähriges Jubiläum – und setzt immer noch Maßstäbe. Mitverantwortlich für den Erfolg des Magazins ist Fashion-Director Kerstin Schneider. Manche Motive für die Modestrecken fallen ihr sogar im Traum ein


„Ich träume oft von Bildern und Motiven, die ich dann später in Modestrecken in der Elle umsetze.“

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in sommerlicher Aprilmorgen im Berliner Hansaviertel. In der ruhigen Familiengegend geht es heute geschäftig zu. Rollstan­ gen werden geliefert, Kamerastative und Fotosegel angeschleppt, Roll­ koffer voll mit Kosmetik und Styling­ accessoires geöffnet. In einem Flach­ dachbungalow, der typisch ist für diesen Stadtteil, bereitet Kerstin Schneider, Modechefin der deut­ schen Elle, mit ihrem Team ein Fashion-Shooting vor. Berühmte Architekten wie Walter Gropius, Oscar Niemeyer und Arne Jacobsen machten aus Anlass der Internationalen Bauausstellung 1957 mit ihren Bauten das Südliche Hansa­ viertel zu einem Vorzeigeobjekt für die Architektur der klassischen Mo­ derne – heute sind diese Häuser aus Glas, Stahl, Beton und Backstein mit

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Kerstin Schneider verkörpert die Leidenschaft für mode

ihren klaren Formen die perfekte Location für eine Fotoproduktion zum Thema „Urban Chic“. Der Stylist schminkt und frisiert ein hochgewachsenes rothaariges Model mit Alabasterteint. Dabei erzählt sie, wie verliebt sie als Kind in die DisneyZeichentrickfigur Arielle war und dass ihr aktueller Freund den gleichen Namen trägt wie der Prinz im Disney-Märchen. Es wird gelacht. Das Catering trifft ein – Säfte, frisches Obst, Croissants und mehr. Die Verpflegung ist wichtig, denn der Tag wird lang. Kerstin Schneider, die Herrin über das kreative Geschehen, ist freundlich, entspannt, aber zugleich hoch konzentriert. Bereits als Kind war sie als Stylistin tätig. Statt internationalen Models schenkte sie damals ihren Barbiepuppen einen neuen Look. Später

Das Outfit muss beim Shooting perfekt sitzen (o.). Das Make-up wird genau auf die Kleidung abgestimmt (u.).

wurde sie großer Fan der innovativen Schneiderzeitschrift Carina von Burda. Als der Ballettbegeisterten eine Ausgabe der französischen „Vogue“ in die Hände fällt, die komplett dem Tänzer Mikhail Baryshnikov und „Schwanensee“ gewidmet ist, denkt sie: „Das ist alles, was ich liebe, in einem. Es ist Ballett, es ist Mode, es ist kreativ. So etwas würde ich gerne auch mal machen.“ So kam es. Später sollte sie sogar mit dem Fotografen der damaligen Ballett-Modestrecke, Arthur Elgort, zusammenarbeiten. Die wegweisende Ausgabe besitzt sie immer noch. Über eine Ausbildung an einer Modeschule sowie Praktika und Assistenzen bei diversen Hochglanzmagazinen kam sie zur Elle – erst als Praktikantin, dann Assistentin, anschließend Redakteurin und zuletzt Modeleitung. Neben der Leidenschaft für Mode hält Kerstin Schneider eine solide Aus­ bildung für essenziell für ihre Arbeit:


Schon als Kind stylte Kerstin Schneider (r.) ihre Barbiepuppen. Neun Stunden dauert es, bis alle Aufnahmen im Kasten sind.

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Von Motiven träumen Heute entstehen in Berlin die Bilder einer Modestrecke für die AugustAusgabe 2014 der Elle. Gezeigt werden Outfits, die auch im Alltag funk­ tionieren. Inspiration für Kerstin Schneider waren die Interior-Klassiker des Designers Ettore Sottsass und seiner Memphis Group aus den Achtzigerjahren. Vor allem die mutigen Farbkombinationen des Italieners haben es Schneider angetan. Und so zitiert die Garderobe des Models dann heute auch diese Designbewegung durch Farbkombinationen wie Pastelltürkis-melange mit Rapsgelb oder Mustermixe aus Wellen und Mar­ morstruktur. Auch die Silhouetten der Jackets und Mäntel sowie die Accessoires sind eine tragbare Hommage an die Werke von Sottsass. Privat liebt Kerstin Schneider den Mix aus klassischer Garderobe und Modehighlights. Dafür kombiniert sie etwa Teile von Céline mit Vintage und Topshop. Bei ihrer Arbeit für Elle legt sie großen Wert auf die abwechslungsreiche Mischung von „Modestrecken zum Träumen und tragbaren Outfits, die Laufstegtrends alltagstauglich adaptieren“. Inspiration findet sie auch außerhalb der Mode: „Neugier und Offenheit für alle Bereiche der Kunst sind mir auch bei meinen Mitarbeitern besonders wichtig. Ich wünsche mir, dass sie mit offenen Augen und Neugierde die Kol­lektionen anschauen, neue Dinge entdecken, sich aber genauso auch für Design, Kunst, Film et cetera in­ ter­essieren, denn auch daraus zieht man Inspirationen für Modestrecken –

Schon Tage vor dem Shooting stellt Schneider die Outfits zusammen und fotografiert sie

nicht nur bei den Schauen. Ich träume sogar oft von Bildern und Motiven, die ich dann später in Modestrecken im Heft umsetze.“ Beim Shooting bleibt nichts dem Zufall überlassen. Jeder weiß, was zu tun ist. Die Stylingassistentin sortiert, bügelt und stellt die Outfits entsprechend der Fotos zusammen, die Kerstin Schneider mitgebracht hat. Der Make-up-Artist widmet sich dem Model. Er glättet die Haare, bringt sie in Form und betont die Augen mit Lidschatten in rauchigen Nuancen. Der Teint soll matt sein, aber dennoch einen leichten, natür­ lichen Glanz bekommen. Kerstin Schneider sieht sich mit dem Fotografen die Locations an, die sie vorher schon auf Bildern ausgewählt hat. Vor Ort im Hansaviertel entdeckt sie neue, spannendere Perspektiven, die man auf den Fotos vorher so nicht sehen konnte. Gemeinsam wählen sie den besten Blickwinkel aus und einigen sich auf die Posen, die das

Kerstin Schneider verkörpert die Leidenschaft für mode

„Durch ein Studium an einer Modeschule kann man die Qualität von Mode wirklich beurteilen. Dadurch erkenne ich die verschiedensten Stoffe, ich weiß, was ist bessere, was ist schlechtere Qualität, und ich sehe sofort, ob ein Kleidungsstück gut sitzt.“

Elle Seit elf Jahren ist Kerstin Schneider Fashion-Director bei der deutschen Elle. Das Modemagazin für Frauen gehört zu den größten und bekanntesten Medienmarken der Welt. In einem Joint Venture mit Hearst Magazines bringt Burda zusätzlich auch noch das Wohn- und InteriorMagazin Elle Decoration heraus.

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Model später einnehmen soll. „Ich speichere ständig Bilder und Ein­ drücke in einer Art inneren Daten­ bank und rufe sie dann bei Bedarf ab“, erklärt Schneider. Das Model ist inzwischen fertig fri­ siert und geschminkt. Kerstin Schnei­ der lässt das junge Mädchen in das erste Outfit schlüpfen, in dem es fan­ tastisch aussieht, wie alle finden. Nun geht es an die Auswahl der Acces­ soires. Zwar wurden vorher den ver­ schiedenen Outfits schon Taschen, Schuhe, Brillen und Schmuck zuge­ ordnet, doch auch hier macht eine kurz entschlossene Veränderung den kleinen, aber feinen Unterschied zwi­ schen einem sehr guten und einem perfekten Look aus. Seinen Stil leben Apropos perfekter Look: „Natürlich gibt es diese Tage, an denen man einfach bequem sein möchte, aber trotzdem kann man gut aussehen. Mein Team und ich tragen etwa in der Redaktion auch Sneakers, wenn wir für ein Styling Accessoires und Klamotten überall auf dem Boden verteilen müssen. Und dann gibt es Tage, an denen man denkt: Heute wage ich etwas. Das sollte man öfter tun. Ich finde das immer toll, wenn ich Frauen sehe, die sich Mühe gege­ ben haben. Das muss gar nicht das neueste It-Item sein, sondern ich fin­ de es schön, dass man seinen per­ sönlichen Stil lebt.“ Das gesamte Team ist jetzt in Fahrt, jeder trägt seinen Teil dazu bei, dass die Motive perfekt werden. Die Stylistin arrangiert die Kleidung und steckt sie mit Nadeln in Form, der Make-up-Artist zieht die Lippen des Models nach, und der Fotograf und seine Assistenten verstärken oder reduzieren mit Lampen die Schatten.

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„Urban Chic“ lautet das Motto der Mode­ strecke, die im Berliner Hansaviertel produziert wird


Kerstin Schneider verkĂśrpert die Leidenschaft fĂźr mode


Geduldig beantwortet Kerstin Schneider die Fragen ihres Teams. Dabei hat sie alles im Blick – und fängt selbst ein Sonnensegel auf, während sie dem Model PosingAnweisungen gibt. Das Segel hätte sonst die Fotoassistentin am Kopf getroffen. Locations und Stylings variieren, das Licht verändert sich und bleibt durch den wechselnden Einsatz der Scheinwerfer auf den Fotos doch immer gleich. Die Stunden vergehen, immer wieder wird nach­

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frisiert, immer wieder vergleichen der Fotograf und Kerstin Schneider die bereits gemachten Motive sorgfältig an einem großen Laptop-Bildschirm und treffen dabei schon eine erste Vorauswahl. Nach neun Stunden harter Arbeit ist das letzte Outfit an der Reihe. Doch dann hat Kerstin Schneider eine Idee: Das erste Outfit wird kurzerhand noch einmal fotografiert, diesmal an einer anderen Location. Und siehe da, dieses Detail macht auf dem finalen Bild einen großen Unterschied. Als der letzte Schuss gemacht ist, umarmen sich alle. Es wird geklatscht, und Küsse werden großzügig verteilt. Alle sind sich einig: Der Aufwand hat sich gelohnt. Während alle zusammenpacken und ihre Ausrüstung wieder in Koffern und Kisten verstauen und zum Abtransport fertig machen, sortiert Kerstin Schneider die Teile der internationalen Designer wie Balmain und Dior aus. Diese Outfits werden in eigene Kisten gelegt, denn sie müssen sofort an die nächste Redaktion weitergeschickt werden. Zwölf Stunden nach dem ersten „Hallo!“ ist alles wieder aufgeräumt, und das Team macht sich auf den Weg zum nächsten Projekt. Vorher erwartet Schneider aber noch ein kurzer Stopover in der Location, nach der sich jetzt jeder sehnt – dem Bett. Und vielleicht träumt sie dort schon von den nächsten Motiven.


Kerstin Schneider verkörpert die Leidenschaft für mode

Immer wieder vergleichen der Fotograf und Kerstin Schneider die bereits gemachten Motive sorgfältig am Laptop und treffen eine erste Vorauswahl

Scheinwerfer und Sonnensegel sorgen dafür, dass das Licht zu jeder Tageszeit gleich aussieht

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fabrizio d’angelo lernt aus seinen fehlern

„Habt keine Angst vor dem Scheitern!“ Wer die Medienlandschaft von morgen gestalten möchte, darf keine Furcht vor Fehlern haben. Denn nur wer nichts ­riskiert, macht keine Fehler. Fabrizio D’Angelo, Geschäftsführer von BurdaInternational, über Mut zur Ehrlichkeit, lebenslanges Lernen und Manager, die auf Sokrates hören sollten


zu sagen hat, merkt man, wenn man sich länger mit ihm unterhält. Nichts stört ihn mehr als „Bull­shit“. D’Angelo hat Philosophie studiert und spricht gerne Klartext. Aber das macht er so charmant, wie es wahrscheinlich nur ein Italiener kann. Sie sind für 17 Länder weltweit verantwortlich, für Singapur, Malaysia und Taiwan genauso wie für Polen, die Türkei und Frankreich – wie viele Kilometer reisen Sie eigentlich im Jahr? Genau weiß das nur die Lufthansa, aber ich schätze, ich bin in den vergangenen sechs Jahren beinahe schon zweimal die Strecke bis zum Mond und wieder zurück geflogen. In meinem Büro in München bin ich nur einmal die Woche und in meinem Büro in Offenburg nur einmal im Monat. Die meiste Zeit verbringe ich wahrscheinlich in der Lounge am Münchner Flughafen. Der halbe Flughafen kennt mich schon (lacht). Sie müssen auch oft in Hotels übernachten …

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uf dem Fensterbrett steht ein chinesischer Glücksdrache aus Bronze, daneben gerahmte Covers von französischen Zeitschriften und alte Schwarz-Weiß-Fotos aus Italien, auf dem Schreibtisch lächelt eine Buddha-Figur. Dass der CEO von BurdaInternational viel herumkommt, sieht man sofort, wenn man das Büro von Fabrizio D’Angelo betritt. Dass er auch viel

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Ich schlafe jedes Jahr 220 Nächte im Hotel. Dazu muss ich Ihnen eine Geschichte erzählen: Ich wollte kürzlich mit meiner Lebensgefährtin ein Sofa kaufen. Wir sind also ins Möbelgeschäft. Kaum waren wir drinnen, habe ich gerufen: „Diese Couch dort hinten, die nehmen wir!“ Sie antwortete verdutzt: „Aber woher willst du das wissen, wir haben doch noch keine einzige ausprobiert?“ Ich sagte nur: „Ich sitze im Jahr auf 220 Sofas, und glaube mir, dieses Sofa hat genau die richtige Form für uns.“ Sie hat mir natürlich nicht geglaubt, sonst wäre sie nicht meine Freundin, und hat jedes einzelne Sofa im Laden ausprobiert (lacht). Schließlich kam sie aber zu mir und sagte: „Weißt du was? Du hast recht, das ist das Beste.“ Es klingt komisch, aber wenn Sie wie ich jedes erdenkliche Sofa auf der Welt schon aus­probiert haben, dann sehen Sie so etwas mit einem Blick.


fabrizio d’angelo lernt aus seinen fehlern

Wie seine Mitarbeiter muss Fabrizio D’Angelo jeden Tag neu dazulernen

„Viele haben Angst davor, sie selbst zu sein – und ehrlich zu sein.“ Burda hat in einigen Regionen expandiert, etwa durch den Kauf von Gruner + Jahr in Polen oder die Zusammenarbeit mit Glam Media in Russland, der Ukraine und Kasachstan – reisen Sie deshalb jetzt vor allem in diese Länder? Nein, ich versuche, regelmäßig alle Länder zu besuchen, für die ich verantwortlich bin. Aber nicht, weil ich alle Entscheidungen selbst treffen möchte. Das ist unmöglich. Ich ver­ suche, Mitarbeiter vor Ort zu finden, die in der Lage sind, die besten Entscheidungen zu treffen. Ich wähle sie aus, koordiniere sie, gebe ihnen Tipps und mache Vorschläge, aber umsetzen müssen sie die selbst. Wenn ich komme, dann, um eine Art „Health-Check“ zu machen und zu erklären, was in der Zentrale in Deutschland und in den anderen Ländern los ist. Natürlich versuche ich meine Mitarbei­ ter vor Ort auch zu motivieren: Kommt Leute, da geht noch mehr!

Wenn etwas in einer Region besonders gut funktioniert – schlagen Sie dann Mitarbeitern in anderen Ländern vor, das auch einmal auszuprobieren? Normalerweise wissen das meine Mitarbeiter schon. Wir veranstalten nämlich seit drei Jahren große Mee­ tings, bei denen sich alle Führungs­ kräfte von BurdaInternational kennen­ lernen und austauschen. Je mehr wir als Team denken und handeln, desto besser. Wenn früher jemand aus Polen etwas über die Best Practice in Asien wissen wollte, rief er mich an. Jetzt ruft er den Kollegen in Asien direkt an, weil sie sich von unseren Meetings kennen. Sie betonen immer, wie wichtig es ist, ständig dazuzulernen … Eine der größten Herausforderungen der digitalen Revolution besteht darin, dass wir lauter neue Sachen lernen müssen. Was ist HTML, wie funktioniert ein Blog, wie sehen die neuen Geschäftsmodelle aus? Und

BurdaInternational Das Unternehmen, dessen CEO Fabrizio D’Angelo ist, hat über 2.600 Mitar­beiter, publiziert in 17 Märk­ ten mehr als 290 ­Magazine sowie eine Vielzahl digitaler ­M edienprodukte.

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das heißt, dass man auch als sehr erfolgreiche Führungskraft eines Verlags auf einmal zugeben muss, dass man etwas nicht weiß. Aber das ist nicht weiter schlimm, denn dann lernt man es eben. Bei vielen Dingen müssen wir wieder bei null anfangen. Manche tun sich schwer, das zu akzeptieren. Aber alle müssen es machen. Gilt das auch für Sie selbst?

Zwischenstopp: In seinem Münchner Büro ist der Vielflieger nur einmal in der Woche

Natürlich. Ich lese viel, ich frage viel, ich rede mit vielen Menschen, ich probiere viel aus. Ich helfe gerade meinem Bruder, sein Start-up zu lancieren, dabei lerne ich eine Menge von ihm – etwa wenn es um Suchmaschinenoptimierung geht. Wissen Sie, es ist überhaupt kein Problem für mich, irgendwo auf der Welt eine neue Zeitschrift auf den Markt zu bringen. Das ist mein Job, das kann ich im Schlaf. Aber wenn es um digitale Produkte geht, sieht es ganz anders aus. Da kennen wir uns noch nicht gut genug aus. Wir verbessern uns ständig, aber wir sind immer noch nicht gut genug. Und je höher man

in der Hierarchie steigt, desto schwerer fällt es, Mitarbeitern zu sagen: Oh, das weiß ich nicht. Wieso ist das so? Haben viele Führungskräfte Angst, Autorität einzubüßen, wenn sie zugeben, dass sie etwas nicht wissen? Viele Menschen haben Angst davor, sie selbst zu sein – und ehrlich zu sein. Es gibt eine bestimmte Vorstellung davon, was Führen heißt. Demnach heißt Führen, dass man mehr Fachwissen hat. Das lastet der Führungskraft die Verantwortung auf, wirklich mehr wissen zu müssen als ihre Mitarbeiter – oder so zu tun. Die erste wichtige Entscheidung, die man meiner Meinung nach in seinem Job treffen muss, lautet: Versuche ich wirklich, es besser zu wissen, oder täusche ich es nur vor? Das ist ja eine grundsätzliche menschliche Frage. Ich habe beschlossen, nie so zu tun, als wüsste ich es besser, egal, was mich das kostet. Denn man zahlt einen Preis dafür, man selbst zu sein. Aber wenn man die Botschaft verbreiten möchte, dass lebenslanges Lernen unverzichtbar ist, heißt, es besser zu wissen, in diesem Fall, dass man zugibt, nichts zu wissen. Wenn man seinen Mitarbeitern sagt: Sorry, ich weiß das wirklich nicht, ich muss das auch erst lernen, werden sie es genauso halten – und sich erleichtert fühlen, weil sie auch nicht so tun müssen, als wüssten sie es. Aber es reicht nicht zu sagen: „Ich weiß es auch nicht!“ Man muss auch bereit sein, dazuzulernen.

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Fabrizio D’Angelo

fabrizio d’angelo lernt aus seinen fehlern

Der Italiener fühlt sich am Tegernsee (u.) so zu Hause wie in China (l. ein Souvenir). Der 42-Jährige hat Philo­ sophie in Pisa studiert, bei der Ver­ lagsgruppe Milchstrasse in Hamburg gelernt und danach für den Verlag Mondadori gearbeitet, bevor er 2009 CEO von BurdaInternational wurde.

Gehört zur Bereitschaft zu lernen auch die Bereitschaft, Fehler zu machen?

Natürlich. Es ist keine Schande, etwas nicht zu wissen. Sehen Sie, ich habe Philosophie stu­ diert, und schon Sokrates sagt, dass es der erste Schritt zur Weisheit ist, die eigene Unwis­ senheit zuzugeben. Deshalb muss man wissen, wo man Wissenslücken hat – und dann versu­ chen, sie so schnell und so gut wie möglich zu schließen und dazuzulernen. Darum geht es. Deshalb mag ich auch aus Prinzip keinen Bull­ shit, denn für mich hieß Philosophie schon im­ mer, die Wahrheit zu suchen. Natürlich wird man sie nie zu 100 Prozent finden, das haben ja nicht mal kluge Philosophen wie Hegel ge­ schafft, die dachten, sie wüssten eine Menge über die Wahrheit. Aber man muss es versu­ chen. Das Schönste im Leben ist doch, etwas zu bewegen und Neues zu lernen. Sonst hat das Leben keinen Sinn.

Niemand weiß, wie die Welt von morgen aus­ sehen wird. Wenn wir sie gestalten wollen, müssen wir wie Wissenschaftler vorgehen. Wissenschaftler experimentieren – und kein Wissenschaftler beginnt ein Experiment ohne eine Annahme oder Theorie. Auch in der wirk­ lichen Welt muss jede Theorie überprüft wer­ den. Unsere Experimente sind eben der Launch einer neuen Zeitschrift oder eines digitalen Produkts. Nur wird Ihnen jeder Wissenschaftler auch sagen, dass 95 Prozent aller Experimente scheitern und nur fünf Prozent erfolgreich sind. Aber genau denen verdanken wir den wissen­ schaftlichen Fortschritt. Selbst Nobelpreisträger brauchen ja oft jahrelang, um einen Durchbruch zu erzielen … Sie ganz besonders, denn den Nobelpreis be­ kommt man nur, wenn man sich auf neue Felder vorwagt. Mir gefällt der Vergleich unserer Ar­ beit mit der Wissenschaft, weil die empirische Methode so brutal ehrlich ist. Wenn man ein echter Wissenschaftler oder ein echter Ge­ schäftsmann ist, stellt man im Vorfeld realisti­ sche Kriterien für Erfolg oder Scheitern auf. Man setzt sich einen realistischen Zeitplan und

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Individualist: Beim CEO von BurdaInternational raucht nicht nur der Kopf

schaut dann: Wie ist es gelaufen? Hat es funk­ tioniert oder nicht? In der Wirtschaft verliert man allerdings meistens Geld, wenn man Fehler macht. Ist das für Sie ein Problem, oder gehört das einfach dazu? Das ist Teil unseres Experimentierprozesses. Angenommen, wir haben vergangenes Jahr zehn neue Sachen ausprobiert. Einige davon waren Flops, andere Erfolge. Es muss nicht alles klappen, aber wenn alles misslingt, ist man kein guter Wissenschaftler. Am Ende des Jah­ res ziehe ich Bilanz und stelle fest: Wir haben etwas Geld verloren. Aber das Gute ist, dass wir die gescheiterten Experimente nicht wie­ derholen, die erfolgreichen schon. Und meis­ tens sind die Erfolge skalierbar und lassen sich in andere Länder exportieren. Ich bin für 17 Länder verantwortlich, und wenn ich ein profitables Eventkonzept für Tschechien ent­ wickelt habe, können wir es ein Jahr später

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auch in Russland, Polen oder der Ukraine umsetzen. Der Gewinn wird sich im nächsten Jahr also deutlich erhöhen. Haben Sie das auch gemacht? Und ob! Wir haben in Tschechien zum Beispiel das „Appetit Picknick“ veranstaltet – Appetit heißt unser Food-Magazin in Tschechien. Es wurde gleich im ersten Jahr zum größten FoodFestival des Landes. Dieses Jahr ist es doppelt so groß, und wir verdienen dreimal so viel. Wir veranstalten das Festival jetzt auch in Frank­ reich und in Großbritannien, bald auch in Russ­ land. Der Erfolg unserer Experimente lässt sich also nicht schon nach einem Jahr messen, denn da haben wir noch Verlust gemacht. Aber wenn man den Gesamtzeitraum betrachtet, werden wir mit diesen Experimenten Millionen­ werte schaffen. Das einzige Problem ist nur, dass wir vorher nicht wissen, welche Experi­ mente klappen und welche nicht. Deshalb muss man sehr offen und sehr flexibel sein.


Ich denke, ehrlich trifft es besser. Manchmal gehört aber auch Mut dazu, ehrlich zu sein. Ich finde Menschen, die immer gewinnen, extrem langweilig. Dieses Bild des gut gebräunten Sie­ gertyps mit dem Zahnpastalächeln ist für mich unerträglich. Nichts und niemand ist perfekt. In der Wirtschaft bedeutet ein Flop, dass man nach den Gründen dafür sucht. Wenn die Leser ein Magazin nicht wollen, muss man sich über­ legen, wie man damit umgeht. Sieht man das als Chance, seine Leser besser zu verstehen? Oder kehrt man es einfach unter den Teppich

„Das Schönste im Leben ist doch, etwas zu bewegen und Neues zu ­lernen. Sonst hat das Leben für mich keinen Sinn“

Deshalb arbeite ich bei Burda. Denn hier herrscht eine Atmosphäre, in der das möglich ist – wenn man es auf eine ehrliche, offene Art macht. Natürlich müssen wir unterm Strich Ge­ winn machen, wir sind schließlich ein Unterneh­ men und kein Wohltätigkeitsverein. Aber die Botschaft lautet: Macht euch keine Sorgen, ver­ sucht etwas, setzt etwas in Bewegung. Man­ chen Menschen fällt es schwer, einem dahin­ gehend zu vertrauen – bis sie merken, dass ich das ehrlich meine und auch auf mich beziehe. Ich glaube sowieso, dass das heutzutage die einzige Möglichkeit ist, Mitarbeiter zu führen: indem man ein echtes Vorbild ist.

Wetterfest: Auch in stürmischen Zeiten muss der Blick nach vorne gehen

und tut so, als hätte es das nie gegeben? Auch aus Flops kann man eine Menge lernen. Wissen Sie, gerade als Philosophiestudent hatte ich immer die Sorge: Theoretisch weißt du eine Menge, aber kannst du das auch in die Praxis umsetzen? Oder bist du vielleicht nur ein weltfremder Trottel? Deshalb habe ich schon früh nach der Maxime gehandelt: Habt keine Angst vor dem Scheitern, probiert etwas aus, setzt es in die Praxis um. Das geht aber nur, wenn man in einem Unternehmen arbeitet, das einen nicht gleich fallen lässt, wenn man einmal scheitert.

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Muss man auch mutig sein?


die burda journalistenschule bildet für morgen aus

Eine Klasse für sich An der Burda Journalistenschule lernen die Volontäre recherchieren, bloggen, filmen, programmieren und twittern – und wie sie sich und ihre Geschichten am besten vermarkten



Stimmungsbild: Die Mood-Wand dient als Inspiration für das neue, noch geheime Magazinprojekt der Abschlussklasse

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im Geyer sucht für eine Geschichte nach einer Oma mit iPad, während Mareike Hasenbeck thematisch zwischen schnellem Sex und langsam gebrau­ tem Bier pendelt. Ein ziemlich normaler Vormittag also an der Burda Journalistenschule (BJS) in Offenburg. Zumindest in dieser Phase: Die 25 Volontäre des Jahrgangs 2012-2014 arbeiten an ihrem Abschlussprojekt. Binnen sieben Wochen entwickeln und gestalten sie ein Magazin samt Webseite, Social-Media-Strategie und Imagefilm. Titel und Thema sind noch geheim, schließlich soll die Zeitschrift – ebenso wie ihre Vorgänger Share, Treat und Hollyhome – mit einem ungewöhnlichen Konzept am Kiosk überraschen. Hasenbeck schreibt gerade an einer Geschichte über das Fremdgehen im Internetzeitalter. In zwei Tagen ist Ab-

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gabe, dazwischen liegen noch mehrere Konferenzen in dem loftartigen Großraumbüro am Hubert-BurdaPlatz 1. Gleich steht ein Brainstorming zum Video an, mit dem die Schüler ihr Magazin bewerben wollen. Davor checkt sie noch kurz, ob es Feedback zu ihrem Blog gibt. Neue Facebook-Anhänger? Reaktionen auf ihren letzten Tweet? E-Mails? Und tatsächlich: Im Postfach findet sich eine Anfrage aus Wien. Man möchte sie für einen Vortrag auf dem dortigen Craftbeer-Fest gewinnen. Was nach Privatvergnügen klingt, ist viel Arbeit. Fast täglich schreibt, filmt oder twittert die 25-Jährige für ihr Blog „Feiner Hopfen“ rund um Craftbeer, also handwerklich gebrautes Bier. Das Blog ist aber auch elementarer Bestandteil ihrer Ausbildung. „Die Idee ist, Volontäre eigenverantwortlich eine Medienmarke ent­wickeln


Spielraum für Experimente Das Rüstzeug dafür bekommen Mareike Hasenbeck und die anderen an der BJS vor allem während ihrer 18-wöchigen Grundausbildung zu Beginn des Volontariats. In einer der ersten Einheiten schildert der als „Netzökonom“ bekannt gewordene Wirtschaftsjournalist Holger Schmidt die Bedeutung des Internets für die Medienwelt und wie es ein Journalist für seine Arbeit nutzt. Anschließend stehen neben den klassischen journalistischen Ausdrucksformen unter anderem Social Media, Blogs, Datenjournalismus, Suchmaschinenoptimierung und Smartphone-Journalismus auf dem Programm. Dabei haben die Schüler viel Spielraum zum Experimentieren mit Infografik-Anwendungen, Videoschnittprogrammen und anderen Tools einer digitalen Werkzeugkiste, deren Inhalt sich permanent verändert. Zum Experimentieren gehört, dass die Dinge auch einmal anders laufen als erwartet: Um zu testen, wie man möglichst viel Aufmerksamkeit über Facebook generiert, versprachen Journalistenschüler kürzlich, für jedes Like eine Blume zu pflanzen. Binnen kürzester Zeit mussten sie die Aktion abbrechen – und sehen, wo sie 700 Blumen her-

die burda journalistenschule bildet für morgen aus

zu lassen und sie zu ihren eigenen Chefredakteuren und Publishern zu machen“, sagt Nikolaus von der Decken, seit Herbst 2012 Leiter der Burda Journalistenschule. Seine Idee war es, alle Burda-Volontäre zu Verlegern ihrer eigenen digitalen Medienmarke zu machen. Hasenbeck, die den praktischen Teil ihres Volontariats beim Focus absolviert, hat mit ihrem Craftbeer-Blog einen Nerv getroffen: Mehr als 60.000 Mal wurde ihre Seite bisher aufgerufen, auf Facebook zählt „Feiner Hopfen“ 700 Fans. Geld verdient Hasenbeck mit ihrer werbefreien Seite hingegen noch nicht. „Das Blog bringt vor allem Routine im Schreiben“, sagt sie. „Und es ist ein digitales Spielfeld, auf dem ich experimentieren kann.“

Trikotwerbung: Sogar auf seiner Jacke macht Tim Geyer Werbung für sein Blog „Punkpoprap“ (o.). Unten: Videokonferenz mit Tim Geyer (l.), Sarah Edenhofner (2.  v.  l.) und Mitschülern.

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bekommen. „Gefragt ist der digital agierende Zeitschriftenjournalist“, sagt Maximilian Gaub, der als Dozent die Produktion des Online-Abschlussmagazins betreut, über die neuen digitalen Inhalte der BJS-Ausbildung. Gaub ist selbst Absolvent der Schule. Zu seiner Zeit, vor zehn Jahren, fand Online-Journalismus während der Ausbildung nur eine Woche lang statt. Seither sind die Inhalte der viermonatigen Grundausbildung massiv gewachsen. Zudem ist der Lehrplan nicht mehr nach Medien­ kanälen unterteilt, sondern rein didaktisch aufgebaut: von leicht zu schwer.

Bilanz eines Jahres: Die Volontärin und Edelbier-Bloggerin Mareike Hasenbeck (o.) notiert in ihrem Bierjournal (u.) akribisch, wie ihr die verschiedenen Sorten geschmeckt haben

Die Schule Die Ausbildung an der ­Burda Journalistenschule in Offenburg dauert zwei Jahre, davon verbringen die Schüler 18 Monate in verschiedenen Burda-Redak­ tionen. Sie sollen später vielseitig einsetzbar sein. Ein neues Auswahlverfahren ermöglicht es, die besten ­Talente zu gewinnen.

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Die klassischen Formen journalistischer Arbeit sind trotzdem nicht obsolet – im Gegenteil: Einzigartige Inhalte sind entscheidend, deshalb ist es noch wichtiger geworden, dass Journalisten in die Welt hinausgehen. Viele der Burda-Volontäre twittern längst aktiv. Sarah Edenhofner etwa berichtete über den Kurznachrichtendienst für ihr Segel-, Surf- und Wakeboarding-Blog „Style am Wind“ live über den America’s Cup. Das kam nicht nur bei ihren Stammlesern gut an: Auch das Team Oracle, der spätere Sieger dieser weltweit bedeutendsten Segelregatta, teilte ihre Tweets. Visuelles Denken An der Burda Journalistenschule lernen die Volontäre nicht nur, wie man Geschichten schreibt, sondern auch, wie der Leser dazu gebracht wird, sie auch lesen zu wollen. Schulleiter von der Decken lädt regelmäßig Chefredakteure aus Burda-Redaktionen ein, vor denen die Schüler Themen in einer Konferenz griffig verkaufen sollen. Von der Decken spricht von „Präsentationskompetenz“ und legt Wert darauf, dass knackige Headlines, Vorspänne und Bildunterschriften in der Ausbildung den gleichen Stellenwert haben wie der Fließtext einer Geschichte: „Wir brauchen Nachwuchs, der Journalismus ganzheitlich versteht.“ Seiner Vorstellung nach können die Redakteure der Zukunft nicht nur schreiben und digitale Kanäle bedienen. Sie müssen auch visuell denken – weshalb die Schüler zu jedem Thema eine Bildidee präsentieren sollen. Und sie müssen Marktbedürfnisse erkennen und Themen entwickeln, die zu bestimmten Zielgruppen passen. Wie Letztere ticken, lernen die Volontäre unter anderem mit ihren Blogs. „Über das Nutzerverhalten kriege ich ziemlich genau mit, welche Headlines und Geschichten funktionieren und welche nicht“, sagt Tim Geyer, der seine praktische Ausbildung beim Playboy absolviert und


die burda journalistenschule bildet für morgen aus

Aufnahmegenehmi­ gung: Filmen ist ein fester Bestandteil der Ausbildung (o.). Dozent Maximilian Gaub (l.) will den Horizont der Schüler erweitern.

das Musikblog „Punkpoprap“ schreibt. Worauf es für den Erfolg einer Webseite ankommt, lernte der 27-Jährige nicht nur an der BJS, sondern auch während der Auslandsstation seines Volontariats. Geyer verbrachte drei Monate im BurdaBüro in New York. Eine intensive Zeit, in der er eine Reportage über die Cannabis-Legalisierung schrieb und viel über US-Journalismus erfuhr. „Ich konnte mit Redakteuren der ‚New York Times‘ darüber sprechen, wie man Inhalte online optimal umsetzt“, erzählt er.

