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EINE VERLAGSBEILAGE DER BERLINER ZEITUNG
Studium mal anders: Ausgefallene Fächer.
Karriere mal anders: Start nach drei Jahren.
Lernen mal anders: Vorteile von E-Learning.
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FREITAG, 15. FEBRUAR 2013 I VERLAGSBEILAGE
Arbeitsplätze auch für Exoten Berufsberater wissen: Selbst ausgefallene Fächer können zu erfolgreichen Karrieren führen, sofern sie zum Studenten passen
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ür mich war die Wahl des Studienfachs nicht so schwer. Um mich zu informieren, bin ich zu mehreren Tagen der offenen Tür gegangen, sagt Franziska Teubert. Dort sprach die 24-Jährige mit Professoren, besuchte auch „Schnuppertage“ an den Fakultäten und traf schließlich ihre Entscheidung: Unter den rund 600 Fächern, die die Berliner Universitäten und Fachhochschulen anbieten, wählte sie Kommunikationswissenschaften, Nordamerikawissenschaft und Anthropologie an der Freien Universität (FU) aus. „Ich habe mit jedem Fach eine neue Perspektive gelernt, an Probleme heranzugehen und Lösungen zu finden“, sagt sie. Allerdings könne nicht jedes Fach mit jedem anderen kombiniert werden. Ihre eigene Entscheidung entstand auch aus Vorgaben der Universität. Nach dem Bachelor bewarb sie sich bei sechs Universitäten für einen Studienplatz im Masterprogramm Kommunikationswissenschaften und blieb schließlich an der Freien Universität. Wie Teubert machen rund zwei Drittel der Studenten nach dem Bachelor einen Master. Häufig bauen beide Fächer aufeinander auf. „Die Spezialisierung findet im Masterprogramm statt“, sagt Horst Henrici, Leiter des Studierendenservices an der Technischen Universität (TU) Berlin. Wer im Bachelor Maschinenbau studiert, kann einen Master in Metalltechnik, Produktionstechnik oder Schiffs- und Meerestechnik draufsatteln.
Menschen schon, sagte er zu mir“, erzählt sie. Doch sie findet, auch der Arbeitsmarkt braucht Hochschulabsolventen, die eine andere Perspektive mitbringen. „Stiftungen, öffentliche Einrichtungen, auch Unternehmen sollten zulassen, dass jemand anders denkt“, sagt sie. Sie sollten mehr Geisteswissenschaftler in ihre Trainee-Programme aufnehmen, die zum Beispiel Kulturwissenschaften oder interkulturelle Kommunikation studiert haben. „Wir brauchen nicht nur Mediziner, Pädagogen oder Ingenieure, um global zu denken“, fügt sie hinzu. Der Praxisbezug ist wichtig
Der Bachelor als Basis „Das grundständige Studium, also der Bachelor, ist sehr breit angelegt“, sagt Henrici. Er vermittelt Grundwissen in einer Disziplin. Das Master-Studium bietet dagegen Fachkenntnisse. Diese Struktur spiegelt sich auch in der Anzahl der angebotenen Fächer in den jeweiligen Zweigen wider: Während die TU rund 40 Bachelor-Fächer offeriert, sind es beim Master-Studiengang 75 Fächer (62 Master und 13 weiterbildende Master-Studiengänge, die in der Regel zahlungspflichtig sind). Seit der Bologna-Reform, mit der 2002 das neue System mit Bachelor- und Masterabschlüssen eingeführt wurde, soll auch nach dem Bachelor ein Eintritt in die Arbeitswelt möglich sein. Das scheint zu funktionieren. „Der Bachelor kommt auf dem Arbeitsmarkt an“, sagt Henrici. Er sieht die Zukunft des Masterabschlus-
ses besonders im wissenschaftlichen Bereich. „Es gibt viele forschungsorientierte Masterstudiengänge“, sagt er. Wer Masterstudiengänge wie Historische Urbanistik oder Scientific Computing belegt, hat auch häufig Interesse an einer beruflichen Karriere an einer Universität. Doch viele Studenten bleiben nach dem Bachelor in dem bereits begonnenen Fach. Auch für Franziska Teubert wäre ein Wechsel in ein neues Fach nicht infrage gekommen. „Die vier Semester sind zu kurz, um etwas völlig Neues zu lernen“, sagt sie. Wichtiger war ihr, auf dem eingeschlagenen Weg weiterzugehen und ihr Wissen zu vertiefen. „Zumal das letzte Semester für die Masterarbeit angesetzt ist.“
Teubert nutzte den Master auch für ein Auslandssemester in Washington DC. Während des Bachelorund Masterstudiums arbeitete sie beim Rundfunk Berlin-Brandenburg und drei Jahre als studentische Mitarbeiterin an der FU. Nicht nur auf die Karriere schauen Damit hat sie in den Augen von Sabine Drietzsch, Beraterin für akademische Berufe bei der Agentur für Arbeit, genau richtig gehandelt. „Lasst euch den Wind des Lebens um die Nase wehen“, ist ihre Empfehlung für manch einen Studenten, der nur seinen Abschluss vor Augen hat. Was das große Angebot an Fächern betrifft, so hält sie dieses für gerechtfertigt. „Wir sind Indivi-
duen. Jeder hat das Recht, seine Neigung zu verspüren“, sagt sie. Auch mit exotischen Abschlüssen könnte der passende Arbeitsplatz gefunden werden. Sie berichtet von einer jungen Sinologin (Chinakunde und Chinesisch), die neulich verzweifelt vor ihr gesessen habe. „Sie war sich gar nicht bewusst, wie viel sie schon im und neben dem Studium gemacht hatte“, sagt Drietzsch: zum Beispiel Praktika. Doch die Studentin habe die gewonnenen Kontakte nicht gepflegt. Jetzt wird sie diese wieder aufnehmen. Auch der junge Mann mit Philosophie-Studium, den sie kürzlich traf, wird ihrer Meinung nach seinen Weg machen: „Der Arbeitsmarkt braucht uns nicht, aber die
Die Frage nach dem Bedarf auf dem Arbeitsmarkt könne nicht allein bestimmend sein bei der Berufswahl, betont sie. Zum Erfolg im Beruf gehörten zwei Fragen: „Wie kann ich mein Studium einsetzen, um eine Tätigkeit daraus zu machen? Und: Welches sind meine Kompetenzen und Neigungen?“ Besonders letztere Frage berücksichtigten manche Studenten nicht. „Es gibt Studienrichtungen, die nicht eins zu eins mit dem späteren Berufsbild übereinstimmen, wie beispielsweise beim Mediziner“, sagt Dietzsch, doch auch diese lohne es sich zu betrachten. Dietzsch hält einen Berufsantritt nach dem Bachelor für vorteilhaft, um vor einer weiteren Spezialisierung Erfahrungen zu sammeln. Danach könne eine tragfähige Entscheidung getroffen werden. Sie weist auf duale Studiengänge hin, bei denen Masterstudium und Beruf miteinander verbunden werden können. „Universitäten und Unternehmen sind ständig im Gespräch, um gemeinsam Programme zu entwickeln.“ So wird ein Praxisbezug hergestellt, der dem Absolventen und dem Arbeitgeber nützt. Noch stecke Berlin im Bereich Duales Studium „in den Kinderschuhen“, sagt sie. Drietzsch sieht hier eine der großen Herausforderungen der Zukunft für die Universitätslandschaft. Franziska Teubert hat sich ihr duales Studium sozusagen selbst organisiert. Nach einem längeren Praktikum in einer Berliner Agentur für politische Kommunikation wurde ihr dort eine Trainee-Stelle angeboten. Seit Dezember betreut sie selbstständig Projekte in ihrem Wunschbereich, während sie abends ihre Masterarbeit schreibt. Sie denkt, dass jedes Studienfach sinnvoll ist. Entscheidend sei, „sich rechtzeitig zu überlegen, was man damit anfangen will“. (mh.)
