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Wirtschaft
SPEZIAL
IMMOBILIEN & PROJEKTENTWICKLUNG
Häuser von der Stange Standardisiertes Bauen geht schneller und günstiger – ohne Qualitätsverlust
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„Mixed Use“ Der Wunsch nach kurzen Wegen zwischen Wohnen und Arbeiten in lebendigen Quartieren
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Wohnen 4.0 Die Zukunft hat begonnen
Anzeigen-Sonderveröffentlichung Nr. 29 | 22. Juni 2016
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SPEZIAL | Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 22. Juni 2016
Einzigartiges Abenteuer Wohnungsbau in Boom-Town Berlin: Erfindergeist für die dynamische Großstadt der Zukunft
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s gibt vermutlich auf der ganzen Welt kein Beispiel für die dramatische Entwicklung, die Berlin als Stadt seit 1989 durchlaufen hat. Und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht, im Gegenteil, ständig kommen neue Herausforderungen auf die Hauptstadt zu, die sich in atemberaubendem Tempo selbst neu erfindet. Dass Berlin so einzigartig ist, bedeutet auch: Es gibt keine Patentrezepte, keine bewährten Strategien, keine Erfahrungswerte, die sich so ohne Weiteres auf die Situation hier übertragen lassen. NEUE GENERATION. Politik, Verwaltung und die privaten und öffentlichen Wohnungsunternehmen haben also nicht nur eine große Aufgabe vor sich, wenn sie für die zeitgemäße und erschwingliche Unterbringung der alteingesessenen Bevölkerung und der vielen Neu-Berliner sorgen wollen. Sie begeben sich auch auf eine spannende Entdeckungsreise: Wie nirgendwo sonst haben sie hier die Möglichkeit, eine traditionsreiche, lebendige Stadt von innen heraus zu erneuern,
moderne Konzepte von Energieeffizienz bis Smart City zu ve erwirklichen und das dynamische Umfeld d für den Lebensstil einer neuen Genera ation von Großstadtmenschen zu gestalten. DURCHSTARTEN. Und die Voraussetzungen sind bestens: Freiflächen innerhalb der Stadt bieten die Möglichkeit, vom kleinen Projekt biss zum Neubau ganzer Quar tiere Ideen umzuset zen, ohne immer weiter ins Umland vorstoßen zu müssen. Eine flexib ble Verwaltung sorgt für schnelle Baugen nehmigungen, engagierte Unternehme en probieren Neues aus. Günstige Zinsen n und zahlreiche Fördermöglichkeiten helfen bei der Realisierung. Das rapide Wa achstum, das den zügigen Wohnungsba au nötig werden lässt, sorgt gleichzeitig da afür, dass die Berliner als Mieter und Immobilienkäufer zahlungskräftiger werd den. Der Kraftakt der nächsten Jahre ist also keineswegs ein Kreuz, sondern eine e der seltenen Chancen, an der Entstehu ung von etwas völlig Frauke Wolf Neuem mitzuwirken n.
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BAUEN, BAUEN, BAUEN Berlin wächst, und die Konkurrenz um erschwingliche Wohnungen nimmt zu. Politik, Verwaltung und Wirtschaft packen das Problem von mehreren Seiten an: Gesetzliche Instrumente wie die „Mietpreisbremse“ sollen den Anstieg der Mieten zumindest dämpfen – allerdings ist der Erfolg nach einem Jahr zweifelhaft. Kein Wunder, denn es müssten jedes Jahr 20.000 neue Wohnungen gebaut werden. Derzeit ist es gerade einmal die Hälfte. Die Anstrengungen konzentrieren sich also auf den Neubau, ohne dass es „auf die grüne Wiese“ gehen soll. Nachverdichtung und Baulückenschließung sind die Schlagworte. Doch mit einzelnen Objekten, so willkommen sie sind, ist die Aufgabe nicht zu stemmen. Im April hat der Senat daher beschlossen, dass zwölf komplett neue Stadtquartiere entstehen sollen. „Lebendige Kieze“ sollen es werden, sagt Bausenator Andreas Geisel. Und Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup ergänzt: „Sie sollen alle sozialen Schichten und Altersgruppen ansprechen.“ Gemeint ist damit auch, dass es 30 Prozent Sozialwohnungen geben soll. Vier bis sieben Geschosse werden die Häuser haben. Arbeitsplätze schaffen, soziale Vielfalt, klimafreundliche Mischnutzung, weitgehende Barrierefreiheit, viele Grünflächen und guter Anschluss ans öffentliche Nahverkehrsnetz, das sind die Anforderungen. Die sechs landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften (WBG) sind neben den Genossenschaften und privaten Trägern beteiligt. Die WBG hatten sich erst kürzlich verpflichtet, innerhalb von zehn Jahren gut 60.000 neue Wohnungen zu schaffen.
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FÜRS GEWERBE WIRD ES ENG So beliebt Berlin als Wohnort ist, hat es auch als Unternehmensstandort große Attraktivität. Investoren und Unternehmen haben dabei in der Vergangenheit von guten Immobilienobjekten in zentraler Lage profitiert, welche meist zu weitaus günstigeren Bedingungen angeboten werden als in den meisten anderen europäischen Metropolen. Der vielfältige Immobilienbestand hat die Zahl der Neuansiedlungen in den vergangenen Jahren kontinuierlich steigen lassen, wie die Senatsverwaltung erklärt. Berlin verfügt neben zehn Technologieparks und acht Gründerzentren über zahlreiche innerstädtische gewerbliche und industrielle Nutzflächen, die sich in den nächsten Jahren zu hoch entwickelten Standorten etablieren werden. Doch die Konzentration auf den Wohnungsneubau bringt das Gewerbe unter Druck: Die typische „Berliner Mischung“ aus Wohngebiet und kleinen Unternehmen, gleich ob alteingesessener Handwerksbetrieb oder digitales Start-up, weicht den „Nachverdichtungs-Projekten“, mit denen in vorhandenen Wohnobjekten jeder verfügbare Raum für Wohnzwecke hergerichtet wird. Dieser Trend ist nicht nur in den Innenstadtlagen, sondern auch in weiter außerhalb liegenden Quartieren zu beobachten. Und: Viele Gewerbetreibende befürchten, dass sie, wenn die Wohnbebauung zu nahe heranrückt, von den neuen Nachbarn mit Immissionsschutz-Klagen überzogen werden. Die Verwaltung hat bereits mit einem neuen Baurechtstyp reagiert, das die Mischung als Wohnen und Arbeiten erhalten soll.
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WIE EIN DEZENTES MAKE-UP Impressum Berliner Verlag GmbH Geschäftsführer: Michael Braun, Jens Kauerauf Vermarktung und Umsetzung: BVZ Vermarktung GmbH (Berlin Medien) Geschäftsführer: Andree Fritsche Projektleitung: Frank Simon Kontakt: rundertisch@berlinmedien.com Verlag: Postadresse 10171 Berlin Anzeigen: Postfach 02 12 84, 10124 Berlin Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH, Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin Konzeption, Redaktion und Layout: mdsCreative GmbH Karl-Liebknecht-Straße 29, 10178 Berlin Geschäftsführer: Klaus Bartels Projektverantwortung: Josephine Bilk, Frauke Wolf Layout: Katrin Großmüller, Petra Staisch Titelbild: Collage Petra Staisch, Thinkstock/iStock/Sean Pavone, Rido Bilder Inhalt: Benjamin Pritzkuleit, Thinkstock/iStock/sankwei, monkeybusinessimages, archideaphoto, vicnt, totalpics, joyt
Auch wenn Wohnungen in den Großstädten begehrt sind, profitieren Anbieter davon, ihre Objekte ins beste Licht zu rücken. „Home Stager“ dekorieren Wohnungen oder Häuser, die vermietet oder verkauft werden sollen, mit einer temporären Einrichtung so, dass Interessenten beim Besichtigungstermin gleich einen positiven Eindruck haben. Die Branche betont, dass es nicht darum gehe, Mängel zu kaschieren, sondern Stärken herauszustellen und einen Eindruck zu vermitteln, wie das Leben in dieser Wohnung aussehen könnte. Dienstleister aus dem Bereich Home Staging versprechen, dass Objekte auf diese Weise gezielter und schneller verkauft werden können. Und je schneller Anbieter und Abnehmer sich handelseins sind, desto mehr hat sich die Ausgabe für das „Home Staging“ gelohnt.
Immobilien & Projektentwicklung
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GUTE NACHBARSCHAFT Von Neubauprojekten sind immer diejenigen am meisten begeistert, die nicht direkt nebenan wohnen. Der Widerstand der Anwohner formiert sich hingegen meist schnell – vor allem, wenn es sich um die Schließung von Baulücken handelt, die bislang willkommene Grünfläche im Viertel waren. Damit die natürlichen Interessengegensätze, die zu jeder Veränderung in dicht besiedelten Gebieten gehören, nicht zu erbitterten Fehden und langfristigen Blockaden werden, gehen sowohl Senatsverwaltung als auch Unternehmen heute aktiv auf die Bürger zu. Sie werden bereits in die öffentliche Bauleitplanung, also das grobe Konzept, wie der städtische Raum künftig gestaltet werden soll, einbezogen. Hier haben sie viele Möglichkeiten, sich frühzeitig mit Bedenken und Anregungen zu Wort zu melden; und die Verwaltung hat die Pflicht, sich mit diesen Eingaben konkret auseinanderzusetzen. Soll dann ein einzelnes Projekt realisiert werden, stellen die Unternehmen und Entwickler ihre Pläne heute meist frühzeitig der Öffentlichkeit vor und suchen Wege, die Bürger daran tatsächlich zu beteiligen, statt sie vor vollendete Tatsachen zu stellen. Auch wenn es vorkommt, dass manche Bürgerinitiative eine reine Verhinderungs- oder Verschleppungstaktik verfolgt, hat sich der Trend zu Transparenz und Dialog im Großen und Ganzen für die Unternehmen – und nicht zuletzt auch für das gemeinschaftliche Ziel der Wohnraumschaffung – bewährt.
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WOHNEN AUF ZEIT Nicht jeder, der nach Berlin kommt, sucht seine Traumwohnung für die nächsten Jahrzehnte. Studenten, Wanderarbeiter, mobile Profis aus dem In- und Ausland brauchen einfach für ein paar Wochen oder Monate ein Dach über dem Kopf. Mit Möbelschleppen und umständlichen Formalitäten wollen sie sich nicht lange aufhalten, ein Hotelzimmer wäre aber zu teuer. Die Antwort: voll ausgestattete Kleinstapartments, die oft einfach übers Internet gebucht werden, am besten zentral gelegen und mit umfassendem Service versehen sind. Viele Anbieter haben reagiert und bauen entsprechend. In der Vergangenheit ist dieser spezielle Bedarf oft mit Ferienwohnungen gedeckt worden, doch in Zeiten der Wohnraumknappheit setzt die Verwaltung immer schärfer das Zweckentfremdungsverbot durch. Die Anbieter wehren sich dagegen.
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DER RUNDE TISCH Bezahlbarer Wohnraum ist das große Thema der Immobilienwirtschaft in Berlin. Seit einigen Jahren ist die Stadt ein Anziehungspunkt für Menschen aus Deutschland, Europa und der Welt geworden. Die kreative und innovative Szene in IT, Naturwissenschaften und Kommunikation lockt sie, genauso wie die günstigen Lebensbedingungen in der deutschen Hauptstadt. Außerdem kamen und kommen viele Menschen nach Berlin, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. Die Politik hat sich zum Ziel gesetzt, in den nächsten fünf Jahren 100.000 neue Wohnungen zu schaffen, um dem Bedarf zu entsprechen. Das ist nur in einer großen gemeinsamen Anstrengung von Verwaltung, öffentlichen und privaten Wohnungsunternehmen zu schaffen. Vor allem braucht es in der Verwaltung, aber auch in der Bürgerschaft eine neue Offenheit für die Bedürfnisse der wachsenden Stadt. Darüber, wie neue Ideen umgesetzt werden können, die allen dienen, diskutierten auf Einladung des Berliner Verlags Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup aus der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt sowie Vertreter der Immobilienwirtschaft, von Wohnungsbaugesellschaften, Branchenverbänden und der Investitionsbank. Sie erläuterten und diskutierten, wie die Verfügbarkeit von Baugrundstücken mit der Mietpreisgestaltung zusammenhängt, welche Hindernisse Projektentwickler auf dem Weg von der Idee bis zur Fertigstellung der Wohnungen zu überwinden haben, aber auch, wo die Stärken und die besondere Attraktivität der Hauptstadt liegen.
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Wirtschaft
SPEZIAL | Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 22. Juni 2016
BILD: TINA MERKAU
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ch will nicht nach Berlin“, das sagen zum Leidwesen vieler Wohnungssuchender eigentlich nur die Jungs von der Band Kraftclub. Die Erfahrung auf dem Wohnungsmarkt ist eine andere: wachsende Konkurrenz um bezahlbaren Wohnraum. Allein in den vergangenen fünf Jahren, hat der Senat errechnen lassen, ist die Einwohnerzahl um 220.000 gestiegen. Bis 2030, so die Prognose, kommen zu den knapp 3,6 Millionen Berlinern noch einmal rund 270.000 hinzu ‒ ein Zuwachs um 7,5 Prozent. „Um den akuten Bedarf zu decken“, rechnet Bausenator Andreas Geisel vor, „bräuchten wir jedes Jahr 15.000 bis 20.000 neue Wohnungen.“ Es werden zurzeit aber nur 10.000 pro Jahr gebaut. SOZIALWOHNUNGS-SCHWUND. Immer wieder gibt es neue Hiobsbotschaften. So Anfang des Jahres die Berechnung des Senats, dass die Zahl der Sozialwohnungen sich innerhalb von 20 Jahren fast halbiert hat: von knapp 209.000 im Jahr 2005 auf 108.000 im Jahr 2025 ‒ Neubauten sind da schon hineingerechnet. Schon Ende 2015 gab es nur noch 122.000 Sozialwohnungen. Die Schuld an dem rasanten Schwund sehen Fachleute im Paragraf 5 des 2011 beschlossenen Berliner Wohnraumgesetzes. Er besagt: Bei einem Eigentümerwechsel muss der neue Eigentümer den Sozialstatus der Wohnungen nicht übernehmen. Betroffene Viertel sind vor allem Kreuzberg, Mitte, Wedding und Prenzlauer Berg. Diese Entwicklung ist aber wohl auch der Tatsache geschuldet, dass Berlin seit Mitte der 1990er Jahre 13 öffentliche Wohnungsbaugesellschaften verkauft hat und die Sozialbindung bei den bestehenden Wohnungen ausläuft. Da wundert es auch nicht, dass die Mieten für Sozialwohnungen sich innerhalb von 20 Jahren fast verdoppelt haben: Kostete die Nettokaltmiete im sozialen Wohnungsbau anno 1993 noch 3,51 Euro, so waren es 2014 schon 5,91 Euro. Und das ist nur der Sozialwohnungsbau ‒ auf dem freien Markt sind die Preise deutlich höher.
Bezahlbare Mieten trotz Wohnungsnot – ein Spagat Die Mietpreisbremse erfüllt die Hoffnungen nicht, Sozialwohnungen sind nach wie vor rar – Parteien setzen unterschiedliche Schwerpunkte.
SCHLAPPE BREMSE. Auch die Mietpreisbremse, die nun schon seit einem Jahr gilt, bleibt anscheinend den Beweis ihrer Wirksamkeit schuldig. Das Prinzip: Wenn eine Wohnung wieder vermietet wird, darf die neue Miete höchstens zehn Prozent höher sein als der Mietspiegel. Einer Studie des Mietervereins zufolge liegen die Mieten in der Stadt aber 31 Prozent höher als zulässig.
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Maren Kern
Vorstand beim BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e. V. (8 www.bbu.de)
Einer aktuellen Studie des Berliner Mietervereins zufolge hat die Einführung der Mietpreisbremse nicht den gewünschten Einfluss auf die Miethöhe bei einer Wiedervermietung? Wie bewerten Sie dieses Ergebnis? Sehen Sie hier den Bedarf für eine gesetzliche Nachbesserung?
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Der kürzlich vom Senat beschlossene „Masterplan für Integration und Sicherheit“ sieht eine verstärkte Vermittlung von Geflüchteten in Wohnungen vor. Inwiefern unterstützt der BBU die Pläne mit konkreten Maßnahmen?
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Nach ihrer Anerkennung werden sich die Geflüchteten vor allem über den regulären Markt mit Wohnungen versorgen müssen, das wird noch eine echte Herausforderung. Der Masterplan ist deshalb ein wichtiger Baustein, damit die Integration der vielen Geflüchteten in Berlin gelingt. Wir konnten
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BILDER: BBU, STADT UND LAND
Erstens ist es nur ein Jahr nach Einführung der Mietpreisbremse noch viel zu früh, um seriös etwas über ihre Wirkung auszusagen, erst recht, wenn das mit einer Kurzstudie geschieht. Zweitens geht die Studie recht holzschnittartig vor und weist dabei methodische Mängel auf. Und drittens kommt die Studie trotz allem ja selbst zum Ergebnis, dass die Mietendynamik seit Einführung der Mietpreisbremse deutlich gebremst wurde. Genau das war doch das Ziel des Gesetzgebers. Ich verstehe deshalb die Aufregung nicht. Aus unserer Sicht fehlt der Diskussion um eine weitere Verschärfung die empirische Grundlage. Das Mietrecht eignet sich nicht für immer weitere Schnellschüsse.
uns bei seiner Erstellung einbringen, und wir unterstützen seine Ergebnisse. Besonders wichtig ist beispielsweise das Bekenntnis zu mehr und vor allem auch zu schnellerem Wohnungsbau. Richtig ist auch, dass dabei von Anfang an nicht nur mit Blick auf die Geflüchteten gebaut werden soll, sondern für alle Berlinerinnen und Berliner. Deshalb sollen etwa bei den landeseigenen Wohnungsunternehmen für die Unterbringung von Flüchtlingen vor allem Wohnungen entstehen, nicht nur Gemeinschaftsunterkünfte. Darüber hinaus erarbeiten wir umfassende Integrationsunterstützungen für unsere 350 Mitgliedsunternehmen, beispielsweise einen Wohnleitfaden. Und
Am „Tag der Neubauten“ stellt beispielsweise die STADT UND LAND ihr Neubauprojekt am Bruno-Bürgel-Weg in Berlin Treptow-Köpenick vor
demnächst veranstalten wir auch eine Konferenz zum Thema Integration in Wohnungen und Quartieren. Eine Mietrechtsreform des Bundesjustizministeriums soll Mieterhöhungen nach Modernisierungen stärker deckeln. Wie bewerten Sie die geplanten Maßnahmen und deren Wirksamkeit?
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Wir halten nichts von immer neuen Eingriffen in das Mietrecht. In Deutschland werden nach wie vor viel zu wenig Wohnungen gebaut, daran ändert man nichts, indem man die Wohnungswirtschaft immer stärker drangsaliert. Steigende Mieten zeigen doch, dass die Nach-
frage nach Wohnungen das Angebot übersteigt. Politik muss deshalb endlich Anreize für mehr bezahlbaren Neubau setzen. Die von der Bundesregierung eingesetzte Baukostensenkungskommission hat hierzu schon im letzten Herbst viele Empfehlungen vorgelegt. Leider ist seither nicht mehr viel passiert. Neue Zahlen vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg belegen den rasanten Anstieg der Baupreise im Vergleich zum allgemeinen Preisniveau in der Region. Was ist Ihrer Meinung nach der Grund für diese unproportionale Entwicklung und wie könnte dem in Zukunft entgegengewirkt werden?
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Das ist tatsächlich besorgniserregend, weil bezahlbares Bauen die Voraussetzung für bezahlbare Mieten ist. Drei Faktoren spielen dabei eine Rolle: erstens die derzeit sehr hohe Nachfrage nach Bauleistungen und Bauland, vor allem aber zweitens die kostentreibenden Vorgaben aus der Politik. Grunderwerbsteuer, Grundsteuer, starre energetische und andere Vorgaben zu Baustandards, das alles verteuert Bauen und Wohnen. Und drittens sind es die langen Bauplanungszeiten als Folge von zu vielen, zu hohen Auflagen und einer personell zu schwach aufgestellten Verwaltung, die Bauen langwierig und damit teurer macht. Dabei müssen wir in Berlin jetzt doch vor allem mehr, dichter, günstiger und höher bauen können. Am 25. Juni 2016 veranstalten die landeseigenen Wohnungsunternehmen den „Tag der Neubauten“. Was erwartet die Besucher an diesem Tag?
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Bei den landeseigenen Wohnungsunternehmen wird derzeit enorm viel gebaut, allein bis Ende dieses Jahres dürften rund 3.000 Wohnungen fertig werden. Bis 2026 wollen sie mindestens 54.000 neue Mietwohnungen auf den Weg gebracht haben, unsere Mitgliedsunternehmen insgesamt sogar 70.000. Dabei entstehen Quartiere für alle Berlinerinnen und Berliner. Diese große Vielfalt und Leistungskraft wird am 25. Juni 2016 beim „Tag der Neubauten“ präsentiert, wenn sechs Baustellen der Landeseigenen für alle Berlinerinnen und Berliner ihre Türen öffnen und viel Informationen und Unterhaltung bieten. Fast überall übrigens mit Public Viewing! 8 www. tag-der-neubauten.de
Immobilien & Projektentwicklung
Keine Studie ohne Gegenstudie: Der Vermieterverein Haus & Grund hat in zwei repräsentativen Umfragen mehr als 6.000 Wohnungen überprüft. Hauptgeschäftsführer Kai Warneke: „Wir können ganz klar sagen: Private Vermieter halten sich an die Mietpreisbremse.“ DER LIEBE FRIEDEN. Andere, wie der Geschäftsführer des Berliner Mietervereins Reiner Wild, sehen in der Bremse selbst schon schwere Konstruktionsfehler. Denn wenn der Vermieter trotz Verbots ungebührlich zulangt, muss er keine Strafe befürchten. Die ist im Gesetz nämlich nicht vorgesehen. Damit der Mieter in den Genuss der ortsüblichen Miete kommt, muss er den Vermieter letztlich vor Gericht zitieren.
Mietpreisbremse: Bei Verstoß kommen Mieter schwer zu ihrem Recht
Ein kritischer Punkt ist die sogenannte Rügepflicht: Wenn der Mieter die Miete für zu hoch hält, muss er sofort nach Abschluss des Mietvertrags den Vermieter rügen. Doch wer macht das schon, wenn er gerade eingezogen ist? Niemand will das Verhältnis zum Vermieter belasten. Mieterbund-Direktor Lukas Siebenkotten: „Wenn der Mieter aber erstmal zwei Jahre lang da wohnt und dann rügt, bekommt er nachträglich kein Geld zurück, obwohl der Vermieter sich vorher gesetzeswidrig verhalten hat.“
Lütke Daldrup. Bausenator Geisel will nun über den Bundesrat die Mietbremse verschärfen. Sein Ansatz: Vermieter sollen dem Neumieter sofort den vorherigen Preis mitteilen müssen. Der Mieter soll auch erfahren, inwieweit die Miete der zulässigen Miethöhe entspricht oder nicht. So werde es leichter, die Zulässigkeit der Mietforderung genau zu prüfen. In dieser Forderung weiß er sich auf einer Seite mit dem Mieterverein. Doch dessen Forderungen gehen noch weiter: Sanktionen und die Pflicht des Vermieters, zu viel gezahltes Geld zurückzuerstatten. WOHNRAUM IM WAHLKAMPF. Am 18. September wird das Berliner Abgeordnetenhaus neu gewählt. Schon jetzt bringen sich die Parteien zum Thema Wohnungsnot und Wohnungsbau in Position. Die CDU will den Eigenheimbau fördern: Stefan Evers, stellvertretender CDUFraktionschef im Abgeordnetenhaus, fordert „Freiheit statt Sozialismus“: Es gehe nicht darum, jedem eine Wohnung zu bezahlen, „sondern die Hürden auf dem Weg zu den eigenen vier Wänden zu senken“. Dazu sei jetzt zu Niedrigzins-Zeiten die Gelegenheit günstig. DAS SPD-PROGRAMM. Das sei keine Lösung, findet der Regierende Bürgermeister Michael Müller. Seine Partei, die SPD, will mehr bezahlbare Mietwohnungen, begrenzte Mieten und weniger Bodenspekulationen. Ihr
Wohnungsbauprogramm sieht ambitionierte Ziele vor: Der Bestand der landeseigenen Immobilien-Firmen soll auf 300.000 Wohnungen erweitert werden. Die Unternehmen sollen jede zweite frei werdende Wohnung zu günstigen Mieten zur Verfügung stellen. In Neubaugebieten soll ein Viertel aller Wohnungen für 6,50 Euro je Quadratmeter angeboten werden. GRÜNE FÜR GENOSSENSCHAFTEN. Die Grünen wollen langfristig mehr öffentliche, genossenschaftliche Wohnungen: 40 statt 30 Prozent. Das würde rund 650.000 Mietwohnungen entsprechen. Landeseigene Wohnungen sollen zu einem Drittel an Hartz-IV-Empfänger und Haushalte mit Wohnberechtigungsschein vergeben werden. Mindestens 50.000 neue Wohnungen für Geringverdienende durch öffentlichen Wohnungsbau, so die Forderung. Wenn schon Steuer-Sonderabschreibungen für Mietwohnungsneubau, dann bitte mit Mietobergrenze, fordert die Berliner Linke. „Ohne Mietobergrenze sind die Sonderabschreibungen im Mietwohnungsneubau ein reines Steuergeschenk für Reiche“, sagt die Bundestagsabgeordnete Caren Lay. Außerdem fordert die Linke einen höheren Anteil sozialen Wohnungsbaus gerade bei Neubauten innerhalb des S-Bahn-Rings, um die „weitere Verdrängung“ einkommensschwacher Mieter aus der Innenstadt Ingrid Bäumer zu stoppen.
i Seit 2014 fördert das Land Berlin wieder den Wohnungsneubau. In den ersten beiden Jahren wurden 3.609 Wohnungen gefördert, 2016 und 2017 sollen es 5.500 sein. Vorrangiges Ziel ist der Erhalt und die (Wieder-) Herstellung der sozialen Mischung, damit auch künftig Haushalte mit geringerem Einkommen in der Berliner Innenstadt wohnen können. Im Wohnraumversorgungsgesetz, das Anfang 2016 in Kraft getreten ist, ist
Bis 2030 wird Berlin knapp
vier Millionen Einwohner haben
Gleichzeitig
halbiert
sich der Bestand an Sozialwohnungen
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BERLIN FÖRDERT NEUBAU AUCH DURCH PRIVATE BAUHERREN
SCHLUPFLÖCHER STOPFEN. Nicht nur der Deutsche Mieterbund fordert weniger Ausnahmen von der Mietpreisbremse. Bisher gilt die Deckelung nicht, wenn das Haus ein Neubau ist oder gerade frisch und umfassend modernisiert wurde. Ein weiteres gesetzliches Schlupfloch: Wenn schon vorher eine überhöhte Miete gezahlt wurde, kann diese auch weiterhin verlangt werden. Der Mieterbund fordert, die Regelungen zu verschärfen. „Wir haben eine Konstruktion, die den Mieter dazu zwingt, etwas zu rügen ‒ und er weiß nicht genau, wie die Miete vorher war“, sagt Staatssekretär Engelbert
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festgeschrieben, dass 30 Prozent der durch die Städtischen Wohnungsbaugesellschaften errichteten Wohnungen mit Fördermitteln errichtet werden und damit mietpreisgebunden sind. Um mehr Sozialwohnungen zu realisieren, müssen verstärkt private Bauherren in die Förderung einbezogen werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden die Förderkonditionen attraktiver gestaltet. (ibä) 8 www.stadtentwicklung.berlin.de
Dagegen hat sich deren Mietpreis seit 1993 fast
verdoppelt
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SPEZIAL | Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 22. Juni 2016
Zwölf neue Stadtquartiere Ob Pankow, Neukölln oder Treptow – der Trend geht zu großen Wohnblöcken mit vielen Einwohnern auf wenig Fläche.
