Der große Berliner
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Ärzte-Report
Hautkrebs
Teil 8
Die Schattenseite der Sonne
Alle Informationen zu ambulanten OPs und alternativen Methoden Unser Experte
Dr. Steinhoff erläutert neue Therapien
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Erklärt
So entsteht der gefährliche Hautkrebs SEITE 2
2 ÄRZTE-REPORT BERLIN
BERLINER KURIER, Mittwoch, 1. Juni 2016
NACHRICHTEN
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Creme gegen Krebs?
Sonnencremes schützen nicht nur vor Hautkrebs. Sie können sonnengeschädigte Haut auch bei der Heilung unterstützen. „Die ersten Anzeichen von hellem Hautkrebs – raue, gerötete Flecken – können sich zurückbilden, wenn Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 regelmäßig längere Zeit aufgetragen wird“, so Dr. Utta Petzold, Dermatologin bei der BARMER GEK.
Rat bei Metastasen
Welche Therapie macht noch Sinn, wenn der Tumor schon streut? Krebspatienten mit Metastasen können ihren Fall von Spezialisten des neuen und in Deutschland ersten Metastasenzentrums der Charité bewerten lassen. Die Hotline: Tel.: 030/450 56 42 22
Experten am KURIER-Telefon
So entsteht
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Gemeinsam mit der BARMER GEK informieren wir Sie nicht nur in der Serie über ambulante Operationen. Wir bieten Ihnen auch die Möglichkeit, während unseren kostenlosen Telefon-Aktionen mit Fachleuten zu sprechen. Heute haben Sie die Möglichkeit mit Experten zum Thema Haut-OPs zu sprechen. Von 12 bis 14 Uhr ist unsere kostenlose Hotline geschaltet: Tel. 0800/2327-027 Sprechen Sie mit Dr. Siegmar Palten und Dr. Claudia Link. Vormerken können Sie sich schon einmal den kommenden Freitag (3. Juni). Dann stehen Ihnen unsere Telefon-Experten von 12 bis 14 Uhr zum Thema „Bandscheiben-Operationen“ zur Verfügung.
Hautkrebs
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mpressum
Redaktion: Britta Zimmermann, Michael Timm Layout: Matthias Deutschmann Berliner KURIER
autkrebs ist eine bösartige Wucherung der Hautzellen. Das UVLicht der Sonne gilt dabei als die Hauptursache. Es schädigt die DNS, allerdings sterben die Zellen nicht ab, sondern entarten und beginnen zu wuchern. Jede Zelle kann prinzipiell bösartig werden. Hautkrebs wird in zwei Arten unterschieden: in den schwarzen und den hellen Hautkrebs. Der schwarze Hautkrebs wird auch als Melanom (aus dem Griechischen: melanos, zu deutsch schwarz) bezeichnet und entsteht, wenn die sogenannten Melanozyten, die Pigmentzellen der Haut, entarten.
Zum hellen Hautkrebs gehören zwei weitere Unterkategorien: das Basalzellkarzinom oder Basaliom, welches oft kleine Äderchen auf glänzender Hautoberfläche zeigt, und das Stachelzellkarzinom oder Spinaliom, für das eine raue, warzenähnlichen Oberfläche teilweise mit Schuppung charakteristisch ist. Je häufiger und länger Sie sich der UV-Strahlung aussetzen, desto größer ist Ihr persönliches Risiko. Bei Männern finden sich Melanome häufig auf dem Rücken und bei Frauen an den Beinen. Beim hellen Hautkrebs trifft es besonders solche Körperregionen, die vermehrt dem Sonnenlicht ausge-
setzt sind, wie etwa Nase, Stirn und Ohren. Schwarzer Hautkrebs entwickelt sich nur in einem gewissen Prozentsatz der Fälle aus bereits bestehenden Muttermalen, die sich farblich und in ihrer Größe verändern. Die Mehrheit entsteht aber vollkommen neu auf vorher unveränderter Haut. Einen guten Hinweis für ein Melanom liefert die Regel des „hässlichen Entleins“: Der Fleck, der anders ist als alle anderen, gilt als auffällig. Ein Arzt sollte das unbedingt untersuchen. Eine andere Möglichkeit ist die Anwendung der ABCDERegel: A – Asymmetrie: Hat der Fleck
eine unrunde, asymmetrische Form? B – Begrenzung: Hat der Fleck einen „unscharfen“ Rand? C – Colour: Hat der Fleck eine ungewöhnliche oder unregelmäßige Farbe? D – Durchmesser: Hat der Fleck einen ungewöhnlich großen Durchmesser? E – Erhabenheit/Evolution: Hebt sich der Fleck aus dem Hautniveau empor? Ist er tastbar? Je mehr dieser Kriterien vorliegen, desto auffälliger ist die Stelle. Umgekehrt muss ein Muttermal aber nicht zwangsläufig bösartig sein, wenn alle angeführten Punkte erfüllt sind.
