Immobilienwelten - Bad und Interieur by Berlin Medien GmbH

Nr. 5, Ausgabe 04./05. Februar 2017

Berliner Zeitung | Berliner Kurier

Immobilienwelten Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design

Bild: Deutsche Fliese / Villeroy & Boch

WOHNRAUM MIT KOMFORT

Bad & Interieur 04 Die Umwelt-Keule

So nah und so grün

Leserfragen

Energetische Sanierung gut und schön: Aber wer sagt, dass die betroffenen Mieter die Hauptlast tragen sollen?

101 neue Wohnungen am Stadtpark Steglitz werden jetzt an ihre glücklichen Bewohner übergeben

Rechtsexperten antworten. Sie stehen unseren Lesern mit ihrem Know-how zur Seite.

KURZ & GUT Makler und andere Firmen, die online Kaufund Dienstleistungsverträge abschließen, müssen auf ihrer Internetseite einen klickbaren Link auf die Online-Streitschlichtungsstelle (OS) der EU aufnehmen. Unterbleibt der Hinweis, kann das zu einer Abmahnung führen. Az.: 29 U 2498/16 | Oberlandesgericht München

Editorial Matthias Jessen Redakteur

Bilder: Diamona & Harnisch

WENN ES EBENSO GRÜN WIE ZENTRAL SEIN SOLL

FALSCHE RECHENMODELLE Vor allem in Großstädten stehen immer mehr Normalverdiener vor der Frage, wie sie sich ihre Wohnung in Zukunft noch leisten können. Der Grund: Wohnungsbaugesellschaften lassen Häuser aufwendig energetisch sanieren, die Mieter bleiben auf den Kosten sitzen. Thematisiert wurde dies auch in der jüngsten Ausgabe des ARD-Magazins „plusminus“. In einem Berliner Fall hatte ein Gerichtsgutachter sowohl den sanierten und auch den unsanierten Teil eines Gebäudes geprüft. Er kam zu dem Ergebnis, dass die Mieter im sanierten Flügel trotz Modernisierung vergleichsweise wenig Energie einsparen. Dabei stand in der Modernisierungsankündigung, dass die Mieter 71 Prozent vom Energiebedarf sparen sollen. Tatsächlich sind es nur 8,8 Prozent an Heizenergie, die gespart werden. Schuld an dieser Misere, so ein renommierter Energie-Experte, sei die Energieeinsparverordnung der Bundesregierung, die den Wohnungsbaugesellschaften falsche Rechenmodelle in die Hand gebe. Fest steht: Der finanzielle Beitrag, den Mieter zum Klimaschutzplan beisteuern müssen, ist viel zu hoch. Mal sehen, wann das auch die Regierung bemerkt.

Der Berliner Projektentwickler Diamona & Harnisch hat das Wohnbauprojekt „Quartier am Stadtpark Steglitz“ fertiggestellt und mit der Übergabe der 101 Wohneinheiten an die neuen Eigentümer begonnen. Das Objekt am Steglitzer Damm 24 ist bereits zu 90 Prozent vermarktet.

Elegante Schwünge vom Architekturbüro Arnold und Gladisch

Buchtipp BEGEISTERNDER LIFESTYLE

Bild: frechverlag

Autorin Nadine Villmann ist Wedding- und Eventstylistin und Gründerin von Deutschlands erstem Vintage-Porzellanverleih Lieschen und Ruth. In ihrem neuen Buch aus dem frechverlag „Hübsch eingedeckt“ inspiriert sie zu herrlich gedeckten Tischen im Modern-Vintage-Stil und verrät Tipps

und Tricks rund um den angesagten Trend. Das Buch hält 13 kreative Tischdekorationen für verschiedene Anlässe wie Gartenparty, Hochzeit, Geburtstag, Weihnachten oder den besonderen Abend mit Freunden bereit (ISBN 978-3-7724-7432-3, 160 S., 22.95 Euro).

