Grüne Woche
2016 15. bis 24. Januar auf dem Messegelände
BLUMENHALLE Der farbenfrohe Karneval als Vorbild für Gärtner.
PARTNERLAND Marokko stellt sich mit seinen Produkten vor.
GUTES AUS DER HEIMAT 14 Bundesländer präsentieren ihre Leckereien. GETTY IMAGES
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Berliner Zeitung · Nummer 11 · Donnerstag, 14. Januar 2016
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Grüne Woche
80
Prozent der Verbraucher vertrauen in der Lebensmittelwirtschaft besonders den Bauern und dem Lebensmittelhandwerk.
48,2
Millionen Tonnen Getreide wurden im vergangenen Jahr in Deutschland geerntet.
18,7
Milliarden Tassen Tee konsumieren die Deutschen jährlich. MESSE BERLIN/HANS SCHERHAUFER
Mehr als 10 000 Frühjahrsblüher und etwa 20 000 andere Blumen werden in der Blumenhalle die Augen der Besucher erfreuen.
30
Venezianische Gondeln und Tausende Blüten Die Gärtner feiern den „Karneval der Blumen“ am neuen Standort in der Halle 2.2
Kilogramm Arganfrüchte werden benötigt, um einen Liter des wertvollen marokkanischen Öls herzustellen. Für einen Liter Arganöl bezahlt man im Handel zwischen 90 und 120 Euro.
177
Millionen Geflügeltiere werden in deutschen Betrieben gehalten.
7 400
Liter Milch gibt eine Kuh durchschnittlich im Jahr. Das entspricht einer Tagesmenge
K
arneval steht für Lebensfreude und Farbenpracht. Die Blumenhalle will dies in diesem Jahr mit verschiedensten Pflanzen und Blüten aus aller Welt darstellen. Bunt und fröhlich wie der Karneval. Wohl wird sie dann von den Besuchern wieder zur beliebtesten Halle der Internationalen Grünen Woche gewählt werden. Angelehnt an den Karneval in Venedig, werden auf rund 1 600 Quadratmetern Wasserfläche 40 venezianische Gondeln, umgeben von 50 karnevalistisch und blumenreich kostümierten Figuren Blickfang im zentralen Hallenbereich sein. Mehr als 10 000 Frühjahrsblüher – Krokusse, Narzissen und Tulpen – sowie etwa 20 000 Blühpflanzen – Rosen, Azaleen, Amaryllis und Orchideen – spiegeln durch ihre Farbe und ihren Duft die mit Garten und Natur verbundene Lebensfreude wider. Nachwuchs-Werbung der Gärtner Der Gartenbau ist vielseitig, seine Produkte sind gesund, und der gärtnerische Berufsstand ist in der Gesellschaft sehr geschätzt. Auf der Grünen Woche werden der Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG) und seine Mitaussteller den Besuchern in der Halle 2.2 einen bunten Stand mit vielen Neuigkeiten und Wissenswertem präsentieren. War es zur Internationalen Grünen Woche 2015 der Apfel, so sind in diesem Jahr Gemüse und Speisepilze Schwerpunkte ihrer Ausstellung. Unter dem Motto „Gartenbau – Natürlich gesund“ informiert der ZVG über schmackhafte und gesunde, saisonale und regionale
Produkte. Bei regelmäßig stattfindenden Verkostungen können sich die Gäste selbst von der Qualität dieser gärtnerischen Produkte überzeugen. Natürlich werden auch Blumen und Pflanzen ein wichtiger Blickfang des Standes sein. Hilfe vom Pflanzendoktor
Der Zentralverband Gartenbau informiert über Beruf und grüne Zukunftsperspektiven. Die Grün Berlin GmbH stellt neben den Parkanlagen Britzer Garten und Gärten der Welt die Konzepte für die Internationale Gartenschau Berlin 2017 vor. Und die Friedhofstreuhand präsentiert vielfältige Entwicklungen einer neuen Grab- und Friedhofskultur.
Die Besucher der Halle 2.2 erhalten fachkundige Auskunft rund um alle Fragen des Gärtnerns. Auch ein „Pflanzendoktor“ Eine Gartenausstellung auch fürs Umland beantwortet die Fragen interessierter Die Internationale Gartenbauausstellung Hobbygärtner. IGA Berlin 2017 greift die Gegensätze der Der Zentralverband Gartenbau will mit Hauptstadt auf und wirkt über die Stadtvielen Aktionen auf den grünen Beruf auf- grenzen hinaus. Darum präsentieren sich merksam machen und über entsprechende auch die östlich Berlins gelegene StadtAusbildungsmöglichkeiten informieren – Umland-Region auf der Messe – dazu zähschließlich gilt der Beruf als zukunftssicher len der Landkreis Märkisch-Oderland sound krisenfest. wie die Städte und GeEin erfolgreicher Garmeinden Altlandsberg, Das Weinwerk tenbau braucht gute und Fredersdorf, Hoppewill die verlässliche Rahmengarten, Neuenhagen bedingungen. Die Grüne und Rüdersdorf. handwerkliche Bandbreite Woche ist daher für den Die fünf Kommuund Individualität ZVG eine gute Plattform, nen, die verkehrsgünsdes deutschen um mit der Politik ins tig an Berlin angebunWeins darstellen. Gespräch zu kommen. den sind, stellen sich Wichtiger Partner als „Korrespondenzresind die Berliner Gartengion IGA 2017 – Garten freunde, die mit zahlreichen Pflanzenneu- Nachbarn“ vor und präsentieren ihre heiten, Beratungsangeboten, Musterklein- grünen Juwelen von Garten-, Schloss- und gärten und Tipps rund um das Gärtnern fes- Museumsparkanlagen sowie die naturter Bestandteil der Messe sind. hafte Vielfalt mit großem Biotop und In diesem Jahr sind die Landesverbände Artenreichtum. Brandenburg und der Verband der KleinIn Zusammenarbeit mit zahlreichen Bergärtner Baden-Württemberg Gäste der liner Bildungseinrichtungen wird es wieder Berliner Gartenfreunde. ein Grünes Bildungszentrum geben. Hier
stellen die Lenné-Oberschule und die Lehranstalt für Gartenbau und Floristik Großbeeren Themen der „grünen Aus-, Fort- und Weiterbildung“ insbesondere für junge Menschen vor. Wein direkt vom Winzer In direkter Nachbarschaft zur Blumenhalle präsentieren sich die deutschen Weine und Sekte mit einem völlig neuen Konzept, bei dem speziell deutsche Winzer stärker in den Fokus rücken. Ausschließlich inländische Weine und Schaumweine von selbstvermarktenden Weinerzeugern werden dort an den Ständen angeboten, ausgeschenkt und verkauft. Die bislang auf der Grünen Woche stets vertretenen Weinhändler erhalten dafür jeweils einen eigenen Standort auf der Messe für die Präsentation und den Verkauf ihrer gesamten Produktpalette sowohl an nationalen als auch an internationalen Weinen. Das Weinwerk wird die handwerkliche Bandbreite und Individualität des Weins darstellen. Außerdem erhalten die Besucher dort auch touristische Angebote und typische Nahrungsmittelspezialitäten aus den 13 verschiedenen deutschen Weinanbaugebieten. In Kooperation mit dem Radiosender Radio Berlin 88,8 wird in der Halle 2.2 ein interessantes und abwechslungsreiches Bühnenprogramm mit Vorträgen, Musikdarbietungen und Diskussionsrunden die Besucher unterhalten. (ag.)
von etwas mehr als 20 Litern.
Nutztier Regenwurm
4,5
Liter Rohmilch werden für die Produktion von 250 Gramm Butter verwendet.
165
Liter Bohnenkaffee trinkt jeder Deutsche im Durchschnitt im Jahr.
In der Bio-Halle kann man selbst Mehl mahlen und erfahren, wie sich der Boden auf Geschmack von Gemüse und Wein auswirkt
D
ie Besucher der Bio-Halle 1.2b können mit allen Sinnen erfahren, was Bio auf dem Acker und im Stall auszeichnet, wie Bio-Brot gebacken, Haferflocken gepresst oder Bio-Käse hergestellt werden. An bunten Ständen stehen Bio-Landwirte, -Produzenten und -Händler nicht nur Rede und Antwort, sondern sie wollen die Messebesucher auch mit der nachhaltigsten Form der Land- und Lebensmittelwirtschaft begeistern und Fragen beantworten wie: Was macht Bio besonders? Wieso setzen ÖkoBauern ihre Tiere an die frische Luft, und wie schützen Bio-Bauern ihre Pflanzen vor schädlichen Insekten und Krankheiten? Warum sind Regenwürmer ihre Lieblingstiere? Was verbindet Artenvielfalt, Mühlenfahrräder und Biodynamik? Und was hat das alles mit unserem Essen und Trinken der Zukunft zu tun? Boden: Unersetzbare Lebensgrundlage
10,2
Millionen Tonnen Kartoffeln konnten auf deutschen Agrarflächen im Jahr 2015 geerntet werden.