Von der Kompetenz, die Geyer und seine Mitschüler durch ihre Ausbildung erwerben, profitiert der ganze Verlag. In ihren Stammredaktionen sind viele der Volontäre gefragte Ansprechpartner, wenn es um digitale Strategien und Ausdrucksformen geht. „Die heutige Schülergeneration hat einen riesigen Vorteil“, sagt von der Decken. „Ihr Digitalwissen ist in vielen Redaktionen eine Art Alleinstellungsmerkmal. Daher werden wir ab 2014 auch ein neues Fach einführen: ‚Basiskenntnisse des Programmierens für Journalisten‘.“

Der Gang der Dinge: Jede Abschluss­ klasse bringt ein neues Magazin an den Kiosk. Letztes Jahr war es die Zeitschrift Share.

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kjeld peters liebt technologien

Der Algorithmus der Liebe Ob zwei Menschen zueinanderpassen, weiß nur das Schicksal – und der Computer von Elitepartner. Kjeld Peters, der Technical Director der Online-Partnervermittlung, sorgt mit Hightech dafür, dass die vier Millionen Singles in seiner Datenbank das Glück fürs Leben finden können


K

jeld Peters ist: ein Mann. Er sucht: eine Frau. So gibt er es in die Maske ein, die bei der Anmeldung auf Elitepartner.de erscheint. „Diesen Test habe ich schon 1.000-mal gemacht“, sagt Peters und grinst. Die nächste Seite baut sich auf. Er beugt sich nach vorn über das iPad. Grübelfalten. „Was ist Ihnen in einer Partnerschaft besonders wichtig?“ Drei oder vier Antworten aus zwölf Möglich­keiten sind verlangt. Tole-

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ranz? Liebe? Treue? Kinder? Sex? Tja. Zwei Dinge seien klargestellt. Normalerweise achtet Peters nicht auf die Antworten bei diesem Test, sondern darauf, ob ihn irgendwo Fehlermeldungen anspringen. Außerdem sucht der 33-jährige, dunkelblonde, sport­ liche Schlaks gar keine Frau. Er ist glücklich verheiratet und hat einen zweijährigen Sohn. Seit sechseinhalb Jahren optimiert Kjeld Peters als Technical Director die Seite von Elitepartner, einer der größten und erfolgreichsten OnlinePartnervermittlungen im deutschsprachigen Raum. Als er anfing, hatte Burda das Hamburger Unternehmen gerade übernommen, und es roch noch nach Start-up. Seither hat sich die Mitarbeiterzahl fast verdreifacht, auf nun über Hundert. Der Umsatz wächst jedes Jahr im zweistelligen Prozentbereich. Die Büroetage im lässigen Schanzenviertel wurde bald zu klein. Nun residiert Elitepartner in der edlen Hafencity. In all diesen Jahren haben Millionen Männer und Frauen auf Partnersuche eifrig ihre Kreuzchen auf der Webseite gesetzt und ihre Träume und Leidenschaften offenbart. Das Matchmaking übernehmen die Programme von Peters und seinem 22-köpfigen Team. Wer passt gut zusammen? Wer passt noch besser? Peters’ System spuckt eine Vorschlagsliste aus. Über vier Millionen Singles vertrauen seinem Algorithmus der Liebe. Jetzt setzt er drei Häkchen. „Konflikte offen ansprechen“. „Freiräume behalten“. Und: „Gegenseitiges Vertrauen, Offenheit und Ehrlichkeit.“ Weiter mit Freizeit und Interessen. Dankbare Frage, denn der Zwei-Meter-Mann spielt natürlich Basketball. Die Fragen nach Sport, Musik oder Lieblingsjahreszeit lockern den Test auf, und die Antworten tauchen im Profil jedes Mitglieds auf. Die Singles sollen schließlich zahlende Kunden werden, um sich über Elitepartner


Peters übersetzt die Ziele der Geschäftsleitung in Aufträge für die Programmierer (o.)

Nachrichten zu schicken – und da sind diese Themen willkommene Aufhänger für Gespräche. Seit Jahrzehnten erforschen Psychologen die Geheimnisse der Partnerwahl. Die Erkenntnisse: Zwei Menschen sollten sich ähnlich sein – und doch verschieden. Wenn ihre Persönlichkeitsprofile zueinanderpassen wie zwei Puzzleteile, ist das noch keine Garantie fürs lebenslange Glück – es erhöht aber die Wahrscheinlichkeit. Ob jemand an den „perfekten Partner“ glaubt oder nicht, prägt die Persönlichkeit ebenfalls. Kjeld Peters etwa glaubt nicht daran, dass zwei Menschen gleich beim Kennenlernen zueinanderpassen. „Trifft nicht zu“, kreuzt er an. Seine Frau und er gingen jahrelang auf die gleiche Schule, ohne dass es funkte. Während er den Test ausfüllt, errechnet die Software im Hintergrund seine Persönlichkeitswerte. Zum Beispiel, wie groß das Bedürfnis nach Nähe ist. Oder eben Stressresistenz, gemessen mit der Aussage: „In meiner Freizeit fühle ich mich häufig unruhig und angespannt.“ Trifft für Pe-

ters überhaupt nicht zu: „Ganz im Gegenteil. Ich lege mich ins Bett und schlafe ein.“ Eine praktische Eigenschaft, schließlich klingelt Peters’ Diensthandy auch am Wochenende. Ihm gefällt das. Er pendelt täglich eine Stunde mit Zug und U-Bahn zur Arbeit. Die Zeit nutzt er, um mit dem iPad schon einmal seine Mails zu beantworten. Work-Life-Balance? „Der Begriff ist doch überholt.“ Sieht seine Frau ein bisschen anders, aber: „Herausforderungen stärken Beziehungen. Trifft voll auf mich zu.“ Angekreuzt, weiter zur nächsten Seite. Jetzt geht es um Werte, Motive und Ziele im Leben. Peters sieht sich als erfolgs- und wettbewerbsorientiert, organisiert und strukturiert. Passt doch gut zu einem IT-Chef. Da fällt ihm ein Versäumnis auf: Zu Beginn des Fragebogens hat er unterschlagen, dass er sich gern mit Computern beschäftigt. Ausgerechnet er, der Technikfreak. Wie gern hätte er einen Commodore 64 gehabt, wie er bei seinen Freunden in Flensburg im Kinderzimmer stand. Aber sein Vater, obwohl selbst Programmierer, war da-

gegen. Der zehnjährige Kjeld bekam schließlich einen ausrangierten PC. Programmieren fasziniert ihn bis heute, und er spielt gerne am Computer, aber er war nie einer dieser menschenscheuen Klischee-Nerds. Sonst könnte er auch seinen Job nicht richtig machen, denn Peters sitzt in der Geschäftsleitung von Elitepartner. Die strategischen Ziele überträgt er in klare Aufträge für sein Team: „Ich bin ein Übersetzer.“ Der Schluss des Tests. Jetzt wird es spannend, denn nun beginnt der Algorithmus zu arbeiten. „Unsere CocaCola-Formel“, sagt Peters. Auf dem Bildschirm füllt sie etwa 100 Zeilen Code. Darin tauchen immer wieder „m1“ und „m2“ auf, sie repräsentieren zwei Menschen und ihre Persönlichkeitswerte. Die Werte für Nähe, Autarkie und Dominanz sollten einen

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kjeld peters liebt technologien

Ganz auf Liebe eingestellt: Selbst die Konferenzräume sind nach ­Liebesgöttern benannt (u.)


„Wie ein Programmchef im TV muss Peters seine ‚Einschaltquoten‘ analy­ sieren, Millionen Klicks, ­Kommentare, Nachrichten. Big Data im Dienste der großen Liebe“

gewissen Abstand haben, hier sollten sich „m1“ und „m2“ unterscheiden. Bei Kommunikationsfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Konfliktfähigkeit und Stressverarbeitung sollten sie eng beieinanderliegen. Theoretisch möglich sind bis zu 120 Matching-Punkte. Eine Schicksalsformel, für die Menschen, die einen Partner suchen, aber auch für Elitepartner. Da geht es der Partnervermittlung aus Hamburg wie dem Brausehersteller aus Atlanta: Ändert man die Formel, ist es nicht mehr Coca-Cola. Seit Peters zum Unternehmen stieß, hat er deshalb nur an Details der Formel geschraubt. Sonst würde sich über Nacht die Vorschlagsliste auf den Kopf stellen. Wer gestern noch als Traumpartner galt, wäre heute nur ein mäßig interessanter Kandidat.

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Die Leute bei der Stange zu halten – das ist die größte Herausforderung für Peters und seine Big-Data-Spe­ zialisten. Manche Interessenten brechen den Test ab, sie klicken die Vorschlagsliste nicht durch, zögern beim Abo-Abschluss. Peters lässt jede Aktivität auf der Seite auswerten, um so viele User wie möglich über diese Hürden zu hieven. Um sie zu „konvertieren“, wie der Fachausdruck heißt. Jeden Tag spuckt sein System diese „Conversion Rates“ aus, vergleichbar mit den Einschaltquoten im Fernsehen. Und wie ein Programmchef muss Peters die Zahlen analysieren, Millionen Klicks, Kommentare, Nachrichten. Big Data im Dienste der großen Liebe. Im Datenstrom fahndet er nach Ursachen: Warum steigen User aus? Warum schreiben sie keine Kon-

taktnachrichten mehr? Was erwarten sie eigentlich von unserem Dienst? Erwarten sie den „Perfect Match“, also den passenden Partnervorschlag, wissenschaftlich ermittelt? Oder den „Perfect Pool“, also die größte und beste Auswahl an „Elite“Singles? Vermutlich eher Letzteres, weiß Peters aus Umfragen. „Wir haben die Leute mit den richtigen Absichten, die nicht nur das nächste WochenendDate suchen.“ Immerhin hat jeder, der im „Perfect Pool“ herumschwimmt, 20 Minuten in den Test investiert. Der Algorithmus der Liebe ist zwar kein Garant für den Erfolg – aber die wichtigste Basis. Längst programmiert Kjeld Peters an der Zukunft: mobile Apps noch funktionaler machen. Noch besser analy-


Partnerwahl

sieren, wonach Singles suchen. Wer passt denn nun am besten zu ihm? Es müsste jemand sein, der eher Nähe sucht, einen dominanten Partner aushält, an das „Wachstum in einer Beziehung“ glaubt und gut kommunizieren kann. Jemand, der konfliktfähig und stressresistent ist. Auf Platz eins, mit 97 Matching-Punkten: eine junge Frau, 1 ,63 Meter, Beamtin mit Bachelor. Mag Chill-outMusik. Sehr attraktiv. Im richtigen Leben müsste Peters jetzt Kontakt aufnehmen. Stattdessen drückt er seine „Conversion Rate“ und steigt aus. Seine Frau wird’s freuen. Die beiden haben den Algorithmus der Liebe aus Spaß auch mal auf sich angewendet. Nur 85 Matching-Punkte. Aber Peters glaubt ja daran, dass sich die Dinge gut entwickeln werden.

kjeld peters liebt technologien

Kjeld Peters und seine Mitarbeiter ermitteln, was Singles wirklich ­wollen. So suchen 69 Prozent der Männer eine attraktive Partnerin. Aber nur 53 Prozent aller Frauen wollen umgekehrt einen attraktiven Mann. Dafür hätten 53 Prozent der Frauen gerne einen beruflich er­folgreichen Partner. Umgekehrt ist das nur für 33 Prozent der Männer ein ­Kriterium.

Virtuelle trifft reale Welt: Like-Stempel für den schnellen Kommentar (o.) und Paare, die sich dank Elitepartner kennengelernt haben (l.)

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Alexandra Schiel vernetzt Menschen

Das weltweite Netz Von New York bis Peking: Bei DLD trifft sich die digitale Elite auf der ganzen Welt. Alexandra Schiel und das DLD-Team suchen für die Innovationskonferenz ständig nach klugen Köpfen – und den neuesten Internettrends



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as IAC-Building sieht ein bisschen so aus, als wäre ein Alien-Raumschiff in der größten Stadt der USA gelandet. Die seltsam verdrehte, halb durchsichtige Glasfassade des Gebäudes von Stararchitekt Frank Gehry fällt selbst unter den vielen Wolkenkratzern von Manhattan auf. Passenderweise sitzt in dem futuristischen Hochhaus das Internetunternehmen des legendären US-Medienmanagers Barry Diller mit den Büros des Videoportals Vimeo, der Wissens-Community Ask.com und anderer bekannter Webfirmen. Ein Miniatur-Silicon-Valley mitten in New York. Noch ungewöhnlicher als das Äußere des Gebäudes ist für die amerika­ nischen Besucher aus der Digital­ branche allerdings der Anblick, der

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sich ihnen Ende April im Inneren des Hightechhauses bietet: Auf einer kleinen Bühne stehen vier Männer vom Tegernsee in Trachten-Lederhosen mit Gitarre, Tuba, Harmonika und Kontrabass und spielen bayerische Volksmusik. Und das am ersten Tag der Digitalkonferenz DLD. Was auf den ersten Blick so wirkt, als hätte jemand die Gruppe aus Oberbayern aus Versehen zum falschen Veranstaltungsort geschickt, ist in Wahrheit Teil eines Plans. „Unser Motto lautet ja ‚Connect the unexpected!‘ “, erklärt Alexandra Schiel, Senior Project Managerin bei DLD Media. Deshalb treten bei der ersten DLD in New York die bayerischen Musikanten auf, denn Überraschungen gehören bei der Burda-Konferenz zu den Themen Digital, Life und Design

Schauplatz der ersten DLD-Konferenz in New York: das IAC-Building


zum Programm. Bei der DLD kann es schon mal passieren, dass über­raschend Lady Gaga auftritt oder Bestseller-Autor Paulo Coelho mit Napster- und Facebook-Finanzier Sean Parker über „Storytelling“ diskutiert. Seit das Treffen der digitalen Elite im November 2005 das erste Mal in München stattfand, hat es sich zu Europas führender Digitalkonferenz entwickelt – mit Ablegern in Tel Aviv, Rio de Janeiro, London, Peking und anderen Städten und dem Spin-off DLDwomen, wo es um die Sicht von Frauen auf technologische Entwicklungen geht. DLD versammelt regelmäßig das Who’s who des Internets, vom Google-Chairman Eric Schmidt bis zum Facebook-Grün­der Mark Zuckerberg, um über die Themen der Zukunft zu diskutieren. Insider-Perspektive „Das Event in New York war für uns ein Testballon“, sagt Alexandra Schiel, die seit neun Jahren für Burda arbeitet, über die erste DLD in der US-Metropole. Ein sehr erfolgreicher, denn zu dem Event Ende April kamen über 1.000 Besucher und 100 Referenten in das IAC Building in Manhattan, darunter der dänische Künstler Olafur Eliasson, EU-Kommissarin Viviane Reding, der Artdirector Stefan Sagmeister und AOL-Gründer Steve

Case, der heute die Investmentfirma Revolution leitet. „Wir spielen natürlich bewusst ein bisschen mit diesem Image, dass wir aus Bayern und München sind. Einige von uns wollten bei der Konferenz in New York eigentlich sogar Dirndl tragen, aber dafür war das Wetter zu kalt“, erklärt Alexandra Schiel lachend. Sie kümmert sich mit dem übrigen Team um DLD-Gründerin Steffi Czerny um die Planung, Organ­ isation und Durchführung der Innovationskonferenz. Um Start-up-Gründer, Investoren, Internetstars und kreative Vordenker für die Digitalkonferenz von Burda zu begeistern, reist die 32-Jährige immer wieder ins Silicon Valley und zu anderen Hightechstandorten. „Fishing for DLD nennen wir das“, sagt sie. Auf ihren Touren trifft die studierte Betriebswirtin nicht nur viele spannende Menschen, sondern lernt auch Unternehmen, von denen die ganze Welt spricht, aus der Insiderperspektive

Alexandra Schiel vernetzt Menschen

Zwei Deutsche in New York: DLD-Gründerin Steffi Czerny (l.) mit Alexandra Schiel

DLD fand 2005 das erste Mal in München statt. Seitdem hat sich die DLD zur führenden ­D igital- und Innova­ tions­konferenz in ­Europa entwickelt, mit Ablegern unter anderem in Tel Aviv, Peking und seit Neues­tem auch in New York.

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kennen. Und hat dabei festgestellt, dass viele Klischees, die man über hippe Internet-Start-ups im Kopf hat, eben nur Klischees sind. So besuchte sie im vergangenen Herbst WhatsApp in Kalifornien – und war sehr überrascht, wie trist die Räumlichkeiten des Instant-Messaging-Dienstes aussahen: „Zwei Stunden vorher waren wir gleich um die Ecke bei Dropbox. Im Vergleich dazu war das ein Kulturschock.“ Beim Cloudspeicher-Anbieter Dropbox sehen die Büros aus wie die Lounge eines Designhotels, bei WhatsApp sitzen die 30 bis 40 Mitarbeiter in einem düsteren Großraumbüro mit altmodischen Lamellenvorhängen, beigen Schreibtischen und beigebraunen Trennwänden. Ein paar Monate später zahlte Facebook 19 Mil­ liarden Dollar für das Start-up, das die SMS verdrängen möchte. Alexandra Schiel fällt es leicht, bekannte Referenten wie WhatsAppChef Jan Koum für DLD zu begeistern. „Ich gehe gerne auf Menschen zu“, sagt sie mit einem strahlenden Lächeln. Über 20.000 Adressen von etablierten Größen und Newcomern aus der Digitalwirtschaft, aus Politik und Kultur hat das DLD-Team im Computer gespeichert. Für Geschäftsführerin Steffi Czerny steckt dahinter viel mehr als bloßes Netzwerken: „Der Begriff Netzwerken ist mir zu oberflächlich. Um Menschen aktiv verbinden zu können, muss man sich für sie interessieren. Man muss ein Gespür für Menschen haben und wissen, was sie beschäftigt, was sie antreibt.“

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New York (o.) gibt in der Medienwelt immer noch den Takt vor – der ideale Ort für eine Digitalkonferenz. Während der Veranstaltung arbeiten Alexandra Schiel (u.) und ihre Kollegen bis zu 18 Stunden am Tag.

Auch wegen dieser Haltung gilt DLD als ganz besondere Veranstaltung. „Bei uns menschelt es eben“, sagt Alexandra Schiel. Viele Speaker mischen sich nach ihrem Vortrag unter das Publikum, um sich die anderen Referenten anzuhören, und wer etwas Glück hat, kommt in der Schlange vorm Schnitzeltruck mit einem von ihnen ins Gespräch – oder beim bayerischen Abend im Beer Garden des Standard Hotel in New York. Auch im Zeitalter von Skype, Twitter, Facebook und Google Hangouts sind persönliche Begegnungen unersetzlich. So wurde Yahoo-Chefin Marissa Mayer bei der DLD auf Nick d’Aloisio aufmerksam, einen 17-Jährigen aus London, dessen Start-up sie später für 30 Millionen Dollar kaufte. Mehr als Netzwerken Wie wichtig die menschliche Ebene ist, zeigt sich auch beim Umgang mit den prominenten Referenten, um die sich Alexandra Schiel zu Beginn ihrer Arbeit für DLD noch selbst kümmerte. Wenn der berühmte Venture-Capitalist Ben Horowitz, der zu den ersten Finanziers von Twitter gehörte, zur Konferenz nach München kommt, dann findet er als kleine Aufmerksamkeit in seinem Hotelzimmer ein Paar originelle Grillhandschuhe vor – weil das DLD-Team genau weiß, dass Horowitz ein Barbecue-Fan ist. Und wenn Sheryl Sandberg, COO von Facebook, oder Wikipedia-Gründer Jimmy Wales nach der DLD dringend weiter zum Weltwirtschaftsgipfel nach Davos müssen, organisieren


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Alexandra Schiel vernetzt Menschen

Steffi Czerny mit DLD-Chairman Yossi Vardi (o.). Vom Tegernsee nach Manhattan: Musikanten beim bayerischen Abend (l.). Unten: Burda-Digitalvorstand Stefan Winners (3. v. r.) diskutiert Ăźber Businessmodelle der Zukunft unter anderem mit Etsy-CEO Chad Dickerson (l.) und David Nussbaum von F+W Media (2. v. r.).

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Schiel und ihre Kollegen wenn es sein muss auch einen Hubschrauber. Ein Kollege von Schiel kümmerte sich bei einer DLD-Konferenz um Marissa Mayer, und die heutige Yahoo-Chefin, die damals noch für Google arbeitete, war von dem Einsatz des Mitarbeiters so begeistert, dass sie ihn kurz darauf zu ihrem Bürochef machte. Wer unter erfolgreichem Netzwerken nur den Austausch von möglichst vielen Visitenkarten versteht, hat nicht begriffen, worum es geht. „Man muss nachhaltige Beziehungen pflegen“, erklärt Alexandra Schiel. Das ist manchmal sehr viel Arbeit. Kurz vor und während der DLD arbeiten Schiel und ihre Kollegen bis zu 18 Stunden am Tag, um die Redner zu bekommen, die sie unbedingt haben möchten, und sicherzustellen, dass alles glatt über die Bühne geht. „Ich habe seit neun Jahren nicht mehr richtig Weihnachten gefeiert, denn dann ist Großkampfzeit bei uns“, sagt Alexandra Schiel lachend über die hektischen Tage vor der großen DLDKonferenz, die Mitte Januar in München stattfindet. Zu bewältigen ist dieser Stress nur, wenn man über die richtigen Eigenschaften verfügt: „Alexandra steckt voller Leidenschaft, Neugier, Beständigkeit, Teamgeist und Ehrgeiz“, lobt Steffi Czerny ihre langjährige Mitarbeiterin. Trendindikator für Burda Schiel und ihre Kollegen verfolgen nicht nur im Web und in den sozialen Medien die neuen Trends, sondern

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Immer in Kontakt: Bei der Konferenz bleibt für Alexandra Schiel kaum Zeit, die New Yorker Skyline zu bewundern


Alexandra Schiel vernetzt Menschen


Timing ist alles: Die Uhr erinnert die Diskussionsteilnehmer daran, sich kurz zu fassen (o.). Links: das DLD-Team in New York.

„Wir sind der Trend­indikator für Burda – und manchmal auch der Türöffner.“

Kommunikationszentrale: Die Diskussionsrunden werden live ins Internet gestreamt

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Alexandra Schiel vernetzt Menschen

Kluge Köpfe: Eine Videowand zeigt Referenten, die schon auf der Innovationskonferenz gesprochen haben

besuchen auch regelmäßig wichtige Technologiekonferenzen wie die TED in den USA, den Web Summit in Dublin, LeWeb in Paris und die Disrupt Europe in Berlin, immer auf der Suche nach Rednern mit ungewöhnlichen Ideen – und nach dem nächsten großen Ding. Dabei knüpfen die DLD-Mitarbeiter Kontakte, die für ganz Burda nützlich sein können. Wenn Kollegen aus anderen Bereichen etwa wissen wollen, wie sie ein Start-up im Silicon Valley am besten ansprechen sollen, kann ihnen das DLD-Team oft weiterhelfen. Vorstandsvorsitzender Paul-Bernhard Kallen spricht regelmäßig auf der Konferenz, und selbst zu entfernten Veranstaltungen wie DLD New York City reist der gesamte Vorstand in die USA, um sich vor Ort über neue Digitalentwicklungen zu informieren. Die Innovationsplattform ist längst zu

einer starken Marke für Burda geworden. „Wir sind der Trendindikator für Burda – und manchmal auch der Türöffner“, erklärt Schiel. Um dieses Wissen noch besser für das Unternehmen zu nutzen, veranstaltet das Medienhaus seit Kurzem DLD Burda. Zur ersten Konferenz kamen im November 2013 über 550 Burda-Mitarbeiter aus 17 Ländern nach München, um sich fit zu machen für den digitalen Wandel. Durch ihre Arbeit lernt Alexandra Schiel ständig viele Menschen kennen, die diesen Wandel vorantreiben. Einen besonders einflussreichen würde sie gerne noch treffen und zur DLD einladen: Apples Chefdesigner Jonathan Ive. Am liebsten zusammen mit dessen Vorbild, dem deutschen Designer Dieter Rams: „Diese beiden kreativen Köpfe zusammen auf dem Podium, das wäre großartig.“

Goody-Bag für Besucher

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Diana Knodel entwickelt neue Projekte

Veränderung aus Überzeugung Diana Knodel arbeitet als Produktmanagerin bei Xing, dem sozialen Netzwerk für berufliche Kontakte. Sie möchte mehr Frauen für das Programmieren begeistern – und um das zu erreichen, hat sie mehrere Initiativen gestartet



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r ist verschrien, aber er funktioniert: KatzenContent. „Miau“. Das Maunzen bringt ein Dutzend junge Frauen zum Jubeln, sie lachen und schauen fasziniert auf ihren Bildschirm, der einen Katzenkopf zeigt, der miaut. Ihre erste eigenhändig erstellte App. Und dank MIT App Inventor ein Kinderspiel: ein Baukastensystem, das ohne Programmierkenntnisse

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zu bedienen ist. Eine Art Puzzle, das in wenigen Minuten zum Erfolg führt – und der erste Schritt zu einem hehren Ziel: mehr Frauen für die Informatik zu begeistern. „Häufig haben gerade Frauen noch ein falsches Bild vom Programmieren“, sagt Diana Knodel. Und, dass sie das ändern möchte. Weil es sich ändern muss. Deshalb arbeitet die Produktmanagerin von Xing, dem sozialen Netzwerk für berufliche Kontakte, in ihrer Freizeit mit Katzen-Content – um in Frauen und Mädchen die Erkenntnis zu wecken, dass Informatik nicht trocken ist, sondern kreative Teamarbeit, die Spaß macht. Über 20 Frauen sind an diesem Samstag zum AppCamp für Ladys gekommen, um Programmieren zu lernen – und einige auch, um sich ihrer Technikangst zu stellen, wie es eine Teilnehmerin formuliert. Organisiert haben die Veranstaltung die Hamburger Geekettes, ein Netzwerk für Frauen in der Tech- und Start-up-Szene, und AppCamps, eine Reihe der Open Tech School Hamburg. Beide Initiativen hat Diana Knodel mitgegründet – weil sie etwas bewegen will. „I want more people to love tech“, beschreibt sie ihre Motivation in ihrem Webprofil auf about.me. Dabei war die 32-Jährige zuerst selbst nicht völlig überzeugt. Damals, als sie ihr Studium der Medieninformatik mit Schwerpunkt Psychologie begann. Weil sie die Kommunika­ tionsmöglichkeiten im Internet spannend fand. Weil Kunst-Leistungskurs und mathematisches Interesse dafür sprachen. Weil die Mutter meinte, dass die Alternative Sozialpädagogik ihre anspruchsvolle Tochter langweilen würde. „Das Fach an sich hätte mich nur schwer überzeugt“, sagt Knodel im Rückblick. Was sie


Diana Knodel entwickelt neue Projekte

Das Team von Diana Knodel ist für die Programmierschnittstellen von Xing verantwortlich. Die bunten Karten auf dem Plan markieren die nächsten Arbeitsschritte.

zuerst begeisterte, waren Gleichgesinnte. Männer wie Frauen, die noch heute Freunde sind und mit denen sie gemeinsam die Übungs­ blätter durchackerte, oft bis spät in die Nacht. Und doch vermisste Knodel lange die Akzep­ tanz. Zumindest dort, wo sich die gebürtige Stuttgarterin gerne bewegte: auf Musikfesti­ vals, in wenig technikaffinen Kreisen. „Am An­ fang war es mir unangenehm zu sagen, dass ich Informatik studiere. Stattdessen habe ich erzählt, ich mache was mit Medien.“ Informa­ tikerinnen galten damals als unweibliche, eigen­ brötlerische Nerds. Klischees natürlich, aber ziemlich weit verbreitete. „Das schönste Kom­ pliment war: Du siehst gar nicht aus wie ein Informatiker“, erinnert sich Knodel. Programmieren als Leidenschaft Heute lacht sie darüber. Heute ist vieles anders. „Wenn du jetzt sagt, du bist Informatikerin, ist das eher sexy. So, wie wenn du dich als Frau für Fußball interessierst“, sagt Tina Egolf, Mit­ gründerin der Hamburger Geekettes. Über 600 Mitglieder hat die Vereinigung, die als „kleines Nebenprojekt“ begann. Viel mehr als geplant.

Das macht es für Diana Knodel einfa­ cher, weil sich mehr Leute engagie­ ren und sich mehr Sponsoren mel­ den. Ein Leben ohne ihre vielen Nebenprojekte, ohne ihr „Parttime Entrepreneurship“, kann sie sich gar nicht vorstellen: „Ich lerne so un­ glaublich viel dazu, begegne interes­ santen Frauen – und beides bringt mich im Job weiter.“ Das nächste Projekt steht schon fest, der Hamburg Hackathon. Organisiert von den Geekettes, gesponsert von ihrem Arbeitgeber Xing. Selbst ihr Mann, eigentlich ein Politikwissen­ schaftler, programmiert inzwischen, angesteckt von der Leidenschaft seiner Frau. Auch in der Babypause ruhte Knodel nicht, sondern entwickelte die soziale Frageplattform „SpeedSpiration“. „Ein tolles Lernprojekt für mich.“ Und eines der wenigen Projekte, die sie aufgegeben hat. „Wir waren ein klei­ nes Team von zwei Personen und

Xing Diana Knodel ist einer von mehr als 500 Mit­ arbeitern von Xing. Das soziale Netzwerk für berufliche Kontak­ te wurde 2003 in Hamburg gegründet und hat inzwischen mehr als 14 Millionen Mitglieder.

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„Und man muss immer gut sein“, sagt die 32-Jährige. Gerade als Frau. Und gerade in dieser Branche, in der sich vieles schnell verändert: „Für gute Leute ist Programmieren mehr als nur Handwerk. Gute Leute denken mit, bringen ihre eigenen Ideen ein und helfen mit, das Produkt zu optimieren.“ Ihr aktuelles Fachgebiet sind APIs: Application Programming Interfaces, also Schnittstellen, die eine Software bereitstellt, damit andere Programme Diana Knodel erklärt beim Geekette-Camp einer jungen Kollegin, wie man Apps für Smartphones programmiert dar­auf zugreifen können. „So ermöglichen haben das nebenbei betrieben. Irgendwann wir es externen Entwicklern, mit Xing weitere mussten wir entscheiden, ob wir hier wirklich tolle Produkte zu erstellen.“ mehr investieren wollen oder nicht.“ Zum Beispiel auf Lebenslauf.com, wo man aus Dank dieser Entscheidung hatte sie plötzlich seinem Xing-Profil mit ein paar Mausklicks Zeit – und kam dort an, wo sie heute ist: als Pro- einen Lebenslauf als PDF oder Webseite er­ duktmanagerin bei Xing und Rollenmodell für stellen kann. Auch die Xing-Apps für iOS und Frauen und Mädchen, die sich für Informatik Android basieren auf diesem Prinzip: „Ohne API interessieren. Auch als Angestellte verhält sie hätten wir keine mobilen Apps!“ sich wie eine selbstständige Unternehmerin: Sie sucht ständig nach neuen Herausforderungen, entwickelt Eigeninitiative, ist entscheidungsfreudig, offen für Ideen von anderen und hat den Mut, auch einmal Nein zu sagen. „Diana ist ein unglaublich fokussierter Mensch. Ohne ihre Begeisterung und Disziplin wären viele unserer Angebote sicherlich nicht möglich. Und das macht es zu einer Freude, mit ihr zu arbeiten“, sagt ihre Geekette-Mitstreiterin Tina Egolf. Vielleicht liegt genau darin das Geheimnis: dass Knodel in ihrem Berufsleben dem folgt, was sie begeistert: „Ich plane sehr gerne. Ich habe Träume, die wahr werden sollen. Deshalb freue ich mich, wenn ich Dinge bewegen kann.“ Es sind Visionen, die sie bewegen. Ideen, wie die Zukunft sein könnte.

„Ich plane sehr gerne. Ich habe Träume, die wahr werden sollen. ­Deshalb freue ich mich, wenn ich ­Dinge bewegen kann“

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Diana Knodel entwickelt neue Projekte

Mit ihrem Team entwickelt Diana Knodel diese Schnittstellen weiter. Die sechs Männer und zwei Frauen sitzen in einem hellen, freundlichen Großraumbüro mit brusthohen Regalen, in de­ nen Bücher und Gimmicks stehen. An den Wän­ den hängen Fotos, Sprüche und Tabellen, auf denen pinkfarbene, grüne und gelbe Karten die einzelnen Arbeitsschritte markieren. Und mittendrin steht Marvin. Ein lebensgroßer Roboter mit großen Fliegenaugen, gebaut aus Platinen, Tastaturfragmenten und Smart­ phones. „Er ist unser Team-Maskottchen“, erklärt Diana Knodel. Und Marvin ist zwar ein­ deutig keine Katze, aber im Grunde erfüllt er eine ähnliche Funktion wie der Katzen-Content: Technik etwas menschlicher und zugänglicher zu machen. Nur miauen kann Marvin nicht.