MODERNES ENSEMBLE. „Das Quartier am Stadtpark liegt nicht nur in einer zentralen Lage der Hauptstadt, sondern auch direkt am Stadtpark Steglitz und unweit der Schlossstraße. Genau diese reizvolle Kombination aus grüner Oase und Nähe zu einer beliebten Einkaufsstraße mit einem umfassenden Dienstleistungsangebot machen die Wohnungen sehr attraktiv für Interessenten aus dem In- und Ausland“, erklärt Alexander Harnisch, Geschäftsführer von Diamona & Harnisch. Den Mittelpunkt des modernen Gebäudeensembles aus der Feder des Berliner Architekturbüros Arnold & Gladisch bildet ein begrünter Hofgarten, um den sich das sanierte Bestandsgebäude und drei Ergänzungsbauten mit einer Gesamtwohnfläche von 6.841 Quadratmetern gruppieren. Die neuen Wohnhäuser orientieren sich an der umgebenden Bebauung und ergänzen behutsam die existierende Siedlungsstruktur der 1920er Jahre. Die einzelnen Baukörper erhalten ein individuelles Erscheinungsbild. Gleichzeitig sind die Gebäude harmonisch aufeinander abgestimmt, so dass sie gemeinsam als modernes Ensemble erlebbar bleiben.

Impressum Verantwortlich für den Inhalt: Berliner Verlag GmbH Geschäftsführer: Michael Braun, Jens Kauerauf

Anzeigen: BVZ BM Vermarktung GmbH (Berlin Medien), Andree Fritsche Postfach 02 12 84 | 10124 Berlin

Anzeigenannahme: (030) 23 27 - 50

Es gilt die Ergänzungspreisliste quartier und im Weiteren die aktuellen Preislisten (BerlinKompaktNr. 8, Berliner Zeitung Nr. 27 und Berliner Kurier Nr. 30)

Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH, Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin www.berliner-zeitungsdruck.de

Layout, Redaktion und Produktion: mdsCreative Berlin GmbH Karl-Liebknecht-Straße 29, 10178 Berlin

Klaus Bartels (verantwortlich), Nadine Kirsch, Matthias Jessen (030) 23 27 67 12 immobilien@mdscreative.com

Nr. 5, Ausgabe 04./05. Februar 2017

GUTE STUBE IN NASS Der große Trend geht in Richtung individuell eingerichteter, hochwertiger Badezimmer.

ie Grenzen zwischen Badezimmer und Wohnraum verschwimmen: Das Bad entwickelt sich zu einem Ort der Entspannung, Regeneration und Lebensqualität. Nicht nur die reine Funktion, sondern vielmehr der Wellness-Aspekt und das clevere Design von Badmöbeln und Fliesen stehen heute bei der Planung eines Badezimmers im Vordergrund. Und auch die gesellschaftlichen Megatrends machen vor dem Badezimmer nicht halt. So haben Digitalisierung, demographische Entwicklungen und ökologische Aspekte nachhaltig Einfluss auf dessen Nutzung und Gestaltung. Die aktuellen Badkonzepte passen sich erstaunlich innovativ den wandelnden Bedürfnissen der Gesellschaft an. Verschiedene Lebensformen. Barrierefreiheit, Komfort und eine attraktive Bad-Ausstattung sind keine Gegensätze. Ganz im Gegenteil: Bodengleiche Duschen oder ein ebenerdiger Einstieg in die Duschwanne sind nicht nur für ältere oder gehandicapte

Pastellfarben kombiniert mit Messing oder Bronze sind der letzte Schrei

Menschen komfortabel. Ohne Einstiegskanten bieten bodenebene Duschen auch für Familien mit kleinen Kindern großzügige Bewegungsflächen und sind frei von Stolperfallen. Digitale Features wie integrierte Heißwasserbegrenzungen und elektronische Bedienpaneele sorgen außerdem für zeitgemäßen Komfort im Badezimmer. Spiegel-Apps liefern Unterhaltung und Information im Badezimmer: Sie projizieren Nachrichten, Bilder und E-Mails auf den Badezimmerspiegel. Altersgerechte Assistenzsysteme (kurz: AAL) können sogar Alltagstätigkeiten übernehmen. Und auch Bewegungslösungen erleichtern den Alltag. So kann etwa durch ein Vorbeistreichen der Hand oder durch eine Fernbetätigung die gewünschte Spülmenge am WC berührungslos ausgeführt werden Großformatige Fliesen. Experten raten, sich zu Beginn der Planungsphase frühzeitig mit der Gestaltung von Wand- und Boden in ihrem neuen Traumbad zu beschäftigen. Denn beides bestimmt maßgeblich ...

