Bachelor und Master

Page 1

BACHELOR UND MASTER •• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • ••

EINE VERLAGSBEILAGE DER BERLINER ZEITUNG

Master für die Karriere: Lohnt sich das?

Minderjährig an die Uni: Wie es zu meistern ist.

Geld für Studenten: Wo es Unterstützung gibt.

Bachelor- und Masterstudiengänge mit international anerkannten Hochschulabschlüssen

Unsere Bachelorstudiengänge

dual

llzeit in Vo eitend sbegl f u r e b tur e Abi n h o auch 9 freecall 00 22 8 0 0 080

Studieren fur die berufliche Praxis

Wirtschaftswissenschaften (B. A.) Wirtschaftskommunikation (B. Sc.) Wirtschaftsingenieurwissenschaften Logistik (B. Sc.) Ingenieurwissenschaften Maschinenbau und Elektrotechnik (B. Eng.)

Unsere Masterstudiengänge

Wirtschaftswissenschaften (M. A.) Real Estate Projekt Management (M. A.) Management of Creative Industries (M. A.)

www.bbw-hochschule.de

Anmeldungen sind für das Wintersemester noch möglich!


2 I BACHELOR UND MASTER

FREITAG, 11. SEPTEMBER 2015 I VERLAGSBEILAGE

In der Warteschleife Der Wohnraum für Studenten in Berlin ist nach wie vor extrem knapp

I

n den vergangenen Jahren hat sich die Wohnsituation auch für Studenten in Berlin extrem verschärft. Rund 160 000 der angehenden Akademiker leben derzeit in der Stadt. Auf der Warteliste für eine Wohnung des Studentenwerks (insgesamt 9 500) stehen knapp 1 400 Bewerber. Kürzlich erst hat der Senat beschlossen, bis 2020 rund 5 000 neue Plätze zu schaffen. Dennoch werden Studienanfänger auch dann nicht umhinkommen, nach anderen Wohnformen Ausschau zu halten. WGs besonders beliebt Besonders beliebt sind natürlich Wohngemeinschaften. 37 Prozent aller Studenten wohnen mit anderen zusammen. Gerade Neu-Berliner finden so in der neuen Heimat schnell Kontakt. Ein großer Vorteil ist auch der Preis, WG-Zimmer können schon mal bis zu 35 Prozent billiger sein als eine Wohnung. Am häufigsten finden Studenten ein solches Zimmer über ein WG-Portal im Netz. Zudem sind Bekannte und Freunde häufig hilfreich, um einen Platz zu ergattern. Allerdings sollte man nicht unterschätzen, dass man sich auch hier oft gegen viele Bewerber durchsetzen muss. Auf der Website des Studentenwerks findet sich zudem die Wohnraumbörse. Wer Wohnraum zu bieten hat, kann dort inserieren. Auf der anderen Seite können Suchende den gewünschten Wohnbezirk und die maximale Miete in eine Suchmaske eingeben und bekommen verfügbare Wohnungen angezeigt. Auch die Ernst-Reuter-Stiftung vermittelt auf ihrer Website Unterkünfte für Studierende und Auszubildende. Die Zimmer und Apartments sind bereits komplett möbliert. Die Mindestmietdauer dabei beträgt sieben Monate, kann in Ausnahmefällen aber auch reduziert werden. Reservierungsanfragen können über die Homepage gestellt werden. Eine Immatrikulationsbescheinigung muss vorliegen. (pae.) IMPRESSUM Berliner Verlag GmbH Anzeigen: BVZ BM Vermarktung GmbH (Berlin Medien), Jens Kauerauf Redaktion: Peter Brock (verantw.), Angelika Giorgis Anzeigenverkauf: Renate Werk, Tel. 030-23 27 53 15 sonderprojekte@berlinmedien.com Art Direction: Jane Dulfaqar, Annette Tiedge

DPA/JAN WOITAS

Zuhören alleine genügt nicht – von angehenden Akademikern wird zunehmend auch erwartet, dass sie den Arbeitsalltag kennenlernen.

Raus aus dem Hörsaal, rein in die Praxis Die Wirtschaft fordert, bei den Studiengängen andere Schwerpunkte zu setzen

E

s gab Zeiten, in denen wurde viel über Bachelor und Master geschimpft. Zu schnell, zu viel in zu kurzer Zeit, hieß es da. Die wissenschaftliche Landschaft in Deutschland sei doch kein Raum, um in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Studenten hindurchzuschleusen und dann auf den Arbeitsmarkt zu schicken. Das kann nicht gutgehen, sagten Kritiker. Ein ausführliches, jahrelanges Studium habe seinen Sinn: Es festige nicht nur die Fachkenntnisse, sondern schule auch das eigenverantwortliche Denken und die komplette Persönlichkeit. Vor rund vier Jahren veränderte sich die Stimmung. Die ersten Bachelor- und Masterabsolventen drängten auf den Arbeitsmarkt. Die Arbeitgeber gaben Entwarnung: So schlecht seien die Abschlüsse gar nicht, hieß es. 2011 war die Mehrheit der deutschen Führungskräfte mit den Nachwuchsakademikern zufrieden. Vier Jahre später haben viel mehr Unternehmen Erfahrungen mit Bachelor- und Masterabsolventen sammeln können. Das Bild ist jetzt viel aussagekräftiger und viel genauer. Vor diesem Hintergrund hat der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) mehr als 2 000 deutsche Betriebe gefragt, wie zufrieden sie mit ihren Nachwuchsmitarbeitern sind, und wie viel sie von den neuen Abschlüs-

sen halten. 55 Prozent aller Befragten haben schon Bachelorabsolventen engagiert, etwa 30 Prozent hatten bereits Erfahrungen mit Master-Absolventen gemacht. Die Ergebnisse der Umfrage sind bezeichnend: Nicht einmal die Hälfte der Befragten war der Ansicht, dass die Qualifikationen der Jobeinsteiger zufriedenstellend ist. 16 Prozent der Betriebe fanden, dass Bacheloranten gut auf den Arbeitsmarkt vorbereitet sind. Bei einer vergleichbaren Umfrage vor drei Jahren waren es deutlich mehr. Defizit: Teamfähigkeit Die Betriebe stellen trotzdem Absolventen ein und nehmen gleichzeitig in Kauf, dass sie selbst in die Ausbildung investieren müssen – auch wenn sie der Ansicht sind, dass das eigentlich nicht zu ihren Aufgaben gehört. Die größten Defizite haben Bachelor- und Masterabsolventen in puncto Teamfähigkeit, selbstständigen Arbeitens, Kommunikationsfähigkeit oder Einsatzbereitschaft, befanden die Unternehmen. Hier müssen die Arbeitgeber selbst Ressourcen investieren, um ihren Nachwuchsmitarbeitern zu helfen, sich in die Unternehmensstrukturen hineinzufinden. Für den DIHK-Chef Eric Schweitzer zeigen die Zahlen, dass dringend Konsequenzen gezogen werden müssen. „Die Zahl der