ARCHITEKTEN E
BILD: HOEHN
ROBUST. Die Bilder auf dieser Seite lassen es schon erahnen: Der Trend geht zu großen Wohnblöcken mit vielen Einwohnern auf wenig Grundfläche. Doch zwischen den Häusern solle es großzügige Freiräume geben: Bausenator Andreas Geisel will die „Gartenstadt des 21. Jahrhunderts“ errichten. Dazu gehört auch, dass die Quartiere gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden sind. Der Senat setzt auf eine „robuste“ soziale Mischung der neuen Quartiere, die Bauweise soll weitgehend barrierefrei sein. Der Anteil der Sozialwohnungen liegt in jedem neuen Quartier bei dem vorgeschriebenen Mindestsatz von 30 Prozent, versprechen die Macher aus der Verwaltung. Um eine vielfältige Sozialstruktur zu erreichen, sind nicht nur öffentliche Bauherren in die Vorhaben involviert, sondern auch Genossenschaften, Baugruppen und private Unternehmen. Ingrid Bäumer
Pepitahöfe Degewo und WBM wollen 1.024 Wohnungen in der Wasserstadt Oberhavel in Spandau bauen. Sie übernehmen das Projekt schlüsselfertig von der Kilian Immobiliengruppe und MHMI. Der Spatenstich für das Quartier in der Mertensstraße ist im Juli geplant, Fertigstellung bis 2018.
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PANKOW WÄCHST AM STÄRKSTEN. Die größten Umwälzungen kommen auf den Bezirk Pankow zu. Hier sind allein vier neue Quartiere geplant: Blankenburger Pflasterweg mit bis zu 6.000 neuen Wohnungen, Buch mit 2.500, Michelangelostraße mit maximal 2.500 und Elisabeth-Aue mit 5.000 Wohnungen. Bisher leben in Pankow rund 384.000 Menschen, langfristig kommen bis zu 16.000 Wohnungen hinzu. Auch Spandau wird deutlich erweitert: Derzeit leben dort knapp 234.000 Einwohner, mit den neuen Projekten Wasserstadt Oberhavel und Gartenfeld Siemensstadt wären es bis zu 9.500 Wohnungen mehr. In Treptow-Köpenick leben zurzeit gut 250.000 Menschen, auf sie kommen mit dem Projekten Johannisthal/Adlershof und Köpenick bis zu
7.000 neue Wohnungen zu. Das Schumacher Quartier in Reinickendorf erweitert den Bezirk mit seinen 254.000 Bewohnern um 5.000 neue Wohnungen. Mitte soll bei derzeit rund 400.000 Einwohnern um 4.000 Wohnungen wachsen (Europacity Lehrter Straße). Steglitz-Zehlendorf kommt auf knapp 300.000 Einwohner und wird mit dem Projekt Lichterfelde Süd bis zu 3.000 neue Wohnungen erhalten. Die Buckower Felder werden in Neukölln „nur“ 500 neue Wohnungen bieten ‒ wenig Zuwachs bei jetzt schon 326.000 Neuköllnern.
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itte April stellte Bausenator Andreas Geisel zwölf neue Quartiere vor, die in der Mitte und in den Randbereichen der Stadt entstehen sollen. Genauere Pläne gibt es bisher erst für die Europacity, Wasserstadt und Adlershof, alle anderen sind neu zu entwickeln. Sie sollen Heimat für 100.000 Berliner werden. Jedes Quartier umfasst dabei durchschnittlich 3.000 bis 5.000 Wohnungen. Der Mehrwert für die umliegenden Viertel: Sie profitieren von neuen Schulen und anderer sozialer Infrastruktur. Bis zu 45.000 Wohnungen sind in diesem Plan vorgesehen, das heißt: Der Senat rechnet mit einer durchschnittlichen Belegung von etwas mehr als zwei Personen pro Wohnung.
Schumacher Quartier Wenn der Flughafen Tegel schließt, soll östlich der heutigen Start- und Landebahnen ein neues Viertel mit 5.000 Wohnungen entstehen. Die Häuser werden vier bis fünf Geschosse hoch. Städtische Wohnbaugenossenschaften bauen die Hälfte der Wohnungen, sie müssen davon 30 Prozent sozial gebunden anbieten.
Immobilien & Projektentwicklung
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BILD: ADLERSHOF P
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Wohnen am Campus In Adlershof bauen Wohnungsbaugesellschaften, Genossenschaften, Bauträger und Baugruppen zusammen über 1.000 Wohneinheiten. In der Mitte des Quartiers ist ein öffentlicher Platz in Form eines Angers vorgesehen – Fertigstellung für 2016 geplant.
LANDS BILD: RELAIS
CHITEKTEN CHAFTSAR
Europacity Nördlich des Hauptbahnhofs entsteht ein neues Stadtquartier in zentraler Lage mit sechs unterschiedlichen Bereichen wie Wohnen, Galerien, Büros und Geschäfte. Gut 2.800 Wohneinheiten werden gebaut, Hingucker sind die Uferpromenade, der Stadtplatz und die Brücke über den Schifffahrtskanal.
Buckower Felder In Neukölln-Buckow soll ein Quartier mit einem Anger, Vorgärten und grünen Innenhöfen entstehen. 500 neue Wohnungen sind geplant, außerdem eine Kindertagesstätte. Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr wird verbessert, das Straßennetz entlastet durch eine zentrale Parkgarage.
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SPEZIAL | Anzeigen-SonderverĂśffentlichung | 22. Juni 2016
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ffiziente Planung, schnelle Genehmigung, standardisierter Bauprozess – es gibt mehrere Packenden, an denen die Bauwirtschaft die hohen Baukosten in den Griff zu bekommen versucht. Denn dass die Wohnungsneubau-Ziele oft nicht erreicht werden und Mieten hĂśher ausfallen, als die Kaufkraft der Zielgruppe es hergibt, liegt auch an den hohen Investitionssummen. Nur ein Teil davon ist fĂźr die Bauunternehmen beeinflussbar, ein groĂ&#x;er Batzen setzt sich aus verschiedenen gesetzlichen Anforderungen an Energieeffizienz und Ausstattung – etwa mit einer Tiefgarage – oder Steuern und GebĂźhren zusammen (siehe Randspalte Seite 9). „Das lässt uns nicht viele Stellschrauben“, sagt Dr. Ilona Klein, Sprecherin des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe. Die wenigen will die Branche aber konsequent nutzen.
GĂźnstiger von der Stange
prozesse, verbunden mit dem verstärkten Einsatz von Fertigelementen, kĂśnnen die gewĂźnschten Einspareffekte erzielt werden“, meint Prof. Thomas Bauer, Präsident des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie. Altbewährtes KonzePt. Neu ist die Idee nicht: Bereits zwischen den Weltkriegen entstanden auf diese Weise städtische GroĂ&#x;siedlungen, etwa die Wohnstadt Carl Legien in Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Westdeutschland auf diese Weise mit internationaler Hilfe in Windeseile groĂ&#x;e Zahlen von Wohnungen fĂźr die notleidende einheimische BevĂślkerung und die vielen FlĂźchtlinge aus den frĂźheren Ostgebieten gebaut. Und ein ganz anderes Beispiel: In der DDR entstanden zwischen 1958 und 1989 eine halbe Million Einfamilienhäuser des Typs EW 58 – trotz der vielen mĂśglichen individuellen DetaillĂśsungen immer unverkennbar.
Prozesssicherheit. GroĂ&#x;e Erwartungen setzt sie auf den „elementierten Wohnungsbau“. Viele Arbeitsschritte Gemeint ist damit einerseits die Die aktuelle FlĂźchtlingssituation wandern heute von der stärkere Industrialisierung, also rief Fachleute auf den Plan, die nach diesem Muster fĂźr Tempo die Herstellung groĂ&#x;er, standarBaustelle in die Fabrik disierter Bauteile in der Fabrik. auf dem Wohnungsmarkt sorgen wollen: Das „Kieler Modell“ Diese werden dann auf dem der „Arge-SH – ArbeitsgemeinLastwagen angeliefert und in schaft fĂźr zeitgemäĂ&#x;es Bauen“ kĂźrzester Zeit verbaut, statt vor Ort von Fachleuten diverser Gewerke individuell geschaf- ist ein Baukastensystem, aus dessen Einzelteilen sich fen zu werden. Und: Ein Segment passt zum anderen, das UnterkĂźnfte fĂźr verschiedene Zwecke zusammenstellen Rad muss nicht ständig auf der Baustelle neu erfunden lassen: Erstaufnahmeeinrichtungen ebenso wie dauerwerden. Wird die Bauleistung ins Werk verlegt, kehre hafte Wohnungen. Kleine persĂśnliche Wohneinheiten mehr Prozesssicherheit in den Wohnungsbau ein, so das werden ergänzt durch zweckmäĂ&#x;ige GemeinschaftsArgument. Eine solche Elementbauweise sei heute ohne flächen. GrĂśĂ&#x;e, Grundriss, Etagenzahl und Dachform Abstriche an der Qualität mĂśglich, sagen Fachleute. „Das des gesamten Baus sind variabel. Und später kĂśnnen verkĂźrzt die Bauzeit, wirkt sich aber noch nicht gravie- daraus Studenten-, Senioren- oder Singlewohnungen werden. Ilona Klein: „Das ist eine sinnvolle Alternative rend auf den Preis aus“, sagt Ilona Klein. zu Container-UnterkĂźnften, die ja mit 3.000 Euro pro PrototyPen. Deshalb geht die Branche heute noch wei- Quadratmeter keineswegs gĂźnstig sind. DafĂźr kĂśnnen ter und denkt Ăźber das „Haus von der Stange“ nach: ein Sie auch richtig bauen. Der einzige Vorteil von ContainerGebäude, das, einmal abgenommen und genehmigt, in wohnungen ist, dass sie auch an Orten aufgestellt werden identischer Form an verschiedenen Orten gebaut werden kĂśnnen, wo es eher keine Baugenehmigung geben wĂźrkann. Das verkĂźrzt Planungszeiten und bĂźrokratische de.“ Viele Unternehmen arbeiten bereits mit Kommunen Abläufe deutlich und senkt damit Kosten. „Statt bedin- zusammen, um in der jetzigen Situation standardisierte gungslos dem Leitbild der Einzelfertigung zu folgen, soll- Bauten zu schaffen, fĂźr die sie teils eigene Programme ten kĂźnftig stärker Prototypen geplant werden, die dann aufgelegt haben. Betont wird oft, dass frĂźhere Fehler deutschlandweit in Serie umgesetzt werden kĂśnnten. nicht wiederholt, insbesondere keine GroĂ&#x;siedlungen Durch Optimierung der Planung und der Produktions- auf der grĂźnen Wiese entstehen sollen.
Die Baubranche arbeitet daran, Wohngebäude wie Autos „in Serie“ gehen zu lassen, um Zeitaufwand und Kosten zu senken – die Idee hat sich schon in frĂźheren Umbruch-Zeiten bewährt.
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Bild: Project Immobilien
Bild: Marko Skoblar
Mitten in Berlin, direkt am Wasser: das Neubauprojekt „HavelPerle“ in Spandau
From Module to Urban Quarter, Case Study Houses for the 21st-Century Berlin, Ideenworkshop der aac
Ein starker Partner fĂźr Berlin Vom Modul zum Stadtquartier Project Immobilien realisiert 1.731 Eigentumswohnungen in der Bundeshauptstadt.
WBM ist mit Kooperationsprojekt auf der diesjährigen Architekturbiennale in Venedig.
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I
den stark nachgefragten Bezirken Berlin Mitte, Steglitzerlin ist eine der wichtigsten Metropolregionen fĂźr den mittlerweile international agierenden ProjektentZehlendorf und Tempelhof gestaltet Project Immobilien wickler und Bauträger Project Immobilien. In insgesamt seit Jahren aktiv das Stadtbild. Nicht zuletzt kombiniert 55 Projekten stehen fĂźr eine breite Zielgruppe aktuell und in Spandau die 16-stĂśckige, oval konzipierte „HavelPerle“ zukĂźnftig 1.731 Wohneinheiten zur VerfĂźgung. Die Wohin der Hugo-Cassirer-StraĂ&#x;e 11 markante Architektur mit nungen werden provisionsfrei durch eigene Mitarbeiter einer traumhaften Lage direkt am Havelufer. vertrieben. Alle abgeschlossenen, laufenden und geplanten Projekte zusammen erreichen in Berlin und Potsdam Mit dem neuen Bauvorhaben in der Einbecker StraĂ&#x;e 74 eine Wohnfläche von 160.000 Quadratmetern. Das Unterim Stadtteil Lichtenberg – in der Nähe des Tierparks sind nehmen präsentiert sich dort als einer fĂźnf KfW-55-Gebäude mit 110 Wohnder grĂśĂ&#x;ten Projektentwickler auf dem einheiten samt Tiefgarage geplant – Project Immobilien ist Markt fĂźr Eigentumswohnungen. weitet Project Immobilien sein Engagement in Berlin aus: „Bislang haben wir einer von Berlins grĂśĂ&#x;ten Der Schwerpunkt bei der Bautätigkeit uns stark auf den Westen fokussiert. In Neubauentwicklern Zukunft wollen wir im Ostteil der Stadt liegt gegenwärtig im Universitäts- und Kulturviertel Charlottenburg: In der aktiver werden. Hier existiert noch UhlandstraĂ&#x;e 103a, zwischen KurfĂźrstendamm und viel Potential fĂźr Verdichtung und Konversion“, betont Cornelia Sorge. Sie verstärkt seit kurzem als zweite GeVolkspark Wilmersdorf, entsteht gegenwärtig ein moschäftsfĂźhrerin im Bereich Ankauf und Projektentwickderner KfW-70-Neubau mit 55 Eigentumswohnungen und sechs Gewerbeeinheiten. Das 1.000 Quadratmeter lung neben Thomas Hocke das Berliner Project Team. Cornelia Sorge ist zudem seit 2015 in der SchwesterorgroĂ&#x;e GrundstĂźck bietet zudem einen grĂźnen Innenhof ganisation Project Immobilien Gewerbe AG in Berlin fĂźr mit Spielplatz. Nahe dem SchĂśneberger Rathaus und dem Messegelände werden im Bauvorhaben „Parkdie Projektentwicklung von Gewerbeimmobilien verantSuites“ an der WexstraĂ&#x;e 1 insgesamt 207 Mikro-Apartwortlich. Damit schafft das Unternehmen eine solide Basis fĂźr eine weitere Expansion in der Bundeshauptstadt. ments bis 49 Quadratmeter GrĂśĂ&#x;e realisiert. Aber auch in Project Immobilien Berlin GmbH | KurfĂźrstendamm 177 | 10707 Berlin
(030) 887 04 81 11 | www.project-immobilien.com
n den jßngsten Migrationswellen manifestiert sich die Wandlung der Menschheit von ruralen Verhältnissen hin zu einer mehrheitlich urban geprägten Gesellschaft der Zukunft. Der Umbruch schärft unseren Blick auf eine Herausforderung, die in den meisten Metropolen längst Realität ist: die vehemente Dynamik einer wachsenden Stadt, die zugleich allen BevÜlkerungsschichten zu erschwinglichen Konditionen ein Wohnen und Arbeiten auch in ihren zentraleren Lagen ermÜglicht.
einem Inkubator sinnvoller Stadtentwicklung geraten: modulares Bauen ohne den Zwang zur Monotonie, soziale Integration als Potenzial, Flexibilität und Nachverdichtung als Voraussetzung fĂźr eine urbane Zukunft. Ein Workshop der Academy for Architectural Culture (aac) widmet sich dieser Thematik anhand eines realen Szenarios in Berlin. Ziel ist es, den technischen wie den kulturellen Hintergrund der Thematik intensiv auszuleuchten, um daraus einen wandelbaren Prototyp als Case Study House des 21. Jahrhunderts zu Sinnvolle Stadtentwicklung Unsere Städte verweisen den Neuanentwickeln. Im Hinblick auf die gesellkĂśmmling jedoch meist an die PeriheiĂ&#x;t modulares Bauen, soziale schaftliche und politische Relevanz der pherie von Stadt und Gesellschaft. FĂźr Aufgabenstellung ist die Mitwirkung Integration sowie Flexibilität eine wirkungsvolle und nachhaltige aller an der Aufgabe Beteiligten intenGegentendenz, vorhandene Stadtdiert: Wohnungsbaugesellschaft Berlinquartiere zu vergleichsweise niedrigen Kosten und kurMitte mbh (WBM), The Happold Foundation, Vertreter der zen Bauzeiten nachzuverdichten, geben die Strategien Architekten und Ingenieure, Stadt- und Zukunftsforscher vergangener Jahrzehnte nur sowie produzierende Unternehmen. bedingt Kontur. Selbst die Mittel des Bauens erscheinen vor Auf der Biennale in Venedig vom 25. bis 28. Mai 2016 gab es die MĂśglichkeit, zahlreiche Experten und fachlich Inden Herausforderungen bisweilen wie Relikte einer vorteressierte an einem Ort zu versammeln und im Rahmen industriellen Vergangenheit. von Charettes und Vortragsveranstaltungen erste Ideen Ein erneuter, digitaler Wendezu generieren, die dann in den Räumlichkeiten der aac in punkt des Bauens mĂźsste zu Hamburg in den Folgewochen vertieft werden. WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH | DircksenstraĂ&#x;e 38 10178 Berlin | (030) 24 71 30 | www.wbm.de | info@wbm.de
Immobilien & Projektentwicklung
WISSENSWERTES
VERNETZTER PLANUNGSPROZESS. Nicht nur auf den Baustellen könnte es künftig anders zugehen, auch in den Planungsbüros sorgt die Technik für schnellere und kostensparende Abläufe. Wurden Baupläne einst am Reißbrett gezeichnet und Modelle von Hand gebaut, entstehen diese Entwürfe heute selbstverständlich digital. „BIM“ (Building Information Modelling/Gebäudedatenmodellierung) sorgt überdies für flottes Arbeiten vor der eigentlichen Bauphase: Mögliche Änderungen am ursprünglichen Plan ‒ Beispiel: eine Trennwand fällt weg ‒ sind durch die digitale Vernetzung nicht nur in den Unterlagen aller Beteiligten vom Architekten bis zum Fliesenleger umgehend vorhanden. Materiallisten ‒ weniger Steckdosen, eine Tür weniger, dafür aber längere Elektrokabel und mehr Bodenfliesen ‒ aktualisieren sich gleichzeitig automatisch, die entsprechenden Kostenänderungen fließen in die Kalkulation ein. BIM sorgt für Effizienz, verringert die Möglichkeit für Fehler und Absprachepannen und spart damit Kosten.
Kostentreiber am Bau Eine Studie der „Arge-SH ‒ Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e. V.“ hat staatliche Vorgaben und Anforderungen insbesondere im Energiebereich als Kostentreiber für den Wohnungsneubau ausgemacht. Während die allgemeinen Lebenshaltungskosten seit der Jahrtausendwende um rund 25 Prozent gestiegen sind, haben sich die Kosten für den Wohnungsneubau um 45 Prozent erhöht. Die Bauwerkskosten für einen typischen mehrgeschossigen Wohnungsbau seien von 983 Euro je Quadratmeter im Jahr 2000 auf 1.432 Euro im Jahr 2014 gestiegen, so die Studie. Darin sind die Auswirkungen der neuen EnEV, die seit diesem Jahr greift, noch nicht enthalten. Interessanterweise hat sich im selben Zeitraum der Kostenschwerpunkt vom Rohbau zum Ausbau verlagert. Heute liegt der Anteil des Ausbaus bei 54 Prozent. Der Preis- und Kostenanstieg im Ausbau sei eindeutig „zu einem Großteil auf verschärfte gesetzliche Anforderungen zurückzuführen“, konstatiert die Arge. (fwo)
Hoher Standard
BILD: THINKSTOCK/ISTOCK/CHRISTIAN MUELLER
STANDARDS ÜBERPRÜFEN. Die Baubranche sieht darüber hinaus die Politik in der Pflicht, weitere Hindernisse zum fixen Bau aus dem Weg zu räumen. „Warum muss es 16 Landesbauordnungen geben?“, fragt Prof. Bauer etwa. Gäbe es nur eine, hätte der serielle Wohnungsbau viel mehr Durchschlagskraft. Manche gesetzliche Vorgabe könnte im Sinne der Wohnraumschaffung auch abgeschafft oder gelockert werden, finden die Verbände: Lärmschutzstandards, Abstandsflächenregelungen oder die Anforderungen an die Bereitstellung von Pkw-Stellplätzen treiben die Kosten. „Eine Tiefgarage ist richtig teuer, in vielen Gegenden muss man da regelrecht ins Wasser bauen“, sagt Ilona Klein. Und: „Die jüngste Energie-Einsparverordnung verlangt ja regelrechte technische Wunderwerke, die entsprechend kosten.“ Andere Standards sind wohl kaum verhandelbar, etwa Brandschutz oder Barrierefreiheit, Letztere schon aus demografischen Gründen. Und nicht zuletzt sind die Mieter oder Käufer von Eigentumswohnungen gefragt, ihre Wohn-Ansprüche gegenüber dem Wunsch nach günstigen Mieten zu prüfen: Durchschnittlich hat jeder einzelne Mensch in Deutschland über 40 Quadratmeter zur Verfügung, Tendenz steigend. Nur in Großstädten geht der Trend dazu, lieber innenstadtnah, dafür etwas kleiner zu wohnen. Und: Ohne Aufzug, Balkon, Tiefgarage und Keller ist eine Wohnung kaum zu vermieten ‒ alles KostFrauke Wolf entreiber.
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Genormte Bauteile aus dem Werk statt Stein auf Stein gemauert – das kann den Bau beschleunigen und verbilligen
Daneben sorgen gestiegene Qualitätsansprüche, aber auch weitere ordnungsrechtliche Vorgaben, etwa hinsichtlich Barrierefreiheit, Brandschutz, Schallschutz oder Erdbebensicherheit, für höhere Kosten im Wohnungsbau. Auch steigende Baulandpreise, höhere Steuern und Gebühren sowie verminderte Abschreibungsmöglichkeiten machen den Neubau teurer. Und insbesondere in Ballungsgebieten erlassen die Kommunen weitere Auflagen, etwa hinsichtlich Parkraum und Grünanlagen. Allein solche gesetzlichen Anforderungen verursachten Mehrkosten von durchschnittlich 24.000 Euro je Neubauwohnung, so die Studie. (fwo)
Die BUWOG Group ist der führende deutsch-österreichische Komplettanbieter im Wohnimmobilienbereich und blickt auf eine mittlerweile 65-jährige Erfahrung zurück. Das Immobilienbestandsportfolio umfasst rund 51.300 Bestandseinheiten und
Projekt der BUWOG: 52° Nord
verteilt sich je zur Hälfte auf Österreich und Deutschland. Neben dem Asset Management wird mit den Geschäftsbereichen Property Sales und Property Development die gesamte Wertschöpfungskette des Wohnungssektors abgedeckt. Die Aktien der BUWOG AG sind seit Ende April 2014 an den Börsen in Frankfurt am Main, Wien und Warschau notiert.
