schön gesund - Hoffnung auf Immuntherapie

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schön Magazin für Medizin und Wohlbefinden

Eine Beilage der Berliner Zeitung

71. Jahrgang | Nr. 02 | 04.02.2015

gesund

So bleiben Gelenke fit Der Knorpel braucht Bewegung, um seine Arbeit langfristig zu leisten

Hilfe für die Seele Für psychische Leiden steht die gleiche Versorgung zur Verfügung wie für körperliche

Hoffnung auf Immuntherapie Die körpereigene Abwehr gegen Krebszellen aktivieren – Forschung ist auf gutem Weg Seiten 04–06


i

Inhaltberaten Gut

Erste Reizdarm-Symptome stellen sich meist zwischen dem

20. und 30. Lebensjahr ein

Kurz & kompakt

Der Knorpel braucht Futter

Depressive Deutsche Von 2000 bis 2013 sind Fehlzeiten wegen Depressionen um 70 Prozent gestiegen. Sechs Prozent der Erwerbspersonen nehmen Antidepressiva, so die Techniker-Krankenkasse.

Und im nächsten Heft, Mittwoch 04.03.2015

Bewegung hält Gelenke fit und wirkt Verschleiß und Arthrose entgegen

Der V-Trend

er Vegetarisch oder vegan – imm . aus es ren bie pro hen nsc Me mehr

Frauke Wolf

Impressum Verantwortlich für den Inhalt: Berliner Verlag GmbH Anzeigen: BVZ BM Vermarktung GmbH (Berlin Medien) Geschäftsführer: Jens Kauerauf Verlag: Postadresse 10178 Berlin Anzeigenannahme: (030) 2327-50 Es gilt die aktuelle Preisliste (Berliner Zeitung Nr. 27);

Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH, Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin Internet: www.berliner-zeitungsdruck.de Layout, Redaktion und Produktion: mdsCreative GmbH Amsterdamer Straße 192, 50735 Köln Klaus Bartels (verantwortlich), Frauke Wolf und Katharina Klein Titelseite: thinkstock.de Ansprechpartner für redaktionelle Fragen und Anregungen: Klaus Bartels ) (0221) 224-2603 * schoengesund@mdscreative.com

Darmfreundlich essen Ein Reizdarm macht das Leben schwer und ist medizinisch kaum behandelbar – Einige Ernährungsregeln sorgen für Linderung

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Frauen mit Reizdarmsyndrom und Durchfall für Therapiestudie Anzeige Klinische in Berlin-Mitte gesucht

Forschung 92/119

Für eine Therapiestudie suchen wir Frauen ab 18 Jahren, die am Reizdarmsyndrom mit Durchfall leiden. Teilnehmende Patientinnen erhalten fachärztliche Betreuung sowie Erstattung ihrer Aufwendungen. Rufen Sie uns an oder besuchen Sie uns im Internet:

030 - 520 02 62 65 | www.patientenstudien.de Klinische Forschung Berlin-Mitte GmbH I Georgenstraße 24 I 10117 Berlin-Mitte www.kfgn.de I info@kfbm.de

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B

lähbauch, Durchfall, Verstopfung und Schmerzen – der Reizdarm ist alles andere als eine „eingebildete Krankheit“, auch wenn sich eine klare medizinische Ursache oft nicht finden lässt. Die Beschwerden verstärken sich manchmal, wenn der Mensch aufgeregt, gereizt, niedergeschlagen oder gestresst ist. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer. Die gute Nachricht: Ein Reizdarm ist an sich nicht gefährlich und kein Risikofaktor für andere bedrohliche Erkrankungen. L ANGWIERIGER WEG. Ist eine greifbare Ursache – Magen-Darm-Infektion, Polypen oder Tumore sowie eine Nahrungsmittelallergie oder -unverträglichkeit – vom Arzt ausgeschlossen worden, kann der Patient selbst einiges tun, um seine Beschwerden zu lindern. Ein erfolgversprechender, wenn auch langwieriger Weg führt über die Ernährung. Dabei muss jeder im Versuch-und-Irrtum-Verfahren herausfinden, was ihm persönlich guttut.