Studienplätze kann nicht grenzenlos steigen. Ich bin sogar dafür, sie wieder zu verknappen“, sagt Schweitzer. Die Wirtschaft leide an einer Überakademisierung, und das könne dauerhaft ohnehin nicht funktionieren. Seine Lösung: Sinnvolle Zulassungsbeschränkungen an den Hochschulen und andere Wege, um von vornherein talentierte, junge Menschen an die Unis zu lassen, zu denen die jeweiligen Fächer auch tatsächlich passen. Damit würde er auch den vielen Kritikern entgegenkommen, die darauf hinweisen, dass die Abbruchquoten europaweit hoch sind und weiter ansteigen. Die Politik denkt allerdings anders. Grundsätzlich beruft sie sich lieber auf jene Umfragen, die belegen, wie erfolgreich Uni-Absolventen in der Wirtschaft sind, wie erfolgreich sie Karriere machen, wie viel sie verdienen, wie leicht es ihnen fällt, einen Job zu finden. „Bachelorabsolventen haben in Unternehmen immer bessere Chancen. Der Bachelorabschluss ist etwas wert“, sagt Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU), „allen Unkenrufen zum Trotz: Viele Unternehmen schätzen die Kompetenzen, die Bachelorabsolventen mitbringen.“ Dabei bezieht sie sich auch auf eine Studie des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft. Darin wird belegt, dass viele Uni-Absolventen

auf dem Arbeitsmarkt schnell fündig werden und nach wenigen Jahren überdurchschnittliche Gehälter verdienen. Das schließt den Aspekt, dass viele Arbeitgeber mit ihren Nachwuchskräften nicht zufrieden sind, nicht aus, denn die Wirtschaft braucht Nachwuchskräfte. Und wer nicht mitbringt, was er idealerweise mitbringen sollte, muss eben geschult werden. Immerhin erkennt man auch in der Politik, dass Handlungsbedarf besteht, vor allem was die Einbindung von praktischen Inhalten anbelangt. Bei einer Konferenz der europäischen Bildungsminister im armenischen Eriwan verständigten sich die Politiker darauf, Hochschulen künftig internationaler und praxisnäher zu gestalten, vor allem mit dem Ziel, die Beschäftigungsfähigkeit der Absolventen zu fördern. Konkret bedeutet das: Die Hochschulen sollen schon während der Ausbildung stärker mit Unternehmen kooperieren, die Studiengänge sollen praxisnäher werden. Die Überlegung dahinter: Diese Verzahnung soll Defizite ausgleichen, am besten, bevor sie überhaupt entstehen können. Die Hochschulen begrüßen die Überlegung: So sagte der Stellvertretende Präsident der Hochschulrektorenkonferenz Holger Burckhart: „Kooperationen mit der Wirtschaft oder auch längere Praxisphasen sind sehr sinnvoll.“ (pj.)


BACHELOR UND MASTER I 3

FREITAG, 11. SEPTEMBER 2015 I VERLAGSBEILAGE

Braumeister und Pferdeflüsterer

Wer sich im Studium Nischen-Fächer aussucht, kann auf dem Arbeitsmarkt durchaus gute Chancen haben

W

DPA

Mit dem Studium eines exotischen Fachs hebt man sich von der Masse ab.

wirtschaftliche Aufstieg Chinas plötzlich gefragt. Bei der Studienwahl mutig zu sein, kann sich lohnen – schließlich statten viele Nischenstudiengänge ihre Absolventen mit speziellen Fähigkeiten aus – und verlangen auch ganz bestimmte Vorkenntnisse.

Die Klassiker Volle Hörsäle, strenge Prüfungen – dennoch sind Jura- und Wirtschafts-Studiengänge nach wie vor beliebt

D

ie Königin unter den beliebten Studienfächern ist mit klarem Abstand die Betriebswirtschaftslehre (BWL). Den Daten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zufolge waren im Studienjahr 2013/2014 222 594 Studenten für dieses Fach eingeschrieben. Grund für diese Beliebtheit ist offenbar die Vielseitigkeit der BWL. Absolventen können später Produkte vermarkten, Wirtschaftsprüfer werden oder auch eine eigene Firma gründen. Wichtig ist es, sich rechtzeitig zu spezialisieren, um auf dem Arbeitsmarkt zu bestehen. Suche nach Maschinenbauern Auf dem zweiten Platz steht der Maschinenbau. 116 773 studierten das Fach im vergangenen Jahr. Es zählt zu den MINT-Fächern, gemeinsam mit Mathematik, Informatik, den Natur- und technischen Wissenschaften. Der Vorteil: Maschinenbau-Absolventen werden händeringend gesucht. Der Nachteil: Die Studienbedingungen sind hart. Durchfallquoten von 50 Prozent sind keine Ausnahme. Platz drei belegen die Rechtswissenschaften. Kein Wunder – die örtlichen Zulassungsquoten für Jura sind an vielen Hochschu-

len, gemessen an anderen Fächern, eher niedrig. 107 199 Studierende waren für die Rechtswissenschaften im vergangenen Jahr eingeschrieben. Zwar gibt es nur wenige Prüfungen, dafür aber ein Staatsexamen. Und wer da zweimal durchfällt, darf in Deutschland sein Studium nicht mehr fortsetzen. Keine Scheu vor Zahlen Auf die Rechts- folgen die Wirtschaftswissenschaften, zu denen zum Beispiel die Volkswirtschaftslehre (VWL) zählt. Anzahl der Studierenden im vergangenen Jahr: 89 868. Wer VWL studieren möchte, sollte jede Scheu vor Zahlen ablegen. Komplexe Modelle und jede Menge Statistiken werden die Studenten schließlich ein Berufsleben lang begleiten. Gut bezahlte Informatiker Informatik ist das fünftbeliebteste Fach. 88 265 Studenten haben sich im vergangenen Jahr dafür eingeschrieben. Auch hier gilt: Angst vor Mathe sollte man nicht haben. Angst, später zu wenig zu verdienen, aber auch nicht. Zwischen 40 000 und 45 000 Euro liegt das Jahresgehalt für Informatik-Einsteiger, so eine Studie. (jr.)

