schön Magazin für Medizin und Wohlbefinden
Eine Beilage der Berliner Zeitung
72. Jahrgang | Nr. 09 | 07.09.2016
gesund
Hormongesteuert Die Endokrinologie versteht die Hintergründe vieler Krankheiten
Im Hier und Jetzt Achtsamkeitstraining holt Multitasking-Menschen aus dem Hamsterrad
Wieder fit Ambulant oder stationär? Die beste Reha für jeden Seite 04
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Inhaltberaten Gut
Kurz & kompakt
Faustregel: Spätestens mit
18 Monaten sollten Kinder laufen
Trends & Tipps Schlanksein schützt vor Krebs
Wten zufolge ein erhöhtes Risiko
er übergewichtig ist, hat Exper-
Bilder: Thinkstock/iStock/artisteer, evgenyatamanenko,OcusFocus,Samo Trebizan
Zuckrige Getränke Erfrischungsgetränke in Deutschland enthalten viel Zucker: Nach Angaben von Foodwatch fanden sich in 60 Prozent der 463 untersuchten Limonaden, Energydrinks, Fruchtsäften, Schorlen, Brausen und Eistees mehr als fünf Prozent Zucker, in 40 Prozent sogar mehr als acht Prozent Zucker – ein Glas von 250 ml enthält also sechseinhalb Stück Würfelzucker. Zucker in Form von Getränken erhöht das Risiko für Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt nicht mehr als 25 Gramm Zucker pro Tag. Das reduziere das Risiko von Übergewicht, Fettsucht und Karies. In der Realität liegt die Zuckeraufnahme in Deutschland bereits bei 90 Gramm pro Tag. (dpa)
für viele Arten von Krebs. Das war für einige Krebsarten bekannt und wurde nun von der Internationalen Krebsforschungsagentur IARC für weitere bestätigt. Dazu hatten Forscher 1.000 Studien zu diesem Zusammenhang analysiert. Studienleiterin Béatrice Lauby-Secretan sprach von einem „krebsvorbeugenden Effekt des Nicht-Fettleibigseins“. Be-
U-Untersuchungen erweitert
Ider- und Jugendärzte die geistige und n den U-Untersuchungen prüfen Kin-
motorische Entwicklung von Kindern. Die bisher angebotenen Vorsorgeuntersuchungen wurden zum 1. September erweitert. An der Zahl der vorgesehenen Untersuchungen ändert sich dabei nichts. Ein neues gelbes Heft enthält künftig eine Teilnehmerkarte – jede Vorsorge wird bestätigt, so dass die Teilnehmerkarte zur Vorlage bei Behörden,
Und im nächsten Heft: Augenoperationen
ante Die Augenheilkunde macht ras che lrei Fortschritte. Es gibt zah andOperationsmethoden zur Beh ler nel ktio fun und er lung organisch tur rek Kor zur ie sow Erkrankungen von Bewegungsstörungen und ck. Fehlsichtigkeiten. Ein Überbli
Impressum Verantwortlich für den Inhalt: Berliner Verlag GmbH Anzeigen: BVZ BM Vermarktung GmbH (Berlin Medien) Geschäftsführer: Andree Fritsche Verlag: Postadresse 10178 Berlin Anzeigenannahme: (030) 2327-50
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Einige Wochen oder Monate ohne Bier, Wein und Schnaps – manch einer legt hin und wieder eine Alkoholpause ein. Aber bringt das eigentlich was? Ja, sagt Georg Poppele, Entzugs-Experte des Berufsverbandes Deutscher Internisten. Denn: Es gibt keinen sicheren Alkoholkonsum.
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KRANKHEITSRISIKO Seinen Konsum zu verringern, ist immer eine gute Idee. Denn wer regelmäßig Alkohol trinkt, steigert sein Risiko für mehr als 200 verschiedene Krankheiten, insbesondere Herzkreislauf- und Krebserkrankungen.
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ERHOLUNG Innerhalb von zwei Monaten können sich durch Abstinenz Schäden an der Leber zurückbilden. Und bereits zwei bis vier Wochen ohne Alkohol können dem Immunsystem helfen, sich zu erholen.
Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH, Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin Internet: www.berliner-zeitungsdruck.de
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Kindergärten oder Schulen genutzt werden kann. Neugeborene werden künftig in einem Screening auf Mukoviszidose untersucht. Von Anfang an werden auch die Augen genauer untersucht – auf Grauen Star oder Tumore der Netzhaut. Auch die Entwicklungsneurologischen Untersuchungen werden verbessert. Ärzte sollen künftig bei den Terminen auch ein Auge auf die Interaktion zwischen Eltern und Kind haben. (dpa)
Fakten über Alkoholverzicht
Es gilt die aktuelle Preisliste (Berliner Zeitung Nr. 24);
Layout, Redaktion und Produktion: mdsCreative GmbH Amsterdamer Straße 192, 50735 Köln Klaus Bartels (verantwortlich), Frauke Wolf und Melanie Schaffers Titelseite: thinkstock.de Ansprechpartner für redaktionelle Fragen und Anregungen: Klaus Bartels ) (0221) 224-2603 * schoengesund@mdscreative.com
stätigt wird, dass das Beibehalten des Normalgewichts das Risiko für Darmund Enddarmkrebs, Brustkrebs nach den Wechseljahren, Gebärmutterkrebs, Speiseröhrenkrebs und Nierenzellkrebs senkt. Neu ist die Erkenntnis, dass Leber- und Bauchspeicheldrüsenkrebs, Eierstockkrebs und Karzinome im oberen Magenbereich bei Fettleibigen vermehrt auftraten. Und: Je mehr überschüssige Kilos, desto höher das Krebsrisiko. (dpa)
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ERFAHRUNG Gewichtsverlust und besserer Schlaf können bereits kurzfristig spürbare Effekte sein. Und: Der Verzicht erhöht das Bewusstsein für den eigenen, möglicherweise schon riskanten Konsum.
