Kultursommer 2014

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Mauerfall: Fest zum Jubiläum.

Klassik, Pop und Rock: Wer auftritt.

Kultur auf der Straße: Wo gefeiert wird.

I MAG O/ EN TE RS

EINE VERLAGSBEILAGE DER BERLINER ZEITUNG


DPA

11. November 1989 – noch stehen DDR-Grenzposten auf der Mauer am Brandenburger Tor, aber die Einheit ist nicht mehr aufzuhalten.

„Bist du Ossi oder Wessi?“

Der Mauerfall vor 25 Jahren gibt den Berlinern Anlass, die Erinnerungen noch einmal aufleben zu lassen

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er heute die Bernauer Straße entlangspaziert, seine YogaMatte auf dem Rasen im Mauerpark ausbreitet oder seinen Blick über die zahlreichen Beachvolleyballfelder schweifen lässt, die auf der gegenüberliegenden Seite am Nordbahnhof aufgebaut sind, der kann sich kaum vorstellen, dass dort vor 25 Jahren noch eine Mauer stand. Eine Mauer, die mehr als 28 Jahre lang Ost und West spaltete, Nachbarn und Freunde trennte, Verwandte und Liebende entzweite und an der zahlreiche Menschen ums Leben kamen. Für Touristen ist die Berliner Mauer eine Kuriosität, ein Anziehungspunkt der Hauptstadt – für die Berliner ist sie eine Erinnerung. 2014 feiert Berlin das Jubiläum des Falls der Mauer von 1989. Anlässlich des historischen Ereignisses finden das ganze Jahr über Veranstaltungen und Ausstellungen statt, die sich mit dem Bau der Mauer, der Teilung Berlins, dem Kalten Krieg und der friedlichen Revolution von 1989 beschäftigen. Höhepunkt ist das Wochenende 8./9. November 2014, an dem entlang des ehemaligen Mauerverlaufs quer durch Berlin eine große Licht-Installation zu sehen sein wird. „Als vor 25 Jahren die Mauer fiel, gingen die Bilder vom Brandenburger Tor um die ganze Welt. Für Deutschland und die Welt war das ein einschneidendes Ereignis und zugleich eine Verpflichtung für die Zukunft. 2014 werden wir diesen Jahrestag in der deutschen Hauptstadt zum Anlass nehmen, an dieses Ereignis der jüngsten Stadtgeschichte auf stimmungsvolle und würdige Weise zu erinnern“, sagt

G E D E N K E N Gedenkstätte Berliner Mauer: Die offizielle Gedenkstätte zur Erinnerung an die Mauerzeit befindet sich an der Bernauer Straße. Die Straße, die die Grenze zwischen Wedding (West) und Mitte (Ost) markierte, war Ort tragischer Fluchtschicksale. Weitere Informationen und das Programm unter: www.berliner-mauer-dokumentationszentrum.de East Side Gallery: Sie entstand erst 1990 nach der Wiedervereinigung und ist weltweit die längste Open-Air-Galerie. Auf einer Länge von 1,3 Kilometern bemalten 118 Künstler aus aller Welt die Hinterlandmauer entlang der Mühlenstraße zwischen Oberbaumbrücke und der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit. Inzwischen leben immer mehr Zugezogene in der Metropole und immer mehr junge Menschen, die nach dem Mauerfall geboren sind, blicken unbelastet auf die Gedenkstätten an Bernauer Straße oder Checkpoint Charlie. Beim Schließen von neuen Bekanntschaften wird nicht mehr gefragt: „Bist du Ossi oder Wessi?“ Diese neue Selbstverständlichkeit gibt umso mehr Anlass, den Tag des Mauerfalls zu zelebrieren, auch, um die Historie zu erhalten und die Geschichte an nachfolgende Generationen weiterzugeben. Deshalb finden auch schon im Frühjahr und Sommer zahlreiche Veranstaltungen statt, die 25 Jahre Mauerfall thematisieren:

Ostbahnhof. Derzeit gibt es Streit um die Öffnung eines Teils der bemalten Hinterlandmauer wegen einer Bebauung am Spreeufer: www.eastsidegallery-berlin.de Checkpoint Charlie Am Südende der Friedrichstraße gelegen, war er bis zur Wende ein alliierter Kontrollposten. Dort war von 1961 bis 1990 die einzige Berliner Übergangsstelle für Alliierte, Ausländer und Mitarbeiter der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland sowie für DDR-Funktionäre. Am Checkpoint Charlie, einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Berlins gibt es auch das Mauermuseum: www.mauermuseum.de

Mauerweg mitlaufen, der um das westliche Berlin führt und damit dem früheren Grenzverlauf entspricht. Der 100-Meilen Mauerlauf findet am 16. und 17. August in Erinnerung an die zahlreichen Maueropfer statt. Anmeldeschluss ist der 1. Juli. Weitere Infos unter: www.100meilen.de. Stadtführungen: Wer es doch lieber gemütlicher mag, kann an den zahlreichen Stadtführungen teilnehmen, die den ganzen Sommer über und auch noch bis in den Herbst in Berlin angeboten werden. Sie beinhalten Spaziergänge am ehemaligen Grenzverlauf, Erzählungen von Zeitzeugen und Informationen darüber, was später aus der Mauer wurde: www.berlin.de/tourismus/stadtfuehrungen/berliner-mauer.

Radtour Zeitzeugen des Mauerfalls: Jeden Sonnabend um 10 Uhr kann man bei Berlin-on-Bike eine zwölf Kilometer lange Radtour entlang des innerstädtischen Verlaufs der Berliner Mauer buchen. Dabei wird man begleitet von Zeitzeugen, die Teil der Geschichte des Mauerfalls im November 1989 waren und geht auf Entdeckungsreise in die untergegangene DDR und das Leben in einer geteilten Stadt. Weitere Informationen unter: berlinonbike.de/radtouren/zeitzeugentour-25jahre-mauerfall

Die Mauer-App: Wer es lieber individuell mag, kann mit seinem Smartphone auf Spurensuche gehen. Die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße hat eine neue mobile Internetseite freigeschaltet. „Da wir sehr viele junge Besucher haben, möchten wir diese dort abholen, wo sie sind“, sagt der Leiter der Gedenkstätte, Axel Klausmeier. Drei unterschiedlich lange Touren über den einstigen Grenzstreifen werden angeboten, die sich an drei Gruppen richten – an „Eilige“, „Neugierige“ und „Experten“. Mehr unter: www.berliner-mauer.mobi. (npri.)

100 Meilen, der Mauerlaufweg: Wer die Geschichte lieber zu Fuß erkunden will, der kann am 100-Meilen Mauerlauf auf dem größtenteils asphaltierten Berliner

Weitere Informationen und Programm zu den Festlichkeiten anlässlich des Jubiläums: www.freiheit-und-einheit.de.


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FREITAG, 23. MAI 2014 I VERLAGSBEILAGE

Preußischer Barock und zauberhafte Begegnungen Die 6. Botanische Nacht und die 16. Potsdamer Schlössernacht laden in den Abendstunden zum Verweilen ein

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ie eine kleine Oase liegt der Botanische Garten mitten im Bezirk Steglitz/Zehlendorf. Dort kann man der Hektik der Großstadt für eine Weile entfliehen, über die Wiesen und durch die Gewächshäuser flanieren, außergewöhnliche Pflanzen und Lebewesen betrachten oder sogar heiraten. Eine ganz besondere Atmosphäre bietet der Garten, der als eine der bedeutendsten botanischen Anlagen der Welt gilt, in den Abendstunden: Wenn im Licht Dutzender Scheinwerfer uralte Baumriesen geheimnisvoll aus dem Dunkel emporragen und sich in Fantasiegestalten verwandeln, verbreitet die Grünanlage einen eigenartigen Zauber. So auch am 19. Juli, wenn zum sechsten Mal die Botanische Nacht stattfindet. Mehr als 150 Mitwirkende warten in dieser Nacht mit ihren Darbietungen auf – Mimen, Musiker und Märchenerzähler verzaubern auf Rasenflächen, in Innenhöfen und Pavillons mit ihrer Kunst und laden zum Verweilen und Genießen ein. Ab 17 Uhr öffnet die 43 Hektar große Fläche mit

DPA

Festlich beleuchtet unterm Abendhimmel: Die Botanische Nacht gibt es auch 2014 wieder.

den mehr als 6 000 Quadratmeter großen Gewächshäusern und etwa 22 000 Pflanzenarten ihre Pforten, Tickets sind für 38 Euro an allen Vorverkaufskassen und an den Kassen des Botanischen Gartens und des Botanischen Museums oder unter 01805 / 44 70 erhältlich. Noch weiter südlich, wird im August ebenfalls die Nacht zum Tag gemacht:

Zum Anlass der 16. Potsdamer Schlössernacht am 16. August wird der Park Sanssouci prachtvoll illuminiert. Den Spaziergängern begegnen Masken und Kostüme vergangener Zeiten, sogar die Bäume beginnen zu sprechen und erzählen, wie sie an ihren Platz gekommen sind. Außerdem laden Konzerte und Tanzvorführungen, Theaterspiele und Literaturvorträge zum

Verweilen ein. Im Neuen Palais tritt das Musikerquartett Adoro auf sowie das internationale Kontrabass-Ensemble Bassiona Amorosa. Auf den Jubiläumsterrassen der Orangerie spielen die jungen Musiker von Passo Avanti und im Gartensalon erwartet die Besucher eine authentische königliche Küche und Musik eines königlichen Balls. Der Einlass zur Schlössernacht beginnt um 17 Uhr. Die Tickets sind zum Preis von 46,20 Euro unter www.potsdamer-schloessernacht.de erhältlich. Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr haben freien Eintritt. Erstmalig gibt es bei der Potsdamer Schlössernacht um etwa 0.30 Uhr mit der neuen Feuerwerk- und Lichtshow vor der Orangerie ein strahlendes Pendant zum traditionellen Feuerwerk am Neuen Palais. Wer nicht so lange warten möchte, kann den Park bereits am 15. August erkunden. Beim Vorabendkonzert , ebenfalls begleitet von einem Feuerwerk, tritt das Royal Philharmonic Orchestra auf, Beginn: 20 Uhr. (npri.)