Am Naturland-Stand wird unter fachkundiger Anleitung den Geheimnissen des Bodens, der krümeligen Grundlage des Ökolandbaus, auf den Grund gegangen. Am Pigmente-Tisch kann man Erde sieben, mörsern, mischen – eine selbstgestaltete „Höhlen“-Tapete zeigt dann, wie bunt die Welt unter Tage sein kann. Der große Maulwurfstisch lädt zum Spielen ein, und im Regenwurmschaukasten kann man 500 Regenwürmern, den wich-
TOM MAELSA
Bio-Bauern stellen auf der Messe die von ihnen gezogenen Kräuter und Salate vor.
tigsten Nutztieren im Ökolandbau, bei der Arbeit zuschauen. Naturland lädt die Messe-Besucher ein, das große Bodenmemory zu spielen. Allen Teilnehmern winkt eine Überraschung. Vom Saatkorn bis zum Saft Was ist das Besondere an einer Bio-Pflanze? Warum schmeckt manches Gemüse fad und anderes richtig kräftig? Das erfährt der Besucher bei den Demeter-Bauern am biodynamischen Stand und den Aktions-
flächen rund um Sortenvielfalt und Ökozüchtung. Wie halten Bio-Bauern ihre Tiere? Was bedeutet „artgerecht“, und welche Vorteile hat Öko-Tierhaltung? All das kann man am Stand des Anbauverbandes Bioland live erleben – unter anderem am großen Hühner-Mobil. Wie wird aus Bio-Getreide Bio-Mehl, und wie riecht frisch gebackenes Bio-Brot? Beim Biokreis werden verschiedene Getreidesorten präsentiert. Mit einem Mühlenfahrrad und einer Flockenpresse für Weizen, Hafer
und Co. können Grüne-Woche-Besucher selbst Mehl mahlen oder Hafer zu Haferflocken pressen. Gleich nebenan wird frisches Bio-Brot gebacken. Bei der Berliner Bio Company erfährt man hautnah, wie die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft, Verarbeitung und Handel funktioniert. Junge und alte Gäste können eine handwerkliche Molkerei bestaunen, Bauern aus dem Spreewald persönlich kennenlernen, mit Berliner Bäckern sprechen oder havelländischen Fleischern bei der Arbeit zusehen. Das Bundeslandwirtschaftsministerium präsentiert das Bundesprogramm ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN). Messegäste können Bio-Forschern über die Schulter schauen und sich von Bio-Bauern und -winzern die Vielfalt des Ökolandbaus in Mini-Workshops vorstellen lassen. Auf der Bühne warten Debatten, Mitmach-Aktionen für Schulklassen, Quizformate, preisgekrönte Bio-Landwirte und viele Prominente auf den Applaus und die Fragen der Gäste. Mehrmals täglich kocht ein Bio-Spitzenkoch und verrät seine Zubereitungstricks. Bei der „Genussreise“ werden Spezialitäten anwesender Biobauern verkostet, garniert mit Informationen zu den Erzeugerbetrieben. Abends steht eine sinnliche Wein- und Käsedegustation auf dem Programm. (ag.)
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Berliner Zeitung · Nummer 11 · Donnerstag, 14. Januar 2016
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Grüne Woche Marokkanisches Öl und deutsches Bier
40 000
Erstmals ist ein afrikanischen Land Partner der Grünen Woche. Und die einheimischen Brauer feiern 500 Jahre Reinheitsgebot
Z
ur 81. Internationalen Grünen Woche werden mehr als 1 600 Aussteller aus rund 70 Ländern sowie mehr als 400 000 Fach- und Privatbesucher erwartet. Aus einer schlichten lokalen Warenbörse im Premierenjahr 1926 hat sich die Grüne Woche zur weltweit bedeutendsten Ausstellung für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau entwickelt. Seitdem präsentierten sich rund 84 700 Aussteller aus 128 Ländern den mehr als 32,1 Millionen Fach- und Privatbesuchern mit einem umfassenden Produktangebot aus allen Kontinenten. Auch in diesem Jahr ist das so. „Neben dem größten Angebot an regionalen Spezialitäten auf Messen zeigt die Grüne Woche eine globale Marktübersicht der Ernährungswirtschaft aus allen Kontinenten“, sagt Christian Göke von der Messe Berlin GmbH. Erstmals wird mit Marokko ein Staat des afrikanischen Kontinents Partnerland der GrünenWoche sein. Das Königreich präsentiert sich bereits zum 49. Mal auf dieser Leistungsschau.
Geschmack. Dazu zählen die BioHalle, der Seafood-Markt sowie der Markt „Kräuter/ Gewürze/Tee“. Der Deutsche Brauerbund feiert auf der IGW 2016 ein außergewöhnliches Jubiläum: den 500. Geburtstag des Reinheitsgebots.
jährlich im Spreewald geerntet.
Moderne, nachhaltige Landwirtschaft Die vielfältigen Leistungen der Land- und Ernährungswirtschaft werden auf dem ErlebnisBauernhof dargestellt – eine gemeinsame Initiative des Deutschen Bauernverbandes und des Vereins information.medien.agrar unter Federführung des Forum Moderne Landwirtschaft. Die Tierhalle 25 präsentiert sich als Schaufenster der deutschen Tierzucht. Unter anderem werden dort auf der Messe die Bundesschauen „Fleckvieh“ (15. bis17. Januar), „Angus-Rinder“ (19. bis 20. Januar) sowie die „Bundes-Stammbockschau der Schafe“ (22. bis 24. Januar) im Mittelpunkt stehen. Die Sonderschau des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zählt auch in diesem Jahr zu den besonders lehrreichen und informativen Ausstellungsangeboten. Ministerien, Institutionen, Verbände und Unternehmen präsentieren auf der „nature.tec – Fachschau für Bioökonomie“ das gesamte Spektrum der energetischen und stofflichen Nutzung von Agrar- und Forstrohstoffen. An den Ständen von „Multitalent-Holz“ können sich die Besucher vom vielfältigen Nutzen des nachwachsenden Rohstoffes Holz überzeugen. Die Aussteller der Gemeinschaftsschau „Lust aufs Land – gemeinsam für die ländlichen Räume“ präsentieren hingegen ein lebendiges Bild vom Leben auf dem Lande. Anregungen, wie man in seiner Freizeit die Natur und die Landschaft erleben kann, geben Jäger und Angler. Nicht zuletzt präsentiert die Erlebniswelt Heimtiere die beliebtesten und exotische Hausgenossen.
Ein Fest der Sinne Das Ausstellerland bringt das Labyrinth der Gassen und die Vielfalt der Farben, Waren und Gerüche in die Messehallen. Inspiriert von der Architektur der Königsstädte Marrakesch, Fès, Rabat und Meknès ist der marokkanische Pavillon in diesem Jahr eine authentische Reproduktion der Medina. Von Gewürzen, Oliven und Kapern über Datteln, Couscous und Linsen bis zu Arganöl und Rosenblütenwasser – die Aussteller werden die gesamte Palette der marokkanischen Produktvielfalt zeigen. Im Mittelpunkt des marokkanischen Messeauftritts in Halle 18 stehen die verschiedenen Landschaften des nordafrikanischen Landes: Küste, Flachland und Wald, Wüste und Gebirge. 55 Aussteller, Genossenschaften und Vereinigungen aus allen Regionen Marokkos stellen ihre lokalen Produkte vor. Terrakottafarbene Oasendörfer, Dattelpalmen, Nationalparks mit Zedern- und Eichenwäldern, Olivenbaum- und Zitrusfrucht-Plantagen, Sandstrände, Fischerboote und schneebedeckte Gipfel: Die Aussteller begrüßen ihre Besucher nicht nur mit ihren regionalen Spezialitäten, sondern auch mit stimmungsvollen Bildern der verschiedenen Regionen. Auf der kulinarischen Reise kann man beispielsweise Bio-Lebensmittel wie Kaktusfeigenkernöl, Kaktusnektar, Datteln oder Honig aus Provinzen der Sahara genießen, oder eine der essenziellen Zutaten der marokkanischen Küche, Couscous, entdecken. Marokko ist weltweit der einzige Produzent des edlen Arganöls. Das Öl wird sowohl für den Verzehr als auch für kosmetische Anwendungen hergestellt. An den Ständen kann Öl mit marokkanischem Brot probiert werden, und die Genossenschaften präsen-
Tonnen Freilandgurken werden
Blühende Wunder
MESSE BERLIN GMBH/VOLKMAR OTTO
55 marokkanische Aussteller stellen ihre lokalen Produkte vor.
tieren ihre Cremes und Seifen mit Arganöl. Das rote Gold, so nennen die Marokkaner ihren Safran. Wer die Bergregion Marokkos im Pavillon der Grünen Woche besucht, kommt an dem edlen Gewürz nicht vorbei. Die beiden Spitzenverbände der deutschen Lebensmittelwirtschaft – die Bundes-
vereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) und der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL) – laden erneut zum „Dialog Lebensmittel“. Auf den verschiedenen Produktmärkten kommen kulinarische Genießer und gastronomische Entdecker voll auf den
Der Gartenbereich der Grünen Woche zeigt herausragende floristische Arrangements. In der Blumenhalle werden unter dem Leitthema „Karneval der Blumen“ wieder mehr als 35 000 blühende Pflanzen die Gäste erfreuen. Der Landesverband Berlin der Gartenfreunde e. V. zeigt den hohen Stellenwert von Kleingärten für Freizeit und Erholung in der Großstadt. Daneben finden Hobbygärtner ein breites Angebot an Pflanzen für Haus, Terrasse und Garten samt Zubehör – vom Samen bis zum kompletten Fertighaus. Im Mittelpunkt des Konferenzprogramms steht das Global Forum for Food and Agriculture 2016 (GFFA) vom 14. bis 16. Januar, zu dem rund 70 Landwirtschaftsminister und Vizeminister sowie die Spitzenvertreter der Land- und Ernährungswirtschaft erwartet werden. (ag.)
85
Prozent der Deutschen sprechen sich dafür aus, dass das Reinheitsgebot für Bier weiterhin Bestand haben soll.
12,7
Millionen Rinder werden derzeit in Deutschland gehalten. Darunter sind 4,3 Millionen Milchkühe und 670 000 Mutterkühe.
6,3
Prozent beträgt der Anteil der
ökologisch bewirtschafteten Fläche an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland. In Brandenburg liegt der Anteil bei 10,3 Prozent.
5 779
Hektar Riesling-Anbaufläche gibt es in der Pfalz. Damit ist die Weinregion das größte Riesling-Gebiet der Welt.