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Wirtschaft
SPEZIAL | Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 22. Juni 2016
Weil Sparbuch, Tagesgeld oder Lebensversicherungen im Dauerzinstief längst ihre Attraktivität verloren haben, investieren viele Anleger lieber in „Betongold“. Kunden wird suggeriert, der Zeitpunkt zum Kauf oder Bau von Immobilien sei nie günstiger gewesen. Ist das wirklich so? Anzeige
BILD: STIFTUNG WARENTEST
Seriöse Angebote sind transparent 5 FRAGEN AN …
Jörg Sahr
Redakteur Stiftung Warentest
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Welche Finanzierungsoptionen gibt es aktuell?
SAHR: Klassiker ist das Annuitätendarlehen einer Bank, ein typischer Immobilienkredit, bei dem der Kreditnehmer während der vereinbarten Zinsbindung gleichbleibend hohe Raten zahlt, die aus den Zinsen und einem Tilgungsanteil bestehen. Selbst Zinsbindungen von 20 Jahren oder für eine Gesamtlaufzeit von 30 Jahren sind heute erhältlich. Die zweite Variante ist ein Bauspar-Kombikredit – eine Kombination aus einem Bausparvertrag und einem tilgungsfreien Darlehen, mit dem die Bausparsumme bis zur Zuteilung des Bausparvertrags vorfinanziert wird. Von den Annuitätendarlehen unterscheiden sich die Kombikredite durch das völlig andere Tilgungskonzept: Statt den Kredit direkt zu tilgen, zahlt der Kreditnehmer Sparraten auf einen Bausparvertrag. Wenn die Bausparsumme (das Guthaben und ein Bauspardarlehen) nach zum Beispiel zehn Jahren zugeteilt wird, löst der Kreditnehmer damit das Vorausdarlehen ab. Anschließend zahlt er die Raten für das Bauspardarlehen. Bausparvertrag und Vorausdarlehen sind in der Regel so aufeinander abgestimmt, dass die Zinssätze und die finanzielle Belastung für die gesamte Kreditlaufzeit von meist 20 bis über 30 Jahren fest sind. Kombikredite galten lange Zeit zu Recht als teurer. Das lässt sich heute aber nicht mehr pauschal sagen. Es gibt inzwischen auch sehr günstige Kombikredite. Bevor sie Kredite bei Banken oder Bausparkassen aufnehmen, sollten Bauherren und Wohnungskäufer aber stets prüfen, ob sie Fördermittel in Anspruch nehmen können. Die staatliche KfWBank vergibt zum Beispiel günstige Darlehen für Bau oder Kauf sowie für die energetische Modernisierung. Auch die meisten Bundesländer vergeben verbilligte oder sogar zinslose Darlehen und Zuschüsse – allerdings einkommensabhängig und meist nur für Familien mit Kindern.
2 Panoramaaufnahme des CleanTech Business Park-Pavillon Berlin-Marzahn, © Ole Bader/sandwichpicker.com
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Welche Modelle sind in der aktuellen Niedrigzinsphase empfehlenswert?
SAHR: Grundsätzlich gut geeignet sind Annuitätendarlehen mit einer Zinsbindung von 15 Jahren und länger und einer Anfangstilgung von mindestens zwei, besser drei Prozent. Kombikredite der Bausparkassen kommen infrage, wenn der Zinssatz für die Vorfinanzierung der Bausparsumme bis zur Zuteilung des Bausparvertrags festgeschrieben ist. Aber es kommt nicht nur auf das Modell, sondern auch auf die konkreten Konditionen an. In beiden Varianten gibt es günstige und teure Angebote. Bausparkassen vergeben ihre Kredite oft nur bis zu maximal 70 oder 80 Prozent des Kaufpreises, Banken finanzieren in der Regel auch mehr. Ungeeignet sind derzeit – von Ausnahmen abgesehen – Kredite mit einer Zinsbindung unter zehn Jahren und/oder einer Anfangstilgung unter zwei Prozent. Solche Kredite bergen ein hohes Zinserhöhungsrisiko. Durch die niedrige Tilgung erstreckt sich die Laufzeit oft bis ins hohe Rentenalter. Bei den Kombikrediten sollte niemand eine Variante wählen, bei der die Zinsbindung des Vorausdarlehens endet, bevor der Bausparvertrag zugeteilt werden kann. Auch Kombikredite mit mehreren hintereinander geschalteten Bausparverträgen sind nicht empfehlenswert. Zur Eigenheimfinanzierung gänzlich ungeeignet sind Fremdwährungskredite oder Kredite in Kombination mit Aktienfonds,
BILDER: THINKSTOCK/ISTOCK/ALEXRATHS, AndreyPopov
Immobilien & Projektentwicklung
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Die eigenen vier Wände:
79 Prozent der Deutschen träumen davon
In Berlin wohnen
84 Prozent
in einer von rund 1,62 Millionen Mietwohnungen
i WOHER BEKOMME ICH INFORMATIONEN? Regelmäßige Übersichten über die Konditionen von Banken, Versicherern und Kreditvermittlungsgesellschaften gibt es auf test.de, häufig auch in der Presse und auf Internetportalen. Solche Vergleiche bieten allerdings nur eine erste Orientierung. Letztlich hängen die Konditionen davon ab, wie die Banken die Immobilie und die persönliche Bonität des Kunden bewerten. Niemand kommt also umhin, von mehreren Banken konkrete Ange-
bote einzuholen und zu vergleichen. Dabei kann es sich lohnen, auch Kreditvermittler aufzusuchen: Die Vermittler können über Online-Plattformen aus einer Vielzahl von Bankangeboten passende und günstige Kredite herausfiltern. Das nimmt einem viel Arbeit ab. Informationen zu den Förderprogrammen des Bundes und der Länder gibt es auf: 8 www.baufoerderer.de www.foerderdatenbank.de
Ein Quadratmeter einer hauptstädtischen Eigentumswohnung kostet im Durchschnitt
3.676,13 Euro
mit dem Neuabschluss einer Kapitallebensversicherung oder zusammen mit anderen Geldanlageprodukten. Sie sind entweder zu risikoreich, zu teuer oder beides. Zum Glück werden solche Varianten aber kaum noch angeboten.
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Welche aktuellen Risiken sehen Sie? Was muss das private Budget hergeben, um solide finanzieren zu können?
SAHR: Das Risiko besteht darin, dass Immobilienkäufer zu hohe Kredite aufnehmen und die Finanzierung so knapp kalkuliert ist, dass sie spätestens bei einer Zinserhöhung nach Ablauf der ersten Zinsbindung platzt. Bei einer Finanzierung ohne oder mit nur geringem Eigenkapital besteht auch das Risiko, dass bei einem späteren Verkauf der Erlös nicht reicht, um die Schulden zu bezahlen. Für eine solide Finanzierung benötigen Wohnungskäufer in der Regel ein Eigenkapital von mindestens zehn bis 20 Prozent des Kaufpreises und zusätzlich Geld für sämtliche Nebenkosten (Grunderwerbsteuer, Notar-, Grundbuch- und Maklergebühren). Zusammen können das um die 20 Prozent des Kaufpreises sein. Die Kreditraten sollten höchstens 30 bis 40 Prozent des Nettoeinkommens betragen. Außerdem muss das Einkommen reichen, um mit mindestens zwei bis drei Prozent zu tilgen.
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Wie erkennt man eine seriöse Finanzierung?
SAHR: Seriöse Angebote sind vor allem transparent: Die Bank oder der Kreditvermittler händigt dem Kunden eine Übersicht über den Aufbau der Finanzierung aus, außerdem für alle Finanzierungsbausteine eine Konditionenübersicht mit Tilgungsplänen, aus denen genau hervorgeht, wie hoch die Kreditraten sind und wie hoch die Restschuld am Ende der Zinsbindung ist. Auch eine Risikorechnung für den Fall, dass die Zinsen nach Ablauf der ersten Zinsbindung steigen, sollte enthalten sein. Gerade für Immobilienkäufer, die das erste Mal im Leben finanzieren, ist es allerdings nicht einfach zu erkennen, ob ein Angebot wirklich maßgeschneidert und günstig ist. Wir empfehlen deshalb, sich auch anbieterunabhängig beraten zu lassen, etwa bei der Verbraucherzentrale.
Aus Plänen wird Wohnraum. IBB für Vermieter & Investoren: Die Wohnungsbauförderer in Berlin.
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Ist jetzt tatsächlich ein guter Zeitpunkt zum Bauen und Kaufen?
SAHR: Der Zeitpunkt ist günstig – sofern ein Grundstock an Eigenkapital vorhanden ist und das Einkommen reicht, um die Kreditraten langfristig zahlen zu können. Die Zinsen für Hypothekendarlehen sind in den letzten Jahren stärker gesunken, als die Immobilienpreise gestiegen sind. Das macht den Immobilienkauf für viele überhaupt erst erschwinglich. Das gilt größtenteils sogar für Städte wie Berlin, Hamburg und München, in denen die Preise zuletzt stark gestiegen sind. Aber man sollte aufpassen, dass der Preis nicht überhöht ist und er noch in einem vernünftigen Verhältnis zur Mietersparnis steht. In begehrten Trendvierteln werden zum Teil Kaufpreise verlangt, die mehr als das 30-fache der Jahresmiete für eine vergleichbare Mietwohnung betragen. Da kann sich der Kauf kaum noch lohnen. Es besteht dann auch das Risiko, dass der Einstandspreis bei einem späteren Verkauf bei Weitem nicht mehr erzielt werden kann. Gespräch: Michael Hielscher
Sie planen den Neubau oder die Sanierung bzw. Modernisierung eines Mehrfamilienhauses – wir haben das Förderprogramm. Mit unseren Finanzierungsangeboten unterstützen wir Sie vor allem bei Maßnahmen zur Optimierung der Energieeffizienz. Sprechen Sie mit uns!
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Wirtschaft
SPEZIAL | Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 22. Juni 2016
BILD: KOWALSKI, ANDRÉ
Die Zukunft hat begonnen
Jung und alt sollen in den Treskow-Höfen wieder enger zusammenrücken. Für die ganz Kleinen ist die Kita im Quartier
Nachhaltiger Wohnungbau ist komplexer als Energie-Effizienz: hoher Standard, bezahlbare Mieten und eine gut gemischte Kiezstruktur sind genauso wichtig – neue Zertifizierungen tragen dem Rechnung
Mieterstrom für Städter
S
Die Berliner Energieagentur hat auf dem Neubau „Charlotte am Campus“ in Adlershof eine Photovoltaikanlage in Betrieb genommen. Den sogenannten Mieterstrom wird sie fortan vom Dach günstiger als aus der Steckdose an die Bewohner verkaufen. Mit diesem Geschäftsmodell soll die Photovoltaik stärker in die Städte kommen. Trotz der gesetzlichen Rahmenbedingungen sei der wirtschaftliche Betrieb möglich, erklärte BEA-Geschäftsführer Michael Geißler.
BILD: GESOBAU AG
Modell Märkisches Viertel
Die größte energetische Modernisierung im deutschen Wohnungsbau ist nach acht Jahren und Investitionen von über einer halbe Milliarde Euro abgeschlossen. Die 13.500 Wohnungen im Märkischen Viertel verursachen jetzt jährlich rund 39.000 Tonnen weniger Kohlenstoffdioxid, durch ein Biomasse-Heizkraftwerk ist die Energiebilanz sogar CO2-neutrale. „Trotz der beträchtlichen Investitionen ist es gelungen, die Mieten warmmietenneutral zu halten“, so der Regierende Bürgermeister in Berlin, Michael Müller.
Soziale Vielfalt Die Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land plant 410 Mietwohnungen in einem ausgewogenen, sozial gemischten Quartier für alle Altersgruppe ‒ die Wohnungen sollen entsprechend barrierefrei und altersgerecht sein. 30 Prozent der neuen Wohnungen werden mit Fördermitteln des Landes Berlins errichtet, die Einstiegsmieten liegen bei 6,50 Euro pro Quadratmeter ‒ und sollen damit auch für die sozial Schwächeren erschwinglich sein. Die Projektleiter wollen das Quartier möglichst harmonisch in die dörfliche Umgebung mit seinen Einfamilienhäusern eingliedern, durch eine aufgelockerte Bauweise aus zwei- bis dreigeschossigen Gebäuden.
chicke und hochwertige Neubauwohnungen zu bezahlbaren Mieten ‒ was für viele Berliner Bürger wie ein Märchen aus 1001 Nacht klingt, ist sowohl für Andreas Geisel (SPD), Senator für Stadtentwicklung und Umwelt von Berlin, als auch die großen kommunalen Wohnungsunternehmen der Weg in die Zukunft. Bereits im vergangenen Jahr hat die landeseigene Wohnungsbaugsellschaft HOWOGE mit den Treskow-Höfen in Karlshorst ein stadtweites Leuchturmprojekt abgeliefert: 414 hochmoderne Mietwohnungen, eine Kita für 90 Kinder, zwei Senioren-Wohngemeinschaften mit 23 Apartements sowie sieben Gewerbemieter. Die Autos sind unter die Erde verbannt, die Kinder haben ein Refugium zwischen den Häuserzeilen, der Anschluss an den Nahverkehr ist gleich um die Ecke. Diese hohe Wohnqualität kostet Mieter monatlich zwischen sieben und 10,50 Euro pro Quadratmeter. „Wir wollten hier nachweislich nachhaltigen und bezahlbaren Wohnraum schaffen“, sagt Stefanie Frensch, Geschäftsführerin der HOWOGE.
QUALITÄT MIT ZERTIFIKAT. Das ist gelungen, wie das Qualitätssiegel NaWoh belegt. Die Treskow-Höfe haben als erstes Neubauprojekt Berlins dieses Zertifikat bekommen. NaWoh steht für nachhaltigen Wohnungsbau und vereint Qualitätsanforderungen in drei Bereichen: Ressourcen schonen, wirtschaftliches Bauen bei hoher Qualität und ein lebenswertes Umfeld für die Bewohner. Das Wohnquartier Treskow-Höfe erfüllt den Effizienzhaus-Standard 70. Das bedeutet, dass nicht mehr als 70 Prozent der vom Gesetzgeber vorgebenen Obergrenze für den Energieverbrauch ausgeschöpft werden. Mit der Ersparnis in Karlshorst lassen sich jährlich etwa 100 Einfamilienhäuser beheizen, wie die HOWOGE stolz vorrechnet. Einsparungen, die sich aber auch bei den Nebenkosten und somit im Geldbeutel der Mieter bemerkbar machen. Und dabei bleiben die Mieten zum Teil unter der ortsüblichen Vergleichsmiete. Die Qualität der Bausausführung wurde schon während der Arbeiten im Rahmen der „NaWoh“-Zertifizierung überwacht. Für nachhaltiges Wohnen der Zukunft sind aber vor allem auch die sozialen Kriterien entscheidend. In den Treskow-Höfen wurden die Belange aller Generationen planerisch berücksichtigt: jung und alt, Familien und Singles. Und: Die HOWOGE hat sich freiwillig verpflichtet, zehn Prozent der Wohnungen an Empfänger von Transferleistungen zu vermieten. Ein gedeihliches Zuammenleben vieler Einkommensgruppen in einem attraktiven Umfeld ‒ das entspricht ganz den sozialen Zielen des Wohnungsbaus von Senator Geisel, der an die Tradition der „Berliner Mischung“ aus den 1920er Jahren anknüpfen möchte: „Die neuen Stadtquartiere sollen lebendige Kieze werden, in denen die Leute gerne wohnen, arbeiten und leben.“
Tolerantes Miteinander mit Flüchtlingen im Altglienicker Modellprojekt
BILD: DEGEWO/TAFKAOO ARCHITECTS
KURZ & KOMPAKT
NACHHALTIGKEIT HAT RELEVANZ. Nachhaltiger Wohnungsbau ist bei den Fachleuten der kommunalen Wohnungsbaugesellschaften das zentrale Thema ‒ bislang zumeist aber noch ohne kostspieliges Zertifizierungsverfahren à la NaWoh. Nachhaltige Projekte treiben dennoch fast alle von ihnen voran. Bei ihrem Modernisierungsprojekt von Plattenbauten in Mariendorf saniert die GEWOBAG aktuell 734 Wohnungen und zusätzlich werden 73 neue Wohnungen geschaffen ‒ mit eigener Energieerzeugung, Carsharing im Quartier und der digitalen Steuerung der Haustechnik via Smartbox. Die degewo wiederum beginnt im Herbst in Altglienicke mit einem ganz besonderen Berliner Modellprojekt: Unter dem Stichwort „Tolerantes Miteinander“ wird ein Quartier mit 166 Wohnungen neu gebaut. Vom Kiez-Konzept ähnlich zu den Treskow-Höfen geplant, sollen hier je zur Hälfte geflüchtete Menschen mit Bleiberecht und Berliner Wohnungssuchende einziehen. Die künftigen Bewohner werden schon in der Planungsphase in Gesprächen zur ihren Wünschen und Meinungen befragt. Nicht nur die degewo, auch andere kommunale Träger sehen sich in der Verantwortung zu einer nachhaltigen Integration von geflüchteten Neubürgern beizutragen. AUCH PRIVATE MACHEN MIT. Doch das Thema Nachhaltigkeit gewinnt nicht nur bei den großen kommunalen Gesellschaften an Relevanz. Anteilseigner erwarten
zunehmend von den Immobilienunternehmen im Allgemeinen ein sichtbares Engagement. Ein Weg sind Nachhaltigkeitsberichte, die aufzeigen, wie Unternehmen ökologisch, wirtschaftlich und sozial agieren. Diese Berichte sind mit einigem Aufwand verbunden ‒ besonders für kleinere Unternehmen. Thies Grothe, Abteilungsleiter für Grundsatzfragen der Immobilienpolitik beim Zentralen Immobilien Ausschuss e. V. (ZIA) sieht einen Trend zu solchen Berichten ‒ insgesamt könnten es aber mehr sein. „Es ist leider immer noch so, dass sie überwiegend von großen, börsennotierten Unternehmen verfasst werden“, sagt Grothe. Je nach Größe des Unternehmens sind die Anforderungen für einen Nachhaltigkeitsbericht unterschiedlich. Unternehmen mit mehr als tausend Mitarbeitern müssen dafür regelmäßig eine oder mehr Stellen einplanen und ein Verbrauchserfassungssystem in den Gebäuden einbauen. Beides ist in einem SiebenPersonen-Betrieb im Zweifel weder möglich noch unbedingt erforderlich. ZIA hat deswegen einen Leitfaden herausgebracht, der die Unternehmen zu eigenen Fachberichten animieren soll. „Wir müssen schauen, dass die Nachhaltigkeitsberichte auf freiwilliger Basis noch stärker kommen ‒ im Zweifel droht sonst weitere Regulierung“, warnt Grothe und verweist auf die Berichtspflicht für Betriebe mit mindestens 500 Mitarbeitern ab 2017. Eine entsprechende EU-Verodnung muss die Bundesregierung nämlich kommendes Jahr umsetzen. Daniel Seeger
i QUALITÄTSSIEGEL NACHHALTIGER WOHNUNGSBAU Das Qualitätssiegel „NaWoh“ steht für drei Säulen der Nachhaltigkeit: ressourcenschonender und -effizienter Neubau, Einbeziehung künftiger Bewohner sowie hohe Bau- und Wohnqualität. Für das Siegel darf keine Säule auf Kosten einer anderen maximiert werden. NaWoh ist das einzige Siegel speziell für den Wohnungsbau und stellt zum Beispiel als wirtschaftliches Kriterium die Herstellungskosten ins Verhältnis zur Miete. (das)
Immobilien & Projektentwicklung
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Tempelhofer Feld: Das planen die Berliner fĂźr die 300 Hektar groĂ&#x;e Fläche Der BĂźrgerplan zum Tempelhofer Feld steht. Zwei Jahre lang wurden Vorschläge und Ideen der Berliner in einem komplexen Beteiligungsprozess gesammelt und jetzt dem Senat Ăźbergeben. „Im Beteiligungsprozess haben sich die BĂźrgerinnen und BĂźrger klar dafĂźr ausgesprochen, dass der einmalige Charakter des ehemaligen Flugfeldes mit seiner oenen Wiesenlandschaft grundsätzlich gewahrt werden soll. Entsprechend sollen zusätzliche Erholungs-, Freizeit- und Sportangebote und bĂźrgerschaftliche Projekte nur am Rande des Feldes behutsam entwickelt werden“, sagte Tilmann Heuser, Verfahrenskoordinator und LandesgeschäftsfĂźhrer des Bund Berlin. Der Entwicklungs- und Pegeplan umfasst neben zehn Ăźbergreifenden Leitlinien zur kĂźnftigen Entwicklung konkrete Handlungsschwerpunkte fĂźr die einzelnen Teilräume des Tempelhofer Feldes. Grundsätzlich ist fĂźr die 300 Hektar groĂ&#x;e Fläche eine behutsame Bebauung am Rand vorgesehen. Vorrangig sollen Sitzbänke und Toiletten aufgestellt sowie neue Spiel- und Sportflächen erschlossen werden. Auch der Ausbau der Service-Angebote ist geplant: zum Beispiel Verleihstationen fĂźr Sportgeräte und WLANHotspot. Zudem ist an beiden Seiten des Feldes, an der OderstraĂ&#x;e und am Tempelhofer Damm, Gastronomie vorgesehen. GeprĂźft wird darĂźber hinaus die Nutzung eines Gebäudes im Bereich der OderstraĂ&#x;e fĂźr den Aufbau eines BĂźrgerzentrums. Dieses soll das bĂźrgerschaftliche Engagement auf dem Feld unterstĂźtzen und als Informationsort fĂźr die weiteren Beteiligungsprozesse dienen. In dem Entwicklungs- und Pegeplan wird aber auch ein Modell zur Zusammenarbeit
des Tempelhofer Feldes.“ Doch GrĂźnenFraktionscheďŹ n Antje Kapek beklagt die Unverbindlichkeit des Plans: „Schon bei der Ăœbergabe des Konzeptes hat der zuständige Staatssekretär Christian Gaebler deutlich gemacht, dass am Ende der Senat das letzte Wort hat.“ Auch bei der Art der FlĂźchtlingsunterbringung habe sich der Senat Ăźber den BĂźrgerwillen hinweggesetzt, das entsprechende Gesetz geändert und mit der Aufstellung von Containern Fakten geschaen.