Wer zum Beispiel im kommenden Wintersemester an der Berliner Humboldt-Universität das Fach „Deaf Studies“ studieren möchte, muss Grundkenntnisse in Gebärdensprache nachweisen. Der Studiengang beschäftigt sich mit Sprache und Kultur der Gehörlosen und ist in Deutschland einzigartig. Ab-

solventen können später Gebärdensprache unterrichten oder in Einrichtungen für Gehörlose arbeiten. Pferdewissenschaft – auch ein Bachelor an der Humboldt-Universität – ist ebenfalls ein eher ungewöhnliches Fach. Dabei haben Pferdewissenschaftler ein breites Einsatzfeld: Sie können bei Zuchtverbänden arbeiten, Führungsaufgaben in Gestüten übernehmen sowie im Pferdehandel tätig sein. Neben der Biologie der Pferde stehen rechtliche Aspekte auf dem Plan der Studierenden. Praktische Einheiten absolvieren sie im Pferdezentrum Bad Saarow. An der Technischen Universität Berlin werden jene fündig, die sich für Bier, Schnaps und Wein interessieren. Im Bachelor-Studiengang Brauerei- und Getränketechnologie lernen die Studenten, wie man die Getränke herstellt, und alles über die Maschinen, die man dazu benötigt. Beschwipst sollte man in die Vorlesung aber nicht kommen. Auf

dem Stundenplan stehen eher so trockene Fächer wie Biochemie, Maschinenbau, Thermodynamik und Genetik. Wer nach sechs Semestern nicht genug von Gärungsprozessen hat, kann seine Kenntnisse im Master-Studium vertiefen. Was Außergewöhnlichkeit angeht, stehen Masterstudiengänge den Bachelor-Fächern in nichts nach. Im Gegenteil. Wer im Bachelor das eher bekannte Fach Psychologie studiert hat, kann seine Kommilitonen im Master mit der Wahl des Fachs „Mind and Brain“ – studierbar an der Humboldt-Universität – beeindrucken. In dem interdisziplinären Studium geht es um Inhalte wie Entscheidungsfindung, Sprache sowie die verschiedenen Erkrankungen des Gehirns. Ebenfalls an Psychologen richtet sich der Masterstudiengang „Human Factors“ an der Technischen Universität. Dort geht es darum, den Umgang zwischen Menschen und Maschinen zu optimieren. Julia Rotenberger

An der HFH Berlin berufsbegleitend und dual studieren. Informieren Sie sich über unsere Bachelorstudiengänge:

Betriebswirtschaft (B.A.) Betriebswirtschaft dual (B.A.) Wirtschaftsingenieurwesen (B.Eng.) Wirtschaftsrecht (LL.B.) Wirtschaftsrecht online (LL.B.) Gesundheits- und Sozialmanagement (B.A.) Pflegemanagement (B.A.) oder unsere Master-Studiengänge:

Betriebswirtschaft (M.A.) Wirtschaftsrecht online (LL.M.) Infoveranstaltungen jetzt im September und Oktober. HFH Berlin Ordensmeisterstraße 15 12099 Berlin Weitere Infos und Anmeldung unter hfh-berlin.de

hfh-berlin.de

er Medizin, Jura oder BWL studiert, riskiert selten die Frage „Und was machst du damit?“ Klar, jeder war schon mal beim Arzt und kennt Manager und Anwälte zumindest aus dem Fernsehen. Doch was, wenn man weder mit Skalpellen noch mit Gesetzestexten oder Bilanzen etwas anfangen kann? Keine Panik. Die Hochschulen weiten ihr Studienangebot ständig aus. Gab es im Wintersemester 2007 laut Hochschulrektorenkonferenz 11 265 Studiengänge deutschlandweit, waren es 2014 bereits 17 437 Fächer. In Berlin können Studenten aus 1 043 Studiengängen wählen. Auch einige „Exoten“ befinden sich darunter. Wer sich für ein seltenes Studienfach entscheidet, hat nicht zwangsläufig später schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Im Gegenteil. Galt das Fach Sinologie lange Zeit als ein „Orchideenfach“, waren die Absolventen nach dem


4 I BACHELOR UND MASTER

FREITAG, 11. SEPTEMBER 2015 I VERLAGSBEILAGE

DPA/JAN WOITAS

Wenn die Hüte fliegen, ist es geschafft – dann hat man seinen Master-Abschluss in der Tasche.

Hürdenlauf zum Top-Abschluss

Viele Studenten entscheiden sich für ein Master-Studium, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Der Weg dorthin ist hart

G

ute Ausbildung − gute Chancen: Unter dieser Überschrift dokumentiert die Agentur für Arbeit den aktuellen Arbeitsmarkt unter Akademikern in Deutschland. Lediglich 2,5 Prozent sind demnach momentan auf Arbeitssuche, die Beschäftigungsquote ist folglich hoch. Jungen Hochschulabsolventen biete die positive Arbeitsmarktlage gute Chancen auf einen erfolgreichen Start ins Erwerbsleben. Das trifft nach Einschätzung der Arbeitsagentur auch auf die beiden Bologna-Abschlüsse Bachelor und Master zu. Demnach verfügten 2013 920 000 Erwerbstätige über einen der beiden Grade. Näher betrachtet zeigt sich, dass mindestens zwei von drei Studierenden dem Bachelor- noch ein Masterstudium anschließen. „Als wichtigster Grund für ein weiteres Studium gaben drei Viertel der Stu-

dierenden ihr fachliches Interesse an. Rund die Hälfte der Studierenden an Fachhochschulen und etwa zwei Drittel der Uni-Absolventen wollten mit dem Master ihre Berufschancen verbessern“, heißt es. Dabei gehe es um mehr Flexibilität im Job und den Ausbau der persönlichen Netzwerke. Und natürlich spielen auch höhere Gehaltserwartungen eine Rolle. Viele Studierende sind zudem davon überzeugt, dass die Personalabteilungen in den Unternehmen Masterabschlüsse bevorzugen. Auch wenn das die objektiven Zahlen nicht unbedingt bestätigen, meint Gregor Fabian vom Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung: „Wer eine wissenschaftliche Karriere an der Hochschule anstrebt oder in den höheren Dienst will, braucht einen Master.“ Der MBA-Abschluss garantiert zwar nicht automatisch eine