Edler Schiefer, glänzendes Schwarz: Hier wird das Badezimmer zur Rückzugs-Höhle Bilder:Villeroy und Boch (2)

Bilder:Gerberit, Kaldewey

Wohnatmosphäre im Hotel 25hours im Bikini Berlin am Bahnhof Zoo

... die spätere Atmosphäre im fertigen Bad.

Innenarchitekten setzen momentan auf eine möglichst homogone und harmonisch aufeinander abgestimmte Gestaltung von Wand und Boden. Im Wohnbereich und zunehmend auch im Bad sind Großformate angesagt – in allen Farben, oft auch in authentischer Natursteinoptik. Durch den geringen Fugen-Anteil schaffen moderne XXL-Fliesen homogene Flächen, die Räume optisch weiten. Das ist auch der Grund, warum Großformate aktuell sehr beliebt sind: Durch den geringen Anteil an Fugen wird genau diese homogene Flächenwirkung erzielt.

Knifflige Verarbeitung. Noch nie gab es so viele unterschiedliche Fliesenformate. Speziell die diversen Riegel- und Rechteckformate sorgen so auch für einen wohnlicheren Charakter der Wand- und Bodenflächen im Bad. Neben großformatigen Fliesen, erfreuen sich Holzfliesen im „Riegelformat“ großer Beliebtheit. Sie können von Profis im typischen Holzverlegemuster wie Fischgrät und Schiffsboden verlegt werden. Allerdings erfordern diese modernen Fliesen eine technisch-perfekte Verlegung, viel Know-how und praktische Übung – erst recht, wenn es um „knifflige“ Dinge geht wie zum Beispiel bei großformatigen Fliesen oder um Verbundabdichtungen, die bei bodenebenen Duschen erforderlich sind. „Wer sich perfekt verlegte Fliesen wünscht, sollte die Verlegearbeiten einer Fachfirma anvertrauen. Denn ein Meister- beziehungsweise Innungsbetrieb weiß, wie es geht und bietet neben Qualität auch Gewährleistung an. Ein Fachbetrieb wickelt den gesamten Auftrag vom Angebot, über die Planung bis hin zur Ausführung und Koordination perfekt ab“, empfiehlt Jens Fellhauer, Geschäfts-

führer des Bundesverbands Keramische Fliesen e. V. in Berlin. Moderne Lüftung. Mit dem aktuellen Wechsel vom „Nassraum“ zum Wohn- und Entspannungsort wachsen die Anforderungen an die technischen Lösungen.

Bei der Planung frühzeitig mit Wand und Boden beschäftigen Zur angenehmen Atmosphäre tragen möglichst komfortable und geruchslose WCs bei. Damit sich Gerüche erst gar nicht ausbreiten, gibt es beispielsweise ein innovatives WC-Vorwandelement mit einer Abluftlösung ähnlich einer Dunstabzugshaube. Mit Hilfe eines integrierten Radiallüfters erfolgt eine Direktabsaugung der Gerüche schon bei ihrer Entstehung durch das Spülrohr. Eine andere Lösung für ein geruchsfreies WC ist ein integrierter Aktiv-

kohlefilter, der die Gerüche im WC ohne großen Installationsaufwand neutralisiert und sogar zum Nachrüsten geeignet ist. Technische Innovationen und individueller Komfort machen das Bad von einem reinen Funktionsraum zu einem Wohlfühl-Ort, der die Regeneration von Körper und Geist optimal untertstützt. Wie das funktionieren kann, zeigt das Hotel im geschichtsträchtigen Gebäude-Ensemble Bikini Berlin, vis-à-vis vom Berliner Zoo. In den teils offenen Badkonzepten der Suiten befinden sich Badewannen, die mit komfortablen elektronischen Armaturen ausgestattet sind. Musik und andere Audiodateien lassen sich via Bluetooth über die Wanne abspielen, die bei der Wiedergabe als Klangkörper fungiert. So kann der Gast im „25hours Bikini Berlin“ in seine Lieblingsmusik eintauchen.

