VUE Berlin #13

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NR. 13

A PRIL 2017

FARBFL A SH

Rianna + Nina über ihren V intage-Shop

SEIFENBL A SEN

L ampen zum Abheben

BE R L IN

TR AUMKLEIDER

Die Märchenwelt von L ana Mueller


XXV / JULY 4–6, 2017 BRIGHTTRADESHOW.COM


V UE NO.13

INHALT 05

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ART EDITION Floris van Bommel ehrt Magritte

SEIFENBLASE Schwereloses Design von Neo/Craft

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NEWS & TIPPS Neuigkeiten aus Berlin

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RIANNA + NINA Nina Kuhn über

LANA MUELLER

ihr Vintage-Konzept

Kleider für moderne Prinzessinnen

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TRENDFARBE WEISS Unschuldig und verführerisch

THE ONE GRAND SHOW Ein Muss für Gaultier-Fans

IMPRESSUM

Foto: Bernhard Musil

FOTO + ARTWORK Anka Bardeleben, ankabardeleben.com für RIANNA + NINA HAARE & MAKE-UP Patricia Heck, patriciaheck.de MODEL Luca Aimee @ Placemodels

NEUBUNTLAND

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HAUPTSACHE BUNT Lippenstifte mit Signalwirkung

VUE/Berlin ist ein Produkt der Berliner Verlag GmbH, www.vueberlin.de  GENERAL MANAGERS Michael Braun, Jens Kauerauf  ADVERTISING DIRECTOR Andree Fritsche  ADDRESS 11509 Berlin  ADVERTISEMENT­Tel. +49 30 23 27–55 18, vueberlin@berliner-verlag.de  PRODUCTION Raufeld Medien GmbH, Tel. +49 30 69 56 65–0 info@raufeld.de, www.raufeld.de  EDITOR-IN-CHIEF Wolfgang Altmann  OBJECT MANAGER Christine Kulzer  MANAGING EDITORS Arne Gniech, Marcus Jürgens  BEAUTY EDITOR Elisa Gianna Gerlach  ART DIRECTION Lotte Rosa Buchholz  LAYOUT Stephan Krause  PRINT Eversfrank Berlin GmbH, Ballinstraße 15, 12359 Berlin

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EDITORI A L

UNS GIBT’S JETZT ÖFTER Für alle, die sich wundern, dass sie eine neue Ausgabe der VUE/Berlin in den Händen halten: Nein, es ist nicht schon wieder Fashion Week. Aber weil bei uns Mode das ganze Jahr über die Hauptrolle spielt, gibt es ab jetzt zwei Ausgaben zwischen den Modewochen: Immer pünktlich zum Saisonstart im Frühjahr und Herbst informieren wir über die neuesten Trends, geben Veranstaltungs- und Shopping-Tipps, führen Interviews mit Branchenkennern und stellen kreative Köpfe vor. Und weil wir einen bleibenden Eindruck hinterlassen wollen, geben wir in dieser Ausgabe richtig Gas und präsentieren das Fantasievollste, das Berlin derzeit zu bieten hat.

fertigen sie aus alten Couture-Stoffen, die sie mühevoll aus aller Welt zusammentragen. Auch Lana Mueller tüftelt wochenlang an einem Kleid, bis es diese schwebende Leichtigkeit hat, die ihre Kundinnen so lieben. Das InteriorLabel Neo/Craft investierte sogar vier Jahre in die Entwicklung einer einzigen Lampe. Dass die Produkte bei diesem Aufwand teuer sind, versteht sich von selbst. Aber auch wenn man sich die Sachen nicht leisten kann – sie inspi­­ rieren. Das ist, was wir mit unserer Zwischenausgabe wollen. VUE/Berlin ist keine Anleitung zum Konsum, sondern wir zelebrieren schöne Dinge. Viel Spaß mit unserer neuen VUE/Berlin

Ein wahres Feuerwerk an Mustern und Farben entzünden Rianna und Nina in ihrem gleichnamigen Store in der Torstraße. Ihre an Brillanz kaum zu überbie­tenden Taschen und Kimonos

IHR WOLFGANG ALTMANN Chefredakteur

BR ILLEN IN BERLIN Randolph®

Sportlich-elegant für Sie. Cooles Understatement für Ihn. Sonnenschutz der besonderen Art – Gläser aus mineralisch gehärtetem Glas, optional mit verspiegelter Glasoberfläche in verschiedenen trendigen Farben, auch polarisierend für hervorragendes Kontrastsehen beim Autofahren, z.B. speziell beim Befahren von Alleen, an und auf dem Wasser oder im Schnee. Handgefertigt. Made in U.S.A./Massachusetts.

Bötzowstr. 27 10407 Berlin-Prenzlauer Berg Tel.: (030) 49780321 Mo.–Fr. 10–20 Uhr, Sa. bis 16 Uhr augenoptik-in-berlin.de

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DAS IST KEIN TURNSCHUH Floris van Bommel ehrt Magritte mit einer Art-Edition

Special Edition, 190 € www.florisvanbommel.de

auf mein Bild geschrieben, dies ist eine Pfeife, so hätte ich gelogen“, kommentierte der belgische Surrealist sein 1929 erschaffenes Pfeifenbild. Anlässlich seines 50. Todestages ehrt man ihn jetzt mit zahl­ reichen Ausstellungen in Paris, Hamburg, Edinburgh und Rotterdam. In seinem Heimatland Belgien zieren seine imaginären Motive sogar Briefmarken und Bank­noten. Floris van Bommel, die niederländische Traditionsmarke, hat dem Querdenker ebenfalls ein Denkmal gesetzt: mit Leder-Sneakern, verziert mit der berühmten Pfeife in Rot, Grün oder Blau.