Das Großraumbüro teilt sich die Produktmanagerin mit ihren sieben Mitarbeitern

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Holger Albrecht engagiert sich

Support für die Gemeinschaft Bei vielen Mitarbeitern von Burda hört das Engagement nach der Arbeit nicht auf. Holger Albrecht vom IT-Support etwa bringt Kindern aus schwierigen Verhältnissen bei, mit Computern umzugehen



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s könnte ein ganz normaler Schülerpraktikant sein, der vor Haus 29 in seinen Turnschuhen von den Fersen auf die Zehenspitzen wippt. Er versteckt die Hände in den Hosentaschen seiner Jeans, blickt mal auf den Boden, mal ziellos über den Burda-Campus. Es ist Mittagszeit am Arabellapark in München, und der 14-jährige Stefan Peters (Name geändert) wartet auf seinen Mentor, der noch kurz mit einem Kollegen spricht, bevor sie gemeinsam in die Kantine zum Essen gehen. Für Stefan, den Teenager aus dem Hasenbergl, muss sich jeder Schritt hier fast anfühlen wie eine Mondlandung. „Für Jugendliche wie ihn kommen wir quasi aus einer ganz anderen Welt“, sagt Holger Albrecht. Der 51-Jährige ist Stefans erster Ansprechpartner während des Prak­ tikums. Seit 1994 arbeitet Holger Albrecht in der IT bei Burda. 2007 begann er, ehrenamtlich im Projekt „Lichtblick“ mitzuhelfen. Die Initiative im Münchner Stadtteil Hasenbergl widmet sich den sozial Ausgegrenzten. Die Einrichtung der katholischen Jugendfürsorge fördert 130 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, darunter auch Stefan Peters. Ihre Familien haben nicht nur ein Problem, sondern in der Regel mindestens drei: Armut, Bildungsferne und sozial schwieriges Verhalten. 80 Prozent der Eltern haben keine Berufsausbildung, 40 Prozent sind Analphabeten. „Wir kümmern uns um diejenigen, die durch das soziale Netz rutschen“, sagt Dörthe Friess,

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pädagogische Leiterin des Lichtblicks, „bei uns sind keine gestrauchelten Akademiker, sondern Menschen, die im sozialen Abseits geboren und aufgewachsen sind.“ Hilfe für den Alltag Das Hasenbergl-Nord mit seinen 14.000 Einwohnern ist Münchner Randgebiet. Das Quartier entwickelte sich aus einem Kriegsgefangenenlager, das nach dem Zweiten Weltkrieg zur Notunterkunft für Flüchtlinge wurde. In den 1960er-Jahren entstanden Sozialwohnungen. Der Anteil von Empfängern von Arbeitslosengeld II („Hartz IV“) liegt im Hasenbergl-Nord

bei 14 Prozent der Bevölkerung, in München insgesamt bei sechs Prozent. Die Wirtschaft der bayerischen Landeshauptstadt mag heiß laufen und ein Kraftfeld bis Ingolstadt, Augsburg und zum Voralpenland erzeugen, doch im Hasenbergl herrscht Flaute. Es ist eine seltsame Situation: ein stabiles Vakuum. Nachmittags qualmen zwischen den Plattenbauten die Grills auf den Wiesen, Männer in Trainingsanzügen sitzen auf Parkbänken und starren ins Leere, Jugendliche ziehen in Grüppchen um die Häuser, aus einem Mobiltelefon tönt amerikanischer Hip-Hop. Verglichen mit Detroit oder Teilen von Berlin, ist das


Freundlicher als in der Schule Aus diesem Milieu kommt auch Schülerpraktikant Stefan Peters. „Gut“, sagt er, wenn man ihn fragt, wie es ihm bei Burda gefällt. Stefan geht in die 8. Klasse und will die Mittlere Reife erlangen. Die Woche im Verlag, sagt Pädagogin Friess, sei für ihn vor allem deshalb wichtig, weil er sehen könne, dass dort nette, umgängliche Menschen arbeiteten. Und tatsächlich lobt Stefan: „Die Leute hier sind freundlicher als in der Schule. Sie haben schon gelernt, dass Streit nichts bringt. Bislang ist das mein bestes Praktikum.“ Holger Al­ brecht zahlt Stefans

Holger Albrecht engagiert sich

Hasenbergl ein hübsches, gepflegtes Viertel. Doch die Pastellfarben der Fassaden können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Probleme knallhart sind: Ohne Hilfe würden die vom Lichtblick betreuten Familien kaum ihren Alltag meistern, viele Familienmitglieder sind nie einer geregelten Arbeit nachgegangen und leiden schon früh an Übergewicht, Diabetes oder psychischen Erkrankungen. „Unsere Jugendlichen haben keine erwerbstätigen Vorbilder. Wem wir einen Ausbildungsplatz vermitteln, der ist meistens der einzige in seiner Familie, der morgens aufsteht“, sagt Friess. Ein Satz einer Neuntklässlerin ist der Lichtblick-Pädagogin besonders in Erinnerung geblieben: „Ich habe viel mehr Angst davor zu arbeiten, als arbeitslos zu sein.“

Für die Kinder sind die PC-Kurse eine wichtige Erfahrung

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„Die Dankbarkeit hier ist etwas ­anderes, als wenn man gegen Bezahlung hilft.“

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Essen in der Kantine und gibt ihm kollegiale Tipps. Als Teamleiter im Support Center kümmert er sich bei Burda um die IT. Sein Arbeitsplatz ist ein Großraumbüro im ersten Stock von Haus 29. Auf seinem Schreibtisch stehen drei Bildschirme: Links der Macintosh-Computer, in der Mitte zeigt das Ticket-System aktuelle Aufgaben an, rechts läuft das E-MailProgramm. Zwischen 40 und 80 Anfragen pro Tag bearbeiten Albrecht und seine vier Kollegen. Wenn irgendwo ein Drucker lahmt, ein neues Postfach eingerichtet oder ein Smartphone synchronisiert werden muss, kann der studierte Maschinenbauer das Problem lösen. Häufig aus der Ferne, indem er die Kontrolle über den fehlerhaften Computer übernimmt und den Mauszeiger wie von Geisterhand durch Einstellungs­

menüs huschen lässt. „Ich finde es gut, im Hintergrund zu helfen“, sagt Albrecht, „mein Motto ist eigentlich: Tue Gutes, und sprich nicht darüber. Ich möchte mich nicht beweihräuchern, sondern ich will helfen.“ Win-win-win-Situation Seinen Beitrag zum Lichtblick-Projekt nennt er „bescheiden“. Das Wort trifft aber eher auf ihn selbst zu. Seit 2007 unterstützen Albrecht und sein Kollege Marcus Janietz die Einrichtung. Zwei bis vier Kurse pro Jahr halten sie ab, in denen sie Kindern oder Erwachsenen den Umgang mit Computern beibringen. Jeder Kurs hat fünf Einheiten zu einer Stunde oder 90 Minuten. Pro Jahr kommen so bis zu 30 Stunden im Hasenbergl zusammen, Anfahrtszeiten nicht mitgerechnet. Im Unterricht geht es um Grund-


legendes: Bis alle Teilnehmer eine Maus bewegen und das Word-Pro­ gramm öffnen können, vergehen manchmal Stunden. Die Kursziele sind aus dem Leben gegriffen: eine Einladung oder eine Bewerbung schreiben, einen Internet-Browser oder Facebook nutzen. „Unsere Ziel­ gruppe hat große Schwierigkeiten, Bildungsangebote in Anspruch zu nehmen“, sagt Pädagogin Dörthe Friess, „aber zu Herrn Albrecht und Herrn Janietz gehen alle, weil sie daraus unmittelbaren Nutzen ziehen können.“ Einmal habe sich die positi­ ve Lernerfahrung so ausgewirkt, dass sich eine Gruppe von Tamilen an­ schließend auch in den Deutsch­

unterricht getraut habe. „Mir machen diese Kurse Spaß“, sagt Albrecht, „die Dankbarkeit, die man zurückbe­ kommt, ist etwas ganz anderes, als wenn man gegen Bezahlung hilft.“ Als Arbeitgeber fördert Burda das Enga­ gement von Albrecht und Janietz. Ihre Einsätze im Hasenbergl sind auch möglich, weil sie wegen der Ver­ trauensarbeitszeit flexibel gehen kön­ nen. „Ich bin dankbar für den Frei­ raum“, sagt Albrecht, „nach 18 Uhr würde ich sonst keinen Jugendlichen mehr zum Lernen bringen.“ Burda-Personaldirektor Christoph Diebenbusch findet das Engagement von Holger Albrecht und zahlreichen anderen Mitarbeitern des Medien­

hauses vorbildlich: „Sie erbringen nicht nur beachtliche Leis­ tungen im Job, son­ dern setzen sich viel­ fach mit ehrenamt­ licher Arbeit in ganz unterschiedlichen Bereichen für das Gemeinwohl und den Zusammenhalt der Gesellschaft ein. Wir möchten dieses großartige und wichtige Engagement jenseits des Arbeitsplatzes würdigen.“ Es ist eine Win-win-win-Situation: ­Albrecht freut sich, dass die Kurse etwas bewirken. Das Medienunter­ nehmen Burda profitiert von Mitarbei­ tern, die am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und es nicht nur beob­ achten. Und Stefan? Er hat Mut ge­ fasst und einen neuen Plan: Nach der Mittleren Reife will er eine Ausbildung zum IT-Systemelektroniker machen. „Ich mag Computer“, sagt er. Holger Albrecht nickt zufrieden, legt seine Serviette aufs Tablett und geht mit Stefan – zurück an die Arbeit.

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Holger Albrecht engagiert sich

Holger Albrecht bringt den Kindern ganz lebensnahe Dinge bei: eine Einladung schreiben, einen Browser oder Facebook nutzen



katharina zwanzig fühlt sich verantwortlich

Auf diese Frau kann man zählen Für Katharina Zwanzig ist jeder Tag Zahltag. Als Direktorin der Corporate Treasury sorgt sie für die Liquidität und damit für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Ohne ihr Engagement könnten viele Vorhaben des Medienhauses nicht umgesetzt werden. Ein Besuch bei Burdas Schatzmeisterin


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bwohl er sich kein bisschen für Finanzen interessiert, hat es Karl Lagerfeld in die Treasury-Abteilung geschafft. Zu­ mindest indirekt. Drei seiner großformatigen Schwarz-Weiß-Fotografien schmücken das Münchner Büro von Katharina Zwanzig, der Schatzmeisterin des Unternehmens. Der Modezar schaut der Finanzexpertin bei der Arbeit quasi über die Schulter. Inhaltlich liegen aber Welten zwischen den beiden. „Ich schmeiße das Geld aus dem Fenster, denn dann kommt es durch die Tür wieder rein“, gab Lagerfeld einst nonchalant zu Protokoll. Katharina Zwanzig hat ein etwas komplexeres Verhältnis zu Finanzen. Seit vier Jahren leitet die 39-Jährige die Treasury-Abteilung von Burda, das finanzielle Herz des Konzerns. Lapidar gesagt, sorgt die Bad Homburgerin mit ihren drei Mitarbeitern dafür, dass das Unternehmen zahlungsfähig bleibt – inklusive der über 200 Tochtergesellschaften. „Auf Knopfdruck haben wir weltweit alle 600 Konten abrufbar und wissen, wann welche Zahlung geleistet werden muss.“ Unter anderem stellt ihr Team sicher, dass pünktlich alle Gehälter gezahlt und neue Projekte mit günstigen Krediten finanziert werden können. Ziemlich viel Verantwortung, oder? Katharina Zwanzig überlegt kurz und nickt: „Ja, das ist es, wir dürfen keine Fehler machen, dafür geht es um zu viel. Aber zum Glück gewöhnt man sich daran, mit hohen Summen zu ar-

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Im Treasury-Team ist Zwanzig vor allem für die Bankenbetreuung zuständig, dazu gehören viele Termine in der Finanzmetropole Frankfurt – von ihrem Home-Office in Bad Homburg sind es dorthin nur ein paar Kilometer

beiten.“ Über mehrstellige Millionenbeträge zu verhandeln ist für Zwanzig seit Jahren Tagesgeschäft. Bevor sie bei Hubert Burda Media die Treasury-Abteilung aufbaute, arbeitete sie als Firmenkundenberaterin bei einer großen Bank. Ihre Berufswahl sieht sie als glücklichen Zufall. Nach der 10. Klas­se am Gymnasium hatte Katharina Zwanzig genug von theo­ retischem Frontalunterricht. „Bei der Bank zu arbeiten war damals en vogue.“ Der Spaß an Zahlen kam wäh­ rend der Ausbildung hinzu. Mitten in der Finanzmarktkrise, 2009, wechselte sie die Seiten. Für sie war es eine neue Herausforderung, für Hubert Burda Media ein Gewinn. Denn bis dahin gab es kein „Schatzamt“. Als erste Amtshandlung machte die Ex-Bankerin eine Bestandsaufnahme des gesamten Konzerns. Wer hat wo welche Kredite? Was kann man optimieren? Bei ihrer Inventur vertraute der Finanzvorstand auf ihr Know-how, ließ ihr viele Freiheiten. Denn trotz oder gerade wegen der

großen Verantwortung spielt in dem Job Vertrauen eine wichtige Rolle: „Wir sind schließlich für Kreditlinien im hohen dreistelligen Millionenbereich zuständig“, sagt Zwanzig. Nackte Zahlen Wenn es im Unternehmen um Geld geht, läuft fast alles über die TreasuryAbteilung: ob das Gehalt der Redakteure, Investitionen in das Hotelbe­wertungsportal Holidaycheck oder die Zahlung der Umsatzsteuer für den Technikshop Cyberport. Im Treasury-Team hat jeder Mitarbeiter seinen Spezialbereich. Die Direktorin selbst ist vor allem für die Banken­ betreuung zuständig: „Ich mache den Banken klar, dass wir ein vertrauenswürdiger Partner sind.“ Um das zu zeigen, legt Katharina Zwanzig den Geldinstituten Ergebnisse und Pro­ gnosen vor. „Die besten Argumente sind die nackten Zahlen.“ Darauf müssen sich die Banken verlassen können: „Das ist das A und O. Und das können sie bei uns.“ In welche


Auch beim Unterschrei­ ben hört Katharina Zwanzigs Vorliebe für Zahlen nicht auf, ihr Kürzel lautet: K20

Die Schatz­ meisterin besucht regelmäßig alle Tochter­ gesellschaften von Burda

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katharina zwanzig fühlt sich verantwortlich

Der Tag beginnt mit der Lektüre der Bankenreporte zur aktuellen Lage der Finanzmärkte. Danach geht es häufig zu Meetings.


Treasury Was der Schatz­ meis­ter im Sportver­ ein, ist der Treasurer im Weltkonzern. Die Abteilung Corporate Treasury kümmert sich um alle finan­ ziel­len Fragen des ­Unternehmens. Zu den Aufgaben gehö­ ren unter anderem das Cash-, Liquiditäts- und Risiko­ management.

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Die Lage auf den Finanzmärkten spielt auch für Burda eine große Rolle, obwohl das Unternehmen nicht an der Börse ist


Katharina Zwanzig und ihr Team sorgen dafür, dass Hubert Burda Media und die über 200 Tochtergesellschaften zahlungsfähig bleiben

Projekte investiert wird, entscheidet der Vorstand. Katharina Zwanzig hilft bei der Suche nach einer Finanzierungsstrategie. „Einmal im Jahr machen wir uns grundsätzliche Gedanken darüber, wie wir unsere Finanzierungen aufbauen wollen“, erklärt sie. Auf dieser Basis verhandelt sie dann mit den Banken über Kredite und entscheidet im Devisengeschäft. An Burda schätzt Katharina Zwanzig, dass nicht kurzfristige Profitmaximierung, sondern langfristige Strategien im Mittelpunkt stehen. „Als familiengeführtes Unternehmen versucht Hubert Burda Media, möglichst unabhängig zu sein, auch von Banken“, urteilt die Finanzexpertin. Wie in allen Bereichen des Konzerns müssen auch die Kreditinstitute, mit denen die Schatzmeisterin zusammenarbeitet, zur Philosophie von Burda passen. Die direkte Abstimmung im persönlichen Gespräch ist Zwanzig wichtig. Deshalb ist sie viel unterwegs. Sie besucht regelmäßig Tochtergesellschaften, verhandelt mit Banken und

bespricht sich oft mit dem Vorstand. Sie pendelt zwischen ihren Büros in Offenburg und München und dem Home-Office in Bad Homburg. Aber egal, wo sie an ihrem Laptop sitzt, ihr Tag beginnt immer gleich: mit der Lektüre der Bankreporte zur aktuellen Lage. Wie sieht es auf dem Finanz­ markt aus? Wie haben sich die Devisen über Nacht entwickelt? Bei Devisengeschäften greift Zwanzig bei einem günstigen Kurs zum Telefonhörer, ruft eine der Banken an und ordert schnell ein paar Millionen Dollar. Ganz easy! Nur in Indien sei es ein bisschen aufwendiger, denn indische Rupien können nicht einfach hin- und hergeschickt werden. „Die Inder brauchen eine Genehmigung und einen Stempel, um Geld zu überweisen“, erklärt Katharina Zwanzig. Da BurdaInternational aktuell auf 17 Märkten aktiv ist, bleibt der Job abwechslungsreich. Als Ausgleich zu der großen Verantwortung und den noch größeren Zahlen geht sie mehrmals pro Woche lau-

Vertrauen und Verantwortung Katharina Zwanzig wirkt ausgeglichen. Vielleicht liegt das auch an ihrer guten Work-Life-Balance trotz Dauerpendelei. Statt freitags lange im Rückreisestau zu stecken, fährt sie schon donnerstags von Offenburg oder München nach Bad Homburg und arbeitet am Freitag im HomeOffice. „Dass ein Unternehmen so flexibel ist, ist ja keineswegs selbstverständlich“, urteilt Zwanzig nach zwei Jahrzehnten Berufserfahrung. Mit derselben Mischung aus Verant­ wor­tung und Vertrauen, die sie an ihrem Job mag, führt sie auch ihre Abteilung. Das schätzen ihre Mitarbeiter. „Das Verhältnis im Team ist gut, die Abstimmungswege sind kurz“, sagt Robert Blechinger, der sich um die Liquiditätsplanung kümmert. Auch nach Dienstschluss legt Katharina Zwanzig ihre Leidenschaft für Kurse und Märkte nicht ab. Schaut sie Nachrichten, überlegt sie sofort, welche Konsequenzen sie für das Unternehmen haben könnten. Seit ihrer Heirat trägt sie ihre Affinität zu Zahlen sogar im Namen. E-Mails unterschreibt sie mit „Katharina 20“, ihr internes Kürzel ist „K20“. Wenn der digitale Umbau von Burda weiter voranschreitet, weiß sie auch schon, wie sie reagieren wird. „Vielleicht sollte ich ein K2.0 daraus machen“, sagt sie laut lachend.

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katharina zwanzig fühlt sich verantwortlich

fen. Am Wochenende gern auch mal einen Halbmarathon. Für ihren letzten hat sie zwei Stunden und acht Minuten gebraucht. Unter Hobbyläufern gilt es als „magische Grenze“, die 21 Kilometer in zwei Stunden zu schaffen.


abcde fghijk lmnop qrstuv wxyz


Das Burda-Alphabet


A

BCN

BurdaCreative

Gehört für BurdaInternational zu den zentralen Wachstumsmärkten. Die Ländergesellschaften in Singapur, Malaysia, Hongkong, Taiwan und Thailand geben zahlreiche Titel aus dem Luxussegment heraus. Dazu gehören u. a. die Marken Prestige und August Man.

Ist der zentrale, international skalierbare Werbevermarkter von Burda und verbindet Markenwelten von Wirtschaftsunternehmen mit den Themen- und Markenwelten von Burda und externen Mandanten. BCN hat sich mit einer innovativen Organisation genau an den Marktbedürfnissen ausgerichtet und besetzt mit Expertenteams drei zentrale Schnittstellen: zu Werbung treibenden Unternehmen, zu Media-Agenturen und zu Medienangeboten. So entstehen bedarfsgerecht medien- und technologieübergreifende Kommunikationslösungen.

Berät Marketingentscheider, wenn es um nachhaltige Marken- und Kundenkommunikation mit eigenen Inhalten und Medien geht. Als Content-Marketing-Experte entwickelt BC daraus mediale und Kampa­ gnenkonzepte für diese Entscheider und setzt sie um. BurdaCreative hat Standorte in München, Hamburg und Berlin und baut mit Seven (England), Alert (Schweiz), Newmen (Russland) sowie der seit Frühjahr 2014 zu Burda gehörenden deutschen Wunder Media Production auf ein wachsendes Agenturnetzwerk.

Ausbildung

Beruf und Familie

BurdaDirect

Ist eine wichtige Säule, um den Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern auch aus den eigenen Reihen abzudecken: Einstiegsmöglichkeiten für Nachwuchskräfte bieten Burdas Trainee-Programme oder ein Volontariat an der Burda Journalistenschule. Begabte junge Menschen haben außerdem die Möglichkeit, bei Burda ein duales Studium oder eine Ausbildung zu absolvieren.

Lassen sich durch die Unterstützung von Burda gut vereinbaren. Ziel ist der reibungslose Wiedereinstieg ins Berufsleben nach der Elternzeit. Dafür sorgen individuelle Lösungen sowie Kinderbetreuungsangebote wie die Burda Bande.

Ist der Experte für crossmediale Performance rund um Dienstleistungen im Kundenmanagement und E-Commerce. BurdaDirect entwickelt profitable E-Commerce-Lösungen, crossmediales Dialogmarketing und CRM s­ owie zielgenaue Online-Marketing-Maßnahmen.

Asien

Bambi

B

Ist Deutschlands wichtigster Medienpreis und würdigt seit über 65 Jahren Menschen, die Herausragendes geleistet haben. Die Bambi-­ Jury, bestehend aus Burda-Chefredak­teuren und Experten aus den Bereichen Entertainment, Musik und Film, würdigt die Preisträger in verschiedenen Kategorien. 2013 wurden u. a. Bill & Melinda ­Gates, Robbie Williams, Miley Cyrus und Helene Fischer ausgezeichnet.

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Bonago

Verbindet innovative Motivationslösungen in Form von Gutscheinen, Prämien und Incentives mit fundierter Beratung zur Incentivierung von Kunden, Vertriebspartnern und Mitarbeitern. Bunte

Ist mit 540.297 verkauften Exemplaren (IVW I/2014) der auflagenstärkste Titel im PeopleSegment. Exklusive Geschichten, die besten Kontakte zu internationalen und deutschen Stars sowie hochwertige Produktionen machen sie seit Jahrzehnten zur wöchentlichen Pflichtlektüre für alle, die an der Welt der Stars interessiert sind. Mit ihren Auftritten in Print, Online, auf mobilen Apps und IP-TV-Formaten ist Bunte das größte People-Medium Europas. Jährlich zeichnet Bunte junge Nachwuchstalente aus den Bereichen Film und Fashion mit den New Faces Awards aus.

BurdaDruck

Produziert an den Standorten Offenburg, Nürnberg, Vieux-Thann sowie Neu-Delhi und zählt zu den größten Druckunternehmen Europas. BurdaDruck zeichnet sich durch persönliche Beratung, exzellente Druckqualität, präzise Auftragsabwicklung und termingerechte Lieferung aus. BurdaIntermedia

Bündelt wesentliche Teile der medienübergreifenden Aktivitäten von Burda und agiert damit offensiv auf den Wachstumsmärkten jenseits des tradierten Zeitschriftengeschäfts. Bei BurdaIntermedia liegt die unternehmerische Verantwortung für ein Portfolio von 120 digitalen Angeboten wie Bunte.de, MeinSchoenerGarten.de oder DasKochrezept.de, und den zugehörigen Merchandising-, Mobile-, Social-Media- und E-Commerce-Angeboten. Außerdem gehören dazu Bewegtbildmarken wie Focus TV und Bongusto sowie das Musiclabel Musicstarter.


z BurdaServices

Konzentriert sich auf die vielfältigen Dienstleistungen für die einzelnen Profitcenter und besteht aus HR, internem und externem Rechnungswesen, Einkauf und Immobilienmanagement. BurdaServices ist ein kompetenter und effizienter Dienstleister, der Kunden langfristig begleitet.

BurdaTech

Ist das Dach, unter dem der Konzern erfolgreiche Unternehmen mit dem Schwerpunkt Business-to-Consumer bündelt, die Nutzern Orientierung in der digitalen Welt bieten. Dazu gehören Chip, Cyberport und Computeruniverse.

y x w v u t s r q p o m l k

Ist die älteste Filmzeitschrift Deutschlands. Das Lifestylemagazin wird von Filmliebhabern für Filmliebhaber produziert. Monatlich stellt Cinema alle Filme, die in Deutschland im Kino, auf DVD und Blu-Ray erscheinen, sowie alle Games-Neuheiten mit ausführlichen Besprechungen vor. Dabei besucht die Redaktion Schauspieler und Filmemacher hinter den Kulissen, berichtet mit Reportagen und Interviews über sie. Gemeinsam mit TV Spielfilm vergibt Cinema jährlich die Jupiter Awards, Deutschlands größten Publikumsfilmpreis.

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Cinema

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Ist das weltweit größte Kreativmagazin und zugleich eine eigenständige Modemarke. Es erscheint in 17 Sprachen und in über 100 Ländern, bietet monatlich eine komplette Kollektion zum Nachnähen und inspiriert zu Kreativität in Mode, Styling und Dekoration. Unter Burdastyle.de können sich DIY-Interessierte Anleitungen in Videoclips holen, die neuesten Schnittmuster herunterladen und sich in der weltweiten Community austauschen.

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Erreicht insgesamt 13,5 Mio. – überwiegend männliche – Leser (MA 2014/I). Die 2010 geschmiedete Allianz aus Focus Magazin Verlag, Verlagsgruppe Milchstrasse und Playboy Deutschland Publishing hat Sitze in München, Hamburg und Berlin. BurdaNews versteht sich als integriertes Medienhaus, das journalistische Inhalte crossmedial aufbereitet und rundherum neue Erlösmodelle gruppiert. BurdaNews bündelt die Marken Focus, Focus-Money, Focus-Gesundheit, Focus-Diabetes, Fit for Fun, Free Man’s World, TV Spielfilm plus, TV Schlau, Cinema und Playboy.

Wurde im Namen des 2003 im Irakkrieg getöteten Focus-Reporters gegründet. In ­A frika baut die gemeinnützige Stiftung Schulen für hilfsbedürftige Kinder und ermöglicht ihnen so eine ­bessere Zukunft.

Computeruniverse

Ist mit einer Auswahl von über 150.000 Produkten einer der führenden OnlineShops für Elektronikartikel in Deutschland. Das Vergleichsportal Testsieger.de kürte Computeruniverse.net im April 2014 zum besten Shop für den Notebookkauf.

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Burda Style BurdaNews

Christian-Liebig-Stiftung

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Erreicht mit den Zeitschriften Bunte, Freundin, Instyle, Elle, Burda Style und Donna mehr als 8 Mio. Frauen und ist Deutschlands größter Medienanbieter für Fashion und Entertainment. Im Joint Venture mit dem USMedienunternehmen Hearst veröffentlicht ­BurdaStyle seit August 2013 die Modezeitschrift Harper’s Bazaar in Deutschland.

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Ist mit einer Gesamtreichweite von über 15 Mio. Leserinnen und Lesern (MA I/2014) und an die 50 regelmäßig erscheinenden Zeitschriften die größte der drei Inland-Verlagseinheiten von Hubert Burda Media. Im Jahr 2013 verkaufte BurdaLife rund 200 Mio. Exemplare seiner Magazine (Quelle: MZV). BurdaLife publiziert Zeitschriften sowohl im General- als auch Special-Interest-Bereich und hält große Vertriebsmarktanteile in den Sparten Garden (60 %) und Food (46 %) (IVW 2013).

Ist der zentrale Berater für digitale Produkte. Das Portfolio des Medienhauses umfasst Magazine wie Chip, Chip Foto-Video und Chip Test & Kauf. Außerdem entwickelt das Unternehmen Apps, mobile Angebote, Specials und DVDs. Laut AGOF internet facts 2014-01 erreicht Chip Online 14,96 Mio. Unique User pro Monat. Chip betreibt darüber hinaus eines der größten TechnikTestcenter in Europa.

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BurdaStyle BurdaLife

Chip

C

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Unterstützt die Burda-Kollegen standortübergreifend und effektiv bei Fragen rund um IT-Services und Support. Die Technikexperten sind auch Ansprechpartner für Netzwerke, SAP und Veranstaltungstechnik. BurdaSolutions managt Einkauf, Installation und Entsorgung von Hardware.

c

Publiziert rund 300 Magazine sowie eine Vielzahl digitaler Medienprodukte und ist weltweit in 17 Ländern aktiv. BurdaInternational ist führend in Zentral- und ­Osteuropa und hat in Asien ein umfangreiches Portfolio mit Schwerpunkt im Luxussegment aufgebaut. Über 2.600 Menschen arbeiten bei BurdaInternational.

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BurdaSolutions

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

87

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BurdaInternational


Cyberport

Zählt mit ca. 2 Mio. Kunden zu den führenden europäischen Händlern für Technik und Lifestyle. Das Unternehmen hat sich mit seinem zukunftsweisenden MultichannelKonzept mit Online-Shop und aktuell 13 stationären Stores zu einem der größten und erfolgreichsten Händler im deutschsprachigen Netz entwickelt.

Das Haus

D

Ist mit 1.608.050 verkauften Exemplaren (IVW I/2014) Europas erfolgreichste ­­ Bau- und Wohnzeitschrift. Das Haus ist der moderne Ratgeber rund um die Themen Bauen, Wohnen, Schöner Leben, erscheint zehnmal im Jahr und wird nahezu ausschließlich im Abonnement bezogen. DasKochrezept

Bietet als Food-Portal mehr als 87.000 Rezepte. Die Inhalte sind User-generated Content, erweitert um Rezepte der BurdaPrinttitel und des Pay-TV-Senders Bongusto. Die beliebtesten Gerichte werden seit November 2013 vom gleichnamigen Magazin aufgegriffen und professionell präsentiert. DLD

Veranstaltet als internationale Konferenzund Innovationsplattform von Burda Europas führende Digitalkonferenz DLD und die Frauenkonferenz DLDwomen sowie internationale Network-Events in Palo Alto, Tel Aviv, New York und Peking. Donna

Inspiriert mit einem umfangreichen Heftmix aus Mode, Beauty, Lifestyle, Psychologie, Partnerschaft, Gesundheit, Kultur und Reise selbstbewusste Frauen ab 40. Anfang 2014 ist Donna erwachsen geworden und wurde von der Line-Extension der Freundin zu einer eigenständigen Marke mit eigenem Logo.

88

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

Edelight

E

Unterstützt als Social-Commerce-Portal Menschen bei der Kaufentscheidung. Das Unternehmen nutzt die Erfahrungen aus dem Endkundenportal Edelight.de, um anderen Unternehmen innovative E-Commerce-Lösungen zur Verfügung zu stellen. Kern dieser Aktivitäten sind die visuelle Suche Stylefinder und das Premium-PartnerNetzwerk Tracdelight.com. Elitepartner

Ist die Partnervermittlung für gebildete, kultivierte Singles mit festem Bindungswunsch. Als erste Online-Partnervermittlung wurde Elitepartner mit dem TÜV-Siegel ausgezeichnet. Das Elitepartner-Magazin ist eines der größten Ratgeberportale zu den Themen Single und Beziehung. Elle

Gehört zu den größten und bekanntesten Medienmarken weltweit. Elle setzt Trends in den Bereichen Mode, Beauty, Kultur, Reise und Lifestyle. Seit 25 Jahren besticht die Redaktion der deutschen Elle durch elegante und avantgardistische Mode- und Beautyproduktionen mit internationalen Models und den renommiertesten Fotografen. In einem Joint Venture mit Hearst Magazines bringt Burda neben der deutschen Ausgabe der Elle auch das Wohn- und Interiormagazin Elle Decoration heraus.

F Felix Burda Stiftung

Widmet sich der Prävention von Darmkrebs. 2001 von Dr. Christa Maar und Prof. Dr. Hubert Burda gegründet, trägt sie den Namen ihres an Darmkrebs verstorbenen Sohnes. Zu den Projekten zählen u. a. der Darmkrebs­ monat März sowie der Felix Burda Award. Finanzen100

Bietet Deutschlands umfangreichsten Überblick über Börsen- und Wirtschaftsinformationen. Das Portal präsentiert übersichtlich alle Kurse, Nachrichten, Foren, Blogs und Insiderdaten aus über 12.500 handverlesenen Quellen weltweit. Dank intuitiver Bedienung und nutzerfreund­ lichem Design der iPhone- und AndroidApps ist Finanzen100 mobiler Marktführer. Fit for Fun

Ist Deutschlands größte Fitness- und Lifestylemarke. Die Zeitschrift berichtet unterhaltsam und fundiert über wichtige und interessante Themen aus den Bereichen Bewegung, Ernährung, Lifestyle, Health und Beauty. Darüber hinaus unterstützt Fit for Fun seine Leser durch DVDs, E-Books, Seminare, Reisen und passende Lizenzprodukte im Handel – zum Beispiel Fahrräder, Sportgeräte oder auch Müsli – aktiv bei einem gesunden Lebensstil. Focus

Erreicht rund 5 Mio. Leser und verkauft wöchentlich mehr als 500.000 Exem­ plare. Das Magazin vermittelt Hintergründe und Meinungen, die das aktuelle Nachrichtengeschehen einordnen, und zeigt seinen Lesern als Ratgeber konkrete Handlungsoptionen auf. Focus ist zukunftsgewandt und konstruktiv-kritisch – ähnlich wie das Internetportal Focus Online, das als Teil der Tomorrow Focus AG zu den drei reichweitenstärksten News-Angeboten Deutschlands zählt. Zur Focus-Familie gehören neben dem Nachrichtenmagazin die erfolgreichen Line-Extensions Focus-Diabetes, Focus-Gesundheit und Focus-Money. Focus TV produziert Fernsehformate wie Grip – Das Motormagazin (RTL II) und Eins gegen Eins (Sat.1).


z Indien

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Fasst alle Förderaktivitäten des Verlegers Prof. Dr. Hubert Burda zusammen. Sie wurde 1999 gegründet und unterstützt Projekte aus Wissenschaft, Bildung, Kunst und Geisteswissenschaften. Dazu gehören u. a. der Petrarca-Preis und die Felix Burda Stiftung.