DIE MESSE AUF EINEN BLICK Das Angebot der Grünen Woche: 1 658 Aussteller kommen aus 68 Ländern. Es reisen mehr als 70 Landwirtschaftsminister aus Ländern aller Kontinente an. Eine starke Präsenz zeigen agrar- und wirtschaftspolitische Delegationen aus dem In- und Ausland. Erwartet werden mehr als 400 000 Besucher. Öffnungszeiten: 15. bis 24. Januar: 10–18 Uhr, Verlängerte Öffnungszeiten: Sonnabend, 16. Januar: 10–20 Uhr, Freitag, 22. Januar: 10–20 Uhr Sonnabend, 23. Januar: 10–20 Uhr Preise: Tageskarte: 14 Euro, Tageskarte ermäßigt (für Schüler und Studenten) 10 Euro, Gruppenkarte (ab 20 Personen) 12 Euro, Schulklassen (mit Schulnachweis) 4 Euro, Familienkarte (2 Erwachsene + max. 3 Kinder bis 14 Jahre) 29 Euro, Happy-Hour-Ticket gültig Mo.–Fr. ab 14 Uhr (gilt nicht am Sonnabend und Sonntag) 10 Euro, Sonntags-Ticket 10 Euro, Dauerkarte 42 Euro. Anreise: mit dem Pkw: von der A10 (Berliner Ring) auf die A 100, A 111 oder A 115 bis Autobahndreieck Funkturm, Abfahrt Messedamm. Parkplätze: Es stehen insgesamt 12 000 Parkplätze zur Verfügung – davon 2 000 für Aussteller auf dem Messegelände. Taxistationen befinden sich an allen Eingangsbereichen. Einen kostenlosen Busshuttle gibt es vom Parkplatz am Olympiastadion. Die Busse fahren täglich ununterbrochen vom Olympischen Platz/ Ecke Trakehner Allee zu den Messeeingängen Nord und Süd. Der Shuttleservice startet eine Stunde vor Messebeginn und endet eine Stunde nach Messeschluss. Öffentlicher Nahverkehr: Mit dem öffentlichen Nahverkehr: S-Bahn S 5 bis zum Bahnhof Messe Süd; S 5, S 7 bis Westkreuz; S 41, S 42, S 46 bis Messe Nord; U-Bahn: U 2 bis Kaiserdamm oder Theodor-Heuss-Platz; Buslinien 104, 139, 349, M 49, X3 4, X4 9 zum Messedamm/ZOB. Im Internet: www.gruenewoche.de
Themen-Touren zum 90. Messe-Geburtstag: Wer alle 26 Hallenkomplexe sehen will, muss sich auf insgesamt acht Kilometer Wegstrecke gefasst machen – und mindestens drei Tage einplanen. Dafür empfiehlt sich die Dauerkarte. Es gibt aber auch kürzere, thematische Touren, die man leicht mit Kindern (Familienkarte) oder an einem halben Tag (Happy-Hour-Ticket) machen kann. Wer sich nicht einfach treiben lassen, sondern die Grüne Woche thematisch erobern möchte , für den hat die Messe neun TourVorschläge ausgearbeitet, die im Internet (www.gruenewoche.de) angesehen werden können– dann kann man individuell planen. Die neun Themen-Touren: 1. Die kulinarische Welt-Tour 2. Die kurzweilige Familien-Tour 3. Die genussreiche Deutschland-Tour 4. Die orientalische Partnerland-Tour 5. Die stimmgewaltige tierische Tour 6. Die frühlingshafte Garten-Tour 7. Die aufregende Entdecker-Tour 8. Die etwas andere Land-Tour 9. Die lehrreiche Bio-Tour Schülerprogramm „Grüne Woche young generation“: Zahlreiche Aussteller der Internationalen Grünen Woche bieten spezielle Aktivitäten für Schulklassen an, die sich mit aktuellen Themen rund um die Land- und Ernährungswirtschaft, Heimtier-Haltung, Gesundheit und den Gartenbau befassen. Schulklassen sowie ihre Lehrer können unterrichtsrelevante Themen im Rahmen des Schülerprogramms praktisch erfahren. Alle Aktivitäten für Familien und Kindergruppen können an Wochentagen und am Wochenende genutzt werden. Einige Führungen, Vorträge, Wettbewerbe, etc. des Schülerprogramms erfordern eine Anmeldung im Vorfeld der Messe. Informationen per E-Mail anfordern unter: younggeneration@messe-berlin.de Betreff: Schüler-Verteiler Für die Veranstaltungen gilt der Sonderpreis für Schulklassen: 10 Euro bei Abgabe einer Schulbescheinigung an der Kasse, pro zehn Schüler erhält eine Begleitperson freien Eintritt. Schulklassen wird empfohlen, über den Eingang Süd anzureisen, S-Bahnhof Messe Süd.
Königreich Marokko
Ministerium für Landwirtschaft und Seefischerei
Der Authentische Geschmack
Von 15 bis 24 Januar 2016 - Berlin, Deutschland GRÜNEN WOCHE - Stand 200, Halle 18
www.tasteofmorocco.ma
4 I ERLEBNISBAUERNHOF
DONNERSTAG, 14. JANUAR 2016 I ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG
EDITORIAL
Liebe Berliner, liebe Berlinerinnen, liebe Gäste!
D
ie deutsche Land- und Ernährungswirtschaft ist eine wettbewerbsstarke und leistungsfähige Branche. Dies wird auf der Internationalen Grünen Woche 2016 in Berlin wieder überaus deutlich. Mit einem Umsatz von rund 433 Milliarden Euro ist sie der viertgrößte Wirtschaftsbereich in Deutschland nach der Automobilindustrie, dem Maschinenbau und der chemischen Industrie. Die Grundlage dieses Sektors bildet die Landwirtschaft mit rund 53 Milliarden Euro Produktionswert. Jeder elfte Erwerbstätige arbeitet in der heimischen Land- und Ernährungswirtschaft, die 4,4 Millionen Arbeitsplätze bietet. Unsere in Deutschland erzeugten Lebensmittel genießen einen sehr guten DBV Ruf – auch außerBauernpräsident halb des Landes. Joachim Rukwied Die Grüne Woche ist ein herausragendes agrarpolitisches Forum und ein weltweit führender Treffpunkt für Experten. Über eine effiziente, die natürlichen Ressourcen schonende Landwirtschaft kann sich jeder Besucher informieren, besonders auf dem ErlebnisBauernhof. Hautnah und interaktiv sind die Fortschritte eines auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Ackerbaus und einer auf das Wohl der Nutztiere fokussierten Tierhaltung zu erleben. Modernste Technik zum Vorteil von Mensch, Tier und Umwelt, moderne Lebensmittelherstellung zum Nutzen der Verbraucher sowie der Wert unserer Lebensmittel – dies vermitteln dort die Aussteller. Gemeinsam mit der Welthungerhilfe werden sie auch die Integration von Flüchtlingen unterstützen. Die 14 Grünen Berufe bieten eine exzellente Ausbildung und Qualifikation in einem Beruf mit Zukunft, worüber sich die Schüler und Schülerinnen am Ausbildungstag informieren können.
FORUM MODERNE LANDWIRTSCHAFT
Neugierde auf beiden Seiten am Rinderstall
Wie Drohne, Satellit und Roboter die Landwirtschaft modernisieren Am 15. Januar öffnet der ErlebnisBauernhof unterm Berliner Funkturm seine Hoftore. Das Motto 2016 lautet: „Moderne Landwirtschaft entdecken“
W
as hat ein Satellit, der im All kreist, mit Landwirtschaft zu tun? Was verrät ein Melkroboter dem Milchbauern inzwischen alles über die Gesundheit seiner Kühe? Wie ermöglicht es dem Landwirt eine Drohne, beim Getreideanbau den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln zu verringern? Antworten auf Fragen wie diese gibt es ab dem 15. Januar 2016 auf dem ErlebnisBauernhof bei der Internationalen Grünen Woche in Halle 3.2 der Messe Berlin. Das Motto lautet: „Moderne Landwirtschaft entdecken“. In Deutschland werden jeden Tag sichere Lebensmittel in höchster Qualität und zu bezahlbaren Preisen erzeugt. Dabei, so zeigt eine aktuelle Studie des Digitalverbands Bitkom, nutzt fast jeder fünfte Landwirtschaftsbetrieb spezielle digitale Technologien. Hightech-Landmaschinen mit Spezialbereifung, die satelli-
tengesteuert über das Feld navigieren, entlasten die Böden: Es sind weniger Überfahrten nötig, Dünger wird genau dort positioniert, wo er gebraucht wird. Drohnen unterstützen beim Pflanzenschutz und bei Luftaufnahmen vom eigenen Feld. Wie das genau aussieht, können Besucher beim ErlebnisBauernhof entdecken und sich von den Menschen aus der Praxis erklären lassen. Fast 60 Partner ermöglichen zehn Tage lang Einblicke in die Welt der modernen Landwirtschaft von heute. Landwirtschaft 4.0 Eines der optischen Highlights in der Halle ist der Bereich rund um die Pflanze. Hier steht ein 500 PS starker Standardtraktor, der leistungseffizient und kraftstoffsparend arbeitet. Die Besucher können sich eine ausgeklappte, 24 Meter breite Pflanzenschutzspritze aus nächster Nähe anschauen. Hightech pur verspricht auch die Sämaschine, die in
T I P P S 100 Agrar-Scouts führen über den ErlebnisBauernhof: Den besonderen, persönlichen Blick in die moderne Landwirtschaft ermöglichen 100 Agrar-Scouts in Führungen und Gesprächen. Der offene Dialog auf Augenhöhe mit den Besuchern ist das Anliegen dieser Menschen, die Tag für Tag mit ihrem Wissen und ihrer Expertise Landwirtschaft gestalten. Informationen zu den Führungen gibt es direkt am Infopoint der Agrar-Scouts auf dem ErlebnisBauernhof. Interviews, Diskussionen und Kochshows auf der Bühne: Wissenswertes und Nützliches rund um die moderne Landwirtschaft erfahren die Besucher, wenn sie in der Hallenmitte den Interviews und Podiumsdiskussionen auf der Bühne lauschen. Auch dort dreht sich alles um die Bereiche Tier, Pflanze und Gesellschaft. Bei Mitmachaktionen und Gewinnspielen gibt es was zu gewinnen, und beim „Kochen mit Brigitte“ das ein oder andere Probierhäppchen – inklusive Rezept zum Zu-Hause-Nachkochen. einem Arbeitsgang den Boden lockert, das Saatgut ablegt und in verschiedenen Bodentiefen düngt. Unter dem Stichwort Farming 4.0 wird vermittelt, wie Produktionssicherheit auf Feld und Wiese ermöglicht und durch
Innovation effizient und schonend für den Naturhaushalt gearbeitet wird. Globale Verantwortung Wie die Agrarbranche durch solche Innovationen auch globale
ErlebnisBauernhof in der Halle 3.2.