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Gute Heilungschancen bei Hautkrebs Die sogenannte MKC-Methode ist gewebeschonend
U nser Experte
Dr. Matthias Steinhoff Dr. Matthias Steinhoff ist Facharzt für Dermatologie und Venerologie mit Praxis in Schöneberg. Seine Expertise ist die Prävention, Diagnostik und Therapie von Hautkrebs. Diese beruht u.a. auf seiner langjährigen Tätigkeit im Hauttumorcentrum der Charité, zuletzt als Oberarzt und stellvertretender Leiter des Zentrums.
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r ist tückisch – denn er verursacht zunächst keine Beschwerden: Hautkrebs gehört zu den häufigsten Tumorarten. Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 200 000 Menschen an hellem Hautkrebs und rund 20 000 an schwarzem Hautkrebs. Je früher die Krankheit entdeckt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen! „In unserer Praxis führen wir jährlich etwa 800 ambulante operative Eingriffe durch“, sagt Dr. Matthias Steinhoff. „Dabei machen die Entfernung von Basalzellkarzinomen, atypischen Leberflecken und aktinischen Präkanzerosen, das heißt Vorstufen beziehungsweise Frühformen des hellen Hautkrebses, die überwiegende Mehrheit der Eingriffe aus.“ Aber auch die Zahl der Operationen von malignen Melanomen (schwarzem Hautkrebs) und Plattenepithelkarzinomen (Form des hellen Hautkrebs) nimmt deutlich zu. Die Operation: „Goldstandard in der Therapie des schwarzen und hellen Hautkrebs ist die komplette operative Entfernung“, erklärt Dr. Steinhoff. Die überwiegende Mehrheit dieser Eingriffe findet in Lokalanästhesie ambulant statt. „Kleinere Basalzellkarzinome werden mit kleinem Sicherheitsabstand mit einem Skalpell entfernt und der De-
fekt direkt mittels Naht verschlossen. Größere Basalzellkarzinome oder solche in schwieriger Lokalisation, zum Beispiel im Gesicht, werden per Skalpell mit möglichst kleinem Sicherheitsabstand entfernt, wobei der Defekt offen gelassen und mit einer Wundauflage geschützt wird.“ Im histopathologischen Labor wird das Gewebestück so aufgearbeitet, dass alle Schnittränder lückenlos beurteilbar sind. Sobald der pathologische Befundbericht vorliegt, wird -
wenn die komplette Entfernung bestätigt ist - in einer zweiten Operation der Defekt mittels Verschiebe- oder Lappenplastik verschlossen. „Findet der Pathologe jedoch noch Tumorreste im Bereich eines oder mehrerer Schnittränder, wird gezielt an diesen Stellen nachoperiert, bis die komplette Entfernung bestätigt wird.“ Dieses Verfahren heißt „mikroskopisch kontrollierte Chirurgie“, kurz MKC. Somit wird die unnötige Entfernung von zu viel gesundem Gewebe vermieden und der Operationsdefekt so klein wie möglich gehalten. Der früh streuende schwarze Hautkrebs sollte immer mit 1 bis 2 cm Sicherheitsabstand zu allen Seiten entfernt werden. Die Eingriffe dauern zwischen 10 und 40 Minuten. Risiken: Risiken sind Unverträglichkeitsreaktionen auf das Betäubungsmittel, Wundinfektionen sowie Nachblutungen. Nach der Operation: „Im Anschluss an die Operation ist der Patient für ein bis zwei Wochen hinsichtlich körperlicher Anstrengung und Wasserkontakt eingeschränkt“, erklärt Dr. Steinhoff. Außerdem erfolgen viertel- oder halbjährliche Ganzkörperuntersuchungen, bei denen die Patienten auch über Lichtschutzmaßnahmen aufgeklärt und zur Selbstuntersuchung angeleitet werden.
