Der große Berliner
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Ärzte-Report
Teil 16
Experte
Dr. Göbel zu ambulanten OPs SEITE 3
Erklärt
So entstehen verkrümmte Finger
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Die häufigsten Die häufigsten Krankheiten Krankheiten und und deren deren ambulante ambulante Behandlung Behandlung
2 ÄRZTE-REPORT BERLIN
BERLINER KURIER, Montag, 13. Juni 2016
NACHRICHTEN
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Hilfreiche Strahlen
Eine Studie der Universität Erlangen zeigt, dass eine Strahlentherapie bei „Morbus Dupuytren“ in einem frühen Stadium hilfreich sein kann. Im leicht fortgeschrittenen Stadium, also wenn die Finger weniger als fünf Grad nach vorne gebeugt waren, konnte die Krankheit bei 70 % der Tests aufgehalten werden.
Bei der Dupuytren'schen Erkrankung können die Finger nicht mehr frei gestreckt werden.
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Darum knackt es
Manche Menschen ziehen an ihren Fingern, um ein Knackgeräusch zu erzeugen. Woher kommt das Geräusch? Die gängigste Theorie beschreibt das Vakuum-Phänomen. In der Gelenkschmiere ist Kohlenstoffdioxid (CO2) in gelöster Form enthalten. Zieht der Knacker seine Gelenke lang, geht das CO2 in die Gasform über, es bilden sich Bläschen. Zerplatzen die Blasen, ploppt es.
Haben Sie Fragen zu Hämorrhoiden?
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Morgen, am Dienstag, den 14. Juni, haben Sie die Möglichkeit, mit Experten zum Thema Hämorrhoiden zu sprechen. Von 12 bis 14 Uhr ist unsere kostenlose Hotline geschaltet: 0800/2327-027. Sprechen Sie mit Brigitte Zey-Steiner und Dr. Sigmar Palten (Fotos u.). Am Mittwoch, den 15.06., haben Sie die Möglichkeit, in der Geschäftsstelle der BARMER GEK (Tempelhofer Damm 198 – 200) die Funktion Ihrer Venen messen zu lassen. Vereinbaren Sie einen kostenlosen Termin: 030/2326-5698
Bei der Erkrankung Morbus Dupuytren krümmen sich die Finger Richtung Handfläche
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Redaktion: Britta Zimmermann, Michael Timm Layout: Matthias Deutschmann Berliner KURIER
twa 1,3 bis 1,9 Millionen Dupuytren-Patienten gibt es in Deutschland. Morbus Dupuytren zählt zu den Erkrankungen, die die Beweglichkeit der Hände und somit auch die Handlungsfähigkeit der Betroffenen einschränkt. Bei der Dupuytren'schen Erkrankung können die Finger nicht mehr frei gestreckt werden. Sie krümmen sich Richtung Handfläche. Ursache: Heute weiß man, dass die Ursache eine gutartige Wucherung des Bindegewebes ist. Es wächst um die Fingersehnen und behindert so die Fingerstreckung.
Forscher vermuten eine erbliche Veranlagung, kombiniert mit einem Auslöser, zum Beispiel Verletzungen. Häufiger kommt die Dupuytren'sche Erkrankung bei Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Epilepsie oder starkem Alkoholkonsum vor. In den meisten Fällen tritt sie jedoch ohne ersichtlichen Grund auf. Der Morbus Dupuytren tritt meist im mittleren Lebensalter auf. Männer sind wesentlich häufiger als Frauen betroffen. Bei ihnen beginnt die Krankheit auch im Durchschnitt zehn Jahre früher. Symptome: Das erste Sym-
ptom, das die Patienten bemerken, ist meist eine langsame Verhärtung der Handinnenfläche. Es dauert im Normalfall aber Monate bis Jahre, bis die knotige oder strangartige Verdickung auch die Beugung in den Fingergrund- und -mittelgelenken einschränkt. Der Arzt spricht dann von einer Beugekontraktur. Die Dupuytren'sche Krankheit betrifft am häufigsten Ring- und Kleinfinger. In manchen Fällen kann auch der Daumen nicht mehr gestreckt oder abgespreizt werden. Die Hälfte aller Patienten hat Beschwerden an beiden Händen.
Behandlungsmethoden: Die Krankheit an sich ist bisher noch nicht heilbar, stellt aber auch glücklicherweise keine Lebensgefahr dar. Der Arzt wählt die passende Therapie nach den Beschwerden und Einschränkungen des Patienten aus. Nicht jeder, der Symptome der Dupuytren'schen Krankheit hat, braucht eine Therapie. Im höheren Alter wachsen die Knoten meist sehr langsam und behindern viele Betroffene nicht allzu sehr. Welche Behandlung angebracht erscheint, sollte individuell geklärt werden.
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Schmerzhafte Fingerverkrümmung
Wie diese Operation helfen kann
Der Arzt erklärt seiner Patientin die Röntgenbilder ihrer Hände.