Verantwortung übernimmt, zeigen Reissämaschine und Reisdrescher: Die Fahrzeuge sind in Indien im Einsatz und garantieren beim Reisanbau 30 Prozent weniger Ernteverlust. Partner wie die LandFrauen, die Kirchen oder die Deutsche Welthungerhilfe veranschaulichen ebenfalls die sozial-gesellschaftlichen Aktivitäten der Branche. Die Welthungerhilfe präsentiert ein Projekt in den Grenzregionen zu Syrien, wo den Bürgerkriegsflüchtlingen dabei geholfen wird, Nahrungsmittel anzubauen. Melkroboter im Rinderstall Von Kühen über Schweine und Küken bis hin zu winzigen Lebewesen wie Bienen und Regenwürmern – auf einem Bauernhof dürfen die Tiere natürlich nicht fehlen. Das Schweine-Mobil ermöglicht den Blick in einen modernen Schweinestall, im Rinderstall wird gezeigt, dass ein
Melkroboter Daten über die Gesundheit der Rinder aufzeichnet und somit weit mehr Aufgaben erfüllt, als nur zu melken. Auch der Blick in einen Tiertransporter wird gewährt. Der ErlebnisBauernhof zeigt, wie ein verantwortungsvoller Umgang in der modernen Nutztierhaltung Tierwohl und Tierschutz mit Produktivität verbindet. Der ErlebnisBauernhof ist eine gemeinsame Initiative des Deutschen Bauernverbandes, des Vereins information.medien.agrar und des Forums Moderne Landwirtschaft, das den ErlebnisBauernhof federführend koordiniert. 60 weitere Partner sind beteiligt. Der ErlebnisBauernhof wird maßgeblich unterstützt von der Landwirtschaftlichen Rentenbank. Medienpartner sind agrarheute.com, tv.berlin und RTL Radio. Weitere Informationen gibt es unter www.eb-gruenewoche.de
ERLEBNISBAUERNHOF I 5
DONNERSTAG, 14. JANUAR 2016 I ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG
Ein Landwirt ernährt heute 146 Mitbürger Trotz aktueller wirtschaftlicher Krise ist die Landwirtschaft eine Schlüsselbranche
D
ie Landwirtschaft ist nach wie vor eine Schlüsselbranche für die deutsche Wirtschaft. Ihr Umsatz übersteigt zum Beispiel den der gesamten pharmazeutischen Industrie. Auch an den über 50 Milliarden Euro produktions- und konsumbedingter Ausgaben durch die Bauernfamilien wird ihr wirtschaftlicher Stellenwert deutlich – vor allem für die ländlichen Regionen. Von einem landwirtschaftlichen Arbeitsplatz hängen sieben weitere in den vorund nachgelagerten Wirtschaftsbereichen ab. Erhebliche Fortschritte Ein Landwirt ernährt heute 146 Mitbürger. Im Jahr 1990 waren es 69 Personen, am Anfang des vergangenen Jahrhunderts gerade einmal 4. Darum müssen sich immer weniger Bürger um die Erzeugung ihres täglichen Brotes kümmern und können andere Berufe ihrer Wahl ergreifen. Dies verdanken sie einer erheblichen Verbesserung der Produktivität der heimischen Landwirtschaft. In den zurückliegenden 20 Jahren stieg diese je Erwerbstätiger um 72 Prozent dank kontinuierlicher Weiterentwicklung der Produktionsmethoden, während sie sich in der deutschen Wirtschaft im Durchschnitt um 44 Prozent erhöhte. Den Fortschritt kennzeichnen moderne Maschinen für den Ackerbau, neue Zuchtsorten, gezieltere Düngung, neue Entwicklungen für die Erhaltung der Pflanzengesundheit und bessere Haltungsbedingungen in den Ställen sowie leistungsorientierte und -optimierte Fütterung der Nutztiere. Kurzum: die deutsche Landwirtschaft ist leistungsstark, zudem sehr innovativ und dadurch international wettbewerbsfähig. Die Menschen in den ländlichen
Regionen wie die Verbraucher in den Städten haben den Nutzen von diesen Leistungen, die noch nicht den Wert der Landschaftspflege, den Beitrag zum Umweltschutz und zur Biodiversität berücksichtigen. Dennoch ist Deutschland bis heute ein Netto-Importland an Agrar- und Ernährungsgütern. Wir importieren Nahrungsmittel für 75,5 Milliarden Euro (2014), den größten Teil (69 Prozent) aus der EU. 23 Prozent der Importe stammen aus Entwicklungsländern, die für Deutschland angesichts Kaffee, Kakao, Tee, Obst, Südfrüchten und Ölsaaten die bedeutendsten Importländer jenseits der Grenzen der EU geworden sind. Der offene Absatzmarkt der EU mit etwas mehr als einer halben Milliarde Verbrauchern ist also für die Landwirtschaft der Entwicklungsländer ein Angebot, durch Handel Wertschöpfung und Arbeitsplätze zu gewinnen. Exportiert wird dagegen erheblich weniger: der deutsche Agrarexport in die afrikanischen Entwicklungsund Schwellenländern zum Beispiel umfasst nur einen Anteil 2 Prozent.
allem in aufstrebende asiatische Länder mit wachsender Mittelschicht. Auch Russland war bis Anfang 2014 ein Wachstumsmarkt. Diese Entwicklung wurde vorübergehend jäh beendet durch das Russlandembargo wegen des Ukrainekonflikts. Jährlich verlieren die deutschen Bauern dadurch rund eine Milliarde Euro an Erlösen. Aktuell haben das RusslandEmbargo, das besonders Milch und Milchprodukte, Fleisch und Wurstwaren, Obst und Gemüse betrifft, sowie konjunkturelle Schwächen in einigen asiatischen Schwellenländern zu enormem Mengen- und Preisdruck in den wichtigsten Agrarmärkten geführt. Folglich verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der deutschen Bauernfamilien seit Anfang 2014 stetig. Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2014/15 haben die Landwirte nach dem aktuellen Situationsbericht einen Einbruch ihrer Einkommen um 35 Prozent durchschnittlich erleben müssen. Besonders hart traf es die Schweinemäster, die Ferkelerzeuger, die Milch- wie die Obstbauern. Es zeichnet sich ab, dass sich diese schlechte Ertrags- und Einkommenslage auch im laufenden Wirtschaftsjahr 2015/16 fortsetzen wird. Die Folge: Die Liquidität der Betriebe ist sehr angespannt. Die Situation ähnelt für einige Betriebe der des Krisenjahrs 2009, das von Finanz- und Wirtschaftsturbulenzen gekennzeichnet war.
Hauptsächlich EU-Exporte In erster Linie stellt unsere Landund Ernährungswirtschaft aber Nahrungsmittel für den heimischen Markt her. Dieser ist und bleibt auch in Zukunft der Kernmarkt. Von den deutschen Agrarexporten in Höhe von 66,7 Milliarden Euro werden 77 Prozent zu unseren Nachbarn im EU-Binnenmarkt ausgeführt. Beliebt sind vor allem hochwertige Veredelungsprodukte wie Milch und Molkereiprodukte, darunter besonders Käse, Fleisch und Wurstwaren, Obst und Gemüse, Bier und Wein. Nur 15 Prozent des Exports gehen in Länder außerhalb Europas, vor
Weniger Investitionen
FORUM MODERNE LANDWIRTSCHAFT E. V.
Das Tierwohl liegt den deutschen Bauern sehr am Herzen.
In Gemüsegärten sprießt Gesundes
Landwirtschaft in der EU
Welthungerhilfe leistet Überlebenshilfe für syrische Flüchtlingen in der Türkei – erste Schritte zur Selbstversorgung
Daten und Fakten rund um die Herstellung und Produktion der Lebensmittel in der Europäischen Union
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m Winter ist gesunde Ernährung besonders wichtig – auch für die syrischen Flüchtlinge in der Provinz Kilis, im Südosten der Türkei. Die Welthungerhilfe wird dort mithilfe von Spenden Gemüsegärten anlegen. Im Januar fällt der Startschuss für dieses Projekt im dünn besiedelten Landkreis Elbeyli. Hier, nahe der türkisch-syrischen Grenze, wird die Welthungerhilfe fruchtbare Ackerflächen anmieten und sie Familien überlassen, die bereits Erfahrungen in der Landwirtschaft haben. Ausgestattet mit Spaten, Hacken und Gießkannen sowie Saatgut für Auberginen, Tomaten, Peperoni und anderes Gemüse machen sie einen ersten Schritt in die Selbstversorgung. Verfolgung, Armut, Hunger Der Bürgerkrieg in Syrien ist eine der verheerendsten humanitären Katastrophen unserer Zeit und hat allein innerhalb der syrischen Staatsgrenzen mehr als 7,6 Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Verfolgung, Armut und Hunger, Destabilisierung der öffentlichen Versorgung sind bittere Realität. Und die Zeichen stehen derzeit nicht auf Entspannung. Etwa 4,3 Millionen Männer, Frauen und Kinder haben bis Ende 2015 ihre Heimat verlassen – in der Hoffnung auf ein sicheres Leben fernab von Gewalt und Zerstörung. Die Nachbarstaaten Nordirak und Türkei spüren dies unmittelbar: 2,3 Millionen Menschen suchen hier Schutz und neue Anzeige
Alarmierend ist auch, dass die deutschen Bauern ihre Investitionspläne praktisch halbiert haben, wie das Konjunkturbarometer Agrar zeigt. Das für ein halbes Jahr geplante Investitionsvolumen erreicht mit 3,9 Milliarden Euro einen neuen Tiefpunkt. Dies sind zwei Milliarden Euro weniger als vor zwei Jahren.