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DURCHHALTEN Statt soziales Beisammensein zu meiden, sollten Abstinente unhöflich, Wasser oder Cola zu trinken. Wer lernen, „nein“ zu sagen – es ist nicht unhöflich, ein Etappenziel erreicht hat, kann sich selbst „belohnen“, etwa mit einem Kinobesuch. Berliner Zeitung | Nr. 09 | 07. September 2016
Der Begriff Hormon wurde
1905 von dem englischen
Hormone
Physiologen Ernest Starling (1866 ‒ 1927) geprägt
Einladung von Prof. Dr. Michael Ritter Leiter der Diabetologie und Endokrinologie im HELIOS Klinikum Berlin-Buch
Bilder: Thinkstock/iStock/Rost-9D
Liebe Leserin, lieber Leser,
Das Steuerungssystem Ohne Hormone wäre der gesündeste Organismus handlungsunfähig – Endokrinologie versteht die Hintergründe vieler Krankheiten
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er menschliche Körper mit seinem ausgeklügelten Skelett, seinen Blutbahnen, der Muskulatur und den vielen am Stoffwechsel beteiligten Organen ist ein biomechanisches Wunderwerk. Doch ohne die winzigen Helferlein hinter den Kulissen würde nichts davon so richtig funktionieren. Hormone, Botenstoffe also, sorgen dafür, dass das Zusammenspiel der vielen Akteure im Organismus reibungslos, sinnvoll, zur richtigen Zeit und der Situation angemessen vonstatten geht. Je höher die Entwicklung der Lebewesen, desto komplexere Steuerungsmechanismen sind erforderlich. Die Wissenschaft kennt bis heute rund 150 Hormone, doch es gilt als sicher, dass es noch viele zu entdecken gibt. IMMER DIE RICHTIGE REAKTION. Die Botenstoffe sorgen dafür, dass der Körper die richtige Antwort auf eine Situation gibt: Egal ob es um die Verwertung von Nährstoffen, die Einleitung einer Geburt, Flucht aus einer gefährlichen Situation oder die Heilung einer Wunde geht – immer ziehen Hormone im Hintergrund die Strippen. „Damit Hormone wirken können, müssen sie mit spezialisierten Molekülen an der Oberfläche oder im Inneren der Zielzelle in Wechselwirkung treten. Diese Empfängermoleküle werden als Rezeptoren bezeichnet. Nach spezifischer Bindung des Hormons an seinen Rezeptor wird eine Signalkaskade ausgelöst, die schließlich in die typische Antwort der Zielzelle mündet“, erläutert die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) den Berliner Zeitung | Nr. 09 | 07. September 2016
Ablauf. Es ist nicht überraschend, dass viele Erkrankungen auch mit einem Ungleichgewicht der beteiligten Hormone zu tun haben. Die Endokrinologie wirkt also in fast alle medizinischen Disziplinen hinein. WECHSELWIRKUNG. Genauso wie alle Organe über das Nervensystem miteinander in Verbindung stehen, so sind sie auch über das Endokrinium, also die Gesamtheit aller Hormone, miteinander verbunden. Dabei besteht zwischen dem Nervensystem und dem Endokrinium eine sehr enge Wechselbeziehung. So ist das Gehirn eine bedeutende Hormondrüse. Umgekehrt aber ist das Gehirn auch Zielorgan zahlreicher Hormone (z.B. Gonaden-, Schilddrüsen-, Nebennierenhormone).
Erster Hormontag Am 17. September findet erstmals der „Deutsche Hormontag“ statt. Die Mitglieder der DGE gestalten diesenTag im gesamten Bundesgebiet mit zahlreichen Veranstaltungen vomTag der Offenen Tür über Workshops und Vorträge über häufige oder seltenere endokrinologische Krankheiten. Sie richten sich an Patienten, Angehörige und Interessierte. www.endokrinologie.net
ob wir groß oder klein, dick oder dünn werden, unsere Knochen stark oder schwach sind, unsere Gefäße verkalken oder jung bleiben, welche Gefühle wir haben, ob wir Sexualität erleben, gestresst sind oder ruhig bleiben – das und vieles mehr wird von Hormonen gesteuert. Ja, die Hormone regieren uns! Sie sind die Botenstoffe unseres Körpers und stellen neben den Nervenzellen die Kommunikation zwischen den Organen sicher. Ein Zuviel oder Zuwenig kann schwere, sogar lebensgefährliche Krankheiten auslösen. Endokrinologie ist die Lehre von den Hormonen; Endokrinologen sind die Spezialisten. Weil Hormone nahezu alle Körperfunktionen entscheidend beeinflussen, gibt es für sie Berührungspunkte mit nahezu allen anderen medizinischen Disziplinen. Das wird auch sehr deutlich, wenn man sich neben den vielen seltenen Krankheitsbildern der Endokrinologie – wie Erkrankungen der Hirnanhangdrüse, der Nebennieren oder der Nebenschilddrüse – die sogenannten Volkskrankheiten wie Osteoporose, Schilddrüsenerkrankungen, Fettstoffwechselstörungen, Zuckerkrankheit, Übergewicht und Bluthochdruck vor Augen führt: Sie gehören in das Fachgebiet der Endokrinologie. Schon aufgrund der Vielzahl von Betroffenen werden die Patienten in der Regel kompetent von Hausärzten behandelt, aber in besonderen Fällen sind die Spezialkenntnisse der Endokrinologen gefragt. Um über diese Bedeutung zu informieren, hat die deutsche Gesellschaft für Endokrinologie 2016 erstmalig einen Deutschen Hormontag initiiert. Patienten, Angehörige und Interessierte werden über typische endokrinologische Krankheitsbilder informiert. Am Donnerstag, den 15. September darf ich von 16 bis 18 Uhr im HELIOS Klinikum Berlin-Buch gemeinsam mit Experten unseres Krankenhauses vier wichtige Themenkomplexe der Endokrinologie vorstellen: „Die Schilddrüse – kleines Organ mit großer Wirkung“, „Osteoporose – wenn die Knochen brüchig werden“, „Übergewicht und seine Folgen“ und „Cholesterin als Risikofaktor – do you know your number“. Sie sind herzlich eingeladen!