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D A S
E T W A S
A N D E R E
S T U D I U M
Rund 600 Fächer können Studenten in Berlin belegen – neben den klassischen Studiengängen gibt es eine Reihe Exoten. Altertumswissenschaften Profilbereich Prähistorische Archäologie (Freie Universität – FU). Altertumswissenschaften bieten eine Grundausbildung in Ägyptologie, Altorientalistik und Gebieten der Archäologie. Prähistorische Archäologie erforscht Artefakte sowie Bodendenkmäler der Ur- und Frühgeschichte und deren kulturhistorische Bedeutung. Arid Land Studies (Humboldt-Universität – HU). Das Studium wird im Rahmen des transatlantischen Studienprogramms „Atlantis“ – gemeinschaftlich von der Texas Tech University in den USA, der University of Sheffield in Großbritannien und der HU angeboten. Es werden fachübergreifende Lehrinhalte aus Geografie, Geologie, Biologie, Biodiversitätsforschung, Bodenkunde, Agrarwissenschaften, Hydrologie und Klimaforschung vermittelt.
schlägt Brücken zwischen Kulturwissenschaften und den Naturund Technikwissenschaften. Interkulturelle Germanistik (Europa-Universität Viadrina – EUV). Dies ist ein interdisziplinäres Studium, das die Methoden und Inhalte der Sprach-, Kultur- und Geschichtswissenschaften vereint. Interkulturelle Kompetenzen insbesondere im deutsch-polnischen Kontext stehen im Mittelpunkt.
Civil und Facility Engineering (Hochschule Lausitz – HL). Das Studium setzt sich aus den Studiengängen Bauingenieurwesen und Versorgungstechnik zusammen. Die Vertiefungsrichtungen sind Bauingenieurwesen und Gebäude- und Energietechnik. Computational Neuroscience (Technische Universität – TU). Es befasst sich mit den informationsverarbeitenden Eigenschaften des Nervensystems, also dem gesamten Spektrum der Hirnfunktionen von den verschiedenen Stu-
fen der Verarbeitung von Sinneseindrücken bis zu kognitiven Funktionen wie dem Lernen und der Steuerung des motorischen Systems. Deaf Studies (Sprache und Kultur der Gehörlosengemeinschaft, HU). Das Studium vermittelt eine Qualifikation für pädagogische und sprachpraktische Tätigkeiten mit gehörlosen, ertaubten und schwerhörigen Menschen – eine Vorbereitung für den Masterstudiengang „Gebärdensprachdolmetschen“.
Europäische Ethnologie (HU). Im Vordergrund steht dabei die Alltagskultur moderner, europäischer Gesellschaften. Betrachtet wird, wie Menschen ihr Zusammenleben organisieren und welche Verhältnisse zur Umwelt eingegangen werden.
International Forest Ecosystem Management (HS für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde – HNEE) Das Studium will Experten ausbilden, die in der Lage sind, die Wälder der Erde als Ökosysteme zu verstehen und nach den Prinzipien der nachhaltigen Forstwirtschaft zu erhalten und zu bewirtschaften.
Kultur und Technik (TU). Der vermeintliche Gegensatz zwischen den Disziplinen Kultur und Technik werden in dem Studiengang hinterfragt. Er zeigt Wechselbeziehungen zwischen den Dimensionen der modernen Welt auf und
Puppenspielkunst (Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch – HfS) Zeitgenössisches Puppentheater unter Einbeziehung von modernen Techniken gehört ebenso dazu wie klassisches Handpuppenspiel. (mh.)
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Der Bachelor wird unterschätzt Eine Untersuchung belegt, dass die Absolventen eines grundständigen Studiums gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben
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eniger Semester an der Uni, eine bessere Vorbereitung aufs Berufsleben, frühere Möglichkeiten zum Ausstieg für studienmüde Studenten – unter diesen Schlagworten wurde vor bald elf Jahren die Hochschullandschaft in Deutschland reformiert. Die wichtigste Neuerung: die Einführung des Bachelor-Abschlusses nach dem sogenannten grundständigen Studium. Wer nicht fünf oder sechs Jahre an der Universität verbringen wollte, sollte mit seiner Hilfe schon früher den Übergang in den Arbeitsmarkt schaffen. Drei Jahre Bildung
Doch haben sich die Erwartungen erfüllt? Leistet der Abschluss nach durchschnittlich drei Jahren, was von ihm erwartet wird? „Der Bachelor wird von Studierenden und Absolventen noch unterschätzt“, sagt Ann-Katrin Schröder-Kralemann, die beim Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft den Programmbereich „Hochschule und Wirtschaft“ leitet. Der Verband erstellte knapp elf Jahre nach Beginn der Reform die Studie „Mit dem Bachelor in den Beruf“ – eine breit angelegte Befragung von Studierenden, Bachelorabsolventen und Unternehmen. An der Studie beteiligt war das Institut der deutschen Wirtschaft Köln und das HIS-Institut für Hochschulforschung. Das Bundesministerium
für Bildung und Forschung fördert diese Studie. Rund 10 000 Bachelorstudierende, Studierende traditioneller Studiengänge, Bachelorabsolventen und 1 500 Unternehmen wurden für die Untersuchung befragt. Das Ergebnis: Bachelorabsolventen gelingt der Berufseinstieg überwiegend reibungslos. Die Hälfte der Absolventen von Fachhochschulen und ein Viertel der Universitätsabsolventen nimmt mit dem ersten akademischen Abschluss direkt eine Berufstätigkeit auf. Nach einem Jahr im Beruf ist die Mehrzahl mit Vergütung, Aufgabenbereich und Karriereperspektiven zufrieden. Derzeit setzt allerdings der überwiegende Teil der Studierenden seine akademische Ausbildung nach Bachelor-Abschluss noch mit einem Masterstudium fort. Es gibt aber auch Kritik: Viele Hochschulen haben die BolognaReform nach Einschätzung der Befragten nicht zu einer grundlegenden Modernisierung der Studieninhalte genutzt. Studierende und Unternehmen monieren fehlenden Praxisbezug und eine gleichzeitige Stoffüberfrachtung in den Studiengängen. „Insgesamt machen die Ergebnisse der Studie deutlich: Der Bachelor wird immer mehr zur Selbstverständlichkeit“, sagte die damalige Bundesforschungsministerin Annette Schavan bei der Vorstellung der Studie.
F L E X I B E L Reform: Seit 2002 gelten Bachelor und Master als gleichberechtigte Abschlüsse. Studiendauer: Die Hälfte der Absolventen schaffte ihren Bachelor 2010 nach maximal 6,5 Semestern. Fürs Diplom brauchte die Hälfte der Studierenden bis zu 12,2 Semester. Flexibilität: Die Bachelor-Absolventen können einen Master anschließen oder deutlich früher als bisher in den Beruf einsteigen und später ein berufsbegleitendes Masterstudium absolvieren. Akzeptanz: Bachelor-Absolventen sind selten arbeitslos (zwei Prozent Uni, drei Prozent Fachhochschule) oder unterhalb ihres Qualifikationsniveaus beschäftigt (fünf Prozent Uni, drei Prozent Fachhochschule).
„Die jungen, gut ausgebildeten Absolventen sind für die Unternehmen attraktiv und bekommen vernünftige Perspektiven.“ Das kann auch Schröder-Kralemann bestätigten. „Bei den Ingenieuren reißen sich die Unternehmen förmlich um die Bachelor-Absolventen“, sagt die
Wissenschaftsmanagerin, die an der Erstellung der Untersuchung als Autorin beteiligt war. Unternehmen machten bei der Einstellung von Hochschulabsolventen häufig keinen Unterschied zwischen Bachelor und Master, was schon an vielen Stellenanzeigen deutlich werde. Dort stehe oft nur: „Hochschulabsolvent gesucht“. An den Unis sei diese Tatsache bislang wenig durchgedrungen. In der Untersuchung stellte sich heraus, dass rund zwei Drittel der Studenten nach dem Bachelor weiterstudieren. „Nach den Gründen befragt, spielt das Fachinteresse die größte Rolle“, sagt SchröderKralemann. Rund drei Viertel der Befragten gab das als Grund an. Zwei Drittel nannten auch den Wunsch, die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Lediglich ein Drittel strebte eine wissenschaftliche Karriere an, für die ein Master zwingend notwendig ist. Dabei sei der Bachelor auch dafür geschaffen worden, sich mit seiner Hilfe zunächst auf den Arbeitsmarkt zu begeben, um berufliche Erfahrungen zu sammeln. „Doch es gibt noch zu wenige berufsbegleitende Masterstudiengänge“, sagt Schröder-Kralemann. Einmal in der Berufswelt angekommen, wollten viele nicht mehr aussteigen, um wieder an die Universität zu gehen. „Der Master ist häufig nur als konsekutiver Vollzeit-
und Präsenzstudiengang möglich“, sagt sie. Aus diesem Grund studiert die Mehrheit der Bachelorabsolventen unmittelbar mit dem Master weiter. Dass sie damit nicht unbedingt schneller Karriere machen, belegt die Untersuchung ebenfalls: Ein Jahr nach dem Hochschulabschluss hatte die große Mehrheit derjenigen Bachelorabsolventen, die sich für den Berufseinstieg entschieden hatten, eine Position als Projektleiter oder als Fachgebietsleiter ohne Personalverantwortung übernommen. Wichtige weiche Faktoren „Es zeigte sich, dass die Unternehmen für eine Beförderung weniger den Hochschulabschluss als vielmehr die sogenannten weichen Faktoren berücksichtigen: die Identifikation mit dem Unternehmen, Leistungsbereitschaft und Kommunikationsfähigkeit“, sagt Schröder-Kralemann. Viele Studenten setzen sich unter starken Druck, um möglichst in kurzer Zeit das Studium zu beenden. „Doch das ist von manchen Unternehmen gar nicht gewünscht“, sagt sie. Ein Auslandsaufenthalt oder ehrenamtliches Engagement werden oft mehr geschätzt, als die kürzest mögliche Studiendauer. Solche Erfahrungen könnten neben dem erfolgreichen Abschluss den Eintritt in die Arbeitswelt erleichtern. (mh.)