BILD: VERFAHRENSKOORDINATION TEMPELHOFER FELD
zwischen BĂźrgerschaft und Politik vorgeschlagen, welches die zukĂźnftige oene und transparente Beteiligung an Entwicklungsund PegemaĂ&#x;nahmen sichert. Staatssekretär Christian Gaebler lobte den breiten
Beteiligungsprozess: „Der Entwicklungs- und Pegeplan entstand in einer intensiven und bisher einzigartigen Zusammenarbeit zwischen Bßrgerinnen und Bßrgern, der Verwaltung und der Grßn Berlin GmbH. Fßr ihr
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Engagement bedanke ich mich herzlich bei allen Beteiligten. Die hohe Zahl der Teilnehmenden an den unterschiedlichen Formaten zeigt das hohe Interesse der Berlinerinnen und Berliner an der weiteren Entwicklung
Dennoch ist fĂźr Kapek die bisherige Entwicklung seit Beginn des Volksbegehrens ein gutes Beispiel fĂźr gelebte Demokratie: „Diesen Ablauf kann ich mir so auch fĂźr andere groĂ&#x;e Stadtentwicklungsprojekte vorstellen, zum Beispiel bei der Fortsetzung des Entwicklungsprozesses in der Historischen Mitte.“ Der BĂźrgerplan selbst entspricht in weiten Teilen den Vorstellungen von Antje Kapek. Besonders positiv ďŹ ndet sie zum Beispiel den Bau eines BĂźrgerzentrums. Wichtig sei auch die Altlastensanierung, die laut Plan an der SĂźdseite starten soll. Bisher dĂźrfen auf dem Tempelhofer Feld unter anderem wegen Kontaminierung des Bodens durch Kampfmittel weder LĂścher gegraben noch Zelte aufgestellt werden, die mit Metallheringen im Erdreich befestigt sind. Auch mit den ďŹ nanziellen Bedingungen ist die FraktionscheďŹ n einverstanden. 2,7 Millionen Euro wĂźrde die Bewirtschaftung des Tempelhofer Feldes pro Jahr kosten – der Senat hatte laut Kapek bisher immer mindestens drei Millionen Euro im Haushalt veranschlagt. Die Senatsverwaltung prĂźft derzeit den BĂźrgerplan fĂźrs Tempelhofer Feld. Was davon umgesetzt wird und was nicht, lieĂ&#x; die Verwaltung auf Nachfrage oen. (das)
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Bild: Stofanel Investment AG
Bild: Christian Eblenkamp/Gasag
Wohnen am Wasser – in Spandau gibt es noch viel Platz
Zu Hause ist ein GefĂźhl
GrĂźnes Wohnen an der Havel
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Der Einklang zwischen Nachhaltigkeit, Architektur und eďŹƒzienter Projektentwicklung
uf dem circa 50.000 Quadratmeter umfassenden Aresetzt. Bei allen Villen und Häusern handelt es sich um al an der Ecke Clayallee/Argentinische Allee hat das EnergieeďŹƒzienzhäuser im KfW-70-Standard, die auf eine deutsch-italienische Unternehmen Stofanel Investment ressourcenschonende Wärme- und Stromerzeugung AG mit dem Projekt „FĂźnf Morgen Dahlem Urban Village“ setzen. Beim Bau wurde sehr viel Wert auf baubiologisch ein Wohngebiet rund um einen etwa 6.700 Quadratmeter unbedenkliche, schadstoarme und schadstofreie MagroĂ&#x;en, naturnah angelegten See sowie ein Nahversorterialien gelegt. Das „FĂźnf Morgen Dahlem Urban Village“ gungszentrum realisiert. Alle Villen, Twin Villen und Apartwurde als erstes Projekt in Berlin mit einer Green-BuildingZertiďŹ zierung der Deutschen Gesellschaft fĂźr Nachhaltiments erÜnen den Blick auf das Wasser und fĂźgen sich harmonisch in die Umgebung mit Wald ges Bauen e. V. (DGNB) ausgezeichnet. und Wiesenächen ein. Die 130 individuell gestalteten Wohnungen und HäuNachdem die Stofanel Investment AG Wir schaffen mit ser wurden bereits erfolgreich verkauft. bereits das Nahversorgungszentrum unseren Urban Villages Jeder kann hier im eigenen Zuhause die sowie das dahinter beďŹ ndliche Wohndauerhafte Qualität areal erfolgreich entwickelt hat, fehlen Zeit fĂźr sich genieĂ&#x;en, aber auch am gemeinschaftlichen Leben teilhaben. noch die letzten BaukĂśrper entlang der Clayallee zur Vervollständigung des Von vornherein war es dem gesamten Stofanel-Team ein Gesamtarials. In Planung sind fĂźnf neue Wohn- und GeAnliegen, das Projekt nachhaltig zu gestalten. „Wir geschäftsgebäude inklusive einer Kindergartenstätte mit hen in vielen Bereichen der Baukultur neue Wege und 50 Plätzen. Im Gegensatz zu den Eigentumswohnungen des „FĂźnf Morgen Dahlem Urban Village“ entstehen im schaen mit unseren Urban Villages dauerhafte Qualität, auf die wir und die Bewohner lange stolz sein kĂśnnen“ , letzten Bauabschnitt etwa 80 Zwei- bis Drei-ZimmerMietwohnungen. Im konzeptionellen Mittelpunkt steht sagt FirmengrĂźnder Ludwig Maximilian Stoel. So blieb bestehender Wald erhalten und die neue Seenlandschaft das harmonische, generationenĂźbergreifende Miteinanmit SchilfgĂźrteln und natĂźrlicher Uferzone steigert die der von Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Freizeit mit einer auĂ&#x;ergewĂśhnlichen Freianlagenplanung. Ăśkologische Qualität. Zudem wurden neue Panzen ge-
„
Stofanel Investment AG | Unter den Linden 78/Pariser Platz | 10117 Berlin
(030) 206 10 50 | www.stofanel.com | info@stofanel.de
Neue Wohnquartiere in Spandau setzen MaĂ&#x;stäbe in Sachen EnergieeďŹƒzienz.
nweit der Havel, grĂźn und bestens infrastrukturell Energieversorgung und herkĂśmmlichen Heizungsanversorgt: Die Spandauer Wasserstadt entwickelt lagen bis zu 6.000 Tonnen CO2-AusstoĂ&#x; pro Jahr versich immer mehr zu einem hochwertigen, modernen mieden werden. Wohnstandort. Zahlreiche Neubauprojekte bieten die Chance fĂźr eine klimabewusste Planung der Quartiere. Das Quartier MertensstraĂ&#x;e fĂźgt sich ein in eine ganze Einen wichtigen Beitrag dazu leistet die Gasag ConReihe energieeďŹƒzienter Projekte der Gasag-Gruppe in tracting GmbH, die fĂźr die eďŹƒziente und klimaschoSpandau. Das Quartier Schultheiss rund um die histonende Energieversorgung in rund 1.000 rische Brauerei an der Havel, zu dem Wohnungen an der MertensstraĂ&#x;e auch ein Wellnesshotel und eine Senisorgen wird. Der Vertrag wurde beorenresidenz zählen, proďŹ tiert bereits Die Gasag sorgt fĂźr eine reits unterzeichnet. seit 2013 von einem nachhaltigen Enerklimaschonende und efďŹ ziente giekonzept der Gasag Contracting. Es Energieversorgung Die Lage des Neubaugebiets ermĂśgermĂśglicht CO2-Einsparungen in HĂśhe licht die Nutzung einmaliger Synervon rund 1.700 Tonnen pro Jahr. Fast gieeekte: Die Nähe zum bereits seit ebenso hoch sind die jährlichen Ein1998 durch die Gasag Contracting versorgten Quartier sparungen, die in der Wohnsiedlung Maselake realisiert an der AsnieresstraĂ&#x;e lässt eine Anbindung an die werden konnten. vorhandene Energieinfrastruktur zu. Dort produzieren hocheďŹƒziente Blockheizkraftwerke durch KraftDie Grundlage der Versorgungskonzepte fĂźr die neuen Wärme-Kopplung gleichzeitig Wärme und Strom. Die Quartiere ist eine Kombination aus neuesten TechnoloLeistung der Kraftwerke kann so weit erhĂśht werden, gien und langjähriger Planungserfahrung; das Ergebnis dass auch die neuen Wohnungen an der Mertensstrasind erheblich verringerte Umweltbelastungen. Damit Ă&#x;e zuverlässig warm werden. Als Energieträger wird trägt die Gasag Contracting direkt zur Steigerung der auf regenerativ gewonnenes Bio-Erdgas zurĂźckgeWohn- und Lebensqualität zwischen Spandauer Forst grien. So kĂśnnen gegenĂźber einer konventionellen und Havel bei.
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Wirtschaft
SPEZIAL | Anzeigen-SonderverĂśffentlichung | 22. Juni 2016
BILD: THINKSTOCK/ISTOCK/MONKEYBUSINESSIMAGES
W
er in Berlin wohnen will, den zieht es in aller Regel ins Zentrum. Dort soll gebaut werden, um die hohe Nachfrage zu befriedigen. Das Problem: Jene BĂźrger, die dort bereits leben, haben meist etwas gegen die geplanten Projekte. FingerspitzengefĂźhl und Geduld sind gefragt, wenn es um BĂźrgerbeteiligung an Bauvorhaben geht. Immer unter der Prämisse: Es muss mehr Angebot an bezahlbaren und zeitgemäĂ&#x;en Wohnungen her. Neue Häuser mĂźssen gebaut oder vorhandene Ăźberarbeitet und hergerichtet werden. So weit, so klar. VORSTADT KEINE OPTION. WĂźrden neue Wohnanlagen in den Vorstädten gebaut, zĂśgen die sich dann noch weiter ins Land hinein. Daran gibt es zwei Probleme: Erstens wollen die Menschen nicht weit auĂ&#x;erhalb wohnen. Vororte sind fĂźr viele keine Option. AuĂ&#x;erdem haben Städte und Gemeinden Vorgaben, um weitere Zersiedelung zu verhindern. Beim Bau neuer Wohnungen soll nicht mehr so viel Fläche verbraucht werden. „Da innerhalb von Städten kein unerschĂśpiches Platzangebot zur VerfĂźgung steht, gibt es verschiedene Strategien, wie man dort mehr Wohnraum schaen kann“, sagt Dr. Marc Weinstock, GeschäftsfĂźhrer der BigBau-Unternehmensgruppe. „Neben der Umnutzung alter Industrieächen, der Bebauung nicht mehr genutzter Bahnächen und der verstärkten Entwicklung von Kleinächen bietet langfristig die Nachverdichtung das grĂśĂ&#x;te Potenzial.“
Dialog statt Konfrontation
KLASSISCHER INTERESSENKONFLIKT. Die Sache hat allerdings einen Haken. Weinstock: „Konikte entstehen dort, wo bereits viele Menschen leben und kĂźnftig noch mehr Menschen leben sollen.“ Gerade BaulĂźcken sind den Anwohnern lieb und teuer. Sie nutzen sie oft als Naherholungsgebiete. Wo auch immer Projektentwickler auftauchen und diese „grĂźnen Oasen zubetonieren“ wollen, ist mit Widerstand zu rechnen. Ein klarer Fall von widersprĂźchlichen Interessenlagen: Denn natĂźrlich haben Menschen, die in die Stadt ziehen wollen, ein berechtigtes Interesse an bezahlbarem Wohnraum. Genauso nachvollziehbar ist, dass die Anwohner sich gegen die Nachverdichtung sperren. Wer vom Balkon immer auf eine GrĂźnäche schauen konnte, ist nicht begeistert, wenn ihm plĂśtzlich eine Wand vor die Nase gesetzt wird. Der Protest ist ernst zu nehmen. „In immer
Jeder ist fßr Wohnungsbau – aber bitte nicht vor dem eigenen Balkon. Wie Unternehmen und Politik konstruktiv auf die Anwohner zugehen.
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Bild: Archigon
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In der OrtolfstraĂ&#x;e/Ecke SchĂśnefelder Chaussee im Bezirk Treptow-KĂśpenick entstehen 406 neue Mietwohnungen
Die BouchÊgärten: Klare Formensprache mit viel Glas und Sichtbetonelementen
Zimmer, KĂźche, Bad, Berlin
Kompetente Partner
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STADT UND LAND schat 15.000 Wohnungen fßr die wachsende Stadt.
erlin wächst und wächst und wächst. Die STADT UND lasten: „Der dynamisch wachsenden Nachfrage muss ein LAND baut und baut und baut. Die ersten beiden entsprechendes Angebot gegenĂźbergestellt werden. AlNeubauprojekte sind bereits im vergangenen Jahr fertigles andere verschärft die Situation fĂźr weniger zahlungsgestellt worden, 750 weitere Wohnungen in sechs Baukräftige Mieter nur noch weiter.“ Dem Auftrag des Gesellvorhaben auf den Weg gebracht. 230 neue Wohnungen schafters entsprechend plant die STADT UND LAND, vor allem bezahlbaren neuen Wohnraum zur VerfĂźgung zu werden allein in diesem Jahr fertiggestellt. Das sind rund 1.500 Wohnungen in acht Bauvorhaben. „Der Berliner stellen. Die MiethĂśhe soll je nach Lage und Ausstattung der Wohnung auch fĂźr Menschen mit niedrigem oder Wohnungsmarkt wurde in den letzten Jahren von einer Dynamik erfasst, die mitreiĂ&#x;t und uns mittlerem Einkommen erschwinglich sein, und zwar ohne Abstriche an der wieder näher an unseren Kernauftrag zurĂźckfĂźhrt: Wir sind eine WohnungsWohnungs- und Bauqualität, wie Ingo Wir achten auf eine gute baugesellschaft. Unser Auftrag ist die Malter betont: „Wir achten auch weiterQualität der Bausubstanz und hin auf eine gute Qualität der BausubSchaung und die Bereitstellung von der technischen Anlagen bezahlbarem Wohnraum fĂźr breite Bestanz und der technischen Anlagen. vĂślkerungsschichten. Langfristig werAlles andere wĂźrde langfristig hohe den wir unseren Bestand durch Neubau Folgekosten nach sich ziehen.“ Anne Keilholz ergänzt, dass bezahlbarer Wohnraum auch auf und Zukauf um circa 15.000 Wohnungen auf dann 55.000 Einheiten erhĂśhen“, sagt GeschäftsfĂźhrer Ingo Malter. anderen Wegen erreicht werden kann: „Nicht nur die Miete pro Quadratmeter ist wichtig, sondern auch die GrĂśDer Schwerpunkt der Bautätigkeit liegt in Treptow-KĂśĂ&#x;e der Wohnung und ihre FlächeneďŹƒzienz. Eine kleinepenick. Aber auch in Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg, re Wohnung mit guter Raumaufteilung kann die gleiche Tempelhof-SchĂśneberg und NeukĂślln baut das kommuNutzungsqualität erreichen wie eine grĂśĂ&#x;ere ‒ bei insgenale Wohnungsunternehmen. In den Augen Anne Keilsamt geringeren Wohnkosten.“ Getreu dem Slogan: Zimmer, KĂźche, Bad, Berlin bleibt die STADT UND LAND auch holz, GeschäftsfĂźhrerin der STADT UND LAND, ist das der einzige Weg, den angespannten Wohnungsmarkt zu entin Zukunft nah an der Wohnung und nah an den Mietern.
„
STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH | WerbellinstraĂ&#x;e 12 | 12053 Berlin
(030) 689 20 | www.stadtundland.de | info@stadtundland.de
Die Archigon-Gruppe ßberzeugt mit langjähriger Erfahrung bei der Projektentwicklung.
vidueller Grundrisse. Scharfkantige Sichtbetonelemente und bodentiefe Fensterächen geben den Gebäuden ihr unverwechselbares Erscheinungsbild. Im Inneren setzt sich die Gestaltung in den Hausdurchgängen und Treppenhäusern fort und auch die AuĂ&#x;enanlagen werden im gleichen Duktus geplant. Dank einer eďŹƒzienten Gebäudetechnik und einer Energieversorgung mit Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopplung werden die BouchĂŠgärten als KfW-EďŹƒzienshaus 55 zertiďŹ ziert. Ein weiteres wesentliches Merkmal sind die parkähnlichen InnenhĂśfe, Trepunkt fĂźr spielende Kinder und RĂźckzugsraum der Bewohner. Dadurch ergibt sich die perfekte Kombination aus zentraArchigon steht fĂźr Mit dem Konzept „Alles aus einer anspruchsvolles und nachhaltiges ler Lage und grĂźnem Charme. Fester Partner in der Zusammenarbeit und Hand“ steht die Archigon‒Gruppe Wohnen im Zentrum Berlins Garant fĂźr die markante Gestaltung seit fast 20 Jahren fĂźr anspruchsvolles, urbanes und zugleich nachhaltiges und durchdachte Planung sowie die Wohnen. Die Projekte zeichnen sich durch detailgenaue Wiedererkennbarkeit aller bisherigen Immobilien ist das Planung, zuverlässigen Bauablauf und eine präzise BauArchitekturbĂźro HKA ‒ Hastrich Keuthage Architekten. ausfĂźhrung aus. Ob in Friedrichshain, Mitte oder Treptow ‒ die von Archigon entwickelten Gebäude Ăźberzeugen GegrĂźndet wurde die Archigon-Gruppe mit Sitz in Berlin Singles, Paare und Familien gleichermaĂ&#x;en. Denn ein Mix vom heutigen GeschäftsfĂźhrer Gunther Hastrich. Das komunterschiedlichster WohnungsgrĂśĂ&#x;en steht zur Auswahl petente Team aus aktuell zehn Mitarbeitern verantwortet und eine minimale Anzahl feststehender Massivwände die Projekte von der Standortevaluation Ăźber die ProjektermĂśglicht maximale Flexibilität bei der Gestaltung indientwicklung und -steuerung bis hin zur Vermarktung. nmitten einer familiären, grĂźnen und ruhigen Wohnlage, zwischen Landwehrkanal und Treptower Park, entsteht derzeit ein bemerkenswertes Neubauprojekt: die BouchĂŠgärten. Das um mehrere groĂ&#x;zĂźgige Hofgärten gruppierte Ensemble mit Ăźber 270 Wohn- und einigen Gewerbeeinheiten zeichnet sich durch eine klare Formensprache mit viel Glas und Sichtbeton aus ‒ typisch fĂźr den Projektentwickler Archigon, Ăźber den auch die Vermarktung erfolgt. Die Unternehmensgruppe entwickelt und realisiert bereits seit 1997 Wohn- und Gewerbeimmobilien in Berlin und verfĂźgt Ăźber eine langjährige Erfahrung, insbesondere in der Innenstadt.
Archigon Projektentwicklung & Baubetreuung GmbH | Oranienburger StraĂ&#x;e 17 | 10178 Berlin
(030) 234 56 97 14 | www.archigon.de | archigon@archigon.de
Immobilien & Projektentwicklung
mehr Verwaltungen und bei vielen Investoren hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass es viel Zeit, Geld und Prestige kosten kann, Projekte mit der Brechstange gegen den Bürgerwillen zu realisieren“, sagt Marc Weinstock. Solange nicht gegen geltendes Recht verstoßen wird, könnten Verwaltung und Investoren alle „störenden“ Einwände der Bürger vom Tisch fegen. Angestrebt wird jedoch immer öfter ein möglichst tragfähiger Kompromiss.
Bürger mögen es nicht, vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden
INFORMATION VOR BEGINN DES VORHABENS. Was Bürger offenbar überhaupt nicht gerne mögen: das Gefühl, vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. „Deshalb ist es wichtig, die Formen von Bürgerbeteiligung zu stärken, die von vornherein auf transparenten Dialog setzen statt auf Konfrontation“, sagt Marc Weinstock. „Eine gute Bürgerbeteiligung braucht daher zuallererst die Wahrhaftigkeit aller Beteiligten.“ Projektentwickler sollten möglichst umfassend vor Beginn ihres Vorhabens informieren. Immer noch hielten viele Entscheidungsträger die offensive und proaktive Information der Öffentlichkeit für entbehrlich ‒ weil sie meinen, juristisch auf der sicheren Seite zu sein, oder weil sie die Kosten und Aufmerksamkeit scheuen, die mit einer Bürgerbeteiligung verbunden sind. TRANSPARENTE PLANUNG. Auch die Verwaltung hat für ihre Bauleitplanung die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit eingeführt, um Interessenkonflikte möglichst auszugleichen. Die Anwohner erhalten Einblick in die Planungsakten und können dazu Stellung nehmen. Dies passiert zu einem möglichst frühen Zeitpunkt, wenn noch mehrere Planungsalternativen bestehen. In einer Bürger-Informationsveranstaltung oder einer Ausstellung der Pläne haben die Anwohner Gelegenheit, das Vorhaben mit Projektträgern
und Politikern zu diskutieren. Die Verwaltung sammelt Einwände und Ideen. In der zweiten Stufe wird es konkreter: Bürger können sich einen Monat lang in der Stadtverwaltung den Planentwurf anschauen. Sie können Stellungnahmen abgeben, zu denen sich Politik und Verwaltung äußern müssen. Wann solche Pläne ausliegen, erfahren sie aus dem Amtsblatt, der Tagespresse oder dem Internet-Auftritt der jeweiligen Stadtverwaltung. Bei innerstädtischen Projekten wird dieses zweistufige Verfahren oft nicht angewendet, die frühzeitige Bürgerbeteiligung entfällt. Das nennt sich „vereinfachtes Verfahren“ und darf angewendet werden, wenn es um kleinere Änderungen eines bestehenden Bebauungsplans geht oder um die Wiedernutzbarmachung von Flächen in bereits besiedelten Bereichen. VORSICHT VERSCHLEPPUNGSTAKTIK. Immobilien-Entwickler Weinstock hat auch schon bei kleineren Projekten vehementen Widerstand erlebt. Zwar findet er nachvollziehbar, dass Anwohner beteiligt werden wollen. Aber es müsse auch gewährleistet sein, „dass sich dahinter nicht nur der Wunsch nach Verschleppung oder Verhinderung verbirgt, beruhend einzig auf Partikularinteressen.“ Auch engagierte Bürger seien nicht über jeden Zweifel erhaben, findet Marc Weinstock und zitert den Göttinger Politikwissenschaftler Franz Walter. Der habe von einer möglichen Verzerrung des Volkswillens durch Bürgerentscheide und Bürgerbegehren gesprochen: „Die Gruppe der engagierten Bürger ist homogener,
als man annehmen mag. Sie sind überdurchschnittlich gebildet, mittleren Alters, vorwiegend männlich und mit eher hohem Einkommen ausgestattet. Sie haben die Ressourcen, die Netzwerke und viel Zeit.“ Für Weinstock ist damit zumindest nicht auszuschließen, dass sich eine solche Gruppe für Ziele einsetzt, die nicht allen, sondern nur bestimmten ohnehin schon privilegierten Menschen zugute kommen.
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WISSENSWERTES
BÜRGERENTSCHEIDE WIEDER EINKASSIEREN? „Die gesetzlichen Rahmenbedingungen haben sich in den vergangenen Jahren bundesweit sehr zugunsten von direktdemokratischen Verfahren entwickelt“, ist Marc Weinstocks Beobachtung. „Und die öffentliche Aufmerksamkeit für direkte Beteiligungsprozesse hat deutlich zugenommen.“ Neben den klassischen Mitteln nutzen die Berliner auch gerne Bürger- und Volksentscheide ‒ Paradebeispiel: das Tempelhofer Feld. Alle zwölf Bezirke hatten sich vor zwei Jahren dafür ausgesprochen, das Feld unbebaut zu lassen. Der Entschluss wurde in das Tempelhof-Gesetz gegossen. Doch die Bindungskraft solcher Gesetze ist zweifelhaft: Bekanntlich hat das Abgeordnetenhaus Ende Januar beschlossen, den ehemaligen Flughafen Tempelhof weiter als Flüchtlingszentrum auszubauen ‒ mit der Möglichkeit, in den Hangars und Hallen bis zu 7.000 Menschen unterzubringen. Dazu sollten auch zusätzliche Gebäude errichtet werden. Ob dies angesichts aktuell wieder zurückgehender Flüchtlingszahlen überhaupt noch nötig Ingrid Bäumer ist, wird zu klären sein.
i BERLINER MIETENVOLKSENTSCHEID
Bürgerentscheid In Berlin gibt es Mitbestimmungsmöglichkeiten schon auf Stadtbezirksebene. Das wichtigste Instrument ist der Bürgerentscheid aufgrund eines Bürgerbegehrens. Der Ablauf: Als Erstes stellt man einen Antrag auf Bürgerbegehren. Dabei geht es darum zu erfragen, ob die Bürger zu einem Thema befragt werden wollen. Stimmen drei Prozent der Wahlberechtigten dem zu, kommt es im zweiten Schritt zum eigentlichen Bürgerentscheid. Innerhalb von vier Monaten wird abgestimmt. Erfolgreich ist ein Bürgerentscheid, wenn er von einer Mehrheit der Teilnehmer und zugleich von zehn Prozent der bei der letzten Wahl zur Bezirksverordnetenversammlung Wahlberechtigten angenommen wird. Teilnahmeberechtigt sind allerdings nur alle Deutschen und alle Staatsangehörigen der Europäischen Union, die das 16. Lebensjahr vollendet haben und seit mindestens drei Monaten im Bezirk ihren Wohnsitz haben. Ein kontroverses Thema ist die rechtliche Bindungskraft: Im Prinzip sind Bürgerentscheide ebenso gültig wie ein Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung ‒ aber nur, wenn die Versammlung selbst auch einen verbindlichen Beschluss zu dem Thema treffen kann. Sonst haben Bürgerentscheide nur die Wirkung von Empfehlungen oder Ersuchen. (ibä)
Einwohnerantrag
Zwar wurde der Volksentscheid für bezahlbare Mieten wieder abgesagt – obwohl mehr als doppelt so viele Unterstützerunterschriften gesammelt wurden wie nötig. Der Grund der Absage war bekanntlich der Erfolg der Aktion: Die Initiative Mietvolksentscheid hatte mit dem Senat verhandelt, viele Forderungen
flossen in das neue Mietengesetz ein. Damit geben die Bürger allerdings keine Ruhe: Rouzbeh Taheri, Leiter der Initative, betont immer wieder, man werde das Thema bezahlbarer Wohnraum weiter vorantreiben – gerade zur Wahl des Abgeordnetenhauses in diesem Herbst. (ibä)
Zuhause.. ist ein
Gefühl
quality of life, without compromise
Nicht ganz so weitreichend ist der Einwohnerantrag. Wer über 16 ist und 1.000 Unterschriften anderer Einwohner des Bezirks sowie drei Vertrauenspersonen zusammenbekommt, kann einen Antrag zu allen Angelegenheiten stellen, die in die Zuständigkeit der Bezirksverordnetenversammlung fallen. Die muss innerhalb von zwei Monaten beraten und über das Anliegen entscheiden. (ibä)
Wirtschaft
SPEZIAL | Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 22. Juni 2016
STÄDTEBAU-GLOSSAR
Autogerechte Stadt
Das pralle Stadtleben auf engstem Raum
Ein städtebauliches Konzept, das in den 1960er bis 1980er Jahren dominierte e und heute kritisch gesehen wird: Alle Planungen hatten sich danach zu richten, dass der ungehinderte Verkehrsfluss für Pkws gesichert war. Ein Teil der autogerechten Stadt war auch die klare Funktionstrennung zwischen Wohnen und Arbeiten. Man wollte weg von den mittelalterlichen Städten mit ihren engen Straßen und Gassen.
