Bezirksbeilage: Treptow Köpenick

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Berliner Zeitung · Nummer 130 · Freitag, 6. Juni 2014

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TREPTOW KÖPENICK Falsche Preußen: Zu Gast in der Gardestube – Seite 3

Große Party: Der Umzug und Junges Volk: Ein Besuch in das Programm – Seiten 8 bis 11 Oberschöneweide – Seiten 4/5

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as ist doch mal eine Ansage!„Köpenick zeigt’s allen“, lautet das Motto beim Festumzug des diesjährigen Köpenicker Sommers. Für die einen mag das arrogant klingen, die anderen sehen darin den Versuch eines Neustarts. Das Motto stünde nämlich gut für das Traditionsfest, das vom 13. bis zum 16. Juni rund um das historische Rathaus in der Köpenicker Altstadt gefeiert wird. Das Fest, das seine 53. Auflage erlebt, war zuletzt spürbar abgeflacht. Zu viel Trödel, zu wenig Niveau und Kultur, so lautete die Kritik. Im vorigen Jahr kamen nur noch rund 40 000 Gäste, in den Hochzeiten des Sommerfestes waren es weit mehr als doppelt so viele. Man hat sich Gedanken gemacht im Rathaus. Und mit der Firma Jüttner Entertainment einen neuen Veranstalter engagiert, der Frische und Kreativität verspricht. Köpenick, so könnte das Motto interpretiert werden, will zeigen, dass es Straßenfeste mit Niveau kann. Rund 120 Stände sollen in der Altstadt nach Themenschwerpunkten verteilt werden. Auch die drei Bühnen sind nach Genres aufgeteilt. So erklingt auf der Schlossinsel Jazz und Klassik, am Luisenhain Schlager und auf dem Schlossplatz Contry und Rock. Christian Jüttner ist trotz seiner 27 Jahre ein „alter Hase“ im Entertainment-Geschäft. Schon mit 12 Jahren, so erzählt er, habe er bei den Touren seines Vaters, des Rockmusikers Dirk Jüttner, geholfen. „Andere Kinder sind auf den Rummel gegangen, ich interessierte mich eher dafür, was hinter den

Ein Fest voller Frische Köpenick will sich von seiner besten Seite zeigen V ON K ARIN S CHMIDL

RAINER FRIEBE

Wer will die fröhlichen Waschfrauen sehn? Beim Festumzug sind sie dabei.

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Kulissen abgeht“, sagt er. Es folgten ein BWL-Studium mit Richtung Eventmanagement sowie Praktika bei Eventfirmen. Vor zwei Jahren gründete Jüttner seine eigene Firma. Diese richtete bislang das Buschrosenfest in Britz aus, das Bergstraßenfest in Steglitz und das Schönefelder Familienfest. Der Köpenicker Sommer ist seine bislang größte Veranstaltung, gilt es doch, eine gesamte Altstadt zu bespielen. Angst davor hat Jüttner nicht: Er habe klare Vorstellungen, was anders laufen soll als die letzten Jahre, sagt er. „Es wird bei uns keine Marktschreier geben, keinen Pflanzenverkauf vom Lkw und keine Türme mit BilligschuhKartons.“ Zwar sei eine Schnäppchenmeile geplant, doch diese werde mit etwa vier Ständen auf dem Schlossplatz sehr klein sein. Generell will Jüttner mehr Händler mit Produkten aus der Region sowie mit hochwertigem Kunsthandwerk etablieren. Das Hochwertige findet sich in zwei Bereichen: entlang der Grünstraße und auf der Schlossinsel. Auf der Grünstraße stehen rund 20 Stände, an denen unter anderem Schmuck und afrikanische Volkskunst angeboten werden. Auch örtliche Händler bauen dort Stände auf. Das Highlight für Anspruchsvolle aber soll die Köpenicker Schlossinsel sein: Im barocken Ambiente gibt es dort neben Scampis, Austern und Champagner echte Kunst sowie Vintage-Designer-Möbel. Fortsetzung auf Seite 2

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Treptow-Köpenick

Ein Fest voller Frische Fortsetzung von Seite 1 ❖ ❖ ❖ Am Luisenhain gegenüber vom Rathaus ist Regionales konzentriert: Köpenicker Kunsthandwerk, Liköre aus Friedrichshagen, Bisonsteaks vom Biohof aus Brandenburg, Fisch aus heimischen Gewässern. Auch ein Weindorf sowie eine Riesenrutsche und eine Bastelstraße für Kinder finden sich dort. Neu ist ein Mittelaltermarkt am Schüßlerplatz – mit einer Burg, aus der das Burgfräulein befreit werden muss, mit Stelzenläufern, Bogen- und Armbrustschießen und einer Feuershow. Jüttner: „Und an der Jägerstraße wird es einen Streichelzoo geben, mit Ziegen, Schafen und Eseln sowie mit Ponyreiten.“ Im Laufe der Jahre Das Köpenicker Sommerfest wird seit 1962 gefeiert. Das Festkomitee war einst hochkarätig besetzt: Prominente wie Margot Ebert, Gerd Natschinski und Paul Wiens sorgten dafür, dass die Feiern, die auch am Müggelturm und in Friedrichshagen stattfanden, unvergesslich wurden. Bis zu 150 000 Besucher strömten nach Köpenick. In den 1970er-Jahren erfolgte eine zunehmende Politisierung: SED-Obere hielten Reden, und der Bezirksbürgermeister händigte dem falschen Hauptmann statt der Stadtkasse eine Kas-

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RAINER FRIEBE

Wie in alten Zeiten: Pferdekutschen gehören bei so einem Umzug dazu.

sette mit „guten Taten im Mach-mit-Wettbewerb“ aus. 1990 zog die Marktwirtschaft ein, und das Fest wurde zum lauen Markt mit Käse-

Paule. Es dauerte fünf Jahre, bis es wieder einen regulären Festumzug gab. Dieser führt vom S-Bahnhof Köpenick zum Rathaus in der Altstadt. Es ist der

gleiche Weg, den 1906 der Schuster Wilhelm Voigt als verkleideter Hauptmann ging, um im Rathaus den Bürgermeister zu verhaften und die Stadtkasse mitzunehmen. „Unser diesjähriger Slogan ,Köpenick zeigt’s allen‘ soll verdeutlichen, wofür wir stehen im Bezirk“, heißt es heute im Rathaus, wo der Umzug koordiniert wird. Für Vielfalt und Lebensfreude soll der Umzug stehen, sagen die Politiker. In erster Linie wird es aber um den falschen Hauptmann gehen, der Köpenick berühmt gemacht hat. Auch die Tradition der Berliner Lohnwäscherei, die 1808 am Köpenicker Spreeufer von der Waschfrau Henriette Lustig begründet wurde, spielt eine Rolle. Die Wäscherinnen, dargestellt von Schauspielerinnen des Stadttheaters Cöpenick, erinnern daran. Beim Umzug machen insgesamt 34 Vereine, Gruppen und Firmen mit. Es gibt Postkutschen und eine Trabi-Parade, Tanzschulen zeigen ihr Können, ebenso Blasmusiker sowie Heimatvereine. Auch der älteste Köpenicker Drehorgelspieler will die rund zwei Kilometer mitmarschieren. Andere Aushängeschilder des Bezirks fehlen, wie etwa der Tourismusverein oder Vertreter des Fußballzweitligisten 1. FC Union. Die Spieler haben Urlaub, sie sind entschuldigt. Aber Vertreter der „eisernen Fans“, die bekannt wurden, weil sie ihr Stadion, die Alte Försterei, selbst gebaut haben, könnten bei so einem Umzug mit viel Applaus rechnen.