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23. 5. 2014 I VERLAGSBEILAGE

Das Feiern und die Politik

Der Christopher Street Day findet statt, wenn auch noch nicht ganz klar ist, wo

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chrill und regenbogenfarben, hemmungslos Vorstand des Trägervereins Berliner CSD. Als wäre und ausgelassen – in der Öffentlichkeit die Namensdiskussion nicht schon genug, hat der wurde der Christoper Street Day (CSD) zu- CSD als einer der Veranstaltungshöhepunkte in der meist weniger als Demonstration gegen Homosexu- Hauptstadt aber auch noch keinen geeigneten Ort ellen-Diskriminierung wahrgenommen, sondern vor- für die Abschlusskundgebung der Parade, denn am rangig als große bunte Party. 21. Juni beansprucht die Fanmeile zur Fußball-WeltUm das zu ändern, und auch vor dem Hinter- meisterschaft (12. Juni bis 13. Juli) die Straße des grund der jüngsten Beispiele im Umgang mit LGBT- 17. Juli und die Fläche vor dem Brandenburger Tor Menschen (Lesben, Schwule, Bi- und Transsexu- für die Übertragung des Länderspiels zwischen elle) wollten die Veranstalter einiges ändern: Deutschland und Ghana. Die Fashion Week (8. bis Ursprünglich plante der Berliner CSD e. V., sich po- 13. Juli) wurde bereits ins Erika-Heß-Eisstadion litischer und internationaler auszurichten. Der CSD nach Wedding verdrängt, noch offen ist nun, wo die sollte Teil des neuen Projekts Stonewall werden, CSD-Parade mit ihrem Fest enden soll. mit dem die Verantwortlichen bis zum Jahr 2019 Die Route vom Kurfürstendamm über Wittendurch ganzjährige Aktionen die Gleichstellung in bergplatz, Nollendorfplatz, Lützowplatz bis zur Sieden Köpfen und Herzen der Menschen erreichen gessäule stehe fest, teilt der Berliner CSD e.V. auf wollen. Dafür sollte der CSD in Stonewall Parade seiner Website mit, einzig der Ort des Finales sei unumbenannt werden. klar. Hinzu kommt, dass das Aktionsbündnis CSD Der Begriff Stonewall beBerlin 2014 eine eigenstänzeichnet weltweit den Aufdige CSD-Parade angemeldet stand in der Bar Stonewall Inn hat. Sie soll an der russischen in der Christopher Street in Botschaft entlang über die New York, in der sich am 28. Tiergartenstraße zur CDU-ParJuni 1969 die überwiegend teizentrale führen, parallel zur homosexuellen Gäste erstFanmeile. mals gegen staatliche RepresBeide Seiten wollen nun in salien und Polizeigewalt wehrweiteren Gesprächen klären, ten. ob und wie sich die KundgeIm Ausland hatte sich die bungen verbinden lassen. Bezeichnung CSD ohnehin Man könne sich mit den Zielen nicht durchgesetzt und wurde des Aktionsbündnisses durchbereits 2009 in Berlin Pride aus identifizieren, sagte CSDumbenannt. Doch Kritiker warGeschäftsführer Robert Kastl. fen dem CSD-Verein vor, mit „Es gibt beispielsweise die der geplanten Umbenennung Möglichkeit, dass sich die über die Köpfe der Szene hinDemo am Ende ihrer Route weg zu entscheiden und mit dem großen CSD anschließt“, der Parade vor allem Geld masagte er. chen zu wollen. Zumindest eine Festivität Nach den Grünen hatte zusteht aber fest: Bereits am nächst die CDU ihre Teilnahme Freitag, 20. Juni findet ab 20 Uhr eine Gala statt mit der an der Veranstaltung abgeBERLINER ZEITUNG/CHRISTIAN SCHULZ Verleihung der „Soul of Stonesagt, dann auch noch die Berli- Party und Demo – der CSD in Berlin. wall“-Awards durch den Berliner FDP sowie die AG Lesben und Schwule in der Berliner SPD (Schwusos). Sie ner CSD e. V. In fünf Kategorien werden Persönlichalle kündigten an, stattdessen an einer Kundgebung keiten oder Institutionen ausgezeichnet, die sich des vor Kurzem gegründeten Aktionsbündnis CSD besonders für die Rechte von LGBT-Menschen oder Berlin 2014 mitzuwirken. „Durch den anhaltenden andere Minderheiten eingesetzt haben. Neu ist, Streit zwischen dem CSD e. V. und der Berliner Com- dass das Publikum den Gewinner des Preises in der munity zur Namensänderung des beliebten CSD in Kategorie direkt vor Ort durch ein Voting entscheidet Stonewall und der daraus hervorgehenden Streitig- und so direkt eingebunden wird. Nominiert sind hier keiten um Markenschutzrechte sehen wir uns als das Aktionsgruppe Enough is Enough, das Projekt bürgerliche Partei in der Pflicht, die Teilnahme an der „Regenbogenfamilien“ des LSVD (Lesben- und Stonewall-Parade abzusagen“, sagte die FDP-Lan- Schwulenverband in Deutschland) sowie das Veranstaltungszentrum SchwuZ. desvorsitzende Alexandra Thein. Kritisiert wurde der angebliche Alleingang des Nicht betroffen von den ganzen Diskussionen ist CSD-Vorstandes bei der Umbenennung. Der ruderte außerdem das lesbisch-schwule Stadtfest am Nolinzwischen zurück und erklärte, die Parade werde lendorfplatz, das eine Woche vor dem CSD stattfindoch weiter CSD heißen. „Wir sehen uns in der Ver- det. Mit mehr als 400 000 Gästen, Biergärten, antwortung, den CSD und seine Anliegen zu schüt- Cocktailbars, Bühnen und Dancefloors soll am zen. Daher trennen wir das Projekt Stonewall vom 14. und 15. Juni von 11 Uhr bis spät in die Nacht geCSD. Stonewall wird als reines Vereinsprojekt jen- feiert werden. (npri.) seits des Christopher Street Days fortgesetzt. Niemandem soll durch einen Namen etwas aufgedrängt werden, niemand soll sich an diesem Tag durch ei- Weitere Informationen und Programm im Netz: nen Namen ausgeschlossen fühlen“, erklärte der www.csd-berlin.de.


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Samba in Kreuzberg – das gibt es am Pfingstsonntag wieder beim Karneval der Kulturen.

Kulturelle Vielfalt feiern Vier Tage Musik und Tanz beim Karneval der Kulturen

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r gilt nicht nur als kunterbuntes Fest, sondern vor allem als Sinnbild für transkulturelle Heiterkeit: Vom 6. bis zum 9. Juni verbreitet der Karneval der Kulturen wieder sein Sambaflair in Kreuzberg und Neukölln-Nord. Seit 1996 veranstaltet die Werkstatt der Kulturen jährlich den Karneval der Kulturen, um die Vielfalt der Stadt zu feiern und Räume für Minoritäten in der Öffentlichkeit zu schaffen – ursprünglich entwickelte sich das Straßenfest nämlich vor dem Hintergrund der wachsenden Internationalität Berlins wie auch als Reaktion auf den zunehmenden Nationalismus und Rassismus in den 90er-Jahren in Deutschland. Das viertägige Festival, das in diesem Jahr zum 19. Mal im Zentrum Berlins stattfindet, ist offen für alle. Von Freitag 16 Uhr bis 24 Uhr, am Sonnabend und Sonntag von 11 bis 24 Uhr und am Montag von 11 bis 19 Uhr herrscht rund um den Blücherplatz buntes Treiben: Mehr als 800 Musiker und Künstler präsentieren sich auf den vier Bühnen, die die vielversprechenden Namen Bazáar, Eurasia, Farafina und Latinauta tragen. Erwartet werden etwa 600 000 Besucher. An 350 Ständen ist von frischen Kokosnüssen und Süßkartoffeln über ausgefallene Accessoires bis hin zu Kleidung und Kunsthandwerk für jeden Geschmack etwas dabei. Auf einem „Rasen in Aktion“ werden diverse Theateraufführungen und interaktiven Angebote für Kinder und Erwachsene geboten, außerdem gibt es einen „Grünen Bereich“ mit Informationsständen nachhaltig wirtschaftender Unternehmen. Höhepunkt des Karnevals der Kulturen ist der Straßenumzug am Pfingstsonntag. 700 000 Besucher werden erwartet, wenn rund 5 400 Teilnehmer aus 80 Na-