Mit guten Wünschen für Ihre Gesundheit, Ihr Michael Ritter
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Rehabilitation
Leistungen zur medizinischen Rehabilitation dauern in der Regel
drei Wochen
Gasteditorial von Dipl.-Med. Karen Bienek Chefärztin in der RehaTagesklinik im Forum Pankow
Haare kämmen, sich anziehen, Essen zubereiten – mit Schulterschmerzen wird häufig jeder alltägliche Handgriff zur Qual. Jeder zehnte Deutsche ist einmal in seinem Leben von Schmerzen in der Schulter betroffen. Ursachen gibt es viele: Verletzungen durch Arbeits- oder Sportunfälle, Entzündungen oder Verschleiß. Durch gezielte Therapie können Schmerzen und Bewegungseinschränkungen auch nach Operationen oft langfristig behoben werden. Die Schulter ist das beweglichste unserer Gelenke. Das große Kugelgelenk ist nicht – wie beispielsweise die Hüfte – in einer Gelenkpfanne verankert, sondern wird durch ein filigranes Geflecht aus Muskeln, Sehen und Bändern gehalten. Ist dieses komplexe System nicht mehr in der Balance, treten Schmerzen auf. Bei Erkrankungen der Schulter versuchen Mediziner zunächst, das nicht-operative Behandlungsspektrum auszuschöpfen. Durch gezieltes Training können die Ergebnisse einer solchen konservativen Therapie häufig stabilisiert werden. Dieses kann im Rahmen einer Physiotherapie oder aber auch in einer ambulanten Rehabilitationseinrichtung erfolgen. Hier kommen die Patienten tagsüber zur Behandlung in die Klinik und können anschließend in ihre gewohnte Umgebung nach Hause zurückkehren. Ist eine Operation unumgänglich, folgt nach einer vier- bis sechswöchigen Heilungsphase eine intensive Rehabilitation. Abhängig von der Diagnose und den Lebensumständen des Patienten kann diese stationär oder ambulant durchgeführt werden. Ein multimodales Rehabilitationsprogramm aus Krankengymnastik, physikalischer Therapie, Sport- und Gelenktherapie sowie Entspannung hilft, die Beweglichkeit und Kraft des Gelenks wiederzuerlangen. Um mögliche Fehlbelastungen der Schulter langfristig zu vermeiden, sollten die Patienten auch nach überstandener Erkrankung zu Hause weiter trainieren. Dies kann beispielsweise im Rahmen der Intensivierten Rehabilitationsnachsorge (IRENA) oder dem Rehabilitationssport unterstützt werden. Hier besteht die Möglichkeit, auch nach der Reha in der Gruppe unter Anleitung von Therapeuten weiter zu trainieren und das Therapieergebnis zu stabilisieren.
Bilder: Thinkstock/iStock/ kzenon; Joss - Fotolia
Liebe Leserin, lieber Leser,
Für jeden die richtige Reha Ambulant oder stationär – fachlich sind beide Versionen gleichwertig, praktisch bieten sie unterschiedliche Vorteile Frauke Wolf
Mit guten Wünschen für Ihre Gesundheit, Ihre Karen Bienek
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Berliner Zeitung | Nr. 09 | 07. September 2016
Während einer Reha besteht
sechs Wochen lang Anspruch auf
Rehabilitation
Gehaltsfortzahlung, zusätzlich auf Übergangsgeld
Suchtproblematik Reha-Tag Am 24. September findet der Deutsche Reha-Tag 2016 statt. Einrichtungen zeigen bundesweit, wie medizinische, berufliche oder soziale Rehabilitation chronisch kranke und behinderte Menschen dabei unterstützt, am Leben teilzuhaben.
Grundsätze Jeder Mensch hat Anspruch auf Leistungen mit dem Ziel „Reha vor Rente“ und „Reha vor Pflege“
E
s war ein Morgen wie jeder andere: Laura H. hatte die Pferde auf die Weide gelassen und den Stall ausgemistet, jetzt musste sie über die Leiter auf den Dachboden steigen und ein paar Ballen Heu und Stroh holen. „Wie es passiert ist, weiß ich gar nicht mehr, ich bin gestolpert und hingefallen“, berichtet die Versicherungskauffrau. „Dann kam ich kaum die Leiter runter, weil meine rechte Schulter so schmerzte, dass ich mich nicht festhalten konnte.“ PRAXISGERECHT. Statt gleich zum Arzt zu gehen, biss die 32-Jährige, die in Brandenburg nebenberuflich eine kleine Reitanlage betreibt, die Zähne zusammen und versuchte, ihren Alltag so gut es ging zu bewältigen. „Wer hätte sich denn sonst um die Pferde kümmern sollen?“ Doch der Schmerz blieb, der Arm ließ sich kaum noch bewegen. Schließlich ging sie – Wochen später – doch zum Arzt. Diagnose: Die Hauptsehne war angerissen, hing nur noch „am seidenen Faden“. Laura ließ sich operieren – erfolgreich. Aber damit war es nicht getan. Durch die wochenlange Schonhaltung hatte sich die Muskulatur zurückgebildet, das ganze Gelenk musste kontrolliert gestärkt und trainiert werden. Eine medizinische Reha war also angesagt. Das kostete Laura einige schlaflose Nächte: Vor ihrem inneren Auge sah sie sich wochenlang in einer sta-
tionären Einrichtung weit weg von ihren Tieren von einer Übungseinheit zur anderen hasten. FACHLICH GLEICHWERTIG. Deshalb war sie sehr erleichtert, als der behandelnde Arzt ihr von der Möglichkeit einer ambulanten Rehabilitation erzählte und auch gleich eine Reihe von Einrichtungen aufzählte, die sich für Laura in gut erreichbarer Nähe befanden. „Ambulante Rehabilitation ist keine ,Reha light‘. Sie bietet das gesamte komplexe Behandlungsspektrum der stationären Reha – sowohl, was die Ausbildung und die Anzahl der Mitarbeiter betrifft, als auch im
„
Eine ambulate Rehabilitation bietet ebenfalls das gesamte Behandlungsspektrum
Hinblick auf die Ausstattung mit moderner Medizintechnik“, erläutert dazu Karen Bienek, Chefärztin der RehaTagesklinik im Forum Pankow. Erst in den 1990er Jahren entstanden neben den stationären Rehabilitationskliniken die ambulanten Einrichtungen. Mittlerweile gilt im medizinischen Alltag der Grundsatz „ambulant vor stationär“.
Im Mittelpunkt des Reha-Tages steht in diesem Jahr die Sucht. Für Menschen, die abhängig sind von Alkohol, Drogen und Medikamente oder Probleme mit Glücksspiel und exzessiver Mediennutzung haben, steht ein breites Beratungsund Behandlungsangebot zur Verfügung. Allein zur Entwöhnung gibt es 350 Einrichtungen.