deutliche Gehaltssteigerung, freie Auswahl bei Jobangeboten oder den ungebremsten Aufstieg auf der Karriereleiter, aber er vermittelt Voraussetzungen für Management- und Führungsaufgaben, Fachwissen, interkulturelle Kompetenz und die Fähigkeit, unterschiedliche Probleme zu lösen. Kosten steuerlich abschreiben In der vom Staufenbiel-Institut herausgegebenen Studie „MBA Trends“ wird aber auch deutlich, dass ein Masterstudium für die Betreffenden durchaus eine Herausforderung darstellt. So heißt es in der jüngsten Ausgabe: „Wer seinen MBA an einer Top-Schule machen möchte, muss mit harter Konkurrenz rechnen. Hierzulande haben die beliebtesten MBA-Anbieter bis zu 400 Bewerber. Einen Studienplatz bekommen aber nicht einmal

ein Viertel von ihnen. Bei den Top-Programmen in den USA und Europa sind die Zahlen noch deutlich höher.“ Natürlich sollte halbwegs klar sein, wie das Studium finanziert wird. 90 Prozent der Studierenden, so die Studie, deckten ihre Kosten zumindest teilweise aus der eigenen Tasche. Auch Darlehen spielten bei 80 Prozent der MBA-Studenten eine große Rolle. Hilfreich sei die finanzielle Unterstützung durch einen Arbeitgeber, den man etwa über die Masterarbeit einbindet. Die Summen sind zumindest auf den ersten Blick eine enorme Hürde. MBA-Studenten in Deutschland müssen mit durchschnittlichen Gebühren von etwa 20 000 Euro rechnen. Die Ausgaben für die Lebenshaltung und das Studienmaterial sind darin noch nicht einmal eingerechnet.

Neben Darlehen und der Unterstützung durch die Eltern kommen vor allem Stipendien infrage, die von Stiftungen vergeben werden. Nicht immer steht dabei die unmittelbar leistungsorientierte Begabtenförderung an erster Stelle der Vergabekriterien. Manche Stiftungen fördern benachteiligte oder bedürftige Studierende. Andere haben einen thematischen oder regionalen Fokus. Und auch über das Finanzamt kann man sich einen Teil der Kosten zurückholen. Im Unterschied zum Bachelor- gilt das Master-Studium als Zweitstudium, dessen Finanzierung als Werbungskosten geltend gemacht werden kann. Selbst wenn man als Studierender keine Einkünfte erzielt, empfiehlt sich die Abgabe einer jährlichen Steuererklärung, in der die Aufwendungen als Werbungskosten eingebracht werden. (mwo.)

Praxisnaher Einstieg Oft genügt ein Bachelor-Abschluss, um einen Job und ein gutes Gehalt zu bekommen

U

ngefähr vier von fünf Bachelor-Studenten an Fachhochschulen und drei Viertel mit solchen an Unis erworbenen Abschlüssen gehen nach dem Studium einer adäquaten Beschäftigung nach. Zu diesem Ergebnis kommt der jüngste Arbeitsmarktbericht 2014 für Akademiker, den die Agentur für Arbeit im August veröffentlicht hat. Die Absolventen sind im Wesentlichen also mit Aufgaben betraut, die mit den Inhalten ihres Studiums eng verwandt sind. Sie arbeiten in Positionen, die ihrem akademischen Anforderungsniveau entsprechen.

Gleichwohl ergeben sich je nach Branche unterschiedliche Einschätzungen. Demnach ist die berufliche Äquivalenz bei Sprachund Kulturwissenschaftlern am geringsten ausgeprägt. Sie benötigen für den Berufseinstieg mehr Zeit als andere Bachelor-Absolventen und müssten zudem die geringsten Einstiegsgehälter in Kauf nehmen. „Probleme beim Berufseinstieg traten ebenfalls bei Gesundheitswissenschaftlern von Fachhochschulen und Wirtschaftswissenschaftlern von Universitäten zutage“, heißt es in dem Bericht. Demgegenüber haben die Ingenieurwissenschaften ver-

gleichsweise wenige Einstiegsprobleme und erzielen die höchsten Anfangsgehälter. Gute Basis: Fachhochschule Wurde der Bachelor an einer Fachhochschule erworben, stellten sich der Berufseinstieg und die Verdienstaussichten günstiger dar als bei Absolventen mit UniversitätsAbschluss. Diesen Unterschied erklärt die Arbeitsagentur damit, „dass überproportional viele Fachhochschulstudenten bereits mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung in ihr Studium gestartet sind“. Sie verfügten häufiger über Berufs-

erfahrung und seien älter als ihre Universitäts-Kommilitonen. Generell sehen die Experten den weiteren Karriereweg mit einem Bachelor-Abschluss als offen an. So seien in zwei von drei befragten Unternehmen mit Bachelor-Angestellten einige, die als Abteilungsleiter Verantwortung tragen. In größeren Betrieben mit mehr als 250 Beschäftigten registrierte die Agentur aber auch unerreichbare Positionen. Das betraf in jedem fünften dieser Unternehmen die oberste Leitungsebene wie Vorstand oder Geschäftsführung, mitunter auch das mittlere Management. „Auch wissenschaftsnahe

oder sehr spezialisierte Fach- und Leitungsaufgaben können Bewerbern mit Master-Abschluss oder Promotion vorbehalten sein.“ Vor Kurzem hatte eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) eine wachsende Unzufriedenheit mit Bachelor-Absolventen in Unternehmen festgestellt. Ihr Wissen sei zu wenig anwendungsorientiert, zudem besäßen die Nachwuchskräfte mangelnde soziale und persönliche Kompetenzen. Die Kritik stammte vor allem aus kleineren Firmen, die sich nicht in der Lage sähen, die Absolventen entsprechend nachzuqualifizieren. (mwo.)