BELASTUNG VERRINGERN. Für alle gelten folgende Tipps: Ausreichend trinken, anderthalb bis zwei Liter Wasser ohne Kohlensäure oder Kräutertee am Tag sorgen für bessere Abläufe im Darm. Alkohol dagegen sollte nur in Maßen, eventuell gar nicht genossen werden. Fünf kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt sind verträglicher als wenige große Portionen. Insbesondere abends sollte der Darm nicht mit viel oder fettreichem Essen belastet werden. Wer sich beim Essen Zeit nimmt und gründlich kaut, leistet wichtige Vorarbeit. Blähende Lebensmittel – Zwiebel oder Hülsenfrüchte etwa – gehören nur in kleinen Mengen oder gar nicht auf den Speiseplan. Ballaststoffe – unverwertbare Zellbestandteile – helfen einem trägen Darm auf die Sprünge. Sie sind in Vollkornprodukten sowie Obst und Gemüse enthalten und haben viele gesundheitliche Vorteile. Wer jedoch unter Durchfall leidet, tut sich mit großen Obst- und Gemüseportionen nicht unbedingt fwo einen Gefallen.

Berliner Zeitung | Nr. 02 | 04. Februar 2015


Fast

Gut beraten

200.000 künstliche Kniegelenke werden Jahr für Jahr in Deutschland eingesetzt

ein Blick auf dieses sehr spezielle Gewebe: Nur relativ wenige teilungsfähige Zellen bilden die Knorpelmasse. Deshalb kann Knorpel sich kaum neu bilden. Bestenfalls entsteht ein faseriges Ersatzgewebe,

BESONDERES GEWEBE. Daraus jedoch den Schluss zu ziehen, seine Gelenke möglichst zu schonen, damit sie lange halten, ist völlig falsch. Im Gegenteil, Bewegung ist der beste Weg, die Knie stark und fit zu halten. Einerseits, weil eine starke Muskulatur Last aufnimmt, die ansonsten ungebremst auf Knochen und Bänder wirken würde. Andererseits, weil Bewegung den Knorpel gesund hält. Um dies zu verstehen, lohnt

Transplantation Dem Patienten werden in Ausnahmefällen an einer gesunden Stelle teilungsfähige Knorpelzellen entnommen, daraus wird im Labor neue Knorpelmasse gezüchtet und wieder ins Knie eingesetzt.

das aber bei Weitem nicht die Eigenschaften der ursprünglichen Knorpelschicht aufweist. Er wird nicht durch Blutgefäße versorgt, sondern durch Gelenkflüssigkeit. Sie befindet sich im Gelenkspalt und dient einerseits als „Schmiermittel“, andererseits versorgt sie den Knorpel mit Nährstoffen und nimmt dessen Stoffwechsel-Abfall auf. Damit das gut funktioniert, reicht es nicht aus, dass der Knorpel von der Flüssigkeit umspült wird, er muss sie in sich aufnehmen. Dazu braucht es ständige Be- und Entlastung – Bewegung eben. Mangel daran führt also nicht nur auf dem Weg über schlechte Haltung, Übergewicht und Fehlstellungen zu Arthrose, sondern er lässt den Knorpel regelrecht „aushungern“ und verkümmern.

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Kurz & kompakt Mythos vom warmen Bier

Bilder: Thinkstock.de

V

on Arthrose sprechen Mediziner, wenn in einem Gelenk – oft ist es das Knie – die Knorpelschicht schwindet und sich Schmerzen und Bewegungseinschränkungen einstellen. Dies ist teilweise eine natürliche Verschleiß- und Alterserscheinung.

Warmes Bier soll gegen Erkältung helfen – das hat jeder wohl schon gehört. Aber stimmt das? Nein, Alkohol beeinträchtige die körpereigene Abwehr und störe die Wärmeregulation, sagt Prof. Erika Baum von der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät „ganz klar“ ab. Besser helfe heißer Kräuter- oder Ingwertee oder Holundersaft. (dpa)

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Individualisierter Kniegelenksersatz Die Entscheidung eine Kniegelenksersatzoperation durchführen zu lassen, fällt in der Regel nach einer Periode langdauernder Schmerzen. „Parallel dazu resultiert oft ein erheblicher Verlust an Lebensqualität“, sagt Dr. Johannes Knipprath, Leiter des Zentrums für Gelenkersatz und Chefarzt der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie des St. Marien-Krankenhauses Berlin. „Besteht ein ausgeprägter Wunsch nach Verbesserung der Situation ist die Entscheidung richtig“, so Dr. Knipprath.

