Saisonstart 1. FC Union

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extra Stern des Ostens

Unions Aufstieg zur Nummer 1 der Ex-DDR-Klubs

EEisern isern und und mit mit kroosen ZZielen! kroosen ielen!

SEITEN 2, 4 und 5

Sat.1-Anwalt Ingo LenĂ&#x;en im Interview SEITE 11

Fotos: City-Press, Imago, H. Layenberger

Neue eiserne Liebe


2 UNION EXTRA ZUR SAISON 2016

BERLINER KURIER, Freitag, 5. August 2016

UnionFans mit einer wie immer völlig nüchternen Huldigung ihrer Helden ...

Union: Stern des Ostens

Im Wendejahr 89/90 standen die Eisernen im DDR-Fußball auf Rang 17 – und überholten seither diese 16 Klubs

A

uf dieser Seite sehen sie die Logos der besten Mannschaften der DDR-Oberliga und -Liga in der Saison, in der die Mauer fiel. Ein Sammelsurium von geplatzten Träumen, Beinahe-Pleiten, überstandenen Insolvenz-

Ab dem Februar 1990 dann bis 1999 als FC Berlin unterwegs.

verfahren, Umbenennungen und Abwicklungen. Bezeichnend auch: Jeder Verein, der es doch in den gesamtdeutschen Profizirkus der Bun-

desliga und Zweiten Liga schaffte, flog auch mal wieder raus. Der 1. FC Union macht da keine Ausnahme. Aber die Eisernen haben 16 Hürden übersprungen, die ehemaligen Konkurrenten hinter sich gelassen. Stern des Ostens!

Weil Benjamin Kessel zum Saisonstart verletzt ausfällt, zeigen wir ihn hier als Anführer beim Torjubel.


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BERLINER KURIER, Freitag, 5. August 2016

Unions wilder Ritt von den Wendewirren bis zu

Immer weiter! Ganz D

er 1. FC Union ist die klare Nummer 1. Für Fans der Eisernen ist das nichts Neues. So war es immer, egal in welcher Liga oder Klemme. So wird es immer sein, für „Wir sind die Kranken“, die aber sicher sind „Wir werden ewig leben.“ Fangesänge schaffen Spagate, besser als jede Cheerleaderin. Der 1. FC Union ist die klare Nummer 1. Das lässt sich auch mit Fakten belegen. Die Köpenicker sind das beste Team, das früher mal in der DDR-Oberliga oder der DDR-Liga gekickt hat. Eine Erfolgsgeschichte, die in den Wendewirren ungefähr so wahrscheinlich schien wie eine Diätenkürzung für Bundestagsabgeordnete zu Gunsten der Armen, Kranken oder Arbeitslosen. Auf Platz 2 in der Ligastaffel A kam Union 1990 ins Ziel. Macht genau gerechnet Platz 17 im Lande von Streich, Dörner und Ducke. Jetzt aber ist der 1. FC Union die klare Nummer 1. Und das – halten Sie sich gut fest – schon im fünften Jahr in Folge. So bescheiden sind die Eisernen, dass sie das nie an die große Keule gehängt haben. 16 Teams überholt, nur ein Dosenprodukt vorbeigelassen. Aber hier beim FCU wird jeder, der nach RB Leipzig fragt, sowieso mitsamt seiner Klatschpappe aus dem Stadtgebiet vertrieben. Union als Stern des Ostens. Verrückte Sache, denn anfangs ließen die Rot-Weißen keinen Fehler aus. Unsaubere Tricks bei den Lizenzen machten Auf-

Torsten Mattuschka nach dem 2:1-Derbysieg im Olympiastadion. Für einen winzigen Moment war Union auch die Nummer 1 in der Stadt.

Frank Pagelsdorf 1993 bei einer leider verfrühten Aufstiegsfeier. stiege und die klasse Arbeit von Trainer Frank Pagelsdorf zunichte. Große Versprechungen von windigen Gestalten schredderten die Finanzen. Und obwohl unter Georgi Wassilew der Erfolg in der Alten Försterei vorbeischaute – Union stieg im DDR-Ranking bis auf Platz 3 hinter den Bundesligisten Energie Cottbus und Hansa Rostock –, tapsten die Zweitliga-Aufsteiger, Pokalfinalisten und Uefa-Cup-ErstrundenÜbersteher (alles 2001) in die fieseste Falle des Fußballs. Nur der Erfolg zählte. Das Geld floss in die Mannschaft, nicht in Strukturen oder Zukunftsabsicherungen. Dann blieb der Erfolg aus – und nichts war mehr da. Überhoben und abgestürzt. Zwei Abstiege in Folge. Nix mehr SC Freiburg, Mainz 05 oder 1. FC Nürnberg – dafür Auswärtsfahrten zum Torgelower SV Greif und zum SV Falkensee-Finkenkrug. Zehn Trainerwechsel zwischen Oktober 2002 und Juni 2007 – das belegt, wie schwer es ist, eine Erfolgsformel zu finden. Was dann aber passierte, zeigt, dass es möglich ist, einen

