Wirtschaft Berlin - Start-up

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Wirtschaft

SPEZIAL

START-UP

Der Runde Tisch Fachleute aus der Region diskutieren über das ideale Umfeld für innovative Gründer

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Auf Gegenseitigkeit Konzerne profitieren von Tüftlern – Start-ups brauchen Strukturen etablierter Firmen

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Hauptstadt der Durchstarter Anzeigen-Sonderveröffentlichung Nr. 25 | 20. Oktober 2015


Wirtschaft

SPEZIAL | Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 20. Oktober 2015

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Geld plus Know-how

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Hier gedeihen Ideen

Im professionellen Gründerzentrum gelingt der Start oft erheblich leichter als in der sprichwörtlichen Garage.

Vorteil einer Fremdfinanzierung ist für den Existenzgründer, dass er wohlwollend und kritisch begleitet wird.

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Der Runde Tisch

BILDER: IHK BERLIN, FACTORY WORKS GMBH

AUS DEM INHALT

Portraitserie Geschafft! Von der guten Idee zur florierenden Firma, zum bekannten Produkt – viele haben es in Berlin schon geschafft. Wir stellen auf den folgenden Seiten eine Auswahl erfolgreicher Start-ups vor.

Der ideale Brutkasten

Wirtschaftssenatorin Yzer diskutiert mit Gründern, Bankern und Szenekennern über alles, was Start-ups bewegt. Impressum Berliner Verlag GmbH Geschäftsführer: Michael Braun, Jens Kauerauf

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Scheitern erlaubt

Nicht jede Gründung reüssiert – Plädoyer für einen konstruktiven Umgang mit unternehmerischem Misserfolg.

Vermarktung und Umsetzung: BVZ Vermarktung GmbH (Berlin Medien) Geschäftsführer: Andree Fritsche Projektleitung: Frank Simon Kontakt: rundertisch@berlinmedien.com Verlag: Postadresse 10178 Berlin Anzeigen: Postfach 02 12 84, 10124 Berlin Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH, Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin Konzeption, Redaktion und Layout: mdsCreative GmbH Karl-Liebknecht-Straße 29, 10435 Berlin Geschäftsführer: Klaus Bartels Projektverantwortung: Frauke Wolf Layout: Käte Großmüller Titelbild: Thinkstock.de/Jupiterimages, leonarth

In Berlin ist alles im Aufbruch – die Gründerszene profitiert vom jungen, smarten Umfeld und einer entschlossenen Wirtschaftspolitik

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horeditch ist einer der angesagtesten Kieze HINWEISE ERNST GENOMMEN. Richtig Fahrt als Gründermetropole hat Berlin Ende 2013 aufgenommen. im Londoner East End. Hunderte Internet-Unternehmen und Start-ups haben sich hier ‒ Vor zwei Jahren veröffentlichte die renommierte Unternehmens- und Strategieberatung McKinrund um die U-Bahn-Station Old Street ‒ mit ihren sey & Company eine Studie mit dem Titel „Berlin Büros niedergelassen. Am Wochenende locken Flohmärkte, Secondhand-Läden und Foodtrucks gründet ‒ Fünf Initiativen für die Start-up-Methalb London hierher. Jetzt allerdings ist Shoreropole Europas“. Bei der Vorstellung der Studie forderte Katrin Suder, damals Leiterin des Berliner ditch um einen Farbtupfer ärmer: Am 11. Oktober McKinsey-Büros, dass Berlin seine guten Potenzischloss in der Bethnal Green Road ein Laden, der eine Woche lang Berliner Kreativität an die Themse ale noch stärker nutzen müsse, um zu den international führenden Start-up-Standorten aufzugebracht hatte. Unter dem Titel „Pop into Berlin“ schließen: „Bei der Förderung von Gründern und präsentierten „visit Berlin“ und „Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie“ 21 Berliner Marken Talenten, bei der Kapitalbeschaffung für Gründer in der Wachstumsphase sowie bei der Vernetzung und Start-ups in der britischen Hauptstadt, die der Start-ups mit etablierten Unternehmen kann nach Stockholm die zweite Etappe einer Europatournee war, die außerdem noch nach Wien, AmsBerlin noch besser werden.“ Die Politik nahm die terdam und Paris führt. So soll der Gründergeist Studie ernst und schuf seitdem im Zusammenspiel mit vielen Partnern Rahmenbedingungen, der Hauptstadt erlebbar gemacht und zugleich die Berlin in dieser überaus kurzen Zeitspanne an ein Einblick in die boomende Ideenschmiede für Tech- und Digitalunternehdie Spitze der europäischen Gründerzentren katapultierte. men der Zukunft gegeben werden. Exemplarisch dafür PRAKTISCHE INITIATIVEN UMGESETZT. präsentieren 3YOURMIND und Wirtschaftgeschichte So gründete das Land Berlin BigRep neueste 3D-Druckmitschreiben – gemeinsam mit Partnern aus technik, während Panono die dazu ist Berlin der Wirtschaft, Wissenschaft und erste 360-Grad-Wurfkamera Gründerszene die bei Berlin vorstellt. Die Gründer aus der richtige Ort Partner angesiedelte Berlin Tech- und Digitalszene zeiStart-up Unit. Die orientiert gen, so Dr. Stefan Franzke, sich an den von McKinsey Sprecher der Geschäftsfühvorgeschlagenen fünf Themen: Vernetzung der rung Berlin Partner, „wie jungen Gründern der Hochschulen, Entbürokratisierung, Entwicklung eiAufstieg zum erfolgreichen Unternehmen in Berlin nes Start-up-Campus, Gründung eines Wagniskagelingt.“ Die Botschaft an die Besucher sei: „Wer pitalfonds und schließlich dem Aufbau eines Gründie Wirtschaftsgeschichte einer Stadt im Aufbruch der-Netzwerkes. Sieben Initiativen, die jeweils von mitschreiben will, ist in Berlin am richtigen Ort.“ einem Tandem aus Gründern und etablierten InstiJUNGE MENSCHEN AUS ALLER WELT. Eine Stadt im Auftutionen koordiniert werden, arbeiten gemeinsam bruch ist Berlin schon immer. Doch so viel Neuan der Weiterentwicklung der Gründermetropole beginn wie jetzt war wohl noch nie. Mit dazu beiBerlin. So kümmert sich beispielsweise die Initiatigetragen hat der legendäre Spruch des einstigen ve Unternehmensservice Start-up darum, die am Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit, der Markt befindlichen Serviceangebote für Gründer Berlin mal als „arm aber sexy“ bezeichnete. Und transparent darzustellen, Informationen zu Finantatsächlich waren es zunächst die ‒ nicht nur im zierungsmöglichkeiten oder Arbeitserlaubnissen zu bündeln und Lücken ausfindig zu machen. Das Vergleich zu London, sondern auch zu allen anbei der Industrie- und Handelskammer angedockderen deutschen Großstädten ‒ niedrigen Lete Business Welcome Center im Ludwig-Erhardbenshaltungskosten, die Hunderttausende junge Haus ist Sitz der Initiative Neue Willkommenskultur Menschen aus aller Welt nach Berlin lockten. Essen für Berlin. Als zentrale physische Anlaufstelle für gehen, öffentliche Verkehrsmitteln nutzen, die alle Fragen rund um das Unternehmertum ist das Vielfältigkeit der Freizeitangebote, Mitarbeiter und Center ein Ort der Begegnung, des Wissens und Büromieten bezahlen ‒ das alles und die große der kurzen Wege. Es hilft dabei unter anderem, Zahl von jungen, zumeist gut ausgebildeten, hoch dass gerade auch ausländische Gründer und Fachmotivierten und vielsprachigen Menschen hat mit kräfte schnell die benötigten Genehmigungen dazu geführt, dass sich Berlin zum idealen Brutkasund Informationen erhalten. Die Investitionsbank ten für eine Gründerszene entwickeln konnte.

i VON DER UNI IN DIE PRAXIS

Entdecken Sie mehr Unterschiede auf www.berliner-sparkasse.de/unternehmer

Am Ernst-Reuter-Platz 1 baut die Technische Universität einen sogenannten CoworkingSpace für Gründer und Studierende. Der soll vor allem Ausgründungen aus der TU zugute kommen, also Start-ups, die Forschungsergebnisse wirtschaftlich verwerten. Diese Ausgründungen haben sich längst als Wirtschaftsmotoren für die Stadt erwiesen haben. Eine Studie des TU-Fachgebietes für Entrepreneurship und Innovation Management zeigt, dass die TUGründungen, die 2013 ihren Sitz in Berlin hatten, insgesamt 20.000 Beschäftigte hatten und

Umsätze von über 2,7 Milliarden Euro erzielt haben. Ganz aktuell: Die SOPAT GmbH ist der „KfW-GründerChampion von Berlin“. Auf den Deutschen Gründer- und Unternehmertagen wurde die TU-Ausgründung soeben ausgezeichnet. SOPAT wurde während der Gründungsphase durch das Centre for Entrepreneurship (CfE) der TU Berlin unterstützt. SOPAT steht für Smart Online Particle Analysis Technology, eine innovative Partikelmesstechnik in Echtzeit, die besonders in der Chemieindustrie für Begeisterung sorgt. (mw/fwo)


Start-up

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WISSENSWERTES Start-up-Szene in Zahlen Ihr Zentrum hat die boomende InternetSzene dem 3. Deutschen Start-up Monitor zufolge auch in diesem Jahr in Berlin ‒ auch wenn die Hauptstadt seit 2014 ein wenig von ihrer Dominanz eingebĂźĂ&#x;t hat. Die Daten ermittelt der Bundesverband Deutsche Start-ups gemeinsam mit der Wirtschaftskanzlei KPMG und der Hochschule fĂźr Wirtschaft und Recht Berlin. Hier sind mehr als 31 Prozent aller deutschen GrĂźndungen beheimatet, darunter auch besonders viele der umsatzstärksten. Auch die Mitarbeiterzahl liegt mit durchschnittlich fast 28 Personen deutlich Ăźber dem bundesdeutschen Durchschnitt von 17,6. Nach Angaben der Investitionsbank Berlin sind in den vergangenen fĂźnf Jahren allein in Berlin 18.000 neue Jobs in der digitalen Wirtschaft entstanden. 59.000 Menschen sind bei Internet-Start-ups in der Hauptstadt beschäftigt ‒ mehr als fĂźnfmal so viele wie im Bauhauptgewerbe. (fwo)

In Berlin kĂźmmern sich viele Akteure aus Wirtschaft und Politik um ein Klima, in dem Start-ups gut gedeihen

Frauen unterrepräsentiert Berlin und Simon Schäfer, GrĂźnder des GrĂźnderzentrums Factory, haben die Projektkoordination der Initiative Venture Capital Ăźbernommen. Ziel der Initiative ist es, Berliner Start-ups den Zugang zum benĂśtigten Kapital zu vereinfachen und weiteres Venture Capital zu generieren. BANKENWELT UNTERHĂ„LT GRĂœNDERZENTREN. Doch schon jetzt hat sich die Finanzausstattung der Unternehmen deutlich verbessert ‒ nicht zuletzt durch die IBB, die junge Unternehmen aus ihrem 100-Millionen-EuroFonds ďŹ nanziert. GrĂźnder mit groĂ&#x;en Plänen ďŹ nden inzwischen in vielen Banken potenzielle Finanziers. IBB, BĂźrgschaftsbank, Volksbank und Sparkasse unterhalten GrĂźnderzentren, auch die private Weberbank ist in der Start-up-Szene aktiv. Neuester Player ist die Deutsche Bank. Das Frankfurter Kreditinstitut will drei Innovationszentren ‒ Silicon Valley, London und Berlin ‒ an den Start bringen und dabei mit verschiede-

nen Partnern zusammenarbeiten. In Berlin wird die Bank vom US-Softwarekonzern Microsoft unterstĂźtzt. Bis Ende des Jahres soll das Deutsche Bank Lab in den Hackeschen HĂśfen seine Arbeit aufnehmen. Das Zentrum soll den Einsatz neuer Technologien vorantreiben und Geschäftsbeziehungen zu vielversprechenden Start-ups stärken. PLATZ FĂœR IDEEN. Querdenker, Macher und Visionäre brauchen Raum, um sich zu entfalten. Bekanntester und derzeit grĂśĂ&#x;ter Start-up-Campus Berlins ist Factory in der Bernauer StraĂ&#x;e. Weil immer mehr etablierte Konzerne die Nähe zu den Start-ups suchen und bereit sind, mit ihren Milliarden neue digitale Geschäftsmodelle in Deutschland zu ďŹ nanzieren, planen die Factory-Betreiber, das Angebot an BĂźroächen massiv auszubauen. Tummeln sich GrĂźnder derzeit noch auf 16.000 Quadratmeter, sollen innerhalb von fĂźnf Jahren mehr als 90.000 Quadratmeter

Dieselbe Umfrage bringt an den Tag, dass die Internet-Start-ups eine extrem Männer-dominierte Szene sind. Nicht einmal jedes siebte Start-up wird von einer Frau gegrĂźndet, nämlich 13 Prozent. Allerdings waren es im Vorjahr erst knapp elf Prozent. Verblßend: Bezogen auf das allgemeine GrĂźndergeschehen, also quer durch alle Branchen, wird jedes zweite neue Unternehmen von einer Frau gegrĂźndet. Florian NĂśll vom Start-up-Verband erklärt den geringen Anteil von Frauen mit der Altersstruktur: Im Durchschnitt sind Start-upGrĂźnder 35 Jahre alt. Während schon im Angestelltenverhältnis zu diesem Zeitpunkt im Leben Familienplanung mit der Ăœbernahme von FĂźhrungspositionen oft nicht vereinbar ist, verschärfe sich das Problem im Bereich der Start-up-GrĂźndungen durch das zusätzliche Risiko, dass oft hohe Kreditsummen im Raum stehen. (fwo)

angeboten werden kĂśnnen. Gerade erÜnet wurde das GrĂźnder- und Innovationszentrum (CHIC) im ehemaligen Gerlinghaus in der BismarckstraĂ&#x;e. Von den insgesamt 5.000 Quadratmetern sind inzwischen 80 Prozent von Start-ups angemietet, die die exiblen RaumgrĂśĂ&#x;en, die moderne Technik, umfassende Beratungsangebot und die Nähe zu Technischer Universität und Universität der KĂźnste angelockt haben. 21,8 Millionen Euro FĂśrdermittel aus dem Fond „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ hat die Senatsverwaltung fĂźr Wirtschaft, Technologie und Forschung dafĂźr zur VerfĂźgung gestellt. Berlins Regierender BĂźrgermeister Michael MĂźller (SPD) sagte unlängst, dass Berlin eine neue GrĂźnderzeit erlebe. „Ich bin sehr stolz auf die vielen kreativen und mutigen Ideen. Als Berliner Senat werden wir alles dafĂźr tun, Berlin nachhaltig als fĂźhrende Start-up-Metropole zu etablieren und den Start-ups vor Ort optimale Manfred Wolf Rahmenbedingungen zu bieten.“

www.deutscherstartupmonitor.de

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Andreas Laule (rechts) mit dem Team der Berliner Volksbank Ventures

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SchulzeDelitzsch 2.0 Die Berliner Volksbank grĂźndet eine neue TochterďŹ rma fĂźr Beteiligungen in Start-ups.

ie Berliner Volksbank engagiert sich in der BeteiligungsďŹ nanzierung von Start-ups und hat dafĂźr eine Venture Capital Gesellschaft gegrĂźndet: Die Berliner Volksbank Ventures beteiligt sich als Lead- oder CoInvestor an jungen Unternehmen, die innovative Technologien fĂźr den Mittelstand und die Finanzwirtschaft entwickeln. Das Beteiligungsvolumen je Investment ist zunächst auf 250.000 bis eine Million Euro festgelegt und auf Start-ups fokussiert, die ihre Geschäftstätigkeit bereits aufgenommen haben. Folgeinvestitionen sind nicht ausgeschlossen. Auf dem Venture Markt ist die Berliner Volksbank keine Unbekannte. Erfahrungen hat die traditionelle Mittelstandsbank mit ihrer Beteiligung an der Crowdinvesting-Plattform BergfĂźrst im Jahr 2013 gemacht. Nach diesem strategischen Investment will sich die Bank im nächsten Schritt direkt an Unternehmen beteiligen, die den digitalen Wandel vorantreiben. Der wachsende Kapitalbedarf der Start-up-Szene konnte von Banken bisher nicht ausreichend gedeckt werden. Die auf Ratingmodelle abgestellte KreditďŹ nanzierung, also die Unternehmensbewertung aufgrund von Umsatzkennziern, eignet sich nicht fĂźr die kostenintensive Forschungs- und Produktionsphase von Start-ups. FĂźr die erforderliche Markt- und Unternehmensanalyse ist die Berliner Volksbank Ventures deshalb eine Partnerschaft

Bild: LDProd/iStock/Thinkstock

Bild: Berliner Volksbank eG

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Innovative Start-ups benĂśtigen zum Wachstum oft kapitalintensive Finanzierungen und erfahrene Experten bei der Investorensuche

mit Redstone Digital eingegangen. Das Berliner Unternehmen des Geschäftsfßhrers Samuli SirÊn stßtzt sich auf erfahrene Unternehmer und Venture Investoren.