Gebräunte Haut sieht gut aus - doch Vorsicht vor zu viel Sonne: Hautkrebs gehört zu den häufigsten Tumor-Arten.
Bei Frühformen des hellen Hautkrebs, sogenannte Aktinische Keratosen, kommen insbesondere bei größerer Anzahl und flächiger Verteilung neben der laserchirurgischen Abtragung alternative Therapien zur Anwendung, die ohne Narbenbildung zu guten kosmetischen Ergebnissen führen: Bei der Photodynamischen Therapie (PDT) ist kein chirurgischer Eingriff notwendig. Im Verlauf der ambulant durchgeführten Photodynamischen Therapie wird zunächst überschüssiges Hornmaterial an der Hautoberfläche entfernt. Im Anschluss wird eine spezielle Creme aufgetragen, deren Inhaltsstoff (Photosensibilisator) sich ausschließlich im krankhaft veränderten Gewebe anreichert. Die Creme muss für drei Stunden einwirken. Auf die
so behandelte Haut wird ein licht- und luftdichter Verband geklebt, damit die Creme besser in die Haut eindringen kann und der Wirkstoff nicht durch Umgebungslicht abgeschwächt wird. Der Wirkstoff der Creme macht die Tumorzellen für Licht einer bestimmten Wellenlänge empfindlich. Innerhalb von 24 Stunden wird dieser Wirkstoff wieder abgebaut. Die behandelten Stellen werden im Anschluss mit einem speziell entwickelten und wissenschaftlich erprobten, kalten Rotlicht etwa 10 bis 20 Minuten belichtet. Das Zusammentreffen von Licht und dem Photosensibilisator in der Creme führt zur Bildung einer Substanz, die als Zellgift fungiert und Tumorzellen zerstört. Das gesunde Gewebe wird geschont.
Die Photodynamische Therapie gehört nicht zu den Regelleistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Die Behandlung selbst kostet – je nach Aufwand – ungefähr 100 bis 350 Euro. Die Salbe wird von der Apotheke in Rechnung gestellt und kostet je nach benötigter Menge ca. 200 Euro. Weitere Behandlungsoptionen bei Hautkrebs (vor allem Aktinische Keratosen und sehr dünne Basalzellkarzinome) sind Diclofenac, Imiquimod und 5-FU. Bei sehr großen, inoperablen Basalzellkarzinomen steht den Ärzten neben der Bestrahlungstherapie seit kurzem auch ein Medikament in Tablettenform zur Verfügung (Vismodegib), welches in der Lage ist, den Tumor zu verkleinern, um ihn operierbar zu machen. Dies ist aber mit Nebenwirkungen verbunden.
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Alternative Therapien bei Krebs-Vorstufen
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BERLINER KURIER, Mittwoch, 1. Juni 2016
Top-Hautärzte für ambulante Eingriffe Dr. Markus Brunner Magistratsweg 10a 13593 Berlin-Spandau Tel.: (030) 36 40 09 00
10785 Berlin-Tiergarten Tel.: (030) 2506-902 www.pgdiakonie.de Prof. Berthold Rzany Dr. Martina Hund Praxis für Dermatologie Kurfürstendamm 183 10707 Berlin-Charlottenburg Tel.: (030) 61621183-0 www.rzany-berlin.de
Dr. Viktor Czaika Dr. Daniel Humme Charité Benjamin Franklin Hochschulambulanz Hindenburgdamm 30 12203 Berlin-Steglitz Tel.: (030) 450 518 397 http://derma.charite.de
Dr. Sylke Schneider-Burrus Anna Pokrywka PD Dr. Alexander Nast Charité Campus Mitte Dermatochirurgie Luisenstr. 2 10117 Berlin-Mitte Tel. (030) 450 518 065 http://derma.charite.de