Gute Versorgung In der medizinischen Rehabilitation verfügt Deutschland über ein weltweit einzigartiges Netz von Kliniken und Einrichtungen. In mehr als 1.200 Rehabilitations- und Vorsorgeeinrichtungen mit knapp 120.000 Beschäftigten und insgesamt 170.000 Behandlungsplätzen werden Jahr für Jahr rund zwei Millionen Patienten behandelt.
dig zu erreichen, kann tagsüber das ganze Reha-Programm absolvieren und abends in seine gewohnte heimische Umgebung zurückkehren. Das ist für viele Menschen erheblich angenehmer als ein stationärer Aufenthalt. Der wiederum bietet andere Vorteile: Patienten, deren Allgemeinzustand das tägliche Pendeln nicht zulässt oder engma-
schige Betreuung erfordert, sind hier häufig besser aufgehoben. Insbesondere im Fall von Älteren, bei denen absehbar ist, dass sie nicht ohne weiteres in ihr häusliches Umfeld zurückkehren können, bietet die stationäre Reha den Angehörigen etwas Luft, um die künftige Lebenssituation zu organisieren und vorzubereiten. Und Menschen, deren
Einladung zum
Deutschen Rehatag am Donnerstag, 29.09.2016 Thema„Schulter“
17.00 – 18.00 Uhr Konservative und operative Behandlungsmethoden bei Schultererkrankungen Dr. med. Bernd Dreithaler, Chefarzt Dr. med. Anke Tobusch, Oberärztin Vivantes Humboldt-Klinikum, MVZ Pankow 18:00 – 18:15 Uhr Ambulante Rehabilitation Dipl.-Med. Bienek, Chefärztin ab 18:30 Uhr Aktiv-Kurse á 30 Minuten Schultergruppe und Entspannungsgruppe unter Anleitung von Therapeuten
www.reha-pankow.de
INDIVIDUELLE WAHL. Wer mobil genug ist, die Einrichtung täglich selbststän-
Berliner Zeitung | Nr. 09 | 07. September 2016
schöngesund | 05
Rehabilitation
Unter Umständen zahlt die Kasse eine
Haushaltshilfe für die Dauer der Reha
Kurz & kompakt Um Patienten bei der Wiedererlangung oder dem Erhalt körperlicher, beruflicher oder sozialer Fähigkeiten zu unterstützen und Einschränkungen abzuwenden, gibt es drei Arten von Rehabilitationsleistungen: die medizinische Reha mit dem Ziel, Behinderungen oder Pflegebedürftigkeit vorzubeugen, sie zu beseitigen oder Verschlimmerungen zu verhüten, die berufliche Reha zur (Wieder-)Eingliederung ins Arbeitsleben sowie die soziale Reha, die auf die Bewältigung der alltäglichen Anforderungen und Wiedereingliederung in das soziale Umfeld abzielt.
Welcher Träger? Rehabilitationsleistungen sind Aufgabe von gesetzlichen Kranken-, Renten- und Unfallversicherungen sowie der Bundesagentur für Arbeit. Grundsätzlich haben alle Versicherten – also auch Rentner, mitversicherte Ehepartner, Jugendliche und Kinder – Anspruch auf Leistungen. Welcher Träger zuständig ist, muss der Versicherte nicht wissen: Wo immer der Antrag auf Reha eingeht, muss die Zuständigkeit binnen zwei Wochen geprüft werden. Ob die Reha genehmigt wird, muss drei Wochen nach Eingang geklärt sein.
Wie beantragen? Den Antrag stellt der Versicherte selbst, in der Regel mit seinem Arzt zusammen. Ein ärztliches Gutachten sollte dem Reha-Antrag beigelegt werden. Jeder Träger hat einen ärztlichen Dienst, der über die Genehmigung entscheidet. Wird ein Antrag abgelehnt, muss binnen vier Wochen schriftlich widersprochen werden. Sinnvoll ist es in dem Fall, ein Gutachten des jeweiligen Ärztlichen Dienstes anzufordern, damit nicht rein „nach Aktenlage“ entschieden wird. Es gibt flächendeckend „Gemeinsame Reha-Servicestellen“, in denen die Fäden zusammenlaufen und der Antragsteller aus einer Hand alle Informationen bekommt. reha-servicestellen.de
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Bilder: Thinkstock/ Wavebreak Media/iStock/monkeybussiness, greenwatermelon
Welche Reha?
In jeder Reha-Einrichtung erstellt ein Spezialistenteam in Absprache mit dem behandelnden Arzt ein Therapieprogramm
Problematik eher im psychischen – Burnout, Depression, Sucht – oder psychosomatischen Bereich – Migräne, Rückenschmerzen – liegt, haben fern von ihrem Alltag eine bessere Möglichkeit zur Neuorientierung und inneren Sammlung. Deshalb hängt es stark vom Krankheitsbild ab, welche Form der Wiedereingliederungs-Behandlung für welchen Patienten die beste ist. In jeder Reha-Einrichtung erstellt ein Spezialistenteam in Absprache mit dem behandelnden Arzt ein Therapieprogramm. In regelmäßigen Teamsitzungen von Ärzten, Therapeuten und Pflegern werden Fortschritte und Probleme begutachtet, das Programm möglicherweise neu justiert. KEINE MEHRKOSTEN. Von den Kosten her macht es für die Versicherten keinen Unterschied, für welchen Weg sie sich entscheiden. Der Versicherungsträger übernimmt die Kosten für Reise, Unterkunft, Verpflegung, ärztliche Betreuung, therapeutische Leistungen und medizinische Anwendungen, Für stationäre Reha müssen pro Tag lediglich zehn Euro zugezahlt werden – schließlich müsste man sich ja auch daheim ernähren. Diese Zuzahlung ist auf 420 Euro je Kalenderjahr begrenzt. Möchte jemand eine andere als die ihm zugewiesene stationäre Klinik aufsuchen, muss er die möglicherweise höheren Reisekosten selbst tragen. Voraussetzung für die übrige Kostenübernahme ist natürlich, dass
die selbst gewählte Klinik für die konkrete Problematik auch als qualifiziert ausgewiesen ist. WIRTSCHAFTLICH. Für die Kostenträger und damit die Solidargemeinschaft ist die ambulante Version – bei gleicher Erfolgsaussicht – natürlich die günstigere Lösung, daher der Grundsatz „ambulant über stationär“. Dass Deutschland eines der besten Systeme nicht nur für die medizinische, sondern auch für die berufliche und soziale Rehabilitation verfügt, hat ebenfalls eine wirtschaftliche Komponente: Indem durch geeignete Reha-Leistungen vorzeitiges Ausscheiden aus dem Berufsleben oder bei NichtBerufstätigen der Eintritt von Pflegebedürftigkeit vermieden wird, werden den Renten-, Kranken- und Pflegekassen Beitragszahler erhalten und Kosten erspart.
BÜROKRATIE. Für die Patienten stehen daher Reha-Leistungen beinahe unbegrenzt zur Verfügung: Solange Aussicht auf Besserung besteht, können Maßnahmen bewilligt werden. Insbesondere bei neurologischen Erkrankungen – Schlaganfall, Parkinson – oder unumkehrbaren Behinderungen können sich Reha-Leistungen wie Logopädie oder Physiotherapie also über viele Jahre hinziehen. Ein Manko des Systems: bürokratische Hindernisse. Wo Betroffenen oder Angehörigen die Kapazität und die Ausdauer fehlt, alle Möglichkeiten zu erkunden und eventuell auch gegen Widerstand durchzusetzen, landen manche Patienten entweder in der Frührente oder im Pflegeheim, obwohl es doch Wege gegeben hätte, sie zumindest noch eine Zeitlang in einem aktiven, selbstbestimmten Leben zu stabilisieren.