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FREITAG, 15. FEBRUAR 2013 I ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG
Das flexible Studium für Aufsteiger An der German open Business School studieren Berufstätige in jeweils drei Stufen bis zum Bachelor- und Master-Abschluss
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mmer mehr Berufstätige entscheiden sich für ein Studium neben dem Beruf, weil sie ohne akademische Bildung in ihrem Job nicht weiterkommen. Da ist es gut, wenn man Studienmodule flexibel belegen kann. Das bietet die staatlich anerkannte German open Business School GoBS – Hochschule für Wirtschaft und Verwaltung – seit 2011 in Berlin an. Studierende erlangen in jeweils drei Stufen, die sie jeweils mit einem Hochschulzertifikat abschließen, ihren Bachelor- oder Master-Abschluss in wirtschaftswissenschaftlichen Fächern. Dazwischen können sie pausieren. Berufstätige mit unterschiedlichen schulischen und beruflichen Erfahrungen erhalten hier den Zugang zu akademischer Bildung. „Wir praktizieren das, was Politik und Wissenschaft seit Langem fordern – die Durchlässigkeit des Bildungssystems“, sagt Prof. Dr. Annette Mayer, die Rektorin. „Das Abitur ist nicht das Maß aller
Dinge. Berufliche Qualifizierung und praktische Erfahrung können ebenso wertvoll sein. Daher studieren bei uns Berufstätige mit und ohne Reifezeugnis.“ Die GoBS rechnet berufliche Fortbildungsabschlüsse auf die Dauer des Präsenzstudiums an. Außerdem knüpft das Studienmodell an berufspraktische Erfahrungen an, und nach und nach werden spezifisch theoretische Inhalte vermittelt. Das BachelorStudium gliedert sich in acht Semester und endet mit dem Bachelor of Arts (B.A.) in Business Administration, Business and Communication oder International Relations. Nach vier Semestern kann das Hochschulzertifikat Associate Degree Ökonom/-in (GoBS) und nach sechs Semestern das Diploma in Business Studies Betriebswirt/-in (GoBS) erworben werden. Wer den Bachelor in der Tasche hat, kann in vier Semestern den Master anschließen. Nach dem Berliner Hochschulgesetz ist
DAVID ULRICH
Prof. Dr. Peter Zaumseil, Prorektor für Lehre und Prüfung an der German open Business School (GoBS), bei einem Vortrag zum Arbeitsrecht.
die Zulassung in bestimmten Fällen sogar ohne Erststudium möglich. Neben dem klassischen MBA gibt es das Master of Arts in Wirtschaftspsychologie, bei dem man sich auf Arbeits- und Organisationspsychologie, Marketing und Konsumentenverhalten oder Mediation und Verhandlungsführung spezialisiert. Im Master of Arts in Projekt- und Prozessmanagement werden praxisnah fundierte Kenntnisse über Instrumente, Abläufe und Steuerungsmöglichkeiten bis hin zum Konfliktmanagement in Projektteams vermittelt. Alle Studiengänge der GoBS sind Präsenzstudiengänge. Denn der enge Kontakt zu Professoren und anderen Studierenden ist wichtig – in der Gruppe lernt es sich besser. Die Bachelor- und MasterStudiengänge der GoBS sind durch die Foundation for International Business Administration Accreditation (FIBAA) akkreditiert. Die Vorlesungen finden am Studienzentrum in der Berliner Bis-
marckstraße statt. Interessierte können das Institut persönlich kennenlernen und Fragen an die Studienberater stellen. In detaillierten Einzelgesprächen unterstützen diese bei organisatorischen und inhaltlichen Herausforderungen. Als gemeinnützige Hochschule für Wirtschaft und Verwaltung finanziert die GoBS ihren Studienbetrieb mit Gebühren. Sie sind dank der Gemeinnützigkeit moderat, sodass Berufstätige sie meist ohne große Einschränkungen aufbringen können. Informationsveranstaltungen zum Bachelor-Studium gibt es am: 20. Februar, 20. März, 24. April 2013, zum Master-Studium, 22. Februar, 22. März, 26. April 2013, jeweils um 18 Uhr.
Informationen: GoBS, Bismarckstraße 107, 10625 Berlin Tel.: 0800-5 01 23 45 (gebührenfrei), Fax: 0800-5 01 23 46 E-Mail: studienberatung@go-bs.de www.go-bs.de
Vorlesungen am Abend. Studieren im Hörsaal. Studium auch ohne Abitur.
Das 3-Stufen-Hochschulstudium für Berufstätige Stufe für Stufe zum Bachelor-Abschluss: Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3
Hochschulzertifikat
Hochschulzertifikat
Hochschulabschluss
Associate Degree
Diploma in Business Studies
Bachelor of Arts
Ökonom/in (GoBS)
B.A.
Betriebswirt/in (GoBS)
Das 3-Stufen Master-Studium in den Studiengängen:
Info-Veranstaltungen im GoBS Hochschulstudienzentrum Berlin Bismarckstr. 107 | 10625 Berlin: Mi. 20.02.2013 | 18:00 Uhr (Bachelor) Fr. 22.02.2013 | 18:00 Uhr (Master) Infos unter: 0800 50 12345 | studienberatung@go-bs.de | go-bs.de
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Mut zur Lücke
Statt zur Uni zum sozialen Dienst
Eine Auszeit oder ein Praktikum im Ausland kann sinnvoll sein. Experten raten, dies während eines Urlaubssemesters zu machen
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n Großbritannien und in den USA hat das „Gap Year“ eine lange Tradition: Hochschulabsolventen nehmen eine Auszeit, bevor nach dem Abschluss der Ernst des Lebens beginnt. Die einen nutzen die Zeit, um sich beruflich zu orientieren. Andere genießen noch einmal die große Freiheit und reisen als Rucksacktouristen um die Welt. Auch in Deutschland wird das „Gap-Year“ populär – als Auszeit zwischen Bachelor und Master. Ein „Gap Year“ plant auch Carl Escher, der einen Abschluss in Betriebswirtschaftslehre hat. Seine Auszeit betrachtet er nicht als Urlaub. Gerade absolviert der 25-Jährige ein mehrmonatiges Praktikum bei der Deutschen Unesco-Kommission in Bonn. „Bevor es mit dem Masterstudium weitergeht, möchte ich auch noch eine Sprachreise nach Lateinamerika machen“, sagt Escher. Zeit, um über den Tellerrand zu blicken, hatte er in den letzten Jahren nicht.
Die Auswirkungen des „Doppelabiturjahrgangs“ waren nicht so problematisch
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ir haben von dem Hype nichts gemerkt, sagt Horst Henrici, Leiter des Studierendenservices an der Technischen Universität Berlin. Das häufig befürchtete Chaos, das der Doppelabiturjahrgang G8 (also das einer Reform entsprungene Abitur nach Klasse 12, auch als achtjähriges Gymnasium, kurz G8 bekannt) auslösen würde, sei an der Universität vorbeigegangen. Henrici vermutet, dass sich viele Studenten abschrecken ließen und ihren Studienantritt hinausgeschoben haben. „Sie haben vielleicht erst Sozialdienst geleistet oder sind ins Ausland gefahren“, vermutet er. Problem Wohnungsmarkt Die Zahl der Studierenden sei an der Technischen Universität in den vergangenen Jahren bereits so stark gestiegen, dass sich G8 nicht drastisch auswirke, sagt Horst Henrici. Ähnliches berichten auch die Studienberatungen der anderen Universitäten. Das Studentenwerk weist darauf hin, dass der ohnehin angespannte Wohnungsmarkt für viele neue Studenten zum Problem geworden sei. „Besonders ausländische Studierende hatten es schwer, eine Wohnung zu finden“, sagt Beatrix Gomm von der Studienberatung. Das Studentenwerk hatte zudem ein merklich höheres Aufkommen an BAföG-Anträgen, was zu längeren Bearbeitungszeiten führte. Doch der hierdurch entstandene Rückstau sei inzwischen unter Kontrolle, sagt Gomm. Schneller zum Abitur Die Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur von bisher dreizehn auf nunmehr zwölf Jahre wurde in den vergangenen Jahren nach und nach in fast allen Bundesländern eingeführt. Dadurch erhielten zum Beispiel 2011 rund 506 000 Schüler in Deutschland die Hochschuloder die Fachhochschulreife. (mh.)