BACHELOR UND MASTER I 5

FREITAG, 11. SEPTEMBER 2015 I ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG

Studieren an der International Psychoanalytic University Zum Wintersemester sind noch wenige Studienplätze frei

D

ie International Psychoanalytic University (IPU) ist eine vom Wissenschaftsrat akkreditierte und staatlich anerkannte Universität mit Sitz in Berlin Mitte, getragen von einer gemeinnützigen GmbH. An der IPU lernen zurzeit mehr als 500 Studentinnen und Studenten psychoanalytisches Denken in vielen Facetten und Anwendungsfeldern kennen. Wer sich für ein solches Studium entscheidet, den erwartet eine Lernumgebung mit modernster Ausstattung und einer persönlichen Atmosphäre. An der IPU erfolgt die akademische Ausbildung nach anspruchsvollen wissenschaftlichen Standards und mit Nähe zur Praxis. Die im Studium erworbenen Erfahrungen, begleitet durch den Austausch mit Experten, helfen den Studierenden, eine reale Vorstellung vom Berufsbild des Psychologen und Psychotherapeuten zu gewinnen.

Das Studienangebot der IPU umfasst den Bachelor-Studiengang Psychologie PLUS sowie mehrere Master-Studiengänge. Der IPU-Bachelor Psychologie PLUS bietet jetzt zusätzlich eine zertifizierte Vertiefung praxisbezogener Kompetenzen. Über die grundständigen Lehrinhalte hinaus können Studierende ein Zertifikat „Psychodynamische Gesprächsführung“ erwerben, das verliehen wird, wenn sie eine Blockwoche supervidierte Gesprächsführung absolvieren, die im März 2016 erstmals angeboten wird. Das Bachelor-Studium an der IPU kann in jedem Sommerund Wintersemester begonnen werden. Der Abschluss im Bachelor-Studiengang Psychologie ermöglicht ein anschließendes MasterStudium und ist staatlich anerkannte Grundlage für eine Ausbildung zum/zur Psychologischen Psychotherapeuten/in. Sowohl der

Bachelor- als auch der Master-Studiengang Psychologie an der IPU sind uneingeschränkt bis zum Jahre 2017 akkreditiert. Der Master-Studiengang Psychoanalytische Kulturwissenschaften ist als berufsbegleitender Teilzeit-Studiengang konzipiert und kann auch von auswärtigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern studiert werden. Das Besondere dieses Studienganges liegt in der Verdopplung seines perspektivischen Zugangs: Die Schnittstelle Psychoanalyse/Kultur wird von beiden Seiten her studiert. Einerseits sind kulturelle Fragestellungen originärer Teil psychoanalytischer Gegenstandsbildung, andererseits psychoanalytische Zugangsweisen unverzichtbarer Teil der Kulturwissenschaft. Der Master-Studiengang Integrierte Versorgung psychotisch erkrankter Menschen vermittelt Kompetenzen, die in der Arbeit mit psychotisch kranken Menschen

gebraucht werden. Er wird gemeinsam von der IPU, der Charité Universitätsmedizin Berlin, der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin und dem Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf angeboten und startet zum Sommersemester. In dem Master-Studiengang Organisational Studies erlernen Studierende wissenschaftlich fundierte Kenntnisse und Fertigkeiten zur Führung und Beratung von Organisationen und Unternehmen. Mit der Psychoanalyse als grundlegende Referenztheorie bietet Organisational Studies einen Zugang zum Verständnis unbewusster konflikthafter Dynamiken, die alltägliche Arbeitsabläufe jenseits rationaler Steuerungsvorhaben nachhaltig beeinflussen. Im Zentrum des Studiums stehen Theorierezeption, Fallarbeit und Selbsterfahrung. Master-Absolventinnen und Absolventen, die nach ihrem Studium

eine wissenschaftliche Laufbahn einschlagen möchten, haben die Möglichkeit, eine Doktorarbeit anzufertigen. Im Rahmen eines Promotionsbegleitprogrammes kooperiert die IPU mit der Humboldt-Universität Berlin und mit anderen Universitäten. Die IPU sucht alle Studierenden anhand eines individuellen Auswahlverfahrens aus. Dadurch wird sichergestellt, dass die Studierenden zur Hochschule passen – und auch umgekehrt. Die Abiturnote wird an der IPU nicht als primäres Kriterium für einen erfolgreichen Studienverlauf betrachtet, daher erhebt sie auch keinen Numerus clausus (NC) für ihre Studiengänge. Weitere Informationen im Internet unter: www.ipu-berlin.de www.facebook.com/ipuberlin


6 I BACHELOR UND MASTER

FREITAG, 11. SEPTEMBER 2015 I VERLAGSBEILAGE

Zu zweit in der Vorlesung Studieren an Deutschlands kleinsten Unis

M

it Hunderten anderen zusammen in der Vorlesung sitzen? Wer das nicht mag, schreibt sich an Deutschlands kleinsten Unis ein. Hier ein paar Beispiele: Hochschule für Kirchenmusik Herford: Mit weniger als zehn Neuanfängern wird im Wintersemester gerechnet. Das Herzstück der Hochschule: der Bachelor und Master in Kirchenmusik. Bei der Aufnahmeprüfung spielen Bewerber auf Orgel und Klavier und singen vor. Hochschule der bildenden Künste (HBK) Essen: Die 30 Neuanfänger verteilen sich auf drei Bachelorstudiengänge: Bildhauerei/Plastik, Fotografie/Medien und Malerei/Grafik. Studiengebühren: 365 Euro pro Monat. Lutherische Theologische Hochschule (LTHW) Oberursel: Der einzige Studiengang ist Evangelische Theologie mit den klassischen Fächern Altes und Neues Testament, Kirchengeschichte oder Missionskunde. Für das eigentliche Theologiestudium brauchen Studenten das Latinum, Graecum und Hebraicum. Das Erste Theologische Examen ist Voraussetzung für eine Dienststelle in der Kirche. Man kann auch mit dem Magister abschließen und zum Beispiel in der Wirtschaft im Personalbereich arbeiten. Wilhelm-Löhe-Hochschule (WLH) Fürth: Angeboten werden die Bereiche Wirtschaft, Gesundheitswissenschaften und Ethik. Derzeit sind drei Bachelor- und zwei Master-Studiengänge im Angebot.Das Studium kostet 400 Euro pro Monat. (dpa)

DPA/FREDRIK VON ERICHSEN

Alles neu alles auf einmal – auf Erstsemester kann der Studienbeginn schon verwirrend wirken. Unis bieten Hilfestellung – auch für Minderjährige.