spezielle Allergienbeschichtungen vor­ gehalten. Eine Entscheidungshilfe für die Behandlung stellt in jedem Fall die persönliche Beratung durch den Chef­ arzt dar. Dr. Knipprath nimmt sich so lange Zeit für Sie, bis alle Fragen beant­ wortet und mögliche Bedenken be­ sprochen sind. Für die Patienten ist mit jedem dieser Eingriffe die Hoffnung verbunden, wieder ein Leben ohne Schmerzen und Einschränkungen füh­ ren zu können. Eine Voraussetzung hierfür ist, dass nach sorgfältiger Ab­ wägung die Kniegelenksendoprothese genau an die Erfordernisse jedes einzel­ nen Patienten angepasst wird. Das Ärzteteam im Zentrum für Gelenk­ ersatz stimmt deshalb die gesamte The­ rapie individuell ab bis hin zur Rehabili­ tation und Nachbehandlung. Da jedes Gelenk anders geformt ist, besteht die Herausforderung für den Chirurgen darin, die Endoprothese reibungslos in ihre natürliche Umgebung einzupassen. Entscheidend für das Operationsergeb­ nis ist das passgenaue Einsetzen des Implantates. Neben der konventionel­ len Technik stehen im Zentrum für Gelenkersatz des St. Marien­Kranken­ hauses Berlin innovative Methoden zur Verfügung.

Ist ein solcher Eingriff vorgesehen, er­ folgt dieser je nach Ausmaß der Gelenk­ schädigung abgestuft mittels Teilober­ flächenersatz, Volloberflächenersatz oder auch als gekoppelter Kniegelenks­ ersatz. Bei Patienten mit ausgeprägtem Anspruch hoher Beugefähigkeit stehen sogenannte Highfleximplantate zur Verfügung. Für Metallallergiker werden

Die rechnerunterstützte Operations­ technik beinhaltet die Erstellung eines virtuellen Bildes vom Ist­Zustand des Kniegelenkes das mit einem Idealbild verglichen wird. Dieser Vergleich führt zu Millimeter­ und Gradangaben, die eine exakte Umsetzung der Endopro­ thesenplanung ermöglichen. Dieses Verfahren ist die sogenannte Naviga­ tionstechnik.

Berliner Zeitung | Nr. 02 | 04. Februar 2015

Bei der patientenindividualisierten Ins­ trumentierung von Kniegelenksendo­ prothesen werden auf Basis eines speziellen Röntgenbildes sowie MRT­ Aufnahmen Schnittenschablonen aus medizinischem Nylonkunststoff herge­ stellt, die genau an die individuelle Knieanatomie des jeweiligen Patienten angepasst sind. D. h. der Großteil der Anpassung des Implantates an den Knochen findet vor und nicht während der Operation statt. So kann der Ope­ rateur mithilfe dieser Schablonen das Knie für die Implantation vorbereiten und das Kunstgelenk präzise ausrichten. Das Ergebnis: Das ausgewählte Implan­ tatmodell sitzt perfekt. Die Vorteile: Verkürzte Operationszeit, verbesserte Funktion, längere Haltbar­ keit und Minimierung der allgemeinen Operationsrisiken.

tion, schnellerem Heilungsverlauf und einer besseren Gelenkfunktion nieder­ schlägt. Die Ärzte verfügen über lang­ jährige Operationserfahrung und sind ausschließlich im Zentrum für Gelenk­ ersatz tätig. Das Zentrum ist am Deutschen Endo­ prothesenregister beteiligt. St. Marien-Krankenhaus Berlin zertifiziertes Traumazentrum Fachabteilung Orthopädie und Unfallchirurgie, Zentrum für Gelenkersatz, Chefarzt Dr. med. Johannes Knipprath Gallwitzallee 123­143, 12249 Berlin Telefon 030/767 83­271 / Fax ­326 E­Mail: knipprath@marienkrankenhaus­ berlin.de www.marienkrankenhaus­berlin.de

Dr. med. Johannes Knipprath, Chefarzt der Orthopädie und Unfall­ chirurgie und Leiter des Zentrums für Gelenkersatz im St. Marien­Kranken­ haus Berlin

Ein maßangefertigtes Kniegelenks­ implantat steht für spezielle Fälle zur Verfügung. Auf Grund der Auswertung von CT­Aufnahmen des kranken Knie­ gelenkes wird ein 3­dimensionales Mo­ dell erstellt, anhand dessen ein persön­ liches Implantat gefertigt wird. Das maßgefertigte Implantat vermeidet Kompromisse bei der Größenauswahl und Positionierung und soll die natür­ liche Form des Oberschenkelknochens nachahmen. Das Verfahren befindet sich jedoch in der Anfangsphase.