IMPRESSUM Berliner Verlag GmbH Anzeigenleitung: Mathias Forkel Redaktion: Peter Brock (verantwortlich), Angelika Giorgis Anzeigenverkauf: David Reimann, unterricht@berliner-verlag.de Tel. 030 23 27 70 15 Art Direction: Jane Dulfaqar, Annette Tiedge Fotos: Thinkstock
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Prinzipiell besteht keine Verpflichtung, den Master direkt an den Bachelor anzuschließen. „Die Chancen sind auch die gleichen, egal, ob man sich direkt bewirbt oder erst ein Jahr später“, versichert Jörg Ottmann von der Zentralen Studienberatung der GoetheUniversität in Frankfurt am Main.
So entsteht ein neues Zeitfenster wie nach dem Schulabschluss. Zeit für praktische Berufserfahrung oder Bildungsreisen. Trotzdem würde Ottmann eher davon abraten, ein „Gap Year“ nach dem Bachelor zu nehmen. „Es ist besser, solche Sachen während des Bachelor- oder Masterstu-
diums zu machen, nicht dazwischen.“ Auslandsaufenthalte und Praktika während des Studiums hätten den großen Vorteil, dass die Immatrikulation erhalten bleibt. Am Studentenstatus hängen viele Vergünstigungen, die wegfallen, wenn die Pause zu lang wird. „Im Praktikum verdient man oft nichts
oder nur sehr wenig, umso wichtiger ist es, an der Hochschule eingeschrieben zu sein.“ Viele Unternehmen vergeben Praktika nur an eingeschriebene Studenten. Auch Ingrid Kurz-Eckardt von der Arbeitsagentur in Nürnberg warnt zur Vorsicht. „An der Immatrikulation hängen Rentenanrechnungszeiten, die vergünstigte Krankenversicherung und bei unter 25-Jährigen auch das Kindergeld“, sagt sie. Das sollten Studenten in Planungen mit einbeziehen. Sie halte es für besser, ein oder zwei Urlaubssemester einzulegen. „Oder man schaut, wie lang die Pause ist, die sowieso zwischen der Abgabe der Abschlussarbeit und dem Beginn des Masters liegt.“ Wer auf die Auszeit nicht verzichten will, sollte sich frühzeitig über Möglichkeiten und Probleme informieren. „Wenn es ins Ausland gehen soll, sind sogar mindestens anderthalb Jahre Vorausplanung die Faustregel“, erklärt Ingrid KurzEckardt. (dpa/Christian Vey)
Die Angst vorm großen Humboldt Trotz vieler Hilfsangebote bleibt die Universität für manche Jugendliche ein Labyrinth voller Unwägbarkeiten
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wölf Jahre Schule – und dann? Der Übergang vom Gymnasium oder der Sekundarschule an die Universität fällt vielen Jugendlichen schwer. „Ich weiß überhaupt nicht, was ich studieren soll“, sagt der 18-jährige Gerrit aus Reinickendorf. Er hatte Sport und Biologie im Abitur, doch beide Bereiche interessieren den jungen Mann nicht so sehr, dass er sich einen entsprechenden Beruf vorstellen könnte. Als er im vergangenen Jahr mit seinem Abgangszeugnis nach Hause kam, wusste er noch nicht, was er damit anfangen sollte. Mit Hilfe seiner Eltern fand er einen Platz bei einer sozialen Einrichtung, wo er zurzeit ein Bundesfreiwilligenjahr absolviert. Doch die Frage nach dem „Wie geht es weiter?“ hat er noch immer nicht beantwortet. Orientierungshilfen am Abend So wie es dem ehemaligen Schüler geht, geht es vielen. Universitäten bieten deshalb inzwischen Veranstaltungen für Jugendliche im Abiturjahrgang an, um ihnen zu helfen, sich zu orientieren. „Irgendwas mit Sprachen? Oder lieber etwas ohne Mathematik? Vom Suchen und Finden des Studienfachs“, heißt zum Beispiel die „moderierte Diskussion“, zu
der die Humboldt-Universität am 14. April einlädt. Der Leiter der Allgemeinen Studienberatung und -information, Jochen Ley, wird die Teilnehmer durch den Abend führen. Er weiß um die Unsicherheit vieler Abiturienten. „Es gibt einen großen Bedarf an Orientierung“, sagt er. Viele Jugendliche kämen zur Universität mit einem Wunsch nach Perfektion. „Dabei ist es doch eine Fama zu denken: Wenn ich nicht durchstudiere, kann ich gleich Hartz IV abonnieren“, sagt er. Die Universität biete besonders im BachelorBereich zunächst ein breites Wissen an. Master-Studiengänge dienten der Spezialisierung, sozusagen der „Qualifizierung für höheren Weihen“, wie Ley mit einem Lachen sagt. Es gebe kein Idealbild eines Studiums, denn viele Studiengänge bildeten keine Berufe ab, wie dies zum Beispiel Fächer fürs Lehramt, die Ingenieurswissenschaften oder die Medizin tun. Hinzu komme, dass viele Menschen heute in Berufen arbeiten, die nichts mit ihrem Studium zu tun hätten. „Man lernt etwas, und macht etwas anderes“, sagt Ley, der selbst Historiker ist. Mit Hilfe der Veranstaltungen will die Humboldt-Universität den zukünftigen Studenten die Qual der
Wahl vereinfachen. Verschiedene Messen, wie die jährlich stattfindende Abi-Messe oder die Hochschulmesse, haben ähnliche Ziele. Dort präsentieren sich alle wissenschaftlichen Einrichtungen Berlins und beraten die Schülerinnen und Schüler. Die Hochschulmesse „Studieren in Berlin und Brandenburg“ findet zum Beispiel wieder am 8. März im Roten Rathaus statt. Ergänzungskurse in der Schule „Seit dem Schuljahr 2011/12 wird außerdem der Ergänzungskurs Studium und Beruf in der gymnasialen Oberstufe angeboten“, erklärt die Senatsverwaltung für Bildung. Der Kurs befasst sich „mit den Kompetenzen und Inhalten, die der Berufs- und Studienfindung förderlich“ seien. Neben der Hilfe bei der Berufswahl wird auch der Unterricht bereits so ausgerichtet, dass „wichtige methodische und inhaltliche Voraussetzungen für die Aufnahme eines Studiums“ erlernt werden, heißt es in der Bildungsverwaltung. So soll forschendes Lernen und selbstständiges wissenschaftliches Arbeiten gelernt werden. Die Schüler erstellen zum Beispiel eine schriftliche Seminararbeit und präsentieren ihre Ergebnisse – ähnlich wie an der Universität.
Doch trotz der Vorbereitung haben einige Studenten Probleme, mit dem Universitäts-Betrieb klarzukommen. „Etwa ein Drittel der Studenten hat Orientierungs- und Disziplinprobleme“, sagt Jochen Ley. Die Studienberatung der HU bietet deshalb auch Veranstaltungen für Erstsemester an: Wie stelle ich meinen Stundenplan zusammen?, Wie bewege ich mich auf dem Campus?, Wo gibt es etwas zu essen? So soll auch die Angst vor der Institution Universität abgebaut werden. „Humboldt-Uni – das ist eben ein großer Name“, sagt Ley. Elternabende an der Uni Ein anderer Faktor, der den Studenten das Leben unabsichtlich schwer macht, sind bei manchen die Eltern. Die sogenannten helicopter-parents, wie sie in der Pädagogik genannt werden, wollten ihre Kinder nicht loslassen und hätten immer ein Auge auf sie, sagt Ley. Um diese Eltern zu ermutigen, ihren Kindern Freiräume zu lassen, hat die Humboldt-Universität jetzt Veranstaltungen eingerichtet, die sonst nur aus der Schule bekannt sind: Elternabende. „Hier können die Eltern alle Fragen loswerden, ohne dass ihre Kinder danebensitzen und vielleicht unangenehm berührt sind“, sagt Ley. (mh.)