Ansteigende Temperaturen. Daheim wird Relaxen und Regeneration umso wichtiger, je stressiger der Alltag ist. Die deutsche Sanitärindustrie reagiert auf diesen Trend mit modernen Bediensystemen, die

Bei Geberit werden Licht und Geruchsabsaugung automatisch eingeschaltet, wenn sich jemand dem WC nähert.

Nr. 5, Ausgabe 04./05. Februar 2017

Neue Ideen. Komfort für die ganze Familie bietet beispielsweise eine neuartige Armatur, die den Wasserfluss beim Duschen per Knopfdruck auslösen oder stoppen kann. Sie ist für Situationen und Lebenslagen konzipiert, in denen es vorteilhaft ist, wenn der Wasserfluss beim Duschen oder Baden per Knopfdruck ausgelöst und gestoppt werden kann. Etwa, wenn Gesicht und Augen voller Schaum sind, wenn kleine Kinder alleine duschen möchten, wenn Menschen aufgrund ihres Alters oder eines Handicaps in der Bedienung unsicher sind – oder

wenn einfach etwas mehr Komfort im Bad gewünscht wird. Mit dieser neuen Idee können Kopf- oder Handbrause, Seitendüsen und Wannenbefüllung mit einem einfachen Knopfdruck an-, ab- oder zuschaltet werden. Die mechanischen Drucktasten funktionieren vom Prinzip her ähnlich wie ein Kugelschreiber – sie sind leicht erhöht und rasten bei der Bedienung sanft und hörbar ein, werden dabei jedoch nicht versenkt. Das bedeutet, dass sie auch ohne Hinsehen schnell und sicher betätigt werden können.

Feine Luftbläschen. Ein weiteres Entspannungserlebnis, das zugleich eine kosmetische Wirkung auf die Haut hat, bietet ein Badewannen-System, durch das mikrofeine Luftbläschen ins Badewasser strömen und es mit natürlichem Sauerstoff anreichern. Die Produktion der Hautzellen wird so stimuliert, die Haut porentief gereinigt, die Durchblutung angeregt und Falten werden geglättet. Eine dezente, besonders leise Düse ist bündig in die Seitenwand eingelassen und erzeugt feine Luftbläschen, die hundertmal kleiner sind als bei Whirlbädern und den Sauerstoffgehalt Annette Bulut des Wassers erhöhen.

Ein Gefühl wie im Regenwald: Bild:Kludi

Wasseranwendungen à la Kneipp ermöglichen. Verschiedene Wasserstrahlarten mit wechselnden Temperaturen können beispielsweise in einem Fußbad für die Stimulation der Fußreflexzonen eingestellt werden. Dabei lassen ansteigende Temperaturen die Anspannung aus den Beinmuskeln weichen und beruhigen den Kreislauf. Andere Massagedüsen hingegen regen ihn an – bestens geeignet für eine morgendliche Anwendung. Spezielle Gießrohre – am Waschtisch oder in der Dusche installiert – stimulieren mit kaltem Wasser die Durchblutung der Unterarme und Beine.

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WOHNEN IM ALTER Eine Studie belegt, dass sich viele Deutsche zu spät mit ihrer Wohnsituation beschäftigen, wenn sie aus dem Arbeitsleben ausgeschieden sind. Der Umbau der Wohnung oder des Eigenheims wird dann teuer.