Investoren, Städteplaner, Wohnungssuchende: Alle fahren ab auf „Mixed Use“. Diese Bauform verspricht kurze Wege, ein lebhaftes Quartier und langfristige Rendite.
Erneuerte Mitte
Wenn Innenstädte wiederbelebt werden sollen, dienen dazu nicht selten MixedVorteil, Use-Projekte. Sie bieten den Vortei il, dass verschiedene Nutzungen verschiedene Nutzergruppen anziehen. Dazu werden innerstädtische Brachflächen neu beplant oder bestehende Häuser ausgebaut. Etwas anderes ist mit „Neue Mitte“ gemein nt: gemeint: Davon spricht man, wenn neue Stadtteile mit eigenem Zentrum am Rand oder auf unbebauten Flächen der Stadt entstehen.
Kompakte Stadt
Damit ist eine hochverdichtete Architektur gemeint, sprich: Siedlungen sprich h: Sied dlungen in n Hochhausform. Dieser Wohnraum ist eher für die unteren Einkommensschichten gedacht. Vorteil: Geringer Flächenverbrauch pro Wohneinheit. Sehr effizient effizient zur Wohn-raumversorgung und klimafreundlich wegen der kurzen Wege für Anwohner zur Nahversorgung. Negatives Extrembeispiel: die Plattenbausiedlungen der DDR.
Millennials
Alle Menschen, die zwischen etwa 1980 und d 1999 geb boren wurden, auch h Gene-geboren ration Y genannt. Diesen Personenkreis wollen die Mixed-Use-Projekte anziehen, sagt man ihm doch nach, dass er besonders gern Wohnen, Arbeiten und Freizeit durch kurze miteinand der verbindet. verb bind det. Dabei Dabe ei Wege miteinander sollen die Millenials besonderen Wert auf eine innerstädtische Wohnlage legen ‒ mit der entsprechenden Infrastruktur.
M
Nachverdichtung
Auch Innenentwicklung genannt: Gemeint ist d das Schließen Baulüas Schließ ßen von vo on Baulü ücken, das Aufstocken vorhandener Bauten und der Ausbau bisher ungenutzter Flächen (zum Beispiel Dachgeschoss). Auch wenn vorhand ene Bauten größ ßeren Platz machen n dene größeren müssen, spricht man von Nachverdichtung, ebenso, wenn ein Garten bebaut wird. Soll Gebäude profitabler machen und weitere Zersiedlung verhindern.
Die Städtebau-Bewegung ging Ende der 1980er Jahre von den USA aus. Sie forderte, dass dass die strikte Funktionstrennung zw zwiwischen Stadtvierteln ‒ hier kilometerlange Vorort-Wüste, da Shoppingmall, dort Bürotürme ‒ aufgeweicht werde. Diese Wohnform sei nicht fußgängerfreundlich, führe zwangsfig zu hohem Individualverkehr m it läufi mit dem entsprechenden Energieverbrauch. Dagegen gesetzt wurden die Ideale kurze Wege, intensive Nachbarschaft und gesundes Leben.
Single Use
Wenn ein Immobilienprojekt „single use“ ist, heißt das, es gibt nur eine Nutzungsform ‒ zum Beispiel ein reines Wohnhaus oder ein Bürogebäude. Gegensatz zu Mixed Use mit mindestens zwei Nutzungformen.
Urbanisierung
Der Trend, dass Menschen vom Land in die Städte ziehen. Die erste UrbanisierungsUrbanisierung gswelle begann während des 19. Jahrhunderts mit der Industrialisierung. In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts sahen einige Soziologen eine Bewegung „zurück aufs Familien n. Land“ ‒ vor allem bei jungen Familien. Im 21. Jahrhundert ist davon kaum noch die Rede: Fast alle wollen wieder in die Stadt.
BILDER: THINKSTOCK/ISTOCK/Oleg Erin, oneinchpunch Thomas Northcut, Lex20, monkeybusinessimages; © 03 Architekten, München
New Urbanism
ixed Use ist in aller Munde ‒ jedenfalls unter Immobilien-Entwicklern. „Großinvestoren geben sich heute nur noch selten mit einer reinen Wohn- oder Büronutzung zufrieden“, sagt Thomas Beyerle. Er ist Geschäftsführer Property Valuation bei Catella, einem international tätigen Beratungsunternehmen für die Immobilienbranche, und hat das Thema intensiv erforscht. Warum bestehen Investoren auf Mixed Use (englisch für: gemischte Nutzung)? „Ganz einfach: sie wollen ihr Risiko verringern“, erläutert Beyerle. „Wenn es in einem Gebäude oder Ensemble drei verschiedene Nutzungen gibt, ist ein totaler Mietausfall unwahrscheinlicher.“ Selbst wenn im Erdgeschoss die Arztpraxis schließt, bleiben immer noch das Fitnessstudio im ersten Stock und die Büros in den oberen Stockwerken, die Einnahmen bringen.
Residence Lounge und ein Privatrestaurant geben. Doch es wäre nicht Mixed Use, wenn nicht ein Teil des Gebäudes auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen würde: In den unteren Etagen sind Einzelhandel, Gewerbe, Büros und Gemeinschaftsflächen geplant.
IDEAL FÜR GROSSPROJEKTE UND NACHVERDICHTUNG. Nicht nur die Investoren lieben Mixed Use. Auch die Planer in den Stadtverwaltungen sind ganz begeistert davon. Denn mit dem Begriff sind viele positiv besetzte Schlagworte verbunden. Kurze Wege zwischen Wohnen, Arbeiten und Einkaufen in lebendiger Atmosphäre ‒ das wünschen sich nicht zuletzt viele Wohnungssuchende. Das besagt auch der Begriff „kompakte Stadt“: Einwohner sollen in ihrem Kiez alles wiederfinden, was sie zum täglichen Leben brauchen. Beyerle: „Alles soll fußläufig zu erreichen sein.“ Lange Wege mit dem Auto werden überflüssig. Auch weil sich Mixed Use oft sehr gut in Form von Nachverdichtung beziehungsweise Innenentwicklung umsetzen lässt, begeistern sich auch Stadtplaner dafür. Denn die Vorgabe der Bundesregierung lautet: Möglichst wenig neues Bauland entwickeln, weitere Flächenversiegelung und Zersiedlung stoppen.
MIXED, ABER NICHT GANZ. So schön solche Glanzobjekte sind: Ihnen haftet auch immer der Ruch des Elitären an. Thomas Beyerle beispielsweise sieht sogenannte Gated Communities, wo die Bewohner unter sich bleiben, wie „Arkadien“ am Glienicker Horn in Potsdam gar nicht gerne. Vom Nutzungsangebot her sei Arkadien zwar Mixed Use, aber Reich und Arm würden sich dort sicherlich nicht mischen. Ein Pförtner bewacht, wer das Gelände betritt und verlässt. Nicht jeder darf hinein. Beyerle: „Die Bewohner grenzen sich von den ,Eingeborenenʻ ab. Ich finde, man muss aufpassen, dass solche Tendenzen bei Mixed Use nicht überhandnehmen.“ Auch in die andere Richtung ‒ Häuser oder ganze Straßenzüge nur für Senioren und Kranke, nur für Familien mit Kindern, nur für Arme ‒ würde die Sache nicht funktionieren. Beyerle: „Investoren sind heute durchaus bereit, sozial gebundenen Wohnraum in einem Mixed-Use-Projekt einzuplanen.“ Die dahinterstehende Maxime: „Lieber weniger Gewinn, dafür langfristiger.“
PREMIUM MIXED USE. Doch funktioniert das Konzept auch für Berlin? „Eigentlich gibt es hier schon viele MixedUse-Bereiche, ohne dass man sie so nennen würde“, erklärt Beyerle und nennt als Beispiel die Hackeschen Höfe. Ein anderes Beispiel aus dem Bereich der Premium-Immobilien ist das Kempinski Plaza in der Berliner City West, Nähe Kurfürstendamm (Uhlandstraße). Hier gibt es auf fast 10.000 Quadratmetern Einkaufsmöglichkeiten, Büros, Handelsflächen, Gastronomie- und Dienstleistungsangebote ‒ unter anderem den Starfriseur Udo Walz. HOCH HINAUS AM ALEX. Noch ein Premium-Projekt ist der Wohnturm „Alexander“ der russischen Entwicklergruppe MonArch am Alexanderplatz. Der 150 Meter hohe Turm soll 2019 fertig sein ‒ 350 Apartments auf 33 Etagen, Größe von 30 bis 300 Quadratmeter. In diesem Monat soll der Bauantrag gestellt werden, Vermarkter dieses „Capital Tower“ ist die Berliner Wohnbau Consult GmbH (Bewocon). Mixed Use heißt hier, dass es auf zehn Stockwerken „Serviced Apartments“ geben soll ‒ im Gespräch ist ein Investor aus Hong Kong. Für die Mieter soll es ein Fitnessstudio, ein Spa, Wellness und Pool, eine Sky Lounge, ein Kino, eine
Ungern gesehen: Elitäre Abgrenzung im bewachten Wohnkomplex
FÜR DEN GANZ NORMALEN BERLINER. Aber wo gibt es Projekte, die den ganz normalen Berlinern zugute kommen? Jedenfalls schwimmt Berlins Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel auf der Mixed-Use-Welle mit, zum Beispiel mit dem im April vorgestellten Vorhaben, zwölf neue Quartiere zu schaffen. Allerdings beziehen sich diese Planungen vor allem auf Stadtrandlagen. „Die neuen Stadtquartiere sollen lebendige Kieze werden, in denen die Leute gerne wohnen, arbeiten und leben“, so Geisel. Dabei sei die städtebauliche und soziale Qualität sowie die Integration in die angrenzende Nachbarschaft entscheidend. „Wir wollen aus dem Erbe des Siedlungsbaus der 1920er Jahre lernen und es mit dem Leitbild der gemischten Stadt verknüpfen, das wir gerade in den Gründerzeitquartieren finden.“ VORBILD: DIE „WEISSE STADT“. Noch so ein Stichwort, das in diesem Zusammenhang gern verwendet wird: „Wir wollen die Gartenstadt des 21. Jahrhunderts bauen.“ Schon damals dominierten beim Bau Rationalität und Wirtschaftlichkeit. Auf der Basis von Rentabilitätsberechnungen dimensionierte man die Erschließung, aber auch die Gebäudemaße. Bauteile wurden teilweise vorgefertigt. Von den Gartenstädten der 1920er Jahre in Berlin ist die „Weiße Stadt“ in Reinickendorf noch am ehesten mit dem heutigen Konzept des „Mixed Use“ vergleichbar: eine Großsiedlung mit offener Binnenstruktur aus Rand- und Zeilenbauten und ineinanderfließenden Grünräumen. Einzigartig war die Vielzahl der Versorgungseinrichtungen: 25 dezentral verteilte Läden, ein Kinderheim, eine Arztpraxis, ein Café und ein (Ende der 1960er Jahre abgebrochenes) Fernheizwerk mit angegliederter Zentralwäscherei gehörten zur Siedlung. Bauherrin war die Gemeinnützige Heimstättengesellschaft Primus mbH der Stadt Berlin, also auch ein öffentlicher Bauträger. Ingrid Bäumer
i FÜNF KRITERIEN FÜR „MIXED USE“ Nicht jedes Wohnhaus mit einem 20-Quadratmeter-Kiosk im Erdgeschoss ist schon Mixed Use. In einer Studie hat Thomas Beyerle von Catella die Anforderungen herausgearbeitet, die an Mixed Use gestellt werden: 1. Gemeint sind städtebauliche Projekte, die mindestens zwei der Funktionen Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Einkaufen vereinen. Das kann sich auf ein Haus beziehen oder auf ein ganzes Quartier. 2. JedeNutzungsformmusseinenFlächenanteil von mindestens zehn Prozent aufweisen.
3. Nutzungen (außer Wohnungen und Büros) müssen öffentlich zugänglich sein. Wenn ein Fitnessstudio Bewohnern vorbehalten ist, spricht man von erweitertem Wohnen. Nur wenn jeder hier trainieren darf, wird daraus Mixed Use. 4. Positiver Effekt auf die Lebensqualität: Die verschiedenen Nutzungen sollen das StadtbildbelebenundSynergieeffekteerzeugen. Beispiel: Wohnen und Gastronomie könnten sich gegenseitig stören, Büros und Gastronomie jedoch sehr gut ergänzen. 5. Die Nutzer sollten sozial gemischt sein.
Immobilien & Projektentwicklung
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Wohnen, arbeiten und Freizeit
lebendig
gemischt
Gute Verbindung:
fußläufig oder mit Bus und Bahn
Jede Nutzung muss mindestens
zehn Prozent
Bild: ThinksTock/isTock/Antikwar
Flächenanteil haben
Eigentumswohungen zwischen Landwehrkanal und Treptower Park. Urbanes Wohnen im idyllischen Alt-Treptow.
• Markante Architektur • 2-5 Zimmer-Wohnung mit 30-140 m2 • individualisierbare Grundrisse • Hofgärten mit Spielgeräten, Sitzgelegenheiten und Fahrradstellplätzen • nachhaltiges Gesamtkonzept • Verkauf direkt durch den Bauträger
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Wirtschaft
SPEZIAL | Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 22. Juni 2016
WISSENSWERTES Boardinghouse Ein Boardinghouse bietet Zimmer oder Apartments für eine längere Mietdauer an ‒ also Wochen oder Monate. Boardinghouses werden gerne von Montagearbeitern gebucht. Der Mieter erhält nicht nur eine kleine möblierte Wohnung mit (Mini- oder Pantry-) Küche, sondern kann meist auch Services hinzubuchen ‒ vom regelmäßigen Besuch des Raumpflegers bis hin zum vollen Roomservice, wie man ihn aus Hotels kennt. Boardinghouses sind durchschnittlich 30 Prozent billiger als Hotels. Mindestbuchungsdauer: üblicherweise vier Übernachtungen. Da sich Boardinghouses oft in Hotels befinden, können Mieter auch die Einrichtungen des Hotels mitnutzen, beispielsweise den Fitnessraum. Anders als bei einer Wohnung muss der Mieter keine Kaution hinterlegen. (ibä)
Apartment-Hotel Ähnlich wie ein Boardinghouse, nur dass hier eher tageweise vermietet wird. Daher vor allem für Menschen geeignet, die sehr kurzfristig eine Bleibe brauchen. Weitere Synonyme: Serviced Apartments, Aparthotel oder Hotel-Apartment. (ibä)
Micro-Living Darunter versteht man Mini-Apartments in einer Größe zwischen 20 und 30 Quadratmetern, auch „Smartments“ genannt. Sie sind möbliert und liegen meist in der Innenstadt. Wer neu in einer Stadt ist, kann sie gut als Ausgangsbasis für die Suche nach einer endgültigen Wohnung nutzen. Das Konzept war zuerst in Metropolen wie New York, Hongkong oder auch London erfolgreich. Micro-Living-Gebäude haben oft auch einen Bereich, in dem man andere Mieter treffen kann („Get-together-Bereich“), etwa eine gemeinsam genutzte Dachterrasse. (ibä)
Zwischen Wohnung und Hotelzimmer Wer sowieso nur vorübergehend in Berlin eine Bleibe sucht, schaut sich nach temporären Angeboten um. Viele Anbieter haben den Markt für voll ausgestattete Apartments entdeckt. Lange boomte die Vermietung von „Ferienwohnungen“, hier gibt es aber einen Konflikt mit dem Gesetz.
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W
enn in Berlin ‒ und anderen Großstädten der Welt ‒ von Wohnraumbedarf die Rede ist, ist damit nicht immer ein langfristiger Lebensmittelpunkt gemeint. Immer mehr Menschen suchen ‒ aus den unterschiedlichsten Gründen ‒ nur für kurze Zeit ein Domizil. Die Anforderungen sind hier anders als an eine Familienwohnung: Die Interessenten haben nicht vor, mit dem Möbelwagen anzurücken oder vorher umständliche Besichtigungs- und Vorstellungstermine zu absolvieren. Gefragt sind praktische, kleine, voll ausgestattete Apartments mit umfassendem Service ‒ quasi eine Mischung aus Hotelzimmer und Wohnung. Viele Anbieter stellen sich darauf ein, es gibt zahlreiche entsprechende Bauvorhaben. DAS FERIENWOHNUNGS-DILEMMA. Schon lange bieten viele Hausbesitzer ihre Wohnungen als Ferienwohnungen an, um diesem Bedarf ‒ über den reinen Tourismus hinaus ‒ entgegenzukommen. Doch damit befinden sie sich im Konflikt mit dem Gesetz, namentlich dem Zweckentfremdungsverbot von Wohnraum. Anfang des Monats scheiterte der Verein „ApartmentAllianz“, dem 70 Berliner Vermieter mit zusammen 700 Ferienwohnungen angehören, vor dem Verwaltungsgericht Berlin mit seiner Klage gegen das Verbot. „Wir werden in die nächste Instanz gehen“, sagt Stephan la Barré. „Die Frage ist nicht, ob, sondern wie wir weitermachen.“ La Barré vertritt den Verein in dem Verfahren. Wie viele dieser umstrittenen Ferienwohnungen es in Berlin gibt, ist unklar. Im Verfahren ging man von 18.000 aus. Ob das etwas ausmacht bei 1,2 Millionen Mietwohnungen in ganz Berlin? Ja, findet der Sozialstadtrat des Bezirks Mitte, Stephan von Dassel (Grüne): Schon 12.000 dieser Wohnungen würden reichen, um alle Flüchtlinge unterzubringen, die in Berlin bleiben dürfen. Seit Anfang Mai setzt die Verwaltung das Zweckentfremdungsverbot unter Androhung hoher Bußgelder durch ‒ bis zu 100.000 Euro Strafe drohen dem, der dagegen verstößt. Meist werden solche Vermietungen über Internetvermittler wie Airbnb oder Wimdu angeboten. Diese Vermittler sind per Gesetz verpflichtet, Auskunft zu geben, wer hinter den anonymisierten Anbieter-Namen steckt. Offenheit, Dynamik, Sharing Economy ‒ unter diesen Schlagworten sind Angebote wie Airbnb groß geworden. „Berlin sollte sich als Experimentierfeld für zukünftigen Tourismus sehen“, fordert La Barré, „und nicht mit Verboten agieren.“ MOBILE STUDENTEN. Auf Ferienwohnungen weichen auch Studenten vereinzelt aus, wenn sie neu in eine Stadt ziehen und noch keine endgültige Bleibe haben. Berlin ist einer der wichtigsten Hochschulstandorte Deutschlands, die Studentenzahlen sogar mit Abstand die größten. Mehr als 170.000 Studierende leben hier; sie sind eine wichtige Größe auf dem Wohnungsmarkt. Daran gemessen klingt das Angebot von 9.500 StudentenheimWohnplätzen extrem knapp. Die Warteliste ist beträchtlich. Ende 2015 warteten 2.400 Studenten auf einen Wohnheimplatz. Jeder Quadratmeter zählt also, wenn es um die Linderung der studentischen Wohnungsnot geht. Anfang dieses Monats hat die landeseigene Immobilienfirma Berlinovo mit dem Bau von Mini-Apartments an der Storkower Straße in Lichtenberg begonnen. Ein Studentenwohnheim mit 195 Singlewohnungen, jede 27 Quadratmeter groß. Im Frühjahr 2017 sollen die ersten Studenten einziehen können. Berlinovo will in den nächsten Jahren 2.500 solcher Wohnungen plus 300 Wohngemeinschaftsplätze bauen.
Initiator und Herausgeber von www.jeder-qm-du.de
ANSPRÜCHE. Diese Gewichtung zeigt: Die WG als Ideal alternativstudentischer Lebensart ist von vorgestern. Studenten wollen am liebsten eine Wohnung für sich. Und sie stellen durchaus Ansprüche, hat man beim Immobilien-Entwickler Deutsche Real Estate Funds (DREF) herausgefunden. In einem Marktreport von 2015 heißt es, drei von vier Studierenden wünschen sich ein eigenes WC mit Dusche, zwei von drei hätten gerne eine eigene Einbauküche und fast ebenso viele finden einen Balkon oder eine Terrasse wichtig. Für 70 Prozent der Studierenden hat die Lage der Wohnung ‒ Nähe zur Hochschule, Anbindung an den Nahverkehr ‒ oberste Priorität. Fast jeder zweite ist bereit, zwischen 300 und 400 Euro für eine „optimale Wohnsituation“ zu bezahlen. MEHR MÖBLIERTE ZIMMER. Für Investoren ist der Bau von Studentenzimmern und -apartments eine interessante Möglichkeit. Die
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Immobilien & Projektentwicklung
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Berlinovo Apartment GmbH bietet rund 7.000 Apartments in allen Berliner Bezirken
Nachfrage nach möblierten Zimmern wird in ganz Deutschland steigen ‒ davon ist man beim Immobilienentwickler DREF überzeugt. „Anders als in den alten Diplom- und Magisterstudiengängen absolvieren Studenten ihren Bachelor und ihren Master häufig in unterschiedlichen Städten“, erläutert das Unternehmen. „Während des Studiums absolvieren sie Praktika im Inund Ausland. Sie werden also mobiler und suchen deshalb vermehrt nach möblierten Zimmern zu erschwinglichen Preisen.“ Die DREF ist ein Spezialist für Wohnimmobilieninvestments insbesondere in den Bereichen Studentisches Wohnen und Micro Living. In Berlin hat das Unternehmen drei Immobilien: „Berlin UdE“, „Berlin Dahlem“ und „Berlin East“ mit insgesamt 350 möblierten Apartments speziell für Studenten.
COLLABORATIVE LIVING
man davon aus, dass er kein Tourist ist, sondern seinen Lebensmittelpunkt zumindest vorübergehend nach Berlin verlegt. Damit liegt keine Zweckentfremdung vor. Auch für Stephan la Barré und seine Mitkämpfer von der Ferienwohnungs-Front ist die längerfristige Vermietung erst einmal die einzige Möglichkeit, weiter Einkünfte zu generieren und dabei nicht gegen das Ingrid Bäumer Gesetz zu verstoßen.
Singlewohnungen mit 20 bis 30 Quadratmetern Fläche: Immer mehr Immobilienfirmen bauen solche Häuser. Leben in einer hochkomprimierten Wohneinheit? Nichts für Menschen, die viel Platz brauchen. Da kommt ein Trend ganz gelegen, der – wieder mal – in den den USA seinen Namen erhalten hat: „Collaborative Living“. In Zukunft, so prophezeien Forscher, werden wir gar nicht mehr in voll ausgestatteten Wohnungen leben. Nur noch das Nötigste verstauen wir in
unseren eigenen vier Wänden, der Rest wird ausgelagert: Wäscherei statt eigene Waschmaschine, Restaurant statt eigener Herd, Kneipe statt Wohnzimmer. Wer daheim nicht genug Platz zum Arbeiten hat, der geht mit seinem Laptop in den Park oder ins Café. Das eigene Reich wird eigentlich nur noch zum Schlafen genutzt – immerhin sorgt die Auslagerung früher integraler Wohnfunktionen im Idealfall dafür, dass der Sozialkontakt nicht zu kurz kommt. (ibä)
MODERNE WANDERARBEITER. Schon in den 1990er Jahren, als der Potsdamer Platz zur Riesenbaustelle mutierte, waren Arbeitsnomaden ein vertrautes Bild. Bauunternehmer auf der Suche nach Arbeitskräften zahlten großzügig und stellten auch Ungelernte aus dem In- und Ausland ein. Das vorherrschende Gefühl seither ist, dass dieser Trend nicht nachgelassen hat. Und: „Immer größere Gruppen von Menschen arbeiten nur zeitweilig in Berlin, weil sie von ihren Arbeitgebern hier vorübergehend eingesetzt werden“, hat Stephan la Barré von der ApartmentAllianz beobachtet. „Wir sprechen von digitalen Arbeitsnomaden.“ Nicht zu vergessen Tausende Montagearbeiter, die für Wochen oder Monate eine Bleibe in Berlin brauchen und dann weiterziehen. Die Wirtschaftskrise im Süden des Eurolandes zieht Arbeitskräfte an die Orte, wo es Arbeit gibt; Handwerker und Facharbeiter aus Osteuropa schätzen die relative Nähe Berlins zu ihrer Heimat.