Jeder kennt es: das berühmte Pfeifenbild von René Magritte, darunter der Schriftzug: „Ceci n’est pas une pipe.“ – dies ist keine Pfeife. Das Gleiche könnte man auch über den abgebildeten Männer-Turnschuh sagen. Denn berühren, tragen oder daran riechen kann man nicht. Das Spiel mit der Wahrnehmung und die Darstellung des vermeintlich Alltäglichen, wie es René Magritte sehr schön darzustellen wusste, hat in Zeiten von Photoshop und Fake News eine erstaun­ liche Relevanz. Wer kann schon sagen, welche Wahr­ heit sich hinter einer Abbildung verbirgt? „Hätte ich 5


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TIPPS FÜR BERLIN Diese Kunstwerke sind zum Essen fast zu schade

Den Shop hat Inhaber Kwon Kim nach Töchterchen Yuma benannt

Foto: Daniel Reiter

SNEAKER FOR KIDS Hippe Eltern haben hippe Kids. Denn wer selbst auf Turnschuhmarken wie Vans, New Balance, Puma oder Asics steht, möchte auch, dass sein Nachwuchs damit herumläuft. Der Yumalove-Shop am beschaulichen Richardplatz bietet genau das passende Sortiment. Inhaber Kwon Kim, ehemaliger Produktmanager bei Puma und Asics, hat selbst eine Tochter. Er weiß also genau, wie man mit den Kleinen bei der Anprobe umgeht. Die Eltern können derweil mit ihm über die neuesten Sneaker-Modelle plaudern. YUMALOVE Richardstraße 45, Neukölln Mo–Fr 11–19 Uhr, Sa 10–16 Uhr www.yumalove.com

Kristiane Kegelmann macht das, was unsere Eltern uns immer verboten haben: Sie spielt mit Essen. Aus Modellierschokolade und natürlichen Lebensmittelfarben zaubert sie kubistische Kunstwerke, etwa Torten, die wie eingepackte Geschenke aussehen. Es ist das Spiel mit der Vergänglichkeit, das die Food-Künstlerin interes­ siert. Denn ihre Skulpturen, die sie in Ausstellungen präsentiert, können nicht nur gegessen, sie sollen verspeist werden. Bei der Herstellung überschreitet die ausgebildete Konditorin bewusst die Grenzen der traditionellen Patisserie. Wer das selbst einmal ausprobieren möchte, kann dies in ihren Workshops tun. Termine unter: www.kristianekegelmann.com

MAIS AM OHR Für alle Veganer hat das Asos-Design-Team die passenden Ohrringe kreiert. Gefertigt aus Glas und Acryl sind sie zu 100 Prozent vegan, 20 €, www.asos.de

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Foto: Starstyling

Foto: Caroline Prange

KUNST ZUM ­NASCHEN


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Tanzende BurkaTrägerin aus einem aktuellen Filmbeitrag

Am 8. und 9. Juni ist es wieder so weit. Dann treffen sich zum sechsten Mal Regisseure, Produktionsfirmen und Agenturen aus aller Welt beim diesjährigen Berlin Fashion Film Festival – diesmal unter dem Motto „Let’s play“. „Fashion-Filme sind das Musikvideo unserer Zeit, bei denen es keine Regeln in Bezug auf Plot, Länge oder Stilmittel gibt“, sagt Festival-Gründer Frank Funke. Der Modefilm boomt. Etwa 800 Einreichungen werden erwartet – angefangen von Independent-Filmen talentierter Jungregisseure bis hin zu Hochglanz-Produktionen von Koryphäen wie Anton Corbijn oder Mario Testino. Nach zwei Tagen Diskussion, Workshops und Film-Screenings ist der Höhepunkt die Award-Verleihung mit anschließender Party mit einem „Secret Act“.

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BERLIN FASHION FILM FESTIVAL Columbia Theater, Columbiadamm 9–11 Kreuzberg Do 8.6. + Fr 9.6., ab 10 Uhr 2-Tages-Ticket: ab 299 € www.berlinfashionfilmfestival.net

THIS IS A WARNING Logo-Shirts sind wieder da. Unser Lieblings-Kultlabel Starstyling hat auch welche designt – mit Statements, mit denen man seine Um­ welt schon mal konfrontieren kann. Extreme Aussagen, bunt verpackt – je krasser der Spruch, desto lustiger die Bonbon-Farbe. Je nach Körperlänge können die Baumwoll-Shirts als Kleid oder Oversize-T-Shirt getragen werden. Preis: 95 € STARSTYLING SHOP Mulackstraße 4, Mitte Mo–Sa 12–19 Uhr www.starstyling.net

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Man sieht Filme im Kino, hört Musik im Konzertsaal. Doch einen Ort, wo man Platten hört, gibt es nirgends. Warum eigentlich nicht?, dachten sich die beiden Freunde Oded Korach und Avi Bohbot und riefen ihr Listening-Event Footprints in der Neuköllner Keith Bar ins Leben. Die Idee: ein ganzes Album von vorne bis hinten durchhören. Bereits die erste Session war ein voller Erfolg: Rund 30 Gäste lauschten den psychedelischen Klangsphären von „A Rainbow in Curved Air“ aus dem Jahre 1969. Der USKomponist Terry Riley gilt als Wegbereiter der elektronischen Musik. Es werden aber auch aktuelle Alben gespielt, etwa „Lulin“ vom schwedischen Electro-Duo Gidge. Ob alt oder neu, klassisch oder modern, experimentell oder handgemacht – was die beiden Musikfans aus ihrer Kiste kramen, überrascht und ist immer eine Offenbarung. KEITH BAR Schillerpromenade 2, Neukölln Nächster Event: Mo 29.5., 20 Uhr, Eintritt frei www.facebook.com/footprints.x

Für jedes Event entwerfen die beiden Grafik-Designer das passende Plakat

WHITE PONY

Foto: White Pony/Eröffnung 2017

Das Wanderzirkus-Dasein hat ein Ende. Der beliebte­ Berlin Design Market hat nicht nur einen neuen Namen – White Pony –, sondern endlich auch einen festen Stall. Immer sonntags einmal im Monat findet das altbewährte Markt-Format am ehemaligen Güter­bahnhof „von Greifswald“ statt. Die alten Hallen sind wie geschaffen dafür. Denn endlich kann Regen die Shoppinglaune nicht mehr bremsen. An knapp 100 Ständen gibt es ausgefallene Mode, Accessoires und Einrichtungsgegenstände von Labels wie Les D’Arcs, Pak in oder Le Agua. Ein gemütlicher Biergarten und Street-Food-Stände von Hello Fresh, Skadi oder Candy Farm Berlin sorgen für das leibliche Wohl. WHITE PONY SONNTAGSMARKT Von Greifswald, Greifswalder Straße 80, Prenzlauer Berg Nächste Termine: So 7.5. + So 4.6., ab 11 Uhr www.berlindesignmarket.de 8


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SCHÖN IM REGEN Unterschiedlicher könnten beide nicht sein: der dänische Designer Henrik Vibskov, bekannt für sein extravagantes Prêt-à-porter. Und die minimalistische Regenmantel-Marke Stutterheim. Was passiert, wenn beide Extreme aufeinandertreffen, sieht man bei diesem Mantel aus gummiertem PVC. Er ist ein optischer Knaller und mit seiner Kapuze und den verschweißten Nähten hält er jedem Wetter stand. Regenmantel, 500 € www.henrikvibskovboutique.com