Die sogenannte minimal-invasive Nadelfasziotomie erfolgt in der Regel ambulant
örtlicher Betäubung“, erklärt Dr. Göbel. Der Arzt schwächt die Dupuytren-Stränge mit Nadelstichen so weit, dass sie gestreckt und zerrissen werden können. „Durch die Nadelbehandlung nimmt die Anzahl der offenen Operationen bei Morbus Dupuytren in den letzten Jahren deutlich ab“, so Dr. Göbel. „Die Patienten ersparen sich damit im Frühstadium sowohl die Risiken des offenen Eingriffs als auch eine oft langwierige Nachbehandlung.“ Die Nadelfisziotomie dauert etwa fünf bis zehn, die Operation etwa 20 bis 40 Minuten. Risiken: Wie bei allen Operationen besteht das Risiko von Infektionen und Wundheilungsstörungen. Nach der Operation: „Zunächst erfolgt am Operationstag gegen Abend ein persönlicher Anruf beim Patienten. Neben der Anpassung der Schmerzmedikation erfolgt die individuelle Beratung über den weiteren Verlauf nach der ambulanten Operation“, erklärt Dr. Göbel. „Bei allen Patienten wird am ersten beziehungsweise zweiten postoperativen Tag der erste Verbandswechsel durchgeführt.“ Im Anschluss an die Operation ist eine physiotherapeutische Behandlung notwendig, bei der die Beweglichkeit der Finger trainiert wird.
Auch das KarpalTunnelsyndrom wird sehr häufig ambulant operiert Zu den häufigsten ambulanten Hand-Operationen gehört auch das Karpaltunnelsyndrom .
U nser Experte
Dr. Holger Göbel
Dr. Holger Göbel ist Arzt für Orthopädie und Unfallchirurgie mit Praxis in Charlottenburg. Schwerpunkte: spezielle Diagnostik von Erkrankungen und Operationen an der Hand - offen und arthroskopisch- Frakturbehandlung komplizierter Brüche, Akupunktur.
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S
ie sind eines der wichtigsten Gliedmaßen überhaupt. Sind unsere Hände durch Schmerzen, Verletzungen oder Verkrümmungen beeinträchtigt, werden selbst die einfachsten Aufgaben zum Problem – uns sind im wahrsten Sinne des Wortes die „Hände gebunden“. „Zu den häufigsten ambulanten Eingriffen an der Hand gehört der Morbus Dupuytren“, sagt Dr. Holger Göbel, Arzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, der pro Jahr rund 350 ambulante Operationen an der Hand durchführt. Bei der Dupuytren'sche Erkrankung können die Finger nicht mehr frei gestreckt werden und krümmen sich in Richtung der Handinnenfläche (siehe linke Seite). Bei der Operation wird das krankhafte Bindegewebe möglichst vollständig entfernt, damit sich die Sehnen wieder frei bewegen können. „Die konservative Therapie steht zunächst im Vordergrund“, erklärt Dr. Holger Göbel, Arzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. „Erst wenn die Beschwerden des Patienten durch konservative Maßnahmen nicht mehr zu therapieren sind, beziehungsweise die alltägliche Gebrauchsfähigkeit eingeschränkt ist, rate ich den Patienten zu einer Operation.“ Die Operation: Der Eingriff kann in Voll- oder Teilnarkose erfolgen wird in Blutleere durchgeführt. Hierbei wird mittels einer Gummibinde das Blut aus dem Arm gepresst und im Anschluss eine Druckmanschette am Oberarm angelegt, um den Einfluss von Blut während der Operation zu verhindern. „Bei der offenen Operation erfolgt durch eine spezielle Schnitttechnik die Eröffnung der Haut“, erklärt Dr. Holger Göbel. „Im Anschluss wird das erkrankte Gewebe dargestellt. Entlang der Nerven und Gefäße erfolgt die Entfernung der Veränderungen. Gegebenenfalls ist die Lösung einer Gelenkssteife erforderlich.“ Als Alternative nehmen Ärzte in bestimmten Fällen eine sogenannte Nadelfasziotomie (Fibrosenperforation) vor. „Der minimal-invasive Eingriff erfolgt üblicherweise ambulant in
Hierbei liegt eine Schädigung eines Nervs im Handbereich, des Nervus medianus (Mittelnerv), vor. Der Karpaltunnel (auch Karpalkanal genannt) ist der Raum zwischen den Handwurzelknochen und dem, durch den verschiedene Sehnen und der Medianus-Nerv verlaufen. Dieser Nerv ist für die Empfindungsfähigkeit des Daumens, Zeige- und zum Teil auch Mittelfingers zuständig. Außerdem ist er für die Steuerung bestimmter Hand- und Fingermuskeln verantwortlich. Die Schädigung des Nervs führt folglich zu Symptomen wie nächtlichem Kribbeln und Taubheitsgefühl im Bereich von Daumen bis Mittelfinger. Ursachen für ein Karpaltunnelsyndrom können zum Beispiel Arthrose sein oder auch Schwellungen der Sehnenscheiden – unter anderem durch Überlastungen, bei rheumatischen Erkrankungen, bestimmten Stoffwechselstörungen oder in der Schwangerschaff sein. Das Karpaltunnelsyndrom ist fast immer anlagebedingt. Die Operation: Der Eingriff wird in Voll- oder Regional-Anästhesie durchgeführt. Der Schnitt erfolgt unterhalb der Handgelenksfalte im Verlauf einer Hautfalte. Nach Eröffnung des Kardantunnels wird der eingeengte Nerv inspiziert. Das den Karpaltunnel verschließende Sehnendach wird vollständig gespalten. Im Anschluss muss gegebenenfalls die Sehnenscheidenentzündung beseitigt werden. Die Nachbehandlung erfolgt durch eine Schienenruhigstellung von 10 bis 14 Tagen..
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Der Orthopäde erklärt einer Patientin, die unter einer schmerzhaften Polyarthrose leidet, die Röntgenbilder ihrer Hände. Mehrere Fingergelenke sowie die Kniegelenke sind davon betroffen
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