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Ärzte-Report
Die Leiste – eine Schwachstelle des Körpers Alle wichtigen Informationen zu ambulanten Hernien-Operationen Erklärt
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Fotos: mauritius images, zvg
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Unser Experte
DDr.r. Zörner Zörner erläutert ddieie erläutert Operation Operation
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Teil 4
2 ÄRZTE-REPORT BERLIN REHA-REISEN Erholung nach der OP
BERLINER KURIER, Donnerstag, 26. Mai 2016
Was ist eine Leistenhernie?
Ursache ist eine Schwachstelle in der Bauchdecke im Bereich des Leistenkanals.
E Foto: zvg
in Leistenbruch (auch Leistenhernie genannt) ist ein Eingeweidebruch im Bereich der Leiste, der entweder angeboren oder erworben sein kann. Der Leistenbruch gehört zu den am häufigsten vorkommenden chirurgischen Erkrankungen des Menschen. So erkranken jedes Jahr etwa 0,5 Prozent der Bevölkerung neu daran. Etwa 80 Prozent aller Leistenhernien treten bei Männern auf. Ein angeborener Bruch kommt bei etwa drei Prozent aller Kinder vor. Bei einem Leistenbruch kommt es zu einer sackartigen Ausstülpung des Bauchfells und dem Durchtritt von Baucheingeweiden durch eine Lücke in der Bauchdecke im Bereich des Leistenkanals. Ursache: Für die Entstehung der Hernie ist eine Schwachstelle in der Bauchdecke im Bereich des Leistenkanals verantwortlich. Eine solche Schwachstelle kann, je nachdem, ob es sich um einen angeborenen oder einen erworbenen Leistenbruch handelt, verschiedene Ursachen haben. Ein angeborener Leistenbruch entsteht dadurch, dass sich dass Bauchfell während der Embryonalphase nicht vollständig verschließt.
Der KURIER informiert Sie nicht nur über wichtige Fakten der ambulanten Operationen. Wir stellen Ihnen an den kommenden Wochenenden auch interessante Möglichkeiten von Reha- und Wellness-Reisen vor. An jedem Sonnabend während unserer Ärzte-Serie finden Sie diese Tipps auf den Reise-Seiten - und an jedem Sonnabend können Sie auch Wellness-Reisen gewinnen! Am kommenden Sonnabend (28. Mai) stellen wir Ihnen das Gasteiner Tal in Tirol (Österreich) vor. Verlost werden dabei auch drei Aufenthalte (jeweils für 2 Personen und 7 Tage) im 4-Sterne-Verwöhn-Hotel Bismarck in Hofgastein (Foto oben: Wellness-Abteilung).
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Gemeinsam mit der Barmer GEK informieren wir Sie nicht nur in der Serie über ambulante Operationen. Wir bieten Ihnen auch die Möglichkeit, während unseren kostenlosen Telefon-Aktionen mit Fachleuten zu sprechen. Außerdem laden wir Sie zusammen mit der Barmer GEK zu Terminen ein, u.a. zum Online-SehTraining ein. Morgen, am Freitag, den 27. Mai, erreichen Sie von 12 bis 14 Uhr Dr. Marion Paskuda und Dr. Michael Werner unter der kostenlosen Hotline: 0800/2327-027. Sie können alle Fragen zum Thema „Darmspiegelung“ stellen.
Ein erworbener Bruch entsteht meist erst im höheren Alter. Für die zugrundeliegende Schwachstelle können verschiedene Ursachen verantwortlich sein. So kann der Bauch beispielsweise durch eine vorangegangene Bauchoperation, die zu Vernarbungen geführt hat, geschwächt sein. Und auch eine angeborene Bindegewebsschwäche kann zu einer Schwachstelle führen. Liegt im Bereich des Leisten-
kanals eine solche Schwächung vor, kann so ein erhöhter Druck im Bauchraum dazu führen, dass ein Bruch entsteht. Zu einer solchen Druckerhöhung kommt es unter anderem beim Husten oder Erbrechen sowie beim Heben schwerer Lasten. Symptome: Ein Leistenbruch macht sich typischerweise durch eine sichtbare und gut zu ertastende Vorwölbung beziehungsweise Schwellung im Bereich der Leiste bemerkbar,
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Redaktion: Britta Zimmermann, Michael Timm Layout: Matthias Deutschmann Berliner KURIER
Foto: fotolia /zvg
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Fast 80 Prozent aller Leistenhernien treten bei Männern auf.