ie Gesellschaft wird immer älter, das Thema „Wohnen im Alter“ immer wichtiger. Trotzdem steht es für viele Deutsche nicht auf der Tagesordnung. Der Staat hat das Problem längst erkannt. Am 1. Januar 2017 ist die nächste Stufe des Pflegestärkungsgesetzes (PSG) in Kraft getreten. Beispielsweise sind die bisherigen drei Pflegestufen durch fünf Pflegegrade ersetzt worden. Dass das PSG aber auch beim barrierefreien Umbau der eigenen vier Wände hilft, wissen die wenigsten Menschen. Selbstbestimmt leben. Laut der neuen Studie „Wohnen im Alter 2016“ des Meinungsforschungsinstituts Innofact im Auftrag von thyssenkrupp haben 54 Prozent der Deutschen davon noch nichts gehört. Dabei möchte ein Großteil auch im Rentenalter seine eigenen vier Wände nicht verlassen müssen. Welche Hilfsmittel dies ermöglichen und wie sich das Zuhause barrierefrei umbauen lässt, beschäftigt jedoch nur sehr wenige. Ein Drittel aller Deutschen ab 40, ab 60 Jahre immer noch 28 Prozent schenken dem Thema laut Studie bisher kaum bis gar keine Beachtung.

Bilder: thyssencrupp Encasa

Ein Großteil der Deutschen möchte auch im Alter im vertrauten Zuhause wohnen bleiben. Dafür müssen aber Umbauten vorgenommen werden.

„Breite Aufklärung und Initiativen sind hier dringend notwendig. Denn jeder soll frei bestimmen können, wie und wo er im Alter leben möchte“, fordert Markus Liesen, Geschäftsleitung bei thyssenkrupp Encasa, einer der führenden Anbieter von Treppen- und Plattformliften. Staatliche Hilfen. Klare Vorstellungen dazu, wie sich ein Leben zu Hause im Alter gestalten lässt, haben die Deutschen dennoch. Hier favorisieren sie laut der aktuellen Studie einen barrierefreien Eingangs- und Sanitärbereich. Außerdem stehen die Inanspruchnahme von Pflegediensten sowie der Einbau von Treppenliften mit auf der Wunschliste für ein bequemes Wohnen im Alter. Ein Umbau des Eigenheims ist natürlich mit Kosten verbunden. Diese muss man aber nicht alleine bewältigen. Es gibt einige Finanzierungshilfen. Durch das Pflegestärkungsgesetz lassen sich unter bestimmten Voraussetzungen bis zu 4.000 Euro, bei pflegebedürftigen Ehepaaren bis zu 8.000 Euro an Zuschüssen beantragen. Außerdem fördert

das Kreditinstitut für Wiederaufbau (KfW) das Schaffen von Barrierefreiheit in den eigenen vier Wänden. „Ein Treppenlift kostet ungefähr so viel wie nur drei Monate in einem Pflegeheim. Die Investition in die Barrierefreiheit der eigenen vier Wände lohnt sich also“, sagt Markus Liesen. (mje/djd)

mehr... Das Dritte Pflegeleistungsstärkungsgesetz Hintergrund ist die Tatsache, dass der größte Teil der Pflege vor Ort stattfindet. Damit Pflegebedürftige und ihre Angehörigen sowie Menschen, die künftig Hilfe benötigen, sich gut über die Leistungen der Pflegeversicherung informieren können, wird die Pflegeberatung gestärkt und die Zusammenarbeit der Verantwortlichen in den Kommunen ausgebaut. Das Gesetz ist ein weiterer Baustein für eine bessere Bezahlung der Altenpflegekräfte. Außerdem werden die Kontrollmöglichkeiten ausgebaut, um Pflegebetrug noch wirksamer zu verhindern und Pflegebedürftige, ihre Angehörigen, aber auch die Versichertengemeinschaft noch besser davor zu schützen..

Nr. 5, Ausgabe 04./05. Februar 2016

Schlecht: Bricht Streit aus, kommen Bauarbeiten oft zum Stillstand

Bilder: djd/Bauherrschutzbund

BAUEN MIT KONTROLLE Wer sich den Traum vom eigenen Heim erfüllt, braucht alles, nur keinen Rechtsstreit. Der Bauherren-Schutzbund gibt Tipps, wie Auseinandersetzungen verhindert werden können.