Dr. med. Erik Dräger Medizinzentrum am Sana Klinikum Lichtenberg Frankfurter Allee 231a 10365 Berlin-Lichtenberg Tel.: (030) 5518-4286 www.sana-kl.de Ulrike Drecoll Felix Gussmann Dermatologische Praxis B18 Badensche Straße 18 10715 Berlin-Wilmersdorf Tel.: (030) 81 48 69 30 www.dermatologen-b18.de
Dr. Michael Sebastian Hautarztpraxis Am Bahnhof 1 15831 Mahlow Tel.: (03379) 3 94 23 www.hautarztpraxis-mahlow.de Dr. Margrit Simon Ärztehaus Hauptstraße 131 10827 Berlin-Schöneberg Tel.: (030) 781 21 28 www.hautarzt-simon-berlin.de
Dr. med. Jeanette Eicholtz Dr. med. David Börner Zingster Str. 2 13051 BerlinHohenschönhausen Tel.: (030) – 96 20 07 71 www.hautarzt-in-berlin.de
Dr. Stephanie Soost ÜABG Hautarztpraxis Baumschulenstraße 74 12437 Berlin-Treptow Tel.: (030) 532 81 44 www.kosmoderma-berlin.de
Prof. Wolfgang Harth Dr. Martin Schomaker Frank Böhm Vivantes Klinikum Spandau Neue Bergstraße 6 13585 Berlin-Spandau Tel.:(030) 130 13 1553 www.vivantes.de/ksp Dr. Ralf Hartmann Bundeswehrkrankenhaus Scharnhorststr. 13 10115 Berlin-Mitte Tel.: (030) 2841-1333 www.bundeswehrkrankenhausberlin.de Dr. Raoul Hasert Praxisklinik Friedrichstr. 113a 10117 Berlin-Mitte Tel.: (030) 281 72 30 www.hasert-haut.de Dr. Ralf Husak Dr. Christoph Garcia Bartels Medzentrum 26 Kaiserdamm 26 14057 Berlin-Charlottenburg Tel.: (030) 493 79 25 www.medzentrum26.de/dermatologie
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PD Dr. Sylke Gellrich ÜABG Hautarztpraxis Hönower Str. 91 12623 Berlin-Mahlsdorf Tel.: (030) 55 15 80 60 www.kosmoderma-berlin.de
Dr. Thomas Stavermann Dr. Jörg Weihe Hautzentrum Gropiuspassage Imbuschweg 40 12351 Berlin-Neukölln Tel: (030) 6037708 http://www.gropiuspassagen.de/shop/3428/rzte/
Viele ambulante Operationen an der Haut werden heute mit modernen Lasern ausgeführt.
Prof. Peter Kohl Dr. Stefan Nekwasil Vivantes Klinikum Neukölln Rudower Straße 48 12351 Berlin-Neukölln Tel.: (030) 130 14 3610 www.vivantes.de/knk Dr. Markus Krause Dermatologisches Zentrum Potsdamer Chaussee 80 14129 Berlin-Zehlendorf Tel.: (030) 812 99 260 www.dermatologie-berlin.de
Dr. Kerstin Lommel Dr. Carolin Bouveret Poliklinik am Helios Klinikum Berlin-Buch Schwanebecker Chaussee 50
13125 Berlin-Buch Tel.: (030) 94 01-550 70 www.helios-kliniken.de Prof. Wiebke LudwigPeitsch Dr. Jens Kimmritz Vivantes Klinikum Friedrichshain Landsberger Allee 49 10249 Berlin-Friedrichshain Tel. (030) 130 23 1120 www.vivantes.de/kfh Dr. Maria Manasterski Dr. Jutta Dues Schlossstr. 2 13507 Berlin-Tegel Tel.: (030) 43400770 www.webadresse.de/hautaerzteberlin-dues-manasterski
Dr. Martin Miehe PD Dr. Ulrike Serfling Hautarztzentrum Gorkistraße 3 13507 Berlin-Tegel Tel.: (030) 434 50 25 www.derma-berlin.de
Dr. Annette Müller Polikum Fennpfuhl Franz-Jacob-Straße 10 10369 Berlin-Lichtenberg Tel.: (030) 86 20 468 0 www.polikum.de Dr. Carsten Philipp Ute Müller Zentrum Lasermedizin Ev. Elisabeth Klinik Lützowstraße 26
Dr. Matthias Steinhoff Dr. Juliana Steinhoff Hauptstraße 19 10827 Berlin-Schöneberg Tel.: (030) 7813013 www.hautarzt-steinhoff.de Prof. Uwe Trefzer Prof. Eckhart Kämpgen Dr. Rainer Rupprecht Prof. Volker Steinkraus Dermatologikum Friedrichstr. 89 10117 Berlin-Mitte Tel.: (030) 206 21 85-0 www.dermatologikum-berlin.de Dr. Gregor Wahl Prof. Christoph Geilen Dr. Alexander Zirbs Kurfürstendamm 45 10719 Berlin-Charlottenburg Tel.: (030) 880 33 99-0 www.dermalink.de