die sich im Normalfall gut nach innen zurückdrücken lässt. Abends oder nach körperlichen Belastungen ist diese Schwellung deutlicher zu sehen. Neben dieser typischen Schwellung können auf der von der Hernie betroffenen Seite auch ein Druckgefühl und leichte, ziehende Schmerzen in der Leistenregion auftreten, die beim Mann bis in den Hodensack und bei der Frau bis in die Schamlippen ausstrahlen können. Ein Leistenbruch ist in den meisten Fällen ungefährlich. Dennoch kann es zu schweren Komplikationen kommen, wenn die im Bruchsack befindlichen Eingeweide (zum Beispiel Teile des Darms) in der Bruchpforte eingeklemmt werden und dadurch die Durchblutung des eingeklemmten Gewebes vermindert oder unterbunden wird. Sind in der Bruchpforte Eingeweide eingeklemmt, treten auch starke Schmerzen sowie mitunter Übelkeit und Erbrechen auf. Zudem kann es dann als schwerwiegende Komplikation einer Inguinalhernie zu einem Darmverschluss (Ileus) kommen, der in der Folge zu einem Darmdurchbruch und zu einer lebensbedrohlichen Bauchfellentzündung führen kann.
Bei Anzeichen von Schmerzen in der Leistengegend sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
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Foto: Michael Timm
Dieses Kunststoffnetz gibt Halt nach einer Leistenbruch-Operation.
Ein Kunststoffnetz gibt Halt nach der OP K
laus F. spürte ein leichtes Ziehen in der Leiste. Als er näher hinsah, entdeckte er eine Art „Beule“, die sich wieder nach innen wegdrücken ließ. Als ihm die Schwellung am Abend vor dem Zubettgehen größer vorkam, entschloss er sich , zum Arzt zu gehen. Vor allem bei kleineren und wenig beschwerdeverursachenden Leistenbrüchen kann mit dem Patienten ein abwartendes Verhalten erwogen werden. Wenn Beschwerden auftreten oder der Bruch an Größe zunimmt (siehe linke Seite), entscheidet man sich in der Regel für eine Operation. „Zu einer ambulanten Operation kann immer geraten werden, wenn der Patient keine wesentlichen lebensbedrohlichen Begleiterkrankungen mitbringt“, erklärt Dr. Michael Zörner von der „Chirurgie am Ostkreuz“, der pro Jahr zwischen 120 nd 130 ambulante Operationen durchführt. „Erlittene Herz- oder Hirninfarkte, schwere Leber- oder Nierenschäden sollten eher zur stationären Versorgung führen.“ Die Operation: Der ambulante Eingriff dauert etwa 40 Minuten. „In aller Regel wird bei erwachsenen Patienten ein Verfahren mit Einbringung eines Kunststoffnetzes gewählt“, erklärt Dr. Zörner. Dies kann
entweder per Schnitt oder minimal-invasiv mittels Spiegelung durchgeführt werden. Minimal-invasiv bedeutet, dass es keines großen Hautschnitts bedarf, sondern nur winziger Schnitte (4-6 cm). Experten unterscheiden das sogenannte TEP (total extraperitoneale Hernioplastik)-Verfahren von der TAPP (transabdominelle präperitoneale Hernioplastik)-Methode. In beiden Fällen führt der Operateur über die kleinen Bauchschnitte ein Endoskop (Schlauchgerät mit eingebauter
Minikamera) sowie die nötigen Instrumente ein und schiebt sie bis zum Leistenbruch vor. Bei der TEP-Technik nutzt der Arzt einen feinen Gewebespalt aus, der sich natürlicherweise zwischen Haut und Bauchfell befindet. Dort ritzt er die Haut ein und schleust die Instrumente ein. Der Operateur drückt den Bruchsack zurück in die Bauchhöhle und führt über oben genannten Spalt ein Kunststoffnetz ein, dass er über dem Bruch anbringt. Das Netz fixiert sich von selbst, es sind keine Metall-