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n Großbritannien und in den USA hat das „Gap Year“ eine lange Tradition: Hochschulabsolventen nehmen eine Auszeit, bevor nach dem Abschluss der Ernst des Lebens beginnt. Die einen nutzen die Zeit, um sich beruflich zu orientieren. Andere genießen noch einmal die große Freiheit und reisen als Rucksacktouristen um die Welt. Auch in Deutschland wird das „Gap-Year“ populär – als Auszeit zwischen Bachelor und Master. Ein „Gap Year“ plant auch Carl Escher, der einen Abschluss in Betriebswirtschaftslehre hat. Seine Auszeit betrachtet er nicht als Urlaub. Gerade absolviert der 25-Jährige ein mehrmonatiges Praktikum bei der Deutschen Unesco-Kommission in Bonn. „Bevor es mit dem Masterstudium weitergeht, möchte ich auch noch eine Sprachreise nach Lateinamerika machen“, sagt Escher. Zeit, um über den Tellerrand zu blicken, hatte er in den letzten Jahren nicht.
Die Auswirkungen des „Doppelabiturjahrgangs“ waren nicht so problematisch
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ir haben von dem Hype nichts gemerkt, sagt Horst Henrici, Leiter des Studierendenservices an der Technischen Universität Berlin. Das häufig befürchtete Chaos, das der Doppelabiturjahrgang G8 (also das einer Reform entsprungene Abitur nach Klasse 12, auch als achtjähriges Gymnasium, kurz G8 bekannt) auslösen würde, sei an der Universität vorbeigegangen. Henrici vermutet, dass sich viele Studenten abschrecken ließen und ihren Studienantritt hinausgeschoben haben. „Sie haben vielleicht erst Sozialdienst geleistet oder sind ins Ausland gefahren“, vermutet er. Problem Wohnungsmarkt Die Zahl der Studierenden sei an der Technischen Universität in den vergangenen Jahren bereits so stark gestiegen, dass sich G8 nicht drastisch auswirke, sagt Horst Henrici. Ähnliches berichten auch die Studienberatungen der anderen Universitäten. Das Studentenwerk weist darauf hin, dass der ohnehin angespannte Wohnungsmarkt für viele neue Studenten zum Problem geworden sei. „Besonders ausländische Studierende hatten es schwer, eine Wohnung zu finden“, sagt Beatrix Gomm von der Studienberatung. Das Studentenwerk hatte zudem ein merklich höheres Aufkommen an BAföG-Anträgen, was zu längeren Bearbeitungszeiten führte. Doch der hierdurch entstandene Rückstau sei inzwischen unter Kontrolle, sagt Gomm. Schneller zum Abitur Die Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur von bisher dreizehn auf nunmehr zwölf Jahre wurde in den vergangenen Jahren nach und nach in fast allen Bundesländern eingeführt. Dadurch erhielten zum Beispiel 2011 rund 506 000 Schüler in Deutschland die Hochschuloder die Fachhochschulreife. (mh.)
IMPRESSUM Berliner Verlag GmbH Anzeigenleitung: Mathias Forkel Redaktion: Peter Brock (verantwortlich), Angelika Giorgis Anzeigenverkauf: David Reimann, unterricht@berliner-verlag.de Tel. 030 23 27 70 15 Art Direction: Jane Dulfaqar, Annette Tiedge Fotos: Thinkstock
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FREITAG, 15. FEBRUAR 2013 I VERLAGSBEILAGE
Prinzipiell besteht keine Verpflichtung, den Master direkt an den Bachelor anzuschließen. „Die Chancen sind auch die gleichen, egal, ob man sich direkt bewirbt oder erst ein Jahr später“, versichert Jörg Ottmann von der Zentralen Studienberatung der GoetheUniversität in Frankfurt am Main.
So entsteht ein neues Zeitfenster wie nach dem Schulabschluss. Zeit für praktische Berufserfahrung oder Bildungsreisen. Trotzdem würde Ottmann eher davon abraten, ein „Gap Year“ nach dem Bachelor zu nehmen. „Es ist besser, solche Sachen während des Bachelor- oder Masterstu-
diums zu machen, nicht dazwischen.“ Auslandsaufenthalte und Praktika während des Studiums hätten den großen Vorteil, dass die Immatrikulation erhalten bleibt. Am Studentenstatus hängen viele Vergünstigungen, die wegfallen, wenn die Pause zu lang wird. „Im Praktikum verdient man oft nichts
oder nur sehr wenig, umso wichtiger ist es, an der Hochschule eingeschrieben zu sein.“ Viele Unternehmen vergeben Praktika nur an eingeschriebene Studenten. Auch Ingrid Kurz-Eckardt von der Arbeitsagentur in Nürnberg warnt zur Vorsicht. „An der Immatrikulation hängen Rentenanrechnungszeiten, die vergünstigte Krankenversicherung und bei unter 25-Jährigen auch das Kindergeld“, sagt sie. Das sollten Studenten in Planungen mit einbeziehen. Sie halte es für besser, ein oder zwei Urlaubssemester einzulegen. „Oder man schaut, wie lang die Pause ist, die sowieso zwischen der Abgabe der Abschlussarbeit und dem Beginn des Masters liegt.“ Wer auf die Auszeit nicht verzichten will, sollte sich frühzeitig über Möglichkeiten und Probleme informieren. „Wenn es ins Ausland gehen soll, sind sogar mindestens anderthalb Jahre Vorausplanung die Faustregel“, erklärt Ingrid KurzEckardt. (dpa/Christian Vey)
Die Angst vorm großen Humboldt Trotz vieler Hilfsangebote bleibt die Universität für manche Jugendliche ein Labyrinth voller Unwägbarkeiten
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wölf Jahre Schule – und dann? Der Übergang vom Gymnasium oder der Sekundarschule an die Universität fällt vielen Jugendlichen schwer. „Ich weiß überhaupt nicht, was ich studieren soll“, sagt der 18-jährige Gerrit aus Reinickendorf. Er hatte Sport und Biologie im Abitur, doch beide Bereiche interessieren den jungen Mann nicht so sehr, dass er sich einen entsprechenden Beruf vorstellen könnte. Als er im vergangenen Jahr mit seinem Abgangszeugnis nach Hause kam, wusste er noch nicht, was er damit anfangen sollte. Mit Hilfe seiner Eltern fand er einen Platz bei einer sozialen Einrichtung, wo er zurzeit ein Bundesfreiwilligenjahr absolviert. Doch die Frage nach dem „Wie geht es weiter?“ hat er noch immer nicht beantwortet. Orientierungshilfen am Abend So wie es dem ehemaligen Schüler geht, geht es vielen. Universitäten bieten deshalb inzwischen Veranstaltungen für Jugendliche im Abiturjahrgang an, um ihnen zu helfen, sich zu orientieren. „Irgendwas mit Sprachen? Oder lieber etwas ohne Mathematik? Vom Suchen und Finden des Studienfachs“, heißt zum Beispiel die „moderierte Diskussion“, zu
der die Humboldt-Universität am 14. April einlädt. Der Leiter der Allgemeinen Studienberatung und -information, Jochen Ley, wird die Teilnehmer durch den Abend führen. Er weiß um die Unsicherheit vieler Abiturienten. „Es gibt einen großen Bedarf an Orientierung“, sagt er. Viele Jugendliche kämen zur Universität mit einem Wunsch nach Perfektion. „Dabei ist es doch eine Fama zu denken: Wenn ich nicht durchstudiere, kann ich gleich Hartz IV abonnieren“, sagt er. Die Universität biete besonders im BachelorBereich zunächst ein breites Wissen an. Master-Studiengänge dienten der Spezialisierung, sozusagen der „Qualifizierung für höheren Weihen“, wie Ley mit einem Lachen sagt. Es gebe kein Idealbild eines Studiums, denn viele Studiengänge bildeten keine Berufe ab, wie dies zum Beispiel Fächer fürs Lehramt, die Ingenieurswissenschaften oder die Medizin tun. Hinzu komme, dass viele Menschen heute in Berufen arbeiten, die nichts mit ihrem Studium zu tun hätten. „Man lernt etwas, und macht etwas anderes“, sagt Ley, der selbst Historiker ist. Mit Hilfe der Veranstaltungen will die Humboldt-Universität den zukünftigen Studenten die Qual der
Wahl vereinfachen. Verschiedene Messen, wie die jährlich stattfindende Abi-Messe oder die Hochschulmesse, haben ähnliche Ziele. Dort präsentieren sich alle wissenschaftlichen Einrichtungen Berlins und beraten die Schülerinnen und Schüler. Die Hochschulmesse „Studieren in Berlin und Brandenburg“ findet zum Beispiel wieder am 8. März im Roten Rathaus statt. Ergänzungskurse in der Schule „Seit dem Schuljahr 2011/12 wird außerdem der Ergänzungskurs Studium und Beruf in der gymnasialen Oberstufe angeboten“, erklärt die Senatsverwaltung für Bildung. Der Kurs befasst sich „mit den Kompetenzen und Inhalten, die der Berufs- und Studienfindung förderlich“ seien. Neben der Hilfe bei der Berufswahl wird auch der Unterricht bereits so ausgerichtet, dass „wichtige methodische und inhaltliche Voraussetzungen für die Aufnahme eines Studiums“ erlernt werden, heißt es in der Bildungsverwaltung. So soll forschendes Lernen und selbstständiges wissenschaftliches Arbeiten gelernt werden. Die Schüler erstellen zum Beispiel eine schriftliche Seminararbeit und präsentieren ihre Ergebnisse – ähnlich wie an der Universität.