Abgesehen von diesen sehr schwierigen wirtschaftlichen Jahren sind die Bauernfamilien in Deutschland sehr investitionsbereit und setzen Innovationen, die praxistauglich sind, sehr schnell auf ihren Höfen um. Die digitale Welt ist bei den landwirtschaftlichen Arbeiten auf dem Feld und im Stall längst gelebte Realität. GPS, Tablets, Smartphones, Apps und digitales Datenmanagement als alltägliche Instrumente bestimmen die Lebens- und Arbeitswelt der heutigen, modernen Landwirtschaft. IT-Experten sehen die heimische Landwirtschaft sogar mit an der Spitze bei der Digitalisierung der deutschen Wirtschaft. Melkroboter sind in Milchviehställen keine Ausnahme mehr. Sie ersetzen den Bauern nicht, im Gegenteil. Er kann sich besser um seine Tiere kümmern, verfügt über mehr gesundheitliche und ernährungsphysiologische Daten eines jeden einzelnen Tieres. Längst kann der Landwirt Fressverhalten, Gesundheit und Verhalten seiner Kühe oder die Steuerung des Stallklimas zum Beispiel auf dem entfernt liegenden Feld während der Getreideernte kontrollieren. Bei Problemfällen ist er in der Lage, sofort zu handeln. Das Wohl der Tiere hat Vorrang. In seinem mit digitaler Technik ausgestatteten Mähdrescher hat er auch den Blick auf den Bildschirm gerichtet, wo die geerntete Menge und die Qualitätsparameter teilflächengenau erfasst und mit verschiedenen Daten zur Witterung oder aus der Bodenkartierung verknüpft werden. Standort und Pflanzen – spezifisch handeln heißt die Devise. High Tech im Dienste der Nachhaltigkeit, des Umweltschutzes, des Tierwohls und der Wirtschaftlichkeit! Der ErlebnisBauernhof auf der Grünen Woche 2016 bietet hierüber einen interessanten Einblick.
WELTHUNGERHILFE
Syrische Flüchtlinge in der Türkei sollen sich selbst versorgen können.
Perspektiven. Es ist ungewiss, ob und wann eine Rückkehr in die alte Heimat möglich ist. Die Welthungerhilfe engagiert sich hier vielfältig. Gemeinsam mit ihrem langjährigen Alliance2015-Partner People in Need (PIN), mit den syrischen Organisationen Hand in Hand für Syria, mit Independent Doctors Association und dem Syrian Relief Office werden monatlich Nahrungsmittel verteilt. Bis Ende 2016 ist
die Grundversorgung mit Brot für knapp 150 000 Menschen in den syrischen Provinzen Aleppo, Idlib und Hama gesichert. Außerdem haben bereits mehr als 16 000 Menschen Lebensmittelcoupons, winterfeste Kleidung und Heizmaterial erhalten. Selbstbestimmter Alltag Wer aus Syrien geflohen ist, hat in der Regel ein selbstbestimmtes
Leben hinter sich gelassen. Nun sind die Menschen auf fremde Hilfe angewiesen. Das ist nicht leicht zu akzeptieren. Die Welthungerhilfe und ihre Partner tragen mithilfe von Spenden dazu bei, dass die Betroffenen ein Stück selbstbestimmten Alltag zurückgewinnen. Knapp 11 000 Personen haben in sogenannten Cash-for-Work-Programmen ein eigenes Einkommen erwirtschaftet. Auch die Kinder müssen in den Alltag zurückkommen. Sonst wächst eine verlorene Generation heran. Die Welthungerhilfe unterstützt sie dabei mit ihrem türkischen Partner Mardin Syrian Support Platform (MSSP), seit Herbst 2014 haben sie fünf Schulen ausgestattet. So können die Kinder ein Stück Normalität zurückgewinnen. Wenn nun im Februar die Gemüsegärten in Elbeyli bearbeitet werden, dann ist dies ein ganz wichtiger Beitrag zur Selbstversorgung. Die Ernährung ganzer Familien – neben medizinischer Versorgung und menschenwürdiger Unterkunft eines der dringlichsten Bedürfnisse – ist so gesichert; einerseits durch dessen Verzehr, andererseits durch Verkauf von Überschüssen. So wird mit geringem Einsatz wirklich Großes erzielt. Denn lediglich 50 Euro sind es, die für ein Kilogramm Saatgut für Tomaten investiert werden müssen. Der Ertrag dagegen zeigt sich umso reichhaltiger: Aus zehn Gramm Saatgut lassen sich später 50 Kilogramm der Rispenfrüchte ernten. Anschaulich wird jene Rechnung am Stand (143) der Welthungerhilfe anlässlich der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin dargestellt. Vom 15. bis zum 24. Januar steht das Projekt Gemüsegärten zur Überlebenssicherung der syrischen Flüchtlinge auf dem ErlebnisBauernhof (Halle 3.2) im Mittelpunkt, verbunden mit einem breit angelegten Spendenaufruf.
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DONNERSTAG, 14. JANUAR 2016 I ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG
Neuer Lebensraum für Wildbienen Eh-da-Flächen sichern Artenvielfalt
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Moderne Landwirtschaft: Treffpunkt Pflanzenschutz und Düngung.
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Erster Quiz-Preis ist eine Playstation 4 mit Landwirtschaftssimulator.
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Unter dem Mikroskop erscheinen Schädlinge in 40-facher Vergrößerung.
Schadinsekten unter der Lupe „Treffpunkt Pflanzenschutz und Pflanzenernährung“
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it welchen Schädlingen und Pflanzenkrankheiten Landwirte zu kämpfen haben, und warum sie die Fruchtbarkeit ihrer Böden mit passgenauer Düngung erhalten müssen, zeigt wieder der Industrieverband Agrar e. V. (IVA). Der „Treffpunkt Pflanzenschutz und Pflanzenernährung“ ist langjähriger Partner des ErlebnisBauernhofs in Halle 3.2. In leicht verständlicher und teils spielerischer Form vermittelt der Treffpunkt Informationen und Hintergründe zu den nicht immer einfachen Fragen rund um Pflanzenschutz und Düngung. Die Experten des IVA stellen sich dem offenen Dialog auch zu kritischen Themen wie möglichen Rückstän-
den von Pflanzenschutzmitteln in Obst und Gemüse oder dem Einfluss moderner Landwirtschaft auf die Artenvielfalt. Partner des Treffpunkts sind zum zweiten Mal die Junioren der Deutschen Phytomedizinischen Gesellschaft (DPG). Die Nachwuchswissenschaftler geben einen Einblick in die Arbeit als „Pflanzendoktoren“. Sie erklären, wie Schädlinge und Pilze unseren Nutzpflanzen zusetzen, und welche Medizin der Pflanzenschutz in diesen Fällen bereithält. Zum Publikumsmagneten dürfte auch wieder der Schreibtisch der DPG-Junioren werden, an dem man durch ein Stereomikroskop Schädlinge wie Speisebohnenkäfer in 40-facher Vergrö-
ßerung bei ihrer verheerenden Tätigkeit beobachten kann. Ein Besuch des Treffpunkts Pflanzenschutz und Pflanzenernährung lohnt sich auf jeden Fall: Es wartet ein Quiz mit spannenden Fragen und als Hauptpreis eine Play Station 4 mit Landwirtschaftssimulator und weiteren Preisen. Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) vertritt die Interessen der agrochemischen Industrie in Deutschland. Zu den Geschäftsfeldern der 50 Mitgliedsunternehmen gehören Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Schädlingsbekämpfung und Biotechnologie. Die vom IVA vertretene Branche steht für innovative Produkte für eine moderne und nachhaltige Landwirtschaft.
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ildbienen und viele andere Insekten sind in Deutschland vom Aussterben bedroht. Es ist also wichtig, neue Lebensräume für sie zu schaffen. Doch um Flächen wird konkurriert. Landwirtschaft, Straßen- und Siedlungsbau und Naturschutz beanspruchen sie gleichermaßen. Hier setzt das Eh-da-Projekt der Initiative Innovation & Naturhaushalt des Forums Moderne Landwirtschaft (FORUM) an. Basierend auf einer wissenschaftlichen Potenzialstudie geht es darum, nennenswerte Flächenressourcen zu nutzen, die „eh da“ sind und Raum für gezielte ökologische Aufwertung bieten, bisher jedoch nicht ausgeschöpft werden. Die Studie belegt, dass diese Flächen je nach Landschaftstyp ungefähr zwei bis fünf Prozent der Gesamtfläche von Agrarlandschaften ausmachen. In ganz Deutschland entspricht das einer Fläche von insgesamt 10 100 Quadratkilometern. Bei Eh-da-Flächen handelt es sich um Straßenböschungen, Verkehrsinseln, Bahndämme, Geländestufen und vieles mehr. Die einfache und dennoch weitreichende Idee des Eh-da-Konzeptes besteht darin, solche Flächen mit geringem Aufwand gezielt aufzuwerten. So können sie als Rückzugs- und Entwicklungsraum für Wildbienen und andere Insekten dienen. Dabei setzt das Eh-da-Konzept bewusst auf einfach durchführbare Maßnahmen, die Gemeinden oder interessierte Gruppen vor Ort, zum Beispiel Schulen oder Vereine, eigenhändig und ohne große Kosten umsetzen können.
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Landwirte verzichteten in einigen Bereichen auf Pflanzenschutz.
Eine Ausstellungswand am Treffpunkt Pflanzenschutz richtet den Blick zurück auf das Projekt „Schau ins Feld“ der vom Industrieverband Agrar e. V. (IVA) ins Leben gerufenen Initiative „Die Pflanzenschützer“. Landwirte waren aufgerufen, auf ihren Äckern „Spritzfenster“ anzulegen, Bereiche, auf denen sie ganz auf Pflanzenschutzanwendung verzichten. So sollte der Nutzen des Pflanzenschutzes sichtbar gemacht werden. Rund 200 landwirtschaftliche Betriebe beteiligten sich an der Aktion und legten fast 300 Spritzfenster an. Das Bild zeigt Landwirt Dirk Stöwesand auf einem Zuckerrübenfeld.