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den Bundesliga-Träumen

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nach vorn? Georgi Wassilew beim leider verlorenen Pokalfinale 2001. lange Jahre schlingernden, taumelnden Klub zu stabilisieren. Man finde einen Präsidenten, der immun ist gegen den ganzen Finanz- und Erwartungswahnsinn des Profifußballs. Dazu einen Trainer, der mit kleinem Geld große Leistungen aus einem Kader herauskitzeln kann. Und gebe beiden ein Umfeld, das nach dem Beinahe-Aus die Vereinsarbeit fast bedingungslos unterstützt. Dirk Zingler kam im Sommer 2004 so überraschend zum Posten des Ober-Unioners wie Rudi Völler mal zur BundestrainerEhre. Uwe Neuhaus wechselte aus Essen nach Köpenick, dabei nicht die Farben, und servierte den ach so gebeutelten Eisernen die sorglosesten Jahre ihrer Historie. 12, 11, 7, 7, 9 – die Abschlussplätze in fünf Jahren Zweiter Liga, angehängt an die Quali für Liga 3 und den Aufstieg ins Bundesliga-Unterhaus. Das U verband Uwe und Union. Diese Zeit, sie wird niemals, niemals vergessen werden. Totale Hingabe an den FCU plus totale Hingabe an die Fußballlehre. Zwei fast manische Alphatiere retteten Union, weil sie sich gegenseitig respektierten, den Erfolg gönnten, aber durch ihn nicht benebelt wurden. Ja, es ging zu Ende – und dennoch für beide gut weiter. Zingler führt die Eisernen als Bewahrer einer einzigartigen Fankultur, verfügt dabei über ein

feines Gespür für den Wandel im Verein. Bei allem „Immer weiter, ganz nach vorn“ achten er und die anderen Entscheider darauf, dass der Fußball mit seinen Auswüchsen nicht wichtiger wird als jene, für die er im Schmuckkästchen gespielt wird. Im ersten Neuhaus-Jahr kamen einmal bloß 3200 Fans – na ja, gegen Werder Bremen II eben. Als Zingler und Co. dann die Entscheidung trafen, dass UN sich auf beste Weise für Union abgenutzt hatte, waren es 19 800 – im Durchschnitt! Oft reicht die Kapazität der neuen Alten Försterei nicht mehr. Muss wohl bald zur neuen, neuen Alten umgebaut werden. Die zwei Jahre zwischen Neuhaus und Jens Keller, dem TopEinkauf dieses Sommers, waren gespickt mit bösen, teilweise niederschmetternden Überraschungen – aber Union hat trotzdem die Bundesliga im Blick. Ein Beweis von Führungsstärke, Gesamtkompetenz und Zusammenhalt. Tugenden, die auch in vielen anderen Bereichen des Lebens und der Gesellschaft helfen könnten. Etwa 16 km entfernt vom Forsthaus. Im Bundestag. Neuhaus hingegen ging nach Dresden, brachte Dynamo wieder auf Touren. Zum zweiten Mal der Aufstieg in die Zweite Liga mit einem Klub mit DDR-Historie – und am zweiten Spieltag Montagabend zurück im Stadion an der Alten Försterei. Solche irren Dinger knallt der Fußballgott pausenlos raus, aber hier mit einem Sahnehäubchen. Einmal dürfen Sie raten, auf welchem Platz Dynamo Dresden die Wendesaison 89/90 im DDR-Fußball beendete. Na klar, als Meister, als Nr. 1, damals Stern des Ostens. Fußball, du geile Sau!

Uwe Neuhaus (l.) und Dirk Zingler – die Baumeister des Köpenicker Aufschwungs.