U nser Experte
Dr. Michael Zörner
Dr. med. Michael Zörner ist Facharzt für Chirurgie in der Gemeinschaftspraxis „Chirurgie am Ostkreuz“. Er ist Mitglied im Berufsverband niedergelassener Chirurgen, im Verband ambulantes Operieren, im Qualitätszirkel Lasertherapie und Mitglied der Deutschen Herniengesellschaft (DHG). klammern oder Ähnliches nötig. Beim TAPP-Verfahren liegen die Hautschnitte im Bereich des Bauchnabels sowie am Mittelbauch. Anschließend muss der Bauch mit Hilfe von Kohlendioxid aufgebläht werden. Der Chirurg drückt den Bruchsack ebenfalls zurück in die Bauchhöhle. Das Kunststoffnetz schiebt er vom Bauchraum aus – also von innen – bis zum Leistenbruch. Er nimmt dafür eine Bauchspiegelung vor. In diesem Fall muss das Netz mit Hilfe von Klammern
Im Vergleich zum Ausland werden Hernien bei uns viel zu selten ambulant operiert Warum werden Hernien hierzulande noch so selten ambulant operiert? 66 Prozent der Leistenbruch-Operationen werden in Deutschland noch immer stationär durchgeführt, lediglich etwa 33 Prozent ambulant. Das ist wenig im Vergleich zu anderen europäischen Staaten. Bei unseren Nachbarn (Niederlande, Großbritan-
nien, Dänemark und Schweden) sind es über 42 Prozent, in den USA sogar 92 Prozent. Es stehen sowohl „offene“ OP-Techniken mit und ohne Netz als auch endoskopische (Laparoskopie) zur Verfügung. Neue Nationale RegisterStudien aus Skandinavien bestätigen, dass letztere Technik ein höheres Komplikationsrisiko im Ver-
gleich zu den offenen Herniotomien haben. Nachdem auch in unseren Nachbarstaaten die Frequenz laparoskopischer Operationen niedriger ist als bei uns und diese OP-Technik mit einem höheren Risiko und größerem finanziellen Aufwand verbunden ist, bleibt die eine Frage wohl vorerst offen: Was unterscheidet den deutschen Patienten von denen in anderen Ländern?
oder Nähten fixiert werden. Gelegentlich wird es auch geklebt. Das Klammer- oder Nahtmaterial verbleibt im Körper und löst sich später von selbst auf. Risiken: „Ambulanzspezifische Risiken gibt es nicht“, betont Dr. Zörner. „Die absolute Mehrzahl der Patienten ist für die ambulante LeistenbruchOP geeignet.“ Durch die Verwendung der Kunststoffnetze ist die Gefahr des Wiederauftretens eines Leistenbruchs sehr gering geworden. Dr. Zörner: „Im übrigen rufen wir am Tag des Eingriffs jeden Patienten in den Abendstunden an und informieren uns über sein Befinden.“ Nach der Operation: „Nach der Operation wird der Patient begleitet nach Hause entlassen, am nächsten oder übernächsten Tag findet der erste Verbandwechsel statt, gegebenenfalls werden Fäden nach einer Woche entfernt“, erklärt Dr. Zörner. Direkt nach der Operation sollte eine schwere Bauchdeckenbelastung wie das Heben von schweren Lasten unterbleiben. Dr. Zörner: „Bei den meisten Operationsverfahren mit Einbringung eines Netzes kann der Patient jedoch bereits zwei Wochen nach dem Eingriff eine Vollbelastung wieder aufnehmen.“
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BERLINER KURIER, Donnerstag, 26. Mai 2016
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