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Alle Kreditinstitute mßssen sich neuen Herausforderungen stellen und neue Wege gehen, wenn sie in der Zukunft bestehen wollen. Das geht nicht ohne unternehmerischen Mut – das haben wir mit Start-ups gemeinsam

Die Berliner Volksbank ist seit Jahrzehnten eine der fĂźhrenden GrĂźnderbanken in Berlin und Brandenburg. Erfahrene Experten beraten in allen Fragen der GrĂźndung oder Ăœbernahme im Rahmen einer Unternehmensnachfolge. Als regionale Genossenschaftsbank fĂźr Gewerbe und Mittelstand war auch das GrĂźndungsďŹ nanzierungsgeschäft lange Jahre stark auf das Handwerks,- Produktions- und Dienstleistungsgeschäft fokussiert. Vom Mikrokredit bis zu 750.000 Euro reicht die Finanzierungspalette, häuďŹ g in Kooperation mit FĂśrdereinrichtungen. In den letzten Jahren verzeichnete auch die Berliner Volksbank vor allem in Berlin immer häuďŹ ger Anfragen und FinanzierungswĂźnsche aus der Start-up-Szene. In diesem Bereich ist das GrĂźnderCenter

Berlin mittlerweile sehr aktiv, besonders bei den WachstumsďŹ nanzierungen. Hier geht die Bank mit ihren Startup-Kunden auch innovative und individuelle Wege. So erhielt die Celebrity News AG mit ihrem Online-People-Magazin „Promiash“ eine WachstumsďŹ nanzierung mit FĂśrderung. Die Berliner NeugrĂźndung belsonno, die Bettwäsche nach MaĂ&#x; online konďŹ guriert, konnte sich in der kapitalintensiven GrĂźndungsphase auf eine Seed-Finanzierung in Kombination mit Business Angels stĂźtzen. Bei der newscase GmbH lieferte die Berliner Volksbank die BrĂźckenďŹ nanzierung zu „ProFIT“, einem FĂśrderprogramm der Investitionsbank Berlin. Andreas Laule, GeschäftsfĂźhrer der Berliner Volksbank Ventures, ist optimistisch, dass die regionale Genossenschaftsbank in diesem neuen Geschäftsfeld gutes Geld verdienen kann. „Der Markt fĂźr Venture CapitalFinanzierungen wächst seit Jahren, allein in Berlin wurden dafĂźr im vergangenen Jahr fast zwei Milliarden Euro eingesammelt.“ Laule verweist auf Parallelen in der erfolgreichen Vergangenheit der Genossenschaftsbanken: „Als Hermann Schulze-Delitzsch vor Ăźber 160 Jahren den ersten genossenschaftlichen Darlehensverein gegrĂźndet hat, war das auch ein groĂ&#x;es Wagnis. Die Volksbanken sind im Prinzip das Ergebnis von CrowdďŹ nancing damaliger Handwerker und Gewerbetreibender. Und dieses Modell funktioniert bis heute.“

Berliner Volksbank | Budapester StraĂ&#x;e 35 | 10892 Berlin | (030) 30 63 16 48 | idea@volksbank-ventures.berlin | www.volksbank-ventures.berlin


SPEZIAL | Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 20. Oktober 2015

orderbird

Auf dem Weg nach Berlin Valley

Bestell- und Kassensystem für die Gastronomie Einige wenige Klicks, und schon ist die Bestellung vom Tisch. Orderbird POS ist ein Bestellund Kassensystem für Gastronomen, welches Kellnern den Gang zwischen Gast und Küche erspart. Und das funktioniert wie folgt: Die Bestellung der Gäste tippt der Kellner auf ein iPod Touch, welches sie drahtlos an die Küche schickt. Das spart nicht nur eine Menge Zeit, sondern ist auch leicht zu handhaben: die Bedienung des Kassensystems funktioniert wie die eines Smartphones. Neben der Bestellaufnahme beim Gast umfasst orderbird auch Prozesse wie Kartenzahlung und Datenauswertungen. „Das ist ganz wichtig in der Gastronomie, wo eine hohe Mitarbeiterfluktuation herrscht“, so das Team hinter orderbird.

Weltweit gibt es noch einige weit größere „Ökosysteme“ für Start-ups als die deutsche Hauptstadt, doch kaum eines wächst so rasant – in Deutschland unangefochten auf Platz eins

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BILD: ORDERBIRD AG

Mit der Gründung im Jahr 2011 konnte das Berliner Start-up mit seinem System eine Marktlücke füllen: Ziel war es, eine Kassenlösung anzubieten, die erschwinglich und intuitiv ist und sich sich den Bedürfnissen der modernen Gastronomie anpasst. Mit mehr als 5.000 Kunden – Restaurants, Cafés, Bars, Clubs, Eisdielen und Biergärten – in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie Großbritannien und Irland zählt orderbird POS zu den beliebtesten Kassensystem-Anwendungen in der Branche. Derzeit sind 100 Mitarbeiter am Standort Berlin im Einsatz. (lal) www.orderbird.com

inen gesunden Größenwahn pflegten die Berliner schon immer. Doch wer heute schon vom Berlin Valley spricht, liegt gar nicht mal so falsch. Wenngleich zwischen der deutschen Hauptstadt und dem berühmten Silicon Valley in Kalifornien immer noch Welten liegen. Zum vierten Mal veröffentlichte der US-Datendienstleister Compass sein Global Start-up Ecosystem Ranking. Auf Basis einer Umfrage unter mehr als 11.000 Teilnehmern aus 40 Staaten sowie aus mehr als 200 Interviews und Daten der Start-up-Datenbank Crunchbase ermittelte die Studie die 20 weltweit führenden Gründerstandorte. Wie das Magazin t3n berichtete, behauptet das Silicon Valley seinen Platz als weltweit größtes und dominierendes „Ökosystem“ für Start-ups. Die schätzungsweise bis zu 2,2 Millionen Beschäftigten würden sich laut Studie auf bis zu 19.000 Start-ups verteilen. Auf Platz zwei der weltweit führenden Standorte liegt New York City, dicht gefolgt von Los Angeles. Bestes außeramerikanisches Start-up-Zentrum ist Tel Aviv auf Platz fünf, das allerdings drei Ränge einbüßte. Gleich danach folgt mit London die erste europäische Stadt. VIEL BEWEGUNG. Deutschlands VorzeigeStandort Berlin gehört zu den größten Gewinnern der Erhebung. War er 2012 noch unteres Mittelmaß (Platz 15), rückt er jetzt um sechs Plätze auf Rang neun

BILD: GOLERO/ISTOCK/THIONKSTOCK

Wirtschaft

vor. In Berlin sind derzeit bis zu 3.000 Start-ups aktiv. Damit könnte Berlin bis zum Jahr 2020 rund 40.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Die durchschnittliche Höhe der ersten Finanzierungsrunde (Seed-Round) beträgt 550.000 US-Dollar (Silicon Valley: zwischen 900.000 und 950.000 Dollar). Noch größer ist die Kluft bei den Anschlussfinanzierungen (Series A). Während hier der Durchschnitt im Silicon Valley bei 6,5 bis sieben Millionen Dollar liegt, erhalten Gründer in Berlin im Mittel 5,5 bis sechs Millionen. Hinsichtlich des gesondert ausgewiesenen Wachstums-Index stellt Berlin das Silicon Valley jedoch in

den Schatten. Mit einem Wert von zehn erzielte Berlin als einziger Standort den Maximalwert unter allen untersuchten Regionen. Andere Ökosysteme wie das Silicon Valley (2,1), New York City und Los Angeles (beide 1,8) wachsen im Verhältnis deutlich langsamer. Wie t3n schreibt, erklären die Autoren der Studie den damit einhergehenden Sprung Berlins unter die Top Ten zum einen mit steigenden Kapital-Zuflüssen: In den vergangenen beiden Jahren ist doppelt soviel Venture-Capital in Berliner Startups geflossen wie in den Jahren zuvor, das Volumen war mit zwei Milliarden Dollar sogar größer als in London.

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Berlin ist die Stadt mit der höchsten Gründungsdichte und Start-up-Metropole in Deutschland. Glaubt man den jüngsten Presseberichten, hat die deutsche Hauptstadt den bisherigen Spitzenreiter-Hotspot der Start-ups, London, vom Thron gestoßen. Geht es nach der Menge des Investitionsvolumens sind deutsche Gründer ebenfalls Spitzenreiter. Die Neu-Unternehmer mit Sitz in Berlin erhielten allein im ersten Halbjahr dieses Jahres 1,9 Milliarden an frischem Kapital.

Was macht Berlin so spannend für Gründer? „Berlin strahlt als Stadt echten Gründerspirit aus und fühlt sich selbst an wie ein Start up. Die Stadt hat alles, was junge Unternehmen brauchen: hochmotivierte und qualifizierte Menschen mit oftmals internationalem Hintergrund und eine Infrastruktur von der so manche Metropole noch träumt. Aber mindestens genauso so wichtig für einen Gründer ist ein gutes Netzwerk und ein in Berlin etablierter Finanzpartner, der sich in der Szene auskennt“, sagt Stefanie Salata, Vorsitzende der Geschäftsleitung der Berliner Bank. Gleichzeitig sind die Universitäten der Hauptstadt Inkubatoren für gut ausgebildete und innovative Menschen, die etwas bewegen wollen.

HOCHSCHUL-RANKING. Und noch ein Ranking ist außerordentlich interessant: Es listet die deutschen Hochschulen auf, in denen die meisten Gründungen ihren Ursprung haben. Hier kommen die Freie Universität und die Technische Universität Berlin laut Datenbank des Portals Gründerszene auf die Plätze drei und vier. Noch mehr Ausgründungen haben nur die private WHU ‒ Otto Beisheim School of Management in Vallendar ‒ vor der Ludwig-MaximiliansUniversität München. Manfred Wolf

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Berlin – eine Stadt mit Mut zur Gründung Gründer mit großen Plänen brauchen eine gute Finanz-Infrastruktur. Dazu gehört ein Partner mit regionaler Marktkenntnis

LEBHAFTE SZENE IN DEUTSCHLAND. Dem gerade erschienen 3. Deutschen Start-up Monitor zufolge ist Berlin weiterhin das größte Gründer-Ökosystem Deutschlands, hat aber im Vergleich zu 2014 etwas von seiner Dominanz eingebüßt. Größere Zuwächse an Start-ups gab es vor allem in Bayern (5,7 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (6,1 Prozent). Einer Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young zufolge schaffen es ‒ gemessen an den Venture-Capital-Investitionen ‒ 2014 allerdings neben Berlin nur noch zwei deutsche Städte unter die Top 15 Europas. In London erhielten 187 Start-ups Risikokapital. In Berlin waren es 145, in Paris, der drittplazierten Stadt, 66. München (32) schafft es auf Platz fünf, Hamburg (20) auf den elften Rang. Im nationalen Ranking folgen Köln, Frankfurt und die Region Stuttgart/Karlsruhe hinter den drei „Großen“.

Gemeinsam zum Erfolg Ein professionelles Netzwerk ist das A und O eines Unternehmens – gerade in der Anfangsphase. Jeder Unternehmer sollte diese Kontakte pflegen. „Unser Gründernetzwerk, das wir zusammen mit unseren Kunden erarbeitet haben, pflegen und kontinuierlich ausbauen, ist ein wichtiger Teil des Erfolges“, erklärt Norman Schuster, Spezialberater für Existenzgründungen der Berliner Bank. Mit der Unterschrift unter einem Kreditvertrag ist es dabei nicht getan. Genau das ist es, was Gründer wie Régis Lamazère an der Berliner Bank schätzen. Vor sechs Jahren kam Lamazère nach Berlin. Sein Ziel: ein eigenes Lokal. Nach einem Studium und dem Kennenlernen der Szene war es dann so weit. Mit seiner Idee, etwas Eigenkapital und einem Businessplan ging der 31-Jährige gebürtige Franzose auf die Suche nach einer Bank. Doch gerade Gastronomen haben es häufig schwer und so blitzte der zukünftige Brasserie Besitzer bei etlichen Banken ab. Bis er auf Norman Schuster traf. Der Spezialberater für Existenzgründungen der Berliner Bank prüfte das Konzept und beriet ihn ausführlich. Der Restaurant-Besitzer war überglücklich: „Bis heute halten wir engen Kontakt. Wir gehen gemeinsam die Kontobewegungen des Lokals durch und prüfen die Optimierungen. Das müsste mein Bank Berater nicht tun, aber ich weiß es zu schätzen. Ich glaube, Herr Schuster ist auch ein bisschen Stolz auf seine Kundenwahl, das ist ein tolles Gefühl.“

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Berlin: Standort mit hoher Dynamik So wie Régis Lamazère zieht es Menschen aus allen Ländern der Welt in die Stadt. Laut des aktuellen dritten Start-up Monitors (DSM), der Mitte September veröffentlicht wurde, haben 31% aller Start-ups in Deutschland ihren Sitz in Berlin. Die jährlich 40.000 Unternehmensgründungen wurden zu Wachstumsmotoren und schufen laut Studie in den letzten 3 Jahren 50.000 neue Arbeitsplätze. Schnelles Wachstum bedingt einen guten Berater an der Seite und einen guten Finanzierungsplan. Die Berliner Bank hat daher in

Berliner Bank, Hardenbergstraße 32, 10623 Berlin, Telefon 030/31 09 31 09, www.berliner-bank.de/existenzgruendung | Besuchen Sie uns auch auf Facebook

ihrer Filiale am Hackeschen Quartier eine eigene Anlaufstelle für Gründer geschaffen. Unternehmer finden dort ein spezialisiertes Beraterteam vor, das für ein zunehmend internationales Publikum auch Beratungen in Englisch durchführen kann und Veranstaltungen für Gründer durchführt. Die Bank engagiert sich auch weit darüber hinaus für junge Unternehmer, so war die Bank bei der „Langen Nacht der Start-Ups“ am 5. September vertreten. Eine Veranstaltung, bei der sich ausgewählten Start-ups der Öffentlichkeit präsentieren können.