Guter Rat

Das meistverkaufte Wirtschafts- und Verbrauchermagazin in Deutschland bietet Orientierungs- und Entscheidungshilfe bei allen Fragen des privaten Haushaltsmanagements: von Geldanlagen, Versicherungen und Produkten bis hin zu Gesundheit und Ernährung.

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Hubert Burda Stiftung

I

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Ist Deutschlands größter Publikumspreis und wird seit 1995 in Erinnerung an die 1991 verstorbene Berliner Entertainerin Helga „Henne“ Hahnemann vergeben. ­Damit zeichnet die Zeitschrift Super Illu ­gemeinsam mit MDR und rbb die populärsten Stars des Jahres in den Kategorien Fernsehmoderation, Schauspiel, Musik, Sport, Politik, Charity und Lebenswerk aus. Nach 19 Jahren in Berlin wird die Goldene Henne 2014 zum 20-jährigen ­Jubiläum und zum 25. Jahrestag der friedlichen Revolution erstmals in Leipzig ­verliehen.

Betreibt das größte deutschsprachige Hotelbewertungsportal im Internet mit mehr als 10 Mio. Erfahrungsberichten und täglich rund 150.000 Besuchern. Wegen der international wachsenden Nachfrage ist die ­Urlaubsplattform mittlerweile in zehn Sprachen verfügbar.

g

Goldene Henne

Holidaycheck

f

Die Nummer eins für Freizeit und Unterhaltung ist mit 801.055 verkauften Exemplaren (IVW 1/2014) Auflagen- und Qualitätsmarkt­f ührer im Segment der wöchentlichen unterhaltenden Frauenzeitschriften. Das Entertainment-Original begeistert seit 44 Jahren jede Woche rund 2,8 Mio. Menschen und wird durch Leserreisen, Rätsel-Apps, monothematische Line-Extensions, Online-Präsenz und Social Media vielseitig erlebbar.

Ist Pionier für vertikale Online-Inhalte und mit Burda seit 2008 verbunden. Gemeinsam mit BurdaInternational launcht das Unternehmen 2014 Glam Media Russland.

Ist für Burda sowohl im Geschäftsfeld Druck als auch für BurdaInternational ein wichtiger Standort. Neben der seit 2010 bestehenden Druckerei in Neu-Delhi werden seit der Übernahme von EMM India im Juni 2013 hier mehrere Luxustitel, z. B. Millionaire Asia oder Asia Spa, herausgegeben.

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Freizeit Revue

Glam Media

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Ist das Abenteuermagazin für Männer. Es steht für eine freiheitsliebende Lebenshaltung und gibt Anleitung für ein Entkommen aus dem beruflichen Alltag. Preisgekrönte Reporter berichten von außergewöhnlichen Reisen, vom Erleben der Natur und darüber, wie man sich dort am besten zurechtfindet.

G

c

Free Man’s World

Ist Barometer des Zeitgeistes und bietet überraschende Perspektiven auf Mode und Stil sowie Außergewöhnliches aus Beauty, Lifestyle und Kultur. Harper’s Bazaar spricht kosmopolitische Frauen an, die unkonventionellen Luxus leben, und Frauen, die sich die besten Charakteristika der Jugend bewahren: Neugierde, Toleranz, Lernbereitschaft, Liebe zur Schönheit und Dynamik in Körper und Geist. Seit August 2013 erscheint die deutsche Magazinausgabe der internationalen Fashionmarke im Joint Venture von Burda und Hearst Magazines International.

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Die aktuelle Info-Illustrierte für Frauen, die ihr Leben aktiv in die Hand nehmen und zeitgemäß gestalten wollen, erzielt im Segment der wöchentlichen Frauenzeitschriften eine Auflage von 287.715 verkauften Exemplaren (IVW I/2014). Mit hohem Nutzwert und emotionaler Ansprache begleitet sie ihre Leserinnen durch deren ­Lebenswelten.

Harper’s Bazaar

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

89

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Frau im Trend

H

t

Ist für junge Frauen eine zuverlässige Begleiterin in allen Lebenslagen. Die 14-­t äglich erscheinende Zeitschrift unterstützt, unterhält und ist nah am Leben. Sie bietet Lesefreude, ist Inspirationsquelle und ­R atgeberin. Freundin zeigt, was das Leben schöner und leichter macht: Mode, Beauty, gutes Essen und ein Zuhause zum Wohlfühlen.

s

Verfügt über drei Burda-Verlagseinheiten, die so unterschiedliche Angebote wie die Gourmet-Marke Saveurs, die Mystery-Zeitschrift Le Nouveau Detective, das Landmagazin Esprit d’ici, Burda Style und weitere Titel herausbringen.

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Freundin

q

Frankreich


Instyle

Lisa

Mein schönes Land

Verkörpert das Originalkonzept aller StarFashion-Magazine und ist Marktführer im Bereich der monatlichen Premium-Frauen­ titel. Für ca. 1,3 Mio. Frauen ist I­ nstyle die monatliche Shoppingliste, gibt wertvolle Impulse und leistet detaillierten ­Service. Seit 2010 gibt es mit Instyle Men auch ein männliches Pendant des Style­magazins.

Deutschlands große involvierende Frau­ enzeitschrift schafft durch starke Inter­ aktion und Einbindung der Leserinnen Nähe, Aktualität und hohe redaktionelle Glaubwürdigkeit. Die Lisa-Markenfamilie ist mit Line-Extensions in den Bereichen Garten, Kochen & Backen und Wohnen & Dekorieren sowie mit zahlreichen LizenzAusgaben in Europa und Asien sehr er­ folgreich.

Liegt mit 354.296 verkauften Exemplaren (IVW I/2014) komfortabel auf Platz zwei im hart umkämpften Landsegment. Mein schönes Land hat mit Line-Extensions wie Meine gute Landküche, Mein schöner Landgarten oder Mein schönes Landhaus erfolgreich eine wach­ sende Markenfamilie etabliert.

Jameda

J

Ist Deutschlands größte ArztempfehlungsWebseite. Mehr als 3,5 Mio. Patienten mo­ natlich suchen auf Jameda nach dem richti­ gen Mediziner für sich. In der Datenbank sind bundesweit 250.000 Ärzte erfasst.

Kasachstan

K

Ist ein wichtiger Markt für BurdaInterna­ tional. Das Unternehmen Burda-AlatauPress ist der größte Zeitschriftenanbieter des Landes und verlegt mit mehr als 90 Mitarbeitern über 70 Titel, darunter die kasachischen Ausgaben von Lisa, des Auto­ motive-Titels Avtomir und des Uhrenmaga­ zins Revolution.

Lidyana.com

L

Ist eine der führenden Online-ShoppingWebsites der Türkei. BurdaInternational ist mit rund 24 Prozent größter Anteils­ eigner. Die Plattform wurde vom renom­ mierten US-Magazin „Wired“ 2012 als eines von „Europe’s 100 hottest Start-ups“ aus­ gezeichnet.

90

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

Lust auf Genuss

Das Magazin für die Gourmet- und Ge­ nuss-Community macht Kochen zum be­ sonderen Erlebnis. Experimentierfreudige Leser und lifestyleorientierte Genießer fin­ den hier ihre Inspirationen in innovativer und qualitativ herausragender Optik. Lust auf Genuss hat eine Premiumplatzierung an den Kassen im­Lebensmitteleinzelhandel.

M

Media Market Insights

Die zentrale Marktforschungseinheit von Burda berät die Profitcenter bei allen For­ schungsfragen rund um redaktionelle Angebote, Vertriebsfragen, Werbewirkung und Vermarktung, sowie bei Fragen zu Mediennutzung und Medientrends.

Meine Familie & ich

Europas größtes Food- und Genuss­ magazin ist ein unverzichtbarer Begleiter und Ratgeber für Familienmanagerinnen. Die Nummer eins im Food-Segment mit einer verkauften Auflage von 372.836 Ex­ emplaren (IVW I/2014) erreicht 0,99 Mio. Leser (MA I/2014) und ist einzigartig im Handel platziert – Meine Familie & ich wird direkt an der Kasse des Lebensmittelein­ zelhandels verkauft. Meteovista

Hat sich seit 2001 zu einem der führenden B2B- und B2C-Anbieter für meteorologi­ sche Daten und Services in den Nieder­ landen und Europa entwickelt. Die Web­ seite von Meteovista bieten alle erdenklichen Informationen und Vorhersagen rund um das Wetter. Mitarbeiterentwicklung

Ist in einer vom Wandel beeinflussten ­Berufswelt für ein erfolgreiches Weiter­ kommen der Mitarbeiter im Unternehmen ­u nerlässlich. Burda bietet verschiedene Fach- und Führungsprogramme sowie Weiterbildungsmöglichkeiten aus den ­Bereichen Fachwissen, Methodik sowie Persönlichkeitsentwicklung an.

Mein schöner Garten

Ist mit einer Reich­ weite von 2,22 Mio. Lesern (MA I/2014) Europas größtes Gar­ tenmagazin und steht seit über 40 Jahren am Markt für redaktionelle Kompetenz. Der reichweitenstarke Online-Auftritt ver­ eint eine große Community mit E-Com­ merce- und Social-Media-Kanälen.

Netmoms

N

Ist mit Seiten in Deutschland, Polen und Spanien das erste europäische Mütterpor­ tal. Es bietet hochwertige Informationen, schnellen Austausch, einfaches Kennen­ lernen sowie attraktive Produkttests. Netmoms spricht so die zentralen Bedürf­ nisse online-aktiver Frauen und Mütter an.


z y Das Nachbarland ist für Burda nach der Übernahme des Portfolios von G + J 2013 noch wichtiger geworden. Im Leser- und Anzeigenmarkt ist Burda unter den Top drei der Magazinverlage. Zu den 49 hier verlegten Titeln gehören die global erfolg­ reichen Marken Elle, Instyle und Glamour.

Hat sich auf die Kreation, Produktion und Vermarktung von Medienereignissen spe­ zialisiert: Bambi, das Charity-Ereignis Tri­bute to Bambi und der Bunte New Faces Award gehören zu den herausragenden Inszenie­ rungen. Über maßgeschneiderte cross­ mediale Kommunikationsansätze werden die Marken von Kooperationspartnern emotional und medienwirksam integriert.

Ist das Premium-Lifestyle-Magazin für Männer. „Alles, was Männern Spaß macht“ ist die zentrale Botschaft. Playboy bezieht Stellung zu den wichtigen The­ men der Zeit, ohne dabei die Unterhal­ tung zu vernachlässigen. Mit erotischer Fotografie, ehrlichen Reportagen und In­ terviews, kombiniert mit allen Themen des alltäglichen Lifestyle, inszeniert die Redaktion monatlich eine Welt, die Män­ ner interessiert.

Showroom.pl

Ist ein innovatives E-Commerce-Projekt von BurdaInternational und als erfolgrei­ cher Mode-Online-Shop eines der Aus­ hängeschilder der polnischen Fashion­ branche. Showroom.pl ist in kürzester Zeit zur größten Internetplattform für junge Labels in Polen aufgestiegen.

t s r q p o n m l k

Tribute to Bambi Stiftung

i

Ist einer der führenden börsennotierten Inter­ netkonzerne Deutsch­ lands. Das rund 750 ­Mitarbeiter zählende Unternehmen ist in den Segmenten ­Travel, Publishing und Subscription aktiv.

j

Tomorrow Focus AG

h

Playboy

Ist eine Plattform für Meinungsbeiträge und Blogs sowie eine Online-Community. Das Angebot umfasst eine Mischung von exklusiven Inhalten und Gastbeiträgen zu den Themen Politik, Wirtschaft, Enter­ tainment, Lifestyle und Tech.

g

S

The Huffington Post

Die Initiative der Zeitschrift Bunte hat zum Ziel, bedürftigen Kindern und Jugendli­ chen, unabhängig von Nationalität, sozia­ lem Stand oder Religion, konkret und nachhaltig zu helfen und dazu beizutragen, dass sich ihre Situation langfristig verbes­ sert. Die Stiftung fördert Projekte in Deutschland, die keine oder kaum staatli­ che Hilfe erhalten.

f

Ist eine Auszeichnung für europäische Li­ teratur, die jährlich von Hubert Burda und einer Jury verliehen wird. Der Petrarca-Preis wurde bereits von 1975 bis 1995 an zeitge­ nössische Dichter und Übersetzer vergeben und wird seit 2010 wieder fortgeführt.

Petrarca-Preis

T

e

P

Hat für Burda eine große Bedeutung, seit Burda Style 1987 als ers­ te westliche Zeit­ schrift in der damali­ gen Sowjetunion er­ scheint. Burda ist heute der reichweitenstärkste Verlag im Land mit 400 Mitarbeitern und interna­ tionalen Marken wie Playboy oder Revolution.

d

Russland

c

Hilft dabei, die eigene Dokumentenablage perfekt zu organisieren. Der innovative Online-Service legt wie ein persönlicher Assistent private und geschäftliche Doku­ mente ab und erstellt dabei automatisch sinnvolle Ordnerstrukturen.

Ist mit über 35 Titeln (u. a. Harper’s Bazaar) und mehr als 40 Online-Angeboten von Burda ein wichtiger Markt. Nach Über­ nahme von Sanoma Hearst ist Burda einer der größten Magazinverlage im Land.

b

Organize.me

Rumänien

Ist die meistgelesene Kaufzeitschrift in Ostdeutschland und erreicht dort mehr Leser als – beispielsweise – „Der Spiegel“, Focus und „Stern“ zusammen (MA 2014/I). Das moderne Heimat- und Familienmaga­ zin berichtet über das Ostdeutschland von heute und morgen, ohne das Gestern zu vergessen.

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

91

a

O

R

Super Illu

x

Ist die moderne, aktuelle People-Illustrier­ te mit Promi-Geschichten und exklusiven Interviews, Trends & Styles aus Fashion & Beauty, Living & Food sowie fundierten Ratgeberbeiträgen zu Gesundheit, Recht oder Partnerschaft.

w

StarnetOne

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Polen

u

Neue Woche


Tschechische Republik

Umwelt und Nachhaltigkeit

Burda ist mit rund 340 Mitarbeitern eines der größten Medienhäuser im Land und Marktführer bei hochwertigen Frauentiteln. Insgesamt werden hier derzeit mehr als 36 Titel herausgebracht, darunter die erfolgreichen Ausgaben von Elle und Instyle.

Spielen eine wichtige Rolle, denn unternehmerisches Handeln und gesellschaftliche Verantwortung gehören bei Burda zusammen. Es gilt das Leitbild „nachhaltige Entwicklung“. Darunter versteht das ­Unternehmen eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeit künftiger Generationen zu gefährden – dazu zählt beispielsweise die Nutzung moderner Technologien in der Produktion.

Türkei

Burda ist mit 48,61 Prozent an der DoganBurda Gruppe beteiligt, die zu den führenden Zeitschriftenanbietern des Landes gehört. Zum Portfolio gehören 70 Zeitschriftentitel sowie zahlreiche Onlineund Mobile-Angebote. TV Spielfilm plus

TV Spielfilm begründete das Segment der 14-täglich erscheinenden Programmzeitschriften 1990 und ist heute auch digital Vorreiter: Die Angebote von TV Spielfilm für Programminformationen im Internet und auf mobilen Endgeräten sind die mit weitem Abstand meistgenutzten (vgl. AGOF internet facts, AGOF mobile facts). TV Spielfilm plus vereint die TV- und Medienmagazine TV Spielfilm und TV Today. Ebenso kompetente wie kritische und unabhängige Programmbewertungen machen TV Spielfilm plus zu Deutschlands crossmedial meistgenutzter Medienmarke im Segment.

UK

U

In Großbritannien gibt Burda führende Consumer-Magazine heraus, etwa Your Home, Wedding, Wedding Flowers, LandLove und ­Essential Kitchen. Ukraine

In dem osteuropäischen Land ist Burda seit 1997 aktiv und heute mit 300 Mitarbeitern der größte Zeitschriftenverleger. Der Verlag ist u. a. führend in den Segmenten Frauen, Eltern, Automotive und Food.

92

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

USA

X Xing

Ist das soziale Netzwerk für berufliche Kontakte. Mehr als 14 Mio. Mitglieder nutzen die Internetplattform weltweit für Geschäft, Job und Karriere, davon über 7 Mio. im deutschsprachigen Raum. Die Xing AG ist seit 2006 börsennotiert und seit September 2011 im TecDAX gelistet.

Hier gibt Burda gemeinsam mit F+W Media die Zeitschrift Burda Style heraus. Sie ist mit ihrer Community aus einer halben Million aktiver Näh-Enthusiasten das Zen­ trum einer Markenwelt aus Kursen, Videos, E-Commerce- und Online-Services.

Valentins

V

Ist der junge, sympa­ thische Blumen- und Geschenke-Versender im Web. Als Direktversender mit exzellentem Preis-LeistungsVerhältnis ist Valentins einer der führenden und bekanntesten Online-Floristen in Deutschland und ­Österreich mit langjähriger Erfahrung und einem ständig wachsenden, innovativen Sortiment.

W

Wohnen & Garten

Liefert Inspirationen für eine anspruchsvolle Lebenswelt in Haus und Garten. Das Magazin ist mit 261.115 verkauften Exem­ plaren (IVW I/2014) Marktführer der monatlichen Wohnzeitschriften im Gesamtverkauf. Mit einer emotionalen und opulenten Bildsprache setzt es das Zuhause als stimmungsvolle Wohlfühlwelt in Szene.

Zooplus

Z

Ist der zuverlässige Partner für den Online-Einkauf von Tiernahrung und Tierzubehör. Das hochwertige Sortiment mit über 8.000 Produkten für Hund, ­K atze und Co. macht das Unternehmen zum Marktführer in Deutschland. Zooplus versendet in mehr als 23 Länder. Zoover

Ist das größte Hotel- und Reisebewertungsportal in den Niederlanden und bietet im Internet Informationen zu Hotels, Sehenswürdigkeiten und Campingplätzen. Zoover ist in 25 Ländern aktiv.



e i n s h u n d e r t z w e i d r e i v i e r f ü n f s e c h s s i e b e n a c h t n e u n z e h n e l f z w ö l f d r e i z e h n v i e r z e h n f ü n f z e h n s e c h z e h n t a u s e n d s i e b z e h n a c h t z e h n n e u n z e h n z w a n z i g e i n u n d z w a n z i g h u n d e r t z w e i u n d z w a n z i g d r e i u n d z w a n z i g v i e r u n d z w a n z i g f ü n f u n d z w a n z i g s e c h s u n d z w a n z i g s i e b e n u n d z w a n z i g t a u s e n d a c h t u n d z w a n z i g n e u n u n d z w a n z i g z e h n h u n d e r t d r e i s s i g e i n u n d d r e i s s i g z w e i u n d d r e i s s i g d r e i u n d d r e i s s i g v i e r u n d d r e i s s i g f ü n f u n d d r e i s s i g z e h n s e c h s u n d d r e i s s i g s i e b e n u n d d r e i s s i g a c h t u n d d r e i s s i g t a u s e n d n e u n v i e r z e h n a c h t a


Konzernabschluss

2013 Hubert Burda Media Holding Kommanditgesellschaft


96

BURDA GESCHÄFTSBERICHT


2009

2010

2011

Betriebsleistung

2.221

2.323

Umsatzerlöse konsolidiert

1.587

1.721

davon Digital Verlag Inland

2012

2013

2.804

3.101

3.249

Mio. €

2.176

2.456

2.617

Mio. €

in

487

587

937

1.159

1.401

Mio. €

669

669

658

646

630

Mio. €

Verlag Ausland

301

331

385

419

378

Mio. €

Druck

123

128

189

224

204

Mio. €

Sonstige

7

6

7

8

4

Mio. €

Bilanzsumme

1.084

1.136

1.313

1.546

1.551

Mio. €

46

51

56

69

83

Mio. € Mio. €

Anlageabschreibungen Personalkosten

362

371

410

438

499

Mitarbeiterzahl am Jahresende

7.118

7.637

8.248

9.241

10.017

konzernabschluss 2013

Fünfjahresvergleich

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

97


+6,6 % Umsatzwachstum im Geschäfts­jahr 2013 gegenüber dem Vorjahr

Konzernlagebericht Burda im Geschäftsjahr 2013 – Überblick

Hubert Burda Media (im Folgenden auch als „Burda“ bezeichnet) ist ein international agierendes Medienunternehmen, dessen Marken und Produkte sich an den Bedürfnissen der Konsumenten ausrichten. Mit rund 440 gedruckten und digitalen Medienprodukten strebt Hubert Burda Media in verschiedenen Märkten führende Marktpositionen an oder besetzt sie bereits. Wesentliche Erlösquellen des Konzerns sind Werbung, Vertrieb über Einzelverkäufe und Abonnements, Provisionen, Handel sowie Services für Geschäftskunden. Burda versteht sich als „Unternehmen für Unternehmer“ und ist in einer Profitcenter-Struktur organisiert. Zum Konsolidierungskreis gehörten am Ende des abgelaufenen Geschäftsjahrs insgesamt 234 selbstständig agierende Gesellschaften, davon 149 in Deutschland und 85 im Ausland. Zum Jahresende waren im Konzern 10.017 Mitarbeiter beschäftigt. Hubert Burda Media ist in vier operative Unternehmensbereiche gegliedert: Digital, Verlag Inland, Verlag Ausland und Druck. Im Geschäftsjahr 2013 erzielte Burda einen Außenumsatz von 2,62 Milliarden Euro und damit ein Umsatzwachstum von 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Burda konnte die Wachstumsdynamik der vergangenen vier Jahre aufrechterhalten und diese unverändert aus eigener Kraft finanzieren. Während 2012 große Investitionen getätigt wurden, allen voran die Mehrheitsübernahme der XING AG, war das Jahr 2013 geprägt von langfristig ­wirksamen Weichenstellungen in allen Geschäftsbereichen. Dazu zählen mehrere Akquisitionen und neue Beteiligungen an aus­ ländischen Medienunternehmen, Maßnahmen zur Stabilisierung und Ertragssteigerung insbesondere bei den konzerneigenen

98

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

E-Commerce-Unternehmen, Portfolio- und Strukturanpassungen im Magazingeschäft sowie die Erschließung neuer Geschäfts­ felder im Tiefdruck. Neu auf den Markt kamen unter anderem zwölf Magazine für den deutschen Markt, 44 Magazine in ausländischen Märkten und eine Reihe digitaler Produkte wie etwa die technologiebasierte Huffington Post einer Mehrheits­beteili­ gung der TOMORROW FOCUS AG. Eine Portfolio-Erweiterung gab es unter anderem bei der Mehrheitsbeteiligung XING AG, die 2013 die Social-Recruiting-Plattform kununu erwarb und in das Unternehmen integrierte.


International

Deutschland

Während das erste Halbjahr 2013 noch von Unsicherheiten geprägt war – hier seien der US-Haushaltsstreit, die schwächelnde Entwicklung in aufstrebenden Volkswirtschaften sowie die anhaltende Schuldenkrise in der Eurozone erwähnt –, hat sich die globale Wirtschaftslage im zweiten Halbjahr 2013 verbessert. Nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat die globale Wirtschaft 2013 um drei Prozent zugelegt, 2014 rechnet er mit 3,7 Prozent Wachstum. Die reifen Volkswirt­ schaften verzeichneten ein Plus und bleiben im Aufwärtstrend, allen voran die USA. Aufstrebende Staaten wie China oder Indien (2013: 4,7 Prozent; 2014: 5,1 Prozent, Quelle: IWF, World Eco­ nomic Outlook, Januar 2014) stützen diese Entwicklung als Wachstums­motoren. Die meisten zentral- und osteuropäischen Volkswirtschaften befinden sich jedoch in einer fragilen Wachstums­phase. Dies gilt insbesondere für die Länder Russland und Ukraine. Die Eurozone hat sich nach zwei Jahren der Rezession beruhigt. Wie sich aus einer Warnung des IWF mit Blick auf die niedrige Inflation und das steigende Deflationsrisiko ergibt, ist diese Erholung jedoch noch mit signifikanten Unsicherheiten belastet und fragil, denn sie fußt ausschließlich auf Maßnahmen und Ankündigungen der Europäischen Zentralbank. Bislang haben die nationalen Regierungen der Eurostaaten die Spielräume, die ihnen die Europäische Zentralbank für konkrete Maßnahmen verschafft hat, kaum genutzt.

Die deutsche Wirtschaft hat sich im Jahresdurchschnitt 2013 als stabil erwiesen und behauptet eine gute Position im Vergleich zu den Krisenländern des Euroraums. Zwar konnte sie nicht an das kräftige Wachstum der beiden vorangegangenen Jahre anknüpfen, wächst aber mit einem preisbereinigten Bruttoinlandsprodukt (BIP) von plus 0,4 Prozent moderat. Wichtigster Wachstumsmotor war 2013 die Konsumbereitschaft der Bevölkerung in Deutschland. Die privaten Konsumausgaben stiegen preisbereinigt um 0,9 Prozent. Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte 2013 mit 41,8 Millionen das siebte Jahr in Folge einen neuen Höchststand (Quelle: Statistisches Bundesamt).

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konzernabschluss 2013

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen


In Deutschland nutzten 31,7 Prozent der Bevölkerung 2013 ein Smartphone, bei den 14- bis 29-Jährigen waren es bereits 67 Prozent

Die Medienbranche

Die globale Medienindustrie bleibt in einem fundamentalen Umbruch. Digitalisierung und permanente technologische Innovationen haben strukturellen Einfluss auf alle Bereiche der Wirtschaft und verändern die Medienlandschaft weltweit. Bestimmend sind der wachsende Zugang zum Internet und das nahezu explosive Wachstum von Smart Devices: Im Jahr 2013 verfügten 39,0 Prozent der Weltbevölkerung über einen Internetzugang (Quelle: ­Internationale Fernmeldeunion). Mit etwa 1,5 Milliarden genutzten Smartphones und Tablets werden mobile Geräte die Zahl der stationären PCs voraussichtlich bereits im ersten Halbjahr 2014 übertreffen (Quelle: Enders Analysis). In Deutschland nutzten 31,7 Prozent der Bevölkerung 2013 ein Smartphone, bei den 14- bis 29-Jährigen waren es bereits 67,0 Prozent (Quelle: best for ­planning [b4p] 2013). Bis 2017 sollen sogar 65,0 Millionen Menschen in Deutschland das mobile Internet nutzen – somit mehr als 80,0 Prozent der Bevölkerung (Quelle: PwC German Entertainment and Media Outlook 2013). Das mobile Internet und damit die vollständig individualisierte Nutzung von medialen Inhalten ist der dominanteste Trend für Medienunternehmen auf der ganzen Welt. Eine weitere signifikante Entwicklung ist das Zusammenwachsen von redaktionellen beziehungsweise kuratierten Inhalten, Commerce und Werbung, wodurch sich tradierte Wettbewerbskonstellationen zunehmend auflösen. 84,0 Prozent der Telekommunikations- und Medienunternehmen in Deutschland sehen dank der Digitalisierung inzwischen Umsatzpotenzial abseits ihres Kerngeschäfts, während vor allem Technologieunternehmen zunehmend in die traditionellen Geschäfte der Medienbranche drängen (Quelle: KPMG). Man darf von einer weiterhin zunehmenden Konvergenz zwischen traditionellen Medienhäusern und großen Digital- und Technologieunternehmen in den kommenden Jahren ausgehen. Treiber dieser Entwicklung sind vor allem die großen US-Digitalunternehmen wie Google, Facebook, eBay, Amazon und Apple, deren Aktivitäten und enorme Finanzkraft den Markt dominieren. Die Übernahme des Messenger-Dienstes WhatsApp durch Face­book Anfang 2014 demonstriert dies eindrucksvoll.

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BURDA GESCHÄFTSBERICHT

Werbemarkt Der globale Werbemarkt erwies sich 2013 als stabil. Experten prognostizieren ein Wachstum von 3,6 Prozent 2013 auf 5,3 Prozent im Jahr 2014 (Quelle: ZenithOptimedia Advertising Expenditure Forecasts). Chancen für das Werbeaufkommen der Zukunft liegen international insbesondere in aufstrebenden Staaten. Den reifen Märkten prognostiziert ZenithOptimedia im Schnitt ein jährliches Wachstum von lediglich drei Prozent. Aufstrebende Länder hingegen – unter anderem Russland, Indien und China – werden im Werbeaufkommen im Schnitt um neun Prozent jährlich wachsen, falls politische Krisen wie zurzeit in der Ukraine die positive wirtschaftliche Entwicklung nicht erheblich beeinträch­ tigen. Das Wachstum in diesen Ländern wird grundsätzlich begünstigt durch einen vergleichsweise niedrigen Altersdurchschnitt, eine steigende Produktivitätsrate sowie Investitionen in das Bildungssystem, in die Infrastruktur und in neue Techno­ logien. Diese aufstrebenden Märkte liegen derzeit bei 35,0 Prozent der globalen Werbeinvestitionen, laut Prognose werden diese aber zwischen 2013 und 2016 auf 61,0 Prozent wachsen (Quelle: ZenithOptimedia). Treiber des zukünftigen Wachstums ist voraussichtlich zu einem großen Teil die mobile Werbung. Sie gehört mit einem Werbemarktanteil von 2,7 Prozent 2013 zwar derzeit noch zu den Schlusslichtern im intermediären Vergleich (Quelle: ZenithOptimedia/ Statista 2014). Nach übereinstimmenden Prognosen wird sich dieses Bild in den kommenden Jahren jedoch verändern: Da sich der Medienkonsum zunehmend auf Mobilgeräte verlagert, wird sich auch die Werbung anpassen. Die Erlöse aus Online-Werbung auf mobilen Endgeräten werden bis 2017 voraussichtlich um über 27,0 Prozent pro Jahr auf gut 27 Milliarden US-Dollar steigen – dies entspricht einem Anteil von 15,0 Prozent an den gesamten Werbeerlösen im Internet (185 Milliarden US-Dollar;


+41,7 % Quelle: PwC Outlook). Allerdings muss die mobil ausgelieferte Werbung noch deutlich weiterentwickelt werden, vor allem sind standardisierte und mediengerechte Werbeformate und entsprechende Messinstrumente erforderlich.

Zeitschriftenmarkt Der Werbemarktanteil der Zeitschriften lag 2013 bei 7,9 Prozent weltweit. Das globale Zeitschriftengeschäft zeigt sich damit ­stabil. Und auch in den kommenden Jahren wird die Werbung in Magazinen trotz zunehmender Verlagerung von Mediabudgets in Richtung Internet und Mobile nicht ersetzt werden können (Prognose Marktanteil 2016: 6,3 Prozent, dies entspricht einem Minus von 1,6 Prozent; ZenithOptimedia 2014/Statista 2014). ­Betrachtet man den Magazinmarkt (Fach- und Publikumsmagazine) sowohl in Print als auch Digital (Apps, E-Papers), wird sich dieser auf globalem Level sogar moderat erholen. Publikums­ magazine werden demgemäß bis 2017 geringfügig auf 83,3 Milliarden US-Dollar wachsen (2012: rund 82 Milliarden US-Dollar, Quelle: PwC Outlook). Laut der Nielsen-Bruttowerbemarktanalyse 2013 hat sich der deutsche Werbemarkt erholt und stieg – verteilt auf alle Werbeträger – in Deutschland um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 22,9 Milliarden Euro. Der Magazinmarkt weist allerdings in den klassischen Erlösquellen (Werbung und Vertrieb) kaum Wachstumschancen auf. Die Publikumszeitschriften schlossen 2013 mit einem Minus von einem Prozent mit 2,7 Milliarden Euro Bruttowerbeumsatz (ohne Medienwerbung) ab. 1.542 Publikumszeitschriften erschienen 2013 in Deutschland regelmäßig (Quelle: Verband Deutscher Zeitschriftenverleger, VDZ). Die Vertriebserlöse bei Publikumszeitschriften im Grosso zu Copypreisen lagen 2013 bei 2,24 Milliarden Euro (2012: 2,35 Milliarden Euro).

E-Commerce Das Internet als Absatzkanal von Produkten und Dienstleistungen gewinnt auch global weiter an Bedeutung. 39,1 Milliarden Euro wurden in Deutschland 2013 im Online-­ Geschäft mit Waren umgesetzt (Bundesverband Versandhandel BVH), das bedeutet ein prozentuales Rekordwachstum von 41,7 Prozent gegenüber 2012. Davon profitierte der gesamte Umsatz des Versandhandels, der 2013 ebenfalls über 20 Prozent zugelegt hat. Online-Handel ist laut BVH selbstverständlich für deutsche Konsumenten geworden, E­- Commerce dient mittlerweile zur Bedarfsdeckung. Besonders die starke Entwicklung von Mobile im vergangenen Jahr hat dazu geführt, dass immer mehr Konsumenten „always on“ sind und zu jeder Zeit und überall über ihre Mobile Devices einkaufen. Das mobile Internet ist aktuell der am schnellsten wachsende Handelskanal. Die Umsätze, die via Smartphones und Tablets generiert wurden, sind auf 4,9 Milliarden Euro gestiegen. Zu den beliebtesten Produkten, die beispielsweise im Februar 2013 gekauft wurden, zählen laut dem GlobalWebIndex Reisen, gefolgt von Büchern, Mode, Musik, Filmen und EDV-Hardware (Quelle: GlobalWebIndex Februar 2013/World Newsmedia Network 2013).

Zunehmender Wohlstand in den „Emerging Markets“ Zunehmend bedeutend für den wirtschaftlichen Erfolg von ­Hubert Burda Media wird das Geschäft in den „Emerging Markets“ sein. Der Wohlstand in diesen Regionen wächst mit bemerkenswerter Geschwindigkeit. Afrika und Asien werden die Zahl ihrer Milliardäre zwischen 2012 und 2022 Schätzungen zufolge mehr als verdoppeln (Quelle: Knight Frank). Bis 2030 werden zwei Drittel der globalen Mittelschicht in Asien beheimatet sein (Quelle: EY). Neben dem bestehenden Portfolio zeichnen sich über die positive

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konzernabschluss 2013

39,1 Milliarden Euro wurden in Deutschland 2013 im Online-­Geschäft mit Waren umgesetzt (Bundesverband Versand­ handel BVH), ein Rekordwachstum von 41,7 Prozent gegenüber 2012


53,5 %

Der Bereich Digital erzielte 2013 einen Umsatz von 1.401 Millionen Euro und erwirtschaftete damit 53,5 Prozent des Konzern­umsatzes (2012: 1.159,5 Millionen Euro und 47,2 Prozent)

Umsatzentwicklung, Vermögensund Finanzlage Entwicklung der Wachstumsregionen Möglichkeiten zur Ausweitung der Geschäfte von Hubert Burda Media in neue Märkte ab. Der zunehmende Wohlstand in den „Emerging Markets“ korreliert mit der weltweit zunehmenden Alphabetisierungsrate von inzwischen 84,0 Prozent gegenüber 76,0 Prozent zwei Jahrzehnte zuvor (Quelle: UNESCO). So besuchen inzwischen 90,0 Prozent aller Kinder im schulfähigen Alter in Entwicklungsregionen mindestens die Grundschule (Quelle: Vereinte Nationen).