Studenten, mobile Profis, Wanderarbeiter – alle brauchen eine Bleibe
ABWICKLUNG ÜBERS INTERNET. Für sie alle werden zurzeit Bleiben gebaut: „Hotel? Wohnung? Beides!“ ‒ mit diesem Spruch wirbt beispielsweise das Boardinghouse Spreepolis ‒ Aufenthaltsdauer: drei bis 365 Tage. „Twenty First Apartments“, eine Marke der Deutsche Real Estate Funds, bietet „provisionsfreie Business Apartments ‒ Erstbezug“. Praktisch für Wohnungssuchende, die von weit her kommen: Der normalerweise unverzichtbare Besichtigungstermin kann entfallen. Man mietet die Wohnung einfach wie im Internet gesehen ‒ ist ja sowieso nicht für lange. Einige Anbieter verzichten auch auf eine Kaution. DAS LAND BERLIN MISCHT MIT. Außerdem werben zahlreiche Onlinevermittler um die Gunst derjenigen, die nicht auf Dauer bleiben wollen. Sie heißen Wunderflats, City-Wohnen, Zeit-Raum oder Coming Home. Beim Zeitwohnen ist die Mindestmietdauer auf ein oder zwei Monate fixiert. Und auch das Land Berlin mischt in diesem Wohnungsmarkt aktiv mit: Der Immobiliendienstleister Berlinovo Apartment GmbH bietet rund 7.000 Apartments in allen Berliner Bezirken. Unter der Marke „Easy Living“ bietet das Unternehmen rund 1.300 möblierte Apartments und WG-Zimmer extra für Studenten und Azubis, die für die Zeit der Ausbildung und des Studium ihren Lebensmittelpunkt nach Berlin verlegen. Allein der Immobilien-Entwickler GBI plant drei große „Smartment“-Komplexe in der Hauptstadt. „Smartment“ ist die Kurzform für „smart apartment“, eine Mini-Wohnung, möbliert und voll ausgestattet. Knapp 650 davon will GBI bis Ende 2017 bauen ‒ ein Haus mit 152 Apartments in Karlshorst (Treskowallee), eines mit 191 Wohnungen am Prenzlauer Berg (Sterkower Straße) und eines mit 296 Apartments an der Kaiserin-Augusta-Allee. AUSWEG: LANGFRISTIG VERMIETEN. Von vornherein kein Problem mit dem Zweckentfremdungsverbot haben die zahlreichen Berliner Zeitwohnagenturen wie Crocodilian und Locaberlin: Sie bieten Wohnungen nur für die Dauer von mindestens zwei Monaten an. Wer zwei Monate und länger mietet, bei dem geht
Wir bringen Immobilien auf den richtigen Weg
WOHNRAUM FÜR BERLIN MIT WEITSICHT ENTWICKELN Auf dem Weg zu modernem Wohnraum für Berlin sind Erfahrung, Engagement und Know-how gefragt. Wir bringen diese Stärken mit. Denn seit über 20 Jahren sind wir als Bauunternehmen, Bauträger, Eigenkapitalpartner und Projektentwickler erfolgreich am Markt tätig. Jedes Projekt wird sorgfältig kalkuliert und mit höchstem Qualitätsanspruch realisiert. Schritt für Schritt führt das zum Erfolg, so z. B. bei unseren Berliner Projekten Borussia 67 in Tempelhof, VivaCity Adlershof in Adlershof, Jugendweg 10 in Spandau, Metronom in Kreuzberg und in der Arnouxstraße in Französisch Buchholz.
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Wirtschaft
SPEZIAL | Anzeigen-Sonderveröffentlichung | 22. Juni 2016
Offen für Wachstum Berlin braucht Wohnraum. Die Politik fordert vor allem Quartiere im niedrigen oder mittleren Mietpreissegment. Die Projektentwickler plädieren für schnellere und flexiblere Baugenehmigungen. Mechthild Henneke
Die Teilnehmer des „Runden Tischs Immobilien und Projektentwicklung“ und ihre Gastgeber von der „Berliner Zeitung“
B
ezahlbarer Wohnraum ist das große Thema der Immobilienwirtschaft in Berlin. Seit einigen Jahren ist die Stadt ein Anziehungspunkt für Menschen aus Deutschland, Europa und der Welt geworden. Die kreative und innovative Szene in IT, Naturwissenschaften und Kommunikation lockt sie, genauso wie die günstigen Lebensbedingungen in der deutschen Hauptstadt. Außerdem kamen im vergangenen Jahr rund 55.000 Flüchtlinge nach Berlin, 2016 rechnet der Senat mit weiteren 24.000. Die Politik hat sich zum Ziel gesetzt, in den nächsten fünf Jahren 100.000 neue Wohnungen zu schaffen, um dem Bedarf zu entsprechen. Darüber, wie das gelingen kann, diskutierten auf Einladung des Berliner Verlags Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup aus der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt sowie Vertreter der Immobilienwirtschaft, von Wohnungsbaugesellschaften, Branchenverbänden und der Investitionsbank. DIE AUSGANGSLAGE. Zunächst stellte Staatssekretär Professor Dr. Engelbert Lütke Daldrup die wichtigsten Aufgaben für Politik und Wirtschaft in den kommenden Jahren dar: „Wir haben die große Herausforderung, für die Menschen, die zu uns kommen, Wohnungen zu schaffen. Wir haben eine Bevölkerungsentwicklung, die uns jährlich etwa 40.000 neue Bürgerinnen und Bürger ‒ normal Zuziehende ebenso wie Flüchtlinge ‒ in den nächsten fünf Jahren bescheren wird. Wir gehen davon aus, dass wir in den nächsten fünf Jahren mindestens 200.000 Menschen mit Wohnraum versorgen müssen ‒ und das bei einem schon angespannten Markt. Das heißt für uns, dass wir jedes Jahr 20.000 Wohnungen im Neubau auf den Weg bringen müssen. Wir hatten im letzten Jahr 22.350 Baugenehmigungen. Wir sind also mit den Genehmigungen in der Größenordnung angekommen, wo wir hinmüssen. Dieses Jahr werden wir hoffentlich 25.000 Genehmigungen schaffen.“ EIN DRITTEL ÖFFENTLICH, ZWEI DRITTEL PRIVAT. Doch genehmigt ist noch nicht gebaut: „Ich gehe davon aus, dass wir in diesem Jahr in Berlin etwa 15.000 Wohnungen fertigstellen werden und im nächsten Jahr eine große Chan-
ce haben, 18.000 bis 19.000 Wohnungen fertigzustellen. Von diesen 18.000 Wohnungen, die wir in 2017 schaffen werden, steuern die kommunalen Wohnungsbaugesellschaften fast 6.000 bei. Den Gesellschaften haben wir ein Wachstumsprogramm vorgegeben, in den nächsten zehn Jahren 100.000 Wohnungen zusätzlich anzuschaffen. Die Landeseigenen werden etwa ein Drittel des nötigen Neubaus leisten können. Das heißt, der private Markt muss mindestens zwei Drittel der Wohnungsbauleistung erbringen“, so der Staatssekretär.
regulatorisch, wie die Mietpreisbremse. Deren Erfolg ist umstritten: „Die kommunalen Baugesellschaften halten sich ja daran. Von den privaten Wohnungsunternehmen halten sich offensichtlich viele nicht an die Mietpreisbremse. Da gibt es Nachbesserungsbedarf. Das ist jetzt im Senat diskutiert worden und wird auch sicher im Senat beschlossen werden“, so Lütke Daldrup.
PROBLEM QUERSUBVENTIONIERUNG. Marcus Becker, Geschäftsführer der Kondor Wessels Bouw Berlin GmbH, greift das Thema Bauland in Berlin auf. Sein Unternehmen ERSCHWINGLICHER WOHNRAUM. Das Dilemma: Diese Leistung habe die Sorge, dass die in Berlin zur Verfügung stehenmüssen private Investoren auch und vor allem in einem den Grundstücke Spekulationen unterliegen. „AußerSektor erbringen, der sich nicht dem werden die öffentlichen durch hohe Preise auszeichnet. Grundstücke unserem Zugriff „Wir haben vor allem im mittleentzogen.“ Die private Wirtren und im preisgünstigen Segschaft könne einen großen BeiIn Berlin gibt es ment eine große Nachfrage.“ trag dazu leisten, diese GrundBaugenehmigungen Für letzteres soll es demnächst stücke zu entwickeln ‒ „in allen 3.000 neue Sozialwohnungen Mietpreissegmenten“, betont schneller als anderswo und mehr pro Jahr geben. „Aber er. „Was wir auch mit Sorge gerade im mittleren Segment sehen, ist die Entwicklung bei haben wir eine große Herausden Bebauungsplänen. Auf forderung.“ Das ist der Bereich, der einen Seite bekommen wir in dem Wohnungen um die acht Euro pro Quadratmeter die Auflage, 25 Prozent Sozialwohnungen zu bauen. kosten, der also bezahlbar und begehrt für viele Berliner Den festgeschriebenen Vermietungspreis von 6,50 Euro ist. Lütke Daldrup: „Dafür müssen wir sehr, sehr viel Baumüssen wir durch Quersubventionierung finanzieren, recht schaffen. Wir haben gerade 50 Personen eingestellt, das bedeutet, dass der Rest für 12,50 Euro vermietet um Bebauungsplaner zu haben, die mehr Baurecht ,prowerden muss. Dann fehlt leider das Segment sieben duzierenʻ. Wir sind stolz, dass wir es geschafft haben, die bis elf Euro. Wir würden uns an dieser Stelle eine NachStellen schnell zu besetzen. Das ist der Schlüssel, wenn es justierung wünschen. Eine weitere Verschärfung der darum geht, den Wohnungsbau voranzubringen.“ Mietpreisbremse würden wir sehr skeptisch sehen. Wir wünschen uns weniger Regulierung durch die Politik KNAPPHEIT ENTGEGENWIRKEN. Der Staatssekretär verspricht und mehr Ruhe am Wohnungsmarkt.“ sich von einer derartigen Beschleunigung des WohSTILLSTAND WEGEN WAHL. Alexander Happ, Geschäftsfühnungsneubaus auch eine dämpfende Wirkung auf das rer der Buwog Group, betont, dass sein Unternehmen Mietniveau: „Wir haben in den letzten fünf Jahren eine gewaltige Preisentwicklung gehabt. Man könnte auch den Bau von Wohnungen im mittleren Preissegment von Bodenspekulation reden. Wir haben eine Möglichanstrebt. „Wir haben 3.500 Wohnungen in Berlin in der Pipeline. Wir wollen die breite Mitte anpeilen und hakeit, dem entgegenzuwirken, indem wir mehr Angebot ben deshalb Bebauungsplan-Grundstücke erworben. schaffen auf der Baulandseite.“ Alle anderen Maßnahmen, die der Politik zur Verfügung stünden, seien eher In manchen Bezirken, nehmen wir mal Neukölln, wo
noch nicht so viel entwickelt wurde, erfahren wir große Unterstützung. Das ist schön, da ist eine hohe Lösungsorientierung mit am Tisch.“ Er kritisiert, dass die Praxis in den Bezirken sehr unterschiedlich sei ‒ in manchen sei die Zusammenarbeit mit Projektentwicklern sehr positiv, in anderen nicht. „Ich verstehe die Zielvorstellungen der regulatorischen Eingriffe, aber die Wirkung am Markt ist oftmals eine ganz andere, auch eine Verlangsamung der Neubaudynamik der privaten Wirtschaft.“ Er weist auf die anstehenden Wahlen in Berlin hin. „Im Juni ist wahrscheinlich die letzte signifikante Sitzung einer Bezirksverordnetenversammlung, wo noch etwas passiert. Dann kommt die Sommerpause und die Wahl, danach die Konstituierung. Wer im Juni kein Baurecht bekommt, bekommt es vielleicht erst im nächsten Jahr.“ LOB FÜR VERWALTUNG. Cornelia Sorge, Geschäftsführerin der Project Immobilien Berlin GmbH, setzt vor allem auf Projekte, für die rasch und zuverlässig Baurecht geschaffen werden kann. „Wir haben derzeit rund 1.700 Wohnungen in Vertrieb und Planung. Für die kommenden Jahre haben wir uns vorgenommen, dieses Volumen zu verdoppeln. Wir sind jedoch risikobewusst und bauen keine Großprojekte, sondern streuen Objekte in vertriebsoptimaler Größenordnung.“ Zur Baurechtschaffung in Berlin ergänzt sie: „Wir haben in der Stadt auch schon Verzögerungen erlebt, die uns geschmerzt haben. Zurzeit konzentrieren wir uns in Konsequenz auf Projekte mit kurzfristig zu schaffendem Baurecht. Dabei muss man anerkennen: Berlin liegt, was das Erteilen von Baugenehmigungen angeht, an erster Stelle. Das geht sehr schnell, schneller als in anderen Städten. Wir erleben das im Vergleich mit den anderen Metropolen, in denen wir tätig sind.“ SOZIALE MISCHUNG ALS PLANUNGSAUFGABE. Christian Gräff (CDU), Stadtrat für Wirtschaft und Stadtentwicklung in Marzahn-Hellersdorf, weist darauf hin, dass es in den einzelnen Bezirken unterschiedliche Probleme und Herausforderungen gibt. „Wir haben in Marzahn-Hellersdorf vor knapp drei Jahren ein Wohnungsmarkt-Entwicklungskonzept vorgelegt. Unsere erste Maxime war, im mittle-
Mehr Fläche ist nicht mehr Gewinn, sondern Handlungsspielraum für Baukultur und gemäßigte Preise.
D IE T EILNEHMER DES RUNDEN
T ISCHES
Der Bund hat so viele Mittel für Infrastruktur bereitgestellt wie nie zuvor. Wir müssen sie auf die Straße bringen.
Die wachsende Stadt ist kein Wert an sich, wir müssen sie mit Leben füllen und realistisch sein.
Wir brauchen Verlässlichkeit in den Bezirken. Politisch motivierten Auswüchsen muss der Senat Einhalt gebieten.
Ich wünsche mir eine bessere Zusammenarbeit, um den individuellen Charakter Berlins nicht zu verlieren.
Mehr Fläche ist nicht mehr Gewinn, sondern Handlungsspielraum für Baukultur und gemäßigte Preise.
MARCUS BECKER GESCHÄFTSFÜHRER DER KONDOR WESSELS BOUW BERLIN GMBH
CHRISTIAN GRÄFF, BEZIRKSSTADTRAT FÜR WIRTSCHAFT UND STADTENTWICKLUNG IM BEZIRKSAMT MARZAHN-HELLERSDORF
CHRISTOPH GRÖNER VORSTANDVORSITZENDER DER CG GRUPPE AG
ANDREAS HAMBACH VORSTAND DER STOFANEL INVESTMENT AG
ALEXANDER HAPP GESCHÄFTSFÜHRER DER BUWOG GROUP
Immobilien & Projektentwicklung
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BILDER: BENJAMIN PITZKULEIT
In den kommenden fünf Jahren müssen
200.000
Neu-Berliner mit Wohnungen versorgt werden
Unter den erwarteten Neubürgern sind knapp
80.000 Geflüchtete
Das bedeutet, dass Jahr für Jahr ren und gehobenen Segment Neubau zu generieren. Wir wissen, wir brauchen die soziale Durchmischung. Wenn Sie nicht im Plattenbau wohnen oder ein Einfamilienhaus kaufen wollen, dann finden Sie nichts für einen Preis von zehn Euro pro Quadratmeter mit drei bis vier Zimmern. Was ich damit deutlich machen will, ist, dass Berlin eine sehr heterogene Stadt ist. Wir haben unterschiedliche Anforderungen in unterschiedlichen Quartieren.“
zu bauen, die gut in unser strategisches Portfolio passen. Im Visier stehen hauptsächlich Quartiere, in denen wir bereits mit Beständen vertreten sind ‒ aktuell beispielsweise eine Quartiersentwicklung in Friedrichshain-West. Dieses Quartier steht im Kontext der DDRModerne. Es ist spannend, gerade hier städtebauliches Potenzial zu heben, das gilt für Ergänzungsbauten genauso wie für die Qualifizierung des Wohnumfeldes. Wir sind überzeugt, im Rahmen enger Zusammenarbeit mit BAUEN IN DER INNENSTADT. Anders als in anderen Großstädten den Bewohnern, der Verwaltung, Architekten und Plagibt es in Berlin nach wie vor Freiflächen für Neubau. nern nachhaltige städtebauliche Lösungen zu schaffen. Maren Kern, Vorstand beim BBU Verband Berlin-Bran- Die Anforderungen an den Lebensraum der Zukunft ändenburgischer Wohnungsunternehmen, sagt: „Berlin ist dern sich, und dies treibt uns an, unsere Quartiere weiin der guten Lage, dass es hier terzuentwickeln. Das Ziel von sowohl in der Innenstadt als 10.000 neuen Wohnungen in auch in Randlagen noch größezehn Jahren vor Augen, sehen re Bauflächen gibt. München, wir uns nach weiteren GrundHohe Grundstückspreise Köln oder Düsseldorf sind hinstücken um. In innerstädtibehindern Neubau im gegen schon fertig gebaut. Wir schen Lagen können wir trotz haben in der Stadt das Flächenexorbitant gestiegener Grundmittleren Preissegment volumen, um die notwendigen stückspreise weiteren stark Wohnungen zu errichten.“ Alnachgefragten preisgünstigen lerdings müssten die BaustanWohnraum schaffen, wenn das dards einfacher, die BaurechtLand Berlin dafür neue Baufläschaffung schneller und die Offenheit für die Bedürfnisse chen einbringt. Und nicht zuletzt, wenn wir die Öffentder wachsenden Stadt größer werden. Häufig würden lichkeit von unserem Planungen überzeugen können.“ Investoren mit negativen Reaktionen von Anwohnern konfrontiert. „Damit haben alle am Tisch umfangreiche TEURE GRUNDSTÜCKE. Andreas Hambach, Vorstand der StoErfahrung: dass sie sich beschimpfen lassen müssen, fanel Investment AG, pflichtete bei, dass die Suche nach wenn sie bauen wollen. Selbst unsere Wohnungsunter- bebaubaren Grundstücken innerhalb Berlins eine gronehmen, die bezahlbare Neubauwohnungen für breite ße Herausforderung darstellt. „Ich bin auf dem privaten Bevölkerungsschichten schaffen wollen, müssen wegen Wohnungsmarkt auf der Suche nach Grundstücken. Ich Widerständen einiger weniger immer wieder Abstriche sehe mir diese an und kalkuliere sie durch. Es ist größtenteils bei den aufgerufenen Preisen nicht möglich, bei ihren Neubauplänen machen“, sagt sie. qualitativ nachhaltigen Wohnungsbau für Mietpreise NACHHALTIGE LÖSUNGEN. Jan Robert Kowalewski, Geschäfts- unter zehn Euro pro Quadratmeter zu erstellen.“ Sein führer der WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte Unternehmen begann 2008 mit dem Wohnungsbau mbH, berichtet, dass 90 Prozent der Bestände inner- in Berlin. Seine Erfahrung: „Es ist sehr schwierig, Neues halb des S-Bahn-Rings liegen. Für den Neubau gibt es in Berlin durchzusetzen. Jeder möchte etwas innovatiaktuell Projekte in Friedrichshain und Mitte, aber auch ves Schönes um sich haben, keiner möchte es aber vor der Standort Spandau gewinnt immer mehr an Bedeu- seiner Nase erstellt haben.“ Es gebe zwar viele Grundtung. Er sagt: „Für uns ist es wichtig, auf Grundstücken stücke. Investoren könnten aber ohne entsprechende
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Planungssicherheit das seitens der Politik Gewünschte nicht kurzfristig umsetzen. Er sieht die große Gefahr der Zweiklassengesellschaft, wenn sich die Lagen in der Innenstadt weiter stark verteuern. FÖRDERUNG. Andreas Tied, Bereichsleiter Immobilienund Stadtentwicklung bei der Investitionsbank Berlin (IBB), beschreibt, dass es im Moment eine Reihe von Neubauvorhaben gibt, die über die Schreibtische der IBB wandern. Darunter sind Anträge von kommunalen Gesellschaften und Genossenschaften. Tied berichtet, dass manche Genossenschaften eine freiwillige Mietbeschränkung einführen. „Mir fallen Beispiele ein, wo Genossenschaften neu bauen und dann die Wohnungen für 8,50 Euro pro Quadratmeter anbieten. Das sind keine Selbstkosten, sondern es ist eine Quersubventionierung aus dem Bestand heraus. Das ist für mich ein deutliches Zeichen von Engagement.“ Noch kämen zur IBB zu wenig private Investoren. „Man darf nicht vergessen, dass dieses Modell in Kombination mit der Förderung eine gewisse Vorlaufzeit braucht. Wenn es
i
Wohnungen fertiggestellt werden müssen
Im kommenden Jahr wird aber erst mit
18.000
neuen Wohneinheiten gerechnet
RUNDER TISCH IMMOBILIEN UND PROJEKTENTWICKLUNG Der runde Tisch des Berliner Verlags und der Berliner Zeitung bringt Spitzenvertreter wichtiger Wirtschaftszweige aus der Region zum informellen Austausch zusammen. Am „Runden Tisch Immobilien und Projektentwicklung“ im „Berlin Capital Club“ nahmen wichtige Akteure der Berliner Wohnungswirtschaft teil, um über Wege aus Wohnungsknappheit und Mietpreisschraube zu diskutieren. Moderiert wurde der Abend von Arno Schupp.
Immerhin wurden bereits 2015 mehr als
22.000
neue Wohnungen genehmigt
Es kann Gründe geben, die 22-Meter-Grenze zu überschreiten, aber das ist nicht die Lösung für das Wohnungsproblem.
Mehr Sachlichkeit: Die Mieten in Berlin sind nach wie vor deutlich unter denen in vergleichbaren Metropolen.
Wir denken stark in Quartieren und legen großen Wert darauf, dass diese durchmischt sind.
Bisher ist vor allem die Bevölkerung in Berlin stark gewachsen. Die Wirtschaft wird aufholen.
Wenn Berlin nicht wie London werden soll, brauchen wir kommunale Wohnungen in der Innenstadt.
Die Stadt besteht nicht nur aus Prenzlauer Berg und Kreuzberg, Spandau oder Hellersdorf sind auch sehr lebenswert.
GUNTHER HASTRICH, GESCHÄFTSFÜHRER ARCHIGON PROJEKTENTWICKLUNG & BAUBETREUUNG GMBH
MAREN KERN, VORSTAND DES BBU VERBAND BERLIN-BRANDENBURGISCHER WOHNUNGSUNTERNEHMEN E. V.
JAN ROBERT KOWALEWSKI, GESCHÄFTSFÜHRER DER WBM WOHNUNGSBAUGESELLSCHAFT BERLIN-MITTE MBH
JAN KRETSCHMAR GESCHÄFTSFÜHRER DER KW-DEVELOPMENT GMBH
PROF. DR. ENGELBERT LÜTKE DALDRUP STAATSSEKRETÄR FÜR BAUEN UND WOHNEN IN DER SENATSVERWALTUNG FÜR STADTENTWICKLUNG UND UMWELT
INGO MALTER GESCHÄFTSFÜHRER DER STADT UND LAND WOHNBAUTEN-GMBH
Wirtschaft
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Zwei von drei Neu-Berlinern sind jünger als
33 Jahre
Berlin investiert eine
halbe Milliarde
Euro zusätzlich zum regulären Haushalt in die Infrastruktur der wachsenden Stadt
Gelegenheit zum Meinungsaustausch auch in informeller Runde
Binnen zehn Jahren entstanden in Berlin
260.000 neue Jobs
Die Arbeitslosenquote hat sich im selben Zeitraum
halbiert
zusätzliche Investitionen auslösen soll, dann hat ein Investor von der Idee, ein Grundstück zu kaufen, über die ganze Entwicklung drei Jahre lang zu tun. Wir müssen da eine gewisse Kontinuität entwickeln, was die Förderung angeht. Wir müssen den Privatinvestoren auch die Zeit geben“, sagt er. Tied berichtet von Projektentwicklern, die im vorigen Jahr Projekte mit mietpreisgebundenen Modellen finanziert haben. Er schlägt vor, private Investoren gezielt anzusprechen. MIETPREISBREMSE. Das Instrument zur Regulierung von Bestandsmieten ist ein wichtiges Thema der Diskussionsrunde. Staatssekretär Lütke Daldrup erläutert die Bedeutung des Instruments: Die Mietpreisbremse versuche eine „ungerechtfertigte Bereicherung“ aufseiten der Vermieter zu vermeiden. „Wenn die Privaten die Mieten von 5,30 Euro auf 8,90 Euro erhöhen, ohne einen einzigen Euro investiert zu haben, ist das nicht in Ordnung.“ Es gebe Untersuchungen, die dokumentieren, dass sich große Teile des privaten Sektors nicht an die Mietpreisbremse halten. Die Mieter hätten große Schwierigkeiten, sich dagegen zu wehren, weil die Informationen über die Vormieten ihnen nicht transparent dargelegt würden.
Bei der Energieeffizienz stößt die Bauphysik an Grenzen
Das verfügbare Haushaltseinkommen der Berliner wuchs derweil um
17,7 Prozent ‒ stärker als im Bundesdurchschnitt
INS LEERE. Viele Teilnehmer der Diskussion sehen die Mietpreisbremse kritisch. Gunther Hastrich, Geschäftsführer der Archigon Projektentwicklung und Baubetreuung GmbH, äußert Bedenken hinsichtlich staatlicher Maßnahmen für niedrige Mieten. Er vergleicht das Thema mit den Sanierungsgebieten in Berlin. „Wir haben es in der Vergangenheit in den Sanierungsgebieten erlebt, dass sie mittlerweile komplett gentrifiziert sind. Das gilt mindestens für Friedrichshain, Prenzlauer Berg, Mitte. Da, würde ich sagen, hat das Programm die Ziele nicht erreicht.“ Die Erfahrung zeige, dass die Förderung immer wieder ins Leere gegangen sei.