Individualisierter Kniegelenksersatz: Rundgang im OP-Trakt

Im St. Marien­Krankenhaus Berlin werden diese Eingriffe minimalinvasiv durchgeführt. Auf diese Weise gelingt eine maximale Schonung von Haut, Muskeln und Bandapparat, was sich in weniger Schmerzen nach der Opera­

Für eine begrenzte Teilnehmerzahl bietet das St. Marien­Krankenhaus kosten­ lose 90­minütige Informationsveranstaltungen zum Thema Gelenkersatz an. Diese beinhalten einen Rundgang durch den OP­Trakt und die Modelldarstel­ lung einer Kniegelenk­Implantation. Wenn Sie dabei sein möchten oder nur einen Termin zur Sprechstunde verein­ baren möchten rufen Sie bitte unter 030/767 83-271 an.

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Krebsforschung

Eine knappe

halbe Million Menschen bekommt jedes Jahr eine Tumordiagnose

Gast-Editorial von Dr. Christian Regenbrecht Mitglied der Berliner Krebsgesellschaft, Gründer und Geschäftsführer der cpo – cellular phenomics & oncology GmbH, Berlin

Liebe Leserin, lieber Leser, Krebs ist eine Erkrankung der Gene und entsteht, wenn sich bestimmte Abschnitte der Erbsubstanz verändern und diese Veränderungen nicht mehr repariert werden können. Zu den Faktoren, die das Krebsrisiko erhöhen, gehören zufällige Mutationen, UV-Strahlen, Tabakrauch, Chemikalien, chronische Infektionen und eine ungesunde Lebensweise. Aber auch erbliche Faktoren spielen in bis zu zehn Prozent der Fälle eine Rolle. Die personalisierte Onkologie basiert auf der Erkenntnis, dass die Veränderungen in jedem Tumor anders sind, auch wenn die Symptome gleich erscheinen. Behandelt wurde bisher vor allem das Symptom, also zum Beispiel der Darmkrebs oder der Hautkrebs, ohne dass man sich die zugrunde liegenden genetischen Ursachen (Mutationen) näher angesehen hätte. Durch die translationale Forschung, dem Schulterschluss von Grundlagenforschung und Medizin

ändert sich das. Man sucht gemeinsam nach Biomarkern, die die „richtige Therapie dem richtigen Patienten“ versprechen. Sie basieren auf dem Prinzip, dass der Therapieerfolg von spezifischen Mutationen des Tumors abhängt. Durch die molekulare Analyse des Zielmoleküls beziehungsweise dessen Aktivität, wird vorhersagbar, welche Patienten am besten auf die Therapie ansprechen. Den Nutzen solcher zielgerichteten Therapien überwacht ein vom Gesundheitsministerium geschaffenes Institut (IQWiG), das unabhängig den Nutzen und den Schaden von medizinischen Maßnahmen untersucht und darüber informiert, sodass transparent bleibt, wem ein Medikament tatsächlich nützt. Trotz aller Fortschritte führt die Diagnose Krebs oft zu Ängsten weit über die Therapie hinaus. Hier können qualifizierte psychoonkologische Beratung und Selbsthilfegruppen wie die der Berliner Krebsgesellschaft unterstützen.

Herzliche Grüße, Ihr Christian Regenbrecht

Leiden Sie unter chronischen Schmerzen und nehmen Sie regelmäßig starke Schmerzmittel ein?

Immunsystem aufgerüstet Krebsforscher setzen Hoffnung auf Stärkung der körpereigenen Abwehr gegen Tumorzellen – Ermutigende Ergebnisse Frauke Wolf

Für eine Arzneimittelstudie suchen wir Patienten ab 18 Jahren, die aufgrund starker Schmerzen rund um die Uhr auf starke Schmerzmittel angewiesen sind. Für die Zeit dieser Studie erhalten Sie eine intensive medizinische Betreuung. Fahrtkosten werden Ihnen erstattet. Wir freuen uns auf Ihren Anruf. Informationen erhalten Sie unter: www.klinische-forschung-berlin.de

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Bild: Thinkstock.de

Berliner Zeitung | Nr. 02 | 04. Februar 2015


Weil die Menschen älter werden, steigt die absolute Zahl der Krebsfälle, altersbereinigt

rückläufig

Krebsforschung Bilder: Thinkstock.com

ist sie jedoch leicht

ife Auf Stre ystem elimi-

uns rreDas Imm ig Krankheitse d n mtä re s rf niert örpe ndere k a erlt d a n e u g r ge sowie n re tu k de Stru tierte Zellen. u te und m

Vorbeugung

Getarnt

Ein Zusammenhang zwischen Bewegung, die das Im munsystem stärkt, und ein igen Tumorarten wie Darm - oder Brustkrebs ist gesiche rt.