tionen Berlins kulturelle Vielfalt mit traditionellen Kostümen und rituellen Tänzen zelebrieren. Ob Stelzenläufer, Großpuppen oder fantasievolle Umzugswagen – die originellsten und fantasievollsten Auftritte werden von einer Jury ausgezeichnet. Die Karawane startet um 12.30 Uhr am Hermannplatz und zieht bis in den Abend über Hasenheide bis zur Gneisenaustraße. Wegen Bauarbeiten gibt es Einschränkungen in der Yorckstraße, der Umzug endet im Gegensatz zu den Vorjahren am Mehringdamm. Um den Mehringdamm und den U-Bahnhof Mehringdamm zu entlasten, empfiehlt der Veranstalter zur Anreise entweder den Fußweg oder die U7/U8 bis Hermannplatz und die U7 bis Südstern oder Gneisenaustraße. Auch an die Kinder ist gedacht: Am Pfingstsonnabend findet um 13.30 Uhr der große Kostümumzug für Kinder vom Mariannenplatz zum Görlitzer Park statt, bevor von 15 Uhr bis 19 Uhr auf dem Festgelände im Görlitzer Park der eigens für die kleinen Gäste initiierte Kinderkarneval gefeiert wird, zu dem rund 20 000 Teilnehmer erwartet werden. Begleitet wird der Karneval der Kulturen an den vier Veranstaltungstagen von zahlreichen Partys und Musikveranstaltungen: Die offizielle After-Show-Party findet am Pfingstsonntag ab 22 Uhr im Yaam an der Schillingbrücke in Friedrichshain statt. Caribbean Invasion und Radio Eins Völkerball präsentieren Reggae, Dancehall, Soca und HipHop auf drei unterschiedlichen Floors. (npri.) Informationen zum Karneval der Kulturen gibt es unter der Tel. 030-60 97 70 22 bei der Werkstatt der Kulturen oder unter www.karneval-berlin.de.

H I G H L I G H T S Einige Gruppen, die beim Karneval der Kulturen auftreten, werden von ihren Fans bereits sehnsüchtig erwartet. Génération Taragalte – Desert Blues aus Marokko, 7. 6., 16.45 Uhr, FarafinaBühne Aly Keita & the Magic Balafon – Jazz aus Deutschland, 7. 6., 18.15 Uhr, Farafina- Bühne Michael Greilsammer – French Folk aus Israel, 7. 6., 21.30 Uhr, Eurasia-Bühne Capitán Tifus – Balkan-Musik aus Argentinien, 8. 6.,19.30 Uhr, Latinauta-Bühne Six Nation – Dub Ska aus Deutschland, 8. 6., 21.30 Uhr, Eurasia-Bühne Outernational! – Future Rock aus den USA, 9. 6., 16 Uhr, Latinauta-Bühne


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23. 5. 2014 I VERLAGSBEILAGE

BERLINER ZEITUNG/GERD ENGELSMANN

Ein Klassiker unter den Open-Air-Veranstaltungen: das Classic Open Air auf dem Gendarmenmarkt.

Klassisch und ein bisschen rockig Beim Classic Open Air auf dem Gendarmenmarkt gibt es Mozart und Silly

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on Klassik bis Elektro, von Unheilig über Schiller und Silly bis hin zu Anna-Maria Kaufmann und der Anhaltischen Philharmonie Dessau: Wenn vom 3. bis zum 8. Juli das Classic Open Air auf dem Gendarmenmarkt stattfindet, werden wieder viele optische und akustische Höhepunkte geboten. Eröffnet wird das 23. Classic-Open-AirFestival traditionell mit der „First Night“. Bekannte Bands und Solo-Künstler stellen Ausschnitte aus ihrem Erfolgsrepertoire vor. In diesem Jahr präsentiert sich dieser Abend allerdings eher rockig „classical“ als streng klassisch. Gemeinsam mit dem Filmorchester Babelsberg werden unter anderen Jazzmusiker Till Brönner und Musicalstar Lars Redlich zu erleben sein. Als Schlussakt der „First Night“, aber auch als Startschuss für die folgenden fünf Konzerte, wird ein fulminantes Feuerwerk den Berliner Nachthimmel erleuchten. Mit von der Partie am ersten Abend sind auch Schauspielerin Anna Loos mit ihrer Band Silly und Schauspielerin Nora Tschirner, die mit Erik Lautenschläger und Tom Krimi nostalgischen Chanson-Pop spielen wird. Am Freitag ist Ladies-Night. Erstmalig seit 22 Jahren Classic Open Air werden Koloratursopranistinnen, Operndiven, Musicalstars und erfolgreiche Jazz-, Pop- und Chansonsängerinnen gemeinsam ein Programm gestalten. Unter den 15 Künstlerinnen sind Anna Maria Kaufmann, Yma America und Katharine Mehrling. Am Sonnabend wird es dann richtig klassisch: Neben berühmten Instrumentalkompositionen werden Opernarien, -du-

ette und -chöre aus Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“, Haydns „Il Mondo Della Luna“ und Beethovens einziger Oper „Fidelio“ erklingen. Den Höhepunkt dieses Abends bildet dann Beethovens „Chorfantasie“. Nach Einbruch der Dunkelheit wird die Klangkunst der Wiener Meister durch Licht- und Feuerspiele auch optisch in Szene gesetzt. Am Sonntag führt die musikalische Reise die Zuschauer nach Italien. Neben neapolitanischer und sizilianischer Volksmusik sowie italienischen Serenaden werden Titel von Komponisten wie Peter Tschaikowsky, Johann Strauss und Franz von Suppé zum Besten gegeben. Der Graf von Unheilig wird gleich zwei Mal auftreten. Neben seinem Konzert am 7. Juli wird er am 8. Juli mit Schiller deren gemeinsamen Song „Sonne“ zum ersten Mal live performen. Das Freiluftmusikfestival auf dem Gendarmenmarkt ist inzwischen zu einer erfolgreichen Traditionsveranstaltung geworden. Zur Tradition gehört aber ebenfalls der besorgte Blick zum Himmel und der permanente Kontakt zur Potsdamer Wetterwarte. Diesmal ist Direktor Gerhard Kämpfe allerdings sehr optimistisch. Nach seiner Erfahrung ist der Tag der Programmvorstellung vor der Presse immer ein verlässliches Omen für das Festivalwetter. Und da strahlte die Sonne nur so vom tiefblauen Himmel. „Musik ist bei uns keine Messe, die andächtig zelebriert wird“, sagt Festivaldirektor Gerhard Kämpfe. „Hier geht es um Freude am Musizieren, große Emotionen bei entspannter Atmosphäre.“ (npri.)

T I C K E T S Eintrittskarten für das Classic-Open-Air-Festival 2014 können per Internet oder Telefon bei Ticketmaster gebucht werden Ticket-Hotline: 01806 999 000 606 www.ticketmaster.de Beginn: Vom 3.- 8. Juli jeweils ab 19.30 Uhr. Weitere Informationen und das gesamte Programm unter www.classicopenair.de


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BERLINER ZEITUNG/HANS RICHARD EDINGER

Vom Fernsehturm bis zum Savignyplatz: Bei der 20. Fête de la Musique wird in allen Bezirken der Stadt gerockt.