Reha-Organisation selbst in die Hand nehmen Das „Persönliche Budget“ für behinderte oder von Behinderung bedrohte Menschen ist eine besondere Form der Leistungserbringung. Betroffene sollen hier ihren Reha-Prozess selbst gestalten, indem sie die Leistungen selbst organisieren. Ihnen steht ein monatliches, trägerübergreifendes
Budget zur Verfügung, das sie für Ausgaben im Zusammenhang mit ihrer Erkrankung einsetzen können. Beispiele: behindertengerechtes Auto, Haushaltshilfe, Reha-Sport. Ansprechpartner sind die Leistungsträger oder deren gemeinsame Servicestelle.
Berliner Zeitung | Nr. 09 | 07. September 2016
Der IGeL-Monitor der Gesetzlichen Krankenkassen listet
41 entsprechende Angebote
Kalkschulter
auf ‒ die wenigsten werden positiv bewertet
Bild: Thinkstock/iStock/Staras
Stoßwelle gegen Kalk IGeL-Therapie verspricht schmerzfreie und bewegliche Schulter
U
nklare Schulterschmerzen weisen oft auf eine „Kalkschulter“ hier – hier behindern abgelagerte Kalkklümpchen die Arbeit der Sehnen und der Muskulatur in der engen und komplizierten Gelenkstruktur. Die Schmerzen können ein kaum erträgliches Maß annehmen. Manchmal lösen sich die Klümpchen von selbst wieder, das tut dann noch einmal besonders weh. POSITIV BEWERTET. Die Krankenkassen zahlen gezielte Behandlungen – etwa eine Schmerztherapie oder sogar eine Operation, in der die Kalkablagerungen entfernt und der Bewegungsapparat wieder „gängig“ gemacht wird. Eine Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL), die der Patient selbst zahlen muss, ist dagegen die Extrakorporale Stoßwellentherapie, die verspricht, die Kalkablagerungen durch
Schallwellen zu zertrümmern. Seit 20 Jahren wird diese Technik gegen Nieren- oder Gallensteine eingesetzt. Bereits seit einigen Jahren sehen die Krankenkassen „Hinweise auf einen erheblichen Nutzen“ der Stoßwellentherapie auch gegen die Kalkschulter. Es gibt zwei Verfahren: Die radiale Stoßwelle dringt nicht tief ein, wirkt eher wie eine Massage. Hier kostet eine Sitzung unter 40 Euro. Mit bis zu 200 Euro ist die fokussierte Stoßwelle, die auf einen bestimmten Punkt im Gewebe zielt, deutlich teurer, aber auch wirksamer. Nebenwirkungen der Behandlung können Blutergüsse, Hautschäden oder Rötungen sein, was durch Schmerzlinderung und mehr Beweglichkeit aufgeElfie Seidler wogen wird.
Wenn es ohne äußeren Anlass schmerzt, sind oft Kalkklümpchen schuld
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Dienstag, 27. September 2016 Veranstaltungsort HELIOS Klinikum Berlin-Buch Konferenzraum Cafeteria Schwanebecker Chaussee 50 13125 Berlin Beginn: 18 Uhr Einladung zum HELIOS Chefarztvortrag:
Schmerzpatient – (k)ein Schicksal?
Schmerzpatient – (k)ein Schicksal?
➔ Referentin: Dr. med. Kortina Lück, leitende Oberärztin der Klinik für Anästhesiologie, perioperative Medizin und Schmerztherapie
D
Eintritt frei, Ende gegen 19:30 Uhr Anmeldung nicht erforderlich
ie Zahl der Menschen, die unter chronischen Schmerzen leiden, nimmt deutschlandweit zu. So ging man vor zehn Jahren noch von 17 Prozent der Bevölkerung aus, doch ist diese Zahl nach dem Barmer-GEK-Arztreport 2016 auf mehr als 30 Prozent gestiegen. Folgenreich. Die Betroffenen leiden auch unter Folgesymptomen. Für Berufstätige gibt es häufiger Krankheitstage. Das führt nicht nur zu finanziellen Einbußen, sondern auch zum Abnehmen sozialer Kontakte, unter dem auch betroffene Rentner leiden. Außerdem kommt es oft zu einem
„Schonverhalten“, aus dem sich Funktionsverluste des Bewegungsapparates ergeben können. Auf Dauer verändert sich auch die psychische Situation vieler Menschen: Angststörungen und Depressionen treten auf. Die Vielzahl an Begleitsymptomen macht die Therapie von chronischen Schmerzpatienten schwierig. Sie ist nur interdisziplinär erfolgreich. Dr. med. Kortina Lück stellt in ihrem Vortrag ein multimodales Behandlungskonzept zur Verbesserung der Lebenssituation vor, damit der Schmerz keine Schicksalserkrankung wird. Dr. Lück: „Multimodal bedeutet, dass gleichzeitig verschiedene Methoden
unterschiedlicher Fachbereiche in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen ärztlichen Schmerztherapeuten, Fachärzten, Psychologen und Physiound Ergotherapeuten eingesetzt werden.“ Einblick in multimodale Behandlung. Die Zuhörer bekommen einen Überblick über das individuelle Vorgehen und das Behandlungsprogramm, zu dem auch viele bewegungstherapeutische Aktivitäten, Physio- und Ergotherapie, Entspannungstherapie sowie Vorträge gehören. Die Medizinexpertin beantwortet außerdem gerne Fragen.