erichtliche Auseinandersetzungen beim Bauen kosten Nerven, ziehen sich oft lange hin – und richtig teuer können sie auch noch werden. Davor warnt die Verbraucherschutzorganisation Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB), die zu diesem Thema gemeinsam mit dem Institut für Bauforschung Hannover e.V. (IFB) über 1.300 baurechtliche Mandate ausgewertet hat. Bei mehr als 50 Prozent der Auseinandersetzungen vor Gericht waren Baumängel vor oder nach der Bauabnahme das Thema. Danach folgen mit 22 Prozent die Themen Vertragsverstöße und Klagen auf Schadensersatz. Und bei etwa 10 Prozent der untersuchten Fälle ging es um Insolvenzen der Auftragnehmer. Der durchschnittliche Streitwert lag bei beachtlichen 26.000 Euro, bei knapp kalkulierten Bauprojekten kann das ein hohes Risiko und im Zweifel sogar das Aus für das Projekt bedeuten. Risiko minimieren. Kommt es zum Rechtsstreit, tragen Verbraucher ein relativ hohes Risiko. Zum einen sind die Kosten eines Baurechtsstreits in vielen Fällen nicht von der Rechtsschutzversicherung gedeckt. Zum anderen ist der Ausgang in vielen Fällen ungewiss – in 38,5 Prozent der Fälle kam es lediglich zu ei-

nem Vergleich. Die Verfasser der Studie raten deshalb dazu, das Risiko eines Rechtsstreits bereits im Vorfeld eines Bauvorhabens zu minimieren. Sinnvoll sei zum Beispiel eine Prüfung des Bauvertrags durch einen unabhängigen Dritten, etwa einen Vertrauensanwalt des BSB. Geprüft wird dabei zum Beispiel, wie aussagekräftig die Bau- und Leistungsbeschreibung ist und ob sie den Vorstellungen des Bauherrn tatsächlich entspricht. Unter die Lupe genommen wird auch der Bauvertrag selbst, denn in vielen Vertragswerken finden sich Klauseln, die den Verbraucher benachteiligen – bis hin zu gesetzlich unzulässigen Vereinbarungen zuungunsten des Bauherrn. Mehr Informationen und Ansprechpartner dazu gibt es unter www.bsb-ev.de. Sparsame Alternative. Vor dem Risiko einer Insolvenz gibt es keinen hundertprozentigen Schutz, doch es lässt sich mit relativ einfachen Mitteln minimieren. Sinnvoll und wichtig sind hier zum Beispiel Bonitätsbewertungen des Bauunternehmens, etwa über die Creditreform, die ebenfalls im Rahmen einer Vertragsprüfung eingeholt werden können. Damit die vereinbarte Leistung und Qualität auch tatsächlich erreicht werden, empfiehlt sich zudem eine baubegleitende Qualitätskontrolle. Dabei

überprüft ein unabhängiger Bausachverständiger in bestimmten Abständen den Fortgang der Arbeiten auf der Baustelle, untersucht sie auf Baumängel und kontrolliert die Qualität der Ausführung. Kommt es zu Mängeln oder Versäumnissen, lässt sich deren Behebung schnell anmahnen. Und in der Regel werden dadurch aufwändige gerichtliche Auseinandersetzung nach Abschluss der Bauarbeiten überflüssig. Ulf Teichert/djd

mehr... Bauherren-Schutzbund Seit seiner Gründung im Jahr 1995 vertritt der Bauherren-Schutzbund bauorientierte Verbraucherinteressen privater Bauherren im Alt- und Neubau, von Immobilineerwerbern und Wohneigentümern. Der Schutzbund bietet bundesweit unabhängige Verbraucherberatung im Bau- und Immobilienbereich an und ist vom Deutschen Bundestag als Vertreter von Bürgerinteressen anerkannt. Die Berater des Bauherren-Schutzbundes engagieren sich für Verbraucherschutz, verpflichten sich zur Unabhängigkeit in der Beratung und bieten eine hohe Fachkompetenz.

Immobilienwelten

Nr. 5, Ausgabe 4./5. Februar 2017

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RECHT

EXPERTEN ANTWORTEN Nutzen Sie diesen exklusiven Service und schicken uns Ihre Fragen per E-Mail.