Schloss im Abendlicht Berliner Zeitung und Berliner Sparkasse geben Poster heraus

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nser Fotochef HansRichard Edinger hat an jenem Tag Ende Mai eine Spätschicht eingelegt. Gegen 21.30 Uhr stieg er mit einem Stativ und seiner Nikon D 800 mit 50er Objektiv auf das Dach des Best Western Hotels in Köpenick und wartete auf die blaue Stunde, die Zeit zwischen Sonnenuntergang und Einbruch der Nacht. Kurz nach 22 Uhr war es soweit: Mit 30 Sekunden Belichtungszeit und Blende 9 gelang ihm dieses stimmungsvolle Bild der Altstadt. Das Schloss, die Türme der Kirche und des Rathauses spiegeln sich in der Dahme. Die Berliner Zeitung hat mit Unterstützung der Berliner Sparkasse ein Poster mit diesem Motiv produziert. Es wird am 10. Juni in der Treptow/Köpenick-Auflage der Berliner Zeitung beiliegen. Zudem ist es ab 10. Juni in den Filialen der Berliner Sparkasse in AltKöpenick 38, in der Bahnhofstraße 33–38 und in der Dörpfeldstraße 40–42 erhältlich. (BLZ)

BERLINER ZEITUNG/HANS-RICHARD EDINGER

Das Köpenicker Schloss, von der Dahme-Seite fotografiert. Im Hintergrund Teile der Altstadt mit den markanten Türmen der St.-Laurentius Kirche (l.) und des Rathauses.


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Treptow-Köpenick

Beim stolzen Heinrich

Ein Herz für Maren Otto

In der Gardestube gibt’s Alt-Berliner Küche. Und falsche Preußen in Uniform V ON K ARIN S CHMIDL

Ehrung für die Witwe des Versandhaus-Gründers

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s gibt Zeiten, da wird er zweimal die Woche verhaftet. Michael Sternbeck hat sozusagen Routine mit der Staatsmacht, konkret mit der preußischen, die durchs Militär ausgeübt wurde. Sternbeck ist Mitglied der Köpenicker Hauptmanngarde, die regelmäßig vor dem historischen Rathaus in der Altstadt die „Köpenickiade“ nachspielt. Jenen weltberühmten Coup des arbeitslosen Schusters und Kleinkriminellen Wilhelm Voigt, der im Oktober 1906 in dem roten Klinkergebäude in der Altstadt den Bürgermeister verhaftete und die Stadtkasse mitnahm. Es ist ein Schnelldurchlauf preußischer Geschichte in 20 Minuten, den bei gutem Wetter bis zu 300 Touristen beobachten. Sternbeck spielt manchmal, wenn nicht genügend Vereinsmitglieder zur Stelle sind, den Bürgermeister. Und lässt sich dabei eben verhaften. Dabei hat er nur ein paar Schritte weiter, hinterm Rathaus, gut zu tun: In der ältesten noch existierenden Kneipe Köpenicks, der „Restauration Zur Gardestube“, ist der 62-jährige Michael Sternbeck der Wirt. Seit 2005 betreibt er die Kneipe, die vorher Rosendiele hieß, weil sie an der Rosenstraße liegt. Der Verein Köpenicker Hauptmanngarde, hervorgegangen aus einem ABM-Projekt und 2004 mit zwölf Gardisten gegründet, ist dort der Untermieter. Im Hinterzimmer bereiten sich die Mitglieder auf ihre Auftritte vor, dort lagern ihre originalgetreu nachgeschneiderten preußischen Uniformen, die Pickelhauben und Mützen, dort steht der Waffenschrank für ihre echten Karabiner, die aber verplombt sind und nicht mehr schießen können. Bis auf ein Mitglied ist keiner der Gardisten Schauspieler von Beruf. Michael Sternbeck war bis zur Wende Diplomvolkswirt bei Bergmann Borsig, die anderen waren mal Straßenbahnfahrer und Bootsbauer, auch ein gelernter Chemie-Ingenieur ist dabei. Fast alle sind Rentner oder Frühpensionäre. „Wir schauspielern so gut wir können und freuen uns, wenn der Beifall laut ausfällt“, sagt Sternbeck. Der Verein lebt hauptsächlich von den Spenden der Zuschauer. Wenn eine neue Uniform benötigt wird, deren Herstellung gut 600 Euro kostet, springt der Bezirk ein. Auftritte hatte die Garde schon in Baden-Baden, in Dortmund und in der luxemburgischen Botschaft. Wilhelm Voigt ist in Luxemburg begraben, und der Botschafter mag die „Köpenickiade“. Wie es um 1900 in Berlin ausgesehen hat, wird in der Gardestube deutlich. Sämtliche Möbel dort stammen aus dieser Zeit. Das Sofa am Stammtisch, das große Buffet und die Stühle und Tische mit Spitzendeckchen. Auf Schwarz-Weiß-Fotos an den Wänden sind Pferdekutschen vor Berliner Gebäuden zu sehen. Und überall lächelt der falsche Hauptmann auf die Gäste herab – von Filmplakaten, Fotos und Zeichnungen.

V ON N ILS M ICHAELIS

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BERLINER ZEITUNG/GERD ENGELSMANN (2)

Im Gleichschritt marsch! Die Hauptmanngarde paradiert durch die Altstadt.

„Latte ham’ wa nich …“ steht überm Tresen der Gardestube. Michael Sternbeck mag das neumodische Zeugs nicht.