BUNT IM MUND

Foto: Flakes Corner

Müsli ist out, heute wird „geflaked“. Der neue Food-Trend kommt aus Köln, wo drei Freunde ihr erstes Cornflakes-Café eröffnet haben. Jetzt sind sie auch in Berlin. Ihre Spezialität: außergewöhnliche Cornflakes-Sorten, die nach Cookies’n’Cream oder Marshmallow schmecken, getaucht in aromatisierte Mint- oder Bubblegum-Milch und obendrauf noch ein Topping: Malteser, Happy Hippo oder Kekse mit warmer Zimt-, Kirsch- oder Erdnussbutter-Füllung. Klingt pervers. Ist es auch, aber lecker. FLAKES CORNER Neue Promenade 8, Mitte Mo–So 10–18 Uhr www.flakes-corner.com

100 verschiedene Cornflakes-Sorten stehen zur Auswahl

ATHLETISCH Um Kilian Kerner war es lange ruhig. Doch jetzt ist er wieder da. In Kooperation mit dem Hürther Sport­ label Bidi Badu brachte er die Tennis-Kollektion Bidi Badu by Kilian Kerner auf den Markt. Denn was viele nicht wissen: Kilian Kerner ist selbst leidenschaftlicher Tennisspieler. Seinem Modestil bleibt er auch bei dieser Sportkollektion treu: Geometrische Muster und kräftige Violett- und Rottöne setzen die Kleider, Röcke und Jumper raffiniert in Szene. Ganz im Sinne des Athletic-Trends kann man diese nicht nur zum Tennisspielen tragen, sondern auch beim Yoga, Laufen oder auf der Straße. Für Frauen gibt es insgesamt 16 Styles, für Männer acht Hosen- und T-Shirt-Modelle.

Bidi Badu by Kilian Kerner, 45 € – 119 € www.bidibadu.com

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Die bunten Dosen sind auch ein optischer Genuss

EDELDOSEN

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SARDINEN-BAR Grunewaldstraße 79, Schöneberg Mo–Sa 12–22.30 Uhr www.facebook.com/sardinen.bar

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PARIS AM KU’DAMM Vor ein paar Wochen eröffnete der zweite Berliner Barbara&SharonStore, kurz Ba&sh am Kurfürstendamm. Der Name symbolisiert die tiefe Verbundenheit zwischen Barbara Boccara und Sharon Krief. Die beiden Französinnen träumten schon im Kindergarten vom eigenen Label. Mit ihren 400 Shops, die sich mittlerweile auf der ganzen Welt verteilen, hat er sich mehr als erfüllt. Auch für Frauen, die ihren Pariser Chic zu erschwinglichen Preisen schätzen.

Foto: Getty for Ba&sh

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Ölsardinen sind, wie guter Wein, eine Wissenschaft für sich. Man sagt, die besten kommen aus der Bretagne, wo nur die im September gefangenen Fische zu Jahrgangssardinen verarbeitet werden. Diese südländische Esskultur hat Thomas Vetter nach Berlin gebracht. In seiner Sardinen-Bar, dem ersten Gourmet-Fischkonserven-Bistro Deutschlands, bietet er an die 100 Spitzensorten aus Frankreich, Portugal oder Spanien an – nicht nur Sardinen, sondern auch Makrelen, Thunfisch, Sardellen oder Meeresfrüchte, pur oder pikant in edlem Olivenöl eingelegt. Serviert mit frischem Blattsalat und dem passenden Wein kann man die Köstlichkeiten auch vor Ort genießen. „Berlin ist reif für den Dosenfisch!“, sagt Vetter. Recht hat er.

BA&SH SHOP Kurfürstendamm 46, Charlottenburg Mo–Sa 10–20 Uhr www.ba-sh.com

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TREND

BLÜTENWEISS

Fotos: Mercedes-Benz Fashion Week Berlin SS17

Weiß ist der neue Liebling der Designer. Von minimalistisch bis märchenhaft – kein anderer Ton ist so schön unschuldig

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I’VR Isabel Vollrath Avelon 3 Philomena Zanetti 4 + 11 Odeur 5 Dorothee Schumacher 6 + 7 Dimitri 8 Maisonnoée 9 René Storck 10 Hien Le 1 2

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PROMOTION

GAULTIERS POP SHOW Die THE ONE GRAND SHOW im Friedrichstadt-Palast ist ein buntes Pop-Spektakel aus Musik, Akrobatik und Tanz. JEAN PAUL GAULTIER kreierte dafür die Kostüme. Ein Rausch der Sinne – nicht nur für Fans des französischen Couturiers V ON WOLFGA NG A LTM A NN

60s, Fetisch, Graffiti – alles in einem Outfit. Eben typisch Gaultier

Für mich als Opernfan sind Musicals und Revueshows normalerweise ein Graus. Aber wenn Jean Paul Gaultier der Kostümdesigner ist, mache ich gerne eine Ausnahme. An einem Donnerstag­abend sitze ich in der 14. Reihe im Friedrichstadt-Palast und freue mich auf die 500 Outfits, die Jean Paul Gaultier eigens für die Show entworfen hat. Vor dem Start erklärt eine Stimme aus dem Off, um was es bei dem Stück geht: Es ist die Geschichte eines alten Revuetheaters, in dem – ganz Berlin-like – eine Underground-Party steigt. Dorthin verirrt sich ein junger Mann, der sich in einer Traumwelt verliert auf der Suche nach „The One“.

Der Opener ist tatsächlich eine Party, so ähnlich, wie man sich das Berghain vorstellt: Zwei DJanes mit oranger Brikett­ frisur stehen auf einer riesigen Kanzel und legen Techno auf. Wie im Daft-Punk-Video „Around the World“ stolzieren 60 Tänzerinnen und Tänzer die Bühne auf und ab und führen mit affektiertem Hüftschwung vor, was sich der Meister ausgedacht hat: Kostüme in Lack und Leder, Catsuits mit knallbunten Federn und seine typischen Streifen- und Krinolinenkleider – wer noch nie auf einer Gaultier-Fashionshow war, hat jetzt eine Vorstellung. Wie in der Mode bedient sich das ewige Enfant terrible auch bei seinen Bühnenoutfits 12

verschiedener Stilrichtungen: Graffiti, Punk, Barock – er wirft alles in einen Topf und schöpft daraus mit viel Fantasie und einer großen Portion Extravaganz etwas Neues. „Es war schon immer mein Traum, bei einer Revue mitzuarbeiten“, schwärmt Jean Paul Gaultier. Das Entwerfen hat ihm sichtlich Spaß gemacht. Star des Abends ist „Unser Star für Baku“ Roman Lob, der 2012 beim Eurovision Song Contest auf dem 8. Platz landete. Im Stück landet er als Außenseiter auf der Party. Offenbar hat ihm jemand etwas ins Glas getan. Denn er fängt an, heftig zu halluzinieren. Sein Rausch wird immer