Gemeinsam mit anderen Käu-

Richtig ist, dass eine WEG erst entsteht,

mieter die Buchung mit der Begründung

fern haben wir die Eigentums-

wenn der erste Erwerber auch als Eigen-

zurückgezogen, dass er fünf Personen

wohnungen in unserem Neubau über-

tümer im Grundbuch eingetragen wurde.

nicht aufnimmt. Hat er sich schadener-

nommen, diese werden auch teils von

Das wird hier mangels Abnahme des Ge-

satzpflichtig gemacht?

Mietern, teils von Käufern genutzt. Da

meinschaftseigentums noch nicht der Fall

viele Baumängel vom Sachverständi-

sein. Dennoch ist bereits eine sogenannte

gen ermittelt wurden, erfolgt zurzeit

„werdende Eigentümergemeinschaft“ ent-

rienwohnung nur an den geschlossenen

keine Abnahme des Gemeinschaftsei-

standen (BGH, Urteil v. 05.06. 2008, Az. V ZB

Vertrag gebunden. Die Bezeichnung „Per-

gentums durch die Eigentümer. Den-

85/07). Diese kann einen Wirtschaftsplan

son“ beinhaltet dabei keine Einschränkung

noch entstehen Kosten für Aufzug, Hei-

und Jahresabrechnungen beschließen und

hinsichtlich des Alters oder der Größe ei-

zung, Versicherungen. Ab wann können

Hausgelder einziehen. Auf eine Abnahme

ner Person. Daher kann sich der Vermieter

welche Kosten auf die Wohnungsnutzer

des Gemeinschaftseigentums kommt es

streng auf den Wortlaut der Vereinbarung

abgerechnet werden?

dabei nicht an.

berufen und die Aufnahme von mehr als „3

– 4 Personen“ verweigern. Ein Schadenser-

Wenn die Wohnungen bereits genutzt werden, müssen die anfallenden Bewirtschaftungskosten auch mitgetragen wer-

Bild: Getty Images/iStockphoto/Digital Vision

Wir haben bei einer Ferienwoh-

satzanspruch entsteht deshalb nicht.

nung für drei bis vier Personen

angefragt. Der Vermieter hat uns die

den. Es besteht nur die Frage, wer diese

Buchung dafür bestätigt. Ich habe ihm

Kosten zentral einziehen darf: noch der

dann zurückgeschrieben, dass wir mit

Bauträger oder schon die zukünftige Woh-

vier Personen und einem Kind (ein Jahr

nungseigentümergemeinschaft

alt) kommen werden. Darauf hat der Ver-

(WEG).

Grundsätzlich ist der Vermieter einer Fe-

Gerhard Ostfalk ist Fachanwalt für Mietund Wohnungseigentumsrecht. www.rechtsanwalt-ostfalk.de

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Nr. 5, Ausgabe 4./5. Februar 2017

ABKÜRZUNGEN IMMOBILIENMARKT AB ............ Altbau Ausst. ..... Ausstattung Baugst. .. Baugrundstück Bd. ........... Bad/Bäder BEZ ..........Bezirk BK ............ Betriebskosten Bj. .............Baujahr Blk. ......... Balkon bw ........... Brutto-Warmmiete DG ........... Dachgeschoss DHH ........ Doppelhaushälfte EBK .......... Einbauküche EFH .......... Einfamilienhaus ETW ......... Eigentumswohnung F................ Fahrstuhl GA ............ Genossenschaftsanteile GFZ .......... Geschossflächenzahl GEH ......... Gasetagenheizung GRZ ......... Grundflächenzahl Gst. .......... Grundstück Hb. ........... Heutbesichtigung Hk. ........... Heizkosten k ............... Kaltmiete Kfz. .......... Autostellplatz Kt. ............ Kaution MFH ........ Mehrfamilienhaus MMK ....... Monatsmiete(n), Kaution NB ............ Neubau nk ............. Netto-Kaltmiete NK ............ Nebenkosten OG ........... Obergeschoss Pk. ........... Parkettboden RH ............ Reihenhaus ren. ......... renoviert REG.......... Region TG ............ Tiefgaragenstellplatz VB ............ Verhandlungsbasis VS ............ Verhandlungssache w .............. Warmmiete WB ........... Wannenbad WBS ........ Wohnberechtigungsschein WEH ........ Wohneinheiten Whg. ....... Wohnung ZH ............ Zentralheizung