Wenn Kre bszellen ü berleben, hat d as jedoch nicht grundsätz lich mit ein em schwache n Immun system zu tun, sond ern damit , dass sie viele körp ere haben. So igene Merkmale „getarnt“, entkommen sie d er Abweh r und teilen sich unbehellig t.

VOR DEM DURCHBRUCH. Vielversprechende Ansätze gibt es bereits, auch wenn sie sich im Moment noch überwiegend im Studien-Stadium befinden und den Weg in den klinischen Alltag noch vor sich haben. Prof. Jäger nennt als Beispiel die

„Checkpoint-Inhibitoren“, mit denen DURCHSCHLAGENDER ERFOLG. In der rapien, erträglich, und vor allem sich vor allem gegen den gefährli- Therapie eines nicht operierba- entwickeln sich keine Resistenzen. chen Schwarzen Hautkrebs, aber ren malignen Melanoms, also des auch gegen Karzinome in Lunge, schwarzen Hautkrebs, hat dieser NICHT FÜR JEDEN. Eine EinschränNiere oder Harnblase verblüffende Ansatz bereits seit einigen Jahren kung hat Prof. Jäger jedoch bereits Erfolge realisieren seinen festen Platz. genannt: wenn ein Patient darauf lassen. „Hier wird es „Wenn ein Patient anspricht. „Wir haben zwar eine In wenigen Jahren noch in diesem Jahr darauf anspricht, hält ganze Reihe von Ideen, aber leider wird die Immuntherapie in Europa erste Zuder Erfolg viel länger verstehen wir noch nicht ganz gezum klinischen lassungen geben“, vor als bei anderen nau, warum die Therapie bei einem Alltag gehören kündigt er an. Therapien“, so Prof. Patienten wirkt und beim anderen Jäger. „Möglicher- nicht. Das ist vordringliches StudiBREMSEN GELÖST. Das Immunsystem weise kann sogar eine vollständige enthema.“ Ziel: Jeden individuellen leistet zuverlässige Arbeit, wenn es Heilung erreicht werden – um das Tumor genetisch so gut wie möglich um Viren und andere Eindringlinge zu beurteilen, ist es aber noch zu kennenzulernen und eine maßin den Organismus geht, aber gegen früh.“ Die Nebenwirkungen sind, geschneiderte Therapie zu entwiKrebszellen ist es klar im Nachteil: verglichen mit anderen Tumorthe- ckeln. Er sieht die Forschung • • • Es kann nicht eindeutig unterscheiden, ob die veränderten Zellen körpereigen oder fremd sind, und ihm sind häufig „die Hände gebunden“, weil es Mechanismen, eben jene „Checkpoints“ gibt, die überschießende Immunreaktionen gegen Neurologie: Zittern körpereigene Zellen verhindern. Das ist normalerweise sinnvoll Was kann dahinter stecken? – funktionieren die Checkpoints Nutzen Sie unser Arzt-Patienten-Gespräch mit nicht, kommt es zu folgenschweOberarzt Boris Bronisch ren Autoimmunerkrankungen wie am Mittwoch, den 11. Februar 2015, ab 18 Uhr Rheuma oder Multipler Sklerose. DRK Kliniken Berlin | Köpenick Mit den „Checkpoint-Inhibitoren“ Klinik für Neurologie hat die Forschung nun ein Mittel Salvador-Allende-Straße 2–8, 12559 Berlin gefunden, diese „Bremsen“ des Speisesaal im Haus 21, Telefon: (030) 30 35 - 34 11 Immunsystems bei Bedarf zu www.drk-kliniken-berlin.de lösen und es mit Vollgas auf den Tumor loszulassen.