NEUE WEGE ZUM ENERGIESPAREN. Weiteres Thema am runden Tisch war das energieeffiziente Bauen. Frank Mattat, Geschäftsführer der Gasag Contracting GmbH: „Die Energieeinspar-Verordnung (EnEV) ist ein wichtiges Instrument, um energieeffiziente Häuser zu errichten. Hinsichtlich der bauphysikalischen Möglichkeiten haben wir aber die Grenzen des wirtschaftlich Machbaren erreicht. Es ergibt keinen Sinn, Gebäude noch dicker einzupacken. Um weiter CO₂ zu reduzieren ‒ und das sozialverträglich ‒, müssen wir Erzeugung, Verteilung und Verbrauch intelligent verknüpfen. Wenn wir von Energiewende sprechen, müssen wir ganzheitlich an das Thema herangehen und auch die Interessen der Kunden einbeziehen. Für kluge versorgungstechnische Energiekonzepte ist die Offenheit für Kooperationen eine Grundvoraussetzung.“ NACH OBEN WACHSEN. Die gesetzliche Begrenzung der Bauhöhe in Berlin auf 22 Meter (Traufhöhe) regt ebenfalls die Diskussion an. Einige Teilnehmer sprechen sich für mehr Ausnahmegenehmigungen, also für mehr Hochhäuser, aus. Nikolaus Ziegert, Geschäftsführer von Ziegert Bankund Immobilienconsulting GmbH, plädiert für mehr höhere Gebäude ‒ vor allem aus städtebaulicher und ästhetischer Sicht. „Ich gehe bewusst durch die Stadt und gucke mir an: Wo passen auch höhere Gebäude rein? Es gibt sehr viele Straßenecken oder Plätze, wo die Stadt danach ruft, um eine gewisse Dynamik zu leben. Wir sind dabei, erste Projekte mit kleinen Hochhäusern und Türmen zu verkaufen. Die Freude der Kunden, die Begeisterung der Eigennutzer, in so einem Turm zu leben, ist riesig. Ich freue mich, dass eine neue Zeit etabliert und sichtbar wird, auf die Kunden in Berlin mit Begeisterung schauen. Das wird große Nachfrage generieren. Ich glaube, dass man da ganz spannende Stadtbilder und architektonische Spannungslinien in der Stadt herstellen kann. Und ich glaube, dass man da nur Vorteile generiert und eine Entwicklungsdynamik schafft. Man findet ja auch große Menschen gut ‒ und das braucht auch eine Stadt. Berlin ist in dieser Entwicklung drin, wo wir einfach nach oben wachsen. Wir können nicht flach und in einer Gleichmacherei denken, sondern die Kraft ist in der Stadt und die Dynamik, sich nach oben zu entwickeln.“ FLEXIBLER GENEHMIGEN. Auch Jan Kretzschmar, Geschäftsführer der KW-Development GmbH, ist für eine flexiblere Handhabung der Höhenbegrenzung. Er gibt
das Beispiel einer viergeschossigen Bebauung in Treptow. Sollte ein Investor hier die Absicht haben, mehrere Wohnbauten mit fünf Geschossen zu errichten, so sollten die Bauämter dies ermöglichen. Allerdings benötigen die zuständigen Beamten dafür die Unterstützung ihrer Vorgesetzen. „Diese sollten ihren eigenen Leuten in den Planungsbüros sagen: Du hast unsere Rückenstärkung dazu, auch so etwas zu genehmigen. Wir reden nicht von Höhensprüngen, sondern von fünf statt vier Geschossen“, erklärt Kretzschmar. Dann müsse die Politik der Verwaltung sagen: „Das darfst du so beurteilen.“
Plädoyer für mehr Hochhäuser im Berliner Stadtbild
ANWOHNERKLAGEN. Staatssekretär Lütke Daldrup gibt zu bedenken, dass Anwohner regelmäßig gegen Ausnahmegenehmigungen zur Traufhöhe klagen. „Die Nachbarschaft beäugt immer kritisch, was in der Nachbarschaft passiert. Diese Frage kann man nicht politisch entscheiden.“ Christoph Gröner, Vorstandsvorsitzender der CG Gruppe AG, berichtet von einem großen Bauprojekt, das zwar politisch unterstützt wurde, bei dem jedoch massive Anwohnerproteste befürchtet wurden. Das Projekt wurde aus diesem Grund nicht realisiert. „Die Dimension Straße ist in Berlin nicht zu unterschätzen.“ Gröner verweist auf Wien, wo es mit 30 Metern Bauhöhe auch gut funktioniere. Er schlägt vor, dass Investoren sich ‒ bei Ausnahmegenehmigungen in der Traufhöhe ‒ vertraglich verpflichten sollten, Rücklagen zu bilden für den Fall, dass es Gerichtsverfahren gegen eine Genehmigung gebe. So könne ein Investor zum Beispiel 200.000 Euro Rücklage bilden. In Richtung von Staatssekretär Lütke Daldrup sagte er: „Lassen Sie den Investor erklären, dass er bereit ist, das Risiko einzugehen. So kann die Handhabung in diesem Bereich offener gestaltet werden.“ Die Flexibilität müsse in Berlin in diesem Punkt größer werden.
Die Energiewende braucht Offenheit für Technologie, Kooperationen und neue Konzepte.
Die Menschen in Berlin brauchen barrierearmen Wohnraum, denn sie werden älter. Das wird bisher zu wenig beachtet.
Was die Baukultur angeht, nimmt sich Berlin oft zu ernst. Langfristig muss die Stadt in die Höhe denken.
Wir brauchen mehr private Investoren, die die Chancen von Investitionen in mietpreisgebundene Wohnungen erkennen.
Es braucht kreative politische Lösungen und Selbstverantwortung bei allen Beteiligten, um für diese Stadt zu denken.
FRANK MATTAT GESCHÄFTSFÜHRER DER GASAG CONTRACTING GMBH
KARSTEN NÖLLING VERTRIEBSLEITER DER KIWI.KI GMBH
CORNELIA SORGE GESCHÄFTSFÜHRERIN DER PROJECT IMMOBILIEN BERLIN GMBH
ANDREAS TIED, BEREICHSLEITER IMMOBILIEN- UND STADTENTWICKLUNG DER INVESTITIONSBANK BERLIN (IBB)
NIKOLAUS ZIEGERT, GESCHÄFTSFÜHRER DER ZIEGERT – BANK- UND IMMOBILIENCONSULTING GMBH
Immobilien & Projektentwicklung
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BILDER: BENJAMIN PRITZKULEIT
Lebhafte Diskussion unter Fachleuten
LEBENSWERTE PERIPHERIE. Moderator Arno Schupp, Ressortleiter Berlin/Brandenbrg der „Berliner Zeitung“, fragt abschließend nach dem Weg, in Berlin die „gute Mischung der Bevölkerung“ zu erhalten. Ingo Malter, Geschäftsführer der Stadt und Land, betont die positiven Erfahrungen der letzten Jahrzehnte mit gesetzlichen Regulierungen und dem sozialen Wohnungsbau. Er weist zugleich darauf hin, dass
Berlin nicht nur aus den begehrten Innenstadtlagen Mitte, Prenzlauer Berg und Kreuzberg bestehe: „Die Stadt ist auch an der Peripherie sehr lebenswert. Und das sollten wir uns nicht ,wegredenʻ lassen. Spandau oder Hellersdorf liegen auch nur eine halbe Stunde vom Alexanderplatz weg.“ Die Unterschiede zwischen Randlage und Innenstadt, zwischen ruhigem Vorstadtleben und Urbanität ermöglichten
es aber jedem, in der Stadt angemessenen Wohnraum zu finden. Das Ziel müsse es sein, einen Ausgleich zwischen beiden Polen herzustellen. Angesprochen auf seine Zukunftsvision für Berlin in den nächsten zehn Jahren sagte Karsten Nölling von Kiwi.Ki: „2026 wird in Berlin niemand mehr einen Schlüssel benutzen, um durch eine Tür zu gehen, wozu auch unsere Firma beigetragen hat.“ Das Start-
up entwickelte das schlüssellose Türzugangssytem Kiwi Nölling fügt hinzu, dass die Arbeitslosigkeit in zehn Jahren in Berlin auf unter fünf Prozent gesunken sein werde. Dies sei das Resultat des großen Wachstums, welches den Wohnungsbau in der Hauptstadt gerade vor so große Herausforderungen stelle. Es gibt schlechtere Anlässe für große gemeinschaftliche Anstrengungen.
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Der Berlin Capital Club Von der CCA Gruppe im Jahr 2001 als erster privater Business Club der Metropole
gegründet, prägt der Berlin Capital Club das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben der Hauptstadt. Hier werden im edlen Ambiente geschäftliche Kontakte gepflegt, anregende Gespräche geführt oder es wird sich einfach nur in angenehmer Atmosphäre entspannt.
Die CCA Gruppe Der Berlin Capital Club wird von der CCA Gruppe, dem führenden Entwickler und Betreiber von privaten Clubs in der Region Asien/Pazifik und Europa, betrieben. Die Gruppe betreibt ebenfalls den Berliner Golf & Country Club Motze-
Home away from Home über den Dächern der Hauptstadt: Berlin Capital Club – Germany’s Leading Business Club Dieter R. Klostermann, Chairman der CCA Gruppe und des IAC-Netzwerkes im Gespräch
Charles Yunck
Wie kamen Sie dazu, die CCA Group zu gründen? Ich habe in d e n 8 0 e rJahren in der ge h ob en en Hotellerie in asiatischen Metropolen g e a r b e i t e t Dieter R. Klostermann und gemerkt, dass großer Bedarf an einer Plattform für private Geschäftstreffen besteht. Mit der CCA Gruppe habe ich diese Nische besetzt, die modernes Management und exzellente Gastronomie verbindet und vor allem die Clubkultur wiederbelebte. Inzwischen betreiben wir mit unserem Unternehmen zahlreiche Stadt, Sport und Golf Clubs in Asien, Europa und der Pazifikregion.
Germany´s Leading Business Club
2001 kamen Sie zurück nach Deutschland und haben den Berlin Capital Club gegründet. Was ist das besondere am Hauptstadtclub? Der Berlin Capital Club ist der beste Business Club Deutschlands, im Moment noch der einzige der CCA Group. Aktuell planen wir, einen Private Members Club in der MOTORWORLD München im Management zu übernehmen, der Ende 2017 eröffnet werden soll. Auch in Frankfurt am Main gibt es Pläne, aber das ist noch nicht konkret. Mit 35 Prozent haben wir im Berliner Club die höchste Frauenquote bei den Mitgliedern weltweit. Der Berlin Capital Club ist also definitiv kein Herrenclub. Mit den Business Women Evenings und den Ladies Lounges bieten wir hier spezielle Veranstaltungsformate für Damen an. Darüber hinaus gibt es vielfältige Angebote für unterschiedlichste Zielgruppen, wie u. a. Gastrednerfrühstücke, Kaminabende, Kochkurse, Kulinarische Wochen und Zigarrenabende.
Warum kommen die Mitglieder in den Berlin Capital Club? Manche nutzen die Räumlichkeiten für Geschäftstreffen und Netzwerk- Meetings. Andere für ihre Geschäftsessen, denn für 26,50 Euro pro Person kann man hier ein Businesslunch oder -dinner der höchsten Qualität genießen. Andere nehmen hauptsächlich an den Clubveranstaltungen teil oder laden zur privaten Familienfeier in den Club ein. Mitglieder der weltweiten IAC-Clubs finden hier ihr Home away from Home, wenn sie in Berlin sind. Wie viele Mitglieder hat der Berlin Capital Club derzeit? Im Moment haben wir mehr als 1.600 Mitglieder. Davon kommen 67 Prozent aus der Region Berlin-Brandenburg und 33 Prozent aus anderen Teilen Deutschlands und Europas. 2001 haben wir mit 400 Gründungsmitgliedern angefangen. Aber wir haben immer an den Standort Berlin
geglaubt, und der Erfolg nach mittlerweile 15 Jahren hat uns Recht gegeben. Wie sieht es mit der nationalen und internationalen Anbindung des Clubs aus? Jedes Mitglied im Berlin Capital Club kann auch alle anderen fast 250 Clubs des IACNetzwerkes (International Associate Clubs) nutzen, z.B. den Princeton Club in New York oder den London Capital Club. In Deutschland gehören 12 Clubs dem Netzwerk an, in Europa 52 Clubs. Die Clubs in Europa werden durch unseren European Representative von Berlin aus betreut. Das IAC-Netzwerk hat weltweit ca. 330.000 Mitglieder. Welche Ziele haben Sie für die CCA Gruppe in den nächsten Jahren? Im Prinzip wollen wir weiter wachsen. Wir möchten die persönlichen Kontakte in Zeiten der digitalen Kommunikation wieder in den Vordergrund stellen und ihr den Raum geben, der ihr zusteht.
ner See e. V. in Berlin-Brandenburg und plant in naher Zukunft zwei neue Clubprojekte in München und Kiew.
Das IAC-Netzwerk Als Mitglied des Berlin Capital Club genießt man gleichzeitig alle Mitgliederprivilegien und Annehmlichkeiten des International Associate Clubs Netzwerkes, dem weltweit fast 250 Clubs
angehören.
Dieter R. Klostermann In Deutschland geboren, lebt er mit seiner Familie in London und Hong Kong. Nach seiner erfolgreichen Hotel-Karriere wurde er Partner einer internationalen Immobilienentwicklungsgesellschaft, wo
er Hotel-Projekte in China und anderen asiatischen Ländern umsetzte. Im Jahr 1982 gründet er die CCA Group mit Sitz in Hong Kong. www.berlincapitalclub.de
Wirtschaft
SPEZIAL | Anzeigen-SonderverĂśffentlichung | 22. Juni 2016
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Selbst am Rand wird es eng In den Berliner AuĂ&#x;enbezirken kommen Wohnen und Arbeiten einander zunehmend ins Gehege. Experten warnen vor den Folgen, sollten sich BĂźro- und Gewerbeflächen weiter verknappen.
nternehmen im Allgemeinen und Start-ups im Besonderen zieht es zunehmend an den Stadtrand. Grund: In Innenstadtlagen wie Mitte, Charlottenburg und Prenzlauer Berg werden Gewerbe- und BĂźroflächen nicht nur immer teurer, sondern auch knapp. FĂźr die bislang so beliebten Altbau-GewerbehĂśfe werden dringend Alternativen gesucht. Doch auch in weniger zentralen Gebieten stoĂ&#x;en Interessenten mittlerweile auf Schwierigkeiten. Dass der Wohnungsbau entschlossen vorangetrieben wird, fĂźhrt zu Nutzungskonflikten. Bezirke und Senat bemĂźhen sich um LĂśsungen.
das Thema im Bezirksparlament auf die Tagesordnung gesetzt. Verschiedene Parteien forderten Bestandsschutz fĂźr das Gewerbe und eine Unterordnung des Wohnungsbaus. Das Bezirksamt lieĂ&#x; wissen, dass die Sicherung und Entwicklung von gewerblichen Nutzungen, die Stärkung von Kreativwirtschaft, Kunst und Kultur, Dienstleistung sowie Wissenschaft und Forschung Bestandteil der Bearbeitung des Bebauungsplans sei.
VerwAltung steuert gegen. Wirtschaftsexperten warnen vor den Folgen, sollte sich der Konflikt zwischen Wohnen und Gewerbe weiter verschärfen. Interessenten kĂśnnten Alles in Bewegung. Der Neubauboom ist ungebrochen: sich gezwungen sehen, gĂźnstige BĂźro- und Gewerbe10.722 neue Wohnungen sind nach Angaben des Amtes flächen in anderen Städten zu suchen. FĂźr Berlin hätte fĂźr Statistik Berlin-Brandenburg im vergangenen Jahr in das negative Folgen: Der deutschen „Start-up-Hauptganz Berlin bezugsfertig geworden. Die meisten Woh- stadt“ kĂśnnte der Verlust ihrer europaweiten Spitzenposition fĂźr junge Unternehmen nungen entstanden in den Beder digitalen Wirtschaft drohen. zirken Pankow, Friedrichshain, In der Senatsverwaltung fĂźr Kreuzberg und Treptow-KĂśpeUmwelt und nick. Im letzteren Bezirk zeigt Wo Wohnungsbau Priorität Stadtentwicklung, Verkehr ist man sich des Konsich die Entwicklung, wie eine hat, mĂźssen kleine flikts bewusst. „Ziel der Berliner Randlage plĂśtzlich zum gefragStadtentwicklungspolitik ist es, ten Hotspot wird, besonders GewerbehĂśfe weichen eine vitale und nachhaltige Mideutlich. Im ersten Quartal dieschung der Quartiere zu erreises Jahres haben die BehĂśrden chen“, so eine Sprecherin. „Dazu 558 neue Wohnungen genehist eine deutliche Steigerung bei migt, nur in Pankow war die Zahl hĂśher (570). Die Nähe zum kommenden GroĂ&#x;flughafen der Schaffung von Wohnraum erforderlich. Angesichts BER macht den Bezirk attraktiv. Und zwar sowohl fĂźr Ge- weiter wachsender wirtschaftlicher Aktivitäten werden werbeansiedlungen als auch fĂźr Wohnungsbauprojekte. aber auch Flächen fĂźr BĂźrodienstleistungen, Gewerbe Allein das landeseigene Wohnungsunternehmen Stadt und Industrie gebraucht.“ Wohn- oder andere schutzbeund Land plant dort mehr als Tausend neue Wohnungen. dĂźrftige Nutzungen rĂźckten immer mehr an bestehende oder geplante gewerbliche Bauflächen heran. HierfĂźr AnwohnerklAgen BefĂźrchtet. Der Ortsteil SchĂśneweide steht seien sinnvolle Regelungen und maĂ&#x;volle Konzepte zu seit Monaten besonders im Mittelpunkt der Aufmerk- entwickeln. „Gewerblich nutzbare Flächen sind in klar desamkeit. Aus den ehemaligen Werkhallen des Elektro- finierten Bereichen besonders zu schĂźtzen und weiterzuriesen AEG sind die Rathenau Hallen geworden. Klein- entwickeln, damit die Mischung von Wohnen, Arbeiten gewerbe, Dienstleister, KĂźnstler und Kreative sorgen dort und anderen Nutzungen in Berlin erhalten bleibt.“ fĂźr neues Leben. Dieses zarte Ăśkonomische Pflänzchen sehen einige in Gefahr. Ein privater Investor plant in dem historisch gewAchsen. Neue Baugebietstypen wie das vom als Mischgebiet fĂźr Wohnen und Gewerbe ausgewiese- Bund auf den Weg gebrachte „Urbane Gebiet“ kĂśnnten nen Gebiet neue Wohnungen. Ein BĂźrgerbĂźndnis be- helfen, so die Senatsverwaltung. Es soll den KommufĂźrchtet, dass die neuen den alteingesessenen Nutzern nen mehr Spielraum bei der ErschlieĂ&#x;ung zusätzlichen mit Klagen, etwa zum Lärmschutz, das Leben schwer Baulands verschaffen und das Zusammenleben in den machen kĂśnnten, wie es in Innenstadtlagen immer wie- Städten verbessern. „Wohnen und Gewerbe ist eines der der vorkommt. Mit einem BĂźrgerantrag hat die Initiative Kennzeichen der historisch gewachsenen europäischen
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Cleantech made in Marzahn
Coworking Space des CleanTech Innovation Center
Bilder: Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf, Ole Bader/sandwichpicker.com
Der Nordosten Berlins bietet mit dem Zukunftscluster „Cleantech“ neue Chancen fĂźr Industrieunternehmen. erlin-Marzahn ist die Adresse fĂźr grĂźne InnovaB tion in Berlin: Seit der ErĂśffnung des „CleanTech Business Park Berlin-Marzahn“ im Herbst 2015 bietet
der Bezirk ideale Voraussetzungen fĂźr die Ansiedlung produzierender Unternehmen aus der Cleantech-Branche. Hier finden Firmen aus dem Bereich der umwelt- und energierelevanten, sauberen Technologien erstmals speziell auf sie zugeschnittene Standortbedingungen vor. Attraktive Konditionen. Mit seinen 90 Hektar Fläche ist der CleanTech Business Park zukĂźnftig Berlins grĂśĂ&#x;tes Industriegebiet. Das Areal ist als Industriefläche (GI) ausgewiesen und besitzt eine Kernzone fĂźr die Errichtung von StĂśrfallanlagen nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz. In den Grenzen von Berlin sind im CleanTech Business Park somit nahezu alle industriellen Produktionsprozesse mĂśglich. Den sich ansiedelnden Unternehmen bietet er ein umfassend erschlossenes Gelände, individuelle GrundstĂźckszuschnitte zu attraktiven Konditionen, langfristige Planungssicherheit und ausreichend Platz zum Wachsen. Auf dem Areal des Parks steht fĂźr In-
vestoren und Netzwerker aus dem Bereich der sauberen Technologien der CleanTech Pavillon Berlin als Treffpunkt und Veranstaltungsort bereit.
es auf dem Gewerbegelände des econopark Coworking- und Werkstattflächen fĂźr junge Unternehmen bereit. Start-ups aus den Bereichen Photovoltaik, HĂśhenwindenergie, EnergieeďŹƒzienz und grĂźne Chemie Berlin eastside. Das Cluster Industrie/Cleantech im sind bereits vor Ort. Als Private-Public-PartnershipBezirk Marzahn-Hellersdorf birgt dabei die idealen Projekt mit der Gewerbesiedlungsgesellschaft (GSG Rahmenbedingungen fĂźr Unternehmenskoopera- Berlin) unterstĂźtzt die WirtschaftsfĂśrderung Marzahntionen mit Bezug zur ZuHellersdorf sie mit einem kunftsbranche der „clean starken Netzwerk, Beratung durch erfahrene Mentoren technologies“. Das Gebiet Den Standort zeichnet des CleanTech Business Park und internationale Ausein groĂ&#x;es Potenzial an Synergieeffekten ist eingebettet in das grĂśĂ&#x;te tausch-Programme. Eine in der Cleantech-Branche aus zusammenhängende Geweitere Besonderheit sind werbeareal der Stadt: Berlin einmal mehr die enormen MĂśglichkeiten zum Wacheastside. Hier sind auf rund 1.200 Hektar bereits Ăźber 2.500 Unternehmen aus den sen fĂźr die jungen Unternehmen: Am Standort steBranchen Industrie, Handel, Gastgewerbe, Verkehr so- hen bis zu 10.000 Quadratmeter kostengĂźnstige Mietfläche zur VerfĂźgung. wie dem produzierenden Gewerbe angesiedelt.
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Coworkingächen fßr Start-ups. Das CleanTech Innovation Center in unmittelbarer Nachbarschaft zum Park bietet zudem optimale Bedingungen fßr Startups aus der Cleantech-Branche. Seit Herbst 2014 stellt
Ansiedlung sauberer Technologien. Christian Gräff, Bezirksstadtrat fĂźr Wirtschaft und Stadtentwicklung in Marzahn-Hellersdorf, fasst zusammen: „Ein groĂ&#x;es Potenzial an Synergieeffekten in der Cleantech-Bran-
che und Raum zum Wachsen fĂźr junge und etablierte Unternehmen ‒ das zeichnet den Standort aus. Der Bezirk besitzt mit dem CleanTech Business Park und dem CleanTech Innovation Center zukunftsweisende Projekte und schafft einmalige Voraussetzungen fĂźr die Ansiedlung von produzierenden Unternehmen aus der Branche der sauberen Technologien.“
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WAS IST CLEANTECH? Der Begri „Cleantech“ bedeutet auf Deutsch „saubere Technologien“. Die Branche umfasst die Bereiche erneuerbare Energien und Energiespeicherung, EnergieeďŹƒzienz, nachhaltige Mobilität, Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Wasserwirtschaft, Rohsto- und MaterialeďŹƒzienz sowie grĂźne Chemie.
CleanTech Business Park Berlin-Marzahn c/o Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin Wolfener StraĂ&#x;e 32-34, Haus K | 12681 Berlin | (030) 902 93 26 27 | info@cleantechpark.de | www.cleantechpark.de Das Projekt wird gefĂśrdert aus Mitteln des Bundes und des Landes Berlin im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe (GRW) „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“.
Stadt“, heißt es in einem Papier des Bundesbauministeriums. „Unser Ziel ist, die Entwicklung von Gebieten zu fördern, die einen hohen Anteil an Wohnbebauung haben, gleichzeitig aber auch Dienstleistungs- und Gewerbebetriebe in kleinteiliger Nutzungsmischung beherbergen.“ Deshalb soll die Baugebietskategorie „Urbanes Gebiet“ geschaffen und so das Bauplanungs- und Immissionsschutzrecht besser aufeinander abgestimmt und flexibilisiert werden. „BERLINER MISCHUNG“. Im Rahmen eines zentralen Immobilienvorhabens wird in Spandau derzeit versucht, Wohn- und Gewerbenutzung zu harmonisieren ‒ und Konflikte wie in Schöneweide schon im frühen Planungsstadium auszuräumen. Auf dem 53 Hektar großen Industriegelände der Insel Gartenfeld am Hohenzollernkanal soll als städtebauliches Pilotprojekt ein modernes Stadtquartier in „Berliner Mischung“ entstehen. Es trägt den Namen „Inselstadt Gartenfeld ‒ Start-up-City für Unternehmens- und Familiengründer“. 6.000 Quadratmeter warten hier auf neue Mieter. Die Idee dahinter ist, dass sich die alte mit der neuen Industrie zusammentut. Geplant sind zudem Cafés, Kitas, Schulen und Begegnungsstätten. Im
Norden des Geländes sind mehr als 1.450 Wohnungen geplant, mit durchschnittlich 92 Quadratmetern Größe ‒ mehrgeschossig und niedrig, für Familien, Senioren und auch Studenten. Den Bürgern wurde das Pilotprojekt bereits vorgestellt. NEUE KONZEPTE GEFRAGT. „Das Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten wird von der Berliner Politik auch weiterhin gewünscht, hier könnte das bei einer guten Planung gelingen“, sagt Carsten-M. Röding (CDU), stellvertretender Bezirksbürgermeister von Spandau und Bezirksstadtrat für Bauen, Planen, Umweltschutz und Wirtschaftsförderung. „Wir wollen die Inselstadt gemeinsam mit dem Senat und dem Eigentümer entwickeln und mit dem Bebauungsplan ein Nebeneinander von Wohnen und Gewerbe sichern.“ Die Berliner Mischung bedeute nicht mehr allein die Kombination von Wohnen und Gewerbe in AltbauHinterhöfen wie in Kreuzberg, sondern müsse differenzierter betrachtet werden. Im Juli sollen die Siegerentwürfe für die geplante Bebauung in einer Ausstellung präsentiert werden, so Röding. Mit einer kompletten Realisierung des Projekts rechnet er inNils Michaelis nerhalb von ungefähr 20 Jahren.