Gesucht wird: Germany’s Next Topsorte unter den Pflanzen der Zukunft Mendels Entdeckungen bilden das Herzstück züchterischer Arbeit. Es dauert im Durchschnitt etwa 10 bis 15 Jahre, bis eine neue Sorte zugelassen wird PRIVAT
Natürliche Lebensräume sind oft schon „eh da“.
In Deutschland gibt es etwa 550 Wildbienenarten, die von Blütenpollen und Nektar abhängig sind. Dies gilt auch für die domestizierte Honigbiene. Doch während sie im Bienenstock nistet und vom Imker umsorgt wird, brauchen ihre wilden Verwandten natürliche Lebensräume, in denen sie ihre Brut aufziehen können. Bruthabitate sind zum Beispiel Rohbodenflächen, Alt- und Totholz oder Lesesteinhaufen. Gezielte Pflegemaßnahmen Wegen ihres kleineren Flugradius’ benötigen Wildbienen kombinierte Lebensräume mit benachbarten Brut- und Trachtbiotopen. Durch gezielte Pflegemaßnahmen können Eh-da-Flächen beides bieten. Wie diese Lebensräume aussehen, zeigt Kerstin Krohn von der Initiative Innovation & Naturhaushalt beim FORUM an ihrem Stand auf dem ErlebnisBauernhof während der Internationalen Grünen Woche. Kurz vorher konnte sie noch einen Erfolg vermelden: Im Dezember hat die rheinland-pfälzische Gemeinde Haßloch offiziell damit begonnen, kommunale Flächen gezielt ökologisch aufzuwerten. Mit Haßloch will künftig bereits die zweite Gemeinde kommunale Flächen in Lebensräume für Wildbienen verwandeln – nur drei Monate, nachdem sich die Gemeinde Bornheim in RheinlandPfalz als erste Eh-da-Gemeinde dazu verpflichtet hatte.
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ie Entdeckungen von Gregor Mendel waren gleichzeitig einfach und genial. Sie haben die Pflanzenzüchtung revolutioniert und bilden noch heute das Herzstück züchterischer Arbeit. Heute reifen auf über 16 Millionen Hektar Anbaufläche in Deutschland Pflanzensorten, die auf Basis der Vererbungslehre nach Mendel entwickelt worden sind. Die ungeheure Vielfalt unserer heutigen Nutzpflanzen, ihr Geschmack, ihr Aussehen und ihre Eignung für den Anbau sind nur durch Mendels Entdeckung und seine drei grundlegenden Gesetze möglich geworden. Wenn wir mit dem Wissen um Mendels Regeln durchs Leben gehen, sehen wir überall Beispiele und Belege für seine Leistung. Veränderte Anbaubedingungen Im Durchschnitt dauert es 10 bis 15 Jahre, bis eine neue Sorte zugelassen wird. Wissenschaftler beschäftigen sich daher seit Langem mit der zukünftigen Entwicklung des Klimawandels und seinen Konsequenzen auf die Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion. Dabei soll geklärt werden, wie sich die Anbaubedingungen verändern können, was Konsumenten in Zukunft verlangen, und wie sich die Wirtschaftslage entwickeln kann. Auch Szenarien zum weltweiten Bevölkerungswachstum spielen
für die Pflanzenzüchter bei der Entwicklung ertragsstarker Sorten eine wichtige Rolle. Er begann als Erbsenzähler Der Mönch Gregor Mendel (1822–1884) wollte wissen, wie sich bestimmte Merkmale von Pflanzen vererben. Um das zu erforschen, wählte er zwei Erbsensorten aus, von denen die eine weiß, die andere violett blühte, und kreuzte sie. Die gewonnenen Samen säte er wieder aus und erhielt ausschließlich violette Blüten. Wo war das Weiß geblieben? Dann kreuzte er all die violetten Blüten wieder untereinander. Und jetzt zeigte sich, dass in der nächsten Generation etwa ein Viertel der Pflanzen weiß blühte. Seine Entdeckungen über die Vererbung von Eigenschaften bildeten die Grundlage für die Wissenschaft der Genetik und auch für die innovative Pflanzenzüchtung. Mendel veröffentlichte seine drei heute noch gültigen „Mendel’schen Regeln“ 1866 – vor 150 Jahren. Innere Werte gefragt Obwohl die Erbse heute mit ihren 50 000 Hektar in Deutschland nicht mehr die große Bedeutung wie zu früheren Zeiten hat, werden die Erkenntnisse über ihr Vererbungsverhalten unseren Schulkindern mit auf den Weg gegeben.
DPA/HENDRIK SCHMIDT
Rot, rosa, weiß – durch die Mendel’schen Regeln hat sich beispielsweise die Vielfalt der Blütenfarben erhöht.
Seit der Wiederentdeckung der Mendel’schen Regeln Anfang des 20. Jahrhunderts beschäftigen sich vor allem die Pflanzenzüchter tagtäglich damit. Sie bauen ihre Zuchtprogramme darauf auf. Sie suchen aus Zehntausenden Kandidaten „Germany’s Next Topsorte“, die nicht nur auf dem Cover gut aussieht, sondern auch innere Werte hat und hält, was sie verspricht. Ertrag und Stabilität sind ebenso gefragt wie Qualität und
Widerstandskraft gegen Schädlinge und Pflanzenkrankheiten. 150 Jahre Fortschritt Wie Gregor Mendel entwickeln Forscher und Pflanzenzüchter immer wieder neue Werkzeuge, um die Pflanzenzüchtung effektiver zu machen. Auch bei Neuentwicklungen sind die in Deutschland vielfältige und stark mittelständisch geprägte Pflanzenzüchtung und die
deutsche Pflanzenforschung wissenschaftlich führend. Prinzipien und Mechanismen der Natur werden erkannt, erforscht und dann zielgerichtet für die Züchtung eingesetzt. Im Laufe der Zeit hat sich so ein ganzer Kasten mit Züchtungswerkzeugen entwickelt, die je nach Anforderung gezielt eingesetzt werden können. Durch ihre Präzision ermöglichen es neue Züchtungsmethoden mittlerweile, zeitrau-
bende Abläufe des klassischen Züchtungsprozesses zu umgehen oder zu beschleunigen. Erfolgsgeschichten aus der Pflanzenzüchtung sind während der Grünen Woche auf dem ErlebnisBauernhof (Stand 114, Halle 3.2) zu entdecken. Mehr dazu im Internet: www.150-jahre-mendel.de
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DONNERSTAG, 14. JANUAR 2016 I ANZEIGEN-SONDERERÖFFENTLICHUNG
Für Teller, Trog und Tank
Mehl, Schrot und Grieß Einblicke in faszinierende Mühlentechnik und in einen interessanten Beruf
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m Stand des Verbands Deutscher Mühlen berichten junge Müllerinnen und Müller von ihrem abwechslungsreichen Beruf. Sie zeigen im kleinen Maßstab wie die Müllerei funktioniert und erzählen Wissenswertes über die auf den ersten Blick einfachen, aber hochkomplexen Mühlenprodukte. Weitere Einblicke in die faszinierende Mühlentechnik liefern Filme, die am Mühlenstand angeschaut werden können. Frühstück am Sonntag: Duftender Kaffee, warme Brötchen und kerniges Vollkornbrot, Frühstücksei, Butter, Käse, Wurst und Schokobrotaufstrich – die Müller sind an der Herstellung vieler Lebensmittel beteiligt. Sie stellen Mehl, Dunst, Grieß, Schrot her, die der Bäcker zu Vollkornbrot und Franzbrötchen, Croissants oder Grießküchlein verarbeitet. Hochwertige Futtermittel Etwa ein Fünftel der Mühlenprodukte – vor allem Kleie und Nachmehle – werden als hochwertige und gesunde Futtermittel an Kühe, Rinder, Schweine und Hühner verfüttert. Müller vermahlen aber nicht nur Weizen und Roggen, sie sind auch zuständig für die Herstellung von Haferflocken, verarbeiten Hülsenfrüchte, schälen Reis oder betreiben Öl- oder Gewürzmühlen. UFOP E. V. Damit sind die Martin Bärtich Müller als Verist Feinmüller edler von und nimmt welt- pflanzlichen weit Mühlen in Rohstoffen an Betrieb. der Produktion vieler Lebensmittel und damit direkt oder indirekt an der Grundversorgung von über 80 Millionen Menschen in Deutschland beteiligt. Sie bieten eine abwechslungsreiche Lebensmittelauswahl – auch am Frühstückstisch. Hatte früher noch jedes Dorf seinen Müller, kennt heute fast keiner mehr einen. Und dennoch entscheiden sich rund 100 Jugendliche im Jahr für den Beruf des Verfahrenstechnologen in der Mühlen und Futtermittelwirtschaft, wie er heute heißt. Mit dem neuen Namen wird der technischen Weiterentwicklung des Berufs Rechnung getragen. Denn die Arbeit des modernen Müllers wird maßgeblich bestimmt von der Mühlen- und Labortechnik: Bedienung der computergesteuerten Mühlenanlage, Qualitätsüberwachung und Laborarbeiten gehören dazu. Als Rohstoffexperte sind Verfahrenstechnologen eingangs für die Auswahl und Zusammenstellung der Rohstoffe und letztlich für die Qualität und Sicherheit ihrer Produkte verantwortlich. Eine grundständige Ausbildung zur Verfahrenstechnologin, zum Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft wird so nur im deutschsprachigen Raum angeboten. Sicherlich ein Grund, warum gut ausgebildete Müller überall gesucht werden – so wie Martin Bärtich. Der heute 28-jährige Feinmüller ist für eine Mühlenbaufirma weltweit unterwegs: Er nimmt Mühlen in Afrika, Asien sowie Nord- und Südamerika in Betrieb. Die Liste der Länder in denen er unterwegs ist, ist lang. Mehlexperten Abwechslungsreiche Jobs wie den von Martin Bärtich gibt es viele in der Müllerei. Auch in heimischen Mühlen warten spannende Aufgaben auf junge Leute. Die Mehlexperten sorgen dafür, dass aus einem heterogenen Naturprodukt ein homogenes Produkte mit verlässlichen Backeigenschaften entsteht. So schmeckt das Lieblingsbrötchen morgen ebenso gut wie heute. Müller, das ist ein Beruf, in dem es nie langweilig wird.