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Die im Vorjahr verzeichnete positive Entwicklung des Konzernumsatzes von Hubert Burda Media setzte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter fort. Treiber für diese positive Umsatzentwicklung war auch 2013 der Bereich Digital. Weiterhin rückläufig war der Markt für die Produkte des Bereichs Verlag Inland. Aber auch die Umsatzerlöse im Verlag Ausland sowie im Bereich Druck lagen 2013 unter den Werten des Vorjahres. Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen die Rückgänge im Wholeselling- und Partworkgeschäft sowie – im Druckbereich – eine geringere Auslastung durch rückläufige Aufträge von Akzidenzkunden. Der konsolidierte Außenumsatz stieg entsprechend den Erwartungen um 6,6 Prozent auf 2.616,9 Millionen Euro (2012: 2.456,0 Millionen Euro). Die Betriebsleistung (aggregierte unkonsolidierte Umsatzerlöse) erhöhte sich um 4,8 Prozent auf 3.248,8 Millionen Euro (2012: 3.101,2 Millionen Euro). Die Konzernbilanzsumme erhöhte sich leicht um 5,0 Millionen Euro auf 1.551,3 Millionen Euro (2012: 1.546,3 Millionen Euro). Während sich das Anlagevermögen nahezu auf Vorjahresniveau bewegt, sind das Vorratsvermögen und die Forderungen um 28,4 Millionen Euro bzw. 29,5 Millionen Euro auf 169,1 Millionen Euro bzw. 370,0 Millionen Euro angestiegen. Wie auch bereits im Vorjahr war sowohl der erneute Anstieg des Vorratsvermögens als auch der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen maßgeblich auf eine Ausweitung der Geschäftstätigkeit im Bereich E-Commerce zurückzuführen. Die Zugänge ins Anlagevermögen betrugen gemäß Anlagespiegel 148,1 Millionen Euro (2012: 308,0 Millionen Euro); die gesamten zahlungswirksamen Investitionen lagen bei 132,5 Millionen Euro. Ein wesentlicher Teil dieser Investitionssumme entfiel auf den Erwerb von Unternehmen und den Ausbau des Konsolidierungskreises. Die Konzernverbindlichkeiten sanken um 39,2 Millionen Euro auf 661,7 Millionen Euro (2012: 700,9 Millionen Euro). Während die anderen Verbindlichkeitsposten weitestgehend auf Vorjahres­ niveau geblieben sind, konnten die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von 349,7 Millionen Euro (2012) auf 306,4 Millionen Euro (2013) zurückgeführt werden. Diese Entwicklung ist


Die konsolidierten Umsatzerlöse der Geschäftsfelder entwickelten sich wie folgt: in Mio. €

2012 in Prozent

in Mio. €

2013 in Prozent

Veränderung in Prozent

Digital

1.159,5

47,2

1.401,0

53,5

+20,8

Verlag Inland

645,5

26,3

629,9

24,1

-2,4

Verlag Ausland

419,3

17,1

37 7,9

14,4

-9,9

Druck

223,8

9,1

204,1

7,8

-8,8

7,9

0,3

4,0

0,2

-49,4

2.456,0

100,0

2.616,9

100,0

+6,6

Sonstige Umsatzerlöse

insbesondere in der verstärkten Rückführung der Inanspruchnahme aus revolvierenden Kreditlinien begründet, die parallel zu den üblichen Regeltilgungen erfolgte. Die Nettoverschuldung (Bankverbindlichkeiten abzüglich liquider Mittel abzüglich der sonstigen Wertpapiere) befindet sich mit 153,2 Millionen Euro nahezu auf Vorjahresniveau (2012: 152,7 Millionen Euro). Das mittel- und langfristige Kapital, bestehend aus Eigenkapital, mittel- und langfristigen Rückstellungen sowie mittel- und langfristigen Verbindlichkeiten, reduzierte sich im Berichtsjahr um 52,6 Millionen Euro auf 844,3 Millionen Euro (2012: 896,9 Millionen Euro). Maßgeblich hierfür war die bereits erwähnte Rückführung von in Anspruch genommenen Kreditlinien. Insbesondere die mittelfristig zugesagten revolvierenden Kreditlinien bestehen dabei unverändert fort und können bei Bedarf jederzeit in Anspruch genommen werden. Das Eigenkapital erhöhte sich infolge der positiven Geschäftsentwicklung sowie aufgrund der Veränderung des Konsolidierungskreises um 27,9 Millionen Euro auf 425,9 Millionen Euro (2013), was bei einer nur geringfügig höheren Bilanzsumme zu einer auf 27,5 Prozent gestiegenen Eigenkapitalquote führte (2012: 25,7 Prozent). Das Anlagevermögen des Burda-Konzerns ist annähernd komplett (2012: 104,9 Prozent) durch mittel- und langfristiges Kapital gedeckt. Der Konzern hat sich im Erwartungskorridor entwickelt und zeigt unverändert solide bilanzielle Verhältnisse. Die Finanzierungsstruktur bietet genügend Flexibilität für die weitere positive Entwicklung.

Im Bereich Digital bündelt Burda die strategischen Internetaktivitäten des Konzerns. Zu den Unternehmen zählen E-Commerceund Vermarktungsplattformen, Direktmarketing, Kundenmanage­ ment, Empfehlungs- und Vermittlungsportale ebenso wie Social-Media-Beteiligungen. Daneben umfassen die digitalen Aktivitäten ein Corporate-Venture-Beteiligungsgeschäft und mehr als 30 direkte und indirekte Beteiligungen an Radio- und Fernsehsendern. Der Bereich Digital erzielte im Jahr 2013 einen Umsatz von 1.401,0 Millionen Euro und erwirtschaftete damit 53,5 Prozent vom Konzernumsatz (2012: 1.159,5 Millionen Euro und 47,2 Prozent). Der im Vorjahr angestrebte Ausbau der erfolgreichen ­Beteiligungen wurde umgesetzt und schlägt sich nun auch in der Entwicklung der Umsatzerlöse nieder, die sich erwartungsgemäß vollzog. Der Bereich Digital betreibt die strategischen Internetaktivitäten von Hubert Burda Media derzeit in sechs Teilbereichen.

BurdaTech Die BurdaTech bündelt die Aktivitäten im Bereich Consumer Electronics und deckt mit der Chip-Gruppe sowie den ConsumerElectronics-Unternehmen Cyberport und computeruniverse die gesamte Wertschöpfungskette von der Beratung bis zur Transaktion ab. Zu BurdaTech gehören die Chip-Gruppe sowie die E-Commerce-Beteiligungen Cyberport GmbH und computeruniverse GmbH. Die europaweit agierende Cyberport GmbH, deren Schwerpunkt im deutschsprachigen Raum liegt, präsentiert ­unter ­w ww.cyberport.de mehr als 40.000 Technik- und LifestyleProdukte. Durch die Verknüpfung des Online-Shops mit realen Verkaufsfilialen hat sich Cyberport zum Multichannel-Unter­ nehmen entwickelt. 2013 hat Cyberport in Köln, Stuttgart und Essen neue Filialen eröffnet und kommt damit auf zwölf ­Verkaufsstandorte in Deutschland und Österreich. Der

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konzernabschluss 2013

Digital


Umsatzzuwachs hat sich nach zuvor extremer Aufwärtsentwicklung im Jahr 2013 unter massivem Wettbewerbsdruck deutlich abgeschwächt und stieg zuletzt nur leicht. Das zweite, ebenfalls europaweit agierende Handelsunternehmen, computeruniverse GmbH, betreibt unter www.computeruniverse.net einen OnlineShop, der mehr als 150.000 Artikel für Hardware, Software, Unterhaltungs- und Haushaltselektronik umfasst. Medien rund um die digitale Welt sind das Kerngeschäft von Chip. Zum Portfolio gehören Magazine wie Chip, Chip Foto-Video, Chip Test & Kauf oder Power Play, die sowohl auf klassischen Vertriebswegen als auch über digitale Plattformen wie den eigenen Online-Kiosk oder die Chip Tablet Edition vertrieben werden. Das Portal Chip Online mit Downloadplattform und Kaufberatung für Computer, Mobile und Home Entertainment ist der zweite wichtige Teil der Marke. Mit 14,12 Millionen Unique Usern (AGOF internet facts 2013-11; 2012: 14,8 Millionen Unique User) gehört es zu den Top Fünf der deutschen Internetangebote. Auch bei der mobilen Nutzung liegt das Portal mit knapp 1,8 Millionen Unique Usern (AGOF mobile facts 2013-II) weit vorne. Darüber hinaus betreibt Chip ein eigenes Techniktestcenter mit mehr als 1.500 Produkttests pro Jahr.

TOMORROW FOCUS AG Die TOMORROW FOCUS AG ist einer der führenden börsen­ notierten Internetkonzerne in Deutschland mit Burda als Hauptaktionär. Die Gruppe ist in den drei Segmenten Travel, Publi­ shing und Subscriptions aktiv. Zum 1. Januar 2013 übernahm die ­TOMORROW FOCUS AG alle Anteile an der Betreiberin des ­Eltern- und Frauenportals Netmoms.de. Im Juni 2013 stockte die ­TOMORROW FOCUS AG ihren Anteil an der HolidayCheck AG, Betreiberin der gleichnamigen Hotelbewertungs- und Reise­ buchungsportale, durch Übernahme auf 100 Prozent auf. Unter www.huffingtonpost.de startete am 10. Oktober 2013 die deutschsprachige Ausgabe der 2005 in den USA gegründeten Huffington

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BURDA GESCHÄFTSBERICHT

Post. Das Nachrichten- und Debattenportal wird unter Lizenz von der TOMORROW FOCUS Content & ­Services GmbH, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der TOMORROW FOCUS AG, produziert. Ziel ist es, bereits im ­dritten Betriebsjahr die Gewinnschwelle zu erreichen und spätestens in fünf Jahren zu den fünf größten News-Angeboten in Deutschland zu zählen. Im Oktober 2013 veräußerte die ­TOMORROW FOCUS AG alle Anteile an der Digital- und Kreativagentur TOMORROW FOCUS Technologies GmbH mit Wirkung zum 2. Dezember 2013. Diese Maßnahme ist Teil der Anfang 2013 beschlossenen „Unternehmensstrategie 2018“, die eine klare Fokussierung auf Onlinebasierte Geschäftsmodelle für Endkonsumenten in den Kern­ bereichen Travel, Advertising und Subscriptions vorsieht.

BurdaDirect BurdaDirect ist der Business-to-Business-Dienstleister im ­ igitalgeschäft von Burda. BurdaDirect ist in den Bereichen D ­E-Commerce, Mobile Commerce, Dialogmarketing, Customer Relationship Management (CRM), Direktmarketing, Vertrieb und Technologie tätig und versteht sich als Full-Service-Dienstleister für die On- und Offline-Geschäftsmodelle seiner Kunden. Das Geschäft von BurdaDirect steht auf drei Säulen. Die erste Säule bilden die Abonnementservices mit den Themen Dialogmarketing und Verlagsservices. Hier wird unter anderem das gesamte Abo-Geschäft der Burda-Verlage betreut. Das zweite Feld bilden IT- und E-Commerce-Lösungen für Online-Handel, Online-­ Marketing, Mobile Marketing sowie CRM. Die dritte Säule ist das Performance-Marketing, das unter anderem crossmediale Dialogmarketing-Kampagnen beinhaltet. Das Kerngeschäft von BurdaDirect wird ergänzt durch weitere Geschäftsaktivitäten in sechs rechtlich selbstständigen Ein­ heiten. Hierbei handelt es sich um den Online-Blumenhändler Valentins, den Reiseanbieter daydreams, den B2B-IncentiveDienstleister BONAGO, das Vergleichsportal für Versicherungen


INO24 sowie den Anbieter für Paketbeilagen PaketPLUS. Abgerundet wird dieses Portfolio durch den Online-Händler Silkes Weinkeller GmbH, an dem BurdaDirect seit Oktober 2013 beteiligt ist.

zooplus AG Gemessen an den Umsatzerlösen und der Gesamtleistung, ist die börsennotierte zooplus AG der europaweit führende OnlineHändler für Haustierbedarf. Die Gesamtleistung des Unternehmens wuchs im Geschäftsjahr 2013 nach vorläufigen Zahlen um 26,9 Prozent von 335,6 Millionen Euro im Vorjahr auf 426,0 Mil­ lionen Euro und konnte damit das Jahresziel von 400 Millionen Euro deutlich übertreffen. Die Umsatzerlöse beliefen sich auf rund 407,0 Millionen Euro (2012: 319,2 Millionen Euro). Zooplus vertreibt eine Auswahl von über 8.000 Produkten für Haustiere. Das erfolgreiche Geschäftsmodell wurde bislang bereits in 23 Ländern Europas eingeführt. Zooplus ist in Deutschland der beliebteste Online-Shop, noch vor Anbietern wie Amazon. Dies ergab die vom E-Commerce-Center Köln mit dem Logistikdienstleister Hermes Anfang 2014 durchgeführte Kundenzufriedenheitsstudie.

Kununu ist mit über 500.000 Bewertungen und 140.000 bewerteten Unternehmen das größte europäische Jobbewertungs­ portal. Die 100-prozentige Tochter XING Events GmbH (früher Amiando) bietet Veranstaltern von Konferenzen und Seminaren eine Eventmanagement-Software für Online-Eventregistrierung und Ticketing.

Ventures und Conferences Die fünf vorstehend genannten Tätigkeitsfelder des Bereichs ­Digital werden flankiert durch die Organisation der renommierten DLD-Veranstaltungen sowie ein strategisches Beteiligungs­ management. DLD Media hat sein Netzwerk 2013 erneut erweitert und neben der Leitkonferenz DLD in München und in Tel Aviv auch „Global Events“ in Palo Alto und New York veranstaltet. In London und Rio de Janeiro fand jeweils „DLD Cities“ statt. Ziel von Burda ist es, im Corporate-Venture-Beteiligungsgeschäft die Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Wachstumsstrategie zu unterstützen, um so auch nachhaltig den Wert dieser Unternehmen zu steigern. Das Jahr 2013 war hierbei geprägt von Anteilsveräußerungen wie dem Verkauf einer Minderheitsbeteiligung an der Avenso AG.

XING AG Seit 2012 ist Burda mehrheitlich an Deutschlands größter Business-Community XING beteiligt. Der Konzernumsatz der börsen­ notierten XING AG stieg 2013 nach vorläufigen Zahlen um 15,5 Prozent auf 83,3 Millionen Euro. Insgesamt rund sieben Millionen Mitglieder (2012: 6,1 Millionen Mitglieder) in der D-A-CHRegion nutzen die Internetplattform für Geschäft, Job und Karrie­ re, weltweit sind es 14,1 Millionen Mitglieder (2012: 12,9 Millionen Mitglieder). Davon sind mehr als 800.000 Menschen zahlende Nutzer des Premiumangebots. Mit der seit Januar 2013 zur Gruppe gehörenden Arbeitgeberbewertungsplattform kununu stärkt XING seine Position im Bereich „Social Recruiting“ weiter.

Strategie Nach Jahren des hohen Wachstums war 2013 für Burda Digital das Jahr der Stabilisierung. Vor allem stand die Margensteigerung der bestehenden Beteiligungen und Unternehmen im Fokus. Ziel war es, die Gruppe auf nachhaltig profitables Wachstum in den nächsten Jahren auszurichten. Außerdem wurden erstmals Synergien durch verstärkte Zusammenarbeit der Unternehmen untereinander und gemeinsame Marktchancen innerhalb der Gruppe genutzt. Zudem wurden kleinere Akquisitionen,

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konzernabschluss 2013

Rund sieben Millionen Mitglieder (2012: 6,1 Millionen Mitglieder) in der D-A-CHRegion nutzen XING für Geschäft, Job und Karriere, weltweit sind es 14,1 Millio­ nen Mitglieder (2012: 12,9 Millionen)


beispielsweise mit dem Wein-E-Commerce-Unternehmen Silkes Weinkeller, durchgeführt.

Prognose Für 2014 wird in allen Digital-Bereichen mit einem deutlichen Marktwachstum und einem signifikanten Umsatz- und Ergebniswachstum der Unternehmen und Beteiligungen gerechnet. Das Consumer-Internet wird als Werbe- und Transaktionskanal weiter an Bedeutung gewinnen und damit auch die Unternehmen der Gruppe. Große Chancen liegen weiterhin in der Verknüpfung von Content und Commerce. Dies gilt besonders für die BurdaTech-Gruppe wie auch für XING. Der Fokus liegt auf dem organischen Wachstum der bestehenden Beteiligungen. Außerdem wird der Digitalbereich verstärkt nach attraktiven Later-Stage-Digitalunternehmen suchen. Durch die Übernahme von Digitalunternehmen, die großes Wachstums­ potenzial haben, soll die Profitabilität des Digitalbereichs weiter erhöht werden.

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Risiken des Bereichs Die dominierende Position großer US-Digitalunternehmen kann mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Gefahr für die digitalen Geschäftsaktivitäten darstellen. Hubert Burda Media wirkt diesen Tendenzen durch sorgfältige Auswahl neuer digitaler Geschäftsmodelle und ihre Integration in das bestehende Digitalgeschäft entgegen. Für das Digitalgeschäft besteht grundsätzlich ein ­hohes Risiko in der Schnelllebigkeit dieser Geschäftsmodelle: Unter Umständen kann sich ein heute noch bestehendes Geschäftsmodell schon morgen nicht mehr dauerhaft am Markt ­behaupten. Unternehmen, die im Internet Handel treiben, sind durch die globale Preistransparenz einem hohen Risiko des Preisverfalls ausgesetzt. Daher werden die Absatzmärkte kontinuierlich beobachtet und kurzfristige Reaktionen eingeleitet.


Drei Verlagsgruppen mit einer klaren Fokussierung auf Zielgruppen bestimmen im Wesentlichen die publizistischen Aktivitäten von Hubert Burda Media im Bereich Verlag Inland. In den drei Einheiten BurdaLife, BurdaStyle und BurdaNews werden insgesamt 91 Zeitschriften (2012: 83) periodisch verlegt. Weitere in diesem Geschäftsbereich tätige Unternehmen sind der zentrale Vermarkter BCN, der Content-Marketing-Dienstleister ­BurdaCreative, die BurdaIntermedia sowie die zentrale Forschungsunit Media Market Insights. Den Zeitschriftenvertrieb steuert Burda in Deutschland über das mit der FUNKE MEDIENGRUPPE bestehende Joint Venture – den Modernen Zeitschriften Vertrieb (MZV).

Entwicklung der klassischen Erlösquellen Die Verlagsbranche in Deutschland war auch 2013 geprägt von einem Rückgang in den beiden Kernmärkten Anzeigen und Vertrieb. Der Wettbewerb im Anzeigenmarkt hat sich weiter verschärft. Der Bruttowerbeumsatz inklusive Medienwerbung aller Publikumszeitschriften am gesamten Werbemarkt verringerte sich um 0,9 Prozent, der Anteil am Werbemarkt sank um 0,5 Prozentpunkte auf 13,3 Prozent (Quelle: ­Nielsen). Der Bereich Verlag Inland erzielte im Jahr 2013 einen Umsatz von 629,9 Millionen Euro und damit 24,1 Prozent vom Konzernumsatz (2012: 645,5 Millionen Euro und 26,3 Prozent). Das Ziel, die Umsätze des klassischen Verlagsgeschäfts zu stabilisieren, wurde weitgehend erreicht. Dabei konnten neue Erlösfelder teilweise sehr erfolgreich erschlossen werden, dieser Veränderungsprozess wird 2014 fortgesetzt.

BurdaLife BurdaLife, die reichweitenstärkste der drei national agierenden Mediengruppen, umfasst seit Januar 2014 die Medien Park Verlage und die Verlagsgruppe Berlin. Die Marken von BurdaLife widmen sich alltäglichen Bedürfnissen der Konsumenten und nehmen nach Reichweite marktführende Positionen in den Bereichen Food und Living ein (Quelle: MA 2013 II). Rund 50 periodische Titel mit e ­ iner Reichweite von mehr als 15,51 Millionen Kunden (Quelle: MA 2014 I; 2012: 16,18 Millionen; Quelle: MA 2013 I) publiziert BurdaLife in Deutschland. 2013 verkauften die einzelnen Bereiche der Verlagseinheit insgesamt 198 Millionen Exemplare ihrer Zeitschriften (2012: 207 Millionen; Quelle: MZV). Wöchent­liche Unterhaltungs- und Frauenzeitschriften wie Freizeit Revue, ­Super Illu und Lisa gehören zum Portfolio ebenso wie Special-Interest-Magazine aus den Bereichen Food (unter anderem ­Meine F­amilie & ich, Lust auf Genuss), Lifestyle (unter anderem Wohnen & Garten, Lisa Wohnen & Dekorieren), Garten (unter anderem Mein schöner Garten), Land (unter anderem Mein schönes Land), Ratgeber (Guter Rat) und Rätsel. BurdaLife schafft mit dem Ausbau ­seiner Markenfamilien, crossmedialen Kooperationen und Neu-Entwicklungen permanent neue Medienprodukte, die am Markt getestet und bei wirtschaftlichem Erfolg periodisch veröffentlicht werden.

BurdaStyle BurdaStyle bietet ein Portfolio exklusiver Medienmarken und ist mit 8,17 Millionen Lesern (2012: 7,14 Millionen, Quelle: MA 2013 I) der größte Medienanbieter für die Bereiche Fashion und Entertainment in Deutschland (vgl. MA 2014 I). Mit Bunte, Burda Style, Elle, Instyle, Freundin und Donna verfügt die Gruppe über Marken, die das Konsumverhalten der Leserinnen beeinflussen. Im August 2013 erweiterte die Gruppe ihr Portfolio um Harper’s Bazaar im Joint Venture mit dem US-Medienunternehmen Hearst. Die

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Verlag Inland


+0,6 % BCN steigerte seinen Marktanteil 2013 von 16,7 auf 17,3 Prozent

im August 2012 eingeführte Frauenzeitschrift Cover wurde dagegen mit der Märzausgabe 2014 vom Markt genommen. Unter dem Motto „One Story, Any Screen“ spielt auch BurdaStyle journalistische Inhalte plattformneutral aus. Dafür wurde beispielsweise der Online-Auftritt von Bunte im Dezember 2013 weiterentwickelt. Auch für mobile Endgeräte werden die Inhalte maßgeschneidert angeboten. Die Markenwelt von Bunte wird ­ergänzt durch Live-Events wie den New Faces Award oder die ­Festival Night während der Berlinale.

BurdaNews BurdaNews ist führender Anbieter gedruckter und digitaler Medienangebote, die sich vornehmlich an männliche Zielgruppen richten, und versteht sich durch die multimediale Aufbereitung journalistischer Inhalte als integriertes Medienhaus. Die Zeitschriften erreichen regelmäßig 13,5 Millionen Leser (MA 2014 I; 2012: 14,35 Millionen, MA 2013 I). 2013 wurden insbesondere mobile und digitale Angebote weiterentwickelt sowie neue Erlösquellen erschlossen. Die jüngsten Line-Extensions konnten sich etablieren, Focus-Gesundheit mit bis zu 70.000 verkauften Exemplaren pro Ausgabe und Focus-Diabetes mit rund 50.000 verkauften Exemplaren. Das Nachrichtenmagazin ­Focus wurde unter der neuen Chefredaktion seit Ende 2012 optisch modernisiert und profilierte sich durch journalistische Enthüllungen, die international für Aufsehen sorgten. Die verkaufte Auflage beträgt 510.000 Exemplare, und die Reichweite konnte um zwei Prozent auf 4,38 Millionen Leser gesteigert werden (vgl. MA 2014 I). Der digitale Focus ist auf allen gängigen mobilen Plattformen etabliert und wird stetig weiterentwickelt, ebenso wie die App von TV Spielfilm (bis Ende 2013 wurde die App mehr als 13 Millionen Mal heruntergeladen, bei den Visits verbesserte sich das mobile Angebot im Dezember 2013 auf 147,9 Millionen gegenüber 112,3 Mil­lionen im Dezember 2012; Quelle: Google Ana-

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lytics), die um Social-Media-­Elemente, eine Mediatheken-Anbindung sowie ein Paid-Content-Angebot ergänzt worden ist.

BCN BCN ist der zentrale Vermarkter von Hubert Burda Media. BCN steigerte seinen Marktanteil 2013 von 16,7 auf 17,3 Prozent (Quelle: Nielsen Media Research). Auch international baute BCN sein Sales-Netzwerk aus (USA, Großbritannien, Frankreich, ­Österreich/Schweiz und Repräsentanten in insgesamt 17 Ländern). Zum BCN-Portfolio zählen Zeitschriften der FUNKE ­MEDIENGRUPPE, SKY Germany, die indische „Hindustan Times“, die „Epoch Times“, das chinesische Lifestyle-Magazin „Shang“, die Titel des dänischen Verlags Malling Publications ­sowie der französischen Groupe Lagardère. Wichtiges Kriterium in der Wachstumsstrategie von BCN ist seine medien- und man­ dantenneutrale Struktur, die an den Anforderungen des Marktes ausgerichtet ist.

BurdaCreative Nach der Neuausrichtung im Jahr 2012 war 2013 für den ContentMarketing-Dienstleister BurdaCreative das Jahr des Wachstums. Im Februar 2014 hat BurdaCreative die digitale Contentagentur wunder media production GmbH erworben und wird sie komplementär zu BurdaCreative weiterbetreiben und ausbauen. Mit dem zentralen Geschäftsfeld Content-Marketing konzipiert und betreibt BurdaCreative kundeneigene Medienkanäle und ent­ wickelt sie auf allen medialen Plattformen weiter, die für die Interaktion zwischen Marken und Konsumenten relevant sind.


Vertrieb

Die BurdaIntermedia ist eine Querschnittseinheit, die seit 2012 wesentliche Teile der medienübergreifenden Aktivitäten des ­Bereichs Verlag Inland jenseits des tradierten Zeitschriften­ geschäfts bündelt. Dazu gehören Webseiten wie Bunte.de oder ­DasKochrezept.de, die 2013 komplett überarbeitet worden sind, mobile Angebote, Fernsehformate, die Produktion und Ver­ marktung von Veranstaltungen wie Bambi oder New Faces Award sowie Merchandising-Produkte der Verlagsmarken und ­Ticketing für Live-Veranstaltungen.

Das Unternehmen MZV, das Joint Venture mit der FUNKE MEDIENGRUPPE, bleibt mit einem Umsatzmarktanteil von 22,0 Prozent im deutschen Pressevertriebsmarkt wie in den Vorjahren die Nummer eins im deutschen Zeitschriftenvertrieb und die Nummer zwei im deutschen Pressevertriebsmarkt (Quelle: Presse Fachverlag). Auch im Vertrieb sucht Burda neue Wege zum Konsumenten. Wachsende Bedeutung kommt dabei dem Lebensmitteleinzelhandel zu, dessen Umsatzanteil am Presseumsatz im Grosso laut der Einzelhandelsstrukturanalyse 2013 insgesamt rund 48 Prozent betrug (Supermärkte, Groß­ formen des Einzelhandels und Discounter).

Medienforschung Media Market Insights (MMI), die zentrale Marktforschungs­ einheit von Hubert Burda Media, hat 2013 zwei für die deutsche Verlagslandschaft grundlegende Kooperationsprojekte vorange­ trieben: Unter dem Motto „Wissen, wie Deutschland lebt“ haben die vier Medienhäuser Hubert Burda Media, Axel Springer, Bauer Media Group und Gruner + Jahr im September 2013 erstmals ihre gemeinsame Markt-Media-Studie „best for planning“ prä­ sentiert. Die Studie ersetzt die bisherigen deutschen Markt-­ Media-Studien „Typologie der Wünsche“ von Burda und die „Ver­ braucherAnalyse“ von Axel Springer und Bauer Media Group. Zudem hatte MMI einen essenziellen Anteil an der Weiterent­ wicklung des AIM und dessen Shift-Modells, das den Zusam­ menhang zwischen Werbeinvestitionen und -erfolg für einzelne Mediagattungen und Wirkungsindikatoren sichtbar macht und damit für Transparenz in der strategischen Mediaplanung sorgt. An AIM sind elf Verlage, 23 Mediaagenturen und 21 Werbung treibende Unternehmen beteiligt.

Strategie Aufbauend auf zwei Programmen der Vorjahre, die der nachhalti­ gen Veränderung von Strukturen und Prozessen dienten und die Konzentration auf rentable Produkte, den Ausbau der Kooperatio­­ nen auf Branchenebene und die Erweiterung der Produktpalette zur Folge hatten, hat der Verlag Inland das Wachstumsprogramm GROW! für 2013 bis 2015 angestoßen. Dabei hat jedes produzie­ rende Profitcenter auf Basis seiner Kernkompetenzen Wachs­ tumsstrategien zur Verbreiterung seines Portfolios und seiner Er­ lösquellen entwickelt.

Prognose Trotz der strukturellen und konjunkturellen Herausforderungen blickt der Geschäftsbereich Verlag Inland optimistisch in die Zukunft und verfolgt seine Wachstumsambitionen. Mit seiner hohen journalistischen Qualität und der Stärke und Glaubwür­ digkeit seiner Marken ist der Verlag Inland fest in den Lebens­ welten von 54 Millionen Lesern deutschlandweit verankert

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BurdaIntermedia


Burda und seine Partner publizierten 2013 im Ausland insgesamt 293 Titel (2012: 240). Zentral- und Osteuropa ist mit 228 Titeln (2012: 196) die wichtigste Region.

Verlag Ausland

(Quelle: MA 2013 II). Ziel ist es, diese Nähe zu den Menschen über alle Plattformen weiter auszubauen und durch Innovation sowie organisches und anorganisches Wachstum neue Erlös­ quellen in der ­direkten Interaktion mit den Konsumenten zu erschließen. Für 2014 wird davon ausgegangen, dass sich die Umsatzerlöse auf Vorjahresniveau bewegen. Die Anzahl der erscheinenden Titel und Digitalprodukte des Bereichs wird 2014 ausgebaut und moderat steigen. Die im ersten Quartal 2014 eingeleiteten Erwerbe der wunder media production GmbH sowie der Mehrheit an der Blue Ocean Entertainment AG wer­ den diese Entwicklung nachhaltig stützen.

Hubert Burda Media bündelt seine ausländischen Aktivitäten im Bereich Verlag Ausland unter der operativen Führung von ­BurdaInternational. Wichtige Märkte sind Zentral- und Osteuro­ pa, die Türkei und Asien sowie Westeuropa. Insgesamt ist ­BurdaInternational in 17 Ländern aktiv. Burda und seine Partner­ verlage publizierten 2013 im Ausland insgesamt 293 Titel (2012: 240). Zentral- und Osteuropa ist mit 228 Titeln (2012: 196) dabei nach wie vor die wichtigste Region. Der Außenumsatz des Bereichs Verlag Ausland betrug 2013 ins­ gesamt 377,9 Millionen Euro (2012: 419,3 Millionen Euro) und lag damit unter den Erwartungen. Der Rückgang resultiert wesent­ lich aus dem schwächeren Wholeselling- und Partwork-Geschäft in Russland sowie aus negativen Wechselkursentwicklungen.

Risiken des Bereichs Die weiter wachsende Nutzung journalistischer Internetange­ bote und das Überangebot an Werbeflächen führen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu geringeren Erlösen bei den klassischen Printmedien. Diesem Risiko wird durch den Aufbau neuer Erlös­ ströme außerhalb des klassischen Anzeigen- und Vertriebsge­ schäfts, die sich an den Bedürfnissen der Konsumenten orientie­ ren, begegnet. Die Aktivitäten des Bereichs Verlag Inland sind in dem zentralen GROW!-Projekt gebündelt.

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BURDA GESCHÄFTSBERICHT

Entwicklung In Osteuropa (Russland, Ukraine, Kasachstan) liegt der Schwer­ punkt vor allem auf dem Endkundenmarkt mit einem großen Zeitschriftenportfolio in den Segmenten Women (Fashion, Young, Fashion & Style, Parents), People, Food, Living, Ratgeber-Familie, Garden, Men (Lifestyle, Cars, Computer), Interaktive Zeitschriften (Leser schreiben für Leser) und Kreuzworträtsel. In Zentral- und Westeuropa (Tschechien, Rumänien, Polen, Frankreich, Großbritannien) werden über das ebenfalls sehr starke ­eigene Markenportfolio in diesen Bereichen hinaus zahl­ reiche ­internationale Titel wie Elle, Glamour, Instyle, ­Marie Claire oder Harper’s Bazaar in Lizenz herausgegeben. Durch Akquisitio­ nen wurde im Jahr 2013 die Marktposi­tion in ­Polen weiter ge­ stärkt. Mit der Übernahme von polnischen Gesellschaften der Gruner + Jahr-Gruppe hat Burda hier seine führende Stellung im Zeitschriftenmarkt, sowohl im Hinblick auf die Leserschaft als auch auf den Anzeigenmarkt, weiter ausgebaut. In der Türkei führt Hubert Burda Media gemeinsam mit der ­Dogan-Media-Gruppe die größte türkische Zeitschriftengruppe


Strategie Die Zeichen stehen bei BurdaInternational weiter auf Wachstum und Transformation. Neben organischem Wachstum in den bestehenden Märkten werden der Ausbau der Zeitschriftenmarken zu Multi-Plattform-Angeboten (Online, Mobile, Print) und die Erschließung weiterer Erlösquellen wie Events, Reisen oder Buchpublikationen fortgesetzt. Auch eng mit den Marken verbundene E-Commerce-Angebote wie markeneigene Webshops werden weiter ausgebaut. Die Diversifizierung des Angebots schreitet ebenfalls voran. In Märkten mit vornehmlich auf das Massenpublikum ausgerichtetem Portfolio werden mit qualitativ hochwertigen Angeboten ­zunehmend auch gehobene Kundensegmente angesprochen.