Diese museale Atmosphäre mögen vor allem Touristen, sagt Sternbeck. „Zwei Drittel unserer Gäste sind BerlinBesucher, vor allem aus Skandinavien und Süddeutschland.“ Er erzählt von einer französischen Gesellschaft, die bei ihm zwei Tage lang gefeiert hat, ehe es ins benachbarte Rathaus zur Hochzeit ging. Zum Feiern kann man die

Gardestube mieten – mit oder ohne Garde. Aber viele Gäste kommen auch wegen des Essens. Alt-Berliner Speisen stehen auf der Karte, die bemerkenswert lang und auf Deutsch und Englisch ausgezeichnet ist. Am meisten bestellt werden Rinderrouladen und Sauerbraten, sagt der Wirt. Auf der Karte stehen aber auch Gerichte, mit denen man auf den ersten Blick nichts anfangen kann. Sie heißen Stolzer Heinrich oder Beamtenstippe. „Stolzer Heinrich hieß früher eine Bratwurst in Biersoße, Beamtenstippe wurden Senfeier genannt“, erklärt Sternbeck. Aufs Essen muss man in der Gardestube, die 40 Plätze bietet, allerdings etwas warten. Fast alles wird in der Küche, die gerade mal acht Quadratmeter groß ist, frisch gekocht. Und manchmal eilt einer der beiden Köche noch schnell herbei, wenn die Gäste bereits an den Tischen sitzen. Auch er ist Mitglied der Garde – und musste erst mal schnell den Bürgermeister verhaften. „Die Köpenickiade“: Mi/Sa 11 Uhr, Rathaus Köpenick, Alt-Köpenick 21, Restauration Zur Gardestube: Mo 16–22 Uhr, Di–Sa 10–22 Uhr, Rosenstraße 3, Informationen unter www.gardestube.de

er über die Brücke zur Insel der Jugend im Treptower Park geht, dem fallen auf den 78 Metern eine Reihe von blauen Fliesen in Herzform auf. Seit 2005 ehrt der Verein Bridge of Hearts mit diesen Fliesen Menschen und Institutionen, die sich für dasWohl von Kindern einsetzen. Jetzt wurde das 50. Herz vergeben – an Maren Otto, die Witwe des Versandhaus-Gründers Werner Otto. „Jeder sollte die Brücke der Herzen in seinem Herzen tragen“, sagte der Bürgermeister von Treptow-Köpenick, Oliver Igel (SPD), in seiner Laudatio. „Maren Otto bereichert in vielfältiger Weise das Leben der Jüngsten“, begründete Vereinschefin Sylvia Hahnisch die Wahl. So unterstütze Maren Otto das Junior-Programm des Konzerthauses Berlin. Sie helfe nachkommenden Generationen, den Blick für die Zukunft zu schärfen, indem sie Kunstwerke und alte Gebäude bewahre. Und kranken Kindern helfe sie, indem sie die medizinische Forschung fördere. Zur Brücke der Herzen wurde die Abteibrücke, Deutschlands erste Stahlbetonbrücke aus dem Jahr 1916, quasi ernannt. Blaue Fliesen mit ihren Namen haben dort unter anderen die Musiker Rolf Zuckowski, Hermann van Veen, Gerhard Schöne, Reinhard Lakomy und Bob Geldof. Eisbär Knut und das Sandmännchen wurden dort verewigt. Fußballstars wie Franz Beckenbauer, Rivaldo aus Brasilien und die deutsche Nationalspielerin Conny Pohlers wurden dort geehrt. Bob Geldof bedankte sich übrigens für die Auszeichnung im Jahr 2008 mit dem Satz:„Wenn du dieWelt verändern willst, sei die Veränderung selbst.“ Ein Motto, das auch bei der jüngsten Ehrung mitschwang.

NILS MICHAELIS

Maren Otto vor ihrer blauen Fliese auf der Brücke der Herzen


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Treptow-Köpenick

Gestern öde, heute hip Oberschöneweide zieht immer mehr junge Leute an, vor allem Studenten der HTW wollen hier leben V ON S EBASTIAN H ÖHN

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s ist nicht einmal zwei Jahre her, sagt Anabel Fiebelkorn, da sei sie noch so etwas wie eine Pionierin gewesen, eine, die etwas wagte. Als sie im Oktober 2012 nach Oberschöneweide zog, hätten ihre Freunde sie noch schräg angeschaut und gefragt: „Wie, da willst du wohnen?“ Heute sei alles anders, sagt die 22-jährige Studentin, während sie an der Espressomaschine steht und einen Cappuccino zubereitet. „Viele haben beschlossen, aus dem Wedding hier herzukommen.“ Der Köpenicker Stadtteil sei im Kommen. Anabel Fiebelkorn arbeitet im Café Schoeneweile, das sich in einem nur 16 Quadratmeter kleinen Raum befindet. Es ist das Pförtnerhäuschen des früheren Transformatorenwerks Oberspree (TRO) an der Reinbeckstraße, 1921 von AEG in Betrieb genommen, seit 1996 geschlossen. Fiebelkorn wohnt nebenan im Appartmenthaus „Transformatorenwerk“, dessen günstige Ein-Zimmer-Wohnungen vorwiegend an Studenten vermietet sind. Wer auf das frühere Fabrikgelände will, kommt automatisch an dem Café mit der blumigen 50er-Jahre-Tapete vorbei. Viele Kreative werkeln auf dem Areal, an dem auch der chinesische Künstler Ai Weiwei vor Jahren Interesse gezeigt hatte. Der Industriesalon Schöneweide, ein Verein für Industriekultur, hat hier Ausstellungsflächen. An diesem Nachmittag sind viele junge Leute zu sehen. Gerade hat der legendäre Strandclub Kiki Blofeld an der Südseite des Areals, nahe der Spree, wieder eröffnet. Nachdem er 2011 seinen alten Standort an der szenigen Köpenicker Straße in Mitte räumen musste, versucht es der Club nun hier. Er ist wieder an der Spree, aber dafür viel weiter außerhalb des Stadtzentrums.

BERLINER ZEITUNG/SEBASTIAN HÖHN (2)

Zum Anfang eine Quatschidee: Sebastian Dehler, Marc Wejda, Peter Rudolph und Sascha Sigl (v. l.) arbeiten im „BETT“.

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Das Kiki Blofeld ist eines der vielen Anzeichen dafür, dass sich der Stadtteil – früher als „Oberschweineöde“ belächelt – verändert. Vor allem bei jungen Leuten ist er gefragt. Das dürfte in erster Linie an der Hochschule für Technik undWirtschaft liegen (HTW), die etwas südöstlich vom TRO-Gelände ihren Campus hat. Etwa 9 000 Studierende sind dort eingeschrieben. Offenbar suchen diese immer häufiger Wohnungen in der Nähe. „Man spürt den Umbruch“, sagt Anabel Fiebelkorn, die an der HTW Modedesign studiert. Im Gegensatz etwa zu Kreuzberg sei Oberschöneweide ruhig, weniger überlaufen, weniger touristisch. Ganz ähnlich sehen das Peter Rudolph und seine Freunde. Die HTWStudenten, überwiegend Kommunikationsdesigner, haben im Sommer vergangenen Jahres das Gebäude ei-

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Treptow-Köpenick

gewachsen, vier von ihnen wohnen unter dem Dach in einer WG. Die meisten arbeiten nebenbei in kreativen Projekten. So können sie die Tisch-Miete auch finanzieren. Wenn sie irgendwann einmal fest im Beruf stehen, vererben sie ihre CoworkingPlätze an die nächsten Studenten weiter. „Uns haben die strikten Schließzeiten abends an der Hochschule genervt“, sagt Peter Rudolph.