Das Jahr 2016 wurde von der Uno zum „Jahr der Hülsenfrüchte“ erklärt
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apsöl hat sich in den letzten Jahren zum beliebtesten Speiseöl in deutschen Küchen entwickelt. Doch damit nicht genug: Sie fahren einen Diesel-Pkw? In diesem Fall wird Biodiesel aus Raps dem mineralischen Diesel in einer Menge von bis zu sieben Prozent beigemischt wird. Sie essen Rind-, Schweineoder Geflügelfleisch? Dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass diese Tiere mit Rapsextraktionsschrot gefüttert wurden. Produkte aus Raps spielen in unserem täglichen Leben eine überaus große Rolle. Aber deswegen wird nicht mehr Raps angebaut, wie der Verband „C“ auf der Internationalen Grünen Woche zeigt. „Seit über zehn Jahren bewegt sich der Anbau von Raps in Deutschland auf einem konstanten Niveau zwischen 1,3 und 1,5 Millionen Hektar“, erläutert der Vorsitzende der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP), Wolfgang Vogel. „Raps hat sich hierzulande im Verlauf der letzten 25 Jahre gerade deshalb zur Ölpflanze Nr. 1 entwickelt, weil er sowohl für die Ernährung, als auch für den technischen Einsatz – insbesondere als Biokraftstoff – und als Futtermittel erhebliche Vorzüge gegenüber anderen Pflanzen besitzt. Was sie für Landwirte und Verbraucher so bedeutend macht, möchten wir den Besuchern auf dem ErlebnisBauernhof zeigen.“ Wenn Raps im Wechsel mit Getreide und anderen Ackerbaukulturen angebaut wird, hat das viele Vorteile für die Erhaltung und Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und für das Ernteergebnis. Den jährlichen Wechsel verschiedener Ackerfrüchte auf ein und demselben Feld nennt man Fruchtfolge. Das Rapsprotein das man beim Pressen der Rapssaatkörner
UFOP E. V.
Die schwarzen Rapssaatkörner haben einen Ölgehalt von etwa 43 Prozent.
(Ölgehalt ca. 43 Prozent) gewinnt, wird immer wichtiger. In der Tierfütterung ist es wegen seiner Qualität von zentraler Bedeutung. Aber auch für die menschliche Ernährung wird Rapseiweiß immer wichtiger. Als Proteinquelle ersetzt es Importe von Sojaschrot. Damit könnte mehr als eine Million Hektar Sojaanbau in Südamerika eingespart werden. Andere hiesige Eiweißquellen sind Ackerbohnen, Futtererbsen und Süßlupinen, sogenannte Körnerleguminosen. Sie erleben eine Renaissance auf deutschen Äckern und verbessern die Nachhaltigkeit in der europäischen
Landwirtschaft. Da passt es gut, dass das Jahr 2016 von der Uno zum „Jahr der Hülsenfrüchte“ ausgerufen wurde. Die UFOP informiert an ihrem Stand über diese Körnerleguminosen und zeigt unter anderem an einem Wurzel-Exponat ihre botanischen Besonderheit. Sie gehen nämlich eine Symbiose mit Knöllchenbakterien ein, die sich an ihren Wurzeln ansiedeln, da sie deren Ausscheidungen nutzen können. Diese Knöllchenbakterien wiederum können in Verbindung mit den Pflanzenwurzeln Stickstoff aus der Bodenluft binden und den Leguminosen direkt
Skepsis gegenüber Innovationen D
Landwirte von heute stehen nicht mehr nur mit den Stiefeln auf dem Acker, sondern arbeiten mit hochmoderner Technik
ie Erzeugung von Lebensmitteln wird bestimmt durch Technologien, die vom Feld bis in den Supermarkt als digitaler Innovationstreiber anzusehen sind. Im Ergebnis haben wir heute in Deutschland so sichere und hochwertige Nahrungsmittel wie nie zuvor. Dem Genuss sollte also nichts im Wege stehen. Aber nimmt der Verbraucher diesen Wirtschaftszweig überhaupt als innovativ wahr? Wie steht er zu Innovationen bei Lebensmitteln? Der Verein Die Lebensmittelwirtschaft hat mit der FraunhoferAllianz Food Chain Management eine repräsentative Studie durchgeführt, bei der zum Teil Erstaunliches herausgefunden wurde: Nicht Autos oder IT-Technologien sind die für die Verbraucher interessantesten Innovationsbereiche, sondern bei fast zwei Dritteln aller Befragten sind es Gesundheit und gesunde Ernährung. Für die Landwirtschaft als InnovationsBranche interessierte sich nur ein Viertel der Befragten. Das bedeutet den letzten Platz, obwohl dieser Bereich faktisch geprägt ist durch vielfältige technische Neuerungen und eine starke Affinität zur Technisierung, etwa bei der Automatisierung von Abläufen und der digitalen Überwachung der Produktionsbedingungen. Das nimmt der Verbraucher aber nicht wahr. Stattdessen wird Bio – das stark auf eine Abkehr von neuen Techniken und auf traditionelle Erzeugung setzt – den Studienergebnissen zufolge als Innovation betrachtet. Den landwirtschaftlichen Erzeugern, die schon seit mehr als 30 Jahren auf digitale Innovationen setzen und hochmoderne Techniken jederzeit in ihre Arbeitsabläufe integrieren, haftet immer noch das Label „konventionelle Landwirtschaft“ an. Dabei stehen die Landwirte von heute nicht mehr nur mit den Stie-
LEBENSMITTELWIRTSCHAFT/R. BAUMGARTEN
Die landwirtschaftlichen Erzeuger setzen seit mehr als 30 Jahren hochmoderne Technik ein.
feln auf dem Acker, sondern überwachen per Satellit und Computer ihre vernetzten Maschinen, Stallungen und den Wasser- oder Düngungsbedarf ihrer Felder. Die Akzeptanz von Innovationen geht
dabei einher mit dem Wunsch nach stärkerer Einbeziehung der Verbraucher, um den Nutzen verstehen zu können. Unternehmen müssen transparent kommunizieren, wenn sie Innovationen auf den Markt bringen wollen. Denn nur gut ein Viertel der Konsumenten fühlt sich ausreichend über technologische Innovationen im Lebensmittelbereich informiert. Fast genauso viele haben hier überhaupt keine Informationen wahrgenommen. Aber nur wenn der Nutzen einer Technik verständlich wird, kann sie auf Akzeptanz und damit wirtschaftlichen Erfolg hoffen. Immerhin sieht die überwiegende Zahl der Konsumenten – 80 Prozent der Befragten – Innovationen als notwendig an, um die weltweite Lebensmittelversorgung sicherzustellen. Ein Drittel der Verbraucher stehen allerdings Innovationen im Lebensmittelbereich skeptisch gegenüber, jeder Fünfte lehnt sie aus Sorge um seine Gesundheit ganz ab. Zu beachten ist dabei jedoch, dass die Verbraucher sich mit der Erinnerung positiver und negativer Innovationen im Lebensmittelbereich grundsätzlich schwertun. Diese Ergebnisse sollten die Erzeuger von Lebensmitteln ernst nehmen. Forschung und Innovation sind gefordert, die positiven Auswirkungen der Technologien für die Gesundheit deutlicher herauszuarbeiten. Informationen über Innovationen sollten nicht nur auf Fachmessen verbreitet werden. Es gilt, sie über möglichst viele Informationskanäle zu kommunizieren. Eine unverstellte Wahrnehmung der modernen Herstellung von Lebensmitteln würde das Vertrauen der Verbraucher stärken – und letztendlich dem Genuss einen Dienst erweisen. www.lebensmittelwirtschaft.org
als Nährstoff zur Verfügung stellen. Eine Stickstoff-Düngung ist bei Leguminosen somit nicht notwendig. „Wir möchten auf der Grünen Woche die bei vielen Verbrauchern, aber auch in der Politik und den Medien teilweise kritische Sicht auf die gleichzeitige Nutzung von Raps als Nahrungsmittel- und Energiepflanze objektivieren. Raps ist eine „360Grad Kultur“, deren Öl- und Eiweißanteil zu 100 Prozent gleichermaßen für Teller, Tank und Trog Verwendung finden kann“, so Wolfgang Vogel. Informationen: www.ufop.de
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Berliner Zeitung · Nummer 11 · Donnerstag, 14. Januar 2016
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Landwirtschaft Gartenbau
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wurden im vergangenen Jahr auf
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den Feldern in Brandenburg gerodet. Die Zuckerrüben sind nach den Kartoffeln die zweitwichtigste Hackfrucht Brandenburgs.
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GRÜNE WOCHE 2016: VON EINER LOKALEN WARENBÖRSE ZUR WELTLEITMESSE Die Internationale Grüne Woche Berlin ist eine der traditionsreichsten Berliner Messen und eine der bekanntesten Veranstaltungen in Deutschland. In diesem Jahr blickt sie auf eine 90-jährige wechselvolle Geschichte zurück und öffnet zum 81. Mal ihre Pforten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erweckte der Zentralverband der Kleingärtner, Siedler und Boden nutzenden Grundbesitzer im Spätsommer 1948 die Grüne Woche wieder zum Leben. 59 Aussteller präsentierten ihre Exponate dem Berliner Publikum.