Doch trotz der Vorbereitung haben einige Studenten Probleme, mit dem Universitäts-Betrieb klarzukommen. „Etwa ein Drittel der Studenten hat Orientierungs- und Disziplinprobleme“, sagt Jochen Ley. Die Studienberatung der HU bietet deshalb auch Veranstaltungen für Erstsemester an: Wie stelle ich meinen Stundenplan zusammen?, Wie bewege ich mich auf dem Campus?, Wo gibt es etwas zu essen? So soll auch die Angst vor der Institution Universität abgebaut werden. „Humboldt-Uni – das ist eben ein großer Name“, sagt Ley. Elternabende an der Uni Ein anderer Faktor, der den Studenten das Leben unabsichtlich schwer macht, sind bei manchen die Eltern. Die sogenannten helicopter-parents, wie sie in der Pädagogik genannt werden, wollten ihre Kinder nicht loslassen und hätten immer ein Auge auf sie, sagt Ley. Um diese Eltern zu ermutigen, ihren Kindern Freiräume zu lassen, hat die Humboldt-Universität jetzt Veranstaltungen eingerichtet, die sonst nur aus der Schule bekannt sind: Elternabende. „Hier können die Eltern alle Fragen loswerden, ohne dass ihre Kinder danebensitzen und vielleicht unangenehm berührt sind“, sagt Ley. (mh.)
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Eine gründliche Information ist wichtig für die richtige Entscheidung. Im Internet gibt es zahlreiche Portale für Abiturienten, die jeweils unterschiedliche Schwerpunkte haben. Überblick: Im KURSNET sind Studiengänge, Berufsausbildungen und Weiterbildungen sowie Adressen von Hochschulen und Berufsakademien zusammengestellt. www.kursnet.arbeitsagentur.de Berufe: Das Netzwerk für Berufe der Bundesagentur für Arbeit bietet mehr als 3 500 ausführliche Berufsbeschreibungen in Text und Bild. www.berufenet.arbeitsagentur.de Abiturienten: Die Zeitschrift „abi – dein weg in studium und beruf“ gibt es auch im Internet. www.abi.de Studien- & Berufswahl: Auf dem Infoportal der Bundesländer, das in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit erstellt wird, können Interessierte herausfinden, welche Studiengänge an welchen Hochschulen angeboten werden. www.studienwahl.de Wege ins Studium: Auf der Webseite „Netzwerk – Wege ins Studium“ findet man wichtige Informationen sowie zahlreiche Anlaufstellen und weiterführende Links zum Thema Studienbeginn und Studium. www.wege-ins-studium.de Hochschulkompass: ein Informationsangebot der Hochschulrektorenkonferenz über alle deutschen Hochschulen, deren Studienangebot und internationale Kooperationen. www.hochschulkompass.de Duales Studium: Im Portal „AusbildungPlus“ gibt es viele Informationen zu dualen Studiengängen und Ausbildungen mit Zusatzqualifikation. www.ausbildung-plus.de Detail-Informationen: Die „abi – Infomappen Studienberufe“ aus dem Berufsinformationszentrum (BIZ) unterstützen bei der Studien- und Berufswahl und liefern die nötigen Informationen, welche beruflichen Möglichkeiten in einem Berufsfeld nach einem Studium bestehen. www.abi.biz-medien.de
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Halb im Betrieb – halb in der Hochschule Das duale Studium verbindet Praxis und Wissenschaft. Die Absolventen haben gute Arbeitsplatzchancen
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wölf Wochen an der Hochschule und 14 beim Unternehmen – so sieht das duale Studium der Betriebswirtschaftslehre und das der Elektronischen Systeme an der Berliner BeuthHochschule aus. Lange Semesterferien wie an der Universität gibt es nicht. „Wer bereit ist, einen besonders hohen Einsatz zu zeigen, ist in dualen Studiengängen richtig“, sagt Monika Jansen, Pressesprecherin der Beuth-Hochschule. Doch das Engagement werde belohnt, sagt Jansen. Im dualen Studium erhalten die Studenten nicht nur unmittelbar Rückmeldung von den Firmen für ihre Leistungen. Die Ausbildung sei auch „bedarfsgerecht“. So müssen die Studenten nicht lange nach einem Arbeitsplatz suchen. „Dieser entwickelt sich meist aus dem Studium heraus“, sagt Jansen. In der Betriebswirtschaftslehre arbeitet die Beuth-Hochschule mit Firmen wie den Berliner Verkehrsbetrieben, Gegenbauer, Karstadt und Ikea zusammen. Bei den Elektronischen Systemen zum Beispiel mit Siemens, Continental und Biotronik, einem großen Hersteller für Herzschrittmacher. Das Gelernte anwenden Die Anzahl der dualen Studiengänge hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Sie werden auch bei Unternehmen immer beliebter, denn das in Vorlesungen und Seminaren Gelernte ist unmittelbar im Betrieb anwendbar. „Außerdem arbeiten die Unternehmen mit den Universitäten zusammen, um Studienpläne zu erstellen“, sagt Jansen. Im Ergebnis bekommen die Firmen Fachkräfte, die sie suchen. Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen bietet das duale Studium eine Chance, Nachwuchs für sich zu gewinnen. Weil junge Talente über ein duales Studium schon frühzeitig im Unternehmen arbeiten und Erfahrungen sammeln können, kann dieses Studium auch für solche Abiturienten interessant sein, die ein Studium bisher wegen des geringeren Praxisbezugs oder aus finanziellen Gründen verworfen haben. In Berlin bieten unter anderem die Hochschule für Wirtschaft und Recht und die Beuth Hochschule ein duales Studium an. Als private Hochschule offeriert die Hochschule für Wirtschaft, Technik und Kultur (HWTK) in Berlin duale Studiengänge in verschiedenen Fachrichtungen. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) fand
bei einer Untersuchung im Jahr 2011 heraus, dass sich der Anteil an Studenten im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel auf mehr als 61 000 erhöhte. Die Zahl der beteiligten Unternehmen nahm um 46,5 Prozent zu. DIHK-Präsident HansHeinrich Driftmann sah vor allem den Vorteil, dass die Unternehmen die Qualitäten der Studenten frühzeitig kennenlernen und die Studenten an sich binden können. Daran hätten vor allem mittelständische Unternehmen ein Interesse. Sie stellen mit 26 Prozent das Gros der Betriebe, die bereits Erfahrungen mit dualen Studiengängen gesammelt haben. Dies könnte nach Einschätzung des DIHK damit zusammenhängen, dass es ihnen schwerer als Konzernen fällt, Fachkräfte auf dem offenen Arbeitsmarkt zu rekrutieren. Inzwischen sind der Studie zufolge 900 unterschiedliche duale Studiengänge im Angebot, die meisten davon in den Bereichen Technik- und Wirtschaftswissenschaften. Das bedeutet, dass auch der Informationsbedarf gewachsen ist. Jedes dritte Unternehmen klagt, dass die Hochschulen hier zu wenig täten. Nachholbedarf sieht der DIHK auch bei den Universitäten. Nur drei Prozent der Unis bieten bislang duale Studiengänge an, aber 59 Prozent der Fachhochschulen. Aber auch die Fachhochschulen böten noch zu wenige Plätze. Das Richtige finden Wer sich über duale Studiengänge informieren möchte, kann die „Duale Studienmesse“ der Bundesagentur für Arbeit Berlin am 20. Februar besuchen, wo sich viele Unternehmen und einzelne Hochschulen mit ihrem Angebot präsentieren und qualifizierte Bewerber suchen. Neben der Möglichkeit, mit den Unternehmen direkt ins Gespräch zu kommen und sich gegebenenfalls gleich zu bewerben, werden auch Vorträge zum dualen Studium, ein Bewerbungs-Check, Kontakte und Vermittlung zu Praxispartnern sowie eine individuelle Beratung angeboten. „Ein Rundum-Paket für jeden, der sich über das duale Studium informieren möchte“, erklärt die Bundesagentur für Arbeit. (mh.)