Als Kreative würden sie oft auch nachts arbeiten. In der alten Brauerei haben sie viel Platz. Der Gemeinschaftsraum, in dem sich auch die Küche befindet, ist mit gebrauchten Möbeln eingerichtet, auf einem Tisch stehen Club-Mate-Flaschen und Weingläser von der letzten Party. Zwei WG-Katzen streifen umher. „Es ist schön, dass die Straßen hier nicht so voll sind wie in Neukölln oder

Kreuzberg“, sagt Peter Rudolph, der gerade an seiner Bachelor-Arbeit sitzt, „hier ist es familiärer.“ Nur vernünftige Kneipen – die würden in Oberschöneweide noch fehlen. Tatsächlich dominieren rund um die Wilhelminenhofstraße eher Handy-Läden, Backshops und DönerImbisse. Doch wo die Jungen und Kreativen sind, entstehen irgendwann auch Ausgeh-Orte. Vielleicht wird sich Bryan

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Adams künftig seinen Espresso im Café Schoeneweile holen. Der kanadische Musiker hat eine der alten Reinbeckhallen gekauft, gleich neben dem Kiki Blofeld. Er will dort ein Foto-Atelier und ein „Lebens- und Kulturzentrum“ für befreundete Künstler aufbauen. Vergangenen Sommer war der 54-Jährige schon mal in dem Café, erzählt die Inhaberin Nele Jonca (31). „Aber er hat hier nur ein Wasser getrunken.“

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Treptow-Köpenick

Mit eigenem Bootssteg 10 000 neue Wohnungen entstehen im Bezirk. Einige sollen günstig vermietet werden V ON S EBASTIAN H ÖHN

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enn im Frühjahr 2016 die ersten Mieter auf ihren Balkonen stehen und die Ausflugsschiffe über die Spree gleiten sehen, dürften sie zu den glücklichsten Einwohnern Treptow-Köpenicks gehören. Ihre Wohnanlage hat einen der attraktivsten Standorte, die es im Bezirk gibt. Gelegen am Bruno-Bürgel-Weg, nordwestlich des S-Bahnhofs Oberspree, ist er nicht nur verkehrstechnisch gut angebunden. Durch den direkten Zugang zum Wasser soll es sogar eigene Bootsstege geben. Doch es ist keine der vielen Luxuswohnanlagen, die überall im Bezirk entstehen. Am Bruno-Bürgel-Weg in Niederschöneweide will die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land bauen. Die Mieten sollen bei günstigen 7,50 Euro pro Quadratmeter netto kalt beginnen. Wer direkt am Wasser lebt, zahlt allerdings bis zu 12 Euro. Mit den hohen Mieten werden die niedrigeren subventioniert. „Es ist uns wichtig, dass dort auch Menschen mit kleinem oder mittlerem Einkommen Zugang haben“,

STADT UND LAND/ S&P SAHLMANN

Wer am Wasser lebt, zahlt mehr: Stadt und Land baut am Bruno-Bürgel-Weg.

sagt Frank Hadamczik, Sprecher von Stadt und Land. Vor allem Familien dürften sich für die Wohnungen mit ihren drei bis vier Zimmern interessieren. Die nötige Infrastruktur ist vorhanden. „Es gibt dort alle Schulformen und eine Kita“, sagt Hadamczik. Die Waldorfschule Berlin-Südost grenzt sogar direkt ans Grundstück. Auf der Ostseite gibt es eine Sportanlage

mit Tennisclub. 118 Wohneinheiten mit einer Durchschnittsgröße von 75 Quadratmetern werden entstehen. Der Spatenstich ist für November geplant. Die Anlage ist eines von 12 Wohnbauprojekten, die allein die beiden Gesellschaften Degewo und Stadt und Land in Treptow-Köpenick bis 2019 planen oder bereits umsetzen. Von den 40 000 Wohnungen, die bis 2020 in

ganz Berlin neu entstehen sollen, sind 10 000 allein im Südost-Bezirk geplant. Anders als in den zugebauten Innenstadtlagen gibt es hier noch viel Platz. Und das grüne und wasserreiche Treptow-Köpenick ist beliebt, vor allem bei Familien. Laut einer Prognose der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung steigt die Zahl der Bewohner bis 2030 um 8,4 Prozent auf 264 500. Knapp 800 Wohnungen baut die Stadt und Land, 372 die Degewo. Bei der Schaffung preisgünstigen Wohnraums spielen beide eine wichtige Rolle. Das größte Projekt plant die Stadt und Land an der Ortolfstraße in Altglienicke. Ab 2015 sollen dort 332 Wohnungen entstehen. „Die Mischung aus preiswert und teuer muss stimmen“, sagt Bürgermeister Oliver Igel (SPD). Anders als FriedrichshainKreuzberg etwa macht der Bezirk den Bauherren keine Vorgaben, was künftige Miethöhen betrifft. Allein im ersten Quartal hat der Bezirk 1 002 Wohnungen neu genehmigt. Die größten Bauprojekte gehen allerdings auf das Konto privater Investoren, die meist im oberen Preissegment planen.

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Berliner Zeitung · Nummer 130 · Freitag, 6. Juni 2014

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Treptow-Köpenick

Mode aus der Grünstraße Renate Reich ist die dienstälteste Händlerin in der Altstadt V ON U WE A ULICH

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as Prinzip von Modefrau Renate Reich ist ganz einfach, was Damenbekleidung betrifft: „Am Tage was fürn Stall, am Abend was fürn Ball.“ Sagt sie mit einem Augenzwinkern. Soll heißen: Blusen, Shirts, Röcke, Jacken und Hosen müssen so kombinierbar sein, dass sie am Tage zur Arbeit oder in der Freizeit getragen werden können und auch am Abend schick aussehen müssen. Renate Reich hat ein Gespür dafür, muss sie auch, sie ist die dienstälteste Händlerin in der Altstadt Köpenick. Schon seit fast 33 Jahren führt sie ihr Geschäft für Damenmode, das „Mode-Eck-Reich“, seit 1994 befindet es sich in der Grünstraße 22. Wer den Laden betritt, wird freundlich begrüßt, die meist älteren Stammkunden spricht sie mit Namen an. Das Geschäft ist nicht groß. Am Eingang hängt Sommerbekleidung, danach Miederwaren und im dritten Raum gibt es Kurzwaren. „Das erhält man sonst kaum noch. Aber es geht immer mal ein Knopf ab oder ein Reißverschluss kaputt“, sagt Renate Reich.