PROMOTION

Erfüllung eines Kindheitstraums: Jean Paul Gaultier wollte schon immer für eine Revueshow entwerfen

Fotos: Tobias Schwarz/AFP, Rainer Torrado, Fotolia / rokvel

stärker, die Outfits werden immer bizarrer. Vor ihm tanzen Conchita Wurst, Klaus Nomi und Madonna im mieder­farbenen Spitzenbustier. „Welcome to the inside of my mind“, singt Lob in seiner Ballade, untermalt von orchestralen Streichern und Posau­nen. Jetzt ist jedem klar: Wir befinden uns in seinem Traum. Musikdirektor Daniel Behrens, der alle Stücke neu komponieren ließ, zieht mit seiner 17-köpfigen Band alle Register. Das Orchester spielt Potpourris aus S ­ chlager, Disco und James Last, es schlägt aber auch sphärische Klänge an, etwa bei den akrobatischen Showeinlagen, die einen wirklich zum Träumen bringen: Der Anblick der wagemutigen Bazaliy Sisters am Trapez ist bezaubernd. Auch der von Malina Buttgereit, die mit ihrem Cyr Wheel alle Gesetze der Schwerkraft auszuhebeln scheint. Im Vergleich zum Vorgängerstück „The Wyld“ ist „The One“ erfrischend puristisch: Kein überfrachtetes Bühnenbild, wenig Special Effects. Die Show lebt von den Kostümen und den vermeintlich flüchtigen Details wie dem riesigen Vorhang, der sich im Hintergrund erhaben hebt und

senkt, den Regensäulen aus Sand oder den Elementen der Bühne, die sich wie Schollen im Eismeer bewegen. Elf Millionen Euro kostete die Produktion, die vor allem ein Magnet für Touristen ist. Franzosen, Russen und Chinesen sitzen neben deutschen Besuchern. Auf ihrer Tour durch Berlin ist der FriedrichstadtPalast ein beliebter Programmpunkt. Mit modernster Bühnentechnik und einem internationalen Team erfand sich „der Palast“ nach der Wende neu, ohne seine Vergangenheit zu verleugnen. Im Gegenteil: Das ehemalige Aushängeschild der DDR geht augenzwinkernd mit seinem kulturellen Erbe um. Auch in „The One“ gibt es den ein oder anderen „Ein Kessel Buntes“-Moment, etwa wenn MusicalStar Brigitte Oelke über die Showtreppe läuft. Oder die Girl-Reihe, der Höhepunkt einer jeden Show, mit insgesamt 32 13

Mädchen. Ihr Auftritt ist diesmal besonders komisch. Denn es dauert ein wenig, bis sich die Girls als Liza-Minnelli-Klone in Position befinden. Doch dann kommen sie richtig in Schwung und heben ihre in schwarze Strapse gehüllten meterlangen Beine. Das Publikum rast. Im zweiten Akt wird es brenzlig für Protagonist Roman Lob. Sein Traum entwickelt sich zum Horrortrip und er erwacht, umzingelt von gehäuteten Zombies, in der Hölle. Wie betäubt taumelt er im Feuerhagel auf der roten Bühne herum. Aber natürlich, wie soll es auch anders sein, wird am Ende alles gut, und ich verlasse vergnügt nach zweieinhalb Stunden das Revuetheater. Zurück auf der Friedrichstraße habe ich einen Ohrwurm im Kopf und das Gefühl, auf einer Gaultier-AfterShow-Party gewesen zu sein – ganz ohne Kater am nächsten Morgen. THE ONE GRAND SHOW Friedrichstadt-Palast Friedrichstraße 107, Mitte bis Juli 2018 Ticket-Hotline: 030/23 26 23 26 www.palast.berlin


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BUNTE HUNDE Ihr Laden RIANNA + NINA in der Torstraße ist Kult, ebenso ihr Konzept: Rianna Kounou und Nina Kuhn bringen mit ihren Taschen, Kissen und Kimonos aus alten Couture-Stoffen Farbe ins triste Berlin. Wir hatten Lust auf eine Überdosis Fashion und sprachen mit Inhaberin NINA KUHN über ihr Konzept, Vintage-Mode in Deutschland und ihre Teilnahme beim Berliner Mode Salon V ON WOLFGA NG A LTM A NN

Gesucht und gefunden: Rianna Kounou (r.) und Nina Kuhn (l.) ergänzen sich perfekt

Es war ein magischer Moment, als sich Nina Kuhn (33) und Rianna Kounou (48) im Herbst 2013 auf einer Vintage-Möbelmesse in Berlin zufällig trafen. Kuhn – schon immer Fan alter Designerstücke – trug einen auffällig karierten Vintage-Blazer von Escada, Kounou eine riesige alte Pucci-Brille. Die beiden wussten sofort: Das Schicksal hatte sie zusammengeführt. Rianna Kounou, die mit ZUR FREUDE GEHÖRT BEI richtigem Namen Nektaria MIR FARBE EINFACH DAZU heißt, sog die Liebe zur VintageMode schon mit der Muttermilch auf. Zusammen mit ihrer griechischen Mama, einer berühmten Schmuckdesignerin, verkaufte sie in Athen Vintage-Stücke von Yves Saint Laurent, Chanel und Valentino. 2009 zog sie nach Berlin und eröffnete in der Großen Hamburger Straße ihren eigenen Vintage-Store. Da hatte die gebürtige Hessin Kuhn gerade ihren Master in Fashion- und Designmanagement in der Tasche. Nach dem Studium an der Mailänder Bocconi-Universität machte sie 14

Karriere bei Galeries Lafayette. Ihren Marketingjob schmiss sie hin und die beiden eröffneten ihr Geschäft Rianna + Nina in der Steinstraße, im Dezember 2015 zogen sie in die Torstraße um. Ihr Konzept: Aus kostbaren Vintage-Stoffen fertigen sie Kleidung, ­Taschen und Wohnaccessoires. Frau Kuhn, wie kamen Sie dazu, Mode aus VintageStoffen zu kreieren? Die Idee ist Riannas Herzen entsprungen. Schon bevor wir uns kannten, nähte sie aus alten Tüchern ­Unikate, die sie in ihrem Laden angeboten hat. Diese Idee begeisterte mich sofort und wir erschufen ­daraus recht schnell eine ganze Markenwelt, also nicht nur Kleidung, sondern auch Accessoires und Einrichtungsgegenstände wie Kissen und Lampen. Was macht für Sie den Reiz dieser alten Stoffe aus? Ich schätze vor allem die Qualität. Da gibt es im Vergleich zu heute einen wahnsinnigen Unterschied: Die Souvenir-Tücher aus den 50er-, 60er- und