Parkplätze vorhanden. Buslinie 893: direkte Anbindung des Klinikums zur S-Bahn Berlin-Buch
Dr. med. Kortina Lück
HELIOS Klinikum Berlin-Buch | Klinik für Anästhesiologie, perioperative Medizin und Schmerztherapie Leitende Oberärztin: Dr. med. Kortina Lück | kortina.lueck@helios-kliniken.de Schwanebecker Chaussee 50 | 13125 Berlin | (030) 9401-53200 | www.helios-kliniken.de/berlin-buch
Berliner Zeitung | Nr. 09 | 07. September 2016
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700.000 Menschen stecken sich Jahr für Jahr in Deutschland mit
Gürtelrose
den Windpocken an ‒ per Tröpfcheninfektion
Kurz & kompakt Zyklus-Apps sollen Frauen dabei helfen, ihre fruchtbaren Tage zu bestimmen. Das kann hilfreich für Frauen sein, die schwanger werden möchten. Wer eine Schwangerschaft zuverlässig verhindern will, greift aber lieber auf gängige und sichere Verhütungsmethoden wie Kondom, Pille oder Spirale zurück, rät die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie. Die Daten der digitalen Helfer richtig zu interpretieren, ist für Laien schwierig. Wer einen unregelmäßigen Zyklus hat oder den Computer falsch bedient, ist damit nicht viel schlauer als mit einem normalen Thermometer, Bleistift und Kalender. (gkl)
Holunderbeeren nicht roh Schwarze Holunderbeeren haben jetzt Saison. Allerdings dürfen die Beeren nicht roh gegessen werden, da sie einen Stoff enthalten, der Blausäure freisetzen kann. Holunder wird deshalb vor allem für Saft, Gelee und Likör verwendet. Gesund sind die Beeren in jedem Fall: Sie stärken das Immunsystem und wirken entzündungshemmend. Heißer Holundersaft ist ein altes Hausmittel gegen Erkältung. (gkl)
Keine Krankheit Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen: Manche Frauen bekommen in den Wechseljahren solche Beschwerden. Gängig ist eine Hormonbehandlung. Aber die Symptome gehen bei fast allen Betroffenen auch von selbst wieder weg. Im Schnitt bekommen Frauen mit 51 Jahren ihre letzte Regel. Meist dauern die Wechseljahre dann noch einige Jahre. (gkl)
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Bilder: Thinkstock/iStock/jarun011, inventbart,AnaBGD
Nicht zuverlässig
Das böse Erbe der Windpocken Die Gürtelrose entsteht durch dasselbe Virus und bricht aus, wenn die Abwehr geschwächt ist – Herpes Zoster kann sehr schmerzhaft und gefährlich sein
W
indpocken – das klingt nach harmloser Kinderkrankheit. Ist es meistens auch. Das Tückische ist nur, dass das Varizella-Zoster-Virus, das zu den Herpesviren gehört und die Windpocken auslöst, sich auch nach Abklingen der Symptome im menschlichen Körper einnistet. Und das ein Leben lang. Wenn der Organismus geschwächt ist, kann das Virus eine oft sehr schmerzhafte oder gar lebensbedrohliche Gürtelrose – Fachausdruck Herpes Zoster – auslösen. KOMPLIKATIONEN. Anders als die Windpocken befällt die Gürtelrose nicht den ganzen Körper, sondern nur eine Region. Sie tritt gern, aber nicht nur in einem Streifen um die Leibesmitte – daher der Name – auf, sondern auch an Brust, Rücken, Bauch und Kopf. Typischerweise fühlt sich der Betroffene zunächst abgeschlagen, eventuell fiebrig, die betroffene Hautstelle schmerzt und juckt. Erst später zeigen sich Hautrötung und Bläschen, die mit Blut gefüllt sein können. Die Gürtelrose ist nicht nur schmerzhaft, sie kann unter Umständen auch sehr gefährlich werden, insbesondere, wenn Auge oder Ohr betroffen sind. Hier dro-
hen Sehstörungen bis hin zur Erblindung, vom Ohr aus eine Gesichtslähmung. Selten breitet sich die Gürtelrose auf den gesamten Körper oder die inneren Organe aus oder führt zu einer Hirnhautoder Gehirnentzündung. Eine Gürtelrose kann so schmerzhaft sein, dass sie auch nach ihrem Verschwinden eine dauerhafte Schmerzerkrankung nach sich ziehen kann – die „postzosterische Neuralgie“. Welche Körperregion
Impfung Auch wer gegen Windpocken geimpft ist, kann eine Gürtelrose bekommen – dies ist allerdings selten, und die Erkrankung verläuft dann milder. Seit 2004 empfiehlt die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut eine Windpockenimpfung für Kinder. Seit 2013 gibt es zudem einen Impfstoff, der Gürtelrose vorbeugt. Er ist für Personen über 50 gedacht.
betroffen ist, liegt daran, wo sich die Varizella-Zoster-Viren nach der Windpocken-Infektion angesammelt haben – bevorzugt in den Hirnnerven oder den Nervenwurzeln des Rückenmarks. Unter Stress, alters- oder krankheitsbedingter Abwehrschwäche, nach Verletzungen oder aufgrund von Medikamenten, die das Immunsystem schwächen, können die Viren aktiv werden. Sie verbreiten sich dann entlang des „Heimatnervs“ bis nach außen zur Haut. VIRUS STOPPEN. Angesichts der drohenden Komplikationen ist es selbstverständlich, dass eine Gürtelrose möglichst früh konsequent behandelt werden muss: Während antiseptische Lösungen den betroffenen Hautstellen Linderung verschaffen, wird das Virus selbst mit Tabletten oder Infusionen bekämpft. Wichtig ist, gleichzeitig eine wirksame Schmerztherapie einzuleiten, damit sich kein Schmerzgedächtnis und damit eine postzosterische Neuralgie bildet. Ist kein Grund für den Ausbruch erkennbar, wird der Arzt nach Krankheiten suchen, die das Immunsystem schwächen, etwa ein Tumor oder eine HIV-Infektion. Frauke Wolf
Berliner Zeitung | Nr. 09 | 07. September 2016
Rätsel scherzhaft: Jäger
zufügen (Leid)
kleines Bild für einen Projektor
Wertpapier
PapyrusherOnlineboot Heyerkommen Gespräch dahls
verwirrt Kurzform von Maria
Display von Ortungsgeräten
kurzer Augenblick
lateinisch: Stunde
Stadt in den Niederlanden
Gebirge auf Kreta
Festlegung, Vorschrift
Das Magazin für Medizin und Wohlbefinden
Bleiben Sie „schön gesund“
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einen vortropische sichtigen GemüseWink schote geben
Frühlingsmonat
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Laubbaum, Rüster großer Servierteller
Erdteil
Flussrand französisch: eins einschränkendes Wort
französisch: der
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sortieren
poetisch: Liebe
geistig
Rheinzufluss in der Schweiz
Fußballzuspiel v. d. Seitenlinie
Staatsangestellter
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Benennung
InternetKürzel für Deutschland
edles Vollblutpferd
beginnend mit
verdrießen Verbannungsort Napoleons
auf die Sterne bezogen
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leimen
Frühlingsinsekt
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Haushaltsplan
Auslosung von Gewinnen
Energie
Wir beraten Sie gern!