Deshalb hat sie als Maßschneiderin, die Wert auf Qualität und gute Passform legt, auf dieses Sortiment auch nicht verzichtet. Ihr erstes Geschäft hatte Renate Reich 1981 gegenüber in der Grünstraße 7 eröffnet, einem Fachwerkhaus. „In der DDR selbstständig zu sein, war nicht einfach. Das hat Verzicht im Privaten und in der Freizeit bedeutet.“ Die Handelsorganisationen Konsum und HO wurden zentral beliefert, sie hat selbst geschneidert. Anregungen für ihre Kollektionen holte sie sich aus West-Zeitschriften. Sie musste Mustermodelle anfertigen und sich diese vom Handelsministerium genehmigen lassen. Dann durfte sie nur fünf Stück pro Modell anfertigen, die Reglementierung sollte den Selbstständigen das Leben schwer machen, sagt sie. Das Fachwerkhaus wurde 1985 abgerissen, noch heute ist dort eine Baulücke, auf der als Kunstprojekt ein eher missratenes Kletternetz steht. Renate Reich zog in der Altstadt mehrfach um, 1994 in ihren jetzigen Laden.„Den ganzen Ausbau – Fußboden, Decken, Beleuchtung – habe ich selbst gestemmt.“

BERLINER ZEITUNG/GERD ENGELSMANN

Empfiehlt ihren Kunden auch knallige Farben – Modehändlerin Renate Reich.

Dennoch sieht Renate Reich die Entwicklung in der Altstadt kritisch. Der Mix in ihrer Straße etwa mit Café, Chocolaterie, Teeladen und Glasgeschäft stimme schon, sagt sie. Doch ist die Altstadt nicht gut erreichbar. „Die jungen Leute wollen mit dem Auto kommen, die älteren können nicht mehr dreimal zwischen Bus und Straßenbahnen umsteigen.“ Die Fußgängerzone rings um das Rathaus sei „schlecht, sie macht allen Händlern zu schaffen, weil Kunden ausbleiben“. Sie schlägt vor, dasViertel am Rathaus wieder für Autos freizugeben. Parkzeiten könnten auf eine Stunde beschränkt werden, das würde reichen, um zum Augenarzt oder ins Bürgeramt zu gehen und Besorgungen zu erledigen. „Die Politik muss sich dringend um die Erreichbarkeit der Altstadt kümmern, damit die Händler überleben können.“ Trotz aller Kritik freut sich Renate Reich auf den Köpenicker Sommer: Am 15. Juni feiert sie das Jubiläum von Mode-Eck-Reich mit einem Fest. Für geladene Gäste organisiert sie eine Modenschau. Die Models seien aber „wie du und ich und tragen bis Größe 50“.

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Für Köpenick und seine Menschen Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes „Copenic“ geht auf das Jahr 1209 zurück. Ursprünglich siedelten hier die Spreewanen, ein slawischer Stamm. Noch heute werden bei Bauarbeiten Zeugnisse entdeckt, die von einer langen und bewegten Geschichte erzählen.

mehr Chancengleichheit bei Kindern und Jugendlichen. Finanziert wurden zum Beispiel zwei neue Lehrküchen an Schulen, das Sommerferiencamp des Vereins Windworkers e.V. und

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Auf dem Schüßlerplatz gibt es dieses Jahr eine Neuerung. Dort wird ein kleiner Mittelalterbereich aufgebaut: Mit einer Ritterburg, aus der das Burgfräulein gerettet werden muss, mit Markttreiben, Bogen- und Armbrustschießen, mit Stelzenläufern, einer Feuershow und Bauchtanz. Für Hungrige werden zum Thema Ritterburg passende Speisen angeboten, wie etwa Schwein vom Spieß. Für die Kids wird ein kleiner Streichelzoo an der Jägerstraße aufgebaut – mit Ziegen, Eseln und Schafen. Wer will, kann auf Ponys reiten. Streichelzoo und Ponyreiten

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120 Stände an vier Orten, 30 Künstler auf drei Bühnen und alles umsonst und draußen: das ist der Köpenicker Sommer – eine Übersicht

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Der Luisenhain, die Promenade an der Spree gegenüber dem Köpenicker Rathaus, ist die Traditions-Feiermeile des Bezirks. Dort finden regelmäßig Volksfeste statt, wofür auch eigens Platz für eine Bühne geschaffen wurde. Diesmal erklingen dort vor allem Schlager. Händler bauen am Ufer ihre Stände auf, mit regionalen Angeboten: Liköre aus Friedrichshagen, Biofleisch aus Brandenburg, Kunsthandwerk aus Köpenick. Auch ein Weindorf mit Winzern Winzerdorf aus deutschen Anbaugebieten findet sich dort. Für Kinder gibt’s eine Riesenrutsche und eine Bastelstraße.

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Die Schlossinsel mit ihrer barocken Atmosphäre soll eines der Highlights beim Köpenicker Sommer sein. Dort, so der Veranstalter, sollen anspruchsvolle Gäste auf ihre Kosten kommen – mit Kunst, Designerprodukten und VintageMöbeln. Bratwurst und Bier wird es geben, aber auch Scampi, Austern und Champagner. Auf der Schlossinsel steht die Hauptbühne, dort wird das Volksfest am Freitag um 18 Uhr offiziell eröffnet – wie es sich gehört, mit Bürgermeister, Hauptmann und Garde.

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Auf dem Schlossplatz, wo die Fußgängerzone der Grünstraße beginnt, gibt es neben der Bühne für Country und Rock auch eine Schnäppchenmeile. Diese, so verspricht der Veranstalter, soll aber nur klein sein. Marktschreier wie in den vorangegangenen Jahren wird es nicht geben. Entlang der Grünstraße stehen rund 20 Stände, an denen hauptsächlich Kunsthandwerk wie Schmuck oder Volkskunst angeboten wird. Auch Händler aus den dortigen Geschäften wollen während der Festtage Stände vor ihren Läden aufbauen.