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Im Rausch der Farben: Beim ­Betreten des Shops kommt sofort gute Laune auf

70er-Jahren, die wir beispielsweise für unsere Taschen verwenden, sind alle aus reiner Seide. Die, die man heute in den Städten bekommt, sind aus Synthetik, kosten fünf Euro und werden für maximal 50 Cent pro Stück produziert. Mit so was würden wir nicht arbeiten. MEIN HERZ SCHLÄGT

HÖHER, WENN ICH AUF EINEM FLOHMARKT STÖBERN KANN

Fotos: Anka Bardeleben Fotografie, Romy Maxime

Woher beziehen Sie Ihr ­Rohmaterial? Da sich Rianna seit 35 Jahren mit nichts anderem als Stoffen beschäftigt, hat sie natürlich ein enormes Netzwerk aufgebaut. Kürzlich entdeckten wir über einen Kontakt in Belgien wieder ein altes Stofflager – von Leuten, deren Großeltern ein Möbelhaus besaßen. Rianna ist gerade dort. Wir kennen aber auch Weber, die in den 70er-Jahren für Chanel oder Lanvin Stoffe produzierten. Normale Menschen würden darauf gar nicht stoßen.

Welche Stoffe sind das genau? Wir verarbeiten sehr viel Seide, aber auch Baumwollstoffe. Gerade erst verwendeten wir für einen Mantel einen Bezugsstoff aus gewachster Baumwolle. Wir nehmen auch Samt. Oder 60er-JahreVorhangtrotteln aus Seide, umfunktioniert zu einem Rock. Was wir keinesfalls benutzen, ist Polyester, auch wenn er noch so schön ist. Neulich fanden wir einen wunderschönen Baumwollstoff mit Acryl gemischt, was sofort ein Ausschlusskriterium war. Mit unseren Produkten bewegen wir uns, auch was die Preise angeht, im Luxus-Segment. Dementsprechend hochwertig müssen die Qualitäten sein. 15

Im Gegensatz zu Ihren Stoffen sind Ihre Schnitte relativ schlicht. Ist das Absicht? Ja. Denn bei uns steht das Material im Vordergrund. Da braucht es keine speziellen Schnitte. Das hat den Vorteil, dass unsere Sachen ganz unterschiedlichen Frauen passen: Unsere Kimonos sehen – egal ob man Größe 36 oder 44 hat – immer hammermäßig aus. Unsere Schnitte sind da wirklich sehr dankbar. Wo lassen Sie produzieren? Unsere Kleidungsstücke, die Kissen und die Lampenschirme werden alle von Hand in Berlin produziert. Die Taschen lassen wir in Athen von einer kleinen Manufaktur fertigen – von einer Familie, die wir sehr gut kennen. Es ist Teil unseres Konzepts, dass wir hinter jedem Produkt stehen können. Wie verteilen sich bei Ihnen die A ­ ufgaben? Rianna designt, weil sie einfach ein enormes Auge dafür hat. Wenn sie einen Stoff sieht, kann sie genau sagen, mit welchen Mustern und Farben er zusammengeht. Ich bin hauptsächlich für den Markenaufbau zuständig – angefangen vom Marketing über ­S ales bis hin zur PR. Trotzdem stimmen wir uns bei jedem Schritt, auch bei kreativen Fragen, ab. Wir entscheiden alles zusammen. Nichts passiert ohne die andere. Woher rührt Ihre Affinität für Vintage-Mode? Das fing mit zwölf an. Da habe ich mir meine erste Vintage-Jeans von Levi’s gekauft. Seitdem nahm meine Begeisterung immer mehr zu. Jedes Mal, wenn ich in einer anderen Stadt bin, ist das Erste, was ich mache, auf Flohmärkte zu gehen. Den


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schönsten Departmentstore schaue ich mir natürlich auch an. Aber mein Herz schlägt höher, wenn ich auf einem Flohmarkt oder in einer Vintage-Boutique stöbern kann.

FÜR MICH HAT MODE ETWAS MIT SPASS ZU TUN

Kommen Sie, wie ­Rianna, ebenfalls aus einer Künstlerfamilie? Nein, überhaupt nicht. Dennoch sind meine Eltern superoffen und haben mich immer unterstützt. Von ihnen erbte ich auch mein lautes Temperament. Wir Kuhns sind keine ­dezenten Menschen. (lacht) Daher Ihre Lust auf Farbe? Klar. Denn für mich hat Mode etwas mit Spaß zu tun. Und zur Freude gehört bei mir Farbe einfach dazu. So wie jetzt (zeigt auf ihr buntes Outfit) laufe ich immer herum. Das ist einfach bei mir so. Wie unterscheidet man eigentlich V ­ intage von ­Secondhand? Als Vintage werden eher hochwertige Designer- und Markenteile bezeichnet. Ein altes Kleidungsstück muss schon einen gewissen Qualitätsstandard erfüllen, um als Vintage durchzugehen – ein 15 Jahre altes T-Shirt ist in meinen Augen jetzt kein Vintage. Wobei Secondhand auf seine Art genauso spannend und berechtigt ist. Ich trage auch alte No-Name-­ Sachen und habe genauso meinen Spaß daran. Vintage hat es in Deutschland im ­Vergleich zu Frankreich oder Amerika eher schwer. Finden Sie das auch? Stimmt. Das stelle ich auch manchmal fest, wenn Freundinnen sagen, dass sie das Gefühl, ein getragenes Teil anzuhaben, abschreckend finden. Viele verbinden damit keinen Mehrwert, sondern das Gegenteil: dass ein Stück, weil es alt ist, weniger wert ist.