Start-up Wimdu

NAHRUNG FÜR LEIB UND BUSINESS – HIER TREFFEN SICH BERLINS PFIFFIGE KÖPFE

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Wo trifft man sie, die innovativen Unternehmer und jungen Kreativen, die am Facebook oder Twitter von morgen arbeiten? In welchen Cafés verabreden sie sich zu ihren Meetings, in welche Bars gehen sie zum Networking, wo machen sie ihre Mittagspause und wo trinken sie ihr Feierabendbier? Um genau das herauszufinden, hat Tilo Bonow, Gründer und Geschäftsführer der auf die digitale Wirtschaft spezialisierten PR-Agentur Piabo, in den eigenen Reihen recherchiert, welche Lokale die aktuellen Hotspots sind und gern weiterempfohlen werden. Außerdem fragte er direkt unter den Gründern von Start-ups nach den beliebtesten Lokalen. Das Ergebnis ist seine Empfehlung für die fünf wichtigsten Orte in Berlin, an denen die „digitale Bohème“ unterwegs ist. Aber vorsicht: Die Szene ist schnelllebig. Wie Berlin sich ständig neu erfindet, entdecken auch die digitalen Durchstarter immer neue Favoriten. So empfiehlt Tilo Bonow als „neu und beachtenswert“ außerdem das UNICORN.BERLIN in der Brunnenstraße 173 sowie das „Bun Bao“ mit seinen „Asian Burgers“ in der Kollwitzstraße 84 in Prenzlauer Berg. (mh)

St. Oberholz Rosenthaler Straße 72a U-Bahn Rosenthaler Platz

Keine Frage: Das „St. Oberholz“ ist der zentrale Anlaufpunkt für die digitale Wirtschaft in Berlin. Längst ist das Café am Rosenthaler Platz weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt geworden – kaum eine TV-Dokumentation über die Berliner Start-up-Szene, die ohne das „Oberholz“ auskommt. Die hornbebrillten (meist) Jungs, die hinter Laptops mit einem leuchtenden Apfel-Logo sitzen, gehören mittlerweile fast schon zur Einrichtung. Der Rosenthaler Platz ist jedenfalls das Berliner Start-up-Zentrum – woran das „St. Oberholz“ einen nicht geringen Anteil hat.

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Kaffee Mitte Weinmeisterstraße 9a U-Bahnhof Weinmeisterstraße

Im „Kaffee Mitte“ mischen sich die Jungunternehmer mit einer anderen Berliner Spezies: den Hipstern. Das Café kann aber nicht nur durch sein Publikum, sondern auch durch sein kulinarisches Angebot überzeugen. Geboten werden unter anderem Kuchen, Torten und italienische Backwaren. Übrigens: Aufgrund der Lage

nahe des Hackeschen Marktes im Herzen der Shopping-Meile ist das „Kaffee Mitte“ stets voll. Wer einen temporären Arbeitsplatz sucht, sollte das Café daher möglichst früh aufsuchen.

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Soho House Torstraße 1 U-Bahnhof Rosa-Luxemburg-Platz

Zugegeben: In der Berliner Dependance des Nobel-Clubs wird man wohl kaum den Hochschulabgänger treffen, der vor wenigen Monaten erst gegründet hat. Das „Soho House“ ist ein privater, exklusiver Club, in dessen Bar, Restaurant und Lounge-Bereich vor allem die Unternehmer verkehren, die den Durchbruch schon geschafft haben. Zum Networking und um sich mit einem Investoren zu treffen gibt es jedenfalls kaum einen besseren Ort in Berlin – was allerdings, wie gesagt, seinen Preis hat.

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DUDU Torstraße 134 U-Bahnhof Rosenthaler Platz

Das „DUDU“ auf der Torstraße ist nicht nur eines der besten Sushi-Restaurants in Berlin, sondern auch beliebter Treffpunkt für die Start-up-Szene. In der Mittagszeit

ist es hier stets voll, wenn die Mitarbeiter aus den zahlreichen Unternehmen rund um den Rosenthaler Platz hier ihre Pause verbringen. Am Nachmittag, wenn etwas mehr Ruhe einkehrt, wird der Japaner mit dem edlen Design auch gerne für Business-Meetings genutzt. Und wer das „DUDU“ am Wochenende besuchen möchte, sollte lieber vorher reservieren, denn dann ist im Restaurant zuweilen kein einziger Platz mehr zu kriegen.

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Pan Asia Rosenthaler Straße 38 S-Bahnhof Hackescher Markt

Das „Pan Asia“ ist zweifellos das stylischste asiatische Restaurant in Berlin. Das Konzept stammt von Roland Mary, der schon das Nobelrestaurant „Borchardt“ aufgebaut hat. Geboten wird hier im wesentlichen asiatische Crossover-Küche, also mehr als das, was man bei jedem anderen Asiaten auch bekommt. Trotz der unmittelbaren Nähe zum Hackeschen Markt ist es im „Pan Asia“ erstaunlich ruhig. Das Restaurant eignet sich so auch ohne WLAN besonders gut zum Arbeiten oder für ein Meeting mit Mitarbeitern und Partnern – das gilt vor allem im Sommer, wenn draußen im einladenden Hinterhof die Tische gedeckt sind.

Aus Begeisterung wird Business. IBB für junge Unternehmen: Die Startup-Förderer in Berlin.

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Weil sie die Angebote vieler Hotels zu teuer und zu unpersönlich fanden, taten sich beiden Berliner Arne Bleckwenn (Foto) und Hinrich Dreiling im Jahr 2011 zusammen. Mit ihrer Internet-Plattform Wimdu wollten sie die jeweiligen Vorteile aus der Hotel- und der Couchsurfing-Branche unter einen Hut bringen. Das Prinzip ist einfach: Gästezimmer oder private Ferienwohnungen können via Wimdu-Website ausgesucht und gebucht werden – Wimdu selbst garantiert Preis und Qualität der Angebote. Die Plattform finanziert sich durch Vermittlungsgebühren, die über die Buchungen berechnet werden. Für die Anbieter dagegen ist der Wimdu-Service kostenlos. „Wir bieten hohe Standards zu wesentlich günstigeren Preisen als sie in der Hotelbranche üblich sind. Zudem haben unsere Kunden die Möglichkeit, mit ihren Gastgebern das Land oder die Stadt auf eine völlig neue Art und Weise entdecken zu können“, erklärt Unternehmenssprecher Bernhard Holzer. Konzept und Idee konnten bereits nach weniger als vier Monaten bekannte Investoren und Start-up-Schmieden wie Kinnevik und Rocket Internet überzeugen. Sie ließen das Unternehmen mit inzwischen 250 Mitarbeitern und weit über fünf Millionen vermittelten Übernachtungen zur zweitgrößten Plattform für Privatunterkünfte wachsen. (ylla) BILD: WIMDU

BILD: PIABO

PR-Mann Tilo Bonow über die Hotspots der digitalen Szene ‒ wo Tüftler ihresgleichen, potenzielle Investoren und gute Gastronomie finden

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Wirtschaft

SPEZIAL | Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 20. Oktober 2015

BILD: SERGEY NIVENS/ISTOCK/THINKSTOCK

Banken, Risikokapitalgeber und Staat flankieren ihr finanzielles Engagement für Gründer in der Regel mit fachlicher Unterstützung

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Mit Geld allein ist nicht geholfen

GRAND FRIDAYS LIVE MUSIK ZUM TANZEN

JEDEN FREITAG AB 23.00H

uf „Geburtshilfe“ für Gründer haben sich viele Insfür seinen geschäftlichen Erfolg. In den entsprechentitutionen spezialisiert, denn Wirtschaft und Politik den Kreditabteilungen sitzen Praktiker, die ihre Kunden haben großes Interesse an innovativen Geschäftsumfassend beraten können. Und diese sind umgekehrt ideen. Die meisten Banken haben eigene Abteilungen, im Zugzwang, erfolgsorientiert zu handeln. Die IBB zum die sich nicht nur mit der Finanzausstattung, sondern Beispiel bietet für Gründer in Berlin verschiedene Kreditvor allem mit der Beratung von neuen Unternehmen programme an. Produkte wie „Berlin Kredit Innovativ“, befassen, viele staatliche und institutionelle Stellen leis„Berlin Start“ oder auch ein „Coaching Bonus“ können ten Starthilfe auch in fachlichen und rechtlichen Fragen, helfen, ein Jungunternehmen auf solide Grundlagen zu und wer mit einer guten Idee überzeugt, kann manchmal stellen. Die IBB-Beteiligungsgesellschaft steht als Berater auch Fördergelder in Anspruch nehfür Jungunternehmer bereit und men. Darüber hinaus stellen Gelderwirbt auch Firmenanteile. geber Risikokapital zur Verfügung ‒ STAATLICH GEFÖRDERT. Für Start-ups wenn das Konzept stimmt. Genug Eigenkapital gibt es natürlich auch diverse kann ein Nachteil KNOW-HOW VON AUSSEN. Eine solide Fistaatliche Förderprogramme. Da sein – weil das nanzierung ist das A und O einer für solche Angebote meistens Unternehmensgründung ‒ gleich Fristen laufen, ist es sinnvoll, sich Korrektiv fehlt in welcher Größenordnung. „Heute bereits vor der Existenzgründung zu erkundigen, ob eine solche gibt es natürlich viele verschiedene Möglichkeiten und Angebote. Die Förderung in Anspruch genomdiversen Programme sind auf die unterschiedlichsten men werden kann. Einen strukturierten Überblick über alle Programme bietet das Portal des BundesministeriBedürfnisse zugeschnitten“, erklärt Marco Zeller, Geschäftsführer Beteiligungsgesellschaft der Investitionsums für Wirtschaft und Energie. Viele dieser Angebote bank Berlin. Nicht jedes Finanzprodukt passe allerdings beinhalten Darlehen mit entsprechend günstigen Konditionen. Möglich sind auch Zuschüsse, die nicht zurückzu jedem Konzept. Fehler in der Finanzplanung zählen noch immer zu den häufigsten Ursachen einer gescheigezahlt werden müssen. Das Exist-Gründerstipendium terten Gründung. „Bootstrapping nennt man zum Beiunterstützt zum Beispiel Hochschulabsolventen bei der spiel eine eigenständig finanzierte Firmengründung, Umsetzung ihrer Gründungsideen, indem ein Jahr lang monatlich bis zu 3.000 Euro zur Sicherung des Lebensunganz ohne Fremdkapital. Die Selbstfinanzierung hat terhalts und bis zu 30.000 Euro für Sachausgaben gestellt Vor- und Nachteile“, so der Finanzexperte. So könne das werden. Eine Bedingung ist allerdings, dass die jeweiligen junge Unternehmen auf der einen Seite schlank starten Kandidaten Gründerseminare besuchen und nach zehn und flexibel wachsen. Auf der anderen Seite bestehe die Monaten einen Businessplan vorlegen können. Durch Gefahr, Fehlentscheidungen zu treffen, da Beurteilung die Reform des Gründungszuschusses ist es allerdings und Kontrolle und das Know-how von außen fehle. So schwieriger geworden, die Förderung für Gründer und müssen angehende Unternehmer ihre Geldgeber immer Selbständige zu erhalten. Doch auch hier hat ein durchmit einem plausiblen Konzept und mit Branchenkenntgeplantes Vorhaben mit Erfolgsaussicht gute Chancen, nis überzeugen. „An dieser Stelle hilft ein professioneller bewilligt und gefördert zu werden. Businessplan und eine gute Vorbereitung auf das Bankgespräch, um einen Kredit zu bekommen. Grundsätzlich RISIKOKAPITAL. Ein weiterer Weg zur Finanzierung ist Venwird die Hausbank private Sicherheiten und eine entture Capital ‒ hier statten Investoren Gründer je nach sprechende Bonität voraussetzen“, so Zeller. GemeinEntwicklungsphase ihres Produkts oder ihrer Dienstleissam mit den Geldgebern wird an Idee und Umsetzung tung mit entsprechendem Risikokapital aus. Im Gegengefeilt, und solange der Jungunternehmer noch Geld an zug erhalten sie meist eine Beteiligung am neuen Unterdie Bank zurückzahlen muss, interessiert sich diese auch

Hirtenstraße 4 | 10178 Berlin | Tel. 030/ 278 909 95 15 club@the-grand-berlin.com | www.the-grand-berlin.com www.facebook.com/thegrandclubberlin


Start up

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Urban Sports Club

nehmen. Im schlimmsten Falle verlieren die Geldgeber ihr eingesetztes Kapital, im besten machen sie hohe Gewinne durch den späteren Verkauf ihrer Anteile. Da die Investoren am Erfolg interessiert sind, leisten sie den Jungunternehmern oft genug auch fachliche UnterstĂźtzung. „Solche Formate lassen den ďŹ nanziellen Spielraum wachsen. Damit einher geht natĂźrlich die Tatsache, dass die Investoren erwarten, Ăźber den Entwicklungsstand auf dem Laufenden gehalten zu werden. Immerhin gehen Investoren gerade im frĂźhen Entwicklungsstadium einer GeschäftsgrĂźndung das Risiko ein, dass das Unternehmen scheitert und mĂśchten sich entsprechend absichern“, erklärt Zeller. Zudem steigen Investoren zumeist erst zu einem späten Zeitpunkt in ein Geschäft ein. Solche Finanzierungs- und Beteiligungsformen sind gut geeignet fĂźr Start-ups aus dem Bereichen Computer, Pharma oder Biologie, deren Produkte groĂ&#x;e Aussicht auf Erfolg versprechen. PROFI-KONTAKTE. „Business Angels“ indessen lassen sich meist deutlich frĂźher fĂźr das eigene Unternehmen gewinnen. „Solche Investoren bieten jungen Unternehmen

in erster Linie Know How und weniger Kapital. Zudem werden Netzwerke und Kontakte geboten ‒ ebenfalls ein unverzichtbares Startkapital“, erläutert Zeller. GELD VON DER „MENGE“. Crowdfunding heiĂ&#x;t die Alternative, um ohne Banken und Investoren eine Finanzierung zusammen zu bekommen. Diverse Plattformen haben sich auf diese „SchwarmďŹ nanzierung“ spezialisiert: Hier gibt eine Vielzahl von Menschen Geld fĂźr ein bestimmtes Projekt. Im Gegenzug bekommen sie Gewinnbeteiligungen, Sachleistungen oder den ideellen Wert, etwas fĂźr eine gute Sache getan zu haben. Kommt die anvisierte Mindestsumme fĂźr den Start eines Unternehmens nicht zusammen, bekommen die Investoren ihr Geld zurĂźck. Planung und Umsetzung einer Crowdfunding-Kampagne ist fĂźr Start-ups mit hohem Zeit- und Arbeitsaufwand verbunden, denn es muss ‒ Ăźber das Internet ‒ eine professionelle Kommunikation mit den mĂśglichen Einzahlern gepegt werden. Anders als fĂźr Bankkredite oder Aktiengeschäfte gibt es fĂźr das Crowdfunding in Deutschland Tanja von Unger noch keine gesetzliche Grundlage. www.crowdfunding.de

i ĂœBERBLICK IM NETZ Das Bundesministerium fĂźr Wirtschaft hat ein ExistenzgrĂźndungsportal eingerichtet, auf dem allgemeine Informationen zu Rechtsfragen, Businessplan und Finanzierung sowie Checklisten und UnterstĂźtzungstools bereit gestellt werden – www.existenzgruender.de Wichtige Informationen liefert ebenfalls der Bundesverband Deutsche Startups e. V. – www.deutschestartups.org sowie die Plattformen – www.deutsche-startups.de – www.gruenderkueche.de