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Abkürzungen EnEV 2014 Art des Energieausweises V ............... Verbrauchsausweis B ............... Bedarfsausweis kWh ........ Kilowattstunde

Energieträger Ko ............ Koks, Braunkohle, Steinkohle Öl ............ Heizöl Gas .......... Erdgas, Flüssiggas FW ........... Fernwärme aus Heizwerk oder KWK Hz ............ Brennholz, Holzpellets, Holzhackschnitzel E .............. Elektrische Energie (auch Wärmpumpe), Strommix

Baujahr des Wohngebäudes Bj .............. Baujahr

Energieeffizienzklasse des Wohngebäudes A+ bis H, zum Beispiel B

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Aktuelle Idee. Ganz nach Tagesform und Gusto wählt der Nutzer bei Multifunktionskabinen aus mehreren Badeformen aus: Sowohl Saunaformen als auch Infrarot-Wärme stehen bereit. Er startet die Aufwärmphase per Sauna-App schon von unterwegs und wenn er nach Hause kommt, ist die Sauna vorbereitet für den ersten Gang! Besonders smart ist die aktuelle Idee eines bekannten deutschen Saunaherstellers: die weltweit erste Sauna, die sich auf Knopfdruck ganz klein macht – so wie das Zoom-Objektiv einer Kamera.Wer jetzt Lust bekommen hat, sich die neuesten Wellness-Anwendungen in seine eigenen vier Wände zu holen, sollte dabei auch an Sicherheit und Qualität der Sauna denken. Gerade im Zuge der technischen Weiterentwicklung von Wellnesskomfort beim privaten Saunabau ist es wichtiger denn je, qualitative Kaufkriterien wie Verarbeitung und Technik zu beachten. Der richtige Ansprechpartner dafür ist die Gütegemeinschaft Saunabau, Infrarot und Dampfbad e.V., ein Zusammenschluss

er Blick auf die Smart-Watch, die aktuelle Gesundheits-App auf dem Smartphone oder der Fitness-Tracker am Handgelenk zeigen es schnell: Immer mehr Menschen lassen sich vom ganz persönlichen Assistenten dabei unterstützen, gesund und fit zu bleiben. Dies gilt schon lange auch für eine der beliebtesten Formen, um die eigene Gesundheit zu stärken und den Körper zum Schutz vor einer ganzen Anzahl von Krankheiten fit zu halten: Regelmäßige Saunabesuche in Multifunktionskabinen, schlaue mobile Steuerungen sowie intelligente und stylische Einbaulösungen bringen die gesundheitlichen Vorzüge einer Sauna komfortabel ins eigene Zuhause.

führender deutscher Saunahersteller, die ihre Produkte streng nach den Qualitätskriterien des RAL-Regelwerks produzieren. Wichtige Orientierung. Die Gütegemeinschaft verleiht seit 40 Jahren das RAL-Gütezeichen und bietet dem Verbraucher mit einer Checkliste wichtige Orientierung beim Saunakauf: So kann er sicher sein, dass die eigene Sauna langlebig sowie technisch sicher und viele Jahre sein Wohlbefinden stärkt. (U.T./djd)

www.sauna-ral.de

mehr... Dampfsauna Eine Dampfsauna ist mild und verträglich. Deshalb eignet sie sich besonders gut für Einsteiger. Die Temperaturen liegen zwischen 45 bis 60 Grad Celsius. Daneben gibt es noch die russische Banja, der türkische Hamam sowie das römische Caldarium, bei denen es etwas wärmer zugeht. Die gesundheitsfördernde Wirkung einer solchen Einrichtung ist mit der klassischen Sauna vergleichbar: Die Hitze fördert die Durchblutung und lindert unter anderem Muskel- oder Gelenkbeschwerden.

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*Quelle: MA 2016 – Tageszeitungsdatensatz, LpA (Basis: deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahre im Gebiet Berlin/Brandenburg)

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