Woran liegt das? Ich denke, das hat viel mit Erziehung zu tun, die sich da bei manchen äußert. In Deutschland ist es bei vielen verpönt, die Sachen anderer Leute zu tragen. Das hat dann gleich etwas mit Armut zu tun, dass man sich keine neuen Sachen leisten kann. Ich weiß noch, was los war, als ich mir meine erste VintageLevi’s gekauft habe. Das hätten damals viele meiner Freundinnen nicht gedurft. Man verstand es einfach nicht, warum man denn eine alte Hose auftragen möchte. Was entgegnen Sie diesen Leuten dann? Ich sage immer, dass sie gar nicht wüssten, was sie verpassen. Zum Beispiel Röcke aus den 50ern. Die trage ich im Sommer auch wahnsinnig gern, weil sie einfach der Figur schmeicheln. Damit sieht man gleich viel schlanker aus, als wenn man eine Hose trägt. In dieser Beziehung beweist die Pariserin oder auch die Mailänderin einen ganz anderen Mode­ mut – die gehen viel selbstverständlicher damit um. Die Deutschen trauen sich einfach zu wenig. Oder sie sagen: Ich finde das toll, aber nicht an mir. Wenn Sie einen Rock aus den 50ern tragen, was ist Ihr persönlicher Mehrwert? Ich stelle mir dann immer vor, wie das die Person, die vielleicht gar nicht mehr lebt, finden würde. Ich bin mir sicher, sie würde sich freuen, wenn sie wüsste, dass eine junge Frau diesen Rock ebenso schätzt wie sie damals. Diese Vorstellung finde ich schön, weil es zeigt, dass etwas einen bleibenden Wert hat. Wer sind Ihre Kunden? Das sind zum einen Leute, die sich viel mit alten Stoffen und Antiquitäten beschäftigen. Die sind dann nicht nur an den Sachen, sondern auch an der Kunsthistorie dahinter interessiert. Zum anderen

Fotos: Anka Bardeleben Fotografie

Gehören auch zum Sortiment: Kissen und Lampen im psychedelischen 70er-Jahre-Design

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Hingucker zum Umhängen: Diese Taschen sind ein Fashion-Statement

Bewerbern zu den zehn Nominierten gehörten. Die Möglichkeit, uns vor einer Jury, die so viel Ahnung hat, zu präsentieren und direkt ein Feedback zu bekommen, war definitiv ein Gewinn.

tauchen in unsere Welt auch gerne Exzentriker ein. Für die fertigen wir dann zum Lampenschirm noch die passenden Kissen und einen Mantel aus dem­ selben Stoff. Normale Menschen verirren sich nicht in Ihren Shop? Oh doch. Von den meisten würde man gar nicht denken, dass sie unsere Kunden sind. Das sind dann Ärztinnen, Unternehmensberaterinnen oder Anwältinnen, die sich etwas Besonderes leisten wollen, weil sie müde vom kommerziellen Einheitsbrei sind. Spielt Ihnen beim Verkauf der augenblickliche Gucci-Hype in die Karten? Natürlich ist es förderlich, dass Farben und Muster gerade im Trend liegen. Allerdings betrachte ich unseren Stil als völlig zeitlos. Unsere Zielgruppe wird immer Lust auf Farbe und Opulenz verspüren ... Keine Frage, ich finde die Gucci-Sachen spannend. Der HIER IST NICHTS wesentliche Unterschied aber ist, dass wir kein IN ODER OUT Trendlabel sind. Deshalb gibt es bei uns auch keinen Sale. Bisher hat sich gezeigt, dass jedes Teil irgendwann seine Kundin gefunden hat. Das ist, was ich an unserer Marke so mag: Hier ist nichts in oder out. Obwohl Rianna + Nina kein typisches Newcomer­ label ist, sind Sie vom German Fashion Council für das Nachwuchsförderprogramm nominiert worden. Wie sehen Sie sich in diesem Umfeld? Es stimmt schon, dass wir mit unserem Konzept nicht wirklich dem Bild eines klassischen Nachwuchslabels entsprechen. Dafür sind wir erstens zu alt. Und zweitens haben wir nicht einmal eine Modeschule besucht. Nach drei J­ ahren sind wir auch längst über dieses Stadium hinaus. Trotzdem haben wir uns sehr gefreut, dass wir aus ganz vielen 17

Das Programm wird von H&M unterstützt. Ist das kein Widerspruch? Absolut nicht. Natürlich steht H&M für den Massenmarkt. Andererseits ist es aber auch ein erfolgreiches Unternehmen, das weltweit seine Kunden versteht. Am Ende ist Mode einfach Business – nicht nur, was den kommerziellen Markt angeht, sondern auch im Luxus-Segment. In meinen Augen sind auch die Preise von großen Marken oft nicht ­gerechtfertigt, wenn man sich anschaut, unter welchen Bedingungen die Sachen produziert werden. Das wissen Sie? In meiner Laufbahn habe ich schon oft Produktionsstätten besucht. Ich weiß genau, wie es dort zugeht. Umso wichtiger ist es, gerade für ein junges Label, hinter die Kulissen zu blicken. Insofern finde ich es auch von H&M eine mutige und faire Sache, dass es das Förderprogramm unterstützt. Denn wenn man als Modelabel nur den Design-Aspekt sieht, kommt man nicht weit. Man muss das Business im Gesamten betrachten – und das versucht der Council, den Leuten an die Hand zu geben. Was ist bei Ihnen der nächste Schritt? Wir haben festgestellt, aufgrund vieler Anfragen internationaler Stores, dass wir die meisten Shops nicht mit unserem Einzelstück-Konzept bedienen können. Deshalb launchen wir im Juli zum kommenden Berliner Mode Salon unsere erste Prêt-à-porterKollektion – mit eigenen von uns entwickelten Prints. Wir verkaufen ja schon in einigen Läden, hatten Popup Stores in London, München, Hamburg und auf Sylt. Die Resonanz war immer so gut, dass wir uns jetzt zu diesem Schritt entschlossen haben. Die E ­ ntwürfe werden dann noch persönlicher, weil sie komplett unserem Kopf entspringen. Werden die Teile dann im Sinne einer Zweitlinie günstiger sein? Nein, auch bei unserer Prêt-à-porter-Kollektion bleiben wir unserem Anspruch treu und verwenden nur ausgesuchte Qualitäten, die wir extra aus Italien beziehen. Auch an den Schnitten halten wir fest. Und es gibt das volle Programm: Fashion, Accessoires und Interior. Darauf freuen wir uns schon sehr.


NEUBUN FOTOS + ARTWORK ANKA BARDELEBEN HAARE & MAKE-UP PATRICIA HECK

MODEL LUCA AIMEE @ PLACEMODELS


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NTLAND BY RIANNA + NINA


BLUSE  550 € TASCHE  720 €


ROCK  1 650 €


KIMONO  1 650 €


TASCHE  720 €


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DIE SEIFENBLASE, DIE NICHT PLATZT NEO/CRAFT gilt in der deutschen Interior-Szene als derzeit angesagtestes Label. Wir besuchten Firmengründer SEBASTIAN SCHERER in seinem Atelier in Berlin-Rummelsburg und fanden heraus, was das Spezielle an seinen Entwürfen ist V ON WOLFGA NG A LTM A NN

Die SeifenblasenLampe Iris brachte den Durchbruch

Sebastian Scherer entwirft seine minimalistischen ­Designobjekte in einem lichtdurchfluteten Loft. Als ein optisches Panoptikum offenbart es sich auf den zweiten Blick. Hier ist nichts, wie es scheint: Vor einer Fotowand steht ein weißer Würfel aus Glas, der sich bei näherem Hinsehen als sechseckiger Beistelltisch entpuppt. Von der Decke hängen Lampen in Diamantenform, die je nach Blickwinkel wuchtig breit oder schmal und grazil aussehen. Über dem Kaffeetisch schwebt eine Lampe, so leicht wie eine S ­ eifenblase, die jeden Augenblick zu zerplatzen droht. Es ist dieses Wechselspiel aus verschiedenen Wahrnehmungen, das Scherers Ent­ würfe zu etwas Einzig­artigem macht.