BerlinspeziďŹ sche Informationen ďŹ nden sich auf den seiten des Berliner GrĂźndungsnetzwerks. Hier stellen mehr als 70 Beratungsinstitutionen ihre Leistungen vor. Alle Kontaktdaten, Veranstaltungen und Termine sowie Erfolgsgeschichten von begleiteten ExistenzgrĂźndungen sind dort abgebildet – www.gruenden-in-berlin.de Auch die Teilnahme an GrĂźndermessen oder Konferenzen kann sinnvoll sein. Die nächste hub conference ďŹ ndet am 10. Dezember in Berlin statt. Sie bringt Global Player und Start-ups zusammen – www.hub.berlin.de

Einfach und exibel: fĂźr einen festen Monatsbeitrag die Angebote von mehr als 250 Sportanbietern nutzen Mit der Smartphone-App von Urban Sports Club nutzen Fitnessfreunde die Sportangebote einer ganzen GroĂ&#x;stadt. Das Prinzip ist einfach: Kunden werden Mitglied im Urban Sports Club, zahlen – je nach gewĂźnschtem Leistungsumfang – einen monatlichen Beitrag von 59 oder 99 Euro und kĂśnnen aus dem Angebot von Ăźber 1.000 Sportkursen unterschiedlicher FitnessStudios in der gesamten Stadt auswählen. Urban Sports Club rechnet dann mit den einzelnen Anbietern ab. „Die Idee haben wir im Jahr 2012 entwickelt“, berichtet Moritz Kreppel, der gemeinsam mit Benjamin Roth damals erkannte, dass der Fitnessmarkt in Deutschland ein neues und exibleres Angebot gut gebrauchen kann. Mit der Leidenschaft fĂźr Sport und dem Wunsch, sich beruich weiter zu entwickeln, gab es den Auftakt im Start-up-Mekka Berlin. Später folgten Angebotserweiterungen fĂźr MĂźnchen, Hamburg und Potsdam.

nieren, in rund 30 verschiedenen Sportarten. Von Fitness, Yoga und Pilates Ăźber Klettern, Tennis, Badminton und Squash bis zu den Teamsportarten wie FuĂ&#x;ball, Beach-Volleyball und Basketball haben wir fast alles im Angebot“, erläutert Moritz Kleppel. Eine tolle Ergänzung gibt es seit August des Jahres durch die Kooperation mit den Berliner Bäder-Betrieben – Mitglieder kĂśnnen nun auch in mehr als 40 Üentlichen Schwimmbädern in ganz Berlin abtauchen. Auch diese Leistungen sind im Monatsbeitrag enthalten. Mit zum Konzept gehĂśrt, dass sich Mitglieder des Urban

„Das besondere an unserer Idee ist die Flexibilität im Angebot und den Konditionen. Wer hier Mitglied ist, kann bei Ăźber 250 Sportanbietern trai-

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Sports Club via App miteinander vernetzen, sich zu Sport, Spiel und Fitness verabreden, ihre Ergebnisse und Erlebnisse austauschen und Vorschläge mitteilen kĂśnnen. Die Kommunikation geschieht dabei Ăźber persĂśnliche ProďŹ lseiten, die jedes Mitglied selbst anlegen und verwalten kann. „Uns geht es weniger darum, Gesundheitsfanatikern eine Plattform zu bieten – unsere Mitglieder sollen auf diesem Weg die MĂśglichkeit erhalten, Bewegung und Entspannung gemeinsam und unkompliziert zu genieĂ&#x;en“, bringt Benjamin Roth den Community-Gedanken von Urban Sports Club auf den Punkt. (ylla)

BILD: URBAN SPORTS CLUB

Bild: nenetus/shutterstock

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Beste Aussichten Die Berliner Sparkasse hat bereits vor 15 Jahren ein Expertenteam fĂźr GrĂźndungen und Start-ups etabliert ‒ die FinanzierungsmĂśglichkeiten sind vielfältig.

u dem GrĂźnderboom beigetragen haben neben Unternehmen aus den klassischen Branchen wie Handel und Handwerk insbesondere Start-ups, also wissensbasierte GrĂźndungen mit hohen Wachstumserwartungen aus innovativen Branchen wie der digitalen Wirtschaft oder der Gesundheitswirtschaft. Die GrĂźnder ďŹ nden somit gĂźnstige Ausgangsbedingungen fĂźr unternehmerische Pioniertaten. Was allen gemeinsam ist: Sie benĂśtigen eine StartďŹ nanzierung. Und da gibt es je nach Branche durchaus verschiedene Ansätze. FĂźr GrĂźndungen in den klassischen Branchen ist die Finanzierung durch die Hausbank Ăźber zinsgĂźnstige FĂśrderdarlehen und klassische Darlehen der normale Weg. Dabei ist ein guter Business-Plan zur Vorbereitung nicht nur fĂźr die Finanzierung besonders wichtig. Der Plan sollte auch einen umfangreichen Teil zur Unternehmensausrichtung beinhalten. Was ist mein Alleinstellungsmerkmal? Wer sind meine potenziellen Kunden? Wo will ich mit meinem Unternehmen hin? Die Berliner Sparkasse besorgt das Kapital, vermittelt Kredite der Investitionsbank Berlin (IBB) und der Kreditanstalt fĂźr Wiederaufbau (KfW). Entscheidend ist das Know-how von zwĂślf Mitarbeitern, alle Spezialisten, die sich in der GrĂźnderszene bestens auskennen. Dabei dĂźrfen GrĂźnder nicht auĂ&#x;er Acht lassen, dass das Unternehmen „GrĂźndungâ€? auch schiefgehen kann. Laut KfW scheitert bundesweit

jede zweite GrĂźndung. Bei der Berliner Sparkasse schaen demgegenĂźber sechs von sieben Unternehmen die schwierige Anfangszeit. Während der ersten drei Jahre stehen die Betreuer des „FirmenCenters GrĂźndung und Nachfolge“ den jungen Unternehmen als verlässlicher Partner zur Seite. Pro Jahr sind das im Schnitt 300 ExistenzgrĂźndungen.

„

Start-ups brauchen meist Risikokapital, da hohe Anlaufverluste zu erwarten sind Die Finanzierung von Start-ups läuft anders. Gerade wenn hohe Anlaufverluste erforderlich sind, da neue Produkte erst entwickelt werden mĂźssen, steht eine BankenďŹ nanzierung in der Regel nicht zur VerfĂźgung. Die Risiken sind fĂźr die Bank zu hoch, Sicherheiten gibt es noch nicht und BĂźrgschaften wollen oder kĂśnnen die geschäftsfĂźhrenden Gesellschafter meist nicht Ăźbernehmen. Zu den Kapitalgebern von Start-ups gehĂśren daher Venture-Capital-Gesellschaften, Business Angels und zunehmend auch Crowdinvesting- beziehungsweise Crowdfunding-Plattformen. Wenn das Start-up die Produkte entwickelt und erste Erfolge am Markt erzielt hat, entsteht in der Regel neuer Finanzierungsbedarf. In der Wachstumsphase nehmen zwar die Umsätze zu, der Cashow ist jedoch noch negativ. Das Warenlager muss ver-

grĂśĂ&#x;ert werden, Marketingaufwendungen fĂźr die Gewinnung neuer Zielgruppen sind zu ďŹ nanzieren. Hier stehen die geschäftsfĂźhrenden Gesellschafter vor strategischen Weichenstellungen. Wollen sie weiter auf die Mitinvestoren aus der GrĂźndungsphase setzen, die fĂźr die nächste Finanzierungsrunde weitere Unternehmensanteile verlangen? MĂśglicherweise verlieren die GrĂźnder dann die Mehrheit in der Gesellschafterversammlung, zumindest sinken ihre EinussmĂśglichkeiten deutlich. Das Start-up wird zwar weiter aggressiv wachsen. Gleichzeitig rĂźckt ein Verkauf des Unternehmens in Reichweite, da Investoren in der Regel mittelfristig einen Exit anstreben. Alternativ steht ein Kreditinstitut wie die Berliner Sparkasse als strategischer Partner zur VerfĂźgung. Zwar steigen zunächst die Finanzierungskosten und der Unternehmer wird auch mit ins Risiko gehen mĂźs-

sen; langfristig ist eine KreditďŹ nanzierung unter Einbindung von FĂśrderdarlehen fĂźr die GrĂźnder bei gut prognostizierbarer Geschäftsentwicklung jedoch gĂźnstiger als Venture Capital. Denn die Renditeerwartung von Venture-Capital-Gebern liegt häuďŹ g bei stattlichen 15 Prozent pro Jahr oder mehr. Ein weiteres Plus der klassischen KreditďŹ nanzierung: Eine Hausbank steht beratend zur Seite, wird aber nie Einuss auf die Geschäftspolitik des Unternehmens nehmen. Die geschäftsfĂźhrenden Gesellschafter behalten das Sagen, denn ihre Anteile werden nicht verwässert. Letztlich mĂźssen die GrĂźnder entscheiden, ob sie einen schnellen und mĂśglicherweise sehr lukrativen Exit anstreben oder langfristig ein Unternehmen aufbauen wollen, als „Mittelständler 4.0.“ Auch fĂźr die Zukunft sehen wir einen anhaltenden GrĂźnderboom voraus. Vor allem bei AusgrĂźndungen aus Hochschulen.

Berliner Sparkasse | FasanenstraĂ&#x;e 7-8 | 10623 Berlin | (030) 86 98 55 50 | gruendungen@berliner-sparkasse.de | www.berliner-sparkasse.de

Auch um diese GrĂźnder kĂźmmert sich das FirmenCenter GrĂźndung und Nachfolge mit einem speziellen und individuellen Betreuungsangebot. Beste Aussichten fĂźr eine neue GrĂźnderzeit in Berlin.

Bild: Berliner Sp arkasse

Z

DR. CHRISTIAN SEGAL IST LEITER VOM KOMPETENZCENTER GRĂœNDUNG UND NACHFOLGE


Wirtschaft

SPEZIAL | Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 20. Oktober 2015

Platzhirsche von morgen Welche Rolle die Start-ups im Berliner Wirtschaftsgeschehen spielen, ob der Vergleich mit Silicon Valley angemessen ist und warum in den USA die Finanzquellen reichlicher zu sprudeln scheinen – ein Tischgespräch Sebastian Wolff

Vertreter aus Politik, Bankenwelt, Wirtschaft und aus der Start-up-Szene selbst folgten der Einladung der Berliner Zeitung zum Runden Tisch

B

erlin ist die unangefochtene deutsche Hauptstadt der Start-ups. Mehr als 500 digitale Unternehmen werden hier pro Jahr gegründet. In diesem Jahr ist es den Berliner Start-ups sogar erstmals gelungen, mehr Risikokapital von Geldgebern einzusammeln als ihre Mitstreiter in der bis dahin führenden europäischen Start-up-Metropole London. Damit ist Berlin heute neben dem Silicon Valley in Kalifornien, New York, London und Tel Aviv der führende Hotspot der digitalen Gründerszene weltweit. Wie hat sich das ausgewirkt? Vor welchen Herausforderungen steht die Szene? Werden innovative Jungunternehmer ausreichend finanziell gefördert? Und wie sieht es mit den Investitionen der Banken aus? Diese Fragen diskutierte Berlins Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer mit Förderern, Bankern und ausgewählten Start-up-Unternehmern am Runden Tisch, zu dem die Berliner Zeitung ins The Grand in Mitte eingeladen hatte. Es wurde eine ausgesprochen kenntnisreiche, intensive, lehrreiche und lebhafte Debatte. GUTE BEDINGUNGEN. Senatorin Yzer betonte eingangs, wie stark die Gründerszene in Berlin mittlerweile sei und wie sehr sie sich verändert habe. „Ich bin jetzt seit drei Jahren Wirtschaftssenatorin, und in dieser Zeit konnte ich beobachten, wie die Start-up-Szene erwachsen geworden ist“. In diesem Zusammenhang erzählte sie von einem einschneidenden persönlichen Erlebnis: „Zu Beginn meiner Amtszeit traf ich einmal morgens um halb acht Gründer im Soho House. Die waren damals um diese Uhrzeit noch etwas indisponiert.“ Heute sei es dagegen überhaupt kein Problem mehr, sich auch schon um diese frühe Uhrzeit mit Start-ups für ein Strategiegespräch zu verabreden. Und sie sind als Wirtschaftsfaktor gar nicht mehr wegzudenken. „Wir wollen in Berlin ein Industriestandort mit digitalem Schwerpunkt sein“, sagte Yzer. Eine noch stärkere Vernetzung der Digitalwirtschaft mit den etablierten Industrien müsse deshalb angestrebt werden, auch auf internationaler Ebene. „Wir dürfen uns auf keinen Fall auf unseren Lorbeeren ausruhen“, mahnte die Senatorin. Mit der gezielten Förderung seiner Start-up-Szene habe Berlin aus der Not eine Tugend gemacht, sagte Marco Zeller, Geschäftsführer der Beteiligungsgesellschaft der Inves-

titionsbank Berlin (IBB), die für die Förderung von Startups zuständig ist. Denn industriell sei die Hauptstadt aus historischen Gründen bekanntlich relativ schwach aufgestellt, habe sich aber sehr konsequent auf die Förderung von jungen Unternehmen konzentriert.