Mama-Söhnchen im Unibetrieb

Wegen der verkürzten Schulzeit kommen immer mehr minderjährige Abiturienten zum Studieren

A

ller Anfang ist schwer, auch der Studienbeginn. Den Hörsaal finden, Kommilitonen kennenlernen, ein WG-Zimmer beziehen, bedeutet für frischgebackene Studenten ein großes Abenteuer. Hinzu kommt, dass viele von ihnen sprichwörtlich noch in den Kinderschuhen stecken. 2 884 Minderjährige waren im Wintersemester 2013/2014 an deutschen Hochschulen eingeschrieben. Die Abschaffung des Zivildienstes und das achtjährige Gymnasium machen es möglich. „Die Minderjährigen sind zur Normalität geworden“, sagt Claudia Cifire, Studienberaterin an der Technischen Universität Berlin (TUB). Rund 400 Junior-Studenten haben 2014 dort ihr Studium aufgenommen. In diesem Jahr rechnet die Uni mit einer ähnlichen Zahl. „Sie sind nicht einsam. Viele kennen sich unter-

einander, zum Beispiel noch aus Schulzeiten. Und zum Beginn des Studiums sind alle Erstsemester gleichermaßen ahnungslos“, sagt Cifire. Das biologische Alter mache beim Reifegrad der Jugendlichen wenig aus. Entscheidend sei die Persönlichkeit: „Es gibt sehr organisierte und zielorientierte Siebzehnjährige. Und Zwanzigjährige, die wenig auf die Reihe kriegen.“ Kein Schnaps im Studentenclub Dennoch besteht bei den UniKüken und deren Eltern Beratungsbedarf. Je nach Bundesland sind die Formalitäten für ein U-18-Studium unterschiedlich. Einige Unis fordern vor Studienbeginn eine Generalvollmacht, damit die Jugendlichen eigenständig Prüfungen ablegen und Uni-Angebote nutzen können. In Berlin müssen

die Eltern den Zulassungsantrag unterschreiben. „Danach greift der juristische Begriff vom konkludenten Handeln“, erklärt Cifire. Das heißt: Wenn die Eltern in das Studium eingewilligt haben, haben sie damit auch zugestimmt, dass ihr Kind die entsprechenden Prüfungen ablegen darf – ohne weitere Unterschriften der Eltern. Außerhalb der Mauern der Hochschulen bleiben die Uni-Küken aber juristisch das, was sie sind: Jugendliche. Bei Uni-Partys wie in jedem anderen Club darf an sie kein harter Alkohol ausgeschenkt werden. Und auch für den Mietvertrag benötigen sie die Unterschrift der Eltern. Wie viele deutsche Hochschulen, so hat sich auch die TUB auf die jugendlichen Erstsemester eingestellt. Wie Kindergärten und Schulen bietet sie Elternabende

an, in denen die Formalia eines frühen Studiums erläutert werden. Aber auch, wie Eltern ihr Kind bei der Studienwahl unterstützen können. Außerdem gibt es ein Orientierungsstudium – das sogenannte MINTgrün. „Das dauert ein Jahr und erlaubt es ihnen, herauszufinden, ob und wenn ja, welches MINTFach ihnen am meisten liegt“, sagt Cifire. Als MINT-Fächer bezeichnet man Fächer aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Übrigens: Jung ins Studienleben zu starten, kann sich lohnen. Die Bundesländer Berlin und Nordrhein-Westfalen halten für ortsansässige Uni-Küken eine bestimmte Anzahl an Studienplätzen frei. So können sie Fächer studieren, für die ihr Abi-Schnitt an einer anderen Uni nicht ausreicht. Und nah bei den Eltern bleiben. (jr.)

Anders lernen Schule war gestern – wer an die Universität kommt, muss neue Formen der Wissensaneignung einüben

W

machen, hilft da wenig. Wer seine Lesegeschwindigkeit steigern möchte, belegt am besten einen Kurs. Viele Hochschulen bieten sie an.

Schneller Lesen lernen: In Uni-Seminaren müssen oft Hunderte Seiten innerhalb kürzester Zeit gelesen und verstanden werden. Es sich mit dem Skript auf dem Sofa gemütlich zu

Sich nicht ablenken lassen: Facebook, Twitter, Whatsapp – es gibt viele Mittel, sich nicht mit der Hausarbeit zu befassen. Wer seine Finger nicht vom Smartphone oder dem Computer lassen kann, installiert ein Programm, welches das eigene Zeitmanagement steuert. Clear-

as an der Schule Thema für ein ganzes Halbjahr war, wird an der Uni oft in einer einzigen Vorlesung abgehandelt. So müssen frischgebackene Studenten das Lernen neu lernen. Ein paar Tipps, was in der Praxis hilft:

RONALD GRUNERT-HELD

Die Wilhelm-Löhe-Hochschule im bayerischen Fürth

Focus zum Beispiel bringt für 25 Minuten auf dem Handy einlaufende Nachrichten zum Schweigen. SelfControl sperrt den Zugang zu bestimmten Webseiten. Schreibseminar belegen: Zwischen einer Uni-Hausarbeit und einem Schulaufsatz liegen Welten. Es gilt, Quellen zu benennen, Zitate kenntlich zu machen, Literatur zu finden. Bei all dem bieten die Unis Starthilfe. In Seminaren zum akademischen

Schreiben lernt man die Grundlagen. Uni-Bibliotheken bieten ebenfalls Seminare zur Literaturrecherche. Wer sich organisiert, gewinnt: In der Schule war es einfach: Der Lehrer sagte, wann welche Prüfung geschrieben wird. An der Uni müssen sich Studenten beim Prüfungsamt an- und abmelden. Wer die Fristen verpasst, hat das Nachsehen. Wer nicht zur Prüfung erscheint, riskiert Minuspunkte. (jr.)