Rauten, Hexagone, isometrische Würfel – Ausgangspunkt seines Schaffens ist stets die geometrische Form. „Die Geometrie hat mich schon immer interessiert“, sagt der 42-jährige Designer, der mit seinen weißen Turnschuhen und der Skinny Jeans locker zehn Jahre 28

j­ünger aussieht. Der gebürtige Aachener erzählt, dass er schon als Teenager seine Hausaufgaben auf selbst gebauten Möbeln machte. Sie professionell herzustellen, war jedoch nicht sein Plan. Scherer träumte von einem Architekturstudium. Doch dafür reichte sein Abi-Schnitt nicht. Als Überbrückung absolvierte er eine Kaufmannslehre in einem Einrichtungshaus. Dort entdeckte er seine Leidenschaft für Möbel und beschloss, Interior-­Designer zu werden. Nach dem Studium an der Fachhochschule Aachen kam Sebastian Scherer 2004 nach Berlin und arbeitete als Freelancer für verschiedene Design­büros. Sich irgendwann selbstständig zu

Fotos: Jan Kornstaedt (1), Clara Stil (1), Tobias Wirth (2)

Sebastian Scherer kam mit Beharrlichkeit ans Ziel


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Klare Linien, mini­ malistisches Design: Neo/Craft passt p ­ erfekt zur Philosophie des Clara-Stil-Shops in der Rosa-­LuxemburgStraße 19

machen, hatte er zwar schon im Sinn, aber nicht ohne Berufserfahrung. Nach ein paar Jahren versuchte er es dann mit eigenen Ideen: Von seinem e ­ rsten Entwurf, dem X-Chair, war die italienische Vereinigung der Stuhlhersteller derart begeistert – sie produzierte den Stuhl und stellte ihn auf der Mailänder Möbelmesse aus. Von da an ging es Schlag auf Schlag. 2008 entwarf er die Tisch- und Stuhlserie „Loop“ aus buntem Aluminium. 2010 folgten seine diamantförmigen Alu-Leuchten. 2012 widmete er sich dem Werkstoff Glas und baute Tische aus blauen, grünen und bronzefarbenen Scheiben. Doch der Erfolg ließ auf sich warten. Zwar p ­ räsentierte er – wie man das als Jungdesigner eben so macht – auf verschiedenen Plattformen, wie dem Berliner Design-Festival DMY und später auf der Kölner Möbelmesse. In die Hochglanzkataloge der angesagten Möbelfirmen wollten es seine Produkte aber trotzdem nicht so recht schaffen. 2014 dann endlich der ersehnte Durchbruch. Ein Investor erkannte Scherers Talent und gab ihm das nötige Start­ kapital, um seine Entwürfe in Serie produzieren zu lassen. Im Frühjahr 2015 war es schließlich so weit: Aus Sebastian Scherer wurde die Firma Neo/Craft. „Der Name bezeichnet die Verbindung aus neuer Technologie und traditio­ neller Handwerkskunst“, erklärt Scherer, dessen Philosophie bei seiner Iris-Leuchte besonders deutlich wird: Sie ist aus mundgeblasenem Glas, das

wie früher im Bayerischen Wald hergestellt wird. Die Beschichtung erledigt eine Hightechfirma in Rheinland-Pfalz. Vorbild für diese Lampe waren Seifen­ blasen. „Die Idee hatte ich, als ich Kinder damit spielen sah. Ich dachte sofort, dass es interessant sein könnte, diese Ästhetik auf ein Leuchtobjekt zu übertragen.“ Leichter gesagt als getan. Denn um die schillernde Brillanz einer Seifenblase zu erzeugen, reicht eine herkömmliche Beschichtung nicht aus. „Sie hinterlässt blinde Stellen“, erzählt Scherer. Vier Jahre Entwicklungszeit hat es gedauert, bis er schließlich hinter das Geheimnis kam: „Der irisierende Effekt einer Seifenblase entsteht durch einen dünnen Ölfilm, der das Licht entweder reflektiert oder absorbiert. Diesen Film ahmen wir mit einer Spezialbeschichtung, die fünfmal aufgetragen wird, nach“, erklärt er. „Zum Glück hat die Beschichtungsfirma da mitgemacht.“ Seine Beharrlichkeit machte sich bezahlt: Mit seinen Designobjekten ist er heute weltweit in über 20 Stores vertreten, in Berlin unter anderem im Shop Clara Stil. Und: Es hagelte Preise. 2014 gewann er den Lexus Design Award, 2015 den Interior Innovation Award und vor einem Jahr den German Design Award. Vergangenen November bekam er den Preis des Design-Magazins AD. Auch Chefredakteur Oliver Jahn ist begeistert. „Seine Formensprache ist betörend clean und zeigt, wie poetisch Logik sein kann“, sagt er über Scherers Entwürfe. Besser hätte ich es auch nicht formulieren können. 29

Die Diamond-Lampe ändert je nach Blickwinkel ihre Form


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KLEIDER ZUM VERLIEBEN Die Abendroben von LANA MUELLER sind federleicht. Ein Textil gewordener Traum, mit dem sich jede Frau wie eine Prinzessin fühlen kann. Wir besuchten die Berliner Newcomerin in ihrem Wilmersdorfer Shop und waren überrascht, dass sich hinter dem Label ein Modeduo verbirgt V ON WOLFGA NG A LTM A NN

Geballte Girl-Power: Lana Müller (r.) und Gelena Roizen (l.) stehen hinter dem Label Lana Mueller

Etwas eng ist es in der Lana-MuellerBoutique, die gleichzeitig als Anprobezimmer dient. In der Mitte steht eine Puppe. Darauf ein weißes Kleid aus Spitzentüll. Sein weit ausgestellter Rock breitet sich fast über den ganzen Boden aus. Eine Schneiderin steckt am Rockbund ein Band aus Seidenorganza fest. Konzen­triert schauen die beiden Designerinnen zu. Ja, Lana Mueller ist ein Modeduo. „Frauen haben es gern, wenn die Taille betont wird“, sagt Lana Müller, die ihr Label (geschrieben mit „ue“) vor anderthalb Jahren gegründet hat. Ihre Mitstreiterin Gelena Roizen stieß erst später dazu. Wir setzen uns auf die Couch mit den lustigen Hasenohren als Lehnen. Zu meiner Linken: die 31-jährige Lana Müller. Zum ausgefransten Jeans-Minirock trägt sie weiße Sneaker. Rechts von mir: die 30-jährige Gelena Roizen im schwarzen Wollkleid und der farblich passenden Beanie-Mütze. Die beiden Frauen würde man eher in Kreuzkölln als in Wilmersdorf vermuten.