Ich hätte mir manchmal ein paar mehr offene Türen für uns gewünscht.“ Achim Bönsch, Gründer von Cash Payment Solutions GmbH, das seinen Kunden ermöglicht, Produkte, die sie im Internet kaufen, bar zu zahlen, sagte: „Wir selbst hatten keine Probleme für die Anfangsfinanzierung, da wir Wagniskapitalgeber hatten, die an BESSER ALS SILICON VALLEY. Gefragt, ob Berlin sich dem uns glaubten.“ Für Clemens Paschke, Mitgründer des Gründer-Mekka Silicon Valley annähere, meint Zeller: Online-Kreditvermittlers Lendico, gab es kein Finanzie„Als Gründungsmekka schon, kulturell ist uns New York rungsproblem. Lendico gehört nämlich zum Rocketjedoch näher als das Valley. Unsere Start-ups sind bodenInternet-Imperium. „Mit Rocket-Chef Oliver Samwer ständiger, haben überwiegend bereits valide Businesshatten wir von Anfang an einen Türöffner bei den Kapikonzepte und streben in der Regel auch die baldige Protalgebern“, sagte Paschke. Doch das bedeute nicht, dass fitabilität an.“ Im Silicon Valley seien die Bewertungen für alles ein Selbstläufer gewesen sei. „Ohne gute Geschäftsmanche Firmen dagegen enorm idee hätten auch wir nichts hoch, selbst wenn schwarze bekommen. Die Investoren Zahlen noch lange nicht in Sicht sind doch nicht blöd und verDie Finanzierung von seien. „Ich finde nicht, dass unpulvern ihr Geld.“ sere Berliner Gründer ins Valley Start-ups hat sich BERLIN IST HIP. Ob Achim Bönsch gehen sollten“, sagte Zeller. „Sie dramatisch verbessert in seiner Geburtsstadt Münfinden hier bessere RahmenbeMarco Zeller, IBB chen die gleichen guten Vodingungen vor, und hier gibt es raussetzungen vorgefunden auch keine Überhitzung.“ hätte wie in Berlin? „Vielleicht“, FINANZIERUNG VERBESSERT. Auch um sagt er. „Aber ausschlaggebend die Finanzierung müssten sich die Gründer keine Sorgen für Berlin waren vor allem die noch günstigen Mieten hier.“ machen, urteilte Senatorin Yzer. Gründerkapital sei inStephanie Richter, Mitgründerin des Performance Markezwischen ausreichend vorhanden. Es gebe sowohl Wagting Tools Adspert, sagte: „Für mich stand der Standort niskapitalgeber als auch öffentliche Fördermittel sowie Berlin außer Frage, auch wenn die Anschubfinanzierung Bankkredite. IBB-Geschäftsführer Zeller fand ebenfalls, nicht leicht war.“ Sie wies auf ein Erlebnis hin, das sie in dass sich die Finanzierung von Start-ups „dramatisch New York hatte: „Dort war ich bei einem Gründertreffen verbessert“ habe. Die Tatsache, dass Berlin in diesem der Star, weil ich aus der hippen Berliner Start-up-Szene Jahr sogar noch mehr Geld von Wagniskapitalgebern komme.“ Jan Thomas, Herausgeber des führenden Berals London bekommen habe, liege aber an einigen groliner Start-up-Magazins The Hundert ‒ das ebenfalls ein ßen Playern, die den Löwenanteil bekommen hätten. Start-up ist ‒ sagte: „Ohne Rocket Internet wäre Berlin wie Er nannte insbesondere den Rocket-Internet-Konzern, München und Hamburg. Rocket macht den Unterschied. die größte Start-up-Schmiede in Deutschland. Insofern Insofern hatte Berlin einfach Glück, dass sich Oliver Samsei das Bild etwas verzerrt, Berlin sei aber fraglos in der wer für diesen Standort entschieden hat.“ Er wünsche Oberliga angekommen. Die Start-ups selbst sind nicht sich, dass Berlin nicht dafür stehe, die Stadt zu sein, die das ganz so euphorisch, was ihre Finanzierung angeht: Karsmeiste Geld für Gründer einsammle, sondern dass Berlin ten Nölling, Vertriebsleiter der KIWI.KI GmbH, einem Unfür tolle Unternehmen stehe. „Ein Gründer ist wie ein Fallternehmen, das schlüssellose Türzugangssysteme entschirmspringer, der von einer Klippe abspringt und bangt, wickelt hat, sagte: „Wir haben zwar am Ende das Geld ob sich der Schirm auch öffnen wird“, sagte Thomas. Aufbekommen, das wir brauchten, aber es war nicht leicht. gabe der Stadt sei es, zu helfen, dass sich der Schirm öffne.

SCHAFFENSFREUDE ERHALTEN. Was also muss die Berliner Politik konkret tun ‒ oder vielleicht auch bewusst lassen? Andrea Peters, Chefin des Branchennetzwerks media. net berlinbrandenburg e. V., vertrat die Ansicht, dass Berlin unbedingt seine Offenheit, Experimentierfreudigkeit und Kreativität erhalten müsse. „Typisch für die Berliner Start-ups ist es, eben nicht nur auf die Zahlen zu schauen, sondern beseelt zu sein von dem Anspruch, ihr Produkt oder ihre Dienstleistung immer besser zu machen, auch wenn sich das nicht unmittelbar für sie auszahlt“, sagte sie. „Dazu gehört manchmal auch, ein bisschen verrückt sein zu dürfen und seiner Kreativität freien Lauf zu lassen.“ Sie appellierte deshalb an die Politik, nicht zu viel zu reglementieren und zu regulieren. „Vieles konnte sich in Berlin gerade deshalb so gut entwickeln, weil die Politik sich nicht eingemischt hat“, betonte Peters. Wichtig sei es nun, die Start-ups mit anderen jungen Unternehmern zusammenzubringen, die sich nicht als Start-ups sehen. „Wir müssen diese Welten zusammenbringen“, sagte Peters. GRATWANDERUNG. IBB-Geschäftsführer Zeller merkte an, auch ihm gefalle es, dass viele Start-ups in Berlin nicht in erster Linie darüber nachdächten, wie sie losgelöst von einer bahnbrechenden Idee mit einem möglichst vielversprechenden Businessplan Investoren überzeugen können, sondern total besessen von ihrem Thema seien ‒ und nur daran interessiert seien, es erfolgreich weiterzuentwickeln und zu vermarkten. Die Frage stelle sich in diesem Fall aber dann doch wieder nach der Finanzierung. Ein Unterschied zum Silicon Valley bestehe darin, dass sich dort mehr Investoren fänden, die den Ideen der Gründer grenzenlos vertrauen würden und sie einfach jahrelang machen ließen, bevor sie Rendite sehen wollten. Nur so hätten große Konzerne wie Google, Apple oder Amazon überhaupt erst entstehen können. „Bei uns dagegen sind Investments doch eher renditegetrieben.“ Senatorin Yzer bemühte sich, das Ganze zu relativieren: „Die Welt besteht doch aus Klischees“, sagte sie. Doch die Realität sei eben differenzierter. Geldgeber würden nicht nur in ein Produkt investieren, sondern in das Gründerteam, an das sie glauben. Und was die Rolle der Politik in dieser Frage angeht, sagte Yzer: „Wir dürfen die Start-ups nicht unterdrücken und auch nicht zu sehr

D IE T EILNEHMER DES RUNDEN

T ISCHES

Es ist traurig, dass begabte Gründer uns nur deshalb Richtung USA verlassen, weil sie dort mehr Geld bekommen.

Gründer müssen viel Zeit und Ressourcen für Gespräche mit Geldgebern einplanen, die dann nur relativ wenig investieren.

Nur wenn Start-ups wissen, dass sie Fehler machen dürfen, werden sie sich trauen, kreativ zu sein.

Start-up-Investmentfonds für Privatanleger haben hierzulande leider keine Chance

ACHIM BÖNSCH GESCHÄFTSFÜHRER CASH PAYMENT SOLUTIONS GMBH

KATJA GROSS EXPO & CONFERENCE DIRECTOR MESSE BERLIN GMBH

BEATE HOFMANN MITGLIED DER GESCHÄFTSLEITUNG DEUTSCHE BANK

MICHAEL JÄNICHEN BEREICHLEITUNG FIRMENKUNDEN BERLINER SPARKASSE


Start up

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BILD: BENJAMIN PRITZKULEIT

In Berlin sitzen

31,1 Prozent aller deutschen Start-ups

Nur

13 Prozent

aller Gründer in der digitalen Szene sind Frauen

pampern. Das ist eine Gratwanderung.“ Auf jeden Fall dürfe die Gründerkultur nicht durch übertriebene Regulierung kaputt gemacht werden. Und: Das unternehmerische Risiko müsse am Ende der Gründer selbst tragen.

ternehmer mit Leib und Seele. Bei einigen von ihnen wollen wir von Anfang an dabei sein.“ Das Risiko sei für seine Bank bei dieser Summe vertretbar: „20 Millionen Euro sind zwar viel Geld, aber es sprengt nicht unseren Rahmen. Eine solche Summe fließt bei uns in der klassischen Mittelstandsfinanzierung bisweilen auch schon mal in ein einziges Projekt ‒ wobei wir dort natürlich ganz andere Sicherheiten bekommen“. Die neue Tochter ist bereits die zweite Initiative der Volksbank zugunsten von Start-ups. Zuvor war das Institut bereits bei der Crowdinvesting-Plattform Bergfürst eingestiegen. Bergfürst sammelt Kleinstbeträge von Privatanlegern ein, um das Geld in Start-ups zu investieren.

ENGAGEMENT DER BANKEN. Längst haben auch die Banken das Thema Start-ups für sich entdeckt ‒ und beteiligen sich an deren Finanzierung: „Wir haben seit einem Jahr eine Filiale am Hackeschen Markt, die ausdrücklich auf Start-ups spezialisiert ist“, sagt Stefanie Salata, Chefin der Berliner Bank. Die Filiale werde von den Kunden gut angenommen. Es gebe dennoch immer noch Berührungsängste. „Natürlich sind Start-ups noch keine komplett fertigen Unternehmen. Wenn wir ein BERATUNG AUCH OHNE KREDIT. Auch Start-up finanzieren, nehmen die Berliner Sparkasse vergibt wir uns deshalb auch viel Zeit Nicht unterdrücken, aber im Rahmen ihrer Gründungsfür die Beratung und die Entfinanzierung Kredite an ausgewicklung eines tragfähigen auch nicht pampern – wählte Start-up-Unternehmen. Konzeptes.“ Kräftig mitmischen eine Gratwanderung Doch selbst wenn sie keine bei der Start-up-Finanzierung Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer Kreditzusage erhalten, sollen will auch der Branchenprimus die jungen Firmen aus der Deutsche Bank. Seit etwa zwei Digitalwirtschaft sich bei der Jahren betreut das Geldhaus Sparkasse gut aufgehoben Start-ups mit einem speziellen Team. Die Erschließung unterschiedlicher Finanzierungs- fühlen ‒ „unabhängig davon, ob sie einen Kredit aufquellen spielt eine wichtige Rolle. „Wir tun das aus meh- nehmen oder nicht, bietet die Sparkasse Start-ups eine reren Gründen“, sagte Beate Hofmann, Mitglied der Ge- umfangreiche Beratung an“, erklärt Michael Jänichen, schäftsleitung der Deutschen Bank in Berlin und für das Direktor des Geschäftsbereichs Firmenkunden. Die Start-up-Team verantwortlich: „Zum einen sind Start-ups Gründung einer eigenen Wagniskapital-Tochter wie bei die Firmenkunden von morgen.“ Sie seien also gewisser- der Volksbank kommt für die Berliner Sparkasse derzeit maßen eine Investition in die Zukunft. Zum anderen zeig- aber nicht in Frage. „Wir beobachten die Entwicklung te sie sich überzeugt, dass sich die guten Unternehmen natürlich sehr genau und arbeiten auch mit Partnern am Ende durchsetzen werden. Die Chance müsse man zusammen, zum Beispiel mit der IBB-Beteiligungsgesellschaft“, sagte Jänichen. ihnen geben. RISIKOKAPITAL-TOPF. Die Berliner Volksbank setzt neben der Kreditfinanzierung von Start-ups einen weiteren Akzent. Sie hat soeben eine Wagniskapital-Tochter gegründet, mit der ausschließlich Start-ups finanziert werden sollen. 20 Millionen Euro hat die Bank dafür bereitgestellt. Volksbank-Bereichsvorstandleiter Andreas Laule, der für das Projekt verantwortlich ist, erklärte die Bewegründe für diese Entscheidung der Bank so: „Start-ups sind Un-

ANDERE BEDINGUNGEN IN DEN USA. Werden Gründer in den USA insgesamt finanziell besser unterstützt? media. net-Chefin Peters machte darauf aufmerksam, dass es zum Beispiel im Silicon Valley um ganz andere Summen gehe als in Berlin. Wenn dort ein Unternehmen an die Börse gebracht werde, würden oft aus hunderten Wagniskapitalgebern neue Millionäre, in Berlin sei man davon noch weit entfernt. Katja Gross, bei der Messe Berlin

Projektleiterin einer Veranstaltung für die Digitale Wirtschaft, sah das ähnlich: „Wir hören von Gründern, dass sie viel Zeit und Ressourcen für die Gespräche mit Geldgebern einplanen müssen, die dann nur relativ geringe Beträge investieren. In Relation zum Aufwand würden sie in den USA viel leichter an größere Summen kommen.“ Cash-Payment-Solutions-Geschäftsführer Bönsch stimmt das nachdenklich: „Es ist traurig, dass begabte Gründer uns nur deshalb Richtung USA verlassen, weil sie dort mehr Geld bekommen.“ IBB-Manager Zeller widersprach dieser Einschätzung: „Auch in den USA hat niemand Geld zu verschenken. Die Investoren suchen sich dort auch nur die allerbesten aus.“ Er räumte aber ein, dass diese „Leuchttürme“ in den USA auch deutlich höhere Summen bekommen könnten als hierzulande. MENTALITÄTSFRAGE. The-Hundert-Herausgeber Thomas ging sogar so weit, die These zu vertreten, dass in nächster Zeit kein großes Unternehmen in Deutschland mehr entstehen werde. Es handele sich auch um ein Mentalitätsproblem. „Die Brillanz des Silicon Valley stößt hier gewissermaßen auf deutsches Hinterwäldlertum.“

Deutsche Start-ups stellen nach knapp drei Jahren durchschnittlich

17,6 Jobs

Berliner Start-ups haben dagegen durchschnittlich

28 Mitarbeiter

i RUNDER TISCH START-UP Der „Runde Tisch“ der Berliner Zeitung bringt regelmäßig Spitzenvertreter wichtiger Wirtschaftszweige aus der Region zum informellen Austausch zusammen. Am „Runden Tisch Start-up“ im „The Grand“ nahmen 13 Vertreter und Kenner der Szene teil. Moderiert vom Fachredakteur der Berliner Zeitung, Jonas Rest, befassten sie sich mit Fragen der Förderung und Finanzierung, mit Perspektiven und Besonderheiten der digitalen Gründerszene in Berlin.

Die digitale Branche hat in den vergangenen fünf Jahren

18.000 Jobs geschaffen

Start-ups sind Unternehmer mit Leib und Seele. Bei einigen von ihnen wollen wir von Anfang an dabei sein.

Mir ist auch klar, dass es auch unsere eigene Verantwortung ist, zu wachsen.

Die Investoren sind doch nicht blöd und verpulvern ihr Geld.

Gründer müssen manchmal ein bisschen verrückt sein dürfen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen.

In New York war ich beim Gründertreffen der Star, weil ich aus der hippen Berliner Start-up-Szene komme.

ANDREAS LAULE GESCHÄFTSFÜHRER VENTURE CAPITAL BERLINER VOLKSBANK

KARSTEN NÖLLING LEITER VERTRIEB KIWI.KI GMBH

CLEMENS PASCHKE MITGRÜNDER LENDICO

ANDREA PETERS VORSTANDSVORSITZENDE MEDIA.NET BERLINBRANDENBURG E. V.

STEPHANIE RICHTER MITGRÜNDERIN ADSPERT


Wirtschaft

Start up

SPEZIAL | Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 20. Oktober 2015

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BILD: BENJAMIN PRITZKULEIT

Drei von vier Start-ups planen Geschäftsbeziehungen ins Ausland

Neun von zehn

Gründern finden ihre Situation gut oder zufriedenstellend

Die Insider lieferten manchen spannenden Einblick in eine innovative Branche.