Klänge zur Sonnenwende

Bei der 20. Fête de la Musique verwandelt sich Berlin wieder in eine große Bühne

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edes Jahr zum Sommeranfang am 21. Juni erklingt die Fête de la Musique – das Fest der Musik. Was 1982 mit der Idee des damaligen französischen Kulturministers Jack Lang, ein paar Stromanschlüssen und viel musikalischem Idealismus in Paris begann, hat sich längst zu einem globalen und populären Ereignis entwickelt. Inzwischen verbindet die Fête de la Musique die Menschen in 520 Städten weltweit, davon 297 in Europa. Zu hören gibt K E I N es Musik aller Stilrichtungen, für das Publikum gratis, dank all der Bands, OrchesF E S T I N ter, Chöre und Solisten, die an diesem Tag P O T S D A M ohne Honorar auftreten. Am 21. Juni feiert auch die Berliner In der LandeshauptFête de la Musique ihr 20. Jubiläum. 350 stadt Brandenburgs Musikformationen haben sich angemelwird in diesem Jahr det, um an mehr als 150 Standorten in der keine Fête de la MusiHauptstadt für jeden Besucher zugänglich que stattfinden. Vom zu musizieren. Veranstalter hieß es, Ob Klassik oder Chormusik, Electro die Finanzierung sei oder HipHop, Jazz, Rock, Pop oder Schla- nicht ausreichend geger, Reggae, Ska, Weltmusik, Punk oder sichert. Die Stadt Potsdam habe ihre Chanson – hinter jeder Straßenecke, in Parks, Kirchen, Zelten oder Gärten, in Förderung von 10 000 Konzertsälen oder Cafés lockt ein unver- Euro im vergangenen Jahr auf 6 000 Euro hofftes und kostenloses Musik-Erlebnis. Unverstärkt und ohne Strom wird an gesenkt. Nach Angaetwa 15 Standorten musiziert, zum Bei- ben des Vereins Kulturtänzer kamen im spiel im Nikolaiviertel, Café Eule am Gleisvergangenen Jahr dreieck, Tadschikische Teestube im rund 12 000 BesuKunsthof, in der Osterkirche im Wedding cher auf die Fête in oder im Humboldthaus in Lichtenberg. Potsdam. Mehr als In diesem Jahr sind zudem 25 neue 240 Musikerinnen Standorte dabei, darunter das Kino Babylon in Mitte, TAK im Aufbauhaus, Desi in und Musiker sollten in diesem Jahr auf 30 der Ohlauer Straße, die Königliche PorzelBühnen spielen. lanmanufaktur, Statthaus Böcklerpark, Schankhalle Pfefferberg und das FH-XBMuseum. In Spandau erklingt an vier Orten Musik, in Charlottenburg an neun und Marzahn-Hellersdorf nimmt mit dem Kul-

turforum Hellersdorf, dem Bürgergarten Helle Oase sowie der Alten Börse Marzahn teil. Kreuzberg ist mit 20 Standorten vertreten, vom Moritzplatz über den Mehringdamm bis zur Dudenstraße. 20 Stationen gibt es auch in Mitte, wobei neun davon Indoor sind. Das Fest beginnt um 16 Uhr und geht im Open-Air-Bereich bis 22 Uhr, danach wird drinnen weiter gefeiert. Der TresorClub, das Zentrum für Kunst und Urbanistik, die Hafenbar Tegel und die Junction Bar gehören zu den zwölf Bühnen auf denen die Fête de la Nuit stattfindet. Wie in den vergangenen Jahren wird es wieder eine App geben mit dem Namen FETEBerlin, die einen Überblick über das Programm bietet. Zudem stellt der Veranstalter unter www.fetedelamusique.de eine Programm-Map zur Verfügung, sodass die Besucher auf einer Karte sehen können, wo welche Höhepunkte lokalisiert sind. Auch in diesem Jahr wird es wieder Musik von und für Kinder geben sowie das beliebte Turmblasen. Auf der Korsobühne in Wilmersdorf tritt Wayne Grajeda auf, außerdem Mucial-Teens der Wilmersorfer Lernwerkstatt. Im Badehaus Musiksalon in der Revaler Straße lautet das Motto: Balkan, Ska und Electro Swing, ab 22 Uhr lockt ein DJ-Special. Auf dem Moritzplatz wird es einen urbanen Klanggarten geben mit elektro-akustischen Neukompositionen aus 20 Ländern, im Babylon in Kreuzberg liegt der Fokus mit Sambaklängen und Karaoke auf dem Fußball-WM-Gastgeber Brasilien. (npri.) Das komplette Programm der Fête de la Musique ist abrufbar unter: www.fetedelamusique.de/wp-content/blogs.dir/3/files/2014/05/ FdMBerlin2014Programm.pdf.


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Bei Klassikfans ebenso beliebt, wie bei Pop- oder Rockinteressierten – die Waldbühne. Auch dieses Jahr finden in der Arena neben dem Olympiastadion wieder zahlreiche Konzerte statt.

Zwei Comebacks und ein Rekordversuch

Die Open-Air-Saison hat wieder einiges zu bieten. Ob Zitadelle Spandau, Waldbühne, Wuhlheide oder Olympiastadion – unter freiem Himmel gibt es tollen Sound und gute Unterhaltung

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ommerzeit ist Open-Air-Zeit. Statt in stickigen Hallen, lauscht man den Klängen seiner Lieblingskünstler an milden Abenden unter freiem Himmel. Auch im Kultursommer 2014 stehen wieder reichlich Abende zur Auswahl:

gen Orchesters im Rahmen der IFA im Sommergarten auf dem Berliner Messegelände auftritt. Termin: 5. September ab 17.30 Uhr, Messe Berlin, Hammarskjöldplatz, 14055 Berlin. Tickets ab 45,30 Euro.

Mit Mando Diao blickt Schweden auf einen der erfolgreichsten Rockexporte in der Geschichte des Landes. Seit über einem Jahrzehnt legen die fünf smarten Musiker ein ausgezeichnetes Album nach dem anderen vor und zeigen sich dabei unbeeindruckt von Trends und aktuellen Strömungen. Ihre siebte, Anfang Mai erschienene Platte „Aelita“ setzt ihre hingebungsvolle Arbeit im Dienste der aufrechten Rockmusik fort. Anfang Juni wird es Gelegenheit geben, die neuen Songs auch live zu erleben. Termin: 4. Juni, 18 Uhr, Zitadelle Spandau, Am Juliusturm, 13599 Berlin. Tickets ab 41,45 Euro.

Lana Del Rey aus New York dominierte seit Anfang 2012 mit ihrem zweiten Album „Born To Die“ die internationalen Charts. In elf Ländern erreichte es Platz 1, allein in Deutschland erhielt es fünffach Gold sowie dreifach Platin. Nach ihrer umjubelten Tour im letzten Frühjahr kehrt die Stil-Ikone nun für eine exklusive Open-Air-Show nach Deutschland zurück. Termin: 20. Juni, 19 Uhr, Zitadelle Spandau, Am Juliusturm, 13599 Berlin. Tickets ab 53,50 Euro.

Max Herre gehört zu den wichtigsten Musikgrößen des deutschen HipHop und ist aus der deutschen Musiklandschaft nicht mehr wegzudenken. Am 5. September wird er sein im Dezember aufgenommenes „Max Herre MTV Unplugged „ der breiten Masse live zugänglich machen, indem er zusammen mit Joy Denalane, Afrob, Megaloh, Grace und einem zwanzigköpfi-

In ihrem 47. Dienstjahr kehrt die legendäre Rockgruppe Chicago nach dreijähriger Abwesenheit zurück auf deutsche Bühnen. Die US-amerikanischen Musiker gehörten zudem zu den Ersten, die mit einer Bläsergruppe ihrem rockigen Sound eine Jazz-Note hinzufügten. Ihr künstlerischer Eifer spiegelt sich auch in ihren zahlreichen ausgezeichneten Veröffentlichungen wieder, von denen viele Album- und Single-Chartplätze erreichten. Sie sind nicht nur eine der erfolgreichsten, sondern auch eine der am Längsten beste-

henden Rockgruppen. Deshalb seien sie hier, auch wenn sie nicht unter freiem Himmel auftreten, erwähnt. Termin: 10. Juli, 20 Uhr, Admiralspalast, Friedrichstraße 101, 10117 Berlin. Tickets ab 62 Euro. Die Backstreet Boys stehen im Frühjahr 2014 zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder zu fünft auf der Bühne, im Gepäck ihr neues Album „In A World Like This“. Nick Carter, Howie Dorough, Brian Littrell, AJ McLean und Kevin Richardson feiern dieses Jahr ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum. 1993 in Orlando, Florida, gegründet, sind die Backstreet Boys die erfolgreichste Boyband der Musikgeschichte. Mit Hits wie „Everybody (Backstreets Back)“ und „As Long As You Love Me“ eroberten die fünf nicht nur weltweit die Charts, sondern auch die Herzen von Millionen Teenagern. Termin: 25. Juli, 19 Uhr, Waldbühne Berlin, Am Glockenturm, 14053 Berlin, Tickets ab 76,30 Euro.

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Seit 18 Jahren im Musikbusiness und derzeit so erfolgreich wie nie: Max Herre.

Die einzigartige Berliner Band Silly heißt Deutschland erneut willkommen. Nach dem außergewöhnlich erfolgreichen LiveJahr 2013 gibt es 2014 den Nachschlag. Frontfrau Anna Loos und ihre drei Männer sind aus der deutschen Musiklandschaft nicht mehr wegzudenken. Ihr erfolgreiches zweites Album, „Kopf an Kopf“, stieg

auf Platz zwei der Media-Control-Charts ein und erreichte in Windeseile Goldstatus. Termin: 13. September, 20 Uhr, Lindenpark Potsdam, Stahnsdorfer Straße 76–78, 14482 Potsdam. Tickets ab 37,75 Euro.

stieg, unterstrich dies. Gemeinsam mit seiner Band wird Xavier Naidoo im Sommer eine Auswahl der Song-Highlights seiner Karriere präsentieren. Termin: 27. Juli, 19 Uhr, Waldbühne Berlin. Tickets ab 51,95 Euro.