Duale Studienbörse am 20. Februar im Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit BerlinMitte, Friedrichstraße 39, 10969 Berlin, 13–18 Uhr.
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Studieren im Berolinahaus Die EBC Hochschule Campus Berlin vermittelt praxisnah fachliche und soziale Kompetenzen für einen erfolgreichen Berufseinstieg
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ie EBC Hochschule ist eine private, staatlich anerkannte Fachhochschule mit Standorten in Hamburg, Berlin, Düsseldorf und Stuttgart. In kompakten und praxisnahen Studiengängen in International Management bildet sie Führungsnachwuchs für die Wirtschaft aus. Die EBC Hochschule Campus Berlin befindet sich seit 2007 mitten im Herzen Berlins – auf dem Alexanderplatz im alten Berolinahaus. Während sich das Gesicht des Platzes in den letzten Jahrzehnten stetig wandelte, prägt das Berolinahaus seit 1931 das städtische Erscheinungsbild des Alex. 50 Partneruniversitäten Die Hochschule ist modern ausgestattet und bietet den Studierenden, neben einem tollen Ausblick auf das Rote Rathaus, helle und freundliche Unterrichtsräume, die alle mit W-LAN ausgestattet sind, eine Bibliothek und eine Cafeteria.
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In familiärer Atmosphäre zum Master Private Hochschulen bieten kleinere Gruppen und mehr Betreuung als die großen Universitäten
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b in Vogue oder Madame oder in anderen überregionalen Publikationen – die Internationale Kunsthochschule für Mode „Esmod“ in Kreuzberg findet viel Beachtung. Wer sich der Modewelt universitär nähern will, hat in dieser Schule die Chance, einen Bachelor in „Modedesign“– Styliste/Modeliste – zu machen. Dabei entwirft der Styliste Modelle auf dem Papier, und der Modeliste arbeitet an der Schneiderpuppe. Kontakte in die Branche „In dieser Kombination ist der Bachelor einzigartig“, sagt EsmodStudienbetreuerin Katrina Ryback. Seit 2011 ist die Hochschule in Berlin anerkannt, eine von insgesamt knapp 30 privaten Hochschulen in der deutschen Hauptstadt. Die Esmod wirbt mit kleinen Gruppen, einer persönlichen Betreuung und einem starken Netzwerk von Partnern. Dazu zählen zum Beispiel die Modehäuser Esprit und Laurèl. Bei Workshops können Studentinnen und Studenten Kontakte in die Branche knüpfen, die auch nachhaltig sind. Esmod-Absolvent Damir Doma gilt inzwischen als eines der „größten Talente der internationalen Modebranche“, wie die
Frankfurter Allgemeine Zeitung kürzlich schrieb. Zu den privaten Hochschulen in Berlin gehören unter anderem die Akkon-Hochschule für Humanwissenschaften und das amerikanische Touro-College, bei dem ein Master in Holocaust-Studien abgelegt werden kann. „Der Schwerpunkt der angebotenen Fächer liegt auf Betriebswirtschaftslehre“, sagt Victoria Büsch, Sprecherin des Landesverbandes Berlin-Brandenburg des Verbandes der Privaten Hochschulen und Vizepräsidentin der SRH-Hochschule für internationales Management in Berlin. Auch die Fächer Kunst, Design, Mode und Medien sind stark vertreten. In den Disziplinen Mathematik-Informatik-Naturwissenschaft-Technik (MINT) sei dagegen kein Angebot vorhanden, weil die Labore sehr teuer seien und die staatliche Förderung fehle. Victoria Büsch hebt den „sehr familiären Charakter“ der privaten Hochschulen hervor. Nur 15 bis 30 Studenten teilten sich einen Seminarraum. „Da ist jeder mit Namen und mit seinen persönlichen Themen bekannt“, sagt Victoria Büsch. Die Lehrveranstaltungen seien deshalb individuell ausgerichtet und basierten „auf Interak-
tion“. Studiengebühren liegen nach ihrer Information durchschnittlich bei 500 bis 700 Euro pro Monat in Bachelor-Studiengängen. Im Masterprogramm liegen die Kosten bei etwa 600 bis 800 Euro pro Monat. Die Kosten erklärt Büsch damit, dass in der Lehre entsprechend den Bestimmungen zu 60 Prozent Professoren eingesetzt würden. Bei den gewünschten kleinen Gruppen käme es dann eben zu den entsprechend hohen Kosten. Ein Service für die Karriere Private Hochschulen bieten kleinere Gruppen und mehr Betreuung als die großen Universitäten Doch ihrer Auffassung nach bekommen die Studenten für die Gebühren auch einen entsprechenden Gegenwert: Neben der Lehre bieten private Hochschulen oft Praktika bei namhaften Firmen an, sie bieten einen Careerservice und sogar einen Visumservice für Auslandssemester. „Wir üben auch mit den Studenten für Bewerbungsgespräche, damit sie erfolgreich sind“, sagt Victoria Büsch. Doch wie kann sich ein Student orientieren, wenn er den Besuch einer privaten Hochschule in Erwä-
gung zieht? Zunächst gilt es, die staatliche Anerkennung der Hochschule zu prüfen. Diese wird von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft verliehen. Der Weg zur staatlichen Anerkennung ist nicht leicht für die Hochschulen. „Sie müssen dabei bestimmten, festgelegten Anforderungen genügen“, erklärt Thorsten Metter, Sprecher der Wissenschaftsverwaltung. Darüber hinaus sei die Anerkennung befristet und mit der Auflage versehen, eine Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat zu erhalten. „Auch das soll die Qualität sichern“, sagt Thorsten Metter. Einmal akkreditiert, verleihen die an einer staatlich anerkannten privaten Hochschule erworbenen Abschlüsse die gleichen Berechtigungen wie die von staatlichen Hochschulen verliehenen Abschlüsse. Die staatliche Anerkennung bietet auch die Grundlage für die Beantragung von Ausbildungsförderung nach dem BAföG-Gesetz. Das heißt: Auch auf der PrivatUniversität können die Studierenden BAföG beantragen. Andere Finanzierungsmöglichkeiten sind ein Scholarship der Hochschule als Stipendium oder Darlehen, das Stipendium einer freien
Stiftung oder ein Studienkredit etwa der Hausbank. Laut der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft können Studierende „grundsätzlich auf die Qualität der Berliner Privathochschulen vertrauen“. Im Einzelfall sei dies aber nicht immer einfach für Studierende. Ein unabhängiges Bewertungsportal gebe es bisher nicht. „Wir empfehlen den Studierenden, mit der Hochschule direkt Kontakt aufzunehmen“, erklärt Thorsten Metter. Interessenten könnten Tage der offenen Tür besuchen und Sprechstunden der privaten Hochschulen nutzen. „Dabei können sie die Angebote genauer unter die Lupe nehmen.“ Studieren für einen Tag Das sagt auch Victoria Büsch. Sie schlägt außerdem einen Vergleich der Angebote auf der Hochschulmesse im Roten Rathaus vor, die zum Beispiel wieder am 8. März stattfindet. Eine andere Möglichkeit sei es, ein Schnupperstudium zu absolvieren, also einen Tag lang an die Hochschule zu gehen. „Dabei kriegt man viel mit: Man kann mit anderen Studenten sprechen und sich einen eigenen Eindruck verschaffen“, sagt sie. (mh.)
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Schneller zum Abschluss dank Auslandsstudium Die Berliner FOM-Studentin Romina Menke studierte drei Monate in Spanien
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omina Menke arbeitet als Industriekauffrau für den Export der Berliner PUK Werke KG. Das mittelständische Unternehmen mit 250 Mitarbeitern allein in Berlin stellt sich zunehmend international auf. Deshalb unterstützt es junge Fachkräfte, wenn sie sich sprachlich und fachlich weiterentwickeln wollen. Seit 2010 studiert die 25jährige Berlinerin neben ihrem Beruf „International Management“ an der FOM Hochschule in Berlin. Jetzt schließt sie mit dem Bachelor-Titel ab. „Die ersten zwei Semester waren wirklich hart. Tagsüber arbeiten und an zwei bis drei Abenden in der Woche von 18 bis 21.15 Uhr studieren.“ Der Studienaufenthalt im Ausland bot ihr die Möglichkeit, in Vollzeit das sechste und siebte Semester innerhalb eines Semesters zu schaffen. Die Berlinerin gehörte zu den ersten 31 FOM-Studierenden aus ganz Deutschland, die an dem Austauschprogramm mit der
Universidas Catolica San Antonio (UCAM) in Murcia in Spanien, teilnahmen. Die gemeinnützige FOM Hochschule ist in Berlin und 29 weiteren Städten in Deutschland vertreten und gehört zur Stiftung BildungsCentrum der Wirtschaft (BCW) in Essen. Der Aufenthalt in Spanien
VIKTOR STRASSE
Romina Menke studiert neben ihrem Beruf die Fachrichtung „International Management“ an der FOM in Berlin und war 2012 dank des Austauschprogramms für drei Monate in Murcia (Spanien).