Ein Beispiel hierfür ist der Ausbau des Segments der hochwer­ tigen Inneneinrichtungstitel in Russland durch den Kauf des ­G eschäftsbetriebs des Spezialverlages Salon-Press und die ­Integration des Einrichtungstitels H.O.M.E. Insbesondere in Polen bieten die nun erfolgten Zusammenführungsprozesse der neu übernommenen Einheiten Potenzial für zusätzliche Effizienzsteigerungen. Ebenfalls weiter gestärkt wird die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen nationalen Ausgaben der übergreifenden Marken im Hinblick auf redaktionelle ­Inhalte, Gestaltung und Marketingmaßnahmen. Für einzelne Digitalmarken aus dem deutschen Burda-Portfolio ergeben sich Internationalisierungschancen, die auf den vorhandenen Strukturen bei BurdaInternational aufbauen können.

Prognose BurdaInternational rechnet für das Jahr 2014, in jeweiliger Landeswährung gerechnet, ganz überwiegend mit stabilen Umsatz­ erlösen. Aufgrund der anhaltenden Schwäche wichtiger Währungen (insbesondere Rubel, Griwna) werden sich jedoch, in Euro gerechnet, sinkende Umsatzerlöse ergeben. Obwohl die Märkte in ganz Europa überwiegend gesättigt sind und in Russland das Grosso- und Partwork-Geschäft stagniert, setzt BurdaInternational weiterhin auf ein organisches Wachstum der bestehenden und der aktuell hinzuerworbenen Medienmarken. In Rumänien will BurdaInternational nach dem Zukauf von SanomaHearst-Gesellschaften die Marktführerschaft im Anzeigen- und Vertriebsgeschäft erreichen. Auch in Wachstumsmärkten in Südamerika und Ostasien bieten sich für Zeitschriften und digitale Medienangebote Wachstumschancen. Das Unternehmen wird im Luxussegment und bei den digitalen Aktivitäten weiter investieren, sodass in diesen Bereichen mit einem leichten ­Anstieg der Titelanzahl beziehungsweise der Beteiligungen zu rechnen ist.

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konzernabschluss 2013

Dogan-Burda, die sich durch ein breit diversifiziertes Titelport­ folio auszeichnet. In den asiatischen Märkten (Thailand, Singapur, Hongkong, ­Malaysia, Taiwan und Indien) bildet das Luxussegment mit ­Marken wie Prestige den Schwerpunkt. Durch gezielte Marken­ events wird das Anzeigengeschäft in diesem Bereich weiter ­ausgebaut. Auch in Indien spielt das Luxussegment seit der Übernahme des Verlags Exposure Media Marketing Private Ltd. im Juni 2013 eine wichtige Rolle. Burda gibt hier seitdem fünf ­regelmäßig erscheinende Anzeigentitel heraus. Daneben baut BurdaInternational die digitalen Aktivitäten in ­allen Märkten weiter aus. So besteht seit 2013 zum Beispiel die Minderheitsbeteiligung an einer türkischen Gesellschaft, welche das E-Commerce-Portal Lidyana in der Türkei betreibt. ­Lidyana.com ging im Februar 2012 online und hat sich zu ­einem der größten Shopping-Portale der Türkei mit einem Schwerpunkt auf Mode-Accessoires und Schmuck entwickelt. Außerdem ist ­BurdaInternational seit 2012 an der polnischen Gesellschaft Showroom Sp. z o.o. beteiligt, die ein gleichnamiges E-Commerce-Portal für junge Designermarken betreibt.


Vieux-Thann Offenburg

Nürnberg

Neu-Delhi Standorte der BurdaDruck-Gruppe

Druck

Risiken des Bereichs Anhaltende politische Instabilitäten (aktuell Ukraine, Thailand, Türkei) sowie volatile Wirtschafts- und Finanzmärkte (insbesondere Russland) können spürbare Auswirkungen auf Umsatz- und Ergebnisentwicklung im internationalen Verlagsgeschäft zur ­Folge haben. Außerdem könnte eine sich verschärfende Schuldenkrise einzelner europäischer Länder oder ein Einbrechen der Finanzmärkte die positive Entwicklung der Konjunktur gefährden. Die Folge könnten sinkende Erlöse für Werbekunden und damit geringere Werbeeinnahmen für die Verlage sein. Lokale gesetzgeberische Initiativen können deutliche Auswirkungen auf den Werbemarkt haben, zum Beispiel das Verbot von Werbung für bestimmte Konsumartikel. Auch die verfügbaren Einkommen von Lesern und Kunden könnten durch diese Entwicklung ein­ geschränkt werden, woraus sich wiederum sinkende Vertriebserlöse im Print- wie im Digitalgeschäft ergeben würden.

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BURDA GESCHÄFTSBERICHT

BurdaDruck ist auf die Herstellung hochwertiger Zeitschriften, Kataloge und Werbedrucke im hochauflagigen Tiefdruck sowie auf alle dafür notwendigen Dienstleistungen spezialisiert. Zu den Auftraggebern zählen neben den Verlagen von Hubert Burda Media auch unabhängige Verlags- und Akzidenzkunden aus verschiedenen Branchen. Seit 2012 sind Vertrieb, Produktionsplanung und Auftragssachbearbeitung in der B+B Media Services GmbH, Offenburg, gebündelt, einem Gemeinschaftsunternehmen von BurdaDruck und der Karl Rauch Verlag GmbH & Co. KG. Außerhalb Europas ist BurdaDruck in Neu-Delhi/Indien präsent. Die Anteile des ehemaligen Joint-Venture-Partners „Hindustan Times“ hat BurdaDruck im Jahr 2013 erworben. Das indische Druckunternehmen ist somit eine 100-prozentige Tochter der Burda Druck GmbH, Offenburg, und firmiert seither als „BurdaDruck India“. Die BurdaDruck-Gruppe ist mit einer Gesellschaft beziehungsweise mit zwei Werken in Offenburg, einer Gesellschaft in Nürnberg sowie einer Gesellschaft im französischen Vieux-Thann ­eines der größten Druckunternehmen Europas. 2013 betrug der Außenumsatz 204,1 Millionen Euro (2012: 223,8 Millionen Euro). Der Rückgang fiel stärker aus als erwartet. Das Unternehmen bewegt sich in einer seit Jahren rückläufigen und von Überkapazitäten geprägten Branche. Zwar gehen regelmäßig Druckkapazitäten aus dem Markt – auch Burda hat 2013 eine Rotation in Nürnberg stillgelegt –, gleichzeitig sinkt aber in mindestens gleichem Umfang die Nachfrage. Der harte, über den Preis geführte Verdrängungswettbewerb hält folglich mit unverminderter Härte an. Zudem dringen die großen Maschinen des Rollenoffset immer stärker in die bisherige Domäne des Tiefdrucks ein. Bei der Beurteilung des europäischen Wettbewerbs sollte richtigerweise nicht mehr zwischen Tiefdruck und großem Rollenoffset unterschieden, sondern der große Rollendruck insgesamt betrachtet werden.


Entsprechend der Entwicklung in ganz Europa ist die verdruckte Tonnage auch bei BurdaDruck rückläufig: Von 387.000 Tonnen im Jahr 2012 sank sie 2013 auf 361.000 Tonnen. Die Auslastung sank um 6,7 Prozent und war folglich schlechter als noch 2012 angenommen. Ursächlich dafür war der Rückgang von Auflagen und Umfängen sowohl im Zeitschriftensegment als auch im Kataloggeschäft für den klassischen Versandhandel. Die Insolvenz von bedeutenden Akzidenzkunden und der daraus resultierende Wegfall von Druckprodukten trug zu einem Rückgang der Auslastung bei. Obwohl es 2013 erneut gelang, die Gesamtkosten zu reduzieren, reichten die entsprechenden Einsparungen bei Weitem nicht aus, um den Rückgang auf der Erlösseite zu kompensieren. Die Entwicklung der Energiekosten belastete ebenfalls das Gesamtergebnis. Da die deutschen Betriebe des Unternehmens durch die EEG-Abgabe in Höhe von 52,77 Euro pro Megawattstunde belastet werden, haben sie einen Wettbewerbsnachteil gegenüber den Wettbewerbern in europäischen Nachbarländern. BurdaDruck India entwickelte sich 2013 hinsichtlich Produk­ tivität, Umsatz und Ergebnis erfreulich. Die Auftragsakquise in Indien verbessert sich zunehmend. Zudem gelangen erste Erfolge bei der Beschaffung von Aufträgen zur Produktion von Schul­büchern für den afrikanischen Kontinent.

Strategie BurdaDruck wird in allen beeinflussbaren Segmenten auch weiterhin konsequentes Kostenmanagement betreiben und alle möglichen und sinnvollen Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit ergreifen. Am Standort Nürnberg wird Ende 2014 damit begonnen, durch den Aufbau von Sammelheftanlagen die Fertigungstiefe zu verbessern. An allen Standorten gibt es zwischenzeitlich flexible Arbeitszeitmodelle, die es dem Unternehmen

ermöglichen, sich schnell den sich immer kurzfristiger än­ dernden Kundenanforderungen anzupassen. Die B+B Media Services GmbH wird sich 2014 zu einem Vermittler von Leistungen rund um den Druckbereich entwickeln, um noch schneller und flexibler auf Kundenwünsche eingehen zu können. Die Entwicklung in den „Emerging Markets“ wird sich positiv auf den Bereich Druck auswirken. Ein Resultat der stetig steigenden Alphabetisierungsrate ist voraussichtlich eine immer weiter wachsende Nachfrage nach Bildungsmaterial, wie auch nach Medien insgesamt. Diese Entwicklung kommt Burda entgegen. So konnte BurdaDruck 2013 bereits das 50-millionste Schulbuch für Länder in Entwicklungsregionen drucken. Es ist zu erwarten, dass das Geschäftsfeld „Education Market International“ weiter expandiert.

Prognose Der harte, über den Preis geführte Verdrängungswettbewerb im europäischen Druckmarkt wird anhalten. Insgesamt muss im europäischen Druckmarkt weiterhin von einem Nachfragerückgang in der Größenordnung von 4,0 Prozent pro Jahr ausgegangen werden. Auch die 2014 nochmals steigende EEG-Abgabe bedeutet für die deutschen Betriebe des Unternehmens eine Mehrbelastung und eine weitere Verstärkung des ohnehin bereits massiven Wettbewerbsnachteils gegenüber Druckunternehmen in angrenzenden europäischen Ländern. Bei den Rohstoffen drohen Preissteigerungen. Angesichts des harten europaweiten Wettbewerbs werden die höheren Kosten allerdings nicht über die Druckpreise weitergegeben werden können. Für BurdaDruck bedeutet dies einen weiteren moderaten Rückgang der Auslastung und – vor allem bedingt durch die veränderte Fakturierung bei der B+B Media Services GmbH – einen deutlichen Rückgang der Umsatzerlöse.

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konzernabschluss 2013

Details


Die Anzahl der Beschäftigten ist 2013 auf 10.017 gestiegen (2012: 9.241). Die beiden wichtigsten Standorte sind München mit 2.209 und Offenburg mit 1.769 Mitarbeitern.

Human Resources

Risiken des Bereichs Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist von weiterhin rückläufigen Auflagen und Umfängen im Bereich der Zeitschriften und im klassischen Kataloggeschäft für den Versandhandel auszugehen. Chancen könnten sich im Bereich E-Commerce ergeben, wo erkennbar wird, dass Internetversandhändler Versuche unternehmen, weiteres Wachstum über Zielgruppenansprache durch gedruckte Werbemittel zu generieren. B+B Media Services wird ihre Aktivitäten in diesem Segment verstärken. Die relevanten Druckmärkte werden daher national und international intensiv beobachtet und bearbeitet. Ein Risiko besteht außerdem in der sich verändernden Bonität wesentlicher Kunden. Wir begegnen den damit verbundenen Forderungsausfallrisiken durch systematische Bonitätsbeurteilungen und den Einsatz einer Kreditversicherung, gegebenenfalls auch durch die Vereinbarung von Vorauszahlungen sowie durch eine enge Überwachung offener Posten. Steigende Kosten, insbesondere für Rohstoffe und Energie, werden die Ergebnisse im Bereich Druck mit hoher Wahrscheinlichkeit belasten, weil sie nur teilweise auf die Kunden abgewälzt werden können. Der Bereich Druck begegnet diesen Risiken mit einem konsequenten Kostenmanagement und kontinuierlicher Prozessoptimierung.

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BURDA GESCHÄFTSBERICHT

Hubert Burda Media ist mit seiner Vielzahl von unterschiedlichen Unternehmen und Geschäftsmodellen ein hochattraktiver Arbeitgeber. Burda setzt moderne Instrumente der Personalführung ein, um neue qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen, junge Menschen am Anfang ihrer Laufbahn auszubilden und bestehendes Personal kontinuierlich zu fördern und weiterzuentwickeln. Burda will damit in allen Geschäftsfeldern national wie inter­ national hoch qualifizierte Interessenten anziehen – ganz besonders auch die für die Ausweitung der Digitalaktivitäten erforder­ lichen Softwareentwickler und -programmierer. Im Jahr 2013 hat sich das Recruiting Center von Human Resources daher neu ausgerichtet mit dem Ziel, neue qualifizierte Mitarbeiter noch schneller und effizienter zu finden.

Mitarbeiterstruktur Die Anzahl der Beschäftigten ist im Jahr 2013 auf 10.017 gestiegen (2012: 9.241). Dieses eindrucksvolle Wachstum liegt maßgeblich in der erstmaligen Einbeziehung der neuen polnischen Gesellschaften (+224 Mitarbeiter) sowie dem Wechsel der Konsolidierungsmethode von BurdaDruck India (+133 Mitarbeiter) begründet. Die Unternehmen des Konzerns sind in Deutschland an mehr als 20 Standorten vertreten, die wichtigsten davon sind München mit 2.209 Mitarbeitern, Offenburg mit 1.769 Mitarbeitern und Hamburg mit 948 Mitarbeitern. Außerhalb Deutschlands befinden sich die größten Länderstandorte in Russland, Polen, Tschechien und der Ukraine. Das durchschnittliche Alter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Konzern liegt bei 39 Jahren. Der Frauenanteil liegt bei 52,3 Prozent, von allen Führungskräften sind 41,3 Prozent weiblich.


Systematische Mitarbeiterentwicklung

Burda bietet Nachwuchskräften vielfältige Einstiegsmöglichkeiten. Die seit vielen Jahren durchgeführten Trainee-Programme wurden 2013 überarbeitet und an aktuellen Anforderungen ausgerichtet. Sechs Graduate Trainees durchlaufen das 18-monatige Nachwuchsführungskräfteprogramm „Burda Graduate Program – Master Trainees for Media Excellence“, das sie durch Einsatz in allen vier Geschäftsbereichen auf ihre spätere Aufgabe als Führungskraft vorbereiten soll. Am „Burda Advanced Program – Bachelor Trainees for Media Success“ nehmen neun Trainees teil, die während des zwölfmonatigen Nachwuchsprogramms in ihrem Stammbereich zur Fachkraft ausgebildet werden. Das diesjährige Ziel ist die Übernahme aller 15 Trainees. Im Herbst 2013 begannen 23 Volontäre ihre duale Ausbildung an der Burda Journalistenschule. Im Laufe von 24 Monaten lernen die Schüler in Theorie und Praxis, eigenständig technologieübergreifende Inhalte für verschiedene Marken und Zielgruppen zu entwickeln und sowohl textlich als auch visuell umzusetzen. Von dem im Jahr 2013 auslaufenden Jahrgang wurden 18 Volontäre (86 Prozent) übernommen. Darüber hinaus bietet Burda bundesweit an neun Standorten eine breite Vielfalt an Ausbildungen in derzeit 13 Berufsbildern für 49 Auszubildende. Außerdem verknüpft Burda wissenschaftliche und berufspraktische Ausbildung im Wege des dualen Studiums mit den Hochschulen in Ravensburg und Mannheim. Fünf Nachwuchskräfte begannen 2013 ein duales Studium bei Burda in den Studien­ richtungen Wirtschaft, Mediendesign und Informatik. Aus dem auslaufenden Jahrgang konnten 2013 beide graduierte duale Studenten übernommen werden. Im Jahr 2013 ermöglichte Burda insgesamt rund 600 Praktikanten, Praxiserfahrung in einem internationalen Medienhaus zu sammeln.

Um Nachwuchskräfte zu fördern, angehende Führungskräfte auf ihre neue Rolle vorzubereiten und erfahrene Führungskräfte in ihrer Funktion zu unterstützen, setzte Burda 2013 vier verschiedene Fach- und Führungskräfteprogramme um. Das „Basic ­Development Programm“ zielt auf die Förderung der sozialen, persönlichen und methodischen Kompetenzen von Nachwuchskräften ab (2013: 23 Teilnehmer). Das „Basic Management Programm“ (BMP) ist konzipiert für Nachwuchskräfte, um sie auf spätere Managementaufgaben vorzubereiten (2013: 27 Teilnehmer). Das „Senior Management Programm“ (SMP) richtete sich an ausgewählte Führungskräfte zur Förderung ihrer individuellen Führungs- und Managementkompetenz (2013: 22 Mitarbeiter). Im „Journalisten Leadership Programm“ lernten Führungs- und Nachwuchsführungskräfte aus den Redaktionen die Grundlagen moderner Führungskompetenz kennen (2013: 15 Mitarbeiter). Die Weiterbildungsprogramme werden stetig weiterentwickelt und auf die Bedürfnisse der Unternehmen und der Mitarbeiter noch besser zugeschnitten. So wurden zum Jahresbeginn 2014 die Fach- und Führungsprogramme überarbeitet und neu aufgesetzt. Sie sollen unter den Titeln „GO! – Start up yourself“, „LEAD! – Leading teams“ und „EMPOWER! – Leading leaders“ aufgesetzt werden. Im vergangenen Jahr umfasste das Weiterbildungsangebot von Burda intern 260 verschiedene Seminare, Vorträge und Trainings. Insgesamt wurden die Angebote von 2.869 Teilnehmern in Anspruch genommen. Zusätzlich fanden 96 externe Weiter­ bildungsmaßnahmen mit insgesamt 116 Teilnehmern aus dem Hause Burda statt.

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

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konzernabschluss 2013

Ausbildung


Führungsinstrumente

Gesundheit und Arbeitsschutzmanagement

Das Mitarbeitergespräch wurde 2013 in Deutschland flächen­ deckend eingeführt. Das Burda-Kompetenzmodell wurde 2013 entwickelt und aufge­ setzt. Es ist ein Orientierungsrahmen, in dem Verhaltenskompe­ tenzen abgebildet werden, die für den Erfolg einer Organisation ausschlaggebend sind. Das Ziel ist es, anhand der Kompetenzen Talente zu identifizieren, zu entwickeln und dauerhaft zu binden. 2014 findet es in Kombination mit den Mitarbeitergesprächen zunächst in allen Einheiten des Bereichs Digital Anwendung und soll im Laufe des Jahres in weiteren Geschäftsbereichen ange­ wendet werden.

„Gesund leben – leichter arbeiten“ – unter diesem Motto fasst Burda seine Gesundheitsmaßnahmen zusammen. Die Veranstal­ tungen und Aktionen reichten 2013 von Darmkrebsvorsorge über Ergonomie am Arbeitsplatz bis hin zu Einzelmaßnahmen zum Thema Gesundheit und Belastung. Zudem veranstaltete das Unternehmen in Kooperation mit Krankenkassen Aufklärungs­ veranstaltungen etwa zum Thema „Gesund naschen“ oder „Trink dich fit“ an den verschiedenen Burda-Standorten. Das Thema Arbeitsschutz ist bei Burda Bestandteil des Umweltschutz- und Sicherheitsmanagementsystems. Die Arbeitsschutzmaßnahmen reichen von der Benennung von Sicherheitsbeauftragten und Ersthelfern in den Units bis hin zu regelmäßigen Abteilungs­ begehungen mit dem Betriebsarzt. Geplant ist außerdem die Etablierung eines konzernweiten Gesundheitsmanagements, das ­sowohl die bereits vorhandenen Aktivitäten als auch weitere notwendige Maßnahmen einbezieht.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie Burda will Eltern nach der individuell vereinbarten Elternzeit schnell und problemlos wieder ins Berufsleben integrieren und bietet ihnen daher individuelle und flexible Lösungen an. Bereits mehrfach wurde Burda mit dem Zertifikat „Familie und Beruf“ der gemeinnützigen Hertie-Stiftung für die Standorte München und Offenburg ausgezeichnet. Für 2014 ist die Rezertifizierung bereits erfolgreich abgeschlossen. In München wurde schon 1997 die Kindertagesstätte Burda Bande etabliert, in der Ende 2013 56 Kinder betreut wurden. In Offenburg eröffnete im November 2011 die Kindertagesstätte Burda Bambini. Ende 2013 wurden dort elf Krippen-Kinder und sieben Kindergarten-Kinder betreut. Mitarbeitern, die ihre pfle­ gebedürftigen Familienmitglieder selbst betreuen, bietet Burda – über die gesetzlichen Vorgaben hinaus – individuelle, flexible ­Arbeitszeitlösungen an.

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BURDA GESCHÄFTSBERICHT

Arbeiten und Leben in Balance Zum Angebot von Burda gehören auch verschiedene Sportarten und das Zusammenbringen von Mitarbeitern mit gleichen Frei­ zeitinteressen. Yoga in der Mittagspause, Karate im Video-Studio, Pilates und Zumba sind nur einige der zahlreichen Sportarten, die an den verschiedenen Standorten angeboten werden. 2013 gingen beim großen Sportfest „Burda läuft!“ Mitarbeiter und ihre Familien gemeinsam auf die Laufstrecke. Darüber hinaus fanden Aktionen wie „Burda kickt!“ oder der „Burda Skicup“ statt.


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Tonnen: Am Offenburger Standort Hauptstraße verringerten sich die CO2 -Emissionen von 19.721 Tonnen auf 18.414 Tonnen

Ausblick Die genannten Instrumente des modernen Personalmanagements werden auch zukünftig weiterentwickelt und erweitert. 2014 liegt der Fokus auf der Professionalisierung des RecruitingProzesses und der Qualitätssteigerung der Bewerberauswahl. So sollen die für die Entwicklung des Unternehmens benötigten hoch qualifizierten Mitarbeiter noch schneller und effizienter gewonnen werden. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Entwick­ lung und Qualifizierung der Führungskräfte, damit sie noch erfolgreicher als „Unternehmer im Unternehmen“ agieren können.

Unternehmerisches Handeln erfordert gesellschaftliche Verantwortung. Burda strebt daher besonders bei den produzierenden Einheiten nach einer nachhaltigen Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden. In der Produktion werden daher modernste Technologien genutzt, um wirtschaftliches Wachstum mit der Erhaltung einer intakten Umwelt in Einklang zu bringen.

Energiemanagement und Klimaschutz BurdaDruck beteiligt sich am Standort Offenburg freiwillig am Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung (Öko-Audit). Als wesentliches Element dieser Teilnahme veröffentlicht Burda alle drei Jahre eine Umwelt­ erklärung und jährlich eine aktualisierte Kurzfassung. Damit werden alle Interessierten über die Produktionstätigkeit, die damit verbundenen umweltrelevanten Themen und Maßnahmen zum effizienten und nachhaltigen Schutz der Umwelt informiert. Durch die Teilnahme an der Klimainitiative des Bundesverbands Druck und Medien kann BurdaDruck den vom Bundesverband entwickelten und in Fachkreisen anerkannten CO2-Rechner ­nutzen und den Kunden eine CO2-Bilanz für ihre Druckaufträge erstellen. Die Ermittlung basiert auf den eingesetzten Papiermengen und den standortbezogenen Emissionen. An den Druckstandorten konnte BurdaDruck die CO2-Emission in Summe deutlich verringern: Am Offenburger Standort Hauptstraße verringerten sich die CO2-Emissionen von 19.721 Tonnen auf 18.414 Tonnen (-1.307 Tonnen). Am ebenfalls in Offenburg befindlichen Standort Gutenbergstraße erhöhten sich die CO2Emissionen geringfügig von 3.495 Tonnen auf 3.667 Tonnen (+172 Tonnen). Am Standort Nürnberg verringerten sich die Emis­ sionen von 17.614 Ton­nen auf 16.009 Tonnen (-1.605 Tonnen).

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

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Umwelt und Nachhaltigkeit


Corporate Social Responsibility

Nachhaltige Papierwertschöpfung Neben Preis, Qualität und Verfügbarkeit ist die Umweltqualität der Rohstoffe wichtig für die Akzeptanz von Druckerzeugnissen. Angefangen bei der Gewinnung der Papierrohstoffe im Wald, strebt BurdaDruck eine vollständige Transparenz der Prozesse in der Papierkette an. Produktkettenzertifikate sollen Kunden darüber informieren, dass die verwendeten Rohstoffe aus vorbildlich bewirtschafteten Wäldern stammen. Die derzeit im Bereich Druckindustrie ­relevanten Zertifizierungssysteme sind FSC (Forest Stewardship Council) und PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes). Die Tiefdruckereien von BurdaDruck an den Standorten Offenburg, Vieux-Thann und Nürnberg haben beide Zertifikate und können Druckkunden die Verwendung zertifizierter Rohstoffe bestätigen oder Druckerzeugnisse auf zertifiziertem Papier selbst mit einer entsprechenden Produktkennzeichnung versehen.

Burda engagiert sich vor allem auf den Gebieten Kunst, Literatur und Bildung bis zu Forschung, Wissenschaft und Gesundheit. Burda setzt seine mediale Stärke auch für den guten Zweck ein. So erhalten Hilfsorganisationen oder besondere Persönlichkeiten bei großen Events wie der Bambi-Verleihung Aufmerksamkeit für soziales Engagement.

Hubert Burda Stiftung Die Hubert Burda Stiftung wurde 1999 gegründet und wird ­maßgeblich von den Konzerngesellschaften unterstützt. Zu den Förderaktivitäten aus den Bereichen Wissenschaft, Bildung, Kunst und Geisteswissenschaften gehören unter anderem die Felix Burda Stiftung, der Europäische Übersetzerpreis und der Petrarca-Preis.

Felix Burda Stiftung Seit 2001 engagiert sich die Felix Burda Stiftung, eine ebenfalls wesentlich von Konzerngesellschaften unterstützte Einrichtung, für die Prävention von Darmkrebs. Für ihr Ziel eines „Deutschland ohne Darmkrebs“ setzt die Stiftung auf eine breite Kommunika­ tion – von der Werbung über Social Media bis hin zu politischem Lobbying. Bis Ende 2012 haben rund fünf Millionen Menschen in Deutschland die gesetzliche Vorsorgedarmspiegelung in Anspruch genommen und damit ihre Chance gegen den Darmkrebs genutzt. Bei rund 291.000 von ihnen konnten fortgeschrittene Adenome entdeckt und entfernt werden, die in den nächsten Jahren zu Krebs geworden wären (Quelle: Abschlussbericht 2012 und Rückblick auf 10 Jahre Früherkennungs-Koloskopie in Deutschland – Lutz Altenhofen, Chafik El Mahi, Arne Weber, Jens Kretschmann, Maik Heringer, Fritz Lichtner – Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats „Früherkennungs-Kolos­kopie“ Berlin, den 30.10.2013). Nach der Einführung der Vorsorgekoloskopie

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als gesetzliche Leistung der Krankenkassen im Jahr 2002 ­ elang der Felix Burda Stiftung 2013 ein weiterer Meilenstein. g Im April 2013 trat das Gesetz zur Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung und zur Qualitätssicherung durch klinische Krebsregister in Kraft. Es schafft die gesetzliche Grundlage für die Einführung eines bundesweiten Einladungsverfahrens, bei dem alle Versicherten im Alter ab 50 Jahren persönlich ­angeschrieben und zur Teilnahme an der Darmkrebsvorsorge eingeladen werden.

Tribute to Bambi Stiftung Die Tribute to Bambi Stiftung setzt sich für Organisationen ein, die Not leidenden Kindern in Deutschland helfen. Seitdem die Initiative 2001 von der Zeitschrift Bunte ins Leben gerufen wurde, konnten rund 70 Organisationen unterstützt werden. Im Jahr 2013 waren es beispielsweise der Verein Kids Hamburg e. V., der Mädchen mit geistiger Behinderung stark macht, um sich vor ­sexuellen Übergriffen zu schützen, sowie die Kinder-Augen-KrebsStiftung, die sich für die Früherkennung von Kinderaugenkrebs engagiert.

Christian-Liebig-Stiftung Die Focus Magazin Verlag GmbH engagiert sich seit 2003 für die Christian-Liebig-Stiftung e. V. In den vergangenen zehn Jahren wurde Tausenden Kindern in Malawi und Mosambik durch den Bau von Schulen und Waisenhäusern und die Vergabe von Dutzenden Stipendien eine bessere Zukunft ermöglicht. Bei allen Projekten war die Stiftung sowohl selbstständig als auch in ­Kooperation mit großen Hilfsorganisationen tätig.

Die Chancen für Hubert Burda Media sind vielfältig, die bedeutsamsten werden nachstehend aufgeführt. Wachstumschancen ergeben sich für Burda vor allem durch die stark wachsende Bedeutung des Consumer-Internets als Werbungs- und Transaktionskanal. Bei den Zeitschriften im Verlag Inland eröffnen sich zusätzliche Erlöschancen durch die Ausweitung der Zeitschriftenmarken auf weitere Produktbereiche, zum Beispiel Commerce, Veranstaltungen oder Merchandising. Der klassische Vertriebs- und Anzeigenmarkt weist in Deutschland zwar kaum Wachstumschancen auf, Burda könnte aber von einer zu erwartenden Konsolidierung des tendenziell überfüllten Magazinmarktes profitieren. In der Vermarktung von Zeitschriften kann das Unternehmen von dem positiven Wirkungsnachweis durch das Data-Tool des AIM profitieren. Weitere Chancen liegen im Wachstumsmarkt „ContentMarketing“, in dem der Konzern mit BurdaCreative bereits gut positioniert ist. Im Ausland kann sich Burda durch einen wachsenden Wohlstand in ehemaligen Dritte-Welt- und Schwellenländern gute Wachstumschancen ­erarbeiten, da der Bedarf an gedruckten und digitalen Medienangeboten wie auch der Bedarf an Druckerzeugnissen im All­gemeinen steigen wird. Die fortschreitende Digitalisierung auf der ganzen Welt sowie das steigende Wohlstands- und Bildungsniveau schaffen Chancen für digitale Geschäftsmodelle und die Erschließung neuer Märkte mit Medienprodukten. Nicht zuletzt ist der Markteintritt beziehungsweise der Ausbau des Engagements etlicher Großunternehmen in den sogenannten „Emerging Markets“ zu erwarten, wodurch sich neue Möglichkeiten im Mediengeschäft, aber auch im Druck, beispielsweise von Werbematerialien, ergeben. Burda wird die sich bietenden Chancen wie auch schon bislang sinnvoll nutzen, um die wirtschaftliche Entwicklung des Konzerns positiv fortzuführen.

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

119

konzernabschluss 2013

Chancenbericht


Risikobericht

Die Bereiche von Hubert Burda Media sind, wie zum Teil vorste­ hend schon erwähnt, Risiken ausgesetzt, die untrennbar mit dem unternehmerischen Handeln verbunden sind. Die Risiken werden allerdings, auch vor dem Hintergrund einer im Wesent­ lichen unveränderten Risikolage, keinen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung des Konzerns nehmen.

Sach- und Finanzinvestitionen können zu Abwertungen führen, welche die Ertragssituation je nach Höhe der Investition unter­ schiedlich stark belasten würden. Beteiligungsrisiken ergeben sich vor allem aus der Gefahr einer erheblich verschlechterten Situation der betreffenden Unternehmen bis hin zur Insolvenz; sie werden durch ein angemessenes Beteiligungscontrolling überwacht. Wir schätzen die Bedeutung dieser Risiken für den Konzern im Einzelnen und insgesamt als gering ein.

Risikomanagement Hubert Burda Media begegnet den verschiedenen Geschäfts­ risiken durch ein effizientes und effektives Risikomanagement­ system, das den Grundsätzen und dem Rahmenwerk des inter­ national anerkannten Risikomanagementstandards ISO 31000 folgt. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde das seit Jah­ ren bestehende Verfahren zur Risikoerhebung und -bewertung weiter optimiert. Mögliche Risiken werden, einem einheitlichen Risikokatalog folgend, systematisch im Rahmen von Risikowork­ shops mit der Unternehmensleitung identifiziert und ausgewertet. Der Risikokatalog umfasst neben strategischen, operativen und finanziellen Risiken auch Compliance-Risikofelder. Auf dieser Basis ergreifen die jeweils Verantwortlichen geeignete Maßnah­ men. Der Risikomanagementprozess wird durch eine Standard­ software effizient unterstützt. Zentrale und dezentrale Controlling­ funktionen sowie eine unabhängige interne Revision überwachen seine Wirksamkeit, um sicherzustellen, dass Risiken frühzeitig erkannt, korrekt beurteilt und kontinuierlich kontrolliert werden.