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BÜHNE SCHLOSSPLATZ 12–14 Uhr: DJ Peter präsentiert „Oldies but Goldies“ 14–16.30 Uhr: Ginger Taylor – der ExWestern-Union-Gitarrist spielt Rock & Country 17–18.30 Uhr: Mikey Cyrox – bekannt aus The Voice of Germany mit „Back to the Fifties!“ mit Songs von Bill Haley, Buddy Holly u. v. m. 19–22.30 Uhr: Country Delight – Countrymusik der Extraklasse BÜHNE SCHLOSSINSEL 12–15 Uhr: DJ Martin mit Hits & News zum Fest 15–16 Uhr: Mikey Cyrox mit Swing Music Spezial – Hits von Michael Buble bis zu Großmeister Frank Sinatra 16.30–16.45 Uhr: StriveForGreatness & Caplights – Tanzshow „Kleine Leute ganz groß“ 17–18 Uhr: Konzert des Stadtorchesters Köpenick 18–19 Uhr: Offizielle Eröffnung des Köpenicker Sommers durch den Bezirksbürgermeister, den Hauptmann von Köpenick und seiner Garde mit dem traditionellen Fassbieranstich 19.30–22.30 Uhr: Köpenicker Chorkonzert mit dem Berolina Chorensemble, Männerchor Köpenick u. a.

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S O N N A B E N D BÜHNE LUISENHAIN 10–11 Uhr: Schlagerparade mit DJ Kolga 11–13 Uhr: Müllers Preußenband mit preußisch-böhmischer Blasmusik 14–16 Uhr: Historischer Festumzug in der Köpenicker Altstadt unter dem Motto „Köpenick zeigt’s allen“ 16–16.30 Uhr: S & J Dance Factory – Tanzshow 17–18 Uhr: 48 Stunden – Deutsches Musiker & Songwriter Duo 18.30–22.30 Uhr: Gabis Miniband – das Köpenicker Schlagertrio präsentiert seine Schlagerparade, mit Songs von Helene Fischer, Andrea Berg u. v. m. Jetzt geht die Party richtig los! 22.30–22.45 Uhr: Feuerwerk am Luisenhain, abgeschossen von einem Ponton im Wasser unter dem Motto „Über den Dächern von Köpenick“

BÜHNE SCHLOSSPLATZ 10–11 Uhr: DJ Peter präsentiert Evergreens

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Blasmusik gehört zum Frühschoppen.


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Das Feuerwerk startet am Sonnabend um 22.30 Uhr von einem Ponton in der Spree am Luisenhain. Beste Sicht hat man von der Langen Brücke.

11–13 Uhr: Nico Donner, der Deutsche Jugendmeister der Magier, präsentiert Zauberei und Magie für Groß und Klein 14–16 Uhr: Historischer Festumzug in der Altstadt 16–18 Uhr: Dirk Jüttner, der Ex-Europameister der Elvis-Stimmen und Großstadt Rock ’n’ Roller mit seiner Show „Elvis & More“ 19–22.30 Uhr: Get Stoned – die Rolling Stones Coverband mit Let’s Rock ’n’ Roll!

BÜHNE SCHLOSSINSEL 10–11 Uhr: DJ Martin mit dem „warm up“ zum großen Festumzug 11–13 Uhr: Swen Bistri präsentiert seine „Musikalische Reise um die Welt“. Der Tenor singt dabei in sieben Sprachen. 14–16 Uhr: Historischer Festumzug in der Altstadt 16–22.30 Uhr: Blasmusiksommer mit dem Blasorchester Köpenick und vielen musikalischen Gästen

S O N N T A G BÜHNE LUISENHAIN 10–11 Uhr: Frühschoppen mit DJ Kolga 11–14 Uhr: Duo Leuchtfeuer mit Shantys, Schlagern und Heimatliedern 14–15 Uhr: Nico Donner, der Deutsche Jugendmeister der Magier, präsentiert Zauberei für Groß und Klein 15–16 Uhr: Joe Best&Die Große Schlagerparade. Schlagersänger und Entertainer Marinhio interpretiert Stars wie DJ Ötzi u. v. m. 17–20 Uhr: 40 Jahre Transit – Das Jubiläumskonzert der ostdeutschen Kultband mit deutschem Rock

13.30–14.45 Uhr: Dance Point „Tanzen, weil es Spaß macht“ 15–17 Uhr: Köpenicker Schlagersommer mit Uwe Jensen, Chris Doerk, Anna Carina Woitschack und den City Dancers 17–18 Uhr: Orgelandacht – Worte und Musik in der Schlosskirche 18–20 Uhr: Hattie St. John&The Jazz Quartett

BÜHNE SCHLOSSPLATZ 10–13.30 Uhr: Desperados Four – Country&Oldies mit Bernd Newman 14–16 Uhr: Bluewater Rock’n Blues Band 17–20 Uhr: Blue Haley Band – Rock’n’ Roll Party! BÜHNE SCHLOSSINSEL 10–11 Uhr: Frühschoppen mit DJ Martin 11–13 Uhr: Frühschoppen mit den Blasmusikfreunden Köpenick

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Treptow-Köpenick

BMX im Fischerkietz Seit 19 Jahren organisieren Anwohner ein eigenes Sommerfest V ON K ARIN S CHMIDL

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ährend des Köpenicker Sommers herrscht nicht nur in der Altstadt Trubel. Auch der sonst eher verträumte Fischerkietz, der im 13. Jahrhundert entstand und kaum 200 Meter entfernt vom Rathaus liegt, verwandelt sich in eine laute Festmeile. Am Sonnabend von 11 bis 22 Uhr veranstalten dort Anwohner ein eigenes Sommerfest: den Kietzer Sommer. Er ist sozusagen der kleine Bruder des Köpenicker Sommers und findet zum 19. Mal statt. „Wir fanden damals, dass es beim großen Fest kaum Angebote für Kinder und Jugendliche sowie viel zu wenig Kultur gab“, sagt Jean Luc Uwira. Der 52-Jährige ist Sozialpädagoge im Flussbad Gartenstraße und einer der Organisatoren. Er und seine Nachbarn, Sozialarbeiter, Künstler und Handwerker, wurden aktiv. Geld hatten sie keines, also wurde alles ehrenamtlich organisiert. Anwohner kochten Kaffee und stellten selbst gebackenen Kuchen vor ihre Häuser. Jugendbands durften sich präsentieren. Musikschulen, Kitas, Jugendclubs und Künstler zeigten, was

DER CÖPENICKER E.V.