Jeder dritte

heute erfolgreiche Gründer hat vorher schon einmal ein Start-up eingestellt

Zehn Prozent

der Gründer und 22 Prozent ihrer Mitarbeiter kommen nicht aus Deutschland

Mit einem Anteil von

33,7 Prozent

ausländischer Mitarbeiter sind Berliner Start-ups am internationalsten

Die letzte große Unternehmensgründung in Deutschland sei SAP in den 70er Jahren gewesen. „Das hat auch damit zu tun, dass wir dazu neigen, jemanden, der erfolgreich ist, zu bekämpfen. Stars wie Oliver Samwer zum Beispiel ernten bei uns mehr Kritik als Lob. Das ist doch bezeichnend“, so Thomas. Berlin müsse überlegen, wo es hinwolle und wie groß es werden wolle. „Apple oder Amazon verspeisen Rocket doch zum Frühstück“, sagte er in Anspielung an die unterschiedlichen Größenverhältnisse. Sein Fazit: „Berlin bereitet Gründern noch nicht genug den Weg.“ Thomas wagt die These: „Wären WhatsApp oder Twitter in Deutschland gegründet worden, hätten sie nie so groß werden können.“ NEUE GELDQUELLEN ANZAPFEN. KIWI-Vertriebschef Nölling bestätigte diese These am eigenen Beispiel: „Wahrscheinlich wäre es möglich, aus unserem Unternehmen etwas ganz Großes zu machen und jede Tür weltweit mit KIWI auszurüsten. Aber dazu fehlen uns mal eben die notwendigen 50 Millionen Euro, die ein US-Start-up vielleicht bekäme.“ Er sei aber „hin- und hergerissen“, fügte Nölling hinzu. „Mir ist auch klar, dass es auch unsere eigene Verantwortung ist zu wachsen.“ Cash-Payment-Solutions-Mitgründer Bönsch sagte, das Geld sei zwar da, aber es fließe nicht dorthin, wo es benötigt werde. So seien Wagniskapitalfonds für deutsche Pensionskassen oder Versicherungen hierzulande anders als in vielen anderen Ländern per Statut verboten. „Es ist doch absurd, dass Rocket eine große Summe von einem Fonds für pensionierte kanadische Lehrer erhält, weil aus Deutschland solche Gelder nicht fließen“, sagte Bönsch. Senatorin Yzer will hier ansetzen: „Seit Monaten rede ich mit Versicherern, dass sie ihre Limits für Wagniskapital ausweiten. Doch es ist ein schwieriges Unterfangen. Und da sind wir schon wieder beim Thema Mentalitäten.“ Das niedrige Zinsumfeld müsste die Bereitschaft zu mehr Risiko bei Versicherern doch eigentlich begünstigen, merkte Bönsch daraufhin an. „Es wäre schön, wenn wir auch Privatanleger für solche Finanzierungen gewinnen könnten, doch das ist in Deutschland noch ein ambitioniertes Ziel“, bedauerte Berliner-Bank-Chefin Salata. „Deutsche Anleger sind ja schon bei Aktien-Investments eher zurückhaltend.“ Die hiesigen Gründer müssten sich deshalb darauf einstellen, dass sie langsamer wachsen als in den USA. Auch Sparkassen-Direktor Jänichen bedauerte die fehlende Risikobereitschaft deutscher Privatanleger. Start-up-Investmentfonds für Privatanleger hätten deshalb keine Chance. Aus diesem Grund engagiere sich seine Bank auch nicht noch stärker finanziell in

der Start-up-Finanzierung. Schließlich könnte die Sparkasse Kundengelder nicht auf eine Weise investieren, die die Kunden ablehnen würden. KONTAKTE KNÜPFEN. Doch die Gründer brauchen nicht nur Geld, sondern auch Kontakte und Know-how von den Investoren ‒ zum Beispiel, um neue Kunden zu gewinnen. „Auch daran hapert es hierzulande etwas“, sagte Lendico-Mitgründer Paschke. „US-Investoren bieten auch in dieser Hinsicht häufig viel.“ Wie lässt sich das auch in Deutschland tun? „Wir müssen den Start-ups helfen, den ersten großen Fisch an die Angel zu bekommen“, sagte media.net-Chefin Peters. „Für viele Start-ups ist es noch schwerer, den ersten großen Kunden zu bekommen als einen potenten Investor zu finden.“

Der erste große Kunde ist schwerer zu finden als ein potenter Investor Andrea Peters, Media.Net

Messe-Expertin Gross will zu diesem Zweck Verbindungen zwischen den Start-ups und traditionellen Firmen schaffen, deren Prozesse sich immer stärker digitalisieren. „Uns geht es also nicht um die Finanzierung von Start-ups, sondern darum, ihnen bei der Suche nach Kunden behilflich zu sein“, so Gross. „Das funktioniert bereits wunderbar. Wir gehen mit unserem Projekt tools jetzt bereits in die dritte Runde.“ Lendico-Mitgründer Clemens Paschke lobte diesen Ansatz. Es sei wichtig, dass etablierte Unternehmen mit Start-ups zusammengebracht würden. RASANTER WANDEL. Media.net-Chefin Peters wies darauf hin, dass die Positionierung der Stadt als Zentrum der Digitalwirtschaft auch immer mehr Jobs schaffe. „Wir müssen uns heute keine großen Sorgen machen, wenn zum Beispiel ein TV-Sender wie Sat1, wie vor einigen Jahren geschehen, seinen Hauptsitz von Berlin woandershin verlegt. Heute hat die Sendegruppe trotzdem dreimal so viele Mitarbeiter in Berlin wie damals.“ Die Unternehmenslandschaft verändere sich rasant. „Die Platzhirsche von vor 20 bis 30 Jahren sind heute von anderen abgelöst worden.“ Senatorin Yzer stimmte zu und forderte,

dass sich auch die Verwaltung an die neuen Gegebenheiten anpassen müsse. „Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Prozesse verändern sich rasant.“ So hätten viele erfolgreiche Unternehmen heute gar keine Lagerhaltung mehr, sondern produzierten auf Bestellung. NEUE ZIELGRUPPEN. Die Berliner Start-up-Szene sieht sich jedoch zunehmend mit dem Vorwurf konfrontiert, sich zu sehr auf Produkte für den Endkonsumenten zu fokussieren und zu wenig die Industrie als Abnehmer ihrer Produkte und Dienstleistungen ins Visier zu nehmen. Yzer sieht diese Gefahr auch: „Wir haben hier zum Beispiel eine tolle Game-Industrie. Von ihren Erfindungen könnten auch andere Branchen profitieren.“ Grundsätzlich müsse es darum gehen, neue und alte Industrien zielgenauer zusammenzubringen und Kooperationen anzustoßen. Hier könne das Silicon Valley durchaus als Vorbild dienen. Bestes Beispiel seien Konzerne wie Microsoft oder Google, die gerade dabei seien, rund um den Globus Innovation Labs, also Begegnungsstätten mit Gründern einzurichten, um sich die Kompetenz von Start-ups direkt ins Unternehmen zu holen, so die Senatorin. Deutsche-Bank-Vertreterin Hofmann wollte den Vorwurf, die Berliner Start-ups würden sich nur auf Endkonsumenten fokussieren, so nicht im Raum stehen lassen: „60 Prozent der Start-ups machen auch Geschäfte mit Firmenkunden. Die Wahrnehmung ist aber eine andere.“ Sie wies indes darauf hin, dass viele Patente und Technologien in Deutschland brachliegen würden und (noch) nicht zum Einsatz kämen, weil die Firmen nicht das Geld hätten, um die Umsetzung zu riskieren. FEHLER ZULASSEN. The-Hundert-Herausgeber Thomas bedauerte in diesem Zusammenhang die fehlende Kultur des Scheiterns in Deutschland. „Im Silicon Valley gibt es Kapitalgeber, die nur in Gründer investieren, die schon mehrmals gescheitert sind. Denn die haben ihre Lektion in der Regel gelernt und begehen dieselben Fehler in der Regel nicht noch einmal.“ Wer als Start-up Fehler mache, müsse nicht unbedingt gleich scheitern, wandte Deutsche-Bank-Vertreterin Hofmann ein. Fehler, die die Gründer vor allem in den Anfangszeiten begehen, könnten sogar wichtig sein, um ihr Unternehmen voranzubringen, wenn sie die richtigen Schlüsse daraus ziehen würden. Ihr ist es deshalb ein Anliegen, dass in Deutschland eine Art Fehlerkultur Einzug halte. Ihre Bank wolle dazu im Umgang mit den Gründern beitragen: „Nur wenn Start-ups wissen, dass sie Fehler machen dürfen, werden sie sich trauen, kreativ zu sein.“

Die Brillanz des Silicon Valley stößt hier gewissermaßen auf deutsches Hinterwäldlertum.

Wenn wir ein Start-up finanzieren, nehmen wir uns viel Zeit für Beratung und Entwicklung eines tragfähigen Konzepts.

Wir wollen in Berlin ein Industriestandort mit digitalem Schwerpunkt sein.

Gründer finden hier bessere Bedingungen vor als im Silicon Valley, und hier gibt es auch keine Überhitzung.

JAN THOMAS HERAUSGEBER THE HUNDERT

STEFANIE SALATA VORSITZENDE DER GESCHÄFTSLEITUNG BERLINER BANK AG

CORNELIA YZER SENATORIN FÜR WIRTSCHAFT, TECHNOLOGIE UND FORSCHUNG

MARCO ZELLER GESCHÄFTSFÜHRER IBB BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT MBH


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Wirtschaft

SPEZIAL | Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 20. Oktober 2015

W

Von wegen Garage Einer der Pluspunkte Berlins für innovative Start-ups sind seine vielen Gründerzentren, in denen Jungunternehmer passende Räumlichkeiten und viel Unterstützung in der Anfangsphase finden

enn heute von „Existenzgründern“ gesprochen wird, denken viele Menschen sofort an Startups. Und die haben dann oft Bilder aus der Frühzeit von Microsoft-Legende Bill Gates oder AppleIkone Steve Jobs vor Augen, Bilder von echten Nerds, die 24 Stunden in Ihrer Garage schraubend am nächsten „big thing“ arbeiten. Wer die Realität für Existenzgründer in Berlin betrachtet, wird schnell feststellen, dass die Garage als Urform der ersten Firmenzentrale ausgedient hat. Stattdessen erleichtern Technologie- und Gründerzentren den Start in die neue geschäftliche Existenz.

AUCH FÜR ETABLIERTE. Die Förderung beschränkt sich in den Berliner Gründerzentren meist nicht auf neue Unternehmen im strengen Sinne. Auch etablierte Firmen, die sich durch ihre Innovationskraft auszeichnen sowie zeitlich befristete Investitionsvorhaben können in den Zentren den nötigen Push für den Marktdurchbruch erhalten.

UNTERSCHIEDLICHE SCHWERPUNKTE. Berlin ist bekannt als hervorragender Wissenschaftsstandort. Und die Wissenschaft hat sich als wichtiger Motor für Existenzgründer entwickelt. Somit ist es nicht verwunderlich, dass mit dem Technologie- und Innovationspark Berlin (TIB) im GRÜNDEN IM KOMPLETTPAKET. Neben vielen anderen Untersu- Wedding eines der ersten Gründerzentren in der Hauptchungen belegen die Zahlen einer von McKinsey durch- stadt 1983 durch die Initiative der Technischen Univergeführten Studie „Berlin gründet“, dass Berlin auf dem sität Berlin entstanden ist. Der Schwerpunkt des TIB lag Weg ist, eine der „führenden Gründermetropolen in Eu- und liegt auf der Förderung von Neugründungen mit ropa“ zu werden. Die Ursachen technologiebasiertem Ansatz. für diese positive Entwicklung Viele Projekte in der ganzen sind vielfältig. Für angehende Bundesrepublik sind dem BeiUnternehmer ist Berlin sicherspiel seither gefolgt. Mehr als 30 1983 entstand hier der lich auch als Metropole interJahre später gibt es in Berlin eine essant geworden. Sie schätzen Vielzahl von Gründerzentren, Prototyp aller deutschen die quirlige Atmosphäre in MitTechnologieparks, NetzwerkTechnologieparks te, den kreativen Geist in Neupartnern und Prä-Inkubatoren kölln, die vielfältigen Bezugsan unterschiedlichen Standpunkte zur Kreativwirtschaft, orten, die über das gesamte kurz, den vielbeschworenen Stadtgebiet verteilt sind. Jedes „Gründergeist“, der in der Stadt zu schweben scheint. Ein Zentrum richtet sich mit spezifischen Schwerpunkten berechenbarer Pluspunkt Berlins ist darüber hinaus die an die Zielgruppe. So bietet das Charlottenburger Innozunehmende Professionalisierung der Hilfestellungen vations-Centrum (CHIC) durch seine Anbindung an die für Jungunternehmer. Ob es Gründerzentrum, Techno- TU Berlin sowie an die Universität der Künste vor allem logiepark oder Innovationszentrum heißt ‒ es gibt viele kreativwirtschaftlich und forschungsorientierten GrünBrutstätten für Start-ups. Hier erhalten Existenzgründer dern Starthilfe. Über 1.500 Quadratmeter multifunktiohandfeste Unterstützung. Zum einen können Räumlich- nale Mietflächen stehen jungen Gründern ebenso wie keiten in den jeweiligen Zentren zu günstigen Konditio- innovativen Unternehmen zur Verfügung. nen angemietet werden. Die Miete beinhaltet eine solide Infrastruktur mit schnellem Internet ‒ naturgemäß SPEZIELLE ANGEBOTE. Das Gründerzentrum der Hochschule eine wichtige Voraussetzung für digitale Unternehmen. für Wirtschaft und Recht punktet vor allem mit fachliIn der Anfangsphase können sie auch auf gemeinsame cher Unterstützung. Im Zentrum der HWR können GrünInfrastruktur ‒ vom Kopierer über Konferenzräume bis der u.a. an speziellen Seminaren teilnehmen oder bis zu zur Telefonzentrale ‒ zurückgreifen. Zum anderen erhal- fünf Stunden Fachberatung von Experten in Anspruch ten Gründer Hilfe beim Erstellen von Businessplänen für nehmen. Das ursprünglich für Studierende der HWR vordie Vorlage bei Banken oder Investoren, es gibt Unter- gesehene Programm kann auch von Externen wahrgestützung bei Marketing-Aktivitäten oder dem Vertrieb nommen werden. Voraussetzung für eine Aufnahme ist von Produkten, aber auch in den ungeliebten, weil fach- eine erfolgreiche Bewerbung. Eine besondere Stellung nimmt WeiberWirtschaft eG ein. Hier werden vor allem fremden kaufmännischen Belangen. Frauen mit ihrer Geschäftsidee unterstützt. Vor Ort in Prenzlauer Berg hilft u.a. eine eigene Kita Gründerinnen mit Kind dabei, sich auf ihr Projekt zu konzentrieren. Ein eigener Tagungsbereich kann ebenso genutzt werden wie die Kantine vor Ort. Die WeiberWirtschaft verspricht Gründerinnen, über das eigene Netzwerk viele nützliche Kontakte zu knüpfen. Statistiken zufolge sind Frauen unter den Start-up-Gründern deutlich in der Minderheit.

ADLERSHOF. Mit gleich zwei Zentren ist Berlin-Adlershof eine der wichtigsten Anlaufstellen für Existenzgründer. Am ‒ nach eigenen Angaben ‒ „wichtigsten Wissenschafts-, Wirtschafts- und Medienstandort Berlins“ gibt es zehn außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, sechs Institute der Humboldt-Universität, rund 1.000 Firmen und einen Stadtteil mit Tradition. In der Presse wurde deshalb schon häufiger vom „Silicon Valley Berlins“ gesprochen, denn Adlershof gehört weltweit zu den 15 größten Projekten seiner Art. Während das IGZ (Innovations- und Gründerzentrum) vor allem for-

Tandemploy So kommen potenzielle Jobsharer und Unternehmen zusammen Viele Menschen können in bestimmten Lebensphasen keinen Vollzeitjob annehmen, möchten aber trotzdem einer qualifizierten Tätigkeit nachgehen. Jobsharing ist ein Lösungsansatz für Unternehmen und Arbeitnehmer. Die Idee ist simpel: Zwei Menschen teilen sich eine qualifizierte Vollzeitstelle in enger Teamarbeit. Das bedeutet: mehr Flexibilität und Zeit für die Jobsharer bei einer weiterhin hundertprozentigen Besetzung der Stelle für das Unternehmen. Zwar werden heute in Deutschland schon in jedem fünften Unternehmen Jobsharing-Modelle eingesetzt – darunter in namhaften Firmen wie Bosch, Daimler und der Deutschen Telekom – doch findet Jobsharing meist noch als reines Zufallsprodukt statt. Jana Tepe und Anna Kaiser sind die Gründerinnen und Geschäftsführerinnen von Tandemploy – der weltweit ersten Online-Plattform für Jobsharing. Sie möchten diesem Modell eine Stimme geben und die Umsetzung so einfach und wahrscheinlich wie möglich machen. Die Idee zu Tandemploy kam Anna und Jana in ihrem letzten Job als Personalberaterinnen für die Digitalwirtschaft. Jana bekam eine Bewerbung von zwei Menschen, die sich gemeinsam auf eine Stelle bewarben: mit gemeinsamem Deckblatt, Anschreiben und Lebenslauf im Puzzleformat. Jana war begeistert. Gemeinsam mit Anna startete sie erste Umfragen. Aufgrund der positiven Resonanz sowohl von potenziellen


Start up

WISSENSWERTES

schungsorientierte Start-ups fördert, ist das OWZ (Internationales Gründerzentrum) auf die Förderung internationaler Jungunternehmen fokussiert. Auf mehr als 18.000 Quadratmetern können junge Unternehmen ihre Geschäftsidee in die Tat umsetzen und von der Nähe zum Technologiepark und zu Forschungseinrichtungen wie dem Fraunhofer Institut profitieren. Das Besondere in Adlershof ist, dass die Gründerzentren nicht auf der grünen Wiese stehen, sondern in eine Alltagsstruktur mit Wohnbebauung ‒ auch hier wurden und werden innovative Konzepte umgesetzt ‒ und der entsprechenden Infrastruktur eingebettet sind.