Berliner Zeitung | Nr. 02 | 04. Februar 2015

Ve Kos ra te ns nl ta os ltu e ng

I

n zehn Jahren wird es für die meisten Menschen, die eine Krebsdiagnose bekommen, eine individuelle und hochwirksame Therapie geben. Eine wichtige Rolle wird die Immuntherapie, also der Einsatz des körpereigenen Immunsystems gegen die Krebszellen, spielen. Davon ist Prof. Dirk Jäger überzeugt, der die Abteilung Medizinische Onkologie am Universitätsklinikum Heidelberg und die Abteilung „Angewandte TumorImmunität“ am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg leitet. Immuntherapie, das bedeutet einen Paradigmenwechsel in der Onkologie: Zielen herkömmliche Verfahren – Operation, Bestrahlung, Chemotherapie – auf die Bekämpfung der Tumorzellen, geht es nun darum, der körpereigenen Abwehr zur Seite zu springen. Nach langer Vorlaufzeit verstehen die Forscher heute genug von dem Wechselspiel der Kräfte, um der Immuntherapie künftig einen bedeutenden Platz in der Praxis zu geben.

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60 Prozent der Patienten sind fünf Jahre nach Diagnose noch am Leben

Krebsforschung

Bispezifischer Antikörper

T-Zellbindender Arm

• • • auf einem guten Weg: „In wenigen Jahren werden solche Immunverfahren in Kombination mit herkömmlichen Therapien Routine sein.“

Tumor bindender Arm

Trail

Immunzelle

Quelle: BMFT

SUPER -ABWEHRZELLEN. Ebenfalls am Heidelberger Krebsforschungszentrum arbeiten zwei Kollegen Jägers, Prof. Ingrid Herr und Dr. Gerhard Moldenhauer, an einer anderen immuntherapeutischen Strategie, die aber noch ein wenig weiter weg vom klinischen Alltag ist: Im Kampf gegen besonders aggressiTumorzelle ve Tumoren wie den gefürchteten Bauchspeicheldrüsenkrebs rüsten sie die Immunzellen künstlich auf: Dazu haben sie einen

„bispezifischen Antikörper“ (Grafik) hergestellt, der in der Natur so nicht vorkommt, und der die Eigenschaft hat, Immunzelle und Tumorzelle zu koppeln, sodass die erste die zweite gezielt angreifen kann. Außerdem werden die Immunzellen vorher

Der Bekämpfung von Tumorstammzellen einen Schritt näher

im Labor genetisch so verändert, dass sie ein bestimmtes Molekül („Trail“) vermehrt produzieren. So können sie den Zelltod der Tumorzellen rasch herbeiführen. GEFÄHRLICHE STAMMZELLEN. Mit dieser Strategie wollen die Forscher nicht nur Tumoren auflö-

sen, sondern auf Jagd nach Tumorstammzellen gehen. Diese überstehen herkömmliche Therapien wie Chemotherapie oder Bestrahlung oft unbeschadet und werden für das Wiederaufleben der Krebserkrankung und für die Metastasenbildung verantwortlich gemacht. Die Ergebnisse im Labor und sind ermutigend. Es zeigte sich ein vollständiger Wachstumsstopp der Tumoren, und die Tumorstammzellen konnten eliminiert werden. Als nächstes steht die Anwendung der kombinierten Gen- und Immuntherapie an Patienten mit fortgeschrittenem Prostata- oder Bauchspeicheldrüsenkarzinom an. Bis das Verfahren Routine wird, dürften aber noch einige Jahre vergehen. 8 www.dkfz.de

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Dienstag, 24. Februar 2015 Veranstaltungsort HELIOS Klinikum Berlin-Buch Konferenzraum Cafeteria Schwanebecker Chaussee 50 13125 Berlin Beginn: 18 Uhr Einladung zum HELIOS Chefarztvortrag

Gallensteine – wie erkennen und was tun?

J

eder zehnte Deutsche hat im Laufe seines Lebens Gallensteine, Frauen sind fast doppelt so häufig betroffen wie Männer. Warum das so ist, wie Gallensteine entstehen und welche schonenden operativen Methoden es zur Entfernung gibt, darüber informiert Prof. Dr. med. Martin Strik, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Onkologische Chirurgie.

Symptome nicht erkannt. Plötzlicher krampfartiger Schmerz im Oberbauch, Völlegefühl, Schweißausbrüche – können Gallensteine Ursache sein? Jeder vierte Betroffene leidet unter diesen Symptomen, oft jedoch bleibt die Erkrankung lange Zeit

unerkannt. „Gallensteine entstehen, wenn feinste kristalline Bestandteile der Gallenflüssigkeit verklumpen. Dabei kann es sich um Cholesterin oder Eiweiße handeln“, erklärt Prof. Strik. Verspüren Betroffene keine Schmerzen, bedarf es auch keiner Therapie. „Anders ist es, wenn Schmerzattacken auftreten oder die Steine über drei Zentimeter groß sind. Dann besteht Handlungsbedarf, da die Schmerzen immer wieder kommen können, es zur Gallenblasenentzündung oder Verstopfung des Gallengangs kommen kann“, so der Chefarzt. Schonend entfernen. Risikofaktoren für die Entstehung von Gallensteinen sind