Waghalsige Jungs vom Mellowpark

sie so machen. Es gab Spiele für Kinder wie Stelzenlauf und Baumklettern sowie ein Quiz. Die Jungs vom Mellowpark zeigten, was sie mit ihren BMXRädern draufhaben. Und der Sportverein Empor ließ die Jüngsten ausprobie-

ren, welche Sportart zu ihnen passt. Auch nach 19 Jahren ist das noch so. Alles wird ehrenamtlich organisiert, nur gibt es jetzt Fördergeld vom Bezirk und von Sponsoren. Musiker muss man nicht mehr bitten, sagt Jean Luc Uwira:

„Viele fragen an, ob sie bei uns auftreten dürfen.“ Diesmal kommt die Garden Gang mit Punk und Rock’n’ Roll eigens für einen Auftritt aus München (19–20 Uhr). Zu den Highlights zählt auch die Brave Buben Band (13–13.45 Uhr) oder Katie O’Connor aus Irland (15–15.45 Uhr). Auf den Straßen gibt es Clowns und Akrobatik. Insgesamt sind 55 Stände aufgebaut. Handwerker verkaufen Waren, auch der selbst gebackene Kuchen fehlt nicht. Beliebt ist die „Kietz-Wurscht“, eine Bratwurst mit selbst kreierten Soßen. Und auch private Höfe werden geöffnet, für Märchen und Puppentheater. In der Tierarztpraxis im Kietz 20 ist Porträtmalerei ausgestellt, Fotokunst wird im Kietz 12 gezeigt, und im Waschhaus der Gartenstraße 31 sind Grafiken zu sehen. Nach dem Fest, das weiß Jean Luc Uwira aus Erfahrung, werden sich die erschöpften Organisatoren wieder mal schwören, dass es nie ein nächstes Mal geben wird. Doch spätestens Anfang kommenden Jahres setzen sich alle wieder zusammen und organisieren das nächste Fest. Zum 20. Jubiläum will man schließlich etwas bieten.

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Treptow-Köpenick Der Regisseur

André Nicke ist Chef des Stadttheaters Cöpenick – und einer der wichtigsten Männer beim Festumzug V ON M ECHTHILD H ENNEKE

E

r würde gut in den SonntagabendLiebesfilm des ZDF passen: groß gewachsen, schlank und gut aussehend, mit schmalem Gesicht und schwarzem Outfit. Doch der 48-jährige Schauspieler André Nicke hat sich für die Bühne entschieden, er leitet das Stadttheater Cöpenick. Seit 1992 ist er dort, mit Unterbrechungen, Intendant und Regisseur. Und er ist einer der wichtigsten Protagonisten beim Köpenicker Sommer. Ohne André Nicke, so sagen sie im Rathaus, würde es den historischen Umzug, der jedes Jahr ein Highlight ist, nicht geben. Seit 2009 ist Nicke der Regisseur des Festumzugs. Nach seiner Choreografie marschieren die Teilnehmer – Sport- und Kulturgruppen, Unternehmen, Chöre, Orchester und Heimatvereine – vom Bahnhof zum Rathaus Köpenick. Es ist der Weg, den 1906 der legendäre Hauptmann von Köpenick mit seiner Garde nahm. Nicke steht während des Festumzugs – als Friedrich der Große kostümiert – vor dem Rathaus und erklärt in launigen Worten den Besuchern am Straßenrand, wer an ihnen vorbeizieht. Dass er das Kostüm des alten Preußenkönigs trägt, ist kein Zufall. „Friedrich hat ja viel zu tun mit Köpenick, seinem Jugendfreund Katte wurde hier im Schloss der Prozess gemacht. Und er hat Ortsteile wie Grünau, Friedrichshagen und Müggelheim begründet.“ Nicke sagt, die Arbeit beim Sommerfest sei künstlerische Herausforderung: „Es gilt, aus den unterschiedlichsten Menschen lebende Bilder zu gestalten, die beim Publikum ankommen.“ Seine Erfahrung vom Theater hilft ihm dabei. Auch als Intendant müsse er die verschiedensten Menschen ins Boot holen. Und: „Alle müs-

Wir liefern.

BERLINER ZEITUNG/MATTHIAS GÜNTHER

André Nicke ist Theaterchef. Ohne ihn wäre der Köpenicker Sommer unmöglich.

Schüler der Schauspielschule „Ernst Busch“ – und ein Kind der Wendezeit. Als die Mauer fiel, ging seine Bühnenausbildung dem Ende entgegen. Nicke tourte über die westdeutschen Bühnen: „Wir traten in Bonn, Frankfurt, Mannheim auf – das war unsere Prägephase“, erinnert er sich. Von seiner ersten Gage aus Westgeld kaufte er sich einen gebrauchten Opel Kadett. Doch

sen denken, du bist ihr Kumpel.“ Das gelingt ihm. Nicke wirkt authentisch und kein bisschen arrogant. Auch sein Stadttheater ist beim Festumzug dabei. Das 1889 gegründete Haus, spezialisiert auf Komödien, versteht sich als regionale Bühne, ist aber über die Grenzen des Bezirks bekannt. André Nicke stammt aus Bautzen und wohnt in Friedrichshagen. Er war

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nach der Hochphase kamen Schwierigkeiten. „Wir waren die verlorene Generation“, sagt er heute. Viele Bühnen der ehemaligen DDR blieben damals leer. Der junge Schauspieler suchte nach einem Engagement, spielte unter anderem in Stendal und arbeitete dann in den 1990ern vier Jahre am Stadttheater Cöpenick. 1997 ging er ans Landestheater Detmold und studierte parallel dazu Mediendesign. 2001 kehrte er zurück. „Kannst du mal kurz übernehmen?“, sei er damals gefragt worden. Daraus wurden 13 Jahre. Die Herausforderung, als Intendant zu leiten und als Schauspieler und Regisseur mitten im Geschehen zu sein, begeistert Nicke. „Ich bin eher Generalist als Spezialist“, sagt er über sich. Zu seinen Aufgaben zähle es auch, Plakate und Flyer zu gestalten, Leute zu coachen, als Autor die Stücke zu bearbeiten und sich im Theater als Handwerker nützlich zu machen. Beim Fernsehen zu arbeiten, hätte ihn auch gereizt, doch dort „musst du ein Typ sein“, sagt er. Im Stadttheater Cöpenick sei vor allem Wandlungsfähigkeit gefragt. Auch die Hörer von Antenne Brandenburg kennen seine Stimme. Als Friedrich der Große diskutiert er dort mit dem Müller von Sanssouci über Alltagsdinge und zeigt sein Talent für Komik. Neben der Bühne ist die Musik Nickes Leidenschaft. Kleinkunstprogramme mit Liedern von Zarah Leander oder Edith Piaf gehören zu seinem Repertoire. Dabei begleitet er seine Partnerin am Klavier. Zu Hause hat Nicke eine Orgel. „Mein Wunschberuf war Orgelbauer“, sagt er. Wenn er an dem Instrument sitze, könne er total entspannen. Es habe für ihn einen meditativen Aspekt. Der Rückzug in die Welt von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel ist der Ausgleich zum Leben auf der Bühne.