Inkubatoren Unter diesem Begriff ‒ wörtlich übersetzt heißt das Brutkasten ‒ werden Einrichtungen verstanden, die Menschen mit entsprechendem Potenzial helfen, aus ihren Ideen und ihrem Können eine Geschäftsidee zu entwickeln. Hier geht es also um die Phase vor der Gründung ‒ gefragt sind also nicht nur Räumlichkeiten und technische Voraussetzungen, sondern eine „ganzheitliche“ Betreuung, Zugang zu Beratern und Netzwerken, CoachingGespräche und Hilfe bei der Entwicklung von Finanzkonzepten. Meist werden hier noch keine formellen Unterlagen wie Business-Pläne erwartet. Viele Universitäten betreiben solche Inkubatoren eigens für ihre Studenten und Wissenschaftler, aber auch Unternehmen bieten sie an. Parallel hat sich daraus auch eigenes Unternehmertum entwickelt, bekanntestes ist die Start-up-Schmiede Rocket Internet. (fwo)

IST DIE ZEIT DER GARAGE VORBEI? In der Hauptstadt scheint die Professionalisierung der Existenzgründung in mehr als drei Jahrzehnten gelungen zu sein. Es wurde ein breites Netz an Fördermöglichkeiten für junge Gründer sowie für innovative und etablierte Unternehmen geschaffen. Wer gründen möchte und Hilfe benötigt, kann diese auch finden. Doch sicherlich wird es auch in Zukunft noch den einen oder anderen Nachfolger von Bill Gates und Steve Jobs geben, der den Grundstein für sein „next big thing“ in seiner Garage oder vielleicht sogar nur im Philipp Roos Smartphone legt. www. gruenderzentren-in-berlin.de

Netzwerk

i LAND BETREUT ZENTREN Die landeseigene Innovations-Zentrum Berlin Management GmbH (IZBM) wurde 1986 für den Aufbau und wirtschaftsfördernden Betrieb von Technologie-, Innovations- und Gründerzentren an verschiedenen Standorten in Berlin gegründet. Bis 2012 betreute es das BIG – Berliner Innovations- und Gründerzentrum im Technologie- und Innovationspark Berlin (TIB). Die IZBM konzipierte und betreibt seit September 1991 das Innovations- und GründerZentrum (IGZ) in Kooperation mit der Humboldt-Universität zu Berlin sowie seit September 1997 das Internationale Gründerzentrum (OWZ) in Berlin-Adlershof. Die IZBM betreut außerdem das Charlottenburger Innovations-Centrum (CHIC) in Kooperation mit der Technischen Universität Berlin und der Universität der Künste. Außerdem ist sie Initiator des InnoKolleg, dem Netzwerk der Innovationszentren in der Berliner Region sowie Gründungsmitglied des ADT – Bundesverband Deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren e. V. www.izbm.de

BILD: RAWPIXEL LTD/ISTOCK/THINKSTOCK

Berlin Partner, IHK, Handwerkskammer, Investitionsbank Berlin und das Existenzgründerinstitut haben sich zum „Gründungsnetzwerk Berlin“ zusammengeschlossen. Ziel ist, gründungswilligen Menschen ‒ unabhängig von der Branche und auch nicht ausschließlich für technologieaffine Vorhaben ‒ Informationen, Beatung und Unterstützung in allen Verwaltungsverfahren aus einer Hand anzubieten. Das Netzwerk bietet überdies auf seiner Internetseite erste Orientierung sowie die Möglichkeit, persönliche Kontakte zu erfolgreichen Existenzgründern oder beratenden Experten zu knüpfen. Weiterer Schwerpunkt ist eine breite Palette an Kursen zu allen Aspekten der Selbstständigkeit. (fwo)

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Wirtschaft

SPEZIAL | Anzeigen-SonderverĂśffentlichung | 20. Oktober 2015

BILD: BRIANAJACKSON/ISTOCK/THINKSTOCK

E

ben noch bastelten sie in einer alten Schule in Berlin an ihrer neuen Software fĂźr Online-Beratungen per Video- oder Voice-Chat. Heute kĂśnnen die GrĂźnder des Berliner Start-ups „experto“ auch mal potenzielle Kunden persĂśnlich empfangen. Denn gearbeitet wird seit neuestem in modernen, hellen Räumen an der WinterfeldtstraĂ&#x;e in SchĂśneberg. Der Grund: „experto“ ist der neueste Zuzug im „hub:raum“ der Telekom, dem 2012 gegrĂźndeten FĂśrderzentrum fĂźr Startups. Die werden hier nicht nur mit schicken BĂźroräumen, sondern auch mit bis zu 300.000 Euro unterstĂźtzt. STRATEGISCHE KOOPERATION. Dahinter steckt nicht die reine Wohltätigkeit fĂźr den IT-Nachwuchs. „Es ist eine echte Win-Win-Situation fĂźr beide Seiten. Wir mĂśchten frĂźh Innovationen, Wachstumsstärken und Chancen erkennen und somit neue Geschäftsfelder erschlieĂ&#x;en“, erläutert Peter Borchers, Leiter von hub:raum. Das Angebot kommt bei vielen GrĂźndern gut an. „Mit der Telekom als Partner werden wir unserem Ziel sicherlich groĂ&#x;e Schritte näher kommen“, glaubt jedenfalls Felix Anthonj, GrĂźnder von experto. In den Metropolen wie Berlin, aber auch Hamburg, MĂźnchen oder KĂśln ist solch eine strategische Kooperation längst Alltag. Kaum eine Branche, kaum ein Konzern ist nicht durch die rasante Entwicklung der Digitalisierung beeinusst. NatĂźrlich will da niemand etwas verschlafen, und so sitzen viele junge, hochmotivierte GrĂźnder, die frisch von der Uni eben noch in kleinen BĂźros oder im eigenen Wohnzimmer an neuen SoftwarelĂśsungen gewerkelt haben, mit im Boot bei den Global Playern. Die Liste ist lang und wird immer länger: SAP, Bayer, Daimler, BMW, Lufthansa, IBM, Siemens, die Deutsche Bahn, Microsoft, die Telekom... FLINKER ALS DIE EIGENE ENTWICKLUNGSABTEILUNG. „Start-ups haben fĂźr die etablierte Wirtschaft den Vorteil, dass sie unabhängig, exibel, experimentier- und risikofreudig sind“, sagt Christian Breitkreutz von der Industrie und Handelskammer (IHK) in Berlin, „mit ihren Innovationen, Geschäftsmodellen und technologischem Know-how kreieren sie nicht selten die Trends von morgen.“ Deutsche Technologiekonzerne haben die „GaragentĂźftler“ fĂźr sich entdeckt. Nahezu alle leisten inzwischen ‒ trotz eigener, groĂ&#x;er Entwicklungsabteilungen ‒ mit „Inkubatoren“ (Brutkästen), „Acceleratoren“ (Beschleuniger) oder auch ‒ klassischer ‒ mit Risikokapitalfonds gern Starthilfe fĂźr die kreativen Kleinen. Neben der FrĂźhpha-

AM ENDE EIN GESCHĂ„FT. Zum Beispiel hub:raum-Kind „Salonmeister“ aus Berlin: Das Start-up kam Ende 2014 beim grĂśĂ&#x;eren britischen Mitbewerber „Wahanda“ unter und expandiert kräftig auch in anderen europäischen Ländern. Der genaue Ăœbernahme-Preis wurde nicht bekannt, aber die Briten kauften auch der Telekom ihre vereinbarten Anteile an der erfolgreichen, deutschen Online-Buchungsplattform fĂźr FrisĂśr- und Wellness-Termine ab. Die temporäre, strategische Kooperation wurde zur beiderseitigen Zufriedenheit beendet. MĂśglich wurden Ăœbernahme und Expansion durch stolze 26 Millionen US-Dollar, die Wahanda alleine 2014 bei Investoren einsammeln konnte. „Wenn man es schlau anstellt, kann aus einer Zusammenarbeit eine echte Symbiose werden, die auf beiden Seiten gleichermaĂ&#x;en Wert stiftet“, so Peter Borchers.

So geht Win-Win GroĂ&#x;e Konzerne mit Markterfahrung und etablierten Vertriebswegen nehmen pďŹ fďŹ ge Start-ups mit frischen Ideen gerne unter ihre Fittiche senďŹ nanzierung werden BĂźroräume ‒ gerne in direkter Umgebung des Unternehmens ‒ gestellt, Kontakte mit internen Experten vermittelt und Zugang ermĂśglicht zu den Vertriebswegen und Kundenkreisen des Konzerns. Und genau diese Infrastruktur und Erfahrung mit der Verbreitung des Produktes ist es, die den Start-ups in der Regel fehlt. Besonders im expandierenden und schnelllebigen Bereich der Digitalisierung sind viele GrĂźnder mit neuen IT-Produkten und Ideen aber stark und schnell. GroĂ&#x;e Konzerne dagegen agieren naturgemäĂ&#x; oft unexibel und behäbig. Die Kooperationen ersparen ihnen wertvolle Zeit bei der Entwicklung digi-

taler Anwendungen. „Durch den Zukauf von Start-ups kĂśnnen sie neben ErďŹ ndergeist noch junge, innovative und hoch qualiďŹ zierte Mitarbeiter einkaufen“, so die Einschätzung von Christian Breitkreutz von der IHK. Wenig Ăźberraschend: FĂźr diese UnterstĂźtzung fordern die GroĂ&#x;en der Branche in der Regel vertraglich festgelegte Gegenleistungen; oft in Form von Anteilen bei den jungen Unternehmen. Beim hub:raum der Telekom etwa sind es, laut Auskunft von Telekom-Sprecherin Verena Fulde, zwischen 10 und 15 Prozent. NatĂźrlich will man „partizipieren, wenn es später gut läuft“, schlieĂ&#x;lich bringe man die Start-ups „auf die Erfolgsspur“.

BRANCHENĂœBERGREIFEND. Die einstigen Vorurteile gegenĂźber jungen GrĂźndern ‒ chaotisch, unerfahren, mittellos, ohne Ausdauer ‒ scheinen inzwischen abgebaut. Stattdessen rĂźcken die Potenziale, die dem groĂ&#x;en Partner langfristig neue Kunden-Felder erschlieĂ&#x;en sollen, immer mehr in den Focus. Einige Beispiele: Auch die Pharmaindustrie setzt verstärkt auf den Nachwuchs aus der IT-Szene. So hat Branchenriese Merck aus Darmstadt jĂźngst im September die ersten drei Start-ups in seinem neuen Innovationszentrum gleich gegenĂźber der Konzernzentrale unter seine Fittiche genommen. Alle drei werden ďŹ nanziell mit jeweils 25.000 Euro, BĂźroräumen und Beratung unterstĂźtzt. Im Gegenzug erhält Merck eine stille Beteiligung. Die Nase vorn im KooperationsKarussell haben aber auch viele Start-ups aus der Hauptstadt. So entwickelten zum Beispiel die Berliner GrĂźnder „Ally“ fĂźr Volkswagen den VW Cebit Navigator ‒ eine Mobilitäts-App zur diesjährigen IT-Messe in Hannover. Die Macher von „Talentwunder“ am Prenzlauer Berg haben eine Online-Plattform entwickelt, mit der Firmen neue Fachkräfte in den Sozialen Medien ďŹ nden kĂśnnen. GefĂśrdert werden sie vom IT-Riesen IBM. Auch Vodafone setzt auf eine Kooperation mit einem GrĂźnder. Die Mobilfunkgesellschaft unterstĂźtzt das Berliner Label „Mila“, ein digitaler Marktplatz fĂźr Nachbarschaften. FĂźr den eher klein- und mittelständisch geprägten Wirtschaftsstandort Berlin bedeutet die vitale GrĂźnderszene ein „verstärktes Interesse international renommierter Unternehmen“, hebt IHK-Sprecher Breitkreutz hervor. „Das Signal solcher Kooperationen ist: Berlin lohnt sich ‒ fĂźr jedes Unternehmen.“ Susanne KĂźppers

Start-ups wertschätzen die inspirierende Atmosphäre von Q110, etwa fßr Gespräche mit Geschäftspartnern oder ihrem Bankberater

BrĂźckenbauer fĂźr Start-ups

Das Expertenteam Startups@Berlin der Deutschen Bank ist eigens fĂźr digitale GrĂźnder da.

O

utďŹ ttery, DaWanda, SoundCloud oder Zalando ‒ trotz unterschiedlicher Geschäftsmodelle haben diese Unternehmen etwas gemeinsam: Sie stehen fĂźr Erfolgsgeschichten von Start-ups und sie haben ihren Sitz in Berlin. Während die GrĂźnderszene stetig wächst, sind die jungen Unternehmer in der innovativen Berliner Community gut vernetzt. Bei allem technischen Know-how ist jedoch der Beratungsbedarf von Startups in unternehmerischen Fragen sehr groĂ&#x;.

im täglichen Dialog mit Start-ups voneinander zu lernen: „Etablierte“ Industrien kĂśnnen von GrĂźndern und Kunden wichtige Impulse fĂźr ihre kĂźnftige Unternehmensentwicklung erhalten. Ein ideales Umfeld fĂźr diesen Austausch lässt sich in Q110 erleben. Dort entwickelt die Deutsche Bank in einem Customer Lab gemeinsam mit ihren Kunden die Zukunft des Banking und der Kundenberatung, etwa bei gemeinsamen Workshops. AuĂ&#x;erdem kĂśnnen die Kunden hier die digitalen Angebote der Deutschen Bank ausprobieren.