Das eiserne KURIER-Pos

Trainer Jens Keller, Kristian Pedersen, Emanuel Pogatetz, Toni Leistner, Benjamin Kessel – 3. Re Co-Trainer Sebastian Bönig, Co-Trainer Henrik Pedersen, Christopher Lenz, Kenny Prince Redondo, Adrian Nikci, Dennis Daube – 2. Re Benjamin Köhler, Steven Skrzybski, Eroll Zejnullahu, Philipp Hosiner, Daniel Mesenhöler – 1. Re


eihe – Collin Quaner, Fabian Schönheim, Christopher Trimmel, Maximilian Thiel, Damir Kreilach eihe – Roberto Puncec, Felix Kroos, Sören Brandy, Michael Parensen, Torwarttrainer Dennis Rudel, Athletik-Coach Martin Krüger eihe – Jakob Busk, Lukas Lämmel, Stephan Fürstner, Raffael Korte, Christopher Quiring

Foto: City-Press

ster: 1. FC Union 2016/17


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Jens Keller

Mit diesen greifen die BERLINER KURIER, Freitag, 5. August 2016

Fertig machen für die Wortspielhölle - Unions Kicker gehen dank ihres neuen Übungsleiters als Kellergeister in die Spielzeit 16/17. Eine Spielzeit, in der die ganze Truppe in der Vorbereitung schon merkte, dass Jens Keller die Truppe richtig fordert. Das seine Denke und sein Anspruch an den Fußball höchst komplex sind. Aber das sollte keinen groß wundern bei einem Fußball-Lehrer, der schon auf den Champions-LeaguePlätzen dieser Welt rumturnen durfte. Keller genügt es nicht, nur einen Chefsessel zu besitzen. Er will ihn mit Leben ausfüllen. Das geht nur, wenn er seine Truppe jeden Tag ein Stückchen besser macht.

Kristian Pedersen

Philipp Hosiner Prima, prima aus Dänemark! Gilt nicht mehr nur für Käse, sondern bei Union auch für Jakob Busk. Und nun natürlich auch für seinen Landsmann Kristian Pedersen (22). Dass der 1,89 m große Linksverteidiger nur aus Dänemarks zweiter Liga – und damit keinem übermäßigen Niveau - kommt, hat bei Union nie einen irritiert. Und der U21-Nationalspieler, der für die Eisernen auf das Abenteuer Olympia verzichtete, scheint das in ihn gesetzte Vertrauen rechtfertigen zu können. Ein Stammplatz ist in Sicht. „Er hat im Training immer gezeigt, was er für Qualitäten er hat“, ist Keller des Lobes voll für den Blondschopf.

Tu felix Austria, ... beginnt ein altes Sprichwort aus der Alpenrepublik. Du glückliches Österreich. Doch Philipp Hosiner ist nicht zu den Eisernen gekommen, um seine Heimat glücklich zu machen. Sondern nach drei – auch krankheitsbedingt – verkorksten Jahren sich selber. Und damit natürlich auch die Köpenicker. Natürlich werden Stürmer an Toren gemessen. Und ja, doch, die Messlatte hängt dank seiner Vorgänger Bobby Wood (17 Treffer) und Sebastian Polter (14 Buden) hoch. Doch wenn jemand einen Nierentumor überstanden hat, dann erträgt er diesen Druck mit einem Lächeln. Hosiner weiß, es gibt Schlimmeres.


fünf Neuen Eisernen an!

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Daniel Mesenhöler

Daniel Mesenhöler hat den wohl undankbarsten Job beim 1. FC Union derzeit. Der 21-Jährige geht in eine Spielzeit, in der er kaum Chancen auf Einsatzzeiten haben wird. Denn obwohl Jakob Busk gerade einmal 22 Monate älter als er ist, geht der Däne als klare Nummer eins in die Saison. Mesenhöler, der übrigens dank seiner Herkunft aus dem bergischen Land nicht mit typisch rheinischem Singsang aufwartet, muss also Geduld an den Tag legen. Und trotzdem immer so zur Stelle sein, so trainieren, als ob er morgen spielen würde. Keine einfache Aufgabe. Doch Mesi nimmt sie lächelnd an. Weil er sich weiterentwickeln will.

Christopher Lenz

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Fotos: City-Press (3), Hupe (2)

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Home, sweeet home. Als gebürtiger Berliner ist Christopher Lenz natürlich froh, dass er wieder in der Heimat ist. Allerdings hat er derzeit beim Kampf um den linken Verteidigerposten ein klein wenig das Nachsehen gegenüber Konkurrent Kristian Pedersen. Was nicht nur an den acht Zentimetern Größenunterschied liegt. 1,81 m bringt Lenz von Haus aus mit. Und besitzt dafür ein gutes Timing beim Kopfballspiel. Erworben in 109 Regionalligaspielen für Mönchengladbachs Reserve. Nun will er bei Union den nächsten Schritt Richtung Profifußball machen. Auch wenn er sich ein bisschen in Geduld dafür üben muss.