Im Frühjahr 2012 war Romina Menke in Murcia. „Als ich den Stundenplan das erste Mal sah, geriet ich etwas in Panik. Jede Woche war ein Modul zu absolvieren. Doch in Spanien waren die Arbeit und der Alltag weg. Wir lernten immer im Team. Das war stressfreier.“ Die Studiensprache war wie in Deutschland Englisch. Nur Steuerund Gesetzestexte wurden in deutscher Sprache von Dozenten der FOM Hochschule behandelt. „Wir sind an der spanischen Universität sehr herzlich aufgenommen worden.“ Zum Ende ihres Aufenthalts vermisste die Berlinerin zunehmend den Arbeitsalltag. Vom Stu-
dium in Berlin war sie es gewohnt, das Gelernte gleich in die Praxis umsetzen zu können. Studienprogramme der FOM Die FOM Hochschulen bieten ihren Studierenden auch 2013 die Möglichkeit, im Ausland zu studieren. Neben Murcia (Spanien) stehen Moskau (Russland) und Charlotte (USA) als Studienorte zur Auswahl. An der FOM gibt es verschiedene Studienzeitmodelle: Abend- und Wochenendstudium, das TagesStudium, das Blockmodell. Die Bachelor- und Masterstudiengänge sind von der FIBAA akkreditiert.
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FREITAG, 15. FEBRUAR 2013 I VERLAGSBEILAGE
Studieren mit dem Smartphone Der Computer wird den Professor nicht ersetzen – aber er kann einige Funktionen übernehmen. An der FU wird das schon praktiziert
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er Wirtschaftswissenschaftler und Informatiker Nicolas Apostolopoulos hat dafür gesorgt, dass die Freie Universität Berlin (FU) den Anschluss ans digitale Zeitalter in der Lehre findet. Das computergestützte Lernen wird heute in vielen Fakultäten der FU genutzt. Apostolopoulos leitet das Center für Digitale Systeme (CeDiS), das Kompetenzzentrum für E-Learning, E-Research und Multimedia der Freien Universität. Studium ohne Computer – das geht nicht. Aber Studieren am Computer? Wo bleibt da die klassische Wissensvermittlung? Es geht nicht darum, den Professor zu ersetzen, sondern ihn sinnvoll zu ergänzen. Wir möchten eine Kombination aus Präsenzlehre und Online-Lehre erreichen, dieses Konzept wird auch als „Blended Learning“ bezeichnet. Die Präsenz an der Universität bleibt weiterhin ein fester Bestandteil des Studiums. Computer sollten wir da einsetzen, wo sie für das Lernen von Vorteil sind. Worin sind Computer besser? Computer können sehr gut Informationen suchen und ordnen – besser als Menschen. Sie können außerdem so programmiert werden, dass sie abstrakte Begriffe oder Daten visualisieren, etwa als Animation oder als Chart. Die Umlaufbahnen der Planeten beispiels-
weise mit bewegten Bildern zu erklären, ist viel anschaulicher, als sie mit Worten zu beschreiben. Bedeutet das, dass Studenten mit Computern vor der Nase im Vorlesungssaal sitzen werden? Nein, das nicht. Aber man kann eine ganze Vorlesung oder wichtige Sequenzen daraus per Video aufnehmen, damit die Studenten später den Stoff beliebig oft wiederholen können. Dabei fehlt allerdings die Interaktion, die im Lernprozess eine große Rolle spielt. An der Freien Universität nutzen wir ein sogenanntes Learning Management System. Die Besucher eines Seminars können hier innerhalb ihrer Gruppe miteinander kommunizieren, sich E-Mails schicken, Übungen zur Selbstkontrolle durchführen, an einem Thema gemeinsam arbeiten und auch elektronische Prüfungen ablegen. Der Seminarleiter reagiert auf alle Aktivitäten unmittelbar online. Eine weitere Variante ist das E-Learning 2.0. Die auf die Lehre zugeschnittene Variante des Web 2.0, also die aktive Nutzung des Internets durch die Konsumenten? Genau. Während die bisherigen E-Learning-Konzepte eher die lehrerzentrierten Methoden im Blick hatten – also die Lehrmethoden, bei der der Dozent die Studierenden stark anleitet – fokussiert das sogenannte E-Learning 2.0 das selbst organisierte und selbst ge-
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P E R S O N
GISELA GROSS
Professor Nicolas Apostolopoulos, 1948 in Athen geboren, studierte ab 1967 Betriebswirtschaftslehre und ab 1975 Informatik in Berlin. Seit 1998 leitet er das Center für Digitale Systeme an der Freien Universität.
steuerte Lernen, also die Aktivitäten aufseiten der Lernenden. Das klingt ziemlich modern. Ja. Die Freie Universität hat eine führende Rolle in der digitalen Lehre in Deutschland. Wir befassten uns seit Mitte der 90er-Jahre mit der Einführung von Computern in der Lehre. Nachdem wir einige Projekte, die mit Drittmitteln gefördert wurden, erfolgreich durchgeführt haben, beschloss die Freie Universität im Jahr 2002, die Erkenntnisse aus diesen Forschungsprojekten in die Lehre einzubringen. Am Anfang waren die Professoren nicht so begeistert? Nein, da gab es einige Vorbehalte, aber wir halfen, diese abzu-
bauen. Neben der Entwicklung von technischen Lösungen, berät unsere Abteilung auch die Hochschullehrer und Dozenten beim Einsatz von Neuen Medien im Unterricht. Was sind die Probleme? Die Computer sind dem Menschen zwar in vielen Dingen überlegen, aber in einem nicht: Der Computer kann die natürliche Interaktion zwischen Lehrenden und Lernenden nicht ersetzen, und die Maschine kann sich nicht in die persönlichen Bedürfnisse eines Lernenden einfinden. Der Computer ist ein Werkzeug – kein Pädagoge. Es wird noch lange dauern, bis sich der Computer flexibel auf die Bedürfnisse der Studierenden einstellen kann und sich die klassische Vorlesung zu einem interaktiven Format entwickelt. Wie weit sind wir denn heute noch von dieser Zukunftsvision entfernt? In den nächsten Jahren werden wir im Rahmen des Projekts „LEON – Learning Environments Online“ digitale Lehr- und Lernumgebungen an der Freien Universität gezielt ausbauen. Gefördert wird das Vorhaben im Rahmen des BundLänder- Programms „Qualitätspakt Lehre“ des Bundesbildungsministeriums, das die Verbesserung der Studienbedingungen sowie die Sicherung und Weiterentwicklung einer qualitativ hochwertigen Hochschullehre verfolgt.
Was muss man sich darunter vorstellen? Dazu gehört zunächst die flächendeckende Verankerung von webbasierten Werkzeugen wie Blogs und Wikis in der Lehre und damit einhergehend die Förderung partizipativer und kollaborativer Lernformen. Das bedeutet, dass sich Studenten und Professoren, aber auch Studierende untereinander stärker online austauschen, sich einbringen und gemeinsam Wissen „schaffen“. Einen weiteren Schwerpunkt bildet das problemorientierte Lernen. Damit man auch per Handy aus der U-Bahn bei einem Wissenschaftsthema mitdiskutieren kann? Die Nutzung ultramobiler Geräte wie Smartphones oder Tablets ist der nächste Schritt. Auch wenn bereits viele Studenten über so ein Gerät verfügen, ist der häufig kleine Bildschirm und die nicht für das Schreiben längerer Texte geeignete Tastatur ein Problem. Um das ortsunabhängige Lernen zu ermöglichen, müssen die E-Learning-Anwendungen an diese Geräte angepasst, dafür ergänzt oder ganz und gar neu entwickelt werden. Diese speziellen Apps können dann je nach Fachrichtung und Veranstaltungsformat an unterschiedlichen Lernorten eingesetzt werden – so im Rahmen von geologischen Exkursionen oder im Museum, für Studierende der Kunstgeschichte. Interview: Mechthild Henneke