BACHELOR UND MASTER I 7

FREITAG, 11. SEPTEMBER 2015 I VERLAGSBEILAGE

Hoher Lernkomfort

Immer mehr Studenten gehen an private Hochschulen – nicht nur wegen der guten Karrierechancen danach

N

eben den staatlichen Universitäten haben sich in den vergangenen Jahren immer mehr private Hochschulen in Deutschland etabliert. Was zur Folge hat, dass sich auch immer mehr Studierende an diesen Einrichtungen einschreiben – auch weil sie sich erhoffen, dort bessere Voraussetzungen für eine große Karriere zu erhalten. Ob das wirklich so ist, lässt sich pauschal natürlich nicht sagen. Aber es gibt schon eklatante Unterschiede hinsichtlich der Studienbedingungen. Während vor allem die Studenten staatlicher Universitäten häufig über überfüllte Hörsäle klagen, bieten private Hochschulen oftmals deutlich kleinere Lerngruppen und eine intensivere, individuelle Betreuung und Förderung an. Dank Studiengebühren und Förderung aus der Wirtschaft bieten private Hochschulen meist gut ausgestattete Räume, moderne Technik, aktuelle Lernmate-

DPA/KAY NIETFELD

Gelernt wird auch am Abend, wie hier in der Bucerius Law School.

Nützlicher Umweg

N

Vielen Abiturienten fehlt noch die Orientierung. Das Studium generale kann dabei helfen.

ach dem Abitur stehen die meisten Absolventen vor der allzu schweren Entscheidung, sich für ein Studienfach zu entscheiden. Aus dem Angebot von rund 10 000 Fächern das richtige auszuwählen, fällt vielen nicht leicht. Auch, weil viele Abiturienten oftmals noch gar nicht wissen, was sie nach der Schulzeit eigentlich genau wollen. Viele Hochschulen bieten deshalb ein sogenanntes Studium generale an, das Orientierung bieten soll. Die angehenden Studenten haben dabei die Chance, parallel in unterschiedlichste Fachrichtungen hineinzuschnuppern. In der Beuth-Hochschule orientieren sich die Veranstaltungen an gesellschaftspolitischen, ökonomischen und sozialen Fachinhalten sowie an Fremdsprachen. Im besten Fall findet man dann heraus, wo die Talente und Vorlieben liegen. Während sich manche für einen Auslandsaufenthalt oder ein freiwilliges soziales Jahr entscheiden, nutzen andere das Orientierungsstudium zur Persönlichkeitsentwicklung. Ein gutes Abitur sagt schließlich noch nichts über die Reife aus. „Auch für das Nachdenken über die persönliche Lebensgestaltung kann der Blick über den Rand des gewählten Spezialgebiets hinaus wertvoll und an-

regend sein“, heißt es auf der Website der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht, die ein solches Studium generale anbietet. Wer von der Schule kommt, hat häufig zudem noch keinerlei Vorstellungen von den universitären Gepflogenheiten. Beim Studium generale erlernen die Studenten, wissenschaftlich zu arbeiten, wofür im engmaschigen Bachelor-Studium oftmals überhaupt keine Zeit mehr bleibt. Häufig können sich Vorlesungen oder Kurse auch in einem späteren Studium anrechnen lassen.

rialien und ein hohes ServiceNiveau. Staatliche Hochschulen können manchmal nur mit antiken technischen Geräten und renovierungsbedürftigen Räumlichkeiten aufwarten. Die fälligen Studiengebühren sind zugleich auch einer der wesentlichen Kritikpunkte, mit denen die privaten Hochschulen konfrontiert werden. Semestergebühren von mehreren Tausend Euro sind durchaus nicht selten, weshalb oftmals nur der studieren kann, der aus einem gut betuchten Elternhaus kommt. Wer sich das leisten kann, hat neben der bereits beschriebenen angenehmen Lernsituation häufig auch gute Berufsperspektiven. Absolventen privater Hochschulen finden in der Regel schneller nach dem Studium einen Job als ihre Kommilitonen von der staatlichen Hochschule. Was nicht zuletzt damit zusammenhängt, dass zahlreiche private Hochschulen sehr enge

Kontakte zu Wirtschaftsunternehmen pflegen und ihre Studenten oft bei der Stellensuche unterstützen. Gerade in den Wirtschaftswissenschaften gilt ein Studium an einer privaten Hochschule als Karrieresprungbrett. Aufs Detail achten Trotz dieser Aussichten sollten Bewerber genau abwägen, ob eine private Hochschule auch den eigenen Bedürfnissen entspricht. Neben der finanziellen Belastung, die sich oftmals erst nach mehreren Semestern so richtig bemerkbar macht, zeichnen sich private Einrichtungen oftmals durch eine sehr straffe Studienorganisation aus. Wer das Studium auch nutzen möchte, um seine eigenen Fähigkeiten und Talente herauszufinden, ist dort eher falsch. Zudem hält nicht jede Hochschule, was sie verspricht. Genau sollte man deshalb auf Details und Studieninhalte achten. (pae.)

DIPLOMA

Bachelor Master MBA Doktoratsstudium

Private staatlich anerkannte Hochschule University of Applied Sciences

bundesweite Studienzentren u. a. Berlin

Teure Findungsphase Bei allen Vorzügen, die ein Orientierungsstudium bietet, darf man allerdings nicht die Kosten vergessen. Billig ist diese Findungsphase vor allem dann nicht, wenn private Bildungseinrichtungen Veranstaltungen anbieten. Die Teilnahme am Leibniz-Kolleg in Tübingen etwa kostet knapp 5 000 Euro inklusive Unterkunft und Nebenkosten. In manchen Branchen wird es zudem gerne gesehen, wenn die Absolventen in so kurzer Zeit wie möglich so viel wie möglich leisten. Ein Studium generale passt nicht zu dieser Sicht der Dinge – was aber niemanden davon abhalten sollte, sich eine Phase des Innehaltens zu gönnen. (pae.)

Fernstudium Seminare in Berlin oder online auch neben dem Beruf oder der Ausbildung

Studienangebot: Wirtschaft - BWL, Wirtschaft & Recht, Medien, Tourismus Recht - Wirtschaftsrecht, Wirtschaft & Recht, Wirtschaftsrecht mit internationalen Aspekten General Management Gesundheit & Soziales - Frühpädagogik, Medizinalfachberufe Technik - Mechatronik, Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftsingenieur wesen Gestaltung - Grafik-Design Martin-Hoffmann-Str. 22, 12435 Berlin-Treptow, Tel.: 030 / 53 00 09 560, www.diploma.de


8 I BACHELOR UND MASTER

FREITAG, 11. SEPTEMBER 2015 I VERLAGSBEILAGE

DPA/JENS KALAENE

Einen Plan zu machen, wie man den Lebensunterhalt während des Studiums finanzieren will, ist sinnvoll. BAföG kann dabei eine wichtige Säule sein.