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BERLINER KURIER, Freitag, 5. August 2016

Wer will, wer muss, wer kann?

Stuttgart und Hannover zum Aufstieg verdammt. Dahinter streitet sich ein gutes halbes Dutzend um Relegationsrang drei

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Simon Terodde (o.) will mit Stuttgart aufsteigen, Niklas Füllkrug (u.) mit Hannover.

hl Größte E-BIKE-Modell-Auswa in Berlin und Brandenburg

er Traum von der Bundesliga – in Eisernland immer stets umstritten, oder sagen wir mal heftig debattiert. Dort wird weiter fleißig der Devise gehuldigt, erst einmal die 40 Punkte voll machen und dann weitersehen. Nun gut, sprechen wir also im Sinne dieser Bedenkenträger von der Spielzeit 16/17 als einem Wettbewerb, in der zwei Mannschaften um den Aufstieg kicken und die restlichen 16 um den Klassenverbleib. Die beste von diesen darf zur Belohnung gegen einen Bundesligisten ein klein wenig Relegation bestreiten. Wer die zwei Topfavoriten sind, ist ja klar: Die Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart und Hannover 96, die allein schon aufgrund ihrer überlegenen Etats den Rest der Liga – gefühlt – zusammenkaufen könnten. Die Schwaben setzen dabei auf die Erfahrung von Ex-Hertha-Coach Jos Luhukay. Der kann Aufstieg, hat das mit Augsburg, Gladbach und Hertha schon dreimal hingekriegt. In Hannover setzen sie auf einen Mann aus dem eigenen Trainer-Stall – Daniel Stendel. Und damit auf Ost-

Power. Bei den meisten ist schon in Vergessenheit geraten, dass Stendels fußballerische Wurzeln in Frankfurt/Oder liegen. Beide Klubs eint, dass sie zum Aufstieg verdammt sind oder ihnen drohen durch geringere TV-Gelder Jahre der Tristesse im Fußball-Unterhaus! Doch was passiert dahinter? Ein gutes halbes Dutzend Klubs spekuliert auf Rang drei. Allen voran natürlich die ExBundesligisten St. Pauli, Bochum und Nürnberg. Doch wie der Club den Trainerwechsel von René Weiler zu Alois Schwartz verkraftet (und mit einem geschrumpften Etat umgehen), muss sich zeigen. Bochum hat seine komplette Offensive verloren. Auch das muss erst einmal kompensiert werden. Aufsteigen will wie immer auch Kaiserslautern. Bislang fuhren diese Pläne der Roten Teufel aber in schönster Regelmäßigkeit zur Hölle. Bleiben noch die Münchner Löwen. Nun gut, für den Arbeiterklub hieß es immer in den letzten Jahren in Anlehnung an ein altes SPD-Lied „Wenn sie reihen Streit an Streit.“ Falls das mal ausbleibt, wer-

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den sie eine deutlich bessere Rolle spielen. Und sei es nur wegen den Neuen Ivica Olic und Stefan Aigner. Für den großen Wurf wird es aber dennoch nicht reichen. Der ist eher Braunschweig mit dem ewigen Torsten Lieberknecht und natürlich Union zuzutrauen. Aber, und dieses aber muss man betonen – also ABER – , es muss alles passen, von Anfang an laufen. Dann könnte einer der beiden, wie weiland Paderborn oder zuletzt Darmstadt, unerwartet, ganz nach vorn stürmen. Wir hätten Düsseldorf vergessen. Die träumen doch auch immer vom Aufstieg! Haben wir nicht, wir wollen sie bloß nicht aus ihren Schlummerträumen wecken. Dafür sorgt schon der harte Liga-Alltag. Irgendwas einstelliges. Mehr ist nicht drin. Und unten? Dresden wird damit nichts zu tun haben. Allein schon wegen Uwe Neuhaus. Und ohne Würzburger und Aue wehtun zu wollen – sie müssen sich ganz schön strecken, um das rettende Ufer nicht aus den Augen zu verlieren. Was übrigens auch für Sandhausen gilt. M. Bunkus


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Ingo Lenßen mit den Union-Profis beim Werbe-Dreh für Hauptsponsor Layenberger.