Investitionsrisiken Risiken aus wesentlichen Investitionen, Projekten und Akquisitio­ nen werden durch Investitionsprüfungen identifiziert, bewertet und durch interne Freigabekontrollen autorisiert. Größere Einzel­ investitionen werden im Rahmen einer Ausgabegenehmigungs­ richtlinie beantragt und entschieden. Auftretende Risiken in

120

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

Finanz- und Liquiditätsrisiken Wechselkurs- sowie Zinsänderungen und andere finanzielle Risi­ ken werden laufend überwacht, effektiv gesteuert und teilweise durch Sicherungsgeschäfte reduziert. Eine Treasury-Richtlinie definiert die Handlungsoptionen für das Eingehen von Wechsel­ kurs- und Zinsänderungsrisiken und zentralisiert die notwendigen Absicherungen. Zins- und Devisenabsicherungsgeschäfte werden nur einge­ gangen, wenn dadurch Änderungsrisiken bei entsprechenden Grundgeschäften minimiert werden können. Wechselkursrisiken werden regelmäßig auf der Grundlage eines konzernweiten Reportings der für Burda bedeutsamen Währun­ gen analysiert. Zwischen mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten­ den Einkaufs- und Verkaufstransaktionen in Fremdwährung als Grundgeschäfte und Sicherungsgeschäften in Form von Devisen­ terminkontrakten werden grundsätzlich – auch für die Bilanzie­ rung relevante – Bewertungseinheiten gebildet. Die Absicherung erfolgt auf der Basis von Micro- und Portfolio-Hedges zum Aus­ gleich künftiger Zahlungsstrom-Schwankungen, welche durch Wechselkursänderungen verursacht werden. Im Falle einer Ab­ sicherung werden derzeit ausschließlich Devisentermingeschäfte oder -Optionsgeschäfte abgeschlossen. Bei zum Bilanzstichtag noch offenen Sicherungsgeschäften wird die Effektivität der Be­ wertungseinheiten mittels der kumulierten Dollar-Offset-Metho­ de untersucht. Außerhalb bestehender Sicherungsbeziehungen


IT- und Datenschutzrisiken

durchgeführt werden. Dem hat Hubert Burda Media im abge­ laufenen Geschäftsjahr mit der Einführung eines risikoorientierten Informations-Sicherheits-Managements noch stärker Rechnung getragen. Auf Basis anerkannter Standards wird der Schutz von Informationen und IT-Systemen kontinuierlich kontrolliert und verbessert. Die Beachtung datenschutzrechtlicher Rahmenbedingungen ist für die Geschäftsaktivitäten von Hubert Burda Media höchst ­bedeutend. Der Schutz von Daten wird daher durch unabhängige und kompetente Datenschutzbeauftragte intensiv überwacht.

Risiken aus Rechtsverfahren Rechtliche Risiken aus bestehenden Verträgen oder laufenden Verfahren werden, soweit geboten, durch die Bildung von Rückstellungen abgedeckt. Presserechtliche Gerichtsentscheidungen und europarechtlich initiierte Gesetzesänderungen werden analysiert, um sich daraus ergebende Konsequenzen oder Beschränkungen der Geschäftstätigkeit rechtzeitig zu erkennen und darauf reagieren zu können. Ergänzend zum Pressekodex sind die wesentlichen presserechtlichen Compliance-Anforderungen in den Leitlinien für die Redaktionsarbeit von Hubert ­Burda Media in Deutschland festgelegt. Da für Hubert Burda Media der Markenschutz und der Schutz geistigen Eigentums wichtig sind, werden alle relevanten Entwicklungen in diesem Umfeld intensiv beobachtet und ausgewertet.

Zur Vermeidung oder Minderung von IT-Risiken verfügt Hubert Burda Media unter anderem über Back-up-Rechner, Daten­ sicherungssysteme sowie über Maßnahmen zum Viren- und Zugangsschutz. Gezielte Notfalltests verringern etwaige Gefahren zusätzlich. Internetauftritte von Unternehmen müssen ständig verfügbar sein, Datenverluste oder Hackerangriffe bergen hier je nach Geschäftsmodell und Abhängigkeit von IT-Systemen teilweise hohe Erlös- und Reputationsrisiken. Dabei ist die Tendenz festzustellen, dass diese Angriffe wesentlich zielgerichteter

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

121

konzernabschluss 2013

werden signifikante Währungsänderungsrisiken derzeit beim ­Rubel gesehen. Das Risiko möglicher Abwertungen des in Fremdwährung lautenden Nettoumlaufvermögens aufgrund von Wechselkursänderungen schätzen wir aktuell als eher gering ein. Falls ökonomisch sinnvoll, werden zur Herstellung von natürlichen ­Sicherungsbeziehungen auch Bankverbindlichkeiten in Fremdwährung aufgenommen. Auch die Zinsrisiken werden kontinuierlich zentral überwacht und, wo sinnvoll, durch Micro-Hedges gesichert. Ziel einer solchen Absicherung ist es, mögliche negative ZahlungsstromSchwankungen aufgrund variabel verzinslicher Bankverbindlichkeiten zu vermeiden. Da die abgeschlossenen Zins-Swaps in allen bewertungsrelevanten Parametern den Grundgeschäften entsprechen, wurden Bewertungseinheiten gebildet, die zu 100 Prozent effektiv sind. Die Überprüfung der Effektivität erfolgt unter Anwendung der Critical-Term-Match-Methode unter Beachtung der Bonität des Hedge-Partners. Bei variabel verzinslichen Bankverbindlichkeiten, für die keine Sicherungsgeschäfte eingegangen wurden, gehen wir derzeit von keinem ­signifikanten Zinsänderungsrisiko aus. Mittels ausreichend hoher Kreditlinien und eines durchweg positiven Cashflows ist Hubert Burda Media stets mit ausreichend Liquidität versorgt.


Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Risikomanagement im Hinblick auf die Finanzberichterstattung Die Anforderungen an die Überwachung einer ordnungsgemäßen und verlässlichen Rechnungslegung und Finanzberichterstattung sind unverändert hoch. Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem sorgt dafür, dass alle Anforderungen erfüllt werden. Es ist so ausgestaltet, dass mit hinreichender Sicherheit gewährleistet ist, dass die Finanzberichterstattung zuverlässig ist und die Erstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit Gesetzen und Normen steht. Die Vollständigkeit der Finanzberichterstattung, das Prinzip der Funktionstrennung und die Einhaltung des Vieraugenprinzips im Rahmen der Abschluss­ erstellung stellen sicher, dass sämtliche Transaktionen zeitnah und termingerecht erfasst werden, um eine planmäßige Abschlusserstellung zu gewährleisten. Konzerninterne Transaktionen werden vollständig erfasst, abgestimmt und eliminiert. ­Bilanzierungsrelevante und angabepflichtige Sachverhalte aus getroffenen Vereinbarungen werden identifiziert und korrekt im Abschluss abgebildet. Wesentlich dabei ist der Einsatz eines konzerninternen SharedService-Centers. Es erstellt die handelsrechtlichen Abschlüsse der meisten konsolidierten deutschen Konzerngesellschaften und ist für die zentrale Durchführung der Konsolidierungsarbeiten und der Konzernabschlusserstellung verantwortlich. Die einheitliche Bilanzierung wird durch konzernweite Vorgaben und Verfahren, angemessene Prüfungen der angelieferten Daten und den Einsatz von SAP-Softwareanwendungen sichergestellt.

122

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die sich wesentlich auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auswirken, haben sich nicht ereignet.


Das wachsende Bruttoinlandsprodukt (Prognose für 2014: +1,6 Prozent; Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2013/14), die anhaltende Konsumbereitschaft der Deutschen und die hohe Beschäftigungsquote schaffen gute Voraussetzungen für die Geschäftstätigkeit von Burda im Inland. Die Eurokrise hat sich zwar in der Wahrnehmung abgeschwächt, wodurch das Vertrauen der Deutschen in ihre Währung gefestigt werden konnte, sie ist aber keineswegs beseitigt. Gleichwohl dürfte das allgemeine Konsumklima in Deutschland für die Absatzmärkte von Burda – sowohl im Print- als auch im Digitalbereich – grundsätzlich ­positiv sein. Das Consumer-Internet wird als Transaktions- und Werbekanal auch 2014 und darüber hinaus an Bedeutung gewinnen und, ­gemessen an den im Internet getätigten Umsätzen, voraussichtlich um 15,0 Prozent pro Jahr wachsen. Der Bereich Digital wird dieses Wachstum ebenfalls für sich in Anspruch nehmen und so auch 2014 das größte Wachstum unter den Geschäftsbereichen des Konzerns erzielen. Allerdings steht das Unternehmen in einigen Geschäftsfeldern in direkter Konkurrenz zu den dominanten amerikanischen Technologie- und E-Commerce-Unternehmen, die in Europa zu besseren Wettbewerbsbedingungen agieren können als die europäischen Unternehmen selbst. In Deutschland werden die Vertriebserlöse der Publikumszeitschriften 2014 voraussichtlich leicht schrumpfen. Der Anzeigenmarkt der Publikumszeitschriften wird sich vermutlich ebenfalls, in moderatem Umfang, rückläufig entwickeln. Der Geschäftsbereich Verlag Inland wird seine Marktposition aber voraussichtlich auch in diesem Jahr halten können. Der Bereich Verlag Inland verfügt über starke, bei den Konsumenten relevante Marken und über gute Möglichkeiten, zusätzliche Erlösquellen zu erschließen. In relevanten ausländischen Märkten, in denen Burda aktiv ist (insbesondere Russland, Türkei, Ukraine und Rumänien), sind die lokalen Währungen und damit die Wechselkurse gegenüber dem Euro zunehmend unter Druck geraten. Dies wird negative Auswirkungen auf die Umsatzentwicklung haben, wenngleich die Marktstellung insgesamt gestärkt werden kann. Hinzu kommen

weitere mögliche politische Instabilitäten und nicht vorherseh­ bare Restriktionen seitens der politischen Entscheider. Diese könnten auch für Medienanbieter in der Vermarktung und im Vertrieb von Zeitschriften gelten. Grundsätzlich weisen der steigende Wohlstand und die steigende Alphabetisierung vor allem in Asien auf einen wachsenden Bedarf an Medien hin. Dies schafft insgesamt gute Voraussetzungen für Burda, um besonders in den asiatischen Märkten mit zusätzlichen medialen Produkten Fuß zu fassen. Im Bereich Tiefdruck ist Wachstum nur in ausländischen Märkten möglich, in denen unter anderem durch ein steigendes Bildungsniveau auch der Bedarf an Bildungsmedien stark ansteigt. In ­Europa wird der Bedarf an hochauflagigen Druckerzeugnissen ­weiterhin sinken. Der Konkurrenzkampf unter den nationalen Medienanbietern um Werbegelder hat sich 2013 deutlich verschärft, gleichzeitig ist das Angebot an Werbeflächen weiter gestiegen. Auch der durch global agierende Technologie- und E-Commerce-Unternehmen ausgelöste Wettbewerbsdruck hat deutlich zugenommen. Die effizienten Strukturen von Hubert Burda Media, die konsequent vorangetriebene Diversifikation und der damit verbundene ­Risikoausgleich schaffen die Voraussetzungen, dass Burda sich auch unter verschärften Bedingungen weiterhin gut behaupten kann – vorausgesetzt, das Wirtschaftswachstum in Deutschland und in einigen ausländischen Märkten bewegt sich innerhalb des erwarteten Rahmens. Für 2014 wird daher ein moderat steigender Konzernumsatz erwartet. Mittel- bis langfristig hat Burda nach einer erfolgreich absolvierten Phase der Transformation gute Chancen auf ein stabiles Wachstum und eine dauerhaft gute Entwicklung seines Mediengeschäfts.

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

123

konzernabschluss 2013

Ausblick


Konzernbilanz zum 31. Dezember 2013 Hubert Burda Media Holding Kommanditgesellschaft

Aktiva (6) Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände

entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten Geschäfts- oder Firmenwert geleistete Anzahlungen Sachanlagen

Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken technische Anlagen und Maschinen andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Finanzanlagen

855.017

846.875.451,47

427.637

421.194.813,46

133.830

138.878.401,55

292.279

281.374.332,86

1.528

942.079,05

253.030

235.953.6 9 6 , 2 8

163.083

153.582.403,37

43.631

38.754.048,70

45.183

42.518.266,52

1.133

1.098.97 7,69

174.350

189.726.941,73

144.467

161.382.355,34

Anteile an assoziierten Unternehmen

25.075

22.740.760,27

721

583.899,08

Wertpapiere des Anlagevermögens sonstige Ausleihungen Umlaufvermögen Vorräte

3.861

3.817.710,47

226

1.202.216,57

678.206

692.307.608,58

140.751

169.113.697,30

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

26.897

25.797.798,23

unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen

13.319

10.837.071,52

fertige Erzeugnisse und Waren

99.440

131.436.175,53

1.095

1.042.652,02

340.480

369.995.314,29

251.639

269.314.664,96

geleistete Anzahlungen Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

29.855

28.154.579,64

sonstige Vermögensgegenstände

58.986

72.526.069,69

sonstige Wertpapiere

32.641

7.312.261,39

164.334

145.886.335,60

13.066

12.150.771,44

1.546.289

1.551.333.831,49

Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks (8) Rechnungsabgrenzungsposten Summe Aktiva Die Nummern in Klammern weisen auf die Angaben im Anhang hin.

124

2013 in €

Beteiligungen Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

(7)

2012 in T€

BURDA GESCHÄFTSBERICHT


2013 in €

(9)

Eigenkapital

397.976

425.865.907,21

Rückstellungen

360.994

371.339.155,00

174.583

176.560.436,60

Pensionsrückstellungen (1 0)

Steuerrückstellungen

(11) (12)

33.165

36.109.674,10

sonstige Rückstellungen

153.246

158.669.044,30

Verbindlichkeiten

700.851

661.675.125,21

349.658

306.393.186,32

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

6.486

10.150.603,66

252.742

247.233.382,07

Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

9.234

9.135.183,87

sonstige Verbindlichkeiten

82.731

88.762.769,29

(8)

Rechnungsabgrenzungsposten

68.814

75.628.889,44

(13)

Passive latente Steuern

17.654

16.824.754,63

1.546.289

1.551.333.831,49

Summe Passiva

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

125

konzernabschluss 2013

2012 in T€

Passiva


Konzernanhang 2013 (1) Allgemeine Angaben Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2013 wurde nach den Vorschriften des Publizitätsgesetzes aufgestellt.

(2) Konsolidierungskreis Bei den voll konsolidierten Unternehmen werden für 56 Unternehmen Anteile anderer Gesellschafter ausgewiesen (2012: 50). 25 Unternehmen mit geringem Geschäftsvolumen bzw. ohne ­Geschäftstätigkeit wurden nicht konsolidiert, da sie für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bilds der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von untergeordneter Bedeutung waren (2012: 21). Die einbezogenen Unternehmen sind in einer Anlage zum Anhang nach § 313 Abs. 2 HGB aufgeführt. Bei den Gesellschaften ROSEA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt BURDA Medien Park KG, Düsseldorf, sowie ROSEA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt BURDA Offenburg KG, Düsseldorf, erfolgt die Konzerneinbeziehung aufgrund von § 290 Abs. 2 Nr. 4 HGB.

(3) Konsolidierungsgrundsätze Die Jahresabschlüsse der einbezogenen Unternehmen wurden grundsätzlich zum Stichtag des Konzernabschlusses 31. Dezember 2013 erstellt. Bei vier Unternehmen wurden zum Zweck der Konzerneinbeziehung Zwischenabschlüsse zum 31. Dezember 2013 erstellt. Der Einbeziehung der assoziierten Unternehmen wurden die Abschlüsse dieser Unternehmen zum 31. Dezember 2013 zugrunde gelegt. Die Kapitalkonsolidierung der im Rahmen der Vollkonsolidierung sowie der anteilsmäßigen Konsolidierung einbezogenen Tochterunternehmen wurde für Erwerbe bis zum Ende des Geschäftsjahres 2009 nach der Buchwertmethode gemäß § 301 Abs. 1 Nr. 1

126

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

HGB a. F. durchgeführt. Dabei wurden die Buchwerte der Beteiligungen dem konsolidierungspflichtigen Kapital zum Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile oder der erstmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss gegenübergestellt. Für Erwerbe seit dem Beginn des Geschäftsjahres 2010 findet die Neubewertungsmethode nach § 301 Abs. 1 HGB n. F. Anwendung. Hierbei wird der Wertansatz der dem Mutterunternehmen gehörenden Anteile an dem betreffenden Tochterunternehmen mit dem auf diese Anteile entfallenden Eigenkapital des Tochterunternehmens verrechnet, das dem Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten entspricht. Rückstellungen werden nach § 253 Abs. 1 Satz 2 und 3 sowie Abs. 2 HGB und latente Steuern nach § 274 Abs. 2 HGB bewertet. Die Verrechnung erfolgt dabei auf der Grundlage der Wert­­an­ sätze zu dem Zeitpunkt, zu dem das betreffende Unternehmen Tochterunternehmen geworden ist. Aus der Kapitalkonsolidierung resultierende Geschäfts- oder Firmenwerte, die aus Erwerben bis zum Ende des Geschäftsjahres 2009 resultierten, wurden aktiviert und mit dem Eigenkapital verrechnet. Diese Behandlung wurde für die betreffenden Geschäfts- oder Firmenwerte beibehalten und in Geschäftsjahren, die nach dem 31. Dezember 2009 beginnen, fortgesetzt. Im ­G eschäftsjahr 2013 wurden 21.664 Tausend Euro aus diesem Altbestand neu verrechnet (2012: 22.711 Tausend Euro). Geschäfts- oder Firmenwerte aus Erwerben ab dem 1. Januar 2010 werden über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer ergebniswirksam abgeschrieben. Die Erfassung der assoziierten Unternehmen erfolgte für Erwerbe bis zum Ende des Geschäftsjahres 2009 im Wege der Kapitalanteilsmethode nach § 312 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 HGB a. F. unter Durchführung der Kapitalkonsolidierung zum Zeitpunkt des ­Erwerbs. Die sich hieraus in der Vergangenheit ergebenden ­G eschäfts- oder Firmenwerte wurden fortgeführt und im Geschäftsjahr 2013 in Höhe von 1.196 Tausend Euro mit dem ­Eigenkapital verrechnet (2012: 3.902 Tausend Euro).


Anzahl der konsolidierten Unternehmen:

Inland Ausland Gesamt

31.12.2012

31.12.2013

146

149

73

85

219

234

voll konsolidiert

Ab dem Geschäftsjahr 2010 wurden die Beteiligungen an den assoziierten Unternehmen in der Konzernbilanz mit dem Buch­ wert angesetzt. Der Buchwert sowie ein etwaiger Unterschieds­ betrag zwischen dem Buchwert und dem anteiligen Eigen­ kapital werden zu demjenigen Zeitpunkt ermittelt, zu dem das Unternehmen assoziiertes Unternehmen geworden ist. Der ­Unterschiedsbetrag dieser Neuzugänge wird dabei nach § 312 Abs. 2 HGB n. F. errechnet, fortgeführt, abgeschrieben und auf­ gelöst. Die sich aus den Vorjahren ergebenden und im gleich­ lautenden Bilanzposten ausgewiesenen Geschäfts- oder ­Firmenwerte wurden bereits im Geschäftsjahr 2010 auf den ­Beteiligungsbuchwert der betreffenden assoziierten Unterneh­ men umgebucht. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Buchwert und dem an­ teiligen Eigenkapital der assoziierten Unternehmen betrug zum Bilanzstichtag 17.479 Tausend Euro; der darin enthaltene Ge­ schäfts- oder Firmenwert belief sich auf 16.686 Tausend Euro. Den Geschäfts- oder Firmenwerten aus der Kapitalkonsolidie­ rung werden grundsätzlich Nutzungsdauern von bis zu 15 Jahren beigelegt. Nutzungsdauern oberhalb von fünf Jahren ergeben sich aus dem Geschäftsmodell des betreffenden Unternehmens. Handelt es sich dabei um ein dem Abonnement-Geschäft ähn­ liches Geschäftsmodell, so stützt sich Hubert Burda Media auf – auch für die Zukunft erwartete – Erfahrungswerte aus der Ent­ wicklung bzw. Bestandsdauer vergleichbarer Kundenstämme aus dem Verlagsgeschäft. Analog gilt dies für vertriebsorientierte Geschäftsmodelle, da auch hier Erfahrungen (z. B. aus vergleich­ baren Produktlebenszyklen) vorliegen, die eine entsprechend lange Nutzungsdauer rechtfertigen. Die Abschreibung erfolgt nach der linearen Methode. Ein sich ergebender passiver Unterschiedsbetrag aus der Kapital­ konsolidierung wird auf der Passivseite der Bilanz als separater Bilanzposten nach dem Eigenkapital gezeigt. Seine Auflösung erfolgt nach § 309 Abs. 2 HGB. Zum Bilanzstichtag lagen keine passiven Unterschiedsbeträge vor.

186

205

anteilsmäßig konsolidiert

14

14

assoziierte Unternehmen

19

15

Ausleihungen und andere Forderungen, Rückstellungen und Ver­ bindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezo­ genen Unternehmen sowie entsprechende Rechnungsabgren­ zungsposten werden konsolidiert. Umsatzerlöse, Aufwendungen und Erträge zwischen den einbezogenen Unternehmen werden gegeneinander aufgerechnet.

(4) Währungsumrechnung Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände, Guthaben bei Kreditinstituten und Verbindlichkeiten, die auf Währungen von Ländern außerhalb der europäischen Währungsunion lauten, sind zu den an den Entstehungstagen geltenden Kursen oder den höheren bzw. niedrigeren Devisenkassamittelkursen am Bilanzstichtag in Euro umgerechnet. Bei Posten mit einer Rest­ laufzeit von bis zu einem Jahr erfolgte die Bewertung grundsätz­ lich zum Devisenkassamittelkurs vom Bilanzstichtag. Für die konsolidierten Gesellschaften außerhalb der europäi­ schen Währungsunion erfolgte die Umrechnung des Eigenkapi­ tals mit den fortgeschriebenen historischen Wechselkursen, der übrigen Bilanzposten mit dem Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag und der Posten der Gewinn- und Verlustrech­ nungen zu Jahresdurchschnittskursen. Sich hieraus ergebende Umrechnungsdifferenzen wurden erfolgsneutral mit dem Eigen­ kapital verrechnet.

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

127

konzernabschluss 2013

davon


(5) Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden gegenüber dem Vorjahr unverändert beibehalten. Die Vermögens- und Schuldposten wurden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips und entsprechend den beim Mutterunternehmen angewandten Methoden bewertet. Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und planmäßig linear über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Soweit notwendig, wurden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Für die Verrechnung bzw. Abschreibung von Geschäfts- oder Firmenwerten wurde die dem Geschäftsmodell des betreffenden Unternehmens entsprechende voraussicht­ liche Nutzungsdauer von bis zu 15 Jahren zugrunde gelegt. Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände wurden nicht aktiviert. Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt, vermindert um planmäßige und, falls erforderlich, um außerplanmäßige Abschreibungen. In die Herstellungskosten wurden neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten einbezogen. Bewegliche abnutzbare Anlagegüter wurden entsprechend ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer grundsätzlich linear oder, bei vor dem 1. Januar 2010 zugegangenen Anlagegütern, aus steuerlichen Gründen degressiv abgeschrieben. In diesen Altfällen erfolgt ein Wechsel zur linearen Abschreibungsmethode, sobald diese zu höheren jährlichen Abschreibungen führt. Selbstständig nutzbare bewegliche Gegenstände des Anlagevermögens, die der Abnutzung unterliegen, wurden im Zugangsjahr

128

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

voll abgeschrieben und im Konzernanlagespiegel als Abgang ­behandelt, sofern ihre jeweiligen Anschaffungs- oder Herstellungskosten 410,00 Euro nicht überstiegen (geringwertige Anlagegüter). Lagen die Anschaffungs- oder Herstellungskosten da­r­ über, wurden die betreffenden Gegenstände aktiviert und über die voraussichtliche Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben. Die Finanzanlagen wurden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert, sofern eine voraussichtlich dauerhafte Wertminderung vorliegt. Verzinsliche Ausleihungen wurden mit ihren Nennwerten bewertet. Unter- und unverzinsliche Darlehen wurden entsprechend den Restlaufzeiten abgezinst. Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie die Waren wurden mit den durchschnittlichen Anschaffungskosten bewertet. Niedrigere Wiederbeschaffungskosten bzw. Marktpreise am Bilanzstichtag kamen bei der Bewertung zur Anwendung. Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse und Leistungen wurden zu Herstellungskosten oder mit dem niedrigeren, am Bilanzstichtag bei­ zulegenden Wert aktiviert. In die Herstellungskosten wurden neben Material- und Fertigungseinzelkosten auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich der Abschreibungen einbezogen, soweit diese durch die Fertigung veranlasst sind. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden ­unter Berücksichtigung aller einzeln erkennbaren Risiken bewertet. Zur Abdeckung des allgemeinen Kreditrisikos wurde eine ­angemessene Pauschalabwertung vorgenommen. Die in den sonstigen Vermögensgegenständen enthaltenen Körperschaftsteuerguthaben nach § 37 Abs. 5 KStG wurden mit dem Barwert angesetzt.


Als Zinssatz wurde bei den vorgenannten Rückstellungen für Pensionen im Geschäftsjahr grundsätzlich der von der Deutschen Bundesbank ermittelte und veröffentlichte durchschnitt­ liche Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren in Höhe von 4,9 Prozent per annum verwendet. In Fällen deutlich kürzerer oder deutlich längerer Restlaufzeiten als 15 Jahre wurden die tatsächlichen Restlaufzeiten und der entsprechende, von der Deutschen Bundesbank ermittelte und veröffentlichte, Zinssatz angesetzt. Da der deutlich überwiegende Teil der Pensionsverpflichtungen auf einer für Neueintritte ab September 1994 geschlossenen Versorgungsordnung beruht und die pensionsberechtigten noch aktiven Mitarbeiter zum Bilanzstichtag daher bereits eine lange Betriebszugehörigkeit aufweisen, wurde eine betriebsindividuelle Fluktuation wegen ihrer unwesentlichen Auswirkungen nicht einberechnet. Bei den Rückstellungen für Jubiläumszuwendungen und für Leistungen im Todesfall wurde in den ersten zehn Dienstjahren eine durchschnittliche jährliche Fluktuation von drei Prozent per annum unterstellt. Eine betriebsindividuelle Fluktuation

Entgelt- und Rentensteigerungen

angenommene Restlaufzeit

Zinssatz

Fluktuation

in % p.  a .

in Jahren

in % p.  a .

in % p.  a .

Pensionen

1,8

bis 28

bis 4,97

0

Altersteilzeit

1,8

2

3,50

0

Jubiläen

n.a.

15

4,90

bis 3,0

Leistungen im Todesfall

1,8

15

4,90

bis 3,0

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

129

konzernabschluss 2013

Sonstige Wertpapiere wurden zu Anschaffungskosten bzw. niedrigeren Börsenkursen am Bilanzstichtag bilanziert. Liquide Mittel wurden zu Nennwerten ausgewiesen. Wurden in den Vorjahren außerplanmäßige Abschreibungen im Anlagevermögen vorgenommen oder Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens mit einem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt und sind die Gründe für die Wertminderung in der Zwischenzeit ganz oder teilweise entfallen, erfolgt eine Wertaufholung bis höchstens zu den fortgeführten Anschaffungsoder Herstellungskosten. Dies gilt nicht für eine etwaige in den Vorjahren vorgenommene außerplanmäßige Abwertung eines Geschäfts- oder Firmenwerts. Rückstellungen für Pensionen, für Altersteilzeit, für Jubiläen und für Leistungen im Todesfall werden zum 31. Oktober des Geschäftsjahres inventarisiert. Diese Rückstellungen wurden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnungen ­unter Heranziehung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Heubeck 2005 G) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) unter Zugrundelegung der folgenden grundsätzlichen, zum 31. Oktober 2013 bestehenden Annahmen ermittelt:


­ urde wegen unwesentlicher Auswirkungen ab dem elften w Dienstjahr nicht mehr berücksichtigt. Im Rahmen des am 29. Mai 2009 in Kraft getretenen Bilanz­ rechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) hat sich die Bewer­ tung der laufenden Pensionen oder Anwartschaften auf Pen­ sionen geändert. Der sich durch die geänderte Bewertung der laufenden Pensionen oder Anwartschaften auf Pensionen ­ergebende Unterschiedsbetrag wird über 15 Jahre verteilt zu­ geführt. Der noch nicht verteilte Betrag im Sinne von Artikel 67 Abs. 2 EGHGB beträgt zum Bilanzstichtag 32.515 Tausend Euro. Rückdeckungsversicherungswerte, die ansonsten unter den sonstigen Vermögensgegenständen auszuweisen gewesen ­wären, wurden mit den Altersversorgungsverpflichtungen in Höhe von 2.815 Tausend Euro verrechnet, zu deren Abdeckung die betreffenden Versicherungen abgeschlossen worden sind. Diese Werte entsprechen sowohl dem beizulegenden Zeitwert als auch den fortgeführten Anschaffungskosten der verrech­ neten Vermögensgegenstände sowie dem Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden. Die Rückdeckungsversicherungswerte wurden von dem jeweiligen Versicherungsunternehmen bestätigt. Ihre Bewertung erfolgte mit dem Betrag, der von dem Versiche­ rungsunternehmen aus dem zum Schluss der Versicherungs­ periode berechneten geschäftsplanmäßigen Deckungskapital abgeleitet wurde, mindestens jedoch aus dem garantierten Rückkaufswert. Zur Absicherung der aus den Rückstellungen für Altersteilzeit resultierenden Verpflichtungen wurden von den Arbeitgeber­ unternehmen Bankbürgschaften zugunsten der Berechtigten gestellt. Die Steuerrückstellungen sowie die sonstigen Rückstellungen enthalten entsprechend dem kaufmännischen Vorsichtsprinzip

130

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

alle dem Grunde nach zum Zeitpunkt der Aufstellung des Kon­ zernabschlusses erkennbaren Verpflichtungen und Risiken. Sie werden mit ihrem voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksich­ tigt, sofern ausreichend objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als ­einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben ­Geschäftsjahre abgezinst, der von der Deutschen Bundesbank ermittelt und veröffentlicht wird. Der Ansatz der Verbindlichkeiten entspricht den Erfüllungs­ beträgen. Sofern zur Sicherung der Devisenkurse Sicherungsgeschäfte vorgenommen werden, kommen grundsätzlich die Absiche­ rungskurse bei der Bewertung der betreffenden Forderungen und Verbindlichkeiten zum Ansatz. Für etwaige Verlustüber­ hänge aus Kurssicherungsgeschäften werden Drohverlust­ rückstellungen gebildet. Soweit Bewertungseinheiten gebildet werden, werden diese ­unter Anwendung der Einfrierungsmethode bilanziert.

(6) Anlagevermögen Die Entwicklung der einzelnen Posten des Konzernanlage­ver­ mögens ist in einem Konzernanlagespiegel dargestellt. Die aus­ gewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte resultieren im We­ sentlichen aus Kapitalerstkonsolidierungen. Im Geschäftsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 8.791 Tau­ send Euro vorgenommen (2012: 11.344 Tausend Euro).


(9) Eigenkapital

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben 429 Tausend Euro (2012: 675 Tausend Euro), von den Forderun­ gen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, haben 278 Tausend Euro (2012: 166 Tausend Euro) und von den sonstigen Vermögensgegenständen haben 5.937 Tau­ send Euro (2012: 6.594 Tausend Euro) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Alle anderen Forderungen und sonstigen Vermö­ gensgegenstände sind innerhalb eines Jahres fällig. Vorbehaltlich des gesonderten Ausweises wären die Forderun­ gen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, in Höhe von 20.717 Tausend Euro unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und in Höhe von 7.438 Tausend Euro unter den sonstigen Vermögensgegenständen auszuweisen. Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten Körperschaft­ steuerguthaben nach § 37 Abs. 5 KStG mit 4.740 Tausend Euro. Ferner enthalten die sonstigen Vermögensgegenstände Vor­ steuererstattungsansprüche in Höhe von 3.587 Tausend Euro, die rechtlich erst nach dem Bilanzstichtag entstanden sind.

Im Eigenkapital wurden die Kapitalanteile und die Rücklagenkon­ ten des Komplementärs und der Kommanditisten, die aus der Währungsumrechnung entstandene bilanzielle Kursdifferenz, die mit dem Eigenkapital verrechneten Geschäfts- oder Firmen­ werte, die Rücklagen von Tochtergesellschaften, der Konzern­ bilanzgewinn sowie die Anteile fremder Gesellschafter am Kapital einbezogener Tochtergesellschaften zusammengefasst.

(8) Rechnungsabgrenzungsposten Die auf der Aktivseite der Konzernbilanz ausgewiesenen Rech­ nungsabgrenzungsposten enthalten ein Disagio im Sinne von § 250 Abs. 3 HGB in Höhe von 83 Tausend Euro (2012: 97 Tau­ send Euro). Der Bilanzposten der Passivseite besteht über­ wiegend aus abgegrenzten Erlösen aus Abonnements und Online-Mitgliedschaften.

(10) Steuerrückstellungen Die Steuerrückstellungen enthalten im Wesentlichen im Jahr 2014 abzuführende Beträge sowie Beträge für Risiken aus Außenprüfungen.

(11) Sonstige Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen Beträ­ ge für ausstehende Lieferantenrechnungen, Urlaubsansprüche, sonstige Personalaufwendungen, Remittenden, Rabatt- und ­Bonusgutschriften, Prozessrisiken und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften.

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

131

konzernabschluss 2013

(7) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände


(12) Verbindlichkeiten Restlaufzeiten

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht sonstige Verbindlichkeiten aus Steuern im Rahmen der sozialen Sicherheit andere Verbindlichkeiten

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind 34.174 Tausend Euro durch Grundpfandrechte, 14.862 Tausend Euro durch Sicherungsübereignung von Maschinen sowie 13.930 Tausend Euro durch die Abtretung von Forderungen und die Sicherungsübereignung von Vorräten gesichert. Vorbehalt­ lich des gesonderten Ausweises wären die Verbindlichkeiten ­gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, vollständig unter den sonstigen Verbindlichkeiten aus­ zuweisen gewesen. Im Vorjahr bestanden sonstige Verbindlich­ keiten aus Steuern von 33.964 Tausend Euro und im Rahmen der sozialen Sicherheit von 2.848 Tausend Euro.