Dank des überwältigenden Erfolgs der letzten Jahre beim Berliner Publikum wird die Tradition des Tourneeabschlusskonzertes auch im 15. Jahr des Bestehens des Orchesters fortgesetzt. Daniel Barenboim und das West-Eastern Divan Orchestra spielen Werke von Mozart und Ravel. Anlässlich des Jubiläums wird Barenboim seine Musiker nicht nur vom Pult aus leiten, sondern in Mozarts Klavierkonzert ebenfalls als Pianist auftreten. Termin: 24. August, 19 Uhr, Waldbühne. Tickets ab 19 Euro.

Der Berlin Summer Rave ist eine Veranstaltung für alle Berliner und Gäste, die einen klassischen Großrave lieben – mit allem, was dazugehört: bekannte DJs und große Namen, tolle Newcomer und ganz verschiedenartige Technohouse-Styles werden in den Ohren klingen. In vier Hangars, beziehungsweise Floors kann die Nacht durchgetanzt werden. Mit dabei unter anderem Klangkarussel und 2Raumwohnung. Termin: 31. Mai, 21 Uhr, Flughafen Tempelhof, 12101 Berlin. Tickets ab 29,99 Euro.

Sein fünftes Soloalbum „Bei meiner Seele“ katapultierte Xavier Naidoo erneut an die Spitze der deutschen Charts. „Alles kann besser werden“ prophezeite Xavier Naidoo bereits auf seiner Single und seinem gleichnamigen Album, die ihn als einen der populärsten und nachhaltigsten Interpreten im deutschsprachigen Raum bestätigten. Auch die platinveredelte „Danke fürs Zuhören – Liedersammlung 1998–2012“, die auf der Nr. 1 ein-

Musik gehört zur Metropole Berlin einfach dazu. Seit 2010 bietet die Stadt Künstlern, Fachpublikum und Musikfans im Rahmen der Berlin Music Week ein vielseitiges Programm, das Festivals, Konzerte, Club-Nächte, Workshops und Business-Events miteinander verknüpft. Bei dem dezentralen Festival finden an zahlreichen interessanten Locations über die Stadt verteilt hochkarätige Veranstaltungen statt. Termin: 3. bis 7. September,

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Neuer Rekordversuch: Mario Barth tritt wieder im Olympiastadion auf.

Weitere Informationen im Internet unter www.berlin-music-week.de. Mario Barth startet einen neuen Weltrekordversuch. Im Olympiastadion wird der Comedian sein Programm „Männer sind schuld, sagen die Frauen“ spielen. Im Rahmenprogramm werden hochkarätige Musikacts auftreten. Alle Fans dürfen sich zudem auf eine exklusive Zugabe und auf ein gigantisches Abschlussfeuerwerk freuen. Termin: 7. und 8. Juni, jeweils 19.30 Uhr, Olympiastadion, Olympischer Platz 3, 14053 Berlin, Tickets gibt es ab 47,95 Euro. Adel Tawil hat so einiges erlebt in der Welt der Popmusik: Ende der 1990er-Jahre war er als Kane Mitglied der Boygroup The Boyz. Seit 2004 bildet er zusammen mit Annette Humpe das Duo Ich + Ich, tritt aber auch als Solokünstler auf. Adel Tawil hat ein Leben, das eigentlich für zwei reicht, und er ist bereit, davon zu erzählen. Mit seinem Debütalbum „Lieder“ und der gleichnamigen Tour im Frühjahr 2014 setzt er seine bisherige erfolgreiche Karriere mit ausgewählten Open-Air-Konzerten fort. Termin: 28. August, 20 Uhr, Kindl-Bühne Wuhlheide, An der Wuhlheide 187. 12459 Berlin. Tickets ab 41,35 Euro. (npri.)


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Bei Klassikfans ebenso beliebt, wie bei Pop- oder Rockinteressierten – die Waldbühne. Auch dieses Jahr finden in der Arena neben dem Olympiastadion wieder zahlreiche Konzerte statt.

Zwei Comebacks und ein Rekordversuch

Die Open-Air-Saison hat wieder einiges zu bieten. Ob Zitadelle Spandau, Waldbühne, Wuhlheide oder Olympiastadion – unter freiem Himmel gibt es tollen Sound und gute Unterhaltung

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ommerzeit ist Open-Air-Zeit. Statt in stickigen Hallen, lauscht man den Klängen seiner Lieblingskünstler an milden Abenden unter freiem Himmel. Auch im Kultursommer 2014 stehen wieder reichlich Abende zur Auswahl:

gen Orchesters im Rahmen der IFA im Sommergarten auf dem Berliner Messegelände auftritt. Termin: 5. September ab 17.30 Uhr, Messe Berlin, Hammarskjöldplatz, 14055 Berlin. Tickets ab 45,30 Euro.

Mit Mando Diao blickt Schweden auf einen der erfolgreichsten Rockexporte in der Geschichte des Landes. Seit über einem Jahrzehnt legen die fünf smarten Musiker ein ausgezeichnetes Album nach dem anderen vor und zeigen sich dabei unbeeindruckt von Trends und aktuellen Strömungen. Ihre siebte, Anfang Mai erschienene Platte „Aelita“ setzt ihre hingebungsvolle Arbeit im Dienste der aufrechten Rockmusik fort. Anfang Juni wird es Gelegenheit geben, die neuen Songs auch live zu erleben. Termin: 4. Juni, 18 Uhr, Zitadelle Spandau, Am Juliusturm, 13599 Berlin. Tickets ab 41,45 Euro.

Lana Del Rey aus New York dominierte seit Anfang 2012 mit ihrem zweiten Album „Born To Die“ die internationalen Charts. In elf Ländern erreichte es Platz 1, allein in Deutschland erhielt es fünffach Gold sowie dreifach Platin. Nach ihrer umjubelten Tour im letzten Frühjahr kehrt die Stil-Ikone nun für eine exklusive Open-Air-Show nach Deutschland zurück. Termin: 20. Juni, 19 Uhr, Zitadelle Spandau, Am Juliusturm, 13599 Berlin. Tickets ab 53,50 Euro.

Max Herre gehört zu den wichtigsten Musikgrößen des deutschen HipHop und ist aus der deutschen Musiklandschaft nicht mehr wegzudenken. Am 5. September wird er sein im Dezember aufgenommenes „Max Herre MTV Unplugged „ der breiten Masse live zugänglich machen, indem er zusammen mit Joy Denalane, Afrob, Megaloh, Grace und einem zwanzigköpfi-

In ihrem 47. Dienstjahr kehrt die legendäre Rockgruppe Chicago nach dreijähriger Abwesenheit zurück auf deutsche Bühnen. Die US-amerikanischen Musiker gehörten zudem zu den Ersten, die mit einer Bläsergruppe ihrem rockigen Sound eine Jazz-Note hinzufügten. Ihr künstlerischer Eifer spiegelt sich auch in ihren zahlreichen ausgezeichneten Veröffentlichungen wieder, von denen viele Album- und Single-Chartplätze erreichten. Sie sind nicht nur eine der erfolgreichsten, sondern auch eine der am Längsten beste-

henden Rockgruppen. Deshalb seien sie hier, auch wenn sie nicht unter freiem Himmel auftreten, erwähnt. Termin: 10. Juli, 20 Uhr, Admiralspalast, Friedrichstraße 101, 10117 Berlin. Tickets ab 62 Euro. Die Backstreet Boys stehen im Frühjahr 2014 zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder zu fünft auf der Bühne, im Gepäck ihr neues Album „In A World Like This“. Nick Carter, Howie Dorough, Brian Littrell, AJ McLean und Kevin Richardson feiern dieses Jahr ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum. 1993 in Orlando, Florida, gegründet, sind die Backstreet Boys die erfolgreichste Boyband der Musikgeschichte. Mit Hits wie „Everybody (Backstreets Back)“ und „As Long As You Love Me“ eroberten die fünf nicht nur weltweit die Charts, sondern auch die Herzen von Millionen Teenagern. Termin: 25. Juli, 19 Uhr, Waldbühne Berlin, Am Glockenturm, 14053 Berlin, Tickets ab 76,30 Euro.

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Seit 18 Jahren im Musikbusiness und derzeit so erfolgreich wie nie: Max Herre.

Die einzigartige Berliner Band Silly heißt Deutschland erneut willkommen. Nach dem außergewöhnlich erfolgreichen LiveJahr 2013 gibt es 2014 den Nachschlag. Frontfrau Anna Loos und ihre drei Männer sind aus der deutschen Musiklandschaft nicht mehr wegzudenken. Ihr erfolgreiches zweites Album, „Kopf an Kopf“, stieg

auf Platz zwei der Media-Control-Charts ein und erreichte in Windeseile Goldstatus. Termin: 13. September, 20 Uhr, Lindenpark Potsdam, Stahnsdorfer Straße 76–78, 14482 Potsdam. Tickets ab 37,75 Euro.

stieg, unterstrich dies. Gemeinsam mit seiner Band wird Xavier Naidoo im Sommer eine Auswahl der Song-Highlights seiner Karriere präsentieren. Termin: 27. Juli, 19 Uhr, Waldbühne Berlin. Tickets ab 51,95 Euro.