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Treptow-Köpenick

Diagnose mit winzigen Fasern Physiker Viacheslav Artyushenko entwickelt in der Wista Adlershof Methoden für bessere Heilungschancen V ON K ARIN S CHMIDL

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as habe ihn schon immer fasziniert, sagt er: „Es muss doch eine Möglichkeit geben, medizinische Diagnosen so frühzeitig zu stellen, dass die Heilungschancen bei Krankheiten wie Krebs höher sind als bisher.“ Der Physiker Viacheslav Artyushenko (60) hat diese Möglichkeit gefunden. Mit den winzigen, kupferbeschichteten Quarzfasern in Lasersonden und Sensoren, die in seinem Unternehmen art photonics GmbH produziert werden, lassen sich Krebserkrankungen aufspüren, noch bevor diese ausbrechen. „Mit unserem Spezialsensor können Mediziner Entzündungen im Gewebe aufspüren, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind. So kann etwa Darmkrebs rechtzeitig behandelt werden“, sagt Artyushenko. Und dank präziser Lokalisation müsse der Chirurg kein gesundes Gewebe mehr mit entfernen. Der Wissenschaftler steht in den neuen Räumen seines Unternehmens, in die die Firma erst vor wenigen Wochen gezogen ist. Auf rund 850 Quadratmetern arbeiten er und 25

BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK

Unternehmenschef Artyushenko in einem seiner neuen Firmenräume in der Wista Adlershof. Nach dem Mauerfall kam er nach Berlin.

Mitarbeiter. Sie kommen aus Polen, Vietnam, Deutschland und Russland. Auch Artyushenko kommt aus Russland. 1981 promovierte er an der Physikalischen und Technischen Universität Moskau. Kontakte zu deutschen Kollegen knüpfte er bei Messen und Kongressen. Nach dem Mauerfall zog er nach Berlin. 1998 gründete er am Wissenschaftsstandort Wista in Adlershof art photonics. „Es gab hier günstige Mieten, Fördergeld und jede Menge Experten in der Nachbarschaft“, begründet Artyushenko die Standortwahl. Als seine Gründerzeit-Räume zu klein wurden, fand er nur wenige Straßen weiter etwas Passendes. Sein Unternehmen arbeitet jetzt im ersten Neubau des künftigen Campus „Am Oktogon“ an der Rudower Chaussee. Der Projektentwickler Immexa will dort insgesamt 14 Gebäude mit rund 60 000 Quadratmetern Büro- und Laborfläche bauen. Artyushenko arbeitet bereits an weiteren Projekten: Sonden, mit denen die Wirksamkeit von Medikamenten im Körper exakt bestimmt werden kann.

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Treptow-Köpenick

Pasta mit Erdbeeren für die Forscher

Elektronik für den US-Präsidenten Der Wissenschaftsstandort Adlershof wächst erfolgreich V ON K ARIN S CHMIDL

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bhörsichere Mobiltelefone und Server, Mikrokapseln, die im menschlichen Körper nach Krebszellen suchen oder Licht, das Trinkwasser reinigt: Was wie ein Blick in die Zukunft aussieht, ist in Adlershof schon Realität. Am dortigen Wissenschaftsstandort Wista wird an solchen Themen gearbeitet. „Science at work“ lautet der Slogan der Wista, die sich zum erfolgreichsten Standort für Hochtechnologie in Deutschland gemausert hat. Nicht nur Gründerfirmen zieht es auf das gut 42 Hektar große Gelände, auf dem früher unter anderem die DDR-Akademie der Wissenschaften und das DDR-Fernsehen ihren Sitz hatten. Auch international renommierte Unternehmen kommen dorthin. So zum Beispiel der französische IT-Dienstleister Atos. Der zieht demnächst mit 600 Mitarbeitern in das markante Gebäude des gescheiterten Solarunternehmens Solon, das vom neuen Eigentümer in die Vereinigten Arabischen Emirate verlegt wurde. „20 Jahre nach ihrer Gründung hat die Wista die Schallmauer von 1 000 Fir-

men und Forschungseinrichtungen durchbrochen“, sagt Wista-Sprecher Peter Stunk. Ende vorigen Jahres waren dort 15 450 Menschen beschäftigt, 3,4 Prozent mehr als 2012. An den sechs Instituten der Humboldt-Universität sind inzwischen mehr als 9 400 Studenten eingeschrieben. Einige von ihnen forschen vor Ort mitWissenschaftlern in einem eigens gegründeten Institut an Hybridsystemen aus organischen und anorganischen Materialien. Darüber, dass in Adlershof Elektronik gefertigt wird, die sogar in der US-Präsidentenmaschine Air Force One zu finden ist, wird von den Wissenschaftlern nicht groß geredet. Auch die angrenzende Medienstadt wächst. In 140 Firmen arbeiten knapp 2 000 Menschen. Jetzt wird dieWista, in der es bereits diverse Läden, Bankfilialen und gut 20 Cafés und Restaurants gibt, auch Wohnort: Etwa 1 200 Wohnungen werden dort in den nächsten Jahren gebaut. Neben Privatinvestoren sind städtische Wohnungsgesellschaften, Baugruppen und Genossenschaften tätig. Schon in diesem Herbst sollen die ersten der 377 Plätze im Studentendorf bezogen werden.

Thomas Leibik verpflegt täglich 300 Menschen der Wista

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runter. Und ich bin sicher, dass unser PhotovoltaikZentrum bald voll wird, dieWista entwickelt sich ja schnell.

as Wort „Kantine“ mag er gar nicht. Das habe einen schlechten Ruf, sagt er. Thomas Leibik spricht lieber von „Speisemanufaktur“. So hat er sein Restaurant an der Johann-Hittorf-Straße 8 in Adlershof genannt.

Ist es schwierig, Wissenschaftler zu beköstigen? Das ist eigentlich ganz einfach. Unsere drei Köche kochen täglich drei Herr Leibik, wissen Sie, wer BLZ/KARIN SCHMIDL Gerichte frisch und bereiJohann Hittorf war? ten auch Salate und DesDas war ein Physiker. Thomas Leibik, 50, Das passt ja zu unserer Kantinenchef in Adlershof serts selbst zu. Es geht darum, den Gästen, die Nachbarschaft, zum Leibniz- und zum Max-Born-Institut. Und hart arbeiten, eine angenehme Zeit zu das Haus, in dem wir vor Kurzem eröff- bieten. Essen soll schließlich mehr sein net haben, ist das neue Zentrum für Pho- als bloße Kalorienzufuhr. tovoltaik und erneuerbare Energien. Was mögen Ihre Gäste am liebsten? Unsere frischen Flammkuchen geNoch arbeiten dort aber kaum Forscher. hen gut. Auch Experimente wie Pasta Bleibt Ihr Restaurant da nicht leer? Von wegen! Wir haben täglich etwa mit grünem Spargel, Kräuterpesto und 300 Gäste. Sie kommen aus den Institu- frischen Erdbeeren waren erfolgreich. ten im Umkreis, aber auch Rentner, Studenten und Anwohner sind da- Das Gespräch führte Karin Schmidl.

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