(13) Latente Steuern Aus § 274 HGB resultierende passive latente Steuern ergeben sich überwiegend aus niedrigeren steuerlichen Wertansätzen im Sachanlagevermögen. Diese wurden verrechnet mit aktiven latenten Steuern, die sich größtenteils aus unterschiedlichen Wertansätzen bei den Pensionsrückstellungen ergeben. Des Weiteren wurden aktive latente Steuern aus solchen Verlust­ vorträgen in die Verrechnung einbezogen, deren Nutzung inner­ halb der nächsten fünf Jahre wahrscheinlich ist. Über den Sal­ dierungsbereich hinausgehende aktive Steuerlatenzen wurden in Ausübung des Wahlrechts des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht aktiviert. Die ausgewiesenen latenten Steuern resultieren somit vollum­ fänglich aus der Anwendung des § 306 HGB. Dem bilanzierten Betrag liegen Differenzen aus der Zwischengewinneliminierung, der Schuldenkonsolidierung sowie aus der Aufdeckung von ­stillen Reserven im Rahmen der Kapitalkonsolidierung zugrunde. Bei der Bewertung kamen grundsätzlich die Steuersätze der ­jeweiligen Konzerneinheiten zur Anwendung, diese lagen zwi­ schen rund 10,0 und 34,1 Prozent.

132

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

unter 1 Jahr

1 bis 5 Jahre

über 5 Jahre

Gesamt

Tsd. €

Tsd. €

Tsd. €

Tsd. €

82.817

199.718

23.858

306.393

10.150

1

0

10.151

247.223

10

0

247.233

9.135

0

0

9.135

84.433

4.330

0

88.763

38.892

0

0

38.892

2.742

0

0

2.742

42.799

4.330

0

47.129

433.758

204.059

23.858

661.675

(14) Bewertungseinheiten Der Konzern hat zukünftige Zinsrisiken, welche durch die Auf­ nahme variabel verzinslicher Bankverbindlichkeiten entstanden sind, durch laufzeitkongruente Zinsswaps abgesichert. Zwischen den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten als Grundge­ schäfte und den Sicherungsgeschäften in Form von Zinsswaps werden Bewertungseinheiten gebildet. Die Absicherung erfolgt auf der Grundlage von Micro-Hedges zum Ausgleich künftiger Zahlungsstrom-Schwankungen aufgrund vari­abler Zinsen. Die Zinsswaps weisen Nominalbeträge von 70.576 Tausend Euro und negative Zeitwerte von 3.919 Tausend Euro auf. Die Nominalbeträge der Grundgeschäfte betragen 101.576 Tausend Euro. Damit besteht ein Sicherungsumfang von 69,5 Prozent. Zur Bestimmung der Zeitwerte der Zinsswaps wird die Barwert­ methode angewandt. Diese ermittelt die Barwerte der künftigen Zahlungen bis zum Vertragsende unter Zugrundelegung der auf Basis der Zinsstrukturkurve errechneten Terminsätze. Die Absicherungseffektivität hinsichtlich des Zinsänderungs­ risikos wurde prospektiv durch Anwendung der Critical-TermMatch-Methode unter Beachtung der Bonität des HedgePartners gemessen, da alle bewertungsrelevanten Parameter übereinstimmen. Die Bewertungseinheit ist zu 100,0 Prozent effektiv. Die Zinsswaps weisen die nachfolgend dargestellten Nominalwerte und Laufzeiten auf: Nominalwerte in Tsd. €

Euribor

Restlaufzeiten bis

50.000

6 Monate

09.08.2016

6.100

6 Monate

29.03.2018

6.000

6 Monate

09.03.2016

5.000

3 Monate

30.12.2014

2.028

3 Monate

31.03.2019

1.448

6 Monate

30.09.2014


(15) Haftungsverhältnisse Bei den Gesellschaften des Konzerns bestanden zum Bilanzstichtag Haftungsverhältnisse aus Bürgschaften in Höhe von 3.392 Tausend Euro. Zum Bilanzstichtag lagen keine Anhaltspunkte für eine mögliche Inanspruchnahme vor, da die zugrunde­ liegenden Verpflichtungen von den betreffenden Gesellschaften mit hinreichend hoher Wahrscheinlichkeit erfüllt werden.

(16) Sonstige finanzielle Verpflichtungen Die Gesellschaften des Konzerns schließen zur Sicherstellung ihres Betriebs mittel- und langfristige Mietverträge ab. Hieraus sowie aus weiteren Verträgen resultierende bedeutsame sonstige finanzielle Verpflichtungen bestanden zum Stichtag in der nachfolgenden Höhe und Fälligkeit: Tsd. €

a) zeitlich befristet

278.984

fällig 2014

57.941

fällig 2015–2018

171.997

fällig nach 2018

49.046

b) zeitlich unbefristet (p.    a .) Nominalwerte in Tsd. €

Währung

Fälligkeiten

5.200

USD

fällig 2014

4.799

Daneben bestanden zum Stichtag Verpflichtungen aus begonnenen Investitionsvorhaben in das Sachanlagevermögen in Höhe von 2.056 Tausend Euro sowie übrige sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 24.861 Tausend Euro aus zugesagten Zahlungen, deren Verpflichtungen zum Bilanzstichtag jedoch noch nicht entstanden waren.

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

133

konzernabschluss 2013

Daneben ist der Konzern im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit Währungsrisiken ausgesetzt. Zwischen den mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden Einkaufs- und Verkaufstransaktionen in Fremdwährung als Grundgeschäfte und den Sicherungs­ geschäften in Form von Devisenterminkontrakten werden Bewertungseinheiten gebildet. Die Absicherung erfolgt auf der Grund­lage von Portfolio-Hedges zum Ausgleich künftiger Zahlungsstrom-Schwankungen, welche durch Wechselkursänderungen verursacht werden. Diese Devisentermingeschäfte weisen Nominalbeträge von 5.200 Tausend Euro und negative Zeit­ werte von 79 Tausend Euro auf. Die Nominalbeträge der Grundgeschäfte betragen circa 7.263 Tausend Euro. Es besteht ein Sicherungsumfang von circa 71,6 Prozent. Die Zeitwerte der Devisentermingeschäfte wurden auf der Grundlage von Barwertund Optionspreismodellen errechnet. Der Teilkonzern schätzt die Eintrittswahrscheinlichkeit der künftigen Grundgeschäfte als sehr hoch ein, da es sich hierbei überwiegend um planbare Fremdwährungstransaktionen handelt. Ferner liegt das Sicherungsvolumen deutlich unter dem Umfang der abgesicherten Fremdwährungstransaktionen. Die Absicherungseffektivität hinsichtlich des Wechselkursrisikos wird prospektiv und retrospektiv mittels der kumulierten DollarOffset-Methode untersucht. Die Devisentermingeschäfte weisen die nachfolgend dargestellten Merkmale auf:


(17) Umsatzerlöse Tsd. €

1. Aufgliederung nach Bereichen

2.616.864

Verlag Inland

629.850

Verlag Ausland

37 7.908

Digital

1.400.971

Druck

204.105

Sonstige

4.030

2. Geografische Aufgliederung

2.616.864

Inlandsumsatz

1.689.895

Auslandsumsatz

926.969

(18) Löhne und Gehälter, soziale Abgaben sowie Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung Tsd. € 498.972

(19) Erträge aus Beteiligungen Tsd. € 8.766

(20) Gesamthonorar des Konzernabschlussprüfers Tsd. €

Gesamt

1.515

Abschlussprüfungsleistungen

1.149

andere Bestätigungsleistungen

37

Steuerberatungsleistungen

92

sonstige Leistungen

134

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

237


(21) Mitarbeiter

gewerbliche Mitarbeiter

1.011

angestellte Mitarbeiter

8.828 9.839

davon männliche Mitarbeiter

4.654

weibliche Mitarbeiter

5.185

davon 379 Mitarbeiter bei anteilskonsolidierten Gesellschaften

Anzahl am Jahresende

Zahl der Beschäftigten

10.017

davon 380 Mitarbeiter bei anteilskonsolidierten Gesellschaften

(22) Sonstige Angaben Die Vorstände und Aufsichtsräte der in den Konzernabschluss einbezogenen börsennotierten Tochtergesellschaften zooplus AG, München, TOMORROW FOCUS AG, München, sowie XING AG, Hamburg, haben im März 2013, Dezember 2013 sowie Februar 2014 die Entsprechenserklärungen zum Deutschen Corporate Governance Kodex nach § 161 AktG auf den InvestorRelations-Seiten von www.zooplus.de, www.tomorrow-focus.de sowie www.xing.de den Aktionären dauerhaft zugänglich gemacht. Offenburg, den 21. März 2014 Der Vorstand Dr. Paul-Bernhard Kallen (Vorsitzender) Holger Eckstein Philipp Welte Stefan Winners

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

135

konzernabschluss 2013

Anzahl im Jahresdurchschnitt


Entwicklung des Konzernanlagevermögens

Immaterielle Vermögensgegenstände

Anschaffungs-/ Herstellungskosten Stand 01.01.2013

Zugänge Veränderungen Konsolidierungskreis

Zugänge

Abgänge Veränderungen Konsolidierungskreis

Abgänge

in €

in €

in €

in €

in €

1.057.441.253,71

60.296.175,70

24.572.379,19

29.447.283,47

3.856.387,48

3.841.438,75

Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten

310.195.986,89

13.713.525,92

23.456.802,70

5.767.040,54

Geschäfts- oder Firmenwert

745.717.124,00

46.539.070,91

0,00

23.680.242,93

0,00

1.528.142,82

43.578,87

1.115.576,49

0,00

14.948,73

767.373.463,21

10.241.429,85

19.005.767,69

1.087.861,11

42.063.027,35

324.185.516,71

3.207.041,86

512.955,33

0,00

25.380.960,92

295.873.969,61

5.426.969,03

2.495.903,57

0,00

9.553.690,86

146.181.148,72

1.538.360,96

15.443.169,63

1.087.861,11

6.806.604,58

1.132.828,17

69.058,00

553.739,16

0,00

321.770,99

215.336.457,38

7.151.369,46

26.855.479,62

8.948.003,33

10.198.733,97

161.837.348,76

1.915.700,94

20.516.048,45

0,00

3.430.696,40

44.235.149,38

5.235.668,52

5.248.727,29

8.948.003,33

6.647.677,77

851.534,85

0,00

61.911,58

0,00

0,00

Geleistete Anzahlungen Sachanlagen

Grundstücke, grundstücks­ gleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Finanzanlagen

Beteiligungen Anteile an assoziierten Unternehmen Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungs­ verhältnis besteht Wertpapiere des Anlagevermögens

8.186.787,29

0,00

0,00

0,00

92.487,43

225.637,10

0,00

1.028.792,30

0,00

27.872,37

2.040.151.174,30

77.688.975,01

70.433.626,50

39.483.147,91

56.118.148,80

Sonstige Ausleihungen Summen

136

BURDA GESCHÄFTSBERICHT


Währungsveränderungen

Abschreibungen (kumuliert)

Buchwert 31.12.2013

Buchwert 31.12.2012

Abschreibungen des Geschäftsjahres

in €

in €

in €

in €

in €

in €

2.417.606,93

-1.275.355,50

688.953.575,62

421.194.813,46

427.636.800,52

67.525.022,50

1.732.699,15

-1.222.291,88

199.389.841,94

138.878.401,55

133.829.400,48

27.459.304,25

2.409.733,04

-47.618,48

489.563.733,68

281.374.332,86

292.279.257,22

40.065.718,25

-1.724.825,26

-5.445,14

0,00

942.079,05

1.528.142,82

0,00

-7.873,89

-3.901.001,42

513.607.200,70

235.953.696,28

253.030.448,51

36.953.098,07

0,00

-1.649.013,63

147.293.135,98

153.582.403,37

163.083.442,95

8.280.570,08

34.426,71

-570.962,02

254.952.567,34

38.754.048,70

43.631.166,77

11.011.275,73

284.978,88

-1.673.428,60

111.361.497,38

42.518.266,52

45.183.010,62

17.661.252,26

-327.279,48

-7.597,17

0,00

1.098.97 7,69

1.132.828,17

0,00

-2.409.733,04

-358.859,06

37.701.035,33

189.726.941,73

174.349.595,80

2.461.964,87

-500.012,69

0,00

18.956.033,72

161.382.355,34

144.467.318,03

588.000,00

-1.909.720,35

-353.467,54

14.119.915,93

22.740.760,27

25.074.358,11

1.656.052,34

0,00

0,00

329.547,35

583.899,08

720.948,60

198.962,10

0,00

-1,49

4.276.587,90

3.817.710,47

3.861.333,96

0,00

0,00

-5.390,03

18.950,43

1.202.216,57

225.637,10

18.950,43

0,00

-5.535.215,98

1.240.261.811,65

846.875.451,47

855.016.844,83

106.940.085,44

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

137

konzernabschluss 2013

Umbuchungen


Beteiligungsverhältnisse nach § 313 Abs. 2 HGB der Hubert Burda Media Holding Kommanditgesellschaft per 31. Dezember 2013

Anteile in %

a) Voll konsolidierte Unternehmen

Hubert Burda Media Holding Kommanditgesellschaft, Offenburg Hubert Burda Media Holding Geschäftsführungs-GmbH, Offenburg

100,00

Abonnenten Service Center GmbH, Offenburg

100,00

Aenne Burda Verwaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung, Offenburg

100,00

Altradia GmbH, Offenburg

100,00

amiando UK Ltd., Birmingham/Großbritannien

100,00 1)

Amica Verlag GmbH & Co. KG, München

100,00

Amica Verlag Verwaltungsgesellschaft mbH, München

100,00

BDV Beteiligungen GmbH & Co. KG, München

90,91

bestwetten.de GmbH, Baden-Baden

100,00

bitiba GmbH, München

100,00 2)

BL Engineering Solutions Private Limited, Neu-Delhi/Indien Blumendepot GmbH, Mörfelden-Walldorf BONAGO Incentive Marketing Group GmbH, Offenburg

51,00 100,00 75,10

Brand Media Solutions GmbH, Offenburg

100,00

Bunte Entertainment Verlag GmbH, München

100,00

Burda (Thailand) Co., Ltd., Bangkok/Thailand

64,30

Burda Broadcast Media Baden-Württemberg GmbH & Co. KG, Offenburg

100,00

Burda Broadcast Media Geschäftsführungs-GmbH, München

100,00

Burda Broadcast Media GmbH & Co. KG, München

100,00

Burda Broadcast Verwaltungs GmbH, Offenburg

100,00

Burda Ciscom GmbH, Offenburg

100,00

Burda CN Polska Sp. z o.o., Warschau/Polen

100,00

Burda Communications Sp. z o.o., Warschau/Polen

100,00

Burda Community Network GmbH, Offenburg

100,00

Burda Community Network International GmbH, Offenburg

100,00

Burda Community Network International Italia S.r.l. i.L., Mailand/Italien

100,00

Burda Creative Group GmbH, München

100,00

Burda Digital Commerce GmbH, Offenburg

100,00

Burda Digital GmbH, München

100,00

Burda Digital Systems GmbH, Offenburg

100,00

Burda Digital Ventures GmbH, Offenburg

100,00

Burda Direct France SAS, Schiltigheim/Frankreich

100,00

Burda Direct GmbH, Offenburg

100,00

Burda Direct Interactive GmbH, Offenburg

100,00

Burda Direkt Services GmbH, Offenburg

100,00

Burda Druck GmbH, Offenburg

100,00

BURDA DRUCK FRANCE SAS, Vieux-Thann/Frankreich

100,00

BURDA DRUCK INDIA PRIVATE LIMITED, Neu-Delhi/Indien

100,00

Burda Druck Nürnberg GmbH & Co. KG, Nürnberg

100,00

Burda Druck Nürnberg Verwaltungs GmbH, Nürnberg

100,00

Burda Food Partners GmbH, München

100,00

Burda France SAS, Paris/Frankreich

100,00

Burda Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Offenburg

100,00

Burda Glam AG, Basel/Schweiz

100,00

138

BURDA GESCHÄFTSBERICHT


Anteile in %

Burda Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG, Offenburg

100,00

Burda Grundstücksverwaltungsgesellschaft Objekt München mbH, Offenburg

100,00

Burda Holdings (Thailand) Co. Ltd., Bangkok/Thailand

100,00

Burda Immobilien GmbH, Offenburg

100,00

Burda Information Services GmbH, Offenburg

100,00

Burda Intermedia Publishing GmbH, München

100,00

Burda Internetdienstleistungsgesellschaft mbH, München

100,00

Burda International GmbH, Offenburg

100,00

Burda Magazine Holding GmbH, München

100,00

Burda Media Entertainment GmbH, München

100,00

BURDA Media 2000 s.r.o., Prag/Tschechische Republik

100,00

Burda Media Polska Sp. z o.o., Wroclaw/Polen

100,00

Burda Media Service GmbH, Offenburg (künftig: Burda Service-Handel-Märkte GmbH)

100,00

Burda Medien Vertrieb GmbH, Offenburg

100,00

Burda News Druck GmbH, Darmstadt

100,00

Burda NG Polska Sp. z o.o., Warschau/Polen

100,00

Burda NG Polska Sp. z o.o. Spol. Komandytowa, Warschau/Polen

100,00

Burda Praha spol. s r.o., Prag/Tschechische Republik

100,00

BURDA PRINT CEE s.r.o. - v likvidácii, Bratislava/Slowakei

100,00

Burda Publishing Polska Sp. z o.o., Warschau/Polen

100,00

Burda Publishing Polska Sp. z o.o. Spol. Komandytowa, Warschau/Polen

100,00

Burda Romania S.R.L., Bukarest/Rumänien

100,00

Burda Senator Verlag GmbH, Offenburg

100,00

Burda Service AG, Basel/Schweiz

100,00

Burda Services GmbH, Offenburg

100,00

Burda Singapore Pte. Ltd., Singapur

100,00

Burda Sports Group GmbH, München

100,00

Burda Taiwan Co. Ltd., Taipeh/Taiwan

80,00

Burda Verlag Osteuropa GmbH, Offenburg

100,00

Burda Wireless GmbH, München

100,00

BurdaStyle, Inc., New York/USA

100,00

Burda-Ukraina, Kiew/Ukraine

100,00

BZV Zeitschriften Verlag GmbH & Co. KG, München

100,00

BZV Zeitschriften Verlag Verwaltungs-GmbH, München

100,00

Cellular GmbH, Hamburg

100,00 3)

CHIP Communications GmbH, München

100,00

CHIP Digital GmbH, München

100,00

CHIP Holding GmbH, München

100,00

Cinema Verlag GmbH, Hamburg

100,00

computeruniverse GmbH, Friedberg

100,00

CP-Retail GmbH, Berlin

100,00 4)

Cyberport GmbH, Dresden

96,00

Cyberport Services GmbH, Dresden

100,00 4)

daskochrezept.de GmbH, Wetzlar

100,00

Debitor-Inkasso GmbH, Bad Schwartau

100,00

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

139

konzernabschluss 2013

49,00

Burda Holding Publishing Polska Sp. z o.o., Warschau/Polen


Anteile in %

DLD Media GmbH, München

100,00

DLD Ventures GmbH, München

100,00

edelight GmbH, Stuttgart

100,00

Editions DIPA Burda SAS, Schiltigheim/Frankreich

100,00

EDITIONS HUBERT BURDA MEDIA SAS - PARIS, Paris/Frankreich

100,00

Editions Nuit & Jour SAS, Paris/Frankreich

100,00

Elitemedianet GmbH, Hamburg

100,00 3)

Essential Publishing Limited, Colchester/Großbritannien

100,00

Exposure Media Marketing Private Ltd., Neu-Delhi/Indien

100,00

fi services gmbh, Pleidelsheim

100,00 5)

Finanzen100 GmbH, Köln

100,00 3)

Fit for Fun Verlag GmbH, Hamburg

100,00

Focus Magazin Verlag GmbH, München

100,00

Focus Money Redaktions-GmbH, München

100,00

Focus TV-Produktions GmbH, München

100,00

Freedreams B.V., Nimwegen/Niederlande

100,00

freundin Verlag GmbH, München

100,00

FTM Freizeit- und Trendmarketing GmbH & Co. KG, Kleve

100,00

FTM Freizeit- und Trendmarketing Verwaltungsgesellschaft mbH, Kleve

100,00

Globus Verlag GmbH, München

100,00

Grupo Galenicom Tecnologias de la Informacion (eConozco), S.L., Barcelona/Spanien

100,00 1)

HolidayCheck AG, Bottighofen/Schweiz

100,00 3)

HolidayCheck Polska Sp. z o.o., Warschau/Polen

100,00 3)

Hubert Burda Media France SAS, Paris/Frankreich

100,00

Hubert Burda Media Hong Kong Limited, Hongkong/China

100,00

Hubert Burda Media India Private Limited, Neu-Delhi/Indien

100,00

Hubert Burda Media Limited, Colchester/Großbritannien

100,00

Hubert Burda Media UK LP., Colchester/Großbritannien

100,00

Hubert Burda Media, Inc., New York/USA

100,00

IGV-Treuhand GmbH, Offenburg

100,00

INO24 AG, Pleidelsheim

86,08

ino24 clever versichert GmbH, Pleidelsheim

100,00 5)

Institut für Medien- und Konsumentenforschung IMUK Geschäftsführungs-GmbH, Erding

100,00

Institut für Medien- und Konsumentenforschung IMUK GmbH & Co. KG, Erding

100,00

Internet Magazin Verlag GmbH, München

100,00

InTime Media Services GmbH, Oberhaching

51,00

jameda GmbH, München

100,00 3)

Komunikace 2000 s.r.o., Prag/Tschechische Republik

100,00

kununu GmbH, Wien/Österreich

100,00 1)

Kurbaum GmbH, Baden-Baden

100,00

M.I.G. Medien Innovation GmbH, Offenburg

100,00

matina GmbH, München

100,00 2)

MAX Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg

100,00

Media Market Insights GmbH, Offenburg

100,00

Medienpartner International GmbH, Offenburg

100,00

Meteovista B.V., Zeist/Niederlande

100,00 3)

140

BURDA GESCHÄFTSBERICHT


Anteile in %

MFI Meine Familie und ich Verlag GmbH, München

100,00

Mirabo AG, Basel/Schweiz

100,00

mobileminds GmbH, München

100,00

NetMoms GmbH, Köln

100,00 3)

Neue Verlagsgesellschaft mbH, Offenburg

100,00

OOO Burda Distribution Services, Moskau/Russland

100,00

OOO Everest Distribution, Moskau/Russland

100,00

OOO Press Point International, Moskau/Russland

100,00

OOO TK Pressexpo, Moskau/Russland

100,00

organize.me GmbH, München

100,00 3)

Ortenauer Papierverarbeitung GmbH, Offenburg

100,00

PaketPLUS Marketing GmbH, Berlin

100,00

Pixelate Ventures Sp. z o.o., Krakau/Polen

100,00

Playboy Deutschland Publishing GmbH, München

100,00

Publicité Nuit et Jour SARL, Paris/Frankreich

100,00

ROSEA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt BURDA Medien Park KG, Düsseldorf

100,00

ROSEA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt BURDA Offenburg KG, Düsseldorf

100,00

RPC Voyages SAS, Courbevoie/Frankreich

55,00 3)

sevenload GmbH, Köln

100,00

Silkes Weinkeller GmbH, Velbert

74,90

Smart Inkasso Service GmbH, Lüneburg

100,00

STARnetONE GmbH, Berlin

100,00

Super Illu Verlag GmbH & Co. KG, Berlin

100,00

Super Illu Verlag Verwaltungs-GmbH, Berlin

100,00

10betterpages GmbH, München

89,04

TF Digital GmbH, München

100,00 3)

The Entertainment Company GmbH, Offenburg

100,00

TOMORROW FOCUS AG, München

58,84

TOMORROW FOCUS Content & Services GmbH, München

100,00 3)

TOMORROW FOCUS Media GmbH, München

100,00 3)

Tomorrow Travel B.V., Woerden/Niederlande

100,00 3)

TOMORROW Travel Solutions GmbH, München

100,00 3)

TOV Burda Distribution Services Ukraina, Kiew/Ukraine

100,00

Treehouse Sp. z o.o., Warschau/Polen

100,00

TV Spielfilm Verlag GmbH, Hamburg

100,00

tv.gusto GmbH, Köln

83,50

Valentins GmbH, Mörfelden-Walldorf

100,00

Valiton GmbH, München

100,00

Verlag Aenne Burda GmbH & Co. KG, Offenburg

100,00

Verlagsgruppe Milchstrasse GmbH, Hamburg

100,00

Verwaltungsgesellschaft MAX Verlag mbH, Hamburg

100,00

VSG Advertising Italy S.r.l., Mailand/Italien

100,00

Webassets B.V., Zeist/Niederlande

50,99 3)

XING AG, Hamburg

50,63

XING Events GmbH, Hamburg

100,00 1)

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

141

konzernabschluss 2013

50,08

P-Eleven GmbH, Hamburg


Anteile in %

XING International Holding GmbH, Hamburg

100,00 1)

XING Networking Spain, S.L., Barcelona/Spanien

100,00 1)

XING Switzerland GmbH, Sarnen/Schweiz

100,00 1)

Xino-Media GmbH, Offenburg

100,00

ZAO Burda Interaktiv, Moskau/Russland

100,00

ZAO Sales, Moskau/Russland

100,00

ZAO Verlagshaus Burda, Moskau/Russland

100,00

zooplus AG, München

50,92

zooplus france S.A.R.L., Straßburg/Frankreich

100,00 2)

zooplus italia s.r.l., Genua/Italien

100,00 2)

zooplus Pet Supplies Import and Trade Ltd., Istanbul/Türkei

100,00 2)

zooplus polska sp. z.o.o., Krakau/Polen

100,00 2)

zooplus services ESP S.L., Madrid/Spanien

100,00 2)

zooplus service Ltd., Oxford/Großbritannien

100,00 2)

Zoover France SARL, Courbevoie/Frankreich

100,00 3)

Zoover GmbH, Köln

100,00 3)

Zoover International B.V., Zeist/Niederlande

100,00 3)

Zoover International Holland Filiaal, Zeist/Niederlande

100,00 3)

Zoover Media B.V., Zeist/Niederlande

100,00 3)

Zoover Travel B.V., Zeist/Niederlande

100,00 3)

ZVB Zeitschriften-Vertriebs AG, Basel/Schweiz

100,00

b) Quotal konsolidierte Gesellschaften nach § 310 HGB

B+B Media Services GmbH, Offenburg

50,00

BB RADIO Länderwelle Berlin/Brandenburg Beteiligungs GmbH, Potsdam

50,00

BB Radio Länderwelle Berlin/Brandenburg GmbH & Co. Kommanditgesellschaft, Potsdam – Gruppe –

50,00

Burda Hearst Publishing GmbH, München

50,00

DOGAN BURDA DERGI YAYINCILIK VE PAZARLAMA A.S., Istanbul/Türkei

48,61

Güll GmbH, Lindau

49,00

HPB Press Holding Sdn Bhd, Kuala Lumpur/Malaysia

50,00

Musicstarter GmbH & Co. KG, Berlin

50,00

M.O.R.E. Lokalfunk Baden-Württemberg GmbH & Co. KG, Ulm

50,00

M.O.R.E. Lokalfunk Baden-Württemberg Verwaltungs-GmbH, Ulm

50,00

Presse-Service Güll GmbH, St. Gallen/Schweiz

49,00

SEG Stegenwaller Entertainment Group GmbH & Co. KG, Essen

50,00

SEG Stegenwaller Entertainment Group Verwaltungs GmbH, Essen

50,00

TOO Burda-Alatau Press, Almaty/Kasachstan

50,00

c) Assoziierte Unternehmen nach § 311 HGB

AlphaSights Ltd., London/Großbritannien

28,80

Dergi Pazarlama Planlama ve Ticaret Anonim Sirketi, Istanbul/Türkei

44,00

Escapio GmbH, Berlin

47,20

Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung mbH & Co. KG, München

25,00

Lidyana Elektro Hitzmetler Ithalat Ihracat Pazarlama A.S., Instanbul/Türkei

24,10

Mediaprint & Kapa Pressegrosso spol. s r.o., Prag/Tschechische Republik

38,78

MZV Export-Import Zeitschriften-Vertrieb GmbH & Co. Kommanditgesellschaft, Unterschleißheim

40,00

142

BURDA GESCHÄFTSBERICHT


Anteile in %

MZV Export-Import Zeitschriften-Vertrieb Verwaltungs-GmbH, Unterschleißheim

40,00

MZV Moderner Zeitschriften-Vertrieb GmbH & Co. Kommanditgesellschaft, Unterschleißheim

40,00

MZV Moderner Zeitschriften-Vertrieb Verwaltungs-GmbH, Unterschleißheim

40,00

NEVA Media GmbH, Berlin

43,10

Radio Arabella Studiobetriebsgesellschaft mbH, München

20,56

Showroom Sp. z o.o., Warschau/Polen

25,09

Tripsbytips GmbH, Berlin

35,20

United Ambient Media AG, Hamburg

42,31

Webguidez Entertainment GmbH, Berlin

37,01

40,21

Beijing Vogel Burda Media Advertising Ltd., Peking/China

49,00

Burda Hong Kong Limited, Hongkong/China

82,15

Cyberport S.a.r.l., Luxemburg/Luxemburg

100,00 4)

Dialog Service Center GmbH, Neckarsulm

50,77

Europe Online Deutschland GmbH, München

100,00

FamilyBook GmbH, Köln

100,00 3)

HolidayCheck France SAS, Paris/Frankreich

100,00 3)

Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung Verwaltungs GmbH, München

25,00

IncGamers Ltd., Falkirk/Großbritannien

33,33

Nachtagenten GmbH, München

29,97

NEVA Media GmbH, Berlin

43,10

Online International Beteiligungs-GmbH, München

100,00

Privatradio Landeswelle Mecklenburg-Vorpommern GmbH & Co. Studiobetriebs KG, Rostock

47,15

Privatradio Landeswelle Mecklenburg-Vorpommern Verwaltungs GmbH, Rostock

29,40

Studio Gong GmbH & Co. Studiobetriebs KG, München – Gruppe –

41,67

Tifuve GmbH, München

100,00 2)

Virtueller Bau-Markt Aktiengesellschaft, Meerbusch

26,02

Vogel Burda (Beijing) Advertising, Peking/China

100,00

Vogel Burda Medya Yayimcilik ve Tic. A.A., Istanbul/Türkei

100,00

zooplus Eastern Europe TOV, Kiew/Ukraine

100,00 2)

zooplus Kroatien d.o.o., Zagreb/Kroatien

100,00 2)

zooplus Nederland B.V., Rotterdam/Niederlande

100,00 2)

Zoover Internet Teknolojileri Tuzim Ticaret Ltd., Kusadasi/Türkei

95,00 3)

Zoover Italia SARL, Monza/Italien

95,00 3)

1) mittelbare Beteiligung der XING AG 2) mittelbare Beteiligung der zooplus AG 3) mittelbare Beteiligung der TOMORROW FOCUS AG 4) mittelbare Beteiligung der Cyberport GmbH 5) mittelbare Beteiligung der INO24 AG

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

143

konzernabschluss 2013

d) Gesellschaften nach § 296 HGB bzw. § 313 Abs. 2 Nr. 4 HGB

Acton GmbH & Co Heureka KG, München


Vorstehender zur Veröffentlichung bestimmter Konzernab­ schluss und Konzernlagebericht entsprechen den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesell­ schaftsvertrages. Zum vollständigen Konzernabschluss und Konzernlagebericht haben wir den folgenden Bestätigungs­ vermerk erteilt:

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers „Wir haben den von der Hubert Burda Media Holding Kommandit­ gesellschaft, Offenburg, aufgestellten Konzernabschluss – be­ stehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang – und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2013 geprüft. Die Aufstellung von Konzern­ abschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handels­ rechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages liegen in der Verantwortung des Vorstands und des persönlich haftenden Gesellschafters der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzern­ abschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Ab­ schlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu ­planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Ver­ mögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hin­ reichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäfts­ tätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler

144

BURDA GESCHÄFTSBERICHT

berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems ­sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresab­ schlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unterneh­ men, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der ange­ wandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands und des persönlich haftenden Gesellschafters sowie die Würdigung der Gesamtdar­ stellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewon­ nenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetz­ lichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages und vermittelt unter Beachtung der Grund­ sätze ordnungsmäßiger Buchführung und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages ein den tatsäch­ lichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insge­ samt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“ Karlsruhe, den 26. März 2014 PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Andreas Fell, Wirtschaftsprüfer Dr. Martin Nicklis, Wirtschaftsprüfer



Impressum Herausgeber: Burda GmbH Corporate Communications Arabellastraße 23, 81925 München Tel. + 49 (0) 89 92 50 25 75 www.hubert-burda-media.de www.burda-news.de Verantwortlich Philipp Wolff Management Julia Korn Managing Editor Bernd Hölzner Art-Direktion Marcus Reichle Redaktionelle Unterstützung Christin Apel, Christiane Blana, Verena Bücher, Jonas Grashey, Berthold Heidbüchel, Lisa-Marie von Raepke, Marianne Lena Reif, Alice Schwetz, Dorothee Stommel Produktion Michael Schekatz Konzernabschluss Heinz Spengler Verlag: Burda Creative Group GmbH Arabellastraße 23, 81925 München Tel. + 49 (0) 89 92 50 13 20 www.burdacreativegroup.de Management und Konzept Christine Fehenberger Chefredakteur Fabrice Braun Managing Editor Britta Schmidt Art-Direktion Veronika Schmidt Autoren Christoph Henn, Alexandra-Katharina Kütemeyer, Anne Lehwald, Anatol Locker, Niclas Müller, Lisa von Ortenberg, Sascha Sarmast, David Schumacher Bildredaktion Michaela Beck, Anka Müller Lithografie Silvana Mayrthaler Lektorat Dr. Michael Petrow (Dir.), Jutta Schreiner Produktion Wolfram Götz (Dir.), Rüdiger Hergerdt, Cornelia Sauer Druckerei Kastner & Callwey Medien GmbH Papier Sirio Pearl Ice white, 300 g/m2; PlanoScript 120 g/m2; Argenta seiden matt 90 g/m2

© 2014 Hubert Burda Media Bildnachweise 04, 06, 08, 44–49, 78–83 Michael Hudler; 04, 10–17 Stefen Chow; 04, 18–25, 26–35, 36–43, 72–77 Robert Fischer; 50–55, 66–71 Matthias Haslauer; 56–65 Martin Adolfsson, Illustrationen: 86–92 Clemens Maurer




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