Im Jahr 1990 begann für die Internationale Grüne Woche Berlin eine neue Blütezeit. Nach der Vereinigung Deutschlands stand sie wieder allen Besuchern aus dem natürlichen Umland sowie aus den benachbarten Staaten Mittel- und Osteuropas offen.
Aus einer lokalen Warenbörse entwickelte sich die weltgrößte Verbraucherschau für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau. Seit 1926 präsentierten sich fast 85 000 Aussteller aus 128 Ländern den mehr als 32 Millionen Fach- und Privatbesuchern mit einem umfassenden Produktangebot aus allen Kontinenten.
Die erste Ausstellung nach dem Mauerbau im Jahr 1961 sollte die Lebensfähigkeit der Veranstaltung erst recht unter Beweis stellen. Sie erhielt den Namen „Internationale Grüne Woche Berlin ’62“. Schirmherr war Bundespräsident Heinrich Lübke. Von den 669 Ausstellern stammten fast die Hälfte aus dem Ausland.
Öffnungszeiten der Internationalen Grünen Woche 2016: 15. bis 24. Januar: 10 bis 18 Uhr, verlängerte Öffnungszeiten: Sa (16. 1.): 10 bis 20 Uhr, Fr (22. 1.): 10 bis 20 Uhr, Sa (23. 1.): 10 bis 20 Uhr Weitere Infos zum Messebesuch auf Seite 3.
Kilogramm Gemüse werden jedes Jahr
Spezialitäten von der Küste bis zu den Alpen
pro Kopf in Deutschland verbraucht. Besonders umfangreiche Anbauflächen für Gemüse sind zum Beispiel entlang des Rheins zu finden.
150
Liter Wasser säuft eine Kuh maximal am Tag. Das entspricht dem Inhalt einer kleinen Badewanne.
37
Euro gibt im Durchschnitt jeder deutsche Verbraucher im Jahr für Schnittblumen aus. Für 43 Prozent ist die Rose die beliebteste Blume.
IMPRESSUM Berliner Verlag GmbH Geschäftsführer: Michael Braun, Jens Kauerauf Anzeigen: BVZ BM Vermarktung GmbH (BerlinMedien), Karl-Liebknecht-Str. 29, 10178 Berlin Postfach: 02 12 84, 10124 Berlin Geschäftsführer: Andree Fritsche Projektverantwortung: Mareen Beu Tel. 030-23 27 51 18 sonderprojekte@berlinmedien.com Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH, Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin Redaktion: Peter Brock (verantw.) Angelika Giorgis Art Direction: Jane Dulfaqar, Annette Tiedge
14 Bundesländer bieten das größte Angebot an regionalen Nahrungs- und Genussmitteln
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ie bieten wahre Geschmackserlebnisse und sie sind vor allem eines: regional. Rund 500 Aussteller zeigen das größte Messe-Angebot an Nahrungs- und Genussmitteln aus Deutschland. 14 Bundesländer stellen ihre kulinarischen Highlights im Ambiente der jeweiligen Landschaften, Städte und Dörfer vor. Einige Beispiele: Baden-Württemberg (Halle 5.2b): Das Genießerland verwöhnt die Besucher mit Maultaschen, Wein, Schinken, Käse, Saft, Bier und edlen Destillaten. Auch Brezel- und Maultaschen-Eis, Linsen mit Spätzle, Wurstsalat und Schwarzwälder Kirschtorte zählen zu den kulinarischen Highlights. Wer gerne reist, kann spannende Ausflugs- und Reiseziele in Baden-Württemberg entdecken. Bayern (Halle22b): Den Besuchern werden echte Schmankerl, Bräuche und Einblicke in die landschaftliche Schönheit der Regionen des Freistaats präsentiert. 2016 feiert das Bayerische Reinheitsgebot seinen 500. Geburtstag. Zur Feier gibt es viele verschiedene Bierspezialitäten und jede Menge Informationen. Berlin (Halle 21b): Zum Probieren, Genießen und Staunen verführen Berliner Manufakturen mit feinen Spezialitäten, so die Berliner Senfmanufaktur, Florida Eis oder Curry 36. Aber auch neue Leckereien sind dabei wie Höflich-Schokolade, der Schokoengel, die Lakomka Fresh Fruit Factory mit kleinen Quarkriegeln oder Lachsdöner von Rauchzeichen, Spreequell-Mineralbrunnen und der Catering Service Jentsch. Mark Brandenburg (Halle 21a): Neu sind zum Beispiel: Kaufmanns Suppen von Dreistern aus Neuruppin, Sandhill-Whisky aus Bad Belzig, Schoko-Kirsch von Scharfes Gelb aus Senftenberg, neue Kaninchenspieße aus Beelitz sowie Brotaufstriche von KunellaFeinkost aus Cottbus. Auch alle bekannten Brandenburger Reisegebiete stellen sich vor. Bremen (Halle 20): Ob verführerischer Kaffeeduft, die würzige Mischung aus Hopfen und Malz, ein unwiderstehlicher Hauch feinster
zent der dortigen Weinbaufläche wird ökologisch bewirtschaftet, Tendenz steigend. Der Freistaat Sachsen (Halle 21 b) lädt erneut zum kulinarischen Spaziergang durch seine Tourismusregionen ein. Der Besucher der Messe erhält Informationen zu Angeboten in den Feriengebieten und bekommt im wahrsten Sinne des Wortes einen Vorgeschmack auf das, was die regionale Küche bietet, und welche Spezialitäten entdeckt werden können. In diesem Jahr steht das sächsische Elbland im Mittelpunkt. Am 17. Januar treten Teams verschiedener Regionen zum Finale des Koch-Wettbewerbs „Ran an den Herd!“ an. MESSE BERLIN GMBH/VOLKMAR OTTO
Spreewälder Gurken gehören seit vielen Jahren zu den Highlights in der Brandenburg-Halle.
Schokolade oder eine frische Meeresbrise: Im kleinsten Bundesland produzieren nicht nur zahlreiche international agierende Markenartikelhersteller, sondern auch viele traditionsreiche kleine und mittelständische Familienunternehmen sowie Manufakturen. Die BTZ Bremer Touristik-Zentrale und Erlebnis Bremerhaven geben Tipps zu Ausflügen in Bremen und Bremerhaven. Hessen (Halle 22a): Süffiger Apfelwein, herzhaftes Bier, erfrischendes Mineralwasser, nordhessische Ahle Wurscht und eine bunte Käseauswahl mit und ohne „Musik“ werden am Messestand angeboten. Zahlreiche Thementafeln informieren über Hessen und seine Agrar- und Landwirtschaft. Mecklenburg-Vorpommern (Halle 5.2b): 40 Verkaufs- und Präsentationsstände und rund 60 Aussteller beherbergt die Länderhalle. Zu den Spezialitäten gehören Fischbrötchen, deftige Wurstwaren sowie Sanddornprodukte. Es gibt auch direkt vor Ort produzierten Baumkuchen, sortenreine Säfte von seltenen Obst-Sorten oder ein spezielles Bier zu probieren. Ein Bühnenprogramm mit Shantys, Liedern aus der Region, DixielandTönen oder Partymusik wird an den verlängerten Messetagen geboten.
Niedersachsen (Halle 20): Aus der Lüneburger Heide kommen das „Schnuckenbräu“-Bier und die echten „Lüneburger Heidekartoffeln“. Ein Landbäcker backt Brot, Metzger bieten regionaltypische Wurst- und Schinkenspezialitäten an, und an vielen Ständen gibt es typische Schmankerl wie Rote Grütze, frischen Altländer Apfelkuchen oder regionale Likör- und Korn-Spezialitäten. Eine besondere Rolle spielt diesmal der Grünkohl. Mountainbiken, Rad- und Wandertouren, kulturelle Höhepunkte oder auch ein entspannter Strandurlaub an der Küste – all das ist möglich in Niedersachsen. Nordrhein-Westfalen (Halle 5.2a): Besucher können hochwertige Produkte aus verschiedenen Regionen wie den westfälische Knochenschinken, Reibekuchen aus dem Sauerland oder die schärfste Schaschliksauce aus dem Ruhrgebiet testen. Die „Rheinische Schafsnase“ oder der „Westfälischen Gülderling“ gehören zu zweihundert alten Apfelsorten. Kochshows, Gesprächsrunden und Musik sorgen für Unterhaltung. Rheinland-Pfalz (Halle 2.2) ist Deutschlands Weinland Nr. 1. Rund zwei Drittel aller Reben stehen in den in Rheinland-Pfalz gelegenen Anbaugebieten. Knapp acht Pro-
Sachsen-Anhalt (Halle 23b): Mehr als 80 Aussteller stellen ihre Produkte vor, so zum Beispiel die Halberstädter Würstchen- und Konservenfabrik gleich neun neuentwickelte vegetarische Produkte. LEHA präsentiert veganes Eis, auch mit der Geschmacksrichtung Gurke. Halberstädter stellt eine Bratwurst im Dönerstyle vor. Keunecke Feinkost aus Ballenstedt hat seine Dönersuppe im Gepäck und eine Reispfanne mit Dönerfleisch. Schleswig-Holstein (Halle 22a): Die Wandgestaltung nimmt die Besucher auf eine Bilder-Reise in den Norden mit. Von einer Pieranlage aus haben sie einen guten Blick auf die farbigen Buden, in denen unter anderem frischer und geräucherter Fisch, über Buchenholz gereifter Holsteiner Katenschinken, milder oder würziger Käse vom „Gut von Holstein“ angeboten wird. Dazu passt ein kühles Bier aus Flensburg. Thüringen (Halle 20): Ein Biolädchen, eine Wurstmanufaktur und das „Haus der Elemente“ gehören zu den Höhepunkten der Präsentation unter dem Motto „natürlich Thüringen“. 35 Aussteller stellen sich vor. Zum ersten Mal dabei ist der Verein Thüringer Ökoherz e. V., der ökologisch erzeugte Produkte von etwa 20 Unternehmen anbietet. Neu ist in diesem Jahr die Stadt Eisenach. Sie präsentiert sich alsWelterberegion Wartburg-Hainich. (ag.)