Dank des überwältigenden Erfolgs der letzten Jahre beim Berliner Publikum wird die Tradition des Tourneeabschlusskonzertes auch im 15. Jahr des Bestehens des Orchesters fortgesetzt. Daniel Barenboim und das West-Eastern Divan Orchestra spielen Werke von Mozart und Ravel. Anlässlich des Jubiläums wird Barenboim seine Musiker nicht nur vom Pult aus leiten, sondern in Mozarts Klavierkonzert ebenfalls als Pianist auftreten. Termin: 24. August, 19 Uhr, Waldbühne. Tickets ab 19 Euro.

Der Berlin Summer Rave ist eine Veranstaltung für alle Berliner und Gäste, die einen klassischen Großrave lieben – mit allem, was dazugehört: bekannte DJs und große Namen, tolle Newcomer und ganz verschiedenartige Technohouse-Styles werden in den Ohren klingen. In vier Hangars, beziehungsweise Floors kann die Nacht durchgetanzt werden. Mit dabei unter anderem Klangkarussel und 2Raumwohnung. Termin: 31. Mai, 21 Uhr, Flughafen Tempelhof, 12101 Berlin. Tickets ab 29,99 Euro.

Sein fünftes Soloalbum „Bei meiner Seele“ katapultierte Xavier Naidoo erneut an die Spitze der deutschen Charts. „Alles kann besser werden“ prophezeite Xavier Naidoo bereits auf seiner Single und seinem gleichnamigen Album, die ihn als einen der populärsten und nachhaltigsten Interpreten im deutschsprachigen Raum bestätigten. Auch die platinveredelte „Danke fürs Zuhören – Liedersammlung 1998–2012“, die auf der Nr. 1 ein-

Musik gehört zur Metropole Berlin einfach dazu. Seit 2010 bietet die Stadt Künstlern, Fachpublikum und Musikfans im Rahmen der Berlin Music Week ein vielseitiges Programm, das Festivals, Konzerte, Club-Nächte, Workshops und Business-Events miteinander verknüpft. Bei dem dezentralen Festival finden an zahlreichen interessanten Locations über die Stadt verteilt hochkarätige Veranstaltungen statt. Termin: 3. bis 7. September,

IMAGO

Neuer Rekordversuch: Mario Barth tritt wieder im Olympiastadion auf.

Weitere Informationen im Internet unter www.berlin-music-week.de. Mario Barth startet einen neuen Weltrekordversuch. Im Olympiastadion wird der Comedian sein Programm „Männer sind schuld, sagen die Frauen“ spielen. Im Rahmenprogramm werden hochkarätige Musikacts auftreten. Alle Fans dürfen sich zudem auf eine exklusive Zugabe und auf ein gigantisches Abschlussfeuerwerk freuen. Termin: 7. und 8. Juni, jeweils 19.30 Uhr, Olympiastadion, Olympischer Platz 3, 14053 Berlin, Tickets gibt es ab 47,95 Euro. Adel Tawil hat so einiges erlebt in der Welt der Popmusik: Ende der 1990er-Jahre war er als Kane Mitglied der Boygroup The Boyz. Seit 2004 bildet er zusammen mit Annette Humpe das Duo Ich + Ich, tritt aber auch als Solokünstler auf. Adel Tawil hat ein Leben, das eigentlich für zwei reicht, und er ist bereit, davon zu erzählen. Mit seinem Debütalbum „Lieder“ und der gleichnamigen Tour im Frühjahr 2014 setzt er seine bisherige erfolgreiche Karriere mit ausgewählten Open-Air-Konzerten fort. Termin: 28. August, 20 Uhr, Kindl-Bühne Wuhlheide, An der Wuhlheide 187. 12459 Berlin. Tickets ab 41,35 Euro. (npri.)


10 I KULTURSOMMER 2014

FREITAG, 23. MAI 2014 I VERLAGSBEILAGE

Neuköllner Mut

Beim Festival „48 Stunden Neukölln“ geht es um Kunst, aber auch um Gesellschaftspolitik

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eukölln ist ein Bezirk, an dem sich die Geister scheiden. Die einen sehen ihn als problematisch an, die anderen als „in“. Der Zusatz „Problemkiez“ haftete dem Bezirk lange an, inzwischen hat sich aber die Atmosphäre verändert. Immer mehr Menschen wollen in den kulturell pulsierenden Bezirk ziehen, in dem gefühlt jede zweite Woche eine neue Szene-Kneipe eröffnet. Nord-Neukölln findet sich in jedem noch so biederen Reiseführer als Party-Geheimtipp. Kein Wunder also, dass Berlins größtes Kunstfestival ausgerechnet in Neukölln stattfindet. Seit der Gründung 1999 hat sich „48 Stunden Neukölln „ als Berlins größtes freies Kunstfestival etabliert. Die 16. Ausgabe von „48 Stunden Neukölln“ findet vom 27. bis 29. Juni statt. „48 Stunden Neukölln“ wird vom Kulturnetzwerk Neukölln e. V. organisiert und ist ein Forum für künstlerische Projekte aller Bereiche der Berliner Kunstszene. Das

Festival präsentiert und fördert Kunst, die einen Beitrag zur Diskussion aktueller gesellschaftlicher Themen leistet und diese reflektiert. Rund 300 künstlerische Projekte werden an dem Festivalwochenende an etwa 200 Orten präsentiert. Daneben sind rund 100 Ateliers und Galerien beteiligt. Das Thema der diesjährigen Veranstaltung lautet: „Courage“. Gemeinsam mit Berliner und internationalen Künstlerinnen und Künstlern widmet sich das Festival diesem Thema und stellt Fragen, unter anderem zur Offenheit unserer Gesellschaft und der unterschiedlichen öffentlichen Präsenz ihrer Mitglieder. An zwei großen zentralen Standorten werden kuratierte Ausstellungen präsentiert, die wichtige Aspekte des Themas artikulieren: In der Exposition in den Neukölln-Arcaden werden Projekte präsentiert, die unterschiedliche Aspekten eines politischen oder gesellschaftli-

chen Engagements behandeln. So fragt sich der Straßenfotograf Holger Biermann angesichts seines prekären Lebens als Künstler in Berlin: „Woher den Mut nehmen, weiterzumachen?“ Im ehemaligen Supermarkt in der Böhmischen Straße stehen Projekte im Vordergrund, die das bestehende Finanzsystem hinterfragen. Andere Themen der Ausstellung sind der Kunstmarkt oder die Privatisierung der Wasserversorgung. Auch Queerness und das Leben als Homosexueller hat mit Courage zu tun. An unterschiedlichen Veranstaltungsorten werden Diskussionen zu diesem Thema stattfinden. Neu ist in diesem Jahr das „JungeKunstfestival“, das den Schwerpunkt auf Angebote für Kinder und Jugendliche legt. (npri.) BERLINER ZEITUNG/MAX LAUTENSCHLÄGER

Beim Festival „48 Stunden Neukölln“ gibt es auf der Karl-Marx-Straße auch mal Engel.

Weitere Informationen unter: www.48-stunden-neukoelln.de

Brasilianische Rhythmen AFP

Berlin hat mit seiner Fanmeile zu den internationalen Fußball-Großereignissen 2006, 2008 2010 und 2012 weltweit für Furore, Aufsehen und Sympathie gesorgt. Auch 2014 ist Deutschlands größte Public-Viewing-Meile geöffnet, der Eintritt ist kostenfrei.

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Die Fußball-WM sorgt nicht nur auf der Fanmeile für Partystimmung – Der Lärmschutz wird gelockert

ie Fußball Weltmeisterschaft in Brasilien 2014 entfacht die Herzen aller Sportbegeisterten. Die Fanmeile entfachte allerdings eher andere Feuer. In den vergangenen Wochen kam es immer wieder zu Diskussionen, mal ging es um die Sicherheit, mal um Parallelveranstaltungen wie die Fashion-Week oder den Christopher Street Day, die zeitgleich auf der Straße des 17. Juni hätten stattfinden sollen. Nun ist aber klar: Hunderttausende Fußballfans können auf der Straße mitfiebern, feiern und jubeln. Auf Großbildwänden zwischen Brandenburger Tor und dem Kleinen Stern können sie an 13 Tagen bei der Fanmeile die WM-Spiele live mitverfolgen Eröffnet wird die Fanmeile mit dem ersten Gruppenspiel der Deutschen Nationalmannschaft gegen Portugal am 16. Juni.