unbrauchbarer Überrest
TELEFON:
6
030 2327-50
salopp: eine
E-MAIL:
Ritter der Tafelrunde
gesundheit@berlinmedien.com
Drall des Balles
abhängig
Körperorgan
Großvater
Faden aus Fasern
Fischzugergebnis
Hast
Wortteil: halb altes Holzraummaß
Hauptstadt von Albanien
MitGeneralarbeiter- sekretär gruppe der UNO
Wortteil: gleich
Reifeprüfung (kurz)
Spaß, Witz
Zweig des Bauwesens
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in hohem Maße
Geschehensabfolge
beugen, kippen
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UnwahrStraßenheit (... belag und Trug)
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8 2 9 5 1 9 4 6 2 7 8 3 5 3 4 2 6 4 8 3 1 7 5 9 3
6
3 7
1 9
schlechte Luft
Baustil des Mittelalters
verlegen, gehemmt
12
7
8
9
8
1
7
2
3 5
10
4
8
6 9
5 6
11
4 1
Füllen Sie die Felder so aus, dass in jeder Zeile, in jeder Spalte sowie in jedem der Quadrate aus 3 mal 3 Kästchen alle Ziffern von 1 bis 9 genau einmal vorkommen. Das linke Sudoku ist einfach, das rechte schwer. Berliner Zeitung | Nr. 09 | 07. September 2016
an dieser Stelle
Staat in Westafrika
sächsische Stadt an der Elbe
1
Hafenstadt in Brasilien
Streitschrift
3
gut trinkbar
Elch
alter Münchener Flughafen
Vorzeichen
europ. Weltraumrakete
Einzelstück
Oper von Bizet
multipliziert mit
8
12
RM174207
201507
Auflösungen vom letzten Mal
2 9 2 1 3 4 7
6 7 3
5
8
A B A V A E R I P A G F I G A N T W E S K
8 5 1 7 6 4 3 2 9
9 6 7 8 2 3 5 4 1
A G E S P A I R T E A D I A N G O R A R D E H A G P R I K A R N F A R A G E D I B U S R F B F L U G E I A H E B E N N D E P U E R O S O L O S S
4 3 2 5 1 9 7 8 6
3 2 9 6 4 5 1 7 8
7 4 5 2 8 1 9 6 3
1 8 6 9 3 7 2 5 4
C E S A K R I E C H N N T T H A I T A P E L U Z E R N L I G E S B E
Lösungswort: Geselligkeit
6 1 4 3 5 2 8 9 7
5 9 8 1 7 6 4 3 2
2 9 8 7 5 1 4 6 3
6 5 7 3 4 9 1 2 8
5 4 3 1 6 2 9 8 7
9 1 2 8 3 7 6 4 5
B O R E A K
A A V E R L N K T K O J O T E N A S H E UM
2 7 3 4 9 8 6 1 5
U S E R
T E S K P I E M L O L E R N A S M U A R E S H T E T N
A U T O
1 3 4 2 8 6 5 7 9
8 7 6 5 9 4 2 3 1
J M P O E R U O L S T E O H N E A M U H E R T N I L E T P M A M O L E N E I A S S T E E
4 2 5 9 7 3 8 1 6
7 8 1 6 2 5 3 9 4
M E L A N I N S T R A N D E N
3 6 9 4 1 8 7 5 2
schöngesund | 09
Psyche
Schätzungsweise sind bis zu
80.000 Menschen in Deutschland transsexuell
Kurz & kompakt Wenn Kinder sich fremd im eigenen Körper fühlen, wissen Eltern oft nicht weiter. Wenn ein Junge sich etwa als Mädchen fühlt und auch so behandelt werden möchte, ist das erst einmal nur für die Erwachsenen befremdlich: Für das Kind selbst ist dies normal. Meist bringt erst die Pubertät das Thema an den Tag. Es gibt zahlreiche Beratungsmöglichkeiten, per Mail oder telefonisch: www.dgti.org www.trans-kinder-netz.de www.trans-ident.de
Kontakte knüpfen
Ein Urlaub bekommt gerade älteren Menschen gut: Die vielen neuen Eindrücke fordern den Geist und regen ihn an. Aber nicht nur das: Ein Urlaub ist auch eine gute Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen, so das Kuratorium Deutsche Altershilfe. Einander später Urlaubsfotos zu schicken, ist eine gute Möglichkeit, den Kontakt unaufdringlich zu verstetigen. (gkl)
Gesundheit durch Alltagsfitness stärken Wer hat schon Zeit für eine Marathonvorbereitung? Aber es gibt auch ein Mitte zwischen Hardcore-Sport und Stubenhockern. Alltagsfitness lautet die Zauberformel: „Bauen Sie so viel Bewegung in Ihren Alltag ein, wie es geht“, rät Dieter Breithecker von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung. Treppen laufen statt Aufzug, gehen statt Auto fahren – schon kleine Änderungen im Alltag bewegen etwas. „Damit halten Sie Ihren Stoffwechsel auf Trab, und es lassen sich erstaunliche Gesundheitseffekte erzielen“, so Breithecker. Sich regelmäßig viel zu bewegen, senke entscheidend das Risiko von Herzinfarkt, Diabetes, Osteoporose, Krebs oder Depressionen. Voraussetzung für den Gesundheitseffekt sei, dass die körperliche Aktivität Puls und Atmung zumindest leicht beschleunigt – wie etwa durch zügiges Gehen. (dpa)
10 | schöngesund
Bilder: Thinkstock/Hemera Technologies/DigitalVision/iStock/Vmelinda
Hilfe für Eltern
Ganz im Hier und Jetzt Achtsamkeitstraining als Rettung aus dem täglichen Hamsterrad: Wahrnehmen, was ist, nicht, was sein soll
Vergangenheit
Jetzt
Zukunft
I
m morgendlichen Stau schnell einen Kaffee aus dem Pappbecher hinunterstürzen, im Rückspiegel schminken, während schon das Handy brummt und uns von dem bangen Gedanken an das immer noch unvollendete Projekt und den Chef ablenkt. Und der nächste Urlaub ist erst in fünf Monaten... Wer immer mit fünf Dingen gleichzeitig beschäftigt ist, wer während eines Gesprächs schon in Gedanken im nächsten Termin ist, wer berufliche Probleme wälzt, während er mit seinen Kindern spielt – der macht am Ende überhaupt nichts richtig und muss sich nicht wundern, wenn er ausgelaugt und unglücklich wird. KEINE ESOTERIK. „Esst ihr eine Mandarine achtsam, so ist euch bewußt, daß ihr eine Mandarine esst: Ihr erfahrt vollkommen ihren lieblichen Duft und ihren süßen Geschmack. Ist die Mandarine wirklich, dann ist der Mensch, der sie isst, auch wirklich.“ Auf solche buddhistischen Weishei-
ten baut das Achtsamkeitstraining auf, das im privaten und beruflichen Zusammenhang inzwischen zu einer anerkannten Technik zählt – ohne esoterischen Überbau. Unter dem Kürzel MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction) lernen moderne Multitasking-Menschen, wieder im Hier und Jetzt zu leben und damit zu innerer Ruhe und Kraft zu kommen. KLARE WAHRNEHMUNG. Achtsame Menschen sind offen und neugierig, sie beurteilen weder Gedanken noch Empfindungen – und haben weniger Stress. Studien bestätigen, dass Achtsamkeitstraining innere Anspannung reduziert und zahlreiche Beschwerden, auch körperlicher Art, lindern kann. „Mit Achtsamkeit ist eine Haltung gemeint, bei der die Aufmerksamkeit in nicht wertender Art auf den Augenblick gerichtet ist. Damit wird die Wahrnehmung geschärft für das, was ist, und nicht, was sein soll“, sagt Dr. Monika
Berliner Zeitung | Nr. 09 | 07. September 2016
Das Achtsamkeitstraining wurde von Jon Kabat-Zinn von der Universität Massachusetts
Psyche
Ende der 1970er Jahre entwickelt
Kurz & kompakt Streitthema Religion
Ursprung im Buddhismus Der Buddhismus lehrt siie seit Jahrtauseenden: die Achtsamkeit – aufmerksam den Moment wahrzunehmenn. Seit einiger Zeit greift auch die westlicche Psychologie dieses Thema auf.