neben individueller Veranlagung vor allem eine besonders fettreiche Ernährung, damit verbundenes Übergewicht und hohe Cholesterinwerte. Je mehr Cholesterin im Gallensaft vorhanden ist, desto höher ist das Risiko, dass sich Steine bilden. Mithilfe moderner minimalinvasiver Chirurgie, der sogenannten Schlüssellochchirurgie, ist es heutzutage möglich, die entzündete Gallenblase nahezu narbenfrei und schmerzarm zu entfernen. Durch feinste Zugänge und dank sehr dünner Instrumente ist diese Operation für Patienten schonend, da große Schnitte durch die Bauchdecke vermieden werden und Betroffene schnell wieder mobil und schmerzfrei sind.

è Prof. Dr. med. Martin Strik Eintritt frei, Ende gegen 19:30 Uhr. Anmeldung nicht erforderlich. Parkplätze vorhanden. Buslinie 893: Direkte Anbindung des Klinikums zur S-Bahn Berlin-Buch

Prof. Dr. med. Martin Strik

HELIOS Klinikum Berlin-Buch | Klinik für Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Onkologische Chirurgie Chefarzt: Prof. Dr. med. Martin Strik | Schwanebecker Chaussee 50, 13125 Berlin | (030) 94 01-527 00 www.helios-kliniken.de/berlin-buch | martin.strik@helios-kliniken.de

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mit einer psychischen Erkrankung zu tun

Psyche Bilder: Thinkstock.com

Vier von zehn Menschen bekommen es in ihrem Leben mindestens einmal

Hilfe für die Seele Für psychische Erkrankungen steht dieselbe Versorgungsstruktur zur Verfügung wie für körperliche – Von der ambulanten Therapie bis zum langfristig betreuten Wohnen

D

ie Spannbreite seelischer Erkrankungen ist groß, aber auch die der Möglichkeiten, sich helfen zu lassen. Der Präsident des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP), Prof. Dr. Michael Krämer, legt Betroffenen nahe, sich Hilfe zu suchen: „Fachleute können helfen, Lösungen zu finden, wenn Menschen sich zu sehr belastet fühlen und ein Krankheitsbild entwickeln.“ Neben ambulanten und stationären Therapien gibt es langfristig betreutes Wohnen sowie im Krisenfall die stationäre Auf-

nahme in den Fachabteilungen für Psychiatrie und Psychotherapie der Krankenhäuser.

ist für Patienten sinnvoll, bei denen der stationäre Aufenthalt abgeschlossen oder nicht notwendig ist, ambulante Hilfe aber noch nicht HILFE STEHT BEREIT. „Eine psychi- ausreicht. Betreutes Wohnen – in sche Erkrankung wird hier unter Einrichtungen oder in der eigenen gleichen BedingunWohnung – bietet gen behandelt wie psychisch kranken Wer sich zu sehr belaseine körperliche. und suchtkranken tet fühlt, sollte sich nicht Die Krankenhäuser Menschen Hilfen scheuen, Hilfe zu suchen sind zur Aufnahme bei der BewältiBehandlungsbedürfgung alltäglicher tiger verpflichtet“, so Krämer. An Anforderungen, bei der Tagesgejedes Krankenhaus mit psychiat- staltung, Kontaktfindung und Unrischer Versorgung ist mindestens terstützung bei der Suche nach Beeine Tagesklinik angegliedert. Sie schäftigung und Ausbildung.

ERSTE BERATUNG. Anlaufstellen sind in Berlin und vielen anderen Städten die „Sozialpsychiatrischen Dienste“. Dort stehen Ärzte, Sozialarbeiter und Psychologen Betroffenen und Angehörigen zur Verfügung. Vielerorts beraten auch lokale Krisendienste über die nächsten Schritte bei Depressionen, Angstzuständen oder Suchtproblemen. Auch der Hausarzt kann weiterhelfen. Bei jeder angestrebten Therapie sind sowohl Zielrichtung und Vorgehen als auch der Umfang der konkreten Leistungen vom individuellen Bedarf abhängig.