Auch alle weiteren Vorrundenspiele der Deutschen sollen gemäß der Angaben des Organisators K.I.T. Group GmbH auf der Fanmeile zu sehen sein, sowie die Spiele der K.O.-Runde, Die Fans können sich aber auch unabhängig von der Fanmeile auf eine langes, nächtliches Public Viewing freuen: Passend zur brasilianischen Stimmung präsentiert das Haus der Kulturen der Welt zum dritten Mal in Folge die Copa Da Cultura 2.0. Zu heißen Klängen von internationalen Künstlern können sich alle Tanzwütigen hinreißen lassen und südamerikanisches Flair erleben. Parallel werden sämtliche WM-Spiele auf Großleinwand übertragen. Die Bundesregierung hat außerdem im April eine bundesweite Sonderverordnung gebilligt, mit der der Lärmschutz vorübergehend gelockert wird. Damit werden Übertragungen auf Großleinwänden nach 22 Uhr und in Ausnahmefällen sogar nach Mitternacht erlaubt. Bei der WM beginnen knapp die Hälfte der 64 Spiele erst um 22 Uhr deutscher Zeit oder später. (npri.) Weitere Informationen unter: www.berlin.de/fussball-wm-2014/public-viewingberlin/ und www.hkw.de/de/programm/projekte/2014/copa_da_ cultura_2/copa_da_cultura_20.php


KULTURSOMMER 2014 I 11

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Buntes Markttreiben gibt es auch wieder in Wedding beim 31. Traditionellen Müllerstraßenfest – dieses Jahr findet es vom 5. bis zum 7. September statt, jeweils 10 Uhr bis 20 Uhr.

Tradition, Bier und Farbbeutel

Die Berliner Straßenfeste haben in diesem Sommer wieder einiges zu bieten

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ie Luft ist warm, die Sonne geht langsam unter und auf den Straßen beginnen die bunten Lichter zu leuchten. Berlin ist bekannt für seine vielen bunten Straßenfeste, bei denen neben Musik und kulinarischen Genüssen gute Gespräche mit Freunden nicht fehlen dürfen. Bergmannstraßenfest: Das Bergmannstraßenfest in Kreuzberg kann auf eine schon längere Geschichte zurückblicken. An drei Sommertagen im Jahr feiert der Kiez seit 1994 das friedliche Zusammenleben aller Generationen. So verwandelt sich die Bergmannstraße jährlich in eine Jazz-, Musik- und Kulturmeile. Wie die kulinarischen Angebote ist das musikalische Programm ebenfalls eine Freude für alle Sinne. Mehr als 50 Bands auf den Bühnen am Mehringdamm, an der oberen Nostitzstraße und an der Zossener Straße sorgen für die vielen Musik-Highlights. Auf der Theatebühne Nostitzstraße werden Aufführungen für Groß und Klein stattfinden. Termin: 27. bis 29. Juni, Bergmannstraße, 10961 Berlin. Eintritt frei. Weitere Informationen unter www.bergmannstrassenfest-kreuzbergjazzt.de Köpenicker Sommer Rock und Country, Jazz, Swing und Klassik und Schlager auf vier Bühnen, dazu ein Mittelalterspektakel – das bietet der 53. Köpenicker Sommer. Neben einem großen Angebot an Kunsthandwerk gibt es für Kinder eine Bastel- und Mitmachstraße sowie einen Streichelzoo und für Erwachsene ein kleines Weindorf. Höhepunkte sind der historische Festumzug und das große Feuerwerk. Termin: 13. bis 15. Juni, entlang der Köpenicker Altstadt, 12555 Berlin. Eintritt frei. Mehr unter: www.berlin.de/ba-treptow-koepenick/aktuelles/koepenickersommerbuehnen.html 18. Internationales Berliner Bierfestival Annähernd 700 000 Besucher aus aller Welt werden sich mitten im Herzen von Berlin im „Längsten Biergar-

ten der Welt“ treffen. Die populäre Berliner Biermeile präsentiert auf 2,2 Kilometern rund 2 000 Biersorten aus 22 Bierregionen der ganzen Welt. Von A wie „Adelscott“ über K wie „Kilkenny“ bis Z wie „ZunftBräu“ findet garantiert jeder Besucher eine Sorte nach seinem persönlichen Geschmack. Zwischen Strausberger Platz und Frankfurter Tor präsentieren sich 340 Brauereien aus 87 Ländern mit einem Stand und zugehöriger Sitz- und Trinkgelegenheit. Termin: 1. bis 3. 8., Karl-Marx-Allee, 10243 Berlin, mehr Infos unter www.bierfestival-berlin.de Berlin lacht Das internationale Straßentheater-Festival gibt der Straßenkunst ein Zuhause und schenkt der Stadt barrierefreie Kultur für alle. Die Besucher können sich auf eine internationale Mischung aus Theater, Zirkus, Körperkunst, Clownerie, Straßenmusik und interaktiven Aktionen für die ganze Familie freuen. Vor Street-ArtKulissen präsentieren Künstler aus aller Welt Hochleistungsartistik und Akrobatik, Pantomime, Kunstinstallationen, Stelzentheater, Puppenspiel und Feuerperformances. Termin: 24. Juli bis 10. August, Alexanderplatz, 10178 Berlin. Eintritt frei. Mehr unter: berlin-lacht.de Holi Festival of Colors Mit dem spirituellen Fest der Farben begrüßen Menschen in Indien jedes Jahr den Frühling. Seit 2012 wird auf dem Holi Festival of Colours auch in Deutschland farbiges Pulver in die Luft geworfen. Das Festival Of Colours greift die Stimmung dieser indischen Tradition auf und bringt das Kulturfest nach Europa. Das bundesweit erste Holi Festival Of Colours im Juli 2012 begeisterte in Berlin die Menschen. Gleichheit und Gemeinschaft stehen einen Tag lang im Mittelpunkt – egal, wie alt die Teilnehmer sind und wo sie herkommen. Termin: 14. Juni, 12 Uhr, Reiterstadion im Olympiapark Berlin, Tickets ab 19,99 Euro.Mehr Informationen unter www.holifestival.com (npri.)


12 I KULTURSOMMER 2014

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Seit Jahren sehr beliebt: die Klassikkonzerte im Kloster Chorin in der Schorfheide.

Effi Briest meets Zauberflöte Oper, Kammerspiele und Konzerte laden zur Landpartie

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ulturelle Höhepunkte hat nicht nur die Hauptstadt zu bieten. Für den Freizeitsport haben die Berliner das Land Brandenburg längst entdeckt. Aber neben Radfahr- und Wanderwegen sowie den vielen Seen locken auch Kulturangebote wie Opern, Konzerte und Schauspiel ins Umland. Hier eine Auswahl an Sommerveranstaltungen: Die Schlossfestspiele Ribbeck finden erstmals in diesem Jahr statt. Mit Theodor Fontanes Ehebruch-Klassiker „Effi Briest“, der im ehemaligen Herrensitz angesiedelt ist, verbindet Regisseur Claus Stahnke Freilichttheater mit historischer Kulisse und dem Wirkungsort des Schriftstellers. Das Schloss ist nach Restaurationsarbeiten wieder im ursprünglich neobarocken Stil zu bewundern. Die Schlossfestspiele sollen künftig jährlich stattfinden. Das Stück wird vom 27. bis 29. Juni und vom 18. bis 20. Juli aufgeführt. www.schlossfestspiele-ribbeck.de Die Ribbecker Sommernacht unter dem Thema „Freiheit, fliegen, Luft“ findet am 9. August rund um Schloss, Kirche und den altbekannten Birnbaum statt. Verschiedene Künstler interpretieren das Motto auf ganz eigene Weise. So wurde in den Vorjahren schon mal im wahrsten Wortsinn auf den Dächern getanzt. Die Ausstellung „Paradiesapfel“ öffnete bereits im April. Im Mittelpunkt steht der von Friedrich dem Großen angelegte Park

Sanssouci in Potsdam. Der zum UnescoKulturerbe gehörende Park präsentiert sich als Gesamtkunstwerk. 19 thematisch angelegte Stationen zeigen verschiedene Facetten der Anlage. Die Ausstellung läuft bis zum 31. Oktober. Der Eintritt in den Park ist kostenfrei. www.paradiesapfel-sanssouci.de Die Musikfestspiele in Potsdam Sanssouci finden 2014 bereits zum 60. Mal statt. Gemäß dem Motto „Mittelmeer – Zwischen Traum und Wirklichkeit“ versprühen mehr als 60 Konzerte, Opern und Open-Air-Veranstaltungen mediterrane Leidenschaft und südliches Flair. Wechselnde historische Spielstätten und Parks wie das Schlosstheater im Neuen Palais, die Orangerie Sanssouci oder auch das Babelsberger Schloss laden zum Genießen ein. Die Aufführungen finden zwischen dem 13. und 29. Juni statt. www.musikfestspiele-potsdam.de

24. Opernsommer im Schloss Rheinsberg: Mehr als 20 000 Zuschauer besuchen jährlich die Veranstaltungen. In Rheinsberg findet dieses Jahr ein einmaliges Open-AirFestival mit Stars von morgen statt. Mit der konzertanten Aufführung der Oper „Judith“ des Berliner Komponisten Siegfried Matthus, der die Veranstaltungsreihe auch ins Leben rief, beginnt der Opernsommer am 28. Juni im Rheinsberger Schlosshof. Dazu wurden bereits im Januar mehr als 400 junge Künstler aus ganz Europa gecastet. Im Juli folgen zwei Inszenierungen des Kammermusiktheaters Sankt Petersburg. Höhepunkt dürfte aber „Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart sein. Weitere Konzerte finden im Spiegelsaal des Schlosses und im Schlosstheater sowie am „Singenden See“ statt. Das Ambiente ist dafür wie geschaffen: Allabendlich versinkt die Sonne glutrot im See hinter dem Schloss. www.kammeroper-schloss-rheinsberg.de