Akzeptieren, was ist Ziel des Trainings ist es, die Realiität positiv anzunehmen, ohne sie nachh eigenen Maßstäben zu werten unnd durch die Brille von Erwartungeen und Zielen zu verzerren.
Positive Effekte
Graninger, Ärztin für psychosomatische und psychotherapeutische Medizin. SELBSTBESTIMMT. Ziel ist es, etwa in einem Gespräch voll und ganz auf sein Gegenüber und das Thema konzentriert zu sein, seine Arbeit konsequent und selbstbestimmt zu tun, ohne sich von äußeren Störungen in ständig neue Richtungen treiben zu lassen, und seine Freizeit mit allen Sinnen zu genießen. Das erfordert einerseits neue Organisationsformen – zum Beispiel für den täglichen Email-Tsunami. Andererseits lässt sich eine achtsame Haltung nur
durch konsequentes Training verfestigen. So dauern MBSRKurse meist acht Wochen. Teilnehmer lernen hier, wie sie ihren Körper, ihre Gedanken und Gefühle wieder wahrnehmen, wie sie achtsame Dialoge führen und wie diese Einstellung im Alltag aufrecht erhalten. Zentrales Element ist die AchtsamkeitsMeditation, welche dauerhaft in den Alltag übernommen wird. Erfahrungsgemäß möchten selbst Menschen, die gerade hier anfangs skeptisch sind, diesen Moment der inneren Einkehr und Sammlung irgendwann nicht mehr missen. Elfie Seidler
Messbarer Erfolg Die Kalapa Leadership Academy in Bergisch Gladbach hat zumThema Achtsamkeit im Berufsleben ein Forschungsprojekt mit Prof. Niko Kohls von der Ludwig-Maximilians-Universität in München aufgelegt. Darin wurden die Ergebnisse
von Achtsamkeitstrainings von 22 Gruppen mit mehr als 400 Führungskräften ausgewertet. Die Steigerung von Effizienz, Kreativität und Motivation sowie die Reduzierung des individuellen Stresslevels konnte darin nachgewiesen werden.
Bild: Thinkstock/iStock/wavebreakmedia
Achtsamkeiitstraining hilft, Stresss zu reduzzieren unnd den Alltag besser zu bew wältigen. Auch zur Therapie von Angststörunngen, Depresssionen, Schhmerzen, chronisschen Erkrankunngen, Schlafsttörungen, Sucht, Traumata oder Perssönlichkeitssttörungen wird es empfohlen.
Oft herrscht zwischen den verschiedenen Generationen Uneinigkeit beim Thema Religion. Mitunter halten ältere Menschen an den Traditionen ihres Glaubens fest, die Kinder und Enkel haben damit aber gar nichts am Hut. Hier sollte niemand versuchen, den anderen etwas vorzuschreiben. „Das ist ein Eingriff in die Intimsphäre“, so das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA). „Wer jemanden überzeugen möchte, macht sicher mit dem eigenen, gut gelebten Leben die bessere Werbung.“ (gkl)
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Effizienter als Cremes Filabé-Pflegetücher bringen der Haut, was sie braucht – ohne belastende Zusatzstoffe
F
rische, vitale und reine Haut bringt unser Gesicht zum Strahlen. Ziel jedes Hautpflegeprodukts für Frauen und Männer ist es, den natürlichen Erneuerungsprozess zu unterstützen und die Hautzellen optimal mit Wirkstoffen zu versorgen. Voraussetzung: Die Haut wird zuvor porentief gereinigt. Direkte Wirkung. Filabé Gesichtspflegetücher sind eine neuartige Alternative zu Cremes, Injektionen oder anderen kosmetischen Verfahren. Sie bieten eine neue systematische
Verabreichungsmethode: Das mit Wasser befeuchtete Mikro-Fibrillentuch reinigt und sorgt für ein sanftes Peeling. Dadurch wird die Haut gleichzeitig optimal auf die Wirkstoff-Aufnahme vorbereitet. Die im Filabé-Tuch hochkonzentrierten natürlichen Wirkstoffe, die mit Wasser aktiviert werden, dringen so direkt in die Haut ein und können sich dort sofort entfalten. Vorteil: Die Haut wird gezielt mit dem versorgt, was sie braucht. Belastende Inhaltsstoffe herkömmlicher Cremes – Fette, Alkohol, Duft- und
Konservierungsstoffe – fallen ebenso weg wie riskante physische Eingriffe. Viermal effektiv. Filabé-Tücher gibt es in vier Varianten: Moisturizing für eine entspannte, strahlend schöne Haut; Skin Clear gegen unreine und fettige Haut; Anti-Aging zur Glättung von Falten und Straffung der Haut sowie Whitening gegen Pigmentund Altersflecken. Alle Filabé-Tücher wirken in drei Phasen, an deren Ende nach einigen Wochen ein nachweisbar besseres Hautbild steht.
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