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BILD: IMAGO/JÜRGEN RITTER
Immobilien & Projektentwicklung
Rathenau Hallen Oberschöneweide
i Immer mehr Menschen zieht es in die Städte und Ballungszentren. Hier finden sie Arbeitsplätze, eine gute Infrastruktur und Versorgung und viele Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung. Gleichzeitig konzentrieren sich viele Unternehmensgründungen in den Großstädten. Mit dem neuen Baurechtstyp will das Bundesbauministerium die verschiedenen Interessen bei der Stadtentwicklung in Einklang bringen. Das soll für eine funktionale
Die Berliner Wirtschaft wächst derzeit mit drei Prozent
doppelt
so stark wie die gesamtdeutsche
Durchmischung von Stadtvierteln sorgen und den Flächenverbrauch begrenzen. Kommunen können dann in besonderen urbanen Lagen Baugebiete ausweisen, in denen eine höhere bauliche Dichte als in Mischgebieten möglich ist. Allerdings sagt das Ministerium auch: „Die Vorstellung, dass etwa die Probleme von stark verdichteten Räumen sich vollständig beseitigen ließen, wäre falsch.“ (nim) 8 www.bmub.bund.de
BILD: PROPOS
NEUER BAURECHTSTYP „URBANES GEBIET“
Inselstadt Gartenfeld
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SPEZIAL | Anzeigen-SonderverĂśffentlichung | 22. Juni 2016
Tag der Architektur 2016: Neubauprojekte und ArchitekturbĂźros geben Einblicke
Einen klaren Schwerpunkt bilden in diesem Jahr die Wohnprojekte. So kĂśnnen Besucher zum Beispiel das erst kĂźrzlich fertiggestellte Wohnquartier „Paragon Apartments“ in Pankow besichtigen. Das Gebäude besteht aus Ăźber 200 hochwertigen Mietwohnungen, einem Kindergarten, CafĂŠ und Bio-Supermarkt. Ausgangspunkt war der Umbau des ehemaligen Krankenhauses zwischen Danziger StraĂ&#x;e und FrĂśbelplatz. Das ArchitekturbĂźro Graft entwarf fĂźr dieses Bauvorhaben einen Wohn-Grundkubus aus Beton, der einen neuen, maĂ&#x;stäblich sehr eďŹƒzienten Zwei-ZimmerTypus von nur 37,5 Quadratmetern abbildet. Insgesamt verfĂźgt das Gebäude Ăźber einen hohen Glasanteil. Die Rahmen der Kuben dienen als Sonnenschutz. FĂźr grĂśĂ&#x;ere Wohnungstypen im Dachbereich wurden die Kuben miteinander kombiniert und schaen trotz heterogener Wohnächen ein
BILD: GRAFT GESELLSCHAFT VON ARCHITEKTEN MBH/ TROCKLAND MANAGEMENT GMBH
Unter dem bundesweiten Motto „Architektur fĂźr Alle!“ lädt die Architektenkammer Berlin am 25. und 26. Juni 2016 dazu ein, zeitgenĂśssische Baukultur an Ăźber 50 Orten in der Hauptstadt zu entdecken. An beiden Tagen stellen Architekturschaende persĂśnlich ihre neuesten Projekte aus Architektur, Landschafts- und Innenarchitektur vor, die fĂźr Besucher sonst nicht zugänglich sind. Am „Tag der Archiitektur“ zeigen Archiitekturschaende aktuelle Bauprojekte wie die „Paragon n Apartments“
einheitliches Bild des Gebäudes. Neben dem Aspekt preisgĂźnstigen temporären Wohnens symbolisiert das „Studentendorf Schlachtensee“ die Verwurzelung mit der Nachkriegsgeschichte Berlins: Als erster von amerikanischen Vorbildern inspirierter Wohncampus in der BRD steht der demokratische Gemeinschaftsgedanke hier im Zentrum der Architektur. Durch die SanierungsmaĂ&#x;nahmen erfährt die oen um einen Dorfanger gruppierte Anlage nun nach und nach ihre Revitalisierung. Es bietet sich Gelegenheit, die fertiggestellten Häuser wie auch die aktuellen BaumaĂ&#x;nahmen zu besichtigen. Mit der Reanimation des alles verbindenden Sozialcharakters lässt sich das durch Oenheit bestechende architektonische Konzept wieder
unmittelbar erleben. Auch die landschaftsbezogene Einbettung der Gebäude in der Anlage, als ruhige Insel inmitten der GroĂ&#x;stadt, ist neu zu entdecken. Am Tag der Architektur nehmen ferner Bildungs- und Kultureinrichtungen, ein Stadt- und Skaterplatz sowie ein weiteres Studentendorf teil. Zudem gewähren 23 ArchitekturbĂźros Einblicke in ihr Schaen, zeigen Ausstellungen oder laden zu Vorträgen ein. Der Eintritt ist frei. Das Programm zum Tag der Architektur ist in gedruckter Form zum Beispiel bei den Touristeninformationen und bei der Architektenkammer Berlin kostenlos erhältlich oder online. (jbi) 8 www.tag-der-architektur.de
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Bilder: BUWOG Group
Neue Trendviertel entdecken Die Projekte der BUWOG Group bieten Urbanität und ein attraktives Wohnumfeld.
In Szene gesetzt Home Staging: Der Mix aus Verkaufstechnik und Innenarchitektur hilft bei der Immobilienvermarktung – worauf es dabei ankommt.
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ie Nachfrage nach Immobilien in Berlin ist so groĂ&#x; wie nie. Ob es sich dabei um eine Mietwohnung oder einen Hauskauf handelt ‒ Vermieter und Verkäufer scheinen es nicht nĂśtig zu haben, ihre Immobilien ansprechend zu präsentieren. „Doch dabei verschenken sie viel Potenzial“, sagt Iris Houghton, Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft fĂźr Home Staging und RedesignÂŽ (DGHR). „Ein erfolgreicher Immobilienverkauf ist immer noch zu einem groĂ&#x;en Teil vom ersten Eindruck abhängig.“ Und der kann groĂ&#x;en Einuss auf den erzielten Kauf- oder Mietpreis haben. Die LĂśsung: Home Staging, eine vorĂźbergehende marketingorientierte Raumausstattung. Mittlerweile werden nicht mehr nur Verkaufsobjekte „gestaget“, sondern auch Mietwohnungen sowie Gewerbeimmobilien. Makler, Bauträger und private Verkäufer nutzen die innovativen Vertriebswege, um ihre Objekte so gewinnbringend wie mĂśglich zu veräuĂ&#x;ern. NICHT GANZ NEUER TREND AUS USA. Home Staging hat es als temporäre marketingorientierte Raumausstattung geschat, sich vor fast 30 Jahren in Deutschland zu etablieren. Entstanden ist die Technik in den USA, wo schon in den frĂźhen 1970er Jahren Verkaufsimmobilien vor der Besichtigung „schĂśn“ gemacht wurden. Heute ist die Arbeit von „Stagern“ jenseits des groĂ&#x;en Teichs gängige Praxis beim Immobilienverkauf. Christina Wellhausen, mit Wellhausen Immobilien Styling seit vielen Jahren als Home Stagerin aktiv und Leiterin von Presse- und Öentlichkeitsarbeit der DGHR, liest am deutlichen Mitgliederzuwachs der Gesellschaft den gestiegenen Bedarf an der modernen Präsentationstechnik von Verkaufsimmobilien ab: „Unser Verband hat inzwischen knapp 300 Mitglieder in ganz Deutschland, somit kĂśnnen wir schon vom ‚Erfolgsrezept Home StagingĘť sprechen“. SCHNELLERER VERKAUFSERFOLG. Eine von der DGHR durchgefĂźhrte Studie unter den Verbandsmit-
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ohnungen in Berlin sind derzeit so gefragt wie kaum Standort entschieden, der neben einem angenehmen jemals zuvor. Das gilt sowohl fĂźr private Anleger, die Wohnumfeld auch einen besonderen historischen Beeine vermietete Eigentumswohnung als Altersvorsorge zug aufweist, denn hier befand sich ein wichtiges Zentrum der deutschen Filmindustrie in der StummďŹ lmära. oder zur Kapitalanlage suchen, als auch fĂźr diejenigen, die aus einer Mietwohnung in selbst genutztes WohneigenWer hier wohnen oder eine Anlagewohnung kaufen tum wechseln mĂśchten. In einigen besonders gefragten mĂśchte, ďŹ ndet im „May & Nielsen“ ein vielseitiges AnLagen, beispielsweise in Prenzlauer gebot an Etagenwohnungen unterschiedlicher GrĂśĂ&#x;en und Zuschnitte. Berg oder in Friedrichshain, sind inzwischen allerdings kaum noch WohWir bieten in unseren nungen zu bekommen ‒ oder nur zu Einige Kilometer weiter, in LichtenProjekten bewusst einen Mix von berg, hat die BUWOG „Das Lichtensehr hohen Preisen. So verwundert verschiedenen Wohnkonzepten es nicht, dass sich viele KauďŹ ntereshain“ realisiert, ein kleines Quartier mit senten inzwischen vorzugsweise in Reihenhäusern, die vor allem Familien den neuen Trendvierteln der Bundesmit Kindern ein zentrumsnahes Wohnen in einer grĂźnen Umgebung und einer entspannten hauptstadt umsehen, die einerseits ein hohes MaĂ&#x; an Urbanität und Zentrumsnähe bieten, andererseits aber auch Atmosphäre ermĂśglichen, wie sie sonst nur in peripheren ein Wohnumfeld mit mehr GrĂźnächen und etwas mehr Lagen zu ďŹ nden sind. „Wir bieten in unseren Projekten beRuhe als in den zentralen Citylagen. wusst einen Mix von verschiedenen Wohnkonzepten und WohnungsgrĂśĂ&#x;en an, um unterschiedlichen AnsprĂźchen Zu Berlins neuen Trendvierteln zählen beispielsweise und LebensentwĂźrfen gerecht zu werden“, erläutert WeiĂ&#x;ensee, Lichtenberg und NeukĂślln. Ein ProjektentAlexander Happ, GeschäftsfĂźhrer Development Deutschwickler, der bewusst auf diese neuen Trendlagen setzt, land bei der BUWOG Group. Auch in NeukĂślln hat sich die ist die Ăśsterreichisch-deutsche BUWOG Group. Mit dem BUWOG Group bereits mehrere BaugrundstĂźcke gesizurzeit in der Realisierung beďŹ ndlichen Projekt „May & chert, auf denen in den kommenden Monaten und JahNielsen“ in WeiĂ&#x;ensee hat sich die BUWOG fĂźr einen ren zahlreiche neue Wohnungen entstehen werden.
Es darf nie darum gehen, Mängel zu kaschieren
INS RECHTE LICHT GERĂœCKT. Wie der Blick in den Spiegel vor einem Rendezvous ‒ so deďŹ niert ein Immobilienmakler aus Bochum Home Staging. Die Arbeit von Home Stagern beruht somit weder auf besonderen Techniken noch geheimen Tricks. Vielmehr folgt das verkaufsfĂśrdernde Präsentieren von KauďŹ mmobilien ganz schlichten Prinzipien. Eine der „goldenen Regeln“, die Christina Wellhausen verrät: „Licht, Licht, Licht“. Je besser
Das Design darf sich nicht in den
Vordergrund
„
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gliedern zeigt, dass Home Staging funktioniert. So konnten in den Jahren 2014 und 2015 die von den ProďŹ s ausstaďŹƒerten Verkaufsobjekte zu 65 Prozent den veranschlagten Preis und mehr erzielen. HäuďŹ g sind die Home Stager die letzte Honung von Verkäufern, die weniger attraktive Immobilien veräuĂ&#x;ern mĂśchten. Laut DGHRStudie sind knapp zwei FĂźnftel aller Beauftragungen erfolgt, nachdem eine Immobilie längere Zeit ohne Erfolg zum Kauf angeboten wurde. Nachdem professionelle Home Stager Hand angelegt hatten, fanden mehr als 60 Prozent dieser vermeintlichen LadenhĂźter innerhalb von vier Wochen einen neuen Besitzer. Dabei geht es beim Home Staging nicht darum, schlechte Kaufobjekte durch kosmetische Manipulation zu verbessern, sondern laut Wellhausen, „einer deďŹ nierten Zielgruppe das Potenzial einer Immobilie aufzuzeigen“. Sollten Verkäufer die Absicht haben, einen Home Stager zu engagieren, um Mängel zu verdecken, mĂźssten laut Wellhausen die Dienstleister den Auftrag ablehnen.
drängen, sondern soll wie ein dezentes Make-up Stärken betonen
Ein klares
Farbkonzept
zieht sich durch die temporäre Einrichtung
Immobilien & Projektentwicklung
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Urbanisierung und Individualität sind treibende Kräfte der modernen Gesellschaft. Freigeister, Querdenker, Innovatoren oder Digital Native – die Menschen folgen dem Ruf der Selbstverwirklichung hinein in die Städte. Allein fßr Berlin wird ein Zuwachs der BevÜlkerung von 7,5 Prozent bis 2030 prognostiziert. Das Zukunftsmodell Stadt 2.0 mit all seinen reichen Facetten wirft jedoch eine simple Frage auf: Wo und vor allem wie werden all die Menschen wohnen?
Mit viel Licht wirkt eine Immobilie gleich viel ansprechender
Räumlichkeiten im wahrsten Sinne des Wortes in bestem Licht präsentiert werden, desto positiver ist die Wirkung. DarĂźber hinaus achten Home Stager generell auf ein einheitliches Farbkonzept, passend zu den Vorgaben der Immobilie. Denn: Die designorientierte Technik darf sich niemals in den Vordergrund drängen. „In manchen Fällen muss eine Immobilie erst einmal ‚entpersonalisiertĘť werden, damit sie präsentiert werden kann“, sagt Wellhausen. SchlieĂ&#x;lich zählt der Geschmack einer ganzen Zielgruppe, nicht der der Menschen, die zuvor hier gelebt haben. Dies ist vermutlich auch ein wichtiger Aspekt, der hinter dem Erfolg von Home-Staging-MaĂ&#x;nahmen steht: Wenn Hausbesitzer ihre Immobilie „einfach so“ inserieren, richten sie sich erst einmal an jeden. Wenn das gleiche Haus jedoch mithilfe eines Maklers und eines professionellen „Stagers“ einer klaren Zielgruppe vorgestellt wird, steigen die Chancen deutlich, schneller einen Abnehmer zu ďŹ nden. UMFASSENDE ARBEITEN. Home Staging ist mehr als schnell durchsaugen und ein paar MĂśbel arrangieren. Zunächst bespricht der Experte mit seinen Auftraggebern, welches Ziel er verfolgt und welche Käufergruppe er ansprechen mĂśchte. Dann geht es an die Arbeit: Der geleerte Briefkasten gehĂśrt ebenso zum Gesamtbild wie der gemähte Rasen. Wenn es einen Vorteil der Immobilie betont, wird auch schon einmal eine Wand frisch gestrichen. Um die Wohnlichkeit eines Objekts zu erhĂśhen, werden je nach Auftrag auch MĂśbel gemietet und in den Räumen platziert. Iris Houghton: „Der Interessent muss beim Eintreten denken: ‚Aha, so kann ich hier leben!Ęť.“ SeriĂśsen Home Stagern geht es letztlich auch um ihr Berufsethos, wenn Räumlichkeiten fĂźr den Verkauf optimiert werden. Christina Wellhausen: „Referenzobjekte, in denen nicht die ganze Immobilie aufbereitet wird, sondern lediglich ein paar Kissen auf dem Boden liegen und zwei Kerzenständer aufgestellt werden, sind keine gute Visitenkarte eines Home Stagers.“ INVESTITION, DIE SICH OFT LOHNT. Der hohe Arbeitsaufwand rechtfertigt auch Preise von ein bis zwei
Wenn nÜtig, werden ein paar Wände gestrichen
DARAUF SOLLTEN AUFTRAGGEBER ACHTEN. Bis heute ist „Home Stager“ ähnlich wie „Gutachter“ oder „Therapeut“ keine geschĂźtzte Berufsbezeichnung. Auch aus diesem Grund sollten Auftraggeber ihren Dienstleister sorgfältig auswählen. Christina Wellhausen von der DGHR empďŹ ehlt, Arbeiten nur auf vertraglicher Basis ausfĂźhren zu lassen. Diesem Vertrag geht ein faires und transparentes Angebot voraus. „Auf diese Weise wird bei allen Beteiligten Sicherheit und Vertrauen geschaen“. Wichtig ist auĂ&#x;erdem, dass Home Stager eine Haftpichtversicherung vorweisen kĂśnnen, die bei Beschädigung von Mobiliar oder Immobilie greift. Empfehlenswert ist es auch, auf VerbandszugehĂśrigkeiten zu achten. Mitglieder der DGHR verpichten sich zum Beispiel zu einem bestimmten Ehrenkodex, der sie zu seriĂśser Arbeit im Sinne des Kunden verpichtet. Hausverkäufer, Makler oder Vermieter, welche die Arbeit von Home Stagern in Anspruch nehmen wollen, ďŹ nden seriĂśse Anbieter auf der Philipp Roos Website der DGHR. 8 www.dghr-info.de
des vorigen Bewohners genommen werden
getrimmt
„Cabin Spacey“ ist ein Ăśkologisches, smartes Modulhaus fĂźr eine junge Generation
inneren Versorgungseinheit, in der alle wichtigen Funktionen wie Bad, KĂźchenzeile und Bett in einem innovativen Modul untergebracht sind. Städte stehen im Fokus der Gesellschaft und der Zustrom von neuen BĂźrgern bleibt konstant. Deshalb schafft „Cabin Spacey“ auf kreative Weise nachhaltigen und exiblen Wohnraum, wo jetzt noch eine WĂźste aus Teerpappe und SatellitenschĂźsseln das Bild dominiert. Denn „Cabin Spacey“ erschlieĂ&#x;t die Stadt mit mobilen Kabinen von oben, um den Wohnraum zu schaffen, der der jungen Generation gerecht wird. Die mobilen Kabinen sollen auf den Dächern bestehender Gebäude platziert werden.
Vergangenen März wurde „Cabin Spacey“ unter die Top 3 der „Smart Urban Pioneers Challenge“ gevotet und damit ein gedanklicher Spatenstich fĂźr das erste „Cabin Spacey“-Modell gesetzt. UnterstĂźtzt von Thoma aus Ă–sterreich, Green Living Berlin und der Wohnungsbaugesellschaft BerlinMitte arbeitet das Team um „Cabin Spacey“ gerade mit Hochdruck an der Realisierung des ersten Prototypen. Seit dem 7. Juni läuft die Crowdfunding-Kampagne auf indigogo.com. Damit wollen die Macher ihre Idee des modernen Wohnens Ăźber die Dächer der Stadt hinaus in die Welt tragen. (jbi) 8 www.cabinspacey.com
Home Staging kostet Geld – Leerstände und endlose Besichtigungstermine auch
Handschrift
Zielgruppe
Ob im Altbau der GrĂźnderzeit oder der Platte des Sozialismus – eine Wohnung deďŹ niert sich per se als eine Einheit zusammenhängender Räume. Das Team von „Cabin Spacey“ bricht mit diesen Konventionen und gibt dem Thema Wohnen eine ganz neue Präsenz in Form eines Minimalhauses. „Cabin Spacey“ ist ein Ăśkologisches, smartes Modulhaus fĂźr eine junge Generation, geprägt durch den stetigen Wandel ihrer Lebensverhältnisse. Es steht fĂźr die wachsende Nachfrage nach urbanem Wohnraum von hĂśchster Lebensqualität und RessourceneďŹƒzienz bei maximaler Flexibilität. Die kleinste Einheit verfĂźgt Ăźber knapp 20 Quadratmeter und kann mindestens zwei Personen beherbergen. Das Produkt besteht aus zwei Teilen: der äuĂ&#x;eren HĂźlle, die letztlich in verschiedenen GrĂśĂ&#x;en gefertigt werden kann, und einer
Prozent des Verkaufspreises, die fĂźr professionelles Home Staging aufgerufen werden. Bei einem Verkaufspreis von 300.000 Euro betragen die Kosten fĂźr die marketingbasierte Raumausstattung zwischen 3.000 und 6.000 Euro. Wenn dadurch der angestrebte Verkaufspreis sofort erzielt und oftmals sogar Ăźbertroen werden kann, hat sich der ďŹ nanzielle Einsatz durchaus gelohnt. FĂźr Mietobjekte werden die Kosten geringer ausfallen. Und hier kann der Aufwand fĂźr das Home Staging vom Vermieter steuerlich geltend gemacht werden.
Gebrauchtimmobilien muss manchmal erst die
Die Einrichtung wird auf den Grundgeschmack der
BILDER: WELLHAUSEN IMMOBILIEN STYLING
Home Stager treen den Geschmack der angestrebten Zielgruppe
BILD: CABIN SPACEY
„Cabin Spacey“: Wohnen auf den Dächern der Stadt
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„A Space“ erfĂźllt hĂśchste AnsprĂźche an Architektur, Ambiente und Ausstattung
Begehrenswert: Lofts in Mitte In den sanierten ArkonahĂśfen entstehen exklusive Gewerbe-, Wohn- und Penthouselofts.
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in Loft in Berlin-Mitte ‒ wer kann dazu schon nein Lofts angestrebt, zum Beispiel bei dem zweistĂśckigen sagen? Wohnungen mit viel Platz und Licht in historiAufbau, der mit einem dreischiďŹƒgen Dach „A Space“ weithin sichtbar nach oben abschlieĂ&#x;t. scher Industriearchitektur entstehen derzeit in den ArkonahĂśfen in der Rosenthaler Vorstadt. Ab 1897 als BraueHochwertige Materialien. Darunter entstehen unrei errichtet wechselten hier mehrfach die Nutzer. Uhren wurden gefertigt und im Berliner Modezentrum nähten terschiedlichste Wohnungsgrundrisse fĂźr individuelle hunderte Frauen Kleidung. Bis zum Mauerbau dienten RaumbedĂźrfnisse. Ob Gewerbe- oder Wohn-, Zweit- oder Penthouse-Loft ‒ charakteristisch fĂźr alle ist der oene die zweigeschossigen Kesselräume im Erdgeschoss dem Delta Filmtheater als Spielstätte. Zeitweise probte hier Wohn-, Koch- und Essbereich. Luftige DeckenhĂśhen, teils auch das berĂźhmte DDR-Fernsehbalbodentiefe Fenster und verputzte Stahlträger schaen typisches Loft-Ambienlett: viel Glamour in einem Haus, das te; hochwertige HĂślzer, Stein oder Keralange Zeit dahindämmerte und später FFĂźr echte Lofts in der zahlreichen sozialen- und kulturellen mik die authentisch-edle Anmutung. Rosenthaler Vorstadt gibt es Projekten als Heimstatt diente. eine breite Nachfrage Wohnraum fĂźr Individualisten. Die Substanz mit Geschichte. An diePreise der „A Space“-Lofts liegen zwischen 5.177 und 9.100 Euro je Quadratsem mythischen Ort an der Grenze zwischen Ost und West entstehen unter dem Namen meter, bei WohnungsgrĂśĂ&#x;en zwischen 68 und 207 Qua„A Space“ 60 Lofts ‒ und natĂźrlich sollen die historische dratmetern. Ein Drei-Zimmer-Loft (102 Quadratmeter) Aura des Gebäudes und dessen Substanz weitgehend im zweiten Obergeschoss ist somit bei Ziegert aktuell erhalten werden. Neue Holzfenster im ganzen Gebäude fĂźr 650.000 Euro zu haben. „Echte Lofts in der Rosenthagreifen die Optik der alten Fenster auf. Dunkelrote Einler Vorstadt, dafĂźr gibt es eine breite Nachfrage“, sagt Nikolaus Ziegert. „Denn letztlich steht Loft fĂźr einen ingänge schaen zudem einen reizvollen Kontrast zum dividuellen Lebensstil und wo gäbe es mehr Individuagekalkten Mauerwerk. Und auch wo Neues entsteht, listen als in Berlin.“ wird im „A Space“ die Anmutung eines historischen
„
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