Die erste Brandenburgische Landesausstellung auf Schloss Doberlug lädt ab 7. Juni ein. Anlässlich des 200. Jahrestags des Wiener Kongresses, als weite Teile Sachsens an Preußen fielen, werden Höhen und Tiefen zwischen Sachsen und Brandenburg unter dem bezeichnenden Titel „Szenen einer Nachbarschaft“ zur Schau gestellt. Das Renaissanceschloss Doberlug wird nach der Restaurierung erstmals wieder öffentlich präsentiert. www.brandenburgische-landesausstellung.de

Das Kloster Chorin in der Schorfheide bietet klassische Konzerte in historischer Kulisse. Der Choriner Musiksommer startet am 28. Juni mit einer Hommage an Richard Strauss anlässlich seines 150. Geburtstags. Bereits zum 51. Mal zeigen internationale Künstler stimmungsvolle Höhepunkte der Klassik und Romantik. Die Festspiele gehören seit Jahrzehnten zu den hochkarätig besetzten Open-Air-Veranstaltungsreihen der klassischen Musik. www.musiksommer-chorin.de

Das Motto der 15. Elblandfestspiele in Wittenberge lautet „Chaplin, Charme und Traummusik“. Am 11. und 12. Juli stehen die Klassiker der Filmmusik von Hollywood bis Babelsberg auf dem Programm. Internationale Starsolisten und talentierte Nachwuchstalente präsentieren neben Musicalmelodien, klassischer Operettenmusik auch Lieder aus den Werken Charlie Chaplins, der vor 100 Jahren seine Kultfigur den „Tramp“ erfand. Die Zuschauer sind – wie im Film – zum Mitträumen, Mitleiden und Mitlieben eingeladen. www.elblandfestspiele.de Die Spreewaldkonzerte in Lübbenau, die diesen Sommer zum 10. Jubiläum einladen, versprechen „puren Hörgenuss“. Inmitten beeindruckender Naturkulisse erwarten den Besucher erstklassige Interpretationen. Klassik, Jazz und Weltmusik wird am 17. und 20. Juli sowie am 3. August dargeboten. www.luebbenau-spreewald.com Das Seefestival in Wustrau bei Neuruppin lädt ebenfalls zum zehnjährigen Bestehen ein. Am 31. Mai wird ein Blick zurück auf die vergangenen zehn Jahre geworfen. Mit Swing, Musical und Show sowie Schauspieler Michael Lesch als Gastmoderator findet die Jubiläumsgala in der Kulturkirche Neuruppin statt. Die musikalische Revue „Theaterblut“ mit Schauspiel, Gesang und Tanz wird ab 25. Juli am Zietenschloss Wustrau gezeigt. Ulrike Heine www.seefestival.com



14 I KULTURSOMMER 2014

FREITAG, 23. MAI 2014 I VERLAGSBEILAGE

Shakespeare mal anders Theatersommer in Netzeband setzt auf Klassiker

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ine reizvolle Überraschung inmitten der märkischen Provinz: Im 200-Seelen-Dorf Netzeband geht es im Juli und August hoch her. Seit 1996 lockt der Theatersommer Netzeband kulturbegeisterte Zuschauer ins Ruppiner Land. Im weitläufigen Gutspark des Dorfes initiiert der Förderverein Temnitzkirche e. V. an drei Open-Air-Spielstätten verschiedene Maskenspiele für Jung und Alt, die mittlerweile ein breites Publikum aus ganz Deutschland anlocken. Mehr als 5 000 Zuschauer begrüßt der Ort jährlich zu seinen Festspielen. Übernachtungsmöglichkeiten bieten die Märkischen Höfe oder die nahe gelegenen Städte Neuruppin und Rheinsberg. Mit Jürgen Heidenreichs Inszenierung des Stücks „Unter dem Milchwald“ von Dylan Thomas startet der Theatersommer am 27. Juni. Das Stück genießt mittlerweile Kultstatus. In einer fiktiven walisischen Kleinstadt wird der Alltag der Figuren mit ihren Sorgen, Hoffnungen und Wünschen geschildert. Die Texte selbst kommen vom Band. 53 überlebensgroße Figuren treten dabei mit charakteristischen Masken auf und werden von Menschen aus der Region textsynchron geführt. Das Stück wird an den ersten beiden Wochenenden jeweils sonnabends und sonntags aufgeführt. Jüngere Besucher kommen auch auf ihre Kosten. In diesem Jahr wird mit der „Schatzinsel“ nach Robert Louis Stevenson ein wahrer Klassiker in einer eigens

für die Naturbühne geschaffenen Handlung inszeniert. Abenteuer, Spannung und Komik sind garantiert, wie skurrile Engländer und wilde Piraten. Das Stück hat am 6. Juli Premiere. 2013 startete fulminant eine Shakespeare-Trilogie, woran der diesjährige Theatersommer anknüpft. Weil die Shakespear’schen Stücke viel Raum für Interpretationen bieten, entschieden sich die Initiatoren drei Jahre in Folge ein neues Stück des englischen Lyrikers und Dramatikers zu zeigen. Den Anfang machte 2013 „Der Sturm“. Die diesjährigen Festspiele sollen mit „Der Widerspenstigen Zähmung“ noch getoppt werden. Frank Matthus, Regisseur und künstlerischer Leiter des Theatersommers, präsentiert im wahrsten Sinne eine „verdrehte“ Welt, in der gelogen und betrogen wird, aber auch die Liebe nicht zu kurz kommt. Das Stück wird jeweils sonnabends und sonntags im August gezeigt. Regisseur Matthus nutzt gekonnt die Monumentalität der Naturbühne. Das von ihm erfundene Netzebander Synchrontheater vereint einen von namhaften Schauspielern wie Corinna Harfouch vorproduzierten Text mit Maskenspiel. Die Überhöhung der Figuren mit Masken und Gestik ist weitläufig sichtbar, sodass sämtliche Zuschauer der Inszenierung gut folgen können. Ulrike Heine DPA/JENS KALAENE

Im Gutspark von Netzeband werden beim Theatersommer Klassiker aufgeführt.

www.theatersommer-netzeband.de

Kultur an der Küste von der Küste Bei den Darßer Festspielen werden Stücke gezeigt, die einen Bezug zur Ostsee-Landschaft haben

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ast hätte sie es in diesem Jahr nicht mehr gegeben: Die Darß-Festspiele. Die Landesregierung entzog den Machern die finanzielle Unterstützung. Dank einer Online-Petition für die weitere Förderung, die Intendant Holger Schulze ins Leben rief, konnte das Aus abgewendet werden. Ein Glück, denn die Festspiele auf der Ostseehalbinsel Darß erfreuen sich seit 2003 wachsender Beliebtheit. Vom 5. Juli bis 29. August werden zum elften Mal mehr als 20 Theater- und Kabarettstücke sowie Konzerte und Musikkomödien zu sehen sein. Die Freilichtbühne in Born entstand 2009, zuvor waren die Spiele im Nachbarort Wieck angesiedelt. Der Verein Darß-Festspiele Wieck e. V. wurde eigens dafür gegründet, regionales und volkstümliches Brauchtum zu erhalten. In den ersten Jahren wurden regionale Stücke wie die des Wiecker Erzählers Johann Segebarth inszeniert, mittlerweile

DARSSER FESTSPIELE

„Die Heiden von Kummerow“ bei den Darßer Festspielen

ziehen auch Vorstellungen bekannter Komödien wie „Der Raub der Sabinerinnen“ ein breites Publikum an. Inhaltlich stellen die Stücke aber nach wie vor einen Bezug zum Leben an der Küste her. So werden

sie zum Teil auf Hochdeutsch oder Platt aufgeführt, was Touristen wie Einheimische gleichermaßen begeistert. Im vergangenen Jahr wurde die erste Episode des Romans „Die Heiden von

Kummerow“ von Ehm Welk aufgeführt. Aufgrund des großen Erfolges wird das Stück in diesem Sommer mit „Die Heiden von Kummerow II – Der Müller muss weg“ fortgesetzt. Auf lustige Weise werden die Erlebnisse der Heiden (der Dorfkinder) dargestellt. Das Stück spielt in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Dem bösartigen Müller, der seine Mitmenschen quält, soll ein Denkzettel verpasst werden. Lacher sind garantiert – aufseiten der Heiden. Auch Gerhard Schöne und die Leipziger Pfeffermühle sind zu Gast. Sie bringen ein Konzert- und Kabarettprogramm für Kinder und Familien mit. Eine Märchenstunde, die jeden Mittwoch „Dornröschen“ und „Hase und Igel“ zeigt, gehört zum Repertoire. Ulrike Heine Tickets: Kurverwaltung Born oder unter www.darssfestspiele.de




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