Reisetipp Kassenle

istung

sychindlung p Die Beha m ist g n ranku e k r E r e h c s tzder gese Leistung sir e v n e ank lichen Kr vo n d ir w d un cherung usärza n und H Fachärzte cht. ten erbra

ie

Beratung vor Therap

ss eine Die Krankenkasse mu hmigen. ne ge Therapie vorher ssenärztliKa r de Service-Telefon rlin: chen Vereinigung Be 8 24 3(030) 3100

Nächster Termin: 06.02.2015 Bis 24 Uhr geöffnet · Spezialaufgüsse Lichteffekte & Musik · Gastronomie

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Berliner Zeitung | Nr. 02 | 04. Februar 2015

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Rätsel anstrengend, beschwerlich

gemeinschaftliches Tätigsein

estnische GebetsHauptschlussstadt (dt. wort Name)

asiatisches Hochlandrind

freund- irische lich Rebellengesinnt armee

für welchen Zweck

Gehilfe (kurz) Fischdelikatesse

10 niederländischer Fluss

von geringer Länge

lateinischer Gruß

Tier aus fernen Ländern

Tau zum Verspan- Vereinte Zeltlager nen des Nationen Mastes

lateinisch: Sache

stählen

westfinnische Hafenstadt

spanischer Strom

Donauzufluss bei Regensburg

Reifeprüfung (kurz) Quellfluss der Donau

Herumtreiber

Auftrittsfläche im Zirkus

Armut, Elend

Testperson

4 Einschnitt im Gebirge

Finnland in der Landessprache

mild

2

nordischer Männername bayerisch: Spaß

beginnend mit

5

musikalisches Bühnenwerk

wenn

Wirtschaftsprüfer

salopp: Polizei

gesondert, allein

Klebeband

Liegemöbel Fluss und See in Nordrussland

Himalajastaat zu keiner Zeit

griechischer Fabeldichter

Freund von Bert

Zeitraum für die Hinfahrt

Wohnsitz eines Fürsten

jäh ansteigend

griechischer Hirtengott

Feueralarmgerät

1 italienische Hafenstadt Hauptstadt Kenias

8 Staat im Südwesten Afrikas

zweiter griech. Buchstabe

habgieriger Mensch

Hafenstadt in Italien Herdentier in Lappland

ziegennordartiges deutsch: GebirgsMädchen tier

italienisch: eine

Schweinefett

Kimonogürtel

internationales Seenotsignal

grüner Farbton

Einbringen der Feldfrüchte

Schwermetall

Tagesordnung

Erbauer der Arche

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Lobrede

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Füllen Sie die Felder so aus, dass in jeder Zeile, in jeder Spalte sowie in jedem der Quadrate aus 3 mal 3 Kästchen alle Ziffern von 1 bis 9 genau einmal vorkommen. Das linke Sudoku ist einfach, das rechte schwer.

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langweilig

RM164526

2

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Ansprache

7

Fruchtbrei

Wohnbau

6

Mitteilung (kurz)

Weinernte

Ausruf monotone Eselslaut des Ver- Vortragsstehens weise

US-Bundesstaat am Golf v. Mexiko Pökelflüssigkeit

11

modern, aktuell

9 Klavierstil, Vorläufer des Jazz

Skatansage

alter Kram, Plunder

Evangelisches Charlottenheim Lützowstraße 24, 10785 Berlin | Telefon 030 2506-4420 charlottenheim@pgdiakonie.de www.pgdiakonie.de/charlottenheim

Fußballspielerin

EDVEingabebefehl

Stadt in Serbien

201410

Auflösungen vom letzten Mal

4 3 1 8

5 7 6

3 2 9

A S C H L F A F UM O H O N M G A N I L A

4 1 6 3 2 8 9 5 7

5 8 2 1 7 9 6 3 4

I T R O N O R A E N A U I E N K E N R I N M A T E L A D E N E R E I K E L T A R I O O I Z E R K U R L E O N E F E M P O R T L E O U R B E I T

9 3 7 6 4 5 8 2 1

1 7 5 9 6 2 4 8 3

6 4 9 8 1 3 5 7 2

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L O A M I E W O C H E NM E C H T E H E X E N T E M H I E R S E A S S T F I Lösungswort: G E E H Buecherregal M A A M R O U N E B T O B E E U R K A R I B U B O U R B O N S P S A M A U T S C H

7 9 3 4 8 6 2 1 5

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U K T L E N A E R E U I E S S N E T T R I E N E N F T T E E I L R O O T U L E Z E L O R E

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Berliner Zeitung | Nr. 02 | 04. Februar 2015


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