Auf Pump an die Uni

BAföG und Kredite ermöglichten manchen Abiturienten erst das Studium

S

chon vorm Studium fragen sich viele angehende Akademiker, wie sie ihre Ausbildung finanzieren sollen. Wenn die Eltern nicht helfen können oder wollen, sind Möglichkeiten durch Staat oder Banken gefragt. Studienkredite zum Beispiel vom Studentenwerk können helfen. Zunächst sollten sich Studierende oder Studieninteressierte beim Studentenwerk informieren. Die Sozialberatung prüft auch die Finanzierungsquellen ohne Rückzahlungspflichten, wie zum Beispiel das BAföG, denn die Experten kennen alle Möglichkeiten, eine solche Förderung für den Lebensunterhalt während des Studiums zu beantragen. Muss ein Kredit aufgenommen werden, kann sich ein Antrag bei

der KfW-Bankengruppe lohnen, denn die Bedingungen sind günstiger als bei vielen privaten Banken. Monatlich zahlt die KfW zwischen 100 und 650 Euro. Dieses Geld können Studierende in grundständigen Studiengängen beantragen, im Erst- oder Zweitstudium, auch im Teilzeitstudium. Auch Studierende in postgradualen Studiengängen und in der Promotion können einen KfW-Kredit erhalten, wenn sie nicht älter als 44 Jahre sind. 14 Semester lang Geld Wie lange ein Student oder eine Studentin KfW-Unterstützung erhält, ist vom Alter bei der Ausbildungsaufnahme abhängig. Der maximale Finanzierungsumfang

beträgt bei der Finanzierung bis zu 14 Semester. Studenten im Alter zwischen 18 und 44 Jahren werden gefördert – je jünger ein Student ist, desto länger kann er Förderung erhalten. Mit dem Vertragsangebot müssen Interessenten zu einem Vertriebspartner der KfW gehen. Solche Vertriebspartner können zum Beispiel die Hausbank des Studenten sein oder auch das Studentenwerk. Die Rückzahlung des Kredits beginnt nach einer Karenzphase von 18 bis 23 Monaten. Die Tilgungsphase beträgt maximal 25 Jahre beziehungsweise bis zum 67. Lebensjahr. Die Mindestrate liegt bei 20 Euro pro Monat. Der Zinssatz ist variabel und wird jährlich angepasst.

Ein anderes Modell ist das Studienabschlussdarlehen der StudentischenDarlehnskasse.Esstehtallen Studierenden zur Verfügung, die sich in der Abschlussphase ihres Studiums befinden. Bei Bachelor-Studiengängen betrifft dies die letzten zwölf Monate, bei Master-Studiengängen die letzten 24 Monate des Studiums. Das Darlehen wird für maximal 24 Monate ausgezahlt. Die maximale Monatsrate beträgt 750 Euro. Außerdem kann eine einmalige, studienbezogene Sonderzahlung in Höhe von maximal 1 500 Euro beantragt werden. Eine Einschränkung gibt es allerdings: Die Studentische Darlehenskasse hat Mitgliedshochschulen und die Darlehensvergabe kann nur an Studierende dieser

Hochschulen erfolgen. Zu den Mitgliedshochschulen gehören in Berlin: die Alice-Salomon-Hochschule Berlin, die Beuth-Hochschule für Technik Berlin, die Charité-Universitätsmedizin Berlin, die Evangelische Hochschule Berlin, die Freie Universität Berlin, die HumboldtViadrina School of Governance, die Technische Universität Berlin sowie die Universität der Künste. Auch private Banken bieten Kredite speziell für Studenten an. Die Bedingungen für diese Kredite variieren stark. Häufig werden sie nur an junge Studenten unter 30 Jahren vergeben. (mh.) Weitere Informationen: www.kfw.de

Ohne Chipkarte kein Studienplatz Nach dem Abi beginnt für viele der Ernst des Lebens – dazu gehört, sich um die eigene Krankenversicherung zu kümmern

W

enn es an die Uni geht, stehen Wohnungssuche, Einschreibung und neue Freunde ganz oben auf der Liste. Die Krankenversicherung sollten Studenten aber nicht aus den Augen verlieren. Zum Immatrikulationsantrag gehört der Nachweis dazu, dass der Studierwillige auch krankenversichert ist. Sonst kann er das Studium nicht beginnen. Bis zum Alter von 25 Jahren können Studenten bei den Eltern mitversichert bleiben. Auch über den Ehepartner oder den eingetragenen Lebensgefährten können sich Stu-

denten versichern. Wenn aber die Höchstsemesterzahl oder das Höchstalter überschritten sind, haben Studenten die Möglichkeit, sich freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung zu versichern. In der gesetzlichen Krankenversicherung werden die Beiträge für die Krankenversicherung sowie für die dazugehörige Pflegeversicherung vom Bundesministerium für Gesundheit einheitlich festgelegt. Je nach Krankenversicherung kann aber ein kassenindividueller Zusatzbeitrag hinzukommen. Für freiwillig versicherte Studenten gelten

DPA/FRANK RUMPENHORST

Wer versichert ist, kann gut ruhen.

seit dem 1. Januar 2015 folgende Sätze: Krankenversicherung: 61,01 Euro im Monat plus der variierende kassenindividuelle Zusatzbeitrag. Dazu kommt der Pflegeversicherungsbeitrag in Höhe von 14,03 Euro pro Monat, beziehungsweise in Höhe von 15,52 Euro für Kinderlose ab 23 Jahren. Insgesamt liegen die Kosten für die Versicherung also bei rund 80 Euro. Studenten haben ebenfalls das Recht, eine private Krankenkasse zu wählen, egal, ob die Eltern in der privaten Krankenkasse sind oder nicht. Private Versicherungen bie-

ten für sie Studententarife an, die variieren. Der Gesundheitszustand wird grundsätzlich vor dem Versicherungsbeginn abgefragt. Bei dualen Studiengängen war die versicherungsrechtliche Einordnung der Lernenden lange umstritten. Inzwischen hat der Gesetzgeber eingegriffen und Folgendes geregelt: Studierende in dualen Studiengängen sind „wie zur Berufsausbildung Beschäftigte“ zu versichern, sie können also nicht von den günstigen Tarifen der studentischen Krankenversicherung profitieren. (mh.)


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.