Auf der Stange hängt ihre in Hellblau, Rosa und Weiß getauchte Sommerkollek­ tion: Abendkleider mit Rüschen und Volants, transparente Tops und mit Spitze verzierte Blusen. Vergangenen Juli feierten sie damit ihr Debüt auf der MercedesBenz Fashion Week und überraschten das kritische Publikum – so viel Professionalität hätte man von einem ­Berliner Newcomerlabel nicht erwartet. „Wir haben unglaublich talentierte Schneiderinnen mit Couture-Erfahrung, die uns helfen“, sagt Gelena Roizen. Denn es ist eine Kunst für sich, die Stoffe, die das Duo verwendet, zu nähen. Zum Beispiel den hauchdünnen Seidenorganza, bei dem jede Naht sitzen muss. Oder Spitze von der französischen Edelmanufaktur Sophie Hallette, die auch Givenchy und Valentino 30

mit Stoffen beliefert. Zum Einsatz kommen aber auch synthetische Qualitäten, die wie Seide über den Körper fließen und der Trägerin ein Gefühl von Festlichkeit bescheren. Den Begriff „Abend- oder Anlassmode“ hören die beiden trotzdem nicht so gern. „Day-to-Night-Wear“, sagt Roizen, „trifft es besser.“ Schließlich kann man ihre Blusen und Tops auch zur Jeans kombinieren. Lana Müller war fünf, als sie mit ihren Eltern von Kasachstan nach Hamburg kam. Gelena Roizen, die in Berlin aufgewachsen ist, kommt ursprünglich aus der Ukraine. Schon als Kinder zeichneten sie wie wild P ­ rinzessinnenkleider. „Ich konnte ja fast kein Deutsch“, erinnert sich Roizen. „Das Zeichnen gab mir die Möglichkeit, mich im Kindergarten mitzuteilen.“ Die Lust, sich ­künstlerisch auszudrücken, blieb: Mit 20 zog Müller nach Berlin und besuchte die Modeschule Esmod. Roizen studierte Fashion­ design an der Kunstakademie in Maastricht. Kennengelernt haben sie sich in


Fotos: Lana Mueller (1), Mercedes-Benz Fashion Week Berlin SS17 (5)

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Ein Traum aus Rüschen und Volants – ihre aktuelle Sommerkollektion schlug ein wie eine Bombe

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New York, wo sie nach der Uni verschiedene Praktika absolvierten: Roizen beim Label „Ohne Titel“, das es mittlerweile nicht mehr gibt. Müller beim PromiDesigner Zac Posen. Bei ihm entdeckte sie nicht nur ihre Leidenschaft für ­Kleider, sondern lernte auch viel über das Geschäft. Beim Entwerfen spielen sie sich gegenseitig die Bälle zu. „Zuerst zeichnen wir getrennt“, verrät Müller. „Dann setzen wir uns an einen Tisch und schauen, wie wir unsere Ideen zusammenbringen können.“ Ihre märchenhaften Roben, die in Polen gefertigt werden, sind eine Hommage an die Weiblichkeit, ohne ins Kostümige abzudriften. Das ist das Besondere an ihrem Stil. Er ist romantisch und modern zugleich. „Wir wollen,

dass sich Frauen in unseren Kleidern leicht fühlen“, sagt Roizen. „Wenn man den ganzen Tag über tough sein muss, soll man zumindest am Abend seine zarte und weiche Seite zeigen dürfen.“ Mit ihren Kleidern geht das wunderbar. Wer will, kann sich wie Cinderella fühlen, auch mit über 70 Jahren. „Von Caro Daur bis Liz Mohn tragen Frauen jeden Alters unsere Kleider“, betont Müller. Ob sie auch selbst ihre Entwürfe tragen? „Natürlich, wenn wir abends ausgehen“, sagt Roizen und lacht. „Auch wir sind nicht nur auf einen Typ festgelegt.“ Mit der Resonanz auf ihre Sommerkollek­ tion, die nun im Laden hängt, sind sie zufrieden: „Sowohl in Deutschland als auch im Ausland, besonders in UK und Amerika, sind unsere Kleider gut angenommen 32

worden“, sagt Müller. Inzwischen zeigten sie auch schon ihre zweite Kollek­tion. Wie Amazonen liefen die Models über den Laufsteg – mit spitzen Schultern und im Lederkorsett. Ihre Modelle für Herbst/ Winter 2017/18 fallen nicht mehr ganz so lieblich aus. Kein Wunder, lautet das Motto doch „moderne Kriegerinnen“. Vergangene Woche präsentierten sie auf der European Bridal Week in Essen ihren neuesten Coup: Brautkleider. „Die Anfrage war so groß, dass wir beschlossen haben, noch eine Hochzeitskollektion zu launchen“, freut sich Müller. Doch jetzt steht erst mal der Umzug an. Es geht nach Mitte – ihr Atelier platzt aus allen Nähten. Wohin genau, steht noch nicht fest. Ihrem Wilmersdorfer Shop bleiben sie trotzdem treu. Hier wird künftig ihre Brautmode verkauft.

Fotos: Timmi Taubenschreck / Instagram: timmi_taubenschreck

Die Winterkollektion 2017/18 ist eine Hommage an die antike Kriegerin


BE AUT Y

KISS ME, KATE! Ruhig mal eine bunte Lippe riskieren – neben intensiven Pink-, Rot- und Orangetönen sind ein poppiges Grün, Blau oder Gelb angesagt REDA K T ION ELISA GI A NN A GERL ACH

1

Alverde 7

Yves Saint Laurent 4

Chanel

8

Marina Hoermanseder by Catrice

2

Couleur Caramel

5

Lipstick Queen

9

Lavera

3

Lime Crime

6

Annemarie Börlind

10

Fotos: PR (4), Beautypress (6)

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Fotos: DER BERLINER MODE SALON AW17/18 (4), Mercedes-Benz Fashion Week Berlin AW17/18 (4)

INDEX

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