Wie TV-Anwalt Ingo Lenßen, frischgebackenes Union-Mitglied, die Zukunft der Eisernen sieht

Aufsteigen, aber nicht abheben!

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ich heimlich mit Union anzufreunden, das geht für Ingo Lenßen natürlich nicht. Sein Erkennungszeichen trägt der Sat.1-Anwalt mitten im Gesicht, obwohl es inzwischen zwölf Jahre her ist, dass der 55Jährige zum „Bartträger des Jahres“ geadelt wurde. Lenßen ist als sehr guter Freund von Harald Layenberger zu Union gekommen. Der neue Hauptsponsor warb ihn auch gleich als Mitglied. Mit Ingo Lenßen sprach KURIERSportchef Andreas Lorenz.

KURIER: Herr Lenßen, was fasziniert Sie als eisernen Frischling an Union. Ingo Lenßen: Die Hingabe und die Bodenständigkeit der Fans. Jeder, der Union entdeckt, spürt, dass dieser Verein anders ist als die anderen. Natürlich wusste ich, dass die Fans das Stadion selbst gebaut haben – aber dann vor diesem Schmuckkästchen zu stehen, reinzugehen und zu sehen, was das bedeutet, da hatte ich Gänsehaut. Sie hatten bei der Bootsfahrt mit der Trikotvorstellung auch gleich Kontakt zum Eisernen Anhang. Wie lief das? Bemerkenswert. In den Gesprächen wollten die Unioner vor allem eines wissen:

IMPRESSUM

BERLINER KURIER EXTRA Redaktion: Andreas Lorenz (verantwortlich), Matthias Fritzsche, Dajana Rubert, Mathias Bunkus Layout: Bettina Büchner, Ina Mende, Matthias Deutschmann

Ob ich nur als Name dabei bin, oder ob mein Herz auch dazugehört. Das fand ich klasse. Ich will nichts vorgaukeln und wäre nie der Schau wegen Mitglied geworden. Kurz und knapp: Gab es in Ihrem Herzen einen Verein vor Union und einen Sport außer Fußball? Knapp und kurz zurück: Bayer Uerdingen, weil mein Elternhaus nur ein paar hundert Meter von der Grotenburg-Kampfbahn entfernt war. Ich selbst habe bei den Krefeld Pinguins Eishockey gespielt und im Nachwuchsbereich mal sechs Tore bei einem 18:1-Auswärts-

sieg in Berlin geschossen. Gegen die Preußen, nicht die Eisbären. Was ist Fußball für Sie? Ein packendes Spiel und das beste Mittel, selbst in den entlegensten Ecken der Welt klarzukommen. Egal wie fremd das Land ist, wenn man die Menschen dort auf ihren Fußballverein anspricht, ist der Bann gebrochen. Dann gibt es keinen Stress mehr, weil alle ein Strahlen im Gesicht haben. Fußball verbindet nicht nur die Völker, sondern auch die Bevölkerungsschichten. Der Aufsichtsratsvorsitzende steht neben dem, der vielleicht gerade keine Arbeit hat – und beide haben ge-

nau denselben Wert als Fan, als Experte, beim Jubeln oder beim Aufschrei, wenn der Ball nur an den Pfosten klatscht. Ich bin von Berufs wegen ein sehr analytischer Geist, aber ich bin eben mit Sport groß geworden. Ein Bänderriss im Knie hat das beendet, aber die Begeisterung bleibt ewig. Ins Stadion gehen, das heißt auch, den Alltag mal zurückzulassen – ich schalte dann das Analytische aus. Lassen Sie es aber für die letzte Frage bitte noch an: Viele Unioner sind sehr gerne in der Zweiten Liga, sehen einen Bundesliga-Aufstieg eher kritisch. Wie ist Ihre Meinung?

Im Sport ist der maximale Erfolg die Motivation. Union hat sich so beeindruckend stabilisiert, der nächste Schritt wäre fällig und ich glaube, dass niemand davor Angst haben muss. Freiburg und Mainz sind gute Beispiele, dass Bundesliga jahrelang zu stemmen ist – wenn der Verein bei seinen Leisten bleibt. Nicht verrückt werden, nicht plötzlich abgetakelte Stars verpflichten – aber da bin ich bei Union ganz sicher, dass das nicht passieren wird. Union mit seiner Tradition, seiner Kultur und seinem wachen Blick auf den Fußball wird aufsteigen, aber nicht abheben.


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BRU TION ! STATIS DAZU GRA


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