Die Deutsche Bank hat fĂźr die Betreuung der Start-ups ein eigenes Expertenteam. Von zwei Filialstandorten aus kĂźmmert sich das Team um die spezielle Zielgruppe. Das sind die Filiale der Deutschen Bank Unter den Linden und „Q110 - Die Deutsche Bank der Zukunft“ in der FriedrichstraĂ&#x;e. Start-ups kĂśnnen auf die komplette Expertise der Bank zugreifen ‒ zum Beispiel im Zahlungsverkehr, im Auslandsgeschäft, im Kapitalmarkt-Bereich oder auch in der VermĂśgensverwaltung. Feste Ansprechpartner bieten den Unternehmen Dienstleistungen und Beratung aus einer Hand. Die Experten der Bank sind auch BrĂźckenbauer und stellen Ăźber ihre Netzwerke Kontakte zu anderen wichtigen Akteuren und Institutionen her. Ăœber das tägliche Geschäft hinaus geht es auĂ&#x;erdem darum,

JULIANE HĂ„NTSCH IST LEITERIN DES TEAMS GESCHĂ„FTSKUNDEN IN Q110 UND BEGLEITET START-UPS SEIT VIELEN JAHREN KONTAKT: JULIANE.HAENTSCH@DB.COM MEHR INFOS: WWW.DEUTSCHE-BANK.DE/STARTUPS

Berlin QII0 – Die Deutsche Bank der Zukunft | FriedrichstraĂ&#x;e 181 | 10117 Berlin | www.q110.de

innoki Coaching fĂźr innovative Unternehmen Unternehmen und Organisationen Impulse in der Produktentwicklung geben, interne Strukturen innovativer und fĂźr Mitarbeiter attraktiver gestalten, kreatives Potenzial innerhalb von Arbeitsteams freisetzen – diesen Aufgaben hat sich innoki verschrieben. Die Mitte zwischen menschlichen BedĂźrfnissen, technischer Umsetzbarkeit und wirtschaftlicher Rentabilität zu treen, ist eine der grĂśĂ&#x;ten Herausforderungen heutiger Organisationen und Unternehmen. „Wir verstehen uns als Zukunftswerkstatt, in der Organisationen das Handwerkszeug fĂźr innovationsfĂśrderliche Arbeitskultur erlernen. Dabei erarbeiten wir LĂśsungen fĂźr Prozessverbesserungen und neue Geschäftsmodelle immer bereichsĂźbergreifend“, sagt Paul Weinhausen, MitgrĂźnder von innoki. Innoki setzt auf Design Thinking. Dieser Ansatz soll zu neuen Ideen fĂźhren, die unbedingt auch aus Anwendersicht Ăźberzeugend und nicht mit Zwang behaftet sein sollen. Das setzt eine groĂ&#x;e Portion Empathie voraus. „Wir machen Komplexität bearbeitbar, indem wir mit Menschen aus unterschiedlichen Disziplinen kreative Prozesse durchlaufen. Design Thinking funktioniert in Schleifen. Jede Idee, und ist sie noch so abwegig, kann Baustein fĂźr die groĂ&#x;e LĂśsung sein“, erklärt Weinhausen. Das Team besteht aus 20 GrĂźndern aus ganz verschiedenen Bereichen. Kennengelernt haben sie sich vor zwei Jahren im Rahmen eines Design Thinking Studiums am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam. Was zunächst als freies Zusammenarbeiten in Netzwerkform begonnen hat, hat sich im April dieses Jahres zu einer festen Firma entwickelt, in der alle gleichberechtigt sind. „Mit 20 Menschen ein Unternehmen

ohne Chef zu grĂźnden, ist ungewĂśhnlich. Als wir alle zum Notar gingen, hatte der gar nicht genĂźgend Plätze fĂźr uns“, erinnert sich Weinhausen. Das BĂźro von innoki liegt am Herrmannplatz. Es kann exibel gestaltet werden, denn um mit Design Thinking zu arbeiten, braucht es einen Raum, der inspiriert. „Obwohl wir bundesweit und international arbeiten, fĂśrdern wir auch bewusst die regionale Wirtschaft“, sagt Paul Weinhausen und verweist auf eine Veranstaltungsreihe zur Fehlerkultur in Adlershof. Hier werden Verantwortungsträger mit Unternehmersitz in Adlershof zu einem Forum eingeladen, in dem Fragen rund um Innovationsentwicklung besprochen werden kĂśnnen. (sk) www.innoki.de

BILD: BRUMM

Bild: Deutsche Bank AG

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Start up

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Neue Kultur des Scheiterns

Eine neue Geschäftsidee ist immer ein Wagnis – wer es eingeht, sollte mit Fehlern konstruktiv umgehen und nicht mit Häme Ăźberzogen werden, wenn der Erfolg ausbleibt

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in Zwischenrufer aus der SPD lässt dem FDP-Bundesvorsitzenden Christian Lindner Anfang des Jahres im NRW-Landtag den Kragen platzen. Der Liberale stĂśĂ&#x;t mit seiner Wutrede eine Debatte Ăźber die „Kultur des Scheiterns“ an. Wie so viele hatte er einmal ein NewEconomy-Unternehmen gegrĂźndet, das keinen Erfolg hatte. Dass er dies Jahre später noch vorgeworfen bekomme, so Lindner, jucke ihn persĂśnlich weniger. Er mache sich lediglich Sorgen, welche Auswirkungen diese Häme auf grĂźndungswillige junge Leute haben kĂśnnte. Wer sich mit einer neuen Idee an den Markt wagt und damit das Wirtschaftsleben bereichert und erneuert, geht immer ein Risiko ein. Fachleute plädieren längst fĂźr einen konstruktiveren Umgang mit gescheiterten Geschäftsideen, die gerade in der schnellebigen digitalen Welt nicht selten sind. ZWEITE CHANCE. OďŹƒzielle Statistiken belegen, dass viele der hochgejubelten und risikoreich ďŹ nanzierten Start-ups scheitern. 338.000 ExistenzgrĂźndungen zählte das Institut fĂźr Mittelstandsforschung im vergangenen Jahr, allerdings quer durch alle Branchen und BetriebsgrĂśĂ&#x;en. DemgegenĂźber gab es 354.000 Pleiten. Schon macht das Wort von den „neuen Gescheiterten“ die Runde. Zu oft reichen hohe FĂśrdersummen und fabelhaft klingende Ideen nicht aus, um ein Business zum Erfolg zu fĂźhren. Wenn ein Start-up scheitert, ist das zuerst einmal niederschmetternd fĂźr denjenigen, der es mit viel Arbeit aufgebaut hat. Aber es birgt Chancen, denn aus Fehlern lässt sich

viel lernen. Und auch das ist wiederum eine Geschäftsidee: Im Frßhjahr 2014 ging zum Beispiel rehype.it an den Start. Mit dem Projekt wollte Grßnder Tom Schneider gescheiterten Projekten eine zweite Chance bieten. Interessenten konnten Marken, Domains oder komplette Unternehmen ßber den Marktplatz verkaufen. Daneben setzen solche Initiativen an, eine neue Fehlerkultur in Deutschland weiter zu etablieren.

Eigene und andere Fehler analysieren und es beim nächsten Mal besser machen „Zu scheitern ist in Deutschland ein absolutes Tabuthema. Doch dadurch kann man auch wachsen. Und fast immer wird vergessen, dass der Misserfolg eines Projekts ganz unterschiedliche Ursachen haben kannâ€?, meinte seinerzeit Katharina Lewald von rehype.it ‒ das inzwischen allerdings auch eingestellt ist. Den Ansatz, Fehler zu „erlauben“, hat auch die Internetseite autopsy.io zum Prinzip erhoben und listet gescheiterte Start-ups sowie die GrĂźnde fĂźr das Scheitern. AUF EIN NEUES. Es hat also den Anschein, dass auch die vielbejubelte Berliner GrĂźnderszene jetzt den gleichen Prozess durchläuft wie seinerzeit das Silicon Valley, wo

ebenfalls massives Unternehmens-Sterben zu einer groĂ&#x;en ErnĂźchterung fĂźhrte. „Scheitern ist eine Chance zum Reset“, betont auch Alexander HĂźlsing von der Internetplattform deutsche-startups.de. Durch Ermittlung und Analyse von Fehlern besteht die MĂśglichkeit, es im nächsten Anlauf einiges besser zu machen. Immer wieder beispielhaft angefĂźhrt werden die GrĂźnder der Internet-Riesen Microsoft und Amazon: Auch Bill Gates und Je Bezos blieben mit ihren ersten Unternehmungen erfolglos. Doch das hinderte sie nicht, es weiter zu versuchen.

Ein geschäftlicher Absturz bietet die MÜglichkeit, bestehende Fehler beim nächsten Versuch zu vermeiden und zukßnftig es stattdessen besser zu machen

EHRLICHE ANALYSE. Ursachenforschung bringt durchaus Gemeinsamkeiten zutage. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat die GrĂźnde fĂźr das Scheitern genauer analysiert, indem sie die Geschäftskonzepte von Jungunternehmern auswertete. Demnach begehen GrĂźnder vor allem sieben Fehler, wozu vor allem unzureichende Branchenkenntnisse, mangelndes Detailwissen und kaufmännische Mängel zählen. Das sei jedoch an sich kein groĂ&#x;es Problem, da sich die Kenntnisse erwerben lieĂ&#x;en. Zum Problem werde es erst, wenn diese Themen gar nicht ernst genommen werden. Das sei jedoch bei vielen GrĂźndern der Fall. Auch das Thema „Fehlender Nutzen“ spielt eine Rolle. In 44 Prozent der Fälle haben sich die GrĂźnderkeineGedankendarĂźbergemacht, ob der Kunde das Produkt Ăźberhaupt gebrauchen kann. Diese Frage sollten GrĂźnder in der Euphorie Ăźber die eigene Idee Tanja von Unger nicht vergessen.

BILD: IGOR MAZUR/HEMERA/THINKSTOCK

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BRLO

BILD: BRLO

Handwerklich gebrautes Bier aus Berlin

LĂśsungsanbieter und BeratungsproďŹ s gesucht! BRLO – das ist der alt-slawische Ursprung des Namen Berlins. Seit Sommer 2014 stehen die vier Buchstaben allerdings auch fĂźr handwerklich gebrautes Bier aus der Hauptstadt. Ein Start-up mit Sitz in Berlin-Mitte hat es sich mit der „Craft-Beer“-Marke zum Ziel gesetzt, traditionelle Braukunst mit neuen Geschmackserlebnissen zu verbinden. Denn deutsches Bier halten die drei GrĂźnder von BRLO zwar fĂźr qualitativ hochwertig, aber dafĂźr die Auswahl zu eintĂśnig. Dass das auch anders geht, haben sie im Ausland festgestellt – und kurzum beschlossen, den Berliner Biermarkt mit ihrem selbstgebrauten Bier ein wenig aufzumischen. Zu klassischen Bieraromen kommen bei BRLO Anklänge von FrĂźchten, Karamell oder Honig. In der Herstellung werden dabei biologische Zutaten verwendet. „Wir wollten eine hochwertige und zeitgenĂśssische Craft-Beer-Marke etablieren, welche in unserer Hauptstadt verwurzelt ist“, erklärt MitgrĂźnderin Katharina Kurz. Craft Beer (englisch fĂźr „handwerkliches Bier“) wie BRLO unterscheidet sich von den groĂ&#x;en industriellen Brauereien in vielerlei Kriterien: Es

wird in kleinen Mengen produziert, auĂ&#x;erdem werden verschiedene, auch internationale Bierstile ausprobiert. „AuĂ&#x;erdem arbeitet man kreativer und experimenteller mit den Rohstoffen“, so Katharina Kurz. „Hier dĂźrfen die Biersorten nach jeder AbfĂźllung auch gerne einmal ein wenig anders schmecken.“ Mittlerweile ist BRLO nicht nur in Restaurants und Bars in Berlin zu ďŹ nden, sondern ist in ganz Deutschland und sogar im Ausland zu kaufen. Das Sortiment enthält inzwischen vier Biere: das klare und sĂźďŹƒge „Helle“, das Pale Ale, welches eher hopfenbetont ist, und seit diesem FrĂźjahr das neue Baltic Porter – dunkel und malzig-karamellig im Geschmack. Auch die Berliner WeiĂ&#x;e gehĂśrt seit neuestem zum Sortiment. Derzeit werden die Biere an zwei Standorten in Sachsen-Anhalt und Brandenburg gebraut, Ziel ist aber eine eigene, kleine Brauerei in Berlin. Der Name BRLO spricht sich Ăźbrigens wie „Berlo“ aus. Wie die Leute das Bier genau nennen, ist dem dreikĂśpďŹ gen Team aber eigentlich egal: „Hauptsache, es schmeckt.“ (lal) www.brlo.de

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igitales Arbeiten bildet eine elementare Basis fßr zukßnftigen Erfolg. Die Unternehmen, die ihre Workows digital abbilden und damit automatisiert einfacher arbeiten, haben den entscheidenden Vorsprung. Doch wo ist Digitalisierung am nÜtigsten? Welche Tools sind die richtigen und wie kommt man zu einer ganzheitlichen Digitalstrategie? Wichtige Fragen, die sich in diesem Kontext fßr die Entscheider der Unternehmen ergeben.

tal einfach erfolgreicher ist und sich fĂźr eine digitale Arbeitswelt wappnet. Eine Teilnahme umfasst neben der Präsentation an einem Company Touch Point, die Ausrichtung eines Workshops. Vermitteln Sie praxisorientiertes Digitalwissen wie zum Beispiel „10 Tipps beim Digitalen Vertrieb“ in einem Themen-Workshop. Bieten Sie Ihre Tools zum Ausprobieren an oder zeigen Sie mit Ihrem Kunden, wie seine Digitale Transformation mit Ihren LĂśsungen und Services gelang. Setzen Sie sich in Elevator Pitches gegen andere Anbieter durch oder diskutieren Sie bei PaInnovative Tools nels mit weiteren Experten mit.

Die Connexpo tools hat die LĂśsung. Vom 15. bis 16. Juni 2016 versammelt sie auf dem Berliner Messegelände Digitalexund digitale Strategien perten und Tool-Anbieter, die ihr KnowKurz und knapp. Als LĂśsungsanbieter, im Juni in Berlin how teilen und konkrete LĂśsungsvorBerater und Digitalagentur begeistern Sie auf der tools Top-Entscheider und schläge liefern. Grundsätzlich widmen sich dabei alle Themen und Tools der Automatisierung positionieren sich frĂźhzeitig als Experte fĂźr die Digitavon Prozessen am Kunden, im Team, im Management. le Transformation. Sie gestalten die Konferenz aktiv mit und geben den Fachbesuchern einen echten Mehrwert. Inspiration, Weiterbildung, Ausprobieren ‒ dies sind die drei SchlagwĂśrter fĂźr die praxisorientierte Konferenz. In Sichern Sie sich bis zum 15. Januar 2016 Ihren Early-BirdKombination mit verschiedenen Networkingangeboten Rabatt von zehn Prozent. und intensiven Workshops entsteht ein spannender Rahmen mit hohem Mehrwert. Start-ups aufgepasst! FĂźr alle jungen Unternehmen gibt es ein vergĂźnstigtes Angebot; es ist auf 15 Start-ups limiSie bieten webbasierte Tools oder helfen Unternehmen tiert. Die Voraussetzungen und Preise ďŹ nden Sie unter auf dem Weg der Digitalen Transformation? Dann seien www.tools-berlin.de. Bewerben kann man sich bis zum Sie bei der tools dabei und zeigen Sie, wie man digi15. Dezember 2015 unter tools@messe-berlin.de. Messe Berlin GmbH | Messedamm 22 | 14055 Berlin

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Beweisen, dass es funktioniert.

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Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.

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Wir machen den Weg frei. Eine große Idee braucht große Unterstützung. In unseren GründerCentern bieten wir Ihnen eine umfassende Beratung zu allen Themen der Existenzgründung: GründerCenter Berlin: Ludwig-Erhard-Haus, Fasanenstraße 85, 10623 Berlin, Tel.: 030 3063-1159 GründerCenter Brandenburg: Brandenburger Straße 30 –31, 14467 Potsdam, Tel.: 030 3063-1180 gruendercenter@berliner-volksbank.de www.berliner-volksbank.de/gruendercenter


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